Christlich – Sozial – Als Politischer Begründer Europäisch Nordrhein-Westfalens Jürgen Rüttgers

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Christlich – Sozial – Als Politischer Begründer Europäisch Nordrhein-Westfalens Jürgen Rüttgers 464_68_72_Ruettgers 27.06.2008 6:53 Uhr Seite 68 Karl Arnold Christlich – sozial – als politischer Begründer europäisch Nordrhein-Westfalens Jürgen Rüttgers Die bedeutenden Ministerpräsidenten Nazi-Barbarei ging es darum, das abend- Nordrhein-Westfalens, die auf Karl Ar- ländisch-christliche Menschenbild wie- nold folgten – Franz Meyers, Heinz Kühn, der zum Maßstab der Gesellschaft und des Johannes Rau –, haben jeder auf seine Art politischen Handelns zu machen. Das und in seiner Zeit das Gesicht unseres Lan- war der Grundgedanke der CDU. Der des verändert. Sie haben wichtige Wei- christliche Glaube war die entscheidende chenstellungen vorgenommen. Aber sie Keimzelle für die Gründung und den Zu- taten dies auf der Grundlage dessen, was kunftsmut unserer Partei. Aus dieser star- Karl Arnold geschaffen hat. ken Wurzel hat sich auch die Modernität Wir erinnern uns an einen Mann, ohne der CDU als Gründungspartei der Bonner den Nordrhein-Westfalen nicht zu denken Republik gespeist. Und wer hätte das bes- ist. Als ihn sein tragischer und viel zu frü- ser vorleben können als Karl Arnold, her Tod vor einem halben Jahrhundert aus der durchdrungen war von den Grund- dem Leben riss, hat Nordrhein-Westfalen sätzen der katholischen Soziallehre? Nach nicht nur einen führenden Politiker ver- einer Schuhmacherlehre hatte er seit den loren. Es hat damals seinen politischen Zwanzigerjahren in der Geschäftsstelle Gründer verloren. Es gibt niemanden, der des christlichen „Deutschen Gewerk- mit dem demokratischen Neubeginn und schaftsbundes“ in Düsseldorf gearbeitet der Gründung unseres Landes so verbun- und früh seine politische Heimat in der den ist wie Karl Arnold. Dieser Neubeginn christlichen Arbeitnehmerbewegung und war nicht irgendein Neuanfang. Es war im „Zentrum“ gefunden. In der Nazi-Zeit der totale Neubeginn nach dem totalen hatte er Mandat und Beruf verloren und Desaster. Deutschland lag in Trümmern. war verfolgt worden. Früh erkannte er, Unser Vaterland stand nach der Nazi-Bar- dass Deutschland nach dem Krieg entwe- barei vor dem Nichts. Das Wort von der der sozial, christlich und europäisch ge- „Stunde null“ ist zutreffend: Deutschland prägt sein musste – oder aber keine Zu- war im Jahr 1945 auf dem absoluten Null- kunft haben würde. Ihn trieb die große punkt angekommen. Kaum eine Nation Frage um: „Wie wollen wir eigentlich nach hat jemals eine so vollkommene militäri- der Katastrophe leben?“ Diese existen- sche, politische und vor allem auch mora- zielle Frage war der Motor seines Han- lische Niederlage erlebt wie unsere. Es war delns. Er wusste: Ein Leben nach der eine große Leistung, aus diesem politi- Stunde null konnte nur auf der Basis schen und geistigen Zusammenbruch ei- des jüdisch-christlichen, des abendländi- nen Neuanfang zu wagen. schen Menschenbildes wieder möglich Das Land wiederaufzubauen – das galt sein. Und er wusste, dass das möglich nicht nur in einem materiellen, sondern war. Denn hier im Rheinland, in Westfalen vor allem in einem moralischen Sinn. Nach und an Ruhr und Lippe waren die christ- der totalen Entchristlichung durch die lichen Wurzeln intakt geblieben. Karl Ar- Seite 68 Nr. 464 · Juli 2008 464_68_72_Ruettgers 27.06.2008 6:53 Uhr Seite 69 Christlich – sozial – europäisch nold wusste um die große versöhnende die Mitbestimmung und viele andere so- Kraft der christlichen Botschaft. Ihm ging ziale Errungenschaften erkämpft. Hier es darum, wieder alle demokratischen liegen die Wurzeln der Sozialen Markt- Kräfte zusammenzuführen und die kon- wirtschaft. Historisch hat Rheinländer fessionelle Spaltung zu überwinden. Es und Westfalen deshalb immer viel mehr ging ihm vor allem auch darum, die sozi- verbunden als getrennt. Deshalb lag es alen und ideologischen