Bund Naturschutz Informationen und Programm der Kreisgruppe Weilheim-Schongau

2017

Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde, Natur- und Umweltschutz ist im politi- schen Alltag allenfalls ein Randthema, wie etwa die Klage der europäischen Union gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Verstoßes gegen die Nitratricht - linie. Die Überschreitung der Grenzwerte in unseren Trinkwasserbrunnen betri uns gesundheitlich direkt, die Auswirkun- gen der Überdüngung auf die Artenviel- falt ist schleichend und kaum merklich. Oder haben Sie bereits bemerkt, dass die Menge der toten Insekten an der Auto- windschutzscheibe in den vergangenen Jahrzehnten massiv abgenommen hat? Nicht nur seltene Arten brechen weg, jetzt betri es auch die Allerweltsarten und der Vogelwelt fehlt zunehmend die Nahrungsgrundlage. Der Einsatz für Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen des Foto: Conny Schneider Menschen ist wichtiger denn je. In dieser Ausgabe berichten wir über einen kleinen Termin für die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Weilheim-Schongau: Teil der Aktivitäten in der Kreis- und den Donnerstag, den 6. April 2017, 19 Uhr Ortsgruppen und würden uns über aktive Paterzell, Gaststätte „Eibenwald“ im Ulrichstüberl Mithilfe und Engagement vieler freuen. Einladung mit Tagesordnung siehe Seite 20! Helmut Hermann

Die Kreisgruppe braucht Ihre Unterstützung: Druck machen in den Gemeinden und Städten für unsere Anliegen

Ein fast schon wöchentliches Ereigni s: An Sonntagsreden und Schönfärbereien Als krasses Beispiel: für ein zerstörtes Es klingelt das Telefon oder es kommt eine der Politik fehlt es wahrlich nicht. Da Bruthabitat des Fluss regenpfeifers in E-Mail mit einer „Brandmeldung“ mit werden knallharte Eingriffe in die Natur wurde Ausgleich und Ersatz am Bitte um Hilfe. Wir wollen helfen, aber mit beschönigenden Begriffen umschrie- 70 km entfernten Lech geschaffen – wir die Handlungsmöglichkeiten sind ein - ben wie „möglichst naturschonend“, wünschen den geschützten Vögeln viel geschränkt. „naturverträgliche Lösungen“ oder „unter Glück bei der Suche. Oder es können ver- Der BUND Bayern hat derzeit rund größtmöglicher Berücksichtigung der loren gegangene Magerrasen mit einem 230.000 Mitglieder (mehr als die staats- Naturschutzbelange“. Naturschutzfach - Umbau von Fichtenforsten in naturnahe tragende CSU!), die mit ihren Beiträgen liche Überprüfungen nach Abschluss der Wälder ausgeglichen werden – es gibt und Spenden die Naturschutzorganisation Maßnahmen fin den in den meisten Fällen keine Schnittmenge der verschiedenen erst möglich machen. Spenden aus der gar nicht statt. Die Gesetzeslage sieht Lebensraumbewohner. Da stellt sich Wirtscha werden von uns grundsätzlich auch zweifelhae Ausgleichsmaßnahmen, schon die Frage, was dieser Unsinn soll. nicht a ngenommen, um keine Abhängig- wenn überhaupt, in zig-Kilometer Ent - Auch wir Vorstandsmitglieder der Orts- keiten zu schaffen. fernung vor – ohne Bezug zum Vorhaben. und Kreisgruppen können meist nur an

In dieser Ausgabe: Nachruf auf Hartmut Klonz (Seite 2) • Angriff auf das Naturpotenzial Ammersee Süd (Seite 4) • Radwegenetz am Südende des Ammersees (Seite 6) • 5-Sterne-Hotel Haarsee (Seite 8) • Umweltbildung (Seite 9) • Artenschwund (Seite 10) • Berichte aus den Ortsgruppen (ab Seite 11) • Grundstücksankäufe, Termine (Seite 20) Aktuelles aus der Kreisgruppe die Entscheidungsträger appellieren. Nur Hartmut Klonz 1943 – 2016 allzu häufig werden naturschutzfachliche Sachargumente mit politischen Notwen- Hartmut Klonz, über mehrere Jahrzehnte gemacht hat, ist seine außerordentliche digkeiten „weggewogen“. In Protokollen zum Führungszirkel und zu den engagier- Vielseitigkeit: von Gemeinde- und Stadtratssitzungen testen Mitgliedern der Kreisgruppe • Hartmut war ein im Schutz dieser Tiere steht dann zu lesen: „Die Stellungnahme Weilheim-Schongau des Bund Natur- engagierter Fledermauskenner; er setzte wurde zur Kenntnis genommen“. schutz zählend, ist am 25. Juni 2016 nach sich für die Sicherung von Fledermaus- Die Vorstellung, die Naturschützer könn- schwerer Krankheit im Alter vo n 73 Jah- quartieren im Landkreis Weilheim-Schon- ten gegen alles und jedes klagen, ist leider ren verstorben. Hartmut Klonz wurde gau ein. falsch. Das Naturschutzgesetz gesteht am 15. Mai 1943 in der oberbayerischen • Er engagierte sich im Amphibien- und nur dort genannten, wenigen Natur- Bergmannsstadt Peißenberg geboren, Reptilienschutz, z. B. im Eibenwald- schutzvereinen Klagemöglichkeit zu – der er zeitlebens als Einwohner verbunden Gebiet bei Paterzell. der BUND Naturschutz gehört dazu. blieb. Hartmut Klonz besuchte bis zu • Hartmut war ein Pionier bei der Während jedoch früher noch viele Lösun- seiner Reifeprüfung das Weilheimer Wiedervernässung verschiedener Moore gen in Gesprächen gefunden wurden, Gymnasium, nach Ableistung des Wehr- im Landkreis Weilheim. Er war al so, hil heute immer öer nur noch der dienstes studierte er Chemie und war bis nebenbei bemerkt, auch in ganz anderen Rechtsstreit. Unser Landesverband führt zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Sachgebieten tätig als im zoologischen gleichzeitig immer mehr als 10 Klagen. Jahr 2007 beruflich in München tätig. Artenschutz. Zu nennen sind hier Hart- Mal abgesehen von den immensen Kosten Schon in seinen Juge ndjahren begann muts frühe Initiativen vor über 25 Jahren hierfür bindet das auch sehr viel Zeit der sich Hartmut Klonz für die Tier- und im Bernrieder Filz und im Schwarzlaich- Aktiven. Und nur allzu o werd en die Pflanzenwelt, aber auch für die land- moor westlich der Ortscha Hohen - Gutachter des BN „minderwertiger“ als schaskundlichen Besonderheiten seines peißenberg. Dies erfolgte zu einem Zeit- die Fachbehörden selbst gewertet. Die Heimatbereiches in umfassender Weise punkt, als staatliche Moor-Wieder - Erfolgschancen sind deshalb eher gering. zu interessieren. In den 1970er Jahren vernässungen, wie heute etwa über das Die Klagemöglichkeiten des BN sind zu- setzte sein Engagement für den Natur- Programm KLIP, noch nicht in Gang dem beschränkt. Diese umfassen lediglich schutz ein. Hartmut Klonz erlebte die gekommen waren. Bei de Moore sind als Verstöße gegen das NSG und FFH-Recht Zerstörungswellen an Niedermoorflächen, Standorte der Zwerg-Birke bundesweit sowie Bebauungspläne, sofern dort eine Streuwiesen und Magerrasen, die ihren bedeutsam, die Zwerg-Birke bildet dort Umweltverträglichkeitsprüfung erforder- Höhepunkt in den 1960er Jahren fanden eine besonders zu fördernde Zielart. lich ist. Mehr nicht. und die sich bis in die beginnenden Auf dem Gebiet der Wiedervernässung Was bleibt: öffentlicher Druck! Laut 1980er Jahre fortsetzten, in seinen Jugend - entwickelte Hartmut Klonz einen enor- Erfahrung des BUND-Vorsitzenden jahren noch voll bewusst mit. Die Not- men Sachverstand und war in der Lage, Hubert Weiger schauen Politiker sehr auf wendigkeit, sich mit aktiver Naturschutz- von professionellen Moor-Renaturierern die Größe von Demonstrationen oder arbeit dieser Entwicklung entgegenzu- durchgeführte Maßnahmen kritisch zu auch das Vorhandensein vor Unterschrif- stemmen, wurde ihm in den 1970er Jahren durchleuchten und entsprechend zu kom- ten-Listen oder Bürgerinitiativen. Ein bewusst. Seit dem Sommer 1979 hat er mentieren. Engagement jedes Einzelnen ist deshalb sich ununterbrochen an der Vorstands - • Ebenso wichtig war ihm bereits in den unerlässlich für den Erfolg einer Aktion. arbeit der Kreisgruppe Weilheim-Schon- 1980 er Jahren die Pflege hochwertiger In Zeiten des Rückzugs der Menschen aus gau und damit mehr als 35 Jahre bis zu nutzungsabhängiger Magerrasen und der Politik stehen die wenigen Aktiven seinem Tod beteiligt. Streuwiesen. Als Beispiel sei das Hirsch- meist auf verlorenem Posten. Ich persön lich kannte Hartmut Klonz seit berg-Gebiet bei Pähl genannt, in welchem dem Jahr 1988 und hatte zu ihm schon er in den 1980er und 1990er Jahren Wir bitten deshalb unsere nach ein bis zwei Jahren ein enges Ver - wesentliche Impulse für die Pflege und die Mitglieder: Lassen Sie uns Ihre trauensverhältnis, das bis zu seinem Tod Renaturierung setzte. E-Mail -Adressen zukommen. ungetrübt anhielt. Zum Zeitpunkt unseres • Hartmut Klonz entwickelte auch einen Nur so können wir Sie informieren, damit Kennenlernens gehörte Harmut bereits Sinn wie wenig andere für besondere Sie uns mit öffentlichem Druck unter - längst zu dem kleinen Kreis erfahrener Landschasstrukturen, die für den Arten- stützen können – das Funktionsprinzip Naturschützer in der Kreisgruppe, der auf und Biotopschutz nicht per se bedeutsam gelebter Demokratie. Wir garantieren unterschiedlichsten Fachgebieten und sind. So kam ich einmal auf das seltene Ihnen, die Adressen nicht weiterzugeben emenfeldern prägend und impuls - Phänomen der „Moordolinen“ und „Versi- und nur für entscheidungsrelevante Sach- setzend tätig war. ckerung kleiner Fließgewässer in Mooren“ informationen und emenbereiche, Hartmut Klon z war ein Naturschützer zu sprechen. Er teilte mir mit, dass er eine o vom Landesverband als Schwerpunkte nicht nur mit „Leib und Seele“, sondern derartige Doline mit einem im Unter- festgesetzt, zu nutzen. Wie und ob Sie darüber hinaus mit „Herz und Verstand“, grund versickernden Bach in der Gras - dann handeln oder aktiv werden, liegt in wobei mit Verstand nicht nur sein „gesun- leitener Moorlandscha kenne. Ihrer Entscheidung. der Menschenverstand“ gemeint ist, Eine Besichtigung im Rechetsberger Hätten Sie gedacht, dass wir derzeit nur sondern sein für einen Laien erstaunlich Rothfilz erbrachte, dass seine Beobachtun- etwa 10 E-Mail-Adressen unserer nicht umfassendes Fachwissen in Verbindung gen zutrafen. Hartmut machte mich zu- aktiven, etwa 2500 Mitglieder im Land- mit einem ausgeprägt selbständigen Den- dem auf einen hochinteressanten , durch kreis kennen? ken und Urteilsvermögen. Was Hartmut Flußerosion erzeugten steilwandigen Kontakt: [email protected] Klonz aus meiner Sicht ungewöhnlich Moorabbruch von über 3 Meter Höhe am 2 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Rande des Scheithauffilzes an der Ammer als er wenige Wochen vor seinem Tod nahe Oberhausen aufmerksam. noch an einer Sitzung dieses Beirats teil- • Die Obere Ammer mit ihrer Schlucht nehmen wollte. zwischen Peißenberg und der Alpenrand- Aufgrund seines Sachverstandes war zone bedeutete ihm besonders viel. Hartmut in der Lage, in seinen Stellung- Gleiches gilt übrigens für die Grasleitener nahmen für den BN Schwächen in den Moorlandscha. Begleitstudien zu Eingriffsvorhaben offen- Auch an der Ammer wirkte Hartmut als zulegen. Jeder, der solche Stellungnahmen Naturschützer; der Ammer-Allianz ge- schon verfasst hat, weiß, wie schwierig es hörte er seit ihrem Bestehen an. Hartmut ist, solche Begleitstudien mit dem Ergeb- entwickelte ein feines Verstän dnis für die nis zu entblößen, dass das Eingriffsvor - spezifische Gefährdung hoch bedrohter haben ins Stocken gerät. Wenn ich selbst Pflanzenarten an der oberen Ammer. derartige Stellungnahmen geschrieben So beobachtete er genau die Entwicklung habe, wie etwa zuletzt im Falle von Forst- des heute außerhalb der Alpen extrem maßn ahmen in einem Naturschutzgebiet, seltenen Kies-Steinbrechs und kümmerte wodurch schwere Schäden entstanden, sich um die letzten Sträucher der Deut- war Hartmut für mich mit seinen durch- schen Tamariske an der Ammer. Dass von dachten Anmerkungen nicht selten die der Ammer-Population der Deutschen wichtigste Lesehilfe. 2005 Tamariske noch Restbestände existieren, Mit seinem außerordentlich breit aufge- ist uneingeschränkt Hartmuts Verdienst. stellten Wissen, seinen durchdachten und In den letzt en Jahren ist es ihm gelungen, reflektierten Vorgehensweisen bereicherte Jungpflanzen der Tamariske zu ziehen, Hartmut Klonz auch über mehrere Jahr- deren Eltern der Ammerpopulation ange- zehnte den zumeist in Nürnberg tagenden hören. Wir werden uns darum zu küm- „BN-Landesarbeitskreis Artenschutz“. mern haben, dass Hartmuts Initiative am Nach Mi tteilung von Herrn Dr. Kai Fro- Leben erhalten und weitergeführt wird. bel gehörte Hartmut Klonz in diesem landesweit agierenden Gremium über die Das Kümmern um die jungen Tamarisken sehr lange Zeit seines Wirkens zu den offenbart einen weiteren Zug von Hart- prägendsten und zu den mit am meisten mut: seine Fürsorglichkeit für einzelne geschätzten Persönlichkeiten. Individuen sowohl für Pflanzen als auch Der Tod von Hartmut stellt für mich und für Tiere. Wie o hat das Ehepaar Klonz viele andere den schweren Verlust eines verletzte Fledermäuse in häusliche Pflege Freundes und einer integren Persönlich- genommen, wiederholt mit dem Erfolg, keit dar. Lässt man die Zeit seit dem Baye- dass diese wieder in die freie Natur ent - rischen Naturschutzjahr 1970, also die lassen werden konnten. Hartmut hatte letzten 45 Jahre, Revue passieren, so gibt mithin eine Ader, wie sie eigentlich eher es für mich im südwestlichen Oberbayern für Tierschützer als für Naturschützer nur wenige Persönlichkeiten im ehrenamt- 2009 typisch ist. Im Hause Klonz wurde eben lichen Naturschutz, die sich in ähnlich beides praktiziert, Naturschutz und Tier- prägender Weise und dies über Jahrzehnte schutz. Seine Frau Isolde, mit der er seit lang, eingebracht haben. Für mich persön- dem Jahr 1970 verheiratet war, war ihm in lich gehört Hartmut Klonz zu den wirk- seinem Engagement für den Naturschutz lich bedeutenden Naturschützern dieser eine kongeniale Partnerin, die seine „aus- Region, ähnlich wie beispielsweise Frau häusigen“ Aktivitäten in Sachen Natur- Dr. Heckel aus Murnau, die sich um den schutz nicht nur tolerierte, sondern in Erhalt des Murnauer Mooses bemühte vielerlei Beziehung aktiv mitbetrieb und oder Herr Eduard Herzner aus Dießen, mitgestaltete. der Gründer und langjährige Vorsitzender Was Hartmut für von Berufs wegen mit der Schutzgemeinscha Ammersee-Süd. dem Naturschutz betrauten Personen zu Burkhard Quinger einem so interessanten Gesprächspartner gemacht hat, waren neben seiner geistigen Eigenständigkeit seine Offenheitd un seine Unvoreingenommenheit. So konnte er als überzeugter Natur- und zweifellos in gewisser Weise auch Tierschützer über Jahrzehnte im Jagdbeirat des LRA Weil- heim mitwirken. Diese Mitwirkung war 2010 Hartmut tatsächlich wirklich wichtig, wie mir zuletzt im Mai 2016 bewusst wurde, 3 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Angriff auf das Natur-Potenzial Ammersee Süd Die Vorgänge zur Aushebelung des Natur- falls er die Flächen nicht pflegen würde, fachlich hochwertigen FFH-Pfeifen gras - schutzes im Gemeindebereich von Pähl- wozu die Kommune gesetzlich verpflich- wiesen zur Folge, die dann nicht mehr Fischen düren im Landkreis einmalig tet ist. Darauin ließ sich der Bürgermeis- gemäht werden können und damit natur- sein. Bürgermeister Grünbauer und sein ter ein Angebot vom Maschinenring mit schutzfachlich wertlos ge worden wären. fast vollständiger Gemeinderat lassen unterschiedlichen Pflegevarianten erstel- • Weiterhin wurde gegenüber dem Was- nichts unversucht, um bestehende Natur- len. Der Bürgermeister entschied sich für serwirtschasamt der sehr energische schutzgesetze auszuhebeln oder zu um - die billigste und damit naturschutzschäd- Wunsch herangetragen, dass auf Steuer- gehen, Naturschutzflächen zu beeinträch- lichste Angebot: „Pflege“ durch Mulchen zahlerkosten der linke Ammerarm wieder tigen und Naturschutzverbände aufs – ein Todesurteil für Zehntausende von aktiviert werden soll. Das WWA erklärte Übelste zu bekämpfen. Insekten sowie geschützten Schmetter - mehrmals, dass dies eine zwecklose Maß- Begonnen hat alles im Februar 2014, als lingen und Heuschrecken, die sich gerade nahme zur Verhinderung der Verlandung Bürgermeister Grünbauer die Weiterfüh- im adulten Fortpflanzungsstadium befun- der Fischener Bucht sei. rung von Pachtverträgen gemeindlicher den haben. Während das bloße Fangen • Alte Wege durch das NSG Ammersee Naturschutzverbände an BN und Schutz- dieser Tiere ohne Genehmigung unter Süd sollen w ieder aktiviert werden, was gemeinscha Ammersee von deren Zu- Strafandrohung steht, ist das mutwillige einer massiven Störung der Wiesenbrüter stimmung zum Radweg Fischen – Dießen Häcks eln dieser Tiere völlig legal. und des Vogelreservats gleichkommt. entlang der Birkenallee abhängig machte. Als „gängige landwirtschaliche Praxis“, Dazu gehören ein alter Weg von Pähl nach Dass wir Naturschutzverbände gegen geschweige denn naturschutzfachlich Fischen sowie in den Seewiesen westlich diesen Radweg sind, düre nach über korrektes Vorgehen kann diese Art von von Mitterfischen und eine Verbindung 20 Jahren Streit hierüber kein Geheimnis Pflege nun wahrlich nicht bezeichnet von Dießen nach Fischen mitten durchs sein. Klar ist aber auch, dass die Natur- werden. NSG. Alle drei Wege sind nicht mehr schutzverbände nicht entscheidend sind, vorhanden und werden von niemandem vielmehr wurde das Genehmigungsver - Weitere Angriffe auf die Natur gebraucht. fahren im Jahr 2008 von der Straßenbau- • Nachdem der Gewässerentwicklungs- • Auch eine erhebliche Entwertung des behörde niedergeschlagen. Dennoch plan Ammersee eigentlich bei allen Vogelreservats Ammersee Süd durch den unterließ es der Bürgermeister nicht, Beteiligten (Bürgermeistern der Ammer - Radweg entlang der Birkenallee ist dem wahrheitswidrig zu verbreiten, dass die see gemeinden, Fischern, Naturschützern, Bürgermeister egal. Hier wird mittler - Naturschutzverbände die Verhinderer Touristikern) Zustimmung fand, legte weile sogar ein Bürgerentscheid durch die sind. Bürgermeister Grünbauer nach seinem Gemeinde Pähl erwogen, obwohl die Es kam, was er angedroht hatte: Wenig Amtsantritt sofort Widerspruch ein und Regierung erklärt hat, dass sich an der später kündigte der Bürgermeister unsere brachte erst mal alles ins Stocken. Sachlage auch nach dem 30.000 € Gutach- Pachtverträge. Die ehemaligen Pacht - • Das geplante Schutzgebiet „Land- ten aus Steuermitteln der Gemeinde flächen des BN am Hirschber g und am schasbestandteil Hirschberg“ fand nichts geändert hat. Eichberg mit einem ansehnlichen Bestand verständ licherweise nicht die Zustim- • Es erfolgten direkte Angriffe von Bür- an stengellosem Enzian und Küchenschel- mung des Bürgermeisters und großer Teile germeister Grünbauer gegenüber den len nahm er fortan als Faustpfand gegen- seines Gemeinderates, obwohl natur- 1. Vorsitzenden der dort maßgeblichen über der Regierung, um den Radweg schutzfachlich eine Unterschutzstellung Na turschutzorganisationen. Bei Herrn entlang der Birkenallee durchzusetzen. fast zwingend erforderlich wäre. Grießmeyer von der Schutzgemeinscha Das Wort „Erpressung“ in diesem Zusam- • Das Abholzen einer großen Anzahl von Ammersee strengte er ein Amtsenthe- menhang zu nennen hat er Herrn Her- Met husalembäumen in der Pähler bungsverfahren als Naturschutzwächter mann bei Ankündigung gerichtlicher Schlucht bekam seine volle Zustimmung. an, bei Herrn Hermann eine gerichtliche Schritte untersagt. Er kündigte schlicht • Gegenüber dem Wasserwirtschasamt Unterlassungserklärung zum Betreten an, auf den Flächen nichts mehr zu wurde der Wunsch geäußert, dass der eines gemeindeeigenen Grundstücks am machen, was eine m schnellen Ende der westliche Ammerdamm ab Neuer Am- Hirschberg mit Exkursionsgruppen dort vorkommenden hochgradig ge- merbrücke nicht mehr unterhalten wird. (diese Vorgänge werden an anderer Stelle schützten Flora und Fauna gleichkommt. Ein Dammbruch beim nächsten Hoch- in dieser Ausgabe näher thematisiert). Erst nach zwei Jahren Untätigkeit drohte wasser hätte große Ablagerungen von Ge- • Die hintere Pähler Schlucht soll durch ihm das Landratsamt Ersatzvornahme an, röll und Treibholz auf den naturschutz- einen Weg erschlossen werden – was 4 Aktuelles aus der Kreisgruppe

