Steuervorlage: Die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Solothurn ist massiv gefährdet

Wahlen 2019: Stefan Nünlist, Pirmin Bischof und Christian Imark in der grossen Wahldebatte

Öffentliche Beschaffung: Was zählt mehr: Internationale Verpflichtungen oder «Heimatschutz»?

Ausgabe 5, September 2019, 40. Jahrgang 30 Goldschmied-Ateliers 8 Tanzschulen 6 Kaminfeger

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www.baloise.ch 9 48 79 Wirtschaftsflash | September 2019 | Inhalt | 3

Editorial Blickpunkt Das «Gipfeltreffen der Solothurner Wirtschaft» 4 Am «Gipfeltreffen der Solothurner Wirtschaft» zählte Bundesrätin Viola Amherd zu den prominenten Gästen der Solothurner Handelskammer. 6 Kantonsrat Christian Werner wurde am 3. Gewerbekongress des Kantonal- Solothurnischen Gewerbeverbandes­ glanzvoll zum Nachfolger der bisherigen Präsidentin Marianne Meister gewählt. 8 «Die Nacht der Solothurner Industrie»: 36 Unternehmen zeigen der Öffentlich- keit am 11. September, was sich hinter den Werktoren der Betriebe abspielt.

Daniel Probst, Direktor Steuervorlage Solothurner Handelskammer KMU profitieren im Aargau von besseren Bedingungen Uns fehlt es an Mut 10 Ursprünglich wollte der Regierungsrat die Steuerbelastung für Unternehmen unter den Durchschnitt aller Kantone senken. Mit seiner zweiten Botschaft und Lust auf Zukunft zur Umsetzung der AHV-Steuervorlage anvisiert er das Gegenteil. Qualifikationsverfahren 2019 Kürzlich fragte mich ein nationaler Politiker aus der Innerschweiz, ob ich Herausragende Leistungen in der Berufslehre eine Erklärung habe, warum der 12 «Es lohnt sich, besser zu sein als gut.» An der Diplomfeier vom 23. August Kanton Solothurn einer der struktur- wurden die Besten des Prüfungsjahrgangs gewürdigt. schwächsten Kantone der Schweiz sei. 14 Die Glaeser Mümliswil AG darf sich über den Titel «Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019» freuen. Wie könne es sein, dass ein Kanton, der im Kreuz der wichtigsten nationa- Eidgenössische Wahlen 2019 len Verkehrsachsen, im Zentrum der Metropolitanregionen Zürich, Bern Im Bundeshaus sind Unternehmer und Gewerbevertreter gefragt und Basel und im Sog der wachstums- 20 Keine Grabenkämpfe, keine sozialromantischen Träumereien und ein starken Nordwestschweiz liege, zu konsequentes Nein zu überbordenden Steuern und Gebühren: Letztendlich den grössten Bezügern des nationalen hängt Vieles davon ab, welche Parteien und welche Köpfe von den kommenden Finanzausgleichs gehöre. Wahlen als Sieger hervorgehen werden. 32 smartvote zeigt die Differenzen in der politischen Positionierung. Natürlich hätten wir keinen grossen 35 Über die «Eidgenossen» Bischof, Fluri, Hadorn, Müller-Altermatt, See. Dafür aber die zentrale Lage, die Wobmann und Zanetti. Nähe zu Hochschulen und Universitä- 37 Alle Abstimmungen seit den Wahlen 2015: Der Vergleich zwischen den ten, genügend günstiges Bauland an Parolen des kgv, der SOHK, der Parteien und den Abstimmungsergebnissen. attraktiven Lagen, die ideale Pendler- distanz für die halbe Schweiz und eine Öffentliche Beschaffung intakte Natur mit schönen Wäldern und malerischen Landschaften. Internationale Verpflichtungen versus «Heimatschutz» 40 Bei der Totalrevision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungs- Vielleicht zeigt die Neuauflage der wesen ging es letztendlich auch um die Frage, was höher zu gewichten ist: GATT/ Steuervorlage, woran wir kranken. WTO-Bestimmungen oder vordergründige Interessen des einheimischen Gewerbes? Uns fehlen der Mut, die Zuversicht und die Lust auf Zukunft. Nach einem Magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten. 19, 52 engagierten Abstimmungskampf ging Fokus Walter Wirth, CEO der AEK Energie AG, im Gespräch. 44 die Vorwärtsstrategie zur Umsetzung der STAF im Kanton Solothurn äusserst Cyber- Der Crackerangriff auf den St. Galler Gewerbeverband – und die 47 knapp verloren. kriminalität Lehren daraus. Eigentlich sind nur wenige Korrekturen Studie Wie das Gewerbe im Kanton Solothurn vom Tourismus profitiert. 50 notwendig, um einen mehrheitsfähi- Agenda Veranstaltungskalender, Impressum, Inserenten 54 gen Kompromiss zu finden. Stattdes- sen präsentiert der Regierungsrat eine mutlose Vorlage, welche die KMU und Familienunternehmen stärker belastet, Zum Titelbild statt den Wirtschaftsstandort nachhal- Stefan Nünlist, Pirmin Bischof tig zu stärken. und Christian Imark Ich habe den Glauben noch nicht Fünf Männer aus dem Kanton Solothurn möchten am verloren. Nun liegt es an der Politik, 20. Ok­tober (wieder) in den Ständerat gewählt werden. Die drei eine mehrheitsfähige und kompetitive Kandidaten aus den bürgerlichen Parteien, Stefan Nünlist (FDP), Vorlage zu schnüren. Zum Wohle der Pirmin Bischof (CVP) und Christian Imark (SVP), stellen sich der Menschen im Kanton Solothurn. Debatte über die Altersvorsorge, steigende Gesundheitskosten, den Klimawandel, Europa und andere Themen (ab Seite 24). Foto: Bernhard Strahm 4 | Solothurner Handelskammer | September 2019 | Wirtschaftsflash

Prominenter Besuch auf dem Solothurner «Hausberg»: Bundesrätin Viola Amherd, Chefin über 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Sie begeisterte das Plenum mit einem erfrischenden, humorvollen Auftritt. Ihre Erkenntnis: «Leadership in der Armee unterscheidet sich nicht von Leadership in der Wirtschaft.» Die Kommunikations-Fachfrau Christine Maier (rechts) sorgte als exzellente Moderatorin für den «roten Faden» innerhalb der Veranstaltung.

Das Gipfeltreffen der Solothurner Wirtschaft

«Wie werden sich die Arbeitswelten der Zukunft im Umfeld von Megatrends wie der Digitalisie- rung, der Automatisierung, der Individualisierung wandeln?», fragte SOHK-Präsident Hansjörg Stöckli zur Eröffnung des erstmals durchgeführten «Weissenstein-Forums». Bevor hochkarätige Referentinnen und Referenten das spannende Thema in verschiedenen Blöcken vertieft bespra- chen, informierte UBS-Chefökonom Daniel Kalt («Bis heute sind wir davon ausgegangen, dass Herr Trump zur Vernunft kommen wird») über die Aussichten für die Solothurner Wirtschaft. Bundesrä- tin Viola Amherd beehrte den Anlass mit einem erfrischenden, humorvollen Auftritt. Herrliches Wetter, gutgelaunte Gäste, viel «Small Talk»: Das diesjährige «Gipfeltreffen der Solothurner Wirt- schaft» übertraf alle Erwartungen. Man kommt nicht darum herum, sich den 26. August 2020 für die Teilnahme an der zweiten Auflage zu notieren. Fotos: Michel Lüthi, Paul Meier Paul Lüthi, Michel Fotos: Präsident Hansjörg Stöckli (rechts), Direktor Daniel Probst (links) und Aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung: Was Rang und Namen hat, das organisierende Team der Solothurner Handelskammer übertrafen war am Anlass dabei und nutzte die Gelegenheit zum «Small Talk» am ersten «Weissenstein-Forum» alle Erwartungen der unter Gleichgesinnten. In der Bildmitte: Simon Michel, CEO der rund 200 Gäste. Ypsomed AG. Wirtschaftsflash | September 2019 |Solothurner Handelskammer | 5

Die Delegation der UBS AG mit Chefökonom Daniel Kalt Zwei Spezialisten aus unterschiedlichen Fachbereichen, die sich gut (links), Regionaldirektor Thomas Sommerhalder (rechts) und Domenico verstehen: Markus Juchli (links), Direktor der KEBAG Zuchwil, und Sottile, Patrick Hofmann sowie Andreas Linder von der UBS-Nieder­ Christian Zumstein, Mitglied der Regionaldirektion Mittelland und lassung Solothurn. Partner bei der BDO AG, Solothurn.

Weitere willkommene Gäste: Karin Fiechter, Leiterin der IV- Interessiert und in bester Stimmung: Andreas Jordan, Nieder­ Stelle Solothurn (links), Regierungsrätin und Volkswirtschafts­ lassungsleiter der Berner Kantonalbank in Solothurn, René Hohl, direktorin Brigit Wyss (Mitte) und Jürgen Hofer (rechts), Generalagent, und Bruno Christen, Verkaufsleiter der Helvetia Direktor von Solothurn Tourismus. Versicherungen (von links).

Das Thema «Arbeitswelten» beschäftigte auch (von links) Alex Naef, CEO der Carrosserie Hess AG, Enzo Armellino, Geschäfts­ Hugo Ziegler, Geschäftsführer der CSA Engineering AG, führer Swissmechanic Solothurn, Gabriela Küpfer, Departements­ Urs Blaser von Blaser & Partner und Raimund Baumgartner, sekretärin DBK und Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident der CEO der CWA Constructions SA. Nordwestschweiz (von links).

Was sie wohl untereinander besprochen haben? Karin Wirtschaft trifft Politik: Kantonsratspräsidentin Verena Meyer im Trümpy-Steffen, Geschäftsleiterin der Solidis Revisions AG, Rendez-vous mit (von links) Armin Huber, Geschäftsführer Neida und Marc Schildknecht, Gebietsmanager Biel-Seeland Bärtschi AG, Roland Gutknecht, CEO der Suvema AG, und Daniel Graf, der Swisscom (Schweiz) AG. CEO der Nachbur AG. 6 | Blickpunkt | September 2019 | Wirtschaftsflash

Die abtretende kgv-Präsidentin Marianne Meister gratuliert ihrem glanzvoll gewählten Nachfolger Christian Werner aus .

Präsidiumswechsel und strategische Weichenstellung

Nach sechs Jahren an der Spitze des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbands legte Marianne Meister das Zepter in Olten in die Hände von Christian Werner. Präsidentin Meister sprach von einem «Luxusproblem» und einer strategischen Weichenstellung und meinte damit die Voraus- wahl der Präsidentenkonferenz, die sich für den Politiker Werner und nicht für den Unternehmer und Herausforderer André Seiler aussprach. Am Gewerbekongress wurden zudem mit Marianne Meister und Paul Meier zwei neue Ehrenmitglieder ernannt. Im zweiten Teil ging es darum, Ant- wort zu erhalten auf die Frage: «Braucht unsere gewerbliche KMU-Wirtschaft Europa?» Fotos: André Albrecht Staatssekretär Roberto Balzaretti vertrat in Olten den ursprünglich Paul Meier (Mitte) wurde für seinen langjährigen Einsatz in vorgesehenen Gastredner Bundesrat Ignazio Cassis. verschiedenen Führungsfunktionen des kgv zum Ehrenmitglied ernannt. Wirtschaftsflash | September 2019 |Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband | 7

Die neugewählten Zentralvorstands-Mitglieder (von links): Daniel Sie blieben sich in der Diskussion um das Verhältnis Schweiz-Europa Christ (Klus-Balsthal), Reto Schoch (Biberist) und Deny Sonderegger nichts schuldig: Die drei «Eidgenossen» (von links) Nationalrat (Olten). Sie ersetzen die abgetretenen Harry Kocher, Fabian Aebi Christian Imark (SVP), Ständerat Pirmin Bischof (CVP) und Nationalrat und Hugo Schumacher. Kurt Fluri (FDP.Die Liberalen).

Vom Leimental bis nach Grenchen (von links): Martin Speiser Der Gewerbeverein Gäu war gleich mit einer Fünferdelegation am (Gewerbe Leimental GHL), Paul Schönenberger (Präsident GHL), 3. Gewerbekongress des kgv vertreten (von links): Richard Wagner, kgv-Ehrenmitglied Markus Grütter aus Biberist und Heinz Markus Oegerli, Manfred Werner, Thomas Bösiger und Roman Berger Westreicher, Präsident Gewerbe­verband Grenchen. (alle Gewerbeverein Gäu).

Besuch aus dem Schweizerischen Gewerbeverband: Mirjam Voser, Andreas Gasche, Alissia Salini, Priska Gasche, Manuela Ackermann, Leiterin Finanzen und Verlag (links), war früher stellvertretende Thomas Jenni und Adrian Herzog (von links) sorgen in der Geschäfts- Geschäftsführerin des kgv Solothurn. Die sgv-Vizedirektorin Christine stelle dafür, dass es im kgv rund läuft und die Mitgliederwünsche Davatz (rechts) kennt man hier bestens. erfüllt werden.

Urs Kissling, Toni Rüegg (Präsident) und Pascal Wiget (ganz rechts) René Bobnar, Präsident der Sektion Solothurn des Autogewerbe­ repräsentierten im Stadttheater Olten den Gewerbeverein Thal. verbandes (rechts), traf sich mit zwei Namensvettern, die aber nicht Zu den drei Männern gesellte sich Verena Witschi, Mitglied des miteinander verwandt sind: Dennis Wey (links) und Martin Wey, Gewerbevereins Gösgeramt. Stadtpräsident von Olten (Mitte). 8 | Nacht der Solothurner Industrie | September 2019 | Wirtschaftsflash

Industrie Live! 36 Unternehmen sind mit dabei

Zum zweiten Mal öffnen spannende Industrie-Firmen am Mittwochabend des 11. Septembers 2019 ihre Tore und zeigen die Industrie als Wirtschafts- und Innovationsmotor. Es werden rund 1000 interessierte Personen mit 18 Bussen zu den Firmen geführt, wo sie einen persönlichen Ein- blick in die Berufswelt der Industrie erhalten werden.

Thomas Heimann

Die 18 Touren werden ab den Standorten Olten, , Die Firmentour-Partner 2019 Solothurn, Grenchen und Breitenbach angeboten. Sie wer- n Aeschlimann AG Décolletage, Lüsslingen den durch fachkundige Experten aus Industrie- und Wirt- n Agathon AG, Bellach schaft begleitet. Einzige Voraussetzung für die Teil­nahme n Aluminium-Laufen AG, Liesberg ist der Bezug eines kostenlosen Online-Tickets über die n Bimbosan AG, Welschenrohr Plattform www.industrienacht-solothurn.ch. n binder precision parts ag, Grenchen n Brönnimann Industrielackierwerke AG, Derendingen Vielfältige Arbeitsplätze n Cartaseta AG, Während den Kurzbesuchen präsentieren die 36 beteiligten n ChemValve Schmid AG, Welschenrohr Firmen aus dem Kanton Solothurn und angrenzenden n EAO AG, Olten Regionen ihre vielfältigen Arbeitsplätze und Aufgaben. n Ewag AG, Etziken Gezeigt werden neue und bekannte Berufsbilder. Die n Fraisa SA, Bellach Mitarbeitenden freuen sich auf die Besucher und stehen n Georg Fischer Wavin AG, Subingen gerne Rede und Antwort. n Hakama AG, Bättwil n Häni + Co. AG, Arch Licht ins Dunkel bringen n Härterei Gerster AG, Viele Menschen wissen nur ansatzweise, welche Branchen n Heimbach Switzerland AG, Olten in der eigenen Region angesiedelt sind, warum die Indust- n Itema AG, Zuchwil rie die Grundlage unseres Wohlstands ist und welche n Jomos Brandschutz AG, Balsthal Ressourcen sie benötigt. Zulieferer, exportorientierte n Leoni Studer AG, Däniken Unternehmen und sogenannte «Hidden Champions» sind n Megasol Energie AG, Deitingen in der Öffentlichkeit häufig völlig unbekannt. Was sich n Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG, Neuendorf hinter den Werktoren der Unternehmen abspielt und wo n Nachbur AG, Holderbank attraktive Job- und Ausbildungsplätze warten, ist noch n Paro AG, Subingen weniger präsent. Hier Licht ins Dunkel zu bringen, ist das n Ricola AG, Laufen Ziel der «Nacht der Solothurner Industrie». n Schaerer AG, Zuchwil n Signal AG, Büren an der Aare Vor Ort treten die regionalen Industrie- und Handelsvereine n SoloMania GmbH, Welschenrohr in Zusammenarbeit mit der Solothurner Handelskammer n Sphinx Werkzeuge AG, Derendingen als Veranstalter auf. Am Veranstaltungsort (Abgangsbahn- n Stahl Gerlafingen AG, Gerlafingen hof für die Touren) ist ein Empfangsdesk aufgebaut, wo n Stirnimann AG, Olten die teilnehmenden Personen weitere Informationen zur regi- n Strähl Décolletage AG, Leuzigen onalen Industrie erhalten. n Vogt AG, Lostorf n Voigt Industrie Service AG, Niederbipp n Von Roll Schweiz AG, Breitenbach Informationen: n Zaugg Maschinenbau AG, Schönenwerd www.industrienacht-solothurn.ch n ZB-Laser AG, Schönenwerd Lebenswerk sichern Sie sind herzlich zum Seminar «Unternehmensnachfolge» eingeladen

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Die Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Solothurn ist massiv gefährdet

Am 19. Mai 2019 hat das Solothurner Stimmvolk die nationale AHV-Steuervorlage deutlich an- genommen. Sehr knapp abgelehnt wurde hingegen die kantonale Umsetzung. Zu Beginn der Sommerferien verabschiedete der Regierungsrat die neue Vorlage zuhanden des Kantonsrats. Mit einem Steuersatz von 16 Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung der Dividendenbesteuerung und der Vermögenssteuer verpasste es die Regierung, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- standorts Kanton Solothurn nachhaltig zu verbessern. Auf dem Spiel stehen zahlreiche Arbeits- plätze und namhafte Steuereinnahmen.

Daniel Probst

sondern auch für Familien-KMU steuer- lich zunehmend unattraktiver.

Mit anderen Worten: Nach dem Willen der Regierung soll die STAF im Kanton Solothurn auf dem Buckel der KMU und Familienunternehmen umgesetzt wer- den. Es bleibt zu hoffen, dass sich all die Politikerinnen und Politiker, die immer wieder betonen, wie wichtig ihnen die KMU als Rückgrat unserer Wirtschaft seien, an ihre eigenen Worte erinnern. Mit der neuen Steuervorlage des Kan- tons geschieht genau das Gegenteil. Die Familien-KMU und deren Eigentümerin- Will der Kanton Solothurn seine KMU auf dem direkten Weg in eine «Steuerhölle» fahren? nen und Eigentümer werden abgestraft. Die neue Vorlage ist hochgradig wirt- Mit einem Steuersatz für Juristische des Regierungsrates, diese Gesellschaf- schafts- und unternehmerfeindlich! Personen von 16 Prozent verpasst der ten hier zu behalten. Regierungsrat sein eigenes, im Legisla- Nachbarkantone Aargau und Basel- turplan 2017 bis 2021 formuliertes Ziel, Auch die kleinen und mittleren Unterneh- Landschaft machen es vor! wonach die Steuerbelastung für Unter- men mit Gewinnen bis 100 000 Franken Auf Seite 22 der neuen Vorlage schreibt nehmen tiefer als der Durchschnitt aller müssen künftig mit deutlich höheren der Regierungsrat: «Mit dieser Anpas- Kantone sein soll. Im Gegenteil: Mit Steuern rechnen. Zwar sollen deren sung des Gewinnsteuersatzes [16%] der neuen Vorlage findet sich der Gewinne weiterhin mit 16 Prozent (An- kann sich der Kanton Solothurn zudem Kanton Solothurn in den hinteren nahme: Gemeindesteuersatz für Juristi- gegenüber den beiden Nachbarkanto- Rängen wieder. sche Personen bei 100 Prozent) besteuert nen Aargau und Bern abgrenzen, die werden. Neu bezahlen diese Firmen aber ihre bisherigen Gewinnsteuersätze Deutliche Steuererhöhung für klei- allein durch die Annahme der Steuervorla- gemäss der FDK-Umfrage nicht anpassen ne und mittlere Unternehmen ge des Bundes 0,15 Prozent mehr AHV- (effektive Gewinnsteuerbelastung Kan- Mit der neuen Steuervorlage bezahlen Beiträge und bei deren Eigentümern wird ton AG: 18,61%; Kanton BE: 21,64%).» die mobilen Statusgesellschaften im die Dividendenbesteuerung des Bundes Kanton Solothurn ab 2020 rund doppelt von 60 auf 70 Prozentpunkte erhöht. Diese Aussage ist nicht einmal halb so hohe Steuern wie bisher. Damit sind richtig. Dem Regierungsrat scheint es die Arbeitsplätze und die Steuereinnah- Steuervorlage auf dem Buckel von entgangen zu sein, dass der Kanton men, welche direkt und indirekt an KMU und Familienunternehmen Aargau beabsichtigt, für Gewinne unter diesen Gesellschaften hängen, hochgra- Als wäre das noch nicht genug, packt 250 000 Franken weiterhin einen Steuer- dig gefährdet. Daran ändert auch die der Regierungsrat zusätzlich noch die satz von 15,1 Prozent anzubieten. Und in der neuen Vorlage vorgesehene, Erhöhung der kantonalen Dividendenbe- das im ganzen Kanton, also in allen vollständige Ausschöpfung der Bundes- steuerung von 60 auf 70 Prozent und Gemeinden einheitlich. Nicht wie im instrumente nur wenig, weil viele der eine 40-prozentige Erhöhung der Ver- Kanton Solothurn, wo nicht nur der ansässigen Statusgesellschaften die mögenssteuer obendrauf. Dadurch wird Durchschnitt der JP-Steuerbelastung Instrumente nur beschränkt anwenden der Kanton Solothurn nicht nur für über 16 Prozent liegt, sondern bei können. Scheinbar ist es nicht mehr Ziel Statusgesellschaften zur Steuerhölle, etlichen Gemeinden klar darüber. Wirtschaftsflash | September 2019 |Steuervorlage | 11

Manchmal scheint es KMU zahlen im Kanton Aargau wirklich so, als ob für die signifikant weniger Steuern

Regierenden in Solothurn Kanton Aargau der Kanton in Oensingen Mittlere Kleine Kleine Unternehmen Unternehmen Unternehmen und beim Passwang auf- (Variante A) (Variante B) Gewinn vor Steuer 1'000'000 100'000 250'000 zuhören scheint. Gewinnsteuer (Bund, Kanton und Hauptort) -175'782 -15'107 -37'767 Gewinn nach Steuern 824'218 84'893 212'233

Dazu kommt, dass der Kanton Aargau Gesellschaft Effektive Gewinnsteuerbelastung 17.60% 15.10% 15.10%

Gesellschaft Effektive Gewinnsteuerbelastung 17.60% 15.10% 15.10% künftig eine kantonale Dividendenbe- Ausgangslage: steuerung von nur 50 Prozent anbieten Nettolohn 300'000 100'000 100'000 wird (ebenso der Kanton Bern) und an Anteil Beteiligung 100% 100% 100% der Regelung, welche Beteiligungen, die Dividende 824'218 84'893 212'233 Eigentümer an Gesellschaften in der Vermögen 10'000'000 3'000'000 3'000'000 Schweiz halten, nur zu 50 Prozent in die Berechnungsgrundlagen:* Bemessung des steuerbaren Vermögens Steuerbares Einkommen mit STAF** 712'109 142'447 206'117 Eigentümer einfliessen, festhalten will. Eigentümer Steuerbares Vermögen*** 5'000'000 1'500'000 1'500'000 Einkommensteuer (Bund, Kanton, Gemeinde) 220'241 23'321 44'216 Vermögenssteuer 20'854 5'493 5'493 Wie der Regierungsrat aufgrund dieser Vermögenssteuer 20'854 5'493 5'493 Total Einkommens- und Vermögenssteuer 241'095 28'814 49'709 Tatsachen behaupten kann, dass der Total Einkommens- und Vermögenssteuer 241'095 28'814 49'709 Gesamtbelastung inklusive Gewinnsteuer 416'878 43'921 87'476 Kanton Solothurn gegenüber dem Gesamtbelastung inklusive Gewinnsteuer 416'878 43'921 87'476 Bemerkungen: *Wohnort Aarau, keine Feuerwehrsteuerpflicht, verheiratet, ohne Kinder, keine Kanton Aargau steuerlich konkurrenzfä- Kirchensteuer. ** Nettolohn und Dividende zu 50% berücksichtigt (Teileinkünfteverfahren). hig sein soll, bleibt dem Leser der Kirchensteuer. ** Nettolohn und Dividende zu 50% berücksichtigt (Teileinkünfteverfahren). ***Annahme: Das Vermögen setzt sich einzig aus Beteiligungen zusammen. Der Steuerwert der Vorlage ein Rätsel. Für Unternehmen Beteiligungen wurde gemäss 54 Abs. 3 StG Aargau um 50% herabgesetzt. Beteiligungen wurde gemäss § 54 Abs. 3 StG Aargau um 50% herabgesetzt. mit einem Gewinn unter 250 000 Franken, und das sind im Kanton Solo- Kanton Solothurn thurn 91 Prozent der gewinnerzielenden Mittlere Kleine Kleine Juristischen Personen, ist das sicher Unternehmen Unternehmen Unternehmen nicht der Fall. (Variante A) (Variante B) Gewinn vor Steuer 1'000'000 100'000 250'000 Gewinnsteuer (Bund, Kanton und Hauptort) -163'200 -16'320 -40'800 Interessant ist auch, dass in der neuen Gewinnsteuer (Bund, Kanton und Hauptort) -163'200 -16'320 -40'800 Gewinn nach Steuern 836'800 83'680 209'200 Vorlage der Kanton Basel-Landschaft, Gewinn nach Steuern 836'800 83'680 209'200