Gräben zuzu- nahe, nach dem Zusammenbruch aus bei- schütten und Brücken zu bauen. Karl Ar- den Provinzen auch eine politische Ein- nold war ein Mann der Grundsätze. Aber heit zu formen. Aber das war, wie wir er war niemals Ideologe. Sein Stil bestand heute wissen, alles andere als selbstver- nicht in Polemik und Konfrontation, son- ständlich. dern in Kooperation und Integration. Karl Es ist faszinierend, die Originalakten Arnold war verbindlich, aber seine Politik der Gründungsgeschichte Nordrhein- war nie beliebig. Er machte eine Politik, Westfalens, die im britischen Nationalar- die Verantwortungs- und Gesinnungs- chiv in London lagern, in Händen zu hal- ethik zu verbinden wusste. Er machte eine ten und zu sehen, wie damals Geschichte Politik des Gewissens. Das machte ihn so gemacht wurde – im buchstäblichen Sin- glaubwürdig. Deshalb haben ihm die ne. Denn es hätte auch alles anders kom- Menschen vertraut. men können: Es gab den Vorschlag, die preußischen Provinzen Rheinland und Nordrhein-Westfalens Einheit Westfalen als jeweils eigenständige Län- Eine Politik des Gewissens – das ist der der zu gründen. Und es gab die Idee eines Kern des Politikverständnisses von Karl eigenen Ruhrgebietsstaates. Die Briten Arnold gewesen. Und er hat das auch müssen aber von den starken inneren Ver- selbstbewusst als politisches Programm bindungen zwischen Rheinländern und für Nordrhein-Westfalen formuliert. Je- Westfalen gewusst haben. Warum hätten der kennt den Satz aus der Regierungser- sie sonst die Zusammenführung der bei- klärung von 1950: „Das Land Nordrhein- den bisherigen preußischen Provinzen Westfalen will und wird das soziale Ge- Rheinland und Westfalen als „Operation wissen der Bundesrepublik sein.“ Das Marriage“ bezeichnet? Eine Hochzeit ver- war mehr als nur eine Behauptung. Es bindet, was zusammengehört. Und dieje- war ein Bekenntnis. nigen, die lange nur von einer Vernunft- Damit hat Karl Arnold eine Staatstra- ehe sprachen, sind inzwischen längst dition begründet, die bis heute Gültigkeit widerlegt worden. Für Karl Arnold stand hat. Sie hatte Erfolg, weil sie auf einer von Anfang an fest, dass Nordrhein-West- langen historischen Tradition aufbaute: falen eine Einheit war. Aber er wusste Denn das Land an Rhein, Ruhr, Lippe auch, dass man diese Einheit politisch stär- und Weser mit dem Revier im Zentrum ken musste. Das hat er nach Kräften getan, war immer ein Land der Arbeiter und der zum Beispiel mit der Gründung des WDR Bürger gewesen, nie ein Land der Schlös- in Köln. Für ihn waren die Länder das ser, der Dynastien, der Junker und Groß- Herzstück der jungen Demokratie und grundbesitzer. Die Städte im Rheinland, nicht irgendwelche nachgeordneten Ver- in Westfalen und im Lipper Land waren waltungseinheiten des Bundes. Er pochte Orte eines freien Bürgertums, geprägt auf die Eigenständigkeit der Länder. Nicht vom Geist der Selbstbestimmung und der umsonst hat ihn der Bundesrat zu seinem Ablehnung von Obrigkeitsstaat und Zen- ersten Präsidenten gewählt. tralismus. In Nordrhein-Westfalen wur- So wichtig die Länder für Karl Arnold de der Klassenkampf beendet, wurden waren: Seine Perspektive ging darüber Nr. 464 · Juli 2008 Seite 69 464_68_72_Ruettgers 27.06.2008 6:53 Uhr Seite 70 Jürgen Rüttgers weit hinaus. Er dachte gesamtdeutsch. Er tik ausdrücklich formuliert. Ahlen war war sich der besonderen bundesdeutschen eben kein Programm für Verstaatlichung Verantwortung der Länder bewusst. Das und Planwirtschaft. Es war die Grund- galt insbesondere für Nordrhein-Westfa- lage für die Soziale Marktwirtschaft, wie len als größtes Bundesland, das für Karl sie dann in den Düsseldorfer Leitsät- Arnold von Anfang an nicht nur ein zen weiter ausgebaut wurde. Das über- Bundesland wie andere auch war, sondern brückte die Gegensätze, die es natürlich das „Kernland der Bundesrepublik“. auch gab – persönliche Gegensätze zwi- Weil Karl Arnold sich dieser gesamt- schen Arnold und Adenauer zum Bei- deutschen Verantwortung bewusst war, spiel. Etwa