wegen der erheblichen Verkehrsgefähr- dung der Besucher durch Hangrutsch und Steinschlag nur mit einem massiven Ein- Bürgermeister auf Abwegen griff in die hochsensible Natur gegen die Naturschutzverordnung erreichbar ist. Um seine „lästigen“ Gegner aus dem Ehrenamtliche Vorsitzende von Natur- • Und last not least möchte er nun das Naturschutzbereich im Gemeindegebiet schutzverbänden setzen sich mit erheb - Übel an der Wurzel packen – Herr Bür- von Pähl einzuschüchtern, schreckt lichem Zeitaufwand und eigenen Kosten germeister Grünbauer erwägt tatsächlich Bürgermeister Grünbau er auch vor ab- selbstlos für den Erhalt der Natur im ein Gerichtsverfahren gegen die Bundes - surden Maßnahmen nicht zurück. Aurag der Mitglieder ein. Es ist eines republik Deutschland wege n der neuen Herr Grünbauer hat versucht, gegen Bürgermeisters schlichtw eg unwürdig, Natura-2000-Verordnung. Die Gemeinde Herrn Grießmeyer, Vorsitzender der wenn er in seiner bezahlten Dienstzeit fühlt sich anscheinend von Naturschutz- Schutzgemeinscha Ammersee e.V., ein auf Kosten der Gemeinde seine Wider - gebieten umzingelt und gegängelt. Amtsenthebungsverfahren als Natur- sacher, obwohl Verbandspolitik vertre- • Der aktuellste Angriff: Zusammen mit schutzwächter einzuleiten, was nieder - tend, persönlich angeht und diesen dann den Fischern (nicht Jägern!) möchte er die geschlagen wurde, da die zuständige auch noch selbst zu tragende Rechts - Vogeljagd in dem europarechtlich und in- Fachbehörde am Landratsamt keine anwalts- und Gerichtskosten entstehen. ternational geschützten Vogelschutzgebiet sachlichen Gründe dafür gefunden hat. Wir können nur hoffen, dass die auf- Ammersee forcieren. Und auch gegen den 1. Vorsitzenden der merksamen Pähler Bürger bei der nächs- BN-Kreisgruppe hat er Rechtsanwälte ten Bürgermeisterwahl im Mai 2017 die Glücklicherweise sind die anderen 33 Ge- bemüht: Per Bescheid der Rechtsan- richtigen Konsequenzen ziehen. meinden im Landkreis besonnener gegen- waltskanzlei Döring/Spieß in München über Naturschutzbelangen. Ansonsten sollte im Aurag des Bürgermeisters eine sähe es für die Zukun des Naturschutzes Unterlassungserklärung erwirkt werden. Postfaktisch trumpoider im Landkreis düster aus. Die permanenten Worum ging es? Als Umweltbildner Dialog am Hirschberg Angriffe des Bürgermeisters auf den bietet Herr Hermann naturschutzfach - Geführt anlässlich der naturschutz - Naturschutz und das Presseecho, das er liche Fachexkursionen auch am Hirsch- widrigen Häckselaktion des Bürgermeis- damit erzielt, täuschen nicht darüber hin- berg bei Pähl an. Ohne den Wegeverlauf ters Grünbauer während des vom BN weg, dass bei sehr vielen, aber schweigen- der Exkursion zu kennen, beschuldigt initiierten Pressetermins am 28.7.2016. den Bürgern im Landkreis und auch in Herr Grünbauer nun Herrn Hermann, zu dem er sich ungefragt selbst eingela- Pähl dieses Vorgehen auf kein Verständnis das sogenannte Amphitheater (Bereich den hat. stößt. unter dem Gipfelkreuz) während der Die jährliche touristische Wertschöpfung Exkursion zu betreten. Mit der Begrün- Reporter Schumacher von Tassilo: Gibt es rund um den Ammersee wird mit über dung, dass der Exkursionsleiter einen einen Pflegeplan der Naturschutzbe- 300 Mio Euro angegeben. Was könnte die „wirtschalichen Zweck“ verfolge, sei hörde für den Hirschberg? Gemeinde Pähl aus diesem Naturpotenzial ein Betreten des Grundstücks nicht Bürgermeister Grünbauer: Nein, aber für Schätze heben? Andere Gemeinden zulässig. es gibt einen Pflegeplan des Bund Natur- wie beispielsweise Illmitz am Neusiedler Hierzu wäre nun anzumerken, dass ein schutz. See oder viele weitere Nationalpark- Betreten bei Exkursionen nicht erfolgte. Reporte r Schumacher: Wollen Sie diesen Gemeinden machen es vor. Dann hätten Bürgermeister Grünbauer legt es darauf umsetzen? die 3 Wirtshäuser in Pähl keine Zukuns- an, seine Widersacher, die gewählte Bürgermeister Grünbauer: Nein. sorgen, es könnten viele Ferienwohnungen Vertreter von Naturschutzverbänden Reporter Schumacher: Warum nicht? als zusätzlicher Verdienst der Bevölkerung sind, auch wirtschalic h und persönlich Bürgermeister Grünbauer: Weil dieser vor Ort entstehen, es gäbe jede Menge anzugreifen. Auf den Rechtsanwalts - vom Bund Naturschutz ist. „Vogel-Tourismus “ und zahlreiche Um- kosten ist Herr Hermann natürlich sit- weltbildungsangebote als Beitrag zur zen geblieben, da das Verfahren durch Anmerkung: Der Bund Naturschutz Erhaltung unserer Schöpfung. Und die Herrn Grünbauer nicht weiter verfolgt hat am Hirschberg im Jahr 2012 eine Regierung von Oberbayern hätte nach den wurde. Herr Grünbauer hat also ohne mit öffentlichen Mitteln geförderte vielen Angriffen des Bürgermeisters Abstimmung mit dem Gemeinderat Zustandserfassung von einem Fachgut- wieder Zeit, sich den wichtigen Dingen im Alleingang zur Befriedigung seines achter erstellen lassen, der auch den im Naturschutz zu widmen. Das alles wäre Ego mehrere hundert Euro Steuergelder Behörden vorliegt. Darin werden möglich, jedoch wohl nur ohne einen verwendet und verschwendet. keinerlei Pflegehinweise oder Pflege - Bürgermeister Grünbauer und ihm Umweltbildung für Erwachsene und vorschläge gemacht. gefällige Gemeinderatsmitglieder ohne Schüler soll wohl nicht mehr professio- Daraus ist zu folgern: Bürgermeister Visionen und Vorurteile. Die populisti- nell, sondern durch Laien ehrenamtlich Grünbauer zitiert gegenüber der Presse sche Hetze gegen den Naturschutz, die auf bisweilen niedrigem Niveau statt - einen nicht existierenden Pflegeplan, der Bürgermeister seit zwei Jahren intensiv finden. Sind das die wahren Beweg- der auch nicht vom Bund Naturschutz betreibt, führte zu einer Spaltung der gründe eines Bürgermeisters, der sich geschrieben wurde. Eine weitere örtlichen Bevölkerung. Eine integrative selbst als Bewahrer der Natur hinstellt? Diskussion mit diesem Bürgermeister Funktion, die sehr viele Bürgermeister im erübrigt sich. Landkreis praktizieren, sucht man in Pähl- Fischen vergebens. 5 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Radwege am Südende des Ammersees: Lücke zwischen Dießen und wird geschlossen Nachdem bekannt wurde, dass die lange erwartete Machbarkeitsstudie für die Radwege am Südende des Ammersees nur für den Birkenallee-Radweg erstellt Forderung nach Rückbau worden ist und nicht, wie erwartet, auch X die Trasse von Raisting nach Dießen X abzulehnender Radweg entlang X umfasst, wurde die Planung der beiden bestehender Birkenallee Radwege voneinander getrennt. Wir Radweg freuen uns, dass es darauin in kurzer bestehender Zeit eine Einigung auf den Verlauf eines Radweg Ra dweges von Raisting nach Dießen kam: Am Dienstag, dem 11.10.2016 gab es geplanter einen „Runden Tisch“ zur Einigung über Radweg-Neubau eine Radwegtrasse zwischen diesen beiden Ortschaen. Angeregt wurde dieses Treffen von unserer Kreisgruppe. Bei diesem Termin waren anwesend: bestehender Die Bürgermeister und Vertreter des Ge- Radweg bestehender meinderats beider Gemeinden, Vertreter Lückenschluss zwischen Raisting und Dießen für sichere RadwegverbindungenRadweg zwischen der Landratsämter der betroffenen Land- Pähl und Dießen, Pähl und Fischen bzw. Aidenried, Raisting und Dießen, Raisting und kreise Landsberg und Weiheim-Schongau, Pähl sowie Raisting und Fischen bzw. Aidenried. Kartengrundlage: © Bayr. Vermessungsverwaltung Vertreter des Bund Naturschutz beider Landkreise sowie ein Vertreter der Schutz- zung der vor eineinhalb Jahren in Aurag als auf straßenbegleitenden Radwegen. gemeinscha Ammersee. In nur einer gegebenen Machbarkeitsstudie, die den Allerdings sind diese Menschen nicht Stunde konnten sich die Anwesenden auf Radweg für möglich hält, nichts geändert: so organisiert wie die Verfechter des eine Trasse einigen: Von Raisting aus stra- „Das Ergebnis habe aus Sicht der Höheren Birkenallee-Radwege s, deshalb hört man ßenbegleitend auf der Westseite der Kreis- Naturschutzbehörde keine Änderung der kaum etwas von ihnen. straße WM9 – LL10 bis zur Bahnüber- bekannten naturschutzfachlichen Bewer- Für die Fahrt von Fischen nach Dießen ist führung und ab dort auf dem schon beste- tung ergeben, insbesondere mit Blick auf der Umweg von ca. 3 km – die genaue henden Weg über die Vogelherdstraße eine nicht vermeidbare und nicht ohne Entfernung ergibt sich nach dem Bau des vorbei am SOS-Kinderdorf bis Dießen. weiteres ausgleichbare erhebliche Beein- Radweges – auf ebener, landschalicher Inzwischen haben beide Gemeinden in trächtigung des Vogelschutzgebietes“. schöner Strecke zumutbar, zumal immer Gemeinderatssitzungen diesem Trassen- Auf diese Entscheidung gibt es geteilte mehr Radler auf E-Bikes umsatteln. verlauf zugestimmt und einen entspre- Reaktionen. Viele Bürger freuen sich chenden Antrag an die zuständigen Land- darüber, dass der Schutz des einmaligen ratsämter gestellt. Wir hoffen, dass bald Vogelschutzgebietes gewahrt wird und mit der konkreten Planung und dem Bau sind gerne bereit, den Umweg über die dieses Radweges begonnen werden kann. Raistinger Schleife zu fahren. Durch den Eine Sorge ist, dass der Radweg ab der Bau des Radweges entlang der Kreisstraße Bahnüberführung von den Radlern nicht zwischen Ra isting und Dießen kann diese angenommen wird. Unterstützen kann Strecke dann vollständig auf sicheren man die Akzeptanz sicherlich durch eine Radwegen gefahren werden. gute Auss childerung! Die Verfechter des Birkenallee-Radweges Seit einigen Wochen ist leider auf der sehen die Entscheidung in anderem Licht. Raistinger Schleife die Brücke über den Ganz anders ist die Situation Sie haben kein Verständnis für diese Ent- Filzgraben gesperrt (siehe Foto). beim Radweg entlang der scheidung, wollen weiter kämpfen und Nach meinen Information en handelt Birkenallee zwischen Fischen planen für kommendes Frühjahr weitere es sich um eine verkehrsrechtliche An - und Dießen Aktionen. ordnung der Gemeinde Pähl, auf deren Es ist sehr bedauerlich, dass selbst nach Gemeindegebiet die Brücke liegt. Mitte November 2016 wurde von den dem dritten „Nein“ der Behörden noch Die Begründung hierfür ist, dass es zu Behörden zum wiederholten Male ent- immer keine Ruhe am Südende des Am- gefährlich sei, über diese Brücke zu fahren, schieden, dass es keinen Radweg entlang mersees einkehrt, weil diejenigen, die den weil sie kein Geländer hat. Aufgrund der der Birkenallee geben wird. Wie im Radweg fordern, einfach keine andere Beschaffenheit und Breite der Brücke und Ammersee Kurier vom 18.11.2016 zu Meinung akzeptieren können. Wir stellen der direkt im Anschluss folgenden recht lesen ist, hält die Regierung von Ober - ausdrücklich noch einmal fest: Nicht alle engen Kurve des Weges kann ich dieses bayern an ihrem Standpunkt fest, dass ein Bürgerinnen und Bürger wollen diesen Argument für die heutzutage großen land- Radweg entlang der Birkenallee nicht rea- Radweg! Viele Radler fahren wesentlich wir tschalichen Fahrzeuge nachvollzie- lisierbar ist. Daran hat auch die Einschät- lieber durch ruhiges, schönes Gelände hen, nicht aber für Radfahrer. Durch die 6 Aktuelles aus der Kreisgruppe

