Ausbaustrecke Hamburg–Berlin Für 230 Km/H Fachbuchreihe Der ETR – Eisenbahntechnische Rundschau

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Ausbaustrecke Hamburg–Berlin Für 230 Km/H Fachbuchreihe Der ETR – Eisenbahntechnische Rundschau Edition Ausbaustrecke Hamburg–Berlin für 230 km/h Fachbuchreihe der ETR – Eisenbahntechnische Rundschau © 2005 bei Eurailpress Tetzlaff-Hestra GmbH & Co. KG, Nordkanalstraße 36, D-20097 Hamburg Telefon + 49 (0) 40 237 14 - 03; Telefax: + 49 (0) 40 237 14 - 259 E-mail: [email protected], Internet: www.eurailpress.com Alle Rechte der Verbreitung und Wiedergabe vorbehalten. Übersetzungen in eine andere Sprache, Nachdruck und Vervielfältigung — in jeglicher Form und Technik, einschließlich Übernahme auf elektronische Datenträger und Speicherung in elektronischen Medien, auch auszugsweise — nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet. Verlagsredaktion: Dipl.-Volksw. Ursula Hahn Anzeigen: Silke Härtel (verantw.) Vertrieb und Buchservice: Riccardo di Stefano Layout und Produktion: Axel Pfeiffer Druck: Druckhaus Darmstadt GmbH Printed in Germany ISBN 3-7771-0332-2 Ausbaustrecke Hamburg–Berlin für 230 km/h Herausgeber: Dipl.-Ing. Roland Heinisch Dipl.-Ing. Armin Keppel Dr.-Ing. Dieter Klumpp Professor Dr.-Ing. Jürgen Siegmann in Zusammenarbeit mit der DB ProjektBau GmbH, Berlin Konzeptionelle Beratung und Schriftleitung: Dipl.-Ing. Wolfgang Feldwisch Dr.-Ing. Eberhard Jänsch Inhalt 7 Vorwort Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, Berlin 9 Geleitwort Dr. Manfred Stolpe, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Berlin 10 Tempo 230 zwischen Hamburg und Berlin Dipl.-Ing. Wolfgang Feldwisch, Frankfurt a.M.; Dipl.-Ing. Olaf Drescher, Berlin und Dr.-Ing. Christine Haag, Berlin 20 Wiedergeburt einer Rekordstrecke Dipl.-Ing. Hans-Erich Fröhlich und Dipl.-Ing. Christian Knittler, Berlin 26 Planfeststellung und Bauaufsicht Prof. Dipl.-Ing. Rolf Schädlich und Volker Kurze, Berlin 32 EG-Prüfung der ABS Hamburg–Berlin Dipl.-Ing. Hartmut Freystein; Dipl.-Ing. Dirk Behrends und Dipl.-Ing. Markus Köppel, Bonn 40 Zeitgemäße Werkzeuge der Projektorganisation Dipl.-Ing. Jörg-Peter Rosenfeld, Berlin 42 Fahren und Bauen auf der Strecke Dipl.-Ing. Gabriele Schimke, Berlin; Dipl.-Ing. Andreas Henkel und Dipl.-Ing. Ingo Bartels, Hannover 48 Georadar für die Erkundung des Untergrunds Dipl.-Ing. Jürgen Niessen und Dipl.-Ing. (FH) Sabine Boden, Achim 56 Geogitter und Stopfsäulen Dipl.-Ing. Steffen Tost, Dresden; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Kempfert, Kassel und Dipl.-Ing. Frank Brünger, Wallenhorst 64 Dynamische Stabilität der Erdkörper Prof. Dr.-Ing. Klaus Lieberenz, Dresden; Dipl.-Ing. Dirk Wegener, Dresden und Dr.-Ing. Frank H. Müller-Boruttau, Inning-Buch 76 Erdbauwerke Dr.-Ing. Ulrike Weisemann, Dresden und Dipl.-Geol. Ralph Fischer, Frankfurt a.M. 83 Beseitigung der Bahnübergänge Dr. rer. nat. Martina Schimmelmann, Potsdam und Dipl.-Ing. Klaus Püllen, Hannover 90 Straßen- und Eisenbahnbrücken Dipl.-Ing. Jens Kulecki, Berlin 4 Edition ETR Inhalt 96 Moderne Hochgeschwindigkeitsweichen Dipl.-Ing. und Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Dubsky, Butzbach 102 Oberleitung und Bahnstromversorgung Dipl.-Ing. Ralf Klammert, Berlin 106 Leit- und Sicherungstechnik Dipl.