in Fragen der Abgrenzung zur hat er den Bundesrat auch nie als Blo- SPD und zum Sozialismus. Es ist ja rich- ckadeinstrument gegen die Bundesre- tig: Adenauer und Arnold waren sich in gierung verstanden. Er war es, der den Vielem nicht einig, bis hin zum offenen Begriff des „kooperativen Föderalismus“ Konflikt. Aber sie bildeten nie unver- geprägt hat. Für ihn war der Bundesrat söhnliche Gegenpole, sondern die „zwei nicht die Institution des parteipolitischen Brennpunkte derselben politischen El- Kampfes im Bundestag mit anderen Mit- lipse“, wie Rainer Barzel das einmal sehr teln. Wäre die Politik Arnolds Linie wei- treffend gesagt hat. Nicht zuletzt am Ah- ter gefolgt, würden wir heute keine Föde- lener Programm und an den Düsseldorfer ralismuskommission brauchen. Dem Ver- Leitsätzen wird das deutlich. Sie wurden such, der Bundesrepublik immer mehr gemeinsam verfasst sowohl von Ade- Zentralismus zu verordnen, wie es ihn nauer wie von Arnold, sowohl von katho- auch in unseren Tagen wieder gibt, wäre lischen Gewerkschaftern wie Johannes er entgegengetreten. Albers wie von evangelischen Wirt- schaftsvertretern wie Robert Pferdmen- Soziale Marktwirtschaft als Leitbild ges – der übrigens ein leibhaftiger Groß- Karl Arnold gehört zu den wichtigsten neffe von Friedrich Engels war. Denn das Architekten des föderalen Systems der war ja gerade die Stärke der frühen CDU: Bundesrepublik. Aber er ist auch und vor Dass sie eben nicht nur Partei, sondern allem einer der wichtigsten Architekten Union war; dass sie sehr gegensätzliche der Sozialen Marktwirtschaft gewesen. Strömungen und Traditionen integrierte; Das hieß für ihn: Die soziale Gerechtig- dass Liberale, Christlich-Soziale und keit muss im Mittelpunkt einer neuen Konservative in ihr ihre Heimat fanden – Wirtschafts- und Sozialordnung stehen. unter einem Dach. Und es war ihre Stärke, Er
Recommended publications
  • Karl Arnold (1901–1958)
    Karl Arnold (1901–1958) Eine Ausstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Archiv für Christlich-Demokratische Politik Rathausallee 12 · 53757 Sankt Augustin www.kas.de Konzeption und Gestaltung: Dr. Brigitte Kaff Fotos: ACDP, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Landtagsarchiv und Stadtarchiv Düsseldorf, Rheinische Post, AP, dpa, Keystone Graphische Gestaltung und Herstellung: G Gottschalk-Graphik Gesellschaft für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit mbH Luisenstraße 14a · 53604 Bad Honnef 1 Karl Arnold – Herkunft und Familie 1901, 21. März Karl Arnold wird in Herrlishöfen bei Biber- ach an der Riß als Sohn des Landwirts Johann B. Arnold geboren 1919 Gesellenprüfung als Schuhmacher 1920/1921 Lehrgang an der „Sozialen Hochschule, Leo- haus“ in München 1921 Angestellter des Christlichen Lederarbeiter- verbandes in Düsseldorf 1924 Sekretär des Düsseldorfer Bezirkskartells der Christlichen Gewerkschaften ! @ 1929–1933 Stadtverordneter, ab 1931 stellv. Fraktions- vorsitzender (Zentrum) ab 1933 Mitinhaber eines Installati- onsgeschäftes; Arnold gehörte zu einem Widerstandskreis christlicher Regimegegner in Düsseldorf 1944, 23. August Im Zuge der Aktion „Gewit- ter“ von der Gestapo verhaf- tet 1945 Mitgründer der CDP/CDU Düsseldorf; Mitgründer der Einheitsgewerkschaft 1945 Mitglied des „Vertrauens - ausschusses“ und des von der Besatzungsmacht ernannten Stadtrates in Düsseldorf 1945–1948 Vorsitzender der CDU-Düssel- dorf 1946, 29. Januar Wahl zum Oberbürgermeister 1946–1948 Stadtverordne- ter # 1946–1958 Mitglied des Landtags NRW 1946, Dezember–1947, Juni Stellver- tretender Ministerpräsident 1947, 17. Juni Wahl zum Ministerprä siden ten, Regierungs koalition aus CDU/Zentrum/ SPD/KPD 1949–1950 Bundesratspräsident 1950, 27. Juli Wahl zum Ministerpräsidenten, Regierungs koalition aus CDU/Zentrum 1954, 27. Juli Wahl zum Ministerpräsidenten, Regierungs koalition aus CDU/Zentrum/FDP 1956, 20. Februar Sturz von Ministerpräsident Arnold durch konstruktives Mißtrauensvotum der SPD und FDP 1956, 28.
