Auswahl

von geistlichen Liederversen

zum Gebrauche

bei der Molgenandacht in Schulen.

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Arensburg 1862, Verlag von H, I. Jürgens, 2) aß in vorliegender zweiten Auflage der Auswahl von geistlichen Liederversen nichts wider die heilige Schrift und unsere Bekenntnißschriften enthalten sei, wird von dem Oesellschen Evangelisch-Lutherischen Consistorio desmittelst attestirt. Arensburg, am 11. Januar 1862.

Im Namen und von wegen des Oesellschen Evangelisch-Lutherischen Consistorii.

(L. 8.) Geistlicher Beisitzer (5. E. Hesse. SteUv. Secretair Ed. Baron Sass. 1. Schullieder.

1. Ihn schützen auf dem Throne, Ihn krönen mit der Krone Mel.: Wachet auf, ruft uns die Stimme. Des Friedens, der Gerechtigkeit. Gott, wie dank ich's deiner Treue, 4. Ja, Herr, wollst uns beglücken, Daß du an diesen Ort auf's Neue Dein Gottessiegel drücken Gesund und froh mich hast gebracht! Auf jede Herrscherthat: Vater, nimm mein Herz und Leben, Daß Freud' aus ihr die Fülle Ich will es dir auf's Neue geben, Und Heil und Segen quille Sonst ist nichts.was mich fröhlich macht. Zum Wohl, das keinen Wandel hat. O leite selbst mich an, Nach . Daß ich dich lieben kann Treu und innig, Wie du mich liebst. 3. ><**** In Jesu Christ Uns Allen Gnad' um Gnade giebst. Mel.: Wie schön leucht't uns der «. Bis hieher hat uns Gott gebracht! 2. Nun erwecke Herz und Sinnen, Ein'n neuen Lauf laß uns beginnen, Ihm sei von Herzen Dank gesagt Vergessen was da hinten liegt! Für seine Tren und Gnaden! Laß uns alles Böse fliehen! Was Tausenden nicht ist bescheert, Und segn' an uns der Lehrer Mühen. Hat uns hier Geist und Herz genährt. Segn' ihre Treu' im Unterricht! Sagt, ob verdient wir's haben? Was Lob bei Menschen hat, Freie Dazu führ' uns ihr Nath; Güte Doch vor Allem Hat's erlesen, ist gewesen meine Stärke, Der Seele Heil, Wo ich ein Gelingen merke. Das ew'ge Heil 2. Ach Herr, hast wohl auch müssen Laß uns auch werden schon zu Theil. sehn Phil. Nicolai. Dein Kind oft fehlen, irre gehn: Vergieb mir, gnäd'ger Vater, Hilf, daß es nimmer mehr gefcheh', Laß bleiben mich in deiner Näh', Mel.: Nun ruhen alle Wälder. Sei du stets mein Berather; Neue Gott, laß die Schule blühen. Treue Gieb ihr zum Lohn der Mühen Laß gelingen, Frucht zu bringen, dir's Stets schöneren Bestand! zn danken, Die Zeit, sie ist so flüchtig, Was ich Gutes hier empfangen. Das Werk, es ist so wichtig 3. O laß mich der Ermahnung Wort, Für Kirche und für Vaterland. Das uns entläßt von diesem Ort, 2. Laß Alle das erkennen, Mit Kindessinn annehmen; Daß wir dich preisend nennen, Es ist ja herzlich wohl gemeint, Der uns half bis hierher: Wenn's auch nicht immer uns so scheint: Daß wir von Herzen stehen Hilf nur den Dünkel zähmen: Für den, den du ersehen Freudig Zu Vaterlandes Wohl und Ehr. Werd' ich, 3. Ja, Herr, auf den wir trauen, Daß dein Walten mich gehalten in Wollst auf den Kaiser schauen den Schranken In Gnaden alle Zeit. Ernster Zucht, dann einst noch danken. 1* — 4 —

4. 2. Morgen- und Berufslieder. Mel.: Wach auf mein Heiz und finge. 6. Nun laßt uns geh« und treten Mit Singen und mit Beten Mel.: Es ist das Heil uns kommen her. Zum Herrn, der unserm Leben In Gottes Namen fang ich an, Bis hierher Kraft gegeben. Was mir zu thun gebühret. 2. Wir gehn dahin und wandern Mit Gott wird Alles wohl gethan Von einem Jahr zum andern; Und glücklich ausgeführet. Wir leben und gedeihen Was man in Gottes Namen thut, Vom alten bis zum neuen. Ist allenthalben recht und gut Und muß uns auch gedeihen. 3. Gelobt sei deine Treue, Die alle Morgen neue! 2. Drum komm, Herr Jesu, stärke Lob sei den starken Händen, mich, Die alles Herzleid wenden. Hilf mir in meinen Werken; Laß du mit deiner Gnade dich 4. Sprich deinen milden Segen Bei meiner Arbeit merken. Zu allen unsern Wegen, Gieb dein Gedeihen selbst dazu. Laß Großen und auch Kleinen Daß ich in Allem, was ich ihn', Die Gnadensonne scheinen. Ererbe deinen Segen. . 3. Negiere mich durch deinen Geist, Den Müssiggang zu meiden, 5 a. Daß das, was du mich schaffen heiß'st, Gescheh' mit lauter Freuden, Mel.: Allein Gott in der Höh' sei Ehr. Auf daß ich dir mit aller Treu Bis hierher hat mich Gott gebracht Auf dein Gebot gehorsam sei Durch seine große Güte; Und meinen Nächsten liebe. Bis hierher hat er Tag und Nacht M. Salome Liscov. Bewahrt Herz und Gemüthe; Bis hierher gab er mir Geleit; Bis hierher hat er mich erfreut, Bis hierher mir geholfen! 7 a. Mel.: Erschienen ist der herrlich' Tag. 2. Hab' innig Dank und Lobgesang Für deine Vatertreue, Das walte Gott, der helfen kann! Die du, o Gott, mir lebenslang Mit Gott fang' ich die Arbeit an, Bewiesen stets auf's Neue. Mit Gott nur geht es glücklich fort; In meinem Herzen schreib ich's an: Drum ist auch dies mein erstes Wort: Der Herr hat Großes mir gethan. Das walte Gott! Bis hierher mir geholfen. 2. All' mein Beginnen, Thun und Emilie Juliane, Gräfin von Werk Schwaizbuig > Rudolstadt. Erfordert Gottes Kraft und Stärk'; Mein Herz sucht Gottes Angesicht, 5 b. Drum auch mein Mund mit Freuden spricht: Mel.: Liebster Jesu, wir find hier. Das walte Gott! Unfern Ausgang segne Gott, 3. So Gott nicht hilft, so kann Unsern Eingang gleichermaßen, ich nichts. Segne unser täglich Brod, Wo Gott nicht giebet, da gebricht's; Segne unser Thun und Lassen; Gott giebt und thut mir Alles Gut's, Segne uns mit sel'gem Sterben, Drum sprech' ich nun auch guten Und mach' uus zu Himmelserben. Muths: Hartmann Schenck. Das walte Gott! Job. Betichius. 5 — 7 b. Damit wir legen rechten Grund Und ewig stehn in deinem Bund. Herr Jesu Christ dich zu uns wend', Böhm. Brüder. Dein'n heil'gen Geist du zu uns send', Mit Hüls' und Gnlld' er uns regier' Und uns den Weg zur Wahrheit führ'. 10. 2. Thu auf deu Mund zum Lobe dein, Mel.: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend'. Bereit das Herz zur Andacht fein; Den Glauben mehr', stärk den Verstand, O heilige Dreifaltigkeit. Daß uns dein Nam' werd' wohl bekannt. O hochgelobte Eiuigkeit, Gott Vater. Sohn und heil'ger Geist. 3. Ehr' sei dem Vater und dem Sohn. Heut' diesen Tag mir Beistand leist'! Dem heil'gen Geist in einem Thron: Der heiligen Dreieinigkeit 2. Des Vaters Huld mich heut' Sei Lob und Preis in Ewigkeit. anblick'. Wilhelm II., Herzog zu Des Sohnes Güte mich erquick', Sachsen-Weimar. Des heil'gen Geistes Glanz und Schein Erleucht' mein Herz und mach' es rein. 3. Mein Schöpfer,steh'mirkräftig bei! 8. O mein Erlöser, hilf mir frei! O Tröster werth. weich' nicht von mir; Mel.: Christus, der ist mein Leben. Mein Herz mit werthen Gaben zier'! Du Hüter meines Lebens, 4. Herr segne und behüte mich; Dir sei mein Herz geweiht! Erleuchte mich, Herr, gnädiglich; Dir dient man nicht vergebens Herr, heb' auf mich dein Angesicht In Zucht und Neinigkeit. Und deinen Frieden auf mich richt'! 2. Du Hüter meiner Jugend, Martin Bohemb. Mein armes Herz bewahr' In Gottesfurcht und Tugend, Und hilf mir in Gefahr! lia. 3. Es wohnt in mir die Sünde, Leichtsinn, Vermessenheit; Wach' auf mein Herz und singe Hilf, daß ich überwinde Dem Schöpfer aller Dinge, Auch Lust und Eitelkeit. Dem Geber aller Güter, Dem frommen Menschenhüter. 4. Komm, reinige mich wieder Durch dein unschuldig Blut; 2. Sprich Ja zu meinen Thaten; Dein sind des Leibes Glieder. Hilf selbst das Beste rathen; Dein sei Herz, Sinn und Muth! Den Anfang, Mitt' und Ende, Ach Herr, zum Besten wende! 3. Mit Segen mich beschütte; 9. Mein Herz sei deine Hütte; Dein Wort sei meine Speise, Mel.: Vom Himmel hoch, da lomm' ich hei. Bis ich gen Himmel reise! Nun hilf uns, o Herr Jesu Christ, Paul Gerhardt. Der du einst hier gewesen bist Ein freundliches und frommes Kind Ohn' alle Schuld, ohn' alle Sund'. IIb. 2. Wir Kinder bitten Eines nur, Morgenglanz der Ewigkeit, Verfag's nicht, Herr der Creatur: Licht vom unerschöpften Lichte, Hilf uns in deinem Willen ruhn, Schick' uns diese Morgenzeit Lehr' uns nach deinem Vorbild thun. Deine Strahlen zu Gesichte 3. Gieb deinen Geist in unste Brust Und vertreib' durch deine Macht Hilf leinen uns mit Kindeslust, Uns« Nacht. — 6 —

