Landesbetrieb Für Forst- Und Domänenverwaltung
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LANDESBETRIEB FÜR FORST- UND DOMÄNENVERWALTUNG 1. Allgemeines Der Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung verwaltet die Domänengebiete und Landeswälder der Autonomen Provinz Bozen auf Grundlage des Landesgesetzes Nr. 28 vom 17.10.1981, das den Aufbau und die Zuständigkeiten des Betriebes regelt. Dem Betrieb, der Verwaltungsautonomie und eigene Rechtspersönlichkeit besitzt, steht der Verwaltungsrat vor. 2. Verwaltete Grundfläche und Konzessionen Die vom Landesbetrieb für Forst- und Domänenverwaltung verwalteten Grundflächen sind im Grundbuch unter „Autonome Provinz Bozen – unveräußerliche Güter Forste“ eingetragen. Die Verwaltung verfügt über 75.165,7 ha Gesamtfläche. Davon sind rund 5.000 ha Wald. Der Rest sind vor allem unproduktive Flächen mit Gletschern und Hochgebirge. Die Flächen im Pustertal und im oberen Eisacktal werden von der Forst- und Domänenstation Aicha, Nikolausstraße 8, 39040 Natz-Schabs, Tel. 0472 458847, Fax 0472 838957, [email protected] betreut. Die Gebiete südlich von Brixen, inklusive das Grödnertal von der Domänenstation Villnöß, Bergerweg, 2, 39040 Villnöß, Tel. 0472 840129, Fax 0472 841577, [email protected] und jene südlich davon von der Forst- und Domänenstation Latemar mit Sitz in der Karerseestraße 110 in 39056 Welschnofen, Tel. 0471 613127, Fax 0471 613623, [email protected]. Die Domänenstation Moos in Passeier, Dorf 23 in 39013 Moos in Passeier, Tel. 0473 643520, Fax 0473 648642, [email protected] ist für die Flächen im Passeier- und Ultental zuständig während die Gebiete im Vinschgau direkt vom Zentralamt in Bozen verwaltet werden. Die vom Landesbetrieb verwalteten Flächen sind im Geobrowser der Provinz Bozen einsehbar (www.provinz.bz.it/raumordnung/geodaten/). Im Jahr 2014 wurden insgesamt 358 Grundkonzessionen verwaltet. 7 Konzessionen wurden neu ausgestellt, 79 Konzessionen wurden erneuert, 17 geändert bzw. ergänzt, 2 wurden archiviert. 69 der verwalteten Konzessionen sind Jagdkonzessionen, welche im Sinne des L.G. 28/81, Art. 4, Abs. 6, für die angrenzenden Jagdreviere ausgestellt wurden. Die anderen Konzessionen betreffen z.B. Berghütten, Schi-, Langlauf- und Rodelpisten, Seilbahnen bzw. Aufstiegsanlagen, Wege, Telefon-, Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen. Die Anlage von Steigen auf Landesgrund ist bei der zuständigen Domänenstation oder beim Verwaltungssitz in Bozen zu melden. Dasselbe gilt auch für Veranstaltungen und Grundbenutzungen jeglicher Art. Neben 1 den Grundkonzessionen wurden auch verschiedene Jahresgenehmigungen für Weide, Heumahd, Brennholzsammlung und für das Aufstellen von Bienenständen direkt von den zuständigen Forst- und Domänenstationen erteilt. Flächenverzeichnis nach Gemeinden Gemeinde Fläche [ha] Gemeinde Fläche [ha] ABTEI 762,8542 RASEN-ANTHOLZ 1.251,3573 AHRNTAL 3.334,8489 RATSCHINGS 2.843,9205 ALDEIN 33,2712 RITTEN 8,2436 BOZEN 4,3299 RODENECK 30,2189 BRENNER 819,2330 SAND IN TAUFERS 4.044,5379 BRIXEN 159,5872 SARNTAL 376,5100 CORVARA (KURFAR) 982,0411 SCHENNA 247,9791 DEUTSCHNOFEN 310,7757 SCHLANDERS 1.349,4886 DORF TIROL 64,3653 SCHLUDERNS 17,6725 ENNEBERG 4.236,8756 SCHNALS 3.082,5390 