    [Show full text]
  • Die Geglückte Verfassung
    spd-bundestagsfraktion mai 2009 Gisela Notz/Christl Wickert Die geglückte Verfassung Sozialdemokratische Handschrift des Grundgesetzes allgemein allgemein solidarische bürgergemeinschaft und demokratischer staat neue wertschöpfung und gute arbeit der vorsorgende sozialstaat eine friedliche, freie und gerechte weltordnung nachhaltiger fortschritt inhaltsverzeichnis ................................................................................................... 05 Vorwort 07 Zusammenfassung 15 Einleitung 16 Vorarbeiten im Exil und in der Illegalität 18 Was war der Parlamentarische Rat? 23 Was waren die Strukturen und Aufgaben des Parlamentarischen Rates? 26 Wer waren die Frauen und Männer des Parlamentarischen Rates? 28 Die Präliminarien der Arbeit des Parlamentarischen Rates 28 Streit um den Sitz des Parlamentarischen Rates und der vorläufigen Bundesregierung 29 Provisorium mit Bekenntnis zur Einheit Deutschlands 31 Präambel 03 spd-bundestagsfraktion ................................................................................................... 33 Exemplarische Bereiche der Diskussion zum Grundgesetz 33 Diskussion der Grundrechte 35 Parlamentarisches Regierungssystem 35 Staatsform, Verfassungsorgane 40 Bekenntnis zum sozialen Rechtsstaat 42 Der Föderalismusstreit 47 Künftige Stellung Berlins 48 Öffnung zum Weg nach Europa 49 Wahlrechtsdebatten im Parlamentarischen Rat 52 Politikbereiche 60 Das Grundgesetz ist verkündet 63 Biografien der sozialdemokratischen Mitglieder im Parlamentarischen Rat 96 Anhang 102 Literaturverzeichnis 103
    [Show full text]
  • The Origins of Chancellor Democracy and the Transformation of the German Democratic Paradigm
    01-Mommsen 7/24/07 4:38 PM Page 7 The Origins of Chancellor Democracy and the Transformation of the German Democratic Paradigm Hans Mommsen History, Ruhr University Bochum The main focus of the articles presented in this special issue is the international dimension of post World War II German politics and the specific role filled by the first West German chancellor, Konrad Adenauer. Adenauer’s main goal was the integration of the emerg- ing West German state into the West European community, while the reunification of Germany was postponed. In his view, any restoration of the former German Reich depended upon the cre- ation of a stable democratic order in West Germany. Undoubtedly, Adenauer contributed in many respects to the unexpectedly rapid rise of West Germany towards a stable parliamentary democratic system—even if most of the credit must go to the Western Allies who had introduced democratic structures first on the state level, and later on paved the way to the establishment of the Federal Republic with the fusion of the Western zones and the installment of the Economic Council in 1948. Besides the “economic miracle,” a fundamental shift within the West German political culture occurred, which gradually overcame the mentalities and prejudices of the late Weimar years that had been reactivated during the immediate aftermath of the war. While the concept of a specific “German path” (Sonderweg) had been more or less eroded under the impact of the defeat of the Nazi regime, the inherited apprehensiveness toward Western political traditions, symptomatic of the constitutional concepts of the German bourgeois resistance against Hitler, began to be replaced by an increasingly German Politics and Society, Issue 82 Vol.
