Jahresbe2ri0ch1t3

Schwerpunktthemen

Modell für die Zukunft: die „Handelskammer – IHK für Bremen und Bremerhaven“ Bildung und Migration: Potenziale und Chancen für den Wirtschaftsstandort Vorschläge der Bremer Wirtschaft zur föderalen Finanzreform 2020 Offshore-Windenergie – Klimastadt Bremerhaven Inhalt

Vorwort 3

Konjunkturbericht Weltwirtschaft, Bremen, Prognose 4

Schwerpunktthemen Modell für die Zukunft: die „Handelskammer Bremen Bremen _Bremerhaven – IHK für Bremen und Bremerhaven“ 6 Bildung und Migration: Potenziale und Chancen für den Wirtschaftsstandort 9 Vorschläge der Bremer Wirtschaft zur föderalen Finanzreform 2020 12 Offshore-Windenergie – Klimastadt Bremerhaven 15

Leistungsbilanzen Standortpolitik, Häfen, Verkehr 18 Bremen_Bremerhaven Industrie, Innovation, Umwelt 26 Aus- und Weiterbildung 29 International 33 Starthilfe und Unternehmensförderung 38 Einzelhandel, Tourismus, Recht 40 Public Relations 45 Service 48 Juniorenkreise 49

Ehrenamt, Das Ehrenamt in Bremen 50 Geschäftsbereiche, Ausschüsse und Kommissionen Stellungnahmen der Handelskammer Bremen 51 Geschäftsbereiche Bremen 51 Das Ehrenamt in Bremerhaven 52 Ausschüsse und Arbeitskreise der IHK Bremerhaven 52 Geschäftsbereiche Bremerhaven 52 Ausgewählte Stellungnahmen 53

Impressum 55

Titelbild Schütting-Projektion, Rotorblätter, Jacobs University Vorwort

2013 ist für die Geschichte des bremischen Kammerwesens ein ganz besonderes Jahr. Das Plenum der Handelskammer Bremen und die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven haben am 21. August beschlossen, mit Wir - kung zum 1. Januar 2016 eine gemeinsame Kammer zu bilden. Künftig wird die „Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven“ die Stimme der Wirtschaft im Land Bremen sein. Sie gewinnt damit an Überzeugungskraft im politischen Dialog und an Attraktivität als Dienstleisterin für die Unternehmen. Mit ihrem gebündelten Know-how wird sie landesweit die großen Zukunftsthemen mitgestalten können.

Eines dieser Zukunftsthemen ist die Bildungspolitik. Sie betrifft beide Städte gleichermaßen. Die Handelskammer Bremen und die IHK Bremerhaven engagieren sich seit vielen Jahren für eine bessere Aus- und Weiterbildung und eine höhere Schulqualität. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist für (v.l.) Dr. Matthias Fonger, Christoph Weiss, Ingo Kramer, Michael Stark einen Wirtschaftsstandort essentiell. Dabei richten wir unser Augenmerk nicht nur auf die schulische und betriebliche Ausbil - dung. Wir müssen auch die großen Potenziale ausschöpfen, die Jugendliche mit ausländischen Wurzeln für unseren Standort Bremen und Bremerhaven bekommen eine gemeinsame, bieten. Bremen ist ein weltoffener und internationaler Handels - starke und durchsetzungsfähige Kammer. Dass uns dieser Zu - standort. Er muss alles dafür tun, möglichst viele Jugendliche, sammenschluss gelungen ist, kann auch Vorbild sein für die die Verständnis für mehrere Kulturen haben, gut zu integrieren. Politik. Das Bundesland Bremen braucht dringend strukturelle Reformen – Reformen, die helfen, die öffentlichen Haushalte zu Ein zweites großes Thema, mit dem sich die Kammern sehr konsolidieren, den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, und intensiv befassen, ist die anstehende Föderalismusreform. Dazu damit die Zukunftsfähigkeit und die Selbstständigkeit haben wir in enger Abstimmung mit der Handelskammer Ham - unseres Bundeslands zu sichern. burg eine eigene, wissenschaftlich fundierte Position erarbeitet. Das bestehende Bund-Länder-Finanzsystem muss ab 2020 – Christoph Weiss Präses nicht nur in bremischem Interesse – so gestaltet sein, dass es Ingo Kramer Präsident das Wachstum der Länder stärkt und dass sich dieses durch die Dr. Matthias Fonger Hauptgeschäftsführer, I. Syndicus daraus resultierende zusätzliche Steuerkraft jedes einzelne Bundesland auch lohnt. Michael Stark Hauptgeschäftsführer

Jahresbericht 2013 3 Konjunkturbericht 2013

Die Rückkehr Die europäischen Volkswirtschaften sind Die gute Beschäftigungsentwicklung schlug zur Normalität gerade erst aus dem Gröbsten herausge - sich aber nicht vollständig in sinkenden Ar - · D ie Weltwirtschaft hat im Verlauf des kommen. Zwar haben viele Länder ihre beitslosenzahlen nieder, weil die Neuein - Jahres 2013 die konjunkturelle Schwäche - Haushalte bereits ordentlich konsolidieren stellungen häufig aus der Arbeitsmarktre - phase langsam überwunden. Dank eines können, doch bleibt bei der Öffnung von serve getätigt wurden bzw. vor allem Zu - guten zweiten Halbjahrs konnte das Märkten, den notwendigen Reformen der wanderer und Pendler davon profitierten. Wachstumstempo des Vorjahres mit einer Arbeitsmärkte und dem Abbau von büro - Stockend verlief die Konjunktur in der Rate von knapp mehr als zwei Prozent weit - kratischen Hürden noch einiges zu tun. Die Industrie. Insbesondere aufgrund nachlas - gehend gehalten werden. Auch der Welt - ersten Monate des Jahres waren schwierig, sender Impulse aus der Eurozone schloss handel hat sich sukzessive erholt. Auf so dass das BIP auf Jahressicht noch kein diese das Jahr mit einem Umsatzrückgang Jahressicht ist ein Zuwachs von gut zwei Plus schreiben wird. Vor allem Griechen - ab. Sinkende Umsatzerlöse verzeichneten Prozent möglich. lands, Italiens, Portugals und Spaniens Teile des Ernährungsgewerbes, der Fahr - Das hohe Expansionstempo in den Wirtschaft sowie die Wirtschaft der Nieder- zeugbau, die Hersteller von Gummi- und Schwellenländern hat nachgelassen. Gerade lande sind 2013 geschrumpft. Zuwächse Kunststoffwaren und die Branchen Glas, die BRICS-Nationen mussten ihre Wachs - gab es dagegen in England, Frankreich, Keramik und Verarbeitung von Steinen und tumsmodelle überdenken und Reformen Österreich und der Schweiz sowie in den Erden. Etwa auf Vorjahresniveau hielten anpacken. China steckt bereits mitten in skandinavischen Staaten. sich die Umsätze in der Fischverarbeitung, diesen Reformprozessen. Indien und Brasi - Die deutsche Konjunktur erholte sich der chemischen Industrie sowie im Textil- lien sind zumindest bemüht, ihre Standort - nach einem schwachen ersten Halbjahr und Bekleidungsgewerbe. Aufwärtsgerich - bedingungen zu verbessern, bleiben bei und schloss dieses mit einem Zuwachs der tet war der Trend dagegen im Maschinen - den wirtschaftspolitischen Reformen aber Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent ab. Vor bau, bei den Herstellern von Backwaren hinter den Erfordernissen zurück. allem die Inlandsnachfrage erwies sich als sowie in Teilen der Elektroindustrie. Kräftige Die Vereinigten Staaten sind vor allem Stütze. Rund 250.000 zusätzliche Arbeits - Zuwächse erzielten insbesondere die Her - im Hinblick auf Energiekosten attraktiver plätze und steigende Einkommen bildeten steller von Metallerzeugnissen. Die Beschäf- geworden. Sie nutzen zunehmend die Chan- mit nur leicht steigenden Verbraucherprei - tigtenbilanz war insgesamt ausgeglichen. cen, die aus der Stärkung der industriellen sen ein gutes Konsumumfeld. Der Export Die Baubranche verzeichnete nach ei- Basis hervorgehen, und verzeichnen insge - in die EU entwickelte sich rückläufig. nem frostigen Jahresanfang eine befriedi - samt ein moderates Wachstum. Auch der Schwächere Zuwachsraten als in den Vor - gende Entwicklung. Das niedrige Zinsni - Arbeitsmarkt erholt sich weiter, zu guten jahren wies das Auslandsgeschäft mit den veau und energetische Sanierungsmaßnah- Teilen auch infolge des Niedriglohnberei - Emerging Markets auf, so dass im Gesamt - men sorgten weiter für Impulse. Freundlich ches. Zugleich ist aber das Staatsdefizit jahresdurchschnitt nur ein marginaler Zu - verlief die Geschäftsentwicklung in der weiter erheblich gestiegen. wachs von 0,2 Prozent zu Buche steht. Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Das nach Premierminister Shinzo Abe Im Dienstleistungssektor lag das Ex - getaufte neue japanische Wirtschaftspoli - Bremen: Industrie pansionstempo weiter im Plus. Allgemein tik-Paradigma Abenomics hat noch nicht bremst BIP-Anstieg freundlich entwickelte sich das Geschäfts - die erhofften nachhaltigen Effekte auf die Bremen ist in der ersten Jahreshälfte 2013 klima der unternehmensbezogenen Diens- Volkswirtschaft entfaltet. Wichtige Struk - konjunkturell nicht vorangekommen, hat te, so zum Beispiel in der Medien- und IT- turreformen sind ausgeblieben. aber im weiteren Jahresverlauf Boden gut - Wirtschaft. Der Bremen-Tourismus ver - gemacht und seine Wirtschaftsleistung ausgeweitet. Die Zahl der sozialversiche - rungspflichtig Beschäftigten stieg weiter.

4 Jahresbericht 2013 Die Weltkonjunktur zieht an, die maritime Wirtschaft ist wieder zuversichtlicher geworden.

buchte eine positive Entwicklung. Sowohl ritimen Wirtschaft für 2014 deutlich zuver - Aber auch der Konsum wird zum Wachs - der innerdeutsche Tourismus als auch die sichtlicher ausfallen lassen. tum beitragen, sofern die Rahmenbedin - Anreise von Auslandsgästen trugen zu ei- Der stationäre Einzelhandel erholte gungen dies ermöglichen. nem Anstieg bei, der die Konjunktur der sich insgesamt nur leicht. Steigende Be - Eine große Bedeutung kommt der Wirt - Hoteliers stützte. Die Gastronomie zeigte schäftigung und höhere Einkommen eröff - schafts- und Finanzpolitik der neuen Bun - sich angesichts eines anhaltenden Kosten - neten den Verbrauchern zwar zusätzliche desregierung zu. Mit den wachstumsbe - drucks dagegen weiter skeptisch. Die Kre - Spielräume, doch davon hat vor allem der dingt steigenden Staatseinnahmen kön - ditwirtschaft vermeldete ebenfalls einen Dienstleistungskonsum profitiert. Zudem nen unter Verzicht auf neue Schulden und rückläufigen Geschäftstrend. Für Belastun - setzt der Internethandel dem klassischen Steuererhöhungen wichtige Zukunftsauf - gen sorgten die niedrige Zinsmarge und Einzelhandel stärker zu. Im Groß- und Au- gaben finanziert und die Investitionsbe - die stockende Nachfrage nach Investi ßenhandel zeigte der Geschäftstrend nach dingungen am Standort Deutschland nach- tionsfinanzierungen. oben. Das Geschäftsklima fiel dabei im haltig verbessert werden. Ein heterogenes Bild gab die Hafen- Binnengroßhandel besser als im Import- Ganz oben auf der To-do-Liste steht die und Logistikwirtschaft: Nach einer rückläu - und Exporthandel aus, dem erst im späte - Verkehrsinfrastruktur. Allein der Sanie - figen Entwicklung in den ersten neun Mo - ren Jahresverlauf die einsetzende weltwei - rungsstau bei Straßen, Schienen und Was - naten des Jahres (-7,3 Prozent) haben die te Konjunkturerholung zugute kam. serwegen des Bundes für die nächsten 15 bremischen Häfen im Jahresverlauf mehr Jahre beläuft sich inzwischen auf 45 Milli - Geschäft gemacht, schlossen das Jahr aber Prognose und arden Euro. Zudem stehen Aus- und Neu - noch im Minus ab. Der Containerbereich Aufgaben für das Jahr 2014 baumaßnahmen in Höhe von 89 Milliar - reduzierte sich im kleinen einstelligen Pro - Die Aussichten für die Weltwirtschaft ha- den Euro an. Mehr Investitionen und weni - zentbereich. Der Automobilumschlag hat ben sich sukzessive verbessert: 2014 wird ger Staatskonsum muss daher das Leitmo - das Vorjahresergebnis von knapp 2,2 Mil - die EU der Weltwirtschaft wieder Impul- tiv der Politik in den kommenden Jahren lionen Fahrzeugen annähernd gehalten. se verleihen. Hinzu kommt ein höheres sein – im Bund wie in Bremen. · Umschlag- und Lagereibetriebe sowie das Wachstumstempo in den USA. Auch in den Speditionsgewerbe wiesen insgesamt ein Schwellenländern dürfte das Geschäft bes - verbessertes Geschäftsklima auf. Die See - ser als zuvor verlaufen. Nach dem mühsa - schifffahrt wird dagegen das Konjunktur - men Aufholprozess im vergangenen Jahr tal frühestens 2014 verlassen. Insgesamt wird die deutsche Konjunktur daher 2014 hat die anziehende Weltkonjunktur im Jah - zügiger wachsen. Der Deutsche Industrie- resverlauf die Geschäftsprognosen der ma - und Handelskammertag (DIHK) erwartet einen Anstieg des Wachstums auf 1,7 Pro - zent. Insbesondere die Investitionstätigkeit könnte die Wirtschaft wieder beleben.

