Österreichs Blutweg. Ein Vierteljahrtausend Kampf Um Großdeutschland
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Österreichs Blutweg. Ein Vierteljahrtausend Kampf um Großdeutschland. Anton Graf Bossi Fedrigotti. Verlag "Die Wehrmacht" Berlin © 1939. Österreichs Blutweg. Diese digitalisierte Version © 2012 by The Scriptorium. Ein Vierteljahrtausend Alle Illustrationen stammen aus dem Original. Kampf um Druckversion 2016 gesetzt vom Hilfsbibliothekar, Großdeutschland. alle externen Verweise im Text führen zu den Quellen im Netz. Anton Graf Bossi Fedrigotti. Inhalt: 15. März 1938 Aufbruch zur Türkenabwehr: St. Gotthard Wien 1683 Eugenio von Savoy Siege des Reichsfeldmarschalls Ruhm und Tragik Aus den Kriegen Friedrichs des Großen gegen Maria Theresia Kaiser Josef und seine Reformen Zwanzig Jahre Deutschlands Schild gegen Frankreich Erzherzog Carl und Napoleon Aspern Die Freiheitskriege Blut für Habsburgs Hausmacht Klein-Deutschland Fels im Chaos Vom Blutopfer der Deutschen Österreich-Ungarns im Weltkrieg Ostmark und Sudetenland kehren heim Literaturverzeichnis 15. März 1938 Über den Heldenplatz, von den Fronten des stilüberlasteten Quadernkolosses der neuen und des ehrwürdigen Barockbaues der alten Hofburg in Wien bis hinaus vor das äußere Burgtor, dann an der Ringstraße entlang, vor dem Parlament, dem Burgtheater und der Universität, ja zuletzt noch an der Roßauer Kaserne, wo die Deutschmeister liegen, erschallt ein einziges, scharfes Kommando: "Präsentiert das - Gewehr!" Und in dem nämlichen Augenblicke, da jetzt Tausende von Soldatenfäusten im altpreußischen Präsentiergriff an die Gewehrschäfte fassen oder im österreichischen Griff den Stutzen aus dem "Schultert!" vor sich reißen, schmettern vor dem äußeren Burgtor die Klänge des Präsentiermarsches auf, senken sich hunderte von Degen zur Ehrenbezeugung aus der Linie der Fronten, und nun fährt das Sonnenlicht über eine zur Unbeweglichkeit erstarrte Soldatenmauer dahin, die unter präsentiertem Gewehr den Schöpfer des Großdeutschen Reiches erwartet. Adolf Hitler grüßt zum ersten Male die Waffenträger der großdeutschen Wehrmacht! Dort, wo vor dem Denkmal der großen Kaiserin das leuchtende Rot der Fahnen des Dritten Reiches mit dem Grau der Generalsuniformen und dem Braun der Freiheitskämpfer der Ostmark zusammenfließt, steht der Führer und nimmt mit dem Gruße der Deutschen die Meldung von der ersten Parade der großdeutschen Wehrmacht entgegen. Knapp, mit klarer deutlicher Stimme meldet der Generaloberst von Bock dem Führer die Stärke der angetretenen Truppen. Adolf Hitler dankt, hebt wiederum die Hand zum feierlichen Gruße der Deutschen und schreitet nun langsam die Fronten der Ehrenkompanien vor dem äußeren Burgtor ab. Dann wendet er sich, gefolgt von den Generalen des neuen großdeutschen Heeres, dem Grabmal der Gefallenen Österreichs zu, und während nun vier Offiziere den mächtigen Lorbeerkranz hinauf zu dem Ehrenmal tragen, betritt der Führer mit seinem Gefolge die Gruft und grüßt dort die Toten des Weltkrieges jener einstigen kaiserlich und königlichen Armee, deren Rückgrat und Mark durch Jahrhunderte die Deutschen der Ostmark gewesen sind. Feierlich und ergreifend hallen inzwischen die Klänge des Liedes vom guten Kameraden über den Heldenplatz hin. "Ich hatt' einen Kameraden!" - In dieser Stunde, da durch die Befreiungstat eines Sohnes der Ostmark ein Volk von fünfundsiebzig Millionen wieder zueinander gefunden hat, erscheinen die Geschehnisse der Gegenwart so eindringlich als der große geschichtliche Abschluß eines Zwangslaufes historischer Epochen, daß man auch hier wiederum von der Fügung des deutschen Schicksals überwältigt sein muß, die es geschehen läßt, daß der Schöpfer der großdeutschen Wehrmacht die Ehrung der toten Soldaten der Ostmark gerade am äußeren Burgtor und vor dem Heldenplatz der Wiener Hofburg vollzieht. Denn während Adolf Hitler dem deutschen Soldatentum Österreichs an dieser Stelle den Dank der Nation überbringt, zieht er damit den ehernen Schlußstrich unter das letzte Kapitel einer Soldatengeschichte, deren Träger einmal aus der Verpflichtung des Waffenträgers zum Schutze des Reiches im Osten geboren, sich ebensooft in Erfüllung dieser Verpflichtung im Osten und Westen zum leuchtenden Vorbild deutscher Wehrkraft erhob, wie er auch oftmals zum Werkzeug von Hausmachtsinteressen mißbraucht und damit zum Kämpfer für die deutsche Zwiespalt bestellt werden mußte. Auf dem Burghof zu Wien, dort wo sich über dem efeudurchrankten Schweizertor die lange Fassade der alten Hofburg erhebt, zog einst jenes Kürassierregiment von Krems her vor den geöffneten Fenstern der Kaiserburg auf, dessen Einzug Ferdinand II. zu dem verhängnisvollen "Nein!" gegenüber den protestantischen Ständen bestimmte, das mit dem Prager Fenstersturz den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges hervorrief. Und weil es der Dreißigjährige Krieg ist, auf