    [Show full text]
  • Selling the Economic Miracle Economic Reconstruction and Politics in West Germany, 1949-1957 Monograph Mark E
    MONOGRAPHS IN GERMAN HISTORY VOLUME 18 MONOGRAPHS Selling the Economic Miracle Economic the Selling IN GERMAN HISTORY Selling The Economic Miracle VOLUME 18 Economic Reconstruction and Politics in West Germany, 1949-1957 Mark E. Spicka The origins and nature of the “economic miracle” in Germany in the 1950s continue to attract great interest from historians, economists, and political scientists. Examining election campaign propaganda and various public relations campaigns during this period, the author explores ways that conservative political and economic groups sought to construct and Selling the sell a political meaning of the Social Market Economy and the Economic Miracle, which contributed to conservative electoral success, constructed a Economic new understanding of economics by West German society, and provided legitimacy for the new Federal Republic Germany. In particular, the Miracle author focuses on the Christian Democratic Union/Christian Social Union’s (CDU/CSU) approach to electoral politics, which represented the creation of a more “Americanized” political culture reflected in the Economic Reconstruction borrowing of many techniques in electioneering from the United States, and Politics in West such as public opinion polling and advertising techniques. Germany, 1949-1957 Mark E. Spicka is Associate Professor of History at Shippensburg University in Pennsylvania. He received his Ph.D. from the Ohio State University in 2000 and was a Fulbright Scholar in Germany in 1996/1997. He has published a number of articles that have appeared in German Politics and Society, German Studies Review, and The Historian. Spicka E. Mark Cover Image: “Erhard keeps his promises: Prosperity for all through the social market economy” 1957 Bundestag election poster by Die Waage, Plakatsammlung, BA Koblenz.
    [Show full text]
  • Wilfried Loth Building Europe
    Wilfried Loth Building Europe Wilfried Loth Building Europe A History of European Unification Translated by Robert F. Hogg An electronic version of this book is freely available, thanks to the support of libra- ries working with Knowledge Unlatched. KU is a collaborative initiative designed to make high quality books Open Access. More information about the initiative can be found at www.knowledgeunlatched.org This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivs 4.0 License. For details go to http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/. ISBN 978-3-11-042777-6 e-ISBN (PDF) 978-3-11-042481-2 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-042488-1 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the Internet at http://dnb.dnb.de. © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Cover image rights: ©UE/Christian Lambiotte Typesetting: Michael Peschke, Berlin Printing: CPI books GmbH, Leck ♾ Printed on acid free paper Printed in Germany www.degruyter.com Table of Contents Abbreviations vii Prologue: Churchill’s Congress 1 Four Driving Forces 1 The Struggle for the Congress 8 Negotiations and Decisions 13 A Milestone 18 1 Foundation Years, 1948–1957 20 The Struggle over the Council of Europe 20 The Emergence of the Coal and Steel Community
    [Show full text]
  • Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen
    Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen Presseinformation 21.06.2008 Seite 1 von 13 Staatskanzlei Pressestelle 40190 Düsseldorf Telefon 0211 837-1134 oder 1405 Telefax 0211 837-1144 [email protected] www.nrw.de Christlich - sozial - europäisch: Karl Arnold als politischer Begründer Nordrhein-Westfalens Rede von Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers beim Festakt zum 50. Todestag von Karl Arnold am Samstag, dem 21. Juni 2008 um 10.30 Uhr im Rathaus in Düsseldorf - Es gilt das gesprochene Wort - I. Seite 2 von 13 Gleich nach meiner Vereidigung als Ministerpräsident ziemlich genau vor drei Jahren, im Juni 2005, bin ich zum Grab von Karl Arnold gefahren. Um dort einen Kranz niederzulegen. Ich wollte damit ein Zeichen setzen. Ein Zeichen dafür, dass Karl Arnolds Erbe mir Verpflichtung ist. Über alle Epochen- und Regierungswechsel hinweg. Die bedeutenden Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, die auf Karl Arnold folgten – Franz Meyers, Heinz Kühn, Johannes Rau – haben jeder auf seine Art und in seiner Zeit das Gesicht unseres Landes verändert. Jeder hat wichtige Weichenstellungen vorgenommen. Aber sie taten dies auf der Grundlage dessen, was Karl Arnold geschaffen hat. II. Wir müssen alles neu machen Wir erinnern uns an einen Mann, ohne den Nordrhein-Westfalen nicht zu denken ist. Als ihn sein tragischer und viel zu früher Tod vor einem halben Jahr- hundert aus dem Leben riss, hat Nordrhein-Westfalen nicht nur einen führenden Politiker verloren. Es hat damals seinen politischen Gründer verloren. Es gibt niemanden, der mit dem demokratischen Neubeginn und der Gründung unseres Landes so verbunden ist wie Karl Arnold. Und dieser Neubeginn war nicht irgendein Neuanfang. Es war der totale Neubeginn nach dem totalen Desaster.
