Martines, Marianne

Art, wie sie die Ritornelle spielte, konnte ich urteilen, daß sie sehr fertige Finger hätte.“ ( über Marianne Martines)

Profil

Marianne Martines war eine der wichtigsten Komponis- tinnen der Mozart-Zeit in Wien. Sie trat früh als kompo- nierendes Wunderkind auf und ihre von Pietro Metasta- sio geförderte, profunde Ausbildung ermöglichte ihr eine vielfältige musikalisch-literarische Entfaltung. Sie trat als Sängerin, Komponistin, Pianistin und Übersetzerin hervor. Die hohe Qualität ihrer musikalischen Tätigkei- ten spiegelt sich zum einen in zeitgenössischen Zeugnis- sen (u.a. Burney) wieder. Zum anderen wurden sowohl die von ihr veranstalteten Akademien als auch ihr Wir- ken als Musikpädagogin hoch geschätzt.

Orte und Länder

Marianne Martines wurde in Wien geboren und verließ, soweit bekannt, ihre Geburtsstadt zeitlebens nicht.

Biografie

Marianne Martines wurde am 4. Mai 1744 in Wien auf Die Komponistin und Cembalistin Marianne Martines, den Namen Anna Catharina getauft. Da ihr Vater, Nicolò Ölgemälde von Anton von Maron um 1773 Martines, Zeremonienmeister des apostolischen Nuntius in Wien war, bestanden enge Kontakte der Familie zum Marianne Martines Wiener Hof. , seit 1730 Hofpoet in Wi- Varianten: Marianne Martinez, Marianne Anna en, war mit der Familie Martines eng befreundet und Catharina Martines, Marianne Anna Catharina Martinez, wohnte in deren Haus am Kohlmarkt. Er war es vermutli- Maria Martines, Maria Martinez, Maria Anna Catharina ch auch, der das außergewöhnliche Talent der jungen Ma- Martines, Maria Anna Catharina Martinez, Anna rianne Martines erkannte und etwa ab 1753 die Verant- Martines, Anna Martinez, Anna Anna Catharina wortung für ihre Ausbildung übernahm. Zu den Lehrern Martines, Anna Anna Catharina Martinez, Marianna der jungen Marianne Martines gehörten auf Veranlas- Martines, Marianna Martinez, Marianna Anna Catharina sung Metastasios Nicolò Porpora, (zeitwei- Martines, Marianna Anna Catharina Martinez, (von) se ebenfalls Bewohner des Hauses Martines am Kohl- Martines, (von) Martinez, (von) Anna Catharina markt), Johann Adolf Hasse und . Martines, (von) Anna Catharina Martinez Im Rahmen dieser breiten und fundierten musisch-litera- rischen Ausbildung zeigte sich früh ihr außerordentli- * 4. Mai 1744 in Wien, Österreich ches Talent. Ob die Aufführung ihrer dritten Messe 1761 † 13. Dezember 1812 in Wien, Österreich in der Michaelerkirche ihr erster öffentliche Auftritt als Komponistin war, ist nicht gesichert, die 17-Jährige wur- Komponistin, Cembalistin/Pianistin, Sängerin, de anlässlich dieser Aufführung jedenfalls als komponie- Pädagogin, Übersetzerin rendes Wunderkind gefeiert. Sie komponierte weiterhin regelmäßig, 1767 wurden zwei ihrer Klaviersonaten bei „Sie übertraf wirklich noch die Erwartung, die man mir Johann Ulrich Haffner (Nürnberg) gedruckt. von ihr beigebracht hatte. Sie sang zwo Arien von ihrer ei- Als erste Frau wurde sie 1773 in die Accademia Filarmo- gnen Komposition über Worte von Metastasio, wozu sie nica di Bologna aufgenommen. Sie etablierte sich nun in sich selbst auf dem Flügel akkompagnierte, und zwar auf Wien als Komponistin, Cembalovirtuosin und Sängerin, eine wohlverstandne, meisterhafte Manier; und aus der weiterhin gefördert durch Metastasio und den Wiener