Gesellschaft Effektive Gewinnsteuerbelastung 16.3% 16.3% 16.3% der seine JP-Steuern auf 13,45 Prozent Gesellschaft Effektive Gewinnsteuerbelastung 16.3% 16.3% 16.3% Ausgangslage: senken will, überhaupt nicht erwähnt Ausgangslage: Nettolohn 300'000 100'000 100'000 wird. Manchmal scheint es wirklich so, Anteil Beteiligung 100% 100% 100% als ob für die Regierenden in Solothurn Anteil Beteiligung 100% 100% 100% Dividende 836'800 83'680 209'200 der Kanton in Oensingen und beim Vermögen 10'000'000 3'000'000 3'000'000 Passwang aufzuhören scheint. Man Vermögen 10'000'000 3'000'000 3'000'000 Berechnungsgrundlagen:* orientiert und misst sich nicht mit den Steuerbares Einkommen mit STAF** 885'760 158'576 246'440 Eigentümer

dynamischen Kantonen Aargau, Basel- Eigentümer Steuerbares Vermögen*** 10'000'000 3'000'000 3'000'000 Landschaft und Luzern, sondern lieber Einkommensteuer (Bund, Kanton, Gemeinde) 300'833 34'279 66'738 mit dem Kanton Bern, dem steuerlichen Vermögenssteuer 29'960 8'988 8'988 Schlusslicht der Schweiz. Total Einkommens- und Vermögenssteuer 330'793 43'267 75'726 Gesamtbelastung inklusive Gewinnsteuer 493'993 59'587 113'493 Der Kanton Solothurn Mehrbelastung gegenüber Kanton Aargau 77'116 15'666 26'017 braucht zwingend eine kompetitive in Prozent 18.5% 35.7% 29.7% Steuervorlage Damit der Kanton Solothurn als Wirt- Bemerkungen: *Wohnort Solothurn, verheiratet, ohne Kinder, keine Kirchensteuer. ** Nettolohn und Dividende zu 70% berücksichtigt (Teileinkünfteverfahren). ***Vermögenssteuertarif gemäss schaftsstandort und Werkplatz wettbe- Vorlage der Regierung vom 9. Juli 2019. werbsfähig bleiben kann, muss sich der Vorlage der Regierung vom 9. Juli 2019. Quelle: Steueramt Kanton Solothurn. Steuersatz im Bereich von 14 Prozent Quelle: Steueramt Kanton Solothurn. bewegen. Andere Kantone machen es vor. Ab 1. Januar 2020 liegt der durch- lage und eine entsprechende Rechtssi- Solothurner Handelskammer und der schnittliche Steuersatz für Juristische cherheit zu bieten, die sie brauchen, um Kantonal-Solothurnische Gewerbever- Personen in der Schweiz bei 14,07 hierzubleiben. band wollen weiterhin zu einer wirt- Prozent. Im Baselbieter Landrat zeigten schafts- und unternehmerfreundlichen sich anfangs Juni sogar die Baselbieter Wir sind überzeugt, dass das Parlament Lösung beitragen. Im Sinne der Wirt- Sozialdemokraten mit einer Senkung des und das Volk die Steuervorlage nicht auf schaft und des Gewerbes, vor allem Steuersatzes auf 14,2 Prozent einverstan- dem Buckel der KMU und Familienun- zum Wohle der Menschen im Kanton den. Die Grünen boten sogar Hand für ternehmen umsetzen will. Nun liegt es Solothurn. Dabei zählen wir auf die 13,94 Prozent. Auch der Kanton Solo- an der Finanzkommission und am Politiker und Parteien, denen die inha- thurn kann es sich nicht leisten, den Kantonsrat, eine mehrheitsfähige und bergeführten KMU in unserem Kanton Firmen nicht eine kompetitive Steuervor- kompetitive Vorlage zu schnüren. Die ernsthaft am Herzen liegen. 12 | Qualifikationsverfahren | September 2019 | Wirtschaftsflash

Fototermin mit den Diplomandinnen und Diplomanden, welche eine «Es ist phänomenal, dass wir sie hier feiern Gesamtnote von 5,5 und höher erzielt haben. Drei von ihnen wurden als dürfen», freute sich Regula Buob, Geschäfts- Jahrgangsbeste mit Spezialpreisen ausgezeichnet (mit Blumen, von links): führerin der De Vigier Stiftung und Mit-Gast- Adem Beshir, Dave Seiler und Julian Leu. geberin der Diplomfeier 2019. Die verdiente Ehrung für herausragende Leistungen in der Berufslehre

Mit «5.3+ Spitzenleistungen in der Berufslehre» wollte man vor zehn Jahren sowohl an Auszu- bildende als auch an Berufbildungsbeauftragte ein Signal senden: «Es lohnt sich, besser zu sein als gut.» Bereits zum zehnten Mal wurde am 23. August eine Diplomfeier der Berufsbildung veranstaltet. Dabei wurden die Besten des Prüfungsjahrgangs gewürdigt. Die Glaeser Müm- liswil AG durfte sich über den Titel «Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019» freuen.

Paul Meier (Text), Michel Lüthi (Fotos)

Remo Ankli, Bildungsdirektor des Kan- erneut im Sommerhaus de Vigier in «Ausbildungsbetrieb des Jahres» tons Solothurn, setzte bereits zu Beginn Solothurn («in einem so würdigen seiner Grussbotschaft ein Zeichen: Rahmen und Ambiente») anerkannt 2013 Gasthaus Kreuz, Egerkingen «Erfolgreiche, junge und engagierte werden konnten. 2014 Fraisa SA, Bellach Berufsleute zu ehren – diese Momente 2015 R. Nussbaum AG, Olten betrachte ich als spezielles Privileg in Das Resultat des erfolgreichen meiner doch sehr vielseitigen Regie- Zusammenspiels 2016 AEK-Gruppe, Solothurn rungstätigkeit.» Die Teilnahme an der Regierungsrat Ankli sieht herausragende 2017 Santé Sälipark Apotheke, Olten Diplomfeier der Berufsbildung, zu der er Leistungen als das Resultat des erfolg- heuer bereits zum zehnten Mal eingela- reichen Zusammenspiels verschiedenster 2018 Synthes Produktions GmbH den wurde, verstehe er nicht als Pflicht, Komponenten, Personen und Prozesse. 2019 Glaeser Mümliswil AG, Mümliswil sondern als Kür. Wie alle andern Gäste «An allen Lernorten erlebe ich, freute er sich, dass die diesjährigen dass dieses Zusammenspiel von ständi- Spitzenleistungen in der Berufslehre ger Veränderung, Weiterentwicklung «Der Anlass soll festlich sein, deshalb und Anpassung an die neuen Heraus- sind wir heute an diesem schönen Ort», forderungen geprägt ist, um sowohl versprach kgv-Geschäftsführer Andreas Anzeigen den Jugendlichen einen gezielten, Gasche, der für die Organisation der etappierten Eintritt in den ersten Veranstaltung verantwortlich zeichnete, Arbeitsmarkt zu ermöglichen, als auch den rund 175 Anwesenden. Was vor die Attraktivität der Berufe zu erhöhen zehn Jahren als Projekt gedacht war, hat sowie den akuten Fachkräftebedarf in der Agenda längst einen festen Platz längerfristig zu sichern», fügte er erhalten. Mit «5.3+ Spitzenleistungen in hinzu. Remo Ankli vergass auch nicht, der Berufslehre» wollte man damals sich bei den Berufsverbänden und sowohl an Auszubildende als auch an Lehrbetrieben, welche in diesem Berufbildungsbeauftragte ein Signal Gefüge eine zentrale Rolle ausüben senden: «Es lohnt sich, besser zu sein als würden, herzlich zu bedanken. gut.» Die Botschaft ist angekommen. Wirtschaftsflash | September 2019 |Qualifikationsverfahren | 13

66 Chefexperten und rund 1100 Ex- pertinnen und Experten im Einsatz 2150 Lernende mit einem Lehrvertrag des Kantons Solothurn stellten sich im Verlauf des ersten Semester den Qualifi- kationsverfahren 2019. 1941 Absolven- tinnen und Absolventen (90,3 Prozent) durften nach anspruchsvollen Prüfungs- wochen entweder das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis oder ein EBA-Attest entgegennehmen. 2018 lag die Erfolgs- quote bei 91,5, 2017 bei 91,8 Prozent- punkten. Alles in allem wurden in 262 Berufen Prüfungen durchgeführt. Dabei standen 66 Chefexperten und Berufsbildner Roman Bader und die beiden Geschäftsinhaber Jörn John sowie Peter Jakob rund 1100 Expertinnen und Experten im sind zusammen mit dem regionalen ÜK-Leiter Fred Dängeli (von links) stolz darauf, dass Einsatz. ihrem Betrieb, der Glaeser Mümliswil AG, der Titel «Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019» verliehen wurde. 147 Lernende mit einer Gesamtnote von 5,3 und besser Bei den Lehrabschlussprüfungen reali- ten habe, erklärt er. Ihm gefalle die den Bereichen Treuhand und Immobili- sierten 147 Lernende (6,8 Prozent der Arbeit sogar so gut, dass er im Geschäft en anzueignen. Die Lehrzeit werde ihm Kandidatinnen und Kandidaten) die bleiben werde. in guter Erinnerung bleiben, freut sich Gesamtnote 5,3 und besser. Die 53 Dave Seiler. Jetzt erwartet ihn eine Besten des Prüfungsjahrgangs 2019, Julian Leu, aufgewachsen und wohn- neue Herausforderung: Zehn Monate welche einen Notendurchschnitt von 5,5 haft in Mühledorf, absolvierte in der als Durchdiener im Militär. Anschlies- und höher erzielten, durften sich am Itema Switzerland Ltd. in Zuchwil eine send möchte er sich während einer 23. August zu Recht feiern lassen. Drei Lehre als Polymechaniker EFZ (Profil E). längeren Zeit in Australien sprachlich von ihnen, Adem Beshir, Julian Leu und Das abschliessende Qualifikationsver- weiterbilden und daraufhin an einer Dave Seiler, wurden für ihre Spitzenleis- fahren bestand er ebenfalls mit dem Fachhochschule studieren. tungen in der Berufslehre mit Spezial- Topresultat 5,8. Anfängliche Schwierig- preisen der Solothurner Handelskammer keiten – wegen schlechter Schulnoten Der «Ausbildungsbetrieb des Jahres und des Kantonal-Solothurnischen – meisterte er dank starkem Durchhalte- 2019»: Glaeser Mümliswil AG Gewerbeverbandes ausgezeichnet. willen und mit effizienter Unterstützung Im Rahmen dieser Diplomfeier wird seit des Lehrbetriebes. «Dran bleiben» und 2013 jeweils auch ein Gewerbe- oder Adem Beshir flüchtete im Jahr 2012 «Biss haben» mache eben auch Spass, Industrieunternehmen als «Ausbildungs- aus Eritrea. 2014 erhielt er in Grenchen bekennt der Hobby-Gewichtheber. Im betrieb des Jahres» erkoren. Mit diesem eine neue Heimat. Nach intensiven nächsten Jahr will er ein Studium im Titel wurde dieses Jahr die Glaeser Deutsch- und Eingliederungskursen Maschinenbau in Angriff nehmen. Mümliswil AG honoriert. Das Unterneh- und einem einjährigen Praktikum bei men, das rund 50 Mitarbeitende be- der Regiomech in Zuchwil konnte er im Dave Seiler aus Däniken ist der dritte schäftigt, fertigt Bürosysteme sowie Jahr 2017 im Fleischfachgeschäft im Bund, welche eine Gesamtnote von Verkaufseinrichtungen an und ist spezia- Fischer AG in Langendorf bereits seine 5,8 erzielten. Der Beruf Kaufmann sei lisiert auf die Umsetzung exklusiver Lehre als Fleischfachassistent EBA von Anfang an sein Traumberuf gewe- Designvorgaben, auf Innenausbauprojek- starten. Diese Lehre schloss er mit der sen. Er wolle immer eine gute Leistung te und Oberflächenveredelungen. Gesamtnote 5,8 ab. Eine gelungene zeigen. Das erkannte auch die Acker- Der Betrieb beschäftigt rund acht Ler- Integration! Zurückblickend habe er mann + Partner AG Die Treuhänder, nende gleichzeitig. Die Lehrlingsausbil- alles richtig gemacht, der riesige Auf- Schönenwerd, die dem jungen Mann dung sei ganz klar ein persönliches wand habe sich gelohnt und er sei sehr die Möglichkeit anbot, sich eine erwei- Anliegen, erklären die beiden Geschäfts- dankbar für diese Chance, die er erhal- terte Grundbildung als Kaufmann EFZ in inhaber Peter Jakob und Jörn John.

90,3 Prozent der Lernenden haben die Prüfung bestanden

Prüfung absolviert Prüfung bestanden Prüfung nicht bestanden Berufsgruppe Total m w Total m w % Total m w % Gewerblich-industrielle Berufe 1'320 997 323 1'183 873 310 89.6 137 124 13 10.4 Gesundheits- und Sozialberufe 331 33 298 299 27 272 90.3 32 6 26 9.7 Kaufmännische Berufe 324 108 216 293 99 194 90.4 31 9 22 9.6 Detailhandel 175 66 109 166 64 102 94.9 9 2 7 5.1 Gesamt QV 2019 (EFZ+EBA) 2'150 1'204 946 1'941 1'063 878 90.3 209 141 68 9.7 mit Solothurner Lehrvertrag 14 | Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Sicherung von Betrieb, Berufsstand und Gesellschaft

Die beiden Geschäftsinhaber Peter Jakob und Jörn John haben die ehemalige Mümliswiler Kamm- fabrik zu einem modernen Schreinereibetrieb entwickelt, der auf dem Schweizer Markt und im Ausland erfolgreich tätig ist und der Lehrlingsausbildung einen hohen Stellenwert beimisst. Das Unternehmen ist als «Ausbildungsbetrieb des Jahres 2019» ausgezeichnet worden.

Sabine Born

Sie sehen sich nicht als klassische Schrei- Intensive Lehrlingsbegleitung men ihrer Möglichkeiten fördern sie ner, sondern als moderne Dienstleister, Jährlich starten in diesem Unternehmen ausserdem die Eigeninitiative der Jugend- die Kundinnen und Kunden mit massge- zwei Schulabgänger und -abgängerin- lichen, etwa wenn es darum geht, schneiderten Produkten bedienen. Oder nen ihre Ausbildung, sowohl als Schrei- Privates zu schreinern oder für die Ab- wie Jörn John sich ausdrückt: «Wir lösen ner oder Schreinerin EFZ und EBA. schlussarbeit ein eigenes Projekt zu die Probleme unserer Kunden, profitie- Hinzu kommen Umsteiger, Quereinstei- verwirklichen – einen drehbaren Schreib- ren von einem guten Netzwerk und ger oder Menschen, welche den An- tisch beispielsweise oder eine Schrank- langjährigen Partnerschaften, setzen auf schluss einst verpasst und nach einer bar, «etwas, das den Jugendlichen bleibt Ehrlichkeit und Präzision.» Mit dieser zweiten Chance Ausschau halten. Der und die Einsatzbereitschaft viel stärker Einstellung haben die beiden Geschäfts- Betrieb beschäftigt rund acht Lernende herausfordert als ein klassischer Kunden- inhaber Peter Jakob und Jörn John die gleichzeitig, zwei bis drei befinden sich auftrag, der Teil des Tagesgeschäfts ist.» Glaeser Mümliswil AG zu einem erfolg- jeweils im Abschlussjahr. reichen Unternehmen ausgebaut, zu Gesellschaftlicher Beitrag einem soliden Arbeitgeber in der Re­ «Alle Lernenden werden einzeln von Und so ist der Einsatz der beiden Ge- gion. Das rund 50-köpfige Team bedient einem ‹Götti› aus dem Betrieb persönlich schäftsinhaber und ihrer Mitarbeitenden Geschäftskunden, fertigt Bürosysteme, betreut», erklärt Peter Jakob. Die Lehr- vom ersten Kennenlernen bis zum Verkaufseinrichtungen an und ist spezia- lingsausbildung ist ganz klar auch ein Lehrabschluss und darüber hinaus in lisiert auf die Umsetzung exklusiver persönliches Anliegen der beiden Ge- vielen Fällen aussergewöhnlich. «Auf Designvorgaben, auf Innenausbaupro- schäftsinhaber. Mit Verständnis, Grosszü- eine erste Kontaktaufnehme interessier- jekte und Oberflächenveredelungen. gigkeit, einer gewissen Gelassenheit ter Jugendlicher folgt immer eine auch, aber trotzdem mit der nötigen Schnupperlehre», betont Peter Jakob. Glaeser Mümliswil AG ist ein «Ge- Strenge bugsieren sie die Lernenden So können schulische Mankos bereits mischtwarenladen» mit vielfältigen durch eine teilweise turbulente und nicht eruiert und im letzten Schuljahr allenfalls Übungsfeldern für Lernende. «In 30 immer nur sorgenlose Zeit: «Wir haben ausgeebnet werden. «Auch unterzeich- Jahren haben wir 45 Lernende aus­ es mit jungen Menschen in der Pubertät nen wir Lehrverträge immer im Kreis gebildet – lediglich in vier Fällen kam zu tun, die bisweilen über die Stränge der Familie – in deren vier Wänden – das es zur vorzeitigen Auflösung des Lehr- schlagen und Grenzen ausloten. Das festigt den wichtigen Draht zu den vertrags. Mehr als 15 Ehemalige arbei- gehört dazu.» Peter Jakob und Jörn John Eltern», bekräftigt Jörn John. ten heute im Unternehmen», sagt Peter erinnern sich dabei an eigene Grenzüber- Jakob, der als ÜK-Obmann im Solothur- schreitungen während ihrer Flegeljahre. Im Grunde lässt sich das Engagement ner Schreinermeisterverband für die von Glaeser Mümliswil AG auf drei überbetriebliche Ausbildung der Schwierige Phasen überbrücken Pfeiler reduzieren: Sicherung der Firma. Jugendlichen verantwortlich ist und Und doch ist es eine Gratwanderung Sicherung des Berufsstandes. Sicherung sich insbesondere für die Zukunft der zwischen jugendlicher Leichtigkeit und der Gesellschaft. Peter Jakob erklärt: Schreinereibranche engagiert. Schwierigkeiten, die sich zur ernsthaften «Mit der Ausbildung investieren wir in Krise auswachsen. «Wir beobachten die Lernende, glauben an sie und verrechnen Jugendlichen deshalb sehr genau, su- ihren Einsatz nicht als Cashback.» Es Anzeigen chen, wenn nötig, das Gespräch und geht vielmehr um die Wertschätzung bieten unsere Hilfe an. Etwa, wenn es aller Mitarbeitenden, die auch wörtlich darum geht, Suchtprobleme in den Griff zum Ausdruck kommt: Ungelernte sind zu bekommen, finanzielle Schwierigkei- in der Firma keine Hilfskräfte, sondern ten zu überbrücken oder andere persön- angelernte Fachkräfte. Die Foto-Galerie liche Probleme zu lösen.» Die beiden im Eingangsbereich des Unternehmens Internet, Telefonie, Cloud Geschäftsinhaber werfen nicht voreilig zeigt vor allem die ausgeglichene Balance Die Solothurner Alternative für das Handtuch, sie engagieren sich zwischen jungen, neugierigen Mitarbei- KMU im Kanton, in der Schweiz gemeinsam mit dem Team für die Be- tenden, die hier einen wertvollen Grund- dürfnisse der Lernenden, auch und stein zu ihrem Berufsleben legen, und www.solnet.ch gerade in schwierigen Phasen. Im Rah- älteren, erfahrenen Berufsleuten.

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53 Lernende schafften Gesamtnoten von 5,5 und höher

147 der 2150 Absolventinnen und Absolventen mit einem Lehrvertrag des Kantons Solothurn, wel- che zu ihren Qualifikationsverfahren antraten, erzielten Gesamtnoten von 5,3 und höher. Das zeich- net den Prüfungsjahrgang 2019 besonders aus: 53 Lernende schafften Gesamtnoten von 5,5 und höher. Je drei Diplomandinnen und Diplomanden erzielten Abschlussergebnisse von 5,8 und 5,7. In 13 Abschlusszeugnissen durften die Expertinnen und Experten eine 5,6 gutschreiben, in 34 eine 5,5.

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Wirtschaftsflash | September 2019 |Magazin | 19

Das TOBS begeistert am Sommeranlass im Stadttheater Solothurn

Nach der Begrüssung durch Stadtpräsi- dent Kurt Fluri, kgv-Geschäftsführer Andreas Gasche und TOBS-Direktor Dieter Kaegi begeisterte der erst 13-jäh- rige Jungstar Raphael Nussbaumer mit einem anspruchsvollen Solo auf der Violine. Aus der Sparte Oper lieferten die Sopranistin Aoife Gibney und der Bariton Michele Govi mit einem Aus- schnitt aus «La fille du régiment» eine Kostprobe ihres Könnens. Eine faszinie- rende und gleichermassen humoristi- sche Darbietung bot das Tanzduo Felix Dumeril Misato Inoue mit einem Einblick in das Stück «Swan@Lake». Für beste Unterhaltung und einige Lacher sorgte Günter Baumann mit dem Lied «Das Triangel» von Georg Kreisler. Zufriedene Gäste und glückliche Gastgeber auf der Terrasse des Palais Besenval (von links): Stadtpräsident Kurt Fluri, kgv-Geschäftsführer Andreas Gasche, TOBS-Direktor Dieter Kaegi und SOHK-Direktor Daniel Probst. Zusammen mit den Künstlerinnen und Künstlern genossen die Gäste nach den Am zweiten Sommeranlass des Theater schaft und Politik wiederum in den Darbietungen auf der wunderschönen Orchester Biel Solothurn (TOBS), der Genuss von Kostproben aus dem facet- Terrasse des Palais Besenval den feinen Solothurner Handelskammer und des tenreichen Programm, das in der kom- Apéro mit musikalischer Begleitung, der Kantonal-Solothurnischen Gewerbever- menden Saison im Stadttheater Solo- ihnen durch die Stadt Solothurn offe- bandes kamen 150 Gäste aus Wirt- thurn zu sehen sein wird. riert wurde.

Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen

31.12.18 23.08.19 Veränderung AEK Energie AG, Solothurn 25’500.00 29’500.00 4’000.00 15.7% Alpiq Holding AG 76.60 70.30 -6.30 -8.2% Clientis Bank Thal 425.00 545.00 120.00 28.2% Patiswiss AG, 510.00 565.00 55.00 10.8% Regiobank, Solothurn 4’075.00 4’100.00 25.00 0.6% Schaffner, Luterbach 258.00 198.50 -59.50 -23.1% Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 5’700.00 5’550.00 -150.00 -2.6% Swiss Prime Site AG, Olten 79.55 98.25 18.70 23.5% Von Roll Holding AG, Breitenbach 1.32 0.91 -0.41 -31.1% Mitgeteilt durch die UBS Region Aargau/Solothurn. Kursangaben ohne Gewähr.

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Der Sonntag, 20. Oktober, ist Wahltag. Im Kanton Solothurn sind sechs Sitze im Nationalrat und zwei Sitze im Ständerat zu besetzen. Um diese Mandate kämpft eine immense Zahl von Bewer- berinnen und Bewerbern. Die Eidgenössischen Wahlen 2019 sind aus der Sicht von Wirtschaft und Gewerbe ebenso richtungsweisend wie frühere Wahlen. Vom Ausgang dieser Wahlen hängt ab, ob man in den nächsten vier Jahren von einem wirtschafts- und gewerbefreundlichen Umfeld reden darf.

