Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee

Nemeth Balázs 1027101 Pire Ako 0702154 Schneeberger Nadine 1204198 Stiedl Sebastian 1126569 Verfasser: Nemeth Balázs 1027101 Pire Ako 0702154 Schneeberger Nadine 1204198 Stiedl Sebastian 1126569

Universität: Technische Universität Wien

Studium: Raumplanung und Raumordnung

Lehrveranstaltung: 280.105 Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee 2015W

Lehrveranstaltungstyp: PR Projekt

Semester: Wintersemester 2015/2016

BetreuerInnen und Fachbereiche:

Fachbereich für Regionalplanung und Regionalentwicklung Assistant Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Dillinger Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.techn.Nina Svanda

Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn.Peter Kurz (Hauptbetreuung)

Fachbereich Soziologie Senior Scientist Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Gesa Witthöft

Institut für Architekturwissenschaften Senior Lecturer Dipl.-Ing. Arnold Faller

Fachbereich für Verkehrssystemplanung Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Klamer

Technische 3 Universität Wien Department für Raumplanung University of Technology raum Department of Spatial Planning Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Einleitung Leitprojekt Ausgangslage ...... 112 Ein Blick über die Region...... 08 Die Entwicklungsagentur ...... 112 Analyse Was sind die Voraussetzungen ...... 112 Siedlungsstruktur...... 14 Was ist das Ziel ...... 112 Bevölkerung...... 20 Welche Vorteile entstehen für die Gemeinde ...... 114 Soziale Infrastruktur...... 26 Welche Vorteile entstehen für die Region ...... 114 Tourismus / Wirtschaft...... 30 Wer sind die AkteurInnen ...... 115

Akteure...... 39 Realisierungsprozess ...... 116

Mobilität...... 42 Organisationsform ...... 118 Naturraum...... 48 Finanzausgleich ...... 120

Swot...... 52 Operative Instrumente ...... 122

Entwicklungsagentur GmbH ...... 122 Leitbild Medizintechnikcluster ...... 125 Beschreibung...... 58 Vier Seental - Tourismus ...... 128 Schwerpunkt Gesundheit...... 60 Szenario 2 ...... 131 Ziele...... 62 Referenzbeispiele ...... 133 Umsetzung Quellenverzeichnis ...... 134 Massnahmenbaum...... 64 Abbildungsverzeichnis ...... 140 Diversifizierung der Wirtschaft...... 66 Neues Wohnen ...... 83

Regionale Infrastruktur Ausbauen...... 93 Zeitleiste ...... 108

5 Analyse

6 7

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Ein Blick über die Region Die Region Wörthersee liegt im Klagenfurter Einleitung- Becken. Dabei handelt es sich um eine ter- Allgemeine Charakteristika tiäre Beckenlandschaft, die größte innerhalb der Alpen. Diese sind im Allgemeinen land- wirtschaftlich nutzbar und weisen oft Rohst- Das Planungsgebiet schließt sich aus in- offvorkommen auf, wenngleich dass für die sgesamt 9 Gemeinden zusammen, davon Region Wörthersee so nicht zutrifft, da ent- liegen 7 im Bezirk -Land. Diese weder Infrastrukturen oder schlicht Platz für sind , Moosburg, Pörtschach Förderanlagen nicht vorhanden sind oder am Wörther See, , Schiefling am spezielle Widmungen den Abbau verhindern. Wörthersee, und Maria Wörth. Velden am Wörther See hingegen Das Klima ist für die Lage in den Alpen liegt im Bezirk -Land und Klagenfurt ausgenommen warm, es herrscht Inver- am Wörthersee ist eine Statutarstadt. sionswetterlage, wobei es vor allem in den Morgenstunden heftigen Nebel geben kann, Insgesamt wohnen im Jahr 2015 126.081 was die Entwicklung des Sommertourismus Personen in der Wörtherseeregion. Die begünstigte. Der wichtigste Fluss Kärntens, von der Bevölkerungszahl her mit Abstand die Drau, liegt südlich der Region, die etwa größte Gemeinde ist Klagenfurt am Wörther- an der Sattnitz endet, wo das Tal der Drau see (97.880 EinwohnerInnen) gefolgt von beginnt. Die Fließgewässer beschränken Velden am Wörther See (8817 EinwohnerIn- sich auf kleine Bäche, einen Kanal und den nen). Die kleinste Gemeinde ist Maria Wörth kurzen Fluß Glanfurt der via Drau und Donau mit 1528 EinwohnerInnen. Abb. 1 EinwohnerInnen der Region die Region entwässert.

Auffällig ist, dass die zwei größten Gemein- Der Wörthersee erstreckt sich über etwa den am Ost- bzw. am Westufer des Sees 16,5 Kilometer in Ost-West Richtung und liegen. Dies lässt sich darauf zurückführen, misst 162,1 km2. Der See ist in drei Becken dass sich hier zwei Becken befinden, die viel gegliedert (Velden – Pörtschach mit dem ti- Raum für die Siedlungen bieten. Im Falle von efsten Punkt des Sees, Pörtschach – Maria Klagenfurt spielt auch das hohe Arbeitsplat- Wörth und Maria Wörth – Klagenfurt). Der zangebot eine Rolle. Eine weitere Auffällig- Platz am See ist sehr begrenzt, vor allem keit ist, dass am Nordufer in etwa viermal am südlichen Ufer fallen Hügel steil Rich- mehr Personen ihren Hauptwohnsitz haben tung Wasser ab, bloß im Westen (Velden), als am Südufer. Dies liegt einerseits daran, im Osten (Klagenfurt) und am Nordufer bei dass das Nordufer mehr Raum für die Sied- Pörtschach gibt es ausgedehntere recht eb- lungen bietet und andererseits an der Süd- ene Bereiche am See, im Norden und Süden bahn und der Südautobahn, die entlang des bei Reifnitz handelt es sich um quartäre Ter- Nordufers verlaufen und es somit verkeh- assen. Bei den Zuflüssen handelt es sich um rsmäßig sehr Gut erschließen. Hervorzuhe- viele kleine Bäche im Norden, Süden und ben ist dabei insbesondere die Südbahn, Westen des Sees welche an oben genannt- deren Errichtung in der zweiten Hälfte des en Hügeln entspringen, der Abfluss ist der 19. Jahrhunderts die Siedlungs- und Touris- Fluss Glanfurt in Klagenfurt, der in die Drau musentwicklung am Wörthersee überhaupt entwässert. Die Fauna besteht neben einer erst in Gang setzte. Ein weiterer Grund ist Abb. 2 EinwohnerInnen der Region Reihe von Fischarten (am häufigsten kom- der hohe Zweitwohnsitzanteil am Südufer ohne Klagenfurt men Hecht und Reinanke vor) auch aus des Wörthersees (siehe Kapitel Zweitwohn- Wasser- und im Winter aus Zugvögeln. Eine sitze). geschlossene Eisdecke bildet sich nur sehr selten, zuletzt im Jahr 2006.

9 Ein Blick über die Region Graz Graz / Wien Strukturkarte Zentren Tourismus Zweitwohnsitze verdichtet ländlich ganzjährig wohnen und Berge Wald Gewässer Südbahn und Autobahn

Abb. 3 Strukturkarte 10 11 Villach / I SLO D Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Siedlungsstruktur

12 13

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Siedlungsstruktur

Hügelland

Klagenfurter Feld Veldener-Senke

Sattnitz

Legende

Schwarzplan Dauersiedlungsraum Industrie und Gewerbe Land- und Forstwirtschaftlicheflächen Wald Land und Fortwirtschaft Gewässer Abb. 4 Natur- und Dauersiedlungsraum Abb. 5 Bebauter und nicht bebauter Dauersiedlungsraum Naturräumliche Bebauter Klagenfurt und Velden bilden die beiden Gegebenheiten Zentren der Region, wobei Klagenfurt als Dauersiedlungsraum und Dauersiedlungsraum Landeshauptstadt eine wichtige überregionale Rolle spielt. Der Dauersiedlungsraum Klagen- Wie man auf der Karte sieht lässt sich das Diese Bereiche dämmen die Gemeinden am Wenn man die Bebauung der Region be- furts grenzt fast direkt an den Dauersiedlung- Klagenfurter Becken in vier Bereiche un- Südufer jedoch stärker ein als die am Nordufer, trachtet, erkennt man den Flächenverbr- sraum Krumpendorfs, wodurch Krumpendorf terteilen, das Hügelland im Norden, das da die steile Hanglage nur noch wenig Spiel- auch. Vergleicht man die Bevölkerungsent- als einzige Gemeinde,in der Planungsregion von Feldkirchen bis nach Moosburg reicht, raum für zukünftige Bebauungen zulässt. Sied- wicklung mit der Anzahl der Wohngebäude durch die Klagenfurter Stadtwerke mit Klagen- die Veldener Senke im Westen, Sattnitz im lungsgebiete, die nicht am Ufer des Sees liegen, zwischen 2001 und 2011, erkennt man, dass furt verbunden ist. Für dieses Gebiet, sind je- Süden und das Klagenfurter Feld im Osten. befinden sich meist in höheren Lagen des Beck- sich in Teilen der Region die Bevölkerung doch keine zukünftigen Bebauungen aufgrund Im Norden schließt das glaziale Hügelland ens und sind daher weniger stark eingegren- nicht gleich mit den Gebäuden entwickelt von Nutzungseinschränkungen oder sonstigen an Der Dauersiedlungsraum ist in Teilen der zt. Dadurch ist die Zersiedelung aber weitaus hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist Pörtschach, Zielvorgaben geplant. (vgl. STEK 2020 Klagen- Planungsregion, wie auf Abb. 2 zu sehen ist, höher und die Flächen werden weitgehend für die Bevölkerung ging zurück, die Anzahl der furt) Weiters sind die höher gelegen Streusied- stark eingeschränkt. Dies ist auf die Struktur landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Gebäude, in denen sich meistens ein oder lungen, abseits des Seeufers gut zu erkennen, des Klagenfurter Beckens zurückzuführen. zwei Wohnungen befinden, stieg aber um vor allem in Moosburg, Techtelsberg, Schiefling 193. In Schiefling hingegen ist die Bevölker- und den äußeren Teilen Veldens (für Keutschach Zum einen ist es der Wörthersee, an des- ung um über 500 EinwohnerInnen gestie- liegen keine Daten vor). sen Ufer sich der Großteil des Siedlungsrau- gen, die Anzahl der Wohngebäude aber nur mes erstreckt, sowie die Wälder und Berge, um 190. Die Anzahl der Wohngebäude mit welche sich durch die komplette Region er- drei oder mehr Wohnungen hat sich auch strecken und für den ufernahen Siedlung- verdoppelt, dies entspricht der programma- sraum eine große Einschränkung darstellen. tischen Forderung des Landesentwicklung- sprogrammes. (vgl. Statistik-) 14 15

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Siedlungsstruktur und das Ortsbild berücksichtig werden. Einige Baulandreserven befinden sich zum Beispiel in Pirschitz, an der Grenze zu Krumpendorf (Abb. 8) (vgl. ÖEK Pörtschach).

Velden hat zwei Schwerpunktregionen bezüglich der zukünftigen Entwicklung, zum einen das Zentrum, welches direkt am Wörthersee liegt und zum anderen die südli- che Siedlung an der Grenze zu Schiefling. Velden besitzt mit 38,28 ha (Stand 2011) Baulandreserven, mehr als doppelt so viele wie Pörtschach und hat mit 3% eine deutlich höhere Bevölkerungszunahme bis 2029. Die Stadt hat wie die meisten der Gemeinden am Wörthersee mit Zweitwohnsitzen zu kämpfen(29,6% stand 2011), die Bauland- reserven befinden sich jedoch nicht unmit- telbar am See. Für viele müsste man sog- Abb. 7 Flächenwidmungsplan Moosburg ar ins Auto steigen oder den Bus nehmen um zum See zu gelangen, daher kann es möglich sein, dass sie für Zweitwohnsitzer gänzlich unattraktiv sind. Die Baulandreser- Abb. 6 Siedlungsentwicklungen laut OEKs ven im Zentrum Veldens, sollen für sozialen Wohnbau genutzt werden um so die Jugend Zukünftige sregion, man kann also davon ausgehen, dass in Velden zu halten. (vgl. ÖEK Velden) Siedlungsentwicklungen Moosburg sobald keine Probleme bei zukünfti- gen Siedlungsentwicklungen haben wird. Was auffällt ist, dass sich die Baulandreserven nicht In den Entwicklungskonzepten der Gemein- auf einige wenige Gebiete sammeln, sondern ÖRTLICHES ENWTICKLUNGSKONZEPT den sind für die Zukunft schon einige Sied- sich quer über die Gemeinde verteilen. (Abb. 7) lungsschwerpunkte genannt. Es liegen aber (vgl. ÖEK Moosburg) Sind für die Gemeinden verbindlich zu er- nur Entwicklungskonzepte für die Gemein- stellen und bestehen aus Analyse und ei- den Moosburg, Pörtschach, Velden, Klagen- Auch in Pörtschach gibt es Potentialflächen, nem Leitbild. Sie sind als „Selbstbindung“ furt und Krumpendorf vor (dieses ist aus diese liegen aber in dezentraler Lage, da es der Gemeinde zu betrachten, da ihr Inhalt dem Jahre 1992 und daher schon etwas Zentrumsnahe kaum noch ungenutzte Flächen nicht rechtsverbindlich ist. Sie gilt für je- veraltet). gibt. Laut des Örtlichen Entwicklungskonzepts weils ein Jahrzehnt. aus dem Jahr 2012, gibt es mit 18,58 ha noch Laut des Örtlichen Entwicklungskonzeptes verhältnismäßig wenige Baulandreserven, die Abb. 8 Flächenwidmungsplan Pörtschach Moosburgs, hatte die Gemeinde im 2008 zur Verfügung stehen. Betrachtet man nun die 2001 2011 2015 2029 Bevölkerungszunahme bis 2029 relativ etwa 70,5 ha Baulandreserven und hat Trendextrapolation(Abb. 9) für das Jahr 2029, Krumpendorf 2848 3337 3422 3996 17% damit bei den Gemeinden mit ÖEK mit Ab- ist zu erkennen, dass Pörtschach kaum an Ein- stand die höchsten. Die Trendextrapolation wohnerInnen dazu gewinnen wird, man kann Moosburg 4463 4422 4489 4515 1% bis 2029 besagt (Abb. 9), dass die Bevölker- also davon ausgehen, dass die Baulandreserven Pörtschach 2670 2644 2681 2692 0% ung Moosburgs um etwa 1% wachsen wird. bis dahin kaum weniger werden. Wird doch ge- Techelsberg 2059 2229 2192 2325 6% Mit 14,5% Nebenwohnsitzen, hat Moos- baut, sollen naturräumliche Verhältnisse (zum Velden 8543 8793 8817 9091 3% burg die wenigsten der ganzen Planung- Beispiel keine weiteren Waldrandbebauungen) Schiefling 2267 2614 2616 2965 13% Maria Wörth 1258 1492 1528 1798 18% Keutschach 2348 2451 2456 2564 4% Klagenfurt 90141 94483 97880 105619 8% 16 17 Abb. 9 Trendextrapolation 574 Räumliche Entwicklungsplanung 26 Wörthersee - Gruppe 9 11 133 274 349 270 108 7739 Bevölkerung

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Bevölkerung Bevölkerungsstand& und 6% für die Region ohne Klagenfurt er- Suburbanisierungsprozesse haben, so Altersstruktur rechnet. hatte Klagenfurt im Zeitraum zwischen Bevölkerungsentwicklung in der Region 1981 und 2001 das geringste Wachstum Hinuntergebrochen auf die einzelnen Ge- aller Gemeinden. Zwischen 2011 und Die Region verzeichnet seit 1951 ein kon- Um die Altersstruktur der Region zu unter- meinden kann man erkennen, dass die Ge- 2015 hatte es allerdings das stärkste stantes Wachstum, dass sich seit 2001 suchen, wurde eine Bevölkerungspyramide meinden des Vier-Seen Tals im Süden der Wachstum, was ein Anzeichen für einen weiter verstärkt hat. Hatte die Planungsre- für die gesamte Region und auf Grund der Region am stärksten gewachsen sind. So Reurbanisierungstrend sein kann. demographischen Dominanz Klagenfurts gion 1951 noch 87.978 EinwohnerInnen, so verzeichnete Keutschach mit einem Bev- eine ohne der Kärntner Landeshauptstadt waren es 2015 (wie schon oben erwähnt) ölkerungsplus von 94% den höchsten Zu- Mit einem Bevölkerungswachstum erstellt. Mit Hilfe dieser Bevölkerungspyra- 126.081, was ein Bevölkerungsplus von wachs seit 1951, gefolgt von Schiefling mit sind Herausforderungen an die In- miden kann man herausfinden wie sehr die 43,3% ausmacht. Betrachtet man die Bev- +71%. Maria Wörth, die dritte Gemeinde frastruktur verbunden. So müssen Region vom demographischen Übergang be- ölkerungsentwicklung der Region seit 2001 südlich des Wörthersees, verzeichnete mit Neubauten erschlossen werden, was troffen ist. kommt man auf einen Bevölkerungszuwachs einem Zuwachs von 23% kein so hohes Bev- vor allem bei Einfamilienhäusern von 8,1%. ölkerungswachstum seit 1951, wuchs aber im Zeitraum von 1991 bis 2015 mit einem sehr kostspielig sein kann. Des weit- Bevölkerungsplus von 43% mit Abstand am eren kommt es zu einem Verkeh- stärksten. Mit einem Bevölkerungszuwachs rsanstieg, da die drei Gemeinden von 65% wuchs auch die Gemeinde Moos- mit dem höchsten Wachstum nur burg im Hügelland nördlich des Wörther- durch selten fahrende Busse und sees seit 1951 sehr stark. Mit einem Plus dem Go-Mobil an das Verkehrsnetz von 2% seit 1951 stagnierte die Gemeinde angeschlossen sind, hat das Bev- Pörtschach am Wörther See und weist somit ölkerungswachstum wohl zu einem das schwächste Wachstum der Region auf. starken Anstieg des motorisierten Individualverkehrs geführt. Das Abb. 10 Bev. Entwick- Landesentwicklungskonzept hat die lung Problematik erkannt und spricht von Da die Gemeinde Klagenfurt am Wörthersee einer Siedlungs-Verkehrs-Spirale mit über 97.000 EinwohnerInnen die Bev- (Landesentwicklungsleitbild 2008, ölkerungsstatistiken der Region stark domi- S.60) die zu durchbrechen sei. Laut niert, wurde auch ein Blick auf die Bevölker- Abb. 12 Bevölkerungspyramide dem Schieflinger Bürgermeister gibt ungsentwicklung der Region ohne Klagenfurt geworfen. Hier zeigt sich ein Bevölker- es auch Probleme bei der Integra- ungswachstum von 19.791 EinwohnerIn- tion der Zuwanderer in das Gemein- nen im Jahr 1951 auf 28.201 im Jahr 2015, deleben (vgl. Interview Schiefling). was ein Plus von 42,4% bedeutet. Seit 2001 wurde ein Bevölkerungswachstum von 6,5% Abb. 11 Bevölkerungsentwicklung nach Gemeiden verzeichnet. Dieses Wachstum hat die Re- Bevölkerungsstruktur gion seiner guten wirtschaftlichen Lage und Insgesamt kann man erkennen, dass in den vergangenen 64 Jahren die Ge- der gut ausgebauten sozialen Infrastruktur Um die Bevölkerung der Region zu analy- meinden abseits des Wörthersees am zu verdanken. sieren und Planungsvorschläge ausarbe- stärksten, während die Gemeinden am iten zu können, ist es wichtig den Bev- Nordufer am schwächsten gewachsen Auch die Bevölkerungsprognose für die Pla- ölkerungsaufbau hinsichtlich verschiedener sind. Auch sind die Streusiedlungen nungsregion Wörthersee zeigt entsprech- Merkmale wie etwa Altersverteilung und stärker gewachsen als die kompakten. end der Entwicklung der vergangenen Jahre Bildungsgrad zu untersuchen. Erst so kön- Die geographische Nähe zu Klagenfurt einen Bevölkerungszuwachs auf. Für die fol- nen demographische und räumliche Proz- dem wichtigsten Ziel der PendlerInnen genden 14 Jahre haben wir mittels linearer esse verstanden und in Bezug zueinander dieser Region, scheint keinen Einfluss Trendextrapolation auf Basis der Bevölker- gesetzt werden. ungsentwicklung von 2001 bis 2015 ein auf die Bevölkerungsentwicklung zu Abb. 13 Bevölkerungspyramide ohne Wachstum von 8% für die gesamte Region haben. Sehr wohl einen Einfluss dürften Klagenfurt 20 21

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Bevölkerung Die Bevölkerungspyramide der Planung- sregion Wörthersee weist keine großen Altersstruktur Unterschiede zur Bevölkerungspyramide in den Gemeinden Österreichs auf. Man erkennt die selben statistischen Ausreißer mit der Weltkriegs- Die Altersstruktur der Gemeinden wurde generation der 70-74-Jährigen, den Baby- unter der Annahme untersucht, dass Ge- Boomern (45-60-Jährige), dem Pillenknick meinden mit einer hohen Zuwanderung (35-44-Jährige) und den Geburtenrückgang wie Keutschach und Schiefling, sowie ei- der vergangenen 35 Jahre. nem guten Bildungsangebot für Schüler wie Moosburg und Klagenfurt einen höheren An- In der Bevölkerungspyramide der Region teil an Jugendlichen haben. ohne Klagenfurt sieht man hingegen eine stärkere Dominanz der über 40-Jährigen Abb. 15 Bev. Die Tabelle zeigt, dass Moosburg und Schief- Bevölkerung, was vor allem an der nied- Pyramide 2031 ling die höchsten Anteile an unter 20-Jäh- rigeren Zahl der 15-40-Jährigen liegt. Dies ohne Klagenfurt rigen haben, während Keutschach und Kla- könnte an einem stärkeren Geburtenrück- genfurt im regionalen Mittelfeld liegen. Maria gang ab 1975 liegen, da die Region seit- erkennen kann, wie sehr die Region von der Wörth hat mit 16% den niedrigsten Anteil dem eine starke Zuwanderung verzeich- Zuwanderung abhängig ist. an unter 20-Jährigen, obwohl es seit 1991 nen konnte, schließen wir daraus, dass die stark gewachsen ist. Pörtschach, dessen Gemeinden der Region ohne Klagenfurt 2031 wird die Region ohne Zuwanderung Bevölkerungsentwicklung seit 1951 stagni- für 20-40-Jährige unattraktiver ist als für einen hohen Anteil an über 60-Jährigen und ert, hat mit 16,3% den zweitniedrigsten An- 40-60-Jährige. Dies ist insofern ein Problem, einen geringeren Anteil an unter 20-Jähri- teil an Jugendlichen. da die Geburtenziffern stark von der Größe gen haben. In der Periode von 2031 bis 2051 der 20-40-Jährigen Altersklasse abhängen. hingegen wird der Anteil der über 60-Jährigen Die Auswirkungen des Bevölkerungswach- Ist diese klein kommt es zu einer stärkeren abnehmen. Durch den Anhaltenden Gebur- stums und der Bildungseinrichtungen auf Überalterung der Region wie die folgenden tenrückgang wird die Region aber weiterhin den Anteil der Jugendlichen ist also von Altersstrukturprognosen mittels Kohorten- eine überalterte bleiben. Insgesamt wird die Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. modell zeigen: Region ohne Klagenfurt ein positives Wan- Während sich in Moosburg und Schiefling derungssaldo von 2693 Personen bis 2031 junge Paare und Familien ansiedeln, sind es und weiteren 5185 Personen bis 2051, also in Maria Wörth vor allem Pensionisten. insgesamt 7878 Personen, benötigen um die derzeitige Bevölkerungszahl zu halten.

Auswirkungen wird dieser demogra- phische Übergang auf die soziale In- frastruktur und auf die Wirtschaft ha- ben. Es wird eine höhere Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeeinrich- tungen geben, während die Nachfrage nach Bildungseinrichtungen abnehmen Abb. 14 Bev. wird und zum Beispiel Volksschulen Pyramide 2031 unter Umständen geschlossen werden müssten. Bei einer Altersstrukturprognose mittels Ko- hortenmodell werden die Altersklassen unter Auch auf die Wirtschaft hätte das der Berücksichtigung der Sterbewahrschein- Auswirkungen. So könnten Betriebe lichkeit pro Altersklasse und der Annahme auf Grund eines Arbeitskräfteman- einer gleichbleibenden Fruchtbarkeitsquote gels absiedeln, wodurch wiederum die fortgeschrieben. Nicht berücksichtigt wurde Steuereinnahmen der Gemeinden ge- die Wanderungsbilanz, wodurch man gut senkt werden würden. Abb. 16 Altersklassen nach Gemeinden 22 23

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Soziale Infrastruktur

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Soziale Infrastruktur

Abb. 17. Familien und Bildungseinrichtungen Abb. 18. Ältere Menschen, Ärzte und Apotheken

Anteil potenzielle FamiliengründerInnen Bildungseinrichtungen Anteil an älteren Menschen Allgemeine ÄrztInnen (EinwohnerInnen zw. 25 und 40 Jahre) (ab 65 Jahren) Allgemein bzw. Be- FachärztInnen bis 20,0 % ab 22,1 % Kinderbetreuung rufsbildende höhere bis 26,0 % 20,1 % bis 22,0 % Volksschule Schule 26,1 % bis 30,0 % Apotheken Universität bzw. ab 30,1 % Jungfamlien Neue Mittelschule Fachhochschule Gesundheit jünger, was an der aktiven Wohnpolitik der In dieser Karte wurde der Anteil der Perso- finden sich hingegen nur in Klagenfurt. Moos- und Alter Gemeinde liegen kann. In den letzten Jah- nen zwischen 25 und 40 Jahren berechnet, burg hat fast 20,0 % Anteil an Kindern und jun- ren wurde dort viel in junges Wohnen inves- welche für eine mögliche Familiengründung gen Menschen, dicht gefolgt von Krumpendorf, Die medizinische Grundversorgung ist in tiert. Klagenfurt hat eine große Anzahl an infrage kommen. Die Punkte verorten vor- Techelsberg und Schiefling. Maria Wörth ist fast jeder Gemeinde gegeben, ausgenom- Bildungseinrichtungen, mitunter zwei Hoch- handene Schultypen und Kinderbetreuungs- mit 16,1 % das Schlusslicht. Techelsberg und men der Gemeinde Techelsberg. In Velden schulen. Durch die SchülerInnen und Stu- einrichtungen. Volksschulen und Kinderbe- Klagenfurt verfügen über die meisten poten- und Krumpendorf ist der Anteil auffallend dentInnen ist die Stadt im Schnitt jünger. treuungseinrichtungen finden sich fast in ziellen BewohnerInnen für eine Familiengrün- hoch, was wiederum durch die Ansiedlung Die Gemeinden mit niedrigem Anteil an älte- jeder Gemeinde, die Neue Mittelschule kann dung, was natürlich am großen Anteil von Ein- von FachärztInnen für das touristsche Pub- ren Menschen, sind auch diejenigen welche in Velden und Moosburg besucht werden. Se- wohnerInnen zwischen 25 und 40 Jahren liegt. likum zurückgeführt werden kann. Weiters im Vergleich die größten Anteile an Kindern kundäre und Tertiäre Bildungeinrichtungen wurde der Anteil an älteren Menschen an und jungen Menschen aufweisen. Das Lan- der Gesamtbevölkerung in den Gemeinden deskrankenhaus in Klagenfurt sowie ein All- ausgewertet. Laut diesen Berechnungen ge- gemeinkrankenhaus in Villach sind in durch- hören Pörtschach und Maria Wörth zu den schnittlich 20 Minuten von der Region aus zu „ältesten“ Gemeinden. Dies kann zu einem erreichen. Weiters gibt es in Moosburg und Teil daran liegen, dass sie eher wenig Bevöl- im relevanten Teil von Klagenfurt zwei Al- kerungswachstum aufweisen. Schiefling ist tersheime, in Velden und Pörtschach eines.

Erwachsenenbildung Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene finden sich in der Region an der Volkshoch- schule Velden, aber auch an der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt und an den unter- Abb. 19 Spielplatz in Velden Abb. 20 Volksschule in Lind ob Velden schiedlichen Standorten der Fachhochschule Kärnten. Letztere verfügt vor allem im 26 Bereich Gesundheit über ein breites Angebot. 27

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Tourismus/ Wirtschaft

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Tourismus / Wirtschaft Wirtschaft in der Region - - Die Region ist natürlich in großem Maße Beschäftigte nach Gemeinde und Jahr (ohne Klagenfurt) touristisch geprägt, auch im wirtschaftli- 50,0% 45,0% 40,0% chen Sinne. Ansonsten gibt es auch sehr 35,0% 30,0% viele Kleinstunternehmen. Der Region fehlt 25,0% 20,0% es jedoch an Großunternehmen. Vereinzelte 15,0% 10,0% 5,0% Gemeinden versuchen zwar ein attraktiverer 0,0%

Unternehmensstandort zu sein, für Subven- KLAGENFURT 16,1 % Handel 12,6% Erziehung und Unterricht 10,5 % Gesundheits- und Sozialwesen tionen sind sie jedoch aus finanziellen Grün- KRUMPENDORF 18,3 % Erziehung und Unterricht 18,2 % Sonst. wirt schaftl. Dienstleistun gen den teilweise nicht bereit. In Klagenfurt wird Beschäftigte 1991 Beschäftigte 2001 Beschäftigte 2011 der Trend zur Schaffung von High-Tech-Ar- Abb. 22 Beschäftigte - beitsplätzen ersichtlich, unter anderem mit der Positionierung des Lake Side Parks und Auf der folgenden Seite wird jede Gemein- dem Technologiepark Klagenfurt. de in wirtschaftlicher Hinsicht analysiert, die

Arbeitslosenzahl ist flächig dargestellt. Hier- Anteil nach Unternehmensform bei wird ersichtlich, dass die Arbeitslosen- zahl dort am höchsten ist, wo auch der Tou- Großunternehmen (ab 250 Beschäftigte) 0,3%

Mittelgroße Unternehmen (bis 249… 1,8% rismussektor am stärksten ist. Dabei zählt

Kleinunternehmen (bis 49 Beschäftigte) 8,4% nicht nur der Anteil an Beherbergung und MARIA WÖRTH 24,2 % Beherbergung und Gastronomie 24,2% Gesundheits- und Sozialwesen 16,0 % Bau für - Zentrum - Vivamayr moderne Mayr-Medizin Kleinstunternehmen (bis 9 Beschäftigte) 89,5% Gastronomie, sondern auch der Handel. Vie- Abb. 21 Unternehmen le Geschäftstreibende schließen außerhalb - SOS-Kinderdorf der Sommersaison, und führen zum Bei- MOOSBURG 34,3 % Gesundheits- und So zialwesen - Paracelsusheim Tigring - Bezirksaltenwohnheim spiel vorübergehend ein Geschäft in einem

Vor allem die ländlichen Gemeinden verfü- Wintersportort. Wenn eine Gemeinde über - gen ausschließlich über Kleinstunterneh- Arbeitsplätze in ganzjährigen Betrieben ver- - men. Der stetige Bevölkerungszuwachs in fügt, ist die Arbeitslosenzahl deutlich gerin- der Region bietet jedoch Potenzial weitere ger. Arbeitsplätze zu schaffen. Einzig in Klagen- furt gibt es Großunternehmen ab 250 Be- Moosburg ist hier gut positioniert, da der schäftigte. Ort über zwei Alters- und Pflegeheime. Keutschach hingegen hat Bauunternehmen KEUTSCHACH 26,6% Beherbergung und Gastronomie 14,2 % Bau 12,1 % Landwirtschaft

Berechnet man den Anteil an Beschäftig- und einen vergleichsweise großen Anteil an PÖRTSCHACH 27,8% Beherbergung und Gastronomie 15,9 % Sonst. wirt schaftl. Dienstleistun gen ten nach Bevölkerungszahl, führt eindeutig Landwirtschaft. Maria Wörth hat sich ein Pörtschach. Dort leben auch am meisten Standbein im Gesundheits und Sozialwesen Arbeitslostigkeit nach Gemeinden und Anteil Arbeitslostigkeit der stärksten Wirtschaftssektoren in % pro Gemeinde Menschen im arbeitsfähigen Alter. Wohinge- aufgebaut, nämlich mit dem ganzjährig ge- gen in Techelsberg und Schiefling sehr viele öffneten Unternehmen Vivamayr. Klagenfurt Kinder und junge Menschen leben. In Te- ist in keinem Sektor besonders stark positi- chelsberg kommt noch hinzu, dass sich die oniert. Anzahl der Arbeitsstätten seit 1991 verdrei- facht hat. Dieser Trend ist auch in anderen Gemeinden ersichtlich.