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Hof. Sie veranstaltete häusliche Akademien, die von zahl- Ihre ersten Auftritte als Komponistin wurden von der reichen ansässigen und durchreisenden Musikern und Wiener Presse mit großem Interesse verfolgt. So berichte- Künstlern geschätzt und rege frequentiert wurden, so u. te das „Wienerische Diarium“ 1761: „Gestern wurde in a. auch von Mozart. der K. K. Hof-Pfarrkirche der P. P. Michaelern das Titu- 1782 wurde ihr Oratorium „Isacco, figura del redentore“ larfest des Heil Erzengels Michael mit einem Hochamt (Text: Metastasio) aufgeführt. Wenig später starb Metast- begangen, wozu die Music von der Mademoiselle Marti- asio. Dieser hinterließ Marianne Martines und ihren Ge- nez, einer erst 16. Jahr alten Virtuosin alhier componiret schwister sein Vermögen, so dass auch Marianne Marti- und wegen ihrer Vortreflichkeit von allen Kunstverständi- nes versorgt war und nicht unter dem Druck stand, aus gen bewundert worden.“ (zit. nach : Bodsch 2003, S. ökonomischen Gründen eine Ehe einzugehen (vgl. dazu 170) auch Godt 1998, S. 144f.). In den Jahren zwischen 1780 1773 wurde Marianne Martines mit einer der wichtigsten und 1790 führte sie eine Singschule, die als Vorläuferin- Auszeichnung für Komponisten in Europa bedacht: Sie stitution des Wiener Konservatoriums gilt. Am 12. De- wurde als erste Frau in der 108-jährigen Geschichte in zember 1812 starb Marianne Martines in Wien. die Accademia Filarmonica di Bologna aufgenommen (vgl. dazu ausführlich Godt 1995). In der Begründung zu Mehr zu Biografie ihrer Wahl wurden die „Zierlichkeit, das Genie, [der] Dem Umstand, dass der Hofpoet Metastasio mit der Fa- Adel des Ausdrucks und die erstaunliche Präzision ihrer milie Martines eng befreundet war und in deren Haus Komposition“ ausdrücklich gelobt. Ihr Porträt, das etwa lebte, verdankte Marianne Martines ihre für ein Mäd- in dieser Zeit entstand, verzeichnet daher auch nicht oh- chen ganz und gar ungewöhnliche Ausbildung, denn Me- ne künstlerisches Selbstbewusstsein: „MARIA ANNA tastasio übernahm die Rolle des „principale ordinatore“ MARTINES P. METASTASIO ALUMNA NAT. VINDI- (Autobiographie, vgl. Brown 1986) bei ihrer Erziehung. BO.IV.NON:MAI:MDIIXLIV ACAD.PHIL.SOC.“ („Maria Er engagierte den jungen Joseph Haydn als Cembaloleh- Anna Martines, Schülerin Metastasios, geboren in Wien, rer und Nicolò Porpora als Gesangslehrer. Neben der mu- 4. Mai 1744, Mitglied der Accademia Filarmonica“) sikalischen Ausbildung wurde Mariannes ausgeprägtes Nach dem Tod der Eltern Martines (der Vater starb Sprachtalent gefördert. Sie lernte mehrere Fremdspra- 1764, die Mutter Maria Theresia starb am 27. März 1775) chen. übernahm Metastasio die Sorge für Marianne und ihre Die engen Kontakte zum Wiener Hof ebneten Marianne Geschwister. Auch sein nicht unerhebliches Vermögen Martines den Weg zur Kaiserin Maria Theresia: „Ihre lie- vermachte er den Martines-Kindern, so dass vor allem benswürdigen, mit seltener Bescheidenheit verschwister- die beiden unverheirateten Töchter, Marianne und Anto- ten Eigenschaften, wie ihre Kunsttalente, verschafften nia Giovana Teresa, ein finanzielles Auskommen hatten. ihr die allgemeinste Achtung und zugleich den Zutritt in Dass Marianne Martines eine rege Unterrichtstätigkeit die ersten Häuser der Kaiserstadt. […] Kaiserin Maria entwickelte, in den 1790er Jahren sogar eine Gesangs- Theresia […] ließ sie sehr oft zu sich rufen, um sich an schule eröffnete, war damit offenbar keine finanzielle den Kunsttalenten derselben auf mannigfache Weise zu Notwendigkeit. ergötzen; und Joseph II., bekanntlich ein nicht minderer 1782 war ihr Oratorium „Isacco, figura del Redentore“ Freund der Tonkunst, pflegte bei dieser Unterhaltung (auf einen Text von Metastasio) aufgeführt worden, weni- der Martines gewöhnlich die Noten umzublättern.“ (Sch- ge Wochen vor Metastasios Tod. Dieser bedeutete auch mid 1846, S. 517) für die Künstlerin Martines einen tiefen Einschnitt: Un- Marianne Martines muss in der Tat eine beeindruckende ter seinem Einfluss und unter seiner Patronage war sie Künstlerin gewesen sein. Charles Burney, der auf seinen berühmt geworden, was das Gerücht in Umlauf brachte, Reisen durch Europa zahllose Talente erlebt hatte, hielt es habe eine Liaison zwischen dem Hofpoeten und der sie für die „vollkommenste Sängerin […], die ich jemals jungen Musikerin gegeben (vgl. dazu Schmid 1846). Be- gehört hatte“, lobte ihre „vortreffliche[n] Kompositi- reits wenige Jahre nach Metastasios Tod scheint Marti- on[en]“ und ihr Klavierspiel von „meisterhafte[r] Art“ nes das Komponieren gänzlich aufgegeben zu haben, die (Burney 1772, Nachdr. 1980, S. 312 u. 325). Darüber hin- letzte heute bekannte Komposition entstand 1786. Diese aus war er von ihrer Persönlichkeit fasziniert, von ihrer Beobachtung gab der Vermutung Raum, dass nach Meta- Bescheidenheit und ihrem gleichzeitig stark ausgepräg- stasios Tod der Schutzraum für die Komponistin Marti- ten künstlerischen Selbstbewusstsein. nes weggebrochen war.