Paul Meier (Text), Parlamentsdienste Bern (Foto) Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 21

Das Wahlfieber wird im Verlauf der Die Wähleranteile im Kanton Solothurn nächsten Wochen fühlbar ansteigen. In den Wahlbüros bereitet man sich auf die Auszählung einer Menge von Wahlzetteln vor. 2015 lag die Wahlbe- teiligung schweizweit bei 48,5, kanto- nal bei 50,2 Prozent. Medienmacher hoffen auf dringend erwünsche Zusatzerträge aus Wahlinseraten, TV- und Radiospots. Das grafische Gewer- be freut sich über willkommene Druckaufträge von Parteien und Kandidierenden. Der Vergleich der Wähleranteile im Kanton Solothurn seit den Wahlen 2007 zeigt eine be- 29 Listen sind bei der Staatskanzlei merkenswerte Entwicklung. Bei den drei letzten Nationalratswahlen erzielte die SVP mit Abstand die besten Resultate, bei den Wahlen ins Kantonsparlament kam sie jedoch kaum des Kantons Solothurn für die Natio- vom Fleck. Anders verhält es sich mit den Ergebnissen der FDP.Die Liberalen: Sie war klare nalratswahl hinterlegt worden. Nur Siegerin bei den Kantonsratswahlen 2009, 2013 und 2017, bei den Wahlen in die grosse sechs Plätze sind verfügbar. 160 von Kammer des Bundeshauses blieben ihre eigenen Ambitionen unerfüllt. 166 Bewerberinnen und Bewerber werden leer ausgehen und sich am Abend des 20. Oktober also die Frage stellen müssen: Hat sich der Aufwand Im Nationalrat ist ein Stuhl zurzeit unbesetzt gelohnt? Kurt Fluri (FDP.Die Libera- len), Philipp Hadorn (SP), Christian Imark (SVP), Stefan Müller-Altermatt (CVP) und Walter Wobmann (SVP) treten mit dem «Bisherigen-Bonus» zur Kür an. Jeder dieser fünf Herren rechnet mit einer Wiederwahl.

Nach vier Amtsperioden hat die sozialdemokratische Nationalrätin Bea Heim auf eine erneute Nomination verzichtet. Verschiedene SP-Grössen aus dem unteren und dem oberen Kantonsteil möchten das Mandat der mittlerweile 73-Jährigen erben. Auf ihre Nachfolge spekulieren auch ein paar Kandidatinnen und Kandidaten Im Nationalrat bildeten die SVP und die FDP.Die Liberalen mit zusammen 101 Mandaten in aus dem grünen Lager. Die Solothur- der auslaufenden Legislatur eine knappe Mehrheit. Ein Trend zu einer klar bürgerlichen Politik in zentralen Fragen war eher in Ausnahmefällen zu erkennen. Einer von 200 Stüh- ner Freisinnigen wollen ihr 2007 len ist zurzeit unbesetzt: Der Nachfolger von Daniel Fässler (CVP), der an der Innerrhoder verlorengegangenes zweites National- Landsgemeinde 2019 in den Ständerat gewählt worden ist, wird erst in diesem Herbst ratsmandat endlich zurückerobern auserkoren. und nach acht Jahren Absenz wieder in den Ständerat einziehen. Diese Partei, welche im Kanton Solothurn lange Zeit das Sagen hatte, wird hart Mitte-Links-Konstellationen gaben im Ständerat den Ton an kämpfen müssen, um mindestens eines dieser zwei Ziele zu erreichen.

Mit Interesse erwartet man den Ausgang der Ständeratswahl im Kanton Solothurn. Fünf Persönlichkei- ten, allesamt Männer, balgen sich um je einen der beiden Solothurner Sitze im «Stöckli»: Pirmin Bischof (CVP, bisher), Nationalrat und Parteipräsi- dent Christian Imark (SVP), Parteiprä- sident Stefan Nünlist (FDP.Die Libera- len), Kantonsrat Felix Wettstein (Grüne) und Roberto Zanetti (SP, bisher). Drei Anwärter aus dem Im Ständerat gaben Mitte-Links-Gruppierungen in den vergangenen vier Jahren vielfach bürgerlichen Lager gegen zwei «Lin- den Ton an. Wenn sich die CVP (14), die SP (12) und Grüne (1) mit zusammen 27 von 46 Sitzen auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten, hatten die FDP.Die Liberalen ke» – bis zum Wahlsonntag werden (12), die SVP (6) und die BDP (1) das Nachsehen. Die Grünliberalen waren in der kleinen unter den in politischer Gesinnung Kammer nicht vertreten. 22 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

und beruflichen Werdegängen ziem- lich unterschiedlichen Kontrahenten Unternehmer und Gewerbe- die Fetzen fliegen. Ein zweiter Wahl- gang ist nicht auszuschliessen. Dieser vertreter in den Nationalrat! würde am 17. November stattfinden.

Aus der Sicht von Wirtschaft und Der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband empfiehlt Kan- Gewerbe sind die Eidgenössischen didatinnen und Kandidaten, welche in einem Gewerbeverein Wahlen 2019 ebenso richtungswei- send wie frühere Wahlen. Von der oder Berufsverband als Mitglied eingeschrieben sind, zur Wahl Bundesversammlung wird in der in den Nationalrat. Bei der Ständeratswahl unterstützt er die Legislaturperiode 2019 bis 2023 eine lösungsorientierte Politik gefordert. beiden bürgerlichen Kandidaten Pirmin Bischof (CVP), Mitglied Grabenkämpfe sind reine Zeitver- der Stadt- und Gewerbevereinigung Solothurn, und Christian schwendung. Sozialromantische Träumereien und realitätsfremde Imark (SVP), Präsident der ASTAG-Sektion Solothurn. Die Solo- Ideologien helfen der Schweiz keinen thurner Handelskammer hat für die Eidgenössischen Wahlen Schritt weiter. Die Zusammenarbeit mit andern Nationen, insbesondere 2019 keine individuellen Wahlempfehlungen veröffentlicht. zu den EU-Staaten, muss selbstbe- wusst und partnerschaftlich gestaltet, der bilaterale Weg darf nicht mit unüberwindbaren Pflastersteinen Liste 1 belegt werden. Was im einzelnen Josef Fluri, 1970, Milchtechnologe EFZ, Käsereimeister und Unternehmer, Kantonsrat, Mümliswil. Unternehmen das Überleben sicher- Christian Imark, 1982, BA in Architektur BFH, Unternehmer, Nationalrat, Fehren. stellt, muss auch in Institutionen der Christian Werner, 1984, Rechtsanwalt und Notar, Kantonsrat, Präsident kgv, Olten. öffentlichen Hand befolgt werden: Walter Wobmann, 1957, Verkaufsleiter, Nationalrat, Gretzenbach. Die finanziellen Mittel bestimmen die Rémy Wyssmann, 1967, Rechtsanwalt und Notar, Kantonsrat, Kriegstetten. Möglichkeiten, nicht umgekehrt. Zu überbordenden Steuern und Gebüh- ren ist konsequent Nein zu sagen. Liste 2 Sandra Kolly-Altermatt, 1970, Kaufmännische Leiterin, Kantonsrätin, Neuendorf. Wenn wir in den nächsten vier Jahren Andreas Vögtli, 1961, Landwirt und Unternehmer, Präsident Solothurner Bauernverband, Büren. von einem wirtschafts- und gewerbe- freundlichen Umfeld reden wollen, ist es unerlässlich, dass die vom Volk Liste 8 gewählten Ratsmitglieder die hier Markus Dick, 1969, Unternehmer, Kantonsrat, Biberist. erwähnten Vorgaben als Leitlinie für Jacqueline Ehrsam, 1981, Dipl. Betriebswirtschafterin HF, Unternehmerin, Gempen. ihr Denken und Handeln respektieren. Christian Riesen, 1970, Wirtschaftsinformatiker HF, Unternehmer und Dozent, Wangen bei Olten. Vieles hängt letztendlich davon ab, welche Parteien und welche Köpfe aus den Wahlen 2019 als Sieger Liste 15 hervorgehen werden. Deshalb ist jede Peter Hodel, 1967, Landwirt und Unternehmer, Gemeindepräsident und Kantonsrat, Schönenwerd. einzelne Wählerin und jeder einzelne Markus Spielmann, 1975, Fürsprech und Notar, Kantonsrat, Starrkirch-Wil. Wähler aufgerufen, am 20. Oktober konstruktiv und mit klarem Blick auf das Wohlergehen unseres Landes zu Liste 16 entscheiden. Das gilt besonders für Roman Baumann Lorant, 1976, Dr. iur. Rechtsanwalt, Vizepräsident kgv, Gempen. die Nationalrats- und die Ständerats- wahlen im Kanton Solothurn. Liste 21 Samuel Beer, 1986, Geschäftsführer, Oberdorf. Thomas Lüthi, 1978, Dipl. Techniker GS/GSO, Betriebsleiter, Hägendorf. Markus Oegerli, 1972, Dipl. Architekt FH/SIA, Härkingen. Florian Sarkar, 1985, Eidg. dipl. Apotheker, Balsthal. Heiner Stähli, 1984, Unternehmer und Geschäftsführer, Lohn-Ammannsegg. Anzeige

Liste 24 Nadine Eichmann, 1984, Familienfrau, Hochwald. Niklaus Fischer, 1983, Eidg. Dipl. Ingenieur Systemtechnik FHNW, Leiter Engineering, Küttigkofen. Chris van den Broeke, 1972, Unternehmer und Geschäftsführer, Solothurn.

www.wahlen-solothurn.ch Papi - Büezer - Volksvertreter

Liste 1 Josef Fluri, 1970, Milchtechnologe EFZ, Käsereimeister und Unternehmer, Kantonsrat, Mümliswil. Christian Imark, 1982, BA in Architektur BFH, Unternehmer, Nationalrat, Fehren. Christian Werner, 1984, Rechtsanwalt und Notar, Kantonsrat, Präsident kgv, Olten. ChristianWerner Walter Wobmann, 1957, Verkaufsleiter, Nationalrat, Gretzenbach. in den Christian Imark www.christian-imark.ch Rémy Wyssmann, 1967, Rechtsanwalt und Notar, Kantonsrat, Kriegstetten. Nationalrat in den Ständerat Liste 2 www.werner-christian.ch Sandra Kolly-Altermatt, 1970, Kaufmännische Leiterin, Kantonsrätin, Neuendorf. Andreas Vögtli, 1961, Landwirt und Unternehmer, Präsident Solothurner Bauernverband, Büren.

Liste 8 Markus Dick, 1969, Unternehmer, Kantonsrat, Biberist. Walter Jacqueline Ehrsam, 1981, Dipl. Betriebswirtschafterin HF, Unternehmerin, Gempen. Christian Riesen, 1970, Wirtschaftsinformatiker HF, Unternehmer und Dozent, Wangen bei Olten. Wobmann Liste 15 Peter Hodel, 1967, Landwirt und Unternehmer, Gemeindepräsident und Kantonsrat, Schönenwerd. wieder in den Nationalrat Markus Spielmann, 1975, Fürsprech und Notar, Kantonsrat, Starrkirch-Wil. ✓ Präsident Föderation der Motorradfahrer der Schweiz FMS Liste 16 ✓ Präsident des Verbandes Bus CH Roman Baumann Lorant, 1976, Dr. iur. Rechtsanwalt, Vizepräsident kgv, Gempen. ✓ Präsident des Egerkinger-Komitees (Minarett-Initiative / Verhüllungsverbot) Liste 21 ✓ Vorstandsmitglied Hauseigentümerverband SO Samuel Beer, 1986, Geschäftsführer, Oberdorf. ✓ Gewerbeverband SO, Sektion Däniken / Gretzenbach Thomas Lüthi, 1978, Dipl. Techniker GS/GSO, Betriebsleiter, Hägendorf. ✓ Parlamentarische Gruppe Gewerbe Markus Oegerli, 1972, Dipl. Architekt FH/SIA, Härkingen. Florian Sarkar, 1985, Eidg. dipl. Apotheker, Balsthal. ✓ Parlamentarische Kerngruppe Feuerwehr / Zivilschutz Heiner Stähli, 1984, Unternehmer und Geschäftsführer, Lohn-Ammannsegg. Laut einem Rating des Schweizerischen Gewerbeverbandes der gewerbe- und Liste 24 wirtschaftsfreundlichste Solothurner 2x auf Nadine Eichmann, 1984, Familienfrau, Hochwald. Parlamentarier im Bundeshaus. Niklaus Fischer, 1983, Eidg. Dipl. Ingenieur Systemtechnik FHNW, Leiter Engineering, Küttigkofen. Ihre Liste Chris van den Broeke, 1972, Unternehmer und Geschäftsführer, Solothurn. www.walter-wobmann.ch Liste1 24 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Über die Altersvorsorge, steigende Gesundheitskosten, den Klimawandel, Europa und andere Themen: Die grosse Debatte mit Pirmin Bischof, Christian Imark und Stefan Nünlist

Altersvorsorge, steigende Gesundheitskosten, Klimawandel, Europa: Diese Themen stehen in der politischen Agenda der Schweiz weit oben. Sie werden die Eidgenössischen Räte auch in der neuen Legislaturperiode intensiv beschäftigen. Wie stellen sich die drei Ständeratskandidaten aus den bürgerlichen Parteien im Kanton Solothurn – Pirmin Bischof (CVP), Christian Imark (SVP) und Stefan Nünlist (FDP.Die Liberalen) – zu Fragen über die Zukunft des Landes und seiner Be- völkerung? Die grosse Debatte im Wirtschaftsflash.

Paul Meier (Text), Bernhard Strahm (Fotos)

Weshalb soll man ausgerechnet Solothurn im «Stöckli» vertreten? die Eigenmietwertbesteuerung für Sie am 20. Oktober in den Ständerat Stefan Nünlist: Politik ist kein Wunsch- Hauseigentümer abgeschafft wird. wählen? konzert. Das Solothurner Volk ent­ Im Vordergrund steht für mich ausser- Christian Imark: Der Kanton Solothurn ist scheidet, wer mich ins Bundeshaus dem die Reform der Altersvorsorge ein kleinräumiger Kanton mit starken begleiten soll. mit Anpassungen in der ersten und in KMU. Eigenverantwortung ist in diesem der zweiten Säule. Kanton ein wichtiger Faktor. Dieser Pirmin Bischof: Solothurn hat wie alle Faktor hat im «Stöckli» nicht das gleiche andern Kantone zwei Ständeräte. Ich Christian Imark: Europa ist bereits Gewicht wie im Nationalrat. Ich will möchte mit jeder gewählten Persönlich- angesprochen worden. Für mich steht dafür sorgen, dass im Ständerat dem keit gemeinsam die Interessen des Kan- die Selbstbestimmung der Schweiz Begriff Eigenverantwortung vermehrt tons Solothurn im Ständerat vertreten. zuoberst. Wir müssen selbst über die nachgelebt wird. für unser Land wichtigsten Regeln und «Wenn wir so weiter Interessen entscheiden können. Für Pirmin Bischof: Ich glaube, dass ich bisher fahren wie in den letzten Bürgerinnen und Bürger ebenso wie im Ständerat etwas bewirkt habe. Zwei für Unternehmer sollen Regulierungen Zeitungen, der «Tages-Anzeiger» und zwanzig Jahren, wird nach dem Prinzip «so wenige wie «Le Temps», haben mich im diesjährigen die AHV 2030 oder 2031 möglich, so viele wie nötig» in Kraft «Rating der mächtigsten Parlamentarier gesetzt werden. Die Netto-Zuwande- im Land» auf den zweiten Platz gesetzt. in Konkurs gehen.» rung von 70 000 bis 80 000 Personen Meine Art, Lösungen zu finden, wird Pirmin Bischof pro Jahr bedingt, dass die Infrastruktur offenbar geschätzt. Das liegt auch im für den öffentlichen Verkehr und den Interesse des Kantons Solothurn und der Christian Imark: Ich habe mit nieman- privaten Verkehr den Bedürfnissen vielen KMU, die hier tätig sind. dem ein persönliches Problem. Am angepasst und ausgebaut wird. liebsten würde ich aber zusammen mit Stefan Nünlist: Ich bin seit mehr als 20 einem Kandidaten gewählt werden, der Stefan Nünlist: Ich plädiere für eine Jahren beruflich in einem sehr dynami- auch für die KMU einsteht. weltoffene Schweiz, in der Bildung, schen Bereich der Wirtschaft aktiv. Als Forschung und Innovationsfähigkeit Präsident der grössten Partei im Kanton Bitte listen Sie kurz auf, mit wel- einen hohen Stellenwert haben. Es ist es mir ein Anliegen, Solothurnerinnen chen Schwerpunktthemen Sie sich muss möglich sein, sich frei zu entfal- und Solothurnern ebenso wie auch der im Ständerat einbringen möchten. ten und Verantwortung zu überneh- Wirtschaft zuzuhören. Ich habe gelernt Pirmin Bischof: Drei Themen werden men. Arbeit darf nicht durch eine zu führen, zu entscheiden und zu kom- in der nahen Zukunft die Diskussion überbordende Demokratie verteuert munizieren. Und ich weiss, wie «Bern» beherrschen. Erstens, die Europa-Politik, werden. Ich bekämpfe ein stetiges funktioniert, wie man Positionen vertritt zweitens eine ganze Reihe von Freihan- Anwachsen der staatlich bestimmten und auch Resultate erzielt. delsabkommen und drittens möchte ich Lebenskosten. Der bilaterale Weg es noch in meiner Zeit als Präsident der muss uns erhalten bleiben und ich Mit wem zusammen möchten Sie in ständerätlichen Kommission für Wirt- wünsche mir möglichst viele Freihan- den nächsten vier Jahren den Stand schaft und Abgaben erreichen, dass delsabkommen mit andern Staaten. Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 25

Die drei Ständeratskandidaten aus den bürgerlichen Parteien des Kantons Solothurn sind sich in vielen Punkten einig – aber nicht in allen.

Dass die Menge an CO2-Ausstoss beim Treibstoffverbrauch nicht reduziert werden konnte, sei durch die Zuwanderung zu begründen, sagt Christian Imark. «Die Begrenzungs-Initiative der SVP führt die Schweizer Exportindustrie auf die Schlachtbank», analysiert Pirmin Bischof und kündigt an, er werde diese Initiative entschieden ablehnen. Stefan Nünlist erklärt, er habe die kleine Kammer in letzter Zeit «eher als bremsen- der, technologieskeptischer und bedenkenträgerischer wahrgenommen als der Nationalrat» und hoffe, dass die fortschrittlichen, wirtschaftlich gestaltenden Kräfte im Ständerat bei den kommenden Wahlen gestärkt werden.

Was ist zu tun, damit der Anspruch haben wir etwa fünf Jahre Zeit gewon- Befürworten Sie eine Erhöhung des auf eine gesicherte Altersvorsorge nen, mehr nicht. Es braucht eine struk- Rentenalters, zum Beispiel auf 67 auch in zwanzig, dreissig Jahren turelle Reform. Diese kommt nur zustan- Jahre, inklusive einem gleichen Ren- erfüllt werden kann? de, wenn alle vier Bundesratsparteien tenalter für Mann und Frau? Christian Imark: Eine erste Veränderung dahinter stehen. In einem ersten Schritt Stefan Nünlist: Ja – Anpassungen sind ist mit der Annahme der AHV-Steuer- muss das Rentenalter für Frauen auf 65 zwingend nötig. Die «Baby-Boomer» vorlage aufgegleist worden. Es darf Jahre erhöht werden. Zudem braucht es wird es in Zukunft im Arbeitsmarkt aber nicht davon ausgegangen wer- eine massive Flexibilisierung. Es geht brauchen. Gemäss einer UBS-Studie den, dass immer mehr Geld ins System nicht an, dass Leute bestraft werden, werden wir in den nächsten Jahren über gepumpt werden kann. Wir alle sind welche bereit sind, auch über ihr 65. 500 000 Arbeitsplätze nicht besetzen uns einig: Es braucht Reformen. Eine Altersjahr hinaus zu arbeiten. können. davon bereiteten wir in der auslaufen- den Legislatur vor. Diese ist von den Stefan Nünlist: Wir brauchen eine Flexibi- Christian Imark: Ich würde nicht auf der Stimmberechtigten abgelehnt worden. lisierung des Rentensystems. Dieses muss Zahl 67 beharren. Das würde dem Hätten wir die mit dieser Vorlage sich an den demografischen und wirt- Problem nicht gerecht werden. Wichti- verbundenen Kröten geschluckt, schaftlichen Verhältnissen orientieren. ger ist die Möglichkeit einer Flexibilisie- stünden wir heute vor einer besseren Seit der Einführung der AHV Ende der rung. Man müsste vermehrt auch über Ausgangslage. Grosse Entwürfe bieten Vierzigerjahre hat sich die Lebenserwar- eine Lebensarbeitszeit nachdenken. offenbar viel zu viele Angriffsflächen, tung um 14 Jahre erhöht. Der Eintritt ins also braucht es mehr kleine Schritte, Rentenalter sollte nicht auf eine Jahres- Pirmin Bischof: In der Debatte über die um vorwärts zu kommen. zahl fixiert werden. Wichtiger wäre die AHV-Steuervorlage habe ich gelernt: Anzahl Jahre im Erwerbsprozess. Vollzeit- Kommt ein Geschäft zur Abstimmung, Pirmin Bischof: Wenn wir so weiter und Teilzeitarbeit müssen über die heute kann man nur Ja oder Nein sagen. Wir fahren wie in den letzten zwanzig gültige Rentenalterszeit möglich sein. und unsere Vorgänger wollten in den Jahren, wird die AHV 2030 oder 2031 in Arbeit muss sich lohnen. Arbeit von letzten 20 Jahren verschiedene Wün- Konkurs gehen. Das geht einfach nicht. älteren Leuten darf nicht teurer sein als sche verwirklicht sehen. Aus diesem Mit dem Ja zur AHV-Steuerreform Arbeit von jüngeren Leuten. Grund ist mehr oder weniger alles 26 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Kann das stetige Wachstum bei den Gesundheitskosten zum Beispiel durch eine nationale Spitalplanung gebremst werden? «Unsere Kantone beharren darauf, die Spitalplanung selbst bestimmen zu können, koste es, was es wolle», meint Pirmin Bischof (Mitte). Stefan Nünlist ergänzt: «Die Kantone tragen verschiedene Hüte, aber nicht immer jene der Patienten.» Christian Imark (links) glaubt, föderalistisch könne man Probleme meist besser lösen, «der Kanton Solothurn hat das vorgemacht, hat Spitäler geschlossen.» gescheitert. Wir brauchen nun endlich Ist das Fehlen einer nationalen Christian Imark: Das Wachstum bei eine mehrheitsfähige Lösung, inklusive Spitalplanung nicht auch ein Grund den Gesundheitskosten hat sehr viele Erhöhung des Rentenalters und, wie für den andauernden Kostenan- Ursachen – Spitäler, Pflege, ausufernde gesagt, eine Flexibilisierung. Beides stieg? Ärztelöhne, die Pharmaindustrie, zusammen ist viel. Ein Rentenalter 67 Pirmin Bischof: Wir sind ein föderalisti- Krankenkassen. Wer will schon Leistun- würde ich jetzt nicht in eine Vorlage sches Land. Das ist die Kehrseite der gen kürzen? Niemand. Wir müssen doch einbauen. Das wäre der «Sargnagel» für Problematik. Unsere Kantone beharren ehrlich sein: Wenn wir über das beste die Vorlage. Eine erneute Abfuhr an darauf, die Spitalplanung selbst bestim- Gesundheitssystem verfügen wollen, hat der Urne können wir uns schlicht und men zu können, koste es, was es wolle. das seinen Preis. Eine nationale Spital- einfach nicht leisten. Ihre Bevölkerungen haben diese Politik Strategie würde ich persönlich bekämp- bisher gestützt. Ein Gesundheitsdirek- fen. Föderalistisch kann man Probleme Bei den Gesundheitskosten ver- tor, der sagt, er wolle Spitäler schlies- meist besser lösen. Der Kanton Solothurn zeichnen wir ein ungebremstes sen, muss damit rechnen, nicht mehr hat das vorgemacht, hat Spitäler ge- Wachstum. Das darf so nicht weiter wiedergewählt zu werden. schlossen. Selbstverständlich befürworte akzeptiert werden. ich, dass in der Spitzenmedizin eine Pirmin Bischof: Bei der Einführung des «Vernunft bedingt leere Zusammenarbeit über Kantonsgrenzen Krankenversicherungsgesetzes im Jahr hinaus gesucht und realisiert wird. 1996 ist uns eine Kostendämpfung Kassen. Es braucht einen versprochen worden. Passiert ist genau gewissen Handlungs- Pirmin Bischof: Immerhin ist es gelungen, das Gegenteil. Das Schweizer Gesund- beispielsweise im Bereich Kardiologie, ein heitssystem ist zwar gut, aber das druck, damit vernünftige paar wenige, erfolgreiche Zentren zu zweitteuerste der Welt. Für den Normal- Lösungen erarbeitet schaffen. Der Kanton Solothurn verzich- bürger haben die Kosten die Grenze des tet zurecht darauf, Spitzenkardiologie Tragbaren erreicht. Meine Partei, die werden.» Stefan Nünlist anzubieten. Bei anderen Bereichen wie CVP, hat zum Thema eine Volksinitiative Kinderheilkunde oder Gynäkologie sind eingereicht, die SP auch. Die Sozialde- Stefan Nünlist: Das ist Realpolitik. Die wir auf eine geografische Nähe zu den mokraten möchten dem System unbe- Krankenkassenprämien sind in den Spitälern angewiesen. schränkt neue Mittel zuführen, wir letzten zwanzig Jahren um das Doppel- wollen auf der Kostenseite eine Decke- te angestiegen, weit mehr als das Stefan Nünlist: Vernunft bedingt leere lung einführen. Das heisst: Wenn in Bruttoinlandprodukt. Aus freisinniger Kassen. Es braucht einen gewissen einem bestimmten Bereich die Kosten Sicht gibt es drei Ansatzpunkte: Handlungsdruck, damit vernünftige weiter ansteigen, muss man mit Gegen- Das ökonomische Bewusstsein von Lösungen erarbeitet werden. massnahmen reagieren. Die Leistungser- Versicherten muss in Form einer bringer dürften an dieser Idee keine höheren Beteiligung an den von ihnen Werden Ihre Parteien aufgrund Freude haben, denn Spitäler und Kanto- verursachten Kosten gefördert werden, der derzeitigen Diskussion über ne sparen ungern im Gesundheitswe- es braucht mehr Transparenz und eine den Klimawandel in diesem sen. Wollen wir nicht in Gefahr laufen, Einschränkung der Administration bei Herbst Wähleranteile verlieren? dass die Bevölkerung das heutige Krankenkassen. Zudem muss die Rolle Christian Imark: Darüber entscheiden System schlicht und einfach nicht mehr der Kantone hinterfragt werden. Die die Wahlberechtigten. Der Klimawan- finanzieren kann, gibt es aber keine Kantone tragen verschiedene Hüte, del kann nur mit dem Einsatz von Alternativen zu Sparmassnahmen. aber nicht immer jene der Patienten. sauberen und effizienten Technologien, Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 27