Jahresbericht 2013 5 Schwerpunktthema

Modell für die Zukunft: die „Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven“

· Das ist zukunftsweisend: Die Wirtschaft Solide Grundlage und Initiativen würden so mehr Kräfte frei; in Bremen und Bremerhaven spricht künf - Die ersten Gespräche fanden auf Basis von die fachliche Dienstleistungsqualität an tig mit einer Stimme. Auch bundesweit Plenar- bzw. Vollversammlungsbeschlüssen beiden Standorten werde gestärkt. Nach stellt der Zusammenschluss zweier Kam - beider Kammern ab Mai 2012 in einem dem Beschluss vom 21. August 2013 be - mern nach nur 18 Monaten Vorbereitungs - Verhandlungsteam statt, dem die beiden tonten die beiden Präsidenten, der Zusam - zeit ein Novum dar. In parallelen Sitzungen Präsidenten Otto Lamotte und Ingo Kra - menschluss sei ein regional wie überregio - in Bremen und Bremerhaven haben das mer sowie die Hauptgeschäftsführer Dr. nal historischer Schritt, der der Wirtschaft Plenum der Handelskammer Bremen und Matthias Fonger (Bremen) und Michael im Land Bremen eine stärkere Stimme in die Vollversammlung der Industrie- und Stark (Bremerhaven) angehörten und zu Bremen, in der Metropolregion und im Handelskammer (IHK) Bremerhaven am dem später der heutige Handelskammer- Bund verleihen werde. Mit der Zustim - 21. August 2013 die Bildung einer ge - Präses Christoph Weiss hinzu kam. Im wei - mung in Plenum und Vollversammlung, so meinsamen Kammer für Bremen und Bre - teren Verlauf der Verhandlungen – in Bre - sagten Präses Weiss und Präsident Kramer merhaven beschlossen. Die höchsten eh - merhaven wurde zusätzlich ein eigener Vor - bei einer Pressekonferenz am 22. August renamtlichen Gremien beider Häuser ha- bereitungsausschuss aus dem Ehrenamt 2013, sei „der Weg frei für eine starke wirt - ben einem entsprechenden Vertrag über eingerichtet – konnten am 4. Oktober 2012 schaftliche Selbstverwaltung für das ge - den Zusammenschluss sowie einer ge - in Bremerhaven und am 12. November samte Bundesland Bremen. Wir sind fest meinsamen Satzung zugestimmt. 2012 in Bremen erste grundlegende Posi - davon überzeugt, dass die gebündelten Wenige Tage zuvor haben sie in zwei tionen zur Fortsetzung der weiteren Ge - Kräfte beiden Städten gleichermaßen zu - ebenfalls getrennten Sitzungen die ver - spräche beschlossen werden. In parallel gutekommen werden. Bei den Unterneh - traglichen und finanziellen Details des vor - stattfindenden Sitzungen hatten das Ple - merinnen und Unternehmern in unserem gesehenen Zusammenschlusses intensiv num der Handelskammer Bremen und die Land besteht Einigkeit darüber, dass wir und offen diskutiert. In Bremen fiel der Be - Vollversammlung der IHK Bremerhaven so - uns geeint und gestärkt für eine prosperie - schluss anschließend einstimmig, in Bre - dann am 6. Februar 2013 einem differen - rende Wirtschaftsregion einsetzen werden.“ merhaven haben von 25 stimmberechtig - zierten Eckpunktepapier für einen Zusam - ten Vollversammlungsmitgliedern 19 zuge - menschluss sowie einem gemeinsamen Gewinner in beiden Städten stimmt. IHK-Präsident Ingo Kramer hatte Zeitplan für die weitere Umsetzung der Fu - Beide Kammern seien Gewinner, weil die sich – über die rechtliche Notwendigkeit sion zugestimmt. ab 2016 gebündelten Kräfte beiden Städ - hinaus – zum Ziel gesetzt, eine Zwei-Drittel- Auf einer gemeinsamen Pressekonfe - ten gleichermaßen zugutekommen wer - Mehrheit zu erreichen. Das ist am 21. Au - renz (7. Februar 2013) erklärten die Präsi - den. Dass sich die bremische Wirtschaft gust mit einer Dreiviertel-Mehrheit mehr denten beider Kammern, dass mit den nach fast 150 Jahren (die IHK Bremerha - als gelungen. grundlegenden Positionen der entschei - ven wurde 1867 gegründet) einer getrenn - dende Schritt getan worden sei, um die ten Wirtschaftspolitik einheitlich organi - Standortinteressen der Wirtschaft in Bre - siere, sei auch als ein deutliches Zeichen an men und Bremerhaven in einer gemeinsa - die Politik zu verstehen und könne ein Vor - men Kammer kraftvoller und effizienter bild sein für mehr gemeinsame Aktivitäten. wahrzunehmen. Für zusätzliche Projekte

6 Jahresbericht 2013 Eine historische Stunde im Haus Schütting: (v.l.) Dr. Matthias Fonger, Christoph Weiss, Ingo Kramer, Otto Lamotte und Michael Stark präsentieren das neue Logo der gemeinsamen Kammer für Bremen und Bremerhaven.

Die Einigung sei auch deswegen so rekord - Wappen mit dem doppelköpfigen Adler kammer Bremen wird Hauptgeschäftsfüh - verdächtig rasch verlaufen, weil beide Häu - und IHK führen. Sie wird das gesamte Ge - rer der neuen gemeinsamen Kammer. Es ser schon seit dem Jahr 2001 auf Basis biet des Landes Bremen umfassen. Fest ver - wird sichergestellt, dass an beiden Stan - einer Kooperationsvereinbarung in vielen einbart ist, dass die neue Handelskammer dorten kompetente Ansprechpartner auf Bereichen zusammenarbeiteten. So müss- als Rechtsnachfolgerin alle Dienst- und Ar - Führungsebene für die Unternehmen zur ten sie nun bei der Vorbereitung für den Zu - beitsverträge der beiden bisherigen Kam - Verfügung stehen. Alle notwendigen Dienst- sammenschluss nicht bei Null beginnen. mern übernimmt. leistungen zur Betreuung der Mitglieder Auf den Beschluss zu den grundlegen - werden an beiden Standorten vorgehalten, den Positionen wurden seit Februar 2013 Gemeinsames Ehrenamt einschließlich der notwendigen Räumlich - die Inhalte eines Zusammenführungsver - Das erste Plenum der neuen Kammer wird keiten für Sitzungen, Schulungen, Prüfun - trages sowie die Satzung der neuen Kam - im Herbst 2015 noch formal getrennt in gen, Kontaktpflege und öffentliche Veran - mer zwischen beiden Häusern abgestimmt. den beiden Kammerbezirken in Bremen staltungen. Nach dem Vorbild des Unter - Diese wurden rechtlich durch das Institut und Bremerhaven gewählt. Es wird aus bis nehmensservices Bremen soll es mittelfri - für Kammerrecht in Halle gutachterlich ge - zu 60 Mitgliedern bestehen, 52 davon wer - stig auch in Bremerhaven eine zentrale prüft. Parallel haben zwei unabhängige den unmittelbar von den Kammerzuge- Anlaufstelle geben, wo Unternehmerinnen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften aus Bre- hörigen gewählt – 40 Mitglieder für den und Unternehmer eine Beratung zu allen men und Bremerhaven mögliche finanziel - Wahlbezirk Bremen und 12 für den Wahl - Fragen der Betriebswirtschaft und Wirt - le Risiken und bilanzielle Fragen geprüft bezirk Bremerhaven. Ferner kann das neue schaftsförderung aus einer Hand erhalten. und einen gemeinsamen Bericht vorgelegt. Plenum bis zu acht Mitglieder kooptieren. Das Plenum in Bremen und die Vollver - Die Vertrags- und Satzungstexte wurden Dem ersten Plenum der neuen Kammer sammlung in Bremerhaven haben sich im zudem rechtlich durch den Deutschen In - werden 20 Mitglieder des derzeitigen Han - August 2013 mit ihrer Zustimmung zum dustrie- und Handelskammertag (DIHK) delskammer-Plenums angehören, die bis Zusammenführungsvertrag auch darauf geprüft. Dieses Vorgehen stellte einen Zu - zum 31. Dezember 2018 gewählt sind. Das verständigt, dass für die Wirtschaft in Bre - sammenschluss sicher, „der den Unterneh - neue Plenum wird in seiner ersten Sitzung men und Bremerhaven durch die Fusion merinnen und Unternehmern in Bremen Präses, Präsidium und Ausschussmitglieder die Kosten nicht steigen dürfen, „sondern und Bremerhaven die Sicherheit bietet, wählen. Hier, wie auch schon im vorange - im Gegenteil durch die Nutzung von Syner- eine leistungsstarke Kammer ohne zusätz - gangen Diskussionsprozess, werden alle gien ein verbessertes Preis-Leistungsver - liche Kostenbelastungen in Bremen und Beteiligten darauf achten, dass es um ein hältnis erreicht werden soll“, wie es im Ver - bei Kostensenkungen in Bremerhaven zu Miteinander im Interesse der gemeinsa - trag heißt. Präses Weiss und Präsident Kra - bekommen“, betonten die beiden Kammer- men Themen geht. mer sagten bei der Pressekonferenz: „Wir Präsidenten. Im Vertrag über das Zusammengehen haben unsere Gespräche in den zurücklie - Die ab 1. Januar 2016 bestehende neue ist festgehalten, dass die neue Handels - genden Monaten im gegenseitigen Ver - Kammer wird den Namen „Handelskam - kammer dauerhaft Standorte in Bremen trauen und mit partnerschaftlicher Fair- mer Bremen – IHK für Bremen und Bre - und Bremerhaven unterhält, wobei der Sitz merhaven“ tragen und in ihrem Logo das der Hauptgeschäftsführung in Bremen ist. Der Hauptgeschäftsführer der Handels -

Jahresbericht 2013 7 Vertragsunterzeichnung im Haus Schütting: (v.l.) Haupt- geschäftsführer Dr. Matthias Fonger, Präses Christoph Weiss, Präsident Ingo Kramer und Hauptgeschäftsführer Michael Stark

ness geführt. Das war uns von Anfang an Zur weiteren Umsetzung des Zusam - nommen. Ziel ist es, die gemeinsame Han - wichtig, weil es um ein übergreifendes Ziel menschlusses als Neugründung, insbeson - delskammer zeitnah auch durch die Bremi - geht: um die gemeinsamen Entwicklungs - dere zur notwendigen Änderung des Bre - sche Bürgerschaft beschließen zu lassen. In interessen der Wirtschaft in unserem Bun - mischen IHK-Gesetzes, haben die beiden den beiden Übergangsjahren 2014 und desland und eine größere Durchsetzungs - Kammern inzwischen mit dem Senator für 2015 wird Schritt für Schritt die operative fähigkeit gegenüber der Landespolitik in Bre - Wirtschaft, Arbeit und Häfen als zuständi - Zusammenführung der Kammern und ihrer men und in der Metropolregion Nordwest.“ ge Rechtsaufsichtsbehörde Kontakt aufge - Geschäftsbereiche vorbereitet. ·

Leitende Motive für den Zusammenschluss

· Die Gespräche zum Zusammengehen Kammern zukommen, ist eine Kammer für beider Kammern basierten auf sachlich- das gesamte Bundesland in Expertise und Mehr Projekte und Initiativen Der Zu - strategischen Überlegungen, die das Ziel Vernetzung leistungsfähiger. Auch im Deut- sammenschluss schafft Freiräume für zu - hatten, die Stimme der Wirtschaft im Land schen Industrie- und Handelskammertag sätzliche Projekte und neue Initiativen. Bremen zu stärken, die Durchsetzungs - (DIHK) kann Bremen so als stärkerer Part - Themen wie beispielsweise eine prosperie - fähigkeit gegenüber der Landespolitik zu ner mitwirken. Dies gilt auch für die Inte- rende maritime Wirtschaft, die internatio - erhöhen und die positive Entwicklung des ressen und Aktivitäten der Bremer und Bre - nale Wettbewerbsfähigkeit des Hafen-, In - Landes Bremen als wirtschaftsstarkes merhavener Wirtschaft in der Metropolre - dustrie- und Energiestandortes Bremen/ Oberzentrum in der Metropolregion Nord - gion Nordwest sowie im gesamten nord - Bremerhaven oder die Entwicklung des west zu festigen. westdeutschen Raum. Tourismus können so intensiver bearbeitet Die für die Wirtschaft wichtigen The - werden. men werden immer seltener auf kommu - Optimales Preis-Leistungsverhältnis Das naler Ebene behandelt, sondern haben lan - Zusammengehen beider Kammern bedeu - Gemeinsame Stimme Die Positionen in desweite, regionale und nationale – häufig tet: mehr Service für weniger Geld. Für die den großen Wirtschaftsthemen lassen sich auch europäische – Dimensionen. Darauf Wirtschaft im Land wird das Preis-Leis- in einer gemeinsamen Kammer schneller müssen die Kammern reagieren und ihr po - tungsverhältnis optimiert. Das Dienstleis- abstimmen. Beschlüsse aus einem gemein - litisches Gewicht durch die Bündelung tungsangebot für die Betriebe in Bremen samen Gremium für die Städte Bremen ihrer Kräfte erhöhen. Eine solche Bünde - und Bremerhaven kann in einer gemeinsa - und Bremerhaven lassen sich zügiger und lung bringt die Wirtschaft im gesamten men Kammer bei gleicher oder geringerer effektiver umsetzen. Land Bremen voran und erhöht zugleich Kostenstruktur erhöht werden. Angebote die Servicequalität der Kammern für jedes wie die des Unternehmensservices Bremen, Zusätzliches Know-how Das Zusammen - einzelne Unternehmen. der im Sinne einer One-Stop-Agency un - gehen beider Häuser wird zusätzliches bürokratisch in allen Wirtschafts-, Förde - Know-how bringen. In einer gemeinsamen Diese sieben generellen Aspekte waren rungs- und Verwaltungsfragen weiterhilft, Kammer kann die fachliche Dienstleis- für den Einigungsprozess leitend: sind für alle Unternehmer im Land Bremen tungsqualität durch eine weitergehende vorteilhaft. Das Serviceniveau wird in einer Spezialisierung in beiden Standorten er - Mehr Durchsetzungskraft Das Zusam - gemeinsamen Kammer mit zwei Dienstleis- heblich gesteigert werden. mengehen der Handelskammer Bremen tungsstandorten in Bremen und Bremerha - und der IHK Bremerhaven ist ein entschei - ven nicht nur gehalten, sondern spürbar er - Fortsetzung der hanseatischen Tradition dender Schritt, um die Standortinteressen weitert. Die Handelskammer Bremen und die IHK der Wirtschaft in Bremen und Bremerha - Bremerhaven blicken auf eine lange Tradi - ven effizienter wahrnehmen zu können – Synergieeffekte nutzen Das Zusammen - tion der wirtschaftlichen Selbstverwaltung als gemeinsame Landeskammer, die ge - gehen beider Häuser führt zum Abbau von zurück. Ein wichtiger Teil dieser Tradition genüber der Landes-, Bundes- und Europa - Doppelstrukturen. Dies betrifft insbeson - war es immer, gemeinsam für die Entwick - politik in den großen Wirtschafts- und In - dere die interne Verwaltung. In einer ge - lung der Wirtschaft in Bremen und in Bre - frastrukturthemen eine größere Durchset - meinsamen Kammer können Abläufe bei merhaven einzutreten. Diese Tradition wird zungskraft hat. Angesichts der komplexer einer insgesamt effizienteren Fixkosten - durch einen Zusammenschluss beider werdenden Herausforderungen, die auf die struktur verschlankt werden. Dies schafft Kammern ganz in hanseatischem Sinne Freiräume für die originären Dienstleistun - fortgeführt. · gen der Mitgliedervertretung und spart Ausgaben.