FRANZENSFESTE 353,4382 SEXTEN 1.787,0609 FREIENFELD 381,0923 ST. CHRISTINA IN GRÖDEN 835,0750 GRAUN IM VINSCHGAU 1.446,4953 ST. LEONHARD IN PASSEIER 484,5585 GSIES 31,8638 ST. MARTIN IN PASSEIER 23,8746 INNICHEN 1.200,4843 ST. MARTIN IN THURN 635,5737 KASTELBELL-TSCHARS 0,2106 ST. PANKRAZ 104,0931 KASTELRUTH 434,5718 STERZING 75,8055 KLAUSEN 12,8859 STILFS 6.784,3691 LAAS 1.861,6736 TAUFERS IM MÜNSTERTAL 605,2607 LAJEN 294,2693 TERLAN 7,4104 LATSCH 578,3619 TIERS 519,5271 MALS 5.832,4649 TOBLACH 2.124,3237 MERAN 4,5987 TRAMIN 31,5682 MOOS IN PASSEIER 3.235,9555 ULTEN 1.215,3770 MÜHLBACH 952,1211 VAHRN 534,4369 MÜHLWALD 1.333,1179 VILLANDERS 395,1624 NATURNS 182,4157 VILLNÖSS 2.512,8930 NATZ-SCHABS 6,2799 VINTL 1.085,8700 PARTSCHINS 754,2027 VÖLS 91,4219 PFITSCH 3.677,9506 WELSBERG 2,1907 PRAD AM STILFSERJOCH 513,0149 WELSCHNOFEN 1.560,9593 PRAGS 1.758,5629 WENGEN 583,1490 PRETTAU 3.038,5546 WOLKENSTEIN IN GRÖDEN 1.320,4591 GESAMTFLÄCHE 75.165,6557 Hektar Flächenverzeichnis Gemeinden mit Mitbesitz Gemeinde Anteil Fläche [ha] FREIENFELD 3/100 46,1084 SCHNALS 1/9 3,0486 WELSCHNOFEN 1/2 0,0433 GESAMTFLÄCHE 1,7436 Hektar Im Jahr 2014 wurden Vermessungsarbeiten sowie die Eintragung ins Grund- und Gebäudekataster des alten Almgebäudes „Rodel“, KG. Villnöss, Forsthütte „Drossberg“, KG. Pfitsch und der Forsthütte „Kirchwald“ in der KG. Stilfs vorgenommen. Am Stilfserjoch wurde in der Örtlichkeit „Livrio“ sämtliche Grundstückgrenzen der Landesforstdomäne erhoben und kartografisch für eine Mappenkorrektur im Katasteramt Schlanders hinterlegt. Am Karerpass in der Örtlichkeit „Karersee“, ist für die geplante Parkplatzerweiterung die notwendige Geländeerhebung durchgeführt worden. 2 3. Waldbauliche Behandlung Der Wald bietet Schutz vor Erosion, Steinschlag und Lawinen, reinigt Luft und Wasser, ist ein prägendes Landschaftselement und wird als Erholungsraum sehr geschätzt. Er liefert den wertvollen, natürlich nachwachsenden Rohstoff Holz und ist zudem auch ein unersetzlicher Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Die nachhaltige Erhaltung des Waldes als stabiles Ökosystem ist ein Hauptziel des Landesbetriebes für Forst- und Domänenverwaltung. Strukturreiche Mischbestände mit standortsgemäßen, bodenständigen Baumarten werden gefördert und gleichaltrige Reinbestände großer Flächenausdehnung möglichst vermieden. Bei allen waldbaulichen Eingriffen wird immer darauf geachtet, dass die Stabilität der Waldbestände wenig beeinträchtigt wird. Randbäume bzw. Randgruppen werden sehr sorgfältig ausgewählt und der mehrstufige Bestandesaufbau der Hochlagen wird beibehalten. Der Wald wird von vielen Menschen als Ort der Entspannung und Erholung genutzt. Um diesen Bedürfnissen zu entsprechen, werden abwechslungsreiche Bestände mit hohem Laubholzanteil gefördert. Dimensionsstarke Baumriesen entlang der Wanderwege sind wie Monumente und passende Infrastrukturen (Steige, Holzbrücken, Bänke, Hinweisschilder) wirken einladend. Nicht nur in den Naturparken wurden eigene Projekte zur Förderung der Erholungsfunktion realisiert. Die Wälder des Landesbetriebes sind gesetzliche Wildschutzgebiete, weshalb durch eine effiziente Besucherlenkung gleichzeitig wichtige Rückzugsgebiete für Wildtiere geschaffen werden. Durch ungestörte, naturnahe Waldstrukturen soll die Vielfalt an Tieren und Pflanzen erhalten bleiben. Höhlen- und Horstbäume werden ebenso wie Baumriesen, bizarre Gestalten, stehendem bzw. liegendem Totholz in angemessener Anzahl und Verteilung belassen. 