nicht mit unnötigem Abkassieren die Entwicklung. Es braucht in Gebäu- korrigiert werden. Parteien, welche den keine Ölheizungen mehr. Mit dem Pirmin Bischof behaupten, sie hätten Patentrezepte, Einbau einer Wärmepumpe hat man lügen etwas vor. Die Bevölkerung ist null Emissionen. Elektromobile sind genügend sensibilisiert, gerade im zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber Zusammenhang mit der Gebäudetech- sie sind wahrscheinlich ein Schritt in die nik. Sie ist bereit, in nachhaltige Tech- richtige Richtung. Vermutlich handelt es nologien zu investieren, sofern diese sich hier nur um eine Übergangstechno- vorhanden und finanzierbar sind. logie. Irgendwann wird Wasserstoff vermehrt zum Einsatz kommen. Pirmin Bischof: Die Klimapolitik wird uns durch die nächsten vier Jahre begleiten. Stefan Nünlist, die «Weltwoche» Wohnort: Solothurn. Wir dürfen uns, bei allem Respekt, nicht behauptete anfangs Juli, der Stra- Geburtsdatum: 24. Februar 1959. durch Forderungen von der Strasse tegiewechsel des Freisinns führe Zivilstand: Verheiratet, zwei unter Druck setzen lassen. Nur Ruhe bis 2030 zu Mehrbelastungen von Töchter (ein und vier Jahre). und Sachlichkeit helfen uns weiter. Das mindestens 40 Milliarden Franken. Ausbildung: Rechtsstudium an zeigt sich am Beispiel des neuen CO - Als Präsident der kantonalen FDP 2 der Universität Bern, Abschluss als Gesetzes, das zurzeit in der zuständigen müsste Ihnen Köppels Szenario un- Dr. iur., Studium an der Harvard- Kommission des Ständerats beraten endlich schlaflose Nächte bereiten. Universität in Cambridge/ wird. Wir werden nicht darum herum- Stefan Nünlist: Nein, anderes stört Massachusetts USA, Abschluss kommen, falsche Anreize zu beseitigen. meinen Schlaf mehr. Wir gaben zum als «Master of Laws» (LL.M.) Im Nationalrat hat eine Allianz aus SVP Beispiel im Jahr 2017 allein 26,1 Prozent Heutige berufliche Tätigkeit: und SP das Gesetz abgelehnt, im Stän- unseres BIP, also rund 175 Milliarden Ständerat, Rechtsanwalt und derat bilden wir vernünftige Mehrhei- Franken, für den Bereich «soziale Sicher- Notar mit eigener Anwaltskanzlei ten. Diese werden sich auf eine mass- heit» aus. Die von Köppel gerechneten in Solothurn. volle, referendumsfähige Lösung einigen vier Milliarden pro Jahr sind im Vergleich Aktuelle politische Mandate: können. dazu ein Klacks. Wenn wir das Thema Ständerat seit 2011, Präsident «Klimawandel» ernst nehmen, müssen der Kommission Wirtschaft und Bislang wird auf fossile Brennstoffe wir uns bewusst sein, dass das etwas Abgaben (WAK/S), Mitglied in wie Heizöl oder Erdgas eine CO - kosten wird. Und wenn wir als Freisinni- 2 der Aussenpolitischen, der Sozial- Abgabe erhoben. Soll diese Abgabe ge Ja sagen zu Lenkungsabgaben, und Gesundheitspolitischen, sowie auch auf Treibstoffe, also auf Ben- sagen wir das mit der Einschränkung, der Umwelt- und Energiekommis­ zin und Diesel ausgeweitet werden? dass diese nicht zu einer Erhöhung der sion des Ständerates. Gemeinderat Pirmin Bischof: Es geht nicht an, aus rein Staatsquote führen dürfen. Der Erlös der Stadt Solothurn seit 1997. populistischen Überlegungen den aus Lenkungsabgaben muss vollum- Präsidiumsmitglied CVP Schweiz Treibstoffbereich von Abgaben auszu- fänglich an die Bevölkerung und an die und CVP Kanton Solothurn. klammern. Eine massvolle Lenkungs- Wirtschaft zurückerstattet werden. Frühere politische Mandate: steuer ist zu begrüssen, aber man darf Wichtig sind zudem Zielsetzungen und Kantonsrat von 2005 bis 2007, das Fass nicht zum Überlaufen bringen. Fristigkeit. Wenn Ersatzinvestitionen Nationalrat von 2007 bis 2011. Die Belastung von Brennstoffen hat zu fällig werden, sollen ökologisch sinnvol- Hobbies: Familie, Schwimmen einer mehr als dreissigprozentigen le Technologien eingesetzt werden. und Skifahren, Fasnacht. Reduktion des Verbrauchs geführt, der Was er mag: «Meine Familie.» Treibstoffverbrauch hat in den letzten Pirmin Bischof, Sie stehen hinter Was er nicht mag: «Kalten Jahren kontinuierlich zugenommen. Nur der «Energiestrategie 2050», in der Kaffee (in jeder Beziehung).» die Wirtschaft, unter anderem mit der auch ein Ausstieg aus der Kernener- Entwicklung von verbrauchsärmeren gie festgeschrieben ist. Ihre Positi- Automotoren, und überwiegend KMU on steht in einem Widerspruch in Form von wesentlich tieferen CO2- zu Ihrem Mandat als VR-Mitglied unterhält eine hervorragende Sicher- Emmissionen sind diesem Trend des Kernkraftwerks Gösgen-Däni- heitskultur. Das bestätigt auch die entgegengetreten, nicht aber private ken AG. Aufsichtsbehörde. Ich kann also Ver­braucher. Pirmin Bischof: Nein, das ist kein Wider- mit einem guten Gewissen hinter spruch. Kernenergie ist im heutigen diesem Werk und seinen Arbeitsplät- Christian Imark: Ich muss Pirmin wider- Umfeld schlicht und einfach nicht mehr zen stehen. sprechen. Im Verkehr registrieren wir wirtschaftlich produzierbar. Die BKW eine stagnierende Menge an CO2-Auss- schaltet freiwillig das AKW Mühleberg Stefan Nünlist: Ich weiss nicht, wie wir toss. Der Grund, weshalb diese Menge vorzeitig ab. Ich habe mich aber für die Stromlücken schliessen können, nicht reduziert werden konnte, liegt in lange Übergangsfristen bis zur Stillle- wenn wir unsere Kernkraftwerke vom der Zuwanderung. 1990 zählte die gung von Kernkraftwerken eingesetzt. Netz nehmen müssen. Wir sprechen von Schweiz noch sechs Millionen, heute Sie sollen betrieben werden können, fast 40 Prozent unserer Stromprodukti- sind es 8,5 Millionen Einwohner. Zwar solange sie den Sicherheitsanforderun- on. Ich habe grosse Bedenken, wenn wir verzeichnen wir im Treibstoffbereich gen genügen. Kernenergie ist im Mo- uns dann noch mehr Abhängigkeiten Effizienzsteigerungen um rund 30 ment ein wichtiger Pfeiler der Stromver- vom Ausland ausliefern. Prozent. Diese nützen aber wenig, weil sorgung. Um diesen Pfeiler zu ersetzen, es in unserem Land mehr Leute gibt. Im braucht es Zeit. Ich bin ein überzeugter Christian Imark: Mit der «Energiestrategie Brennstoffbereich dagegen funktioniert Verwaltungsrat des KKG. Gösgen 2050» wurde uns vorgegaukelt, Kern- 28 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

energie könne ersetzt werden. Man weiss Handels mit der Preisgabe von Souverä- kann aber nicht unterschrieben werden. es bereits heute: Das wird nicht so einfach nität ist das Falscheste, was wir tun Es braucht zusätzliche Abklärungen und gelingen. Der Faktor Zeit ist sicher wichtig. können. Wenn wir eine dynamische Verhandlungen, um die Schweizer Es gibt aber noch andere Punkte wie Rechtsübernahme seitens der EU akzep- Interessen zu wahren. Die Bevölkerung Zuverlässigkeit oder Versorgungssicher- tieren, verlieren wir die Selbstbestim- erwartet ein Gesamtpaket, das sie heit. Photovoltaik funktioniert nur, wenn mung. Diesen Nachteil werden wir auch gutheissen oder ablehnen kann. die Sonne scheint. Man übersieht, dass nicht in Form von Nachverhandlungen bei uns während vier Monaten Winterzeit aus der Welt schaffen können. Eine Stefan Nünlist: Ich bin enttäuscht von der herrscht und man dann auf Stromimporte Anerkennung der Unionsbürgerrichtlinie Art und Weise, wie der Bundesrat vorge- aus dem Ausland angewiesen ist. Das wäre genau das Gegenteil davon, was gangen ist. Die Wirtschaft braucht kann nicht unsere Lösung sein, zumal unsere Bevölkerung im Verlauf der Rechtssicherheit und stabile Rahmenver- unsere Nachbarn ihren Strom im Winter letzten Jahre entschieden hat. Dieses hältnisse. Mehr als 50 Prozent unserer zunehmend selber brauchen. Rahmenabkommen ist eine Fehlkonst- Exporte gehen in EU-Länder. ruktion. Wir bezahlen einen viel zu «Man übersieht, dass hohen Preis dafür. Wer diesen Vertrag unterzeichnen will, würde wohl auch «Die Begrenzungs- bei uns während vier Mo- seine eigene Grossmutter verkaufen. Initiative der SVP führt naten Winterzeit herrscht Pirmin Bischof: Der Bundesrat hat in die Schweizer Exportin- und man dann auf Strom- dieser Sache politisch unglücklich agiert. dustrie auf die Schlacht- importe aus dem Ausland Man kann nicht mit einem derart wichti- gen Abkommen in eine parlamentarische bank. Ich lehne diese angewiesen ist.» Christian Imark Konsultation gehen und sagen, wir Initiative deshalb ent- wissen noch nicht, was wir wollen. Ich schieden ab.» Pirmin Bischof Soll das Rahmenabkommen mit der erwarte von einer Exekutive, dass sie mit EU, wie es heute vorliegt, unter- klaren Vorstellungen kommt und dem schrieben werden? Parlament ermöglicht, dazu Ja oder Nein Wie soll die langfristige Zusammen- Stefan Nünlist: Das wäre dumm, denn zu sagen. Das ist im vorliegenden Fall arbeit zwischen der Schweiz und bei der aktuellen politischen Konstella­ nicht passiert. Darum haben wir in der EU aussehen? Ein Alleingang der tion und Stimmungslage wäre es bei den meiner Kommission, der WAK/S, das Schweiz ist nicht möglich. Stimmberechtigten chancenlos. Es Heft selbst in die Hand genommen und Pirmin Bischof: Nein. Der bilaterale Weg, braucht erfolgreiche Nachverhandlun- in beiden Räten eine entsprechende den wir bisher kennen, ist ein Erfolgsmo- gen. Dann kann unterzeichnet werden. Motion durchgebracht. Für uns ist es dell. Die EU will jetzt einen Schritt weiter- Wir sind auf ein geordnetes Verhältnis unbestritten: Wir brauchen eine dauern- gehen. Das muss man zu Boden diskutie- zur EU angewiesen. de und nachhaltige Lösung mit der EU. ren. Ich kann einem Rahmenvertrag Ohne eine solche Lösung werden wir ein zustimmen, sofern dieser garantiert, dass Christian Imark: Freier Handel ist ein grosses wirtschaftliches Problem haben. die Souveränität unseres Landes aufrecht Bekenntnis zwischen souveränen Staaten Das Rahmenabkommen mit all den erhalten bleibt, und dass die Interessen auf Augenhöhe. Die Begründung des Unsicherheiten, wie es heute vorliegt, unserer Wirtschaft gewährleistet sind.

Ja oder Nein? Pirmin Bischof Christian Imark Stefan Nünlist

Soll der Bundesrat ein Freihandelsabkommen Ja Ja Ja mit den USA anstreben?

Eine Initiative fordert einen bezahlten Vaterschaftsurlaub Nein Nein Nein von vier Wochen. Befürworten Sie dieses Anliegen?

Die sogenannte «Konzernverantwortungs-Initiative» Nein Nein Nein fordert, dass die Haftungsregeln für Unternehmen mit Sitz in der Schweiz in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards im Ausland verschärft werden. Was sagen Sie dazu?

Soll der Ausbau des Mobilfunknetzes nach 5G-Standard Ja Ja Ja weiter vorangetrieben werden?

Braucht die Schweiz neue Kampfflugzeuge? Ja Ja Ja

Sollen Schweizer Anbieter bei öffentlichen Beschaffungen, Ja Ja Ja soweit das gemäss dem neuen Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen zulässig ist, wohlwollender berücksichtigt werden als bisher? Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 29

Herr Imark, mit der Begrenzungs- Thema zu sprechen. Wie beurteilen Initiative, welche im nächsten Jahr Sie die neue Botschaft des Regie- Christian Imark zur Volksabstimmung vorgelegt rungsrats zur Umsetzung der AHV- werden soll, will die SVP die bila- Steuervorlage? teralen Verträge mit der EU in Luft Stefan Nünlist: Sie ist mutlos und steht auflösen. in diametralem Widerspruch zur Vor- Christian Imark: Ob mit einer Annahme wärtsstrategie des Regierungsrats vor unserer Initiative alle bilateralen Verträ- einem Jahr. Sie adressiert das Haupt- ge hinfällig werden, ist nicht klar. problem unseres Kantons nicht und Die Frage ist falsch gestellt. Man muss gefährdet 5000 Arbeitsplätze in den sich fragen, weshalb sich das Volk zwanzig wichtigsten Statusgesellschaf- punkto Zuwanderung kritisch äussert. ten mit Sitz im Kanton Solothurn. Wir Weshalb haben sich die Briten entschie- haben bereits heute ein Strukturschwä- Wohnort: Fehren. den, aus der EU auszutreten? Der Grund chenproblem. Mit dieser Vorlage kommt Geburtsdatum: 29. Januar 1982. liegt in der vollständigen Personenfrei- unser Kanton nicht von den hinteren Zivilstand: Verheiratet, eine Tochter zügigkeit, welche mehr Nachteile bringt Positionen weg. Die Kombination aus (zehn Monate). als Vorteile. Diesen Umstand muss 16 Prozentpunkten Gewinnsteuersatz, Ausbildung: Lehre als Polymechani- man einfach ernst nehmen. Ich bin der einer Erhöhung der Vermögenssteuer ker, BA in Architektur BFH. Letzte, der Entscheidungen trifft, und einer höheren Dividendenbesteue- Heutige berufliche Tätigkeit: welche gegen die Interessen der Wirt- rung kann nicht akzeptiert werden. Selbständiger Unternehmer, schaft gerichtet sind. Das heisst aber Mitinhaber und Geschäftsführer nicht, dass wir unsere Souveränität Pirmin Bischof: Ich bin glücklich, dass der Airboxx GmbH, Fehren. aufgeben sollten. Die Begrenzungs- am 19. Mai wenigstens die nationale Aktuelle politische Mandate: Initiative der SVP will nichts anderes, Vorlage durchgekommen ist. Diese Nationalrat seit 2015, Präsident der als Klarheit zu schaffen zu einem Ver- bildet für den Kanton Solothurn eine SVP des Kantons Solothurn, Präsident fassungsartikel, der durch das Parlament gute Ausgangsbasis. Was jetzt vorliegt, der ASTAG-Sektion Solothurn. nicht umgesetzt worden ist. Gemeint ist genügt nicht. Die Zahlen zum Nationa- Frühere politische Mandate: die Masseneinwanderungs-Initiative. len Finanzausgleich belegen, dass wir Kantonsrat von 2001 bis 2015, Auch hier gilt: Entweder sagt man Ja das von Stefan erwähnte strukturelle Kantonsratspräsident 2012. oder Nein. Problem nicht lindern können, im Hobbies: Sport, Kochen, Wandern. Gegenteil. Es kann doch nicht das Ziel Was er mag: «Die Schweiz, Essen, Stefan Nünlist: Bei der Personenfreizü- eines Kantons sein, möglichst viel Geld Trinken, Natur, gute Gesellschaft». gigkeit handelt es sicher um die schwie- aus andern Kantonen abzuschöpfen. Was er nicht mag: «Arrogante rigste Freiheit innerhalb des europäi- Wir sollten eine selbstbewusste, eigene EU-Funktionäre». schen Wirtschaftsraums. Diese führt in Wirtschaftspolitik betreiben. Das bedeu- verschiedenen europäischen Staaten zu tet, dass wir punkto Steuern einigermas- Verwerfungen. Mit den bilateralen sen bei den Leuten sind. Wir haben Verträgen haben wir einen Zugang zu noch eine zweite Chance. Der Kantons- genssteuern deutliche Korrekturen 500 Millionen Leuten. Dieser Zugang ist rat ist aufgefordert, das Paket zu opti- geben. Auch ist die Steuerbefreiung für unsere Wirtschaft sehr wichtig. Die mieren. von parastaatlichen Unternehmen so Region Nordwestschweiz ist wie andere schnell wie möglich abzuschaffen. Grenzregionen auf Grenzgänger ange- «Jetzt belohnt der Regie- wiesen. Ich sehe die Nachteile einer rungsrat jene Leute, die Für jene Leute aus dem bürgerli- ungebremsten Zuwanderung, aber wir chen Lager, auch jene aus der SVP, müssen das klug und mit Augenmass ins Nein-Lager überge- welche die Vorlage vom 19. Mai angehen. Wenn wir die bilateralen laufen sind und stärkt die bekämpft und damit den knappen Verträge gefährden, ist der Schaden für Ausgang der Abstimmung mitver- unsere Wirtschaft und unseren Wohl- linken Parteien.» antwortet haben, erweist sich stand beträchtlich. Christian Imark das Nein von damals als «Rohrkre- pierer». Pirmin Bischof: Wir müssen die Perso- Christian Imark: Die ursprüngliche Christian Imark: Das stimmt nur dann, nenfreizügigkeit unserem System Vorwärtsstrategie wäre ein guter Schritt wenn an der neuen Vorlage des Regie- anpassen. Das schliesst die EU auch gewesen. Man hat damals gesagt, man rungsrats keine wesentlichen Änderun- nicht aus. Die Begrenzungs-Initiative habe sich auf einen Kompromiss geei- gen vorgenommen werden. Wer jetzt der SVP liquidiert die bilateralen Verträ- nigt. Ein Teil jener Leute, welche diesen der Linken zu stark nachgeben will, ge und damit die sicheren Vertragsver- Kompromiss befürwortet haben, hat hat die Ausgangslage nicht richtig hältnisse, die wir heute mit der Europä- sich davon abgewendet. Jetzt belohnt analysiert. ischen Union haben. Sie führt die der Regierungsrat jene Leute, die ins Schweizer Exportindustrie auf die Nein-Lager übergelaufen sind und Die FDP und die SVP bildeten in der Schlachtbank. Ich lehne diese Initiative stärkt die linken Parteien. So funktio- auslaufenden Legislatur im Natio- entschieden ab. niert das nicht. Mit dem neuen Vor- nalrat mit 101 Stimmen eine, wenn schlag wird man jene Stimmberechtig- auch knappe, Mehrheit. Trotzdem Ihre Meinung hat auch im Kanton ten verlieren, welche die erste Variante war in zentralen Entscheidungen Solothurn ein Gewicht. Deshalb noch unterstützt haben. Es muss beim kein Trend zu einer bürgerlichen kommen wir auf ein kantonales Gewinnsteuersatz und bei den Vermö- Politik erkennbar. Einverstanden? 30 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Christian Imark: Ja. Aber es war falsch, so wichtig, ob eine Partei kleinere Stefan Nünlist nach den letzten Wahlen zu glauben, Wähleranteile gewinnen oder verlieren die SVP und die FDP würden den Kurs wird. Mit einem «Erdrutschsieg» einer vorgeben. Ein Mandat über der Hälfte einzelnen Partei rechne ich nicht. Was aller Stimmen reicht dazu nicht aus. einzig zählt, ist Konsensfähigkeit. Es braucht lediglich zwei, drei Absen- zen, dann kippt das Verhältnis. Ausser- «Ein Gesetzgeber ist im- dem gibt es je nach Thema wechselnde Koalitionen und es gibt noch einen mer daran, zu regulieren. Ständerat. Das ‹A› und das ‹O› ist Wenn sich im Ständerat die CVP, die eine richtige Dosierung SP und die Grünen mit 27 von 46 und das Zulassen von Stimmen auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten, waren die Entwicklung.» Stefan Nünlist Ratsmitglieder aus der FDP, SVP und Wohnort: Olten. BDP auf verlorenem Posten. Stimmt Christian Imark: Das Schöne an unse- Geburtsdatum: 16. Dezember 1961. das, Herr Bischof? rem System ist, dass nicht eine einzelne Zivilstand: Geschieden, ein Sohn Pirmin Bischof: Im Ständerat bildeten die Person oder eine Partei allein die Macht (26 Jahre). CVP mit vierzehn und die FDP mit zwölf, ausüben kann. Ausbildung: lic. iur., Fürsprech und zusammen also mit 26 Stimmen, die Notar, Diplomat. «normalen» Mehrheiten. Die CVP und Stefan Nünlist: Wenn wir berücksichti- Heutige berufliche Tätigkeit: die FDP waren also allein in der Lage, gen, mit welcher Geschwindigkeit die Leiter Unternehmenskommunikation vernünftige Lösungen durchzusetzen. In Digitalisierung fortschreitet, wie die und Nachhaltigkeit, Swisscom AG, vereinzelten Fragen mussten wir mit der Gesellschaft sich verändert, wie Länder Bern. SP Koalitionen schmieden. Es stimmt, wie China zunehmend an Einfluss Aktuelle politische Mandate: bei wichtigen Vorlagen konnten wir von gewinnen, wie sich neue Blöcke bilden, Präsident der FDP.Die Liberalen des der CVP entweder im Verbund mit der denke ich schon: Wir müssen in der Kantons Solothurn. FDP oder der SP Entscheidungen herbei- Lage sein, mutig und vorausschauend Frühere politische Mandate: führen, jedoch nicht mit der SVP, wel- zu legiferieren und zu regulieren, die Gemeinderat Stadt Olten, Gemeinde- che im «Stöckli» nur mit sechs Köpfen Weichen so zu stellen, dass der Wohl- ratspräsident 2006-2007, Präsident vertreten war. Der Ständerat neigt im stand in unserem Land erhalten bleibt. FDP Stadt Olten, Präsident des solo- Gegensatz zum Nationalrat eher dazu, Das ist meine Motivation, für das thurnischen Polizeibeamtenverban- unabhängig von Parteilinien Lösungen Ständerats-Amt zu kandidieren. des, Vorstandsmitglied in verschie­ zu suchen, wenn diese dazu dienen, denen Branchenverbänden. dem Land weiter zu helfen. Die Erfah- Aber, Herr Nünlist, der Begriff Hobbies: Politik, Schnee- und rung zeigt aber auch: Um mit einer «Regulierung» ist eher negativ Wassersport, Film, Motorradfahren. Vorlage vor dem Volk bestehen zu belastet. Was er mag: «Brückenbauer, Städte können, braucht es die Unterstützung Stefan Nünlist: Ein Gesetzgeber ist und Natur, Macher». durch mindestens drei von vier Bundes- immer daran, zu regulieren. Das «A» Was er nicht mag: «Bürokratie, ratsparteien. und das «O» ist eine richtige Dosierung Arroganz, Bremser». und das Zulassen von Entwicklung. Stefan Nünlist: Ich habe die kleine Kammer in letzter Zeit eher als brem- Verraten Sie uns doch noch ein sender, technologieskeptischer und paar Schwerpunkte aus Ihrem Pro- bedenkenträgerischer wahrgenommen gramm der nächsten Wochen? als den Nationalrat. Daher hoffe ich, Christian Imark: Sicher werde ich an Wähler sehen, wofür ich mich in Bern dass die fortschrittlichen, wirtschaftlich vielen Anlässen und Podien dabei sein. einsetze, können sie besser als mit gestaltenden Kräfte im Ständerat Als selbständiger Unternehmer werde Schlagworten entscheiden, ob sie mir bei den kommenden Wahlen gestärkt ich beruflich aktiv bleiben. Politik ist ihre Stimme geben mögen oder nicht. werden. nicht mein alleiniger Lebensinhalt. Ich bin überdies weiterhin in meinem «Bern» erweist sich manchmal auch als Beruf als Rechtsanwalt tätig. Und dann Wer wird aus den Eidgenössischen eine Art Scheinwelt, parallel zu einer habe ich noch eine Familie mit zwei Wahlen 2019 als Sieger hervorge- realen Welt. Natürlich werden wir alle kleinen Töchtern, die mich sehen hen? Grün, Rot, Blau oder Orange? bis zum 20. Oktober politisch sehr möchten. Pirmin Bischof: Keine Partei wird die stark engagiert sein, nebenan gibt es Wahlen gewinnen. Unser System verhin- aber noch einen Job. Stefan Nünlist: Mein Wahlkampf findet dert, dass eine einzelne Partei eine am Morgen zwischen Viertel vor sieben Mehrheit erringen wird, weder im Pirmin Bischof: Mein Wahlkampf wird bis halb acht Uhr und am Feierabend Nationalrat, noch im Ständerat. Es wird meine Arbeit im Ständerat sein, die mir statt. Tagsüber bin ich beruflich enga- wie seit 1959 weiterhin eine Koalitions- Freude bereitet. Gerade im Verlauf der giert. Ich gehe aktiv auf die Menschen regierung im Amt bleiben, wodurch die nächsten Wochen werde ich in den zu, suche das Gespräch und erkläre, Mitglieder beider Räte verpflichtet sein Kommissionen des Ständerats, in warum es wichtig ist, unser Land liberal werden, sich zusammenzuraufen und welchen ich Mitglied bin, stark gefor- und freiheitlich nach vorne zu entwi- Lösungen anzustreben. Es ist gar nicht dert sein. Wenn die Wählerinnen und ckeln. Ich will Lust auf Zukunft wecken. LISTE 15 20. Oktober 2019

Peter Hodel in den Nationalrat Solothurn will. Gemeinsam weiterkommen.