-Ing. Klaus Pulvermacher; Dr. Michael Bernhardt und Dipl.-Ing. Ralf Ingendorf, Berlin 112 Umbau des Bahnhofes Wittenberge „Befreiung aus der Insellage“ Dipl.-Ing. (FH) Hans-Jürgen Kieke, Berlin/Wittenberge 118 Reisendensicherung auf der Strecke Hamburg–Berlin Dipl.-Ing. Rolf-Dieter Hausdörfer und Dr.-Ing. Christine Haag, Berlin 124 Inbetriebnahme der ABS Hamburg–Berlin mit 230 km/h Dipl.-Ing. Rainer Melzow und Dipl.-Ing. Rolf Rainer Ehrlich, Berlin Inserenten ARGE PRA 1 Spandau - Neustadt ................................85 BGS Ingenieurges. für Bau- und Verkehrswesen mbH......39 DB Bahnbau GmbH ...................................................37 Eurailpress Tetzlaff-Hestra GmbH & Co. KG ......6, 75, 117 GEPRO Ingenieurges. mbH .........................................79 Heitkamp Rail GmbH .................................................35 Huesker Synthetic GmbH ............................................61 INGENO Europrojekte GmbH.......................................8 Ing. Büro Dipl.-Ing.H. Vössing GmbH ...........................25 Kempfert & Partner GmbH ..........................................59 MIB Ingenieurgesellschaft für Verkehrssysteme mbH .......81 Scheidt & Bachmann GmbH......................................109 Schüßler-Plan Consult GmbH.......................................41 VEPRO Verkehrsbau Projekt GmbH ..............................73 Wiebe Holding GmbH & Co.KG .................................49 Baugesellschaft WITTFELD...........................................63 Edition ETR 5 Tempo 230 zwischen Hamburg und Berlin aller ESTW und Anbindung an die Be- triebszentrale (BZ)) sowie der Instandhal- tung und ġ Inbetriebnahme bis 12/2004. Mit der gestellten Aufgabe, keine Neu- baustrecke zu errichten, sondern eine vor- handene Strecke auf Hochgeschwindig- keitsniveau auszubauen, betrat die DB AG technisches Neuland. Bislang waren 200 km/h das Tempolimit beim Ausbau vorhandener Bahnstrecken. Für den erstma- ligen Ausbau auf 230 km/h musste die Technik weiterentwickelt werden. 2.2 Technische Grundlagen für 230 km/h durch Weiterentwicklung des gelten- den Regelwerkes Grundsätzlich bestanden folgende Mög- lichkeiten: Bild 6: Reisendensicherung im Bf Neustadt/Dosse (Quelle: DB AG) ġ Anwendung der Neubaustreckenstan- dards für v = 250 km/h, ġ Verzicht auf den Einsatz von Zügen mit schaftlichere Lösung wurde in Abstimmung ġ Nachweis der gleichen Sicherheit der Wirbelstrombremsen und mit dem EBA erstmals die Ertüchtigung der für v * 200km/h geltenden technischen ġ Verzicht auf eine Ausrüstung für bogen- bestehenden UIC-60-Regelweichen mit star- Lösung bei Anwendung für v=230 km/h schnelles Fahren (Neigetechnik). ren Herzstücken auf Betonschwellen für den und/oder Geschwindigkeitsbereich v ) 230 km/h vor- ġ neue technische Lösungen für den Aus- Da die Eisenbahnstrecke Bestandteil des gesehen (ausgenommen Bogenweichen). baustreckenstandard v=230 km/h. TEN-Netzes wurde, mussten die Techni- Mit Bescheid vom 03. Juni 2002 erteilte schen Spezifikationen für Interoperabilität das EBA die Zulassung zur Betriebserpro- In ausgesprochen kooperativer Zusammen- (TSI) gemäß EG-Richtlinie 96/48 nach bung. arbeit zwischen der DB AG und dem Eisen- ihrer Inkraftsetzung im Dezember 2002 in bahnbundesamt (EBA) wurden nach Abwä- die Planung integriert werden [5, 6]. Auf dieser Grundlage