STAATSMlNlSTERlUM Freistaat FÜR SOllALES UND SACHSEN VERBRAUCHERSCHUTZ

Die Staatsministerin

SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR SOZIALES UND VERBRAUCHERSCHUTZ Durchwahl Albertstraße 1o 1 01097 Dresden Telefon +49 351 564-5601 Präsidenten des Sächsischen Landtages Telefax +49 351 564-5791 Herrn Dr. Matthias Rößler Ihr Zeichen Bernhard-von-Lindenau-Piatz 1 01067 Dresden Ihre Nachricht vom

Aktenzeichen (bitte bei Antwort angeben) 44-0141.51-17/859

Dresden, Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, _g. November 2017 Fraktion DIE LINKE Drs.-Nr.: 6/11004 Thema: Regelungen zu Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) in den Landkreisen Sachsens, Aktualisierung der Kleinen Anfrage Nr. 6/93

Sehr geehrter Herr Präsident, namens und im Auftrag der Sächsischen Staatsregierung beantworte ich die Kleine Anfrage wie folgt:

Frage 1: Welche Verwaltungsvorschriften hinsichtlich der Gewährung von KdU sowie Satzungen auf Grundlage des Sächsischen Ausführungsgeset• zes zum Sozialgesetzbuch, Zweites Buch gelten gegenwärtig in den einzelnen Landkreisen?

Frage 2: Welche Veränderungen hat es in den in Frage 1 genannten Verwal­ tungsvorschriften in den Landkreisen seit der Beantwortung auf die Kleine Anfrage Nr. 6/93 gegeben?

Frage 3: Wie hoch ist die gegenwärtig maximale Erstattung der KdU pro Quad­ ratmeter Wohnfläche in den Landkreisen für die einzelnen Personen­ haushaltsgrößen? (Bitte unter Angabe des jeweiligen Faktors "ange­ messene Quadratmeterzahl" in den Landkreisen darstellen!)

Frage 4: ln welchen Landkreisen beruhen die Richtlinien/Verwaltungsvorschrif­ ten auf einem Beschluss des Kreistages?

Hausanschrift Sächsisches Staatsministerium fOr Soziales und Verbraucher­ schutz Albertstraße 1o 01097 Dresden

www.sms.sachsen.de STAATSMlNlSTERlUM Freistaat FÜR SOZIALES UND SACHSEN VERBRAUCHERSCHUTZ

Frage 5: Wie viele der in Frage 1 genannten Verwaltungsvorschriften der Landkreise sind nach Entscheidungen von Sozialgerichten nicht schlüssig und bedürfen einer Überarbeitung und wie ist der Stand in diesen Landkreisen?

Zusammenfassende Antwort auf die Fragen 1 - 5:

Auf die beigefügten Anlagen 1 bis 7 wird verwiesen.

Mit freundlichen Grüßen 0. IR;;It{

Barbara Klepsch

Anlagen

Seite 2 von 2 Anlage 1 Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE, Drs.-Nr.: 6/11004

Thema: Regelungen zu Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) in den Landkreisen Sachsens, Aktualisierung der Kleinen Anfrage Nr. 6/93

Landkreis/ Antwort zu Frage 1: Antwort zu Frage 2: Antwort zu Frage 3: Antwort zu Frage 4: Antwort zu Frage 5: Kreisfeie Stadt Welche Verwaltungsvorschriften Welche Veränderungen hat es in Wie hoch ist die gegenwärtig maximale Erstattung der KdU pro In welchen Landkreisen beruhen Wie viele der in Frage 1 genannten hinsichtlich der Gewährung von den in Frage 1 genannten Quadratmeter Wohnfläche in den Landkreisen für die einzelnen die Verwaltungsvorschriften der KdU sowie Satzungen auf Verwaltungsvorschriften in den Personenhaushaltsgrößen? (Bitte unter Angabe des jeweiligen Richtlinien/Verwaltungsvorschrift Landkreise sind nach Grundlage des Sächsischen Landkreisen seit der Faktors „angemessene Quadratmeterzahl“ in den Landkreisen en auf einem Beschluss des Entscheidungen von Ausführungsgesetzes zum Beantwortung auf die Kleine darstellen!) Kreistages? Sozialgerichten nicht schlüssig und Sozialgesetzbuch, Zweites Buch Anfrage Nr. 6/93 gegeben? bedürfen einer Überarbeitung und gelten gegenwärtig in den wie ist der Stand in diesen einzelnen Landkreisen? Landkreisen? Landkreis Bautzen Richtlinie des Landkreises Bautzen vom 01.10.2013 bis 31.08.2016 galt siehe Anlage 2 Die Richtlinie des Landkreises Derzeit liegt kein Urteil der zu den Leistungen für Unterkunft die Richtlinie des Landkreises Bautzen zu den Leistungen für Sozialgerichtsbarkeit vor, welches und Heizung nach den Bautzen zu den Leistungen für Unterkunft und Heizung nach den die geltende Verwaltungsvorschrift Sozialgesetzbüchern II und XII und das zu Grunde liegende Unterkunft und Heizung nach den Sozialgesetzbüchern II und XII mit - Unterkunfts- und Konzept als nicht schlüssig erklärt. Heizkostenrichtlinie- gültig ab Sozialgesetzbüchern II und XII vom Gültigkeit ab 01.09.2016 beruht auf 01.09.2016 10.07.2013 den Beschluss des Kreistags vom 13.06.2016 in Bestätigung vom 12.12.2016. Erzgebirgskreis Richtlinie zur Angemessenheit der Mit Beschluss KT 108/2016 hat der Nettokaltmiete: Kreistagsbeschluss 0647/2014 vom Bei bisherigen Entscheidungen Aufwendungen für die Unterkunft Kreistag am 15.06.16 die im bis 45 m² 45-60 m² 60-75 m² 75-85 m² + 10 m² 16.04.2014 bzw. 108/2016 vom wurde das schlüssige Konzept nur und Heizung nach § 22 Zweites Ergebnis der fortschreibenden 15.06.2016 bezogen auf den jeweiligen Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) und Erhebung und im Februar 2016 Einzelfall kritisiert oder bestätigt. § 35 Zwölftes Buch stattgefundenen Verarbeitung die Sozialgesetzbuch (SGB XII) vom Angemessenheits-grenzen der 16.04.2014 Unterkunftskosten in § 2 Abs. 4 der KdU-Rili ERZ ab dem 01.07.2016 beschlossen. Kalte Betriebskosten:

Landkreis Görlitz Verwaltungsvorschrift des Grundlage für die festgelegten siehe Anlage 3 (VwV des Landkreises Görlitz vom 01.02.2017) ausführliche Informationen zur unterschiedliche Entscheidungen Landkreises Görlitz zu den Kosten Wohnflächen ist nunmehr die RL Fortschreibung und Ermittlung der des SG Dresden liegen vor; darin der Unterkunft und Heizung gemäß gebundener Mietwohnraum vom Angemessenheitsfestlegungen in wird das zugrunde liegende Konzept § 22 SGB II und § 35 SGB XII vom 22.11.2016. Ausschüssen; Ausreichung der VwV zum einen als schlüssig angesehen, 01.02.2017 Detailanpassungen zu spezifischen im Kreistag zum anderen als nicht schlüssig; Einzelthemen vor dem Hintergrund Berufung beim Sächsischen der Rechtsprechung der Sozial- Landessozialgericht ist anhängig gerichtsbarkeit und Fortschreibung der Angemessenheitswerte. Landkreis Leipzig Im Landkreis existieren weder Die sächsische VwV Zunächst wird darauf hingewiesen, dass nach der Rechtsprechung Im Landkreis Leipzig wurden die Das schlüssige Konzept des förmliche Verwaltungsvorschriften Wohnflächenhöchstgrenzen ist mit des BSG keine maximale Erstattung pro Quadratmeter Wohnfläche Richtwerte durch einen Landkreises Leipzig wurde vom LSG noch Satzungen auf Grundlage des Ablauf des 31.12.2015 außer Kraft festzulegen ist, sondern Richtwerte aus dem Produkt aus entsprechenden Beschluss fest- Sachsen mit Urteil vom 01.06.2017, Sächsischen Ausführungsgesetzes getreten. maximaler Wohnfläche und maximal angemessenem gesetzt und aller zwei Jahre Aktenzeichen: L 7 AS 917/14 zum Sozialgesetzbuch. Die Quadratmeterpreis zu bilden sind. Insofern werden auch nur die fortgeschrieben (Beschluss des bestätigt. Darüber hinaus liegen sächsische VwV Richtwerte als Produkt aus diesen beiden Faktoren im Kreistages zu den Richtwerten KdU weitere erstinstanzliche Ent- Wohnflächenhöchstgrenzen ist mit Kreistagsbeschluss und für die Betroffenen dargestellt. vom 5.10.2011 in der Fassung der scheidungen vor, die das Konzept Ablauf des 31.12.2015 außer Kraft 1. Fortschreibung vom 20.02.2013, ebenfalls als schlüssig bestätigen. Anlage 1 Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE, Drs.-Nr.: 6/11004

