Konrad I. Aufdemweg Zum "Deutschen Reich"?
Konrad I. AufdemWeg zum "Deutschen Reich"? hg. v. Hans-Wemer Goetz unter Mitarbeit von Sirnon Elling Mit Beiträgen von Gerd Althoff, Ingrid Baumgärtner, Matthias Becher, Pranz-Reiner Erkens, Hans-Werner Goetz, Wilfried Hartmann, Ingrid Heidrich, Thomas Heiler,}osef Hoppe, Ulrich Hussong, Donald C.Jackman, J örg }arnut, Brigitte Kasten, Hans-Henning Kortüm, Karl Heinrich Krüger, Johannes Laudage, Tillmann Lohse, Ulrich Nonn, Steffen Patzold, Verena Postel, Jürgen Römer, Rudolf Schieffer, Wilhelm Störmer, Gudrun Vögler, Thomas Vogtherr und Thomas Zotz Mit 11 Abbildungen © Bochum 2006 Ingrid Heidrich DAS ADELSGESCHLECHT DER KONRADINER VOR UND WÄHREND DER REGIERUNGSZEIT KONRADS I.* Königsherrschaften wie Adelsherrschaften des frühen Mittelalters beruhen auf eigenem Grundbesitz (Allod) und Herrschaftsrechten wie z.B. anerkannter militärischer Führung oder traditionell akzeptierter Schlichtung bzw. Entscheidung bei Rechtsstreitigkeiten. Grundbesitz wird in einer agrarischen Gesellschaft von einer Familie über Erbe und Zu gewinn über mehrere Generationen gebildet. Militärische Führung und akzeptierte Ge richtsbarkeitsfunktion setzen die Anerkennung durch eine größere Menge von Personen voraus. Heute wird diese Anerkennung mit der Verleihung eines Amtes durch zuständige amtliche Instanzen gewährleistet. Bevor es Institutionen und Amtsstrukturen gab, exi stierte jedoch die Vorstellung, daß Führung durch den Vorrang der Familie vermittelt werde. Vorteilhaft war, wenn die Person selbst oder ihre Vorfahren entsprechende Fä• higkeiten bereits bewiesen hatten und über die nötigen Zwangsmittel verfügten, um sie beweisen zu können (Waffen, Kriegsvolk), so daß familiär tradierter Grundbesitz und mi litärisch erworbene Besitzerweiterung die Führungsposition einer Familie zementieren konnten. Königs- wie Adelsherrschaft haben grundsätzlich gleiche Inhalte und Eigen schaften. Die durch die Familie tradierte Besitzgrundlage und Rechtsposition stärkten bei König wie Adel Tendenzen zur Erblichkeit.
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