2. Deiner Güte Morgenthau 3. Laß unser Werk gerathen wohl. Fall' auf unser matt Gewissen. Was ein Jeder ausrichten soll, Laß die dürre Lebensau Daß unsre Arbeit, Müh' und Fleiß Lauter süßen Trost genießen, Gereich' zu dein'm Lob. Ehruud Preis. Und erquick' uns, deine Schaar, Nie. Herman. Immerdar. 3. Gieb daß deiner Liebe Gluti}, Unste kalten Werke tödte. 13. Und erweck' uns Herz und Muth Ml.: O Gott, du frommer Gott. Bei entstand'«« Morgenröthe, Daß wir, eh' wir gar vergeh'«, Mein Jesu, schmücke mich Mit Weisheit und mit Liebe, Recht aufsteh'n. Mit Keuschheit, mit Geduld Knorr von Rosenroth. Durch deines Geistes Triebe; Auch mit der Demuth mich Vor Allem kleide an: 12 a. So bin ich wohl geschmückt Und köstlich angethan. Mel. u. Lied: Gott des Himmels u. der Eiden, 2. Laß mir doch diesen Tag Gott, ich danke dir von Herzen, Stets vor den Augen schweben. Daß du mich in dieser Nacht Laß dein' Allgegenwart Vor Gefahr, Angst,Noth und Schmer^ zen Mich wie die Luft umgeben. Hast behütet und bewacht, Auf daß mein ganzes Thun Daß des bösen Feindes List Durch Herz, durch Sinn und Mund Mein nicht mächtig worden ist. Dich lobe inniglich, Mein Gott, zu aller Stund'. 2. Hilf daß ich mit diesem Morgen Geistlich auferstehen mag 3. Ach segne was ich thu'. Ja rede und gedenke: Und für meine Seele sorgen, Durch deines Geistes Kraft Daß, wenn nun dein großer Tag Es also führ' und lenke, Uns erscheint und dein Gericht, Daß Alles nur gescheh' Ich davor erschrecke nicht. Zu deines Namens Ruhm, 3. Führe mich, o Herr, und leite Und daß ich unverrückt Meinen Gang nach deinem Wort; Verbleib' dein Eigenthum. Sei und bleibe du auch heute Joachim Lange. Mein Beschützer und mein Hort; Nirgends, als von dir allein, Kann ich recht bewahret sein. 14. Heinrich Albert. Mel.: Wie schön leucht't uns der Morgenstern. Gott, ew'ger Gott, ich danke dir 12 b. Von ganzem Herzen, daß du mir Bewiesen deine Güte, Mel.: Herr Jesu Christ, dich zu uns wend'. Daß du mich in der finster« Nacht Die helle Sonn' leucht't jetzt herfür Durch deiner Engel Schaar bewacht Fröhlich vom Schlaf aufstehen wir; An Leib, Seel' und Gemüthe. Gott Lob, der uns heut diese Nacht Fröhlich — reg' ich Behüt't hat vor des Teufels Macht. Heute wieder meine Glieder zum Ge- schäfte; 2. Herr Christ, den Tag uns auch Fröhlich spür' ich deine Kräfte. behüt' Vor Sund' und Schand' durch deine 2. Ach gieb mir, treues Vaterherz, Gut'! Daß alle Sünden, Angst und Schmerz Laß deine lieben Engelein Mit dieser Nacht vergehen. Unsre Hüter und Wächter sein. Daß ich in deiner Lieb' und Huld — 7

Auch jetzo möge frei von Schuld 3. Herr, leuchte mir auf meinen Neu geistlich auferstehen. Wegen Laß inich — christlich Und führe mich zur Treue an, Diesen Morgen trachten, sorgen, dir Daß ich, gekrönt mit Himmelssegen, zu leben, Tagtäglich auf der schmalen Bahn Jesu ganz mich hinzugeben. In Kraft des Glaubens vorwärts eil', I°h. Arndt. Bis daß ich komm' zum ewgen Heil. Conrad Friedrich Strefov.

15. 16 d. Aus meines Herzens Grunde Mel.: Ich dank' dir schon durch deinen Sohn. Sag' ich dir Lob und Dank In dieser Morgenstunde 0 Jesu, meines Lebeus Licht, Und all' mein Leben lang, Nun ist die Nacht verganaeu; O Gott in deinem Thron, Mein Geistesaug' zu dir sich richt't, Du Vater aller Ehren. Dein'« Anblick zu empfangen. Durch Christum, unfern Herrn, 2. Mein Leben schenkst du mir^uf's Dein'n eingebornen Sohn! Neu, Es sei auch dir verschrieben 2. Preis dir, daß du aus Gnaden Mit neuem Ernst, mit neuer Treu' In der vergangnen Nacht Dich diesen Tag zu lieben. Mich vor Gefahr und Schaden Behütet und bewacht! 3. Dir Jesu ich mich ganz befehl'; Ich bitt' demüthiglich, Im Geiste dich verkläre. Wollst mir mein' Sund' vergeben. Dein Werkzeug nur sei meine Seel', Womit in diesem Leben Den Leih bewahr' und nähre. Ich Hab' erzürnet dich. 4. Gieb, daß ich meinen Wandel führ' 3. Gott will ich lassen rathen, Im Geist, in deinem Lichte, Der alle Ding' vermag; Und als ein Fremdling lebe hier Er segne meine Thaten Vor deinem Angesichte. Auch an dem heutgen Tag; Gertz. Tersteegen. Ihm bleibe heimgestellt Leib, Seele. Geist und Leben Und was er sonst gegeben; 17. Er mach's, wie's Ihm gefällt! M. Johann Mathesius. Mel. •. Wer nur den lieben Gott läßt walten. So ist die Woche nun geschlossen. Doch, treuer Gott, dein Herze nicht; Wie sich dein Segensquell ergossen. 16 a. So bin ich noch der Zuversicht, Mel.: D daß ich tausend Zungen hätte. Daß er sich weiterhin ergießt Und unaufhörlich auf mich stießt! !D unerschaff«e Gnadensonne, Erleuchte mich mit deinem Glanz, 2. Ich preise dich mit Hand und Mit Friede, Freude, Heil und Wonne! Munde, Hier ist mein Herz: erfüll' es ganz; Ich lobe dich, so hoch ich kann; Geh' auf in deiner schönen Pracht, Ich rühme dich von Herzensgrunde Verscheuche meiner Sünden Nacht. Für Alles, was du mir gethan. Und weiß, daß dir durch Iesum Christ 2. Ostehe mir, mein Gott, auch heute Mein Dank ein süßer Weihrauch ist. Mit deines Geistes Unterricht. G. Neumeifter. Regierung, Trost und Kraft zur Seite, Damit mein Wandel stets im Licht. Und ich, als Kind des Tages, frei Von allen finster« Werken sei. 3. Lob< und Danklieder. Der dich erhalt. Wie es dir selber gefällt; 18 a. Hast du nicht dieses verspüret? Allein Gott in der Höh' sei Ehr' 3. Lobe den Herren, der künstlich und Und Dank für seine Gnade, fein dich bereitet. Darum, daß nun und nimmermehr Der dir Gesundheit verliehen, dich Uns rühren kann kein Schade. freundlich geleitet! Ein Wohlgefall'n Gott an uns hat; In wie viel Noth Nun ist groß' Fried' ohn' Unterlaß: Hat nicht der gnadige Gott All' Fehd' hat nun ein Ende! Ueber dir Flügel gebreitet! Joachim Reander. 2. Wir loben, preif'n, anbeten dich, Für deine Ehr' wir danken. Daß du, Gott Vater, ewiglich, 20. Regierst ohn' alles Wanken. Ganz unermess'n ist deine Macht. Nun danket Alle Gott Allzeit geschieht was du bedacht. Mit Herzen, Mund und Händen, Wohl uns des feinen Herren! Der große Dinge thnt Nicolaus Decius. An uns und allen Enden; Der uns von Mutterleib Und Kindesbeinen an 18 d. Unzählig viel zu gut Bis hierher hat gethan. Mtl.: Lobt Gott ihr Christen allzugleich. 2. Der ewig reiche Gott Ich singe dir mit Herz und Mund, Woll uns in diesem Leben Herr, meines Herzens Lust! Ich sing' und mach' auf Erden kund. Ein immer fröhlich Herz Was mir von dir bewußt. Und edlen Frieden geben, Und uns in feiner Gnad' 2. Wohl auf. mein Herze, sing' und Erhalten fort nnd fort. spring' Und uns aus aller Noth Und habe guten Muth! Erlösen hier und dort. Dein Gott, der Ursprung aller Ding', Mart. Rinckart. Ist selbst und bleibt dein Gut.