20. Oktober 2019

Typisch Stefan. Nünlist in den Ständerat Gemeinsam weiterkommen.

www.stefannuenlist.ch 32 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Welche Parteien und Kandidaten stehen für die Wirtschaft ein?

Welche Parteien vertreten die Interessen der Solothurner Wirtschaft am besten? Die Solothur- ner Handelskammer und der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband haben die politische Positionierung der Wirtschaftsverbände ermittelt und diese mit den Kandidaten verglichen.

Daniel Probst

Als Methode für den Vergleich der Nach Ablauf der Frist haben 77 Prozent Für den Vergleich zwischen den Partei- Positionen der Wirtschaftsverbände, der Nationalratskandidaten und alle en und den Ständeratskandidaten der Kandidierenden und der Parteien Ständeratskandidaten den Fragebogen mit der Wirtschaft wurden sogenann- wurde die Online-Wahlhilfe smartvote ausgefüllt. Für den Vergleich mit den te smartspider erstellt. Diese visualisie- gewählt. Vor den Sommerferien Nationalratskandidaten wurde eine Rang- ren die Positionierung von Gruppen wurden alle Kandidatinnen und Kandi- liste erstellt. Die Berechnungsmethode und Personen mittels Darstellung daten aufgefordert, bis spätestens (euklidische Distanz) führt dazu, dass die von verschiedenen politischen Dimen- Mitte August die 75 Fragen des Onli- Werte relativ rasch auf eine Übereinstim- sionen auf einem Fadenkreuz. Bei ne-Fragebogens zu beantworten. mung von 60 bis 70 Prozent sinken, auch den Parteien wurden die Parteien, Gleichzeitig füllten 51 Vorstands­ wenn bei vielen Fragen die Differenzen die zusammen eine Listenverbindung mitglieder der Solothurner Handels- nicht gross sind. Eine Übereinstimmung eingehen, auf einer Grafik zusammen- kammer undOffe ndese Kantonal-Solothurni- von 90 ProzentOffene und mehr erreicht man gefasst. FürOf fediene Ständeratskandidaten Aussenpolitik Aussenpolitik Aussenpolitik schen Gewerbeverbandes den nur, wenn über die 75 Fragen einzig einige wurde je ein smartspider W W W Fragebogen aus. 100 ir L wenige Abweichungen bestehen.ir L pro­duziert. 100 ir L le t t ib e t 100 t ib le ft t ib a af sc l f sc a a sc e r h h e ra a h e r h h e c a ra e ch a ra e c a ra b ls f bl s f lb ls f l i l ts i e ll t ie l ts e L e pL e spL e p s o s o s o e el le l G 75 G it 75 G it 75 it ik ik ik

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FDP.Die Liberalen SO Mitte (BDP, CVP, EVP, glp) SVP SO FDP.Die Liberalen SO Mitte (BDP, CVP, EVP, glp) SVP SO Solothurner Wirtschaftsverbände Solothurner Wirtschaftsverbände Solothurner Wirtschaftsverbände Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch

© www.smartvote.ch / www.sotomo.ch © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch

FDP: Ähnliche Ausprägungen Mitteparteien: Hohe Werte SVP: Knackpunkte Aussen- wie die Wirtschaftsverbände beim Umweltschutz und Migrationspolitik Die Positionierung der FDP.Die Liberalen Die Mitteparteien belegen das Profil Die SVP zeichnet das Bild einer konser- und der Jungfreisinnigen hat eine einer typischen Mittepositionierung. vativen Partei. Bei der restriktiven ähnliche Ausprägung wie die Wirt- Im Vergleich zur Wirtschaft bestehen Finanzpolitik, beim Ausbau des Umwelt- schaft. Den höchsten Wert erzielen bei der Wirtschaftspolitik, beim Ausbau schutzes und bei Law & Order findet die Freisinnigen wenig überraschend des Sozialstaates und vor allem beim die Wirtschaft bei der SVP die verläss- bei der liberalen Wirtschaftspolitik, Ausbau des Umweltschutzes die gröss- lichsten Verbündeten. Grosse Unter- den tiefsten beim Ausbau des Sozial- ten Differenzen. Hohe Übereinstimmun- schiede zur Positionierung der staates. Bei der offenen Aussenpolitik gen werden bei der Migrationspolitik, Wirtschaft bestehen hingegen bei sind die Liberalen praktisch deckungs- der Aussenpolitik und der liberalen der offenen Aussenpolitik und vor gleich mit der Wirtschaft. Gesellschaft erzielt. allem bei der Migrationspolitik. Offene Aussenpolitik

W 100 ir L le ft ts ib ra a ch e h a r e sc f a ib ll t le L e sp s o e l Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 33 G 75 it ik

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Offene Aussenpolitik Freisinnige Dominanz 25 W i e t 100 rt Li l f sc b F r a a e r h R e ch a ra i t n e b s f l i ll t e e t s a L e p a s o s u a e n l t in den Top 20 i t G a t

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A 3 Stefan Nünlist FDP 63.84% 4 Kuno Tschumi FDP 62.99% A r U u e m sg d 5 Christian Werner SVP 62.65% w e r b O e a lt A & s u U u r c t m s e 6 David Häner Jungfreisinnige 62.40% e g w d h r w e a r u e b L O t l a z ts u & c te w hu r La tz 7 Christian Thalmann FDP 62.25% 8 Reto Grolimund FDP 61.79% Restriktive Restriktive Mig itik Migrationspolitik rationspol 9 Roberto Conti SVP 60.53% Links (SP & Grüne) 10 Christian Imark SVP 60.22% Links (SP & Grüne)Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände 11 Alexander Zingrich Jungfreisinnige 59.37%

© www.smartvote.ch / www.sotomo.ch 12 Dylan Ferraro Jungfreisinnige 59.19% 13 Markus Dick SVP 58.50% Linksparteien: Grosse 14 Melanie Racine Jungfreisinnige 57.54% Differenzen zur Wirtschaft 15 Johanna Bartholdi FDP 57.50% Das smartspider der Linksparteien zeigt 16 David Plüss FDP 56.67% grosse Differenzen zur Positionierung der Wirtschaft. Markant sind die Unter- 17 Roman Baumann Lorant FDP 56.01% schiede beim Ausbau des Sozialstaates 18 Benedikt Fürholz Jungfreisinnige 55.59% und des Umweltschutzes. Auch bei der 19 Urs Brügger SVP 55.11% 20 Karin Büttler-Spielmann FDP 54.53% liberalen Wirtschaftspolitik,Offene bei Law & Offene Order undAu sbeisenp oderlitik Finanzpolitik unter- Die grössteAus sÜbereinstimmungenpolitik mit den Wirtschaftsverbänden erzielt der Jungfreisinnige scheiden sich die Werte stark. Eine Philipp Eng. Gefolgt wird er von FDP-Kantonsrat Markus Spielmann und dem freisinnigen W W 100 ir L Parteipräsidenten Stefan Nünlist.ir DieL freisinnige Dominanz in den ersten Zehn wird gebro- e t t ib e t 100 t ib al af sc l f sc r h grosse Übereinstimmung bestehth hine r­a a h e e c a ra e ch chen durch den fünftplatzierten Christiana ra Werner, Roberto Conti auf Platz 9 und Christian b ls f bl s f l i l ts i e ll t e L e pL e sp s gegen bei der Aussenpolitik. o s Imark (alle drei SVP) auf Platz 10. o e el l G 75 G it 75 it ik ik

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Stefan Nünlist (FDP) Christian Imark (SVP) Stefan Nünlist (FDP) Christian Imark (SVP) Solothurner Wirtschaftsverbände Solothurner Wirtschaftsverbände 4 Roberto SP 31.44% Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Zanetti © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch 5 Felix Grüne 26.33% Wettstein Stefan Nünlist: Der umwelt- Christian Imark: Der kosten- Der wirtschaftsfreundlichste Ständeratskan- bewusste Wirtschaftsliberale bewusste Bürgerliche didat ist Stefan Nünlist. Pirmin Bischof und Christian Imark teilen sich den zweiten Platz Die Positionierung des freisinnigen Beim Ausbau des Sozialstaates und mit einem auf die 13. Kommastelle exakt Ständeratskandidaten hat eine hohe des Umweltschutzes sowie bei der identischen Wert. Soll man nun Bewähr- Übereinstimmung mit der Wirtschaft. restriktiven Finanzpolitik politisiert tes oder frisches Blut wählen? Nur wenig Die grössten Unterschiede finden der Schwarzbube voll auf der Linie Übereinstimmung mit der Wirtschaft zeigen Roberto Zanetti und Felix Wettstein. sich beim Umweltschutz und der Wirtschaftsverbände. Auch bei der Migrationspolitik. Bei allen bei der liberalen Wirtschaftspolitik an­deren Dimensionen sind die ist man sich sehr nahe. Grössere Ausprägungen ähnlich. Bei der Aus­ Unterschiede bestehen jedoch bei senpolitik besteht eine 100 Prozent der Aussenpolitik und vor allem bei Übereinstimmung. der Migrationspolitik. Offene Offene Offene Aussenpolitik Aussenpolitik Aussenpolitik

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Pirmin Bischof (CVP) Roberto Zanetti (SP) Felix Wettstein (Grüne) Pirmin Bischof (CVP)Solothurner Wirtschaftsverbände Roberto Zanetti (SP)Solothurner Wirtschaftsverbände Felix Wettstein (Grüne)Solothurner Wirtschaftsverbände Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Solothurner Wirtschaftsverbände © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch

© www.smartvote.ch / www.sotomo.ch © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch © www.smartvote.ch / www.sotomo.ch Pirmin Bischof: Der wirtschaftsnahe Roberto Zanetti: Der gesellschafts- Felix Wettstein: Der welt- Mittepolitiker liberale Linke offene Grüne Die Ausprägungen von Pirmin Bischof Von allen Ständeratskandidaten erzielt Mit einem Höchstwert beim Ausbau des zeigen sich deutlich wirtschaftsnaher Roberto Zanetti beim Ausbau des Umweltschutzes ist Felix Wettstein weit als jene der Mitteparteien. Die höchste Sozialstaates, bei der liberalen Gesell- von der Positionierung der Wirtschaft Übereinstimmung erzielt der Stadtsolo- schaft und bei der offenen Aussenpoli- entfernt. Grosse Unterschiede bestehen thurner bei der offenen Aussenpolitik. tik die höchsten Werte. Bei der Wirt- auch beim Ausbau des Sozialstaates, Die grössten Differenzen können bei schaftspolitik und bei der Finanzpolitik bei der liberalen Wirtschaftspolitik, beim der liberalen Wirtschaftspolitik sowie vertritt der Gerlafinger tiefere Werte als Law & Order und bei der restriktiven beim Ausbau des Sozialstaates und die Linksparteien. Bei der Aussenpolitik Finanzpolitik. Einigkeit mit der Wirtschaft des Umweltschutzes ausgemacht besteht eine hohe Übereinstimmung mit herrscht hingegen bei der offenen werden. der Wirtschaft. Aussenpolitik.

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Über die «Eidgenossen» Bischof, Fluri, Hadorn, Imark, Müller-Altermatt, Wobmann und Zanetti

Wofür kämpfen die wieder kandidierenden National- und Ständerate aus dem Kanton Solothurn im Parlament? Wie einflussreich sind sie? Wir haben recherchiert, Porträts auf der Webseite www.parlament.ch studiert und in Protokollen nachgelesen. Unser Fazit: In «Bundesbern» möchten uns in den nächsten vier Jahren ziemlich unterschiedliche Persönlichkeiten mit zum Teil weit auseinanderliegenden Interessen vertreten. Das ist auch gut so.

Bundesrat wollte Pirmin Bischof nicht werden

«Eine Gruppe von sechs Ständeratsmitgliedern wichtigen Gremien. Die spitzbübische Freude über gibt den Ton für die Schweizer Politik vor und ist seinen jüngsten «Coup» ist nachvollziehbar: Das noch einflussreicher als der Bundesrat», kommen- Bundesgericht hat vor kurzem eine Abstimmungs- tierte die «NZZ am Sonntag» im August 2018. beschwerde der CVP zur Volksinitiative «Für Ehe Als einen aus diesen Sechs nannte sie Pirmin und Familie – gegen die Heiratsstrafe» gutgeheis- Bischof. Im diesjährigen «Rating der mächtigsten sen. Nun hat Bischof die Landesregierung aufge- Parlamentarier im Land» der «Sonntags-Zeitung» fordert, ihrer «Verantwortung gegenüber dem Pirmin Bischof rangiert Bischof auf Platz 2. Der polyvalente Stimmvolk sowie dem Parlament» nachzukommen CVP-Ständerat Anwalt gehört zum inneren Zirkel im Bundes- und im Sinne des ursprünglichen Anliegens der seit 2011 haus. Er amtiert als Präsident der einflussreichen Urheber der Initiative zu handeln. Bundesrat wollte ständerätlichen Kommission für Wirtschaft und Pirmin Bischof nicht werden. Vielleicht Ständerats- Abgaben (WAK/S) und hat Einsitz in weiteren präsident?

Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt

Spätestens seit der Diskussion über die Umsetzung nicht und auch der SZ-Stadtredaktor Wagmann der Masseneinwanderungs-Initiative in der De- nicht. Fluri, mittlerweile Präsident der Staatspoliti- zember-Session 2016 muss er Angriffe aus rechten schen Kommission des Nationalrats, politisiert Kreisen parieren. In jener Session lag es an Kurt gradlinig, kompetent, zielbewusst, der Rechtsord- Fluri als Sprecher der Kommissionsmehrheit, nung verpflichtet. Hin und wieder wird ihm unter- im Rat für eine pragmatische Lösung zu plädieren. stellt, er orientiere sich stur an ordnungspoliti- Der Ausgang der Debatte ist bekannt. schen Grundsätzen. Jetzt peilt er seine fünfte Kurt Fluri «Weltwoche»-Chef Roger Köppel bezeichnete ihn Amtszeit an. Für seine Mitbewerber auf den FDP-Nationalrat schon mal als «Demokratieverächter» und «Un- freisinnigen Solothurner Sitz im Nationalrat dürfte seit 2003 freisinnigen». Doch das beeindruckt den Stadtprä- das – frei nach Hazy Osterwald – bedeuten: «Der sidenten von Solothurn wenig. Keiner verdrängt Fahrstuhl nach oben ist besetzt, Sie müssen ihn von seinem Weg: Köppel nicht, Schawinski warten.»

Kein Heiliger, eher ein Wolf im Schafspelz

Vor kurzem im Solothurner Kantonsparlament: durch Machenschaften aus neoliberalen Business- Just im Moment, in welchem ein Ratsmitglied den anzügen weltweit dirigiert werden», heult der Namen «Philipp Hadorn» ausspricht, beginnen in Wolf. «Als Christ nehme ich mit Genugtuung zur der Stadt Kirchenglocken zu läuten. Ist Hadorn, im Kenntnis, dass Kirchen und christliche Organisatio- aktuellen sgv-Ranking der KMU-Freundlichkeit auf nen die Stimme auch in der Schweiz wieder Rang 162 klassiert, ein Heiliger? Ist er nicht, eher erheben, Ungerechtigkeiten anprangern und sich ein Wolf im Schafspelz. Zwei Zitate aus seinem offen für den Schutz von Menschen und die Philipp Hadorn Votum zur Konzernverantwortungs-Initiative Bewahrung der Schöpfung engagieren», missio- SP-Nationalrat (welche am 13. Juni 2019 im Nationalrat behan- niert das Schaf. Selbst SP-intern spaltet Hadorn seit 2011 delt wurde) genügen, um mehr über seine Denk- die Geister: Bei den Wahlen 2015 konnte er sich weise herauszufinden. «Wir sind schockiert, dass knapp, mit 122 Stimmen Vorsprung, über die neue Formen des Kolonialismus aus der Schweiz Ziellinie retten. 36 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Parteiintern muss er sich noch hochdienen

Christian Imark war 2012, 29-jährig, allzeit jüngs- Reduktionsleistung erreichen. Das Problem ist, ter Präsident des Solothurner Kantonsrats. Er dass andere Länder unsere Anstrengungen in erntete für seine Amtsführung viel Lob. 2015 wenigen Stunden wieder zunichtemachen – eine wurde der Schwarzbube in den Nationalrat ge- Problematik, die Sie mit übertriebenen Massnah- wählt. Parteiintern muss er sich noch hochdienen. men hier noch befeuern.» Offeriert von Kreisen aus Das ist Normalität im Parlamentsbetrieb. Immerhin der SVP, wurde den Gästen an der 1. August-Feier durfte er in der «Arena» etwa bei Klimadebatten 2019 auf dem Weissenstein (unter ihnen Weinbauer Christian Imark wiederholt den Standpunkt der SVP vertreten. Im und Bundesrat Guy Parmelin) Weisswein von der SVP-Nationalrat seit 2015 Rat erklärte er im Dezember 2018: «Die Schweiz iberischen Halbinsel ausgeschenkt. Imark, dem

hat den CO2-Ausstoss bereits massiv gesenkt, und heimatverbundenen Präsidenten der kantonalen in Zukunft wird die Schweiz mit Eigenverantwor- SVP, müsste das ziemlich spanisch vorkommen, tung und neuen Technologien eine noch grössere oder nicht?

Im Thal sind immer noch keine Wisente angesiedelt …

Wenn im Nationalrat über Energie, Umwelt oder tant sozusagen. Auf seiner Webseite bekennt er: Raumplanung diskutiert wird, muss man zur «Ich stehe hinter der Energiestrategie 2050, wie Kenntnis nehmen, was Stefan Müller-Altermatt zu sie Bundesrat und Parlament verabschiedet ha- sagen hat. Er war von 2015 bis 2017 Präsident der ben. Der schrittweise Atomausstieg und die für diese Bereiche zuständigen Kommission und Reduktion der fossilen Energieträger ist so zwin- kennt sich in den entsprechenden Dossiers bes- gend wie schwierig. Durch die Förderung der tens aus. Davon weiss man im UVEK ein Lied zu Photovoltaik, der Geothermie und der Wasser- Stefan Müller- singen: 31 seiner bisher 70 Vorstösse waren an kraft werden wir weniger auslandabhängig und Altermann dieses Departement adressiert. Der Herbetswiler gleichzeitig sauberer in Sachen Stromversor- CVP-Nationalrat Gemeindepräsident war in der auslaufenden gung.» Nur etwas hat der promovierte Biologe bis seit 2011 Legislaturperiode einer der glühendsten Verfech- heute nicht geschafft: Im Thal sind immer noch ter der «Energiestrategie 2050», Leuthards Adju- keine Wisente angesiedelt…

Der «Hardliner» beweist Sinn für Barmherzigkeit

Walter Wobmann wurde vor vier Jahren mit 30 502 Walter Wobmann verteidigt das Programm seiner Stimmen glanzvoll in den Nationalrat wiederge- SVP – damit stösst er bei Exponenten anderer wählt. Wie gelingt es dem früheren Automechani- bürgerlicher Parteien oft auf Unbehagen. Das ker und heutigen Verkaufsleiter, in der Gunst der kümmert ihn keinen Deut. Der «Hardliner» Wählerinnen und Wähler im Kanton Solothurn so beweist auch Sinn für Barmherzigkeit. So fordert weit oben zu stehen? Ganz einfach: Wobmann ist er vom Bundesrat, die Ausschüttung von Entwick- KMU-freundlich, glaubwürdig, er beherrscht den lungshilfegeldern «an Staaten, in denen Menschen Walter Wobmann Umgang mit emotionalen Themen wie Minarett- wegen ihres christlichen Glaubens vom Staat SVP-Nationalrat und Burkaverbote. Und er sagt konsequent Nein zu oder von anderer Seite verfolgt oder diskriminiert seit 2003 ungerechtfertigten Steuern und Gebühren. Er stellt werden», sei einzuschränken oder auszusetzen. sich der Auseinandersetzung mit dem politischen Seine Motion vom 15. Juni 2018 ist noch nicht Establishment. Das Volk versteht seine Sprache. erledigt.

Von barttragenden Männern und behornten Kühen

Irgendwie schafft es der joviale Roberto immer, überzeugt, lässt er sich kaum zurückzubinden. Majorzwahlen zu überstehen. Wenn’s sein muss, Ein Beispiel dazu: Die «Hornkuh-Initiative». Wort- in einem zweiten Wahlgang. Seine Abwahl aus reich kämpfte er im September 2017 im Rat für dem Solothurner Regierungsrat im Jahr 2005 hat das Anliegen seines Landsmanns, Bauer Armin er verschmerzt. Der Standesherr geniesst die Capaul. Ob ein innerer Zusammenhang zwischen Unterstützung von Wahlhelfern aus dem bürgerli- barttragenden Männern und behornten Kühen chen Lager, speziell von freisinnigen. Mit ihrem bestehe, lasse sich wissenschaftlich nicht erhärten, Roberto Zanetti Support erweisen sie einem «Roten» und Gewerk- philosophierte er, «vielleicht bringen einen da die SP-Ständerat seit 2010 schafter die Ehre. Im Gegenzug ist Roberto Zanetti Plausibilität und der gesunde Menschenverstand auch bereit, zu Kompromissen Hand zu bieten. weiter.» Zur Erinnerung: Die Vorlage wurde Damit gehört er unter SP-Grössen zu den wenigen am 25. November 2018 mit 54,7 Prozent Nein- Ausnahmen. Ist er aber einmal von einer Idee Stimmen abgelehnt. Wirtschaftsflash | September 2019 |Wahlen 2019 | 37

Die führenden bürgerlichen Parteien unterstützen grossmehrheitlich die Positionen der Wirtschaftsverbände

Diese «Legislatur-Bilanz» der beiden führenden Wirtschaftsverbände im Kanton Solothurn darf sich sehen lassen. Der Vergleich mit den Abstimmungsparolen der grossen Parteien zu Vorlagen sowie mit den Ergebnissen der verschiedenen Urnengänge in den letzten vier Jahren zeigt: Die Solothurner Handelskammer und der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband stehen mit ih- ren Empfehlungen grossmehrheitlich auf der Seite der Sieger. Die Analyse bestätigt auch eine andere, nicht überraschende Erkenntnis: Die SP und die Grüne Partei vertreten in mindestens zwei von drei Abstimmungen mit wirtschaftspolitischer Relevanz wirtschafts- und gewerbe- feindliche Ansichten.

