Seen Der Schwentine Behler See,Schwentinesee, Lanker See Großer Eutinersee,Kellersee, Dieksee, Seen Derschwentine Stendorfer See,Sibbersdorfer See
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CY KM Seen der Schwentine B 55 Seen der Schwentine Stendorfer See, Sibbersdorfer See, Großer Eutiner See, Kellersee, Dieksee, Behler See, Schwentinesee, Lanker See LANU Seen der Schwentine* 1 * 250 Auflage Herausgeber: Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Hamburger Chaussee 25 24220 Flintbek Tel.: 0 43 47 / 704-0 www.lanu-sh.de Ansprechpartnerin: Gudrun Plambeck; Tel.: 0 43 47 / 704-429 Titelfotos (Gudrun Plambeck): Der Behler See, Blick vom Campingplatz Adlerhorst kleine Fotos von links nach rechts: Stockente auf Schwentine-Brücke Nähe Großer Eutiner See - Lanker See - Höftsee, Anlegestelle der 5-Seen-Fahrt Herstellung: hansadruck, Kiel Mai 2006 ISBN: 3-937937-04-8 Schriftenreihe: LANU SH – Gewässer; B 55 Diese Broschüre wurde auf Recyclingpapier hergestellt. Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der schleswig- holsteinischen Landesregierung heraus- gegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung oder Wahlhilfe betreiben, im Wahl- kampf zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeit- lichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Partei- nahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Die Landesregierung im Internet: www.landesregierung.schleswig-holstein.de Inhalt Die Seen der Schwentine Kurzfassung .................................................................................... 3 Einleitung ...................................................................................... 5 Untersuchungskonzeption und Auswertungsmethoden ......................... 6 Die Seen im Überblick .................................................................... 10 Zustand und Belastung der einzelnen Seen........................................ 20 Stendorfer See ................................................................................................................................ 20 Sibbersdorfer See ............................................................................................................................ 32 Großer Eutiner See........................................................................................................................... 44 Kellersee......................................................................................................................................... 57 Dieksee .......................................................................................................................................... 70 Behler See ...................................................................................................................................... 83 Schwentinesee ................................................................................................................................ 99 Lanker See.................................................................................................................................... 110 Literatur...................................................................................... 129 Anhang ...................................................................................... 133 1 Kurzfassung Kurzfassung Die Schwentine und die von ihr durchflossenen tens, der Größe des Einzugsgebietes und der Was- Seen stellen ein wesentliches Charakteristikum seraufenthaltszeit verschiedenen Seetypen zuzu- Schleswig-Holsteins dar. Im vorliegenden Bericht ordnen. Die Seen der oberen Schwentine, Stendor- sind die Untersuchungsergebnisse von folgenden fer See und Sibbersdorfer See, sind flach, poly- Seen aus den Jahren 2002 und 2004 zusammen- miktisch und stark durchströmt. Sie sind daher gestellt: Stendorfer See, Sibbersdorfer See, Großer bereits von Natur aus nährstoffreichere (eutrophe) Eutiner See, Kellersee, Dieksee, Behler See, sowie Seen, die jedoch nach der Klassifizierung des Schwentinesee und Lanker See. Der Große und Istzustandes der Trophie nach LAWA als polytroph Kleine Plöner See werden in separaten Berichten 1 bzw. polytroph 2 eingestuft wurden. Bewertet behandelt (LANU 2001 und LANU 2004). wurden diese Seen mit 3 bzw. 5. Der Große Euti- ner See, ein instabil geschichteter, nur mäßig tie- Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Östli- fer See, hat mit seinem vergleichsweise kleinen chen Hügelland und liegt in der für die EG- Einzugsgebiet Voraussetzungen für einen me- Wasserrahmenrichtlinie relevanten Flussgebiets- sotrophen Zustand, wurde jedoch als polytroph 1 einheit Schlei/Trave. Darüber hinaus sind die Seen eingestuft und ist damit weit von seinem Entwick- der Schwentine als FFH-Gebiete gemeldet. Der lungsziel entfernt (Bewertung 4). Die