Franz Xaver JOHN, * Am 20
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Franz Freiherr von John „Soldat Diplomat Staatsmann“ HELD Johannes angestrebter akademischer Grad Magister (Mag. phil.) Wien, Mai 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 312/295 Studienrichtung lt. Studienblatt: Geschichte Betreuerin / Betreuer: ao.Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt Inhaltsverzeichnis Vorwort ………………………………………………………………………… 4 Einleitung ………………………………………………………………………. 5 1. Die Zeit vor 1850 1.1 Das politische Umfeld im Vormärz ………………………………….. 6 1.2 National-u. Dienstbeschreibung k.k. Sappeurcorps, Familie, Burg .…. 6 1.3 Franz John, Geburtsurkunde …………………………………………. 9 1.4 Dokumente, Aufnahmegesuch ……………………………………….. 9 1.5 Bildungswesen der Armee …………………………………………… 11 1.6 Das Berufsheer ……………………………………………………….. 12 1.7 Italien 1847 / 48, FM Radetzky, Desertionen, das Offizierscorps der Wiener Hof, die italischen Truppen ……………………………… 13 1.8 Rückzug aus Mailand, Rückkehr in die Lombardei ………………….. 16 1.9 Die Armee als Instrument des Herrscherhauses ……………………… 18 1.10 Innen-u. außenpolitische Spannungen ………………………………. 19 2. Die Zeit von 1851 – 1859 2.1 National u. Individualbeschreibungen, Franz John 1851 – 1875 ……... 20 2.2 Brief des Schwagers aus Nachinetz …………………………………… 25 2.3 Lebenslauf John, Maria Theresienorden, Volta ………………………. 26 2.4 Feldzug 1849 …………………………………………………………. 30 2.5 Die Zeit nach 1849 …………………………………………………… 30 2.6 Krieg in Italien 1859, das siebente Corps, Benedek´s Beispiel ……… 32 3. Die Zeit von 1860 – 1866 3.1 Instruktionen für den ital. Kriegsschauplatz, Documenta ……………. 35 3.2 Landoperationen ……………………………………………………… 36 3.3 Erzherzog Albrecht, Baron John, Kommandeurkreuz f. John ……….. 38 3.4 Die Lage in Tirol ……………………………………………………... 39 3.5 Die Lage in Oberitalien, Erzherzog Albrecht Oberbefehlshaber, Baron John Stabschef, Truppen aus dem Süden nach dem Norden ….. 40 3.6 Vorbereitungen zur Abwehr im Norden, Friedensfühler, Intentionen Bismarks, Legion Klapka, Italiens vereitelte Mission ……………….. 41 3.7 Truppenverlegungen nach dem Süden, Verhalten Italiens, im Dienste seiner Majestät ………………………………………………………… 44 3.8 Die politische Stellung des Offizierscorps, Corpsbefehl No. 1 ……….. 46 4. Der Generalstab ………………………………………………………….. 48 5. Nachlaß 5.1 Vermögensverhältnisse österr. Offiziere, Mitteilungen, Beförderungen 48 5.2 Offiziersgagen …………………………………………………………. 59 6. Zeitungsmeldungen zu Leben, Wirken und Tod von FZM John 6.1 Jahr 1876 ………………………………………………………………. 61 6.2 Jahr 1885 ………………………………………………………………. 67 7. Geschichte der k.k. Wehrmacht 7.1 Ung. Inf. Reg. No. 52 ………………………………………………….. 68 7.2 Ung. Inf. Reg. No. 76 ………………………………………………….. 69 7.3 Schlesisches Inf. Reg. Kaiser Franz Josef I …………………………… 70 7.4.1 Begriffserklärungen ………………………………………………….. 70 7.4.2 Begriffserklärungen ………………………………………………….. 71 8. Nachlaß John 8.1 Denkschriften: strategische Gedanken, Vortragsentwürfe Mappen: 7, 20, 24, 69, 70, 73, 76, 87, 100, 117 ……………………… 72 8.2 Stellung Österreichs nach 1866 in Europa …………………………….. 75 9. Charakter, Persönlichkeit Johns 9.1 Erstmalige Erwähnung ………………………………………………… 75 9.2 Charakter ………………………………………………………………. 