3. Er ist dein Schatz, dein Erb' 21. und Theil, Dein Glanz und Freudenlicht, Dir, dir, Iehova, will ich singen: Dein Schirm und Schild, dein Hüls' Denn wo ist doch ein solcher Gott und Heil, wie du? Schafft Rath und läßt dich nicht. Dir will ich meine Lieder bringen, Paul Gerhardt. Ach gieb mir deines Geistes Kraft dazu, Daß ich es thu' im Namen Jesu Christ, 19. So wie es dir durch ihn gefällig ist. 2. Zeuch mich, o Vater, zu dem 8obe den Herren, den mächtigen König Sohne, der Ehren! Damit dein Sohn mich wieder zieh' Meine geliebete Seele, das ist mein zu dir; Begehren. Dein Geist in meinem Herzen wohne Kommet zu Häuf'! Und meine Sinnen und Verstand re- Psalter und Harfe, wacht auf! gier', Lasset den Lobgesang hören! Daß ich den Frieden Gottes schmeck' 2. Lobe den Herren, der Alles so und fühl', herrlich regieret, Und dir darob im Herzen sing' und Der dich auf Adelers Fittigen sicher spiel'. geführet, Barthol. Erasselius. — 9 — 22. 2. O Gott, laß deine Gut' und Liebe Mir immerdar vor Augen sein, O daß ich tausend Zungen hatte Sie stärk' in mir die guten Triebe, Und einen tausendfachen Mund! Mein ganzes Leben dir zu weih'n; So stimmt' ich damit in die Wette Sie tröste mich zur Zeit der Schmerzen, Vom allertiefsten Herzensgrund Sie leite mich zur Zeit des Glücks; Ein Loblied nach dem andern an Und sie besieg' in meinem Herzen Von dem, was Gott an mir gethan. Die Furcht des letzten Augenblicks. 2. Wer überströmet mich mitSegen? Ehr. Fürchteg, G ellert. Bist du es nicht, o reicher Gott? Wer schützet mich auf meinen Wegen? 25. Du, du, o Herr Gott Zebaoth! Du trägst mit meiner Sündenschuld Sollt' ich meinem Gott nicht singen? Unsäglich gnädige Geduld. Sollt' ich ihm nicht fröhlich fein? Denn ich feh' in allen Dingen. 3, Ach! nimm das arme Lob auf Wie so gut er's mit mir mein'. Erden, Ist doch nichts als lauter Lieben, Mein Gott, in allen Gnaden hin; Das sein treues Herz bewegt, Im Himmel soll es besser werden, Das ohn' Ende hebt und trägt Wenn ich bei deinen Engeln bin. Die in seinem Dienst sich üben. Da sing' ich dir im höhern Chor Alles Ding währt seine Zeit, Viel tausend Hallelujah vor. Gottes Lieb' in Ewigkeit. Ioh. Mentzer. 2. Weil denn weder Ziel noch Ende Sich in Gottes Liebe find't, Ei, so heb' ich meine Hände 23. Zu dir, Vater, als dein Kind; Bitte, woll'st mir Gnade geben, Mel.: Es ist das Heil uns kommen her. Dich aus aller meiner Macht Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut, Zu erheben Tag und Nacht Dem Vater aller Güte, Hier in meinem ganzen Leben, Dem Gott, der alle Wunder thut, Bis ich dich nach dieser Zeit Dem Gott, der mein Gemüthe Lob' und lieb' in Ewigkeit. Mit seinem reichen Trost erfüllt. «Paul Gerhardt. Dem Gott, der allen Jammer stillt; Gebt unserm Gott die Ehre! 26. 2. Ich will dich all' mein Leben lang, Mel.: Vom Himmel hoch da komm' ich her. O Gott, von nun an ehren! Sei Lob. Ehr', Preis und Herrlichkeit Man soll, Herr, meinen Lobgesang Dem Vater. Gott iu Ewigkeit, An allen Orten hören! Der alle Ding' erschaffen hat Mein ganzes Herz ermuntre sich; Und auch erhält durch seine Gnad'. Mein' Seel' und Leib, erfreue dich! Gebt unserm Gott die Ehre! 2. Ehr'sei auch seinem liebenSohn', Der uns all' Gutes hat gethan, Der für uns an dem Kreuze starb Und uns das Himmelreich erwarb. 24. 3. Ehr' sei auch Gott dem heil'gen Mel.: Die Tugend wird durch's Kreuz tt. Geist. Wie groß ist des Allmächten Güte! Der stets uns seine Hüls' erweist: Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt, O Gott, eröffne den Verstand Der mit verhärtetem Gemüthe Und mach' die Wahrheit uns bekannt. Den Dank erstickt, der ihm gebührt? 4. O heilige Dreifaltigkeit, Nein, seine Liebe zu ermessen O hochgelobte Einigkeit, Sei ewig meine größte Pflicht, Erhör' uns aus Barmherzigkeit Der Herr hat mein noch nie vergessen, Und hilf uns aus zur Seligkeit! Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht. — 10 4. Die Erlösung. Zum ew'gen Licht und Wonne In deinen Freudensaal. 27 a. «Paul Gerhardt. Gott sei Dank durch alle Welt, 28 d. Der sein Wort beständig hält Und der Sünder Trost und Rath Mel.: Ermuntre dich mein schwacher Geist. Zu uns her gesendet hat. Also hat Gott die Welt geliebt, — 2. Sei willkommen, o mein Heil, Das merke, wer es höret! — Dir Hosianna, o mein Theil! Die Welt, die Gott so hoch betrübt, Nichte du auch eine Bahn Hat Gott so hoch geehret, Dir in meinem Herzen an. Daß er den eingebornen Sohn, Den ein'gen Schatz, die ein'ge Krön, 3. Zeuch, du Ehrenkönig, ein. Das eigne Herz und Leben Es gehöret dir allein, Mit Willen hingegeben. Mach es, wie du gerne thust, 2. Gott hat uns seinenSohn bescheert, Nein von aller Sünden Wust. Daß aller Menschen Wesen, Heine. Heldt. So mit dem ew'gen Fluch beschwert, Durch diesen soll genesen. Wen die Verdammnis; hat umschräukt, 27 b. Der soll durch den, den Gott geschenkt, Nun freut euch, Christen, insgemein, Erlösung, Trost und Gaben Das Herz laßt fröhlich springen. Des ew'gen Lebens haben. Daß wir getrost und all' in ein «Paul Gerhardt. Mit Lust und Liebe singen, Was Gott an uns gewendet hat, Und seine große Wunderthat; 29 a. Gar theu'r hat er's erworben. Wie schön leuchtet der Morgenstern Voll Gnad' und Wahrheit von dem 2. Gott jammerte in Ewigkeit Herrn, Mein Elend ohne Maaßen, Aus Inda aufgegangen! Er dacht' an sein' Barmherzigkeit, Hilf.DavidsSohn aus Jacobs Stamm. Er wollt' mir helfen lassen; Mein König und mein Bräutigam. Er wandt' zu mir sein Vaterherz; Daß ich Dein nie vergesse. Es war bei ihm fürwahr kein Scherz. Zeig' dich — lieblich. Ließ sich's sein Bestes kosten. Schön und prächtig, groß und mächtig, Dr. M. Luther. reich an Gaben, Ueber Alles hoch erhaben. 28 a. 2. Gott Vater, o mein starker Held, Du hast mich ewig vor der Welt Met.: Valet will ich dir geben. In deinem Sohn geliebet. Wie soll ich dich empfangen Dein Sohn hat mich sichselbs t vertraut; Und wie begegn' ich dir? Mein Herz auf ihn mit Freuden schaut. O aller Welt Verlangen, In ihm mich nichts betrübet. O meiner Seelen Zier! Selig — bin ich! O Jesu, Jesu, setze Himmlisch Leben wird er geben mir Mir selbst die Fackel bei. dort oben; Damit was dich ergötze Ewig soll mein Herz ihn loben! Mir kund und wissend sei. M. . 2. Er kommt zum Weltgerichte, Zum Fluch dem, der ihm fiucht. 29 b. Mit Gnad' und süßem Lichte Mel.i Herr Jesu Christ, dich zu uns wend'. Dem, der ihn liebt und sucht. Ach komm, ach komm o Sonne, Herr Jesu Christe, Gottes Sohn. Und hol' uns allzumal Der du vom hohen Himmelsthron 11