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Rege blieben allerdings ihre Aktivitäten im Wiener Mu- wurde sie 1840 in Fétis Biographie Universelle aufgenom- sikleben: ihre Akademien, die wöchentlichen „musikali- men, was (28 Jahre nach ihrem Tod) für einen immer no- schen Abendunterhaltungen“, bei denen sie als Interpre- ch gewissen Bekanntheitsgrad spricht. Luise Adolpha Le tin wie als Komponistin auftrat, waren weithin bekannt Beau erwähnt Martines in ihrem Artikel „Componistin- und gerade unter den in Wien ansässigen und durchrei- nen des vorigen Jahrhunderts“ (NZfM 1890, S. 569-570 senden Musikern sehr beliebt. Ihre Gesangsschule war ei- und 583-584). ne der ersten ihrer Art in Wien. Das Haus der Marianne Ab der Mitte der 1970er Jahre wurden einige Werke aus Martines wurde auf diese Weise zu einem Zentrum der dem Oeuvre von Martines neu ediert und aufgeführt. Wiener Musikpflege der Mozart-Zeit. Dass Mozart selbst Darüber hinaus gibt es inzwischen auch CD-Einspielun- bei ihr gern zu Gast war, berichtet der englische Tenor gen einiger ihrer Werke (vgl. dazu unter Punkt zu 13). : „Mozart war regelmäßiger Gast ihres Sa- Werkverzeichnis lons, und ich hörte ihn vierhändig mit ihr am Pianoforte eigene Kompositionen spielen. Er war sehr von ihr ange- Zu den von ihr überlieferten Werken gehören (soweit bis tan.“ (Kelly 1826. Bd. 1, S. 252, Übers.: M.U.). heute bekannt) mehrere Messen und Psalmvertonungen, Marianne Martines hat Wien Zeit ihres Lebens nie verlas- Litaneien und Oratorien, Kantaten und Motetten, sowie sen. Sie starb auch in Wien, am 13. Dezember 1812, wahr- mehrere Cembalo-Sonaten, Cembalo-Konzerte und eine scheinlich an Tuberkulose. Sinfonie.