Paul Meier

Es gehört zu den grundlegenden Die Wirtschaftsverbände im Vergleich Aufgaben von Wirtschaftsverbänden, sich in politischen Prozessen für die mit den Parteien im Kanton Solothurn Interessen ihrer Mitglieder zu engagie- ren. Diesem Gebot wollen auch die Solothurner Handelskammer (SOHK) und der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband (kgv) gerecht werden. Nun, wie gross ist die Durchschlags- kraft der beiden Verbände? Diese Frage ist am besten zu beantworten, indem man ihre Empfehlungen zu Abstim- mungen mit wirtschaftspolitischer Rele- vanz auf eidgenössischer wie auch auf kantonaler Ebene den Parolen der führenden Parteien im Kanton gegen- überstellt und auch an den Ergebnissen der jeweiligen Urnengänge misst. Als Vergleichsperiode nehmen wir die Zeit seit den letzten Wahlen in den Natio- nalrat und in den Ständerat, also die letzten vier Jahre.

2016, 2017, 2018 und im ersten Halb- Die Solothurner Handelskammer hat zu 30 Geschäften mit wirtschaftspolitischer Relevanz, jahr 2019 sind dem Volk insgesamt 38 welche seit den Eidgenössischen Wahlen 2015 an der Urne zu entscheiden waren, Abstim- mungsparolen beschlossen, der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband zu 26 Vorlagen. Geschäfte zum Entscheid unterbreitet Der Vergleich mit den jeweiligen Parolen der Solothurner Kantonalparteien zeigt: Die füh- worden, nämlich 33 vom Bund und renden bürgerlichen Parteien teilen grossmehrheitlich die Meinung der Wirtschaftsverbände. fünf vom Kanton. In diesen Jahren Allen voran figuriert die freisinnige Partei. Rot und Grün vertreten gegenteilige Positionen. veröffentlichte die SOHK Stellungnah- Bemerkenswert ist, dass die CVP der SOHK deutlich näher steht als die SVP. Andersherum verteilen sich die Sympathien beim kgv: Hier überflügelt die SVP die CVP um knapp vier men zu 30 Vorlagen, der kgv zu 26. Prozentpunkte.

Die «Legislatur-Bilanz» der beiden führenden Wirtschaftsverbände im votierte in 17 von 22 Parolen (79,2 und des kgv, insbesondere mit ihrem Kanton Solothurn lässt sich sehen. Bei Prozent) identisch wie die Mehrheit der wuchtigen Nein am 10. Juni 2018 Bundesvorlagen stand die Handels- Abstimmenden, fünfmal entschied zur Teilrevision des Energiegesetzes. kammer in 23 von 26 Abstimmungen diese gegen die Parolen der kgv-Präsi- Diesen drei Erfolgen gegenüber steht über Initiativen oder Bundesgesetze dentenkonferenz. Zu je vier kantonalen auch eine empfindliche Niederlage, auf der Seite der Sieger und erzielte Vorlagen gaben beide Verbände nämlich die mit 51,4 Prozent Nein- damit eine Erfolgsquote von 89,7 Abstimmungsemfehlungen heraus. Die Stimmen verworfene Umsetzung der Prozent. Nur dreimal hatte sie das Stimmberechtigen teilten in drei dieser AHV-Steuervorlage im Kanton Solo- Nachsehen. Der Gewerbeverband vier Vorlagen die Meinung der SOHK thurn am 19. Mai 2019. 38 | Wahlen 2019 | September 2019 | Wirtschaftsflash

Bei Bundesvorlagen sagte das Volk Die Übereinstimmung mit Nein – ganz im Sinne von SOHK und kgv – beispielsweise zur Atomaus- den Resultaten in Bund und stiegsinitiative, zur «Grünen Wirt- Kanton Solothurn schaft», zur Fair-Food-Initiative, zur Vollgeld-Initiative, zur Volksinitiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung» oder zu sozialromantischen Träumerei- en wie der Initiative «Für ein bedin- gungsloses Grundeinkommen». Bei der Abstimmung zur «Energiestrategie 2050» vertraten die Handelskammer (Ja) und der Gewerbeverband (Nein) gegensätzliche Standpunkte. Das Abstimmungsergebnis gab der SOHK Recht, im Kanton Solothurn mit 50,8 Prozent Ja-Stimmen allerdings äusserst knapp. Bei der Abstimmung zum Unternehmenssteuergesetz III wurden die beiden Verbände nach ihren Ja-Parolen auf Bundesebene (59,1 Prozent) klar und auf kantonaler Ebene (65,9 Prozent Nein-Stimmen) noch deutlicher in die Schranken verwiesen.

Aufschlussreich ist im Übrigen auch Die Analyse der Abstimmungsergebnisse auf eidgenössischer wie auch auf kantonaler Ebene der Vergleich der Abstimmungsparo- bestätigt: Wenn die führenden Wirtschaftsverbände des Kantons Solothurn zu einer Vorlage eine Abstimmungsempfehlung veröffentlichen, dürfen sie grossmehrheitlich auf die Zu- len der Wirtschaftsverbände mit jenen stimmung seitens der Stimmberechtigten zählen. Die um knapp zehn Prozentpunkte tiefere der führenden Parteien im Kanton Erfolgsquote beim Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverband ist teilweise auch dadurch zu Solothurn. Die Auswertung zeigt: Die begründen, dass dieser Verband zu weniger Geschäften Stellung genommen hat als die Solo- führenden bürgerlichen Parteien teilen thurner Handelskammer. Die Grafik umfasst die Resultate sämtlicher Abstimmungen (Bundes- vorlagen und kantonale Vorlagen) mit den jeweiligen Ergebnissen auf Bundesebene und auf grossmehrheitlich die politischen kantonaler Ebene. Empfehlungen der Handelskammer und des Gewerbeverbandes. Allen vor- an figuriert die freisinnige Partei. SVP die CVP um knapp vier Prozent- tons Solothurn vertreten in min­- Bemerkenswert ist, dass die CVP der punkte. Die Analyse bestätigt auch destens zwei von drei Abstimmungen SOHK deutlich näher steht als die SVP. eine andere, nicht überraschende mit wirtschaftspolitischer Relevanz Andersherum verteilen sich die Sym- Erkenntnis: Die Sozialdemokratische wirtschafts- und gewerbefeindliche pathien beim kgv: Hier überflügelt die Partei und die Grüne Partei des Kan- Ansichten.

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Abstimmungsparolen nach den letzten Eidgenössischen Wahlen bis heute

Abstimmungsparolen Resultat Vorlage kgv SOHK FDP CVP SVP SP Grüne Kanton SO Bund

28. Februar 2016 VI «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer» keine Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein 57.0% Nein 58.9% VI «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 59.8% Nein 59.9% Änderung Bundesgesetz Strassentransitverkehr Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Ja 65.3% Ja 57.0% (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) Hochwasserschutz und Revitalisierung Emme, Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja 83.1% Wehr Biberist bis Aare 5. Juni 2016 VI «Pro Service public» Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein 64.6% Nein 67.6% VI «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 78.8% Nein 59.4% VI «Für eine faire Verkehrsfinanzierung» (Milchkuh-Initiative) Ja Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein 67.8% Nein 70.8% Änderung des Asylgesetzes keine Ja Ja Ja Nein Ja Ja Ja 65.3% Ja 66.8%

25. September 2016 VI «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirt- Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 69.4% Nein 63.6% schaft» (Grüne Wirtschaft) VI «AHVplus: für eine starke AHV» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 59.2% Nein 59.4% Bundesgesetz über den Nachrichtendienst keine Ja Ja Ja Ja Nein Nein Ja 63.4% Ja 65.5%

27. November 2016 VI «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 60.5% Nein 54.2% (Atomausstiegsinitiative) 12. Februar 2017 Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Ja 59.4% Ja 61.9% und den Agglomerationsverkehr Unternehmenssteuerreformgesetz III Ja Ja Ja Ja Ja Nein Nein Nein 65.9% Nein 59.1%

21. Mai 2017 Energiegesetz (Energiestrategie 2050) Nein Ja Nein Ja Nein Ja Ja Ja 50.8% Ja 58.2% Volksinitiative gegen den Lehrplan 21 Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein 65.9%

24. September 2017 Bundesbeschluss über die Ernährungssicherheit Nein Nein Ja Ja Ja Ja Ja Ja 73.5% Ja 78.7% Bundesgesetz über die Reform der Altersvorsorge 2020 Nein Nein Nein Ja Nein Ja Ja Nein 57.5% Nein 52.7% Bundesbeschluss über die Zusatzfinanzierung der AHV Nein Nein Nein Ja Nein Ja Ja Nein 55.5% Nein 50.0%

4. März 2018 No-Billag-Initiative Nein Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein 69.3% Nein 71.6% Bundesbeschlussüber die neue Finanzordnung 2021 Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja 80.6% Ja 84.1%

10. Juni 2018 Volksinitiative «Für krisensicheres Geld (Vollgeld-Initiative)» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 78.5% Nein 75.7% Bundesgesetz über Geldspiele (Geldspielgesetz) Nein Nein Nein Ja Stimm- Ja Nein Ja 63.5% Ja 72.9% freigabe Teilrevision des Energiegesetzes des Kantons Solothurn Nein Nein Nein Ja Nein Ja Ja Nein 70.5%

23. September 2018 Fair-Food-Initiative Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 68.8% Nein 61.3% Volksinitiative «Für Ernährungssouveränität» Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 75.9% Nein 68.4%

25. November 2018 Volksinitiative «Schweizer Recht statt fremde Richter Stimm- Nein Nein Nein Ja Nein Nein Nein 65.0% Nein 66.2% freigabe (Selbstbestimmungsinitiative)» 10. Februar 2019 Volksinitiative «Zersiedelung stoppen – Nein Nein Nein Nein Nein Ja Ja Nein 63.8% Nein 63.7% für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung» 19. Mai 2019 Bundesgesetz über die Steuerreform und AHV-Finanzierung Ja Ja Ja Ja Stimm- Ja Stimm- Ja 58.6% Ja 66.4% freigabe freigabe Umsetzung der AHV-Steuervorlage im Kanton Solothurn Ja Ja Ja Ja Stimm- Nein Nein Nein 51.4% freigabe 40 | Öffentliche Beschaffung | September 2019 | Wirtschaftsflash

Pannen, Pech und Pleiten bei den neuen Zugskompositionen der Schweizerischen Bundesbahnen: Nicht erst seit dem Fall «Bombardier» bewegen öffentliche Beschaffungen die Gemüter.

Was zählt mehr: Internationale Verpflichtungen oder «Heimatschutz»?

Das totalrevidierte Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) dürfte in abseh- barer Zeit in Kraft gesetzt werden – sofern bis am 10. Oktober 2019 kein Referendum dagegen zustande kommt. Die Erarbeitung dieser neuen Rechtsgrundlage war kein Spaziergang. In den eidgenössischen Räten speziell zu reden gaben die Forderungen einer Unternehmer-Initiative «Fair Play öffentliche Beschaffung». Aufschlussreich ist, wie sich die Ratsmitglieder aus dem Kan- ton Solothurn in der Kontroverse «internationale Verpflichtungen versus Heimatschutz?» geäus- sert haben.

Paul Meier (Text), SBB (Foto)

40 Milliarden Franken. Für diesen Nicht erst seit dem Fall «SBB/Bombar- Organisation innerhalb der Vereinten Betrag kaufen gemäss einer Schätzung dier» bewegen öffentliche Beschaffun- Nationen, sie hat Sitz in Genf und des Staatssekretariats für Wirtschaft gen die Gemüter. Das Thema schürt beschäftigt sich mit den Regeln des (seco) Bund, Kantone und Gemeinden Emotionen. Was zählt mehr: Die Einhal- weltumspannenden Handels. Das jedes Jahr Güter und Dienstleistungen tung internationaler Verpflichtungen GATT/WTO-Übereinkommen vom ein. Ein beachtlicher Teil dieser Summe oder der Schutz von Anbietern in der 15. April 1994 ist in den angeschlosse- geht ins Ausland. «Das ist nicht in Schweiz und von einheimischen Ar- nen Ländern für alle Behörden verbind- Ordnung», monieren Vertreter von beitsplätzen? lich. Es definiert insbesondere die Wirtschaft und Gewerbe. «Schweizer Schwellenwerte für einzelne Segmente. Betriebe zahlen Steuern, leisten Sozial- Schwellenwerte verpflichten zu Diese betragen aktuell: abgaben, bilden Lehrlinge aus», hört internationalen Ausschreibungen n 230 000 Franken bei Lieferungen man klagen, «und trotzdem haben sie Die Schweiz ist seit dem 1. Januar 1995 beziehungsweise 700 000 Franken bei öfters das Nachsehen, wenn bedeuten- Mitglied der Welthandelsorganisation Lieferungen und Dienstleistungen im de Aufträge vergeben werden.» (WTO). Die WTO ist eine eigenständige Auftrag einer Auftraggeberin nach Wirtschaftsflash | September 2019 |Öffentliche Beschaffung | 41

Artikel 2 Absatz 2 des BöB oder für «Die Auftraggeberin prüft die Angebote anhand Aufträge, welche die Automobildienste leistungsbezogener Zuschlagskriterien. Sie berück- der Schweizerischen Post zur Durchfüh- rung ihrer in der Schweiz ausgeübten sichtigt, unter Beachtung der internationalen Ver- Tätigkeit im Bereich ­des Personen­ pflichtungen der Schweiz, neben dem Preis und transports vergeben; n 230 000 Franken bei Dienstleis­ der Qualität einer Leistung, insbesondere Kriterien tungen und wie Zweckmässigkeit, Termine, technischer Wert, n 8,7 Millionen Franken bei Bau­ werken. Wirtschaftlichkeit, Lebenszykluskosten, Ästhetik, Nachhaltigkeit, Plausibilität des Angebots, die unter- Übersteigt der mutmassliche Auftrags- wert einer Beschaffung die hier genann- schiedlichen Preisniveaus in den Ländern, in welchen te Summe, muss der Auftrag zwingend die Leistung erbracht wird, Verlässlichkeit des Prei- öffentlich ausgeschrieben werden. Industrie- oder Dienstleistungsbetriebe ses, Kreativität, Kundendienst, Lieferbedingungen, in Ländern ausserhalb der Schweiz Infrastruktur, Innovationsgehalt, Funktionalität, erhalten so die Chance, Offerten abzu- geben und den Zuschlag für den Auf- Servicebereitschaft, Fachkompetenz oder Effizienz trag zu erhalten. Das Recht bietet der Methodik.» ebenso Schweizer Unternehmen die Möglichkeit, sich an Ausschreibungen anderer Länder zu beteiligen. Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB), Artikel 29, Zuschlagskriterien, Absatz 1 Auch Schweizer Firmen sind also Nutz- niesser von Aufträgen aus dem Ausland. So sollte der Markt funktionieren. Als Exportland ist die Schweiz darauf Die Initiative «Fair Play Massstäben. Daraus lässt sich (gemäss angewiesen, dass internationale Ver- öffentliche Beschaffung» Logik der «Fair Play»-Initianten) folgern: pflichtungen wie das GATT/WTO-Über- «Gleich lange Spiesse für KMU», das Um preislich gleichwertig zu gelten, einkommen respektiert werden. Die forderte im Zusammenhang mit der sollte der Angebotspreis aus einem überwiegende Mehrheit international Totalrevision des Bundesgesetzes über Land, in welchem das Preisniveau zum tätiger Firmen scheut Diskriminierungen das öffentliche Beschaffungswesen Beispiel 60 Prozent des Niveaus in der wie der Teufel das Weihwasser. Sie (BöB) eine Unternehmer-Initiative «Fair Schweiz beträgt, nicht höher liegen als befürchtet Retourkutschen, wenn in Play öffentliche Beschaffung» mit über 60 Prozent der Offerte eines Schweizer einem einzelnen Land Submissionsbe- 450 – grösstenteils inlandorientierten – Unternehmens. Jede geringere Preis- stimmungen durchlöchert – sprich: involvierten Firmen. Darunter auch 17 spanne würde bedeuten, dass der zugunsten eigener Interessen ausgelegt aus dem Kanton Solothurn mit SOHK- ausländische Anbieter eine überhöhte – werden. Diese Bedenken werden auch Vorstandsmitglied Alex Naef, CEO der Gewinnmarge erzielt. von economiesuisse angemeldet. Carrosserie Hess AG in Bellach, als einem ihrer prominentesten Vertreter. Zweifel, dass sich alle Nationen Als treibende Kraft und Koordinatorin an die Regeln halten des Komitees zeichnete die PR- und Die Einigungs- Oft fällt in Diskussionen über öffentli- Finanzspezialistin Pia Stebler, Präsidentin che Beschaffungen der Einspruch, es der KMU-Frauen Solothurn, verant­ konferenz gehe nicht überall so zu und her, wie wortlich. es die Regeln vorschreiben. Die Wenn nach drei Detailberatungen Schweiz solle sich nicht als Musterkna- Was denn sollte im Gesetz verändert eines Erlassentwurfes in jedem Rat be aufführen. International habe es werden, damit der Idee von «Fair Play» zwischen den Räten noch Differen- schon längstens einen Gesinnungswan- tatsächlich mehr Rechnung getragen zen bestehen, entsenden die mit del gegeben, erklärte die Aargauer würde? Im Fokus des Unternehmer- dem Geschäft betrauten Kommissio- Unternehmerin Sylvia Flückiger-Bäni Komitees stand der Artikel 29 «Zu- nen beider Räte (im Fall des BöB: (SVP), Vorstandsmitglied des Schweize- schlagskriterien». Hier brachte es den Kommissionen für Wirtschaft und rischen Gewerbeverbandes, am folgenden Passus ins Spiel: «Die Auf- Abgaben/WAK) je 13 Mitglieder in 13. Juni 2018 im Nationalrat. «Es gibt traggeberin berücksichtigt… die unter- die Einigungskonferenz. Diese stellt international zunehmend die Tendenz, schiedlichen Preisniveaus in den Län- beiden Räten einen Einigungsantrag, dass Länder wieder ihre eigenen Unter- dern, in welchen die Leistung erbracht der alle verbleibenden Differenzen nehmen vorziehen und dementspre- wird.» Die Begründung für diese Ergän- gesamthaft bereinigt. Lehnt einer chende Strategien auch politisch und zung ist nachvollziehbar. Tatsächlich der Räte den Einigungsantrag ab, wirtschaftlich verfolgen», ergänzte sie produzieren Betriebe in Nachbarlän- gilt die ganze Vorlage als nicht mit einem Seitenhieb an die USA und dern, Oststaaten, Indien, China und zustande gekommen und wird von Indien. Beobachter nennen auch Italien weiteren asiatischen Nationen zu teils der Liste der Geschäfte gestrichen. oder Frankreich als potenzielle «Sün- erheblich tieferen Kosten als Schweizer der». Nur: Wo kein Kläger ist, ist Firmen. Lohn- und andere Aufwendun- Quelle: www.parlament.ch kein Richter. gen liegen massiv unter Schweizer 42 | Öffentliche Beschaffung | September 2019 | Wirtschaftsflash

Sylvia Flückiger-Bäni, Minderheitsspre- Beide Solothurner Standesherren, Pirmin sichtigen, auch wenn das Endprodukt in cherin der vorberatenden Kommission Bischof und Roberto Zanetti, unterstütz- der Schweiz hergestellt worden ist? für Wirtschaft und Abgaben (WAK/N), ten in den Detailberatungen im Stände- Könnte dann ein Schweizer Unterneh- brachte es bei der Erstberatung des rat das Anliegen des «Fair Play»-Komi- men beispielsweise nicht mehr vom Gesetzesentwurfs im Nationalrat im Juni tees. Zanetti soll, so berichten Insider, günstigen Preisniveau in irgendeinem 2018 auf den Punkt: «Sie finden immer bei den SP-Ständeräten eine zentrale asiatischen Land profitieren, wenn das jemanden, der noch billiger anbietet. Es Rolle gespielt haben. Bischof betonte entsprechende Produkt im Wettbewerb ist ein ruinöser Preiskampf, der sich am 20. Dezember 2018: «Insgesamt ist mit einem deutschen Unternehmen schon lange abspielt, und es gibt teilwei- das Preisvergleichskriterium ein wesent- steht?» Er halte die Anwendung dieser se wirklich keine Ethik und keine Moral licher Punkt, der im WTO-Abkommen neuen Bestimmung unter Umständen mehr, was sehr betrüblich ist.» Auch mit zwar nicht vorgesehen ist und mögli- sogar für kontraproduktiv und nicht massiver Effizienzsteigerung und innova- cherweise in Widerspruch dazu steht.» für umsetzbar, sofern man nicht einen tiven Produkten schaffe es die Schweiz Es sei aber auch ein wesentlicher Punkt, unglaublichen Aufwand betreiben wolle. nicht, auch nur schon annähernd jene mit welchem man vor allem schweizeri- Preise anzubieten, welche das Ausland schen, kleineren und mittleren Unter- Die Anliegen der Wirtschaft würden mit anzubieten imstande sei. nehmen gleich lange Spiesse zu Anbie- der besseren Berücksichtigung der terinnen und Anbietern aus Ländern mit Qualität gegenüber dem Preis berück- Ein Seilziehen zwischen tiefen Lohnniveaus und Preisstrukturen sichtigt, nicht mit der kaum umsetzba- den beiden Räten gewähren wolle. ren Berücksichtigung der ausländischen Die Diskussion darüber, was ordnungspo- Preisniveaus. Aus diesem Grund habe er litisch korrekt sei und was in der Praxis Differenzierter Meinung war man in der Differenzbereinigung gegen die getan werden sollte, dauerte länger als jedoch innerhalb der Solothurner Dele- Aufnahme dieser Bestimmung votiert. In ein Jahr. Nicht nur, aber auch wegen der gation im Nationalrat. Christian Imark der Schlussabstimmung habe er dann Ergänzung des besagten Artikels 29. Nach und Walter Wobmann sagten katego- den Kompromiss gutgeheissen, weil der ersten Debatte landete das Geschäft risch Ja, Kurt Fluri stimmte in der ersten das Gesetz als Ganzes unterstützungs- noch weitere zwei Male zur Differenzbe- Entscheidungsfindung für die Ergän- würdig sei. reinigung in den beiden Kammern. zung von Artikel 29, Absatz 1, in den Schliesslich hatte sich auch noch die beiden weiteren Abstimmungen dage- Für einen starken Werk- und Einigungskonferenz der beiden Räte mit gen. Philipp Hadorn, Bea Heim (Ausnah- Produktionsstandort Schweiz der Vorlage zu befassen. Diese entschied me: eine Enthaltung) und Stefan Müller- «Als Gewerkschafter und Mitglied des sich mit 13 gegen 12 Stimmen für einen Altermatt wiesen die geforderte Nationalrates ist es mir selbstverständ- Kompromiss: Mit dem Einschub «…unter Ergänzung zurück. Wie begründen die lich ein Anliegen, dass der Werk- und Beachtung der internationalen Verpflich- Nationalräte Fluri, Hadorn und Müller- Produktionsstandort Schweiz stark tungen der Schweiz…» sollte übergeord- Altermatt sowie die Nationalrätin Heim bleibt und nicht durch Dumpingange- netem Recht Genüge getan werden. In ihr Nein? bote geschwächt wird – weder aus den Schlussabstimmungen am 21. Juni dem Inland noch aus dem Ausland», 2019 wurde das totalrevidierte Bundesge- betont Philipp Hadorn (SP). Die Schweiz setz über das öffentliche Beschaffungs- «Wenn wir gegen WTO- sei darauf angewiesen, dass sie auch wesen im Nationalrat mit 194 Ja- gegen Regeln arbeiten, wird das im Ausland Umsatz erzielen könne. Aus zwei Nein-Stimmen und im Ständerat mit diesem Grund habe man behutsam 44 Ja-Stimmen (ohne Gegenstimmen) fast mit Sicherheit zu zwischen kurzfristigen Interessen verabschiedet. Die Referendumsfrist läuft Klagen führen und wir inländischer Anbieter und internationa- am 10. Oktober 2019 ab. len Verpflichtungen abwägen müssen. werden die Aufträge «Der vorliegende Kompromiss aus der Solothurnische Mitglieder der Bun- nicht mehr erhalten.» Einigungskonferenz beider Räte ermög- desversammlung: Dafür und dagegen lichte, dass anhand ‹leistungsbezoge- Bundesrat Ueli Maurer Wie und mit welchen Argumenten haben ner Zuschlagskriterien› die Vorteile der die Ratsmitglieder aus dem Kanton inländischen Anbieter gewürdigt Solothurn zur Causa «Vergleich des Nicht umsetzbar oder werden können», schreibt er. Preisniveaus in den einzelnen Ländern» sogar kontraproduktiv Stellung genommen? Kurt Fluri (FDP.Die Liberalen) stellt sich Einigungskonferenz auf den Standpunkt, die Formulierung brachte die Lösung «die unterschiedlichen Preisniveaus in Es sei in der Debatte eine Kardinalsfra- den Ländern, in welchen die Leistung ge gewesen, ob man auch das unter- erbracht wird», berge grosse Schwierig- schiedliche Preisniveau in den anderen Anzeige keiten. «Wir haben es bei sehr vielen Ländern als Kriterium einführen solle, Produkten mit einer globalisierten meint Bea Heim (SP). Sie zitiert Finanz- Wertschöpfungskette zu tun. Müsste minister Ueli Maurer, der warnte: man dann für jeden Bestandteil dieser «Wenn wir gegen WTO-Regeln arbei- Produktionskette all die verschiedenen ten, wird das fast mit Sicherheit zu Preisniveaus berechnen, in denen sie in Klagen führen und wir werden die den betreffenden Ländern irgendwie Aufträge nicht mehr erhalten.» Das sei bearbeitet worden sind? Oder müsste ein gewichtiges Argument, denn die man im Extremfall sogar noch eine im Schweiz sei in grossem Masse vom IhreSprachen Experten ändern für dasSprachen Leben Ausland erbrachte Vorleistung berück- Export abhängig. «Wir riskieren, unsere Wirtschaftsflash | September 2019 |Öffentliche Beschaffung | 43

«Switzerland first» bei der Beschaffung von Druckerzeugnissen

Vor den finalen Diskussionen über ausschliesslich bei Schweizer Unter- Christian Imark, Stefan Müller-Alter- die Totalrevision des BöB hatte die nehmen, die die Wertschöpfung in matt und Walter Wobmann) gegen Bundesversammlung den Pfad der der Schweiz erbringen, vollzogen 85 Stimmen (mit Kurt Fluri) bei zehn Tugend schon einmal verlassen: Bei werden, erklärte der Luzerner. Selbst Enthaltungen (mit Philipp Hadorn der Beschaffung von Druckerzeug- für bundesnahe Betriebe wie Swiss- und Bea Heim) zugunsten der nissen soll «printed in switzerland» com, die Post, Ruag, die SBB, selbst Motion Müri. Auch der Ständerat den Vorrang haben. «Der Bundesrat für den Bund gelte: Man druckt im sagte am 10. Dezember 2018 mit 23 wird beauftragt, dafür zu sorgen, Ausland. Müri: «Man redet immer (mit Roberto Zanetti) gegen acht dass bei der öffentlichen Vergabe von Lehrstellen, man redet immer Stimmen (mit Pirmin Bischof) bei drei von Druckaufträgen durch das von Berufsbildung, man solle dazu Enthaltungen Ja zu «Switzerland Bundesamt für Bauten und Logistik stehen. Und dann wird im Ausland first» bei der Beschaffung von und die Bundesbetriebe nur Schwei- gedruckt.» Druckerzeugnissen durch das BBL zer Unternehmen berücksichtigt und bundesnahe Betriebe. werden», forderte SVP-Nationalrat Bundesrat Ueli Maurer kämpfte in Felix Müri am 16. Juni 2017. Die den beiden Räten für eine Ableh- Der Unternehmerverband der Beschaffung von Druck-Erzeugnissen nung des Begehrens, allerdings Grafischen Industrie, viscom, wird müsse angesichts der ungleich verweigerten ihm diese die Gefolg- mit Sperberaugen prüfen, ob die langen Spiesse zwischen den in- und schaft. Am 16. März 2018 entschied von ihm angestrebte Kursänderung ausländischen Wettbewerbern sich der Nationalrat mit 96 (mit tatsächlich umgesetzt wird.