Thema: Regelungen zu Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) in den Landkreisen Sachsens, Aktualisierung der Kleinen Anfrage Nr. 6/93

getreten. Richtwerte (Nettokaltmiete inkl. kalte Betriebskosten) 2. Fortschreibung vom 25.2.2015 je Wohnungsgröße und Vergleichsraum ab 1.4.2017 und 3. Fortschreibung vom Wohnungs Mark- Markran- Richtwert Borna Grimma Landkreis 8.3.2017). größe kleeberg städt

25 - 45 m² maximal 271,68 € 276,70 € 325,80 € 279,95 € 276,00 €

>45 - 60 m² maximal 354,00 € 365,60 € 404,40 € 347,50 € 344,40 €

>60 - 75 m² maximal 455,47 € 434,50 € 513,00 € 444,34 € 425,00 €

>75 - 85 m² maximal 512,02 € 506,00 € 621,70 € 544,35 € 488,71 €

>85 - 95 m² maximal 555,85 € 569,70 € 687,80 € 625,45 € 547,80 €

>95 - 105 maximal 612,80 € 672,30 € 820,20 € 746,55 € 634,99 € m² für weitere 10 m² maximal 58,37 € 64,03 € 78,12 € 71,10 € 60,48 € jeweils Hinweis: Nach der Richtlinie zur Förderung der Schaffung mietpreis- und belegungs- gebundenem Mietwohnraum in Sachsen (RL gMW) sind für 1 Person bis 45 m2; 2 Personen bis 60 m2; 3 Personen bis 75 m2; 4 Personen bis 85 m2 und für jede weitere Person weitere 10 m2 Wohnraum angemessen. Der individuelle Richtwert ist daher der für die jeweilige Personenzahl entsprechenden Wohnungsgröße zu entnehmen; eine Über- oder Unterschreitung der angegebenen Wohnflächenhöchstgrenzen und/oder der angegebenen Quadratmeterpreise ist unschädlich, wenn der maßgebliche Richtwert nicht überschritten wird.

Landkreis Meißen Verwaltungsvorschrift zur An- Aufhebung des auf der Grundlage Unterschiedlich je nach Region (Stadt/Gemeinde) und Die Ersterhebung wurde durch den Derzeit gibt es weder eine gemessenheit der Kosten für die eines schlüssigen Konzeptes Wohnungsgröße in Abhängigkeit von der Personenanzahl in der Kreistag legitimiert. Im Rahmen der rechtskräftige Entscheidung zur Unterkunft (VwV KdU) nach dem ermittelten und einmalig auf Bedarfsgemeinschaft. Die Werte (Wohnungsgröße und maximaler damaligen Beschlussfassung wurde Schlüssigkeit der Mietwerte, die auf Sozialgesetzbuch Zweites Buch Indexbasis fortgeschriebenen VwV Produktrichtwert) sind der Anlage 4 zu entnehmen. Im Einzelfall die Entscheidungskompetenz für der Herleitung nach dem Konzept (SGB II) und Zwölftes Buch (SGB XII) KdU vom 01.01.14, Neuerhebung können diese Werte aufgrund der seit 01.08.2016 im Gesetz für erforderliche Folgeerhebungen auf alt basieren, noch gibt es (siehe Anlage 4) der Mietpreise durch Vermieter- zulässig erklärten Gesamtangemessenheitsgrenze eine ent- den beschließenden Ausschuss rechtskräftige Entscheidung zur befragung und Inkraftsetzung des sprechende weitere Erhöhung im Rahmen der Gesamtbetrachtung delegiert. Insoweit liegen die Schlüssigkeit der Werte nach dem abermals mittel schlüssigen erfahren. erforderlichen KT-Beschlüsse vor. neuen Konzept. Konzeptes neu ermittelten Miet- niveaus für den Landkreis Meißen mit VwV KdU vom 01.09.2016 Landkreis Im Landkreis Mittelsachsen ist das Die „Richtlinie für die Gewährung Es gibt keine Erstattung pro m² Wohnfläche, sondern eine Der Landkreis Mittelsachsen gehört Im Landkreis Mittelsachsen ist in Mittelsachsen die „Richtlinie zur Gewährung von von Leistungen der Unterkunft und angemessene Bruttokaltmiete nach Personenzahl in der zu den Gebietskörperschaften, in einem Verfahren nach dem SGB II Kosten der Unterkunft und Heizung im Landkreis Mittel- Bedarfsgemeinschaft der Leistungsberechtigten. denen die Richtlinie auf einem die vermeintliche Unschlüssigkeit Heizung“, die der Kreistag am sachsen“ aus 2012 wurde zum Dazu gibt die Richtlinie eine abstrakt angemessene Wohnfläche Beschluss des Kreistags beruht, des der Richtlinie zugrunde 14.12.2016 beschlossen hat, siehe 01.01.2017 außer Kraft gesetzt und vor, siehe dort Ziffer 3.1.4 und Richtwerte für die abstrakt siehe Antwort zu Frage 1. liegenden Konzepts gerügt worden KT 244/12/2016, und die zum durch die „Richtlinie zur angemessenen Unterkunftskosten (Bruttokaltmiete), siehe dort mit der Folge, dass sich jetzt das 01.01.2017 in Kraft getreten ist. Gewährung von Kosten der Ziffer 3.1.7. Sozialgericht Chemnitz mit diesem Unterkunft und Heizung“ ersetzt, Vorbringen auseinanderzusetzen die der Kreistag des Landkreises hat. Eine Entscheidung (Urteil bzw. Mittelsachsen am 14.12.2016 Beschluss) dahingehend, dass das beschlossen hat. Diese Richtlinie Konzept als nicht schlüssig beruht auf einem von Analyse & befunden wurde, gibt es nicht. Konzepte erarbeitetem Konzept einschließlich Mietwerterhebung im Jahr 2016. Anlage 1 Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE, Drs.-Nr.: 6/11004

Thema: Regelungen zu Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) in den Landkreisen Sachsens, Aktualisierung der Kleinen Anfrage Nr. 6/93

Landkreis Richtlinie des Landkreises Indexfortschreibung des Hinsichtlich der geltenden Unterkunftsrichtwerte wird auf die Kreistagsbeschluss Nr. 209/17 KT Betreffend das neue schlüssige Nordsachsen Nordsachsen zur Regelung der schlüssigen Konzepts des beigefügte Anlage 6.2 verwiesen. vom 29.03.2017 Konzept liegen noch keine angemessenen Bedarfe für Landkreises Nordsachsen vom sozialgerichtlichen Entscheidungen Unterkunft und Heizung gemäß § 01.01.2013 zu § 22 SGB II und vor. 22 Zweites Buch Sozialgesetzbuch § 35 SGB XII zum 01.01.2015 (KT- Betreffend das vorangegangene (SGB II) sowie § 35 Zwölftes Buch Beschluss). schlüssige Konzept liegen Sozialgesetzbuch (SGB XII), in Kraft Inkrafttreten einer neuen Richtlinie unterschiedliche Entscheidungen seit dem 01.04.2017 (KT-Beschluss) (neues schlüssiges Konzept) zum des SG Leipzig vor. Zu den (siehe Anlage 6.1.) 01.04.2017 (KT-Beschluss) betreffenden Entscheidungen sind Berufungsverfahren beim LSG Sachsen anhängig, über welche jedoch noch nicht entschieden wurde. Landkreis Sächsische Verwaltungsvorschrift des Neue Beschlussfassung im Jahr Anzahl der haushalts- Wohnflächenhöchstgrenzen in m² Kreistagsbeschluss vom 26.09.2016 Bisher keine negative Entscheidung Schweiz-Osterzgebirge Landkreises Sächsische Schweiz- 2016 angehörigen Personen von Sozialgerichten Osterzgebirge zur Bestimmung der 1 ≤ 48 2 > 48 ≤ 60 Wohnflächenhöchstgrenzen sowie 3 > 60 ≤ 75 der Höhe der angemessenen 4 > 75 ≤ 85 Aufwendungen für Unterkunft und 5 > 85 Heizung nach dem Zweiten und Für jede weitere Person im Haushalt sind weitere 10 m² Zwölften Sozialgesetzbuch (VwV Wohnfläche anzusetzen. Wohnflächenhöchstgrenzen sowie Unterkunfts- und Heizungskosten) Mietkategorie I Mietkategorie II Mietkategorie III In Kraft getreten am 01.11.2016 VG Altenberg, Bannewitz, Stadt Freital, VG Bad Gottleuba-Berggießhübel, Stadt Stadt Heidenau, VG Bad Schandau, Dippoldiswalde, VG Pirna Dürrröhrsdorf-Dittersbach, VG Dohna- Stadt Glashütte, Müglitztal, Kreischa, Stadt Hohnstein, Stadt Rabenau, VG Klingenberg, VG Tharandt, VG Königstein/Sächs.Schweiz, VG Stadt Wilsdruff Lohmen/Stadt Wehlen, Stadt Neustadt in Sachsen, Stadt Sebnitz, Stadt Stolpen