Würdigung Vorbemerkung: das Werkverzeichnis basiert auf Godt Martines gehörte zu einer der profiliertesten Musikerin- 1995. Angegeben sind neben Titel und Entstehungsjahr nen der Mozart-Zeit in Wien. Von zahlreichen Zeitgenos- auch der momentane Verbleib des Autographen/der Ab- sen wurden sowohl ihre kompositorischen, als auch ihre schriften. Die bislang edierten Werke s. unter „Ausga- interpretatorischen Qualitäten besonders hervorgeho- ben“. ben. A. Vokalmusik Rezeption

Martines war zu Lebzeiten eine wichtige Person des mu- 1. Messen sikkulturellen Lebens in Wien. Sie wurde sowohl als Komponistin als auch als Sängerin und Pianistin hochge- Messe in C [Nr. 1] (undatiert), (Gesellschaft der Musikf- schätzt. Nach ihrem Tod geriet sie als Komponistin in reunde, Wien) Vergessenheit, die relativ gute Quellenlage ermöglichte allerdings in jüngerer Zeit etliche Editionen, so dass ihre Seconda Messa in G (1760), (Gesellschaft der Musikf- Werke vergleichsweise gut zugänglich sind (Notenmateri- reunde, Wien) al, Einspielungen). Terza messa in C (a di 10 Agosto del 1761), (Gesellschaft Mehr zu Rezeption der Musikfreunde, Wien) Die Meinungen der Zeitgenossen über Marianne Marti- nes gehen weit auseinander, wobei auffällt, dass sich pro- Originale Quarta messa in D (Luglio 1765), (Gesellschaft fessionelle Musiker/Musikschriftsteller (Burney, Gerber der Musikfreunde, Wien) u.a.) durchweg positiv über sie äußerten, während das ne- gative Urteil der Schriftstellerin Caroline Pilcher einzeln Missa [ungesichert: Leipzig] dasteht: „Nur zwei [Frauen] habe ich in meinem langen Leben […] gekannt, die sich mit Komposition beschäftig- ten, ein Fräulein von Martinez […] und meine Freundin, 2. Größere liturgische Werke das blinde Fräulein von Paradis. Beide leisteten Artiges, aber es erhob sich nicht über - ja kaum an das Mittelmä- Litanei [Nr. 1 in D] (1762), (Gesellschaft der Musikfreun- ßige.“ (Pilcher 1914, Bd. 1, S. 295. Vgl. auch ebda., S. 191) de, Wien) Die Musik von Marianne Martines scheint nach ihrem Tod rasch in Vergessenheit geraten zu sein. Allerdings Regina caeli in C (1767), (Gesellschaft der Musikfreunde,

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Wien) 4. Oratorien Miserere mei Deus (1768), (ÖNB Wien) Isacco, figura del Redentore (1781) (Accademia Filarmo- Miserere: Pietà Signore (1769), (Biblioteca Civica Angelo nica, Bologna/ Gesellschaft der Musikfreunde, Wien) Mai, Bergamo/ Civico Museo Bilbiog. Mus., Bolog- na/Cons. San Pietro a Majella, Neapel/Archivio Capitola- Santa Elena al Calvario [undatiert] (Gesellschaft der Mu- re, Pistoia/Fondazione Levi, Venedig/ Gesellschaft der sikfreunde, Wien) Musikfreunde, Wien)

Quemadmodum desiderat cervus (1770), (Biblioteca Civi- 5. Kantaten ca Angelo Mai, Bergamo/ Civico Museo Bibliogr. Mus., Bologna/Accademia Fil., Bologna [nur 1. Satz]/ Cons. di Scelte d’arie composte per suo diletto da Marianna Marti- mus. Luigi Cherubini, Florenz/Erzbischöfl. Arch., Müns- nes (1767) (Cons. San Pietro a Majella, Neapel) ter/Cons. San Pietro a Majella, Neapel/ÖNB, Wien) Se per tutti ordisce amore (1769), Text: Metastasio: Dixit Dominus (1774), (Staatsbibliothek Berlin/Civico L’eroe cinese, (Sächsische Landesbibliothek Dresden) Museo Bibliogr. Mus., Bologna) Per pietà bell’idol mio (1769), Text: Metastasio: Ataraser- Litanei [Nr. 2 in G] (1775) (Gesellschaft für Musikfreun- se (Sächsische Landesbibliothek Dresden) de, Wien) La tempesta (1778) (Gesellschaft der Musikfreunde, Wi- In exitu Israel (undatiert), (Cons. di mus. Luigi Cherubi- en) ni, Florenz/ÖNB Wien) Amor timido (1779) (Gesellschaft der Musikfreunde, Wi- Lodate pueri (undatiert), (Cons. di mus. Luigi Cherubini, en) Florenz/ Gesellschaft der Musikfreunde, Wien) Il nido degli amori (1783) (Gesellschaft der Musikfreun- de, Wien) 3. Solomotetten Orgoglioso fiumicello (1786) (Stadtbibliothek Wien) „Ne maris ira insana…“ „Erramus absque duce …“ (1760), (Gesellschaft der Musikfreunde, Wien) Perchè compagne amate, perchè tanto stupor! (unda- tiert) (Civico Museo Bibliogr. Mus., Bologna) „Dell’ innocenza…“ „Maggior d’ogni periglio…“ (1762) (Gesellschaft der Musikfreunde, Wien) Il consiglio (undatiert) (Staatsbibliothek Berlin)

