der aufbau der aufbau FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHER DENKMALPFLEGEPREIS 2013 FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / INNENSTADT ÜBERSEESTADT / METROPOLREGION 68. Jahrgang

april 14

Schwerpunkte des Strukturwandels 0009_der_aufbau_Layout 1 14.03.14 11:34 Seite 1

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Stark. Fair. Hanseatisch. 0009_der_aufbau_Layout 1 14.03.14 11:34 Seite 1

der aufbau inhalt 03 EDITORIAL 05 // Perspektiven für die Innenstadt

SENATSBAUDIREKTORIN 06 // Frischer Blick auf Bremen: Senatsbaudirektorin Reuther stellt sich vor 09 // Prof. Dr. Iris Reuther im Porträt

JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG Ein einzigartiger Mann. 10 // Aufbaugemeinschaft zu Gast im Standesamt

DENKMALPFLEGE 11 // Bremer Denkmalpflegepreis zum zweiten Mal verliehen 11 // Bremer Denkmalpflegepreis zum zweiten Mal verliehen 15 // Wie Phoenix aus der Asche: Der Wätjens Park

Eine einzigartige Frau. INNENSTADT 17 // Bremer Innenstadtkonzept 2025: Aufbruchstimmung? 18 // Grundstein für Bremer Landesbank am gelegt 19 // City Center: Auf dem Weg zur Entscheidung

FLÄCHENNUNTZUNGSPLAN 20 // Kritik am neuen Flächennutzungsplan

VERKEHR 21 // Jährlich zwei Tage Stau pro Pendler Eine einzigartige Finanzierung. METROPOLREGION 15 // Wie Phoenix aus der Asche: der Wätjens Park 22 // „Wir wollen eine Metropolregion zum Anfassen werden“

Das eigene Heim: Es bietet Schutz, Geborgenheit, Selbstverwirklichung, Glück, Zufriedenheit, Liebe und schöne Erinnerungen. Machen Sie jetzt den ersten Schritt in Ihre eigenen vier Wände. Unsere „ausge- ÜBERSEESTADT zeichneten“ Finanzexperten stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. 24 // Fixpunkt der bremischen Baukultur 26 // Überseestadt: Was ist erreicht? Was kommt? Mehr unter: www.sparkasse-bremen.de oder unter 0421 179-1000 28 // Mehr als ein Gewerbegebiet Ein Quartier, das verbindet Stark. Fair. Hanseatisch. 30 // 26 // Überseestadt: Was ist erreicht? Was kommt? 31 // Impressum Titelbild: Senator für Bau der aufbau > Werden Sie Mitglied

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APRIL

68. Jahrgang 68.

der aufbau der

E-Mail Kto.Nr: BLZ und Bankinstitut: Datum Unterschrift

ANDELS

w TRUKTUR S DES 13

märz ______,00 EUR

67. Jahrgang 67. der aufbau der

Beitrittserklärung

ERPUNKTE w CH S FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG UND REGIONALPLANUNG

Aufbaugemeinschaft Bremen e.V.

ÜBERSEESTADT / METROPOLREGION / ÜBERSEESTADT

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DENKMALPFLEGEPREIS 2013 DENKMALPFLEGEPREIS

SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHER IRIS PROF. SENATSBAUDIREKTORIN

UND REGIONALPLANUNG UND FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG STADTENTWICKLUNG FÜR FORUM

der aufbau der

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66. Jahrgang 66.

der aufbau der

denkmalpflegepreis 2013 denkmalpflegepreis

standesamt / überseestadt

ansgariquartier / neues hulsberg neues / ansgariquartier

anforderungen an den wohnungsbau den an anforderungen

UND REGIONALPLANUNG UND FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG STADTENTWICKLUNG FÜR FORUM der aufbau der

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UND REGIONALPLANUNG UND FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG STADTENTWICKLUNG FÜR FORUM der aufbau der gemeinschaft aufbau bremen e.V. einzuziehen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Jahr 50,– EUR einzuziehen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro (Eine Erhöhung des Jahresbeitrages in Form einer Spende ist jederzeit willkommen). Ich halte die Anliegen des Vereines für förderungswürdig und möchte diese gerne unterstützen. Dafür ermächtige ich die Aufbaugemeinschaft Bremen und möchte diese gerne unterstützen. Dafür ermächtige ich die Aufbaugemeinschaft Bremen für förderungswürdig Ich halte die Anliegen des Vereines jährlich widerruflich zu Lasten meines unten angegebenen Kontos den Mitgliedsbeitrag in Höhe von Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Hiermit erkläre Telefon PLZ / Ort Straße/Hausnr. Nachname, Vorname Firma Meine Personalien für die Mitgliederdatei sind: Meine Personalien für die Mitgliederdatei der aufbau editorial 05 Perspektiven für die Innenstadt Liebe Freunde und Förderer, liebe Mitglieder unserer Aufbaugemeinschaft,

die Stadt Bremen entwickelt sich weiter sehr dynamisch. Im Alltag fällt dies oft nicht auf, aber spätestens beim Blick in den jährlich erscheinenden „Aufbau“ wird deut- lich, wie rasant sich einige Projekte von der Planung über die Umsetzung bis zur gefühlten Normalität – „das ist doch nichts Neues mehr“ – bewegen. Insbesondere gilt das für die Überseestadt, die sich immer wieder mit neuen Themen aufdrängt. Deshalb haben wir ihr auch dieses Mal wieder mehrere Beiträge gewidmet.

Ebenso kontinuierlich bleibt die Innenstadt im Gespräch. Im Herbst 2013 wurde in der Bürgerschaft das Konzept „Bremen Innenstadt 2025“ vorgestellt, in dem zahlreiche Projektvorschläge für die Weiterentwicklung der City gebündelt sind. Hier wird es da- rauf ankommen, die richtigen Prioritäten zu setzen und Partner für die Umsetzung zu finden, denn die Stadt wird finanziell nur einen Bruchteil alleine bewältigen können. Besonders interessant ist aus Sicht der Aufbaugemeinschaft, dass die Innenstadt in einem größeren Zusammenhang mit den umliegenden Vierteln betrachtet wird. Die Idee eines Rundwegs über beide Weserufer hinweg findet dabei besonderen Anklang. Im Rahmen unserer jährlichen Diskussionsveranstaltung im Schütting zeigte sich, dass auch die neue Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther das Leben am und mit dem Fluss als wichtiges Entwicklungsthema für die Stadt sieht. Mehr zu ihren ersten Einschätzungen der Bremer Zukunftspotenziale lesen Sie in diesem Heft.

Ein weiteres Highlight der vergangenen Monate war aus Sicht der Aufbaugemeinschaft die Vergabe des Bremer Denkmalpflegepreises 2013. Auch in der zweiten Auflage zeigte sich, dass die Bürgerinnen und Bürger des Bundeslandes eine überdurchschnittlich große Wertschätzung für his- torische Bausubstanz empfinden. Um die beeindruckenden Leistungen der Teilnehmer des Denkmalpflegepreises zu würdigen, zeigen wir gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege erstmals alle Beiträge in einer Ausstellung, und zwar vom 3. April bis zum 30. Mai 2014 in der Bremer Bank am Domshof. Sie sind herzlich eingeladen, sich dort ein eigenes Bild zu machen. Es lohnt sich.

Ich wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe.

Ihr Uwe A. Nullmeyer Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft Bremen e. V. der aufbau Senatsbaudirektorin 06 Frischer Blick auf Bremen: Senatsbaudirektorin Reuther stellt sich vor Die neue Senatsbaudirektorin Prof. Dr. Iris Reuther zog bei der Diskussions­ veranstaltung der Aufbaugemeinschaft eine erste Zwischenbilanz ihrer Tätigkeit und warf einen Blick in die Zukunft der Bremer Stadtentwicklung

Vortrags, aber auch einige persönliche- re Eindrücke sollten nicht fehlen: Wenn man neu in diese Stadt kommt, wie nä- hert man sich ihr? Und was reizte Iris Reuther, hierher zu kommen und die Verantwortung für den Fachbereich Bau und Stadtentwicklung zu übernehmen?