76 9.3 Schreiben aus Mailand ………………………………………………… 79 9.4 John als Staatsmann rät zum Frieden ………………………………….. 80 9.5 Beust, Lage in Tirol – in der Adria ……………………………………. 81 9.6 Österreichs Verhandlungen mit Preußen ………………………………. 82 9.7 John Kriegsminister ……………………………………………………. 82 10. Reichs-Kriegsminister 10.1 Kriegsminister und Generalstabschef, Reorganisation nach altem Schema ……………………………………………………………….. 83 10.2 Kriegsministerium, Umbau von Verwaltungs-u. Armeedienststellen, der Ausgleich mit Ungarn, Forderungen - wenig Leistung, Zwist John-Beck ……………………………………………………… 84 11. Reichskriegsminister Kuhn 11.1 Reformen …………………………………………………………….. 92 11.2 Kampf um einheitliche Armeeführung u. Armeesprache, Sorge um Pannonisierung ………………………………………………………. 92 11.3 Differenzierungen John und Kuhn …………………………………... 94 Österreichische Militärpersönlichkeiten Erzherzog Albrecht …………………………………………………………. 96 Benedek ……………………………………………………………………… 97 Cordon ………………………………………………………………………. 97 Gablenz ……………………………………………………………………… 98 Gyulai ……………………………………………………………………….. 99 Kuhn ………………………………………………………………………… 99 Ramming ……………………………………………………………………. 101 Rodich ………………………………………………………………………. 103 Zusammenfassung ……………………………………………………………… 105 Literatur ………………………………………………………………………… 106 2 Vorwort Es gab unter den Offizieren der kaiserlichen Armee immer wieder Ausnahmeerscheinungen. Einer dieser Herren, den ich, stellvertretend für alle, die ihrem Eide treu, dem Herrscher und ihrem Vaterland bis zum letzten Atemzug, bis zur Selbstverleugnung dienten, vorstellen möchte, war FeldZeugMeister Franz Freiherr von John. Die Herren erreichten durch ihre militärischen Kenntnisse und Verdienste, durch persönlichen Einsatz bis zum Äußersten, sowohl hohe militärische wie auch gesellschaftliche Positionen. Sie stammten zum Teil aus Offiziersfamilien. Franz John aus kleinbürgerlichem Stand, nobilitiert durch herausragendes persönliches Verdienst. Die Söhne solcher Familien bildeten das Knochengerüst für die k.k. Armee. Es scheint eine besondere Eigenschaft gewesen zu sein, vielleicht sogar ein Charakteristikum vieler Deutsch-Österreichischer Stabs/Oberoffiziere, aufrichtig und dennoch ehrerbietig, unumwunden ohne kriecherisch oder unterwürfig zu sein, mit natürlicher Offenheit auszusprechen was adeligen Vorgesetzten gelegenlich nicht genehm war. Aber gerade dadurch konnten einige von Ihnen ihre Vorgesetzten wiederum zu besonderen Leistungen anregen, oder als deren Geisterschreiber fungieren: z.B. für Dienstregelments, für Reiseberichte. Mit der Geradlinigkeit dieser Männer konnte so mancher Aristokrat, konnte man auch bei Hof in Wien, wenig anfangen. John war kein Höfling nach der Art der damals in Armeefragen maßgebenden Personen. Offenherzige Art mißfiel. Daraus erhellt, daß er aus oben angeführten Gründen nicht der Hofpartei unter den Offizieren angehören konnte, der überwiegend der GeburtsAdel zuzuzählen war. John gehörte zu den Naturen, welche schon von Jugend an den Eindruck erweckt hatten, sie seien zur Leitung von Menschen und Dingen bestimmt. Mit natürlicher Lebhaftigkeit ausgestattet, bewies er dennoch immer wieder sein energisches, kluges Führertalent. Sein Wesen atmete die ruhige Kraft eines Mannes, dessen Eigenschaften sich in glücklichem Gleichgewicht befinden. Kein Meister des schriftstellerischen Stils wie etwa Moltke oder Roon, übertraf er seine Zeitgenossen an stahlhartem Mut, mit dem er Gefahren, nachdem er dieselben abgewogen, 1 entgegenschritt um sie zu überwinden . 