Sperrung müssen die Radfahrer große Neues aus der Pähler Schlucht Umwege in Kauf nehmen und werden auf die Straßen gezwungen. Beim besten in einer Gemeinderatssitzung veröffent- Willen kann ich mir nicht vorstellen, dass licht. Gerüchtehalber hört man nun sogar es gefährlicher ist, über die Brücke am von einer Einstellung des Verfahrens. Filzgraben zu fahren als auf der Straße. Was geht da eigentlich vor? Die Klage Die Strecke zwischen Raisting und un seres Landesverbandes betri nur in Fischen konnte man beispielsweise bisher zweiter Linie die Verursacher der Schäden. vollständig auf sicheren Radwegen fahren, Viel schwerer würden die Auswirkungen jetzt muss man die Straße Raisting–Die- eines Schuldspruchs, gegen wen auch ßen und die Birkenallee nutzen. immer, die gesamte bayerische Forstwirt- Nach Auskun des Raistinger Bürger - scha treffen. Einschränkungen der Forst- meisters ist eine Erneuerung der Brücke wirtscha im Privatwald und in Schutz - und Entschärfung der anschließenden gebieten? Das wäre ein absoluter Affront Kurve in Planung. Die Arbeiten sollen gegen die Bayerischen Staatsforsten voraussichtlich im Frühjahr beginnen. Nach Einreichen unserer Klage im Okto- und die Waldbesitzer, der um jeden Preis Nach unserer Meinung ist es aus Sicher- b er 2015 gegen die viel zu massive Ab - verhindert werden muss. Das zweite, heitsgründen notwendig, die Baumaß - holzung des Schutzwaldes sowie der nach geschönte Gutachten der LWF ist ein nahmen bis zum Beginn der Radl-Saison der europäischen FFH- Richtlinie und überdeutlicher Hinweis darauf, dass staat- zu beenden, so dass die Strecke für Rad- NSG-Verordnung geschützten Hang- und licherseits bereits massiv Einfluss genom- fahrer wieder geöffnet werden kann. Schluchtwälder in der Pähler Schlucht men wurde. Bis zum Beginn der Arbeiten an dieser ist leider nicht viel passiert. Die Landes - In diesem Gerichtsverfahren, wenn es Strecke halten wir es für sinnvoll, die anstalt für Wald- und Forstwirtscha denn kommt, geht es um nichts weniger Nutzung für Radler wieder zu erlauben, (LWF), die noch im Juli 2014 ein Gut - als eine drohende Einschränkung der indem man einen Durchlass öffnet. Rad- achten verfasst hat, in dem „erhebliche Forstwirtscha in Schutzgebieten und spuren, die um das Sperrgitter herum - Schäden“ attestiert wurden, hat diese mit damit auch um die Art der Forstwirtscha führen, zeigen, dass dieser Weg selbst jetzt einem weiteren Guta chten der gleichen in der Bundesrepublik in den kommenden im Winter benötigt wird und die Radler Behörde Anfang 2016 sozusagen „weg - Jahrzehnten. Mehr Naturschutz im Wald lieber ihr Fahrrad um die Sperrgitter gegutachtet“. Bürgermeister Grünbauer zur Sicherung der Artenvielfalt ist längst herumschieben, als auf der Straße zu selbst hat dieses nichtöffentliche Gutach- überfällig. Eine Einstellung des Verfahrens fahren. Hildegard Kosmann ten, das nur für das Gericht bestimmt war, wäre skandalös.

