Alltag in Einer Anderen Kultur Anna-Maria Kölbl: Seit Zwei Jahren Als Au Pair in Den USA Seite 6 Ein Starkes Stück Heimat
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Meine Zeitung im Bayerischen Wald AUSGABE 46/14 I 12.11.2014 IHR MEDIENHAUS Alltag in einer anderen Kultur Anna-Maria Kölbl: seit zwei Jahren als Au Pair in den USA Seite 6 Ein starkes Stück Heimat. www.muw-zeitschriftenverlag.de I Auflage 44.000 in Kombination Gesamtauflage über 5. Mio. I Tel.: 08505/86960-0 Hausgeräte- Kaffeevollautomat ESAM 5500.T Freitag Samstag Perfecta Donnerstag Montag Perfekter Cappuccino • 1,7 Liter Wassertank 14 15 mit einem Knopfdruck • Klartextdisplay mit Symbolen November 17 13 November • Herausnehmbare Brühgruppe Tage November November • Beheizte Tassenabstellfl äche • Energiesparfunktion Vorführungen Art.Nr.: 36411053248 Fachberatungen Integrierter Milchbehälter Kaffeevollautomaten Haushaltsgeräte Leckere Kostproben Sa. 15.11. - Mo. 17.11. Do. 13.11. - Mo. 17.11. 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Schnittlauchsüppchen, ansonsten einen Toma- Weg damit, alle Klassen werden sofort aufgelöst, Liebe Leserinnen tenfisch von Aldi, spülen die Toilette nur mehr und schon schaut‘s mit den Schulden am Ort bes- und Leser, nach größeren Geschäften und trinken Leitungs- ser aus! wasser statt Bier und Wein - und dennoch müssen seit Jahren sparen sich unsere Kommunen fast Sie monatlich zur Bank gehen, um das Kreditlimit 3) Wenn wir keine Schulen mehr brauchen, dann schon zu Tode, nur um möglichst wenig neue zu erhöhen. Da möchte man ja schlichtweg ver- ist ja auch der Kindergarten unnötig wie ein Kropf. Schulden machen zu müssen oder sogar den zweifeln! Und genau in dieser Situation befinden Dieser soll ja schließlich die kleinen Plagegeister Haushalt ausgleichen zu können. Das ist ja abso- sich seit geraumer Zeit unsere Kommunen und sozialisieren und auf´s Schulleben vorbereiten. lut löblich, wollen wir doch schließlich alle, dass d somit natürlich auch wir Bürger. Von den öffent- Weg damit. Und schon wieder hat der Bürger- ie kommenden Generationen nicht schon bei der lichen Gebäuden bröckelt bereits der Putz, die meister ein paar Kröten gespart! Geburt aufgrund der hohen öffentlichen Schul- örtlichen Straßen mit ihren Schlaglöchern erin- denlast Konkurs anmelden müssen. Doch nun nern mehr an die innere Mongolei als an Mittel- 4) Aber jetzt noch das Sahnehäubchen: Nach- ergibt sich schön langsam ein gewaltiges Pro- europa und der Herr Bürgermeister muss auch dem es bei uns am Ort irgendwie rein gar nichts blem: Der kommunale Gürtel ist allerorten mitt- einen Dienstwagen fahren, der eher in ein Muse- mehr zu verwalten gibt, weil die öffentlichen Ein- um gehört als auf die Straße. Oh Schande! Doch richtungen flächendeckend geschlossen wur- nur nicht zu früh freuen, liebe Mitbürger, dass es den, können wir ja auch komplett auf eine Ver- Kindergarten und Schule: total unsinnig mit den Einsparmaßnahmen nicht mehr schlim- waltung verzichten. Juchuuu, jetzt wird noch das mer kommen kann. Rathaus dicht gemacht und der Bürgermeister lerweile bereits so eng geschnallt, dass es enger auf die Straße gesetzt! Und endlich haben wir es einfach nicht mehr geht. Kurz: Im Prinzip sind so Da gibt‘s für mich noch einiges ... Fangen wir ein- mit vereinten Kräften geschafft: In unserem Ort gut wie alle Sparpotentiale ausgeschöpft, es gibt fach mal mit der ultimativen Sparliste des Schre- werden keine Schulden gemacht ... denn es gibt nichts mehr, wo man noch den Rotstift ansetzen ckens an: ihn nicht mehr. könnte. Und dennoch machen wir im Heimatort auch in diesem Jahr weiter Schulden. 1) Da hätten wir diese unsinnige Bücherei im Rat- haus, die eh keiner braucht. Wer will denn schließ- Euer kleiner Frechdachs Stellen Sie sich doch einfach einmal diese Situa- lich in Zeiten von „Supertalent“ noch lesen. DAS ABTEILAND 3 Graphit – Das „Schwarze Gold“ (Teil 1) Ein historischer Abriss des Graphit-Bergbaus im Abteiland Kropfmühl. Im ersten Teil phitvorkommen bei Zwiesel, Ertragreiche Jahre dieser zweiteiligen Serie Langdorf und Frauenau. Und Zu Zeiten der fortschreiten- wollen wir Ihnen einen histo- auch bei unseren böhmischen den Industrialisierung in der rischen Abriss des Graphit- Nachbarn wurde vor allem im Mitte des 19. Jahrhunderts Bergbaus im Abteiland auf- Krumauer Gebiet seit Mitte des stieg fortan auch der Bedarf zeigen. 