Anzahl 1 2 3 4 5 jede der im weitere Haushalt Person lebenden Personen Mietka- 277,92 € 345,00 € 423,75 € 461,55 € 489,25 € 51,50 € tegorie I Mietka- 283,68 € 360,60 € 442,50 € 529,55 € 536,75 € 56,50 € tegorie II Mietka- 293,28 € 357,00 € 442,50 € 481,10 € 546,25 € 57,50 € tegorie III

Die Heizkosten richten sich nach dem aktuellen Bundesheizspiegel (Spalte „erhöht“). Vogtlandkreis  Richtwerte für angemessene Aktualisierung der Richtwerte für Die Bestimmung der angemessenen Bedarfe der Unterkunft erfolgt Gemäß § 9 Abs. 2 Nr. 7 der Zur Schlüssigkeit des Konzeptes für Bruttokaltmieten angemessene Bruttokaltmieten unter Beachtung der Produkttheorie des Bundessozialgerichts. Es Hauptsatzung des Vogtlandkreises die Ermittlung der Richtwerte für  Sächsische Sozialhilferichtlinien jeweils zum 01.01.2015 und zum gibt somit keinen Höchstbetrag je m² Wohnfläche. Die aktuellen erfolgt die Festlegung der die angemessenen Brutto- zu § 35 SGB XII 01.01.2017 Richtwerte können der Anlage 7„Richtwerte 2017“ entnommen Richtwerte der angemessenen kaltmieten gibt es bisher keine  Bundesweiter Heizspiegel werden. Kosten für Unterkunft und Heizung gerichtlichen Entscheidungen. Anlage 1 Kleine Anfrage der Abgeordneten Susanne Schaper, Fraktion DIE LINKE, Drs.-Nr.: 6/11004

Thema: Regelungen zu Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU) in den Landkreisen Sachsens, Aktualisierung der Kleinen Anfrage Nr. 6/93

mit Beschluss des Gesundheits- und Sozialausschusses. Landkreis Zwickau Verwaltungsvorschrift des Land- Überprüfung und Anpassung der Haushalts- Angemessene Bruttokaltmiete mtl. Heizkosten keine Feststellung durch den Das Sozialgericht Chemnitz hat das kreises Zwickau über die Fest- Werte an die aktuelle Markt- größe Wohnfläche pro m² nach Regionen pro m² nach Regionen* Kreistag schlüssige Konzept bestätigt. Das setzung der Höhe angemessener entwicklung mittels Indexfort- 1 Person 45 m² 5,78 € bis 6,40 € 1,60 € bis 1,80 € Landessozialgericht musste bisher 2 Personen 60 m² 5,65 € bis 6,23 € 1,35 € bis 1,60 € Aufwendungen für Unterkunft und schreibung nach dem Miet- 3 Personen 75 m² 5,44 € bis 5,83 € 1,31 € bis 1,51 € nicht über das schlüssige Konzept Heizung nach dem Zweiten und preisindex in Sachsen für die 4 Personen 85 m² 5,19 € bis 5,99 € 1,31 € bis 1,41 € entscheiden. Zwölften Buch Sozialgesetzbuch Nettomieten und nach dem jede 10 m² 5,20 € bis 6,00 € 1,30 € bis 1,50 € vom 20.04.2016; Verbraucherpreisindex in Sachsen Weitere Verwaltungsvorschrift des Land- für die kalten Betriebskosten * (Nichtprüfgrenze, darüber Einzelfallentscheidung) kreises Zwickau zur einheitlichen Gewährung von Leistungen für die Kosten der Unterkunft und Heizung nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch vom 08.06.2016

Anlage 2 zur Drs.-Nr.: 6/11004

Neue Richtlinie des Landkreises Bautzen zu den Leistungen für Unterkunft und Heizung ab 01.09.2016 (Unterkunfts- und Heizkostenrichtlinie)

Am 01.09.2016 tritt die neue Unterkunfts- und Heizkostenrichtlinie des Landkreises Bautzen in Kraft. Neben dem Anspruch auf die Regelleistung nach SGB II besteht für Leistungsempfänger ein Anspruch auf die Übernahme der angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung. Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden in tatsächlicher Höhe erbracht, soweit diese angemessen sind.

Wir klären die wichtigsten Fragen:

1. Wann ist der Wohnraum angemessen?

Angemessen ist eine Unterkunft grundsätzlich nur dann, wenn sie nach Ausstattung, Lage und Bausubstanz einfachen und grundlegenden Bedürfnissen entspricht und keinen gehobenen Wohnstandard aufweist. Mit der Richtlinie wird unter anderem darüber Aussage getroffen, bis zu welchem Maximalbetrag Kosten für Unterkunft und Heizung angemessen sind.

2. Wie groß darf eine Wohnung sein?

Die angemessenen Wohnflächenhöchstgrenzen werden nach der Personenzahl der Bedarfs-/ Haushaltsgemeinschaft wie folgt bestimmt:

Alleinstehende: 45 Quadratmeter, 2-Personen-Haushalte: 60 Quadratmeter, 3-Personen-Haushalte: 75 Quadratmeter und 4-Personen-Haushalte: 85 Quadratmeter

Für jede weitere der Bedarfs-/Haushaltsgemeinschaft angehörende Person erhöht sich die Wohnfläche um bis zu 10 Quadratmeter. Zur Wohnfläche gehören alle Nebenräume wie Küche, Flur, Bad, WC oder Ähnliches. Die angegebenen Wohnungsgrößen stellen die Höchstwerte dar. Es besteht kein Anspruch darauf, diese Grenzen in vollem Umfang auszuschöpfen.

3. Wonach bestimmt sich die Angemessenheit der Heizkosten?

Heizkosten werden in tatsächlicher Höhe erbracht, soweit sie angemessen sind und nicht durch unwirtschaftliches Heizverhalten verursacht werden. Hierbei wird nach Maßgabe der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts auf die Werte des Bundesweiten Heizspiegels in der jeweils gültigen Fassung zurückgegriffen. Auch bei den Heizkosten besteht die Maßgabe, dass kein Anspruch darauf besteht, die Höchstbeträge auszuschöpfen.

4. Welche Regelungen gibt es bei Wohneigentum?

Die Angemessenheit der Unterkunftskosten für Mieter und Eigentümer ist nach einheitlichen Kriterien zu bewerten. Es erfolgt ein Vergleich der im Kalenderjahr anfallenden Gesamtkosten, die berücksichtigungsfähig sind mit der angemessenen Jahresbruttokaltmiete des örtlichen Vergleichsraums.

LANDRATSAMT BAUTZEN Jobcenter

5. Wie teuer darf eine Wohnung sein?

Zur Bestimmung des angemessenen Quadratmeterpreises der Bruttokaltmiete wird im Gebiet des Landkreises Bautzen nach neun Vergleichsräumen differenziert:

Vergleichsraum Stadt / Gemeinde

Cunewalde, Doberschau-Gaußig, Göda, Großdubrau, Großpostwitz/O.L., Hochkirch, Königswartha, Kubschütz, 1. Bautzener Land Malschwitz, Neschwitz, Obergurig, Puschwitz, Radibor, Schirgiswalde-Kirschau (Stadt), Sohland a. d. Spree, Weißenberg (Stadt), Wilthen (Stadt)

Bretnig-Hauswalde, Burkau, Demitz-Thumitz, Frankenthal, Großharthau, Großröhrsdorf (Stadt), Lichtenberg, 2. Bischofswerdaer Land Neukirch/Lausitz, Ohorn, Pulsnitz (Stadt), Rammenau, Schmölln-Putzkau, Steinigtwolmsdorf 3. Dresdener Land Arnsdorf, Ottendorf-Okrilla, Radeberg (Stadt), Wachau Bernsdorf (Stadt), Elsterheide, Lauta (Stadt), Lohsa, Spreetal, 4. Hoyerswerdaer Land Wittichenau (Stadt)

Crostwitz, Elstra (Stadt), Großnaundorf, Haselbachtal, Königsbrück (Stadt), Laußnitz, Nebelschütz, Neukirch, Oßling, 5. Kamenzer Land Panschwitz-Kuckau, Räckelwitz, Ralbitz-Rosenthal, Schönteichen, Schwepnitz, Steina 6. Stadtgebiet Bautzen Bautzen (Stadt) 7. Stadtgebiet Bischofswerda Bischofswerda (Stadt) 8. Stadtgebiet Hoyerswerda Hoyerswerda (Stadt) 9. Stadtgebiet Kamenz Kamenz (Stadt)