Herab bist kommen in die Welt 4. Einst führet er zur Himmelsbahn Und uns zu gut dich eingestellt^ Uns, feine Bruder, auch hinan, Und wandelt unser Pilgerkleid 2. Wir danken dir mit Herz und Mund In Sternenglanz und Herrlichkeit. Demüthiglich zu aller Stund', Daß du uns schenkest zum Erbthei! I. A. Krummacher. Durch dein' Zukunft das ew'ge Heil. 3. Hilf daß wir leben würdiglich Und in dir sterben feliglich. 31. Daß wir lieben und loben dich. Mel.: O Haupt voll Blut und Wunden. Hier zeitlich und dort ewiglich. Aus irdischem Getümmel. David Böhme. Wo Glück und Lust vergeht. Wer zeigt den Weg zum Himmel, Dahin die Hoffnung steht? • 30 Wer leifet unser Streben, Wenn es das Ziel vergißt? Vom Himmel hoch da komm' ich her. Wer führt durch Tod zum Leben? Ich bring' euch gute neue Mähr. Der Weg ist Jesus Christ. Der neuen Mähr bring' ich so viel, / Davon ich sing'n und sagen will. 2. Wenn Irrthum uns befangen. Kein Strahl die Nacht durchbricht, 2. Euch ist ein Kindlein heut ge- Wie mögen wir gelangen . bor'n, Zu der Erkenntniß Licht? Von einer Jungfrau auserkor'n, Getrost? es strömt die Klarheit Ein Kindeletn so zart und fein. Von Gottes ew'gem Thron, Das soll cur' Freud' und Wonne sein, Denn Christus ist die Wahrheit, 3. Es ist der Herr Christ, unser Der eingebor'ne Sohn. Gott, 3. Wer schenkt in Noth und Leiden, Der will euch führ'n aus aller Noth. Wenn bang das Herz verzagt, Er will eu'r Heiland selber sein. Die Hoffnung ew'ger Freuden, Von allen Sünden machen rein. Daß einst der Morgen tagt? 4. Lob, Ehr sei Gott im höchsten Wer stillt der <£>eele Beben, Thron, Gewährt im Tode Ruh? Der uns schenkt' seinen ein'gen Sohn! Heil! Christus ist das Leben, Deß freuen sich der Engel Schaar Führt uns dem Vater zu. Und singen uns solch' neues Jahr. Ernst Moritz ArM. Dr. . 32. 30 b. Mel. Es ist das Heil uns kommen her. Mel.: Vom Himmel hoch da komm' ich hei. Es ist in keinem andern Heil, Ist auch kein Nam' gegeben, Vom Himmel kam in dunkler Nacht In dem wir könnten nehmen Theil Der uns das Lebenslicht gebracht; An Seligkeit und Leben; Nun leuchtet uns ein milder Strahl Nur Jesus Christus ist der Held, Wie Morgenroth in dunklem Thal. Der uns das Leben hergestellt, 2. Er kam, des Vaters Ebenbild. Gelobet sei sein Näme! Von schlichtem Pilgerkleid umhüllt. 2. Er ist's, der uns're Sündenschuld Und führet uns mit sanfter Hand, Sammt aller Straf' und Plagen Ein treuer Hirt, in's Vaterland. Mit unerhörter Lieb' und Huld 3. Er. der jetzt bei dem Vater thront. Hat williglich getragen. Hat unter uns. ein Mensch, gewohnt, Er war gerecht, doch ließ er sich Damit auch wir ihm werden gleich Zur Sünde machen, daß ich mich Auf Erden und im Himmelreich. In ihm gerecht kann nennen. 12 —

3. So heißt er Jesus denn nicht nur: Du hast ein allbelebend Feuer Er ist auch, was er heißet, In meinem Innern angefacht. Weil er die sündliche Natur- Durch dich seh' ich den Himmel offen Aus allem Jammer reißet. Als meiner Seele Vaterland; Die That stimmt mit dem Namen ein; Nun kann ich glauben, freudig hoffen, Er will auch, wie er heißet, fein: Und fühle mich mit Gott verwandt. Mein Heil und Seligmacher. F. L. v. Hardenberg. Ioh. Anast. Freylinghausen. 35. 33. Mel.: Seelen «Bräutigam. Met.- Es ist gewißlich an der Zeit. Jesu, geh' voran Euch', wer da will, ein ander Ziel, Auf der Lebensbahn! Die Seligkeit zu finden: Und wir wollen nicht verweilen Mein Herz allein bedacht soll sein Dir getreulich nachzueilen. Aus Christum sich zu gründen. Führ' uns an der Hand Sein Wort ist wahr; sein Werk ist klar; Bis in's Vaterland. Sein heil'ger Mund hat Kraft und 2. Ordne unfern Gang, Grund Heiland, lebenslang! All' Feind' zu überwinden. Fühlst du uns durch rauhe Wege, 2. Mein's Herzens Krön, mein Freu- Gieb uns auch die nöth'ge Pflege. densonn' Thu' uns nach dem Lauf Sollst du, Herr Jesu, bleiben; Deine Thüre auf. Laß mich doch nicht von deinem Licht N. L. Graf v. ginzendorf. Die Eitelkeit vertreiben. Bleib du mein Preis; dein Wort mich speis'; 36. Bleib' du mein Ehr'; dein Wort mich Mel.: Seelen - Bräutigam. lehr' Wer ist wohl wie du, An dich stets fest zu glauben. Jesu, süße Ruh? Georg Weisse!. Unter vielen auserkoren, Leben derer, die verloren. Und ihr Licht dazu, 34. Jesu, süße Ruh. Mel.: Wie groß ist des Allmächt'gen Güte. 2. Deiner Sanftmuth Schild, 23as war' ich ohne dich gewesen? Deiner Demuth Bild Und ohne dich, was würd' ich sein? Mir anlege, in mich präge, Zu Furcht und Aengsten auserlesen, Daß kein Zorn noch Stolz sich rege; Stund' ich in weiter Welt allein. Vor dir sonst nichts gilt, Nichts wüßt' ich sicher,wa s ich liebte; Als dein eigen Bild. Die Zukunft war' ein dunkler Schlund; Und wenn mein Herz sich tief betrübte, 3. Steure meinem Sinn, Wem thal' ich meinen Jammer kund? Der zur Welt will hin, Daß ich nicht mög' von dir wanken. 2. Hast aber du dich kund gegeben Sondern bleiben in den Schranken; Und bin ich deiner erst gewiß: Sei du mein Gewinn, Wie schnell verzehrt ein lichtes Leben Gieb mir deinen Sinn. Dann jede öde Finsterniß! 3. A. Freylinghausen. Mit dir bin ich auf's Neu' geboren. Die Welt wird mir verklärt durch dich; Das Paradies, das wir verloren, 37. Blüht herrlich wieder auf für mich. Mel.: Jesus, meine Zuversicht. 3. Ja du, mein Heiland und Befreier, Meinen Iesum laß ich nicht! Du Menschensohn voll Lieb' und Macht, Weil er sich für mich gegeben, — 13 —

So erfordert meine Pflicht, Der für mich am Kreuz erblaßt! Ganz, und gar nur ihm zu leben; Kreuzigt' ich nicht Gottes Sohn? Er ist meines Lebens Licht: — Trat' ich nicht fein Blut mit Hohn? Meinen Iesum laß ich nicht! Der am Kreuz ist meine Liebe Weil ich mich im Glauben übe. 2. Meinen Iesum laß ich nicht Weil ich soll auf Erden leben; Ioh. Mentzer. Ihm Hab' ich voll Zuversicht Was ich bin und Hab' ergeben; Alles ist auf ihn gericht't: — 40. Meinen Iesum laß ich nicht? Mel.: O Haupt voll Blut und Wunden. 3. Iesum laß ich nicht von mir, Du meines Lebens Leben, Geh' ihm ewig an der Seiten; Du meines Todes Tod, Jesus wird mich für und für Für mich dahingegeben Zu dem Lebensbrunnen leiten. In tiefste Seelennoth, Selig, wer von Herzen spricht: In Marter, Angst nnd Sterben, Meinen Iesum laß ich nicht! Aus heißer Lieb'sbegier, . Das Heil mir zu erwerben: Nimm Preis und Dank dafür. 2. O du, an den ich glaube 38. Und den mein Geist umfaßt. Mel.: Herr, wie du willst, so schick's mit mir. Der du im Todesstaube Nun freut euch lieben Christen g'mein. Für mich gelegen hast: Auf dein Verdienst und Leiden Halt' im Gedächtniß Iesum Christ. Vertrau' ich ganz allein; Den Heiland, der auf Erden Darauf will ich einst scheiden Vom Thron des Himmels kommen ist. Und ewig bei dir sein. Dein Bruder hier zu werden. Vergiß nicht, daß er dir zu gut G. W. v. Wobeser Hat angenommen Fleisch und Blut; und sein Freund H. v. Bruiningk. Dank' ihm für diese Liebe. 2. Gieb, Jesu, gieb, daß ich dich kann 41. Mit wahrem Glauben fassen, Und nie, was du an mir gethan, ^zesu, meines Lebens Leben, Mög' aus dem Herzen lassen; Jesu, meines Todes Tod, Daß dessen ich in aller Noth Der du dich für mich gegeben Mich trösten mög' und durch den Tod In die tiefste Seelennoth, Zu dir in's Leben dringen! In das äußerste Verderben. Nur daß ich nicht möchte sterben: Eyriacus Günther. Tausend, tausendmal sei dir. Liebster Jesu. Dank dafür. 39. 2. Nun ich danke dir von Herzen. Herr, für alle deine Noth; Met.-. Werde munter mein Gemüthe. Für die Wnnden, für die Schmerzen, Der am Kreuz ist meine Liebe, Für den herben bittern Tod; Meine Lieb' ist Jesus Christ. Für dein Zittern, für dein Zagen, Weg! ihr argen Sündentriebe, Für die tausendfachen Plagen, Satan, Welt und Fleischeslust'! Für die Angst und tiefe Pein Eure Lieb' ist nicht von Gott, Will ich ewig dankbar sein. Eure Lieb' ist gar der Tod! E. Ehr. Homburg. Der am Kreuz ist meine Liebe Weil ich mich im Glauben übe! 42. 2. Der am Kreuz ist meine Liebe! Sünde, du bist mir verhaßt! D du Liebe meiner Liebe, Weh mir, wenn ich den betrübe, Du erwünschte Seligkeit, - H -