TECHELSBERG 34,9% Beherbergung und Gastronomie 14 % Landwirtschaft 2,51 % bis 3,5 ab 3,51 % bis 2,5 % SCHIEFLING 15,3 % Handel 13,3 % Landwirtschaft 12,2 % Herstellung v. Waren 30 VELDEN 19,5 % Beherbergung und Gastronomie 15,9 % Handel 31

Räumliche Entwicklungsplanung Abb. 23 Arbeitlose und Wirtschaftssektoren Arbeitslosenzahlen 2012 Wörthersee - Gruppe 9 Tourismus / Wirtschaft Wirtschaft- Wirtschaftssektoren Akteure und Instrumente

Branchen und Beschäftigte mit Klagenfurt Werden die Daten zu den Wirt- INSTRUMENTE ANGEWENDET VON ... INHALT schaftssektoren mit der Landes- 14000 hauptstadt ausgewertet, liegt 12000 die Handelsbranche klar vorne. Wirtschaftsstrategie Gewerbe, Industrie, Touris- Strategievorschläge zur Stärkung des 10000 Die Region ist grundsätzlich sehr Kärnten mus Innovationspotenzials und der inter- 8000 stark im Diensteistungssektor nationalen Konkurrenzfähigkeit Kärn- 6000 positioniert, was sich auch im tens. 4000 Vergleich mit Gesamtösterreich Fördereinrichtungen kleine und mittlere Unter- Kärntner Wirtschaftsförderungsfond 2000 widerspiegelt.

Anzahlder Beschäftigten für Unternehmen nehmen mit qualifizierten unterstützt Unternehmen bei der Be- 0 Ganzjahresarbeitsplätze antragung von Förderungen (zB. von Bund, EU)

Primärer Sektor Ökofit - Kärnten Re- Gemeinde, Tourismusbe- Förderung für die Beratung von Unter- gionalprogramm triebe, Dienstleistungsbe- nehmen zu Energie und Umwelt. Sekundärer triebe, Produktionsbetriebe Sektor

Tertiärer Sektor

Abb. 24 Branchen und Beschäftigte - Klagenfurt

Die wirtschaftlichen Instrumente und Akteure beziehen sich gänzlich auf gesamt Kärnten. Di- Branchen und Beschäftigte ohne Hier führt die Region klar im rekt für die Wörthersee-Region gibt es keine Institutionen beziehungsweise Programme. Aus Klagenfurt 1600 Sektor Beherbergung und Gast- den kärntenweiten Instrumenten geht hervor, dass sich das Land neu positionieren will. Dabei 1400 gewerbe. Techelsberg, Keut- wird vor allem die Technologiebranche favorisiert, welche auch in der Landeshauptstadt Kla- 1200 schach und Pörtschach haben genfurt im Vormarsch ist. 1000 einen Anteil an Beherbergung 800 UNTERNEHMEN und Gastronomie bei über 25,0 - div. Branchen 600 %. Hier spielt neben den ande- - KLein-/Mittel- /Großunternehmen 400 ren Sektoren auch der primäre 200 eine größere Rolle, welcher in LAKE SIDE PARK - Anzahlder Beschäftigten 0 der ländlich geprägten Region WIRTSCHAFTSKAMMER TECHNOLOGIEPARK KLAGENFURT höher ausfällt. Insgesamt kann man erkennen, dass die Wirt- schaft der Region mit Klagen- furt, diversifizierter ist.

KÄRNTNER Primärer Sektor ENTWICKLUNGS- BETRIEBSANSIEDELUNGS- AGENTUR UND KÄRNTEN BETEILIGUNGSGESELLSCHAF T Abb. 25 Branchen und Beschäftige Sekundärer Sektor

Tertiärer Sektor 32 33 KÄRNTEN KÄRNTEN WIRTSCHAFTS- LANDESHOLDING FÖRDERUNGSFOND Räumliche Entwicklungsplanung Abb. 26 WirtschaftsakteurInnen Wörthersee - Gruppe 9 Tourismus / Wirtschaft Wirtschaftsfaktor Der Tourismus Tourismus schrumpft der Nächtigungsrückgang nicht allzu sehr ins Gewicht, in Velden beträgt er keine 1,0 Der Fremdverkehr spielt neben dem Handel %. Grund dafür könnte der Anteil an be- Als die Südbahnstrecke 1864 von Wien nach in der Region Wörthersee die derzeit wich- Übernachtungsgäste stimmten Unterkunftsarten sein, so verfü- Villach verlängert wurde kamen auch die tigste wirtschaftliche Rolle. Kärnten belegt gen Velden und Pörtschach über sehr viele ersten Sommerfrischler in die Region. Der nach Tirol und Salzburg den dritten Platz im 4/5 Sterne Hotels. Keutschach hat sich auf Wörthersee etablierte sich als beliebte Ur- Tourismusranking der Bundesländer. Wird ca. 1,5 Mio. Camping und FKK spezialisiert. Maria Wörth laubsdestination, mittlerweile bleiben aber der Anteil an Nächtigungen in der Region be- und Techelsberg, mit einem Nächtigungsmi- viele Gäste aus. Grund dafür könnte die trachtet, liegt Velden mit 25,0 % eindeutig nus von ca. 25 %, haben vor allem das Pro- mangelnde Anpassung an eine geänderte vorn, dicht gefolgt von Klagenfurt und Pört- ca. 200.000 blem mit der großen Anzahl an Zweitwohn- Nachfrage der Besucher sein. Im Vergleich schach. Das Schlusslicht bildet Moosburg sitzen. mit einem Anteil von 1,0 %. Generell haben der Nächtigungszahlen von 2007 und 2014 Gemeinden die nur in eingeschränkten Ma- wird in allen Gemeinden ein Nächtigungs- Abb. 28 Übernachtungen ßen an den See grenzen weniger Nächtigun- minus erkennbar. Besonders stark betroffen gen. Eine Ausnahme ist Maria Wörth, hier sind Klagenfurt, Maria Wörth und Techels- grenzt die Gemeinde zwar großflächig an berg mit rund einem Viertel weniger an den See, trotzdem sind im Vergleich zu den Nächtigungsgästen. Es ist die Zahl an inter- vergangenen Jahren rund 25,0 % weniger Herkunft der Gäste nationalen Gästen welche in den betroffenen Nächtigungen zu verbuchen. Gemeinden stetig abnimmt. Anders sieht es Die Herkunft der Gäste wurde in zwei Grup- bei den ÖsterreicherInnen aus, welche wie- pen geteilt, ÖsterreicherInnen und Nicht- der häufiger zum Wörthersee reisen. In den Tourismus in der Region 2014 ÖsterreicherInnen. Klar gestiegen ist die Gemeinden Keutschach und Pörtschach fällt 100% 80% Gästeanzahl aus dem Inland, hier ist jedoch 60% zu erwähnen dass der Sommer 2013 sehr 40% verregnet war und demzufolge auch viele 20% 0% Gäste ausgeblieben sind. Die Lage der Regi- on zu Slowenien und Italien ist von Vorteil, in den letzten Jahren stagniert die Anzahl an ausländischen Gästen jedoch. Vor allem in Maria Wörth und Techelsberg gab es einen Ankünfte Übernachtungen Nicht-ÖsterreicherInnen großen Einbruch, hier wurden 2014 rund 20 Abb. 27 Tourismus 2014 % weniger nicht-österreichische Gäste ge- Ankünfte zählt als noch 2007. Bei den Ankünften aus dem In- und Ausland Gästetendenz in der Region Abb. 30 Unterkünfte und Nächtigungsminus kann Klagenfurt am meisten Gäste verbu- 1800000 chen, da sie mitunter auch als überregio- 1600000 nales Zentrum für die Bevölkerung dient. 1400000 1200000 Dann folgt die Gemeinde Velden, die am 1000000 Zweitwohnsitzanteil 2011 Doch es sind nicht nur die Gästezahlen zu- anderen Ende des Sees liegt. Sie hat auch 800000 50 rückgegangen sondern auch die Anzahl an die meisten Übernachtungen der gesamten 600000 400000 40 zur Verfügung gestellten Betten. Massive Region, da es dort auch den größten Anteil 200000 30 Einbrüche gibt es in der Privatzimmerver- 0 20 an Unterkünften gibt. Moosburg hat es hier Anteil in % 2007 2008 2 009 2 010 2 011 2 012 2 013 2 014 10 mietung, der Trend geht immer mehr in schwerer, die Gemeinde liegt auch als einzi- Österreich Nicht-Österreich 0 Richtung Zweitwohnsitzanlagen. Die Bet- ge nicht direkt an einem größeren See. tenausnützung im Gewerbe beträgt 2014 Abb. 29 Gästezahlen keine 50 %. 34 35 2001 2011 Abb. 31 Zweitwohnsitze Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Bad Kleinkirchheim Ø 45 min Bad Kleinkirchheim Simonhöhe St. Urban Ø 45 min Ø 30 min SimonhöheBad Kleinkirchheim St. Urban Ø 30 min Ø 45 min Simonhöhe St. Urban Ø 30 min ## Tourismus / Wirtschaft ## Aktivitäten SOMMER Events und United World Games ##Aktivitäten GTI-Treffen ## ## Tour de Kärnten # Dass der Wörthersee im Sommer seinen Höhepunkt hat ist auch Int. Sportwagentreffen am Angebot von Freizeitaktivitäten klar ersichtlich. Vor allem # ### Velden ## der Tourismus-Hotspot in Velden verfügt## über viele Angebote # ## Wörthersee autofrei Gerlitzen Alpe # für Gäste und Einheimische. Neben den# Seeaktivitäten verfügt # Ironman Austria Triathlon Ø 50 min # jede Gemeinde über Ballsportakitivitäten# wie Tennis oder Fuß- # # ##ball. Krumpendorf bietet neben Velden die meisten Aktivitäten Wörhtersee Classics ## Festival Gerlitzen Alpe ## an, Grund dafür ist vermutlich die Nähe zu Klagenfurt und dem Frühling # damit verbundenen Einzugsgebiet. Ganz offensichtlich mangelt Ø 50 min # # # # es in der Region jedoch an Wintersportaktivitäten. Hier verfügen White Nights Gerlitzen Alpe # nur Velden und Moosburg über ein größeres Angebot, zum Bei- Gerlitzen Alpe # ## Starnach am Wörthersee Ø 50 min spiel Eisstockschießanlagen oder Eislaufplätze. Der Wörthersee Dreiländereck Ø 50 min # ist vergleichsweise weit von den Skihochburgen Kärntens ent- # # Beachvolleyball Ø 35 min fernt. Die Winteraktivitäten wären ausbaufähiger und auch die # Kirchtag Maria Wörth Dreiländereck Sommeraktivitäten# könnten weiter differenziert und spezifiziert werden. Marien-Schiffsprozession Ø 35 min Aktivitäten Bodental Wörthersee Halbmarathon Abb. 32 Nächtigungen undDreiländereck Freizeiteinrichtungen Ballsport Dreiländereck Pink Lake Festival Ø 35 min Ø 40 min Anzahl Nächtigungen AAktivitätenktivitäte nnach KategorienGolfsport Ø 35Bodental min World Bodypainting Festival (in 1.000) Strand- und BallsportBallsport ReitsportReitsport Schwimmbäder Flanier-Meile am See Velden bis 100 öffentlicheØ 40 min 101 bis 250 GolfsportGolfsport WassersportWassersport AktiBadeplätzevitäten Bodental Wörthersee - SÜD-Seefest ab 251 Reitsport # Ballsport Eissport Ballsport Ø 40 min Reifnitzer Weintage # Ø 40 min Wassersport Skisport Golfsport Pörtschacher Sommerzauber # Sommer Aktivitäten WINTER Eissport Reitsport Veldener Weinfest # SimonhöheSkisport St. Ur- Wassersport ban Ø 30 min Wassersport Humorfestival Velden Aktivitäten# Bad Kleinkirchheim # Eissport Abb. 34 Maria Wörth Ø 45 min Eissport European Bike Week # SkisportSkisport Durch die dichte Uferverbauung am Wörthersee durch Private, Skisport Wörthersee Trail Maniak Skigebiet mit Ent- ist der See für die Öffentlichkeit schwer zugänglich. Es gibt nur fernungsangabe sehr wenige Orte, welche tatsächlich öffentlich und ohne Be- Int. Brahms Wettbewerb Gerlitze Alpe Herbst Ø 50 min zahlung genutzt werden können. Diese können in einigen Fäl- len eine sehr gute Infrastruktur aufweisen, zum Beispiel ein Anzahl Nächti- Veldener Advent öffentlicher Badeplatz in direkter Nähe des Bahnhof Pritschitz gungen (in 1.000) in der Gemeinde Pörtschach. Dort ist neben einer breiten Lie- Adventmarkt am bis 10 gewiese auch ein Imbiss und sonstige Infrastruktur vorhanden. Pyramidenkogel Dreiländereck 10 bis 48 Rund um den See findet sich in jeder Gemeinde zumindest Ø 35 min

Veldener Krampuslauf Winter ab 48,1 ein Freibad. Diese bieten sehr viel Potenzial für den Tagestou- Bodental rismus, allein das Strandbad in Klagenfurt zählt an guten Ta- Ø 40 min Abb. 33 Winteraktivitäten gen 10.000 Besucher. In den letzten Jahren wurden zum Teil 36 Grundstücke von den Gemeinden gekauft um die Fläche für 37 Strandbäder zu nützen. Vor allem im Osten und Westen be- Räumliche Entwicklungsplanung steht Nachholbedarf an öffentlich zugänglichen Badeplätzen. Wörthersee - Gruppe 9 Tourismus / Wirtschaft Akteure INSTRUMENTE ANGEWENDET VON ... INHALT - - - -

Tourismusgesetz Kärnten Tourismusverbände, Ge- Vereinheitlichung von finanziellen, meinde, Tourismusregion, organisatiorischen, rechtlichen und touristische Wirtschaftstrei- gestalterischen Tourismusangele- bende genheiten in Kärnten. Tourismus

Tourismusstrategie Kärn- Marketing, Tourismusreferat Strategie zur Positionierung des ten des Landes Kärnten, Touris- Kärntner Tourismus im internation- Vorgaben Beratend/Koordinierend Zusammenarbeit musverbände, Unterkünfte len Wettbewerb. Bürgerliche Ebene

Tourismus Qualitätsinitia- diverse Betriebe, Marketing, Erfüllung von Qualitätskriterien im tive Kärnten Tourismusverbände Tourismus werden mit einem Quali- (Ge Wörthersee-Tourismus meinden, Kärnten Landeshol ding) Kärnten Werbung GmbH Klagenfurt Marketing Wörthersee Card Tourismusbetriebe Tourismusge VGT-Veldener meinschaft Tourismusverbände Tourismusreferat

tätssiegel belohnt. Bevölkerung „Wörthersee- Bürgerinitiative Stadt“ „Fahrgast-Kärn Bürgerinitiative ten“

Privatvermieter Strate- Privatvermieter Bericht zur Analyse der Privatver- gieprozess mietung und daraus abgeleitete

Ziele für Privatvermieter in Kärn- - ten. Wirtschaft NEUES TOURISMUSGESETZ KÄRNTEN Land 2013 Bund Gemeinden Im neuen Tourismusgesetz gibt es Europäische Union einige Neuerungen, deren Umsetzung Ebene Politische aber vor allem von den Gemeinden abhängt. Diese können beschließen, Betriebe Entwicklungsagentur Kärnten Kärnten Landesholding Wirtschaftskammer Kärnten Kärntner Wirtschaftsförde rungsfond Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft dass ein Tourismusverband eigens - für die Gemeinde eingerichtet wird. Dieser Tourismusverband verwaltet von nun die Tourismusmittel wie Fi- nanzen ausschließlich für touristische Zwecke, was einerseits den bürokra- - tischen Aufwand erleichtern soll und auch mehr Transparenz in die Thema- tik bringt. Die Organisationsstruktur und die Kompetenzverteilung ist klar geregelt, Kooperationen und Einbe- Planerische Ebene

ziehung aller Beteiligten ist ebenfalls erwünscht. Abb. 35 Tourismusakteure Verkehr und Energie Verkehr Verkehrsverbund Kärnten Verkehrsverbund GmbH Kärntner Flughafenbe triebs GmbH ÖBB ASFINAG KELAG energie:bewusst Kärnten

Landesplanung Kärnten Regionalmanagement Kärnten-Mitte Regionalentwicklung Regionalkooperation Stadt-Umland Unterk LAG Regionalkooperation ärnten Entwicklungsleitbilder Regionale

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Abb. 36 AkteurInnen Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Mobilität

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Mobilität

Straße liegt die Region an der sogenannten Baltisch Adriatischen Achse, dem TEN (Tran- seuropäische Netze) Korridor 23, dessen Bedeutung als Korridor zwischen den obera- driatischen Häfen und einem Hinterland das bis nach Polen reichen wird, zunehmen soll. Die Straßeninfrastruktur scheint noch am ehesten auf den Bevölkerungsstand außer- halb der Saison ausgelegt zu sein, was sich in massiven Staus während der Saison aus- drückt, wobei die Veldner Innenstadt allge- mein im Bereich der Begegnungszone über- lastet ist. (Angabe Bewohnerin) In einigen Gemeinden (Pörtschach, Velden, Klagen- furt) gibt es eine Parkraumbewirtschaftung, da vor allem während der Saison Parkplät- ze knapp sind. Auffällig ist das Fehlen von Parkmöglichkeiten bei vielen öffentlichen Seezugängen, vor allem am Südufer. Abb. 37 Verkehrswege der Region Im Schienenfernverkehr gibt es Fernverbin- Abb. 38 Lärm durch Bahn dungen nach Wien, München und tagsüber Strasse und einen Zug nach Venedig. Verkehr Schiene

Zur Bewältigung des Verkehrs gibt die Topo- Sowohl am Nord- wie auch am Südufer ver- grafie die Korridore stark vor. Der überre- laufen Begleitstraßen, wobei jene im Sü- gionale Verkehr wird vor allem entlang des den mit deutlich weniger Platz auskommen Wörtherseenordufers geführt. Während die muss. So wenig, dass gar der Fahrradweg Autobahn-Umfahrungsstrecke von Klagen- in die darüberliegende Hochebene verlegt furt hauptsächlich in Tunnellage errichtet wurde. wurde, verläuft die Südautobahn entlang Entlang der Autobahn A 2 gibt es in der Re- des Wörthersees oberirdisch am Berghang. gion sieben Autobahnabfahrten und unter- Die Südbahn verläuft ebenfalls oberirdisch halb der Katastralgemeinde Tibitsch in der durch die Ortskerne der Gemeinden. Beides Gemeinde Techelsberg eine Raststation, die führt zu Lärmemissionen (vgl. Abb. 38, 39) aber offenbar nicht auf das Parkieren von und einer Barrierebildung. Lastkraftwägen ausgelegt ist, was am gerin- Im Keutschacher oder Vier-Seen Tal verläuft gen Platzangebot liegt. Daneben existieren die Erschließung entlang der Hochebene, im im Hochrangigen Straßennetz Anbindungen Abb. 39 Lärm durch Autobahn nördlichen Hügelland über dem See mün- nach Slowenien (A10) sowie in die Oberstei- den die jeweiligen Hauptverbindungen aus ermark (S37) sowie nach Deutschland/Salz- 70-75 db 60-65 db Moosburg und Techelsberg zur Norduferbe- burg (A10). gleitstraße hin. Sowohl auf der Schiene wie auch auf der 65-70 db 55-60 db

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Mobilität

nition von Verkehrsregionen wurde Zielset- im Analysegebiet. Aufgrund der unkla- zungen des Landesentwicklungsprogramms ren Perspektive ist das entstehenden einer entsprochen (vgl. Landesentwicklungsleit- stadtnahen Brache wohl nicht auszuschlie- bild 2008, S47ff.) Die Region Wörthersee ist ßen. Im Regionalverkehrsplan (2011) nimmt eine davon, jedoch fehlt darin die Landes- der Flughafen keinen Platz ein. Im Landes- hauptstadt Klagenfurt, wenngleich das mit entwicklungsleitbild (2008) wird er im Zu- den Kriterien der Erstellung der Regionen sammenhang mit der Standortsicherung kaum in Einklang zu bringen ist, kommen erwähnt, gleichzeitig aber auf die Wichtig- doch Pendelbewegungen ausdrücklich darin keit der Anbindung an andere höherrangige vor (vgl. Regionalverkehrsplan 2011, S.21). Flughäfen verwiesen, wobei der potenzielle In der Region zeigen sich starke Pendelströ- Träger offengelassen wird (Landesentwick- me nach Klagenfurt und eine der Gemeinden lungsleitbild 2008, S.40.). der Verkehrsregion Wörthersee wird gar von der Klagenfurter Nahverkehrsgesellschaft bedient (Krumpendorf). Die Ortskerne von Die neue Koralmstrecke Krumpendorf, Pörtschach und Velden liegen Ausbauprojekte im Rahmen der oben er- in der Kategorisierung zur Definition eines wähnten TEN - Korridorplanung lassen zwar Abb. 40 Bus- und Bahnstationen abgestuften Grundangebots in der Kategorie auf steigende Güterverkehrszahlen schlie- 2 (Bedienungsstandard: verdichteter Schü- ßen – ein Verkehr, der durch die beträchtliche lerInnenverkehr und nachfrageorientierter Lärmentwicklung auch heute schon Proble- zur Nachbargemeinde befördern, was vor Pendelverkehr zu Stoßzeiten). Klagenfurt me in vielen Gemeinden am See verursacht. allem von den älteren BewohnerInnen ge- als Landeshauptstadt befindet sich in der Andererseits jedoch ist das Thema bereits nutzt wird. Zur „Stoßzeit“ muss man jedoch obersten Kategorie 5 (regelmäßiger ganztä- auf europäischer Ebene angekommen und durchaus mit einer Stunde Wartezeit rech- giger Taktverkehr), gleichwohl der Westteil es gibt Bestrebungen zu einer Vereinheitli- nen. Eine Beförderung nach Klagenfurt ist Klagenfurts in der Karte explizit gar nicht chung des rollenden Materials im Sinne der Öffentlicher Verkehr aufgrund rechtlicher Hindernisse nicht mög- angezeigt wird. (vgl. Regionalverkehrsplan Lärmreduktion (vgl. European Parliamentary lich (vgl. Interview Maria Wörth) Der öffentliche Verkehr der Region wird durch 2011, S48.) Research Service, 2013) – eine Maßnahme Unvorteilhaft ist das Fehlen eines integra- Busse und die Schiene getragen, in beiden die wohl günstiger und auf jeden fall schnel- len Taktfahrplanes, sowohl zeitlich wie auch Fällen erbringt diese Leistung die ÖBB. Eine Flughafen Klagenfurt ler umzusetzen wäre als etwaige Tunnelbau- räumlich. Eine Abstimmung der Ankunfts- Ausnahme bildet Klagenfurt und Krumpen- ten. Auch bestehen zunehmend Zweifel an zeiten ist ganz offensichtlich nicht erfolgt., Die Region weist mit einem Flughafen auch dorf, die von der Verkehrsgesellschaft der einen mittelfristig allzugroßen Anstieg der Zeitgeber ist das Schulwesen. Feststellen eine Anschluss an das internationale Luft- Landeshauptstadt bedient werden. Fracht auf diesem Korridor (vgl. TUW IVV, lässt sich das aber nicht bei allen Linien, weil fahrtnetz auf. Im Zusammenhang der mit Die Schnellbahnlinie 1 der S Bahn Kärnten S.9). viele Buslinien den Bahnhof in Velden gar der Koralmbahn geplanten Umsteigemög- erschließt das Nordufer, während Buslinien Durch die Beschleunigungsmaßnahmen wird nicht anfahren sondern am dortigen Bus- lichkeit auf den Flughafen Graz und bereits die Gebiete nördlich und südlich des Sees die Region von Wien und Graz aus deutlich bahnhof enden. bestehenden offenkundigen Problemen ist erschließen. schneller zu erreichen sein. Vor allem aus Auffällig ist auch der bauliche Zustand der seine Zukunft jedoch unsicher, die Entwick- Die Schnellbahn fährt in einem Halbstunden- dem Grazer Raum ist die Erreichbarkeit auf meisten Bahnhöfe, die eine Sanierung not- lung in den letzten Jahren war äußerst ne- takt, die Takte der Buslinien sind aber meist der Schiene zur Zeit noch sehr schlecht. wendig macht (vgl. Interview Velden 2011, gativ, seit dem Höchststand 2005 hat sich unattraktiv, oftmals fahren nur einige weni- TagestouristInnen aus Graz stünde daher S.2). Im Regionalverkehrsplan (Regional- das Fluggastaufkommen mehr als halbiert, ge Kurse am Tag. In den ländlichen Gebieten eine attraktive öffentliche Anbindung zur verkehrsplan 2011) des Landes Kärnten die Luftfracht verzeichnete gar einen Rück- abseits des Sees gibt es in allen Gemeinden Verfügung. Mit der Integration des Grazer werden 19 Verkehrsregionen definiert, in gang um 100% (vgl. Statistik Austria Statis- außer Techelsberg das sogenannte Anrufs- Flughafens in die Strecke könnte dieser auch denen die Planung erfolgen soll und für die tik Flughafen Klagenfurt). ammeltaxi „Go – Mobil“, ein Programm un- zukünftig eine stärkere Rolle für die Region in Hinkunft die Leistungen ausgeschrieben Der Flughafen liegt zwar eindeutig nicht im ter dem Gemeindebürger für geringe Beträ- spielen, zumal die Zukunft des Klagenfurter werden sollen. Mit der Erarbeitung des Re- Planungsgebiet, wohl aber schon aufgrund ge, Mitbürger innerhalb der Gemeinde oder Flughafens unsicher ist. gionalverkehrsplan wie auch mit der Defi- seiner Nähe und seiner Größe (200 ha) 44 45

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Naturraum

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Naturraum Naturraum Teilräume der Region Wörtherseeufer: etwa 440 m.ü. A.