    [Show full text]
  • Stiftung Von Landesbewusstsein Das Beispiel Des Nordrhein-Westfälischen Ministerpräsidenten Franz Meyers
    Stefan Marx Stiftung von Landesbewusstsein das Beispiel des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Franz Meyers I. Die Bemühungen zur Stiftung eines nordrhein-westfälischen Landesbewusstseins zählen zu den bedeutendsten politischen Initiativen von Franz Meyers während seiner Ministerpräsidentschaft. Bevor die verschiedenen Versuche zur Stiftung eines Landesbewusstseins vorgestellt werden, soll zunächst der Frage nachgegangen werden, warum sich Meyers mit dieser Thematik überhaupt auseinander gesetzt hat. Bei der Suche nach einer Antwort wird man auf seine Grundüberzeugung stoßen, dass Nordrhein-Westfalen als nach Bevölkerungsdichte und Wntschaftskraft wichtigster Gliedstaat der Bundesrepublik Deutschland nur bestehen könne, wenn er innerlich fest gegründet sei, d.h. im Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Bevölkerung, von Rheinländern und Westfalen.' Die Voraus­ setzung hierfür sah Meyers gegeben, da die Bildung eines Bundeslandes aus dem rheinischen und dem westfälischen Raum ,,keine historische und politische Widernatürlichkeit"2 bedeute. Nordrhein­ Westfalen sei eben kein künstliches, willkürlich zusammengefügtes staatliches Gebilde. Es gelte, in Erinnerung zu rufen, was in Vergessenheit geraten sei, dass nämlich die rheinische und die westfälische Landschaft in Geschichte und Kultur vieles gemeinsam hätten. 3 Insbesondere glaubte er, dass die wirtschaftlich-soziale Entwicklung in dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet die stärkste Klammer für das Zusammenwachsen der beiden Landesteile darstelle.4 Meyers beurteilte also die Voraussetzungen zur Bildung eines nordrhein-westfälischen Landesbewusstseins günstig. Seine diesbezüglichen Initiativen waren eingebunden in seinen Einsatz für die bundesstaatliche Ordnung. Im Rahmen der Bemühungen zur Hebung des Landesbewusstseins unterstrich Meyers sein Bekenntnis für das bundesstaatliche Prinzip und damit für eigenständige Länder mit Staatscharakter. Im Landtag kleidete er im Oktober 1960 dieses Bekenntnis in folgende Worte: ,,Die Staatlichkeit unseres Landes werde ich bis zum letzten verteidigen und vertreten.
    [Show full text]
  • Erinnern. Karl Arnold
    erinnern. Karl Arnold – Wegbereiter der Einheitsgewerkschaft Herausgeber: DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land Verantwortlich: Sigrid Wolf, Regionsgeschäftsführerin Redaktion: Thomas Ziegler Friedrich-Ebert-Str. 34-38 40210 Düsseldorf Tel.: 0211-3683 211 Gestaltung/Druck: Graphik und Druck Lippmann Fotos: Kristof Becker, Anne Orthen (RP), Thomas Ziegler, Archiv Rheinische Post, Hehmke-Winterer / Archiv Rheinische Post, Ruth Hallensleben / Archiv Rheinische Post, Max Schirner / Archiv Rheinische Post Wir danken der Rheinischen Post für die Erlaubnis den Zeitungsbericht über unsere Feierstunde abzudrucken. DGB-Stadtverband Düsseldorf Vorwort Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Jahre 1945 beteiligte sich Karl Arnold gemeinsam mit Hans Böckler an der Gründung der Einheitsgewerkschaften im Rheinland, des heutigen DGB. Karl Arnold saß seinerzeit dem Bezirk Düsseldorf vor und war Vorsitzender der Düsseldorfer Christdemokraten. Andreas Meyer-Lauber Am 29. Januar 1946 wurde Arnold zum Oberbürgermeister von Düsseldorf ernannt und im Oktober in den ersten freien Kommunalwahlen gewählt. 1947 wurde Arnold vom Landtag zum ersten Ministerpräsidenten von NRW gewählt und war wesentlich an der Erstellung des „Ahlener Wirtschafts- und Sozialprogramms“ der CDU beteiligt. Arnold sah sich selbst immer als „christlichen Sozialisten“ und setzte sich 1945 für die betriebliche Mitbestimmung ein. Radisson Blu Scandinavia Hotel Düsseldorf (Foto: Two Werbeagentur Düsseldorf) Aus diesem Anlass erinnerten der DGB-Bezirk NRW und der DGB-Stadtverband Düsseldorf in einer Feier - stunde in Düsseldorf an das Leben und an das Lebenswerk von Karl Arnold. 70 Gäste aus Gewerkschaften, Wirtschaft, Verwaltung und Politik, unter ihnen die Landtagspräsidentin NRW Carina Gödecke, der Vorstandsvorsitzende der Karl-Arnold-Stiftung Bernhard Worms, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Thomas Geisel, Hildegard Lohse, Tochter von Karl Arnold, und weitere Mitglieder der Familie waren der Einladung gefolgt.