„Eine erste Antwort haben Sie selbst gleich zu Beginn Ihrer Tätigkeit ge- geben“, berichtete Nullmeyer: „‘An der Aufgabe und Rolle reizen mich die strategischen Herausforderungen, die gestalterischen Möglichkeiten und die verschiedenen Dimensionen. Foto: iStock/kruwt Vor allem aber interessiert mich die Situation und Perspektive der Freien Die jährliche Vortrags- und umfassende Erfahrung, die Reuther Hansestadt Bremen, die ich als star- Diskussionsveranstaltung der aus verschiedenen Bereichen der ke und schöne Stadt an einem großen Aufbaugemeinschaft Bremen, die ein Stadtplanung, Stadtentwicklung und Fluss mit einer stolzen und liebens- Thema meist aus den Blickwinkeln un- Architektur mitgebracht hat. Vor der würdigen Bürgerschaft von ganz ei- terschiedlicher Akteure betrachtet, Berufung durch Bausenator Joachim gener Art kennengelernt habe‘. Das war am 29. Oktober 2013 ausnahmswei- Lohse war sie als Professorin für Stadt- waren Ihre Worte vor gut einem hal- se einer einzelnen Person gewidmet: und Regionalplanung an der Universität ben Jahr. Wir sind nun gespannt, der neuen Senatsbaudirektorin Prof. Kassel tätig. Parallel führte sie das wie Sie die Stadt, ihre Perspektiven Dr. Iris Reuther. Ihre Vorgänger in die- Büro für urbane Projekte, das sie 1992 und ihre Bürger heute sehen!“ sem Amt, Uwe Bodemann und Franz- in Leipzig mit einer Partnerin gegrün- Josef Höing, hatten starke persönliche det hatte. Dieses Büro betreut auch das Leben mit dem Fluss – Akzente in der Bremer Stadtentwicklung Gemeinschaftsvorhaben „koopstadt“, „Ein Grund, warum ich nach gesetzt. So war das Interesse groß, in dem die Städte Bremen, Leipzig die Haltung und Herangehensweise und Nürnberg zusammenarbeiten. Bremen gekommen bin“ der neuen Senatsbaudirektorin Iris Reuther kündigte ihren Vortrag als näher kennenzulernen. Persönlicher Blick auf die Stadt „ersten Bericht und Nachdenken“ über ihre Tätigkeit als Senatsbaudirektorin Der Vorsitzende der Aufbaugemein­ Welches Bild von Bremens Zukunft an. Bevor sie auf ihre Aufgaben und schaft Bremen, Uwe A. Nullmeyer, hat die neue Senatsbaudirektorin? die Arbeit an konkreten Projekten ein- verwies in seiner Einführung auf die Diese Frage stand im Zentrum des ging, beschrieb sie ihr Verständnis der aufbau Senatsbaudirektorin 07 von Städten und ihre Eindrücke aus als Architektin und Stadtplanerin nicht den ersten Monaten in Bremen. nur ein Objekt, mit dem ich umgehe, sondern ein Subjekt, also eine Person“, Zu den wichtigsten Charakteristiken erklärte die Senatsbaudirektorin. einer Stadt gehört für Reuther zu- „Man muss Körper, Geist und Seele nächst der Stadtgrundriss mit seinen einer Stadt verstehen, um mit ihr prägenden Elementen wie den histori- und für sie arbeiten zu können.“ schen Orten, den öffentlichen Räumen, Verkehrswegen und Infrastrukturen. Stadtplanung als Domino In Bremen kann man diese Struktur insbesondere in der Innenstadt bei- Stadtentwicklung ist laut Reuther „die derseits der Weser ablesen. „Da ich Überlagerung von sehr unterschiedli- für den Städtebau verantwortlich bin, chen Themen“ wie Wohnen, Wirtschaft, schaue ich auch auf den Stadtraum – Uwe A. Nullmeyer. Foto: Schünemann Landschaft und Bildung, die trotz der das Zusammenspiel von Architektur unterschiedlichen Zuständigkeiten und öffentlichem Raum“, so Reuther. bezogen auf den Stadtraum und die „Der Ort in Bremen, der wohl alle Etwas einfacher scheint unterdessen der Stadtstruktur „zusammen gedacht am meisten fasziniert, ist dabei der Umgang mit der „Kulturlandschaft“. werden müssen“. Für Stadtplaner Marktplatz mit seiner Positionierung, „Dafür steht für mich symbolisch der sei es wichtig, mit unterschiedlich­ Proportion und seinen markanten Bürgerpark“, so Reuther. „Wenn man sten Personen und gesellschaftli- Gebäuden in ihrer Stellung zueinander.“ durch Bremen geht, entdeckt man viele chen Gruppen zusammenzuarbeiten. vergleichbare interessante Orte wie den Ihr Tätigkeitsfeld sei weniger ver- Bezüglich des Stadtbilds sieht die alten Laubengang im Arster Pfarrgarten gleichbar mit einem Puzzle, das dem Senatsbaudirektorin in Bremen das oder die ehemals privat angelegten Parks Zusammenfügen eines festgelegten „Leben am und mit dem Fluss“ als zen- in Bremen-Nord. Es gibt in Bremen viele Bildes dient, als vielmehr mit einem trales Element. „Das ist das Bild, das solche Schätze, die man im weiteren Dominospiel. Man brauche immer je- wir von unserer Stadt haben, auch aus Sinne zur Stadtlandschaft zählen kann.“ manden, mit dem der nächste Schritt ihrer Geschichte heraus. Es gibt viele gelingt und die Reise weitergehen kann. Orte und Abschnitte an der Weser, Nicht zuletzt sei Stadt für sie jedoch wo man das sehr gut lesen und ver- auch „Stadtgesellschaft – die Leute, Vertrauen ist dabei für Reuther stehen kann. Ich glaube, der Fluss ist die in dieser Stadt leben“, in mehreren eine Grundvoraussetzung, den etwas ganz Wichtiges in der Identität Generationen sowie mit unterschied- Grundstückseigentümern und den dieser Stadt. Er ist ein Grund, warum lichen Herkünften und Lebensstilen. Bauherren sowie den Architekten und ich nach Bremen gekommen bin – Die Kommunikation finde dabei tra- der Verwaltung entgegengebracht das hat mich interessiert und seit ditionell von Angesicht zu Angesicht werden müsse. „Es braucht aber auch ich hier bin fasziniert es mich.“ in den Straßen oder an Orten wie Cafés Vereinbarungen und Entscheidungen. oder in einer Kunsthalle statt, zu- Man muss sich gegenseitig in die „Man muss Körper, Geist und nehmend aber auch in der digitalen Pflicht nehmen.“ Den Architekten Seele einer Stadt verstehen“ Welt. „Das hat die Stadtgesellschaften müssten die Stadtplaner bei der Arbeit sehr stark verändert und damit müs- an der Stadt „ein stückweit eine ge- Nicht nur der Fluss gehört für Reuther sen wir uns auseinandersetzen“, be- meinsame Autorenschaft zugestehen zur „Stadtlandschaft“, sondern auch tonte Reuther. „Es hat Auswirkungen und umgekehrt brauchen Architekten die Topographie, die Geographie, die auf die Stadtentwicklung.“ die Stadtplaner als Wegbereiter“. Geschichte und „die Ideen, die hinter Konzeptioneller Städtebau frage deshalb den Bauten stehen“. In diese Kategorie Zu den markanten Begegnungsorten neben den Raum- und Gestaltqualitäten fallen für sie auch das städtebauli- in Bremen zählt sie insbesondere die auch nach der Prozessgestaltung che Erbe aus dem 20. Jahrhundert Ufer und Brücken der Weser, aber und den Rollen der Mitwirkenden. und der Phase des Wiederaufbaus, auch die öffentlichen Räume in den beispielsweise der Bunker Valentin, Wohnquartieren. „Zur Stadtgesellschaft Im Rahmen des Projekts „koopstadt“ die Konturen des Europahafens, die gehört das Erlebnis, an bestimmten hat Reuther die Herangehensweisen großen Wohnsiedlungen oder die Orten in Gemeinschaft zu sein.“ Dieses der drei Städte Leipzig, Nürnberg und Ensembles in der Bahnhofsvorstadt. Erlebnis berge ein Gestaltungspotenzial Bremen kennengelernt. „Jede der drei „Mit diesem Erbe müssen wir uns und sei eine Fähigkeit von Stadt im Städte macht das ein bisschen anders“, kritisch auseinandersetzen.“ Sinne von Urbanität. „Stadt ist für mich berichtete sie. „Es gibt jeweils histo- der aufbau Senatsbaudirektorin 08 risch gewachsene und damit eigene das Profil des Wirtschaftsstandortes Wohnungen zu bauen, sei die Stadt Entscheidungskulturen.“ In Bremen sei präge. Zugleich wachse auch die auf einem guten Weg. „Bremen ist seit 2008 das vom Senat beschlossene in- Rolle der Frauen in der Arbeitswelt. zurzeit keine Großstadt, die extrem tegrative Leitbild der Stadtentwicklung „Das verändert die Diversität von wächst, aber wir verzeichnen seit ei- Bremen 2020 ein wichtiger Impuls ge- Belegschaften und Unternehmen nigen Jahren eine leicht steigende wesen. „Daran orientieren sich solche genauso wie die Stadtökonomie Bevölkerungsentwicklung“, erklärte Planwerke wie der Flächennutzungsplan und das Kundenverhalten, aber Reuther. Dabei verändere sich die so- oder das Entwicklungskonzept für den auch die Anforderungen an ziale Struktur. „Die Tendenz geht zu Bremer Westen als Schwerpunktraum Versorgungsstrukturen und kleineren Haushalten, aber die Zahl der der integrierten Stadtentwicklung.“ Freizeitangebote“, so Reuther. Haushalte ist sehr stark gestiegen.“

Demografischer Wandel und Weitere wichtige Herausforderungen für Nach Angaben der Senatsbaudirektorin Wissensgesellschaft die kommenden Jahre: die Gestaltung ist der Wohnungsbau in Bremen zur- des Reurbanisierungsprozesses mit zeit sehr „dynamisch“ und es habe sich Reuther sieht mehrere gesellschaftli- Zuzügen aus dem Um- und Ausland, die in städtebaulichen Konzepten gezeigt, che Trends, mit denen sich die Bremer Schaffung von günstigem Wohnraum dass viele ausgewählte Flächen eine Stadtentwicklung in den kommenden und neuen urbanen Wohnformen oder größere Zahl an Wohnungen herge- Jahren auseinandersetzen muss, um die Anpassung an den Klimawandel. ben als zunächst angenommen. Zu den den Anforderungen an den Wohn- und Dahinter stehe die Einlösung des Pilotprojekten, die aus dem Bündnis Wirtschaftsstandort gerecht zu werden. „Großstadtversprechens“ von Bremen für Wohnen hervorgegangen sind, Ganz wichtig sei dabei der demografi- innerhalb der Metropolregion. Ganz zähle beispielsweise die Umwidmung sche Wandel. „Durch den Einschnitt in oben auf der Agenda steht für Reuther des Büroparks Oberneuland, der nun der Geburtenrate funktioniert die natür- dabei die „Reprogrammierung von auch als Wohnstandort entwickelt wer- liche Reproduktion der Stadtgesellschaft Stadtteilen“ wie der Bahnhofsvorstadt, den soll. Ein zweites Projekt sei die nicht mehr.“ Alterung und Gesundheit dem Bremer Westen, der Überseestadt „Gartenstadt Werdersee“, in der rund werden zu zentralen Themen – in und der Innenstadt. Dort müssen ein- 500 Wohnungen geschaffen werden den letzten Phasen des Lebens wach- zelne Standorte, die ihre Nutzung ver- sollen, weil die Fläche nicht mehr für se der Zeitraum, in dem Betreuung loren haben, neu belebt und oftmals die Erweiterung eines Friedhofs bereit- benötigt wird. „Das hat einen gro- dichter bebaut werden. „Dabei gilt gehalten werden muss. Dort wird eine ßen Einfluss auf die Stadtentwicklung es, die Verkehrsinfrastrukturen, die gezielte Mischung an Baustrukturen und auf das Thema Wohnen.“ Auch ja öffentlicher Raum sind, oder die und Wohnformen angestrebt. das Familienleben verändere sich. Grünräume und Mobilitätsangebote weiter zu denken.“ Als drittes Beispiel für die aktuel- Sowohl in der Bildung als auch in der len Bemühungen im Wohnungsbau Arbeitswelt verschwindet laut Reuther Bündnis für Wohnen nannte Reuther das Wohnen in der langsam der lineare Lebensweg des Überseestadt, wo nun auch die ers- Industriezeitalters. Die klar definier- Ein aktuelles Thema, dem Reuther ten Sozialwohnungen entstehen ten Phasen und Strukturen lösen sich hohe Priorität einräumt, ist das sollen. In diesem Stadtteil gehe es auf und für die Wissensgesellschaft Bremer Bündnis für Wohnen, das aus speziell auch darum, „an Adressen werden neue Bildungslandschaften der Umsetzung des Leitbildes der und Nachbarschaften zu arbeiten“ und Arbeitsorte benötigt, die flexi- Stadtentwicklung Bremen 2020 her- und Verbindungen herzustellen. So blere und kooperativere Tätigkeiten vorging. Mittlerweile hätten sich die sei es unter anderem erstrebenswert, ermöglichen. Dies gelte insbeson- Partner dort über viele Fragestellungen gut auffindbare und interessante dere für Bremen, weil hier ein über- „sehr umfassend verständigt“. Querverbindung von der Überseestadt durchschnittlich hoher Prozentsatz Bezüglich der Zielstellung, zwischen über Walle oder Gröpelingen bis an wissensbasierten Arbeitsplätzen 2010 und 2020 insgesamt 14.000 neue ins Blockland herzustellen.

Foto: Senator für Bau der aufbau Senatsbaudirektorin 09

würden wichtige Verbindungen vom chen. Zu den wichtigsten Projekten Schwerpunkte beim Bahnhof über die Weser hinweg bis zählt sie dabei die Entwicklung des Innenstadtkonzept in die angrenzenden Stadtteile, aber Ansgariquartiers. Daneben haben auch vom Flughafen im Süden bis die „Profilierung des südlichen Als letzten Punkt ihres Vortrags zur Universität im Norden oder die Weserufers“ und die Belebung der griff Reuther das Konzept „Bremen Verknüpfungen mit der Überseestadt Bahnhofsvorstadt für sie Vorrang. Innenstadt 2025“ auf, das Anfang und dem Viertel gesehen. „Das Konzept September 2013 in der Bürgerschaft ist damit sehr tragfähig und als Insgesamt bewertete die Senatsbau­ präsentiert worden war. „An dem Stadtidee in Zukunft sogar erweiterbar.“ direktorin ihr erstes halbes Jahr in Konzept ist besonders wichtig, dass Bremen äußerst positiv, auch bezüg- der Betrachtungsraum Innenstadt von Zutreffend sei der Einwand, dass es lich des persönlichen Umgangs der der Altstadt über die Weser hinweg sich um einen umfassenden Katalog Beteiligten an der Stadtentwicklung. bis zur Neustadt gesehen wird“, sagte an Maßnahmen handele, die kaum alle „Wenn man zeigt, dass man an einem sie, „mit den Konturen des großarti- in einer überschaubaren Zeit umsetz- Thema, aber auch an Entscheidungen in- gen Grünraums der Wallanlagen und bar seien. Die Stadt müsse deshalb teressiert ist, dann findet man Partner“, beiden Flussufern“. Auf diese Weise Prioritäten setzen und sich Partner su- betonte sie. „Man muss sich dabei nur hanseatisch in die Augen schauen.“ (ak)