18. Jahrhunderts Graphit abge- an Graphit und es kam zu baut. einer Ausweitung des Berg- Der Name Graphit leitet sich aus baus. 1851/52 wurden 5300 dem Griechischen graphein Der Graphitbergbau mit den Zentner Graphit auf 26 Gru- ab, was ‚schreiben‘ bedeutet. ersten größeren Gruben ent- ben gefördert, bis 1900 stieg Er spielt damit auf die Tatsa- stand im Abteiland bei Pfaf- die Zahl der Gruben auf 144. che an, dass Graphit auf rauen fenreuth um 1730 und bei Ger- 1914 waren es dann nur noch Oberflächen wie Papier durch mannsdorf in der Mitte des 18. 22, der Wert des Graphits hat- Abreibung der einzelnen Blätt- Jahrhunderts, bei Ficht und bei te stark abgenommen. Wäh- chen eine graue Ablagerung Haar am Ende des Jahrhun- rend des Ersten Weltkrieges Fotos: obx-news Fotos: hinterlässt. Dies wird im Blei- derts. Der Preis wurde vom Pas- förderten die Graphitbau- stift zum Schreiben genutzt. sauer Fürstbischof festgesetzt, ern aus Pfaffenreuth, Schai- des Bahnhofes Oberötzdorf jahren. Steigende Exporte, Die ersten Hinweise einer Ver- um die Schmelztiegelmacher bing, Diendorf und Oberötz- bei Untergriesbach abgebaut Ausbau des Grubenbetriebes wendung kennt man aus der vor der Preistreiberei der Gra- dorf zusammen mit etwa 600 und eignete sich aufgrund sei- und Entwicklung neuer Gra- Mittelsteinzeit, also etwa 9.600 phitbauern zu schützen. Gra- Arbeitern fast zwei Drittel der ner dichten, schmierigen Qua- phitsorten führten das Unter- v. Chr. aus Norditalien, wo Roh- phit wurde bis in die Neuzeit gesamten Rohförderung. Zur lität vor allem zur Herstellung nehmen zurück an die Spitze. graphitstücke als Färbemittel von Landwirten auf dem eige- Steigerung der Produktivität von Bleistiften. Der Jahrdor- 2005 wurde die Mine in Kropf- benutzt und den Toten in die nen Grund vor allem in den und der Vermarktung hatten fer Graphit war sehr hart, aber mühl dichtgemacht, da sich Gräber mitgegeben wurden. In Wintermonaten abgebaut. sich die Eigenlöhner Anfang auch stark mit Ton, Kaolin und der Abbau im Abteiland finan- der Jungsteinzeit finden sich in Sofern es ihre technischen und des 20. Jahrhunderts zu Ver- Quarz versetzt. Der Schacht ziell nicht mehr rentierte. Böhmen Belege von Graphit- finanziellen Mittel erlaubten, bänden zusammengeschlos- Figgermühl, dessen Graphit sen. Mit zunehmender Tech- ebenfalls mit Gneis und Quarz Hafnerzell nisierung und Organisation verunreinigt war, befand sich Wie bereits zu Beginn ange- erschien der Bergbau einzel- in unmittelbarer Nähe des merkt, ist die Geschichte des ner Grundbesitzer nicht mehr Bahnhofes Schaibing. In Mit- Graphitabbaus im Abtei- zeitgemäß. terreuth bei Hundsruck wur- land eng mit der Geschich- de brauchbarer Graphit nur te der Schmelztiegel-Hafne- Neuausrichtung in einigen Nestern festge- rei in Obernzell verbunden. 1870 erwarben die Gebrüder stellt. Die Gruben in Jahrdorf 1516 wurde von der Gra- Bessel aus Dresden-Neustadt, und Ficht mussten nach dem phitschmelztiegelhafnerei in die Pioniere des Graphitberg- Ersten Weltkrieg wegen man- Obernzell durch deren Zunft- baus im Abteiland, die ersten gelnder Nachfrage geschlos- ordnung erstmals urkundlich Kropfmühler Gruben und sen werden. 1937 übernahm berichtet und um 1530 wurde damit begann dort die tech- die Graphitwerk Kropfmühl der Ort, aufgrund der Vielzahl nisch zeitgerechte Graphitför- AG auch die Gruben der Fir- an Töpfern (Hafnern), erstmals derung. Mit 5 bis 10 Mann und men Rouge und Rott, zwei der ‚Hafnerzell‘ genannt. Die feu- mittels Wasserkraft und Kehr- bekanntesten Graphitbauern erfesten Schmelztiegel wur- ton- und graphitierter Kera- gruben sie Schächte senkrecht, rad-Drahtseil förderte man im Pfaffenreuther Raum. Die den von Metallgießern und mik, in Bayern ist in der frühen in einer Linie und in Abständen damals bis zu 20.000 Tonnen anderen Graphitbauern aus Alchemisten benötigt. Sie Bronzezeit vor allem die Strau- in den Boden und verbanden im Jahr auf einem Gebiet in Pfaffenreuth schlossen lang- bestanden zu fast 50% aus binger Kultur von Bedeutung. diese schließlich. Zur Unter- der Größe von 69 bayerischen jährige Abbauverträge mit Graphit, Ton und Quarz. Auch stützung holten sie sich Berg- Tagwerken. 1908 übernahm dem Unternehmen ab. Damit Öfen und Kochgeschirr ent- Passauer Graphitgräberei männer an ihre Höfe. das Architekten-Ehepaar Max endete auch die Zeit des bäu- standen aus diesem besonde- Der Zwieseler Geologe und und Anna Langheinrich aus erlichen Bergbaus.