8 Jahresbericht 2013 Schwerpunktthema

Bildung und Migration: Potenziale und Chancen für den Wirtschaftsstandort

· Deutschland wird auf Dauer ein Land Chancen unterschiedlicher alle Menschen ihre Potenziale entwickeln mit einer sprachlich und kulturell plural zu - Kulturen nutzen können. Noch ist die soziale Kopplung zwi- sammengesetzten Bevölkerung sein. Bre - In den allgemein bildenden Schulen in Bre - schen Elternhaus und Schulerfolg in Bre - men steht damit vor ähnlich großen Auf - men liegt der Anteil der Schülerinnen und men wie in ganz Deutschland zu groß, wie gaben wie viele andere Großstädte in Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache beispielsweise der Ländervergleich des In - Deutschland. Der Anteil der Menschen mit im Schuljahr 2013/14 bei etwa 38 Pro - stituts zur Qualitätsentwicklung im Bil - Migrationshintergrund liegt in der Hanse - zent. Kinder mit Migrationshintergrund dungswesen (IQB) im Oktober 2013 ge - stadt bei mehr als 20 Prozent – also ist machen an vielen Schulen mehr als 50 Pro - zeigt hat. Im Primarsektor belegte Bremen mehr als ein Fünftel der Bremer Bevölke- zent aus. Diese Entwicklung wird sich in dort den letzten Platz im Bereich Lesen und rung aus dem Ausland zugezogen oder den nächsten Jahrzehnten fortsetzen. In - den vorletzten Platz in Mathematik. Zu - Mitglied einer Familie mit Migrationsbio - terkulturelle Kompetenz als Schlüsselquali - sätzlich wurden deutliche Unterschiede graphie. In einigen gesellschaftlichen Be - fikation wird daher immer wichtiger. (Disparitäten) zwischen Kindern aus zuge - reichen schafft das Probleme, andererseits Die Handelskammer Bremen hat im Fe - wanderten Familien und Kindern ohne Zu - liegt hier auch ein großes Potenzial, zu- bruar 2013 das Positionspapier „Chancen wanderungshintergrund ermittelt. Um Bil - künftige Fachkräfte auszubilden und zu ge - ergreifen – für eine bessere Bildung“ vor - dungsbenachteiligung und damit Bildungs- winnen. gestellt. Darin schlägt sie Maßnahmen für armut entgegenzuwirken, muss Bildung Eine der großen Chancen des Landes eine qualitative Verbesserung des Unter - schon frühzeitig verlässlich und qualitativ Bremen liegt darin, in seine „Köpfe“ zu in - richts, für ein deutlich höheres Lernniveau hochwertig angeboten werden. vestieren. Eine wichtige Aufgabe wird und für mehr Integration vor. Denn in bun - Dies beginnt bereits im Vorschulbe - daher sein, den vorhandenen Wissens - desweiten Vergleichsstudien schneiden Bre- reich. Schon jetzt ist abzusehen, dass der schatz so umfassend wie möglich zu he- mens allgemein bildende Schulen schlecht Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen weiter ben. Für einen Wirtschaftsstandort mit der ab. Viele Unternehmen spüren die Konse - steigen wird. Deswegen müssen die ent - höchsten industriellen Exportquote in quenzen. Einer wachsenden Zahl von Aus - sprechenden Kapazitäten dringend ausge - Deutschland – aktuell gut 55 Prozent – ist zubildenden fehlen nicht nur fachliche, baut werden. Auch in die Ausbildung der es ein Vorteil, wenn er auf Menschen set - sondern auch soziale und sprachliche Kom Erzieherinnen und Erzieher muss investiert zen kann, die in mehreren Sprachen und petenzen. werden, um nicht nur eine gute Betreuung Kulturen zu Hause sind. Diese für den Wirtschaftsstandort ne - zu gewährleisten, sondern auch ein auf gative bildungspolitische Entwicklung be - frühkindliche Bedürfnisse zugeschnittenes schäftigt die Handelskammer seit langem. Bildungsangebot zu schaffen. Denn dies So hat sie schon 2008 in ihrer Initiative ist Grundlage für erfolgreiche schulische „Perspektive Bremen 2020“ eine Bildungs - Bildung. Ein wichtiger Aspekt ist zudem, politik als Schwerpunkt benannt, die Inte - dass allen Kinder schon in den Vorschulen gration und Schulqualität priorisiert. Posi - und Kindergärten hinreichende Kenntnisse tion der Kammer ist, dass Integration vor al- der deutschen Sprache vermittelt werden. lem dann gelingen kann, wenn möglichst

Jahresbericht 2013 9 Großen Nachholbedarf gibt es im MINT-Bereich. In die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik muss zukünftig viel mehr investiert werden.

Die Grundlagen von Mädchen an MINT-Themen. Denn viele Land der für Bildung Unternehmen machen hervorragende Er - Bildungsextreme Die Handelskammer erachtet einheitliche fahrungen mit jungen Frauen, die sich ent - Bremen ist das Land der Bildungsextreme. Sprachtests für alle Kinder zu Beginn des schlossen haben, gewerblich-technische Be- Das hat die Vergleichsstudie „Bildungsmo - ersten Schuljahres als sinnvoll. Vorschulen rufe anzustreben. nitor 2013” des Instituts der deutschen und später Ganztagsschulen mit zusätzli - Damit Schülerinnen und Schüler den Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initia - chem Förderunterricht helfen insbesondere Übergang von der allgemein bildenden tive Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Schülerinnen und Schülern mit Migrations - Schule in den beruflichen Bereich pro - ergeben, die im Herbst 2013 veröffentlicht hintergrund. Große Bedeutung hat die blemfreier angehen können, muss die Be - wurde. Während die berufliche Bildung durchgängige integrierte Sprachförderung. rufsorientierung einen größeren Stellen - und der Bereich Hochschulausbildung her - Die Grundlagen für Bildung werden wert erhalten. Hier setzt das Bremer Qua - vorragend abgeschnitten haben, zeigen nicht erst in der Schule gelegt. Es beginnt litätssiegel „Schule mit vorbildlicher Berufs- sich erhebliche Schwächen und Nachhol - schon früher – im Kindergarten und in der orientierung“ an. Das ist ein Zertifikat für bedarfe bei der Schulqualität und der Be- Vorschule. Danach sind aber die Schulen Schulen, die in vorbildlicher Weise ihre kämpfung von Bildungsarmut an allge - mit einem Bildungsangebot gefragt, das Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft mein bildenden Schulen. motiviert und Fähigkeiten der Kinder opti - vorbereiten und ihnen den Übergang in Die Handelskammer fordert, den Schul - mal entwickelt. Dies gilt insbesondere für Ausbildung, Studium oder weitere Bil - konsens fortzuführen und keine weiteren den MINT-Bereich. In die Fächern Mathe - dungsgänge erleichtern. parteipolitisch motivierten Strukturverän - matik, Informatik, Naturwissenschaft und Das Bremer Qualitätssiegel soll helfen, derungen vorzunehmen. An der Struktur aus Technik muss zukünftig erheblich mehr in - einen für die Zukunftsentwicklung rich - Oberschulen und Gymnasien sowie den pri - vestiert werden; Partner müssen in die Ar - tungsweisenden Weg, nämlich die schuli - vaten Schulen als Wettbewerbsalternati - beit mit einbezogen werden. Die Handels - sche Arbeit mit den Arbeitsprinzipien ven muss Bremen festhalten. Alle Energie kammer Bremen kooperiert daher mit der Transparenz, Kommunikation und Qualität ist in die qualitative Verbesserung der Ar - Bildungsbehörde und dem Projekt „Haus weiter zu entwickeln. Das Siegel ist ein beit im Unterricht und im direkten schuli - der kleinen Forscher“. Gemeinsam arbeitet sichtbarer Ausweis für die Qualität schuli - schen Umfeld zu setzen. Die Einführung sie an der Verbesserung der naturwissen - scher Berufs- und Studienorientierung. eines verbindlichen Qualitätsmanagement- schaftlich-technischen Bildung von Kinder - Schulen, denen es zuerkannt wird, dürfen systems mit transparenter öffentlicher Dar - gartenkindern und Schülerinnen und Schü- es drei Jahre lang führen. Damit ausge - stellung der Leistungskennziffern bezogen lern. Die 13 am Projekt beteiligten Schulen zeichnete Schulen sollen in diesem Sinne auf alle Schulformen und die Bildungsver - fördern insbesondere auch das Interesse als gute Beispiele wirken. 2013 wurden 15 waltung ist aus Sicht der Handelskammer Schulen erneut zertifiziert. Erstmals hat die dringend geboten. Oberschule an der Schaumburger Straße die Auszeichnung erhalten.

10 Jahresbericht 2013 Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund liegt in der Hansestadt bei mehr als 20 Prozent. Hier gibt es ein großes Potenzial, zukünftige Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen.

Im Ausland erworbene lementierten Berufe – also für die weitaus Klare Regelungen Abschlüsse anerkennen meisten Berufe – erstmals umfassende Re - zügig umsetzen Auf dem Weg in den Beruf ist es für Men - gelungen zur Anerkennung von ausländi - Obwohl die Deputation für Bildung bereits schen mit Migrationshintergrund häufig schen Berufsqualifikationen. Immerhin be - im April 2013 das „Bremische Gesetz über schwierig, die Abschlüsse, Ausbildungen steht nun das Recht auf ein Anerkennungs- die Anerkennung ausländischer Berufs - oder Qualifizierungen aus ihrem Herkunfts- verfahren. Zugleich wurde das Verfahren qualifikationen“ auf den Weg gebracht land in der Bundesrepublik anerkannt zu für die unterschiedlichen ausländerrechtli - hat, konnte das Gesetz im parlamentari - bekommen. Hier herrscht noch ein Laby - chen Statusgruppen einheitlich gestaltet. schen Verfahren bislang nicht verabschie - rinth der Zuständigkeiten. Unterschieden Die Zahl der Anerkennungsverfahren det werden. Dies behindert das Anerken - wird beispielsweise zwischen der Anerken - liegt insgesamt weit hinter den Prognosen nungsverfahren für alle landesrechtlich ge - nung ausländischer Schulabschlüsse, der der Bundesregierung zurück, die mit etwa regelten Berufe – beispielsweise für Lehrer Anerkennung beruflicher Qualifikationen, 300.000 potenziellen Antragstellerinnen und Erzieher. Klare gesetzliche Regelun - dem Zugang zum Hochschulstudium und und Antragstellern gerechnet hat. Diese Si - gen, die die Anerkennung der Abschlüsse weiteren Differenzierungen wie etwa re - tuation findet sich auch in Bremen. Ende transparenter und einfacher machen sollen glementierten und unreglementierten Be- Oktober 2013 hatten erst 40 Personen und den Antragstellern Rechtssicherheit rufen. Mal sind Landesbehörden, mal Be - einen Antrag auf Feststellung der Gleich - vermitteln, bestehen im Land Bremen der - rufsverbände, mal Kammern oder andere wertigkeit ihres im Ausland erworbenen zeit noch nicht. · Stellen zuständig. Die Möglichkeiten der Bildungsabschlusses gestellt. Die Gründe Anerkennung hängen auch von der Her - für die geringe Antragszahl sind vielfältig. kunft der Migranten ab. Es gibt unter - Die Handelskammer wird aber auch in schiedliche Regelungen und unterschiedli - Zukunft für eine stärkere Inanspruchnah - che Anerkennungsverfahren für Spätaus - me von Anerkennungsverfahren werben siedler, EU-Bürger oder Menschen, die und künftige Antragstellerinnen und An - nicht aus der EU kommen. tragsteller gerne im Vorfeld und nach Durch- Mit dem Gesetz zur Verbesserung der laufen des Antragsverfahrens umfassend Feststellung und Anerkennung im Ausland beraten. Die Finanzierung der Verfahrens - erworbener Berufsqualifikationen (BQFG), gebühren ist für viele Antragstellerinnen das im April 2012 in Kraft getreten ist, und Antragsteller problematisch. Die Han - haben sich der Bund und die Länder vor - delskammer Bremen hat daher in Ge - genommen, die Anerkennungspraxis und sprächen mit der Arbeitsagentur Bremen- die Transparenz der Verfahren und Ent - Bremerhaven und dem Jobcenter Bremen scheidungen grundlegend zu verbessern. erreicht, dass Empfängern von Arbeitslo - Seitdem gibt es für die bundesrechtlich reg- sengeld die Kosten für das Anerkennungs - verfahren erstattet werden. Ein landeswei - tes Förderprogramm zur Kostenübernahme für alle Antragsteller fehlt jedoch bislang.