Naturschutzgebiete, Ramsar-Gebiete Hinsichtlich des Naturraums bietet die weit- (Schutzgebiet insbesondere für Wasser- gehende Privatisierung der Uferbereiche und Watvögel), vier Natura-2000 Gebiete, auch den Vorteil einer eingeschränkten Nut- eine Reihe von Landschaftsschutzgebi- zung und daher einer weniger stark beein- eten (LSG) vor allem im Süden sowie drei trächtigten Umwelt, etwa durch touristische Naturschutzgebiete ausgewiesen. Forst- Nutzungen. Direkt am Seeufer befinden sich KLAGENFURT Hochwasser (30 Jährig) Naturschutzgebiet Natura 2000-Europaschutzgebiet Landschaftsschutzgebiet Wohnen/Arbeit/Verkehr Landwirtschaft Wasser Gemeindegrenzen wirtschaftliche Waldnutzungen konzentrie- einige Landschafts- und Naturschutzgebiete, Legende Nutzungseinschränkungen Kulturlandschaft/Grenzen ren sich im Norden der Region, es herrschen die zum Teil auch als Natura 2000 Gebiete

± Fichten vor. Die landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen sind. Im Fall jenes Gebietes in konzentriert sich auf Teilräume fernab des Klagenfurt gibt es offensichtliche Nutzung- Sees, sie sind alle als mittlere Höhenla- skonflikte durch die Siedlungsentwicklung. gen klassifiziert. (Bundesanstalt für Agrar- Allgemein konzentrieren sich hier sicherlich wirtschaft 2015) die vielfältigsten Nutzungsansprüche, auch in ökologischer Hinsicht. Ersichtlich wird Die Fischereilizenzen gelten immer nur für das auch am Freiraumindex des Kärntner KRUMPENDORF AM WÖRTHER SEE KRUMPENDORF AM WÖRTHER bestimmte Seen, Teiche oder Seeabschnitte Freiraumkonzepts (2006, S.28) wie auch an (im Falle des Wörthersees). der Tatsache, dass in Krumpendorf der Pirk- erbach (bzw. offenbar fehlender passiver KEUTSCHACH AM SEE Bestehende Planungen beschäftigen sich mit Schutzmaßnahmen) dafür sorgt, dass 12% MOOSBURG

MARIA WÖRTH der Vernetzung der oftmals aus den 60er des nicht landwirtschaftlich genutzten Dau- und 70er Jahren stammenden isolierten ersiedlungsreich in einer Gefahrenzone lie- Schutzgebiete zu einem Verbund und seh- gen (Abb. 41). Auch das für die Seeökologie PÖRTSCHACH AM WÖRTHER SEE AM WÖRTHER PÖRTSCHACH en dabei vor allem Potenzial im Vierseental bedeutende Schilf ist für eine touristische (Keutschacher Seental) (vgl. Panet 2010, Nutzung sicherlich nicht förderlich. 2007). Zu einem ähnlichen Schluss kom- mt ein Workshop im Rahmen der Strategie In diesem Teilgebiet sowie im Zwischenbe- zur Landesentwicklung Kärnten (STRALEK) reich zum nördlich davon liegenden Teilge- (vgl. STRALEK Ergebnisprotokoll Natürliche biet, das aus Hügeln gebildet wird, bündeln

SCHIEFLING AM SEE Ressourcen nachhaltig nutzen, 2007), im sich auch die überregionalen Verkehrsinfra- Landesfreiraumkonzept finden sich auch zu- strukturen, was sicherlich ebenfalls auf die TECHELSBERG AM WÖRTHER SEE TECHELSBERG AM WÖRTHER mindest die einfacher herzustellenden Grün- schwierige Topografie am Südufer zurück- verbindungen (2006, S.43) zuführen ist, das erst im 20. Jahrhundert durchgängig auf einer Straße befahren werden konnte. Reifnitz beispielsweise LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET wurde davor vom Keutschacher Seental

VELDEN AM WÖRTHER SEE VELDEN AM WÖRTHER her erschlossen. Durch diese Bündelung Das Instrument des Landschaftschutzge- der Infrastrukturen, wäre dieses Teilgebiet biets dient vor allem der Erhaltung des für Betriebsansiedelungen geeignet, da Un- Landschaftsbildes, das Schutzniveau liegt ternehmen einen hohen Wert auf eine gute unter jenem des Naturschutzgebiets. Im Erreichbarkeit, sowie auf die Nähe zu Trans- Naturschutzgesetz wird festgehalten, dass portwegen legen. Maßnahmen, die geeignet sind „die beson- dere landschaftliche Eigenart oder Schön- Abb. 41 Naturraum der Region heit, den Erholungswert oder die histo- rische Bedeutung“ zu beeinträchtigen zu unterlassen sind. 48 49

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Naturraum der Keutschacher- sowie der Hafnersee, Naturschutzgebiet ausgewiesen ist (vgl. Ei- wenngleich die durchschnittliche Größe NATURSCHUTZGEBIET daneben gibt es noch einige Teiche. Sie alle gene Berechnungen). Klimatisch weist das durch die Topografie beeinträchtigt wird. frieren im Winter regelmäßig zu. Die Seen Gebiet etwas weniger Sonnenstunden als Die Fichtenwälder in dieser Teilregion sind Naturschutzgebiete wiederum schützen liegen an der Sattnitz an, aus der auch ei- das Teilgebiet See auf. Gewidmetes Bauland verstärkt als Nutzwald eingestuft, sind also „Ursprünglichkeit“ eines Gebiets, bzw. nige Zuflüsse direkt kommen. Die an dem mit Seeblick gibt es nicht, eine Ausnahme forstwirtschaftlich nutzbar. seltene oder gefährdete Flora und Fauna, Gebirgszug angrenzenden Uferseite des stellen die Spintikteiche im Gemeindegebiet Es gibt einige kleinere Teiche und Seen, z.B. Lebensgemeinschaften vorhin genannter Keutschachersees ist auch Standort eines von Maria Wörth dar, die sich auf dem Nor- den Forstsee der mit 600 Höhenmetern der großen FKK Strandbades, die ruhige Lage dhang der Hügel zum Wörthersee befinden. höchst gelegene See ist und ähnlich dem oder aber seltene Mineralien. Maßnahmen abseits von für den Durchgangsverkehr nutz- Potenzielle Konflikte ergeben sich durch Keutschacher See zu FKK Zwecken wie auch sind überhaupt nur zulässig, wenn begrün- barer Wege kommt dieser Nutzung gewiss die Landwirtschaft, bzw. den Einsatz von zur Angelei genutzt wird. detes öffentliches Interesse besteht. Wenn entgegen. Die Seen erfreuen sich auch bei Düngemittel in Trinkwasserschongebieten. eine nachhaltige Beeinträchtigung zu er- AnglerInnen großer Beliebtheit. Der wich- 3,7 Quadratkilometer landwirtschaftlich ge- Zu erwähnen in diesem Zusammenhang warten ist, sind etwaige Maßnahmen zu tigste Zufluss, der Rakouzabach durchfließt nutzter Boden in dem Teilraum befinden sich sind vor allem die durch ein Landschaftss- untersagen. von Westen kommend den Hafnersee und in solchen Gebieten (vgl. Corine Landcov- chutzgebiet geschützten Moosburger Teiche den Keutschachersee, dann mündet er nach er; Eigene Berechnung). In der Gemeinde im Westteil der namensgebenden Ortschaft. etwa 2,3 Kilometern und 50 Metern Höhe- befindet sich auch kür- Sie sind also Badeteiche wie auch zur Fisch- NATURA 2000 nunterschied bei Reifnitz als gleichnamiger zlich (2010) gewidmetes Bauland in einem erei beliebt und werden vom „Sport und Bach in den Wörthersee. Dieser ist nicht Wasserschongebiet und in der Gemeinde Zuchtfischverein Villach“ bewirtschaftet. Natura 2000 Gebiete sollen ein europa- nur via Natura 2000 geschützt, sein Lauf Maria Wörth befinden sich etwa 1,2% des Der Mühlteich ist der beliebteste Badeteich, weites Netz von Schutzgebieten zur Er- ist auch als Gefahrengebiet (Hochwasser) nicht landwirtschaftlich genutzten Dau- am Mitterteich erfreut sich das Eislaufen eingestuft was bauliche Nutzungen in seiner ersiedlungsraumes in einem Naturschutzge- im Winter großer Beliebtheit und wird auch haltung der Biodiversität schaffen. Es gilt direkten Umgebung stark einschränkt. Ge- biet. Auch sind die oben genannten Ramsar- vom Eismeister der Marktgemeinde Moos- ein totales Verschlechterungsverbot, was nerell ist diese Teilregion am meisten durch Schutzgebiete nicht als Natura 2000 oder burg betreut (vgl moosburg.gv.at). mit massiven Nutzungseinschränkungen Natura 2000, Natur- wie auch Landschafts- Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ähnlich wie der Keutschachersee wird er einhergehen kann, was Nutzungskonflikte schutzgebiete geprägt, ebenso befinden sich gerne zur Fischerei wie auch zur Freikör- verursacht (vgl. orf.at). Es handelt sich um Trinkwasserschutzgebiete in der Teilregion perkultur genutzt und es führt ein Rohr hin ein scharfes Instrument. wie auch Hochwassereinzugsgebiete. zum Wörthersee, wo es einst zur Produk- RAMSAR SCHUTZGEBIET tion von Elektrizität genutzt wurde und auch Die Seen selbst sind als Landschaftschutzge- touristisch als Schaukraftwerk fungiert. Teilräume biet und als Ramsar-Gebiet (eine interna- Ramsar Schutzgebiete dienen zum Schutz Aus touristischer Sicht erwähnenswert ist Das Vierseental: tionale Schutzkonvention zum Erhalt für von Feuchtgebieten für Zugvögel. Es sind der Blick auf den See, der sich an einigen Etwa 505 m. ü. A. Feuchtgebieten, die Zugvögel dienen) aus- durch die Ausweisung dieser Gebiete keine Hängen ergibt, wobei im Ortsteil Tibitsch gewiesen, ebenso wie die Hügel Pyramidenk- rechtlichen Konsequenzen verbunden. Als (Gemeinde Techelsberg) sogar Bauland in Etwa 50 Meter südlich über dem See befin- ogel, Rauth und Schrottkogel. Zugvögel wie weiches Instrument wir die Zielerreichung derartigen Lagen gewidmet ist. Allgemein det sich das Vierseental, wobei die steil ab- die Bekassine oder die Wespenbussarde wie unter anderem bilden Höhenlagen innerhalb des Gebiets, fallenden Hügel sogar noch deutlich höher auch eine Reihe anderer Vögel (die offen- vor allem im Westteil, einen bevorzugten (mit Ausnahme des Reifnitzbaches) liegen, bar auch vor Ort Interesse wecken, wie die Teilräume Siedlungsort, wobei sich starke Zersiedlung- dann aber zur deutlich höheren Sattnitz hin Existenz gleich zweier ornitologisch orienti- Nördliches Hügelland: Etwa 500 stendenzen ergeben die die unebene Topog- erter Ramsarvereine naheleght) erreichen raphie noch verstärkt. zu einem Tal abfällt, dass eine dem See ent- m. ü. A. – 780 m. ü. A. langlaufende Hochebene bildet. Das Tal lässt die Region zwischen März und Oktober auf sich entlang einer Wasserscheide in eine ihrem Weg in südlichere Gefilde (vgl. Bird- Nördlich des Sees erstreckt sich parallel zum Ost- und eine Westhälfte teilen, wenngleich life 2014, S.174; Kleine Zeitung 16.8.2013). Ufer eine Hügellandschaft und steigt Rich- Höhenunterschiede gering sind, was wohl Der Reifnitzbach ist als Natura 2000 Gebiet tung Westen auf über 700 Höhenmeter an. die Verlegung des Süduferfahrradwegs in geschützt. Die ausgedehnten Schutzgebie- Das abwechslungsreichere Höhenprofil er- diese Teilregion begünstigte. te führen dazu, dass etwa in der Gemeinde möglicht Nutzungen wie die Sommerrodel- Die namensgebenden Seen sind, von Ost Keutschach am See 70% der Fläche der bahn in Moosburg. nach West, der Rauschele-, der Baßgeigen-, Gemeinde entweder als Landschafts- oder Die Böden eignen sich für die Landwirtschaft,

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 SWOT- ANALYSE Stärken Schwächen Chancen Risiken • viele Volksschulen dadurch kurze • kein Gymnasium außer in Kla- • Zuwanderung junger Famlilien • Geburtenrückgang, dadurch Soziale Infrasturktur Schulwege genfurt und Velden • mehr qualifizierte Arbeitsplätze weniger Schüler • Universität in Klagenfurt: Per- • ungleiche Verteilung der med- durch die Universität • Überqualifizierung der Arbe- sonen mit Studienabsicht bleiben izinischen Versorgung • Abschaffung des Gymnasiums itsplätze in der Region • Verlegung der FH Kärnten nach • Überlastung der medizinischen • Universität in Klagenfurt: nähe zu Villach und vor allem Klagen- Einrichtungen, durch Zuwan- SLO / I / D furt derung • gute medizinische Versorgung • gute Erreichbarkeit am Nordufer • Lärm durch Bahn, MIV etc. • neue Transportformen (zB. • Brain Drain Verkehr • gute internationale • schlechte Anbindung abseits GoMobil) • Anstieg des Lärms durch Ko- Verbindung(MIV, Bahn etc.) des Nordufers • Erhöhung des Einzugsbereich- ralmbahn • Klagenfurter Stadtwerke, Verbind- • wenig Auslastung des ÖVs ab- es durch die Koralmbahn • Überlastung der Straßen ung von Klagenfurt und Krumpen- seits des Nordufers • Abnahme des Transitverkehrs während der Saison dorf • Parkplatzmangel während der • Verkürzung der Pendelwege • Ausblick auf den See als "Wer- Sommersaison durch die Herausbildung neuer beeffekt" • Angewiesenheit aufs Auto, be- Zentren sonders im Süden • Bahn zerschneidet Orte • Autobahn zerstört das Land- schaftsbild • belebte Ortskerne in Klagenfurt, • Zersiedelung abseits des Nor- • Zuwanderung, dadurch belebte • Anstieg der Zweitwohnsitzer Siedlungsstruktur Velden und Pörtschach dufers Orte und Verdichtung • Siedlungsentwicklung abseits • verdichtete Räume in Klagenfurt, • Abnahme von Infrastruktur • Nachverdichtung durch Ent- der Ortskerne Velden und Krumpendorf (zB.: Postämter) wicklungsgrenzen • gute Nahversorgung an der Nord- • Baulandhortung seite des Sees • Einschränkung des Siedlungs- gebietes durch Berge und See • Wörtherseetourismus • Klagenfurt ist kein Mitglied von • Zusammenlegung in eine • Aufspaltung in verschiedene Kooperationen • Kooperationen einzelner Gemein- Wörtherseetourismus Leaderregion Leaderregionen den (Pörtschach-Velden, Velden- • keine Leaderregion • Interkommunale Zusammenar-• stärkere Standortkonkurrenz Schiefling, Klagenfurt-Krumpen- beit bei Flächenmanagement zwischen den Gemeinden dorf) • Touristische und Freizeitnutzung • wenige öffentliche Seezugänge • strengerer Naturschutz • zu intensive Nutzung des Sees Naturraum des Sees sowie der Berge • Dominanz des Sees (zB.: Sied- • zu schwache Schutzinstru- • Lage zwischen Klagenfurt und Vil- lungsstruktur etc.) mente lach • Nährstoffmangel des Sees • prägt das Bild der Region • Bevölkerungswachstum in jeder • niedrige Geburtenrate • Zuwanderung junger Familien • demographischer Übergang Bevölkerung Gemeinde • Migrationsbewegungen nach • positives Wanderungssaldo Österreich • hohe Wertschöpfung im Tourismus • hohe wirtschaftliche Abhängig- • neue Reisetrends (zB Gesund- • verstärkte Konkurrenz mit an- Wirtschaft/ Touris- • großes Einzugsgebiet keit heitstourismus) deren Urlaubsdestinationen mus • Arbeitsplatzintensive Branchen • Zweitwohnsitztourismus • Alternativen in der Wirtschaft • Überlastung von z.B.: Hotels • hohe Kapazitäten durch Hotels • wenig Betriebsgebiete (zB Medizin-Technik) oder Standbäder • hoher Anteil an KMU’s • Einsaisonalität des Tourismus • Belebung der Orte im Som- • Dominanz des Tourismus • saisonale Arbeitsplätze mer-/Wintertourismus macht Region krisenanfällig • Monopolisierung der Gäste beim Hoteltourismus 52 53

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 SWOT

seinrichtungen, die die 20-30- Jährigen in Fazit der Region halten. Besonders die Studien- richtungen der FH Kärnten im Gesundheits- bereich bieten viel Potenzial für die Integra- Die Region gliedert sich in drei unterschiedli- tion in der Region. Graz Graz / Wien che Teilbereiche. Positiv ist, dass der Natur- raum touristisch genutzt wird, allerdings Generell ist die Wörtherseeregion eine gibt es wenig öffentliche Seezugänge und Wachstumsregion was die Bevölkerung be- zu schwache Schutzinstrumente um wert- trifft. So wächst sie seit 1951 kontinuierlich. vollen Naturraum vor der Versiegelung zu Allerdings gibt es auch hier Probleme: Die STW bewahren. Hier bräuchte es stärkere Instru- Geburtenzahlen gehen zurück und die Bev- mente. ölkerung wird immer älter. Um nicht zu ein- Brain-Drain anstieg der Zweitwohnsitzer er Schrumpfungsregion zu werden, ist die Lärm durch Koralmbahn Die Wirtschaft der Region ist vom Touris- Wörtherseeregion auf eine anhaltende Zu- mus geprägt, allerdings wird ein Rückgang wanderung angewiesen. Risiken bei den Nächtigungszahlen verzeichnet und Gemeinden mit einem hohen Anteil des Das Bevölkerungswachstum hat auch Aus- Tourismussektors haben auch eine hohe wirkungen auf die Siedlungsstruktur, so wird Arbeitslosenzahl. Dies liegt daran, dass die in der Region viel Wohnraum geschaffen. Gäste fast ausschließlich im Sommer an den Generell übersteigt die Anzahl der neu See kommen, mit einer Diversifizierung der errichteten Wohnungen die des Bevölker- Wirtschaft oder einem Ausbau der Winter- ungswachstums. Es gibt auch noch genügend Koralmbahn tourismuseinrichtungen könnte man dem Baulandreserven für ein prognostiziertes Zuwanderung Leaderregion Naturschutz verstärkter entgegenwirken. Eine weitere Möglichkeit Wachstum bis 2029. Diese Baulandreserven ist die Schaffung von Alternativen zum Tour- sind für Zweitwohnsitze unattraktiv, werden Chancen ismus, was die Wirtschaft der Region wiede- also wohl für Hauptwohnsitze genutzt rum nicht so krisenanfällig machen würde. werden. Ein geographisches Gefälle zeigt Mit der Schrumpfung der Nächtigungszahlen sich bei der Bebauungsdichte. So ist das steigt auch der Anteil der Zweitwohnsi- Südufer und das Hinterland des Wörthersees tze, die zu unbelebten Ortskernen führen. von Zersiedelung gekennzeichnet und ob- Großunternehmen befinden sich nur in Kla- wohl zum Beispiel in Schiefling schon dichter genfurt, weswegen die Landeshauptstadt gebaut wird, sind die Ortskerne verwaist. auch die einzige Einpendelgemeinde der Re- Die Siedlungen am Nordufer hingegen sind gion ist. vergleichsweise kompakt und die Ortskerne belebt. Das Nordufer ist auch Verkehrstech- nisch durch die Südautobahn sowie die lärm durch Bahn, MIV etc. Zersiedelung

Die Soziale Infrastruktur ist gut ausgebaut. Zweitwohnsitze Seezugänge kaum öffentliche Eine Stärke hierbei sind vor allem die Ge- Süd- und S-Bahn besser erschlossen. Diese sundheitseinrichtungen, die aber ungleich verursachen aber auch Lärm. In den zersie- delten Gemeinden hingegen ergibt sich eine

verteilt sind. Gut verteilt sind hingegen die Schwächen hohe Abhängigkeit vom Motorisierten In- Volksschulen, die aber auf Grund des Ge- SWOT-Karte burtenrückgangs bedroht sind. Gymnasien dividualverkehr, da die Taktfahrpläne der befinden sich nur in Klagenfurt und Velden, Öffentlichen Verkehrsmittel sehr unattraktiv weswegen viele SchülerInnen pendeln müs- sind. Eine Chance für eine Verbesserung ist sen. Es gibt allerdings auch tertiäre Bildung- hier das Anrufsammeltaxi „Go-Mobil“. gute Internationaleverbindung / gute Internationaleverbindung gute Erreichbarkeit belebte Ortskerne Räume verdichtete KlagenfurtStadwerke touristische Nutzung

Abb. 42 SWOT-Karte STW 54 Stärken 55 Villach / I SLO D

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Leitbild

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 NAME UND LOGO LEITBILD

Die Region Wörthersee ist geprägt durch ein zusetzen und auch die steigende Anzahl der stark verdichtetes Wörtherseeufer und un- älteren Bevölkerung würde eine Positionier- terschiedliche Teilräume: Nördliches Hügel- ung im Gesundheitsbereich unterstützen. land, Uferzone und Vierseental. Der Touris- Zur Umsetzung benötigt es jedoch eine mus, der, in der Uferzone konzentriert, die gezielte Nutzung der vorhandenen Ressour- Wirtschaftsstruktur dominiert, zeichnet sich cen im Sinne von unterschiedlichen Ent- durch Einsaisonalität und rückläufige Nächti- wicklungen der Teilräume auf Basis ihrer gungszahlen aus. Dies führt unter anderem Stärken, durch Betriebsansiedlungen am zu einem instabilen, krisenanfälligen Arbe- Wörtherseeufer, Gesundheitstourismus im itsmarkt. Außerdem wird die Bevölkerung Vier Seental, neuem Wohnen im nördlichen der Region immer älter und die ungeordnete Hügelland und weiteren Maßnahmen zur Siedlungsentwicklung im Hinterland des Attraktivierung und Erhöhung der Leben- Wörthersees nimmt zu. Diese Aspekte ma- squalität in der gesamten Region. Der Ge- chen ein neues Standbein notwendig. Das sundheitsaspekt soll sich in allen Teilräumen Abb. 43 Leitbildlogo Konzept „Neue Ufer“ sieht eine Entwicklung wiederfinden, die somit über neue attraktive in Richtung Gesundheit vor. Einerseits durch Räume und einen Standort abseits des bere- Betriebsansiedlungen aus der Medizintech- its verdichteten, bekannten Wörtherseeufers nikbranche, andererseits durch ein Ange- verfügen – die “Neuen Ufer”. Das macht Mit dem Namen “Neue Ufer” soll eine Neuorientierung der Region in unterschiedlichen Bereichen bot im ganzjährigen Gesundheitstourismus, die Kooperation zwischen den Gemeinden ausgedrückt werden. Das “alte Ufer” beschreibt den Wörthersee und den Sommertourismus, welches neue Zielgruppen ansprechen soll. in der Region notwendig: gemeinsam soll in diesem Konzept wird das zwar beibehalten, aber um neue Bereiche ergänzt. Neben dem In der Region bestehen unter anderem an Zielen und ihrer Umsetzung für die Re- Wörthersee rücken auch andere Seen und Naturschönheiten der Region in den Vordergrund. durch den Gesundheitsfokus der Fachhoch- gion gearbeitet werden, welche durch einen Der Tourismus beziehungsweise die Wirtschaftsstruktur wird gestärkt und um neue Standbeine schule Kärnten und der Spezialisierung des starken Zusammenhalt und gemeinsamen erweitert. Klinikum Klagenfurt auf Schmerztherapien Interessen realisiert werden und Identifika- bereits Potenziale um diese Strategie um- tion stiften sollen.

Neues Wohnen mit attraktiven Wohnformen

Das Logo des Leitprojekts stellt die wichtigsten Aspe- Medizin-Technik kte der Enwicklungsagentur dar. Einerseits ist es die mit Betriebsansiedelungen Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und anderen Beteiligten. Andererseits soll der Medizintechnikclus- ter und der Gesundheitstourismus dargestellt werden, welche aus der Zusammenarbeit zwischen den Gemein- den hervorgehen.

Abb. 44 Leitprojektlogo

Gesundheitstourismus 58 mit Saisonverlängerung 59 Abb. 45 Teilräume der Region Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 GESUNDHEIT GESUNDHEIT Was spricht für die Schwer- punktsetzung Gesundheit?

Die Gesundheitsbranche erlebt in den ismus darstellt. Es braucht zum Beispiel Bundesministerium für Wissenschaft, können Krisen besser abgefedert werden und letzten Jahren ein großes Wachstum und AkademikerInnen in Forschung und Ent- Forschung und Wirtschaft, S. 11) Poten- die Region wird national und international kann positiven Einfluss auf die Zuku- wicklung oder TherapeutInnen und Fitness- zial wird in leicht zugänglichen, in den konkurrenzfähiger. Durch eine einheitliche nftsfähigkeit einer Region nehmen. Die coaches im Gesundheitstourismus. Ausbil- Alltag integrierbaren Angeboten gesehen und regionale Strategie im Gesundheitsbe- „Deutschen Gesundheitsregionen“ sehen dungsmöglichkeiten finden sich jetzt bereits und im ökonomischen Sektor in den Be- reich könnten alle Gemeinden profitieren und einen Paradigmenwechsel und eine stei- an der Fachhochschule Kärnten, unter an- reichen Prävention, Gesundheitsförderung in eine ertragreiche Zukunft starten. gende Nachfrage nach gesundheitsbezo- derem im medizinisch-technischen Bereich. und Rehabilitation (ebd.). genen Produkten und Dienstleistungen. Bisher liegt der Fokus auf Gesundheit am Sie sehen darin eine Chance innovative FH-Standort Feldkirchen, es gibt aber be- Ein zweites Standbein neben beziehungs- und leistungsfähige Standorte zu entwick- reits Überlegungen diese Sparte in Klagen- weise im Tourismus selbst, ist dringend eln, ein breites Angebot zu erstellen und furt zu konzentrieren. Letzteres wird auch in notwendig, da die Nächtigungszahlen und für Lebensqualität zu sorgen, unter an- diesem Konzept ausgearbeitet und als Maß- somit die Wertschöpfung für die Region derem durch eine höhere Beschäftigung in nahme nahegelegt. immer weiter zurückgehen. Außerdem gesundheitsbezogenen Einrichtungen und Unternehmen. (vgl. Netzwerk Deutsche Der demographische Wandel in der Region, Gesundheitsregionen). der auf Überalterung hindeutet, bekräftigt Bestehende Gesundheit(seinrichtungen) in Kärnten: ein Gesundheitskonzept zusätzlich. In man- Die Wörthersee Region hat die Möglich- chen Teilen der Region gibt es hierfür bereits keit sich mit diesem Schwerpunkt neu ausreichend Infrastruktur, bei anderen Ge- Allgemein Tourismus Ausbildung KMU zu positionieren und eine Steigerung der meinden besteht Aufholbedarf.  Yoga am Wörthersee  F.X. Mayr Health Center Fachhochschule Kärnten  Cryo Life Science Wirtschaftskraft sowie der Lebensqual-  Seehotel Dr. Jilly  Medizintechnik Technologies in ität der Bevölkerung herbeizuführen. Es Der Gesundheitssektor stellt sich ge-  KABEG Klinikum  Haus der Gesundheit –  Biomedizinische Analytik Pogersdorf  genüber anderen Sektoren als sehr sta- Klagenfurt Familie Dr. Schulz Ergotherapie bestehen bereits Ansätze, zum Beispiel  Viva – Das Zentrum für  Gesundheits- und  MIM-Arztbedarf in Unternehmen im Gesundheitsbereich und biler Wirtschaftsbereich dar. (vgl. Bundes- moderne Mayr Medizin Pflegemanagement Villach Angebote in der Tourismusbranche, wobei ministerium für Wissenschaft, Forschung  Physiotherapie  Radiologietechnologie  THI GmbH in Feistritz viele Stammgäste selbst schon älter sind und Wirtschaft) Weiters haben sich auch im Rosental und daher als Zielgruppe und Mulitplikato- im Tourismus Betriebe auf den Schwer- Universität Klagenfurt:  Information and  GM-Medizintechnik in rInnen in Frage kommen. An diese Gege- punkt Gesundheit fokussiert und die Yoga- Communications benheiten kann angeschlossen werden, Lehre hat ebenfalls Fuß gefasst. Besonders Engineering: für Gäste im Gesundheitstourismus bietet Studienzweig  MTI-Web in wie im Maßnahmenkatalog des Konzepts Autonomous Systems Pörtschach dargelegt wird. sich in Hinblick auf Erholung und sportli- and Robotics chen Aktivitäten, aufgrund der natürlichen  - Sozial- und  Glinik in Klagenfurt Humanökologie Durch eine Neupositionierung in der Ge- Gegebenheiten, eine breite Zielgruppe an.  div. Holzbaubetriebe sundheitsbranche können Arbeitsplätze Einrichtungen können sich im Gesundheits- geschaffen werden, die unterschiedliche tourismus sehr breit positionieren, wie zum Bildungsgruppen ansprechen, was ein Beispiel die „Kur im Urlaub“ oder Medical Vorteil gegenüber einem alleinigen Fokus Wellness. Im Bundesländervergleich liegt Abb. 46 Gesundheit auf die Hochlohnbranche Technologiesek- Kärnten mit Gastbetrieben mit Spezialisier- tor sowie die Niedriglohnbranche Tour- ung Gesundheit noch im Mittelfeld. (vgl.

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 ZIELE ZIELE

Neues Wohnen

Vor allem in den Gemeinden „der zweiten Reihe“ ist ein Wachstum zu verzeichnen, was eine Diversifizierung Folge aus der gedrängten Flächensituation und hohen Grundstückspreisen zwischen Ufer und der Wirtschaft Verkehrskorridor ist. Nördlich des Verkehrskorridors soll dem, durch das neue wirtschaftli- che Standbein, zu erwartende Bevölkerungswachstum Raum gegeben werden. Das Konzept sieht mittelfristig vor, vor allem in dem Gebiet zwischen Verkehrskorridor im Norden und den Regionale Zentren der nördlichen Gemeinden, die Wohnbausiedlungstätigkeit zu konzentrieren, während Neues Wohnen Infrastruktur am Südufer die oberen Bereiche des Ortsteils Reifnitz in Frage kommen. Diese Lagen werden ausbauen aufgrund des Seeblicks „Balkonlagen“ genannt, sie sollen neben der Schaffung von Wohnraum an attraktiven Standorten, durch ihre Position zwischen Ufer und Randgemeinden, auch eine verstärkte regionale Integration der verschiedenen Gemeinden erleichtern.

Es findet ein starkes Wachstum des Bodenkonsums statt, besonders durch die dominierende Bauform Einfamilienhaus. Neben dem hohen Verbrauch an natürlichen Ressourcen gibt es auch Abb. 47 Oberziele andere Nachteile dieser Bauform, die ihre Vorteile vor dem Hintergrund von steigender Er- werbsbeteiligung, ungleichmäßiger (Arbeits)biografien und heterogener Familienstrukturen tendenziell zum Verschwinden bringen. Den, in ihrer Bedeutung abnehmenden hauseigenen Gärten, sollen aufgewertete, öffentliche Freiräume entgegengestellt werden. Von den geplanten Lärmschutzmaßnahmen entlang des Verkehrskorridors sollen nicht nur die Freiräume, sondern die gesamte Region profitieren.

Die Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte ist äußerst expansiv verlaufen. Erfolgreichen Diversifizierung der Wirtschaft und begrüßenswerten Rückwidmungen zum Trotz besteht kaum noch ein Zusammenhang zwischen Siedlungsentwicklung und Nähe zu bestehenden Ortszentren, was ebenso korrigiert werden soll um den Flächenverbrauch zu verringern und die Ortszentren zu stärken. Die Planungsregion leidet unter der Dominanz des Tourismussektors. Um der Region ein neues Standbein neben dem Sommertourismus zu schaffen und einen Bevölkerungszuwachs zu er- reichen, ist ein weiteres Standbein notwendig. Dazu eignet sich die Gesundheitsbranche. Regionale Infrastruktur ausbauen Gelegen zwischen den Städten Villach und Klagenfurt, mit ihren vielfältigen Gesundheitseinrich- tungen und den tertiären Bildungsinstituten, eröffnen sich dabei zwei miteinander verknüpfte Branchen: Der Gesundheitstourismus (im Südteil) sowie die Medizintechnik (im Nordteil). Nicht Die relativ geringen Gemeindegrößen machen die Bereitstellung von Infrastrukturen auf Ge- nur sind diese ganzjährig aktiv tätig, beide Branchen weisen auch ein ausgeglicheneres Einkom- meindeebene schwer tragfähig. Zusätzlich aber ist die Planungsregion zwischen den beiden mensprofil auf, anders als die Hochlohnbranche Technologie oder die Niedriglohnbranche Tour- größten Städten Kärntens gelegen, deren Sogwirkung, neben bestimmten Vorteilen, die ei- ismus. Mit dem Gesundheitstourismus soll den sinkenden Nächtigungszahlen entgegengewirkt genständige Bereitstellung von sozialen und technischen Infrastrukturen jedoch zusätzlich ein- und das Angebot vielfältig erweitert werden. Die Diversifizierung schafft Arbeitsplätze und kann schränkt. dadurch ein Bevölkerungswachstum in der Region ermöglichen. Daher sieht das Konzept die Bereitstellung von Infrastrukturen auf regionaler Ebene sowie die Zur Erreichung einer integrierten Entwicklung in der gesamten Region sieht das Konzept eine Schaffung der Basis dafür vor. Damit soll die Attraktivität für (Medizintechnik-)Betriebe, die deutlich ausgebaute Kooperationsinfrastruktur vor. Dies stellt auch einen Teil des Leitprojekts gezielt Arbeitskräfte in die Region bringen sollen, gesteigert werden, andererseits sind derar- dar, unter anderem mit der Gründung von Organisationen, die eine Beteiligung der gesamten tige Strukturen auch wichtig für jüngere potenzielle Zuzugswillige im Allgemeinen wie auch im Region erfordert. Das neue Standbein wirkt gleichsam wie ein neues Ufer, eine neue Zone der geringeren Ausmaß für TouristInnen. Nicht zuletzt profitiert natürlich auch die ansässige Bev- Prosperität. ölkerung von der verstärkten, regionalen Integration von sozialer und technischer Infrastruktur.

