Programmfolge

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Programmfolge Programmfolge Salzburg Marianne Martines Klavierkonzert in A-Dur I Allegro con spirito II Andante Comodo III Allegro assai Ebensee Günther Firlinger Orgelimprovisation Fanny Hensel-Mendelssohn Oratorium nach Bildern der Bibel 1 Intoduktion Allegro moderato 2 Recitativo (Alto) Allegro moderato 3 Arioso (Basso, Soprano) Maestoso 4 Coro Allegro 5 Recitativo (Alto) In Tempo Andante 6 Recitativ (Soprano) 7 Coro Allegro 8 Aria (Tenore) Allegro di molto 9 Recitativo (Soprano) 10 Trauerchor 11 Chor der Seligen (Coro, Soprano, Basso) 12 Arioso (Soprano) 13 Coro (Anhang) 14 Coro Allegro 15 Recitativo Allegro (Soprano, Alto, Basso) 16 Coro Allegro Programmnotizen Die Orgelimprovisation (Günther Firlinger) Das Konzert in Ebensee versteht sich als Portraitkonzert für die neu restaurierte und 1814: Der Kongress tanzt konzipierte Orgel der katholischen Pfarrkirche. (auf dem Vulkan) Die eingangs erklingende Improvisation stellt die Persönlichkeit des Instrumentes mit all ihren Klangmöglichkeiten und Farben in der Sprache des 20. Jahrhunderts vor. Der Akzent ist Beschäftigte sich die Gender Studies Reihe des Wintersemesters 13/14 mit Bertha v. Französisch, im Stile der großen Organisten-Komponisten Tradition eines Olivier Messiaen Suttner, die am Vorabend des Ersten Weltkrieges starb, so wird im Sommersemester 14 und oder Jean Langlais, zu dessen SchülerInnenkreis sich der Organist und Komponist Günther Wintersemester 14/15 das Jahr 1814 ins Zentrum gestellt. Firlinger zählt. Es ist die Zeit des Biedermeier, jene gar nicht so harmlose Zeit, die das Biedermeier selber Mitten im Oratorium wird sich dann die Hauptperson des Abends erneut zu Wort melden, noch gar nicht kannte. Das Ende der napoleonischen Kriege und der Wiener Kongress stehen diesmal in der Sprache des Bruders der Komponistin. Felix Mendelssohn liebte schon als Kind am Beginn, die Ereignisse im Revolutionsjahr 1848 setzen den Schluss. Vor dem Hintergrund die Orgel. des Jahres 2014, das soeben nicht wenige bitter blutige Revolutionen und Bürgerkriege im Felix schreibt am 3. Mai 1821 an seinen Lehrer August Wilhelm Bach: Kampf um Freiheit erlebt, wird der Blick zurück ins Jahr 1814 geschärft. Was sagt der Küster, lieber Herr Bach? Können wir heute Nachmittag spielen? Gibt es keine Den 200. Jahrestag des Wiener Kongresses zum Anlass nehmend behandelt die Gender Hochzeit? Keine Einsegnung? Haben Sie die Güte, mir durch Überbringer dieses auf meine Studies Vorlesungsreihe der Universität Mozarteum Salzburg in diversen Vorträgen und vielen Fragen Antwort sagen zu lassen. Ist nun von allen diesen Dingen heute keine Störung zu künstlerischen Präsentationen ausgewählte Kapitel der Musikgeschichte in der Zeit des befürchten, so stehe ich um Puncto 4 an dem Turm, mit meiner Schwester (wie Sie es erlaubt Biedermeier rund um drei Frauen: haben). Grüßen Sie doch Praeludium und Fuge aus g-moll. Ich schwitze jetzt über einer Orgelfuge, die nächster Tage zur Welt kommen wird. Allen Principalpfeifen meinen herzlichen Fanny, Fanny und Fanny Gruß, Ihr ergebener F. Mendelssohn Fanny Hensel-Mendelssohn (Komponistin) Fanny von Arnstein (Salonière) Und mit einem Fugenthema aus dem Oratorium seiner