„Erubeas Tiranne de Sanctus Joannes“ „A nimbis insulta- Il primo amore (Staatsbibliothek Berlin) ta…“ (1765) (Gesellschaft der Musikfreunde, Wien) La primavera (undatiert) (Staatsbiblithek Berlin) „Ad te, mi Deus…“ „In te felix et tranquilla…“ (1768) (Ge- sellschaft der Musikfreunde, Wien) 6. Sammlungen „Suas clpas cogitando“ „Palpitat cor…“ (1768) (Gesell- schaft der Musikfreunde, Wien) Saggio di composizzioni della Sga. Anna Maria Martines: Kyrie und Et vitam venturi (undatiert) (Civico Museo Bib- „O virgo cui salutem…“ „Per avia nemorosa…“ [unda- liogr. Mus., Bologna) tiert] (Gesellschaft der Musikfreunde, Wien)

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B. Instrumentalmusik Eighteenth-Century Women Composers for the Harpsi- chord or Piano. Hg. von B. Harbach. 2 Bde. Pull- 1. Sinfonie mann/Wa. 1992.

Sinfonie C-Dur (1770), (Gesellschaft der Musikfreunde, In Exitu Israel de Agypto. Hg. von C. Misch. Kassel 1993. Wien) Quarta Messa. Hg. von C. Misch. Kassel 1993.

2. Konzerte Three Sonatas for Keyboard. Hg. von S. Bean. Bryn Ma- wr/Pa. 1994. Concerto per il Cimbalo E-Dur (1766), Autograph (Privat- besitz) Miserere. Hg. von Shirley Bean. Fayetteville 1996.

Concerto per il clavicembalo G-Dur (1772), (Gesellschaft Dixit Dominus. Hg. von Irving Godt. Madison/Wis. der Musikfreunde, Wien) 1997.

Concerto per il clavicembalo in A (undatiert), (Gesell- Messe Nr. 1 C-Dur. Hg. von Shirley Bean. Fayetteville schaft der Musikfreunde, Wien) 1998.

Quellen Concerto [per il clavicembalo] in C (undatiert), (Gesell- schaft der Musikfreunde, Wien) Quellen Autobiographische Skizze (1773) (vgl. Brown 1986). Handschriftliche Biographie (in der Handschriftlichen 3. Klaviermusik Biographiensammlung in der Gesellschaft der Musikf- reunde Wien, um 1826). Sonate für Cembalo A-Dur (vor 1767) (Stadtbibliothek Leipzig) Sekundärliteratur Biba, Otto. „Nachrichten über Joseph Haydn, Michael Sonate für Cembalo E-Dur (vor 1767) (Stadtbibliothek Haydn und in der Sammlung Leipzig) handschriftlicher Biographien der Gesellschaft der Mu- sikfreunde in Wien“. In: Studies in Music History Presen- Sonate für Cembalo G-Dur (1769) (Sächsische Landesbib- ted to H. C. Robbins Landon on his Seventieth Birthday. liothek Dresden) Otto Biba und David Wyn Jones (Hg.). London: Thames and Hudson 1996, S. 152-164. Bodsch, Ingrid (Hg.). Beethoven und andere Wunderkin- Ausgaben der. Bonn: Stadtmuseum Bonn 2003. Brown, A. Peter „Marianna Martines’ Autobiography as a Johann Ulrich Haffner: Raccolta musicale contenente New Source for Haydn’s Biography During the 1750’s“. VI. sonate per il cembalo solo d’altretanti celebri compoi- In: Haydn-Studien 6/1. 1986. S. 68-70. sitori italiani messi nell’ ordine alfabetico co’ loro nomi e Burney, Charles. Tagebuch einer musikalischen Reise. titoli. Bd. IV (um 1762). Bd. V (1765). Nürnberg Nachdr. der Ausg. Hamburg 1772-73. Wilhelmshaven: Heinrichhofen 1980. Vollständige Ausgabe: Kassel: Bä- Alte Meister: Sammlung wertvoller Klavierstücke des 17. renreiter 2003. und 18. Jahrhunderts. Hg. von E. Pauer. Leipzig Fortino, Sally. „Marianna Martinez - zum 250. Geburts- 1868-1885. tag der Musikerin und Komponistin“. In: Clingklong: Mu- sikszene Frau. Zeitschrift des FrauenMusikForums Konzert für Klavier und Orchester A-Dur. Hg. von R. Schweiz. 33. 1994. S. 1-38. Marciano. Kassel 1977. Fremar, Karen Lynn. The Life and Selected Works of Ma- rianna Martines (1744-1812). Dissertation, University of