Rückeweg am Kalkofensteg: Wurzel-Fußweg muss Kiesstraße weichen Am 27.08.2015 bekamen wir von der schutzgebietes hatte allerdings ebenfalls die Genehmigung erteilt. Für uns Natur- Regierung von Oberbayern die Aufforde- Gründe. Ein Schutz des Waldes durch schützer stellt sich wie so o die Frage, rung zur Stellungnahme zu einem vom die NSG-Verordnung ist nicht geregelt, warum man eigentlich noch wertvolle Forstamt geplanten Rückeweg östlich da „ordnungsgemäße Waldwirtscha“ ehrenamtliche Zeit für Stellungnahmen des Kalkofenstegs (Ammer bei ) dort erlaubt ist. verschwenden soll, wenn die Entschei- Richtung Schnalzberg. Es steht außer Zweifel, dass der jetzige dung von vornherein fest steht? Dieser geplante Rückeweg verläu in Revierförster ein sehr umsichtiger Mann Wenigstens mit diesem kurzen Artikel einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet, und Naturschützer ist und sicherlich den möchte ich m ir etwas meinen „Frust“ von die Trasse wurde genau auf dem wunder- Wald im Sinne des Naturschutzes bewirt- der Seele schreiben. Helmut Hermann schönen „Wurzel-Fußweg“ vom Kalkofen- schaen wird. Aber was kommt danach? steg Richtung Schnalzbe rg geplant. Laut Was ist, wenn die Staatskassen klamm NSG-Verordnung bedarf die Anlage einer sind und der Hiebsatz per „Mui-Befehl“ Straße der Genehmigung der Regierung. erhöht wird? Dieser bisher wirklich phantastische Die Nationale Strategie zur biologischen Pfad unter Bäumen wird durch eine über Vielfalt der Bundesregierung aus dem Jahr 4 Meter breite Trasse mit entsprechender 2007 gibt allen Bundesländern vor, 10% Auflichtung „ersetzt“, der Naturgenuss des Staatwalds aus der Nutzung zu neh- massiv eingeschränkt. men. Bayern interessiert das überhaupt Und jeder kennt die Wunden in einem nicht, die Nutzung auch naturschutz - mit Seilbringung durchforsteten Wald – fachlich hochwertiger Wälder geht un - wie gesagt, alles im Naturschutzgebiet, vermittelt weiter, gerade so, als gäbe es um staatliche Holzerträge zu erzielen. keinen Beschluss der Bundesregierung. Zwar ist es verständlich, dass der Staats- Das Ende vom Lied: Natürlich hat die Dieser Wurzelweg am Schnalzberg gehört forst seine Flächen durch Wege zugänglich mit der Staatsregierung gleichgeschaltete bald der Vergangenheit an – er wird durch und damit bewirtschabar machen Regierung von Oberbayern für die eine breite Schneise mit einem schwerlast - möchte. Die Ausweisung eines Natur- Errichtung des Rückeweges plädiert und befahrbaren Schotterweg ersetzt. 7 Aktuelles aus der Kreisgruppe

5-Sterne-Hotel am Hirschberg (Haarsee) der Tiefgarage im Schloss. Auch die Zu- fahrten zum Hotel sind viel zu eng, Verbreiterungen müssten auf Fremdgrund gegen den erklärten Willen des Eigen - tümers realisiert werden. Bliebe also zu überlegen, welche Klientel sonst noch kommen könnte. Aufgrund der Herkun des Investors und weiteren Geldgebern aus dem Nahen Osten liegt nahe, dass die Gäste aus dieser Region kommen könnten. Die Touristiker hatten da eine Ahnung: Der Gesundheitstouris- mus aus dem Nahen Osten boomt. München hat hervorragende Kliniken Geplante 5* Hotel-Anlage am Hirschberg beim Haarsee mit 149 Chalets: ein Luschloss? und Ärzte. Nur – es scheitert an geeigne- ten Unterkünen dieses sehr zahlungs- Laut Zeitungsbericht vom 25.9.2016 ihrem Gebiet haben, ergaben eher zweifel- kräigen Klientels mit sehr eigenen möchte ein iranischer Investor südlich des hae Zukunsaussichten. Ein 5*-Hotel Vorstellungen bezügl. Ausstattung, Ruhe- Hirschbergschlosses eine Chalet-Anlage benötigt aufgrund des hohen Personal- zeiten, Gepflogenheiten. Die Zeitungsbe- mit 149 Wohneinheiten bauen. Die schlüssels eine hohe jährliche Auslastung richte über Beschwerden von Anwohnern Zeichnung erinnert etwas an eine Schloss- von 70–75%, was gegenüber dem sons - in München sind zahlreich. anlage im Stile von „Sanssouci“. Der tigen Durchschnitt bei Hotels mit etwa Sicherlich werden für Weilheimer Stadt- Weilheimer Stadtrat hat gegen die Stim- 42 % bereits sehr ambitioniert ist. räte und gut situierte Bürger noch einige men der Grünen eine Änderung des Tagungs tourismus ist bei der Restriktion Plätze am 5-Sterne-Galaabend auf Schloss Flächennutzungsplans in Aurag gegeben. vieler Unternehmen auf max. 4 Sterne Hirschberg frei sein – wenn auch viel- Das gesamte Are al liegt im Landschas- kein zukunsweisender und ergiebiger leicht in etwas anderem Ambiente, als schutzgebiet, der Haarsee mit Uferbereich Markt. Bleiben also eher Individual- man sich das vorgestellt hat. Haben da die ist FFH-Gebiet. Es stellt sich nun schon Touristen, die aber standesgemäß aus Weilheimer Stadträte wohl zur sehr auf die Frage, wie selbstverständlich unsere ihrem Urlaub berichten wollen. Ziele wie die künige (eher unwahrscheinliche) Stadt Schutzgebiete für potente Investo- Zermatt, Garmisch-Partenkirchen, Gewerbesteuer in Zeiten anscheinend ren opfern will. Aber bevor entsprechende Starnberg, München – die kennt jeder weiteren ungebremsten Wachstums zum gesetzlich vorgeschriebene Verfahren, und die haben Flair. Aber Schloss Hirsch- Oberzentrum Weilheim geschielt? Wir die auch viel Geld kosten werden, eröffnet berg am Haarsee – wo liegt das denn sollten gut überlegen, ob wir für diesen werden, sollte man sich grundlegende bitte? Das hat keinen Image-Faktor. Zweck hektarweise Schutzgebiet opfern Gedanken zum wirtschalichen Erfolg Und was die Touristiker noch zu beden- wollen und wir hinterher unseren „Ge- und damit zur Nachhaltigke it einer ken gaben: ein 5-Sterne-Gast möchte alles heimtipp Haarsee“ nicht wiedererkennen solchen Anlage machen. vor Ort haben, al so Erlebnisbad, Wellness- werden. Eine kurze Recherche im Internet ergibt Anlage, eigener See (nicht nur Strand - Die Penzberger haben es vorgemacht. im Umkreis von 70 km eine Vielzahl ver- abschnitt), am besten eine Golfanlage … Sie haben in einem Bürgerentscheid ein gleichbarer Anlagen im 4-Sterne-superior- Dahingehend haben sich die Investoren 5*-Hotel am Hubersee abgelehnt. bzw. 5-Sterne-Segment. Genannt seien noch sehr wenig geäußert. Der Platzbedarf Der Bund Naturschutz wird dem weiteren hier Schloss Elmau und Kranzberg, aus den bisherigen Skizzen ist nicht er- Ausverkauf unserer Landscha nicht Alpenblick in Murnau, 4-Jahreszeiten in kennbar, auch nicht für die nötigen Park- schweigend zuschauen. Starnberg sowie mindestens 10 Hotels von plätze für bis zu 450 Besucher und Perso- 4,5* bis 5* in München. nal (mind. 10.000 m² im Landschas- Die Nachfrage bei zwei Tourismusdirekto- schutzgebiet) – und das bei gerade mal ren in der Region, die solche Anlagen in derzeit 20 nachgewiese nen Stellplätzen in

Für ihre langjährige Mitgliedscha wurden 2016 geehrt: 60 Jahre: Anneliese Sommer Josef Brich Oliver Reitebuch Bronze – 20 Jahre: Christine Dopfer Werner Sommer Kurt Dörr Ehepaar Hannelore Ger da Berger Henry Wolf Claudia Färber und Josef Riedl Dr. Irmingard Fißl Gold – 40 Jahre: Anja Heymann Petra Sommer Franz Harbers omas Grünwald Silber – 30 Jahre: Bernhard Kamhuber Robert Weiss Elvira Mrotzek Dr. Helmut Bernardo Angeletti Sepp Klasen Gertraud Zwack Waltraud Resch Habermeier Robert Beyer Marlies Ladwig Peter Zapf Ulrich Rau Ursula Boch-Strick Erik Liebermann

8 Umweltbildung

Expedition ins Blaue – unsere Umweltbildungsmaßnahme im Hotspot-Projekt Das 6-jährige Hotspot-Projekt „Alpen- So wurde das ema Wasser als unser flusslandschaen“ befand sich 2016 in Lebenselixier angegangen, die Natur im seinem zweiten Jahr. Unsere Kreisgruppe Wandel der Jahreszeiten erlebt und die ist im Projekt mit zwei Maßnahmen Bodenlebewesen erkundet. Die Kinder vertreten, einem naturschutzfachlichen lernten, sich in das Leben von Pflanzen Projekt zur Wiederansiedlung der und Tieren hineinzudenken und Empa- Tamariske an der Ammer und einer thie für ihre Stärke zu entwickeln. Sie wa- Umweltbildungsmaßnahme, „Expedition ren beeindruckt, wie in der freien Natur ins Blaue“. Insgesamt 15 Schulklassen aus Herausforderungen (heiger Regen, Kälte unserem Landkreis haben im Jahr 2016 usw.) mit besonderen Anpassungen ge- teilgenommen. Das Umweltbi ldungs - meistert werden. projekt führen wir in Kooperation mit Diesjähriger Pressetermin in Weilheim mit Aber auch im Ferienprogramm wurde der Kreisgruppe Ostallgäu durch, wo an einer 4. Klasse der Ammerschule. beim Kochen in einer Hexenküche die Lech und Wertach ebenfalls 15 Klassen Natur über verwendete Kräuter und pro Jahr mitmachen. Gefördert wird das Die Maßnahme wurde auf der Herbstvoll - Gewürze angesprochen. Hier lag der Gesamtprojekt durch das Bundespro- versammlung des Kreisjugendrings vor - Fokus in einer Aktion mit einheimischen gramm Biologische Vielfalt über das Bun- gestellt und dazu aufgerufen, bei Interesse und geflüchteten Kindern darin, verschie- desamt für Naturschutz/Bundesumwelt- mitzumachen. Das gesamte Hotspot- dene Lebensstile und Kulturen über das ministerium und durch den Bayerischen Projekt und damit auch unsere Maß- gemeinsame Kochen kennen zu lernen. Naturschutzfonds. nahme wird im Gesamtzeitraum begleitet Diese Umweltbildungsaktionen wurden Die Schulklassen nehmen begeistert an durch eine intensive, externe sozialwissen- im Rahmen einer Förderung der Intensi- diesem Vormittag teil, insbesondere wird schaliche Evaluation. Mehr über das vierung der Umweltbildung in Bayern geschätzt, dass die SchülerInnen altersge- Projekt und seine Kooperationspartner: durch das Bayerische Ministerium für rechte Arbeitsauräge bekommen, die sie www.alpenflusslandschaen.de Umwelt und Verbraucherschutz unter- in Kleingruppen erarbeiten können und stützt. dabei selbständig und aktiv lernen. Hier Netzwerk Naturzeit – draußen beweist sich wieder einmal unser Konzept lernen im Pfaffenwinkel einer Bildung für nachhaltige Entwick- Gleich zu Jahresbeginn gab es eine erfreu- lung (BNE), das wir in unseren Umwelt- liche Nachricht: Vom Bayerischen Staats- bildungsaktionen seit vielen Jahren verfol- ministerium für Umwelt und Verbrau- gen und kontinuierlich weiter entwickeln. cherschutz hat unsere Kre isgruppe als aus- Diese Schulklassenaktionen fanden über gezeichneter Partner des Netzwerks das de n Landkreis verteilt an Ammer und Qualitätssiegel Umweltbildung.Bayern bis Lech statt (an der Loisach bietet der LBV 2018 verlängert bekommen. im Rahmen des Hotspot-Projekts Schul- klassenangebote an). 5MWELTBILDUNG Das Angebot ist an alle Schulen gerichtet, die damit beauragten Umweltpädagogen "AYERN sind für alle Klassenstufen qualifiziert – auch für die Oberstufe! Dieses Jahr konnte etwa die Grundschule Schongau Das Netzwerk aus UmweltpädagogInnen mit allen 4. Klassen mit Miriam Gerhardt hat es sich im Jahr 2016 zur Aufgabe den Lech erkunden. gemacht, in der Natur Wandel und Ver- Alle SchülerInnen unter suchen dabei das wandlungen zu erleben und diese zu Wasser und seine Lebewesen und sie hinterfragen. In Zeiten des allgegen - bauen mit Begeisterung den Flusslauf mit wärtigen Wandels war uns wichtig zu er- Schaufeln nach. Manche Klassen beschäf- fahren, wie die Natur auf Wandel reagiert, tigten sich zusätzlich beispielsweise mit welche Bewältig ungsstrategien und dem Lebensraum des Bibers, der Seeforelle Anpassungsleistungen es bei Pflanzen und und mit dem Auwald. Bei einem Termin Tieren gibt. Wir Menschen können in mit Hochwassersituation am Lech (hier vielfacher Hinsicht aus der Natur lernen, wurde auf ein Altwasser ausgewichen) Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und wurde den SchülerInnen gleich vor Augen uns die Notwendigkeit eines nachhaltigen geführt, wie wir Menschen uns (weit - Lebensstils anzueignen. Diese Aspekte gehend) vor Hochwasser schützen und haben wir in unseren Aktionen auf eine welche Verhaltensweisen und Überlebens- für Kinder verständliche Weise aufberei- strategien die im und am Wasser lebenden tet. Die verschiedenen Aktionen fanden Tiere und Pflanzen für solche Fälle ent - u. a. in , Bernried, Peiting und Kinder lernen spielerisch, sich in andere wickelt haben. Raisting statt. Lebewesen hineinzuversetzen. 9 Dafür setzen wir uns ein: Natur im Landkreis Weilheim-Schongau