Exportmärkte zu verschliessen, statt die aus dem Ausland – und dann noch aus Wirtschaftsfreundlich Türe offenzuhalten, dass Schweizer ganz unterschiedlichen Ländern – be- oder wirtschaftsfeindlich? Unternehmen im Ausland berücksich- ziehen. Wenn künftig bei allen Ange- Soll man in Anbetracht rechtsstaatlicher tigt werden.» In dieser Güterabwägung boten entlang der gesamten Wert- Vorgaben (einerseits) und berechtigter habe sie in den Detailberatungen für schöpfungskette ausländische Sorgen des einheimischen Gewerbes die staatsvertragskonforme Variante Wertschöpfungsanteile detailliert (anderseits) nun einzelne Ratsmitglieder abgestimmt. Schliesslich brachte die ausgewiesen und quasi preisstandardi- als «wirtschaftsfreundlich» auszeichnen, Einigungskonferenz die Lösung. In siert werden müssten, dann wäre dies andere als «wirtschaftsfeindlich» tadeln? Zukunft würden die unterschiedlichen ein ungeheuerlicher Papiertiger.» Die Das wäre fehl am Platz. Alle Beteiligten Preisniveaus unter Beachtung der Verwendung von sach- und leistungs- hatten plausible Gründe, sich so oder internationalen Verpflichtungen der fremden Kriterien würde sowohl die anders zu entscheiden. Schweiz berücksichtigt. Nun habe sie von der Schweiz eingegangenen zustimmen können. «Wir holen für alle Staatsverträge wie auch das bilaterale Die Unternehmer-Initiative «Fair Play das Beste heraus: dem Anliegen der Abkommen über bestimmte Aspekte öffentliche Beschaffung» feiert das KMU wird entsprochen, ohne die Türen des öffentlichen Beschaffungswesens Resultat ihrer Arbeit als Erfolg. Corrado zu den Exportmärkten zu verschliessen. mit der EU und die Freihandelsabkom- Pardini (SP), Sprecher der WAK/N, freute Auch wird nicht mehr allein der Preis men mit Drittstaaten verletzen. Es sei sich anlässlich der abschliessenden über den Zuschlag entscheiden, son- wichtig für die Schweiz, dass man die Beratung am 19. Juni im 2019 im Natio- dern Qualität, Nachhaltigkeit und internationalen Verpflichtungen einhal- nalrat: «Wir haben hier ein Gesetz, das Fachkompetenz. Ein Steilpass für ten könne, damit auch die Schweizer sehr modern, sehr gut ist und das, wie unsere Unternehmen!» Unternehmen keine Nachteile beim gesagt, eigentlich alle Kriterien erfüllt, Zugang zu den ausländischen Beschaf- die wir gemeinsam erarbeitet haben. «Papiertiger» und fungsmärkten haben würden. Namentlich haben wir jetzt nebst dem WTO-Klagen befürchtet Preis eine Vielzahl von Kriterien einge- Der Antrag, die Preisniveaus in den Nationalrat Müller-Altermatt ergänzt, führt, und – was zentral ist – das Leis- verschiedenen Ländern zu berücksichti- man habe mit dem neuen Gesetz jetzt tungsortsprinzip gilt nach wie vor. Auch gen, klinge zwar prima vista sehr die Möglichkeit, die Qualität höher zu das ist ein Schutz, damit nicht durch die verlockend und einleuchtend, antwor- gewichten und man habe das Kriterium Hintertür Dumping betrieben werden tet Stefan Müller-Altermatt (CVP). Er der Nachhaltigkeit eingebaut. «Bei kann.» beinhalte für die produzierende diesen beiden Kriterien sind wir Welt­ Schweizer Wirtschaft aber auch erheb- spitze.» Schliesslich verweist er auf den Ein modernes Gesetz oder ein bürokrati- liche Gefahren. «Es gibt ja nicht nur Artikel 38, Absatz 3, des neuen BöB. sches Monstrum? Die Zukunft wird den Fall ‹inländische Anbieter versus Dieser Absatz stipuliert, «dass auffälli- zeigen, ob sich die neue Rechtsgrundla- ausländische Anbieter›, sondern es gibt ge Dumpingangebote durch einen ge mit ihren 63 Paragraphen als prakti- ja auch den Umstand, dass verschiede- Vergleich durch die Verwaltung hinter- kabel erweisen wird oder nicht. Über ne inländische Anbieter in ganz unter- fragt und somit faktisch ausgeschlos- allem gilt: Bei der Beurteilung der Details schiedlichem Ausmass Vorleistungen sen werden.» ist gesunder Menschenverstand gefragt. 44 | Fokus | September 2019 | Wirtschaftsflash

Zwar akzeptiert Walter Wirth, CEO der AEK Energie AG, die Vorgaben der «Energiestrategie 2050», gleichwohl schränkt er ein:

«Auch wenn wir Verfechter einer CO2-freien Produktion sind, so muss man realistisch bleiben. Oberste Maxime ist die Versorgungssicherheit.»

«Wir sind am Anfang einer grossen Veränderung»

Klimaschutz, Strommarktliberalisierung, der Boom bei den erneuerbaren Energien stellt seit der Jahrtausendwende die Energiewirtschaft vor grosse Herausforderungen. Die regionale Dienst- leisterin AEK – seit 2016 in der AEK onyx Gruppe zusammengefasst – feiert 2019 ihr 125-Jahr- Jubiläum und hält mit dem raschen Prozess Schritt. Wir haben mit dem langjährigen AEK-CEO Walter Wirth über aktuelle Energiethemen gesprochen.

Joseph Weibel

Herr Wirth, die AEK hat in ihrer stabile Preise, da wir nicht den Markt- kantonale Vorlage scheiterte am zu Geschichte immer wieder mit Pio- mechanismen von Europa ausgeliefert engmaschigen Korsett mit zu vielen nierleistungen überrascht, die sich sind. Mittelfristig wird sie zudem Vorgaben und Zwängen. Auch wenn als wegweisend für die künftige günstiger sein. wir Verfechter einer CO2-freien Produk- Energieversorgung erwiesen haben. tion sind, so muss man realistisch Sie setzen zum Beispiel vollstän- Vor zwei Jahren haben sich 58 bleiben. Oberste Maxime ist die Versor- dig auf Strom aus erneuerbaren Prozent der Schweizer Stimmbe- gungssicherheit. Energiequellen. Dieser ist teurer als rechtigten für eine Neuausrichtung Strom aus fossilen Quellen. Geht der Energieversorgung im Rahmen Wie sieht Ihre Strategie aus? das auf Dauer auf? der «Energiestrategie 2050» ent- Unsere Strategie baut auf drei «D»: Walter Wirth: Unser Stromangebot in schieden. Vor einem Jahr wurde die Dekarbonisierung, Dezentralisierung der Grundversorgung ist in der Tat Teilrevision des Energiegesetzes im und Digitalisierung. Gebäude und hundert Prozent CO2-frei – stammt aus Kanton Solothurn deutlich abge- Verkehr sind der Schlüssel, sie haben der Produktion von einheimischen schmettert. Was ist jetzt richtig? die grösste Hebelwirkung. Mit der Wasserkraftwerken sowie von Wind- Die Energiestrategie 2050 ist eine Dekarbonisierung verbinden wir Strom- und Solaranlagen. Diese Energie ist Vision, die auf verschiedenen Wegen produkte aus CO2-freier Produktion; kurzfristig gesehen teurer, bietet aber zum Ziel geführt werden kann. Die Wärmeverbunde mit Holz und Abwär- Wirtschaftsflash | September 2019 |Fokus | 45

me; Pellets und Wärmepumpen sowie Elektromobilität. Mit Dezentralisierung und Digitalisierung unser Angebot Energiewelten namens «Home Energy»: Eine modula- Im Rahmen des 125-Jahr-Jubiläums len? Welche Rolle spielt die E-Mobili- re Lösung, mit der Hausbesitzer Solar- präsentiert sich der regionale Ener- tät und was geschieht, wenn es in strom selber produzieren, effizient gieversorger AEK mit einer grossen der Stromversorgung zu einem speichern und intelligent steuern Sonderschau an der HESO 2019 (20. Blackout kommt? Zu diesen und können. Dazu gehören auch Zusam- bis 29. September). «on/off Energie weiteren spannenden Fragen geben menschlüsse zur autarken Versorgung, fasziniert» bildet den «Fil rouge» die Energiewelten an der HESO auf intelligente Strommetze und Kunden- einer faszinierenden und digitalen faszinierende Art Auskunft. Ausser- portale. Zeitreise durch verschiedene Ener- dem referiert am 23. September giewelten mit verschiedenen Ant- BKW-CEO Suzanne Thoma zur Wieso liegt der Schlüssel bei den worten auf aktuelle Energiethemen. Abschaltung des Kernkraftwerks Gebäuden und beim Verkehr? Wie funktioniert die Stromgewin- Mühleberg (HESO-Forum). Rund 73 Prozent des Energieverbrauchs nung aus unterschiedlichen Quel- www.heso.ch in der Schweiz fallen auf Gebäude und Verkehr. Bei einem konventionellen Fahrzeug verpuffen 80 Prozent der Energie quasi ungebraucht in der Luft. 125 Jahre AEK Energie AG Bei E-Fahrzeugen werden bis 90 Pro- zent der Energie wirklich genutzt – Der Beginn. Im Frühling 1894 nimmt das Kraftwerk Luterbach seinen Betrieb bleiben sozusagen auf der Achse. Beim auf. Die Gesellschaft des Aare- und Emmenkanals (AEK) ist für die Anlage Gebäude kann mit wärmedämmenden zu­ständig und treibt die Elektrifizierung der Region voran. Ein Jahr später belie- Massnahmen und dem Einsatz von fert sie die Stadt Solothurn mit Strom. Wärmepumpen eine ähnliche Effizienz erreicht werden. Die Pionierin. Durch Pionierleistungen und Erfindergeist ist die AEK eine der führenden regionalen Energiedienstleisterinnen mit nationaler Ausstrahlung Stichwort: Autarke Versorgung. geworden. Es gibt verschiedene Projekte, vor 1990 Beteiligung am Mont-Soleil, dem grössten Photovoltaik-Kraftwerk Europas. allem in grösseren Überbauungen, 1993 Erste Contracting-Lösung für die Industrie. die am Laufen sind. Man spricht 1999 Nach dem Jahrhundertsturm 1999 entwickelt sie die Idee der Pellets, von bis zu 18 Prozent weniger Ener- um das Sturmholz 2003 sinnvoll zu nutzen. giekosten. Wie ist das möglich? 2003 lanciert die AEK für drei Jahre ein Wärmepumpen-Förderungsprogramm Die hauptsächliche Preisdifferenz mit einem einmaligen Förderbeitrag an private Liegenschaftsbesitzer. machen die bei der autarken Versor- 2005 Ferndampfleitung zwischen der Kebag in Zuchwil und der damaligen gung entfallenden Netzkosten aus. Papierfabrik M-real Biberist. Strombezüger bei einem Energieversor- 2011 installiert AEK die erste Ladestation für E-Fahrzeuge (aktuell 34 Lade- ger, wie wir es sind, beteiligen sich punkte an 14 Standorten). solidarisch an den Netzkosten. Werden die Bezüger aufgrund der autarken Die AEK onyx Gruppe (seit 2016) umfasst die AEK Energie AG, die onyx Energie Versorgung weniger, müssen die Mittelland AG, die BKW AEK Contracting AG und diverse Tochtergesellschaften. Kosten für die Netznutzung zwangs- Anzahl Mitarbeitende: 245 an fünf Standorten. Die AEK Energie AG ist Energielie- läufig angehoben, das heisst auf ferant in 116 Gemeinden mit 80 000 Kunden mit einer jährlichen Energieleistung die «verbleibenden Netzkunden» von einer Milliarde Kilowattstunden (KWh). Seit der Gründung wurden 580 junge verteilt werden. Berufsleute ausgebildet. Auf Ihrer Website werben Sie mit dem Slogan: «my elmo – Ihre Marke für Elektromobilität». Was muss man sich darunter vorstellen? setzt werden kann. Wir realisierten für in unserer Region. Wie muss man Als regionale Energieversorgerin sehen die WBM eine modular aufgebaute das verstehen? wir uns in der Pflicht, das Thema Elektro- Gebäudeenergie-Infrastruktur mit Photo- Wir sind ein privatmarktwirtschaftlich mobilität voranzutreiben. Wir haben voltaik-Anlage, Stromspeicher, Eigenver- orientiertes Unternehmen und müssen unter der Marke «my elmo» ein umfas- brauchsmodell und zwei Elektro-Ladesta- uns mit Mitbewerbern messen, die sendes Angebot sowohl für Private wie tionen – das ist eine zukunftsorientierte Dienstleistungen ohne Marge anbieten auch für Geschäftskunden. So kann zum und nachhaltige Energieversorgung. Die können und spezifisch in unserem Beispiel die Batterie des E-Autos, die WBM erreicht einen Selbstversorgungs- Kanton keine Steuern entrichten müs- meist über eine hohe Leistungsfähigkeit grad von rund 40 Prozent. sen – wie beispielsweise die Stadtwerke verfügt, für die Energieversorgung im in den drei Zentrumsstädten. Ich plä- Privathaushalt genutzt und das Gebäude Etwas zeitnaher liegt Ihnen offen- diere deshalb mit Nachdruck, dass zum eigenen kleinen Kraftwerk werden. bar ein anderes Problem auf dem dieser marktverzerrende Umstand mit Mit der Behindertenwerkstätte im Magen. Im Rahmen einer öffentli- der neuen Steuervorlage beseitigt bernischen Madiswil verfügen wir über chen Präsentation Ihrer Energiestra- werden muss. Im Nachbarkanton ein konkretes Fallbeispiel, wie Elektromo- tegie monierten Sie die ungleich Bern besteht diese Ungleichheit bilität bei einem KMU umfassend einge- langen Spiesse im Energiegeschäft übrigens nicht. «BusPro würde ich nie mehr hergeben.»

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Tom Schär, Dipl. Steuerexperte Obere Steingrubenstrasse 6 I 4500 Solothurn Tel 032 622 22 72 I www.schaertax.ch Die Bekämpfung von Crackerangriffen bleibt für die Polizei und Staatsanwaltschaften ein schwieriges Unterfangen. Meistens werden irgendwelche Systeme im Ausland infiltriert und über eine Vielzahl von PC in andern Ländern weitergeleitet, sodass eine Rückverfolgung des Kommunikationsweges kaum möglich ist. «Die Botschaften von potenziellen Angreifern sind immer besser verpackt und zum Teil extrem perfid gestaltet»

Ende Juni verursachte ein Crackerangriff auf den Gewerbeverband des Kantons St. Gallen erheb- liche Störungen in dessen IT-System. Die Kriminalabteilung der solothurnischen Kantonspolizei verzeichnete 2018 eine starke Zunahme der Cyberkriminalität. Die Zahl der Schadenmeldungen sei in den ersten Monaten dieses Jahres nochmals massiv angestiegen, betont der Branchenspe- zialist Patric Schluep, «ein Trojaner ist relativ schnell eingefangen.» Wie schützt man sich vor Er- pressungsversuchen? Und was ist zu tun, wenn man von einer Attacke betroffen ist? Der Ge- schäftsführer der Comp-Sys Informatik AG in Solothurn gibt Auskunft.

Paul Meier

Vor einigen Wochen erlebte der Patric Schluep: Ein Trojaner ist relativ anfragen oder persönliche Bewerbun- Gewerbeverband des Kantons St. schnell eingefangen. Eine Unachtsam- gen. Immerhin müsste es hellhörig Gallen das «Worst Case»-Szenario: keit eines Mitarbeiters genügt, er öffnet machen, wenn diese in einem holprigen Crackern gelang es, auf dessen IT- ein Mail oder klickt einen Link an und Deutsch geschrieben sind. System einen Trojaner zu platzieren. schon ist es passiert. Die Botschaften Die Behebung des Schadens verur- von potenziellen Angreifern sind immer Dass, wie im Fall St. Gallen, auch sachte Ärger, Arbeit und Kosten. besser verpackt und zum Teil extrem noch das Backup getroffen wird, Wie ist ein solcher Angriff möglich? perfid gestaltet, zum Beispiel als Offert- ist schon sehr speziell. 48 | Cyberkriminalität | September 2019 | Wirtschaftsflash

abgekoppelte und gleichzeitig archivie- lich anders daherkommt, ist Skepsis rende, externe Sicherung, die nicht angebracht. Dann müssten sämtliche überschrieben werden kann. Ihre Alarmglocken läuten. Verschlüsselungs- Historie soll während einer Zeit von Trojaner verursachen eine höhere drei bis vier Monaten nachvollzogen Auslastung der Prozessoren, die Com- werden können. Eine, zwei oder drei puter-Belüftung wird verstärkt. Oder Wochen genügen nicht. Es gibt leider man entdeckt im Dateisystem irgend- sowohl in KMU und ebenso in grossen welche Textdateien, die nicht dahin Firmen noch Backup-Anwendungen, gehören. welche diese Anforderungen nicht erfüllen. Das Thema Cyberkriminalität beschäftigt uns seit längerer Zeit. Der Virenschutz hat Gleichwohl gibt es immer mehr nicht funktioniert? Schadenmeldungen. Das kann man so nicht sagen. Sie Dem ist so. In den letzten drei, vier können über die im Markt erhältlichen, Jahren ist die Zahl der Schadenmeldun- besten Virenschutzprogramme verfü- gen massiv angestiegen, erst recht in gen und trotzdem bleiben Sie von den ersten Monaten dieses Jahres. Hackerangriffen nicht verschont. Vielfach hinken diese Programme der «Wenn alle Mitarbeite- aktuellen Entwicklung hintennach. Ein Schutzprogramm kann meistens nur rinnen und Mitarbeiter Viren erkennen, welche bereits im in einem Betrieb auf «Man soll nicht unbedacht Mails oder Umlauf sind. Tauchen neue Virenarten Webseiten öffnen, ungeprüfte Disks und auf, braucht es einige Tage, bis sie von potenzielle Gefahren Memory-Sticks übernehmen oder irgend­ Virenscannern erfasst werden können. welche Fun-Programme installieren. sensibilisiert sind Alles Fremde birgt Gefahren», warnt Ich bin überzeugt: Der beste Virenscan- Patric Schluep, Geschäftsführer der ner bleibt der Mensch – und ein gutes und ein einwandfrei Comp-Sys Informatik AG in Solothurn. Backup-System. funktionierendes Back- Wie erkennt man rasch, dass up-System vorhanden Ich predige es immer wieder: Mit ein IT-System gestört worden ist? ist, ist man nicht einem guten Backup-System kann das An ungewohnten Vorkommnissen. Bei Ausmass einer solchen Attacke verhin- einem DNS-Hacking wird, um ein machtlos.» dert werden. Von einem Backup auf Beispiel zu nennen, der gesamte Inter- eine intern gelagerte Festplatte ist net-Verkehr über eine Drittstelle umge- Das heisst: Es herrscht abzusehen. Zu den Eigenschaften eines leitet. Man spürt, dass das System eine gewisse Ohnmacht? einwandfrei funktionierenden Systems langsamer als üblich funktioniert. Oder Nicht ganz. Wenn alle Mitarbeiterinnen gehört eine vom eigenen Server wenn eine E-Banking-Plattform plötz- und Mitarbeiter in einem Betrieb auf

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potenzielle Gefahren sensibilisiert sind und ein einwandfrei funktionie- rendes Backup-System vorhanden ist, ist man nicht machtlos. Trotzdem Der Crackerangriff auf den kantonalen bleibt bei einem Angriff ein Schaden zurück. Gewerbeverband St. Gallen