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMENBAUM MASSNAHMENBAUM 1 Diversifizierung der Wirtschaft

1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.2. Neuer Tourismus 2.3. Zersiedelung stoppen 1.1.1. Gründung einer 1.2.1. Vier Seental - 2.3.3. Entwicklungsgrenzen Entwicklungsagentur Gesundheitstourismus 2.3.1. Vermeidung/Beseitigung festlegen von Baulücken 1.1.2. Gründung eines Medizin-Technik 1.2.2. Gesundheitsgütesiegel 2.3.4. Erstellen eines Clusters 2.3.2. Vorbehaltsflächen Baulandkatasters 1.2.3. Aufbau einer Marke 1.1.3. Auswahl geeigneter Flächen 1.2.4. Langlauf-Loipe im 1.1.4. Erschließung zukünftiger Vier Seental Gewerbegebiete 1.2.5. Errichtung eines 3 Regionale Infratrukturen ausbauen 1.1.5. Marketing “Trimm-dich-Pfades”

1.1.6. Gestaltung der Gewerbegebiete 1.2.6. Ausbau des Natura 3.1. Attraktivierung 3.2. Freizeitangebote Trail Keutschach - öffentlicher Räume erweitern 1.1.7. Errichtung eines Schiefling 3.2.1. Kulturelle Aktivitäten Impulszentrums 3.1.1. Bürgerbeteiligung zur 1.2.7. Entwicklung einer App Gestaltung öffentlicher 3.2.2. Ausbau von Parks und 1.1.8. Standortverlagerung Plätze Spielplätzen Fachhochschule Kärnten 3.1.2. Umgestaltung und Ausbau 1.1.9 Finanzausgleich öffentlicher Seezugänge 3.2.3. Vermarktung des Freizeitangebotes

3.3. Ausbau soziale 3.4. Verbesserung der 2 Neues Wohnen Einrichtungen Mobilität 3.3.1. Eltern-Kind-Zentrum 3.4.1. Barrierefreie Mobilität 2.1. Schaffen attraktiver 2.2. Ausbau der Wohnformen Naherholungsqualitäten 3.3.2. Verein zur Jugendarbeit 3.4.2. Erhöhung der Taktfrequenz 2.1.1. Bewusstseinsbildung zu 2.2.1. Grünraumvernetzung und Alternativen zum ÖV innovativen Wohnformen 3.3.3. Bildungsstandorte aus- 2.2.2. Errichtung von bauen 3.4.3. E-Mobilität 2.1.2. Baukulturrat gründen Lärmschutzwänden 3.3.4. Mobile Beratungsstellen 3.4.4. Straßenverbindung 2.1.3. Flexiblere Wohnmodelle für die ältere Bevölkerung optimieren

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Diversifizierung der Wirtschaft MASSNAHMEN Diversifizierung der Wirtschaft: Unterziele und Maßnahmen 1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.1. Verankerung der Medizintechnik MA 1.1.1. Gründung einer Entwick- 1.1.1. Gründung einer Die Medizintechnik kombiniert Kenntnisse aus lungsagentur MA 1.1.1. Entwicklungsagentur dem Bereich der Technik, besonders dem Lösen Wie bereits erläutert sieht das Konzept ein Priorität: von Problemen und der Entwicklung, mit der med- großes Potenzial in der Gesundheitsbranche, hoch 1.1.2. Gründung eines Medizin-Technik izinischen Sachkenntnis der Ärzte, der Pflege- Clusters einerseits durch die Medizintechnik-Branche fachleute und anderer Berufe, um die Diagnostik, Zeitraum: und andererseits durch Erholungs- und Thera- Therapie, Krankenpflege, Rehabilitation und Leb- kurzfristig 1.1.3. Auswahl geeigneter Flächen pieangebote im Gesundheitstourismus. Diese ensqualität kranker oder auch gesunder Menschen, Form des Tourismus ist jedoch auf eine plan- zu verbessern. Diese Branche eignet sich als neues Räumliche Relevanz: 1.1.4. Erschließung zukünftiger volle Siedlungs- und Naturraumentwicklung auf wirtschaftliches Standbein für die Wörtherseere- regional Gewerbegebiete regionaler Ebene angewiesen. Bei jeder Fläche- gion. numwidmung und neuen Baulichkeit soll da- 1.1.5. Marketing Zuständigkeit: rauf geachtet werden, dass es keine negativen Es können Synergien mit bestehenden Bildung- Gemeinden, Land Konsequenzen für den Gesundheitstourismus 1.1.6. Gestaltung der Gewerbegebiete seinrichtungen in der Region und in der Nähe hervorbringt. Insbesondere soll eine Betrieb- entstehen, infrage kommen zum Beispiel die FH Investitionskosten: sansiedlung im, für den Gesundheitstourismus 1.1.7. Errichtung eines Kärnten oder die Alpe-Adria-Universität Klagen- mittel besonders geeigneten, Vier-Seental vermieden Impulszentrums furt. Folglich soll die Medizintechnik-Branche in der und stattdessen entlang der Hauptverkehrsad- Region verankert werden, wobei die nördlichen ,an ern gefördert werden. Dazu ist ein interkommu- 1.1.8. Standortverlagerung der Verkehrstrasse zwischen Villach und Klagen- Fachhochschule Kärnten nales Organ nötig, welches auf eine nachhaltige furt, gelegenen Räume in Frage kommen. Siedlungsentwicklung in der Region achtet. In 1.1.9 Finanzausgleich diesem Fall soll diese Aufgabe von einer Ent- mit einer Geschäftsführung, die, wenn wicklungsagentur erfüllt werden, welche das über technische Infrastrukturen hinaus- 1.2. Neuer Tourismus Leitprojekt dieses Konzeptes darstellt. gehende Dienstleistungen angeboten werden, ohnehin vorhanden sein muss, 1.2.1. Vier Seental - Wie in der Analyse festgestellt wurde, leidet die Re- Um den Erfolg dieser Entwicklungsagentur zu verbindet. (vgl.Rauch/Spielmann/Go- Gesundheitstourismus gion an der Einsaisonalität des Tourismussektors, garantieren, wird empfohlen , dass sich alle las 2001, S. 69.) Zusätzlich würde diese da es unter anderem eine Korrelation zwischen dem Gesellschaft auch durch den Kärntner 1.2.2. Gesundheitsgütesiegel Gemeinden der Wörtherseeregion, außer Kla- Arbeitslosenanteil einer Gemeinde und dem Anteil genfurt, daran beteiligen. Eine Beteiligung der Wirtschaftsförderungsfonds mitgetragen des Tourismussektors an ihrer Branchenstruktur 1.2.3. Aufbau einer Marke Kärntner Landeshauptstadt ist deswegen nicht und auch eine Mitfinanzierung durch den gibt. vorgesehen, da sie bereits über eine diversifi- Europäischen Fonds für regionale Ent- 1.2.4. Langlauf-Loipe im zierte Wirtschaft verfügt, wohl nicht an einer wicklung wäre möglich. Vier Seental Weiters kommt es durch das Ausbleiben der Gäste, Standortkonkurrenz bei Betriebsansiedlungen abseits der Sommermonate, zu saisonalen Leer- in ihrer unmittelbaren Umgebung interessiert Zur Finanzierung der Entwicklungsagen- 1.2.5. Errichtung eines ständen. Daher empfiehlt dieses Konzept eine Ver- ist und durch ihre Größe eine zu hohe Domi- tur wird ein Interkommunalen Finanza- “Trimm-dich-Pfades” längerung der Saison durch neue Tourismusange- nanz in den Entscheidungsprozessen hätte. usgleich empfohlen, um dafür zu sorgen, bote, abseits des bestehenden Badetourismus. Als Rechtsform sieht das Konzept eine Gesell- dass sich einerseits alle Gemeinden an 1.2.6. Ausbau des Natura Hierbei soll der Fokus auf dem Gesundheitstouris- schaft mit beschränkter Haftung vor, da diese den Kosten beteiligen und andererseits Trail Keutschach - mus liegen, der sich im vergleichsweise ruhigen Vi- die Vorteile des Gemeindeverbandes, nämlich auch von den Erlösen profitieren. Schiefling er-Seental ansiedeln soll. Ebenfalls im Vier-Seental der Möglichkeit der breiteren Vertretung der sollen Wintersportmöglichkeiten errichtet werden Mitgliedsgemeinden, stärkerer Grad der In- 1.2.7. Entwicklung einer App und das Ramsar-Schutzgebiet besser für TouristIn- stitutionalisierung sowie der Verbindlichkeit nen erschlossen werden. 66 67

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.1. Verankerung der Medizintechnik

MA 1.1.2. Gründung eines Medizin- MA 1.1.3. Auswahl geeigneter Technik-Clusters MA 1.1.2. Flächen MA 1.1.3.

Es wird die Gründung eines Clusters vorge- Priorität: Da es in den Gemeinden der Region, außer Priorität: schlagen, der die Ansiedlung und Gründung hoch Klagenfurt, an freistehenden Betriebsflächen hoch von Unternehmen aus der Life-Science-Branche mangelt, müssen für die anzusiedelnden Be- Zeitraum: Zeitraum: unterstützen soll. Dieser dient als Ansprech- triebe des Medizintechnikclusters neue, gee- kurzfristig kurzfristig partner für potenzielle KundInnen, vernetzt ignete Flächen gefunden und in „Bauland-Be- Unternehmen untereinander und mit Forschun- triebsgebiet“ umgewidmet werden. Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: gseinrichtungen (das trifft vor Ort vor allem überregional regional auf die genannten Hochschulen zu) sowie mit Jene Flächen der Region ohne Klagenfurt, die Kliniken und anderen AkteurInnen aus dem Ge- Zuständigkeit: sich weder in einer Natur- noch einer Gefahren- Zuständigkeit: sundheitsbereich. Die Kooperation mit letzteren Entwicklungsagen- schutzzone befinden und auch unbebaut sind, Entwicklungsagen- kann besonders ertragreich sein, beispielsweise tur, Land wurden anhand folgender Kriterien auf ihre tur im Sinne von Tests von neuen Produkten, wo- Eignung als Betriebsgebiet überprüft: durch auch das Gesundheitswesen der Region Investitionskosten: Investitionskosten: stets am neuesten Stand ist. mittel Erschließung hoch

Aufgabe ist auch die Unterstützung von Expan- Größe sionsprojekten im Ausland oder auch gemeins- Nähe zum Verkehrskorridor ame Werbung z.B. bei Fachmessen um die Si- chtbarkeit zu erhöhen. Weiters informiert und Lage im Tal begleitet die Clusterstelle junge Unternehmen hinsichtlich des Förderwesens und nicht zuletzt Ortsnähe der Standortwahl in der Region Wörthersee. Nähe zu anderen Gewerbe- Der Cluster finanziert sich einerseits über den gebieten EFRE-Fond der Europäischen Union. Ander- erseits über gestaffelte Beiträge der Mitglieder Die Flächen, die den Kriterien entsprechen, be- des Clusters. finden sich in Pörtschach-Sallach und in Lind ob Velden. Die ausgewählten Grundstücke in Pörtschach sind knapp 2,7ha und 1,7ha groß nige Minuten von der Autobahn entfernt. und liegen direkt an der Autobahnabfahrt INFO: Europäischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE) Es ist in etwa 17ha groß. Pörtschach-Ost und eignen sich hervorragend Hierbei werden „Investitionen zur Stärkung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit und für die Ansiedlung von Betrieben. Ein weiteres, Schaffung von Arbeitsplätzen in kleineren und mittleren Unternehmen gefördert“, sowie jedoch relativ kleines Grundstück von rund „Maßnahmen, die der Energieeffizienz, der Forschung und technologischen Entwicklung 0,4ha kann als Fläche für das Impulszentrum sowie dem Schutz der Umwelt dienen.“ Der Fond setzt die übliche Kofinanzierung voraus, dienen. wobei bei geförderten Projekten zusätzlich auch immer öffentliche Mittel des betreffenden Landes beigesteuert werden müssen. Das Grundstück in Velden liegt westlich von Lind ob Velden, neben einem bereits vorhandenen Gewerbegebiet, direkt an der B83 und nur we- 68 69

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.1. Verankerung der Medizintechnik

MA 1.1.4. Erschließung zukünftiger MA 1.1.5. Marketing Gewerbegebiete MA 1.1.4. MA 1.1.5. Die von der Entwicklungsagentur bereit- Priorität: Nachdem die Flächen ausgewählt wurden, müs- gestellten Standorte müssen auch durch Wer- Priorität: hoch sen diese erschlossen werden. Da es sich bei bung und Marketing beworben werden, um mittel beiden Gebieten um landwirtschaftliche Flächen Unternehmen auf die Region aufmerksam zu Zeitraum: Zeitraum: handelt, fehlen noch Anschlüsse an das Kanali- machen. Diese Aufgabe übernimmt der Mediz- kurzfristig mittelfristig sations-, Elektrizitäts- und Straßennetz, allerd- intechnikcluster. ings wurde bereits bei der Auswahl der Flächen Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: darauf geachtet, dass diese leicht zu erschließen Da aber die Kosten für so eine Aufgabe sehr lokal regional sind, um die Kosten gering zu halten. hoch sein können, wird eine Aufteilung der Auf- Zuständigkeit: wendungen auf alle Gemeinden empfohlen, um Zuständigkeit: Bei der Anbindung an das Straßennetz ist da- Entwicklungsagen- die Kosten der einzelnen Gemeinden zu sen- Medizintechnikclus- rauf zu achten, dass einerseits die Betriebe auch tur, Land, ev. ÖBB ken. Der Cluster ist neben der Vermarktung ter Park-, Lade-und Manövrierflächen benötigen der Flächen für interessierte Betriebe, auch für und andererseits in der Maßnahme 1.1.6. „Ge- Investitionskosten: ein professionelles Auftreten bei Geschäftsab- Investitionskosten: staltung der Gewerbegebiete“ empfohlen wird hoch schlüssen zuständig. Dies soll durch fachkun- niedrig die Park-, Lade- und Manövrierflächen nicht zu diges Personal, welches im besten Fall aus der versiegeln, sondern diese mit Schotterrasen zu Region stammt und die örtliche Gegebenheit versehen. Ein weiterer Vorteil der ausgewählten kennt, geschehen. Flächen ist ihre Lage an der Südbahn, die ein- en Gleisanschluss möglich macht, welche die Durch den Medizintechnikcluster wird auch die Attraktivität der Flächen für Betriebe erhöhen Kommunikation vereinfacht, da es nur einen würde. Ansprechpartner für Unternehmen gibt.

~1,7ha

~0,4ha

~2,7ha

Abb. 48 Pörtschach Abb. 49 Messestand

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.1. Verankerung der Medizintechnik

MA 1.1.6. Gestaltung der Gewerbe- MA 1.1.7. Errichtung eines Impul- gebiete MA 1.1.6. szentrums MA 1.1.7. Priorität: Um die naturräumlichen Schönheiten der Um Unternehmen einen Anreiz zu geben sich Priorität: niedrig mittel Wörthersee-Region nicht zu beeinträchtigen, in der Region anzusiedeln, wird der Bau eines wird die Gestaltung der bestehenden sowie der Impulszentrums empfohlen. Diese haben sich Zeitraum: Zeitraum: zukünftigen Gewerbegebiete empfohlen(siehe in der Steiermark, wo bereits 31 Impulszentren kurzfristig kurzfristig Leitprojekt). Das Referenzprojekt dazu gibt zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen es in der Region Oberpinzgau. Dort wird die Räumliche Relevanz: beitragen, bestens bewährt. Der Zweck eines Räumliche Relevanz: Landschaft als Kapital gesehen, weswegen da- lokal Impulszentrums ist einerseits die Verknüpfung regional rauf geachtet wird, dass Gewerbegebiete in die von Wissenschaft und Arbeit indem zum Beispiel Landschaft eingebettet sind, ins Ortsbild pas- Zuständigkeit: Fortbildungskurse für ArbeitnehmerInnen an- Zuständigkeit: sen, Grünflächen aufweisen, für BesucherInnen Medizintechnikclus- geboten werden. Medizintechnikclus- und MitarbeiterInnen einladend sind und zur ter, Unternehmen, ter Reduktion von Hochwasser beitragen. Gestalt- Andererseits werden auch gemeinsame Räum- ete Außenräume können auch einen nicht uner- Investitionskosten: lichkeiten für Unternehmen zur Verfügung Investitionskosten: heblichen Beitrag zur Produktivitätssteigerung niedrig gestellt, wodurch Kosten gespart werden. hoch leisten. Dies wird durch folgende Maßnahmen Weiters werden Anreize zur Bildung von Netz- erreicht: werken zwischen den Unternehmen sowie zum Austausch von Informationen geschaffen. Be- • Verdeckung der Betriebsgebiete durch die einem verringerten Wärmeverlust be- sonders neue Unternehmen sollen davon profi- Pflanzung von Bäumen und Hecken. Dies trägt itragen. Weiters halten begrünte Dächer tieren (Inkubatorfunktion). Da sich die Impul- zur Erhaltung einer auch für den Tourismus at- das Niederschlagswasser zurück, was szentren in der Steiermark jeweils auf eine traktiven Kulturlandschaft bei. das Hochwasserrisiko einschränkt und Sparte fokussieren, soll sich das Impulszentrum sind leicht zu pflegen. Am wichtigsten ist Wörthersee auf die Medizintechnik-Branche • Anpassung an das Ortsbild durch die Ver- jedoch die Tatsache, dass die Pflanzen- spezialisieren. Dies wäre das Erste Impulszen- wendung von gedämpften, ruhigen Farben oder decke Staub bindet und Luftschadstoffe trum für Medizintechnik in Österreich. angepassten Materialien wie Holz oder Stein für filtert. Dies würde die Umgestaltung in die Betriebsgebäude. Keine auffälligen Reklam- eine Gesundheitsregion fördern. Um branchenspezifischen Anforderungen ge- eschilder oder Werbetafeln. recht zu werden, wird als Zusatzleistung eine Dies soll dazu beitragen, dass die neuen bezie- • Keine Versiegelung der Park-, Lade- Patentberatung eingerichtet, da Patente in der hungsweise erweiterten Gewerbegebiete mit ,Lager-, und Manövrierflächen. Auch Gesundheitsbranche und somit auch in der den gewachsenen Ortschaften harmonieren. dies schränkt das Hochwasserrisiko ein, Medizintechnik eine wichtige Rolle spielen. So- Abb. 50 Impulszentrum Zeltweg bindet Staub und filtert Luftschadstoffe. mit würde ein zusätzlicher Anreiz für Unterne- • Gestaltung des Außenraumes mittels Grün- Außerdem fördert es die optische Gestal- hmen entstehen sich in der Region anzusiedeln. flächen, Sitzgelegenheiten usw. zur Nutzung tung der Betriebsgebiete. der Freiflächen in Arbeitspausen und für ein at- traktives Erscheinungsbild.

• Begrünung der Dächer, damit diese optisch ansprechender sind, im Sommer die Kühlung der Betriebsgebäude fördern und im Winter zu 72 73

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.1. Verankerung der Medizintechnik 1.1. Verankerung der Medizintechnik

MA 1.1.8. Standortverlagerung MA 1.1.9. Finanzausgleich Fachhochschule Kärnten MA 1.1.8. MA 1.1.9. Wie bereits in der Maßnahme „MA 1.1.1: Gründ- Priorität: Priorität: Die aktuelle räumliche Organisation der FH Kärn- ung einer Entwicklungsagentur“ beschrieben, mittel hoch ten wird von vielen Seiten kritisiert. Geplant empfehlen wir für die Finanzierung der Entwick- war eine Auflassung des Standortes Feldkirchen lungsagentur einen Interkommunalen Finanza- Zeitraum: Zeitraum: und die Konzentration des Gesundheitsschw- usgleich. Durch diesen sollen sowohl die Kosten kurzfristig kurzfristig erpunktes an den Standort Klagenfurt. Diese als auch die Erträge des Medizintechnikclusters Verlagerung ist bis heute jedoch nicht durchge- Räumliche Relevanz: sowie des Gesundheitstourismus möglichst ge- Räumliche Relevanz: führt worden. Wir schlagen vor, die Gesundheit- überregional recht unter den Gemeinden aufgeteilt werden. regional sagenden in Klagenfurt zu konzentrieren und Die Basis dafür stellt einerseits die Kommunal- die technischen Bereiche (auch jene des Ge- Zuständigkeit: steuerleistung der Betriebe, welche Mitglied des Zuständigkeit: sundheitsschwerpunktes) in Villach, was ohne- FH Kärnten, Land Medizintechnikclusters sind, dar. Andererseits Entwicklungsagen- hin angedacht wäre. sind es die Erlöse aus der Kommunalsteuer und tur Investitionskosten: den Tourismusabgaben, die durch die Gesund- Durch die Konzentration ergeben sich Syner- mittel heitshotels generiert werden. Investitionskosten: gien zum geplanten Gesundheitsstandbein in niedrig der Planungsregion Wörthersee (vgl. Leitpro- Bei der Aufteilung der Kosten empfehlen wir jekt) sowie auch zu den funktionalen Achsen eine Orientierung an den Bevölkerungszahlen Villach – Nordufer sowie Klagenfurt - Vier-Seen- der Gemeinden. Bei der Aufteilung der Erträge tal. Eine Verlagerung würde auch der Innova- empfehlen wir darüber hinaus eine Standort- tionstrategie entsprechen (Kärnten 2020 2009, prämie für die jeweiligen Standortgemeinden in S.15) sowie der Wirtschaftsstrategie (Kärntner der Höhe von 10%. So sollen zum Beispiel 10% Landesholding 2013, S.19, S.26). der Kommunalsteuerleistung eines Pörtschach- er Betriebs, welches Mitglied des Medizintech- nikclusters ist, an die Gemeinde Pörtschach ge- hen. Die restlichen 90% sollen unter allen, an der Entwicklungsagentur beteiligten Gemeinden nach der Bevölkerungszahl aufgeteilt werden.

So wird sicher gestellt werden, dass es sowohl für Standortgemeinden als auch für Gemein- den, welche keine Medizintechnik-Unternehmen oder Gesundheitshotels beherbergen, Anreize geschaffen werden, sich an der Entwicklungsa- gentur zu beteiligen.

Abb. 51 FH Kärnten Primoschgasse

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.2. Neuer Tourismus 1.2. Neuer Tourismus

MA 1.2.1. Vier Seental - Gesundheit- MA 1.2.2. Gesundheitsgütesiegel stourismus MA 1.2.1. MA 1.2.2. Um Anreize für Hoteliers zu schaffen, ihre Ho- Die Tourismusagenden der Region Wörthersee Priorität: tels auf den Gesundheitstourismus umzurüsten Priorität: werden vom Tourismusverband Wörthersee ge- hoch und gleichzeitig den Gästen einen Orientier- hoch managt. Innerhalb dieser, wird die Abteilung „Vi- ungspunkt an der Qualität beziehungsweise Zeitraum: Zeitraum: er-Seen Tal Gesundheitstourismus“ aufgebaut. der Vielfalt des Angebots der Hotels zu geben, kurzfristig kurzfristig Dieser soll neben den bestehenden Tourismus- wird ein Gütesiegel geschaffen. Dieses Gütesie- büros „Vier-Seental Keutschach“ und Schief- gel soll die Hotels anhand von 4 verschiedenen Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: ling für die Entwicklung des Gesundheitstour- Merkmalen bewerten: regional regional ismus im Keutschacher Vier Seental zuständig sein. Der Fokus soll dabei hauptsächlich auf der Zuständigkeit: • Lage: Die Wörtherseeregion gliedert sich in Zuständigkeit: Schaffung von Anreizen für UnternehmerInnen Wörthersee Touris- 3 unterschiedliche Teilbereiche. Der am besten Vier Seental - Tour- und Hoteliers liegen, zum Beispiel Kurtherapien mus GmbH geeignete Bereich ist die Hochebene des ismus anzubieten oder die Hotels kurgastfreundlich Keutschacher Vier-Seentals. Hotels in diesem auszustatten (zum Beispiel mit rückengerech- Investitionskosten: Teilgebiet sollen einen Punkt erhalten. Investitionskosten: ten Matratzen beziehungsweise Betten). niedrig niedrig • Service und Ausstattung: Weitere Punkte soll Weitere Maßnahmen wären der Aufbau eines es für das Angebot von Kuren und für eine kur- gesundheitsbezogenen Brandings für das Vier- gastfreundliche Ausstattung (z.B. rückenfreun- Seen Tal und die Errichtung einer App zur sozi- dliche Betten) geben. alen Vernetzung der Gesundheitsgäste. • Ernährung: Auch das Angebot von gesundem Für eine Neupositionierung im Gesundheitssek- und regionalem Essen für den Gesundheitsgast tor ist eine Kommunikationsstrategie notwen- nimmt Einfluss. dig, welche national und international wirken soll. Die Wörtherseetourismus GmbH leistet er- • Baumaterialien: Da Baumaterialien einen un- folgreiche Arbeit im Aufbau der Marke Wörther- terschiedlichen Einfluss auf den menschlichen see. Dieses Wissen kann auch in der Etablierung Organismus haben, sollen nur jene Hotels einen des Gesundheitstourismus von großem Nutzen Gesundheitsgütesiegel erhalten, die die Anfor- sein. derungen des „Sentinel Gesundheitspass“ erfül- len.

Je nach erfüllter Punktezahl, werden dem Be- trieb Sterne verliehen. Es wird empfohlen die Vier-Seen-Tal Tourismusgemeinschaft mit der Erstellung und Sanktionierung des Gesund- heitsgütesiegels zu beauftragen.

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.2. Neuer Tourismus 1.2. Neuer Tourismus

MA 1.2.3. Aufbau der Marke MA 1.2.4. Langlauf-Loipe im Vier MA 1.2.3. Seental MA 1.2.4. Für eine Neupositionierung im Gesundheitssek- Priorität: Priorität: tor ist eine Kommunikationsstrategie notwen- Um die Tourismussaison zu verlängern, wird hoch niedrig dig, welche national und international wirken empfohlen sowohl neben als auch für den Ge- soll. Die Wörtherseetourismus GmbH leistet er- Zeitraum: sundheitstourismus, Wintersportnutzungen in folgreiche Arbeit im Aufbau der Marke Wörther- Zeitraum: kurzfristig der Region anzubieten. Die Möglichkeiten dazu kurzfristig see. Dieses Wissen kann auch in der Etablierung sind zwar begrenzt, allerdings eignet sich das des Gesundheitstourismus von großem Nutzen Räumliche Relevanz: Vier-Seental im Süden der Region ideal zum Räumliche Relevanz: sein. regional Langlaufen. Darum empfehlen wir eine Loipe regional anzulegen, welche sich von der Busstation Denkbar sind beispielsweise Annoncen in ein- Zuständigkeit: Klagenfurt-Krottendorf bis nach Schiefling er- Zuständigkeit: schlägigen Publikationen oder Messeauftritte, Vier Seental - Touri- streckt, damit sie auch mit öffentlichen Verkeh- Wörhtersee Touris- mit RepräsentantInnen aus der Region. Auch sus rsmitteln erreicht werden kann. Diese soll im mus GmbH (Infra- ein qualitativer Internetauftritt ist beim Aufbau Winter zusätzlich zu den Gesundheitsgästen, strukturbetriebe einer Marke relevant, der über die Region und Investitionskosten: Bewegungsurlauber und Sporturlauber an- ihre Ziele und Angebote informiert. niedrig ziehen. Investitionskosten: niedrig Dabei ist vor allem darauf Wert zu legen, dass die Loipe in der Nähe der bestehenden Hotels und Pensionen, sowie der Gaststätten und der Seen verläuft. Die Loipe soll südlich der Landesstraße L97 verlaufen. Weiters soll die Loipe keine zu steilen Abschnitte aufweisen, damit sie auch für Kinder und SeniorInnen bewältigbar ist. Es empfiehlt sich aber 2-3 Abzweigungen vor- zusehen, die auf die Hügel südlich der Loipe hinaufführen, damit auch Sportbegeisterte mit guter Kondition auf ihre Kosten kommen.

Um die Loipe nicht zu lang erscheinen zu las- sen und für Abwechslung zu sorgen, wird emp- fohlen viele Kurven in die Strecke einzubauen, und in etwa pro Kilometer eine Rastmöglichkeit, womöglich mit Verpflegung anzubieten. Abb. 52 Langlaufloipe Fünf Jahre nach Errichtung der Langlauf- Loipe sollte eine Erfolgskontrolle mittels Planevaluation durchgeführt werden. Ist das Ergebnis positiv, wird eine Erweiterung der Loipe empfohlen.

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 1.2. Neuer Tourismus 1.2. Neuer Tourismus

MA 1.2.5. “Trimm-Dich-Pfad” MA 1.2.6. Ausbau des Natura Trail MA 1.2.5. Keutschach - Schiefling MA 1.2.6. Der Trimm dich Pfad ist ein Fitnessweg, der Priorität: als Ersatz zu einem Fitnessstudio dienen soll. Im Vier-Seen Tal im Süden der Region befindet Priorität: mittel niedrig Als Grundlage für den Pfad soll die Langlauf- sich das Ramsargebiet “Moor- und Seenland- Loipe im Süden der Region dienen, um ihr einen schaft Keutschach-Schiefling”. Dieses beheima- Zeitraum: Zeitraum: Nutzen außerhalb der Wintersaison zu geben. tet folgende, seltene Vogelarten: kurzfristig kurzfristig Ein weiterer Grund für die Lage im Süden ist der dortige Gesundheitstourismus, so ist der Räumliche Relevanz: • Braunkehlchen Räumliche Relevanz: Pfad nicht nur den EinwohnerInnen zugänglich, regional • Kleinohreulen regional sondern auch TouristInnen und PatientInnen. • Blauflügel-Prachtlibelle Zuständigkeit: Zuständigkeit: • Heller Wiesenkopf-Ameisenbläuling Er ist ca. 3-5km lang und im Abstand von Wörhtersee Touris- Ramsar Verein etwa 200m werden Fitnessgeräte aufgestellt, mus GmbH (Infra- • Wespenbussard deren Benutzung durch entsprechende (meh- strukturbetriebe • Bekassine Investitionskosten: rsprachige) Beschilderungen erklärt werden und niedrig ohne Hilfe durchführbar sein sollen. Der Weg Investitionskosten: Das Potenzial dieses Naturraumes wird derzeit soll aus zwei Teilen bestehen, einem gemütli- niedrig nur vom “Natura Trail Keutschacher Seental” chen Weg, mit weniger Geräten, die in größeren ausgeschöpft, indem die Besucher die unter- Abständen platziert werden, sowie einen an- schiedlichen Lebensräume, die im Zusammen- spruchsvolleren für bereits geübte Personen. spiel von Mensch und Natur geschaffen wur- (Camping und FKK) und Wintertourismus den per Rad oder zu Fuß zu sehen bekommen. (Langlaufen) zu überbrücken, wobei die Außerdem gibt es im Rakouza-Moor bei Schief- Ausgaben und Instandhaltungskosten ling einen “MoorRastPlatz” mit einem Themen- wesentlich geringer ausfallen würden als weg und in Keutschach einen Beobachtung- die Wertschöpfung. Umzusetzen ist der sturm mit Blick auf verschiedene Lebensräume. Wanderweg vom bestehenden Ramsar Verein 4-Seental Keutschach, bewil- Um das Potenzial dieses Naturraumes besser ligt werden muss es von der Gemeinde auszuschöpfen, wird vorgeschlagen den “Natu- Keutschach am See. ra Trail Keutschacher Seental” bis zum Baßgei- gensee zu erweitern und das Wegeleitsystem zu verbessern. Damit soll ein Angebot für an Na- tur- und Vogelkunde interessierte TouristInnen geschaffen werden. Diese Form des Tourismus fällt in die Kategorie des Nieschentourismus, bi- etet aber auch den Wander- und Gesundheits- touristInnen ein Freizeitangebot, sowie Schulk- lassen ein Ausflugsziel.