Die du dich aus freiem Triebe Mein Herz soll offen steh'n für dich! In das jammervolle Leid O unerschöpfte Gnadenquelle, Deines Leidens, mir zu gute, Ergieße dich doch stets in mich. Als ein Opfer eingestellt, 2. Herr Jesus, nimm für deine Und bezahlt mit deinem Blute Schmerzen Alle Missethat der Welt! Mich Armen an, so wie ich bin! 2. Liebe, die sich todt gekränlet Ich setze dir in meinem Herzen Und für mein erkaltet Herz Ein Denkmal deiner Liebe hin, In das kalte Grab gesenket: Die dich für mich in Tod getrieben, Ach wie dank' ich deinem Schmerz? Die mich aus meinem Jammer riß; Habe Dank, daß du gestorben Ich will dich innig wieder lieben; Daß ich ewig leben kann. Du nimmst es an. ich bin's gewiß! Und der Seelen Heil erworben; Graf v. Zinzmdorf. Nimm mich ewig liebend an! vr. Ioh. Scheffler. (Angelus.) 44 d. 43. Mel,: Nun laßt uns den Leib begraben. Wir danken dir, Herr Jesu Ehrist, D Haupt voll Blut und Wunden, Daß du für uns gestorben bist. Voll Schmerz und voller Hohn! Und hast uns durch dein theures Blut O Haupt, zu Spott umwunden Gemacht vor Gott gerecht und gut. Mit einer Dornenkron'! 2. Behüt' uns auch vor Sünd' und O Haupt sonst schön gekrönet Schand' Mit höchster Ehr' und Zier, Und reich' uns dein' allmächt'ge Hand, Jetzt aber arg verhöhnet: Daß wir im Kreuz geduldig sein, Gegrüßet seist du mir! Uns trösten deiner schweren Pein, 2. Nun, was du, Herr, erduldet, 3. Und schöpfen d'raus die Zuver- Ist Alles meine Last; Ich, ich Hab' es verschuldet, sieht, Was du getragen hast! Daß du uns wirst verlassen nicht, Schau' her, hier steh' ich Armer, Sondern ganz treulich bei uns steh'n, Der Zorn verdienet hat; Bis wir durch's Kreuz in's Leben geh'n. Gieb mir, o mein Erbarmer, Chr. Fischer. Den Anblick deiner Gnad'! 3. Ich danke dir von Herzen, 45. O Jesu, liebster Freund, Für deine Todesschmerzen, Mel.: Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut. Da du's so gut gemeint. Es war aetödtet Jesus Christ Ach gieb. daß ich mich halte Und sieh'! er lebet wieder. Zu dir und deiner Treu', Weil nun das Haupt erstanden ist, Und wenn ich nun erkalte, Steh'n wir auch auf, die Glieder. In dir mein Ende sei. So Jemand Ehristi Worten glaubt, Paul Gerhardt. Im Tod' und Grabe der nicht bleibt: Er lebt, ob er gleich stirbet. 2. O Tod, wo ist dein Stachel nun? 44 a. Wo ist dein Sieg, o Hölle? Mel.: Die Tugend wiid durchs Kreuz, Was kann uns jetzt der Teufel thun, Wie grausam er sich stelle? Für mich starb Jesus, meine Sünden Gott sei gedankt, der uns den Sieg Sind's, die ihn in den Tod versenkt: So herrlich hat nach diesem Krieg D'rum läßt er Gnade mir verkünden, Durch Iesum Christ gegeben. Da wird der matte Geist getränkt. O Strom der Liebe, klar und helle, vr. Justus Gestnius. 15 —

2. Sei hochgelobt in dieser Zeit 46. Von allen Gotteskindern, Jesus, meine Zuversicht Und ewig in der Herrlichkeit Und mein Heiland, ist im Leben; Von allen Ueberwindern, Dieses weiß ich, soll ich nicht Die überwunden durch dein Blut; Mich darum zufrieden geben, Herr Jesu, gieb uns Kraft und Muth, Was die lange Todesnacht Daß wir auch überwinden. Mir auch für Gedanken macht? Laurentius Laurentii. 2. Jesus, er, mein Heiland, lebt, Ich werd' auch das Leben schauen. 48. Sein wo mein Erlöser schwebt, Mel.: Jesus meine Zuversicht. Warum sollte mir denn grauen? Jesus lebt! wer nun verzagt. Lässet auch ein Haupt sein Glied. Lästert ihn und Gottes Ehre. Welches es nicht nach sich zieht? Gnade hat er zugesagt, 3. Ich bin durch der Hoffnung Band Daß der Sünder sich bekehre. Zu genau mit ihm verbunden, Gott verstößt in Christo nicht; Meine starke Glaubenshand Dieß ist meine Zuversicht. Wird in ihm gelegt befunden, 2. Jesus lebt! sein Heil ist mein, Daß mich auch kein Todesbann Sein sei auch mein ganzes Leben; Ewig von ihm trennen kann, Reines Herzens will ich sein Louise Und den Lüsten widerstreben. Kurfüistin von Brandenburg. Er verläßt den Schwachen nicht; Dieß ist meine Zuversicht. Chr. Fürchteg. Gellert. 47*. Mel.: Nun freut euch lieben Christen g'mein. 49. Wach' auf mein Herz, die Nacht ist hin, Mel.: Wie schön leuchtet der Morgenstern. Die Sonn' ist aufgegangen; Du, Herr, bist unser Haupt und wir Ermuntre deinen Geist und Sinn, Sind deine Glieder, nur von dir Den Heiland zu empfangen, Kommt auf uns Heil und Leben; Der heute durch des Todes Thür Trost, Friede, Freude, Licht und Kraft Gebrochen aus dem Grab Herfür. Und was dem Herzen Labsal schafft, Der ganzen Welt zur Wonne. Wird uns von dir gegeben: Neige. Beuge, 2. Steh' aus dem Grab der Sun« Ew'ge Güte, mein Gemüthe. dich zu den auf Und fuch' ein neues Leben, preisen Vollführe deinen Glaubenslauf Und mich dankbar zu beweisen. Und laß dein Herz sich heben 2. ZeuO.Iesn.nns. zeuch uns zu dir! Gen Himmel, da dein Jesus ist. Hilf, daß wir künftig für und für Und such' was droben, als ein Christ Nach deinem Reiche trachten. Der geistlich auferstanden. Laß unfern Wandel himmlisch sein, Laurentius Laurentii. Daß wir der Erde leeren Schein Und Ueppigkeit verachten. Unart, Hoffahrt 47 b. Laß uns meiden, christlichleiden , wohl ergründen Mel.: Es ist das Heil uns kommen her. Wo die Gnade sei zu finden. Ach mein Herr Jesu, der du bist G. Chr. Homburg. Von Tobten auferstanden, Rett' uns aus Satans Macht und List 50*. Und aus des Todes Banden, Mel.: Wie schön leuchtet der Morgenstern. Daß wir zusammen insgemein Zum neuen Leben gehen ein, Hallelujah! Wie lieblich steh'n Das du uns hast erworben. Hoch über uns die Himmelshöh'n, — 16 —