Richtwerte für angemessene Bruttokaltmieten

Wohnfläche Personen im Nettokalt- kalte Neben- Bruttokalt- Brutto- in m² Haushalt miete je m² kosten je m² miete je m² kaltmiete

Vergleichsraum Bautzener Land ≤ 45 1 4,63 € 1,24 € 5,87 € 264,15 € > 45 bis ≤ 60 2 4,56 € 1,20 € 5,76 € 345,60 € > 60 bis ≤ 75 3 4,39 € 1,16 € 5,55 € 416,25 € > 75 bis ≤ 85 4 4,26 € 1,13 € 5,39 € 458,15 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,26 € 1,13 € 5,39 € Vergleichsraum Bischofswerdaer Land ≤ 45 1 4,81 € 1,19 € 6,00 € 270,00 € > 45 bis ≤ 60 2 4,64 € 1,12 € 5,76 € 345,60 € > 60 bis ≤ 75 3 4,53 € 1,12 € 5,65 € 423,75 € > 75 bis ≤ 85 4 4,28 € 1,11 € 5,39 € 458,15 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,28 € 1,11 € 5,39 €

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Richtwerte für angemessene Bruttokaltmieten

Wohnfläche Personen im Nettokalt- kalte Neben- Bruttokalt- Brutto- in m² Haushalt miete je m² kosten je m² miete je m² kaltmiete

Vergleichsraum Dresdener Land ≤ 45 1 5,46 € 1,19 € 6,65 € 299,25 € > 45 bis ≤ 60 2 5,09 € 1,15 € 6,24 € 374,40 € > 60 bis ≤ 75 3 5,03 € 1,07 € 6,10 € 457,50 € > 75 bis ≤ 85 4 4,61 € 0,95 € 5,56 € 472,60 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,61 € 0,95 € 5,56 € Vergleichsraum Hoyerswerdaer Land ≤ 45 1 4,74 € 1,18 € 5,92 € 266,40 € > 45 bis ≤ 60 2 4,73 € 1,18 € 5,91 € 354,60 € > 60 bis ≤ 75 3 4,52 € 1,18 € 5,70 € 427,50 € > 75 bis ≤ 85 4 4,34 € 1,05 € 5,39 € 458,15 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,34 € 1,05 € 5,39 € Vergleichsraum Kamenzer Land ≤ 45 1 4,82 € 1,33 € 6,15 € 276,75 € > 45 bis ≤ 60 2 4,62 € 1,19 € 5,81 € 348,60 € > 60 bis ≤ 75 3 4,56 € 1,14 € 5,70 € 427,50 € > 75 bis ≤ 85 4 4,37 € 0,91 € 5,28 € 448,80 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,37 € 0,91 € 5,28 € Vergleichsraum Stadtgebiet Bautzen ≤ 45 1 5,05 € 1,11 € 6,16 € 277,20 € > 45 bis ≤ 60 2 4,92 € 0,99 € 5,91 € 354,60 € > 60 bis ≤ 75 3 4,72 € 1,07 € 5,79 € 434,25 € > 75 bis ≤ 85 4 4,64 € 1,01 € 5,65 € 480,25 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,64 € 1,01 € 5,65 € Vergleichsraum Stadtgebiet Bischofswerda ≤ 45 1 5,15 € 1,08 € 6,23 € 280,35 € > 45 bis ≤ 60 2 4,80 € 1,00 € 5,80 € 348,00 € > 60 bis ≤ 75 3 4,70 € 1,08 € 5,78 € 433,50 € > 75 bis ≤ 85 4 4,56 € 1,03 € 5,59 € 475,15 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,56 € 1,03 € 5,59 € Vergleichsraum Stadtgebiet Hoyerswerda ≤ 45 1 4,71 € 1,30 € 6,01 € 270,45 € > 45 bis ≤ 60 2 4,67 € 1,21 € 5,88 € 352,80 € > 60 bis ≤ 75 3 4,82 € 1,23 € 6,05 € 453,75 € > 75 bis ≤ 85 4 4,59 € 1,08 € 5,67 € 481,95 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,59 € 1,08 € 5,67 € Vergleichsraum Stadtgebiet Kamenz ≤ 45 1 5,10 € 1,10 € 6,20 € 279,00 € > 45 bis ≤ 60 2 4,80 € 0,98 € 5,78 € 346,80 € > 60 bis ≤ 75 3 4,80 € 1,03 € 5,83 € 437,25 € > 75 bis ≤ 85 4 4,68 € 1,09 € 5,77 € 490,45 € > 85 bis + 10 je weitere Person 4,68 € 1,09 € 5,77 €

LANDRATSAMT BAUTZEN Jobcenter Anlage 3 zur Drs.-Nr.: 6/11004

Verwaltungsvorschrift des Landkreises Görlitz zu den Kosten der Unterkunft und Heizung gemäß § 22 Sozialgesetzbuch - Zweites Buch (SGB II) und § 35 Sozialgesetzbuch - Zwölftes Buch (SGB XII)

I. Rechtsgrundlagen

§ 1 Zuständigkeit

(1) Der Landkreis Görlitz ist gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 2 Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) in Verbindung mit § 9 Abs. 1 Sächsisches Gesetz zur Ausführung des Sozialgesetzbuches (SächsAGSGB) Träger einzelner Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Hierunter fallen auch Bedarfe für Unterkunft und Heizung gemäß § 19 Satz 1 S. 3 in Verbindung mit § 22 Abs. 1 SGB II. (2) Der Landkreis Görlitz ist nach § 3 Absatz 2 Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII) örtlicher Träger der Sozialhilfe. Die Sozialhilfe umfasst gemäß § 27a Abs. 1 und § 42 Satz 1 Nr. 4 in Verbindung mit § 35 SGB XII auch die Leistungen für Unterkunft und Heizung in den Leistungsarten nach dem 3. und 4. Kapitel des SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt sowie Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung).

II. Unterkunftskosten

§ 2 Angemessenheit der Kosten der Unterkunft (1) Die Festlegung der angemessenen Richtwerte der Kosten für die Unterkunft erfolgt nach der ständigen Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) auf der Grundlage eines „schlüssigen Konzeptes“. (2) Die dieser Verwaltungsvorschrift zu Grunde gelegten Werte sind durch die Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH unter Beachtung der Rechtsprechung des BSG ermittelt worden. (3) Die angemessene Wohnfläche ergibt sich aus der Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren zur Förderung der Schaffung von mietpreis- und belegungsgebundenem Wohnraum (RL gebundener Mietwohnraum – RL gMW) vom 22.11.2016; SächsABl. 2016, S. 1471 ff.) (4) Abhängig von der Zahl der Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft sind die folgenden Aufwendungen für die Unterkunft (Bruttokaltmiete) angemessen:

PR 1 PR 1 Z PR 2 PR 2 Z PR 3 PR 4 PR 4 Z PR 5 PR 5 Z Brutto- kaltmiete [in Weiß- Weiß- EUR] wasser wasser Niesky Gorlitz Lobau Lobau Zittau Land Stadt Land Stadt Stadt Land Stadt Land Stadt 1-P.-BG 265,55 276,47 260,00 311,35 254,96 246,57 261,17 242,00 250,10 2-P.-BG 321,76 347,11 298,99 374,81 304,80 302,69 310,01 294,49 304,80 3-P.-BG 398,85 411,83 360,42 450,04 362,27 365,44 385,22 367,05 374,81 4-P.-BG 419,69 457,92 397,94 469,81 410,14 410,03 426,05 407,10 416,23 je weitere P. 45,61 50,70 44,95 51,43 48,97 47,08 47,94 45,21 45,63

III. Heizkosten

§ 3 Angemessenheit der Heizkosten

(1) Heizkosten, einschließlich der Aufbereitungskosten für Warmwasser, soweit kein Anspruch auf einen Mehrbedarf nach § 21 Abs. 7 SGB II bzw. § 30 Abs. 7 SGB XII besteht, sind grundsätzlich in tatsächlicher Höhe zu übernehmen und nur dann unangemessen hoch, wenn der Leistungsberechtigte ein für die konkrete Wohnung unwirtschaftliches Heizverhalten zeigt. Hierbei ist auf die Werte des jeweils aktuellen bundesweiten Heizspiegels zurückzugreifen.

(2) Eine Überprüfung des Heizverhaltens und der die Heizkosten beeinflussenden sonstigen Faktoren wie z. B. Bauzustand, Wärmedämmung, Witterungsbedingungen erfolgt im Einzelfall dann, wenn für die verschiedenen Heizungsarten die folgenden Brennstoffwerte pro Heizperiode und Quadratmeter Wohnfläche überschritten werden. Die Heizkosten orientieren sich an der tatsächlich bewohnten Fläche bis maximal an den in RL gebundener Mietwohnraum festgelegten Wohnflächenhöchst- grenzen.