Der Natura Trail würde den Tourismuseinrichtun- Abb. 53 Trimm-Dich-Pfad gen am Keutschacher See somit eine Möglich- keit bieten die Zeit zwischen Sommertourismus 80 81

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN Neues Wohnen 1.2. Neuer Tourismus Neues Wohnen: Unterziele und Maßnahmen MA 1.2.7. Entwicklung einer App MA 1.2.7. Bei GesundheitstouristInnen handelt es sich oft 2.1. Schaffen attraktiver Wohnformen um Personen, welche alleine anreisen. Dabei Priorität: niedrig 2.1.1. Bewusstseinsbildung Der vorwiegende Bau von Einfamilienhäusern bringt Nach- ist für einen Heilungsprozess, gerade bei mo- zu innovativen teile im Bodenverbrauch und der modernen Familienzusam- torischen Störungen auch die psychische Ge- Wohnformen mensetzung mit. Da die Übergänge hinsichtlich Eigentums-, sundheit wichtig. Zeitraum: kurzfristig 2.1.2. Baukulturrat gründen Errichtungs- und Betriebsformen fließend und kombinierbar sind, ist im folgenden von innovativem Wohnbau die Rede, Daher wird empfohlen, dass die Vier-Seental Räumliche Relevanz: 2.1.3. Flexiblere Wohn- der sich zumindest durch eine dichtere Bebauung in genannt- Gesundheitstourismusgesellschaft ein Vernet- regional modelle en Lagen sowie den Ortszentren auszeichnen soll. Im Wid- zungsportal (als App, wie auch auf Browserba- mungswesen liegt der Fokus vor allem auf der Kategorie sis) für GesundheitstouristInnen entwickelt und Zuständigkeit: Dorfgebiet, da diese flexibler ist, als das doch sehr rigide betreibt. Dabei können sowohl die jeweilige Ent- Vier Seental - Tour- Bauland-Wohnen, zum Beispiel hinsichtlich der Ansiedlung fernung mittels Navigationsfähigkeit als auch ismus wohnverträglicher Betriebe. Inspiration dafür ist das eher in gemeinsame Interessen der Gesundheitstour- städtischen Räumen vorfindbare Modell der Baugruppe. Da- istInnen angezeigt werden. Gegen einen Selb- Investitionskosten: bei schließen sich mehrere Bauwillige zusammen und planen stkostenbeitrag können Gastronomiebetriebe in niedrig eine Wohnanlage gemeinsam. Der Betrieb und die Eigen- der Umgebung Annoncen einblenden und somit tumsform sind verschieden ausgestaltet und ermöglichen die App finanzieren. Es wird auch empfohlen, dadurch dieselbe Personalisierung wie das Einfamilienhaus. diese App mit den Go-mobilen zu verknüpfen, um die Mobilität der GesundheitstouristInnen und damit auch die Vernetzung zu erleichtern. 2.2. Ausbau der Naherholungsqualitäten

Anders als bei gängigen Portalen dieser Art ist 2.2.1. Grünraumvernetzung Die Region ist reich an naturräumlichen Potenzialen. Diese auf große Schriftzeichen zu achten. Weiters eig- sind aber oftmals fragmentiert, aufgrund von Einschränkun- net sich diese Infrastruktur sicherlich auch zur 2.2.2. Errichtung von gen oder fehlenden Anlagen, also nicht in vollem Umfang weiteren Vermarktung, zum Beispiel durch In- Lärmschutzwänden nutzbar. Sowohl für den Tourismus aber auch für die Bev- formation über neue Angebote und anstehende ölkerung sieht das Konzept daher Maßnahmen vor. Diese Veranstaltungen in der Region. dürfen der Reproduktionsfähigkeit der natürlichen Ressour- cen nicht schaden.

2.3. Zersiedelung stoppen 2.3.1. Vermeidung/Beseiti gung von Baulücken Während die bauliche Struktur zwischen Seeufer und Eisen- bahntrasse recht dicht ist, dünnt sie abseits des Wörthersees 2.3.2. Vorbehaltsflächen aus. Vor allem in Keutschach und Techselsberg sind Zersie- delungstendenzen kaum zu übersehen. Die dadurch verur- 2.3.3. Entwicklungsgrenzen sachten Probleme im verkehrlichen aber auch im sozialen festlegen Bereich sind bekannt und decken sich in weiten Teilen mit der, für die Bauform des freistehenden Einfamilienhaus be- 2.3.4. Erstellen eines Baulandkatasters schriebenen, Problemlage. 82 83

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 2.1. Schaffern attraktiver Wohnformen 2.1. Schaffern attraktiver Wohnformen

MA 2.1.1. Bewusstseinsbildung zu MA 2.1.2. Baukulturrat gründen innovativen Wohnformen MA 2.1.1. MA 2.1.2. Ein Beirat, bestehend aus Fachleuten, bewertet Priorität: Priorität: Gemeinden wie Schiefling (vgl. Interview angezeigte Bauvorhaben und berät Bauwerber- hoch hoch Bürgermeister Schiefling) betreiben jetzt schon Innen im Vorfeld. Weiters bringt sich der Beirat aktive Bodenpolitik, akquirieren Bauland und auch in die Ortsentwicklung ein und berät den Zeitraum: Zeitraum: stellen dies in Folge Genossenschaften zur Ver- Gemeinderat bei der Erreichung der, in beste- kurzfristig kurzfristig wendung zur Verfügung. Diese Tätigkeit soll im henden Planungen, festgesetzten Ziele. Es wird die Betreuung durch einen solchen Beirat für Sinne der Etablierung innovativer, verdichteter Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: alle Gemeinden der Region außer Klagenfurt Wohnmodelle, die diese Dichte auch im Sinne regional regional einer gesteigerten Lebensqualität verwenden, vorgeschlagen, welches aufgrund seiner Größe weiter verstärkt werden. Der zukünftige Wohn- Zuständigkeit: wohl eine Sonderrolle beansprucht. Zuständigkeit: bau verläuft in Zusammenarbeit zwischen Ge- Gemeinden, Genos- Gemeinden meinden, Genossenschaften und potenziellen senschaften Das Referenzmodell hierfür ist die Gemeinde NachfragerInnen. Zwischenwasser in Vorarlberg, wo seit einiger Investitionskosten: Investitionskosten: Zeit ein Architekturbeirat jedes anzeigepflich- niedrig Um über die Vorzüge solcher Modelle zu inform- niedrig tige Vorhaben behandelt. Bauwillige beraten ieren sind konzertierte Aktionen zwischen den mit dem Beirat schon vor dem ersten Spaten- AkteurInnen notwendig. Dazu ist Öffentlichkeit- stich über architektonische und andere quali- sarbeit auf regionaler und, via (neuer) Medien, tative Eigenschaften des Vorhabens. Weiters sind die Beiräte beratend in der Ortsentwick- auch überregionaler Ebene vorgesehen. Dabei Rabatt (vgl. Steger 2011, S.131). Diese halten, da wohl bald das Feld des „persön- lung tätig. Bei guter Kooperation zwischen Bei- kann in Form von Anzeigen für Informationsver- zertifizierte Liste und die dadurch an- lichen Geschmacks“ erreicht wäre. Daher rat und Bauwilligen werden Boni gewährt, im anstaltungen oder mittels interaktiver Formen geregte qualitative Entwicklung der Bau- würde die Tätigkeit des Beirates auf Neu- Falle Zwischenwassers eine erhöhte zulässige der Information durchaus auf starke Grafiken wirtschaft ist auch im Zusammenhang und Zubauten beschränkt werden. Es Baumassezahl. Der Beirat kostet die 3.400 Ein- und Ähnliches zurückgegriffen werden, wie sie mit dem Aufbau eines Gesundheitsschw- wird auch angesichts des dadurch ver- wohnergemeinde etwa 12.000,00 € jährlich für die Verankerung des freistehenden Einfami- erpunktes in der Region zu sehen. ringerten Aufwands weiters vorgeschla- lienhauses als Normvorstellung von vielen Seit- und hat auch, so Verantwortliche der Gemeinde gen, zwei Beiräte (und nicht einen je Ge- Zwischenwasser, zu einer deutlichen Steigerung en verwandt wurden (vgl. Moser/Reicher 2002, Nicht vergessen werden sollte auf die meinde) für die Region zu gründen: Einen der Aufmerksamkeit hinsichtlich der Themen S.28). Informationskampagnen wie auch Infor- Möglichkeiten (bei Wahrung der primären für das Nordufer und einen anderen für Bauen und Gemeindeentwicklung geführt (vgl. mationsveranstaltungen und funktionale Äquiv- Wohnfunktion) Wohnen und Arbeiten zu das Südufer, dessen Gemeinden im Rah- Steger 2011, S.132). alente sollten unter Einbezug von Gemeinde- kombinieren, beispielsweise durch ge- men der Ortsentwicklung aufgrund der vertreterInnen, des Genossenschaftswesens teilte Werkstätten, Büros und andere zahlreichen Schutzgebiete und sensibler In diesem Fall soll der Beirat auch das Thema sowie ArchitektInnen stattfinden und sich an Coworking Spaces. Weiters sollten aus- naturräumlicher Strukturen gewiss ein Wohngesundheit stark berücksichtigen, im alle potenziellen BauwerberInnen richten. reichende Informationen über die ver- anderes Spezialwissen benötigen als die Zusammenhang mit der Maßnahme Bewusst- schiedenen Eigentumsformen kommuni- Nordufergemeinden. seinsbildung zu innovativen Wohnformen (vgl. Diese sollen auch durch die Gemeinden an zerti- ziert werden. fizierte Handwerks- und Bauunternehmen in der MA 2.1.1.) und des Handwerks soll eine Spe- Region verwiesen werden, die eine Kompetenz zialisierung der lokalen Bauwirtschaft und des im Bereich Wohngesundheit (optional auch an- Handwerks begünstigt werden. Anders als im dere Kompetenzen) aufweisen. Diese Betriebe Referenzmodell Zwischenwasser (Vorarlberg) wiederum bieten im Gegenzug für die konstan- wird die Überprüfung wirklich jedes Bauvorha- tere Auftragslage den BauwerberInnen einen bens nicht für zielführend und zu einengend ge- 84 85

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 2.1. Schaffern attraktiver Wohnformen 2.2. Ausbau der Naherholungsqualitäten

MA 2.1.3. Flexiblere Wohnmodelle MA 2.2.1. Grünraumvernetzung MA 2.1.3. MA 2.2.1. Über Instrumente wie die aktive Bodenpolitik Damit der hohe Anteil an Grünräumen positiv Priorität: Priorität: oder die Vertragsraumordnung der Gemein- genutzt werden kann, ist eine Vernetzung die- mittel niedrig den lässt sich eine Bereitstellung von anderen ser notwendig. Hierbei ist darauf zu achten, dass Grünräume nicht zerschnitten werden, da Wohnmodellen stimulieren. Damit ist dreier- Zeitraum: Zeitraum: dadurch kleine Inseln entstehen. Dies ist be- lei gemeint. Zunächst sind das variierende kurzfristig langfristig Wohnraumgrößen, die nicht nur auf Familien sonders in den südlichen Gemeinden wichtig, da hier bereits sehr viele Inseln durch vergan- zugeschnitten sind sondern Menschen in ver- Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: schiedenen Lebenssituationen und Phasen ge- lokal gene Planungen entstanden sind. Die Inseln regional recht werden. Zweitens verschiedene Eigen- können schwerwiegende Folgen für die Fauna tumsformen neben dem klassischen Eigenheim. Zuständigkeit: der Region mit sich bringen. Hierfür muss eine Zuständigkeit: Drittens aber auch andere Eigenschaften, die Gemeinden entsprechende Flächenwidmung entstehen. Es Gemeinden, Land, eine dichtere Struktur unterstützen, beispiels- ist auch dringend notwendig der Zersiedelung Bund weise Car Sharing (welches einerseits oft zu- Investitionskosten: entgegen zu wirken sowie bei der Ausweisung mindest Zweitwägen ersetzen kann, ander- niedrig von Bauland, darauf zu achten, Inseln weit- Investitionskosten: erseits bei ausreichender Nutzung differenzierte gehend zu vermeiden. Stattdessen soll, wenn mittel Kraftwägen bieten kann, vom Kleinbus bis zum möglich, vorhandenes Bauland genutzt werden, elektronisch betriebenen Kleinwagen) oder eine um zum Beispiel Baulücken zu schließen. Gemeinschaftsküche. Ein Tonstudio, ein Schwimmbad oder Um so eine Vernetzung verwirklichen zu kön- Es wird davon ausgegangen, dass vielfältige- dergleichen wird dann oftmals von der nen, muss eine Untersuchung des aktuellen re Eigentumsformen tendenziell in der unmit- Umgebung mitgenutzt. Bei dem Refer- Ist-Zustandes stattfinden, die es bereits gibt telbaren Umgebung der Ortszentren relevant enzprojekt in Wölbling (Niederösterreich) (vgl. Panet 2010, 2007), um die zentralen Ge- werden können, kollektive Strukturen wiede- wurde beispielsweise mit der Gemeinde biete der Fauna zu lokalisieren und die Wan- rum etwas außerhalb, da einerseits die Aus- die öffentliche Nutzung des Spielplatzes derungskorridore zu sichern beziehungsweise stattung der Ortszentren eventuell kollektiv er- akkordiert. auszubauen. brachte Leistungen ersetzen kann, andererseits flexiblere Eigentumsformen auch eine kürzere Langfristig kann dies sogar zu einer Ver- Die Grünraumvernetzung ist nicht nur region- Verweildauer in einer Wohneinheit begünstigen, stärkung der Nahversorgung wie auch al notwendig, sondern auch überregional, um was wiederum dem Betrieb kollektiv genutzter zur wirtschaftlichen Entwicklung beitra- ihren Zweck erfüllen zu können. Strukturen (wie Küchen oder Car-Sharing) ab- gen. (vgl. Interview Pomali 2015) Den träglich erscheint. Den Zuschlag bei verschie- Zuschlag bei verschiedenen Projekten denen Projekten gibt die Meinung des Baukul- gibt die Meinung des Baukulturbeirats turbeirats (vgl. MA 2.1.2.). (vgl. MA 2.1.2).

Mit ähnlichen Instrumenten kann auch die Err- ichtung von Anlagen, die stärker auf ihr lokales wie regionales Umfeld eingehen begünstigt werden. Besonders Baugruppen zeichnen sich auch sehr oft durch die Bereitstellung von Dien- stleistungen und Strukturen für ihr Umfeld aus. Abb. 54 Grünes Band - Burggrub 86 87

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 2.2. Ausbau der Naherholungsmöglichkeiten 2.3. Zersiedelung stoppen

MA 2.2.2. Errichtung von Lärm- MA 2.3.1. Vermeidung/Beseitigung schutzwänden MA 2.2.2. von Baulücken MA 2.3.1. Priorität: Priorität: Durch den Verkehrskorridor am nördlichen Ufer Baulücken können durch die sogenannte Ver- mittel mittel des Sees, also der Autobahn und der Eisenbahn- tragsraumordnung vermieden werden. Die Auf- trasse, hier vor allem durch den Güterverkehr, gabe der Vertragsraumordnung ist die Sicherung Zeitraum: Zeitraum: entsteht eine sehr hohe Lärmbelastung. Daher von Flächen. Dabei soll Gemeinden die Möglich- kurzfristig kurzfristig sollen vermehrt Lärmschutzwände errichtet keit gegeben werden, bestimmte Bebauungs- werden. Am stärksten betroffen sind Pörtschach Räumliche Relevanz: und Nutzungsvorgaben auf zivilrechtlicher Basis Räumliche Relevanz: und Krumpendorf sowie Teile von Velden. Die lokal, regional sicherzustellen. Dabei werden Verträge mit den lokal wichtigsten Bereiche, in denen Lärmschutz- GrundstückseigentümerInnen abgeschlossen. wände errichtet werden sollen, sind daher die Zuständigkeit: Es gibt folgende Arten von Verträgen: Zuständigkeit: Zentren von Pörtschach und Krumpendorf, da ASFINAG, ÖBB, Ge- Gemeinden die Eisenbahntrasse dort eine Lärmbelastung meinden, Land Verwendungsverträge: Diese verpflichten von über 70db verursachen. Auch entlang der den Grundeigentümer (samt Rechtsnachfolger) Investitionskosten: Autobahn werden stellenweise 70db überschrit- Investitionskosten: zur widmungskonformen Bebauung innerhalb niedrig ten, daher sind auch Lärmschutzwände ange- niedrig einer bestimmten Frist. dacht. Es ist jedoch darauf zu achten, dass Überlassungsverträge: Der Grundeigentümer diese nicht die Sicht der Balkonsiedlungen ein- verpflichtet sich, seine Grundstücke oder Teile schränken. davon an die Gemeinde oder Dritte für öffentli- che Zwecke (Schaffung von Wohnraum/Gewer- Baulandbefristungen (Baugebote). Da- Es werden Lärmschutzwände aus Polycarbon- begebiet) zu verkaufen. bei werden GrundeigentümerInnen un- at oder Silikatglas vorgeschlagen, diese sind Aufschließungsverträge: Der Grundei- ter Vorgabe einer Frist und unter Sank- durchsichtig und versperren daher den Blick auf gentümer verpflichtet sich dabei, gewisse tionsandrohung eine planmäßige und den See nicht. In der Form sollen sie gebogen Kosten beziehungsweise Folgekosten städte- fristgerechte Bebauung aufgetragen. Die sein, um den Lärm noch besser zu dämpfen. baulicher Maßnahmen zur Herstellung oder Ver- Sanktionsdrohungen sollen Druck auf die In jedem Fall soll auf eine Gestaltung geachtet besserung der Infrastruktur oder Baulandqual- EigentümerInnen ausüben. Wenn das werden, die den Reisenden die Landschaft er- ität zu übernehmen. Grundstück nicht innerhalb der Frist be- fahrbar macht und so auch Transitreisenden Umlegungsverträge: Sollen die Grund- baut wird kann es folgende Maßnahmen vermittelt, hier nicht an irgendeinem See zu stücksstruktur verbessern und so zur Bebauung mit sich ziehen: sein. Dies soll durch Lärmschutzwände wie auch Abb. 55 Lärmschutzwand geeignete, ausreichend erschlossene Grund- landschaftsplanerische Gestaltung passieren. stücke schaffen. Rückwidmung: Bauland wird in Grün- (vgl. Kamvasinou 2006) Förderungsverträge: Förderungen zur Bau- land rückgewidmet um Zersiedelung- landmobilisierung, etwa in Form von Bau- sentwicklungen zu vermeiden, dadurch Die Finanzierung der Lärmschutzwände überne- kostenzuschüssen zur Erhaltung ortsansässiger entsteht dem/der EigentümerIn jedoch hmen ÖBB, Asfinag, das Land Kärnten sowie die Betriebe. ein großer Wertverlust. betroffenen Gemeinden. Mischformen: Kombination verschiedener Ver- Enteignung: Politisch und juristisch nur tragstypen. sehr schwierig umsetzbar. (vgl. Gamsjäger 2015, S. 9) Es können auch Aufschließungsabga- ben für unbebautes Bauland verlangt Eine weitere Möglichkeit Baulücken zu ver- werden. (vgl. Kleewein 2014) meiden beziehungsweise zu beseitigen sind 88 89

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 2.3. Zersiedelung stoppen 2.3. Zersiedelung stoppen

MA 2.3.2. Vorbehaltsflächen MA 2.3.3. Entwicklungsgrenzen fes- MA 2.3.2. tlegen MA 2.3.3. Vorbehaltsflächen sind Flächen die im Flächen- Priorität: widmungsplan als Bauland oder Grünland ge- Priorität: Abseits des Ufers bestehen Zersiedelungsten- mittel hoch widmet sind, jedoch für besondere Verwendung- denzen. Da in den meisten Gemeinden ohnehin szwecke vorbehalten werden. Die Festlegung genug Baulandreserven vorhanden sind, ist eine Zeitraum: Zeitraum: von Vorbehaltsflächen dient zur Sicherstellung Neuausweisung kaum notwendig. Stattdessen kurzfristig kurzfristig der Verfügbarkeit geeigneter Grundflächen, soll eine Verdichtung der Kerngebiete, sowie insbesondere für die Errichtung und Erweiter- Räumliche Relevanz: der Balkonlagen mittels kompakter Wohnfor- Räumliche Relevanz: ung von Einrichtungen des Gemeinbedarfes wie lokal men gelingen. Dazu ist aber auch ein Umden- lokal Schulen, Kindergärten, Spielplätze, Sportplä- ken der Bevölkerung notwendig. Erst, wenn es tze, Friedhöfe, Grün- und Parkanlagen. Ein be- Zuständigkeit: mehr Bedarf nach Bauland gibt, sollen sie Ent- Zuständigkeit: sonderes Augenmerk gilt auch der Flächenwid- Gemeinden wicklungsgrenzen ausgedehnt werden. Gemeinden mung “Bauland-Kurgebiet”, die in einer späteren Entwicklungsgrenzen können sich, wie in der Phase des Gesundheitstourismus relevant wird. Investitionskosten: Steiermark, in mehrere Arten unterteilen, die Investitionskosten: niedrig nach ihrer Begründung differenziert werden. niedrig Nach vier Jahren kann der Eigentümer der Vor- behaltsflächen von der Gemeinde die Einlösung Naturräumlich begründete Entwicklungs- der Grundstücke verlangen. Daraufhin hat die grenzen: sind Grenzen die in der Naturwah- Gemeinde eine Frist von einem Jahr, in der sie rnehmbar oder nachvollziehbar sind, wie zum darüber entscheiden kann ob sie die Grund- Beispiel Waldränder, Gewässer oder topograf- nord-westlich von Moosburg, sowie stücke zum ortsüblichen Verkehrswert erwer- ische Grenzen östlich von Techelsberg gezogen. Und in ben oder den Vorbehalt aufheben will. Sofern den südlichen Randgemeinden südlich es innerhalb dieser Frist keine Einigung über Siedlungspolitische Entwicklungsgrenzen: von Schiefling. In allen Fällen ist die In- die Höhe des ortsüblichen Verkehrswertes er- sind Grenzen die sich auf Baulandbedarf, Schutz tention, der Zersiedelung entgegenzu- zielt werden kann, hat der/die EigentümerIn des Orts- und Landschaftsbildes, Vermeidung wirken und den Ausbau möglichst auf die nach Ablauf der Frist das Recht bei der Bezirks- von Nutzungskonflikten und Emissionen wie Ortszentren zu beschränken. verwaltungsbehörde einen Antrag auf Eigen- Lärm und Geruch beziehen. tumsübertragung an die Gemeinde und auf die Weiters wird eine Grenzen außerhalb der Festsetzung der Höhe der dafür zu zahlenden Abb. 56 Unbebaute Fläche I Absolute Entwicklungsgrenzen: sind Gren- Siedlungsgrenzen Keutschachs gezo- Entschädigung zu stellen. Der Antrag kann von zen die nicht verrückbar sind, dazu zählen gen, um so der Ausdehnung Richtung dem/der GrundeigentümerIn bis zur Erlassung naturräumlich bedingte Grenzen, aber auch Ramsargebiet und Landschaftsschutzge- der Entscheidung zurückgezogen werden. Straßen und Bahntrassen. biet entgegenzuwirken und gleichzeitig (vgl. Landesrecht Kärnten 2005, S.12) genügend Ruheorte für den Gesundheit- Relative Entwicklungsgrenzen: werden Fes- stourismus zu schaffen. tgelegt wenn Grenzen nicht klar erkennbar sind, zum Beispiel wenn ein fließender Übergang von Siedlungs- zu Naturraum besteht. (vgl. ÖEK Leitfaden Steiermark)

Im Falle des Wörthersees werden in den nördli- chen Randgemeinden Entwicklungsgrenzen Abb. 57 Unbebaute Fläche II 90 91

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN REGIONALE INFRASTRUKTUREN 2.3. Zersiedelung stoppen Regionale Infrastrukturen ausbauen: Unterziele und Maßnahmen MA 2.3.4. Erstellen eines Bauland- katasters MA 2.3.4. 3.1. Attraktivierung öffentlicher Räume Priorität: Der Flächenverbrauch der Region ist bereits 3.1.1. Bürgerbeteiligung zur In einigen Bereichen und Kategorien des Planungs- mittel sehr hoch, eine unbedachte Neuausweisung Gestaltung öffentlicher gebiets gibt es kaum Orte des zwischenmenschlichen Plätze von Siedlungs- und Gewerbefläche würde zu Austausches. Ist dies schon in der Ausgangssituation Zeitraum: einer noch höheren Zersiedelung führen. Es ist suboptimal wird es bei verstärkten Zuzug noch prob- kurzfristig 3.1.2. Umgestaltung und Ausbau daher nur sinnvoll, Flächen umzuwidmen, wenn öffentlicher Seezugänge lematischer. tatsächlich ein Bedarf besteht. Um die bereits Räumliche Relevanz: gewidmeten Flächen erfassen zu können, emp- regional fehlen wir die Erstellung eines Baulandkatasters. Der Baulandkataster besteht aus unbebauten Zuständigkeit: 3.2. Freizeitangebote erweitern Grundstücken sowie ungenutzten oder nur ger- Gemeinden, Ent- ingfügig bebauten Grundstücken, die bebaubar wicklungsagentur 3.2.1. Kulturelle Aktivitäten Die Freizeiteinrichtungen der Region, vor allem am erscheinen. Damit sind Grundstücke für eine Wörthersee, zielen stark auf TouristInnen ab, auch mögliche Wohnbebauung, aber auch solche, die 3.2.2. Ausbau von Parks und Investitionskosten: wenn die Versorgung mit Freizeiteinrichtungen in- für eine gemischte Nutzung denkbar sind, ersi- niedrig Spielplätzen sgesamt nicht als schlecht zu bezeichnen ist. Im Rah- chtlich. Die Grundstücke werden mittels vorhan- 3.2.3. Vermarktung des men des Leitbildes sollen derartige Strukturen auch dener Daten, Karten, Luftbildern oder Vor-Ort- Freizeitangebotes verstärkt für die ansässige Bevölkerung ausgebaut Begehungen erfasst. Vor allem auf Baulücken und weiter attraktiviert werden. und Bauland innerhalb der Siedlungsgrenzen soll besonders hingewiesen werden.

Im Baulandkataster sind Informationen zur Bau- 3.3. Ausbau soziale Einrichtungen weise, der Gemarkung, dem Planungszustand, 3.3.1. Eltern-Kind-Zentrum In der Region gibt es derzeit noch sehr wenige Ansä- der Nutzungsmöglichkeit, der Flächengröße, tze zu sozialen Einrichtungen. Die Bevölkerung soll der zulässigen Grundflächenzahl und Geschoss- 3.3.2. Verein zur Jugendarbeit jedoch die Möglichkeit haben, sich mit Gleichgesinnt- flächenzahl und die Information, ob es sich en auszutauschen. Dies erleichtert ebenfalls die Zu- um ein städtisches oder privates Grundstück 3.3.3. Bildungsstandorte aus bauen wanderung in die Region von außerhalb und schafft handelt, enthalten. Der große Vorteil liegt darin, Zusammenhalt. Mithilfe der Einrichtungen kann das dass die Daten zur gesamten Region vorhan- 3.3.4. Mobile Beratungsstellen Thema Gesundheit auch in der Bevölkerung selbst den sind und nicht nur zu einzlenen Gemeinden. für die ältere Bevölkerung verankert und gefördert werden. Dies schafft einen Überblick für BauherrInnen und die Verwaltung. 3.4. Verbesserung der Mobilität Der Baulandkataster soll online für die gesamte Region zugänglich gemacht werden. Durch eine 3.4.1. Barrierefreie Mobilität Für die Umsetzung des Gesundheitstourismus ist es Ankündigung in der jeweiligen Bezirkszeitung wichtig, Alternativen zum Auto anzubieten. Davon 3.4.2. Erhöhung der Taktfrequenz sollen die BewohnerInnen der einzelnen Ge- und Alternativen zum ÖV profitieren nicht nur Gäste sondern auch Einwohner- meinden über die Veröffentlichung informiert Innen, vor allem solche, die in ihrer Moblität einge- werden. (vgl. Baulandkataster Wiesbaden) 3.4.3. E-Mobilität schränkt sind. Die Maßnahmen sollen zu kurzen We- gen führen und die Mobilität in und außerhalb der 3.4.4. Straßenverbindung Region erhöhen. 93 92 optimieren

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.1. Attraktivierung öffentlicher Räume 3.1. Attraktivierung öffentlicher Räume

MA 3.1.1. Bürgerbeteiligung zur Ge- MA 3.1.2. Umgestaltung und Ausbau staltung öffentlicher Räume MA 3.1.1. öffentlicher Seezugänge MA 3.1.2. Priorität: Priorität: Die Integration der Bevölkerung in einen Pla- Die fehlende Zugänglichkeit zum See wurde be- mittel mittel nungsprozess nimmt stetig an Bedeutung zu. reits in der Analyse thematisiert. Da das Ufer Es wird die Möglichkeit geschaffen, dass sich bereits dicht bebaut ist, ist es jedoch schwierig Zeitraum: Zeitraum: Menschen beteiligen, die sonst nicht berücksi- für die Gemeinde, neue Zugänge auszuweisen. mittelfristig kurzfristig chtigt werden würden. Gerade in Gestaltungs- Gerade deshalb sollten die bereits bestehenden fragen öffentlicher Plätze ist es sehr wertvoll, Räumliche Relevanz: Seezugänge erhalten bleiben und ihre Nutz- Räumliche Relevanz: unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen regional barkeit erhöht werden. Hierfür ist es nötig die regional zusammen zu tragen. öffentlichen Räume am See weiterhin zugän- Zuständigkeit: glich zu halten und Infrastruktur zur Verfügung Zuständigkeit: Die Region wird zukünftig immer mehr ältere Gemeinden zu stellen (Umkleidekabinen, Sanitäranlagen, Gemeinden, Wörthersee Menschen haben, es werden jedoch auch junge Sitzmobiliar etc.). Ein weiterer Punkt ist die Tourismus GmbH (Infra- Menschen und Familien zuziehen. Schafft man Investitionskosten: Berücksichtigung der Barrierefreiheit, die unter strukturbetriebe) es, deren Vorstellungen auf einen Nenner zu niedrig anderem durch flach abfallende Ufer ermögli- bringen, kann daraus qualitativer Raum ge- cht werden kann. Somit ist allen Nutzungsgrup- Investitionskosten: schaffen werden, welcher auch tatsächlich ge- pen konsumfreier, öffentlicher Zugang zum See niedrig nutzt wird. Durch die Beteiligung wird auch eine möglich. höhere Akzeptanz auf Seiten der Bevölkerung geschaffen. Die Workshops sollten möglichst zentren sollten weiter gestaltet werden, Trotzdem kann es schnell eng werden auf den alle Bevölkerungsschichten ansprechen und wobei hier nicht nur die ansässigen Ein- vorhandenen Flächen, dem kann aber durch zum Mitmachen motivieren. wohnerInnen, sondern auch solche, aus den Ausbau von bestehenden Zugangsmöglich- den umliegenden Gemeinden beteiligt keiten entgegen gewirkt werden. Dies kann un- Für eine leichtere Umsetzung gibt es Organisa- werden. Dadurch kommt es zusätzlich zu ter anderem durch den Bau von Stegen realisi- tionen, die sich auf Bürgerbeteiligungen spezi- einer Vernetzung der Gemeinden und zu ert werden. Diese sollten am Ende eine breitere alisiert haben, zum Beispiel die „Ideenwerkstatt sozialer Zusammenarbeit in der Region. Fläche für Aufenthaltsmöglichkeiten bieten, um – vor Ort“. Durch deren Erfahrungswerte kann mehr Platz zu schaffen. Weiters könnte eine eine Bürgerbeteiligung strukturierter und effi- Schwimminsel zwischen Reifnitz und Pörtschach zienter ablaufen. Auch die Landestelle der Agen- geschaffen werden, die im Sommer das überqu- da 21 zu “Dorf- und Stadterneuerung Kärnten” eren, auch für wenig geübte SchwimmerInnen, kann in den Prozess als Betreuungsfunktion mi- ermöglicht. So die Insel groß genug ist bietet teinbezogen werden. Dies entspricht auch der sich auch die Nutzung für die Gastronomie an. “Räumlichen Strategie zur Landesentwicklung” Im Kontext des Gesundheitstourismus sind be- im Rahmen der “Dorfgemeinschaft als Keim- gleitete Schwimmtouren, zum Beispiel organisi- zelle der Bürgerbeteiligung”. (vgl. Räumliche ertes Gruppenrückenschwimmen denkbar. Strategie zur Landesentwicklung, S. 83)