Jahresbericht 2013 11 Schwerpunktthema

Vorschläge der Bremer Wirtschaft zur föderalen Finanzreform 2020

· Der Bund-Länder-Finanzausgleich in den Reform des Bund-Länder-Finanzaus - Auf Basis der Ergebnisse dieses wissen - Deutschland muss grundlegend reformiert gleichs muss auch sein, die Transparenz schaftlichen Workshops und früherer, ge - werden. Notwendig ist eine Neuausrich - des Systems zu erhöhen, das heute nur meinsam mit der Handelskammer Ham - tung und Vereinfachung der gesamtdeut - noch von wenigen verstanden wird. Als burg veranstalteter Fachforen hat die Han - schen Finanzverfassung mit dem Ziel, für empfehlenswert wird auch das Prinzip delskammer das Positionspapier „Bürger - die Bundesländer größere Anreize zur „mehr Demokratie“ in Steuerangelegenhei - föderalismus – Ein Konzept zur Reform des nachhaltigen Stärkung ihrer Wirtschafts- ten erachtet. So kann ein Bürgerföderalis - föderalen Finanzausgleichs“ erarbeitet. Es und Finanzkraft zu schaffen. Dies empfah - mus die Rechte stärken, über kommende wurde im September 2013 im Plenum ver - len Wirtschafts- und Finanzexperten bei Steuern und Ausgaben mitzuentscheiden. abschiedet. Darin empfiehlt die Handels - einer Tagung der Handelskammern Bre - Ein sinnvoller Ansatz kann es sein, dass kammer eine grundlegende Neuordnung men und Hamburg im Mai 2012 im Haus Bundesländer gewisse steuerliche Gestal - der gesamten föderalen Finanzbeziehun- Schütting. Sie war der Auftakt einer Offen - tungsmöglichkeiten, beispielsweise bei den gen, die mit einer zehnjährigen Übergangs- sive der Handelskammer Bremen, das so Hebesätzen, erhalten können. Der Födera - frist nach dem Auslaufen der jetzigen Re - zentrale Thema einer grundlegenden Fö - lismus in Deutschland sollte durch mehr gelungen ab 2020 greifen soll. deralismusreform öffentlich zu diskutieren. Dezentralität gestärkt werden. Verantwor - Die Fachbeiträge des Expertenforums, an tung und Autonomie auf dezentralen Ein - Bestehende Schwächen dem anerkannte Finanz- und Wirtschafts- heiten zu belassen, ist besser als Zentra- beseitigen professoren aus Deutschland und der lisierung. Das Papier zielt mit seinen Vorschlägen in Schweiz teilnahmen, wurden Anfang Mai Das Expertenforum griff ferner die – besonderer Weise darauf, die bestehenden 2013 im Internet veröffentlicht. nicht nur für Bremen – wichtige Frage auf, Schwächen der deutschen Finanzverfas - inwieweit bei einer Startgerechtigkeit auch sung zu beseitigen und zugleich die Inter - Quellen der Wertschöpfung vermehrt föderale Wettbewerbselemente essen von Geber- und Nehmerländern aus - pflegen zugelassen werden können. Ein Vorschlag zugleichen. Vor allem durch die Abschaf - Eines der wesentlichen Ergebnisse des ist, die Altschuldenproblematik mit den fung des horizontalen Finanzausgleichs in Workshops war, dass das föderale Finanz - daraus resultierenden dramatisch unter - der bisherigen Form kann der aktuelle sys- system die Quellen der Wertschöpfung schiedlichen Zinsbelastungen der Länder temimmanente Konflikt zwischen Geber- pflegen und Wachstumsanreize geben zumindest teilweise zu entschärfen, ohne und Nehmerländern aufgelöst werden. muss. Wer Aufgaben und damit vor allem die Verursacher völlig aus der Verantwor - Dies würde für einen besseren Interessen - Ausgaben verursacht, muss für die Kosten tung zu nehmen. Zudem wurde angeregt, ausgleich zwischen den Ländern sorgen verantwortlich sein. Dieses sogenannte den Finanzausgleich von der horizontalen und die Zukunftsfähigkeit der föderalen Konnexitätsprinzip sollte wieder stärker in auf die vertikale Ebene zu verlagern, um Strukturen langfristig sichern. den Fokus rücken. Ziel einer grundlegen - eine klare Trennung von Wachstumsanrei - zen und Ausgleichsfunktionen zu erreichen.

12 Jahresbericht 2013 Auf dem Podium in der Handelskammer diskutierten (v.l.) Professor Dr. André W. Heineman, Dr. Matthias Fonger, Moderatorin Annemarie Struß-von Poellnitz , Professor Dr. Wolfgang Renzsch und die Bremer Staatsräte Dr. Olaf Joachim und Dietmar Strehl.

Die Bremer Positionen wurden eng mit der Handelskammer Hamburg abgestimmt Empfehlungen der Handelskammer Bremen und als gemeinsame Position beim Deut - für eine Reform des föderalen Finanzausgleichs schen Industrie- und Handelskammertag eingebracht, damit dieser im anstehenden 1. Anreizorientierung Ein föderales Bundesländern geben. Eine maßvolle Reformprozess bestmöglich die Interessen Finanzsystem muss an der regionalen Stärkung des föderalen Wettbewerbs der Wirtschaft vertritt. Wertschöpfung anknüpfen und Wachs - könnte zu langfristig stabilen Finanzen Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung tumsanreize geben. Investitionen in wirt - führen, was wiederum die Chance für des Positionspapieres wurde bewusst ge - schaftsfreundliche Rahmenbedingungen Wachstum und Beschäftigung erhöht. wählt, um den Bremer Standpunkt frühzei - und eine gute Infrastrukturausstattung tig zu dokumentieren und in den Diskus - müssen daher in den regionalen Ge - 6. Startgerechtigkeit Nur eine sionsprozess einzugreifen. Der Handlungs - bietskörperschaften durch entsprechen - Startgerechtigkeit ermöglicht es, mehr druck ist enorm, das Zeitfenster klein. So fal - de Steuermehreinnahmen „belohnt“ föderale Wettbewerbselemente zuzulas- len durch die am 31. Dezember 2019 aus- werden. sen. Deshalb muss die Altschuldenpro- laufenden Regelungen wichtige Finanz - blematik mit den daraus resultierenden ausgleichströme weg, gleichzeitig beste - 2. Verantwortungskongruenz dramatisch unterschiedlichen Zinsbela- hen aber weiterhin erhebliche regional - Wer Aufgaben und damit vor allem Aus - stungen zumindest teilweise entschärft wirtschaftliche Unterschiede innerhalb gaben verursacht, muss für die Kosten werden, ohne die Verursacher völlig aus Deutschlands. Die Ministerpräsidenten der verantwortlich sein. Dieses Grundprinzip der Verantwortung zu nehmen. Die Alt- Länder haben sich bereits darauf verstän - sollte wieder stärker in den Fokus schulden sollten in einen gemeinsamen digt, mit der neuen Bundesregierung zügig rücken (Konnexitätsprinzip). Altschuldenfonds eingebracht werden, Gespräche über eine föderale Finanzreform der vom Bund verwaltet wird. aufzunehmen und sie 2016 gesetzgeberisch 3. Transparenz Ziel einer grund- abzuschließen. legenden Reform muss es sein, die 7. Vertikalisierung Schließlich Transparenz des Systems zu erhöhen. sollte der Finanzausgleich von der hori- Wettbewerb unter Aktuell wird es nur noch von wenigen zontalen auf die vertikale Ebene zwi- den Ländern stärken verstanden. schen Bund und Ländern verlagert wer- Nach Ansicht der Handelskammer müssen den, um eine klare Trennung von Wachs- drei wesentliche Eckpfeiler die Basis einer 4. Dezentralität und Subsidiarität tumsanreizen und Ausgleichsfunktionen Föderalismusreform III bilden: Es muss ers- Das Prinzip, Eigenverantwortung und zu erreichen. Die Kosten für bundesweit tens eine Stärkung des Wettbewerbs unter Autonomie auf dezentralen Einheiten bedeutende Infrastruktur – in Bremen den Ländern geben, sodass sich eine gute zu belassen, ist besser als das Prinzip träfe das insbesondere auf den Ausbau wirtschaftliche Entwicklung deutlicher in der Zentralisierung. Ein solcher Bürger- und die Unterhaltung der Häfen zu – den Länderhaushalten niederschlägt. Wo föderalismus würde ermöglichen, über sowie der Ausgleich regionaler Sonder- Wirtschaftskraft erzeugt wird, muss auch kommende Steuern und Ausgaben mit- lasten in Folge von Strukturschwächen die Steuerkraft verbleiben. Zweitens muss zuentscheiden. Ein sinnvoller Ansatz müssen durch einen vertikalen Struktur- die Altschuldenfrage gelöst werden, um könnten eventuell eigene Hebesatz- fonds finanziert werden. Ein solcher von eine faire Ausgangsposition für mehr Wett - rechte der einzelnen Bundesländer Bund und Ländern finanzierter Fonds bewerb zu schaffen. Und drittens müssen sein. kann das im Grundgesetz verankerte die Kosten für bundesweit bedeutende In - Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse frastrukturen sowie zum Ausgleich regio - 5. Wettbewerb Es muss ein gesun- zu schaffen, mit fairen regionalen naler Sonderlasten aus Strukturkrisen ver - des Maß an Wettbewerb zwischen den Wettbewerbsbedingungen verknüpfen. tikal finanziert werden. Weiterhin sollte mit Inkrafttreten des neuen Systems zum

Jahresbericht 2013 13 Schwerpunktthema

1. Januar 2020 ein zehnjähriger Über- gangszeitraum bis zum 1. Januar 2030 ge- schaffen werden, um so eine mögliche Bes- ser- oder Schlechterstellung einzelner Bun- desländer abzufedern. Am 11. November 2013 diskutierte die Handelskammer auf einer Vortrags- und Podiumsveranstaltung die Frage, wie Bre- men seine Interessen und Vorschläge in die kommenden Verhandlungen zur Föderalis- musreform 2020 einbringen kann. Präses Christoph Weiss betonte die politische Auf- gabe, tragfähige Lösungen zu finden. Mit Blick auf die Normenkontrollanträge der Länder Bayern und Hessen verwies er dar- auf, dass die Verantwortung nicht an das Bundesverfassungsgericht abgegeben wer- den dürfe. Dr. Matthias Fonger, Hauptge- schäftsführer der Handelskammer, stellte das Thesenpapier der Handelskammer vor.

Finanzreform benötigt Schulterschluss aller Kräfte Gastredner war Professor Dr. Wolfgang Renzsch von der Otto-von-Guericke-Univer- Der Magdeburger Professor und renommierte Länderfinanzexperte Dr. Wolfgang Renzsch war sität Magdeburg. Er erläuterte, mit wel- Gast eines Forums in der Handelskammer und erläuterte die problematische Steuerertragsverteilung. chen Problemen die aktuelle Steuerer- tragsverteilung behaftet sei und zu wel- chen unvertretbaren Ergebnissen sie führe. So würden gerade die aktuellen und zu- dass für die Finanzreform 2019 ein Schul - CDU, CSU und SPD haben in ihrer Ko - künftigen Problemländer – Bremen, Saar- terschluss aller Kräfte nötig sei, um den Fö - alitionsvereinbarung für die 18. Legislatur - land und die ostdeutschen Länder – von deralismus in Deutschland langfristig zu periode des Deutschen Bundestags am 27. der derzeitigen Steuerverteilung benach- stärken. November 2013 vereinbart, bis zur Mitte teiligt, während die sogenannten Geber- Starke Bundesländer in einem starken der Legislaturperiode neue Regeln für die länder in nicht gerechtfertigter Weise von Föderalismus – das ist keine Utopie, son - Ausgestaltung der föderalen Finanzbezie - der primären Steuerverteilung profitierten. dern ein erreichbares Ziel. Die Handels - hungen zu schaffen, um damit die Hand - Zudem würden diese Verwerfungen durch kammer ist überzeugt, dass Bremen in lungsfähigkeit des föderalen Systems in erhebliche Unterschiede bei den Belastun- einem reformierten Föderalismus an seine Deutschland künftig sicherzustellen. Die gen, die aus der Ausführung von Bundes- jahrhundertealte Tradition der Selbststän - Lösung der Altschuldenfrage wurde dabei gesetzen resultieren, noch vergrößert. digkeit und der wirtschaftlichen Prospe - ausdrücklich in das Arbeitsprogramm auf - In der anschließenden Podiumsdiskus- rität zum Wohle der gesamten Länderge - genommen. · sion, an der auch der Bremer Finanzwissen- meinschaft anknüpfen kann. Die Handels - schaftler Professor Dr. André Heinemann, kammer, die bereits die Föderalismusrefor - Vertreter der Bremer Senatskanzlei und des men I und II mit eigenen wissenschaft- Finanzressorts teilnahmen, wurde deutlich, lichen Gutachten und Positionen begleitet hat, wird auch an der Diskussion um die Fö - deralismusreform III kritisch und konstruk - tiv teilnehmen.