Seit du im Himmel sitzest; Hin, wo du bist, Seit du vom ew'gen Zion dort Herr Jesu Christ, Aussendest dein lebendig Wort Aus dieser Welt gegangen. Und deine Heerde schützest! 2. Zeuch uns nach dir, Fröhlich, Selig Herr Christ; ach führ' Schaut der Glaube von dem Staube auf Uns deine Himmelsstege; zum Sohne: Wir irr'n sonst leicht, Meine Heimath ist am Throne. Sind bald verscheucht 2. Die Sterne leuchten ohne Zahl; Vom rechten Lebenswege. Was ist ihr tausendfacher Strahl? 3. Zeuch uns nach dir, Was ist der Glanz der Sonne? So folgen wir Ein Schatten nur von jenem Licht, Dir nach in deinen Himmel, Das dir vom holden Angesicht Daß uns nicht mehr Ausgeht in ew'ger Wonne! Allhier beschwer' Sende, Spende Das böse Weltgetümmel. Deine hellen Lebensquellen reichlich nie- der, 4. Zeuch uns nach dir Großes Haupt, auf deine Glieder! Nur für und für Alb. Knapp. Und gieb, daß wir nachfahren Dir in dein Reich. Und mach' uns gleich 50 d. Den auserwählten Schaaren. Ludaemilie Elisabeth, Met.: Nun freut euch lieben Christen g'mein. Gräfin von Schwarzburg.Rudolstadt. Auf Christi Himmelfahrt allein Ich meine Nachfahrt gründe, Und allen Zweifel, Angst und Pein Hiemit stets überwinde: Denn weil das Haupt im Himmel ist. 5. Die Heiligung. Wird seine Glieder Jesus Christ Zur rechten Zeit nachholen. 2. Weil er gezogen himmelan Und große Gab'n empfangen, Mel.: Wie schon leuchtet der Maigenstern. Mein Herz auch nur im Himmel kann. D heil'ger Geist, kehr' bei uns ein Sonst nirgends, Ruh erlangen: Und laß uns deine Wohnung sein. Denn wo mein Schatz gekommen hin, O komm, du Herzenssonne! Da ist auch stets mein Herz und Sinn; Du Himmelslicht! laß deinen Schein Nach ihm mich sehr verlanget. Bei uns und in uns kräftig sein 3. Ach Herr, laß diese Gnade mich Zu steter Freud' und Wonne. Von deiner Auffahrt spüren, Sonne, Wonne, Daß mit dem wahren Glauben ich Himmlisch Leben willst du geben, wenn Mög' meine Nachfahrt zieren, wir beten: Und dann einmal, wenn dir's gefallt, Zu dir kommen wir getreten. Mit Freuden scheiden aus der Welt. 2. Gieb, daß in reiner Heiligkeit Herr, höre dieß mein Flehen! Wir führen unsre Lebenszeit. Iofua Wegelin. Sei unfres Geistes Starke, Daß uns hinfort sei unbewußt Die Eitelkeit, des Fleisches Lust 51. Und seine todten Werke. Rühre, Führe Mel.: Ach Gott und Herr. Unsre Sinnen und Beginnen von der Zeuch uns nach dir, Erden. So laufen wir Daß wir Himmelserben werden. Mit herzlichem Verlangen Michael Gchirmer. 17 53. 55. Mel.: Wie schön leuchtet der Morgenstern. Mel.: Gott des Himmels und der Erden. Komm, heil'ger Geist, kehr'beinns ein, Komm, o komm, du Geist des Lebens, Bring'uns dein Wort in's Herz hinein, Wahrer Gott von Ewigkeit! Das sel'ge Wort des Lebens. Deine Kraft sei nicht vergebens, Mach' uns die Kraft davon bekannt. Sie erfüll' uns jederzeit: Und unser Herz zum guten Land, So wird Geist und Licht nnd Schein Daß wir es nicht vergebens In dem dunkeln Heizen sein. Lehren, Hören. 2. Gieb in unser Herz und Sinnen Rühre, führe unser Sinnen von der Weisheit, Rath, Verstand und Zucht, Erden, Daß wir Ander's nichts beginnen Daß wir Thater sind und werden. Denn nur was dein Wille sucht; 2. O Geist des Worts von Gott Dein Erkenntniß werde groß gesandt, Und mach' uns vom Irrthum los. Erleucht' uns Herz, Sinn und Verstand, 3. O du Geist der Kraft und Stärke, Daß wir die sel'gen Lehren Du gewisser, neuer Geist, Der Worte Gottes recht versteh«; Förd're in uns deine Werke, Laß ihre Kraft durch's Herz uns gehn Wenn der Feind uns fliehen heißt; Und sich an uns bewähren! Schenk' uns Waffen in den Krieg, Daß wir — in dir Und erhalt' in uns den Sieg! Darnach leben, uns bestreben, Frucht Joachim Neander. zu bringen, — Heil'ger Geist, laß es gelingen!

54. 56. Mel.: Straf' mich nicht in deinem Zorn. Mel.: Christus der ist mein Leben. öehr' uns treu, du Geist des Herrn, Ach bleib' mit deiner Gnade Nach der Wahrheit ringen. Bei uns, Herr Jesu Christ! Alle Menschenmeinung gern Daß uns hinfort nicht schade Dir zum Opfer bringen. Des bösen Feindes List. Wer sind wir? 2. Ach bleib' mit deinem Worte Dir, nur Dir Bei uns, Erlöser werth! Bleiben Kraft und Ehre Daß uns beid' hier und dorte Reiner Gotteslehre. Sei Gut' und Heil bescheert. 2. Lehr' in deines Lichtes Schein 3. Ach bleib' mit deinem Segen Unser Herz uns prüfen; Bei uns, du reicher Herr! Ohne dich dringt Niemand ein Dein Gnad' und all's Vermögen In der Wahrheit Tiefen. In uns reichlich vermehr. Wen du nicht 4. Ach bleib' mit deiner Treue Neu an's Licht Bei uns, mein Herr und Gott! Deines Reichs geboren, Beständigkeit verleihe; Geht in Wahn verloren. Hilf uns aus aller Noth. 3. Was das Gottesleben mehrt, Jos«» Ttcgmann. Das''mach' Allen wichtig; Was den Stolz des Wissens nährt, Sei uns klein und nichtig. 57. Eins ist Noth, Ein' feste Burg ist unser Gott, Herr mein Gott! Ein' gute Wehr und Waffen: Hilf uns dieß erwählen. Er hilft uns frei aus aller Noth, Mög' es nie uns fehlen! Die uns jetzt hat betroffen. K.«. Garve. Der alt' böse Feind, 2 — 18 —

Mit Ernst er's jetzt meint. Dein Wesen, Wille und Gebot Groß' Macht und viel List Ist viel zu hoch und wichtig: Sein grausam Rüstung ist; Wir wissen's und verstehen's nicht, Auf Erd'n ist nicht sein's Gleichen. Wo uns dein göttlich Wort und Licht 2. Mit unsrer Macht ist nichts ge- Den Weg zu dir nicht weiset. thau, 2. Dein Wort, o Herr, laß allweg Wir sind gar bald verloren; sein Es streit't für uns der rechte Mann, Die Leuchte unser« Füßen, Den Gott hat selbst erkoren. Erhalt' es bei uns klar und rein, Fragst du, wer der ist? Hilf, daß wir d'raus genießen Er heißt Jesus Christ. Kraft, Nath und Trost in aller Noth. Der Herr Zebaoth, Daß wir im Leben und im Tod Und ist kein andrer Gott; Beständig darauf trauen. Das Feld muß er behalten. 3. Gott Vater, laß zu deiner Ehr' Dr. M. Luther. Dein Wort sich weit ausbreiten. Hilf, Jesu, daß uns deine Lehr' Erleuchten mög' und leiten. 58. O heil'ger Ge'ist. dein göttlich Wort 9M.: Heu Jesu Christ dich zu uns wend'. Laß in uns wirken fort und fort Glaub', Lieb', Geduld und Hoffnung. $err, öffne mir die Herzensthür, Tavid Denicke, Zeuch mein Herz durch dein Wort zu dir. Laß mich dein Wort bewahren rein, Laß mich dein Kind und Erbe sein. 61. Mel.: Freu dich sehr, o meine Seele, 2. Dein Wort bewegt des Herzens Grund, Weise sind, die sich selbst kennen, Dein Wort macht Leib und Seel' ge- Wie so gar verderbt sie sind; sund, Die sich selber Thoren nennen, Deiu Wort ist, das mein Herz erfreut. llnd befinden wie so blind Dein Wort giebt Trost und Seligkeit. Beides, Wille und Verstand. Weil sie sich von Gott gewandt; 3. Ehr' sei dem Vater und dem Sohn, Die sich ihrer Thorhcit schämen Dem heil'gen Geist in einem Thron, Und zur Buße sich bequemen. Der heiligen Dreieinigkeit 2. Weise sind, die Christum wissen Sei Lob und Preis in Ewigkeit! Durch des Geistes Glaubenslicht; Die ihn als die Weisheit küssen, Der es nie au Licht gebricht; 59. Die die Weisheit dieser Welt. Mel. : Befiehl du deine Wege. Und was sonst die Welt hoch hält, öaß mich dein sein und bleiben. Fahren lassen aus den Sinnen, Du treuer Gott und Herr! Um nur Christum zu gewinnen. Von dir laß mich nichts treiben. 3. Herr, deß Weisheit zu erreichen Halt mich bei reiner Lehr'. Keinem möglich hier auf Erd°, Herr, laß mich nur nicht wanken. Hilf, daß dieser Weisheit Zeichen Gieb mir Beständigkeit; Ich aus Gnaden fähig werd'. Dafür will ich dir danken Gieb, daß ich mich selbst recht kenn', In alle Ewigkeit. Christum meine Weisheit nenn'. Nie. Selnecker. Dich um seinen Geist stets flehe Und vom Worte nie abgehe. 60. I. A. Frehlinghaufen. Mel.: Es ist das Heil uns kommen her. 62. Wir Menschen sind zu dem. o Gott, Aus tiefer Roth schrei' ich zu dir, Was geistlich ist, untüchtig; Herr Gott, erhör' meiu Flehen! — 19 —