Prof. Dr. Iris Reuther im Porträt

Städtebauliche Projekte von Bitterfeld bis New York Außerdem gehören Stadtforschung, Ausstellungsprojekte, Beteiligungsprozesse und Moderationstätigkeiten zu den Prof. Dr. Iris Reuther, geboren im Jahr 1959, wuchs in Kompetenzen. Mühlhausen/Thüringen auf. Nach dem Abitur und einem Facharbeiterabschluss als Landschaftsgärtnerin studierte sie von 1979 bis 1984 in Weimar an der heutigen Bauhaus- Iris Reuther hat mit ihrem Büro das städtebauliche Konzept Universität Architektur. Für ihr Diplom mit dem Titel „Das für „Ferropolis/Die Stadt aus Eisen“ entwickelt und Wohnen in der Zukunft“ erhielt sie einen Preis in einem in- erhielt 1996 für den Masterplan Bitterfeld- ternationalen UNESCO-Wettbewerb. Ihre im Anschluss an Wolfen einen europäischen Planerpreis. das Studium verfasste Dissertation zu den großstädtischen­ Daraufhin wurde sie im Programm Wohnformen der Gründerzeit und der Weimarer Republik „International Brownfield Exchange“ hat sie im November 1989 in Weimar verteidigt. an städtebaulichen Projekten in Toronto, Buffalo und vor allem Von 1987 bis 1990 war Iris Reuther wissenschaftliche in New York City beteiligt. Mitarbeiterin im Institut für Städtebau und Architektur der Bauakademie in Ost-Berlin, wo sie auch den Fall der Mauer Seit 2009 im Dialog mit Bremen erlebte. Ein Forschungsprojekt führte sie in den Monaten Um die Jahrtausendwende begann der deutschen Wiedervereinigung nach Leipzig. Anlässlich in Leipzig eine fachpolitische eines Auftrags für das erste offizielle Sanierungsgebiet in Auseinandersetzung mit den Folgen Leipzig-Connewitz gründete sie 1992 gemeinsam mit ihrer des demografischen Wandels. Der erste Kollegin Marta Doehler das Büro für urbane Projekte. Seit die- integrierte Stadtteilplan für den Leipziger ser Zeit ist Iris Reuther als freie Architektin und Stadtplanerin Osten stammt aus der Feder des Büros für tätig. 2004 erhielt sie zusätzlich den Ruf als Professorin für urbane Projekte. Reuther wirkte daraufhin auch Stadt- und Regionalplanung an die Universität Kassel. als Expertin, Städtebauerin und Ausstellungsmacherin an der Internationalen Bauausstellung „IBA Stadtumbau 2010“ Auszeichnung für „Die Stadt aus Eisen“ in Sachsen-Anhalt mit. Darüber hinaus gehört sie seit 2010 Das über 20 Jahre von Iris Reuther geführte Büro für dem Präsidium der Deutschen Akademie für Städtebau und urbane Projekte, aus dem sie mit Beginn ihrer Tätigkeit Landesplanung an. in Bremen ausstieg, beschäftigt sich unter anderem mit Bereits seit 2009 hat Iris Reuther mit ihrem Büro das Transformationsstandorten des Industriezeitalters, mit Gemeinschaftsvorhaben „koopstadt“ betreut, in dem die Städte der Erneuerung von Stadtteilen sowie mit städtebaulichen Bremen, Leipzig und Nürnberg gemeinsam an Fragen der Konzepten und Bauleitplanungen für Entwicklungsgebiete. Stadtentwicklung arbeiten. Foto: Schünemann der aufbau jahreshauptversammlung 10

Aufbaugemeinschaft zu Gast im Standesamt Highlight der Jahreshauptversammlung 2013 war eine Führung durch das liebevoll sanierte Baudenkmal

Die Veröffentlichung des Buches „Ungewöhnlich wohnen! Bremer Perspektiven“ war aus Sicht der Aufbaugemeinschaft Bremen einer der Höhepunkte im Jahr 2012. Bei der Jahreshauptversammlung am 16. Mai 2013 im sanierten Standsamt an der Hollerallee berichtete der Vorsitzende, Uwe A. Nullmeyer, von einer hohen Nachfrage nach dem Werk, dessen Entstehung der Verein finanziell und inhaltlich unterstützt hatte. „Das Buch hat eine Verbreitung gefunden, wie wir sie nicht erwartet haben“, be- tonte er. „Die erste Auflage ist bereits vergriffen.“ Erfreulich sei daran auch das große überregionale Interesse. „Der Aufbaugemeinschaft ist es wich- tig, dass wir uns nicht nur im eigenen Architekt Martin Pampus (r.) erhielt für die Sanierung des Raum bewegen, sondern auch andere Standesamts den Denkmalpflegepreis 2013. Fotos: ak Regionen erreichen.“ Das Buch lenke einen bundesweiten Fokus auf Bremen. die Umsetzbarkeit der Vorgabe in einem wirtschaftlichen Rahmen. Um das Thema Wohnen drehte sich auch die jährliche Diskussions­ Die anwesenden Mitglieder gedachten veranstaltung im Schütting. bei der Jahreshauptversammlung auch Die „Anforderungen an den dem verstorbenen Beiratsmitglied Georg Wohnungsbau“ standen im Zentrum Drechsler, der als Vorstandsvorsitzender ­der Präsentationen und Gespräche von der Bremer Straßenbahn AG unter an- Bau-Staatsrat Wolfgang Golasowski, derem das Motto „Die Bahn muss zu Bausenator a.D. Jens Eckhoff, Gewoba- den Menschen kommen, nicht die Chef Peter Stubbe und Justus-Grosse- Menschen zur Bahn“ verfolgt hatte. Uwe Geschäftsführer Joachim Linnemann. A. Nullmeyer würdigte ihn als „Freund Diskutiert wurde zum einen über neue und Partner der Aufbaugemeinschaft“, Marktanforderungen, die sich aus dem der unvergessen bleiben werde. demografischen Wandel und den verän- derten Lebensanforderungen ergeben. Die Jahreshauptversammlung, bei Ein weiteres Thema war die Vorgabe der keine Wahlen anstanden, fand des Senats, dass auf Neubauflächen zu dieses Mal an einem besonderen Ort 25 Prozent Sozialwohnungen errich- statt. Das Standesamt war nach um- tet werden müssen. Während Staatsrat fassender Sanierung gerade erst wie- Golasowski sich optimistisch zeigte, der eröffnet worden. Architekt Martin dass dies zur gewünschten Schaffung Uwe A. Nullmeyer hob das große Pampus führte durch das Gebäude und von günstigem Wohnraum führen Interesse am Buch „Ungewöhnlich erklärte die Baumaßnahmen, die das wird, bezweifelten andere Teilnehmer wohnen!“ hervor. Büro Schulze Pampus geleitet hatte. der aufbau denkmalpflege 11 Bremer Denkmalpflegepreis zum zweiten Mal verliehen Aus 45 Bewerbungen wurden sieben Preisträger und drei besondere Anerkennungen ermittelt

Die Aufbaugemeinschaft Bremen und das Landesamt für Denkmalpflege haben am 14. November 2013 zum zwei- ten Mal den Bremer Denkmalpflegepreis verliehen. Beim Festakt im Rathaus lobte der Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Udo Mainzer das hohe finan- zielle und ideelle Engagement der Bremer Bürger, Unternehmen und Organisationen für den Erhalt histori- scher Bauten. Die Denkmalpflege stehe in Bremen „auf sehr guten Füßen“. Dabei hob er auch den konstrukti- ven Dialog aller Beteiligten hervor, der trotz oftmals unterschiedlicher Interessen den Willen zum Erreichen des gemeinsamen Ziels zeige. Mainzer, ehemaliger Landeskonservator des Rheinlandes, verwies auf die unge- wöhnlich hohe Zahl an Bewerbungen für den Preis: Insgesamt 45 Projekte hätten sich der Wahl gestellt – eine „be- merkenswerte Resonanz“, wie er mit Blick auf andere Bundesländer befand. Für die Hansestadt sei dies ein sehr gutes Zeichen: „Wer im Bereich der Die Gewinner des Denkmalpflegepreises bei der Ehrung Denkmalpflege spart, tut dies an der im Rathaus. Fotos: Landesamt für Denkmalpflege falschen Stelle und auf Kosten der zu- künftigen Generationen.“ Historische Bauten seien ein wichtiger Beitrag zur renamtlich Tätigen aus Vereinen in diesem Jahr wieder voll gelungen.“ Lebensqualität und hätten als wei- und Einrichtungen, Ingenieuren, Nullmeyer bedankte sich bei allen cher Standortfaktor auch eine große Architekten und Einzelpersonen wür- Teilnehmern des Wettbewerbs, „die Bedeutung für die Wirtschaft. digen, die sich in vorbildlicher Weise sich an der Ausschreibung mit so gro- für historische Bauwerke in Bremen ßer Begeisterung, Leidenschaft und „Der Preis wird weitere und Bremerhaven einsetzen. „Die Kreativität eingesetzt haben, nicht zu Absicht der Initiatoren ist es, mit die- verschweigen auch das entsprechen- Impulse auslösen“ sem Preis ein deutliches Zeichen für de Kapital“. Ein weiterer Dank ging an Mit dem Denkmalpflegepreis möch- den Denkmalschutz in Bremen zu Bürgermeister Jens Böhrnsen, der er- ten die Initiatoren das Engagement setzen“, erklärte Uwe A. Nullmeyer, neut die Schirmherrschaft übernom- von privaten und öffentlichen Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft men hatte. „Der Preis wird, da bin ich Bauherren, Handwerkern, eh- Bremen. „Und das, glaube ich, ist auch mir sicher, weitere Impulse auslö- der aufbau Denkmalpflege 12 sen, das Interesse und Verständnis für Wohnanlage Marcusallee 2 – 4 die Erhaltung und Pflege denkmalge- schützter Gebäude und Bauwerke för- Hilmes Lamprecht Architekten BDA dern und uns darin bestärken, in drei erhielten ebenfalls einen Preis in Jahren den Denkmalpflegepreis er- der Kategorie I – Architekturbüros neut auszuloben“, so Nullmeyer. – für die geleisteten Sanierungs- und Umnutzungsplanungen an der Umfassende Unterstützung Wohnanlage Marcusallee 2-4 in Bremen Horn-Lehe. In seiner Laudatio erklär- Der Preis erfreut sich nicht zuletzt te Skalecki, dass die beiden Trakte Wohnanlage Marcusallee deshalb einer hohen Wertschätzung, mit Wohnungen für Beamte des weil er von einer breiten Initiative Amerikanischen Generalkonsulats, getragen wird. Das Landesamt 1953 nach Entwürfen des amerika- für Denkmalpflege und die nischen Büros Skidmore, Owings & Aufbaugemeinschaft kooperieren bei der Merrill erbaut, nur dank der einfühl- Vergabe mit der Architektenkammer, samen und geschickten Planungen des der Handelskammer und der zu prämierenden Architekturbüros ge- Handwerkskammer Bremen sowie rettet werden konnten. Dabei wurden der IHK Bremerhaven. Hinzu kom- etwa die verlorenen Fensterelemente men die Medienpartner Weser- rekonstruiert und heutigen energeti- Kurier und Nordseezeitung. schen Standards angepasst. Geschickte Insgesamt wurden 2013 sieben Preise Detaillösungen wurden erarbeitet, und drei besondere Anerkennungen um das filigrane Erscheinungsbild in vier Kategorien vergeben, darunter des Nachkriegsbaus zu bewahren. ein Sonderpreis, der gemeinsam vom Weser-Kurier und der Nordsee-Zeitung Wencke-Dock überreicht wurde. Landeskonservator Professor Georg Skalecki stellte in seiner In der Kategorie II – Handwerksbetriebe Das Wencke-Dock in Bremerhaven Laudatio die einzelnen Preisträger vor. – ging der Denkmalpflegepreis an die Druge-Bau GmbH für die vorbildli- che Wiederherstellung des Wencke- Die Preisträger Docks in Bremerhaven. Dazu Professor Skalecki: „Das 1835 errichtete Wencke- Standesamt Bremen-Mitte Dock gehörte zu den bedeutendsten In der Kategorie I erhielten die Denkmälern der Schiffswirtschaft in Architekten Schulze Pampus BDA Deutschland. Mit außergewöhnlichem den Denkmalpflegepreis. Für das Geschick und viel Engagement wurde Standesamt Bremen-Mitte, Holleralle das stark geschädigte Mauerwerk des 79, präsentierten sie eine schlan- Wencke-Docks saniert. Das Ausfugen ke Lösung. Statt der vom Bauherrn loser Bereiche, Replatzieren heraus- kalkulierten 5,4 Millionen Euro ge- gebrochener Steine und Einmauern lang es dem Architekturbüro, die von Ersatzsteinen, unter den beson- Sanierung mit 3,4 Millionen Euro deren Anforderungen von Ebbe und durchzuführen. „Ein exemplarischer Flut, ist hervorragend gelungen und Beleg dafür, dass Denkmalpflege und verdient mit dem Denkmalpflegepreis somit das Bewahren der Geschichte gewürdigt zu werden.“ eines Gebäudes weniger kostenin- tensiv ist als oftmals angenommen Wohnhaus Bulthauptstraße 20 wird“, so die Jury. Die denkmalge- rechte und sorgsame Sanierung des In der Kategorie III – Bauherren Standesamtes war ein weiterer Punkt, – wurden Iris Eggeling und der dafür sprach, dem Architekturbüro Christopher Mellinghoff mit dem Schulze Pampus den Bremer Bremer Denkmalpflegepreis für die Wohnhaus Bulthauptstraße 20 Denkmalpflegepreis 2013 zu verleihen. Wiederherstellung der historischen der aufbau denkmalpflege 13