14 Jahresbericht 2013 Offshore-Windenergie – Klimastadt Bremerhaven

· Eine der großen gegenwärtigen Her - unter Berücksichtigung von Klimaschutz - im Fischereihafen entwickelt innovative ausforderungen ist die Energiewende, die maßnahmen zu modernisieren. Für die Aus - Komponenten und Systeme im Bereich der Umstellung von herkömmlicher Energiepro- nutzung von Energie-Effizienzpotenzialen erneuerbaren Energien. Je nach Bedarf lie - duktion auf regenerative Energien. 2013 ist auf freiwillige Anstrengungen der Un - fert es alle Komponenten und Systeme für ist die Energiewende allerdings parziell ins ternehmen und nicht auf weitere ord - moderne Windenergieanlagen, vom Ent - Stocken geraten. Viele Akteure beklagen, nungsrechtliche Vorgaben zu vertrauen. wurf bis zum Prototypen; die Entwicklun - dass sichere, verlässliche und langfristige Für die erfolgreiche Umsetzung der Ener - gen sind laut Jury sehr effizient, das Ge - Rahmenbedingungen fehlen. Das schreckt giewende ist zudem eine bessere Koordi- schäftsmodell ist innovativ. Die Ingenieure Investoren ab – mit der Folge, dass Investi - nierung der energiepolitischen Ziele, Stra - seien bestens vernetzt und wüssten, wel - tionen nicht getätigt oder zurückgestellt tegien und Programme auf Bundes- und che Anforderungen Windenergie und werden. Das gefährdet nicht nur Arbeits - Länderebene sowie auf europäischer Ebe- Schifffahrt künftig bewegen werden. plätze (allein in Bremerhaven sind mittler - ne erforderlich. Der Preis für den maritimen Zulieferer weile 4.000 Arbeitsplätze im Off shore-Be - Im Bereich der erneuerbaren Energien zeigt, wie gut sich Bremerhaven in der Off- reich entstanden), sondern die Ener giewen - spielt in Bremerhaven die Windenergie und shore-Branche behauptet hat. Zu den Stand- de als Ganzes. Die Rahmenbedingungen hier vor allem das Offshore-Segment die ortvorteilen gehören auch eine schwerlast - der Energiepolitik müssen daher dringend Hauptrolle. Die Stadt hat sich in den ver - fähige Hafeninfrastruktur und Lagerflä- verlässlich festgeschrieben werden. gangenen Jahren zum führenden Kompe - chen mit direktem Zugang zum Wasser, Für den Erfolg der Energiewende ist tenzstandort der Offshore-Windenergie- ebenso zahlreiche wissenschaftliche Ein - eine Energiepolitik erforderlich, die es er - Branche in der Bundesrepublik entwickelt. richtungen. Das gilt beispielsweise für das möglicht, dass Energie langfristig planbar, In der Region sind Anlagenhersteller, Wind- Fraunhofer-Institut für Windenergie und zu wettbewerbsfähigen Preisen, umwelt - park-Errichter und -betreiber sowie Zuliefe - Energiesystemtechnik (IWES) und die schonend und sicher zur Verfügung ge - rer, wissenschaftliche Einrichtungen und Deutsche WindGuard GmbH mit ihrem stellt werden kann. Zur Unterstützung ins - Verbände ansässig. Für Wirtschaft und Ma - Windkanal. Am IWES wurde 2013 der besondere der Offshore-Windenergie ist gistrat in Bremerhaven besteht die Her - Grundstein für einen Gondelprüfstand (In - ein intensiveres Engagement der staatli - ausforderung darin, die Infrastruktur und vestitionssumme: 30 Millionen Euro) ge - chen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Angebote vor Ort zu stärken, um eine legt, der 2014 einsatzbereit sein soll. Eine zu prüfen. Zugleich ist das System degres - „Willkommenskultur“ für Investoren wie für große Rolle spielen weiterhin die speziellen siver Einspeisevergütungen nach dem Er - qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu Aus- und Weiterbildungsinstitutionen, die neuerbare-Energien-Gesetz (EEG) konse - schaffen. Hochschule Bremerhaven mit ihrem klaren quent, aber verlässlich weiterzuverfolgen. Um Versorgungssicherheit zu wettbewerbs - Deutscher Gründerpreis fähigen Konditionen zu garantieren, sind für Windenergie-Zulieferer in Ergänzung konventionelle Kraftwerke Einen beeindruckenden Beleg für diesen Sachverstand lieferte die Innoven GmbH: Sie wurde 2013 mit dem Deutschen Grün - derpreis geehrt. Das Unternehmen mit Sitz

Jahresbericht 2013 15 Bremerhaven hat sich in den vergangenen Jahren zum führenden Kompetenzstandort der Offshore-Windenergie-Branche in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt.

maritimen Profil (beispielsweise mit dem Kilometer vor der Küste. Bei einer Wasser - nen wie etwa der Einsatz von Monopiles in deutschlandweit einzigartigen Masterstu - tiefe von bis zu 40 Metern soll aus Wind höheren Wassertiefen. Hierzu wird 2014 diengang Windenergie und dem For - Strom gewonnen. Dabei ist ein Windrad in - eine „wind:research“-Studie erscheinen. Auch schungsinstitut fk-wind) und das Offshore- klusive des Fundaments fast so hoch wie eine Studie der Prognos AG und der Ficht - Sicherheitstrainingszentrum des dänischen der Bremer Dom; die Spannweite der Ro - ner-Gruppe im Auftrag der Stiftung Off- Unternehmens Falck Nutec. Auch das In- torblätter erreicht bis zu 130 Meter. Der im shore-Windenergie belegen Kostensen- vestitionsklima in Bremerhaven wird in ver - August 2013 eingeweihte Offshore-Wind - kungspotenziale. In ihr werden verschiede - schiedenen Meinungsumfragen unter Un - park Riffgat, 15 Kilometer nordwestlich der ne Szenarien geprüft. Je nach Szenario ternehmern immer wieder positiv bewertet. Insel Borkum, ist ein Beleg dafür, dass die- könnten die Stromentstehungskosten der se Herausforderungen gemeistert werden Offshore-Windenergie – bei optimalen Offshore-Fachkonferenz können. Marktbedingungen – innerhalb von zehn „Windforce“ Dabei müssen die Stärken der Offshore- Jahren um bis zu 39 Prozent verringert wer - Nicht zuletzt profitiert Bremerhaven davon, Windenergie im Blick bleiben. So liegt die den. Dafür wird die kontinuierliche techni- dass es Sitz der Windenergie-Agentur Bre - durchschnittliche Windgeschwindigkeit von sche Weiterentwicklung entlang der ge - merhaven/Bremen (WAB) ist. Dieses größ - etwa 10 m/s in den Offshore-Baugebieten samten Wertschöpfungskette vorausge - te Offshore-Netzwerk in der Bundesrepu - auf der Nordsee rund 100 Prozent über der setzt. Bei den Investitionskosten ist laut blik mit mehr als 350 Mitgliedern veran - durchschnittlichen Windgeschwindigkeit Studie eine Reduktion von bis zu 21 Pro - staltete 2013 zum neunten Mal die Offs - von guten bis sehr guten Standorten auf zent möglich, wenn der Trend zu größeren hore-Fachkonferenz „Windforce“. Vom 4. dem Festland. Hinzu kommt die sehr hohe Turbinen und effizienten Fertigungsverfah - bis 7. Juni trafen sich in Bremerhaven rund Betriebsstundenzahl von bis zu 4.500 Voll - ren bei der Tragstruktur anhält. Die Be - 800 Fachleute und Vertreter der Branche. last-Stunden jährlich. triebs- und Wartungskosten könnten um Schirmherr der Veranstaltung war Bundes- bis zu acht Prozent gesenkt werden. Zu - umweltminister Peter Altmaier. Auf der Studien belegen sätzliche Einsparungen kommen bei den Fi - Windforce 2013 wurden in erster Linie die Kostensenkungspotenziale nanzierungskosten in Frage – und bei der Möglichkeiten des Baus, Anschließens und Noch gibt es viele Vorurteile und Fehlein - Reserve für Projektrisiken, die gesenkt wer - Betreibens von Windparks auf dem Meer schätzungen der Offshore-Windenergie. den könnten. Generell gilt: Ökologisch er - erörtert. Darüber hinaus wurden einige Ar- Demnach würden die Kosten für diese zeugter Strom wird immer billiger, je mehr beits- und Versorgungsschiffe vorgestellt. Form der Energiegewinnung immer weiter Anlagen produziert werden und je weiter Die Windforce-Konferenz zeigte erneut, in die Höhe schnellen. Das Gegenteil ist die technologische Entwicklung voran - dass die Offshore-Windenergie alle Akteu - der Fall, wie mehrere Untersuchungen schreitet. re vor enorme technische Herausforderun - nachgewiesen haben. Kostensenkungspo - gen stellt – in einem Areal von 30 bis 100 tenziale eröffnen zum Beispiel die Serien - fertigung der Anlagenteile, die technologi - sche Weiterentwicklung bei Rotorblättern und Konstruktion sowie Produktinnovatio -

16 Jahresbericht 2013 Die technischen Entwicklungen sorgen dafür, dass die Kosten für die Offshore-Windenergie sinken werden: Ökologisch erzeugter Strom wird immer billiger, je weiter diese Entwicklung voranschreitet und je mehr Anlagen produziert werden.

Neuer Energie-Arbeitskreis Quadratmetern soll 2014 eröffnet werden. mastadt thematisiert. Weitere Arbeitsgrup - der IHK Geplant sind folgende Schwerpunkte: der pen des Projektes „Kurs Klimastadt“ befas - Die IHK Bremerhaven hat einen neuen Ar - Wind als Energielieferant; der lange Weg sen sich mit den Themen Klimaschutz-Ver - beitskreis Energie gebildet. Vorsitzender ist bis zur fertigen Anlage; Material und Di - anstaltungen, Bürger und Schulen, Elektro - Axel Siemsen, Niederlassungsleiter des mension; Errichtung, Betrieb und Wartung; mobilität, Bauen und Sanieren sowie nach - Energieversorgers swb. Der Arbeitskreis hat Energieertrag und Zukunftsperspektiven. haltiger Tourismus. Ein Klimastadtbüro des sich zum Ziel gesetzt, zu möglichst vielen Zum einen möchte das Erlebnis- und Infor - Magistrats koordiniert die Tätigkeit der Ar - Energie-Themen Empfehlungen zu erarbei - mationszentrum einer großen Öffentlich - beitsgruppen und andere Aktivitäten wie ten und regionale und überregionale Stel - keit die Faszination der Offshore-Wind- etwa die des Jugendklimarates. lungnahmen zu verfassen. energie anschaulich vermitteln. Zum ande - 2013 war geprägt von vielen guten Kli - Wie groß der Handlungsbedarf für den ren soll den Unternehmen der Windener - maschutz-Nachrichten. So wurde beispiels - Arbeitskreis ist, zeigt beispielsweise, dass giebranche ein Schaufenster gegeben wer - weise TGA-Ingenieurin Joanna Lensch von die Ausschreibung für den Bau des Off- den, das sie mitgestalten und auch nutzen Seestadt-Immobilien von der gemeinnützi - shore-Terminals Bremerhaven (OTB) im Juli können, um ihre Technologien und Entwick - gen Klimaschutzagentur energiekonsens 2013 zunächst ausgesetzt werden musste. lungen publikumswirksam darzustellen. mit dem Bremer Klimaschutz-Preis für ihr Vorher hatte das Bundesverwaltungsge - Anfang 2010 war die Konzeptstudie zur Engagement für energieeffiziente Gebäu - richt in einem Urteil zur Weservertiefung Klimastadt mit Analysen, Perspektivbe - de ausgezeichnet. Bereits im Vorjahr ge - eine Reihe offener Punkte aufgeworfen. schreibungen und Empfehlungen vorge - wann die Frosta AG, die in Bremerhaven Ungeachtet dessen halten Politik und Wirt - stellt worden. Erstellt hat sie eine Projekt - produziert, den Deutschen Nachhaltigkeit - schaft am Bau des OTB fest. Er sollte ur - gruppe unter der Federführung des Alfred- spreis. Die Hafengesellschaft bremenports sprünglich 2015 in Betrieb gehen. Auf dem Wegener-Institutes für Polar- und Meeres - erhielt im Juli 2013 als erster Hafen OTB sollen laut Konzept 160 Windenergie - forschung. Sie lotet die Chancen und Mög- Deutschlands die GRI-Zertifizierung für anlagen pro Jahr montiert und anschlie- lichkeiten Bremerhavens aus, sich glaub - Nachhaltigkeit. Die Stadtverwaltung wur- ßend auf Spezial-Schiffe und Jack-Ups ver - haft als Klimazentrum zu positionieren. de im September als „Aufsteiger des Jah - laden werden. Welche terminlichen Verzö - Die IHK unterstützt das Projekt Klima - res“ geehrt – für die höchste Steigerungs - gerungen es geben wird, ist zurzeit nicht stadt auf vielfältige Weise. So ist sie in der rate beim Recyclingpapier-Anteil unter den absehbar. Arbeitsgruppe Verbundprojekte Wirtschaft/ deutschen Städten. In Sachen Klimaschutz Wissenschaft – unter anderem zusammen bleibt aber noch viel zu tun. · Verbindung von Offshore mit der Bremerhavener Wirtschaftsförde - und Klimaschutz rungsgesellschaft BIS und dem Alfred-We - Bremerhavens Status als das deutsche gener-Institut für Polar- und Meeresfor - Kompetenzzentrum für die Offshore-Wind - schung – vertreten. Dort tauschen sich energie fügt sich gut in das Vorhaben der Wirtschaft und Wissenschaft über laufen - Seestadt ein, Klimastadt zu werden. Die de Transferprojekte mit Klimabezug aus. Es Themen Offshore und Klimaschutz sollen werden Best-Practice-Beispiele Bremerha - auch im Erlebnis- und Informationszen - vener Unternehmen präsentiert und be - trum zur Offshore-Windenergie im Klima - sonderes Engagement in den Bereichen Kli - haus 8° Ost, das der Magistrat 2012 be - maschutz und Anpassungstechnologien, schlossen hat, kombiniert werden. Das Zen - nachhaltige Produkte, Prozesse und Dienst - trum mit einer Fläche von ungefähr 300 leistungen vorgestellt. Immer wieder wer - den auch geeignete Förderinstrumente für Innovationsprojekte mit dem Bezug zur Kli -