    [Show full text]
  • Resilience and Change in Federal Institutions: the Case of the German Federal Council
    Syracuse University SURFACE Maxwell School of Citizenship and Public Moynihan Institute of Global Affairs Affairs 1-31-2013 Resilience and Change in Federal Institutions: The Case of the German Federal Council Kathleen A. Thelen Sebastian Karcher Syracuse University, [email protected] Follow this and additional works at: https://surface.syr.edu/miga Part of the Comparative Politics Commons Recommended Citation Thelen, Kathleen A. and Karcher, Sebastian, "Resilience and Change in Federal Institutions: The Case of the German Federal Council" (2013). Moynihan Institute of Global Affairs. 3. https://surface.syr.edu/miga/3 This Book Chapter is brought to you for free and open access by the Maxwell School of Citizenship and Public Affairs at SURFACE. It has been accepted for inclusion in Moynihan Institute of Global Affairs by an authorized administrator of SURFACE. For more information, please contact [email protected]. 1 Resilience and Change in Federal Institutions: The Case of the German Federal Council1 Kathleen Thelen and Sebastian Karcher MIT and Northwestern University December 20, 2011 Published as: Thelen, Kathleen A, and Sebastian Karcher. 2013. “Resilience and Change in Federal Institutions: The Case of the German Federal Council.” In Federal Dynamics: Continuity, Change, and the Varieties of Federalism, edited by Jörg Broschek and Arthur Benz, 117–39. Oxford: Oxford University Press. https://doi.org/10.1093/acprof:oso/9780199652990.003.0006. Abstract: One of the oldest federalist systems, Germany offers itself as a case study for long-term developments in federalism. Drawing on a burgeoning literature on institutional continuity and change we investigate the development of a key institution of German federalism, the Federal Council (Bundesrat) from the foundation of the German Reich until today.
    [Show full text]
  • Christlich – Sozial – Europäisch: Karl Arnold Als Politischer Begründer Nordrhein-Westfalens
    AUFSÄTZE Christlich – sozial – europäisch: Karl Arnold als politischer Begründer Nordrhein-Westfalens Von Jürgen Rüttgers I. Einführung Im Juni 2008 jährte sich der Todestag Karl Arnolds zum fünfzigsten Mal. Doch auch ein halbes Jahrhundert nach seinem viel zu frühen Tod ist dieser Mann bei den Menschen in Nordrhein-Westfalen unvergessen. „Sein Name“, schrieb der damalige Landtagspräsident Ulrich Schmidt zu Arnolds 100. Geburtstag im Jahre 2001, „bleibt mit dem demokratischen Neubeginn, nicht nur in Nordrhein- Westfalen, sondern im gesamten westlichen Teil Deutschlands verbunden.“ Aber reicht diese zweifellos richtige Feststellung aus, das Faszinosum zu erklären, welches vom Menschen und Politiker Karl Arnold ausgeht und das ihn nicht nur im Gedächtnis, sondern auch in den Herzen vieler Bürgerinnen und Bürger des Landes an Rhein und Ruhr einen festen Platz hat finden lassen? Es war keineswegs allein der schwierige Neuanfang in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft nach der Doppelkatastrophe von Nationalsozialismus und Zwei- tem Weltkrieg, dessen am Ende gelungene Gestaltung die historische Dimen- sion von Arnolds Persönlichkeit ausmacht. Sein wichtigstes Alleinstellungs- merkmal besteht vielmehr in dem, was sein Denken, Handeln und Wirken bestimmt und ausgezeichnet hat und was überhaupt erst die Voraussetzung seiner politischen Erfolge bildete. Das politische Programm Karl Arnolds kann man mit drei Begriffen zusammenfassend beschreiben: christlich, sozial und europäisch. Als ich kurz nach meiner Vereidigung als Ministerpräsident im Juni 2005 am Ehrengrab Arnolds auf dem Düsseldorfer Südfriedhof einen Kranz nieder- legte, geschah dies in dem Bewusstsein, dass christlich, sozial und europäisch nicht nur charakteristische Merkmale der Politik des Ministerpräsidenten Ar- nold gewesen sind, sondern durch ihn und über ihn das Wesen dieses neuen Landes, unseres Nordrhein-Westfalen, bis heute ungebrochen auszeichnen.