wurden 123 vorhan- gung von Kosten, Qualität und Terminen dene Weichen mit starren Herzstücken er- folgende Planungs- und Ausbauparameter In den meisten Bereichen kam vornehmlich tüchtigt, zumeist mit Hilfe von elastischen festgelegt: aus Sicherheitsgründen das bereits für v > Rippenplattenlagerungen und Schwellen- 230 km/h geltende Regelwerk zur Anwen- verbindungsplatten. ġ Bestandsschutz für die gesamte Strecke , dung. Abweichungen vom Regelwerk wur- ġ Ertüchtigung des Unterbaus gemäß DB- den durch den Projektleiter im Rahmen von Sicherung von Reisenden Richtlinie 836 mit einer Schutzschicht- „Unternehmensinternen Genehmigungen“ auf Bahnsteigen, an denen Züge dicke von 40 cm, (UiG) bei dem betroffenen Eisenbahninfra- mit v > 200km/h vorbeifahren ġ Ertüchtigung des Oberbaus mit einer strukturunternehmen (EIU) beantragt. Zu- Schotterstärke von 35 cm unter der sätzlich erforderliche behördliche Zustim- Erstmals fahren ab dem 12. Dezember Schwelle und Einbau elastischer Zwi- mungen beantragte der Projektleiter mit der 2004 auf der Strecke Hamburg–Berlin schenlagen, „Zustimmung im Einzelfall“ (ZiE) beim EBA. Züge mit Geschwindigkeiten von 230 km/h ġ Ertüchtigung von Weichen mit starren direkt an Bahnsteigen vorbei, auf denen Herzstücken für den Geschwindigkeits- sich Reisende aufhalten. Zur Sicherung der bereich 200 km/h < v ) 23 0km/h, Reisenden wurde für die betreffenden 21 ġ Ertüchtigung und teilweiser Neubau der 2.3 Neue technische Lösungen Bahnsteige ein Maßnahmenpaket ent- Ingenieurbauwerke, Nachweis des dy- wickelt, das aus Sicherungsgeländern im namischen Schwingverhaltens aller Ei- Um das Projekt mit den verfügbaren finan- Abstand von 3,70 m ab Gleismitte, Warn- senbahnbrücken und Ausrüstung mit Un- ziellen Mitteln innerhalb des vorgegebenen schildern, Blindenleiteinrichtungen und terschottermatten, Zeitrahmens zum Ziel zu führen, sind eine schraffiertem Gefahrenbereich auf den ġ Anpassung und teilweiser Umbau der Reihe neuer technologischer Lösungen erar- Bahnsteigen sowie der Installation eines Bahnstromversorgung und der Oberlei- beitet und angewandt worden: akustischen automatischen Reisenden- tungsanlage nach Bauart Re 200 mod, Warnsystems (RWS) besteht (Bild 6). Am ġ Ausrüstung der Strecke mit Linienzugbe- Ertüchtigung von Weichen mit starren 25. Februar 2002 erteilte das EBA die Zu- einflussung (LZB) des Typs CE 72 II, Herzstücken für den Geschwindig- lassung zur Durchführung der Betriebser- ġ Beseitigung aller Bahnübergänge nach keitsbereich v ) 230 km/h probung für diese Sicherungsmaßnahmen. § 11 der Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Das RWS besteht aus den Elementen ordnung (EBO) für v > 160 km/h [4], Bisher war für die Befahrung von Weichen ġ Reisendensicherung auf Bahnsteigen an mit Geschwindigkeiten >200 km/h der Ein- ġ zug- und bahnsteigkantenbezogene An- Gleisen, die mit v > 200 km/h befahren bau von Weichen mit beweglichen Herz- sagen bei v > 160 km/h (33 Bahnstei- werden, stückspitzen gefordert. Als neue und wirt- ge) und Edition ETR 13 Wolfgang Feldwisch, Olaf Drescher und Christine Haag ġ € Tafel 2: Ausgewählte Planungsgrundlagen für vmax = 230 km/h 38 Mio. Eigenmittel DB AG ġ 504 Mio. E Baukostenzuschüsse des Status Nr. Thema Verfahren UiG ZiE Bundes im Rahmen der
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