Fassade an ihrem Wohnhaus in der Evangelische Kirchengemeinde Arsten- Bulthauptstraße 20 in Bremen ge- Habenhausen ausgezeichnet. Auf das 18. ehrt. Der Familie gelang es unter Jahrhundert gehen die noch originalen großem Zeitaufwand, wichti- Reste des Lindenlaubengangs im Arster ge Architekturdetails, die in der Pfarrgarten zurück. Die Restaurierung Vergangenheit verändert wor- und Sanierung des Gangs war nur durch den waren, wieder herzustellen. das hohe Engagement von Mitgliedern der Kirchengemeinde möglich. St. Petri Dom

Die Bremische Evangelische Kirche er- Besondere Anerkennungen hielt den Bremer Denkmalpflegepreis in der Kategorie III – Bauherren – für die Alte Apotheke in Hemelingen umfangreiche Sanierung der Domtürme Die Energie- und Baukontor GbR, des St. Petri Doms. Das methodische Burkhard Hennig, Thomas Witte, Vorgehen war geprägt von größter Volker Köckritz erhielt eine beson- St. Petri Dom Zurückhaltung. Geschädigte Fugen dere Anerkennung in der Kategorie wurden mit historischen Mörteln re- I – Architekten – für das gelungene pariert und wo es größere Fehlstellen Konzept, die zwölf Jahre lang leerstehen- gab, fand ein Steinaustausch mit ge- de Alte Apotheke in Hemelingen zu re- eigneten Steinmaterialien statt. „Um vitalisieren. Die Apotheke verfügt über dieses Ergebnis zu erlangen, war ein ihre komplette historische Einrichtung. überdurchschnittliches Engagement der Bauherrin notwendig, das es zu würdigen gilt“, erklärte Professor Skalecki. „Die Auszeichnung mit dem Bremer Denkmalpflegepreis er- geht auch dafür, dass die Bremische Evangelische Kirche sich über Jahre vorbildlich für den Erhalt ihrer histori- schen Kirchen in Bremen engagiert.“

Wätjens Park

Die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro ging an den Förderverein Wätjens Park e.V. Gedächtnistempel in Wätjens Park Das überaus große Engagement des 220 Mitglieder umfassenden Vereins besteht in den fortwähren- den Erhaltungsarbeiten von Wätjens Park, der im Wesentlichen aus dem Jahr 1864 stammt. Zu den Aktivitäten zählen beispielsweise die Vermessung und Kartierung der Bäume oder die Freilegung von überwucherten und von Humus überdeckten Wegen.

Lindenlaubengang im Arster Pfarrgarten Mit dem Sonderpreis, gestiftet von Laubengang im Arster Pfarrgarten Weser-Kurier und Nordsee-Zeitung Alte Apotheke in Hemelingen in Höhe von 2.500 Euro, wurde die der aufbau denkmalpflege 14 Standesamt Bremen-Mitte In der Kategorie II – Handwerksbetriebe – ging eine besondere Anerkennung an die Kanning Parkett GmbH für die hand- werklich hervorragende Aufarbeitung der historischen Intarsienparkettböden und Holztreppen im Standesamt Bremen- Mitte. Die geschädigten Holzböden im Inneren der Villa Hoffmann wurden in einem aufwendigen Verfahren auf- bereitet, defekte Teile wurden ergänzt und eingesetzt. Neben diesen Arbeiten sind auch die Holztreppen im Haus mit viel Geschick und großem Engagement Parkettarbeiten im Standesamt Bremen-Mitte mustergültig aufgearbeitet worden. Zentraler Bereich des Standesamts.

Villa Schwachhauser Heerstraße 339 In der gleichen Kategorie konnte sich die Friedrich Schmidt Bedachungs-GmbH über eine besondere Anerkennung freuen.“ In seiner Laudation erklärte Professor Skalecki: „Durch die handwerkliche Fertigkeit der Handwerksfirma gelang es, eine Dachdeckung mit Biberschwanz- Tonziegeln in Kronendeckung und mit eingebundener Kehle an der Villa Schwachhauser Heerstraße 339 in bei- spielhafter Weise auszuführen.“ Villa Schwachhauser Heerstraße 339

Koopmann-Jindelt Ausstellung zeigt alle Beiträge Heizoel-Handel und Spedition GmbH zum Bremer Denkmalpflegepreis 2013 www.koopmann-jindelt.de

Barlachweg 19 · 28355 Bremen Die Beiträge zum Denkmalpflegepreis 2013 waren fast durchgehend ausgespro- Tel. 0421 320077 (0 – 24 Uhr) chen hochwertig. Um diese Leistungen zu würdigen und der Öffentlichkeit näher Stadtkontor vorzustellen, werden die Beiträge erstmals im Rahmen einer Ausstellung prä- Böttcherstraße 9 · 28195 Bremen sentiert. Sie ist vom 3. April bis zum 30. Mai 2014 in der Bremer Bank (Neubau, Tel. 0421 320077 (0 – 24 Uhr) Domshof 10 A) zu sehen. Dabei werden nicht nur die Preisträger gezeigt, son- dern auch alle Mitbewerber, die oftmals nur aufgrund von Nuancen unterlegen Schleusenstraße 1 · 27568 Bremerhaven waren. Das Landesamt für Denkmalpflege Bremen gibt zudem in einem geson- Tel. 0471 44012 (0 – 24 Uhr) derten Teil der Ausstellung einen Überblick über seine vielfältigen Aufgaben.

In Ergänzung zum Denkmalpflegepreis werden zwei Ausstellungen gezeigt, die die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger für die Denkmalmesse in Leipzig konzipiert hat. Sie beschäftigen sich mit der energetischen Instandsetzung Service-Ruf 0800 5667626 von Baudenkmalen und mit Sanierungsfragen moderner Betonarchitektur.

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. der aufbau denkmalpflege 15 Wie Phoenix aus der Asche: der Wätjens Park Historische Parkanlage mit bewegter Geschichte

Von Insa Lohmann erste Grundstück in Blumenthal hatte Diedrich Heinrich Wätjen 1830 zwi- Eine schlossartige Villa im Zentrum, schen der heutigen Landrat-Christians- Riesenmammutbäume und ein Straße und der Weser erworben und Gartentempel aus dem 19. Jahrhundert – dort ein Landhaus im klassizistischen der idyllische Wätjens Park ist die älteste Stil errichtet. Der Entwurf für den Park Parkanlage im Bremer Norden. Angelegt stammte von Isaak Albert Hermann wurde er im Jahr 1830 in Anlehnung Altmann, dem Gestalter der Bremer an englische Vorbilder, und seitdem Wallanlagen, der dem Vorbild des engli- hat er eine bewegte Geschichte hinter schen Landschaftsparks nacheiferte. Die sich: verkommen als Industriegelände Mitglieder der Familie Wätjen waren in und zwangsversteigert, erstrahlt der alle Welt verstreut und versorgten den Park heute in neuem Glanz, während Park mit exotischen Gehölzen. Davon er von seinem englischen Charme sind einige Riesenmammutbäume nichts eingebüßt hat. Die erfolgrei- noch heute erhalten. chen Bemühungen zur Wiederbelegung des Areals wurden kürzlich mit dem Park verfiel in langjährigen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. Dornröschenschlaf Der noch weitgehend erhalte- 1858 errichtete Christian Heinrich ne Landschaftspark mit dem unter Wätjen einen Sommersitz in Bremen- Denkmalschutz stehenden Schloss geht Nord, den er im Tudorstil gestalten ließ, auf die Bremer Reederfamilie Wätjen und erweiterte die Parkanlage. Doch der zurück: Zwischen 1830 und 1917 küm- Beginn des Ersten Weltkriegs sollte auch merten sich mehrere Generationen der wirtschaftliche Untergang für die um den Park in Bremen-Nord. Das Reederfamilie sein und der Park wurde der aufbau denkmalpflege 16

Fotos: Ingrid Frankenberg / Heimatverein Blumenthal an die umliegenden Betriebe aufgeteilt. Die Parklandschaft verwandelte sich mit dem Entstehen der Bremer Vulkanwerft in ein Industriegelände und der Wätjens Park verfiel in einen Dornröschenschlaf. „Die Anlagen sind in den folgenden Jahren dann kaum noch gepflegt und durchforstet worden“, erklärt Rainer Frankenberg vom Förderverein Wätjens Park. „Dadurch waren viele Altbäume in sehr schlechtem Zustand und viele Wege so überwachsen, dass sie kaum noch wahrgenommen werden konnten.“ Als die Werft 1998 in Konkurs ging, wurde der Park zwangsversteigert und ging in Privatbesitz über.

DAS GANZE JAHR LANG Nach dem Konkurs des Vulkan sollte das künftige Gewerbegebiet an die Autobahn angebunden und das gesamte Werftgelände neu geordnet werden, um hier ein modernes Gewerbegebiet zu entwickeln. Damit ergaben sich auch neue Möglichkeiten zur Erhaltung des Parks: Die Grünanlage wurde von der SPAREN Stadt zurückgekauft und Stück für Stück saniert. 229 Vereinsmitglieder unterstützen die Parkerhaltung tatkräftig Heute spaziert der Besucher wieder durch das historische Tor, DANK über neue Wege vorbei an Rasenflächen, Streuobstwiesen, Gartentempeln und Brunnen aus dem 19. Jahrhundert. Neben dem Schloss Wätjen ist im Park noch vieles im Original vorhanden, das aber erst nach alten Plänen wiederherge- stellt werden muss. Bei dem 1917 vom Gartenarchitekten Roselius geschaffenen Garten ist dies schon gelungen. Einstecken, einsteigen, losfahren: Mit dem Abo-Ticket sind Sie das ganze Jahr mobil – und sparen auch Seit 2005 wird die Erhaltung und Pflege des Parks tatkräf- noch richtig Zeit und Geld! Denn dank MIA sparen Sie tig von einem Förderverein unterstützt, der sich neben der jährlich 123,60 € im Vergleich zum MonatsTicket. Freilegung von Wegen und der Vermessung der Baumbestände Mehr Infos unter: auch um Öffentlichkeitsarbeit und Führungen kümmert. www.bsag.de www.vbn.de Gefördert durch: Weitere Informationen: www.waetjens-park.de

MIA_Anzeige_Sparen_88x115_RZ.indd 1 24.03.2014 12:51:14 der aufbau innenstadt 17 Bremer Innenstadtkonzept 2025: Aufbruchstimmung?