dessen brudermörderische Schlachten die ehemalige österreichische Armee ihren Ursprung zurückführt, trägt diese Stunde, da Adolf Hitler die Wehrkraft der Ostmark dem deutschen Volke beinahe an der nämlichen Stelle zurückgibt, an der sie sich zum Auszug in den blutigsten deutschen Zwiespalt anschickte, den Sinn einer Wiedergutmachung in sich, in der jedes Erbe eines Willküreinsatzes deutschen Soldatentums für die Erfüllung von Hausmachtinteressen erlischt, das nicht nur für die Ostmark, sondern für alle deutschen Stämme so oft die Wurzel unsäglichen Unheils gewesen ist. Doch nicht allein aus der Tragik der Kämpfe und aus der Erinnerung an die bittere Schicksalsgemeinschaft gegenseitiger und damit gemeinsam erlittener Opfer um die innerdeutsche Vormachtgestaltung entspringt für uns der Gruß an den toten Kameraden der Ostmark, dessen wir beim Erklingen jenes alten Soldatenliedes gedenken. Um vieles leuchtender und darum unvergeßlicher steht heute jenes deutsche Soldatentum Österreichs vor uns, das sich seit seiner Gründung als stehendes Heer so oft zum Schutze des Reiches und in der Erfüllung gesamtdeutscher Aufgaben den Siegeslorbeer geholt hat. Und auch hier ist wiederum Adolf Hitler zu danken, daß er gerade den Heldenplatz von Wien zum Schauplatz der ersten Heerschau der großdeutschen Wehrmacht erhebt. Denn dort, wo die Denkmäler des Prinzen Eugen und des Siegers von Aspern als Wächter des Totenmales der Weltkriegsgefallenen stehen, erklingt ebenso stolz, wie vor dem Zeughaus Berlins oder an der Feldherrnhalle zu München das Lied: "Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern findst du nicht!" Trompetengeschmetter, das Aufklingen neuer Märsche, scharfe Kommandoworte und der dröhnende Rhythmus gleichmäßig durchgeführter Massenbewegungen tragen die Gedanken noch einmal zu den Augenblicksbildern zurück. Der Führer ist wieder vor dem äußeren Burgtor erschienen. Und während sich Adolf Hitler nun mit seinem Gefolge zur Begrüßung der Ehrengäste begibt, beginnen sich die Truppenmassen neu zu formieren - der Anmarsch zum ersten Vorbeimarsch der großdeutschen Wehrmacht beginnt. Da fügt sich das Erleben dieser unvergeßlichen Heerschau, da schließen sich die Bilder von dem Herandröhnen preußischer, bayrischer und österreichischer Regimenter unter dem Eindruck der Tradition, die aus ihren Reihen heranzieht, zu einem einzigen Gemälde deutscher Soldatengeschichte zusammen. Und wie nun von der Spitze des ersten vorbeimarschierenden österreichischen Infanterieregiments der Hoch- und Deutschmeistermarsch erklingt, gewinnt wiederum die Erinnerung an die deutsche Vergangenheit der alten Ostmarkheere vor unseren Augen Gestalt, und angesichts vorüberziehender alter Fahnen blicken wir auf die ruhmreichsten Taten der Führer und Soldaten der deutschen Ostmark zurück. Aufbruch zur Türkenabwehr: St. Gotthard Zweihundertachtzig Jahre deutscher Geschichte sinken vor unseren Augen in den Schoß der Vergangenheit zurück, da am 15. März 1938 auf der Ringstraße zu Wien die Bataillone aus dem Altreich neben den Deutschösterreichern heranmarschieren. Mahnend, voll von ahnender, für das deutsche Schicksal bangender Eindringlichkeit tritt uns das Jahr 1658 aus der altersgrauen Reihe seiner Zeitraumskameraden entgegen. Wie kein anderes nach dem Dreißigjährigen Krieg trägt dieses Jahr die ersten Merkmale eines wiedererwachenden deutschen Heldenzeitalters in sich, das nicht in der Selbstzerfleischung deutscher Zwietracht erstickt, sondern dem die Waffen gemeinsam marschierender deutscher Soldaten ihre verpflichtenden Runen eingeprägt haben. "Wir haben unser Blut, wir haben unser Ehr und Namen hingegeben und nichts ausgerichtet, als daß wir uns schier zu Dienstknechten gemacht haben. Sind Rhein, Weser, Elbe und Oderstrom nunmehr anderes als fremder Nationen Gefangene? Wer nun kein fremd Brot essen will, soll daran denken, was er für die Ehre des deutschen Namens zu tun habe, um sich gegen sein eigen Blut und sein für alle Nationen dieser Welt berühmtes Vaterland nicht zu vergreifen: Bedenke, daß Du ein Teutscher bist!" - Solche Worte ruft der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm Anno 1658 den Deutschen Schleswig-Holsteins und damit dem ganzen deutschen Volke entgegen. Er erläßt diesen Aufruf angesichts brandenburgischer und kaiserlicher Soldaten und gibt damit den Kämpfern des Schwedenkrieges in Jütland und Pommern zum ersten Male wieder seit den großen Zeiten mittelalterlicher deutscher Einigung eine Losung auf die Schlachtfelder mit, die seit dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges im Bewußtsein des deutschen Volkes gestorben zu sein schien. "Bedenke, daß Du ein Teutscher bist!" - unter dieser Parole haben im Jahre 1658 zum ersten Male stehende deutsche Heere ihre Schlachten gegen Feinde des Reiches geschlagen. So trägt die deutsche Heeresgeschichte beinahe seit ihrem Ursprung jene verpflichtende Mahnung