Dein gnädig Ohr neig' her zu mir 65. Und meiner Bitt' es öffne; Denn so du willst das sehen an, Straf' mich nicht in deinem Zorn, Was Sund' und Unrecht ist gethan: Großer Gott, verschone! Wer kann. Herr, vor dir bleiben? Ach, laß mich nicht sein verlor'«; Nach Verdienst nicht lohne. 2. Bei dir gilt nichts denn Gnad' Hat die Sund' und Gunst, Dich entzünd't: Die Sünde zu vergeben; Tilge in dem Lamme Es ist doch unser Thun umsonst Deines Zornes Flamme. Auch in dem besten Leben; 2. Zeig' mir deine Vaterhuld; Vor dir sich Niemand rühmen kann, Stark" mit Trost mich Schwachen! Deß muß dich fürchten Jedermann Ach Herr, Hab' mit mir Geduld; Und deiner Gnade leben. Woll'st gesund mich machen. Dr. M. Luther. Heil' die Seel' Mit dem Oel 63. Deiner großen Gnaden; Wend' ab allen Schaden! Herr Jesu Christ, du höchstes Gut, 3. Vater, dir sei ewig Preis Du Brunnquell aller Gnaden! Hier und auch dort oben, Sieh' doch, wie ich in meinem Muth Wie auch Christo gleicherweis'. Mit Schmerzen bin beladen Der allzeit zu loben. Und in mir Hab' der Pfeile viel, Heil'ger Geist. Die im Gewissen ohne Ziel Sei gepreist, Mich armen Sünder drücken. Hochgerühmt, geehret. 2. O Herr mein Gott! vergieb mir Daß du mich erhöret. doch Ioh. Georg Albinus. Um deines Namens willen; Befrei' mich von der Sünden Joch, 66. Lehr' mich dein Wort erfüllen, Allein zu dir. Herr Jesu Christ, Daß sich mein Herz zufrieden geb' Mein' Hoffnung steht auf Erden. Und dir hinfort zu Ehren leb' In kindlichem Gehorsam. Ich weiß, daß du mein Tröster bist; Kein Trost mag mir sonst werden. Bartholomäus Ringwaldt. Von Anbeginn ist nichts erkor'n, Auf Erden war kein Mensch gebor'n, Der mir aus Notchen helfen kann: 64. Dich ruf ich an! Mel.: Freu dich sehr, o meine Seele. Du bist's, der helfen will und kann! 2. Gieb mir, Herr, aus Barmher- Ach! ich kann an Gott nicht denken, zigkeit Wie ich sollt' und gerne wollt': Den wahren Christenglauben, Denn mein Geist, der läßt sich lenken Auf daß ich deine Freundlichkeit Dahin, wo er fliehen sollt', Mög' inniglich anschauen, Und klebt dem zu feste an, Vor allen Dingen lieben dich Was zum Abgrund ziehen kann. Und meinen Nächsten gleich als mich; Jesu, hilf mein Herz aus Gnaden Am letzten End' dein Hüls mir send'. Dieser schweren Last entladen. Damit behend 2, Ach! so wache doch von Sünden Des Teufels List sich von mir wend'! Auf. o du mein sichrer Geist! Ioh. Tchnesing. Suche Gott weil er zu finden. Weil er noch dein Vater heißt; 67. Komme, weil die Gnadenthür Mel.: Es ist das Heil uns kommen hei. Nun noch stehet offen dir. Iesn, so zu gutem Werke Der Glaub' ist eine Zuversicht Mich mit Himmelsandacht stärke. Zu Gottes Gnad' und Güte; 2* — 20 —

Der bloße Beifall thut es nicht: 69 b. Es muß Herz und Gemüthe Durchaus zu Gott gerichtet sein Mel,: Wer nur den lieben Gott läßt walten. Und gründen sich auf ihn allein, Ich bin getauft auf deinen Namen, Ohn' Zweifel und ohn' Wanken. Gott Vater. Sohn und heil'ger Geist; 2. Wer sein Herz also stärkt und steift Ich bin gezahlt zu deinem Samen, In völligem Vertrauen, Zum Volk, das dir geheiligt heißt; Und Iesum Christum recht ergreift, Ich bin in Christum eingesenkt; Nicht auf sich selbst mag bauen: Ich bin mit seinem Geist beschenkt. Der hat des Glaubens rechte Art 2. Mein treuer Gott, auf deiner Und kann zur seligen Hinfahrt Seite Sich schicken ohne Grauen. Bleibt dieser Bund wohl feste steh'n; Zoh. Hermann Schrader. Wenn aber ich ihn überschreite, So laß mich nicht verloren geh'«: 68. Nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an, Wenn ich Hab' einen Fall gethan. Es ist das Heil uns kommen her Von Gnad' und lauter Güte; Ioh. Zac. Rambach. Die Werk', die helfen nimmermehr Zum Frieden dem Gemüthe. 70. Der Glaub' steht Iesum Christum an: Der hat für Alle g'nug gethan, Mel.: O, daß ich tausend Zungen hätte. Er ist der Mittler worden. Ein lieblich Loos ist uns gefallen. 2. Gerecht vor Gott sind die allein, Ein schönes Erbtheil nns bescheert; Die solchen Glaubens leben; Laßt Lob und Preis dem Herrn er- Dann wird des Glaubens Heller Schein schallen, Durch Werke kund sich geben. Er ist es werth, daß man ihn ehrt. Mit Gott der Glaub' ist wohl daran, Aus Gnaden hat er uns erwählt Und aus der Nächstenlieb' sieht man, Und uns zu seinem Volk gezählt. Daß du aus Gott geboren. 2. O Herr. wir sind viel zu geringe Dr. Paul Tperatus. Der Güte, die du uns gethan! Wir steh'n und schauen solche Dinge 69 a. Beschämt und mit Erstaunen an. Die Liebe, die mit Gnade krönt, Mel.: O daß ich tausend Zungen hätte. Hat ewig uns mit Gott versöhnt. Ich habe nun den Grund gefunden, K. I. «ph. Spitta. Der meinen Anker ewig hält; Wo anders, als in Jesu Wunden? Da lag er vor der Zeit der Welt, 71. Der Grund, der unbeweglich steht, Mel.: Wie groß ist des Mmächt'gen Güte. Wenn Erd' und Himmel untergeht. Das ist die rechte Liebestreue, 2. Es ist das ewige Erbarmen, Die fest an ihrem Heiland hängt, Das alles Denken übersteigt; Und ohne Unterlaß auf's Neue Es sind die offnen Liebesarme In Allem ihm zu dienen denkt; Deß, der sich zu dem Sünder neigt, Die im Geringen und im Kleinen Dem allemal das Herze bricht. Es recht genau und ernstlich nimmt, Wir kommen oder kommen nicht. Und wissentlich auch nicht in einen, 3. Wir sollen nicht verloren werden, Wenn noch so kleinen. Fehler stimmt. Gott will, uns soll geholfen sein: 2. Denn wisi', o Seele, daß des Deswegen kam der Sohn auf Erden kleinsten Und nahm hernach den Himmel ein; Gehorsams nicht der Herr vergißt. Deswegen klopft er für und für Weil bei dem kleinsten Dienst am reinsten So stark an unsers Herzens Thür. Das Herz von eitler Selbstsucht ist. Ioh. Andr. Rothe. Fang' an im Kleinen dich zu üben, — 21 —

Die kleinste Sünde hass' und scheu'! 74. Denn im Gehorsam wächst das Lieben; Mel.: Ach Gott und Herr. Aus kleiner Treu' wird große Treu'. Ach Herr, gieb' Acht! K. 3. PH. Spitta. In unfrer Macht Steht's nicht, dir nachzugehen: 72. Darum gieb du Mel.: Heu Jesu Christ dich zu uns wend'. Dein Licht uns zu. Auf daß wir mögen sehen. Erneu're mich, o ew'ges Licht! 2. Wo du nicht bist, Und laß von deinem Angesicht Ist Satans List Mein Herz und Seel' mit deinem Schein Uns Schwachen überlegen: Durchleuchtet und erfüllet sein. D'rum bleib' bei mir, 2. Ertodt' in mir die schnöde Lust, Herr, für und für, Feg' aus den alten Sündenwust; Auf allen meinen Wegen. Ach, rust' mich aus mit Kraft und 3. Dich fetz' ich mir Muth. Zum Hüter hier Zu streiten wider Fleisch und Blut. Der Sinnen und Gedanken; 3. Schaff' in mir, Herr, den neuen Leg' du dich drein Geist, Und halte fein Der dir mit Lust Gehorsam leist', Sie in den rechten schranken. Und nichts sonst, als was du willst, will. Ach Herr! mit ihm mein Herz erfüll'. 75. Mel.: Freu' dich sehr o meine Seele. 4. Aus dich laß meine Sinnen geh'n, Tei getreu in deinem Glauben! Laß sie nach dem. was droben, stehn , Baue deiner Seele Grund Bis ich dich schau', o ew'ges Licht! Nicht auf zweifelhafte Schrauben; Von Angesicht zu Angesicht, Halte den Gewisfensbund, Ioh. Friede. Nuopp. Der geschlossen in der Tauf'; Sag' ihn Gott nicht wieder auf. 73. Fange an ein besser Leben, Deinem Gott zum Dienst ergeben. Mel.: Mach's mit mir Gott, nach deiner Gut'. 2. Sei getreu in deiner Liebe Mir nach! spricht Christus, unser Held, Gegen Gott, der dich geliebt. Mir nach! ihr Christen alle; Au dem Nächsten Gutes übe. Verleugnet euch, verlaßt die Welt, Ob er dich gleich hat betrübt; Folgt meinem Ruf' und Schalle: Denke, wie dein Heiland that. Nehmt euer Kreuz und Ungemach Als er für die Feinde bat: Auf euch, folgt meinem Wandel nach! So mußt du verzeihen eben, 2. Ich bin das Licht, ich leucht' Soll Gott anders dir vergeben. euch für 3. Sei getreu in deinem Hoffe«; Mit hetl'gem Tugendleben: Traue fest auf Gottes Wort. Wer zu mir kommt und folget mir, Hat dich Kreuz und Noth betrossen Darf nicht im Finstern schweben. Und er hilft nicht alsofort: Ich bin der Weg, ich weise wohl, Rufe nur. er höret dich, Wie man wahrhaftig wandeln soll. Sein Herz bricht ihm gegen dich; 3. So laßt uns denn dem lieben Rufe nur, Gott ist vorhanden; Herrn Hoffnung machet nie zu Schanden. Mit Leib und Seel' nachgehen, Benjamin Praetorius. Und wohlgemuth, getrost und gern Bei ihm in Leiden stehen: 76. Denn wer nicht kämpft, trägt auch die Mel.: Ich bete an die Macht der Liebe, Krou' oder-. Ich danke dir, mein Gott, von Heizen. Des ew'gen Lebens nicht davon. Das böse Gift der Eigenliebe, Dr. Ioh, Scheffler. Die eitle Selbstgefälligkeit, — 22 —