Jahresbericht 2013 17 Leistungsbilanzen Bremen_Bremerhaven

Standortpolitik, Häfen, Verkehr

Bremen schen Politik gefordert, zu ihren Beschlüs - Küstenautobahn A 20 Die geplante sen und Zielen zu stehen. Unter der Vor - A 20 in Schleswig-Holstein und Nieder - Überregionale aussetzung, dass es einen Sofortvollzug sachsen ist die westliche Verlängerung der Verkehrsprojekte des Planfeststellungsbeschlusses gibt, könn- Ostseeautobahn A 20, Lübeck–Stettin, und te im Frühjahr 2015 mit dem Bau begon - soll über eine Nordwestumfahrung Ham - A 281 Nachdem das Bundesverwaltungs - nen werden. Eine Fertigstellung wäre 2019 burgs mit Elbquerung bei Glückstadt bis gericht den Planfeststellungsbeschluss zum möglich. Politisch erklärtes Ziel des Senats nach Westerstede führen. Die Wirtschaft Bauabschnitt 2/2 (Lückenschluss zwischen ist ein Baubeginn vor der nächsten Bürger - sieht in dieser Fortführung wichtige Vortei - Kattenturm und Airport-Stadt) im Novem - schaftswahl (2015). le für die Unternehmen der Region. So ber 2010 für „nicht vollziehbar“ erklärt hat, Von größter Bedeutung für die Verbes - stärkt die A 20 die Zusammenarbeit und ist ein „Runder Tisch“ unter Beteiligung der serung der verkehrlichen Erreichbarkeit ist Hinterlandanbindung der deutschen See - Handelskammer eingesetzt worden, um auch die Weserquerung im Zuge der A 281 häfen. Gleichzeitig wird die trennende Wir - eine konsensfähige und rechtssichere Tras - (Bauabschnitt 4). Derzeit ist der entspre - kung der Unterelbe aufgehoben und die senführung zu finden. Das Ergebnis dieser chende Planfeststellungsbeschluss noch Wirtschaftsstandorte in Niedersachsen und Diskussion, die Variante „4Süd“, ist als bre - nicht rechtskräftig, da erst für einige ru - Schleswig-Holstein werden enger mitein - mische Wunschlösung dem Bundesver - hende Klagen Vergleiche abgeschlossen ander verknüpft. Für Bremen und insbe - kehrsministerium vorgelegt worden. Bei werden müssen. Da es jedoch nur um Ent - sondere Bremerhaven würde sich die Stan - den anschließenden Gesprächen wurde ei- schädigungshöhen geht, hemmt dies nicht dortlage strukturell deutlich verbessern. ne modifizierte Variante mit einem ver - den Fortgang des Projektes. Die Weserque - Zentral für das Gesamtprojekt ist die kürzten Tunnel untersucht, die bei geringe - rung soll als ÖPP-Projekt realisiert werden. neue Elbquerung bei Drochtersen. Dieser ren Kosten die gesetzten Kriterien eben - Die Arbeiten für das entsprechende Verga - Abschnitt ist planerisch bereits weit voran - falls erfüllen sollte. Diese Variante –„4Süd beverfahren (Konzessionärssuche) sowie geschritten. Für sämtliche Abschnitte der modifiziert“ genannt – hat die Bremische die Vorarbeiten laufen. Unter Vorausset - A 20 in Schleswig-Holstein einschließlich Bürgerschaft im Oktober 2012 beschlos - zung einer sicheren Finanzierung ist eine der Elbquerung sind die Planfeststellungs - sen. Anschließend hat die technische De - Fertigstellung bis 2020/2021 realistisch. verfahren eingeleitet worden. Im Koali- tailplanung begonnen. Der so genannte Die vollständige Fertigstellung der tionsvertrag der neuen schleswig-holsteini - RE-Entwurf wurde dann im Mai 2013 dem A 281 ist nicht nur für viele bremische Un - schen Landesregierung ist eine bauliche Bundesverkehrsministerium zur Genehmi - ternehmen von großer Standortrelevanz. Umsetzung der Abschnitte westlich der A 7 gung vorgelegt. Die gesamte zukünftige bremische Ver - allerdings nicht vor 2017 vorgesehen. Im Frühjahr 2014 soll nun ein neues kehrsplanung fußt auf diesem Projekt. Der In Niedersachsen wurde im September Planfeststellungsverfahren eingeleitet wer - Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 2012 das Planfeststellungsverfahren für den. Auch wenn erneute Klagen gegen die - (VEP), der gerade erstellt wird, setzt eine den ersten Abschnitt (Bereich Bremervör - sen Beschluss nicht auszuschließen sind, komplette A 281 mit Anbindung an die B de, Ortsumgehung) eingeleitet. Er ist – im werden sie voraussichtlich keine aufschie - 212 (neu) als gegeben voraus. Die Progno - Gegensatz zu den anderen Bauabschnitten bende Wirkung haben. Voraussetzung ist sen zeigen, dass diese neuen Strecken – bereits im vordringlichen Bedarf des ak - jedoch, dass Bremen die „sofortige Voll - weite Teile des bremischen Stadtstraßen- tuellen Bundesverkehrswegeplans enthal - ziehbarkeit“ beantragt. Hier ist die bremi - netzes, auf die der Verkehrsentwicklungs - ten. Für alle übrigen Abschnitte laufen die plan baut, erheblich entlasten werden. Oh- Entwurfsplanungen. Die neue Landesre - ne diese neuen Verkehrsachsen wäre der gierung in Hannover unterstützt das Pro - bremische Verkehrsentwicklungsplanung da - jekt nur verhalten. Dennoch schreiten die her größtenteils Makulatur. Planungen der Verwaltung voran.

18 Jahresbericht 2013 Der Eisenbahnknoten Bremen ist nicht nur für die bremischen Häfen von entschei - dender Bedeutung.

Neuen Schwung in die Diskussion hat tungsfähig zu halten, hat die DB AG Bre - derter Linienführung, ein so genannter ein Vorschlag des französischen Infrastruk - men das Sofortprogramm „Seehafen-Hin - Wachstumskorridor Ost (Ausbau Uelzen- turbetreibers Vinci gebracht. Er hat ange - terlandverkehr“ umgesetzt. Dazu gehörten Stendal) sowie eine Neubaustrecke zwi - boten, die A 20 von Bad Segeberg bis Bre - neben betrieblichen Maßnahmen zwei klei - schen Ashausen und Suderburg/Unterlüß merhaven einschließlich Elbtunnel inner - nere Ausbaumaßnahmen, die Verlänge - (grobe Richtung zwischen Hannover und halb von fünf Jahren auf eigene Kosten zu rung von Gleis 1 und der Ausbau der „Ol - Hamburg) untersucht. Die DB Netz hält al - bauen. Finanzieren will das Unternehmen denburger Kurve“. Hieran hat sich eine lerdings nur einen Baubeginn „jenseits den Bau durch die Überlassung eines Teils grundsätzliche Diskussion über den zuneh - 2020“ für realistisch. Deshalb muss neben der streckenbezogenen Lkw-Maut sowie menden Bahngüterverkehr durch Bremen der Y-Strecke auch ein Ausbau der so ge - eventuell über eine Tunnelbenutzungsge - entzündet. Die Handelskammer hält es für nannten Amerikalinie (Bremen – Langwe - bühr für alle Fahrzeuge. notwendig, sich ernsthaft mit Maßnahmen gel – Uelzen – Stendal/Berlin) in den Fokus zur Lärmreduzierung zu befassen. Dazu ge- genommen werden. Hier könnten schon Schienenanbindung für das Hafen - hört auch eine Prüfung von möglichen Al - bei einem stufenweisen Ausbau Kapazitä - hinterland Die bremischen Häfen ha- ternativstrecken auf lange Sicht, die schon ten gewonnen werden, bei der Y-Strecke ben in den vergangenen Jahren verstärkt jetzt begonnen werden sollte. Die Han - wäre das nur als Ganzes möglich. auf die Bahn gesetzt. Allein in Bremerha - delskammer hat eine gutachterliche Über - ven ist die Anzahl der Güterzüge, die den prüfung der Möglichkeiten der Umfahrung Lang-Lkw: nun Hafen als Quelle oder Ziel haben, von rund eingefordert. Die Senatoren für Wirtschaft, auch in Bremen 23.000 im Jahr 2010 auf fast 29.000 im Arbeit und Häfen sowie für Umwelt, Bau Der Einsatz größerer Lkw wird bereits seit Jahr 2012 gestiegen. Gründe hierfür sind und Verkehr haben eine Studie zur kapazi - einigen Jahren diskutiert. Denn für viele wachsende Hafenumschlagsmengen und tiven Leistungsfähigkeit des Eisenbahnnet - Verkehre ist nicht das Gewicht, sondern das der stetig steigende Bahnanteil im Hinter - zes im Großraum Bremen in Auftrag gege - Volumen die einschränkende Größe. Seit landverkehr. Infolgedessen muss die Schie - ben. Erste Ergebnisse wurden 2013 vorge - dem 1. Januar 2012 läuft in Deutschland neninfrastruktur ausgebaut werden. Dabei stellt. ein bundesweiter Feldversuch mit verschie - geht es um drei Bereiche: die Hafenbahn, Im Bezug auf die überregionale Schie - denen Fahrzeugkombinationen mit einer für deren Infrastruktur Bremen zuständig neninfrastruktur hat das Land Bremen Gesamtlänge bis zu 25,25 Metern. Eine ist, die regionale Schieneninfrastruktur unter anderem folgende Schienenprojekte dieser Varianten ist der sogenannte Lang- (Knoten Bremen) und die überregionalen zum neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 Lkw. In einer fünfjährigen Testphase sollen Schienenanbindungen. angemeldet: unter wissenschaftlicher Begleitung des Hinsichtlich der Hafenbahn sind ver - • Ausbau des EVB-Netzes zwischen Bundesamtes für Straßenwesen die Chan - schiedene Maßnahmen beschlossen wor - Bremerhaven und Buxtehude sowie cen und Risiken des Einsatzes von Fahr - den. Hierzu gehören neben einer Optimie - Bremervörde und Rotenburg-Wümme, zeugen mit Überlänge ermittelt werden. rung von organisatorischen und betriebli - • Ausbau der Strecke Bremen-Burg – Der Feldversuch ist Bestandteil des Mas- chen Abläufen auch infrastrukturelle Maß - Verden, terplans Güterverkehr und Logistik der nahmen (Verlängerung der Gleisnutzlän- • zweigleisiger Ausbau der Strecke Bundesregierung und soll Effizienzgewin - gen und vollständige Elektrifizierung im Langwedel – Uelzen („Amerikalinie“), ne im Straßenverkehr sowie die Verminde - Bahnhofsteil Kaiserhafen, Ausbau der Vor - • Korridor Hamburg/Bremen – rung von Emissionen, insbesondere CO 2, stellgruppe Imsumer Deich, Umorganisa- Hannover, untersuchen. tion und Ausbau des Bahnhofs Specken - • Beschleunigung des Fernverkehrs- Der Lang-Lkw kann nach Einschätzung büttel). Die erforderlichen Mittel haben die korridors Hamburg – Bremen – Ruhr- der Handelskammer für bestimmte Ein - bremischen Gremien bewilligt. gebiet. satzzwecke und auf besonders geeigneten Der Eisenbahnknoten Bremen ist nicht Auf Wunsch des Bundesverkehrsministe- und geprüften Strecken ein sinnvoller Bei - nur für die bremischen Häfen von ent - riums hat die DB AG ihre Planungen zur trag zu einer zukunftsorientierten Ver - scheidender Bedeutung, auch die Verkehre Y-Strecke aktualisiert und erneut Alternati - kehrspolitik sein. Angefahren werden aus - in Richtung Wilhelmshaven, Brake und ven geprüft. Erste Ergebnisse haben Ver - schließlich relevante Gewerbestandorte Nordenham müssen vor allem den Haupt - treter der DB Netz AG auf einer Veranstal - wie beispielsweise Logistikzentren, Innen - bahnhof passieren. Um diese Engstelle leis- tung am 27. Mai 2013 in der Handelskam - städte und Wohngebiete dagegen nicht. mer Bremen vorgestellt. Demnach werden Darüber hinaus ist das Gesamtgewicht der neben der bisher geplanten Strecke auch ein Ausbau der Bestandsstrecken, ein „Y“ als reine Güterverkehrsstrecke mit geän -

Jahresbericht 2013 19 Einsatz für die Metropol- region: (v.l.) Geschäftsführerin Dr. Anna Meincke, der 1. Vor - sitzende, Landrat Jörg Bens - berg, der 2. Vorsitzende Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, der Bremer Umweltsenator Dr. Joachim Lohse und Dr. Jörg Mielke, Chef der Nieder - sächsischen Staatskanzlei, in Delmenhorst

Fahrzeuge nicht höher als bei üblichen kon - Standortbedingungen der hafennahen In - trieb. Die Schleuse Minden soll Ende 2014 ventionellen Fahrzeugen, um Schäden an dustriebetriebe. Gegen diese Maßnahmen fertiggestellt sein. Der Ausbau der Mittel - der Infrastruktur auszuschließen. wurden verschiedene Klagen eingereicht. weser wird sowohl vom Bund als auch von Das Land Bremen hat den Feldversuch Über die Verbandsklage des BUND hat das Bremen finanziert. Grundsätzlich soll ab vollständig abgelehnt, so dass Lang-Lkw Bundesverwaltungsgericht am 11. Juli 2013 2015 die Mittelweser mit Großmotorgüter - zunächst nicht die bremischen Abschnitte entschieden. Es hat den Planfeststellungs - schiffen befahrbar sein. Wegen der allge - der Bundesautobahnen A 1 und A 27 be - beschluss zur Anpassung von Außen- und meinen Mittelknappheit sowohl im Bun - nutzen durften. Dies bedeutete klare Stan - Unterweser weder vollständig verworfen desverkehrshaushalt als auch in Bremen dortnachteile für bremische Unternehmen. noch bestätigt, sondern einen Vorlage- und soll nun jedoch auf einige der Ausbaumaß- Hierzu gab es zahlreiche Gespräche zwi - einen Hinweisbeschluss erlassen. nahmen vorerst verzichtet werden. Die da- schen den beteiligten Senatsressorts, Un - Der Vorlagebeschluss besagt, dass ver - mit verbundenen verkehrlichen Einschrän - ternehmen und der Handelskammer. Die schiedene wasserrechtliche Fragen dem kungen sollen in Kauf genommen werden. Handelskammer hat dann gemeinsam mit Gerichtshof der Europäischen Union zur Für die Handelskammer ist es fraglich, ob den Umlandkammern die Freigabe der bre - Klärung vorgelegt werden müssen. Hierbei mit einer derart eingeschränkten Befahr - mischen Autobahnabschnitte durch das geht es insbesondere um die Maßstäbe des barkeit noch die verkehrlichen Ziele er - Bundesverkehrsministerium im Sinne eines in der europäischen Wasserrahmenrichtli - reicht werden können. Der angekündigte Lückenschlusses – wie bereits in Baden- nie festgelegten Verschlechterungsverbo - Nachweis durch Verkehrssimulationen steht Württemberg und Sachsen geschehen – er - tes. Unabhängig von der Klärung dieser eu - noch aus. reicht: Die bremischen Abschnitte der A 1, roparechtlichen Fragen hat das Bundesver - der A 27 sowie der A 281 sind in den waltungsgericht noch weitere Bedenken Metropolregion Nordwest: Streckenkatalog aufgenommen worden. Seit geltend gemacht und Fehler in dem Hin - Profil geschärft dem 15. Februar 2013 dürfen sie daher von weisbeschluss benannt. Es hat jedoch den Die Metropolregion Nordwest hat in den Lang-Lkw befahren werden. Daraufhin hat Planern die Möglichkeit eingeräumt, in nahezu sechs Jahren ihres Bestehens eine das bremische Verkehrsressort zugesagt, einem ergänzenden Verfahren diese Fehler Fülle von Aktivitäten entfaltet und ein Pro - dass für wichtige bremische Logistik- und zu beheben. Die Fehler-Liste ist abschlie- fil als dynamischer Wirtschaftsraum aufge - Hafenbereiche auf Antrag Ausnahmege - ßend, das heißt weitere Bedenken beste - baut. Im Vordergrund stand die schnelle Er - nehmigungen erteilt würden. Das ist auch hen nicht. Die Bundeswasserstraßenverwal- schließung und Vernetzung ihrer Poten- geschehen, so dass inzwischen bremische tung muss jetzt diese Hinweise sorgfältig ziale in chancenreichen Zukunftsfeldern Unternehmen Lang-Lkw einsetzen. Unab - und vollständig abarbeiten. und Leitbranchen. Jedoch haben sich die hängig davon lehnt Bremen den Lang-Lkw Die Entscheidung des Bundesverwal - wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ins - weiterhin grundsätzlich ab und beteiligt tungsgerichts bedeutet nach Einschätzung gesamt so verändert, dass die Metropolre- sich an einer Verfassungsklage gegen den der Handelskammer im besten Fall eine gion Nordwest ihre strategische Ausrich - Feldversuch. Zeitverzögerung von mindestens zwei Jah - tung anpassen und neue Chancen ergrei - ren. Erfahrungsgemäß dürfte die tatsächli - fen muss. Unter- und Außenweser- che Verzögerung aber länger dauern. Hierzu hat der Förderverein Wirtschaft anpassung verzögert pro Metropolregion eine Studie des Ham - Ziel der Außenweseranpassung ist es, Con - Mittelweser: burgischen Weltwirtschafts-Instituts initi - tainerschiffen mit einem Ladevolumen von Ausbau „light“ sinnvoll? iert, die wichtige Hinweise für die zukünf - rund 8.000 Standardcontainereinheiten Ziel des Ausbaus der Mittelweser ist es, die tigen strategischen Schwerpunkte gege - die tideunabhängige Fahrt zum Contai - Befahrbarkeit mit dem Großmotorgüter - ben hat. Im Schulterschluss mit den nord - nerterminal Bremerhaven zu ermöglichen. schiff (110 Meter Länge) zu ermöglichen, westdeutschen Industrie- und Handels- Angesichts tendenziell größer werdender das gegenüber dem bislang üblichen Euro - kammern setzt sich die Handelskammer Schiffe muss auch dafür gesorgt werden, paschiff (85 Meter Länge) erheblich mehr Bremen dafür ein, dass sich die Metropol - dass sich die Wettbewerbssituation des laden kann. Der Einsatz des Großmotorgü - region als Organisation noch stärker den Standortes nicht gegenüber den konkurrie - terschiffs gilt als Voraussetzung für Ver - strukturpolitischen Herausforderungen stellt renden Häfen verschlechtert. kehrszuwächse auf dieser Strecke und für und ihre Cluster konzentriert weiterent - Bei der Vertiefung der Unterweser bis eine Stärkung der Binnenschifffahrt im wickelt. Daneben sind eine wirksame Euro - Bremen geht es um die Zukunft des Stück - Hinterlandverkehr der bremischen Häfen. gutumschlages in Bremen sowie um die Notwendig sind der Ausbau von Flussab - schnitten und die Erweiterung der Schleu - sen. Die neue Schleuse Dörverden ist be- reits seit dem 9. September 2013 in Be -