Von Uwe A. Nullmeyer 1. Vorsitzender Aufbaugemeinschaft Bremen

Nun liegt es vor: Das Bremer Innenstadtkonzept 2025, er- arbeitet vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, dem Senator für Wirtschaft und der Handelskammer, beglei- tet in vielen öffentlichen Foren mit den Bürgern, unter- schiedlichen politischen Gremien und Vereinen wie der City Initiative und der Aufbaugemeinschaft. Es ist nicht das erste Innenstadtprogramm. Vorläufer waren unter an- derem 1994 das Infrastrukturprogramm zur Stärkung der Bremer Innenstadt, 1999 das Sofortprogramm Innenstadt und Nebenzentren und im Jahre 2004 Innenstadt und Stadtentwicklung- Aktionsprogramm 2010.

Neue Akzente

Was ist nun neu? Die Ziele sind weitgehend unverändert: Stärkung der oberzentralen Funktion in der Metropolregion und Weiterentwicklung des Erlebnisraums Innenstadt. Verstärkt gesehen wird die Verbesserung der räumlichen und funktionalen Verflechtung der innerstädtischen Quartiere mit den angrenzenden Orts- und Stadtteilen. Ein neuer wichtiger Akzent soll damit gesetzt werden, die Innenstadt als Wohnstandort weiterzuentwickeln – aus Sicht der Aufbaugemeinschaft ein zentrales Thema der nächsten Jahre. Entwicklungskonzept Bahnhofsvorplatz. Die private Wirtschaft Das Innenstadtkonzept 2025 wird auch ganz konkret: Etwa beteiligt sich tatkräftig, wie nicht nur das Projekt am Bahnhof 250 Projekte werden genannt, die jetzt und in den kom- zeigt, sondern auch der Neubau der Bremer Landesbank, menden Jahren umgesetzt werden sollen. Es gibt die die Stadtterrassen Stephani, das Stadthaus Bahnhofstraße „Umsetzungsrunde Innenstadt“, den „Arbeitskreis Wirtschaft oder das Postamt 5 mit den Studentenwohnungen. Innenstadt“, Projektgruppen und Projektverantwortliche. Alle vereint das eine Ziel, möglichst schnell und effek- Auch über die Finanzierung der Projekte wird öffentlich dis- tiv das Konzept umzusetzen. Bei der Umsetzungsstrategie kutiert und entschieden, wenn auch die Mittel äußert be- wird es nun darauf ankommen, Prioritäten zu setzen. grenzt sind. Erfreulich ist aus Sicht der Aufbaugemeinschaft, dass auch die private Wirtschaft verstärkt wieder auf die City Private Wirtschaft engagiert sich setzt. Für den Zeitraum 2014 bis 2015 stehen in der Altstadt für die Umsetzung des Wallkonzeptes, das Ansgariviertel, das Es gibt bereits einige laufende öffentliche Projekte wie das Martiniquartier, das Stephaniviertel und bei der Umsetzung Verkehrskonzept und die Gestaltung der Langenstraße, die des Schnoorkonzeptes Finanzmittel zur Verfügung. Umsetzung des Werbe- und Lichtkonzepts Kontorhaus und die Überarbeitung des BID-Gesetzes. Die ehrgeizigsten und Insgesamt ein erfreulicher neuer Beginn, der Mut macht, die wichtigsten Vorhaben sind aus Sicht der Aufbaugemeinschaft Entwicklung der Bremer Innenstadt positiv zu sehen und die zurzeit die Entwicklung des Ansgaritorcenters und das Anstrengungen aller Beteiligten nachhaltig zu unterstützen. der aufbau innenstadt 18 Grundstein fü Bremer Landesbank am Domshof gelegt Historische Fassade bleibt erhalten und wird nach Entwürfen des Londoner Architekturbüros Caruso St. John ergänzt Grafik: Bremer Landesbank

Rund 32.000 Tonnen Bauschutt wurden zwischen Februar Quadratmeter Nutzfläche. Neben dem Kundenbereich wer- und November 2013 vom Domshof abtransportiert – die den Büroflächen für 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Überreste der abgerissenen Bremer Landesbank. Übrig blieb geschaffen; auch Einzelhandelsflächen wird es wieder in nur die historische Fassade, die auch den Neubau in Zukunft bisherigem Umfang geben. Die Kosten für den Neubau be- an zwei Seiten zieren soll. Am 9. Januar 2014 folgte dann die laufen sich auf rund 50 Millionen Euro. Die Fertigstellung Grundsteinlegung für das spektakuläre Bauvorhaben im des Neubaus ist für das Frühjahr 2016 geplant, da- Herzen der Innenstadt. Die Landesbank musste das Projekt an- nach erfolgt die Einrichtung für den Bankbetrieb. gehen, weil die Instandhaltungskosten stark zunahmen. „Die Idee, den Gebäudekomplex Domshof abschnitts- oder etagen- „Bereicherung für das historische Umfeld“ weise zu sanieren, wurde schnell verworfen“, erklärt die Bank. „Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten zehn „Das Bauvorhaben ist eine große Herausforderung; nicht zu- Jahre auf einer Großbaustelle leben müssen. Das wäre für alle letzt mit Blick auf die unmittelbare Nähe zum Weltkulturerbe Beteiligten eine Zumutung geworden.“ mit Rathaus und Roland auf dem Marktplatz“, betont die Landesbank. Der großen Verantwortung gegenüber die- Platz für 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sem städtebaulichen Rahmen sei man mit einem umfassen- den Architektenwettbewerb gerecht geworden, aus dem der Gebaut wird am Domshof sowie hinter der historischen Entwurf des Londoner Architekturbüros von Caruso St. John Fassade des Stammhauses am Unser Lieben Frauen Kirchhof. Architects als Sieger hervorging. Die Projektleitung hat Jürgen Dieser Gebäudeteil wurde vollständig entkernt. Die neuen Elbin, Geschäftsführer der BLB Immobilien, übernommen. Kunden- und Büroräume der Bank entstehen um einen ova- len Innenhof, der dem Gebäude Licht gibt. Die Fassade Auch Bremens Finanzsenatorin und Bürgermeisterin des historischen Bankgebäudes am Unser Lieben Frauen Karoline Linnert zeigte sich bei der Grundsteinlegung er- Kirchhof bleibt erhalten und wird in den Neubau inte- freut über den Entwurf. Sie hob besonders die neu ent- griert. „Daran schließt sich am Domshof ein Baukörper stehende Sichtbeziehung vom Domshof zum Rathaus mit Ziegelfassade an, der eigenständig und modern wirkt, und Unser Lieben Frauen Kirchhof hervor: sich gegenüber den dominanten Denkmälern Rathaus „Das neue Gebäude wird das historische Umfeld be- und Dom jedoch zurückhält“, teilt die Landesbank mit. reichern und gut mit dem Unesco-Weltkulturerbe Auf drei Untergeschossen, in denen es zwei Parkdecks in der Nachbarschaft harmonieren.“ geben wird, sowie sechs Obergeschossen entstehen 24.000 der aufbau innenstadt 19 City Center: Auf dem Weg zur Entscheidung Noch prägen Lloydhof und Parkhaus Am Brill das Erscheinungsbild des Ansgari­ viertels. Im Sommer 2014 soll die Entscheidung für einen Investor fallen, der dort bis 2017 ein innerstädtisches Einkaufszentrum errichten wird.

Von Nina Svensson

Aus dem „Konsum-L“ soll ein „geschlos- sener Rundlauf“ werden: So steht es im Bremer Innenstadtkonzept 2025, das der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie die Handelskammer Bremen im September 2013 vorgelegt haben. Ein Ziel dieses Konzeptes ist, dass sich aus Sögestraße, Obernstraße, Ansgarikirchhof, Hanseatenhof, Kurze Wallfahrt, Papenstraße und Knochenhauerstraße ein sogenann- ter Rundlauf entwickelt, der zum Flanieren einladen und somit die Das Ansgariviertel aus der Vogelperspektive: Hier soll das neue City Center entstehen. Innenstadt deutlich aufwerten soll. Foto: Stephan Röpke / picture-coast