Artenschwund – kein Ende in Sicht? Im April 2008 hat die Staatsregierung die Bayerische Biodiversitätsstrategie be- schlossen. Ziel der Biodiversitätsstrategie ist es, den Artenrückgang in Bayern bis 2020 zu stoppen und den Anteil der vom Aussterben bedrohten und stark gefähr - deten Arten deutlich zu verringern. Betrachtet man sich die aktuellen Be- standsentwicklungen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, muss man leider bezweifeln, dass dieses Ziel erreicht wird. So zeigt ein Blick auf die neuesten Roten Listen gefährdeter Arten (Bayer. Landes- Feldlerche amt für Umwelt, 2016), dass sich bayern- weit zumindest bei Vögeln, Tagfaltern und Heuschrecken die Gefährdungslage in den letzten 10 – 15 Jahren überwiegend nicht verbessert, sondern zum Teil sogar weit er verschlechtert hat. Sommerdrehwurz Zwar sind bei etlichen bedrohten Arten – omals auch durch erfolgreiche Natur- schutzmaßnahmen – Bestandszunahmen zu verzeichnen, so dass diese manchmal sogar ganz von der Roten Liste gestrichen werden konnten. Dem stehen allerdings deutlich mehr Arten gegenüber, deren Situation sich nicht verbessert hat oder Kreuzotter die sogar weiter zurückgegangen sind. Man muss davon ausgehen, dass die Ungünstige Entwicklung: Ent wicklung bei anderen Artengruppen • Feldlerche: war früher überall auf den ähnlich ist. Wiesen häufig, seit einigen Jahrzehnten Die Rückgangsursachen sind weitgehend massiver Rückgang und nur noch ver- bekannt: Intensivierung der Landwirt- streutes Vorkommen. Wichtiger Rück- scha, Bau von Siedlungen und Verkehrs- gangsgrund ist die landwirtschaliche wegen und Klimawandel gehören zu den Intensivierung. wichtigsten. Hier ist vor allem die Politik • Kreuzotter: deutlicher Rückgang u.a. Wegerich-Schreckenfalter zum Handeln aufgefordert. durch das Zuwachsen („Verwalden“) Auch im Landkreis Weilheim-Schongau der Moore, das vor allem durch die zahl- ist die Situation – trotz seiner überdurch- reichen alten Entwässerungsgräben schnittlichen Naturausstattung – differen- gefördert wird. ziert zu betrachten. Hier einige Beispiele • Hochmoorgelbling: war bis vor wenigen für Arten, deren Bestände sich nach Beob- Jahrzehnten in fast allen Moorkomple- achtung von Artenkennern in den letzten xen des Landkreises zu finden; in letzter 20 – 30 Jahren deutlich verändert haben. Zeit nur noch in den höher gelegenen Günstige Entwicklung: Mooren der westlichen Landkreishäle; • Weißstorch: hat sich vor allem im Am- die Rückgangsursachen düren im merseebecken neu angesiedelt mit aktu- Zusammenhang mit dem Klimawandel ell ca. einem Dutzend Brutpaaren. stehen. • Wegerich-Scheckenfalter: hat sich in Die bisherigen Aktivitäten des BN und Teilgebieten des Landkreises deutlich anderer Naturschutzverbände auf dem ausgebreitet (z. B. Grasleitner Moor- Gebiet des Artenschutzes haben dazu bei- landscha); kam dort vorher nur sehr getragen, dass es etlichen zum Teil auch lokal vor. hochgradig bedrohten Arten landkreis- • Sommerdrehwurz: Auf brachliegenden weit deutlich besser geht, als dies ohne Quellmooren hat die Anzahl der Pflan- dieses Engagement der Fall wäre. zen nach Wiederaufnahme der Herbst- Der Ankauf hochwertiger Biotopflächen mahd zum Teil deutlich zugenommen. und entsprechende Pflegeaktionen sollten deshalb dringend fortgeführt werden. Weißstorch Wo lfgang Kraus 10 TextAktivitäten xxxxxx aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Penzberg

Es war einmal ein Wald … mitten in der Stadt Penzberg, 3,6 Hek- eine klimatische, ökologische und ästheti- tar groß, zwischen Birken- und Wölfl- sche Aufwertung des Gewerbegebietes straße. Wer dort noch im Herbst zwischen angeregt, statt erneut großflächig versie- Eichen, Buchen, Ahornen, Fichten und gelte Parkplätze und eintönige Hallen Haselnuss spazieren ging, konnte Spech- hinzusetzen. Öde Parkplätze mit immer ten, Meisen, Rotkehlchen und Winter- gleichen Abständen zwischen den weni- goldhähnchen lauschen und zwischen all gen Alibi-Bäumen könnten durch Baum- dem Totholz den Zaunkönig hin- und und Strauchgruppen sowie durch natur- herhuschen sehen. Auch Generationen nah bepflanzte Blühflächen aufgelockert von Kindern hatten hier Tipis aus Ästen, werden. Auch Dach- und Fassaden - Moos und Laub gebaut – ein Spielplatz, begrünung oder der Einbau von Nist- wie ihn nur die Natur bietet. Aber weil es hilfen z. B. für Mauersegler und Sommer- im Oberland so schön ist, dass alle hier quartiere für Fledermäuse schaffen Flussregenpfeifer Foto: Hans Knetsch wohnen wollen, musste er weg. Rund 100 attraktive innerstädtische Lebensräume Wohneinheiten werden hier entstehen. für Menschen und Tiere. nicht endgültig vom Tisch ist, hat sich Und was hat die BN-Ortsgruppe ge- Wie sehr sich die Penzberger Bevölkerung die Stadt immerhin für eine schrittweise macht? Nichts. Fast nichts. Gegen dieses über bunte Wildblumeninseln und ökologische Aufwert ung einiger Flächen Wohngebiet zu argumentieren bei tatsäch- R andstreifen freut, haben positive Rück- entschieden. Eine Studie der TU-Mün- licher oder angeblicher Wohnungsnot meldungen bei der Ortsgruppe und bei chen war fast deckungsgleich mit den würde auf wenig Verständnis stoßen. der Stadt gezeigt. Also bitte mehr des Vorschlägen der BN-Ortsgruppe. Gemeinsam mit Anwohnern konnten wir Guten! Und wie aufgebracht die Anwoh- Nun wird die intensive Landwirtscha in uns lediglich für den Erhalt von etwa ner auf die Gefahr der Fällung von Stadt- den nächsten fünf Jahren auf eine exten- 30 Eichen einsetzen und die Stadt auffor- bäumen reagieren, hat unser gemeinsamer sive Bewirtschaung umgestellt, die lang- dern, bei ihrem rasanten Zugriff auf die Einsatz für eine mächtige freistehende fristig die Artenvielfalt erhöhen wird. letzten großen Flächen der Stadt die Linde gezeigt, die ebenfalls für Bauland Auch ein Teil der Waldränder soll natur- Chance für innovative und zukunsfähige geopfert werden sollte. Nun darf sie (vor- näher gestaltet werden. Auf Gut Hub will Konzepte zu nutzen wie eine flächen - erst?) stehen bleiben. die Ortsgruppe dieses Frühjahr ein ge- sparende und klimaneutrale Bebauung, m einsames Projekt zum Schutz und zur Mehrgenerationenprojekte, autofreie Gut Hub: Ende gut alles gut? Förderung der Mehlschwalbenkolonie Zonen, eine gute Erschließung durch Manche Leser erinnern sich vielleicht durchführen und auch die Pflanzung von öffentliche Verkehrsmittel u nd Fahrräder noch an unseren Artikel vom letzten Jahr: Wildrosen ist geplant. und naturnahe Grünstrukturen. „Naturschutz und Naturerlebnis am Huber See jetzt für die Zukun sichern!“ Bruterfolg der Flussregenpfeifer Warum nicht Betriebsflächen Im Gefolge der Diskussion über ein 4- im Industriegebiet naturnah gestalten? Sterne-Hotel auf einer Teilfläche dieses Auch 2016 kümmerten sich Mitglieder Auch in unserer Stellungnahme zur Neu- Naherholungsgebietes, welches trotz unserer Ortsgruppe wieder um den Schutz ordnung des „Edeka-Areals“ haben wir eines ablehnenden Bürgerentscheids noch der Flussregenpfeifer, die seit einigen Jah- ren aus Mangel an ursprünglichen Fluss- landschaen auf noch freien Kiesflächen im Industriepark Nonnenwald brüten. Unser Ziel ist es, die verantwortlichen Bauträger im Rahmen von Ausgleichmaß- nahmen zur Schaffung und Offenhaltung von geeigneten Kiesflächen anstatt Ein- heitsrasen zu bewegen und damit Brut- und Lebensraum für die Flussregenpfeifer und andere Arten zu schaffen. Auch beim Schutz eines Frauenschuh- Standortes auf der Gemarkung Penzberg waren wir erfolgreich. Die kurz vor der Blüte stehenden Pflanzen waren durch den Maschineneinsatz notwendiger Forst - arbeiten gefährdet. Im Gespräch mit dem zuständigen Förster wurde eine schonende Handfällung der vom Borkenkäfer befalle- nen Fichten vereinbart. Wie in ganz Bayern verschwinden auch in unserer Gegend die Dörfer immer mehr Frauenschuh Foto: Hans Knetsch hinter breiteren Straßen, Wällen, auto- 11 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Bernried bahnähnlichen Zu- und Abfahrten und riesigen Hallen von Gewerbegebieten. Aus eiszeitlichen Moränenhügeln und historisch gewachsener Kulturlandscha wird im Handumdrehen eine auto - gerechte Industrielandscha. Gut zu be- sichtigen neuerdings entlang der B 472 zwischen Dürnhausen und und dem Gewerbegebiet „Mühltal“. Kiesabbau – um jeden Preis? Noch relativ beschaulich geht es zu zwischen und Penzberg. Hier schlängelt sich eine Staatsstraße zwischen mehr oder weniger intensiv bewirtschaf - teten Wiesen, geschützten Hangquell- mooren und FFH-Flächen hindurch. Hintere Reihe (v.l.n.r.): Petra Malcharek, Axel Rincke, Edeltraud Köster, Volker Föringer; Doch auch dort sollte es mit der Ruhe vordere Reihe: Veronika Bischoff, Christof Mahler, Franka Nagel Foto: Emanuel Gronau bald vorbei sein. Ein Kiesabbauunterneh- men wollte über mehrere Jahre hinweg Bernried: Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen einen Hügel abgraben, um Kies zweifel- haer Qualität zu entnehmen. Die Orts- Am 21.11.2016 fand die Jahreshauptver- 3. Vorsitzende: Franka Nagel (neu) gruppe des Bund Naturschutz kam in sammlung der BN-Ortsgruppe Bernried Schriführerin: Petra Malcharek ihrer Stellungnahme zum Ergebnis, dass mit Neuwahlen der Vorstandscha statt. Kassier: Axel Rincke die Schäden am Naturhaushalt und an der Der komplette bisherige Vorstand hatte Beisitzer/-innen: Edeltraud Köster und umliegenden besonders schützenswerten erneut kandidiert und wurde wiederge- Volker Föringer Flora und Fauna unabsehbar wären. wählt. Erfreulicherweise bekam die Orts- Ähnliche Bedenken hatten die Behörden gruppe Bernried auch noch Zuwachs. Nach den Vorstandswahlen stellte Markus sowie Anwohner. Die Kiesabbaufirma Als 3. Vorsitzende wurde Franka Nagel Blacek von der Mobilen Umweltschule in hatte darauin ein Einsehen. Für die gewählt. Damit unterstreicht die Orts- Pähl in einem sehr interessanten Vortrag nächsten Jahre wurde der Antrag zurück- gruppe ihren Wuns ch, 2017 gezielt noch den im September 2016 neu eröffne- gezogen. Kinder, Jugendliche und junge Familien ten Ammerseepfad vor. Er gab Informatio- für Umwelt- und Naturschutzthemen zu nen über die Entstehungsgeschichte und Amphibien – neuer Zaun, noch begeistern. Umsetzung des sich um den gesamten mehr Helfer benötigt Der neue Vorstand in Bernried: Ammersee erstreckenden Lehrpfades und Die BN-Ortsgruppe Penzberg betreut seit 1. Vorsitzende: Veronika Bischoff machte mit zahlreichen Beispielen Lust vielen Jahren die Amphibienwanderungen 2. Vorsitzender: Christof Mahler auf einen baldigen Besuch vor Ort. am Stockweiher und Riederer Weiher. Nun häuen sich die Hinweise, dass Bernrieder Vorsprung mit Umweltpreis ausgezeichnet zwischen Habach und Murnau vermehrt Amphibien die Staatsstraße überqueren, Dr. Markus Söder, Bayerischer Staatsmi- Wilhelmina-Busch-Woods-Stiung und um zu den Weihern zu gelangen, die seit nister der Finanzen, für Landesentwick- Christina und Klaus Voormann, über- einiger Zeit nicht mehr mit Fi schen be- lung und Heimat, verlieh der Träger - nahm die fünf Jahre dauernde Projektum- setzt wurden. Mehr Froschlaich konnte gemeinscha Bernrieder Vorsprung den setzung und einen Teil der Finanzierung. überleben, d.h. aber auch, mehr Verkehrs- Bayerischen Umweltpreis 2016 für das Das Projekt wurde hauptsächlich durch opfer. So wurden im März 2015 nach ei- Pilotprojekt „Bernrieder Vorsprung – den Bayerischen Naturschutzfonds geför- ner Nacht 200 überfahrene Tiere gezählt. Baumriesen, Naturerbe und Artenvielfalt dert, der Bezirk Oberbayern beteiligte sich Das wollte die BN-Ortsgruppe nicht am Starnberger See“. an der Finanzierung. hinnehmen. Nun wird erstmals ein vom Die Trägergemeinscha, bestehend aus Fachliche Unterstützung erfolgte durch Straßenbauamt bewilligter Zaun aufge- Gemeinde Bernried, Bund Naturschut z, die Höhere Naturschutzbehörde Regie- baut und die Tiere werden sicher zu den rung von Oberbayern und die Untere Teichen gebracht. Die Helfer freuen sich Naturschutz behörde Landkreis Weilheim- über Verstärkung (Tel. 08847 – 698602). Schongau. Hannelore Jaresch Projektinitiatorin und Co-Trägerin Christina Voormann nahm stellvertretend die Auszeichnung entgegen. Der von der Bayerischen Landesstiung vergebene und pro Institution mit 10.000 € dotierte Preis würdigt innovative, praktische und wissenschaliche Leistungen im Umwelt- © Voormann bereich. 12 TextAktivitäten xxxxxx aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Bernried