drei Seen buchten- und inselreiche Lanker See mit seinen Kellersee, Dieksee und Behler See weisen auf- Naturschutzgebieten ist neben dem Großen Plöner grund ihrer großen mittleren Tiefe eine stabile See zusätzlich für den Vogelschutz von internatio- sommerliche Temperaturschichtung auf. Sie zei- naler Bedeutung. gen im Vergleich zu den oberhalb gelegenen Seen in ihrem derzeitigen Zustand eine geringere Pro- Die untersuchten Seen bilden eine durch die duktivität (eutroph 1) mit vergleichsweise ausge- Schwentine verbundene Kette, wobei der Stendor- glichenem Sauerstoffhaushalt. Da ihr potenziell fer See den Anfang und der Lanker See das Ende natürlicher Zustand oligo- bis mesotroph ist, wer- der Kette bildet. Der Große Eutiner See wird von den sie mit 2 bis 3 bewertet. Dabei scheint es, der Schwentine nur peripher durchflossen, ent- dass der Behler See von den dreien der nährstoff- wässert aber in diese. Da die untersuchten Seen ärmste ist. Der Schwentinesee, die seenartige kaskadenartig hintereinander liegen, sind die Um- Erweiterung der Schwentine zwischen Kleinem setzungsprozesse in den Seen von den Einträgen Plöner See und Lanker See, ist stark durchströmt aus den jeweils oberhalb liegenden Seen und den und hat aufgrund der geringen Wasseraufenthalts- in ihnen stattfindenden Prozessen abhängig. Je zeit den Charakter eines Flusssees. Der gegenwär- stärker ein See durchströmt ist, umso größer ist tige Trophiezustand (eutroph 2) sollte auf diese Abhängigkeit. Insbesondere die Verfügbar- eutroph 1 verringert werden. Der Lanker See be- keit von anorganischem Stickstoff wird hierdurch sitzt als unterster See der Kette das größte Ein- beeinflusst. zugsgebiet und ist ebenfalls stark durchströmt. Dieser buchtenreiche See ist in weiten Teilen flach Es wurden Daten zu den chemisch-physikalischen und ungeschichtet, er wurde als polytroph 1 ein- Eigenschaften der Seen sowie zu den Lebens- gestuft. Da sein potenziell natürlicher Zustand im gemeinschaften des Freiwassers (Plankton), des mesotrophen Bereich liegt, ergibt sich eine Bewer- Ufers und des Seegrundes zusammengestellt. Der tung von 4. Zustand der Seen wurde nach der "Vorläufigen Richtlinie für eine Erstbewertung von natürlich Die Unterwasservegetation war besonders am entstandenen Seen nach trophischen Kriterien" der Behler See aufgrund der Tiefenausdehnung und Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA 1998) am Lanker See wegen der artenreichen Flora von klassifiziert und bewertet. Um den Beitrag der Bedeutung. Eine Ausbreitung der Unterwasserve- verschiedenen Nährstoffquellen zu Belastungen getation wurde am Stendorfer See, am Sibbers- der Seen beurteilen zu können, wurden Stof- dorfer See, am Großen Eutiner See und am Lanker fausträge aus der Fläche des Einzugsgebietes und See beobachtet. Der Dieksee und der Kellersee Einträge durch Abwasser abgeschätzt sowie die hingegen entsprach hinsichtlich der Unterwasser- Nutzung der Seen und ihrer Ufer ermittelt. Die vegetation nicht den Erwartungen. Hinweise auf Ergebnisse liefern Anhaltspunkte für Entlastungs- Absterben von Teilen des Röhrichtgürtels (z.B. möglichkeiten und Hinweise auf die Schutzwür- Stoppelfelder) fanden sich mit Ausnahme von digkeit beziehungsweise Schutzbedürftigkeit der Stendorfer und Sibbersdorfer See an allen übrigen Seen. untersuchten Seen. Die Seen sind entsprechend ihrer Morphometrie Im gesamten betrachteten Schwentine- und des daraus resultierenden Schichtungsverhal- Einzugsgebiet waren die diffusen Einträge aus der 3 Kurzfassung Fläche bei weitem die Hauptnährstoffquelle. Häus- zeigte sich, dass der Phosphoreintrag durch die liches Abwasser hatte lediglich beim Stendorfer Gänse im Vergleich zum Gesamteintrag mit höchs- See mit 18 %, beim Behler See mit 17 % und tens 3 % gering ist. beim Sibbersdorfer See mit 13 % noch einen nen- nenswerten Anteil an der Phosphorbelastung. Um den guten ökologischen Zustand gemäß Was- Beim Großen Eutiner See war der Phosphoreintrag serrahmenrichtlinie bei den Seen der Schwentine durch besiedelte Flächen mit 25 % überdurch- zu erreichen, sollten zunächst vorrangig Maßnah- schnittlich hoch. men im Oberlauf der Schwentine umgesetzt wer- den. Der so erreichte Nährstoffrückhalt hätte Aus- Beim Großen Eutiner See wurde exemplarisch der wirkungen auf die gesamte Seenkette. Nährstoffeintrag durch Gänse abgeschätzt. Es 4 Einleitung Einleitung Ein wichtiges charakteristisches Landschafts- Probleme und signifikante Defizite gegenüber dem element Schleswig-Holsteins sind die Seen. guten ökologischen Zustand bestehen in den Schleswig-Holstein hat etwa 300 Seen mit einer schleswig-holsteinischen Seen vor allem hinsicht- Gesamtfläche von 28.000 Hektar, das entspricht lich folgender Aspekte: etwa 1,7 Prozent der Landesfläche. Darüber hin- aus gibt es zahlreiche stehende