Erster Schritt dorthin ist die Anschließend wählte eine Jury mehre- Jury bewertet“, sagt Thorsten Tendahl Projektentwicklung Ansgaritor: Das re Angebote für das weitere Verfahren von der WFB. Die Jury spricht eine Parkhaus Am Brill befindet sich ohne- aus. „Mit diesen Anbietern führen wir Verkaufs- bzw. Vergabeempfehlung hin im Besitz der städtischen Brepark zurzeit konkrete Gespräche“, sagt Dr. an das zuständige parlamentarische und nachdem die Wirtschaftsförderung Dirk Kühling, Abteilungsleiter beim Gremium aus, das dann nach der Bremen (WFB) im Dezember 2012 den Senator für Wirtschaft. Zu Anzahl oder Sommerpause entscheiden wird. Lloydhof für 23,8 Millionen Euro er- Namen der potenziellen Investoren worben hatte, startete im April 2013 sagt er mit Bezug auf das laufen- Geplant wird ein City Center mit rund die europaweite Ausschreibung des de Verfahren nichts. „Aber wir liegen 17.000 m2 Einzelhandelsfläche. Das Einzelhandelszentrums Ansgari. gut im Zeitplan. Es hat noch einige bisherige Verhältnis von überbau- Mit einem dreistufigen Verfahren Überlegungen und Fragen der Anbieter ter und öffentlicher, nicht überbauter wird zurzeit ein Investor gesucht, gegeben, deren Antworten jetzt kon- Fläche soll insgesamt etwa gleich blei- der das Parkhaus Am Brill und den struktiv besprochen und dann an alle ben. Für die Neuentwicklung kann mit Lloydhof von der Stadt erwirbt und Beteiligten weitergegeben werden.“ einen Abbruch der Bestandsobjekte dort ein Einzelhandelszentrum oder einer (Teil-)Nutzung der mit Dienstleistungsflächen Ursprünglich war geplant, die Angebote Objekte geplant werden, auch könn- und Wohnungen baut. im Frühjahr 2014 der Öffentlichkeit te die neue Verkehrsführung ohne vorzustellen und von der Jury bewer- die derzeitige Rechtsabbiegerspur Aus allen bis Ende Mai 2013 einge- ten zu lassen. Durch die Nachfragen aus der Bürgermeister-Smidt- gangenen Anträgen wurden passende verschiebt sich dieser Plan nun leicht. Straße in die Ansgaritorstraße aus- Bewerber ausgesucht, die bis September „Noch vor der Sommerpause werden kommen, um mehr Fläche für die ein Angebot einreichen mussten. die Angebote vorgestellt und durch die Neuentwicklung zu schaffen. der aufbau flächennutzungsplan 20 Kritik am neuen Flächennutzungsplan In einer Stellungnahme kritisiert die Aufbaugemein­ schaft die restriktive Bereitstellung von Flächen Bremens Stadtbereiche im Strukturwandel: Die Karte gibt unter www.fnp-bremen. für künftigen Wohn- und Gewerbebedarf de Auskunft über die Nutzungsformen verschiedener Quartiere. Quelle: Senator Die Aufbaugemeinschaft Bremen hat die neuen Flächennutzungsplanes, z. B. die für Umwelt, Bau und Verkehr öffentliche Auslegung des Entwurfs für Aufgabe der Flächen in der Osterholzer den neuen Bremer Flächennutzungsplan Feldmark und in Brockhuchting als • Beim Postulat einer „bedarfsgerech- zum Anlass genommen, um dem Wohnbauflächen, seien bei einer solchen ten“ Flächenbereitstellung werde oft Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Konzeption jedenfalls dem Anschein verkannt, dass die Bereitstellung plan- die Anregungen und Bedenken der ausgesetzt, nicht mehr das Ergebnis reifer Gewerbeflächen gerade auch in Mitglieder mitzuteilen. Zunächst wurde eines ordnungsgemäßen planeri- Bremen einen erheblichen Zeitbedarf er- dabei positiv festgehalten, dass der schen Abwägungsprozesses zu sein. fordert. Um Flächenengpässe zu verhin- neue Flächennutzungsplan nunmehr dern bzw. abzubauen, könne deshalb auf auf den Zeitraum bis 2030 ausgerich- Nachbesserungen beim Wohnbau eine hinreichende Vorratserschließung tet sein wird. „Dabei gehen wir davon nicht verzichtet werden. aus, dass für diesen nahezu 20-Jahres- Inhaltlich bezweifelt die Zeitraum geeignete planerische Aufbaugemeinschaft, dass die vor- • Das sogenannte Nordwestzentrum Voraussetzungen einer zukunftsorien- gesehene Aufgabe der genann- soll laut Entwurf nicht län- tierten, positiven Entwicklung Bremens ten Wohnbauflächen mit den ger Bestandteil der zukünftigen als Oberzentrum im Nordwesten Wohnungsbauzielen der Stadt ver- Gewerbeflächenentwicklung sein, al- Deutschlands geschaffen werden“, be- einbar ist. Da die Schaffung neuen lerdings handelt es sich dabei um tonte der Vorstand in seinem Schreiben. Wohnraums auch nach Fertigstellung das einzige Gebiet mit direktem der derzeit geplanten 14.000 Autobahnanschluss, das für eine groß- In anderen Punkten sieht die Einheiten bis 2020 fortgesetzt wer- flächige Dienstleistungsnutzung Aufbaugemeinschaft jedoch umfassen- den müsse, reiche der vorgesehene verfügbar wäre. Im Rahmen eines den Verbesserungsbedarf. Im Interesse Platz im Flächennutzungsplan – der 20-jährigen Planungszeitraums soll- der oberzentralen Funktion Bremens bis 2030 vorausschauen soll – nicht te es daher nicht aufgegeben werden. wäre es aus Sicht des Vorstands insbe- aus. Darüber hinaus müssten mög- sondere notwendig, die Bauleitplanung liche Wanderungsgewinne bei der • Für die vorgesehene Herausnahme auf eine „angemessene positive Einwohnerzahl berücksichtigt werden. der sogenannten Westerweiterung Zielprojektion“ zur Bevölkerungs- des Technologieparks Universität und Wirtschaftsentwicklung Gewerbeflächen rechtzeitig hat die Aufbaugemeinschaft bis 2030 auszurichten. bereitstellen Verständnis. Angesichts des ausge- dehnten Kleingartengebiets im süd- Nutzungsinteressen vor Die Aufbaugemeinschaft erkennt die lichen Umfeld der Universität sollte Landschaftsschutz Bemühungen zur Schaffung von aus- hingegen eine „äußerst attraktive reichend Gewerbeflächen an. Unter Süderweiterung“ des Technologieparks Die Aufbaugemeinschaft stellt in Berücksichtigung, dass es sich beim planerisch vorbereitet werden. Frage, ob die vorgesehene gleichbe- neuen Flächennutzungsplan um rechtigte Einbeziehung des neuen grundlegende Weichenstellungen Informationen zum Flächennut­ Landschaftsschutzprogramms und für die Entwicklung Bremens in den zungsplan sowie eine interaktive­ damit eine von vornherein restrik- nächsten 20 Jahren handelt, regt der Karte sind im Internet unter tive Sicht der Raumbelange metho- Vorstand allerdings Folgendes an: www.fnp-bremen.de zu finden. Im disch korrekt ist. Wichtige Inhalte des Herbst soll der Plan beschlossen werden. der aufbau verkehr 21

Jährlich zwei Tage Stau pro Pendler

Für Bremer Autofahrer verlängert sich jede Fahrt aufgrund von Staus um 12 Prozent. Unter den GroSS­ städten ist das allerdings ein vergleichsweise geringer Wert.

Deutsche Autofahrer verbringen viel Zeit im Stau. Zwei Studien haben kürzlich untersucht, wie viele Stunden es TRADITION genau sind – dabei kamen sie zwar zu unterschiedlichen ab- soluten Zahlen, aber ihr Ranking innerhalb Deutschlands MIT WEITBLICK. fiel ähnlich aus: Stuttgarter verschwenden am meisten Zeit hinter dem Steuer, auch die Hamburger finden sich ganz vorne im Ranking wieder. Unter den Großstädtern haben die Bremer am wenigsten Grund zum Klagen. Allerdings verbringen Pendler auch hier pro Jahr im Durchschnitt 43 Stunden im Stau, also fast zwei komplette Tage.

Die Firma Intrix, die weltweit Verkehrsdaten erhebt und verkauft, hat Informationen aus Sensoren, statistischen Erhebungen und GPS-Geräten entnommen, um zu ihren Ergebnissen zu gelangen. Im Bundesdurchschnitt – in- klusive aller ländlichen Regionen – werden 35 Stunden im pro Jahr im Stau zugebracht. „Der Verkehr hat weiter- hin erhebliche Auswirkungen auf Konsumenten, die deut- sche Wirtschaft und die Umwelt“, betont Intrix. Stuttgart bringt es hier als Spitzenreiter auf 60 Stunden Stillstand, Bremen taucht nicht unter den Top Ten auf – den zehnten Rang belegen Saarbrücken und Hannover mit 34 Stunden.

Note 1 für Bremen

Parallel hat auch der „Mobil in Deutschland e.V.“ zum zwei- ten Mal seinen „Städte-Stau-Check“ veröffentlicht. Er stützt sich dabei auf Daten des „TomTom Traffic Index“ vom gleich- namigen Navigationsgerätehersteller. Stuttgarter Pendler stehen demnach sogar 90 Stunden pro Jahr im Stau; jede Fahrt verlängert sich für sie durch verstopfte Straßen im Durschnitt um 30 Prozent. Bremer Autofahrer verlieren da- gegen nur 12 Prozent Zeit – 43 Stunden jährlich. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um drei Stunden. Dafür er- hält die Hansestadt vom „Mobil in Deutschland e.V.“ als ein- zige näher untersuchte Großstadt in Deutschland die Note 1. Auch die Note 2 wurde nur einmal vergeben – an Düsseldorf. der aufbau Metropolregion 22 „Wir wollen eine Metropolregion zum Anfassen werden“

Seit Januar 2013 gibt es mit Dr. Anna künftige Strategie zu entwickeln. Es war Meincke erstmals eine Geschäftsführerin ein sehr intensiver Prozess mit vielen der Metropolregion Bremen-Oldenburg Workshops und Arbeitskreissitzungen im Nordwesten. Mit der Förderung und ich war überrascht, wie offen, von konkreten Projekten will sie die konstruktiv und auch sehr direkt alle Metropolregion Schritt für Schritt stär- Beteiligten waren. Mit Erfolg: Der 40-sei- ker ins Bewusstsein rücken und ihr tige Handlungsrahmen ist im Dezember durch Menschen und ihre Geschichten 2013 von der Metropolversammlung ein Gesicht geben. Im Interview mit dem verabschiedet worden. Aufbau erläutert sie ihre Tätigkeit und ihre Perspektive für die Metropolregion. Der Handlungsrahmen 2014 – 2017 ist die Basis für die kommenden Sie sind nun etwas über ein Jahr Jahre. Welche Schwerpunkte erge- Geschäftsführerin der Metropolregion. ben sich daraus für Ihre Arbeit? Was lag Ihnen in diesem Jahr be- Die Schwerpunkte für die Jahre sonders am Herzen? 2014 und 2015 sind der demografi- Eine große Herausforderung war, den sche Wandel sowie Energieeffizienz neuen Handlungsrahmen 2014 bis 2017 und CO2-Reduzierung sowie un- als Entwicklungsstrategie für die nächs- sere sechs Wirtschaftsfelder ten Jahre zu schreiben. Da ich ja erst Agrar- und Ernährungswirtschaft, im Januar angefangen hatte, blieben Automotive, Energiewirtschaft, gerade mal rund zehn Monate Zeit für Dr. Anna Meincke ist seit einem Jahr Gesundheitswirtschaft, Logistik und mich, die Metropolregion kennen zu Geschäftsführerin der Metropolregion. Maritime Wirtschaft sowie Luft- und lernen und gleichzeitig Ideen für die Bild: Metropolregion Raumfahrt. Für mich steht dabei

R ö p k e & B e h r i n g G m b H & C o . K G S t e p h a n R ö p k e H a n s A . R ö p k e S e d a n s t r a ß e 1 2 2 - 2 8 2 0 1 B r e m e n T e l e f o n 0 4 2 1 - 5 3 5 0 6 0 w w w . r o e p k e - b e h r i n g . d e i n f o @ r o e p k e - b e h r i n g . d e der aufbau metropolregion 23 klar im Vordergrund, die Arbeit der Metropole Nordwest Menschen, frisches Denken und mutiges Handeln“ wollen wir nach außen zu tragen und quasi Lobbyarbeit zu betrei- anhand unserer Preisträger in die Öffentlichkeit bringen. ben. Die Metropole Nordwest ist sperrig, unsere Arbeit schwer zu vermitteln und zudem nicht messbar. Aber es Wo sehen Sie die größten Zukunftschancen für die Region? gibt tolle Projekte, die wir fördern und über die wir unse- Die Metropole Nordwest hat ziemlich gute Chancen re Arbeit zunächst vor allem für Akteure aus Wirtschaft, für die Zukunft. Aus wirtschaftlicher Sicht gibt es eine Politik und Verwaltung transparent machen wollen. Diese Aufwärtsspirale, wir haben große Player in den Bereichen Akteure sind unsere Multiplikatoren für die weitere Arbeit. Automotive sowie Luft- und Raumfahrt in der Region, zudem sind hier allein 400 Zulieferer der Automobilindustrie an- Was läuft bereits gut in der Metropolregion? sässig. In den Feldern Energie, Ernährung und Gesundheit Wir haben mit Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. , beschäftigen wir uns schon heute intensiv mit den Themen Automotive Nordwest e. V. und Aviabelt Bremen e.V. bereits von morgen: Wir haben nicht nur die Bedürfnisse einer drei Cluster so stark positioniert, dass sie seit Anfang 2014 ohne immer älter werdenden Gesellschaft, sondern auch einer Förderung auskommen und sich selbst über Mitgliedsbeiträge stetig wachsenden Weltbevölkerung im Blick. Allein tragen. Unsere Anschubfinanzierung über jeweils drei Jahre Ernährung wird ein Riesenthema in diesem Jahrhundert hat die erhoffte Wirkung gezeigt, dass Unternehmen den werden, vor dem Hintergrund müssen wir die Agrar- und Nutzen der Netzwerke und einer Mitgliedschaft erkannt Ernährungswirtschaft aus einem anderen Blickwinkel haben. Künftig werden wir die Cluster über gezielte Projekte sehen und frühzeitig vernünftige Rahmenbedingungen fördern, für die sich die Netzwerke bewerben können. für künftige Herausforderungen schaffen.

Ebenfalls stark verbessert hat sich die Kooperation zwi- Das Interview führte Nina Svensson schen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Als erste Metropolregion in Deutschland haben wir sie alle als gleich- und stimmberechtigte Partner zusammengeholt, dadurch konnten bereits viele Prozesse angestoßen werden. Andere Metropolregionen ahmen inzwischen unsere Strukturen nach.