„Walddank“-Rallye des Bund Naturschutz Zu Erntedank lud der Bund Naturschutz brannte dort bereits ein Feuer. Die Teil- zu einer Herbst-Rallye ein. Während das nehmer wurden mit Kartoffelsuppe und klassische Danksagen den Blick auf von Schnittlauchbroten empfangen. Menschen Gepflanztes richtet, ging es auf Wir waren erstaunt und erfreut über den der Rallye darum, zu erforschen, was der Eifer und die Detailfreude, mit der ALLE Wald uns ganz ohne unser Zutun zu Teams die Rallye mit Bravour „bestanden“ schenken hat. haben. Insgesamt zehn Familien-Teams gingen auf Vielen Dank an die Teilnehmer und die einen Erlebnisparcours durch den Bern - Helferinnen und Helfer! rieder Park. Startpunkt war der Lernort Franka Nagel „Natur“. Die erste Aufgabe war es, sich einen Namen und einen Erkennungsruf Beim Pirschen für die eigene Gruppe auszudenken. So machten sich „Seeräuber“, „Drachenjäger“ Die nächste Station lud die Fantasie der und „Wasserfeste“ auf die Suche nach dem Teilnehmer ein. Die Kinder fanden Zwer- „Waldschatz“. Wer findet die meisten ver- genverstecke und Drachenhöhlen und schiedenen Beeren und Nüsse? Diese soll- stellten sich die märchenhaen Wesen vor, ten die fleißigen Sammler hinterher auch die es im Wald geben könnte. Auf einem noch bestimmen und zu einem schönen „Tierspurenpfad“ entdeckten die Familien Mandala zusammenstellen. Rehbockschädel, Vogelnes ter und Kröten- höhlen. Diese sollten bestimmt werden.

Siegerteam 1: Die „Glückskids“

Die „Tomatenkrieger“ absolvierten die Rallye ganz ohne Eltern Die Funde des Tierspurenpfades werden notiert Wie auf einer Schnitzel jagd mussten die Gruppen ihren Weg durch den Park Als die eifrigen Teams nach ungefähr zwei finden, von Station zu Station. Mit Hilfe Stunden Erleben, Sammeln und Lernen einer optischen Täuschung erlebten die wieder am Lernort „Natur“ eintrafen, Siegerteam 2: Die „Schnellen Hunde“ Teams die Baumkronen aus Eichhörn- chenperspektive: Halten wir uns einen Spiegel an die Nase und blicken nach un- ten, sehen wir die Äste über uns. Es fühlt sich dann so an, als würden wir leichtfüßig von Ast zu Ast wandeln. An anderer Stelle lauschten die Gruppen in die Stille es Waldes und lernten das Pirschen. Wer scha es, sich leise an einen

Wächter mit verbundenen Augen anzu- schleichen und ein Gummibärchen zu Nach der leckeren Suppe gab’s die Sieger - Alle anderen „Siegerinnen und Sieger“, die klauen? ehrung bis zum Schluss geblieben sind. ¢ Hinweis für unsere Spender Aufgrund aktueller Änderungen der Vorschrien der Finanzbehörden legen Sie für eine steuerrechtliche Anerkennung Ihrer Spende bis 200 € bitte folgenden Vermerk bei: 1. Wir sind nach dem letzten uns zugestellten Steuerbescheid (Freistellungsbescheid) des Finanzamtes Garmisch-Partenkirchen vom 22.09.2015, St.-Nr. 119/107/30519 wegen Förderung des Naturschutzes und der Landschaspflege als gemeinnützigen Zwecken dienend anerkannt und nach §5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschas- steuer befreit. 2. Wir bestätigen, dass wir die Zuwendung nur zu folgenden satzungsgemäßen Zwecken des Naturschutzes verwenden, und zwar zu den als besonders förderungswürdig anerkannten gemeinnützigen Zwecken im Sinne d es §52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 8 AO. 3. Wir sind nach § 50 Abs. 2 Buchstabe b EStDV berechtigt, steuerbegünstigte Spenden in Empfang zu nehmen. Der abgestempelte Beleg der Überweisung bzw. die Buchungsbestätigung der Bank reicht bis einschließlich EUR 200,– zur Vorlage beim Finanzamt aus. Für Beträge über EUR 200,– erhalten Sie zum Jahresende unaufgefordert eine Zuwendungsbestätigung. Bund Naturschutz in Ba yern e.V., Kreisgruppe Weilheim Schongau, Hofstraße 6, 82362 Weilheim i.OB 13 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Hohenpeißenberg

Kindergruppe „Die Biber“ Die Kindergruppe „Die Biber“ in Hohen- peißenberg besteht seit über 20 Jahren. Einmal im Monat treffen wir uns samstags, um gemeinsam Zeit in der Natur zu ver- bringen. Am liebsten gehen die Kinder ins Schwarzlaichmoor zu einer kleinen Hütte, um dort zu spielen und mit Naturmaterial zu basteln. An Ostern haben wir Kränze aus Zweigen und Moos gebastelt, im Som- mer Schiffe, die wir auf dem kleinen Bach in der Nähe schwimmen lassen konnten.

Starke Männer braucht das Schwarzlaichmoor! Herzogsägmühle Neophyten Lehrlinge der Gärtnerei in Herzogsäg- Mühsam war diesen Sommer über wieder mühle packten auch heuer wieder in der die Entfernung des indischen Springkrauts Vorweihnachtszeit tatkräig beim Ent - entlang des Schwarzlaichbaches. buschen im Schwarzlaichmoor mit an. Die Ortsgruppe will verhindern, dass sich Zwei Personen sägten die Büsche ab, die dieser Neophyt, der sich überall rasend anderen schleppten sie über eine weitere schnell und in ungeheurem Ausmaß aus- Biberbuben entdecken große alte Bäume Strecke durch Wald zum Transportfahr- bre itet, im Naturschutzgebiet dauerha zeug und beluden dieses. Dabei ging es ansiedelt und unsere heimischen Pflanzen Im Januar haben wir uns auf Spurensuche nicht ohne Blessuren ab: Da der Moor - verdrängt. Dazu suchen wir schon jetzt begeben, was auch ohne Schnee ganz boden noch nicht gefroren, aber das Moos für das Jahr 2017 Personen, die uns hier spannend war. Zur Zeit suchen wir mit Wasser gesättigt war, füllte sich so praktisch unterstützen können. Bitte dringend eine Nachfolgerin oder einen mancher Gummistiefel in unvermuteten meldet euch bei Conny Schneider unter Nachfolger für die Gruppenleitung. Löchern mit Wasser und musste entleert Telefon 08805 1303. Wer könnte sich vorstellen, mit einer klei- werden. Die viele Bewegung bei der Ar- nen (8 bis 10 Kinder), aber begeisterten beit verhinderte danach aber Kältegefühl Gruppe einmal im Monat eine Gruppen- und Schnupfennasen. stunde abzuhalten? Bei Interesse bitte Die Lehrlinge halfen damit nicht nur unter [email protected] der Ortsgruppe Hohenpeißenberg des melden. Bund Naturschutz, sondern das entfernte Strauchwerk konnte für den W eihnachts- Termin der Jahreshauptversammlung markt der Herzogsägmühle bestens der Ortsgruppe Hohenpeißenberg: verwendet werden. Also eine Win-Win- Freitag, den 31. März 2017 Aktion! 19.30 Uhr Auch für das nächste Jahr haben sich die Susanne verschwindet fast in den Hochstau- Haus der Vereine Hohenpeißenberg Jugendlichen schon wieder angesagt! den!

Die Hohenpeißenberger Rentnercrew wieder ehrenamtlich in vollem Einsatz! Das ganze Jahr über sind Pflegearbeiten im Schwarzlaichmoor fällig. Bei Ent - buschungen von Moorflächen kommt seit neuestem auch eine Motorsense zur Verwendung, die der Ortsgruppe gespen- det wurde. Herzlichen Dank dafür! Unseren Rentnern möchte ich einen besonderen Dank aussprechen, denn ohne Dank sie und ihre unermüdliche Arbeit wäre den eine Pflege in diesem Rahmen nicht fleissigen Klaus mit neuer Motorsense möglich. Conny Schneider Helfern! 14 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Hohenpeißenberg

Ist eine bienenfreundliche Beteiligung am Ferienprogramm Hohenpeißenberg Landwirtscha möglich? Auch heuer hatte die Ortsgruppe des Die Ortsgruppe Hohenpeißenberg war – Bund Naturschutz wieder tolle Veranstal- neben Aufwind e.V., der Arbeitsgemein- tungen fürs Hohenpeißenberger Ferien- scha bäuerliche Landwirtscha (AbL) programm zu bieten: sowie dem Bienenzuchtverein Peißenberg Eine Wanderung zur Ammer mit dem – Mitveranstalter dieser Veranstaltung Biberbeauragten Fritz Gindhard stand am 19. Juli 2016 im Haus der Vereine. auf dem Programm. Vom Wanderpark- Gut 50 Interessierte, darunter viele fach- platz Kalkofensteg in Peiting machte sich kundige Imker und Landwirte, folgten die naturbegeisterte Gruppe Buben und den Ausführungen Walter Haefekers, dem Mädchen mit zwei Betreuerinnen auf den Präsidenten des Europäischen Imkerver- Weg zum Ammerstüberl, wo sie schon von Nicht nur die Kinder, auch Fritz Gindhart bandes sowie Bienenzüchters. Er zeigte Fritz Gindhard erwartet wurden. Dort ist mit Begeisterung dabei! den schwierigen Stand unserer Bienen bei waren ein ausgestoper Biber, ein echtes immer eintöniger werdender Landscha, Biberfell, Biberzähne und Abdrücke von gefesselt von den Erzählungen und Aus- dem dramatischen Schwund der Arten- Biberspuren zu bestaunen. Sogar getrock- führungen vom Biberbeauragten über vielfalt, zu häufiger Mahd und zu vielem neter Biberkot war dabei, was die Kinder alles Wissenswerte und die Fragen der Einsatz von Pestiziden durch die Land- besonders faszinierte. Bald waren alle Kinder wollten kein Ende nehmen. wirtscha auf. Die Situation könnte ver- Aber das Spannendste war der Gang zum besse rt werden durch bienenfreundliches Fluss mit der Suche nach Fraß- und Mähen, durch den Einsatz spezieller Schleifspuren, Trittspuren und natürlich Düsen in Bodennähe beim Spritzen, Kot vom Biber, welcher staunend einge- selbstschleifender Doppelmesser-Mäh- sammelt wurde. Niemand wollte nach den werke usw. Gerade wird ein digitaler tollen Entdeckungen so recht zurück zum Pflanzenschutz erforscht und entwickelt, Parkplatz, doch eine kleine Brotzeit vor der gänzlich ohne Pestizide und Fungizide dem Rückweg versammelte alle zum auskommt. Abmarsch. Müde, aber glücklich konnten Ein wichtiger Teil des zweistündigen die Kinder nach diesem spannenden Vortrags umfasste außerdem die emen Nachmittag wieder abgeholt werden. TTIP und CETA. Biberköttl sind interessant! Bericht und Fotos: Helga Stange

Leiterin/Leiter für Kinder- Gruppe gesucht Hast Du schon jemals Moos gesehen? Die Kinder (6 – 12 Jahre) unserer lang- jährigen Kindergruppe „Die Biber“ Nicht bloß so im Vorübergehen, suchen eine neue Leitung! so nebenbei von oben her, Die Gruppe umfasst ca. 8 – 10 Kinder so ungefähr – und tri sich einmal monatlich, um nein, dicht vor Augen, hingekniet, – in die Natur rauszugehen (Spuren - wie man sich eine Schri besieht? suche von Tieren, Beobachtungen, O Wunderschri! O Zauberzeichen! Gewässeruntersuchung, usw.) Da wächst ein Urwald ohne gleichen – dem Biber nachzuspüren, und wuchert wild und wunderbar – mit Naturmaterial zu basteln, im Tannendunkel Jahr für Jahr, – in der Natur zu spielen, mit krausen Fransen, spitzen Hütchen, – Museen zu besuchen, mit silbernen Trompetentütchen, –Greifvögel kennenzulernen, mit wirren Zweigen, krummen Stöckchen, – das Naturschutz- und Jugendzentrum mit Sammethärchen, Blütenglöckchen. Wartaweil am Ammersee zu besuchen. Und wächst so klein und ungesehen – Geeignet wären dazu besonders Eltern ein Hümpel Moos. (Häufchen) von Kindern diesen Alters. Naturkennt- Und riesengroß nis ist wünschenswert. Einarbeitung/ die Bäume stehen … Hast Du schon jemals Moos gesehen? Anleitung durch die bisherige Leiterin Marianne Beckmann oder jemand ande- (Siegied von Vegesack) rem vom BN. Dieses Gedicht ist enthalten in dem Buch mit dem Titel: Unter dem Regenbogen Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Verse, Lieder und Gedichte aus alter und neuer Zeit Conny Schneider (Tel. 08805 1303) Herder Verlag, Ausgabe 1981, ISBN 3-451-19430-9 oder Marianne Beckmann (E-Mail: Kin [email protected]).