Schwester wird hier Felix Mendelssohn Fanny Elßler (Tänzerin und Salonière) in einer Improvisation Günther Firlingers noch einmal zu Wort kommen: Am Wendepunkt, wenn sich das Gottesbild von einem Strafenden zum Liebenden wandelt, soll Felix seiner Die erste ist in „der Schwesternschaft des Talents“ (Ludwig Rellstab) ihrem berühmten geliebten Schwester Fanny die Hand halten und sie ermuntern, ihr Hauptwerk zu Ende zu Bruder Felix eng verbunden. Die zweite ist eine der ersten jüdischen Salonièren im Wien des führen. Für eine private Familienfeier, zum 55. Geburtstag des Vaters am 10. Dezember 1831 Biedermeier und die dritte schreibt über ihre Zeitgenössin, Marianne Martines, deren Musik erklangen die einzelnen Teile des Oratoriums unter Fannys Leitung mit Klavierbegleitung. Die wir auch aufführen, nicht gerade Schmeichelhaftes in ihren Tagebüchern. Uraufführung des Oratoriums in voller Besetzung konnte nämlich die Komponistin selbst nicht mehr erleben. Geburtstage und Benefizkonzert Choleramusik Passend zum doppelten Chorjubiläum: 25 Jahre Belcantochor Salzburg und Abschluss des Orgelprojekts Kirchenchor und -orchester In den Jahren 1831 und 1832 wütete in Berlin die Choleraepidemie. Auch Fanny steckte Ebensee sowie zum 270. Geburtstag von Marianne Martines sich an, überstand die Krankheit und schrieb im Mai 1833 die Namen von 13 Toten in ihr fiel die Musikwahl der Konzerte auf das Oratorium nach Bildern der Bibel von Fanny Hensel- Tagebuch. Es ist anzunehmen, dass die Komponistin ihre persönlichen Erlebnisse in ihrem Mendelssohn sowie das Klavierkonzert in A-Dur von Marianne Martines. Ihre Quarta Messa Werk verarbeitete, das sie selber Choleramusik nannte. führen wir am Christi Himmelfahrtstag, am 29. Mai 2014 im Stift Reichersberg auf. Das Oratorium Nr. 2 Rezitativo Höret zu, merket auf, alles was in dieser Zeit lebet. Gott der mächtige redet und rufet der Welt Die Textzusammenstellung stammt von der Komponistin selbst. Inhaltlich thematisiert das vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang, er rufet Himmel und Erde, daß er richte sein Volk. Oratorium zwei kontrastierende Weltbilder: Ein strenger, strafender Gott wird zum Erbarmer und Erretter, und aus einem sündigen und Nr. 3 Arioso elenden Menschen wird eine erlöste und lobpreisende Kreatur. Ich habe Kinder auferzogen und erlöset, und sie sind von mir abgefallen.Ich will sie zerstossen Fanny entschied sich und verfasste ein dreiteiliges Libretto, das die Heilsgeschichte der wie Staub vor dem Winde, so fahren sie ihren Vätern nach und sie sehen das Licht nimmermehr. Menschheit erzählt und mit einem großen Gotteslob endet. Die Orchesterouvertüre ist eine Recitativo Arioso: Wehe des sündigen Volks! Es ist geschehen. Trauermusik, klagend, mit dissonanten Harmonien und sich reibenden chromatischen Linien. Nr. 4 Coro Dann kündigt ein Alt-Rezitativ Gott als den Richter des Lebens an. Gott als Richter ist die Wehe, weh es ist geschehn. Hilf uns, Herr Zebaoth, eile Gott mich zu retten, Herr, mir zu helfen, Thematik des ersten Teiles des Oratoriums (Nr. 2–5). eile herbei! Höre mein Gebet, höre mein Gebet! Auf Herr, Herr hilf, eile Gott mich zu retten. Auf Herr, und hilf! Neige deine Himmel zu mir und fahre herab! Fahre herab, aus der Tiefe, Herr, ruf