(3) Gewährungsmodus Sind die Heizkosten in regelmäßig wiederkehrenden Vorauszahlungen zu leisten, beispielsweise bei monatlichen Abschlagszahlungen an den Vermieter oder ein Energieversorgungsunternehmen, so werden die Vorauszahlungen übernommen.

Soweit keine monatlichen Abschlagszahlungen/Vorauszahlungen an Heizkosten geschuldet werden und der Wärmebedarf durch den Selbsteinkauf von Brennstoffen gedeckt wird, werden die Aufwendungen durch einmalige Leistungen übernommen, soweit bei angemessenem Wohnraum nicht unwirtschaftliches Heizverhalten vorliegt. Die Kostenübernahme ist vor der Beschaffung von Brennstoffen zu beantragen.

Der Heizkostenbedarf ist nachzuweisen und durch den Außendienst festzustellen. Ein Bedarf an Heizmaterial besteht erst dann, wenn für den Bewilligungszeitraum kein oder nur geringfügiges Heizmaterial mehr vorhanden ist. Ist durch den Leistungsberechtigten Heizmaterial gekauft und vor Eintritt der Hilfebe- dürftigkeit bezahlt worden, handelt es sich nicht um tatsächliche Aufwendungen; diese können damit vom Leistungsträger nicht übernommen werden.

IV. Eigentümer von selbstgenutztem Wohneigentum

Die vorstehenden Regelungen gelten auch für notwendige Ausgaben für selbstgenutzte Eigenheime und Eigentumswohnungen.

V. Einzelfallentscheidungen

Überschreiten die Kosten der Unterkunft und der Heizung die festgelegten Grenzen, dann ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, ob die Kosten noch angemessen sind. Für die Beurteilung der tatsächlichen Angemessenheit sind die individuellen und örtlichen Besonderheiten zu berücksichtigen.

VI. Inkrafttreten

Diese Verwaltungsvorschrift tritt mit Wirkung vom 01.02.2017 in Kraft; gleichzeitig tritt die Verwaltungsvorschrift des Landkreises Görlitz zu den Kosten für Unterkunft und Heizung gemäß § 22 Sozialgesetzbuch Zweites Buch (SGB II) und § 29 Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII) vom 25.02.2015 außer Kraft.

Soweit im Zeitpunkt des In-Kraft-Tretens dieser Verwaltungsvorschrift Bewilligungszeiträume gemäß § 41 Abs. 3 SGB II bzw. § 44 Abs. 1 S. 1 SGB XII noch nicht beendet sind, wird die Richtlinie erst nach Ende des Bewilligungszeitraumes oder bei Änderung des Mietverhältnisses vor Ablauf des Bewilligungszeitraumes angewendet.

Soweit die bisherigen als angemessen anerkannten Kosten der Unterkunft in dem laufenden Bewilligungszeitraum geringer sind als die Kosten der ab dem 01.02.2017 geltenden Verwaltungsvorschrift, ist der Verwaltungsakt, auch nachdem er unanfechtbar geworden ist, bis zum Ablauf eines Monats nach dem Ende des Bewilligungszeitraumes ab dem 01.02.2017 zurückzunehmen und die Nachzahlung zu erbringen.

im Original unterschrieben Groß Köbeln Düben Landkreis Görlitz Halben- dorf Krom- Bad lau Gab- lenz Muskau Rohne Treben- Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU dorf Weißwasser Mulkwitz Sagar

Skerbers- Planungsraum 1 dorf Mühlrose Weißkeißel Pechern Werdeck (ohne Stadt Haide Podrosche Weißwasser)

Klein-Priebus

Nochten Sprey Boxberg Steinbach Bärwalde

Rietschen Daubitz Kringels- Reich- Hammerstadt dorf walde Altliebel Teicha Lodenau Neusorge Neuliebel Quolsdorf Uhyst

Dürrbach Stanne- Bremen- Drehna Tschernske wisch Hähnichen hain Spree Rothen- Kosel Klitten Spree- Jahmen Lache Mönau Kreba- hammer Dunkel- burg O.L. Kaschel Klein-Radisch Neudorf häuser Rauden Trebus Uhsmannsdorf Zimpel Peters- hain Geheege Tauer Nieder- Horscha Horka Neun- Mücka Niesky dorf Planungsraum 2 See Biehain Förstgen Dauban Sproitz Förstgen-Ost Zenten- (ohne Stadt Niesky) Quitzdorf dorf Ödernitz Leipgen Steinölsa am See Schäferei Mücken- Kalt- Deschka Weigers- Kollm hain wasser dorf Ober Särichen Klein- Neißeaue Prauske Wilheminen- Krauscha Groß- Hohen- Groß thal Radisch Diehsa Kauscha Jänkendorf Neu- dubrau Krauscha Zodel Groß Saubernitz Thräna Ullersdorf Wiesa Emmerichs- Jerchwitz Bahnhof Baarsdorf walde Sandförstgen Nieder Seifersdorf Kodersdorf Ober- Gebelzig Attendorf Vier- Feldhäuser Neundorf kirchen Thiemen- Torga Charlottenhof dorf Buchholz Prachenau Kunnersdorf Tetta Döbschütz Liebstein Ludwigsdorf Heideberg Rotkretscham Melaune Arnsdorf- Königs- Schöpstal Hilbersdorf Lehn- hain Ebersbach Neu- Krobnitz häuser cunnewitz Meusel- witz Ditt- Lautitz manns- Girbigs- Planungsraum 4 Mauschwitz Reißaus dorf Löbensmüh dorf Schöps Mengels- Glossen Biesig dorf Goßwitz Borda Klein- Feldhäuser (ohne Stadt ) Krappe Neu- radmeritz Holtendorf Wohla Kittlitz Oehlisch Reichen- Schlauroth Oppeln Kittlitz Zoblitz Carls- Unwürde Bellwitz bach O.L. brunn Görlitz Planungsraum 3 Eiserode Rosenhain Laucha Georgewitz Pfaffen- Nechen Dolgowitz Klein- Sohland dorf Wendisch- Gersdorf Kunnerwitz dehsa Groß- Stadt Görlitz Cunnersdorf a.R. dehsa Deutsch- Klein- Wendisch- Paulsdorf Oelsa Bischdorf Jauernick- Neundorf Löbau Paulsdorf Buschbach Deutsch- Lauba Frieders- Ossig Rosenbach Lehdehäuser dorf Ebersdorf Eichen Kemnitz Beiersdorf Groß- Tauchritz Linden- Schmieden- Herwigsdorf berg Schönau- Hagen- thal schweidnitz werder Schönbach Ottenhain Russen Altbernsdorf Berzdorf Dürr- Nieder- a.d. Eigen henners- cunnersdorf dorf Bernstadt Leuba Strah- Kottmarsdorf Berthels- Kiesdorf Neusalza- walde dorf Spremberg Friedersdorf Renners- Friedens- dorf Dittersbach thal Walddorf Schwan Neundorf Planungsraum 5 Ebersbach- Ruppersdorf Ninive Groß- Schlegel Neugersdorf hennersdorf (ohne Stadt Zittau) Neueibau Oberoderwitz Dittels- Ober- dorf seifersdorf

Niederoderwitz Hirschfelde Seifhenners- Spitz- Wittgen- kunnersdorf Radgen- dorf dorf dorf Mittelherwigs- Drausen- dorf

g dorf n Eckarts- u n berg a l 5 p Kreisstadt l 1 Pethau a 0 i Hörnitz z 2 . o 1 S Großschönau Bertsdorf-

0

. Große Kreisstadt e t 1 r

0 Hörnitz e Zittau i d r n g Bertsdorf a e Stadt t t s n s I

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i Gemeinde 1 Eich- e 0 r 2 k graben . d 3 Ortsteil n 0 . a L 2

0 5 Lückendorf : 1 d 0 n 2

a t © S Planungsraum 1 Landkreis Görlitz (ohne Stadt Weißwasser) Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU

Groß Düben Schleife Gab- Bad lenz Muskau Treben- dorf Krauschwitz

Weißkeißel Boxberg Gablenz Groß Düben

Boxberg Krauschwitz

Rietschen Kreba-Neudorf Rietschen Schleife

Kreba- Neudorf Weißkeißel Planungsraum 2 Landkreis Görlitz (ohne Stadt Niesky) Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU

Hähnichen Rothen- burg O.L. Hähnichen

Horka Mücka Horka

Quitzdorf Kodersdorf am See Weigers- Kollm Königshain dorf Neißeaue Waldhufen Groß- Markersdorf Hohen- Kauscha dubrau Jänkendorf Mücka Kodersdorf Vier- Neißeaue kirchen Melaune Königs- Schöpstal hain Ebersbach Reichenbach Rothenburg O.L. Reichen- Schöpstal bach O.L. Markersdorf Vierkirchen Waldhufen Planungsraum 4 Landkreis Görlitz (ohne Stadt Löbau) Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU

Lawalde Rosenbach Beiersdorf Beiersdorf Groß- schweidnitz Dürrhennersdorf Oppach Schönbach Dürr- Ebersbach-Neugersdorf henners- dorf Großschweidnitz Neusalza- Kottmar Spremberg Lawalde Neusalza-Spremberg Ebersbach- Kottmar Neugersdorf Oppach Rosenbach Schönbach Seifhenners- dorf Planungsraum 5 Landkreis Görlitz (ohne Stadt Zittau) Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU

Schönau- Berzdorf a.d. Eigen Bernstadt

Herrnhut Bertsdorf-Hörnitz Ostritz Großschönau Hainewalde Oderwitz Herrnhut Leutersdorf Niederoderwitz Jonsdorf

Mittelherwigs- Leutersdorf Hainewalde dorf Oderwitz Großschönau Bertsdorf- Hörnitz Olbersdorf Olbersdorf Ostritz

Jonsdorf Oybin Oybin Schönau-Berzdorf auf dem Eigen Große Kreisstädte Landkreis Görlitz (jeweils eigener Vergleichsraum) Vergleichsräume Schlüssiges Konzept KdU

Weißwasser

Niesky Görlitz

Löbau

Niesky Görlitz

Weißwasser

Löbau Zittau

Zittau Gemeindeschlüssel Gemeinde Planungsraum 14626010 Bad Muskau PR 1 14626020 Beiersdorf PR 4 14626030 Bernstadt a. d. Eigen PR 5 14626050 Bertsdorf-Hörnitz PR 5 14626060 Boxberg/O.L. PR 1 14626070 Dürrhennersdorf PR 4 14626085 Ebersbach-Neugersdorf PR 4 14626100 Gablenz PR 1 14626110 Görlitz PR 3 14626120 Groß Düben PR 1 14626140 Großschönau PR 5 14626150 Großschweidnitz PR 4 14626160 Hähnichen PR 2 14626170 Hainewalde PR 5 14626180 Herrnhut PR 5 14626190 Hohendubrau PR 2 14626200 Horka PR 2 14626210 Jonsdorf PR 5 14626230 Kodersdorf PR 2 14626240 Königshain PR 2 14626245 Kottmar PR 4 14626250 Krauschwitz PR 1 14626260 Kreba-Neudorf PR 1 14626270 Lawalde PR 4 14626280 Leutersdorf PR 5 14626290 Löbau PR 4 Z 14626300 Markersdorf PR 2 14626310 Mittelherwigsdorf PR 5 14626320 Mücka PR 2 14626330 Neißeaue PR 2 14626350 Neusalza-Spremberg PR 4 14626370 Niesky PR 2 Z 14626390 Oderwitz PR 5 14626400 Olbersdorf PR 5 14626410 Oppach PR 4 14626420 Ostritz PR 5 14626430 Oybin PR 5 14626440 Quitzdorf am See PR 2 14626450 Reichenbach/O.L. PR 2 14626460 Rietschen PR 1 14626470 Rosenbach PR 4 14626480 Rothenburg/O.L. PR 2 14626490 Schleife PR 1 14626500 Schönau-Berzdorf a. d. Eigen PR 5 14626510 Schönbach PR 4 14626520 Schöpstal PR 2 14626530 Seifhennersdorf PR 4 14626560 Trebendorf PR 1 14626570 Vierkirchen PR 2 14626580 Waldhufen PR 2 14626590 Weißkeißel PR 1 14626600 Weißwasser/O.L. PR 1 Z 14626610 Zittau PR 5 Z Anlage 4 zur Drs.-Nr.: 6/11004

Anlage 5 zur Drs.-Nr.: 6/11004

Richtlinie zur Gewährung von Kosten der Unterkunft und Heizung in den Rechtskreisen SGB II und SGB XII

‐ Beschluss des Kreistages Mittelsachsen Nr. KT 244/12./2016 vom 14.12.2016 ‐

Inhaltsübersicht

1 Einleitung 2 Funktion 3 Kosten der Unterkunft 3.1 Abstrakte Angemessenheit 3.1.1 Richtwerte 3.1.2 Vergleichsraum 3.1.3 Mietkategorien 3.1.4 Abstrakt angemessene Wohnfläche 3.1.5 Abstrakt angemessener Quadratmeterpreis 3.1.6 Datenerhebung 3.1.7 Richtwerte für abstrakt angemessene Unterkunftskosten 3.1.8 Zuordnung der Kommunen zu den Mietkategorien 3.2 Konkrete Angemessenheit 4 Kosten der Heizung 5 Inkrafttreten

1 Einleitung Die vorliegende „Richtlinie zur Gewährung von Kosten der Unterkunft und Heizung“ ersetzt mit Wir‐ kung zum 01.01.2017 die bisherige, seit dem 01.01.2013 geltende Richtlinie. Die Ausführungen fin‐ den für die Leistungsgewährung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) dun dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) Anwendung. Mit der Richtlinie benennt der Landkreis Mittelsachsen in seiner Funktion als Kostenträger der Kos‐ ten der Unterkunft und Heizung (KdU) grundlegende fachliche Vorgaben. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Abteilung Soziales und des Jobcenters dient die Richtlinie als Entscheidungshilfe und Maßgabe für den Regelfall, um eine weitgehende Gleichbehandlung der leistungsberechtigten Personen sicherzustellen. Eine von der Richtlinie abweichende Leistungsbewilligung soll nur erfolgen, wenn diese auf Grund der besonderen Umstände des Einzelfalls erforderlich ist. Die hierfür maßgebenden Gründe sind zu dokumentieren. Die Abteilung Soziales beim Landkreis Mittelsachsen und das Jobcenter legen die neuen Richtwerte zur Bestimmung der abstrakt angemessenen Unterkunftskosten der Bearbeitung eines jeden Neuan‐ tragsverfahrens und ‐ in bereits laufenden Fällen ‐ eines jeden Weiterbewilligungsverfahrens und jeder Anspruchsüberprüfung nach dem 3. Kapitel SGB XII zugrunde.

2 Funktion In den Rechtskreisen des SGB II und des SGB XII werden Bedarfe für Unterkunft und Heizung in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen anerkannt, soweit sie angemessen sind. Die Richtlinie benennt kon‐ krete regionale Richtwerte, die im Rahmen der Einzelfallbearbeitung bei der Überprüfung der Kosten

1 der Unterkunft und Heizung auf ihre Angemessenheit hin Anwendung finden und beinhaltet grundle‐ gende Aussagen zur Rechtsanwendung. Die nachstehend angegebenen Bruttokaltmieten sind im Rahmen einer Angemessenheitsprüfung zugrunde zu legen. Liegen die Kosten der Unterkunft und Heizung (Bruttokaltmiete und Heizkosten) unterhalb der Angemessenheitswerte, sind diese entsprechend anzuerkennen. Andernfalls ist bei Überschreiten der Angemessenheitswerte unter Berücksichtigung des Einzelfalls zu prüfen, ob die tatsächlichen Kosten zu übernehmen sind oder ein Kostensenkungsverfahren durchzuführen ist. Die Richtlinie wird nach Bedarf bei geänderter Rechtslage oder veränderter Verhältnisse entspre‐ chend angepasst, insbesondere dann, wenn sich die Richtwerte zu den Kosten der Unterkunft än‐ dern. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bearbeiten die Einzelfälle auf der Basis des Geset‐ zes, der aktuellen Rechtsprechung und unter Berücksichtigung dieser Richtlinie. Die Verwaltung wird ermächtigt, die Umsetzung dieser Richtlinie in der Gewährung der Leistungen an die Leistungsbe‐ rechtigten zu regeln.

3 Kosten der Unterkunft 3.1 Abstrakte Angemessenheit Im Rahmen der abstrakten Angemessenheitsprüfung wird losgelöst von den tatsächlich anfallenden Kosten festgelegt, bis zu welcher Kostenhöhe ein Leistungsanspruch für die Kosten der Unterkunft besteht. Es sind folgende Grundbegriffe von Bedeutung:

3.1.1 Richtwerte Die Richtwerte sind die durch das „schlüssige Konzept“ ermittelten Beträge, die sich aus dem Produkt der abstrakt angemessenen Wohnfläche und dem abstrakt angemessenen Quadratmeterpreis zuzüg‐ lich der ermittelten Nebenkostenwerte ergeben.