15 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppen Weilheim, Iffeldorf

Besichtigung des Hackschnitzelheizwerkes Am 8. Juli 2016 besichtigte die Orts- gruppe Iffeldorf bereits zum 2. Mal das Hackschnitzel-Heizkrawerk in der Ramsau (Ortsteil von Bad Heilbrunn). Christoph Spindler, Initiator und trei- bende Kra hinter diesem einzigartigen Projekt, einer Eigeninitiative von Bürgern des Bad Heilbrunner Ortsteiles Rams au, konnte wegen eines Brandes am Vortag im Nebengebäude des Gasthauses „Zur Ramsau“ leider nicht persönlich die Anlage vorstellen. Sein Onkel Michael Spindler aus der benachbarten Sägerei sprang für ihn ein und führte stellvertre- Jahresrückblick Ortsgruppe Weilheim tend durch die Entstehungsgeschichte sowie die Anlage selbst und beantwortete Das Jahr der Ortsgruppe Weilheim Osten wie im Westen stark. Auf mehreren geduldig die Fragen zu den Details nach beginnt regelmäßig mit der Betreuung der Veranstaltungen wollten wir das Projekt bestem Wissen und Gewissen. Den Herren Amphibienzäune im Eibenwald und am möglichst vielen Bürgern bekannt machen Spindler hierfür ei n herzliches Danke- Haarsee. und erfuhren sowohl Ablehnung als auch schön. Zustimmung für die von uns favorisierte Dieses Vorzeige-Projekt trägt wesentlich Frösche sammeln Unterfahrung bereits bebauter Flächen bei zu einer CO2-neutralen Energieversor- Nach festem Stundenplan sammeln die gleichzeitigen vielseitigen Maßnahmen gung bei und wurde zu Recht vom Kreis zahlreichen Helfer meistens einmal in der zur Verkehrsreduzierung. mit dem Umweltpreis honoriert. (Link Woche auf „ihrer“ Strecke. Manchmal – zum Artikel in der SZ: bei hohem Krötenauommen – mit Biotoppflege http://www.sueddeutsche.de/muen- schnell mobilisierter Verstärkung und bis Traditionell werden von der Ortsgruppe chen/wolfratshausen/eigeninitiative-ge- s pät in die Nacht. Schöne Eindrücke hin- einige Magerrasen im Hardt und am meinsam-einheizen-1.2663350) terlassen die Stille des (späteren) Abends, Hirschberg bei Pähl gepflegt. Seit 2014 kooperieren wir von der Orts- die Käuzchen, der Sternenhimmel und Im Spätsommer gilt es, das duende Heu gruppe Iffeldorf mit der EWO (Energie- nicht zuletzt die geduldig am Amphibien- von den steilen Flächen zu rechen, um wende Oberland), welche ihre Geschäs- zaun auf uns wartenden Kröten, Frösche die bunten Blumenwiesen mit vielen selte- stelle in Penzberg hat. und kleinen Molche. 2016 waren es knapp nen Pflanzen und Tieren zu erhalten. (http://energiewende-oberland.de/ 7000 Tiere, die wir vor dem Verkehrstod hp1/Home.htm?ITServ=CY368d6edfX bewahren konnten. Mehr Natur in die Stadt 144911f8adfXY61c1) Helfer willkommen! Bitte in der BN- Zusammen mit der Natur-Gruppe der Geschässtelle melden (Tel. 0881 2995). Agenda 21 und mit dem Landesbund für Fest der Kulturen Vogelschutz setzen wir uns für mehr Natur in Iffeldorf Bundesverkehrswegeplan: in der Stadt ein. Wir möchten die Bäume Umfahrung Weilheim im Stadtgebiet besser schützen, und wir Am 17. Juli 2017 fand bei Kaiserwetter in Übers Jahr machte uns der Bundesver- setzen uns für ökologisch wertvolle Grün- Iffeldorf das Fest der Kulturen statt. kehrswegeplan zu schaffen, der eine neue flächen und Blühstreifen ein, die Insekten Klaus Weis initiierte und organisierte das Umfahrung für Weilheim beinhaltet. und Vögeln zugutekommen sollen. Fest unter tatkräiger Mithilfe der Nach- Die Ortsgruppe schloss sich der Bürger- Erste Gespräche mit Vertretern der Stadt- barschashilfe unter der Leitung von initiative 2030 an. Gemeinsam machten werke, die das stä dtische Grün pflegen, Ria Markowski und einem kleinen, aber wir uns gegen eine Trasse mit einem waren positiv. feiner Organisationsteam. Durchgeführt immensen Flächenverbrauch sowohl im Nicola Boll würde das Fest unter zusätzlicher Mithilfe des Pfarrgemeinderates und der Gemeinde Iffeldorf sowie vielen anderen fleißigen Helfern. Viele äußerst zufriedene Gäste konnten gezählt werden. Es gab Speziali- täten aus aller Herren Länder, musikali- sche und tänzerische Beiträge aus der Heimat der Flüchtlinge sowie eine kaba- rettistische Einlage der einheimischen „Quand und Quer“. Diese versuchten auf ihre berühmt-berüchtigt humoristische Art, den neuen Iffeldorfern aus aller Welt 16 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Iffeldorf

Fest der Kulturen zu erklären, wie in unserem Ort bis zum scheibe auf dem Elektromotor unermüd- Sonntag, 25. Juni 2017 heutigen Tage 42 (!) Nationen ansässig lich zum Rotieren brachte. Zu guter Letzt wurden. Ein Vortrag über die Nepalhilfe Deichstetter-Haus in Iffeldorf gab es heiße Wiener, kompl ett regenerativ von Adelheid Schneider rundete das „Iffeldorfer BN-Ortsgruppe durch die Sonne im Solarkocher erhitzt. vielseitige Programm zusätzlich ab. Der wird 30 Jahre alt“ Und die begeisterten Forscher waren sich Reinerlös dieses Festes kam der Asylhilfe Das Programm steht noch nicht fest, einig, dass die Solar-Würstl in der Semmel Iffeldorf zugute. aber wir planen am Nachmittag einen sogar noch besser schmeckten als bei Ich wurde anschließend gefragt, was das kleinen Festakt mit Redner und Grillfest. Muttern, wo die Wurst meist noch kon- Fest der Kulturen mit Naturschutz zu Im Museumsraum soll danach ventionell auf dem Elektroherd erhitzt tun habe? Hierbei möchte ic h auf das 3 Monate lang eine Ausstellung über den wird. Freudestrahlend gingen die Kinder Positionspapier des BUND e.V. verweisen. Naturschutz in Iffeldorf informieren. nach getaner Arbeit mit ihren Solarkarus- (https://www.bund-naturschutz.de/um- sells wieder nach Hause. weltpolitik/migration.html) Ein weiterer Beitrag der Ortsgruppe Hier ist unter Punkt 1 zu lesen: Ferienprogramm: Iffeldor f zum Projekt INOLA (Innova - „Der BUND Naturschutz steht als große Der Energie auf der Spur tionen für ein nachhaltiges Land- und gesellschaliche Organisation in der Bereits zum zweiten Mal nach 2015 boten Energiemanagement auf regionaler Verantwortung, sich mit den Fragen der wir auch 2016 ein Ferienprogramm für Ebene). Seit 2015 arbeiten wir auch in Armutsmigration aus dem Süden und der Kinder im Vorschul- und Grundschulalter diesem Projekt der EWO Penzberg mit. aktuellen Flüchtlingssituation auseinan- an. Mit der Unterstützung durch Klaus INOLA ist ein Co-Projekt der EWO mit derzusetzen, auch wenn wir nach unserer Weis, Bernhard Köpfer und Sylvia Vogl der LMU in München und weiterer Un- Satzung keine umfassende ge sellschas - waren neun junge und äußerst wissbegie- terstützung von der IFO, der Hochschule politische Zielsetzung haben.“ rige Menschen „Der Energie auf der Spur“. Kempten, und den Stadtwerken Bad Tölz Weiterhin steht unter Punkt 5: Was ist eigentlich Energie? Und wie GmbH zur Energiewende im Oberland. „Der BUND Naturschutz lehnt jeden erzeugt man Strom? Mit kleinen alters - (http://inola-region.de/hp323/INOLA. Versuch ab, das Grundrecht auf Asyl und gerechten Ver suchen konnten die Kinder htm?ITServ =C2ec30987X15984e317aa das Recht auf Menschenwürde der Ge- z. B. mit Hilfe ihrer Muskelkra auf dem XY28c0) flüchteten mit dem Hinweis auf Natur- Energiefahrrad Lampen zum Leuchten und Umweltschutz einzuschränken.“ oder gar ein Radio zum Spielen bringen. Steuergruppe Nun, ich bin der Meinung, dass wir damit Ein weiteres Highlight war das selbst - FairTrade Town Iffeldorf der gesellschaspolitischen Verantwor- gebastelte Solarkarussell, das aufgrund der Am 3. Oktober 2016 bekam Iffeldorf in tung in unserer Ortsgruppe bestmöglich eingebauten Solarzelle durch die Sonnen- einer kleinen Feierstunde die Urkunde als nachgekommen sind. Ein kleines Stück einstrahlung die selbst angemalte Papier- 99ste Kommune in Bayern und als vierte gelebter Integration. im Landkreis den Titel FairTarde Town Ach ja, und als kleines Dankeschön haben verliehen. Die Arbeit von Fairtrade sichert uns vier freudige Nigerianer bei unserer den Familien auf der ärmeren Südhalb - alljährlichen Altpapiersammlung tatkräf- kugel unserer Erde das Einkommen und tig unterstützt. Aus dem Erlös der Alt - damit die Existenz in ihrer Heimat. papiersammlung finanzieren wir unter Der gerechtere Welthandel ist somi t ein anderem Tätigkeiten, wie z. B. die Arbeit Beispiel für den Einsatz zur Bekämpfung der Kindergruppe „Die schlauen Mäuse“ von Fluchtursachen, wie es im Positions- sowie das 2017 anstehende 30jährige Fest papier zur Migration des BUND unter zum Bestehen der BN Ortsgruppe Iffel - Punkt 4 beschrieben ist. dorf oder auch das „Oser Bla dl“. Weiterhin unterstützt und fördert Fair- 17 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppen Iffeldorf, Peiting-Schongau