20 Jahresbericht 2013 In der Überseestadt hält der Boom an. Mittlerweile hat sich eine vielfältige Nutzung durchgesetzt.

pastrategie, ein wahrnehmbares Regional - der Konsul-Smidt-Straße baut die Strabag Bremen-Nord: Wirtschafts- marketing, die Unterstützung eines nach - Real Estate GmbH das neue Hauptzollamt politik für die Zukunft haltigen und auf Innovationen setzenden Bremen, ein Bürogebäude mit rund 5.200 Für Bremen-Nord ist eine engagierte und Wirtschaftswachstums sowie weitere Im - qm Nutzfläche. auf die Zukunft ausgerichtete Wirtschafts- pulse für den Fachkräftemarkt in den un - Ganz in der Nähe entwickelt die Weser- und Strukturpolitik enorm wichtig. Es be - terschiedlichen Branchen der Nordwestre - Wohnbau GmbH das Übersee-Kontor mit steht zweifellos ein deutlicher Zusammen - gion nötig. ca. 4.400 qm Büro- und Gewerbeflächen. hang zwischen Wirtschaftskraft, Arbeits - In der Binnenorganisation der Metro - Mit dem Baubeginn der Projekte Weinkon - platzbesatz und Entwicklung der Wohnbe - polregion hat es Veränderungen gegeben. tor, Parkkontor und Lofthaus 4 investiert völkerung. Mehr als andere Regionen ist Nach dem Wechsel von Landrat Dr. Jörg die Justus Grosse Projektentwicklung GmbH Bremen-Nord auf Impulse zur Steigerung Mielke in die niedersächsische Staatskanz - in drei weitere Bürobauten in der Übersee - seiner Standortattraktivität und zur Schaf - lei hat jetzt der Ammerländer Landrat Jörg stadt. In dem denkmalgeschützten kernsa - fung zukunftsfähiger Arbeitsplätze ange - Bensberg den Vorsitz der Metropolregion nierten Weinkontor befinden sich 12.000 wiesen. Dazu bedarf es ernsthafter Wirt- inne. Zugleich hat Dr. Anna Meincke die qm an Loft- und Büroflächen. Das Park - schaftsorientierung, Durchsetzungsfähig - Geschäftsführung übernommen. Mehrere kontor und das Lofthaus 4 haben jeweils keit und Verlässlichkeit über das politische große Konferenzen widmeten sich Fach- mehr als 2.000 qm an Büroflächen. Das Tagesgeschäft hinaus. themen: die Regionalkonferenzen der Ge - Parkkontor in unmittelbarer Nähe des Wie die Gemengelage bei den wichti - sundheitswirtschaft am 21. August in Del - Weinkontors und direkt am Hilde-Adolf- gen Zukunftsprojekten Lesum-Park und menhorst zum Thema Fachkräfte, das Jah - Park ist bereits vollständig vermietet und Science Park zeigt, hat Bremen-Nord einen restreffen der Automobilwirtschaft am 20. wird im Frühjahr 2014 abgeschlossen sein. schwierigen Weg vor sich. Die Stadtge - November in Bremen zum Thema Interna - Am Landmark Tower wird zurzeit das Loft - meinde ist hier gefordert, zukünftige Ent - tionalisierung und die 3. Regionalkonfe - haus 4 direkt am neuen Überseepark er - wicklungen zu unterstützen. Dies gilt ins - renz Logistik am 17. Dezember in Bremer - richtet. besondere auch für das BWK-Gelände, das haven zum Thema Nachhaltigkeit. Im Herbst 2013 haben die ersten Frei - als zukunftsfähiger Industriestandort am berufler, Kleinunternehmen und Startups seeschifftiefen Wasser unbedingt erhalten Überseestadt: die neue Coworking-Bürolandschaft im und weiter entwickelt werden muss. Die ungebremste Dynamik Port Vier am Europahafen bezogen. Das Handelskammer fordert zudem, dieses Die Überseestadt hat in ihrer Entwick - WeserWork genannte Projekt umfasst 60 Areal vollständig aus dem geplanten Was - lungsdynamik nicht nachgelassen Mit ihrer Arbeitsplätze (für Menschen mit Einschrän - serschutzgebiet (siehe auch Seite 27) aus- Vielfalt und Prosperität trägt sie maßgeb - kungen) auf 700 qm, bietet Sekretariatsleis- zunehmen. lich zur Profilierung des Wirtschaftsstan - tungen und hat eine soziale Kom ponente. dortes Bremen bei. 2013 wurden wiederum Betreiber der Integrationsfirma ist die ge - Verkehrsentwicklungsplan viele Projekte realisiert bzw. angeschoben. meinnützige Alpha-Haus GmbH. in Arbeit So entstanden in direkter Nachbarschaft Die in der Überseestadt ansässigen ha - Mit der Erarbeitung des Verkehrsentwick - zum ein Steigenberger-Hotel fenaffinen Industrie- und Umschlagsunter - lungsplans (VEP) folgt der Senat einer For - und ein Varieté-Theater. nehmen leisten einen wichtigen Beitrag derung der Handelskammer nach einem Im Bereich des ehemaligen Weserbahn - zur positiven Entwicklung des Quartiers. strategischen Gesamtverkehrskonzept, das hofes wurden die Gebäude Luv und Lee Mit ihren neuen Nachbarn auf den ge - den Wirtschaftsverkehr angemessen be- nebst einem Parkhaus errichtet. Im Luv mischt genutzten Arealen im Bereich des rücksichtigt. Der VEP soll bis zum Frühjahr wird die wpd-Unternehmensgruppe einzie - Europahafens und der Hafenkante haben 2014 vorliegen. Das Wirtschaftsressort, die hen, Lee wird verschiedene Dienstleister sie Vereinbarungen für eine konfliktfreie Handelskammer sowie der ADAC arbeiten beherbergen. Die gesamte Bürofläche be - Koexistenz getroffen. Der Holz- und Fabri - in einem ständigen Projektbeirat daran trägt rund 11.000 qm. Nach seinem Um- kenhafen mit seinen umschlagsintensiven mit. In dem Beirat sitzen auch Vertreter bau bietet das ehemalige Hafenlagerge - Nutzungen sowie das Gebiet der Stromka - aller Bürgerschaftsfraktionen sowie der bäude Schuppen 1 auf 35.000 qm Platz je rund um Kelloggs und Reismühle stellen BUND und der ADFC. für einen ungewöhnlichen Nutzungsmix: intakte industrienahe Hafengebiete dar. Es gibt ein Zentrum für historische Auto - Die Stadt ist in der Pflicht, das Nebenein - mobile, Sportangebote sowie Flächen für ander vorhandener Industrieunternehmen Wohnen, Büro und Gastronomie. Nördlich und heranrückender neuer Nutzungen pla - nungsrechtlich so zu sichern, dass beides konfliktfrei bleibt.

Jahresbericht 2013 21 Im Gespräch: (v.l.) der Kieler Minister- präsident Torsten Albig, Hamburgs Erster Bürger - meister Olaf Scholz, Bür - germeister Jens Böhrnsen und Handelskammer- Präses Christoph Weiss im Bremer Rathaus Leistungsbilanzen

Ziel der Handelskammer ist es, dass Das Innenstadtkonzept ist eine Einla - ritime Technologien sowie Klima- und Um - Standortqualität, Wirtschaftsverkehr und dung an Investoren und ansässige Unter - weltschutz behandelt. Das Positionspapier Erreichbarkeit wesentliche Bestandteile nehmen, sich mit dem Standort Innenstadt stieß sowohl in den Medien als auch bei des VEPs werden. Der VEP muss sich auch zu beschäftigen. Um auch private Investi - den Konferenzteilnehmern auf große Reso - Wachstumsthemen widmen und entspre - tionen auszulösen, bedarf es folgender Vor - nanz und ist im Internet als Download er - chende Ziele benennen: Wachstum der aussetzungen: hältlich: www.handelskammer-bremen.de. Wohnbevölkerung als bremisches Politik- • einer positiven Entwicklung des ziel, Wachstum im Güterumschlag und Umfeldes, Neues Hafenpaket der EU-Kommis - im Wirtschaftsverkehr, Wachstum der Be - • eines betriebswirtschaftlich sion: Nachbesserungen notwendig schäftigtenzahlen sowie Wachstum bei An - verlässlichen Planungshorizonts, Im Frühjahr hat die EU-Kommission eine zahl und Wegelänge für Fahrten zu Stät- • einer investitionsfreundlichen neue Verordnung über den Marktzugang ten von Freizeit und Konsum. Die Handels - Gesamtatmosphäre, bei den Hafendiensten vorgelegt. Die Han - kammer hat hierfür einen Beteiligungspro - • einer auch von Politik und Verwaltung delskammer nahm dazu gegenüber dem zess organisiert, der es den Unternehmen, mitgetragenen Aufbruchstimmung, Berichterstatter im Europäischen Parla - Verbänden und weiteren Wirtschaftsakteu - • dem gemeinsamen Willen, die ment, dem Abgeordneten Knut Flecken - ren ermöglicht, sich stets aktuell über den Besucherfrequenz in der Innenstadt stein, kritisch Stellung. Im Kern wird nach Fortgang des VEPs zu informieren und in ei - und die Lebendigkeit des Stadtkerns Meinung der Kammer nicht deutlich, wa- genen Unternehmer-Workshops ihre spezi - zu erhöhen. rum die Kommission mit einer Verordnung fischen Anliegen einzubringen. als schärfste Form der EU-Rechtsetzung Um den Meinungs- und Informations - Für die Handelskammer ist entschei - ihre Ziele verfolgt. Eine Verordnung schrän - austausch zwischen Politik, Verwaltung dend, dass die oberzentralen und erlebnis- ke die nationalen Gestaltungsspielräume und Unternehmen auch über die Erstel - orientierten Angebote der Innenstadt mit in den Hafenpolitiken massiv ein. Die Han - lung des VEP hinaus zu verstetigen, hat der jedem Verkehrsmittel gut erreichbar blei - delskammer hält eine Richtlinie für aus- Senator für Umwelt, Bau und Verkehr einen ben. Dies gilt für die 50.000 Bewohner reichend. Vorschlag der Handelskammer zur Einrich - der erweiterten Innenstadt und die rund Des Weiteren beanstandet sie das Ver - tung eines „Arbeitskreises Wirtschaftsver - 80.000 hier Beschäftigten ebenso wie für fahren zur Abschätzung der Bürokratie- kehr“ unter Einbeziehung der Verkehrs- und die täglich 90.000 Besucher, seien es Kun - kosten: Die EU-Kommission beziffert die Logistikverbände sowie von Vertretern wich- den des Einzelhandels, Touristen oder Thea - jährlichen Bürokratiekosten für die mariti - tiger Gewerbegebiete aufgriffen. terbesucher. Mit Blick auf den Wirtschafts - me Branche auf lediglich 2,2 Millionen verkehr ist es für den Innenstadthandel Euro. Demgegenüber wurden Einsparun - Innenstadtkonzept Bremen 2025: wichtig, dass die zentralen innenstadt- gen bei den gesamten Hafenkosten in für Bremens Zukunft orientierten Hauptstraßenzüge (Osterdeich, Höhe von rund einer Milliarde Euro ermit - Innenstadtentwicklung ist eine Gemein - Am Dobben, Breitenweg, Hafenrand - telt. Weder ist nachprüfbar, wie diese Zah - schaftsaufgabe von Politik und Verwal - straße, Friedrich-Ebert-Straße etc.) restrikti - len zustande kommen, noch nach welcher tung sowie von Immobilieneigentümern, onsfrei und leistungsfähig bleiben. Zudem Methodik hier vorgegangen wurde. Die Projektentwicklern, Einzelhändlern, Kultur - muss das Parkraumkonzept fortgeschrie - Kommission räumt selbst ein, dass „für schaffenden und weiteren Akteuren. Am 2. ben werden insbesondere mit Blick auf die KMU und Mikrounternehmen sich die Ge - September 2013 wurde das Innenstadt - Entwicklung des Ansgariviertels und des samtwirkung der Bürokratielast nur schwer konzept Bremen 2025 vorgestellt, das eine wegfallenden Parkhauses Am Brill. einschätzen lässt.“ Die Handelskammer Vision, ein neues Leitbild, einen Orientie - sieht noch erheblichen Nachbesserungsbe - rungsrahmen beschreibt. Das Konzept zeigt 8. Nationale Maritime darf bei Transparenz und Nachvollziehbar - Wege zu mehr Wettbewerbsfähigkeit und Konferenz in Kiel keit der Zahlen. Das EU-Hafenpaket wird zur weiteren Stärkung der Urbanität auf. Im April trafen sich Fachleute aus Wirt - wohl frühestens 2014 vom Europäischen Die Fachressorts und die Handelskammer schaft, Politik und Verwaltung zur 8. Na - Parlament verabschiedet. haben dieses Innenstadtkonzept gemein - tionalen Maritimen Konferenz in Kiel. Die sam entwickelt und sie wollen es auch ge - IHK Nord hatte unter Federführung der meinsam umsetzen. Handelskammer Bremen (die den Vorsitz des DIHK-Arbeitskreises Seeverkehr und Häfen innehat) ein umfangreiches Posi- tionspapier veröffentlicht. Neben den klas - sischen Häfen- und Seeverkehrsthemen wer- den darin auch die Themen Schiffbau, ma -

22 Jahresbericht 2013 (l.) Herbstsitzung des DIHK-Ausschusses für Gesundheitswirtschaft in Bremen; (r.) die Flugsteuer richtet Schaden an.