In diesem Konzept wird vorgeschlagen die Orte Maria Wörth, St. Martin in Techelsberg und Keutschach zu attraktivieren, unter Beteiligung der Bewohner. Auch die vorgeschlagenen Sub- 94 95

Räumliche Entwicklungsplanung Abb. 58 Schwimminsel Donau Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.2. Freizeitangebote erweitern 3.2. Freizeitangebote erweitern

MA 3.2.1. Kulturelle Aktvitäten er- MA 3.2.2. Ausbau von Parks und weitern MA 3.2.1. Spielplätzen MA 3.2.2. Priorität: Priorität: Außerhalb der Saison gibt es in der Region oft Eine weitere Maßnahme zur Attraktivierung der niedrig niedrig wenig Angebot, vor allem verglichen mit nahe Region als Wohnstandort ist die Erneuerung und gelegenen größeren Städten wie Klagenfurt, Vil- die Erweiterung von Naherholungsmöglichkeit- Zeitraum: Zeitraum: en. Betrachtet man den Flächenwidmungsplan, lach aber auch Graz und vor allem für jüngere mittelfristig kurzfristig Menschen. Eine Möglichkeit wäre die verstärk- ist zu erkennen, dass es kaum Flächen mit der te Nutzung vorhandener Infrastruktur (zum Räumliche Relevanz: Widmung “Grünland-Park” beziehungsweise Räumliche Relevanz: Beispiel am Seeufer) außerhalb der Saison für regional “Grünland-Spielplatz” gibt. Daher müssen, um lokal kulturelle Aktivitäten, die auch auf Klagenfurt, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu Villach und darüber hinaus ausstrahlen und auch Zuständigkeit: werden, neue Flächen ausgewiesen werden. Zuständigkeit: das Image der Region verändern können. Tour- Gemeinden, Vereine Die neuen, aber auch die bereits vorhandenen, Gemeinden, Bürger- ismusgemeinden investieren regelmäßig in die Naherholungsflächen sollen auf bestimmte Ziel- Innen Infrastruktur, die jedoch außerhalb der Saison Investitionskosten: gruppen zugeschnitten und in ein zusammen- nur wenig genutzt wird. Um dieses vorhandene mittel hängendes Netz aus Erholungsflächen integ- Investitionskosten: Potenzial auszuschöpfen, können zum Beispiel riert werden. Nahe den neuen „Balkonlagen“, hoch Orte am See für kulturelle Aktivitäten genutzt sowie in den Ortszentren der Randgemeinden werden. sollen Spielplätze für Kinder errichtet werden Eine Möglichkeit ist, ein Kulturfestival außer- um eine schnelle, eigenständige fußläufige Er- halb der Sommersaison abzuhalten, unter an- Aufwertung. Dieses Event sollte im reichbarkeit zu gewährleisten. Größere neue derem an Standorten wie Pörtschach, Velden, Herbst veranstaltet werden, um die Parkanlagen werden wegen der zentralen Lage Maria Wörth und Reifnitz. Das Festival soll als Region auch außerhalb der Saison zu in Pörtschach und Reifnitz konzentriert, um sie Plattform für junge KünstlerInnen aus der Re- beleben. Als Kontrast zum “Carinth- somit zugänglicher zu machen. gion dienen, aber auch internationale Musik- ischen Sommer” könnte das Event den Namen „Heißer Herbst“ tragen. erInnen wie auch KünstlerInnen in die Region In Reifnitz zum Beispiel gäbe es ein Grundstück liegt nahe der Süduferstraße, direkt holen. Wichtig ist, dass Gesundheitstourismu- mit eine Fläche von in etwa 0,7ha, welches gut am Reifnitzbach und die Bachprom- saktivitäten dabei nicht gestört werden. für die Errichtung eines Parks eignen würde. Es enade verläuft am Rande des Gebi- Auch ein internationales Blasmusikfestival mit ets. Kapellen aus Slowenien, Italien und Österreich kann für eine höhere Besucherfrequenz sor- Auch hier sollen BürgerInnen die gen. Eine Gelegenheit bietet auch der Ingeborg Möglichkeit bekommen sich aktiv Bachmann Preis, der jedes Jahr im Hochsom- bei der Gestaltung zu beteiligen, in mer in Klagenfurt vergeben wird. Diese Verans- dem ihnen Flächen in den neuen, taltungsreihe kann um eine eigene Preisverlei- aber auch in den alten Parks zur hung für junge Literatur erweitert werden, auch Verfügung gestellt werden, welche hier ist eine grenzübergreifende Zusammenar- sie dann gemeinsam mit ExpertIn- beit mit Slowenien denkbar. Die Jugend würde nen gestalten können. Dies führt zu alternativen Aktivitäten animiert werden und nicht nur zur Aufwertung der Parks auch der Ingeborg Bachmann Preis erlangt eine und Spielplätze, sondern fördert auch die Entwicklung der Zivilge- sellschaft. 96 Abb. 59 Fläche in Reifnitz 97

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.2. Freizeitangebote erweitern 3.3. Ausbau soziale Einrichtungen

MA 3.2.4. Vermarktung des Freizei- MA 3.3.1. Eltern-Kind-Zentrum tangebotes MA 3.2.4. MA 3.3.1. Ein Eltern-Kind-Zentrum ist eine Plattform für Priorität: Priorität: Da eine Attraktivierung der Naherholungs- und Familien, welche die Eltern vom Beginn der niedrig mittel Freizeitmöglichkeiten nicht automatisch Be- Schwangerschaft bis ins Pubertätsalter beglei- sucherInnen anzieht, müssen diese auch de- tet. Ausgebildete Personen helfen in allen Leb- Zeitraum: Zeitraum: mentsprechend vermarktet werden, um sie der enslagen und stehen mit professionellem Rat kurzfristig kurzfristig Bevölkerung näher zu bringen und gleichzeitig beiseite. Dies ist deshalb wichtig für die Region, da im Leitbild der Zuzug von jungen Menschen das Interesse der BesucherInnen zu wecken. Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: regional forciert wird. regional Es sollen Broschüren gedruckt werden, die alle Naherholungs- und Freizeitmöglichkeiten, wie Zuständigkeit: Hier sollte die Möglichkeit gegeben sein in der Zuständigkeit: zum Beispiel Parks oder Wanderwege, gesam- Gemeinden, Familiengründung unterstützt zu werden. Ange- Gemeinden, Verein melt beinhalten. Online sind die meisten Wan- Wörthersee Touris- boten werden neben Spielgruppen auch Kurse derwege schon auf www.bergfex.at eingetra- mus GmbH und Beratungen. Der Fokus kann auch hier auf Investitionskosten: gen, diese sollen um die neuen Wege ergänzt das Thema Gesundheit gesetzt werden, mit niedrig werden. Weiters sollen auch die Parks und Investitionskosten: Schwerpunkt auf Sport und Bewegung. Das El- Spielplätze eingetragen werden, um so einen niedrig tern-Kind-Zentrum soll unterschiedliche soziale Überblick zu schaffen. Bergfex soll ebenso als Gruppen ansprechen um zu einem Ort der Be- Grundlage für die Broschüre dienen, welche gegnung und des Austausches zu werden. in Hotels, zur freien Entnahme, aufliegen soll. In den Broschüren soll, neben den Freizeit- Ein optimaler Standort wäre die Gemeinde möglichkeiten, für Hotels in der Region gewor- Pörtschach, da sie zentral in der Region liegt. ben werden, so kann die Finanzierung der Bros- Techelsberg gehört laut Analyse zu den Ge- chüre durch Werbung erfolgen. meinden mit dem größten Anteil an jungen Er- wachsenen, also potenziellen Familiengründer- Weiters ist ein einheitliches Besucherleitsys- Innen. Die Gemeinde Moosburg wiederum hat tem für die Wanderwege wichtig. Zu Beginn den größten Anteil an Jugendlichen und bietet der Route, in den nächstgelegenen Gemeinden einige Bildungseinrichtungen an. Dies wären und an Wegkreuzungen sollen große Übersich- also erfolgversprechende Einzugsgebiete für tstafeln aufgestellt werden. Die Übersichtstafeln das Eltern-Kind-Zentrum. enthalten Informationen über Wanderparkplä- tze, andere nahegelegene Wanderwege, Erhol- Das Eltern-Kind-Zentrum kann als Verein umge- ungseinrichtungen und sonstigen Sehenswür- setzt werden, in dem ein Mitgliedsbeitrag en- digkeiten. trichtet wird und man so die unterschiedlichen Abb. 60 Besucherleitsystem Schiefling Angebote nutzen kann. Für ein regionales An- gebot kann der Verein mobilisiert werden und zum Beispiel Beratungstätigkeiten auch in an- deren Gemeinden anbieten. Diese Beratung- stätigkeiten sollten sich vor allem auf Gesund- heit in der Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes konzentrieren. 98 99

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.3. Ausbau soziale Einrichtungen 3.3. Ausbau soziale Einrichtungen

MA 3.3.2. Verein zur Jugendarbeit MA 3.3.3. Bildungsstandorte aus- MA 3.3.2. bauen MA 3.3.3. Um auch die junge Generation in die Gemein- Priorität: Priorität: den zu integrieren, ist es wichtig herauszufin- In der Region gibt es die Gemeinden Moosburg mittel niedrig den, welche Funktionen noch nicht vorhanden und Schiefling, die bereits in die Etablierung sind, die vorwiegend von dieser Zielgruppe ge- von Bildungseinrichtungen der primären und Zeitraum: Zeitraum: nutzt werden. sekundären Stufe investiert haben. Diese Funk- kurzfristig langfristig tion als Schul- und Kinderbetreuungsstandorte Dabei kann das Projekt „Mobile Jugendarbeit“ im Räumliche Relevanz: sollte beibehalten und unterstützt werden. Räumliche Relevanz: Triestingtal zur Orientierung dienen. Dort wurde regional regional zunächst eine Sozialraumanalyse durchgeführt, Durch das angestrebte Bevölkerungswachstum um zu klären wo die Stärken und Schwächen Zuständigkeit: der Region wird der Bedarf an qualitativen und Zuständigkeit: der Region, im Hinblick auf die Jugend, liegen. Gemeinden, Verein multifunktionalen Bildungseinrichtungen stei- Bildungsorganisa- Es wurden strukturierte Teilbegehungen durch- gen. Durch die Bildungszentren ist eine Vers- tionen, Land, Gesund- geführt und die Jugendlichen konnten sich in Investitionskosten: orgung am Nord- und Südufer gegeben und heitsakteurInnen Workshops aktiv am Prozess beteiligen. niedrig erleichtert somit die Wege in der gesamten Re- gion. Der öffentliche Verkehr zu und von den Investitionskosten: Die Jugendarbeit hatte außerdem die Suchtprob- Schulzentren muss ausgebaut und die Zentren niedrig lematik in der Region bearbeitet. In Kärnten erweitert werden. treten in den letzten Jahren ebenfalls verstärkt Drogendelikte auf, auch abseits der Städte. Besonders hinsichtlich der Ganztagesbetreuung Eine Bewusstseinsbildung in der jugendlichen von Kindern, können einige Maßnahmen get- Bevölkerung könnte hier vielleicht präventiv roffen werden. Neben den Schulen soll es auch wirken. Möglichkeiten für Nachhilfe und Freizeitbeschäf- tigungen geben. Dies ist ein weiterer Grund eine Vereinsgründ- ung für die Wörthersee-Region anzudenken, Im Fokus sollte auch die Erwachsenenbildung welche gemeinsam mit der heimischen Ju- stehen, die zum Beispiel einen Themenschw- gend relevante Themen bearbeitet und eine erpunkt in Gesundheit setzt. Dies kann durch Anlaufstelle für Probleme ist. Dies sollte durch Volkshochschulen umgesetzt werden, wenn ausgebildete Ansprechpersonen erfolgen und genügend Nachfrage besteht. Es ist auch eine in Zusammenarbeit mit Schulen bearbeitet Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Med- werden. Der Verein für Jugendarbeit sollte in izintechnikcluster anzudenken, der Vorträge Pörtschach beziehungsweise Reifnitz verortet oder Workshops in den Bildungszentren anbi- werden, um wiederum die Zentrumsfunktion zu eten könnte. Ein Gesundheitstag der einmal unterstützen. jährlich stattfindet, könnte eine Informations- und Vernetzungsplattform für ÄrztInnen, den Medizintechnikcluster und der Bevölkerung darstellen. Dazu ist auch eine Kooperation mit der Volkshochschule in Velden möglich, um zum Beispiel gemeinsam Fortbildungskurse zu organsieren. Räume dafür finden sich in den bereits bestehenden Schulen, die abends und 100 101 wochenends genutzt werden könnten. Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.3. Ausbau soziale Einrichtungen 3.4. Verbesserung der Mobilität

MA 3.3.4. Mobile Beratungsstellen MA 3.4.1. Barrierefreie Mobilität für die ältere Bevölkerung MA 3.3.4. MA 3.4.1. Die Bevölkerungszahlen wachsen, jedoch deu- Priorität: Priorität: Eine Gemeindekooperation kann auch eine ge- ten Prognosen darauf hin, dass vor allem der mittel hoch meinsame Finanzierung bestimmter Beratungs- Anteil der über 65-Jährigen in den nächsten 20 organe beinhalten. BürgerInnen stellen immer Jahren steigen wird. Lebensqualität wird im Al- Zeitraum: Zeitraum: höhere Qualitätsansprüche an die Verwaltung, ter stärker als in jeder anderen Lebensphase kurzfristig mittelfristig welche auch Beratungsmaßnahmen mitein- von individueller Gesundheit und subjektivem schließen. Beratungen können hier zum Beispiel Räumliche Relevanz: Wohlbefinden bestimmt. Mobilität ist so ein Räumliche Relevanz: in Bauangelegenheiten, Rechtsangelegenheiten regional ganz entscheidender Lebensqualitätsfaktor. regional oder Soziales geleistet werden. Besonders rel- Öffentliche Verkehrsmittel sind für viele ältere evant ist die Einrichtung einer Wohnberatung. Zuständigkeit: Menschen ein wichtiger Teil eines unabhängigen Zuständigkeit: Diese soll Auskunft über geplante Projekte in Gemeinden, Baukul- und selbstbestimmten Lebensstils und oft die ÖBB, Kärnten Bus, der Region und etwaige Finanzierungsmöglich- turbeirat einzige Alternative des KFZ, um mittlere und Gemeinden, keiten geben. längere Strecken zu überwinden. Daher wird Investitionskosten: dazu geraten, zukünftig nur noch Niederflur- Investitionskosten: Da in der Region zukünftig auch immer mehr niedrig busse einzusetzen und bestehende Fahrzeuge hoch ältere Menschen leben werden, sollte es auch möglichst behinderten- und seniorInnengerecht eine/n AnsprechpartnerIn für altersrelevante zu adaptieren. Beratung geben. Die Beratungsorgane sind regional tätig, und stehen der Bevölkerung Bahnhöfe sollen zukünftig auch keine Barrieren mehrmals die Woche in unterschiedlichen Ge- aufweisen, dazu ist es nötig Niveauunterschie- meinden zur Verfügung. Dabei kann auch eine de sowie Treppen, durch Geländer, Rampen und Zusammenarbeit mit den Altersheimen in der im Falle von sehr stark befahrenen Haltestellen Region angedacht werden. Die Flexibilität in der durch Lifte, zu versehen. (vgl. Mobilität im Al- Standortfrage ist deshalb wichtig, da die Ziel- ter) gruppe oft in ihrer Mobilität eingeschränkt ist. Das Bundesgleichstellungsgesetz sieht vor, dass Eine wichtige Tätigkeit in der Organisation ist ab Anfang 2016 alle öffentlich zugänglichen Ge- die Kommunikation der Termine an alle Bev- bäude barrierefrei sind. ölkerungsgruppen zum Beispiel über Social Me- dia Plattformen, Gemeindezeitungen, Anschlag- tafel. Durch die gerechte Aufteilung der Kosten zwischen den Gemeinden, die dadurch wes- entlich geringer ausfallen, kann diese öffentli- che Dienstleistung kostenlos für die Bevölker- ung erbracht werden. Zur Finanzierung können auch Förderungen der Landesregierung Kärnten herangezogen werden.

Abb. 61 U-Bahn Legienstrasse Abb. 62 Niederflurbus

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN MASSNAHMEN 3.4. Verbesserung der Mobilität 3.4. Verbesserung der Mobilität

MA 3.4.2. Erhöhung der Taktfre- MA 3.4.3. E-Mobilität quenz und Alternativen zum ÖV MA 3.4.2. MA 3.4.3. Elektrofahrräder ermöglichen es, große Ent- Priorität: Priorität: Der öffentliche Verkehr der Region weist, wie fernungen oder Steigungen, von denen es in mittel niedrig die Analyse zeigt, großen Handlungsbedarf auf. der Region aufgrund großer Höhenunterschie- Es besteht zwar ein ÖV-Netz zwischen den Ge- de viele gibt, ohne großen Kraftaufwand und Zeitraum: mit hoher Geschwindigkeit zu bewältigen. Sie Zeitraum: meinden, jedoch ist eine Erreichbarkeit aufgrund eignen sich also sehr gut für die ältere Bev- mittelfristig der Taktzeiten nicht gegeben. Das ist mitunter kurzfristig ölkerung, können aber auch von den TouristIn- einer der Gründe für die MIV-Abhängigkeit in- nen des Gesundheitstourismus genutzt werden. nerhalb der Region. Räumliche Relevanz: Räumliche Relevanz: regional Verleihstationen sollen an stark frequentierten regional Orten wie Bahnhöfen oder Hautplätzen instal- Damit BewohnerInnen der Region weniger liert werden. Aber auch an wichtigen infrastruk- Zuständigkeit: Zuständigkeit: stark an das Auto gebunden sind, sollen die turellen Punkten oder TouristInnenattraktionen. Taktfrequenzen, besonders am Abend und am Kärnten Bus, Go Mo- An den verschiedenen Stationen sollen zwischen Gemeinden, KELAG, Wochenende verbessert werden. Im nördlichen bil (Gemeinden) fünf und zehn E-Bikes stehen, die ausgeliehen Wörthersee Touris- Teil des Planungsgebietes ist aber noch eine Ab- und an jeder beliebigen E-Bike-Station zurück- mus GmbH stimmung der Taktfrequenz der Busse mit der Investitionskosten: gegeben werden können. E-Bikes können per Taktfrequenz der S-Bahn notwendig, um so ein mittel bis hoch App oder Anruf reserviert und wieder abgegeben Investitionskosten: schnelles vorrankommen zu garantieren. Dies werden. Dazu erhält der/die BenutzerIn einen hoch trägt nicht nur zur Verringerung des MIV bei, Code, der innerhalb einer Stunde am gewün- sondern verringert auch die Auswirkungen auf schten Rad aktiviert werden muss, mit dem das die Umwelt, da der ÖV stärker genutzt werden E-Bike entsperrt und abschließend wieder ab- gesperrt werden kann. kann. Durchschnittlich steht jeder privat genutzte PKW Als Alternative zum öffentlichen Verkehr gibt es für ca. 23 Stunden unbenutzt in der Garage, das Anrufsammeltaxi Go Mobil, das BürgerInnen das Potential von Carsharing wird in ländlichen bedarfsorientierte Mobilität zu einem fairen Pre- Gebieten zunehmend zum Thema. Aus region- is anbietet. Alle Gemeinden,bis auf Techelsberg, aler Sichtweise, bietet das Carsharing eine gute werden bereits davon bedient, und auch diese und sinnvolle Alternative zum ausdünnenden Gemeinde soll in Zukunft zum Erschließungsge- öffentlichen Verkehr. Elektroautos bieten hier biet des Go Mobils gehören um so die Zersiede- eine Alternative zum herkömmlichen Auto, da lung und Erreichbarkeit zu kompensieren. sie nachhaltiger, umweltfreundlicher und leiser sind. Vor allem im Süden der Region sind diese Abb. 63 Go-Mobil Weiters soll das Go Mobil auch dem Gesundheit- drei Vorteile wichtig um eine erholsame Umwelt stourimus dienen, das heißt das Gäste, die mit gewährleisten zu können. dem Zug anreisen, von einem Go Mobil abge- holt und zu ihrem Hotel gebracht werden. Dazu Die Umsetzung des E-Carsharing hat auch den ist es notwendig, dass Hotels ihre Gäste im Vo- Vorteil, dass die TeilnehmerInnen die neue, zu- rhinein über das Go Mobil informieren und falls kunftsweisende Technologie des Elektroautos erleben und die Begeisterung weitergeben kön- Interesse besteht, den Preis bei der Buchung nen. Auch hier sollen sich Ausleihstationen und/ inkludieren. Abb. 64 E-Ladestation in Schiefling oder Aufladestationen(wie es sie zum Beispiel in Schiefling schon gibt) unmittelbar bei Bahn- höfen oder Hauptplätzen befinden, so können die E-Cars als Zubringer für den öffentlichen Verkehr dienen. 104 105

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 MASSNAHMEN 3.4. Verbesserung der Mobilität

MA 3.4.4. Straßenverbindung op- timieren MA 3.4.4. Priorität: Um Pörtschach als Zentrum zu entwickeln und mittel die Anreisezeiten zu den sich entwickelnden Betriebsgebieten in den Seegemeinden ger- Zeitraum: ing zu halten und die Rolle der Balkonzone als kurzfristig „Verbindungselement“ zu stärken schlagen wir einen Ausbau der aktuellen Straßenverbind- Räumliche Relevanz: ungen vor. Konkret handelt es sich um einen regional Ausbau der – als Feldweg – bereits vorhan- denen und auch befahrbaren Gaisrückenstraße Zuständigkeit: zwischen dem Moosburger Ortsteil Kreggab Gemeinden, Land und der „Balkonzone“ Winklern in Pörtschach. Neben der Funktion als Verbindung kann die Investitionskosten: wesentlich niedrigere Steigung im Vergleich hoch zur Hauptverbindung im Pörtschacher Zentrum beispielsweise für den Fahrradverkehr genutzt werden. Abgesehen davon ist diese Verbindung sogar deutlich kürzer und damit schneller als Kreggab/ die bestehende. Moosburg

Auch steht einer derartigen Nutzung kein Schutzgebiet entgegen und der Waldbestand würde angesichts des bereits bestehenden Feld- weges nicht in hohem Ausmaß reduziert werden müssen.

Um Wohngebiete nicht zu sehr zu belasten sollte jedoch Verkehr über 3,5 Tonnen nur als An- rainerInnenverkehr gestattet sein. Ein weiterer Ausbau betrifft den Sankt Martinsweg zwischen dem Pörtschacher Ortsteil Windischberg und Sekull – Techelsberg. Winklern/ Pörtschach

Abb. 65 Straßenverbindung

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Zeitleiste Beginn 2016 Beginn 2021 Beginn 2026 Beginn 2031

MA 1.1.1. Gründung einer Entwicklungsagentur MA 1.1.3. Auswahl geeigneter Flächen MA 1.1.2. Gründung eines Medizin-Technik Clusters MA 1.1.4. Erschließung zukünftiger Gewerbegebiete MA 1.1.5. Marketing MA 1.1.6. Gestaltung der Gewerbegebiete MA 1.1.7. Errichtung eines Impulszentrums MA 1.1.8. Standortverlagerung Fachhochschule Kärnten MA 1.1.9 Finanzausgleich MA 1.2.1. Vier Seental - Gesundheitstourismus Aufbau einer Marke MA 1.2.2. Gesundheitsgütesiegel MA 1.2.3. Aufbau einer Marke MA 1.2.4. Langlauf-Loipe im Vier Seental MA 1.2.5. Errichtung eines “Trimm-dich-Pfades” MA 1.2.6. Ausbau des Natura Trail Keutschach - Schiefling MA 1.2.7. Entwicklung einer App MA 2.1.1. Bewusstseinsbildung zu innovativen Wohnformen MA 2.1.2. Baukulturrat gründen MA 2.1.3. Flexiblere Wohnmodelle MA 2.2.1. Grünraumvernetzung MA 2.2.2. Errichtung von Lärmschutzwänden MA 2.3.1. Vermeidung/Beseitigung von Baulücken MA 2.3.2. Vorbehaltsflächen MA 2.3.3. Entwicklungsgrenzen festlegen MA 2.3.4. Erstellen eines Baulandkatasters MA 3.1.1. Bürgerbeteiligung zur Gestaltung öffentlicher Plätze MA 3.1.2. Umgestaltung und Ausbau öffentlicher Seezugänge

Legende MA 3.2.1. Kulturelle Aktivitäten MA 3.2.2. Ausbau von Parks und Spielplätzen Leitprojektmaßnahmen MA 3.2.3. Vermarktung des Freizeitangebotes Priorität hoch MA 3.3.1. Eltern-Kind-Zentrum Priorität mittel MA 3.3.2. Verein zur Jugendarbeit MA 3.3.3. Bildungsstandorte aus bauen Priorität niedrig MA 3.3.4. Mobile Beratungsstellen für die ältere Bevölkerung MA 3.4.1. Barrierefreie Mobilität 108 109 MA 3.4.2. Erhöhung der Taktfrequenz und Alternativen zum ÖV Räumliche Entwicklungsplanung MA 3.4.3. E-Mobilität Wörthersee - Gruppe 9 MA 3.4.4. Straßenverbindung optimieren Leitprojekt

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 LEITPROJEKT LEITPROJEKT

Dies stellt eine große Hürde für eine einzelne Ausgangslage Was sind die Voraussetzungen? Gemeinde dar, in organisatorischer und fi- Erhalt natürlicher Ressourcen in den Teilräu- nanzieller Hinsicht. Eine Zusammenarbeit men. Es muss beispielsweise eine Kohärenz der Gemeinden auf regionaler Ebene und Die Wörthersee Region zeichnet sich durch zwischen den unterschiedlichen Betriebsan- Die Entwicklungsagentur und die Neuposi- die Neupositionierung in der Wirtschaft kann ihre Lage inmitten von Seen und Bergen siedlungen hergestellt und konsensorienti- tionierung der regionalen Wirtschaft sind nur durch die Gründung der Entwicklungsagen- aus, einem Naturraum der schon jahrzehn- erte Lösungen gefunden werden. möglich, wenn die Gemeinden der Region tur also immens erleichtert werden. telang internationale Gäste jedes Jahr aufs zusammenarbeiten. Zurzeit überwiegen die Neue begeistert. Der Tourismus ist späteste- Gerade die Schwerpunktsetzung im Thema lokalen Interessen den regionalen Interes- Eine weitere Voraussetzung ist auch eine ns seit dem Bau der Eisenbahnen ein wich- Gesundheit erfordert einen nachhaltigen sen. In der Analyse hat sich die Region eher Form des Finanzausgleichs, da ansonsten tiger Wirtschaftsfaktor, der auch die größte Umgang mit der gesamten Region. Ruhe als kooperationsschwach herausgestellt. Ein kaum Motivation bestünde, der Entwick- Einnahmequelle ist. Ein Manko der Region und Erholung stehen im Vordergrund und wichtiger Punkt in der interkommunalen lungsagentur beizutreten. Beispielsweise ist, dass sie neben dem Sommertourismus dürfen nicht durch unüberlegte Eingriffe Kooperation ist die Freiwilligkeit aller Be- stünden Kommunalsteuereinnahmen in kaum weitere Branchen beherbergt. Dadu- in bestehende Strukturen beeinträchtigt teiligten. Nur so ist persönliches Interesse manchen Gemeinden erhöhten Kosten durch rch haben Krisen einen noch größeren Effekt werden. Für die Funktionalität innerhalb gewährleistet. Zu Beginn benötigt es eine/n Investitionen in Bildungs- und Betreuung- und können nur durch eine Diversifizierung der Region bedarf es also einer Abwägung, InitiatorIn, welche/r das Projekt ins Rollen seinrichtungen gegenüber. der Wirtschaft abgefedert werden. welche Gemeinden für die Erfüllung bestim- bringt und die anderen Gemeinden zum Mit- mter Funktionen geeignet sind und welche machen motiviert. Aus diesem Grund ist die Ansiedlung neuer Räume gegen Konzentrationstendenzen des Wirtschaftsstrukturen nötig, wie auch be- privaten Sektors geschützt werden sollen. Für die im Leitbild formulierte Strategie im Was ist das Ziel? reits in den Maßnahmen erläutert wurde. Das Thema Gesundheit nimmt auch hier Gesundheitssektor sollte eine Zusammenar- Großes Potenzial liegt in der Gesundheits- eine große Rolle ein, da die Realisierung von beit in folgenden Bereichen erfolgen: Durch die Entwicklungsagentur kann die Re- branche, einerseits durch Betriebsansiede- Gesundheitstourismus und -betrieben un- gion wirtschaftliche Entwicklungen steuern lungen aus der Medizin-Technik Branche und terschiedliche Standortvoraussetzungen mit und für ein harmonisches Zusammenspiel andererseits durch Erholungs- und Thera- sich bringen. zwischen den Gemeinden sorgen. Der Schw- pieangebote. gemeinsame Ausweisungspraxis Für die Ansiedelung von Betrieben aus der bei Betrieben erpunkt Gesundheit soll von der gesamten Region gelebt und umgesetzt werden und Wie erläutert, können dadurch vorhan- Medizintechnik sind Gewerbegebiete nötig, zu einem wirtschaftlichen und sozialen Auf- dene Strukturen des Klagenfurter Gesund- die bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Schutzzonen schwung im gesamten Wörthersee-Raum heitswesens erweitert und der Tourismus Der Tourismus mit Schwerpunkt Gesund- führen. gestärkt werden. heit kann sich wiederum auch nur unter Kooperationen im primären bestimmten Gegebenheiten entwickeln. Die Bildungsbereich Entwicklungsagentur ist zu Beginn für die Alle Gemeinden profitieren von zusätzlichen Die Entwicklungsagentur Evaluation passender Flächen zuständig und Kooperationen soziale/technische Steuereinnahmen, die jedoch nur gewinn- spricht hier Empfehlungen aus. Infrastruktur bringend sind, wenn der Weg und die Kosten bis zum Ziel von möglichst allen getragen Für die Umsetzung des Gesundheitsschw- Denn für ein Zusammenspiel zwischen den zeitliche Abstimmung von werden. Gleichzeitig bleibt das Landschafts- erpunktes benötigt es ein zentrales Organ, Betrieben und dem Gesundheitstourismus Maßnahmen und Strategien bild, und somit die Einzigartigkeit der Re- welches den Überblick über die gesamte Re- ist eine planvolle Siedlungs- und Naturrau- gion, trotz der Umstrukturierungsmaßnah- gion behält und ein Ziel verfolgt: in diesem mentwicklung auf regionaler Ebene nötig. men, weitgehend erhalten. Unternehmen setzen wiederum bestimmte Fall ist dies die Entwicklungsagentur. Mit jeder neuen Baulichkeit soll also auf Gegebenheiten voraus, bevor sie sich an ei- die naturräumlichen Gegebenheiten Rück- nem Standort ansiedeln. Dies können zum Durch sie soll eine ausdifferenzierte, sicht genommen werden, von welchen der Beispiel große, zusammenhängende Grund- zielorientierte Siedlungsentwicklung in der Erfolg des Gesundheitstourismus abhängig stücksflächen, eine überregionale Verkeh- Wörtherseeregion stattfinden, ohne die ge- ist. Auf beiden Seiten sollen keine maßge- rsanbindung, großzügige Infrastruktur oder genwärtigen Standortvorteile zu gefährden. benden Beeinträchtigungen entstehen und Konzentration von Betrieben derselben Das beinhaltet unter anderem die Funktion- die gegenseitigen Interessen sollen gewahrt Branche sein. (vgl. Amt der steiermärkisch- alisierung des Landschaftsbildes sowie den werden. en Landesregierung, S. 2)