Der St. Galler Gewerbeverband Am 21. Juni 2019, also ausgerech- «Wir müssen uns das überlegen», sagt, die Wiederherstellung des net in der Zeit, während der die ergänzte Keller. Der von Unbekann- «Courant normal» habe ihn rund Noten der beruflichen Qualifika- ten eingeschleuste Trojaner sei auch 45 000 Franken gekostet. Das ist tionsverfahren erfasst und geordnet auf das Backup übertragen worden, eine beträchtliche Summe. werden mussten, trat beim Gewer- wodurch das Problem noch ver- Ja, das ist ein unverhältnismässig beverband des Kantons St. Gallen schärft worden sei. Als erste Ge- hoher Betrag, vermutlich genau das «Worst Case»-Szenario ein. genmassnahme habe man die darum, weil sein Backup-System Dessen IT-System wurde durch Firewall-Intensität erhöht und in kompromittiert worden ist. einen Crackerangriff massiv gestört. einer Checkliste erfasst, wie in Einzelne Daten aus den vorange- ähnlichen Situationen künftig Bekannt sind auch sogenannte gangenen zwei Monaten gingen gehandelt werden müsse. Die «CEO-Hacks»: Per Mail beauf- verloren, die Rekonstruktion verur- Cracker hätten für die Freigabe der tragt ein Chef seinen Buchhalter, sachte einen erheblichen Aufwand, Daten mehrere zehntausend Fran- einen höheren Geldbetrag auf ein viel Ärger und Kosten im Umfang ken in Form von Bitcoins verlangt. bestimmtes Konto zu überweisen. von rund 45 000 Franken, wie Felix Man sei auf den Erpressungsver- Im Nachhinein erweist sich dieser Keller, Geschäftsführer des KGV St. such nicht eingegangen, betonte Auftrag als Fälschung. Gallen gegenüber Wirtschaftsflash Felix Keller und bemerkte abschlies- Solches passiert öfters als man denkt. erklärte. Der Verband ist gegen send: «Sie haben sich nicht mehr Ich kenne einen Fall, in welchem Cyberkriminalität nicht versichert. gemeldet.» mittels einer solchen Masche 1,2 Millionen Franken erschwindelt wor- den sind. Wie kann man bloss so naiv sein? Das Ganze hat auch mit gesun- dem Menschenverstand zu tun. So- wieso rate ich allen Unternehmen, für Banktransaktionen eine Zweitunter- Uns scheint, dass sich die Polizei Fremde birgt Gefahren. Eine minimale schrift vorauszusetzen. und Strafverfolgungsbehörden in Portion Misstrauen ist angemessen. der Bekämpfung von Cyberkrimi- Gesetzt den Fall, eine Störung nalität auf einem sehr dünnen Eis Verschiedene Gesellschaften bie- ist trotz aller Vorsichtsmass­ bewegen. Fabienne Holland, die ten Versicherungslösungen gegen nahmen eingetreten: Was ist Chefin der Kriminalabteilung der Cyberkriminalität an. Soll man zu tun, um dem Schaden zu Polizei Kanton Solothurn, erklär- davon Gebrauch machen? begrenzen?­ te am 26. März, die Aufklärung Eine Versicherung kann berechenbare Das System herunterfahren, den gestalte sich schwierig, da die Schadensummen ersetzen, jedoch Stecker ziehen, alle intern und extern Ermittlungen meist technisch sehr nicht für die Rekonstruierung von Betroffenen informieren. Je länger ein komplex seien und die Täter oft ver­lorenen Daten geradestehen. Ein Verschlüsselungs-Trojaner unentdeckt aus dem Ausland agieren würden. komplettes, sauberes Backup-System bleibt, umso mehr kann er sich ver- Dazu muss man verstehen, wie ein ist mindestens so viel wert wie eine breiten. Ich empfehle, sich mit einer Angriff funktioniert: Meistens werden Versicherungsprämie die im Schaden- Check-Liste auf einen möglichen irgendwelche Systeme im Ausland fall «nur» die Kosten trägt. Ist ein Schadenfall vorzubereiten. Wertvolle infiltriert und über eine Vielzahl von Schadenfall eingetreten, ist das Reali- Checklisten und Anleitungen können PC in andern Ländern weitergeleitet, tät. Ein solcher kann etwa für eine auch von der Webseite der Melde- sodass eine Rückverfolgung des Konstruktionsfirma, welche über Jahre und Analysestelle Informationssiche- Kommunikationsweges kaum möglich hinweg Pläne und CAD-Zeichnungen rung (MELANI) des Bundes herunter- ist. Für die Polizei und Staatsanwalt- erstellt hat und diese verliert, gravie- geladen werden. schaften bleibt das ein schwieriges rende Folgen haben, ihr sogar das Unterfangen. Genick brechen. Wer ist intern verantwortlich? IT-Sicherung ist eine zwingende Die Polizei Kanton Solothurn Aufgabe der obersten Geschäfts­ will aus diesem Grund ihre Präven- Wichtige Informationsquellen: leitung. tionsarbeit verstärken. Melde- und Analysestelle Prävention ist nötiger denn je. Ich sage Informationssicherung Soll man im Sinne einer Schadens- es nochmals: Sensibilisieren, sensibili- (MELANI) des Bundes: begrenzung auf Forderungen von sieren, sensibilisieren. Man soll nicht www.melani.admin.ch Crackern eintreten? unbedacht Mails oder Webseiten Nein, auf keinen Fall. Tritt man auf öffnen, ungeprüfte Disks und Memo- Fake-Sektortion: Erpressungsversuche ein, lädt man ry-Sticks übernehmen oder irgendwel- www.stop-sextortion.ch Erpresser ein, wieder zu kommen. che Fun-Programme installieren. Alles 50 | Tourismusstudie | September 2019 | Wirtschaftsflash

Rundgang durch die Ambassadorenstadt mit der Stadtführerin Claudia Sollberger: Gäste aus dem In- und Ausland brachten 2017 rund 350 Millionen Franken in die Kassen des Gewerbes im Kanton Solothurn, davon je rund 150 Millionen in den Regionen Solothurn und Olten.

Tagesgäste sind ebenso willkommen wie Hotelgäste

Eine Wertschöpfungsstudie untersuchte 2017 die Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft im Kanton Solothurn und in den fünf Regionen Solothurn, Olten, Grenchen, Schwarzbubenland und Thal. Fazit: Die Tourismusbranche wächst und die Region ist vor allem bei Schweizer Tagesgästen sehr beliebt.

Sabine Born (Text), Region Solothurn Tourismus (Foto)

6,2 Millionen Touristinnen und Touris- allerdings auch eine Kehrseite: «Man Der Solothurner Tourismusdirektor ten besuchten 2017 den Kanton Solo- ist sehr schnell in Solothurn, Olten betont aber nachdrücklich: «Für uns thurn, rund fünf Millionen waren oder Grenchen, aber genauso schnell sind Tagesgäste ebenso willkommen Tagesgäste, die meisten kamen aus der wieder weg», sagt Jürgen Hofer, wie Hotelgäste, auch wenn letztere im Schweiz. Mit 81 Prozent ist der Anteil Direktor Region Solothurn Tourismus. Schnitt mehr Geld pro Tag ausgeben.» an Tagesgästen im Kanton Solothurn Während man also andernorts ein Konkret sind es 208 Franken im Ver- also ziemlich hoch und vergleichbar mit Zimmer buchen würde, weil die Rück- gleich zu 39 Franken, welche Tagesgäs- anderen gut erreichbaren Naherho- reise zu beschwerlich ist, reist man te einbringen. Der hohe Anteil an lungsräumen im Mittelland oder in den von hier bequem und schnell wieder Tagesgästen macht die Differenz aber Voralpen. Die gute Erreichbarkeit hat nach Hause. wieder wett: «In der Stadt Solothurn Wirtschaftsflash | September 2019 |Tourismusstudie | 51

geben Tagesgäste pro Jahr 40 Millio- Jürgen Hofer auch betont haben. Tourismusanteile mit 3,5 Prozent der nen Franken aus – hauptsächlich in der «Fehlt es an Einkaufs- oder Einkehr- Beschäftigung und 2,2 Prozent der Gastronomie oder für Einkaufe. Sie zu möglichkeiten, kann der Gast schlicht regionalen Bruttowertschöpfung am pflegen und mit attraktiven Angebo- kein Geld ausgeben, auch wenn er es höchsten, gefolgt vom Schwarzbuben- ten zu bedienen, sie möglichst lange möchte.» Das sei etwa der Fall, wenn land mit einem Anteil von 3,3 Prozent in der Stadt zu behalten, daran ist uns Berggasthöfe oder andere Betriebe an der Beschäftigung und 2,1 Prozent viel gelegen, daran arbeiten wir lau- während der Woche geschlossen an der BWS. fend.» haben. In der Region Solothurn liegen die Regional unterschiedliche Insgesamt führen die Einnahmen der Tourismusanteile bei 2,6 Prozent der Schwerpunkte Gäste aber zu ansehnlichen Umsätzen Beschäftigung und 1,5 Prozent der Nebst klassischen Stadtführungen im Kanton und in der Folge zu touristi- regionalen Bruttowertschöpfung, in bietet Solothurn neu beispielsweise scher Wertschöpfung und Beschäfti- der Region Olten sind es 2,7 Prozent einen Foodtrail an, eine genussvolle gung. 2017 generierte der Tourismus der regionalen Beschäftigung und 1,7 Schnitzeljagd durch die Barockstadt. 3000 Vollzeitstellen im Kanton Solo- Prozent der regionalen Bruttowert- Sie macht sich als Hochzeitsstadt bei thurn – direkt bei den touristischen schöpfung. Im Naturpark Thal und Brautpaaren beliebt. Und der Freizeit- Leistungserbringern, aber auch in dem Schwarzbubenland hat der park Attisholz lockt ebenso neue anderen Branchen, da der Tourismus Tourismus somit eine grössere Bedeu- Gäste an wie das Kurhaus auf dem eine typische Querschnittbranche ist. tung als in den wirtschaftlich breiter Weissenstein, das Anfang August mit Das sind rund 400 Stellen mehr als abgestützten Regionen Olten, Solo- einem viertägigen Eröffnungsfest noch im Jahr 2008, als eine erste thurn und Grenchen. Verglichen mit seinen Restaurations- und Hotelbe- Studie durchgeführt wurde. Aufgeteilt Tourismusregionen in den Alpen ist die trieb aufgenommen hat und künftig nach Regionen bedeutet das: Je 1300 Abhängigkeit jedoch auch in den 800 Gäste gleichzeitig bedienen kann. Stellen schaffen die Regionen Solo- Regionen Thal und Schwarzbubenland In dem Sinn trumpft jede Region thurn und Olten, 280 das Schwarzbu- vergleichsweise niedrig. im Kanton Solothurn mit anderen benland, 140 der Naturpark Thal und Vorzügen: Olten punktet bei Business- knapp 400 die Region Grenchen (zur Abschliessend lässt sich sagen: Der gästen mit viel Raum für Kongresse Region Solothurn gehörend). Tourismus im Kanton Solothurn entwi- und Seminare, die Region Thal mit ckelt sich durchaus positiv und diesen einem schönen Naturpark, das Niedrige Abhängigkeit Trend will man weiterführen, «insbe- Schwarzbubenland mit dem Kloster vom Tourismus sondere die Sichtbarkeit auf dem Mariastein oder dem Goetheanum. 2,7 Prozent der Solothurner Beschäf- nationalen Markt und im süddeut- tigten arbeiten im Tourismus. Wie schen Raum verbessern», sagt Jürgen Kantonsweit spülten die Gäste 2017 stark die regionale Wirtschaft mit dem Hofer. Entsprechende Konzepte wer- rund 350 Millionen Franken in die Tourismus verbunden ist, sagen die den auf kantonaler und regionaler Kassen des Solothurner Gewerbes, jeweiligen Tourismusanteile aus. Eine Ebene derzeit erarbeitet. davon je 43 Prozent (rund 150 Millio- hohe Zahl deutet auf eine entspre- nen) in den Regionen Solothurn und chend hohe Abhängigkeit der Regio-

Olten, neun Prozent (33 Millionen) im nalwirtschaft von touristischen Bran- Quelle: «Die Wertschöpfung des Tourismus im Kanton Schwarzbubenland und fünf Prozent chen hin, oder – in ländlichen Solothurn 2017. Aufdatierung der Studie von 2010 und vertiefte Analyse des Tagestourismus.» Auftraggeber: (17 Millionen) im Naturpark Thal. Nicht Regionen zumindest – auf das Fehlen Kanton Solothurn Tourismus, Region Solothurn Touris- immer mangelt es indes an der Ausga- von Arbeitsplätzen in anderen Bran- mus, Region Olten Tourismus, Grenchen Tourismus, Forum Schwarzbubenland, Naturpark Thal. Projektleitung: befreudigkeit der Touristen, möchte chen. Im Naturpark Thal sind die Ursula Rütter-Fischbacher, Rütter Soceco.

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OfficeTools - OfficeSolutions - OfficeEfficiency 52 | Magazin | September 2019 | Wirtschaftsflash

Wer bezahlt wie viel Steuern im Kanton Solothurn?

Für das Jahr 2016 stellte das Steuer- Millionen Franken an Staatssteuern, was Die Anteile am Steuersoll 2016 amt des Kantons Solothurn Forde- einem Anteil von 12,9 Prozent seines des Kantons Solothurn je nach rungen im Gesamtbetrag von Ertrags aus Einkommenssteuern ent- Einkommensstufen 758,478 Millionen Franken in Rech- spricht; nung, 639,561 Millionen Franken Insgesamt wurden Einkommenssteuern 12.9% (84,3 Prozent) an Natürliche, im Betrag von 615,763 Millionen Fran- 118,917 Millionen (15,7 Prozent) an ken (96,2 Prozent des Steueraufkom- 17.3% Juristische Personen. Bemerkens- mens von Natürlichen Personen) faktu- wert ist, wie die Steueranteile nach riert. Einkommens- und Vermögensstufen aufgeschlüsselt sind. 2016 verrechnete der Kanton Solothurn 27.0% Vermögenssteuern im Betrag von total Will man Informationen zu einzelnen 24,014 Millionen Franken beziehungs- 42.8% Einkommens- und Vermögenskategorien weise 3,8 Prozent des Steueraufkom- erhalten, findet man online zurzeit die mens von Natürlichen Personen, nämlich Daten zur Steuerstatistik 2016. Aktuelle- re Zahlen sind (noch) nicht einzusehen. n 2,2 Prozent des Steueraufkommens Die verschiedenen Werte dürften sich beziehungsweise 550 000 Franken bei Einkommen bis 49 999 Franken aber in den Jahren 2017 und 2018 kaum 85,1 Prozent der Steuerpflichtigen mit bis 99 999 Franken wesentlich verändert haben. einem eingeschätzten Vermögen von bis 199 000 Franken null bis 99 999 Franken; über 200 000 Franken Demnach verfügten im Berichtsjahr im n 17,5 Prozent des Steueraufkommens Kanton Solothurn beziehungsweise 4,213 Millionen Fran- n 57,3 Prozent der Steuerpflichtigen ken bei genau zehn Prozent der Steuer- über ein Einkommen bis 49 999 Franken. pflichtigen mit einem eingeschätzten Die Anteile am Steuersoll 2016 Diese bezahlten total 106,529 Millionen Vermögen von 100 000 bis 499 999 des Kantons Solothurn je nach Franken an Staatssteuern, was einem Franken; Vermögensstufen Anteil von 17,3 Prozent seines Ertrags aus n 14,3 Prozent des Steueraufkommens Einkommenssteuern entspricht; beziehungsweise 3,434 Millionen Fran- 2.2% n 32,4 Prozent der Steuerpflichtigen ken bei 2,7 Prozent der Steuerpflichtigen über ein Einkommen von 50 000 bis mit einem eingeschätzten Vermögen 99 999 Franken. Diese bezahlten total von 500 000 bis 999 999 Franken;. 263,571 Millionen Franken an Staatssteu- n 66 Prozent des Steueraufkommens 17.5% ern, was einem Anteil von 42,8 Prozent beziehungsweise 15,817 Millionen bei seines Ertrags aus Einkommenssteuern 2,2 Prozent der Steuerpflichtigen (!) mit entspricht; einem eingeschätzten Vermögen von 14.3% n 9,1 Prozent der Steuerpflichtigen über über einer Million Franken. ein Einkommen von 100 000 bis 199 999 66.0% Franken. Diese bezahlten total 165,875 Das Fazit: Mehr als vier Fünftel aller Millionen Franken an Staatssteuern, was Steuerpflichtigen im Kanton Solothurn einem Anteil von 27,0 Prozent seines leisten keine oder nur marginale Anteile Ertrags aus Einkommenssteuern ent- an Vermögenssteuern. Ob dieser Staat spricht; für Bürgerinnen und Bürger mit tieferen Vermögen bis 99 999 Franken n 1,2 Prozent der Steuerpflichtigen über Einkommen wirklich als «Steuerhölle» bis 499 999 Franken ein Einkommen von mehr als 200 000 bezeichnet werden muss, darf hinter- bis 999 000 Franken Franken. Diese bezahlten total 79,608 fragt werden. über 1 000 000 Franken

Einkommenssteuer der Natürlichen Personen Steuerbares Einkommen Personen in % Einkommen* in % Steuersoll* in % bis 49 999 Franken 101 549 57.3 2 250 437 24.7 106 529 17.3 50 000 bis 99 999 Franken 57 479 32.4 3 986 338 43.9 263 751 42.8 100 000 bis 199 000 Franken 16 092 9.1 2 064 540 22.9 165 875 27.0 über 200 000 Franken 2 178 1.2 778 592 8.5 79 608 12.9 Total Steuern NP 177 298 100.0 9 097 907 100.0 615 763 100.0

Vermögenssteuern der Natürlichen Personen Steuerbares Vermögen Personen in % Vermögen* in % Steuersoll* in % bis 49 999 Franken 144 263 81.3 223 264 0.9 181 0.7 50 000 bis 99 999 Franken 6 728 3.8 422 235 1.8 369 1.5 100 000 bis 499 000 Franken 17 436 10.0 4 153 867 17.6 4 213 17.5 500 000 bis 999 000 Franken 4 843 2.7 3 358 190 14.3 3 434 14.3 über 1 000 000 Franken 4 028 2.2 15 362 492 65.4 15 817 66.0 Total Steuern NP 177 298 100.0 23 529 048 100.0 24 014 100.0 *Summe in 1000 Franken. Quelle: Steueramt Kanton Solothurn, Steuerstatistik 2016. Sicher in die Selbstständigkeit Arbeitszeiten und Spesen mobil erfassen

«Als Pensionskasse der KMU sind wir nahe dran bei unseren Mitgliedern. Dank der Zusammenarbeit mit Gewerbe- und Berufsverbänden können wir unserem Genossenschaftsgedanken gerecht werden und die beruf- liche Vorsorge allen Selbstständigen zugänglich machen», verspricht Sergio Bortolin, Geschäftsführer der Asga Pensionskasse.

«Viel Arbeit, wenig Schlaf.» Zugegeben, es sind wenig erbauli- che Worte, mit denen das KMU Portal des Bundes seinen Ratgeber für die ersten Schritte in die Selbstständigkeit eröff- net. Aber es steckt viel Wahrheit darin: Gerade am Anfang fordert die Selbstständigkeit einen hohen Tribut, doch lohnt sie sich auf lange Frist. Denn obschon Jungunternehmende einen grossen Teil ihrer Freizeit für ihr Unternehmen opfern, ist die Zufriedenheit hoch. Gleich mehrere Studien belegen, dass Selbstständige nach eigener Aussage häufiger glücklich sind als Angestellte.

Als Pensionskasse des Gewerbes und der KMU schätzt die Asga den Idealismus, die Initiative und den Durchhaltewillen sehr hoch, die es für die Selbstständigkeit braucht. Gerade im Hinblick auf die oft angespannten finanziellen Verhältnisse in der Startphase erstaunt es nicht, dass Fragen der beruflichen Vorsorge bei Selbstständigen ohne Personal – also bei Perso- nen, die von Gesetzes wegen keine zweite Säule brauchen – nicht an erster Stelle stehen. Und auch bei bereits etablier- ten Unternehmerinnen und Unternehmern wird die berufliche Vorsorge möglicherweise erst nach einer gewissen Zeit zum Thema. Zum Beispiel, wenn neben dem Geschäft auch eine Beschleunigen Sie Ihre Arbeitsprozesse mit eigene Familie den Blick für die Zukunft schärft. der Business-App AbaCliK und vermeiden Sie Mehrfacherfassungen dank der Synchronisation So oder so: Eine Auseinandersetzung mit der beruflichen Vorsorge hilft, die Weichen für eine sichere finanzielle Zukunft mit der Abacus Business Software: bereits früh richtig zu stellen. Deshalb hat die Asga Pensions- • Präsenz- oder Arbeitszeiten kasse in enger Zusammenarbeit mit Gewerbe- und Berufsver- • Leistungen, Spesen, Quittungen bänden drei innovative Vorsorgelösungen konzipiert, damit • Persönliche Daten, Ferientage oder Absenzen (ESS) sich alle Selbstständigen der beruflichen Vorsorge anschlies- sen können. Sie verspricht, die Bedürfnisse unternehmerisch www.abaclik.ch anzugehen: Mit einem dienstleistungsorientierten, kosten- günstigen und umfassenden Service. Jetzt kostenlos bei App Store oder Google Play Über ihre Partnerverbände haben sich bereits gut 350 Selbst- herunterladen ständige mit und ohne Personal der Asga angeschlossen. Sie profitieren von attraktiven Sparmöglichkeiten und gedeckten Risiken. Vor allem bei Selbstständigen ohne Personal könne man so mithelfen, dass es im Alter zu keinen bösen Überra- schungen komme. Auch das entspreche dem genossenschaft- lichen Selbstverständnis der Asga: «Wir suchen sozialverträgli- che, aber pragmatische Lösungen und setzen uns für alle Mitglieder ein.» www.asga.ch

Abacus_Ins_AbaCliK_100x297_Wirtschaftsflash_Feb2019_Hw 54 | Agenda | September 2019 | Wirtschaftsflash

Mittwoch, 11. September 2019 Die Nacht der Solothurner Industrie Olten, Oensingen, Solothurn, Grenchen, Breitenbach. Das Magazin der Solothurner Wirtschaft Freitag, 20. bis Sonntag, 29. September 2018 HESO Solothurner Herbstmesse mit der AEK-Sonderschau «on off – Energie fasziniert.» 40. Jahrgang. Erscheint sechsmal jährlich, Dienstag, 24. September 2019 alle zwei Monate. HESO-Talk: «Standortmarketing als Erfolgsfaktor» HESO Night-Style Zelt, Solothurn Herausgeber Sonntag 20. Oktober 2019 Solothurner Handelskammer Eidgenössische Wahlen 2019 Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband Geschäftsleitung: Paul Meier, [email protected] (Geschäftsführer) Daniel Probst, [email protected] Andreas Gasche, Freitag, 13. September 2019 [email protected] Jubiläumsanlass «20 Jahre KMU Frauen Solothurn» Joseph Weibel, Schloss Waldegg, Feldbrunnen-St. Niklaus [email protected] Dienstag, 17. September 2019 Redaktion Herbstanlass kgv, trafopower, 5012 Schönenwerd Joseph Weibel, De-Jo Press GmbH Freitag 11. bis Sonntag, 13. Oktober 2019 Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen Gewerbeausstellung GHL, Oberstufenzentrum Leimental OZL, Bättwil Telefon 058 200 48 28 [email protected] Freitag 11. bis Sonntag, 13. Oktober 2019 Fotoredaktion: Wolfwiler Gewerbeausstellung WOGA, Gewerbegelände Wolfwil Strahm Foto Studio, Gerlafingen Freitag 18. bis Sonntag, 20. Oktober 2019 Layout Gewerbeausstellung Seha, Selzach www.divis.ch, 4500 Solothurn Inserate PM MARKETING, Paul Meier Mattenstrasse 4, 4532 Feldbrunnen Telefon 032 623 96 18 Praxis-Akademie der Solothurner Handelskammer Mobile 079 206 26 45 Mittwoch, 16. Oktober 2019 [email protected] Export-Seminar: Zoll-Basis. Solothurner Handelskammer, Solothurn Auflage Mittwoch, 23. Oktober 2019 Mitgliederabonnements 4093, Loyale Mitarbeitende? So können Mitarbeitende heute motiviert werden. Total verkaufte Auflage 4298, Solothurner Handelskammer, Solothurn Verbreitete Auflage 4850 Exemplare (WEMF -Beglaubigung 2018). Mittwoch, 30. Oktober 2019 Geschäftsbedingungen Arbeitsrechtsseminar. Rittersaal, Von-Roll-Haus, Solothurn Siehe: www.wirtschaftsflash.ch Donnerstag, 31. Oktober 2019 Administration, Abonnemente Lean Leadership. Solothurner Handelskammer, Solothurn Einfache Gesellschaft Wirtschaftsflash Mittwoch, 6. November 2019 Hans Huber-Strasse 38 Export Seminar: Ursprung und Freihandelsabkommen 4500 Solothurn Solothurner Handelskammer, Solothurn Telefon 032 624 46 24 Mittwoch, 13. November 2019 [email protected] Google Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenmarketing (Adwords) Abonnementspreise Solothurner Handelskammer, Solothurn Fr. 25.– für ein Jahr Weitere Informationen zum Veranstaltungsangebot der Fr. 40.– für zwei Jahre Solothurner Handelskammer: www.praxis-akademie.ch Online www.wirtschaftsflash.ch Inserenten in dieser Ausgabe Druck, Spedition Abacus Research AG 53 AEK Energie AG 55 Altola AG 34 AMAG Automobil- und Moto- Paul Büetiger AG, 4562 Biberist ren AG 15 Andreas Vögtli 31 Arthur Flury AG 18 Asga Pensionskasse Genossenschaft 2 Papier: MultiArt Silk, FSC, 90g / m2 Bader AG Büro Design 55 Baloise Bank SoBa AG 2 Berner Kantonalbank BEKB 15 BSE Software GmbH 14 BusPro AG 46 Christian Imark 23 Christian Werner 23 Comp-Sys Mit Namen gekennzeichnete Beiträge Informatik AG 12, 38 Emmenpark AG 18 Gysin + Gerspacher AG 18 inlingua Sprachschule müssen nicht die Meinung der Redak- Olten 42 Menz AG 18 Mobilia Solothurn AG 17 ms projekt & management 17 Neosys AG tion oder der Herausgeber vertreten. 55 Office Care AG22, 51 P. Sonderegger AG 48 Peter Hodel 31 Pirmin Bischof 17 R. Schweizer & Cie. AG 18 Raiffeisen Regionalverband Solothurn RVSO 56 Roth AG Gerlafingen17 Saudan AG 17 schaertax AG 46 Solidis Revisions AG 9 SoVadis GmbH 46 © Einfache Gesellschaft Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG 18 Stefan Nünlist 31 UBS Switzerland AG 9 Walter Wirtschaftsflash, Solothurn Wobmann 23 WS-Skyworker AG 19 ZB-Laser AG 46

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