Trade Towns die ökologische Landwirt- Lechhalde in Schongau scha so weit wie möglich und leistet somit auch ein Beitrag zum weltweiten Umweltschutz, den wir durch unser Konsum verhalten hier vor Ort direkt beeinflussen können. Ich vertre te seit Gründung der FairTrade Steuergruppe Iffeldorf die Interessen der BN OG Iffeldorf. Wer mehr über diese Arbeit von FairTrade Towns wissen möchte, kann dies gerne auf der folgenden Internetseite nachlesen: https://www.fair Obwohl die Magerrasen-Flächen schon länger nicht mehr gepflegt wurden, zeigten sich schon trade-towns.de/startseite/?no_cache=1 im Frühjahr zahlreiche seltene und schöne Pflanzen. Klaus Weis Naturerleben vor der Haustür In Iffeldorf war die Kindergruppe „Schlaue Mäuse“ im vergangenen Jahr auch wieder sehr aktiv. Die fünf- bi s zehnjährigen Kinder trafen sich etwa einmal im Monat mit Uschi Stolz und Sylvia Vogl. Haupt - anliegen ihrer Arbeit sind: das Gemein- schasgefühl zu stärken, das Kennen - lernen der heimischen Natur mit allen Bereits im November 2003 wurden die Die nach der Rodung der Fichten kom- Sinnen, die kindliche Fantasie mit und in Halden zwischen Schönlinder Straße und plett brach liegenden Bereiche sollen frei der Natur weiterzuentwickeln und Gartenweg in Schongau als Geschützter gehalten werden, so dass dort in den Begeisterung und Neugier zu wecken, Landschasbestandteil unter Schutz ge- nächsten Jahren wieder Magerrasen ent- damit die Kinder die heimische Natur stellt. stehen kann. schätzen lernen und dann auch später Schutzzweck ist unter anderem „… die Zur Unterstützung des Projekts suchen aktiv sc hützen! Sicherung und Verbesserung der in diesen wir noch aktive Helfer, die im Sommer Besonders gerne beschäigen sich die Steilhängen vorkommenden schutz - und Herbst beim Mähen, Zusammen - Kinder mit Landart. Mit sehr viel Fantasie würdigen Lebensgemeinschaen, ins - rechen und Entbuschen helfen. Und für werden Unterschlüpfe für Tiere gebaut, besonde re der Magerrasen mit ihrem die anfallenden Kosten (Werkzeug, Zwergenhäuschen oder Abenteuerspiel- Reichtum an bedrohten Pflanzen- und Abtransport von Mähgut und Gehölz- plätze für Kobolde im Miniformat Tierarten, die Extensivwiesen mit ihrem schnitt) hoffen wir noch auf Sponsoren, sind auch schon aus Ästen, Blättern und Arten- und Blütenreichtum, der von die uns finanziell unterstützen. Rindenstücken entstanden. Alteichen geprägten Laubwaldbestände Am Ferienprogramm der Gemeinde mit ihren typischen artenreichen Strauch- Iffeldorf beteiligen sich Uschi Stolz und und Krautschichten und der fließenden Sylvia Vogl auch schon seit vielen Jahren. Übergänge mit parkartigem Alteichen - Bei der „Wald- und Wiesensafari“ im bestand …“ vergangenen Jahr haben die Kinder mit Was aber nutzt so eine Verordnung, wenn großer Begeisterung erforscht, welche sich keiner drum kümmert? Naturschutz Pflanzen und Tiere in der Wiese und im auf solchen Flächen ist enorm arbeits - Wald leben. Mit Becherlupen und Bestim- intensiv und ohne den Einsatz ehrenamt - mungsbüchern wurde eifrig gearbeitet. licher Kräe kaum zu bewerkstelligen. Geschichten und Naturerfahrungsspiele Nach dem nun in dem Abschnitt, der auf rundeten diesen schönen Tag ab. dem Bild oben zu sehen ist, sämtliche Sylvia Vogl Fichten wegen massiven Käferbefalls gero- det wurden, haben wir uns entschlossen, diese Teilfläche zu pachten und die Pflege zu übernehmen. Die noch vorhandenen Magerrasenberei- che wurden bereits 2015 zum großen Teil(noch ohne Pachtvertrag) erstsmal nach über 20 Jahren wieder gemäht. Im Laufe der nächsten Jahre sollen diese Die gerodeten Bereiche sollen offen gehalten Flächen durch das entfernen von Gehöl- werden: Ohne regelmäßige Pflege würden zen noch etwas erweitert werden. sie in wenigen Jahren komplett verbuschen! 18 Aktivitäten aus den Ortsgruppen Ortsgruppe Peiting-Schongau

Jahresrückblick 2016: 330 Arbeitsstunden, zahlreiche Veranstaltungen

Besuch beim Milch-Bauern: Warum sich Heumilch lohnt Über zwei Stunden führte uns Markus Wühr über seinen neuen Hof in der Staffelau, den er vom Eigentümer Fritz Holzhey gepachtet hat. Ausführlich erklärte er den 27 Teilnehmern, wie es nach dem Brand, der den alten Hof Siechenhalde in Schongau: hochwertiges Bio-Futter für die Landwirtscha in der Lechvorstadt vor drei Jahren zerstörte, zum jetzigen Neubau kam. Die Pflege von Magerrasen, Quell- und Neben der Landschaspflege haben wir Planungen für einen konventionellen Hochmooren im Bereich Peiting-Schon- auch dieses Jahr wieder einige Veran - Milchbetrieb scheiterten am enormen gau ist der Schwerpunkt unserer Arbeit. staltungen unterstützt oder selbst durch- Investitionsvolumen, das mit den der - Ein Überblick über die betreuten Flächen geführt. zeitigen Milchpreisen nicht finanzierbar und Tätigkeiten, in Klammern jeweils die März: Auf Wunsch des Gartenbauvereins schien. Erst Überlegungen, auf die ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden: wurde auf dessen Jahres- Produktion von Bio-Heumilch umzu- Schwarzlaichmoor (Peitinger Teilfläche): hauptvers ammlung ein Vortag über steigen, führten zu einem wirtschalich Regelmäßig werden aufwachsende Ge- Magerrasenpflege und Kreuzkrautproble- tragfähigen Konzept. Zwar ist die hölze entfernt, um den Lebensraum der matik gehalten. Milchleistung der Kühe geringer und extrem seltenen Zwergbirke zu erhalten. April: BN-Mitglieder haben sich am der Arbeitsaufwand höher, der Verzicht (122 Std.) Ramadama der Schongauer CSU beteiligt. auf den Zukauf teuren Krafutters Schlammweiher (Peiting): Die regel - Am 23. April fand die Jahreshauptver- und der wesentlich höhere Preis, der für mäßige Pflege wird im Rahmen einer Bio- sammlung der Ortsgruppe beim Stadl im Heumilch erzielt wird, machen dies toppatenscha von der Peitinger Mittel- Schwarzlaichmoor statt. ema waren jedoc h wieder wett. Dennoch sind schule durchgeführt, die Ortsgruppe über- insbesondere anstehende Arbeiten für das enorme Investitionen nötig, insbeson- nimmt das Freihalten der Flächen von Jahr 2016. dere die aufwändige Nachtrocknung größeren Gehölzen. (30 Std.) Mai: Wie schon im Vorjahr haben wir uns des Futters erfordert Platz und Energie – Siechenhalde (Schongau): Das Abrechen mit einem Infostand an der Veranstaltung wobei die Kosten deutlich niedriger des Mähguts und allgemeine Pflege, ins - „Schongau blüht auf “ beteiligt. sind als eine Trocknung in der Futter - besondere Müll sammeln und den Auf- Juni: Die Führung an der Siechenhalde trockungsanlage und auch die Trans- wuchs von Gehölzen in Grenzen zu konnte wegen starken Regens erst eine portkosten zur Anlage und zurück halten, fordert die Ortsgruppe auf Grund Woche später am Ersatztermin durchge- entfallen. der Größe der zu bearbeitenden Fläche führt werden. Im Sinne einer nachhaltigen Landwirt- jeden Sommer aufs Neue. (98 Std.) Juli: Auch bei unserem Radlausflug nach scha sind solche Betriebe ein Schritt in Schongauer Steilhalden: Was wir auf war das Wetter nicht beson- die richtige Richtung. dieser neuen Pachtfläche erreichen wollen, ders günstig, viele der Schmetterlinge, An dieser Stelle noch einmal ein herz - siehe Beitrag links. (32 Std.) die uns Markus Bock, der dort das Biotop licher Dank für die Führung und beson- Magerrasen an der Lechtalbrücke: pflegt, zeigen wollte, hatten sich wegen ders für die Offenheit, mit der auch Im Frühjahr mussten Gehölze unter der einsetzenden Nieselregens in die Kraut- über Finanzierung, Milchpreis und die Hochspannungsleitung entfernt werden. schichten zurückgezogen. Die Teilnehmer Absurdität der konventionellen Milch- Da die Fläche relativ uneben ist, muss waren dennoch zufrieden. wirtscha gesprochen wurde. außerdem beim Maschineneinsa tz nach September: Hofbesichtigung bei Markus der Mahd von Hand nachgearbeitet Wühr in Schongau (siehe eigener Bericht). werden. (13 Std.) Oktober: Wir waren neben der Umwelt- Hangquellmoor (Schongau, nahe Lech- initiative Pfaffenwinkel und der BN-Kreis- talbrücke): Abrechen des Mähguts und gruppe Mitveranstalter bei Alfred Göß- Unterstützung beim Abtransport über- manns Vortrag über das Ammergebirge. nimmt die Ortsgruppe. (28 Std.) Markus Keller Dazu kommen noch Pflege- und Auf- räumarbeiten auf verschiedenen kleineren Termin der Jahreshauptversammlung Flächen. der Ortsgruppe Peiting-Schongau: Alles in allem haben wir 2016 beachtliche Samstag, den 29. April 2017 330 Stunden ehrenamtlich für den Erhalt 15.00 Uhr unserer einmaligen Kulturlandscha Stadl am See im Schwarzlaichmoor* gearbeitet . Allen Helfern auch an dieser *Wegbeschreibung und weitere Termine unserer Stelle ein herzlicher Dank – hoffentlich Ortsgruppe rechtzeitig auf der Homepage der hat es auch etwas Spaß gemacht und ihr Kreisgruppe und auf unserer Facebook-Seite facebook.com/bn.peitingschongau seid 2017 wieder dabei! 19 Bund Naturschutz

Grundstückskäufe 2016 Die für 2016 vorgesehenen Grundstücks- ankäufe konnten zeitlich leider nicht mehr realisiert werden. Erste Notar - BUND, Hofstraße 6, 82362 Weilheim 82362 6, Hofstraße BUND, termine sind bereits anberaumt, so dass einem Ankauf von 5 Grundstücken inkl. Neuer Gartenratgeber: Lust auf Natur in unseren Gärten Nebenkosten im Wert von rund 60.000 € und einer Schenkung von einem Grund- Gartenkultur und Landespflege Weil- stück nichts mehr entgegensteht. Wir heim-Schongau, der Umweltinitiative werden nächstes Jahr davon berichten. Pfaffenwinkel sowie des Bund Natur- schutz Kreisgruppe Weilheim-Schongau und der Ortsgruppe Penzberg. Er ist ab April 2017 in der Geschässtelle der Kreisgruppe und bei den Ortsgruppen sowie bei allen an der Projektgruppe Beteiligten erhältlich.

Spendenaufruf Unser Eigenanteil für die fast realisierten Wie schön wäre es doch, wenn jeder Grundstücksankäufe in Höhe von etwa Garten ein kleines Naturschutzgebiet wäre 12.000 € ist durch unseren Spendenaufruf – zur Freude der Gartenbesitzer, als 2016 leider noch nicht gedeckt. Natur erlebnisraum für Kinder und als Rückzugsoasen und Trittsteine für unsere Auch 2017 stehen mehrere Grundstücks- heimische Tier- und Pflanzenwelt. Da- ankäufe auf unserer Wunschliste: Eins Zwei Meins – so schnell geht es sehr rauf Lust machen soll die Neuauflage und • 4 Streuwiesen in Iffeldorf, am Ufer der zu unserem Leidwesen nicht mit unseren Überarbeitung der Broschüre „Lust auf Osterseen gelegen Grundstücksankäufen. Natur in Penzbergs Gärten“, die 2007 • 2 Grundstücke im Schwarzlaichmoor gemeinsam mit mehreren Vereinen und finanziert von der Stadt Penzberg erstellt Wir hoffen weiterhin auf Ihre Spenden - Veranstaltungstermine worden war. Sie ist inzwischen vergriffen, bereitscha, ohne die Ankäufe nicht reali- Freitag, 31. März 2017, 19.30 Uhr was viele bedauert haben. sierbar wären. Jahreshauptversammlung der Orts- Der „neue“ Gartenratgeber ist das Ergeb- gruppe Hohenpeißenberg, Vereinsheim nis der Zusammenarbeit einer Projekt- Unser (Spenden-)Konto: (Mehrzweckraum) gruppe der Kath. Stiungshochschule Vereinigte Sparkassen Weilheim Donnerstag, 6. April 2017, 19.00 Uhr Benediktbeuern, des Kreisverbandes für IBAN: DE64 70351030 0000 004911 Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe, Paterzell, Gaststätte Einladung zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Eibenwald (siehe Einladung rechts) Donnerstag, 6. April 2017, 19.00 Uhr Samstag, 29. April 2017, 15.00 Uhr Paterzell, Gaststätte „Eibenwald“ im Ulrichstüberl Jahreshauptversammlung der Orts- Tagesordnung: 1. Begrüßung und Festlegung der Tagesordnung gruppe Peiting-Schongau am Schwarz- 2. Ehrungen laichmoor-Seestadl, bei Bedarf mit 3. Berichte über Entwicklung der Kreisgruppe, Kasse, Führung durchs Schwarzlaichmoor Kassenprüfung 4. Entlastung des Vorstands Sonntag, 25. Juni 2017 5. Wünsche, Anregungen, Diskussion Iffeldorfer BN-Ortsgruppe wird 30 Jahre alt Anschließend Vortrag von Alfred Gößmann: „Naturdenkmäler im östlichen Landkreis“ (Fortsetzung des Vortrags von 2015 über den westlichen Landkreis) Deichstetter-Haus in Iffeldorf Programm siehe Tagespresse! Gäste sind herzlich willkommen!

Aktuelle Informationen über unsere Impressum Geschäftsstelle: Hofstraße 6, 82362 Weilheim, Telefon 0881/2995, Fax 0881/9278345 Arbeit finden Sie im Internet auf Öffnungszeiten: Di. 15.00 – 18.00 Uhr, Do. 09.00 – 12.00 Uhr weilheim-schongau.bund-naturschutz.de E-Mail: [email protected] · Internet: www.weilheim-schongau.bund-naturschutz.de Bankverbindung: IBAN: DE64 7035 1030 0000 0049 11, BIC: BYLADEM1WHM Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auch Redaktion & Layout: Markus Keller · Druck: Uhl Media GmbH, Bad Grönenbach auf unsere Facebook-Seite: Umweltfreundlicher Offsetdruck (klimaneutrale und emissionsarme Produktion, mineralölfreie Ökodruckfarben, www.facebook.com/bn.weilheimschongau Papier aus nachhaltiger Forstwirtscha, VOC-/alkoholfreier Druck mit Ökostrom) 20