Im Mittelteil des Oratoriums (Nr. 6–11) erzählen die Chöre vom Leiden aller Menschen (Nr. ich zu Dir, komm Herr Gott. Tröste uns, Gott, unser Heiland, und lass ab von deiner Ungnade 6, 9 und 10), während die Tenorarie die individuelle Erfahrung thematisiert (Nr. 8). Im Chor über uns. Nr. 7. zeigt sich Fanny Hensel-Mendelssohn als glühende Bach-Verehrerin: Ganz nach protestantischer Tradition legt sie über den Chor den Choral „O Traurigkeit, O Herzeleid” Nr. 5 Recitativo aus J. S. Bachs Matthäus-Passion, deren erster Teil ebenfalls mit einem über den Chor Sie rufen, aber da ist kein Helfer, zum Herrn, aber er anwortet ihnen nicht. gelegten Choral „O Mensch, bewein’ dein’ Sünde gross” schließt. Im wunderschönen, im 6/8 Takt wiegenden Trauerchor (Nr. 10), beklagen die Lebenden die Toten. Schließlich singen Nr. 6 Recitativo die Seelen im Chor der Seligen (Nr. 11) den Spruch aus 2 Timotheus („Ich habe einen guten Plötzlich muß das Volk sterben und um Mitternacht erschrecken und vergehn. Die Mächtigen Kampf gekämpfet) nach einer frei komponierten Choralmelodie und die Musik wendet ihren werden kraftlos weggenommen, daß entsetztet sich mein Herz und bebet. Charakter von Moll nach Dur. C-Dur ist auch die Tonart, in der das Werk endet. Nr. 7 Coro Gott, unser Schild, schaue doch, Herr, meine Zuversicht, mein Schild, mein Gott. In dem Allen Der dritte Teil (Nr. 12–16) handelt von der Versöhnung der Menschheit mit Gott. In einer lässet sein Zorn nicht nach, Seine Hand ist noch ausgestreckt. Chorfuge wird ein Schuldbekenntnis abgelegt (Nr. 14, „Wir leiden um unsrer Sünden O Traurigkeit, o Herzeleid, o Tag der bangen Klagen! Was der Herr zum Leben schuf, wird ins willen“ 2 Maccabäus), ein jubilierender Festchor bildet den abschließenden Höhepunkt. Grab getragen. Verschiedenste Psalmen werden zitiert, darunter auch der Psalm150 „Alles was Odem hat, preiset den Herrn“. Es ist derselbe Psalm, den der Bruder Felix 1840 in seiner „Lobgesang“- Nr. 8 Aria Symphonie als Abschluss verwendet. Ich bin elend und ohnmächtig, ich leide deine Schrecken, daß ich schier verzage. (Vgl. R. Larry Todd, Fanny Hensel: The Other Mendelssohn) Du machest, daß meine Freunde und nächsten Verwandten sich fern von mit tun, um solches Einer - wie ich meine - der vielen Hinweise auf die innige Beziehung der beiden Geschwister. Elendes willen. Herr, sei mir gnädig, Herr, sei barmherzig, denn ich bin schwach. Heile mich, denn meine Seele ist sehr erschrocken, ach, Herr, wie so lange. Die Texte Nr. 9 Recitativo Worte aus Jesaja, Hiob und Daniel sowie Verse aus Psalmen des Alten Testamentes verbindet Er wird dich mit seinen Fittichen decken und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Fanny Hensel-Mendelssohn mit Texten aus dem Neuen Testament: Offenbarung des Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, so sei denn wacker und stärke das andere, das sterben Johannes, Kolosser-, Jakobus-, 2. Timotheus- und 1. Petrusbrief. will. Nr. 10 Trauerchor Sie sind dahin gegangen, wie das Gras verdorrt, wie die Blume verwelket, wie eine webende Die Komponistinnen Spreu. Sie sind dahin gegangen und ihr Leben ist verborgen in Gott. I Fanny Hensel-Mendelssohn (1805-1847) Siehe, wir
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