Wie zieh'« sie oft durch falsche Triebe Ein lautrer Strom der Heiligkeit, — Mich von der Bahn der Niedrigkeit, Aller Glanz der Cherubinen Die Jesus Christ, an dem wir hangen, Und Heiligkeit der Ser^iphinen Treu bis in seinen Tod gegangen! Ist gegen dich nur Dunkelheit. 2. Was treibt dich, daß du dich Ein Vorbild bist du mir; bestrebest Ach bilde mich nach dir, Vor Menscheuaugen groß zu sein? Du mein Alles! Was hilft es. daß du dich erhebest? Jesu, o du, Nur blinde Thorheit liebt deu Schein. Hilf mir dazu, Vor Gottes Augen kann nichts taugen, Daß ich auch heilig sei, wie du. Als lauter sein in Christi Augen. 2. Neiuer Jesu, all' dein Wesen 3. Nur wer sich beuget unter Alle. War züchtig, rein und altserleseu, Ist selig und wird Christo gleich; Ein Bild der reinsten Sittsamteit; Er wird bewahret vor dem Falle. Dein Gefühl, dein Denken. Sinnen, Ist in sich arm nnd dennoch reich. Blick, Wort und jegliches Beginnen Den ärmsten Bruder höher achten. War alles heil'ger Zucht geweiht. Das heißt nach Christi Liebe trachten. O mein Immanuel! Mach' mir Geist. Leib und Seel' G. G. Woltersborf. Keusch und züchtig. Jesu, o du. Hilf mir dazu. 77. Daß keusch uud rein ich sei. wie du! Mel.: Befiehl du deine Wege. Baithol. Crasselius. Wohl dem. der richtig wandelt. Der als ein Wahrheitsfreund In Wort uud Werken handelt, Und das ist. was er scheint; 79. Der Recht und Treue liebet Vefiehl du deine Wege. Und von dem Sinn der Welt. Und was dein Herze kränkt, Die Trug und Falschheit übet, Der allertreusten Pflege Sich unbefleckt erhält. Deß. der den Himmel lenkt: Der Wolkeu. Luft und Winden 2. Wohl dem, der Lugen hasset Giebt Wege, Lauf und Bahn. Und der. so oft er spricht, Der wird auch Wege finden, So seine Rede fasset. Da dein Fuß gehen kann. Daß er die Wahrheit nicht Mit Vorbedacht verletzet, 2. Dem Herren mußt du trauen, Und der an allem Ort I Wenn's dir soll wohl ergeh'n; Sich das vor Augen setzet: Auf sein Werk mußt du schauen, Gott merkt auf jedes Wort. Wenn dein Werk soll besteh'n. Die ew'ge Treu' und Gnade 3. Herr, drücke dies im Leben Des Vaters weiß und steht, Mir tief in's Herze ein. Was gut sei oder schade Damit ich möge streben Dem sterblichen Geblüt. Der Lügen Feind zu sein; Erinnre mein Gewissen: Paul Gerhardt. Du hassest Heuchelei, Damit ich stets beflisse« Der Treu' und Wahrheit sei. 80. M. David Bruhn. Mel.: Nun ruhen alle Wälder. In allen meinen Thaten 78. Laß ich den Höchsten rathen. Der Alles kann und hat; Mel.: Wachet auf, ruft uns die Stimme. Er muß zu allen Dingen, Heil'ger Jesu, Heil'gungsquelle, Soll's anders wohl gelingen. Mehr als Krystall rein, klar und helle, Selbst geben Segen, Rath und That. .} * \ 23 —

2. Es kann mir nichts geschehen. 83. Als was er ausersehen Und was mir selig ist: Was mein Gott will, gefcheh' all'zeit: Ich nehm' es. wie er's giebet; Sein Will', der ist der beste. Was ihm von mir beliebet, Zu helfen dem ist er bereit, Dasselbe Hab' ich auch erkiest. Der an ihn glaubet feste. Er hilft aus Noth, 3. Ich träne seiner Gnaden. Der fromme Gott, Die mich vor allem Schaden. Und züchtiget mit Maaßen: Vor allem Hebel schützt: Wer Gott vertraut, Leb' ich nach seinen Sätzen, Fest auf ihn baut, So wird mich nichts verletzen. Den will er nicht verlassen! Nichts fehlen, was mir ewig nützt. Dr. «Paul Flemming. 2. Mnß ich gleich bald von dieser Welt Hinfahren, wie's fein Wille, Zu meinem Gott: wenn's ihm gefällt, 81. Will ich ihm halten stille. Mein' arme Se et Was Gott thut. das ist wohlgethan: Ich Gott befehl' Es bleibt gerecht sein Wille. In meinen letzten Stunden. Wie er fängt meine Sachen an, O frommer Gott, Will ich ihm halten stille. Sund'. Holl' und Tod Er ist mein Gott, Hast du mir überwunden! Der in der Noth Albrecht, Mich wohl weiß zu erhalten: Mmlgraf v. Brandenburg «Culmbach. D'rum laß ich ihn nur walten. 2. Was Gott thut, das ist wohl- gethan: 84. Dabei will ich verbleiben. Freu' dich sehr, o meine Seele, Es mag mich auf die rauhe Bahn Und vergiß all' Noth und Qual, Gleich Noth und Elend treiben, Weil dich nun Christus, dein Herre, So wird Gott mich Ruft aus diesem Iammerthal. Gar väterlich Aus der Trübsal, Angst und Leid In seinen Armen halten: Sollst du fahren in die Freud'. Drum laß ich ihn nur walten. Die kein Ohr jemals gehöret, M. ©. Rodig ast. Und in Ewigkeit auch währet. 2. D'rum, Herr Jesu, ach wie gerne Folg ich Dir, wo du hingehst! Sei doch jetzo mir nicht ferne, 82. Denn dein Blut hat mich erlöst. Wer nur den lieben Gott läßt walten Hilf, daß ich mit Fried' und Freud' Und hoffet auf ihn allezeit. Komm' zu deiner Herrlichkeit! Den wird er wunderbar erhalten Ach. ich flehe, Herr, verlasse In allem Kreuz und Traurigkeit; Mich nicht auf der Todesstraße! Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, Easp. v. Nürnberg. Der hat auf keinen Sand gebaut. 2. Sing', bet' uud geh' auf Gottes Wegen, 85. Verricht' das Deine nur getreu, Jerusalem, Uud trau' des Himmels reichem Segen, Du hochgebaute Stadt. So wird er bei dir werden neu: Wollt' Gott, ich war' in dir! Denn welcher seine Zuversicht Mein sehnlich Herz Auf Gott setzt, den verläßt er nicht. So groß Verlangen hat Georg Reumark. Und ist nicht mehr bei mir. Z1S4.6&6 — 24 —

Weit über Berg und Thale. Macht euch bereit Weit über blaches Feld Zu der .Hochzeit: Schwingt es sich über alle Ihr müsset ihm entgegen geh'n. Und eilt aus dieser Welt, 2. Gloria sei dir gesungen Ioh. Math, Meysart. Mit Menschen- und mit Engelzungen, Mit Harfen und mit Cymbeln schön. 86. Von zwölf Perlen sind die Thore An deiner Stadt, wir steh'n im Chore Wachet ans! ruft uns die Stimme Der Engel hoch um deinen Thron. Der Wächter sehr hoch auf der Zinne, Kein Aug' hat je geseh'n. Wach auf du Stadt Jerusalem! Kein Ohr hat je gehört Mitternacht heißt diese Stunde, Solche Freude: Sie rufen uns mit Hellem Munde: D'rum jauchzen wir Wo seid ihr klugen Jungfrauen? Und singen dir Wohlauf! der Bräut'gam kommt! Das Hallelujah für und für. Steht auf, die Lampen nehmt! Hallelujah! „ «phil. Nicolai.

Inhalt. 1. Schullieder Nr. 1 — 5b. 2. Morgen-und Verufslieder Nr. 6 —17. 3. ^ob- und Danklieder Nr. 18—26. 4. Die Erlösung Nr. 27 — 51. 5. Die Heiligung Nr. 52 —86.

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Druck von Ackermann u. Gläser in Leipzig.