Was könnte in der Metropolregion besser funktionieren? Ganz klar muss unsere Wahrnehmung in der Region deut- lich besser werden. Das ist ein langer Prozess, den wir Schritt für Schritt gehen müssen. Über konkrete Projekte, die wir unterstützen, und daraus resultierende vorzeig- bare Ergebnisse und Medienberichte können wir uns langfristig besser in den Köpfen verankern als über flä- chendeckende Anzeigenkampagnen. Es wäre unrealis- tisch zu sagen, dass uns morgen jeder in der Region kennen muss. Aber wenn wir zum Beispiel nicht nur die Landräte und Oberbürgermeister, sondern auch nach und nach die Abgeordneten der Kreistage und die Wirtschaftsverbände erreichen, sind das wichtige Multiplikatoren für uns.

Gibt es denn konkrete Pläne, um die Metropolregion noch „sichtbarer“ zu machen? Wir wollen eine Metropolregion zum Anfassen werden und das können wir nur, wenn wir uns über Menschen in der Region, ihre Geschichte und erfolgreiche Projekte präsentieren, die wir konkret unterstützen. Ein Beispiel ist der NordWest Award, der am 24. März 2014 verliehen wurde. Diesen Preis haben wir von Zeichen setzen der Bremer Landesbank übernommen. Mit jeweils 10.000 Euro AcryLED - Leuchtschriften und Logos haben wir drei Projekte aus verschiedensten Bereichen ausge- aus Acrylglas-Vollmaterial mit zeichnet, die einen Mehrwert für Standortattraktivität, Umwelt integrierter LED-Ausleuchtung oder Wirtschaft generieren. Wir haben 134 Bewerbungen erhalten, das hat uns sehr gefreut. Mit diesem Preis wol- len wir der Region ein Gesicht geben. Unser Motto „Offene Henleinstr. 5 · 28816 Stuhr · Tel.: 0421 87156-0 · www.diekmann.com der aufbau überseestadt 24 Fixpunkt der bremischen Baukultur Das Bremer Zentrum für Baukultur hat in den ersten zehn Jahren seines Bestehens bereits viele Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt

Von Prof. Dr. Eberhard Syring noch in den ersten Zügen ihrer inzwi- falls die umfangreiche Fachbibliothek Wissenschaftlicher Leiter schen rasanten Entwicklung befand. des Bausenators, die unter anderem Bremer Zentrum für Baukultur Ein passender Ort für Baukultur. Der aus Nachlassbeständen ständig erwei- Verein, der aus einer Initiativgruppe tert wird. Neben den Arbeitsplätzen Im Herbst 2003 gründete sich in von Mitarbeitern des Bausenators, der für Mitarbeiter besitzt das b.zb zudem Bremen ein Verein, der sich die Architektenkammer, der drei öffent- zwei 100 und 50 Quadratmeter große Auseinandersetzung mit dem Bauen lichen Bremer Hochschulen und des Multifunktionsbereiche, die bes- und der Stadtentwicklung vor allem in Focke-Museums hervorging, hatte sich tens für Ausstellungen, Seminare der Stadt Bremen zum Ziel gesetzt hatte. zum Ziel gesetzt, aktuelle baukulturelle und Vorträge geeignet sind. Diese Auseinandersetzung sollte über Fragen zu thematisieren und zu vermit- die Einzelinteressen der am Bauen be- teln, aber auch seinen Schwerpunkt auf Ausstellungen und Schriftenreihe teiligten und vom Bauen betroffenen die Betrachtung der jüngeren Geschichte Gruppen hinausgehen. „Baukultur“ war des Bauens in Bremen zu legen, denn In den zehn Jahren seines Bestehens hat damals der alte, aber neu belebte Begriff, jede Kultur hat eine Geschichte. das b.zb zahlreiche Ausstellungen prä- der bundesweit für ein solches umfas- sentiert – selbst gestaltete und über- sendes Interesse an der baulich gestalte- Darum war es ein wichtiges Anliegen nommene, in den eigenen Räumen ten Umwelt die Runde machte. Folglich der Zentrums, in seinen Räumen oder zu Gast an anderen Orten wie nannte sich die Bremer Initiative ein Archiv zu gründen, in dem sich der Kulturkirche St. Stephani, der „Bremer Zentrum für Baukultur – b.zb“ wichtige Dokumente der Bremer Unteren Rathaushalle oder dem Haus Bau- und Planungsgeschichte be- der Bürgerschaft. Dabei handelte es Ab Januar 2004 hatte der Verein auch finden, die aus Nachlässen von sich ebenso um die Präsentation von einen Ort: eine rund 400 qm große Etage Architekten und Institutionen wie der aktuellen Architekturwettbewerben im Segment 1 des Speichers XI in der Aufbaugemeinschaft Bremen stam- wie um thematisch gebundene neuen Überseestadt, die sich damals men. In den Räumen befindet sich eben- Ausstellungen. So wurden etwa dem Schulbau oder dem Sakralbau in der Hansestadt Ausstellungen gewidmet, oder es wurden interessante nicht re- Speicher XI in der Überseestadt. alisierte Vorhaben für Bremen vorge- Fotos: bzb stellt: „Für Bremen geplant und nicht gebaut“. Hinzu kamen Werkschauen zu wichtigen Bremer Architekten der jüngeren Vergangenheit. Präsentiert wurden bislang die Architekten Gerhard Müller-Menckens, Carsten Schröck, Gert Schulze, Horst Rosengart und Harm Haslob.

Das Bremer Zentrum für Baukultur gibt eine eigene Schriftenreihe heraus, die in- zwischen auf 16 Bände angewachsen ist. Das sind zum Teil die Kataloge zu den der aufbau überseestadt 25

3. Band zur Ausstellung: „Für Bremen Ebenfalls erfolgreich: Das bzb bietet regelmäßig Führungen geplant und nicht gebaut“. Die Sakralbauausstellung. zu Themen der Stadtentwicklung an. Bundesweite Anerkennung genannten Ausstellungen, Publikationen diese Anregung auf. Seitdem gibt es das wurden aber auch zu interessanten lo- sehr gut vom Publikum angenomme- Mit seinem besonderen Profil, das die kalen und überregionalen Themen ne Format „Bremer Stadtdialog“, das Schwerpunkte Diskurs, Vermittlung verfasst. Ein Band beschreibt die sechs- bis achtmal jährlich am letzten sowie Sammeln und Forschen beinhal- Geschichte der Bremer Kaisenhäuser – Dienstag eines Monats im Roten Saal, tet, hat sich das b.zb auch im nationa- den Notunterkünften der Nachkriegszeit gleich neben dem b.zb ausgerichtet wird. len Vergleich einen Namen gemacht. in den Parzellengebieten. Es gibt ge- Träger dieser Reihe sind mehr als zehn 2009 wurde der Verein Träger des vom bäudemonografische Bände zum Haus Institutionen der lokalen Baukultur, Bundesbauministerium ausgelob- der Bürgerschaft und zum Deutschen unter anderem die Aufbaugemeinschaft ten Nationalen Preises für integrierte Haus am Markt. Ein Band dient als Bremen. Das b.zb koordiniert und orga- Stadtentwicklung und Baukultur. Zu sei- Architekturführer zu den interessantes- nisiert die Veranstaltungen. Inzwischen nem zehnten Jahrestag veranstaltet das ten jüngeren Bauten der Metropolregion sind fast sechzig „Stadtdialoge“ gelau- b.zb am 24. Juni 2014 einen Stadtdialog, Bremen-Oldenburg. Zudem gibt das fen, in denen Wettbewerbsergebnisse in dem eine Bilanz über die Bedeutung b.zb noch eine kleine gebäudemonogra- vorgestellt und diskutiert oder aktuel- der Baukultur gezogen werden soll. fische Reihe heraus, in der interessante le Fragen im Bereich von Architektur Begleitet wird die Veranstaltung von Bremer Gebäude vorgestellt werden. und Stadtentwicklung thematisiert einem wissenschaftlichen Symposium. werden. Die jeweiligen Themen wer- Ein besonderes publizistisches Projekt den in einer Beraterrunde ausgewählt, Finanziert wird das b.zb durch größe- soll in diesem Jahr mit einem ersten der VertreterInnen der am Stadtdialog re und kleinere Spenden. Besonders Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt beteiligten Institutionen angehören. engagiert haben sich u.a. Immobilien werden. Seit längerem wird im b.zb Neben dem Stadtdialog richtet das Bremen, der Senator für Umwelt, Bau und im Forschungsinstitut Architop an b.zb zudem sporadisch die Vortrags- und Verkehr, die Architektenkammer, einer umfassenden Darstellung der jün- und Diskussionsreihen „Zugänge die Karin und Uwe Hollweg Stiftung, geren Bremer Architekturgeschichte zur Baukultur“ und „Klartext“ aus. die Gewoba und die bremischen von 1950 bis zur Gegenwart gearbei- Hochschulen. Der Verein, dem in- tet. In der zweiten Jahreshälfte soll der Außerdem veranstaltet das b.zb zwischen etwa 160 Mitglieder bei- erste Teilband von „Bremen und seine Führungen zu aktuellen und his- getreten sind, würde sich über die Bauten 1950-2009“ herauskommen, torischen Themen der bremischen Beteiligung an seiner Arbeitet durch der den Zeitraum bis 1979 umfasst. Architektur und Stadtentwicklung. noch mehr Bürgerinnen und Bürgern Das Zentrum gibt einen digitalen freuen, etwa in Form von Anregungen Großes Interesse am Architekturführer heraus, der per- oder durch eine Mitgliedschaft. „Bremer Stadtdialog“ manent aktualisiert wird (www.ar- chitektuführer-bremen.de). Und Weitere Informationen: Im Jahr 2005 hatte das b.zb einige Thesen das b.zb beteiligt sich am Projekt www.bzb-bremen.de zur Belebung der lokalen Baukultur „Architektur macht Schule“, wo es formuliert. Eine dieser Thesen lautete um die Vermittlung baukulturel- „Bremen baucht einen `Stadtdialog´“. ler Fragen in den Schulen geht. Der damalige Senatsbaudirektor nahm der aufbau überseestadt 26 Überseestadt: Was ist erreicht? Was kommt?

Ein Blick auf die Entwicklung der Bremer Überseestadt.