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Missouri. Kansas City/Mo. 1983. genwart. 2. Aufl. Hg. von Ludwig Finscher. Personenteil. Godt, Irving. „Marianna in Italy: the International Repu- Bd. 11. Kassel u.a. 2004. Sp. 1188-1189 [Ingeborg Harer] tation of Marianna Martines (1744-1812)“. In: Journal of “Martines, Marianne von”. In: The New Grove Dictiona- Musicology 13. 1995. S. 136-158 [inkl. Werkverzeichnis]. ry of Music and Musicians. Hg. von Stanley Sadie. Lon- Godt, Irving. „Marianna in : A Martines Chronolo- don: Macmilian 1980 [Helene Wessely] gy“. In: The Journal of Musicology Vol. XVI/1. 1998. S. “Martinez, Marianne [Anna Katharina] von”. In: The 136-147. New Grove Dictionary of Music and Musicians. Hg. von Kelly, Michael. Reminiscences. 2 Bde. London: Henry Stanley Sadie. 2. Aufl. London: Macmilian 2001 [Helene Colburn 1826. Wessely und Irving Godt] Le Beau, Luise Adolpha. „Componistinnen des vorigen Wurzbach, Constant von: Biographisches Lexikon des Jahrhunderts“. In: Neue Zeitschrift für Musik 57. 17. De- Kaiserthums Oesterreich. Wien: Druck und Verlag der zember 1890, Nr. 51. S. 569-570 und 24. Dezember 1890. k.k. Hof- und Staatsdruckerei. 1867. (Bd. 17: Artikel Ma- Nr. 52. S. 583-584. rianne Martines) Marciano, Rosario. „Marianne de Martinez“. In: Annähe- rung an 7 Komponistinnen. Mit Berichten, Interviews CD-Einspielungen und Selbstdarstellungen. Brunhilde Sonntag und Renate Sonate für Cembalo E-Dur, auf: Klaviermusik von Kom- Matthei (Hg.). Kassel: Furore-Edition 1988, S. 19-25. ponistinnen, Judith Pfeiffer (Klavier), Klassik Center Kas- Marx, Eva und Haas, Gerlinde. 210 Österreichische Kom- sel ponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bio- Quarta Messa für Soli, Chor und Orchester. (Sopran: Kat- graphie, Werk und Bibliographie. Ein Lexikon. Salzburg: harina Spielmann, Mezzo: Nina Amon, Tenor: Felix Rien- Residenz 2001. th, Bassbariton: Michael Kreis, Chorgemeinschaft Kirch- Olivier, Antje. Komponistinnen aus 800 Jahren. Essen: dorf, Leitung: Peter Loosli), Salto Records International Sequenzia 1996. Kassel Pichler, Caroline. Denkwürdigkeiten aus meinem Leben. Sonata E-Dur, Sonata A-Dur, Chaconne, auf: Elisabeth Emil Karl Blümml (Hg.). 3 Bde. München: Müller 1914. Jacquet de la Guerre, Maria Anna Martinez: Cembalower- Schmid, Anton. „Zwei musikalische Berühmtheiten Wi- ke, Traud Kloft (Cembalo), Bayer Records Bietigheim ens aus dem Schönen Geschlecht in der zweiten Hälfte des verflossenen Jahrhunderts“. In: Allgemeine Wiener Links Musikzeitung 6. Oktober 1846. S. 509-510, 513-514, www.furore-verlag.de 517-518. www.haydn-gesellschaft.at/komponisten.htm Stevenson, Robert. „Marianna Martines = Martinez www.ambache.co.uk/wMartinez.htm (1744-1812): Pupil of Haydn and Friend of Mozart“. In: Forschung Inter-American Music Review XI (1990-91). S. 25-44. Unseld, Melanie. „Eine weibliche Symphonietradition Manuskripte ihrer Kompositionen befinden sich heute in jenseits von Beethoven? Luise Adolpha Le Beau und ihre folgenden Archiven: Symphonie op. 41“, in: Maßstab Beethoven? Komponis- tinnen im Schatten des Geniekults, hg. von Bettina Accademia Filarmonica, Bologna Brand und Martina Helmig, München: edition text + kri- Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien tik, 2001. S. 24-44. Archivio Capitolare, Pistoia Unseld, Melanie. Mozarts Frauen. Begegnungen in Mu- Bayerische Staatsbibliothek, München sik und Liebe. Reinbek: Rowohlt 2005. Biblioteca Civica Angelo Mai, Bergamo Weissweiler, Eva. Komponistinnen vom Mittelalter bis Civico Museo Bibliogr. Mus., Bologna zur Gegenwart. Eine Kultur- und Wirkungsgeschichte in Conservatorio di musica „Luigi Cherubini“, Florenz Biographien und Werkbeispielen. München: dtv 1999 Conservatorio San Pietro a Majella, Neapel Erzbischöfliches Archiv, Münster Lexikon-Artikel Fondazione Levi, Venedig Cohen, Aaron I. International Encyclopedia of Women Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Wien Composers, Bd. 1. 2. Aufl. 1987, S. 455-456. Sächsische Landesbibliothek, Dresden „Martines, Marianna“. In: Musik in Geschichte und Ge- Staatsbibliothek Berlin