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Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 LEITPROJEKT LEITPROJEKT

Mit dem Uniklinikum Klagenfurt kann ge- Wer sind die AkteurInnen? meinsam an den Betriebsansiedelungen und dem Gesundheitstourismus gearbeit- Welche Vorteile entstehen für et werden, zum Beispiel um zu eruieren in die Gemeinden? Die Gemeinden werden mitunter die wichtig- welchen Sparten Bedarf besteht. sten AkteurInnen sein, da der/die InitiatorIn Die Fachhochschule Kärnten bietet diverse Studienrichtungen an, welche die passende weniger interkommunale Konkurrenz aus diesem Bereich kommen und das Pro- jekt starten wird. Hier beteiligen sich ent- Ausbildung für die regionale Entwicklung in Wirtschaft und Tourismus abdecken. Hier gemeinsame Entwicklungen können besser weder die BürgermeisterInnen selbst oder können Praktika in der Region zur Verfügung umgesetzt werden sie entsenden eine Vertretung, zum Beispiel aus dem Gemeinderat. Zu den Gemeinden gestellt oder Workshops abgehalten werden. Die Wirtschaftskammer Österreich und die potenziell höhere Steuernahmen zählen auch bestehende Tourismusverbände und die Wörthersee Tourismus GmbH, die Arbeiterkammer können ebenfalls Einfluss auf die Betriebsansiedelungen nehmen und bessere Chancen für Fördermittel (zB über als Akteure besonders im Gesundheitstour- als Beratungsorgan zur Verfügung stehen. EFRE “Funktionale Integration”) ismus eine große Rolle spielen. Diese Organ- isationen können vor allem ihr Wissen über Vor allem in Hinsicht auf die Akteursrolle der regionalen Unternehmen ist hier eine erhöhte Unabhängigkeit gegenüber einzelnen den örtlichen Tourismus einbringen und die Zusammenarbeit anzuraten. großen AkteurInnen Qualitätssicherung bearbeiten. Eine Abstimmung mit der Landesregierung Die Involvierung von BürgerInnen und Gr- undstückeigentümerInnen ist unabdingbar. eröhte Transparenz durch Abstimmung und und dem Kärntner Wirtschaftsförderungs- In der Bevölkerung soll ein breites Verstän- Wissensaustausch fond kann sehr hilfreich sein. Für Betrieb- sansiedelungen ist der Wirtschaftsförder- dnis und Unterstützung für die Vorhaben aufgebracht werden. Dies kann nur funk- gemeinsame Nutzung organisatorischer Res- ungsfond eine relevante Anlaufstelle, dieser tionieren, wenn diese sofort in den Prozess sourcen unterstützt beim Ansuchen um finanzielle Förderungen vonseiten des Landes, Bundes integriert werden und ihre Stimme gehört und der EU. Hier können insbesondere In- wird. vestitionsförderungen aktiviert werden, vor Welche Vorteile entstehen für allem in den Bereichen Gewerbe und Tour- die Region? ismus. INFO Kärntner Landesholding

KWF Ein wichtiger Akteur ist außer- Teilräume können Stärken in Gesamtkonzept dem die Kärntner Landeshold- Land Uniklinikum ing, kurz KLH. Diese ist eine einbringen Klagenfurt Kärnten „durch Landesgesetz eingerich- gestärkter Auftritt der Region nach Außen tete eigentümerlose juristische FH Person und ist dem Sektor Sta- at zuzurechnen, wie dies in den Stärkerer Auftritt gegenüber potenziellen Kärnten InvestorInnen Vorschriften des Europäischen BürgerInnen Systems volkswirtschaftlicher Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe Gemeinden Gesamtrechnungen geregelt ist.“ Zur KLH als Steuerungsholding Stärkerer Einfluss auf räumliche Enwicklung zählen unter anderem die Kärn- im Kontext der Dynamik Villach - Klagenfurt Arbeiter- ten Werbung oder der Kärntner kammer Wirtschaftsförderungsfond. Weit- Grundbe- ers verwaltet sie das Sonderver- Strategieentwicklung zur besseren Position- sitzerInnen ierung jenseits von Verkehrs- und Sommer- mögen „Zukunft Kärnten“. tourismusraum Unter- WKO nehmen 114 115 Abb. 66 AkteurInnen Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 LEITPROJEKT LEITPROJEKT

• Wahrung der Umgangsformen tig ist es, anschließend die ersten Gespräche Festlegen der Rechtsform mit den betroffenen Gründeigentümern und 6. • Verbindlichkeit Als nächstes muss die Rechtsform der Ent- REALISIERUNGSPROZESS Nutzungsberechtigten zu führen, da die An- • Vertrauen wicklungsagentur von den Gemeindever- siedlung von Betrieben nur mit Zustimmung • Offenheit treterInnen diskutiert werden. Wie schon in dieser realisiert werden kann. 1.Initiatorin finden • Konfliktfähigkeit der Maßnahme „MA 1.1.1 Gründung einer Entwicklungsagentur“ beschrieben wurde Als Anstoß des Realisierungsprozesses dient • Lösungsorientierung Bevor größere Ausgaben für Standortbewer- und später im Konzept anhand der Rechts- im Regelfall einE InitiatorIn. DieseR kann • und Transparenz tungen und ähnliches getätigt werden, muss form der Entwicklungsagentur näher er- eine Person oder eine Gruppe von Personen die grundsätzliche Bereitschaft der betrof- läutert wird, wird eine Gesellschaft mit be- sein, die in unterschiedlichen Bereichen, wie empfohlen. Als weitere Schritte müssen die fenen Grundeigentümer gegeben sein. schränkter Haftung empfohlen. zum Beispiel der Politik, kommunale und AnsprechpartnerInnen der Gemeinden, der regionale Planung, Privatwirtschaft oder Wörthersee Tourismus Gmbh und der Bau- 4.Konkretisierung der Projektidee Forschung tätig sind. Der/Die InitiatorIn kulturbeiräte in den Realisierungsprozess 7.Vertragserstellung Als nächster Schritt wird das Ausarbeiten beziehungsweise die InitiatorInnen sollten eingebunden werden. Dies geschieht wie folgende Eigenschaften haben: folgt: einer Machbarkeitsstudie empfohlen. Diese Wenn sich die GemeindevertreterInnen auf gibt Aufschluss über: eine Rechtsform geeinigt haben, kommt • Hohe Reputation in der Region • Erfahrungen von ähnlichen, bereits realisi- einer der wichtigsten Schritte im Gründung- sprozess der Entwicklungsagentur: die Au- • Integrationskraft erten Vorhaben werden eingeholt und vorg- • die Mindestfläche von erforderlichen Gr- sarbeitung und Unterzeichnung eines Ver- undstücken • Kommunikationsstärke estellt trages. Mit diesem Vertrag werden • Führungsfähigkeit • die Identifikation mit dem Vorhaben wird • Kaufpreis der in Frage kommenden Grund- verbreitert stücke • Zweck und Umfang der Kooperation, (vgl. Leitfaden für die Erstellung regionaler • die Maßnahmen werden koordiniert • Vorschlag über einen Aufteilungsschlüssel • die Beteiligten, Flächenmanagement-Konzepte; 5) Der/Die • die Rechts- und Organisationsform, InitiatorIn hat die Aufgabe, die Gemein- Wichtig ist, dass der/die Ansprechpartner- von Kosten und Erträgen • der Aufteilungsschlüssel für Einnahmen den der Wörtherseeregion von der Idee der Innen bei den einzelnen Gemeinden genau • Grundkonzeption der Erschließung der und Ausgaben, Entwicklungsagentur zu überzeugen, und bestimmt sind und ein klares Verhandlungs- Flächen mit grober Kostenschätzung • die Vorgangsweise beim Ausstieg einer Ge- diese zum mitmachen anzuregen. Die Rolle mandat haben. Daher wird empfohlen, dass meinde (Empfehlungen hierfür siehe Kapitel • zu erwartende einmaligen Einnahmen aus der Inititatorin könnte zum Beispiel von der die jeweiligen BürgermeisterInnen als An- zu Szenario 2), Bürgermeisterin von Pörtschach übernom- sprechpartnerInnen aufgestellt werden, zu- Erschließungskostenbeiträgen und Förde- • und die Vorgangsweise beim Einstieg einer men werden, da diese ihr Interesse an der mindest in der Anfangsphase. rungen sowie laufender Einnahmen durch zusätzlichen Gemeinde festgelegt. Zukunft der Region bereits durch die Einla- Kommunalsteuer etc. dung dieses Studierendenprojekts kundget- Sobald in den oben genannten Punkten eine an hat. Einigung vorliegt und der schriftliche Vertrag Prüfung der Flächenverfüg- 3. 5.Abstimmung des Vorhabens fertig ausgearbeitet ist, kommt es zur Un- barkeit terzeichnung durch die BürgermeisterInnen. Kooperationsplattform 2. Anschließend muss geprüft werden, ob es Die Einbeziehung von informellen Kontakten Durch die Unterzeichnung werden die Fes- Wurden die BürgermeisterInnen und Ge- in der Region überhaupt geeignete Flächen (zum Beispiel mit dem Kärntner Wirtschafts- tlegungen im Vertrag rechtlich verbindlich, meinderätInnen der Wörthersee-Gemeinden gibt. Als solche kommen jene Flächen in förderungsfonds) wird auch schon in frühen wodurch die Entwicklungsagentur ihre Ar- vom Vorhaben überzeugt, wird die Gründung Frage, welche weder unter Naturschutz ste- Phasen als notwendig und sinnvoll erachtet. beit aufnehmen kann. einer Kooperationsplattform empfohlen, in hen noch in eine Gefahrenschutzzone fallen. Nachdem die Projektidee konkretisiert welcher zu allererst die Grundprinzipien fes- wurde, müssen auch die Anschließend wird die Auswahl der Flächen tgelegt werden müssen. Als solche werden Auszuschließen sind auch schwer er- für die Medizintechnikclusterbetriebe emp- schließbare Flächen in Hanglagen beziehun- • Auflagen oder Vorbehalte der Aufsich- fohlen. Dies wird in der Maßnahme MA • Begegnung auf gleicher Augenhöhe gsweise fernab der Siedlungen sowie bereits tsbehörde überprüft, 1.1.3: Auswahl geeigneter Flächen allge- zwischen den AkteurInnen bebaute Flächen. Diese Aufgaben müssen • Konflikte mit dem Naturschutz und mein und in der weiteren Beschreibung des • Konsensuale Vorgehensweise, sowohl in nicht von den bereits erwähnten Akteur- Gefahrenschutzzonen vermieden Leitprojekts erläutert. Innen der Kooperationsplattform ausgefüh- • Und Informationen über konkrete der Aufbauphase als auch in der rt, sondern können auch von einem externen Fördermöglichkeiten eingeholt werden. Umsetzung der Entwicklungsagentur Planungsbüro vorgenommen werden. Wich- 116 117

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das Land Kärnten als übergeordneter Ak- Rechts- und Organisationsform teur mittels der Wörthersee Infrastruk- turbetriebe (via Kärnten Holding) ohnehin Organisationsform bereits beteiligt, was eine synchronisierte Als Rechtsform dieser Agentur wären meh- Steuerung erleichtert. Zweitens sind die Ge- rere Optionen möglich: meindefinanzen teils schwach und das im Wirtschaftsförderungsfonds angesiedelte • Gemeindeverband Wissen ist bestimmt von Vorteil. Drittens Velden Techelsberg Pörtschach Moosburg Krumpendorf Keutschach Maria Wörth Schiefling • Gesellschaft mit begrenzter Haftung würde dieses Projekt bei einem Erfolg auch • Vereinsform über die Region hinaus strahlen, was auch einen finanziellen Einsatz rechtfertigt. Vi- gründen gemeinsam Der Gemeindeverband eignet sich für die ge- ertens und am wichtigsten entspricht eine meinsame Besorgung einzelner Aufgaben, regional integrierte Wörtherseeregion den Vorgaben der Landesplanung (vgl. allgemein Entwicklungsagentur GmbH im eigenen Wirkungsbereich, durch die Ge- meinden. (vgl. Lander der Steiermärkischen Landesplanung Kärnten 2009, S.13, S.18; Landesregierung, S. 7) Die Aufgaben der für den Tourismus S.19, zu Kooperationen Generalversammlung Entwickungsagentur gehen jedoch über S.58, S.78ff.) sowie der Wirtschaftsstrategie beteiligt an gründet/beteiligt an den eigenen Wirkungsbereich hinaus, wo- (vgl. Kärntner Landesholding 2013, S. 10ff; wählt Geschäftsführung durch diese Rechtsform nicht geeignet ist. S.21ff.) Die Vereinsform wiederum benötigt keine wirtschaftliche Beteiligung, wodurch jeder- Eine Mitfinanzierung durch den Europäisch- zeit ein formloser Austritt einer Gemeinde en Fonds für regionale Entwicklung wäre kooperieren möglich wäre. Die Gesellschaft mit be- in diesem Fall empfehlenswert. Die Anteile Medizintechnikcluster GmbH Wörthersee Tourismus GmbH schränkter Haftung (GmbH) verbindet die der Gemeinden sollten möglichst gleich Vorteile des Gemeindeverbandes, nämlich sein, natürlich unter Wahrung der im Tour- der Möglichkeit der breiteren Vertretung ismusgesetz vorgegebenen Kostenteilung Generalversammlung Generalversammlung der Mitgliedsgemeinden, einen stärkeren (vgl. K-TG 2011) und den ursprünglichen Grad der Institutionalisierung sowie der auf den Nächtigungen basierenden Anteilen wählt wählt Verbindlichkeit mit einer Geschäftsführung der Gemeinden an der Wörthersee Touris- (vgl.Rauch/Spielmann/Golas 2001, S69.). mus GmbH. Geschäftsführung Geschäftsführung Ein weiterer Pluspunkt dieser Rechtsform ist die potenziell flexiblere Repräsentations- Generell ist diese Kooperationsinfrastruk- struktur in den Entscheidungsgremien sowie tur am erfolgreichsten, wenn eine möglichst beteiligt an/ beteiligt an/ die Möglichkeit der direkten Einbindung der vollständige Mitgliedschaft aller Gemeinden beraten beraten bereits etablierten und im Kärntner Touris- der Region gegeben ist. Klagenfurt ist hier- musgesetz vorgesehenen Wörthersee Tour- bei ausgenommen, da die Stadt bereits über ismus GmbH. eine diversifizierte Wirtschaft verfügt, eher nicht an einer Standortkonkurrenz bei Be- Kärnten Holding Kärnten Holding triebsansiedlungen in ihrer unmittelbaren KWF Wörthersee In- Relevante Gremien in einer GmbH sind frastruktur die Generalversammlung (als letztverant- Umgebung interessiert ist, und durch ihre wortliches Gremium) sowie der Aufsichtsrat Größe eine zu hohe Dominanz in Entscheid- (der den laufenden Betrieb regelt). Besetzt ungsprozessen hätte. Abb. 67 Organigramm werden diese nach Kapitalanteilen.

Zusätzlich würde diese Gesellschaft auch durch den Kärntner Wirtschaftsförderungs- fonds mitgetragen. Einerseits wäre dann

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Die Basis des Ausgleichs stellt einerseits die Schwieriger stellt sich die Lage im Touris- welcher durch die Tourismusabgabe an die Finanzausgleich Kommunalsteuerleistung aller Betriebe dar, mussektor dar, wo mittels des Systems der Gemeinden beziehungsweise an die Tour- welche Mitglieder des Medizin Technik Clus- Ortstaxen, Nächtigungstaxen und Touris- ismusverbände fließt, hängt von folgender ters sind. Andererseits sind es die Betriebe, musabgaben bereits eine Form des Finanza- Formel ab: Nicht alle Gemeinden weisen die gleichen die durch das beschriebene Gesundheits- usgleichs existiert. Die Höhe des Betrages, Standortvorteile für bestimmte Nutzungen tourismusgütesiegel ausgezeichnet sind. auf. Nichtsdestotrotz ist ein regional integ- riertes Vorgehen notwendig. Ähnlich dem Modell der „Interkommunalen Betriebsansiedelung Freistadt“ (vgl. INKO- X= [ 0,5 * (a/b) + 0,5 * (c/d) ] * ( 0,3 * b) In der Region stellt sich dies noch besonders BA 2013, S.5) sollen dabei 10% der Kom- X...... Betrag der an die Gemeinde x fließt. akut dar, aufgrund der beiden verschiedenen munalsteuerleistung der Clusterbetriebe a...... Betrag der in der Gemeinde x an Tourismusabgaben erwirtschaftet wird Branchen an den je „neuen Ufern“. Daher der Standortgemeinde zur Abdeckung spe- b...... Betrag der im gesamten Land Kärnten an Tourismusabgaben benötigt es aufgrund des notwendigen ge- zifischer Kosten zugutekommen, der Rest erwirtschaftet wird meinsamen Vorgehens und der langfristigen verteilt sich nach den Kapitalanteilen der c...... Nächtigungszahl des Vorjahres in der Gemeinde x Perspektive einen Finanzausgleich, der auch Entwicklungsagentur und der Kärnten Hold- d...... Nächtigungszahl des Vorjahres im Land Kärnten nach etwaigen politischen Veränderungen ing. In den folgenden Grafiken wird davon das Verbleiben der Gemeinden in der Koop- ausgegangen, dass sich die Kärnten Holding erationsstruktur abischert. mit 10% beteiligt:

Das bedeutet, dass 30% der Einnahmen (vgl. K-TG 2011). Da die nicht-Standortge- durch die Tourismusabgaben unter den Ge- meinden von dieser vom Land verordneten meinden aufgeteilt werden. Der Betrag der Aufteilung nur in einem geringen Ausmaß Aufteilungsschlüssel Einnahmen letztendlich in der Gemeinde ankommt, ist profitieren, schlagen wir, wie beim Mediz- zu 50% abhängig vom Anteil des Betrages intechnikcluster einen Finanzausgleich, auf 25% 13% 10% 8% 7% 7% 6% 4% 10% 10% der Tourismusabgaben, welche in der jew- Basis der Kommunalsteuerleistung der Ge- eiligen Gemeinde im vorigen Kalenderjahr sundheitshotels, vor. Der Aufteilungsschlüs- 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Velden Moosburg Krumpendorf Pörtschach Schiefling erwirtschaftet wurden, am landesweiten Be- sel sollte sich auch hier wieder nach der Keutschach Techelsberg Maria Wörth Standortgemeinde Kärntner Landesholding trag der Tourismusabgaben ab. Die restli- Einwohnerzahl der Gemeinden, dem Anteil chen 50% hängen vom Anteil der Gemeinde der Kärnten Holding und einem 10%-igen Abb. 68 Aufteilungsschlüssel Einnahmen an den landesweiten Nächtigungszahlen Standortbonus richten. Dadurch wäre die im vorigen Kalenderjahr ab. Im Endeffekt gleiche gerechte Aufteilung der Kosten und fließen ca. 20-40% der ursprünglich in der Erträge, wie beim Medizintechnikcluster Gemeinde erwirtschafteten Tourismus- gewährleistet. Aufteilungsschlüssel Ausgaben agaben an die Gemeinde zurück. Von den Ortstaxen fließen 50% an den Tourismus- Vereinfacht zusammengefasst ergibt sich 28% 14% 11% 9% 8% 8% 7% 5% 10% verband, 45% an die regionale Tourismus- der Finanzausgleich wie folgt: organisation und zu 5% an die Gemeinden. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Velden Moosburg Krumpendorf Pörtschach Schiefling Keutschach Techelsberg Maria Wörth Kärntner Landesholding

Abb. 69 Aufteilungsschlüssel Ausgaben Medizintechnik- Tourismusbetriebe Betriebe mit mit Kommunalsteuer, Finanzausgleich Kommunalsteuer Tourismusabgabe

120 Abb. 70 Überblick Finanzausgleich 121

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Operative Instrumente 1.1. Auswahl geeigneter flächen

Impulszentrum

Da es in den Gemeinden der Region, außer Marketing Betriebsansiedelung Klagenfurt, an freistehenden Betriebsflächen mangelt, müssen für die anzusiedelnden Be-

triebe des Medizintechnikclusters neue, gee- ~1,7ha ignete Flächen gefunden und in „Bauland- Betriebsgebiet“ umgewidmet werden. Jene ~0,4ha Flächen der Region ohne Klagenfurt, die sich ~2,7ha EntwicklungsagenturMedizintechnik weder in einer Natur- noch einer Gefahren- Cluster Wörthersee schutzzone befinden und auch unbebaut sind, wurden anhand folgender Kriterien auf ihre Eignung als Betriebsgebiet überprüft: Entwicklungsagentur Auswahl geeigneter Flächen Abb. 72 Pörtschach Wörthersee Erschließung

Erschließung Vierseental Gesundheitstourismus Größe

Nähe zum Verkehrskorridor

Entwicklung einer App Lage im Tal

Gütesiegel Ortsnähe

Aufbau einer Marke Nähe zu anderen Gewerbe- Abb. 71 Operative Instrumente gebieten Abb. 73 Lind ob Velden

1. Entwicklungsagentur GmbH Die Flächen, die den Kriterien entsprechen befinden sich in Pörtschach-Sallach und in Alle Gebiete sind ortsnah, liegen jedoch Lind ob Velden. Die ausgewählten Grund- außerhalb sehr dicht besiedelter Gebie- Die Entwicklungsagentur dient als Schnitt- Durch die enge Zusammenarbeit mit den stücke in Pörtschach sind knapp 2,7ha und te und die Verbindung zu Autobahn führt stelle zwischen den beiden wirtschaftlichen Gemeinden, weiß die Agentur Bescheid 1,7ha groß und liegen direkt an der Auto- nicht unmittelbar durch den Ortskern und Schwerpunktsetzungen, Wirtschaft und welche Flächen für welche Nutzungen zur bahnabfahrt Pörtschach-Ost und eignen sich verursacht somit keine höhere Lärmbelas- Tourismus. Ihre Aufgabe ist es, Flächen Verfügung stehen und behält den Überblick hervorragend für die Ansiedlung von Be- tung. Weiters sind die Grundstücke auch gut auszuweisen, die den Wünschen auf beiden über das Siedlungsgeschehen in der gesam- trieben. Ein weiteres, jedoch relativ kleines, öffentlich zu erreichen, da sie nur bis zu fünf Seiten entsprechen. Es erfolgt also ein nach- ten Region. Grundstück von rund 0,4ha und kann als Gehminuten von Bus-oder Bahnstation ent- haltiges Flächenmanagement, da zu Be- Fläche für das Impulszentrum dienen. Das fernt sind. ginn alle Aspekte aus den unterschiedlichen Das Ziel ist die gemeinsame und erfolg- Grundstück in Velden befindet sich westlich Bereichen berücksichtigt werden und die reiche Etablierung des Gesundheitsschwer- von Lind ob Velden, neben einem bere- Suche nach Flächen einer genauen Evalua- punktes, um der Region neue Perspektiven its vorhandenen Gewerbegebiet und ist ca tion folgt. in einer breiteren Aufstellung der Wirtschaft 17,ha groß, es liegt direkt an der B83 und zu bieten. nur wenige Minuten von der Autobahn ent- fernt.

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Eignungskriterien der Tourismusgebiete: aiming for developing solutions to industrial 1.2. Erschliessung der flächen or societal challenges that cannot be “local- ized” in narrow industrial classifications.“ Erschließung (vgl. Lämmer-Gamp/ Kergel/ Nerger 2014, S.28). Die Medizintechnik schließt nicht nur Nachdem die Flächen ausgewählt wurden, Entfernung zum Verkehrskorridor die Herstellung von Prothesen, Implantaten müssen diese erschlossen werden. Da es oder medizinischen Geräten mit ein, sondern sich bei beiden Gebieten um landwirtschaftli- Lage auf Hochebene auch Unternehmen, die sich beispielsweise che Flächen handelt, fehlen noch Anschlüsse auf gesunde Baustoffe spezialisiert haben. Ortsnähe an das Kanalisations-, Elektrizitäts- und Straßennetz, allerdings wurde bereits bei Die Geschäftsführung des Clusters, ange- der Auswahl der Flächen darauf geachtet, keine Inversionswetterlage siedelt im Impulszentrum Pörtschach (vgl. dass diese leicht zu erschließen sind, um die Abb. 75 Schiefling II Maßnahme 1.1.7.), übernimmt dazu eine Kosten gering zu halten. Bei der Anbindung Ruhe Reihe von Aufgaben. Sie dient als Anspre- an das Straßennetz ist darauf zu achten, chpartnerin bei Betriebsansiedlungen, leitet dass einerseits die Betriebe auch Park-, das Impulszentrum und verwaltet die ge- Lade-und Manövrierflächen benötigen und meinsamen Betriebsgebiete. Sie koordini- Für den Gesundheitstourismus werden andererseits wird in der Maßnahme 1.1.6. ert außerdem die Netzwerkbildung zwischen zunächst keine Grundstücke ausgewählt. Da „Gestaltung der Gewerbegebiete“ empfohlen Unternehmen. Eine Studie der ESCA kommt bestehende Hotels, mit Hilfe des Gütesie- die Park- Lade- und Manövrierflächen nicht zu dem Ergebnis, dass diese Vernetzung gels, dazu angeregt werden sollen, sich auf zu versiegeln, sondern diese mit Schotter- untereinander gerade für Unternehmen aus den Gesundheitstourismus zu spezialisieren. rasen zu versehen. Ein weiterer Vorteil der dem medizinischen Bereich von großem Be- In einer späteren Phase ist es aber den- ausgewählten Flächen ist ihre Lage an der lang ist. So können Ressourcen gebündelt noch wichtig, Flächen für den Tourismus Südbahn, die einen Gleisanschluss möglich werden und es findet ein Wissensaustausch zu sichern. Dies soll wie in der Strategie macht, die die Attraktivität der Flächen für statt. (vgl. ebenda, S.27) Auf diese Weise zur Landesentwicklung Kärnten empfohlen, Betriebe erhöhen würde. durch Vorbehaltsflächen geschehen. (vgl. können Unternehmen voneinander lernen und in manchen Bereichen, beispielsweise Landesentwicklungskonzept S.41) Es ha- Die Höhe der Erschließungskosten eines Forschung und Entwicklung, miteinander ben sich drei Flächen in Schiefling erge- Gewerbegebietes kann sich auch negativ auf Abb. 76 Keutschach I kooperieren. Regionale Wertschöpfung, ge- ben und zwei in Keutschach. Die Gebiete die Gemeindefinanzen auswirken, sind diese genseitig Stärkung und lebenslanges Lernen in Keutschach können jedoch, aufgrund zu hoch kann es zu einer jahrzehntelangen sind Felder, die durch Cluster in wirtschaftlich fehlender Plangrundlagen, nicht genauer Belastung kommen. Daher ist eine korrekte stärkeren, europäischen Ländern in beson- eingegrenzt werden. Durchführung einer Investitionskostenrech- derem Ausmaß geleistet werden müssen. nung durch ExpertInnen besonders wichtig. Weiters hilft der Medizin-Technik-Cluster jungen Unternehmen bei der Beantragung 2. Medizintechnik-Cluster von Fördermitteln, beispielsweise der Seed Financing des aws (vgl.: wko1). Dabei bietet sich beispielsweise der Kärntner Wirtschafts- Der Medizintechnikcluster Wörthersee küm- förderungsfonds an. mert sich um die Integration des technolo- gischen Aspekts der Gesundheitsbranche Drittens vertritt der Cluster Unternehmen am Nordufer des Wörthersees. Im besten nach Außen. Das ist vor allem für kleinere Abb. 74 Schiefling I Abb. 77 Keutschach II Fall werden vor Ort durch die Nähe zur Unternehmen, die sich beispielsweise keinen praktischen Anwendung im Rahmen einer eigenen Auftritt bei Messen leisten können, Durch die Auswahl der Flächen, wird auch „holistischen Strategie“ neue Wertschöp- von Relevanz. Relevant ist diese Vertretung gleichzeitig der Abschluss von Verträgen mit fungsketten entstehen: „Strategies that ad- aber auch gegenüber potenziellen KundIn- den Grundeigentümern empfohlen, die die dress the development of entirely new value nen, die praktischerweise, in unmittelbarer Realisierbarkeit des Vorhabens garantieren. chains need to follow a holistic approach Nähe in der gleichen Kooperationsstruktur 124 125