4. Holznutzung Die ergiebigen Schneefälle des vergangenen Winters haben die Waldbestände sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem im Latemarwald hat Nassschnee in einer Höhenlage von 1.400 bis 1.600 m.ü.M. große Schäden angerichtet. Insgesamt wurden in der Domänenstation Latemar 5.302,93 Vfm an Schneedruck (Stamm- und Wipfelbrüche) aufgearbeitet, das entspricht fast dem vorgesehenen Jahreshiebsatz. Die Aufarbeitung des Schadholzes gestaltete sich aufgrund folgender Faktoren als äußerst schwierig: die ungünstige Verteilung der Einzelbäumen in Stangen- und Baumholzbeständen, die dimensionsschwachen Stämme, die späte Schneeschmelze, die vielen Regentage und der aufgeweichte Boden. Der Großteil des Schadholzes konnte dennoch aufgearbeitet werden, so dass im laufenden Jahr nur mehr ein kleiner Teilbereich zu erledigen ist. 3 Schneebruchschäden im Winter 2013 / 2014 In St. Pankraz hat der Sturm „Xaver“ einen Windwurf mit 1.290,31 Vfm verursacht. Die Aufarbeitung dieses Schadholzes wurde in Zusammenarbeit mit einer Holzerfirma gemacht und bereits im Juni abgeschlossen und das Sägerundholz wurde noch vor dem Sommer im Sägewerk Latemar eingeschnitten. Oberhalb des Forstgartens in Aicha sind in den Kiefernwäldern ebenfalls Schneedruckschäden entstanden. Dieses Holz wurde aufgearbeitet und wie andere Rundhölzer minderer Qualität vor Ort zu einem recht guten Preis verkauft. Die Aufarbeitung des Schadholzes hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, so dass fast nur in der Domänenstation Villnöss Pflegehiebe durchgeführt werden konnten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 15.701 Bäume mit 14.876,44 Vfm genutzt. Knapp 60 % dieser Menge (8.791,47 Vfm) sind dabei als Schadholz angefallen. Nur 4.656.27 Vfm, das sind weniger als ein Drittel der genutzten Holzmasse, wurden normal ausgezeigt. Der Gesamthiebsatz von 12.385 Vfm durfte - in Absprache mit dem Amt für Forstplanung - aufgrund der hohen Schadholzmengen überschritten werden. Holznutzungen in Vfm von 2004 bis 2014 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Hauptnutzung 8792 9492 10.211 8.434 7.363 8.083 3.368 8.011 5.894 7.439 4.657 Schadholz 1858 481 674 793 1.087 1.012 3.439 1.812 3.773 641 8.792 Pflegehiebe 1392 1485 2.336 2.003 1.913 1.069 2.119 2.642 2.840 3.831 669 Sonstiges 155 569 512 596 2.155 1.702 2.154 1.645 1.712 1.395 758 Insgesamt 12.197 12.027 13.733 11.826 12.518 11.866 11.080 14.110 14.220 13.306 14.876 4 Abb. 1 Holznutzungen von 2004 bis 2014 Im Rahmen eines Waldpflegeprojektes sollten in der Forst- und Domänenstation Latemar ein Harvester „Timberjack“ und ein Forwarder „Gremo“ eingesetzt werden. Diese Maschinen wurden für die Aufarbeitung des Schadholzes entlang der Forstwege benötigt. Aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse durch die ständigen Niederschläge konnten die Waldbestände aber nicht befahren werden, weshalb das Projekt erst in diesem Jahr abgeschlossen wird. Baustelle Forstweg Vilsegg Auch