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Stadtbibliothek Leipzig Zuerst eingegeben am 10.04.2006 Stadtbibliothek Wien Zuletzt bearbeitet am 14.03.2018 Universitätsbibliothek Leipzig mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, be- Hochschule für Musik und Theater Hamburg findet sich darüber hinaus auch eine handschriftliche Bio- Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard graphie über Marianne Martines (Handschriftliche Bio- Harvestehuder Weg 12 graphiensammlung). D – 20148 Hamburg Eine größere Arbeit über Marianne Martines ist von Ir- ving Godt in Aussicht gestellt.

Forschungsbedarf

Die Verwobenheit der Marianne Martines in die musik- kulturellen Kreise Wiens ist bislang nur äußerst unzurei- chend erforscht. Ihr Name taucht z.B. auch im Stamm- buch der Mozart-Schülerin Babette Ployer auf, wobei un- klar ist, in welcher Beziehung die beiden Musikerinnen zueinander standen (denkbar wäre z.B. ein Lehrerin- Schülerin-Verhältnis). Auch über ihren offenbar sehr re- gen Salon, bzw. die von ihr regelmäßig veranstalteten Akademien ist so gut wie nichts bekannt. Das Repertoire von Marianne Martines muss ebenfalls als Forschungsdesiderat angesehen werden. Da sich die Komponistin Luise Adolpha Le Beau auf Ma- rianne Martines bezog, ist auch eine Rezeption im 19. Jahrhundert nachweisbar, allerdings bislang noch nicht erforscht (vgl. dazu Unseld 2001). Die pädagogische Tätigkeit der Marianne Martines und ihr Schülerinnen-Kreis ist ein weiteres Forschungsdeside- rat. Und schließlich bleiben etliche Werke von ihr noch zu edieren, um ein detaillierteres Bild der Komponistin Ma- rianne Martines erstellen zu können.

Normdaten

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Autor/innen

Melanie Unseld

Bearbeitungsstand

Redaktion: Nicole K. Strohmann Regina Back

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