1 Friedjung, Bd.II/ 10.A, Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland 1859-1866, p 436 3 Einleitung Mit meiner Arbeit möchte ich einen großen Österreicher, dem Leser dieser Zeilen näher bringen. Er ist es wert nicht in Vergessenheit zu geraten. Aus bescheidenen Verhältnissen in hohe militärische und gesellschaftliche Stellung aufzusteigen, mit der Möglichkeit seinem Kaiser als Mann, Regimentskommandeur und Stratege ein ehrliches Wort sagen zu dürfen, zu wagen seiner Meinung offen Ausdruck zu verleihen, bedarf der Anerkennung und der Wert- schätzung durch den Monarchen. Bürgerlich geboren, bis in den Freiherrnstand aufgestiegen, das Kommandeur-Kreuz des Militär Maria-Theresien-Ordens zuerkannt, später zum Reichs- Kriegsminister der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ernannt, erhellt die Achtung, die ihm sein Monarch und Oberster Kriegsherr, Kaiser Franz Joseph I., entgegenbrachte. Die Institution der er angehörte, des Kaisers Armee war bildende Kraft, Träger bis zuletzt der Idee und des Gebildes, ohne deren Existenz derselbe nicht hätte groß werden, nicht hätte überleben können, der Kaiserstaat Österreich. In des Kaisers Armee zu dienen war eine große Ehre. Offiziersstellen waren, jedenfalls in des Kaisers Reiterei, dem Adel vorbehalten. Für den Auf- stieg in den Status/die Position eines Offiziers standen bürgerlich geborenen jungen Männern die Waffengattungen Artillerie, Infanterie oder soweit schon vorhanden, die technischen Truppenteile zur Wahl, der allerdings tüchtigen Männern relativ früh zugänglich gemacht wurde. Traditionen, Überlieferung zu pflegen, bedeutet die Geschichte eines Staates, eines Volkes, von Einrichtungen zu bewahren, um sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Österreichs Wehrmacht ist eine dieser, die eine große Tradition zu bewahren und weiterzutragen hat. Ein Repräsentant dieser Institution ist Gegenstand meiner Recherchen: Franz Freiherr von John. Die Person, der Offizier, tritt uns erstmals namentlich in den Tagen der Märzunruhen des Jahres 1848 in Mailand im Stab des Feldmarschalls Radetzky entgegen. 4 1. Die Zeit bis 1850 1.1.___________________Das politische Umfeld im Vormärz________________________ Die Wiederaufrichtung der alten Feudalstrukturen nach den Napoleonischen Kriegsjahrzehn- ten in Europa erzeugte eine politische Stagnation in den Staaten des Deutschen Bundes. Das „Auf-sich-selbst-Besinnen“ der Deutschen Nation, das Streben nach Verwirklichung der Idee einer „Konstitution“ für Volk und Staat, diese mehrfach nur „in Aussicht gestellt“, war nicht mehr zum Schweigen bringen. Einheitsstaaten weniger gefährlich, für Vielvölkerstaaten wie Österreich und Rußland Explosivkräfte, schwer zu beherrschen oder zu unterdrücken, konnten sie zur Vernichtung der Staatsexistenz führen. Diese beiden Kaiserreiche, ebenso das Osman- ische Reich, umfaßten die größte Anzahl an Nationen ungleicher Herkunf am Kontinent. Revolutionäre Umtriebe,