3.1.2 Vergleichsraum Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts ist bei der Erhebung eines schlüssigen Konzeptes ein räumlicher Vergleichsraum abstrakt‐genereller Art festzulegen, in welchem die Richtwerte für die angemessenen Kosten der Unterkunft definiert werden. Es ist sicherzustellen, dass ausreichend gro‐ ße Räume der Wohnbebauung vom Vergleichsraum umfasst sind (vgl. BSG, Urteil vom 19.02.2009 B 4 AS 30/08 R). Bei der Festlegung des Vergleichsraumes handelt es sich um eine politische Festlegung, die gerichtlich nicht zur Überprüfung steht. Der Landkreis Mittelsachsen hat das gesamte Gebiet des Landkreises Mittelsachsen als Vergleichsraum festgelegt und die Datenerhebung entsprechend auf diesen Vergleichsraum erstreckt.

3.1.3 Mietkategorien Innerhalb dieses Vergleichsraumes ist zu einer weiteren örtlichen Differenzierung die Festlegung von Mietkategorien erforderlich, um eine Segregation bzw. Ghettoisierung zu vermeiden. Eine Mietkate‐ gorie stellt eine empirische Differenzierung der Angebotsstruktur innerhalb eines Vergleichsraumes dar. Der Landkreis Mittelsachsen ist in drei Mietkategorien gegliedert. Der Begriff der Mietkategorie deckt sich mit dem von der Rechtsprechung verwendeten Begriff des „Clusters“ bzw. der „Clusterbil‐ dung“.

2

3.1.4 Abstrakt angemessene Wohnfläche Zur Bestimmung der abstrakt angemessenen Wohnungsgröße hat die höchstrichterliche Rechtspre‐ chung die Bestimmungen der Länder zum Wohnraumförderungsrecht herangezogen. Mangels gülti‐ ger landesrechtlicher Bestimmungen trifft der Landkreis Mittelsachsen für die Leistungsberechtigten nach dem SGB II und nach den Kapiteln 3 und 4 SGB XII die nachfolgende Regelung zum Wohnflä‐ chenbedarf:

1‐Personen‐Bedarfsgemeinschaft: 50 m² 2‐Personen‐Bedarfsgemeinschaft: 60 m² 3‐Personen‐Bedarfsgemeinschaft: 75 m² 4‐Personen‐Bedarfsgemeinschaft: 85 m² 5‐Personen‐Bedarfsgemeinschaft: 95 m²

Für jede weitere Person in der Bedarfsgemeinschaft erhöht sich der Bedarf um jeweils weitere 10 m².

3.1.5 Abstrakt angemessener Quadratmeterpreis Bei der Ermittlung des abstrakt angemessenen Quadratmeterpreises ist gemäß höchstrichterlicher Rechtsprechung ein einfacher, im unteren Marktsegment liegender Standard (nach Ausstattung, Lage und Bausubstanz) zu Grunde zu legen.

3.1.6 Datenerhebung Im Auftrag des Landkreises Mittelsachsen hat die Firma Analyse & Konzepte BeratungsGmbH Richt‐ werte für abstrakt angemessenen Wohnraum im Landkreis Mittelsachsen auf der Basis eines schlüs‐ sigen Konzeptes im Sinne der höchstrichterlichen Rechtsprechung ermittelt. Diese Mietwerterhebung enthält folgende Bausteine: ‐ Bildung von Mietkategorien zur Regionalisierung des Kreisgebietes ‐ Repräsentativ angelegte Erhebung von Bestandsmieten ‐ Erhebung von aktuellen Angebotsmieten ‐ Ermittlung regionalisierter Mietpreisobergrenzen unter Einbeziehung von Bestands‐ und Angebotsmieten

3.1.7 Richtwerte für abstrakt angemessene Unterkunftskosten Die nachstehenden Richtwerte beschreiben den Mietpreis pro Quadratmeter und Monat, zusam‐ mengesetzt aus Kaltmiete und kalten Betriebskosten („Bruttokaltmiete“), der bei der Angemessen‐ heitsprüfung zu berücksichtigen ist.

Bedarfsgemeinschaften

mit Pers. 1 2 3 4 5 Wohnfläche bis 50 m bis 60 m² bis 75 m² bis 85 m² bis 95 m² Mietkategorie I 290,00 € 337,80 € 415,50 € 447,10 € 507,30 € Mietkategorie II 282,00 € 333,00 € 399,00 € 438,60 € 482,60 € Mietkategorie III 278,00 € 328,20 € 402,00 € 424,15 € 472,15 €

3

Für große Haushalte mit sechs und mehr Personen konnten keine Richtwerte für die Angemessenheit ermittelt werden. Im Regelfall müssen daher die tatsächlichen Kosten für die Wohnung übernommen werden. Eine Kostensenkung kann nur im Wege der Einzelfallprüfung vorgenommen werden, wenn eine günstigere große Wohnung im örtlichen Vergleichsraum vorhanden und tatsächlich verfügbar ist.

3.1.8 Zuordnung der Kommunen zu den Mietkategorien Die Mietwerterhebung stellt 3 Mietkategorien fest. Die Kommunen des Landkreises werden wie folgt diesen Mietkategorien zugeordnet:

Mietkategorie I: Stadt Augustusburg, Verwaltungsgemeinschaft Burgstädt, Stadt Flöha, Stadt Frankenberg/Sa., Stadt Freiberg, Gemeinde Hartmannsdorf, Gemeinde Lichtenau, Verwaltungsgemeinschaft Lichten‐ berg/Erzgeb., Verwaltungsgemeinschaft Mittweida, Gemeinde Niederwiesa

Mietkategorie II: Gemeinde Bobritzsch‐Hilbersdorf, Gemeinde Claußnitz, Gemeinde Erlau, Gemeinde Großhartmanns‐ dorf, Stadt Großschirma, Gemeinde Großweitzschen, Gemeinde Halsbrücke, Gemeinde Königshain‐ Wiederau, Gemeinde Kriebstein, Gemeinde Oberschöna, Verwaltungsgemeinschaft Ostrau, Gemein‐ de Reinsberg, Gemeinde Rossau, Gemeinde Striegistal, Gemeinde Wechselburg

Mietkategorie III: Stadt Brand‐Erbisdorf, Stadt Döbeln, Gemeinde Eppendorf, Stadt Frauenstein, Stadt Geringswalde, Stadt Hainichen, Stadt Hartha, Stadt Leisnig, Gemeinde Leubsdorf, Stadt Lunzenau, Gemeinde Mulda/Sa., Gemeinde Neuhausen/Erzgeb., Stadt Oederan, Stadt Penig, Gemeinde Rechenberg‐ Bienenmühle, Verwaltungsgemeinschaft Rochlitz, Stadt Roßwein, Verwaltungsgemeinschaft Sayda, Stadt Waldheim

3.2 Konkrete Angemessenheit Leistungen für Unterkunft werden gem. § 22 Abs. 1 SGB II beziehungsweise § 35 Abs. 1 SGB XII grundsätzlich nur in Höhe der angemessenen Aufwendungen erbracht. Leben leistungsberechtigte Personen bei der Beantragung der Leistung bereits in einer abstrakt unangemessenen Wohnung, so dass gem. § 22 Abs. 1 Satz 3 SGB II beziehungsweise § 35 Abs. 2 Satz 1 SGB XII übergangsweise die tatsächlichen Unterkunftskosten als Bedarf zu berücksichtigen sind, ist im Rahmen der Zumutbar‐ keits‐ und Wirtschaftlichkeitsprüfung nach § 22 Abs. 1 Satz 4 SGB II, die im SGB XII entsprechend zur Anwendung kommt, für eine Absenkung der Aufwendungen durch Wohnungswechsel zu prüfen, ob die Kosten der Unterkunft auf das angemessene Maß zu reduzieren sind. Das geschieht nach der Rechtsprechung in folgenden Prüfungsschritten:  Wird die Angemessenheitsgrenze überschritten?  Ist die Überschreitung der Angemessenheitsgrenze gerechtfertigt?  Ist kostengünstiger Wohnraum vorhanden? Wird sodann ein Kostensenkungsverfahren durchgeführt, folgen weitere Prüfschritte:  Ist eine Kostensenkung rechtlich und tatsächlich möglich?  Ist die Kostensenkung zumutbar?  Ist die Kostensenkung wirtschaftlich?

4

4 Kosten der Heizung Auch Bedarfe für Heizung werden gemäß § 22 Abs. 1 SGB II beziehungsweise § 35 Abs. 4 SGB XII in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen anerkannt, soweit diese angemessen sind. Ein kommunaler Heizkostenspiegel ist nicht vorhanden. Daher greift der Landkreis Mittelsachsen im Rahmen der Einzelfallprüfung bei Heizkosten auf den Bundes‐Heizspiegel (www.heizspiegel.de) je‐ weils rechte Spalte („zu hoch“) zurück. Der Grenzwert der Heizkosten errechnet sich aus einem Grenzbetrag pro Quadratmeter und der maßgebenden Wohnflächenobergrenze. Dabei ist der Grenzbetrag dem Bundes‐Heizkostenspiegel zu entnehmen und beinhaltet die Kosten je qm und Jahr. Bei Überschreiten der Angemessenheitsgrenzen ist die Durchführung eines Kostensenkungsverfah‐ rens zu prüfen.