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 LEITPROJEKT LEITPROJEKT erfasst werden. Hierbei kann auf Erfahrun- Der Cluster als ganzes ist förderbar. (vgl. gen aus dem weiter oben skizzierten Real- WKO3 Mögliche Förderungen werden unter 2.1. Impulszentrum 2.2. Auftritt nach aussen isierungsprozess aufgebaut werden, sodass anderem hier erläutert: Unternehmen ihre Forschungs- und Entwick- lungsstrategien zeitgleich mit Interessen 1. Unter dem Titel „Forschung, Entwick- Um Unternehmen einen Anreiz zu geben Die von der Entwicklungsagentur bereit- anderer Institutionen (zB. Krankenhäuser) lung und Innovation“ fördert der Kärntner sich in der Region anzusiedeln und Unterne- gestellten Standorte müssen auch durch als auch der EndverbraucherInnen abstim- Wirtschaförderungsfonds (KWF) überb- hmensgründungen zu unterstützen, emp- Werbung und Marketing beworben werden, men können. etriebliche Technologie und Qualifizierungst- fehlen wir den Bau eines Impulszentrums. um Unternehmen auf die Region aufmerksam Viertens leistet der Cluster technische Hil- hemen. Ziel ist das Kärntner Innovationssys- Diese haben in der Steiermark, wo bereits zu machen. Diese Aufgabe übernimmt der fe, zum Beispiel bei Patentrechtsfragen. Die tem weiterzuentwickeln. Gefördert werden 31 Impulszentren zur wirtschaftlichen Ent- Medizintechnikcluster. Da aber die Kosten damit verbundene Senkung von Transak- verstärkt Projekte, die sich sozialen Her- wicklung der Regionen beitragen, bestens für so eine Aufgabe sehr hoch sein können, tionskosten in der Patentierung von Erfind- ausforderungen stellen. Förderbare Projekte bewährt. Der Zweck eines Impulszentrums empfehlen wir eine Aufteilung der Aufwend- ungen wirkt als Anreiz zur regionalen Wis- sind beispielsweise kooperative Maßnahmen ist einerseits die Verknüpfung von Wis- ungen auf all Gemeinden, um die Kosten der sensproduktion (vgl. Kramar 2005, S.125). die auf „strategische, impulsgebende Maß- senschaft und Arbeit, indem zum Beispiel einzelnen Gemeinden zu senken. Aber auch hinsichtlich der Unternehm- nahmen mit überregionaler Ausstrahlung“ Fortbildungskurse für ArbeitnehmerInnen ensentwicklung ist dieser Punkt wichtig für oder aber auch „Zusammenarbeit von Un- angeboten werden. Andererseits werden die Medizinbranche (vgl. Lämmer-Gamp/ ternehmen und Forschungseinrichtungen“ auch gemeinsame Räumlichkeiten für Un- Der Cluster ist neben der Vermarktung der Kergel/ Nerger 2014, S.27) . Hierbei ist si- abzielen. ternehmen zur Verfügung gestellt, wodurch Flächen, für interessierte Betriebe, auch für cherlich auch die Rolle des Impulszentrum Kosten gespart werden und Anreize zur ein professionelles Auftreten bei Geschäfts- für JungunternehmerInnen hilfreich. 2. Das Programm „Seedfinancing für Bildung von Netzwerken zwischen den Un- abschlüssen zuständig. Die soll durch fach- Weiters wird über andere Leitbildmaßnah- High-Tech Unternehmen“ des Austria ternehmen sowie zum Austausch von Infor- kundiges Personal, welches im besten Fall men versucht die Planungsregion, die in der Wirtschaftsservice (AWS) macht es sich mationen geschaffen werden sollen. Da sich aus der Region stammt und die örtliche „inneren Peripherie“ Europas liegt, zu attrak- zur Aufgabe, unter anderem jungen (bis die Impulszentren in der Steiermark jew- Gegebenheit kennt, geschehen. Durch die tivieren, was Voraussetzung ist zur Bindung zu sechs Jahre nach Gründung) Unterne- eils auf eine Sparte fokussieren, empfehlen Entwicklungsagentur wird auch die Kom- und dem Erhalt der, für das Programm not- hmen mit Schwerpunkt Informations- und wir die Fokussierung des Impulszentrums munikation vereinfacht, da es nur einen An- wendigen, Fachkräfte (vgl. ebenda., S.45ff.) Kommunikationstechnologien oder Life Sci- Wörthersee auf die Medizintechnik-Branche. sprechpartner für Unternehmen gibt. Auch im Rahmen einer Clusterstrategie lässt ences zu fördern. Es werden verschiedene Dies wäre das erste Impulszentrum für Med- sich die Fortbildung gemeinsam organisie- Aktivitäten gefördert, wie beispielsweise izintechnik in Österreich. ren, was vom Kärntner Wirtschaftsförde- Markterschließungs- , aber auch Patentier- rungsfonds finanziell gefördert wird (vgl. ungskosten. Der Förderrahmen beträgt bis Um branchenspezifischen Anforderun- WKO2). zu einer Million Euro in Form von bedingt gen gerecht zu werden, empfehlen wir als Mitglieder sind Unternehmen, Forschun- rückzahlbaren Zuschüssen. Zusatzleistung die Möglichkeit einer Patent- gs- und Bildungseinrichtungen sowie kor- beratung innerhalb des Impulszentrums, da poratistische Institutionen wie Wirtschafts- 3. Die Investitionsförderung des KWF Patente in der Gesundheitsbranche und so- kammer und andere. Wobei hier auf ein fördert Unternehmen, die bereits im Rahmen mit auch in der Medizintechnik eine wichtige ausgewogenes Verhältnis geachtet werden eines AWS Programmes gefördert werden. Rolle spielen. muss. Ein Mitgliedsbeitrag wird eingehoben, Gefördert werden innovative Projekte mit nicht bloß zur Finanzierung sondern um Un- einer Reihe verschiedener Maßnahmen in, Als Standort sollte eine gut erschließbare ternehmen davon abzuhalten, Mitglied zu je nach Umsatzhöhe oder anderen betrieb- Fläche in unmittelbarer Nähe eines Betrieb- werden ohne sich Gedanken über gemein- swirtschaftlicher Kennzahlen, gestaffel- sgebiets und mit guter Anbindung an die same Vorteile zu machen. Mitgliedsorgan- ter Höhe. Eine Voraussetzung abgesehen öffentlichen Verkehrsverbindungen, sowie isationen und Unternehmen sind nicht auf von der Förderung durch das AWS, ist die an das Straßennetz gewählt werden. Eine die Planungsregione begrenzt, wenngleich Durchführung des gesamten Projekts oder zentrale Lage innerhalb der Region ist eben- sich durch Strukturen wie das gemeinsame zumindest relevanter Teile im Bundesland falls von Vorteil. Darum wird empfohlen, das Betriebsgebiet und das Impulszentrum ein Kärnten. Impulszentrum auf einer etwa 0,4ha großen regionaler Schwerpunkt ergibt, nicht zuletzt Fläche unweit des Pörtschacher Betriebsge- durch die Beratungsleistungen. (vgl. Sölvell bietes zu errichten. 2008, S.58)

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3. Vier Seental - Tourismus Service/Ausstattung Anforderungen des Gütesiegels integriert Weiters fließt die Ausstattung mit folgenden werden. GESUNDHEITS- Leistungen ein: Neubauten im Tourismussektor bekom- GÜTESIEGEL men das Siegel nur wenn sie die Kriterien Die Vier Seentaltourismus als Abteilung o Lichttherapiegeräte WÖRTHERSEE großteils erfüllen können, bestehende Be- der Wörtherseetourismus GmbH wirkt wie o oftmaliges Wechseln der Textilien (Aller- triebe müssen die Nutzung von gesunden der Cluster unterstützend für die Etablier- gikerInnen) Baumaterialien zumindest bei Neubauten ung des Gesundheitstourismus. Einerseits o adaptierte Matratzen für Menschen mit und Sanierungen nachweisen. Vor allem bei werden Marketingaktivitäten durchgeführt Rückenschmerzen (z.B. aus Tempur) Letzterem lohnt die Information bezüglich und andererseits erfolgt eine regelmäßige o Therapieleistungen vor Ort beziehun- Fördermöglichkeiten, beispielsweise durch Qualitätskontrolle der Gesundheitseinrich- Abb. 78 Gütesiegel gsweise in qualifizierter Gehweite, zum den Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds tungen. Eine enge Zusammenarbeit mit den oder die Kommunalkredit. Gemeinden und besonders den Tourismus- Beispiel: betrieben ist eine wichtige Voraussetzung. gekennzeichnet werden sollen: Lage, Ser- vice/Ausstattung, Ernährung und Bauma- - Traditionelle Chinesische Medizin Die Etablierung des neuen Tourismuszwei- 3.2. Aufbau der Marke ges muss stets vorangetrieben und weit- terialien. In diesen Dimensionen können - F.-X.-Mayr Kuren erentwickelt werden. Durch die Schnellle- unterschiedliche Kriterien erfüllt werden, - Fastenkuren bigkeit in der Gesellschaft ist es also wichtig für die es Punkte gibt. Bei Erreichung einer - Ayurvedakuren Für eine Neupositionierung im Gesund- den Gesundheitstourismus am Wörthersee festgelegten Punktezahl gibt es das Gütesie- - Burn-Out Prävention heitssektor ist eine Kommunikationsstrate- immer wieder neu zu erfinden und zukünft- gel, wobei es auch hier je nach Punktezahl gie notwendig, welche national und interna- ige Trends zu erkennen, wobei die Qualität Abstufungen gibt (zB. Gold, Silber, Bronze). - Gesundheitsvorsorge tional wirken soll. Die Wörtherseetourismus gleich bleiben bzw. steigen sollte. Ein Stern steht für jeweils eine Dimension, - Behandlung von Rückenschmerzen welcher wiederum Abstufung je nach er- (zB. Bio-Balance Therapie, Lichtther GmbH leistet erfolgreiche Arbeit im Aufbau der Marke Wörthersee. Dieses Wissen kann Tourismusbetriebe werden auch bezüglich reichten Punkten hat. Grund für die Vergabe apie, Rückenfreundliche Matratzen) auch in der Etablierung des Gesundheits- Förderungen beraten. Beispiele für Förde- eines Gütesiegels, ist die Notwendigkeit - etc. tourismus von großem Nutzen sein. Denkbar rungen wären die Top-Tourismus-Impuls von klar definierten Qualitätsstandards, um sind beispielsweise Annoncen in einschlägi- Investitionsförderung die durch die Ös- sich erfolgreich am Markt zu positionieren. Ernährung gen Publikationen oder Messeauftritte, mit terreichische Hotel und Tourismusbank Im Folgenden werden die einzelnen Dimen- Gesunde Ernährung ist, grundsätzlich und RepräsentantInnen aus der Region. Auch vergeben werden (vgl. WKO 4), die ein- sionen des Gütesiegels mit ihren Kriterien im speziellen bei Heilungsprozessen, ein ein professioneller Internetauftritt ist beim fache Investitionsförderung des Kärntner erläutert: wichtiger Faktor für die Gesundheit des Aufbau einer Marke relevant, der über die Wirtschaftsförderungsfonds (vgl. WKO 5) Menschen. Punkte gibt es zum Beispiel für Region und ihre Ziele und Angebote informi- und besonders die Investitionsförderung im Lage ausgewogene Speisen oder individuelle ert. Tourismus, ebenfalls durch den Kärntner In den Teilräumen der Region Wörthersee Ernährungspläne. Eine Auszeichnung über Schritte zum Aufbau einer Marke: Wirtschaftsförderungsfonds (vgl. KWF 1). bestehen unterschiedliche Lagevorausset- die Inhaltsstoffe und Herkunft der Speisen 1) Aufbau einer visuell klaren und starken zungen für die Entwicklung eines derarti- sollte ebenfalls vorausgesetzt werden. Weit- gen Tourismus. Die Uferzonen des Wörther- Darstellung für die Region durch die Ent- ers könnte es eine Ernährungsberatung von wicklung der visuellen Gestaltungselemente 3.1. Gütesiegel sees sind eher ungeeignet, da durch die Seiten des Betriebes geben. Verkehrstrasse Lärmbelastungen und eine einer Dachmarke, wie Logo, Schriftzug, ei- nem charakteristischen Farbklima, einem schlechtere Luftqualität entstehen, anders Baumaterialien als im Gebiet des Vier Seentals. Wie der typischen Bildstil sowie einem Gestaltung- Um Anreize für Tourismusbetriebe zu Die Eigenschaften verschiedener Baumate- sprinzip, welches das Zusammenspiel der schaffen, um sich am Gesundheitstourismus Name bereits impliziert richtet sich dieser rialen haben unterschiedliche Auswirkun- Programmbestandteil als Ganzes an die Ge- einzelnen Basiselemente regelt. zu beteiligen, wird ein Gütesiegel einge- gen auf den menschlichen Organismus. Ne- 2) Aufbau einer Innen-und Außenkommuni- führt. Die Anforderungen werden von der meinden Keutschach und Schiefling. Dabei ben der in Maßnahme 2.1.1. dargelegten gibt es zwei Abstufungen, ausgehend davon kation mit klarer Botschaft Vier Seental-Tourismusgesellschaft, unter Strategie, BauherrInnen über die Gemeinde 3) Entwicklung eines klaren Claims wie z.B.: Aufsicht der Entwicklungsagentur, überprüft ob der Standort Inversionswetterlage auf- mit Handwerksbetrieben und Baustoffpro- weist oder nicht. Dies kann Einfluss auf den “Wörthersee - Weil mir meine Gesundheit und bei Erfüllung dieser wird das Gütesie- duzenten zu vernetzen, wollen wir uns den wichtig ist“ gel überreicht. Es werden dabei vier Dimen- Heilungsprozess von Atemwegserkrankun- „Sentinel Gesundheitspass“ (vgl. Sentinel) gen nehmen und sollte von ExpertInnen 4) Einheitliche Regeln für die Anwendung sionen identifiziert, die durch ein Gütesiegel zunutze machen. Dieses Zertifizierungssys- der Dachmarke. verortet werden können. tem für Gebäudegesundheit könnte in die 128 129

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ob Velden, welche optimale Standortbedin- 3.3. Gesundheits-App Szenario 2 gungen für Unternehmen bieten, nicht für Betriebsansiedelungen nützen und müsste diese auf den Gemeindegebieten der teilne- Bei Gesundheitstouristen handelt es sich oft Da nicht garantiert werden kann, dass sich hmenden Gemeinden ersetzen. um Personen, welche alleine anreisen. Da- alle Gemeinden der Wörtehrseeregion an bei ist für einen Heilungsprozess, gerade bei der Entwicklungsagentur beteiligen, wird Keinen Einfluss hätte es auf die Organisation motorischen Störungen auch die psychische in folgendem Szenario beschrieben, welche und die Rechtsform der Entwicklungsagentur Gesundheit wichtig. Daher wird empfohlen, Auswirkungen es auf die Agentur hätte, sowie auf den Gesundheitstourismus, wäre dass die Vier-Seental Gesundheitstouris- wenn sich eine Gemeinde nicht beteiligen aber nach wie vor als Gemeinde beteiligt an musgesellschaft ein Vernetzungsportal für würde. Für dieses Szenario wurde Velden der Wörtherseetourismus GmbH. Da es ver- GesundheitstouristInnen entwickelt und be- als jene Gemeinde ausgewählt, da sie über mutlich verstärkt zu Meinungsverschieden- treibt. Dies sollte in Form einer App, aber ausreichende Baulandreserven und für Be- heiten käme, ist die Einrichtung von option- auch auf Browserbasis umgesetzt werden. triebsgebiete geeignete Flächen verfügt, alen Schiedsgerichen in den Gesellschaften Dabei können sowohl die jeweilige Entfer- den größten finanziellen Spielraum hat anzudenken. nung mittels Standortbestimmung, als auch und aufgrund ihrer geographischen Lage gemeinsame Interessen der Gesundheits- eine wichtige Position innerhalb der Region Finanzierung touristInnen angezeigt werden. inne hat: Sie verbindet die Nord- und die Der Finanzausgleich zwischen den Gemein- Südufergemeinden miteinander. Daher sind den würde sich nur dahingehend ändern, So kann man sich zu gemeinsamen (sportli- wir der Ansicht, dass eine nicht-Teilnahme dass der Anteil Veldens zwischen den restli- chen) Aktivitäten verabreden und sich Veldens die größten Auswirkungen auf die chen Gemeinden aufgeteilt werden müsste. Ratschläge geben. Weiters kann es einen Entwicklungsagentur hätte. Somit stellt das Der Aufteilungsschlüssel nach der Ein- Newsletter geben, der darüber informiert folgende Szenario eine Art worst-case-Sze- wohnerzahl mit einer zusätzlichen Standort- welche Gesundheitskurse demnächst an- nario dar. prämie von 10% würde gleich bleiben. Das geboten werden, mit allen nötigen Infor- Falls sich Velden nicht an der Entwicklung- heißt dass die einzelnen Gemeinden einer- mationen zu Uhrzeit, Ort etc.. Gegen einen sagentur beteiligt, hätte das Auswirkungen seits höhere Kosten tragen müssten aber Selbstkostenbeitrag können Gastronomie- auf: andererseits auch höhere Erträge lukrieren betriebe in der Umgebung Annoncen ein- würden. Letzteres trifft insbesondere auf blenden und somit die App zum Teil finan- • Die Finanzierung: Der Anteil Veldens am Krumpendorf und Pörtschach zu, da diese zieren. Es wird auch empfohlen, diese App Interkommunalen Finanzausgleich würde Gemeinden zusätzliche Betriebsstandorte mit dem Ruftaxi „Go-mobil“ zu verknüpfen, entfallen. beherbergen würden. Für die folgende Ab- um die Mobilität der GesundheitstouristIn- bildung wird erneut von 10% Beteiligung nen und damit auch die Vernetzung zu er- • Den Medizintechnik-Cluster: Der Mediz- der Kärnten Holding ausgegangen. leichtern. intechnik-Cluster könnte die Flächen in Lind

Anders als bei gängigen Portalen dieser Art Aufteilungsschlüssel für die Einnahmen ist auf große Schriftzeichen zu achten, um 19% 14% 11% 11% 10% 9% 6% 10% 10% auch älteren Menschen eine leichte Bedien- ung zu ermöglichen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Moosburg Krumpendorf Pörtschach Schiefling Keutschach Techelsberg Maria Wörth Standortgemeinde Kärntner Landesholding

Abb. 79 Aufteilungsschlüssel Einnahmen

Aufteilungsschlüssel für die Ausgaben

21% 16% 12% 12% 11% 10% 7% 10%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Moosburg Krumpendorf Pörtschach Schiefling Keutschach Techelsberg Maria Wörth Kärntner Landesholding

Abb. 80 Aufteilungsschlüssel Ausgaben 130 131

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Ersatz für das Betriebsgebiet Das zweite mögliche Gebiet liegt, wie in allem am Finanzausgleich der INKOBA im Um potenzielle Ersatzflächen für das Be- Szenario 1, in Pörtschach-Sallach, jedoch Referenzbeispiele Bezirk Freistadt. Dort erhalten Gemeinden, triebsgebiet in Lind ob Velden zu ermitteln, nicht direkt an der Autobahn, sondern weit- die als Betriebsstandorte dienen, genau- wurden erneut die Eignungskriterien über- er östlich an der Grenze zu Krumpendorf, so wie bei der Entwicklungsagentur einen prüft (siehe S. 125). Auf Grundlage dieser ist aber dennoch innerhalb weniger Minuten Die Idee einer Entwicklungsagentur ist nicht 10%-igen Standortbonus bei der Aufteilung Eignungskriterien empfehlen wir das Lind von der nächstgelgenen Autobahnabfahrt ganz neu. Sie verbindet mehrere Elemente der Kosten. ob Veldner Betriebsgebiet mit Flächen in „Pörtschach Ost“ zu erreichen. Diese sind ca. aus nationalen sowie internationalen Pro- Krumpendorf-Drasing und Pörtschach-Sal- 4 Hektar und 3,8 Hektar groß, und würden jekten aus der Regionalentwicklung mitein- lach zu ersetzen. Diese haben eine Fläche den Großteil, der wegfallenden Fläche, ander, die sich in der Umsetzung gut be- von insgesamt 11,6 Hektar. kompensieren. Da das Gebiet direkt an die währt haben. Diese sind: Gleise der Südbahn angrenzt, wäre hier ein Das Gebiet Krumpendorf-Drasing liegt di- Gleisanschluss ohne hohem Aufwand real- REFINA rekt an der Autobahnabfahrt Krumpendorf isierbar. Durch die Busstationen „Pritsch- Die „Forschung für die Reduzierung der Abb. 84 Logo INKOBA und ist in etwa 2,7 Hektar groß. Nördlich itz Gletschertopf“ und „Pritschitz Gasthaus Flächeninanspruchnahme und ein nach- der Autobahnabfahrt befindet sich eine Schiffwirt“ ist auch ein Anschluss an das haltiges Flächenmanagement“, ist ein Teil weitere Fläche die sich gut eignet, sie ist Öffentliche Verkehrsnetz gegeben und durch der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Hohe Tauern Health ca. 1,1 Hektar groß und es gibt bereits ein- die Flache Topographie ist eine Bebauung deutschen Bundesregierung. Im Mittelpunkt Dieser Verein bewirbt und organisiert den en kleinen Verbindungsweg zwischen den ohne hohen Kosten durchführbar. dieser Strategie steht (wie der Name schon Gesundheitstourismus in der Hohe Tauern- beiden Flächen. Große Vorteile dieser zwei sagt) ein effizienter Umgang mit Grund und Region. Dieser baut auf regionale Ressour- Flächen wären, dass durch die Lage direkt Boden. Die Entwicklungsagentur orientiert cen, wie den Krimmler Wasserfällen auf, neben der Autobahnabfahrt, der Verkehr sich insbesondere an einem, von der RE- welche eine heilsame Wirkung auf Allergien nicht durch das Ortszentrum rollen müsste, FINA herausgegebenen Leitfaden für die und Asthma haben. Die Entwicklungsagen- die Flächen aufgrund ihrer flachen Topog- Erstellung regionaler Flächenmanagement- tur orientiert sich dabei an der auf region- raphie leicht bebaubar sind und dass die Konzepte, welches den Gründungsprozess alen Ressourcen aufbauenden Entwicklung nächste Busstation „Krumpendorf/Wörther eines regionalen Flächenmanagements be- des Gesundheitstourismus. See Landespolizeikommando“ fußläufig in- schreibt. nerhalb von 5 Minuten erreichbar ist. Durch letzteres wird sichergestellt, dass die Mitar- beiter der Betriebe ihren Arbeitsplatz auch ohne der Benützung des motorisierten In- Abb. 85 Logo Hohe Tauern Health dividualverkehrs bequem erreichen können. Abb. 82 Flächen in Pörtschach-Sallach Ein Nachteil der Flächen ist, dass ein Glei- sanschluss nur unter der Aufwendung von Health meets Tourism hohen finanziellen Mitteln realisierbar wäre. Health meets Tourism im deutschen Meck- Abb. 83 Logo REFINA lenburg-Vorpommern ist ein Netzwerk, in dem AkteurInnen aus Wirtschaft, Tourismus INKOBA Freistadt und Wissenschaft ihr Know-how einbringen Die „Interkommunale Betriebsansiedlung“ um Gesundheitsreisen zu konzipieren. Die ist ein sehr erfolgreiches oberösterreichisch- Entwicklungsagentur hat die Idee der Ver- es Projekt, welches bereits in 17 Oberös- netzung dieser AkteurInnen in der Region terreichischen Regionen angewendet wird. mit dem Ziel übernommen, dass Produkte Dabei schließen sich die Gemeinden einer für den Gesundheitstourismus, im Mediz- Region zusammen, um gemeinsam Betrieb- intechnikcluster hergestellt werden sollen. sgebiete zu entwickeln und zu vermarkten. Die anfallenden Kosten und Erträge werden dabei durch einen Interkommunalen Finan- Abb.81 Flächen in Krumpendorf-Drasing zausgleich aufgeteilt. Die Entwicklungsa- gentur orientiert sich neben der Methode der Interkommunalen Betriebsansiedlung vor 132 133

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Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling. Verfügbar unter: http://www.schutzgebiete.ktn. Urlaub und Freizeit Kärnten, http://www.ganz-kaernten.at/ausflugsziele-bei-regen-schlechtwetter- gv.at/index.php?/de/Praedikate/Ramsar-Gebiet/Moor-und-Seenlandschaft-Keutschach-Schiefling in-karnten/ . Zuletzt abgerufen am 1.11.2015. (9.1.2016) Verfügbar unter: https://www.wko.at/Content.Node/Service/Unternehmensfuehrung--Finan- Moosburg.gv.at, http://www.moosburg.gv.at/suchsynonyme/eislaufen; zuletzt abgerufen am zierung-und-Foerderungen/Foerderungen/Foerderdatenbank---Foerderungen/k/Kaernten__Forsc-

2.11.2015 hung__Entwicklung_und_Innovation.html (19.2.2016)

Zwischen- und überbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen. Förderung von Ausbildungsverbünden Nonconform ideenwerkstatt. Verfügbar unter: http://www.vor-ort.at/ (20.2.2016) und Zusatzausbildungen. Verfügbar unter: https://www.wko.at/ Orf.at, kaernten.orf.at/news/stories/2633698/. Zuletzt abgerufen am 30.10.2015. Content.Node/Service/Unternehmensfuehrung--Finanzierung-und-Foerderungen/Foerderungen/ Foerderdatenbank---Foerderungen/Zwischen-_und_ueberbetriebliche_Ausbildungsmassnahmen. Raumplanung Steiermark, Das Örtliche Entwicklungskonzept Ein Leitfaden, http://www.raumpla- htm (19.2.2016) nung.steiermark.at/cms/dokumente/10212475_61637891/64e92032/Leitfaden_OEEK.pdf, zuletzt abgerufen am (5.1.2016) REFINA, Leitfaden für die Erstellung regionaler Flächenmanagement-Konzepte. Verfügbar unter: 138 139

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb.1: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.17: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung

Abb.2: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.18: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung

Abb.3: eigene Darstellung Abb.19: eigenes Foto

Abb.4: CORINE landcover 2006, eigene Darstellung Abb.20: eigene Foto

Abb.5: CORINE landcover 2006, data.ktn.gv.at, eigene Darstellung Abb.21: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung

Abb.6: CORINE landcover 2006, ÖEK der Gemeinden, Velden, Pörtschacht und Moosburg, data. Abb.22: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung ktn.gv.at , eigene Darstellung

Abb.23: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.7: gis.ktn.gv.at Abb.24: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.8: gis.ktn.gv.at Abb.25: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.9: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.26: eigene Darstellung Abb.10: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.27: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.11: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.28: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.12: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.29: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung

Abb.13: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.30: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.14: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.31: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.15: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.32: data.ktn.gv.at, eigene Darstellung Abb.16: Statistik-Austria-ein Blick auf die Gemeinden, eigene Darstellung Abb.33: data.ktn.gv.at, eigene Darstellung

140 141

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Abb.34: eigenes Foto Abb.52: http://www.lofer.com/images/Content/Winter/Langlaufen/skaten-loipe-lofer.jpg

Abb.35: eigene Darstellung Abb.53: http://www.leingarten.de/fileadmin/_migrated/pics/Trimm-Dich-Pfad_002_01.jpg

Abb.36: eigene Darstellung Abb. 54: http://www.bund-naturschutz.de/uploads/tx_news/GruenesBand_Burggrub_FotoLei- dorf_2003_01.jpg Abb.37:CORINE landcover 2006, data.ktn.gv.at, eigene Darstellung Abb.55:: https://www.kohlhauer.com/sites/default/files/field_showcase_image/f-argancy-a4_ Abb.38: lärminfo.at bruecke_xt-20_scorsa-frame_antigraffiti_2011_300dpi_30.jpg

Abb.39: lärminfo.at Abb.56: eigenes Foto

Abb.40: CORINE landcover 2006, data.ktn.gv.at, eigene Darstellung Abb.57: eigenes Foto Abb.58: http://www.ite.tugraz.at/media/archive4/Prototypen/Donau-Schwimm-Insel/Schwimmin- Abb.41: CORINE landcover 2006, data.ktn.gv.at, eigene Darstellung sel_Sommer.jpg

Abb.42: eigene Darstellung Abb.59: gis.ktn.gv.at, eigen Darstellung Abb.43: eigene Darstellung Abb.44: eigene Darstellung Abb.60: eigenes Foto Abb.45: eigene Darstellung Abb.46: eigene Darstellung Abb.61 : http://img4.eurotransport.de/Contrac-E-Cobus-Flughafenbuss-fotoshowBigImage- Abb.47: eigene Darstellung 7dc45d43-65076.jpg

Abb.48: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung Abb.62: http://mobil.radiohamburg.de/var/ezflow_site/storage/images/media/images/u-bahn- legienstrasse-barrierefreier-ausbau/43341578-4-ger-DE/U-Bahn-Legienstrasse-Barrierefreier-Aus- Abb.49: http://www.synapsisdesign.de/tl_files/Diashows/Trumpf_Messestand/trumpf_ bau_image_660.jpg medica3_790x487.jpg Abb.63: http://www.kleinezeitung.at/images/uploads_520/4/d/e/3962078/go_katz726.jpg Abb.50: http://www.hohensinn-architektur.at/bilder/iz-zeltweg1.jpg Abb.64: eigenes Foto

Abb.51:https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/04/Klagenfurt_Sankt_Ruprecht_Pri- moschgasse_Fachhochschule_Technikum_Kaernten_10032009_45.jpg Abb.65: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung 142 143

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 Abb.66: eigen Darstellung

Abb.83: http://www.hai-info.net/refina_logo_mit%20bmbf_logo_klein.jpg Abb.67: eigene Darstellung

Abb.84: http://www.tzf.at/uplfiles/INKOBA_Logo_2014-ZW-11_03_2015-09_03_43.jpg Abb.68: eigene Darstellung

Abb.85: http://www.nationalpark.at/fileadmin/user_upload/Ferienregion/JPG_2014_15/HoheTau- Abb.69: eigene Darstellung ernHealth_logo.jpg

Abb.70: eigene Darstellung Deckblätter: eigenes Foto

Abb.71: eigene Darstellung

Abb.72: gis.tkn.gv.at, eigene Darstellung

Abb.73: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung

Abb.74: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung

Abb.75: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung

Abb.76: maps.google.at, eigene Darstellung

Abb.77: maps.google.at, eigene Darstellung

Abb.78: eigene Darstellung

Abb.79: eigene Darstellung

Abb.80: eigene Darstellung

Abb.81: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung

Abb.82: gis.ktn.gv.at, eigene Darstellung 144 145

Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee - Gruppe 9 H

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GESUNDHEITS- GÜTESIEGEL WÖRTHERSEE

Bestand Diversifizierung der Wirtschaft Neues Wohnen Regionale Infrastruktur ausbauen Autobahn Wald Ausbau der Natura-Trail Neue Wohngebiete Gestaltung öffentlicher Plätze Projekt 2 Räumliche Entwicklungsplanung Wörthersee Schnellstraße Gewässer Loipe/Trimm dich Pfad Lärmschutzwände Gestaltung öffentlicher Seezugänge Wintersemester 2015/2016

Landesstraße Naturatrail Erweiterung Bauland-Betriebsgebiet Entwicklungsgrenzen H? Barrierefreie Bahnhöfe Regionalplan

Bahn Landschaftsschutzgebiet Bauland-Betriebsgebiet-Szenario 2 Grünraumvernetzung E-Bike Stationen BetreuerInnen und Fachbereiche Fachbereich für Regionalplanung und Regionalentwicklung Assistant Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Dillinger Schwarzplan Naturschutzgebiet Impulszentrum E-Carsharing Stationen Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.techn.Nina Svanda (Hauptbetreuung) Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn.Peter Kurz

Dauersiedlungsraum Natura 2000 Vorbehaltsfläche-Tourismus Go-Mobil Techelsberg Fachbereich Soziologie ? Landwirtschaft Ramsargebiet Entwicklungsagentur Wörthersee Straßenausbau Senior Lecturer Dipl.-Ing. Arnold Faller Fachbereich für Verkehrssystemplanung Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Michael Klamer

GESUNDHEITS- GÜTESIEGEL Betriebsgebiet Hochwassergebiet WÖRTHERSEE Gesundheitsgütesiegel Kulturelle Aktivitäten

Kartengrundlage Gruppe 09, Neue Ufer CORINE Land Cover Konzentration FH-Klagenfurt Freizeitmöglichkeiten GIS Steiermark 1:40.000 Nemeth Balázs 1027101 Digitaler Atlas von Kärnten Pire Ako 0702154 open.data.gv Schneeberger Nadine 1204198 Stiedl Sebastian 1126569 Stand: 2016 Erhöhung der Taktfrequenz Erstellungsdatum: 20.02.2016