Fotos: Robert C. Spies

Von Jens Lütjen Neue Zielgruppen erreicht die Überseestadt auf jetzt „etablierter Geschäftsführender Gesellschafter Ebene“ geführt werden – mit poten- Robert C. Spies Gruppe Praktisch alle erstellten Bestands- und ziellen regionalen und überregionalen Neubau-Büroflächen sind sehr gut vom Investoren, gleichermaßen aber auch Die national bedeutendste Leitmesse Markt angenommen worden, insbe- mit Vertretern von Verwaltungen und für die Immobilienwirtschaft – die sondere sind auch Zielgruppen, die das Politik. Letzteres u. a. im Austausch Expo Real in München – dokumentier- „klassische Büro“ nicht am Markt suchen mit anderen Regionen und Metropolen te anhand eines großen Modells am oder suchten, mit Produkten erreicht sowie den dort gefundenen Lösungen Bremen-Stand vor weniger als 10 Jahren worden, wie sie in dieser Form bisher und Konflikten – auch in Verbindung ein in seiner Maßstäblichkeit kühnes praktisch nicht am Markt anzubieten mit den Nutzungsdurchmischungen Projekt – die Bremer Überseestadt! Das waren. Flächen im Schuppen eins, im von bestehenden Gewerbe- und Modell, fußend auf dem erarbeiteten Speicher I, jeweils mit Denkmalschutz Industrieunternehmen sowie in Masterplan, konnte selbst „überzeugten versehen, unterstreichen diese Aussage Verbindung mit diesbezüglich sen- Bremern“ eine leichte Schamesröte exemplarisch und sind elementar sibleren Wohnnutzungen im nach- in Teilen entlocken. Und heute? wichtige Bestandteile der bisher sehr barschaftlichen Umfeld. guten, belastbaren Entwicklung. In Es ist ungemein viel passiert, mu- Verbindung mit einem erheblichen Hohe wirtschaftliche Bedeutung tige Privatinvestoren haben für die Neubauvolumen auch an Eigentums- revitalisierten bzw. neu erstellten und Mietwohnungen konnten regiona- Ansiedlungserfolge von regional, na- Gebäude häufig zwei- und dreistel- le und überregionale Nachfrager und tional und in Teilen international be- lige Millionensummen eigenverant- Rückkehrer für dieses neue, zentrums- deutenden Firmen wie wpd, EWE, wortlich in die Hand genommen und bezogene Stadtgebiet gefunden werden. Panalpina, Röhlig und Team Neusta sind in Teilen ganz erhebliche Risiken zeugen neben außerordentlich vie- eingegangen – zwischenzeitlich und Im Herbst diesen Jahres – bei der len kleinteiligeren Vermietungen bis jetzt aber auch mit einer guten „Neuauflage“ der Expo Real – wer- von der für Bremen zwischenzeitlich Marktabsorption honoriert worden. den wiederum viele Gespräche über besonders hohen wirtschaftlichen der aufbau überseestadt 27

Bedeutung dieses Standortes, eben- City-Projekte rechenbar werden lassen. Ergänzung darstellen – ebenso besonde- so stehen diverse Bürohausprojekte Ausnahmen bilden in Teilen Eigennutzer re Freiflächenkonzepte, Sportangebote und Neubauten in den Startlöchern. orientierte Immobilien – wie aktuell und ggf. auch eine Schule! auch der Neubau eines Bankgebäudes Alles gut also? Im Prinzip bisher ja, am Domshof. Die Überseestadt über- Familien mit Kindern sind bisher noch dennoch darf nicht übersehen werden, nimmt insoweit eine sehr wichti- nicht integriert. Ob sie eine Zukunft dass die Entwicklungen insbesonde- ge Ventilfunktion im Bereich des vor Ort haben, bleibt aktuell unsi- re in den letzten fünf Jahren maßgeb- Bürohausangebotes – auch zukünftig. cher. Die Überseestadt muss „Stadt“ lich auch getragen wurden durch die werden, plural und mit emotionalen Entwicklungen am Finanzmarkt, dem Nutzungsmischung von „Highlights“ in der weiteren Bebauung damit verbundenen, außerordent- elementarer Bedeutung und Ansiedlung. Alle Beteiligten dürfen lich attraktiven Zinsniveau sowie hier nicht nachlassen in ihrem gegen- Umschichtungen in den Portfolien Dass die weitere Entwicklung über seitigen Bemühen, für Bremen eine ein- und Depots von Anlegern zuguns- Jahre und Jahrzehnte ein sehr hohes malige Stadtentwicklungsmaßnahme ten von realen Immobilienanlagen. Büroflächenangebot bereitstel- in eine langfristige Zukunft zu tra- len wird und vergleichsweise wenig gen. Es bleibt noch viel zu tun! Ferner ist die Entwicklung getra- wohnwirtschaftliche Projekte, soll- gen durch ein außerordentlich be- te jedoch kritisch im Auge behalten grenztes Neubau-Büroangebot in werden. Die Erfahrung zeigt näm- der unmittelbaren City – auch in lich, dass bei der bedeutenden, hohen Verbindung mit deutlich schwierige- Gesamtfläche eine spannende, zukunft- ren Kalkulationen aufgrund erheblich strächtige Nutzungsdurchmischung höherer Grundstückseinstiegswerte von elementarer Bedeutung für sowie die nicht immer gegebene, un- Nutzer und Bewohner sein wird. terstützende Vermietungsbasis mit Darüber hinaus sollten aufgrund hochwertigem Einzelhandel im erdge- des respektablen Flächenangebotes schossigen Bereich. Nur dieser wird für auch experimentelle Themen und Investoren regelmäßig unmittelbare Architektursprachen eine wichtige der aufbau überseestadt 28 Mehr als ein Gewerbegebiet Das „Weser-Quartier“ am Eingang zur Überseestadt hält vielfältige Angebote jenseits der Büro- und Gewerbestandorte bereit

Fast in direkter Nachbarschaft hält das Hostel Zollhaus 50 Zimmer für eine meist etwas jüngere Zielgruppe be- reit. Auch diese Unterkunft besticht jedoch durch guten Geschmack: Sie wurde 2013 für den renommierten German Design Award nominiert. Eine beeindruckende Leistung für ein ver- gleichsweise preisgünstiges Hostel, das in einem alten Zollamt einge- richtet wurde. Darüber hinaus ist der Betrieb technisch hochmodern ausge- stattet: Nachts checken die Gäste sich selbst an einem Terminal ein und aus.

Varieté-Theater, Dance Club und asiatische Brasserie Das Highlight im Entertainment-Bereich ist unterdessen zweifellos das GOP Varieté-Theater, das sich im Weser- Quartier direkt neben dem Steigenberger Hotel befindet. Der Start ist auf jeden Fall gelungen: Ein halbes Jahr nach Der „Adiamo Dance Club“ sorgt auch nachts für Leben in der Überseestadt. der Eröffnung haben bereits 70.000 Foto: Toofan Hashemi / GOP Zuschauer die Shows besucht. Das Theater bietet Platz für 400 Besucher Die Überseestadt entwickelt sich von Steigenberger Hotel und und beinhaltet auch ein Restaurant Jahr zu Jahr stärker zu einem Stadtteil Hostel Zollhaus sowie den „Adiamo Dance Club“, in dem mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. der Abend nach der Varieté-Vorstellung Dies zeigt sich insbesondere im Alleine im Hotelbereich weist der noch verlängert werden kann. Er bie- Eingangsbereich hinter der Oldenburger Eingang zur Überseestadt inzwischen tet vier Theken, einen Dancefloor Straße, der die Brücke zwischen der zwei attraktive Adressen auf. Sie sind und eine Terrasse mit Weserblick. Innenstadt und den Hafenarealen schla- unterschiedlich ausgerichtet, zeichnen gen soll. Dort setzt der Weser-Tower sich aber beide durch eine hohe Qualität Eine weitere gastronomische bereits seit mehreren Jahren das weit- in ihrem jeweiligen Segment aus. Da Erfolgsgeschichte ist unterdessen hin sichtbare Zeichen, dass hier ein ist zum einen das Steigenberger Hotel der Chilli Club – eine moderne asi- moderner, aufblühender Stadtteil be- Bremen mit seinen 137 Zimmern und atische Brasserie, die auf gesunde ginnt. Neben diesem und weiteren Suiten, die alle auf die Weser blicken. Küche und eine urbane Einrichtung Bürohäusern sind aber auch zusätzli- Ein moderner Tagungsbereich bietet setzt. Das Konzept stammt aus che Attraktionen entstanden, die dabei Platz für 160 Personen und wer Erholung Antwerpen und wurde auf deut- helfen, das Quartier mit Leben zu fül- sucht, kann das 230 Quadratmeter große schem Boden erstmals 2005 in der len und die Bremer Mitte noch stär- Spa des Vier-Sterne-Hotels nutzen. Hamburger Hafen City umgesetzt. ker zusammenwachsen zu lassen. der aufbau überseestadt 29

In Bremen. In Hamburg. Und darüber hinaus.

Der Focke-Garten ist wieder stärker ins Bewusstsein der Stadt gerückt. Foto: Wikimedia/Romwriter

Vergessener Garten Ein selten beachtetes Anhängsel der Überseestadt ist unterdessen der Focke- Garten, der eine kleine Natur-Oase in dem Dreieck zwischen der Weser, der Oldenburger Straße und der Eisenbahnbrücke bildet. Dieses Fleckchen Erde verfügt über eine reiche Geschichte: Im Jahr 1696 wurde hier Bremens ers- tes Armenhaus errichtet, das später als Altenheim genutzt wurde. Von 1912 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg war an gleicher Stelle das Focke-Museum beheimatet. In den 1950er Jahren wurde schließlich der Garten angelegt, damit die Wallanlagen bis an die Weser reichen – aller- dings verlor er durch den Ausbau der B6 zur Schnellstraße an Attraktivität und wurde in der Folge weitgehend sich selbst überlassen. Im Zuge der ständig -Verlängerung wurde er allerdings wieder hergerichtet. in bewegung

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Der Varietésaal des GOP bietet Platz für 400 Besucher. Foto: Toofan Hashemi / GOP der aufbau überseestadt 30 Ein Quartier, das verbindet Die vielfältigen Nutzungsformen und -gruppen der Überseestadt bilden einen guten Nährboden für Innovationen

Von Andreas Kottisch Die Überseestadt entwi- Bindeglied zwischen den Wirtschaftspolitischer ckelt sich bereits seit über Stadtteilen Sprecher der SPD-Fraktion einem Jahrzehnt sehr rasant in der Bremischen und es deutet nichts dar- Nicht zuletzt ist es jedoch auch erfor- Bürgerschaft auf hin, dass dieses Tempo derlich, die Überseestadt auf intel- in absehbarer Zeit nach- ligente Weise mit den umliegenden Vor 13 Jahren haben Senat lassen wird. Schon heute Orts- und Stadtteilen zu verknüpfen. und Bürgerschaft mit der sind in dem Quartier rund Sie kann damit zu einem attraktiven „Entwicklungskonzeption 660 Unternehmen angesie- Bindeglied zwischen der Innenstadt, zur Umstrukturierung delt, die insgesamt mehr Gröpelingen und Walle werden. Auch der Alten Hafenreviere in als 9000 Arbeitsplätze Woltmershausen wird auf der anderen Bremen“ die Grundlage Andreas Kottisch anbieten. Noch bemer- Weserseite wieder näher heranrücken für ein neues Quartier ge- kenswerter ist vielleicht, – nicht nur in Form neuer Sichtachsen, legt – die Überseestadt. Aufgrund der dass bereits mehr als 400 Bremerinnen sondern auch durch neue bzw. wieder- enormen Fläche handelt es sich um eine und Bremer ihren Lebensmittelpunkt belebte attraktive Fährverbindungen. große Herausforderung für Bremen, in die Überseestadt verlegt haben. Die aber auch um eine bedeutende Chance. Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner Die Überseestadt bietet als Und diese wird bis jetzt hervorragend soll mittelfristig auf 4000 wachsen „Schmelztiegel“ der unterschiedli- genutzt. Der wichtigste Erfolgsfaktor – ein ehrgeiziges Ziel, das eine weit- chen Nutzungsformen und der viel- ist dabei die attraktive Mischung aus sichtige Planung der Wohnangebote fältigen gesellschaftlichen Gruppen traditionellem Hafengewerbe, mo- erfordert. Nachdem zunächst mit gro- eine enorme Chance, in den kommen- dernen Dienstleistungsunternehmen ßem Erfolg überwiegend hochpreisige den Jahrzehnten ein zentraler Standort und verschiedenen Wohnformen. Wohnungen in exklusiver Lage di- für zukunftsweisende Cross-Over- Dass dieses Miteinander so gut funk- rekt am Weserufer geschaffen wurden, Projekte und Innovationen zu wer- tionieren würde, hat im Voraus nicht liegt der Fokus nun auch verstärkt auf den. Bürgerschaft und Senat haben jeder für möglich gehalten. Auch jetzt Projekten im sozialen und günstigeren Rahmenbedingungen für ein Quartier kommt es noch darauf an, die unter- Wohnungsbau. Hier muss eine gesunde entstehen lassen, das verbindet – und schiedlichen Interessen ernst zu neh- Mischung gefunden werden, denn eine sowohl verschiedensten Wohnformen men und in Einklang zu bringen. scharfe geografische Trennung nach als auch den Gewerbetreibenden eine Einkommensgruppen kann sich negativ klare Zukunftsperspektive bietet. auf die Stadtentwicklung auswirken.

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