5 Inkrafttreten Diese Richtlinie tritt am 01.01.2017 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Richtlinie für die Gewährung von Leistungen der Unterkunft und Heizung im Landkreis Mittelsachsen, KT‐Beschluss Nr. KT 361/23./2012, außer Kraft.

Freiberg, den 15. Dezember 2016

gez. Matthias Damm Landrat

5

Anlage 6.1 zur Drs.-Nr.: 6/11004 Anlage 6.2 zur Drs.-Nr.: 6/11004 Anlage 1 zur Beschlussvorlage 2-273/17 Richtlinie des Landkreises Nordsachsen zur Regelung der Bedarfe für Unterkunft und Heizung gemäß § 22 SGB II und § 35 SGB XII, in Kraft ab 01.04.2017

1. Richtwerte für angemessene Bruttokaltmieten

Personen in der Bedarfsgemeinschaft jede 1 2 3 4 5 weitere Person Wohnflächenhöchstgrenze Ver - Stadt/ gleichs- 45 m² 60 m² 75 m² 85 m² 95 m² 10 m² Gemeinde raum Richtwerte für angemessene Bruttokaltmieten

(Nettokaltmiete einschließlich kalter Betriebskosten) 1 Delitzsch 274,01 € 363,35 € 428,80 € 534,85 € 589,60 € 62,10 € Krostitz Löbnitz 2 Rackwitz 267,43 € 373,75 € 456,80 € 528,20 € 525,80 €* 55,30 € Schönwölkau Wiedemar 3 Eilenburg 266,96 € 360,75 € 454,40 € 506,35 € 570,90 € 60,10 € Bad Düben Doberschütz 4 Jesewitz 258,03 € 339,30 € 412,80 € 494,95 € 540,10 € 56,90 € Laußig Zschepplin 5 Oschatz 268,84 € 368,55 € 460,00 € 526,30 € 550,00 € 57,90 € Cavertitz Dahlen Liebschützberg 6 265,55 € 357,50 € 445,60 € 460,75 € 480,70 € 50,60 € Mügeln Naundorf Wermsdorf 7 Torgau 276,83 € 386,10 € 446,40 € 506,35 € 525,80 € 55,30 € Arzberg Beilrode Belgern- Schildau 8 Dommitzsch 243,46 € 341,25 € 414,40 € 464,55 € 475,20 € 50,00 € Dreiheide Elsnig Mockrehna Trossin 9 Schkeuditz 280,59 € 374,40 € 462,40 € 536,75 € 561,00 € 59,10 € 10 Taucha 271,66 € 373,75 € 453,60 € 543,40 € 639,10 € 67,30 €

*Im Sinne der sozialen Gerechtigkeit wird entgegen der ermittelten Richtwerte in diesem Fall auf die Richtwerte eines 4-Personen-Haushalts abgestellt.

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Anlage 1 zur Beschlussvorlage 2-273/17 Wohnfläche Zur Wohnfläche zählen alle Nebenräume wie Küche, Flur, Bad, WC oder Ähnliches. Eine Wohnflächenüberschreitung ist unbeachtlich, soweit hierdurch der maßgebliche Richtwert für die angemessene Bruttokaltmiete nicht überschritten wird.

Angemessenheit Die Bedarfe für Unterkunft sind angemessen, soweit die tatsächlichen Kosten den maßgeblichen Richtwert nicht übersteigen.

2. Heizkosten Bedarfe für Heizung werden in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen anerkannt, soweit diese angemessen sind und nicht durch unwirtschaftliches Heizverhalten verursacht werden. Die Prüfung der Bedarfe für Heizung erfolgt getrennt von den Bedarfen für Unterkunft nach Maßgabe der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts unter Rückgriff auf die Werte des jeweils aktuellen bundesweiten Heizspiegels.

Für nicht im bundesweiten Heizspiegel enthaltene Brennstoffarten wird im Regelfall auf den jeweils höchsten Verbrauchswert abgestellt.

3. Einzelfallentscheidungen In Abweichung zu den Richtwerten können auch höhere Bedarfe für Unterkunft und Heizung anerkannt werden, soweit dies unter Berücksichtigung der besonderen Umstände des Einzelfalls erforderlich ist. Gleiches trifft für eine abweichende Überschreitung der Wohnfläche zu.

4. Inkrafttreten Die Richtlinie tritt zum 01.04.2017 in Kraft. Die bisherige „Regelung der Angemessenheit von Kosten der Unterkunft und Heizung gemäß § 22 SGB II und § 35 SGB XII für den Landkreis Nordsachsen“ vom 01.01.2013 (Beschluss-Nr. 416/12 KT vom 19.12.2012) in der Fassung vom 01.01.2015 (Beschluss-Nr. 067/14 KT vom 10.12.20.14) tritt damit außer Kraft.

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Anlage 7 zur Drs.-Nr.: 6/11004

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Neue Richtwerte für angemessene Brutto-Kaltmieten (ab 01.01.2017)

Wohnungsmarkt I (Stadt Plauen)

Netto-Kaltmiete Brutto-Kaltmiete Größe in m² Personenzahl Kalte Betriebskosten in € in € in €

bis 48 1 196,80 50,40 247,20 > 48 bis <= 60 2 249,00 60,60 309,60 > 60 bis <= 75 3 275,25 76,50 351,75 (357,75**) > 75 bis <= 85 4 329,80 85,85 415,65 > 85 bis <= 95 5 299,25 105,45 415,65* (419,90**) Pro weitere Person (+ 10 m²) 31,40 11,10 42,50 (44,20**) * Rechnerischer Wert für 5-Personen-Haushalte in Höhe von 404,70 ist niedriger als für 4-Personen-Haushalte ** Richtwerte bei Bestandsschutzregelung (gilt nur für Berechtigte im Leistungsbezug zum 31.12.2014)

Wohnungsmarkt II (Neumark, Pöhl, VB Jägerswald, VG Netzschkau-Limbach, Rosenbach/Vogtl., VG Treuen, VG Weischlitz)

Netto-Kaltmiete Brutto-Kaltmiete Größe in m² Personenzahl Kalte Betriebskosten in € in € in €

bis 48 1 217,92 41,76 259,68 > 48 bis <= 60 2 257,40 48,00 305,40 > 60 bis <= 75 3 325,50 58,50 384,00 > 75 bis <= 85 4 361,25 68,85 430,10 (439,45**) > 85 bis <= 95 5 403,75 76,95 480,70 (487,35**) Pro weitere Person (+ 10 m²) 42,50 8,10 50,60 (51,30**) ** Richtwerte bei Bestandsschutzregelung (gilt nur für Berechtigte im Leistungsbezug zum 31.12.2014)

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Wohnungsmarkt III (Stadt Auerbach/Vogtl., Stadt Bad Elster, Ellefeld, Stadt Elsterberg, Stadt Mylau, Stadt Rodewisch, Steinberg (Vogtland), VG Falkenstein, Stadt Klingenthal, Stadt Markneukirchen, VG Reichenbach im Vogtland)

Netto-Kaltmiete Brutto-Kaltmiete Größe in m² Personenzahl Kalte Betriebskosten in € in € in €

bis 48 1 194,88 41,76 236,64 > 48 bis <= 60 2 230,40 48,00 278,40 (282,60**) > 60 bis <= 75 3 266,25 58,50 324,75 (341,25**) > 75 bis <= 85 4 291,55 68,85 360,40 (362,95**) > 85 bis <= 95 5 315,40 76,95 392,35 Pro weitere Person (+ 10 m²) 33,20 8,10 41,30 ** Richtwerte bei Bestandsschutzregelung (gilt nur für Berechtigte im Leistungsbezug zum 31.12.2014)

Wohnungsmarkt IV (Stadt Adorf/Vogtl., Bad Brambach, Stadt Lengenfeld, Muldenhammer, VG Oelsnitz, Stadt Pausa-Mühltroff, VG Schöneck/Mühlental)

Netto-Kaltmiete Brutto-Kaltmiete Größe in m² Personenzahl Kalte Betriebskosten in € in € in €

bis 48 1 186,24 41,76 228,00 > 48 bis <= 60 2 248,40 48,00 296,40 > 60 bis <= 75 3 309,75 58,50 368,25 > 75 bis <= 85 4 345,10 68,85 413,95 > 85 bis <= 95 5 359,10 76,95 436,05 (437,00**) Pro weitere Person (+ 10 m²) 37,80 8,10 45,90 (46,00**) **Richtwerte bei Bestandsschutzregelung (gilt nur für Berechtigte im Leistungsbezug zum 31.12.2014)