    [Show full text]
  • Verzeichnis Der Briefe
    Verzeichnis der Briefe Nr. Datum Adressat/Dokument 1 18.3.1951 Bundesminister für Wirtschaft, Professor Dr. Ludwig Erhard, Bonn 2 18.3.1951 Hoher Kommissar der Vereinigten Staaten von Amerika, John J. McCloy, Bad Homburg 3 19.3.1951 Bundesminister für Wirtschaft, Professor Dr. Ludwig Erhard, Bonn 4 19.3.1951 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, Bonn 5 23.3.1951 Nordrhein-westfälischer Innenminister, Dr. Adolf Flecken, Neuss 6 28.3.1951 Oberbürgermeister Theodor Bleek, Kassel-Wilhelmshöhe 7 30.3.1951 Justizrat Dr. Heinrich Schrömbgens, Karlsruhe 8 2.4.1951 Dr. Paul Silverberg, Lugano 9 3.4.1951 Präsident des Senats der Hansestadt Bremen, Wilhelm Kaisen, Bremen 10 3.4.1951 Reichskanzler a. D. Dr. Joseph Wirth, Luzern 11 5.4.1951 Hoher Kommissar der Französischen Republik, Botschafter Andre François-Poncet, Bad Godesberg 12 5.4.1951 Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss, Bonn 13 5.4.1951 Wilhelm Johnen, Jülich 14 5.4.1951 Regierungspräsident Wilhelm Warsch, Köln-Lindenthal 15 [6.]4.1951 Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages, Dr. Heinrich von Brentano, Bonn 16 6.4.1951 Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerk- schaftsbundes, Hans vom Hoff, Düsseldorf 17 9.4.1951 Bundesminister für Wirtschaft, Professor Dr. Ludwig Erhard, Bonn 18 9.4.1951 Wilhelm Johnen, Jülich 19 14.4.1951 Französischer Außenminister, Robert Schuman, Paris 20 [18.4.1951] Simone Patrouilles, Paris 21 18.4.1951 Französischer Außenminister, Robert Schuman, Paris 22 20.4.1951 Bundestagsabgeordneter Dr. Friedrich Holzapfel, Bonn 23 21.4.1951 Ria Reiners, Mönchengladbach 24 23.4.1951 Vorsitzender der SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages, Dr.
    [Show full text]
  • The Masculine Woman in Weimar Germany 
    Th e Masculine Woman in Weimar Germany Monographs in German History Volume 1 Volume 17 Osthandel and Ostpolitik: German Foreign Trade Policies Cultures of Abortion in Weimar Germany in Eastern Europe from Bismarck to Adenauer Cornelie Usborne Mark Spaulding Volume 18 Volume 2 Selling the Economic Miracle: Economic Reconstruction A Question of Priorities: Democratic Reform and and Politics In West Germany, 1949–1957 Economic Recovery in Postwar Germany Mark E. Spicka Rebecca Boehling Volume 19 Volume 3 Between Tradition and Modernity: Aby Warburg and Art From Recovery to Catastrophe: Municipal Stabilization in Hamburg’s Public Realm 1896-1918 and Political Crisis in Weimar Germany Mark A. Russell Ben Lieberman Volume 20 Volume 4 A Single Communal Faith? Th e German Right from Nazism in Central Germany: Th e Brownshirts in Conservatism to National Socialism ‘Red’ Saxony Th omas Rohrämer Christian W. Szejnmann Volume 21 Volume 5 Environmental Organizations in Modern Germany: Citizens and Aliens: Foreigners and the Law in Britain Hardy Survivors in the Twentieth Century and Beyond and the German States, 1789–1870 William T. Markham Andreas Fahrmeir Volume 22 Volume 6 Crime Stories: Criminalistic Fantasy and the Culture of Poems in Steel: National Socialism and the Politics of Crisis in Weimar Germany Inventing from Weimar to Bonn Todd Herzog Kees Gispen Volume 23 Volume 7 Liberal Imperialism in Germany: Expansionism and “Aryanisation” in Hamburg Nationalism, 1848–1884 Frank Bajohr Matthew P. Fitzpatrick Volume 8 Volume 24 Th e Politics of Education: Teachers and School Reform in Bringing Culture to the Masses: Control, Compromise and Weimar Germany Participation in the GDR Marjorie Lamberti Esther von Richthofen Volume 9 Volume 25 Th e Ambivalent Alliance: Konrad Adenauer, the Banned in Berlin: Literary Censorship in Imperial CDU/CSU, and the West, 1949–1966 Germany, 1871–1918 Ronald J.
    [Show full text]