Keine Versicherungssteuer Info-Veranstaltungen zur Trans - zende Michael Lempe informierte die Aus - für Reeder port- und Logistikwirtschaft schussmitglieder über die Aktivitäten und Die Handelskammer hat im Zuge der „Ini- Die Handelskammer Bremen hat 2013 in Ziele des Vereins. tiative Maritimer Standort Nordwest“ Bun - einer Reihe von Fachveranstaltungen un - desfinanzminister Wolfgang Schäuble An - ternehmensstrategische sowie tagesaktu - Zweite Informationsveranstaltung fang des Jahres 2013 aufgefordert, die Ver - elle Themen für die Transport- und Logis- zur Gesundheit im Betrieb sicherungssteuer für Erlöspools in der tikwirtschaft erörtert. Im Einzelnen wurden Aufgrund der demografischen Entwicklung Schifffahrt zurückzunehmen. Die deut - dabei folgende Themen behandelt: Neue - wird die Zahl der Arbeitskräfte in Deutsch - schen Finanzbehörden hatten Ende 2012 rungen im Transportrecht, Gelangensbe - land bis zum Jahr 2025 um rund sechs Mil - bis zu sieben Jahre rückwirkende Steuerbe - stätigung, Green Logistics, Nachhaltig - lionen sinken. Um bestehende Fachkräfte scheide an Reeder verschickt. Seit Jahr - keitsstrategien für kleine und mittlere Lo - in den Betrieben zu halten und neue zu ge - zehnten sind Einnahmepools in der inter - gistikunternehmen, schnelles Internet, IT- winnen, rückt die Förderung der Gesund - nationalen Schifffahrt aber üblich, um Sicherheit sowie Sachstand und Chancen heit der Beschäftigten immer stärker in Schwankungen auf den Chartermärkten der Y-Trasse. den Fokus. Der Verein Gesundheitswirt - aufzufangen. Die Erlöspools dienen der schaft Nordwest griff dieses Thema am 12. Verteilung von Einnahmen und nicht dem Airport Bremen: November 2013 bei einer Tagung in der Ausgleich von Verlusten. Deshalb fallen sie Petition gegen Flugsteuer Handelskammer auf, auf der unter anderem nach Meinung der Handelskammer nicht Die Handelskammer Bremen hat die von Gesundheitssenator Dr. Hermann Schulte- unter das Versicherungssteuergesetz. Die - der Vereinigung Cockpit in den Deutschen Sasse, Handelskammer-Hauptgeschäftsfüh- ses hat die schwarz-gelbe Koalition noch Bundestag eingebrachte Petition zur Ab - rer Dr. Matthias Fonger und Dr. Norbert im April zugunsten der Reeder geändert. schaffung der Luftverkehrssteuer unter - Hemken, Vorstandsmitglied Ge sundheits - Erlöspools unterliegen damit rückwirkend stützt. Diese hat nach Ansicht der Wirt - wirtschaft Nordwest e. V., sprachen. und bis Ende 2015 nicht der Versiche - schaft dem Luftverkehrsstandort Deutsch - Mehr als 100 Teilnehmer aus dem öf - rungssteuerpflicht. land massiv geschadet. Neben der betrof - fentlichen Dienst, aus Handwerksbetrie - fenen Wirtschaft rief die Handelskammer ben, kleinen und mittleren Firmen aller Erweitert: DIHK-AK Seeverkehr, Ende April auch die Bürger auf, die Peti- Branchen nahmen an der Informationsver - Häfen & Maritimer Umweltschutz tion zu unterstützen. Die Eingabe war er - anstaltung unter dem Titel: „Gesundheit Der Arbeitskreis (AK) unter Vorsitz der Han - folgreich: Mehr als 90.000 Unterschriften im Betrieb: Fördern, Mangen, Erleben“ teil. delskammer Bremen tagte im Mai in Ham - wurden gesammelt. Damit wurde die er - Das Netzwerk Gesundheitswirtschaft Nord- burg und im September in Duisburg, wo forderliche Mindestzahl von 50.000 weit west e. V. organisierte die Tagung bereits parallel die diesjährige „Maritime Roads - übertroffen. Bundesfinanzminister Wolf - zum zweiten Mal gemeinsam mit der Han - how“ der IHK Nord mit den Verkehrs- und gang Schäuble hat die Forderungen der delskammer Bremen. In parallel laufenden Wirtschaftsministern Michael Groschek Luftverkehrsbranche auf eine baldige Rück- Workshops konnten sich die Teilnehmerin - (NRW) und Olaf Lies (Niedersachsen) so- nahme der Ticketsteuer allerdings wieder - nen und Teilnehmer in drei aufeinander fol - wie dem Maritimen Koordinator der Bun - holt abgelehnt. genden Zeitblöcken informieren, innovati - desregierung, Hans-Joachim Otto, statt - ve Gesundheitsmaßnahmen kennen ler - fand. Diskutiert wurden vor allem über die DIHK-Ausschuss diskutierte nen, Fragen stellen und diskutieren. Das Hafenhinterlandanbindung und die Ein- Gesundheitspolitik Themenspektrum reichte von Weiterbil - satzmöglichkeit von Flüssiggas (LNG) als Auf Einladung der Handelskammer Bre - dungen im Gesundheits- und Sozialbereich, alternativen Schiffstreibstoff. Zur Jahres - men fand die Herbstsitzung des DIHK-Aus - der Vorstellung von Best-Practice-Beispie - mitte wurde der IHK-Nord-Arbeitskreis schusses für Gesundheitswirtschaft in Bre - len wie Gesundheitszirkeln, Gesundheits- „Maritimer Umweltschutz“ in den DIHK-Ar - men statt. Im Haus Schütting trafen sich Checks sowie Bewegungsangeboten zum beitskreis integriert. Künftig heißt er rund 50 Vertreter der deutschen Kammern Ausprobieren, bis zur individuellen Bera - „DIHK AK Seeverkehr, Häfen & Maritimer und der Gesundheitswirtschaft, um unter tung im Micro-Coaching. Umweltschutz“. Leitung des DIHK-Ehrenpräsidenten Lud - wig-Georg Braun über aktuelle gesund - heitspolitische Themen und Entwicklun - gen sowie über Fragen des Krankenversi - cherungswesens zu diskutieren. Ein Tages - ordnungspunkt galt dem Verein Gesund- heitswirtschaft Nordwest. Der hkk-Vorsit -

Jahresbericht 2013 23 Wieder in Bremerhaven: Chiquita-Schiffe legen wöchentlich in der Seestadt an.

Bremerhaven seit Anfang 2013 wieder einen wöchentli - Förderverein chen Liniendienst nach Bremerhaven. Die Pro A20 e.V. 3. Regionalkonferenz Schiffe erreichen Bremerhaven montags Die IHK Bremerhaven unterstützt die Ar - Logistik zum Schichtbeginn gegen 6:00 Uhr und beit des Fördervereins Pro A20 e. V. Der Die Metropolregion Nordwest veranstaltet verlassen den Hafen wieder dienstags zur Verein hat sich 2013 auf Lobby-Arbeit und jährlich eine Regionalkonferenz Logistik. Mittagszeit. Nachdem der Transport mit ei - Hintergrundgespräche konzentriert. 2014 2013 fand die 3. Regionalkonferenz in Bre - genen Schiffen 2012 zunächst eingestellt sind wieder öffentlichkeitswirksame Veran - merhaven statt. In Fachvorträgen wurden worden war, revidierte Chiquita diese Ent - staltungen und Aktionen wie die Veran - unter anderem alternative Fahrzeugantrie - scheidung wenige Monate später. Davon staltungsreihe „10 x 11,3 km“ geplant. Auf be, „grüne“ Logistikimmobilien und intelli - profitiert auch die Bremerhavener Firma der Mitgliederversammlung im Januar gente Logistiksysteme beschrieben. Weite - Heuer Logistics. Sie rechnet jetzt wieder 2013 wurde der Vorstand mit Emanuel re Themen waren das Metropolregion-Pro - mit 300.000 Tonnen Bananenumschlag Schiffer an der Spitze einstimmig in seinen jekt „Smart Supply Chain“ und die nach - pro Jahr sowie mit 150.000 Tonnen Pro - Ämtern bestätigt. Geschäftsführer ist IHK- haltige Unternehmensführung. Außerdem jektladungen und General Cargo. Geschäftsführer Wilfried Allers. Im Sep - wurde der PTS Packaging Award verliehen. tember traf sich der parlamentarische Bei - Tagung des Deutschen rat des Fördervereins zur Mitgliederver - Bremerhavener Städtetages sammlung in Hannover. Die Vorsitzende Fischessen in Berlin Im Februar 2013 kam der Hauptausschuss Astrid Vockert wurde für zwei Jahre wie - Auf Einladung der Bremerhavener Fischin - des Deutschen Städtetages in Bremerha - dergewählt. Stellvertreter der CDU-Land - dustrie, der Fischereihafen-Betriebsgesell - ven zusammen. Er besteht aus insgesamt tagsabgeordneten aus Schiffdorf bleibt schaft mbH (FBG) und der IHK nahmen 141 von den Landesverbänden entsandten der niedersächsische Wirtschafts- und Ver - 2013 mehr als 120 Gäste aus Politik und Mitgliedern, die dreimal jährlich an unter - kehrsminister Olaf Lies (SPD). Wirtschaft an dem traditionellen Bremer - schiedlichen Orten tagen. Das Präsidium havener Fischessen in Berlin teil. Das Event konferierte ebenfalls in Bremerhaven. Der Deutsche Gesellschaft für in der Bremischen Landesvertretung ist ein Deutsche Städtetag ist ein Zusammen - angewandte Wissenschaften geschätztes Gesprächsforum und eine be - schluss von 3.400 kreisfreien und kreisan - Im April 2013 fand das zweitägige inter - liebte Kontaktbörse der Fischereipolitik. gehörigen Städten und Gemeinden. nationale Wirtschafts- und Transportforum Die Rede zur Lage der deutschen Fischwirt - der Deutschen Gesellschaft für angewand - schaft hielt Thomas Beyer, Inhaber der IHK-Präsident Kramer te Wissenschaften (DGAW) in Bremerha - Meereskost GmbH. Für ihre nahezu ener - neuer BDA-Präsident ven statt. Unter dem Titel „Europa 2030 im gieneutrale Betriebsstätte wurde das Un - IHK-Präsident Ingo Kramer wurde im No - Spannungsfeld multipolarer Herausforde - ternehmen mehrfach ausgezeichnet. In sei - vember 2013 zum neuen Präsidenten der rungen“ wurden unter anderem diese The - nem Vortrag „Die Top-5 des Unsinns über Bundesvereinigung der deutschen Arbeit - men behandelt: Zukunft von Dollar, Euro Veröffentlichungen zum Thema Fisch“ klär - geberverbände (BDA) gewählt. Kramer war und Yuan, Energieversorgung, neue Ko - te Dr. Christoph Zimmermann vom Thünen- seit 2003 Mitglied des Präsidiums und zu - operations- und Konzentrationsstrategien Institut Rostock über Missverständnisse in letzt Vizepräsident. Er ist Präsident der Lan - in Industrie und Handel, Protektionismus der Öffentlichkeit zum Fischbestand auf. desvereinigung der Arbeitgeber- und Un - versus Liberalisierung, Globale Supply Die Fischbestände seien bei weitem nicht ternehmensverbände in Bremen, Vorsitzen - Chains, neue Sicherheitsstrukturen und Pi - so stark gefährdet wie in den Medien oft der des Arbeitgeberverbandes Nordmetall raterie. Am zweiten Tag fand der Europäi - berichtet. und hat von 2001 bis 2011 als Verhand - sche Hafentag statt, eine Veranstaltung lungsführer die Tarifpolitik der norddeut - der DGAW in Zusammenarbeit mit der Rückkehr der schen Metall- und Elektroindustrie feder - Deutschen Verkehrswirtschaftlichen Ge - Chiquita-Schiffe führend verantwortet. Kramer ist seit mehr sellschaft e. V. Hier wurde über die neuen Der Chiquita-Konzern, einer der weltweit als 30 Jahren geschäftsführender Gesell - Wettbewerbsbedingungen in der mariti - größten Bananenproduzenten, unterhält schafter der Firmengruppe J. Heinr. Kramer; men Wirtschaft und die Situation von Ter - er führt das weltweit tätige Familienunter - minalbetreibern und Reedern diskutiert. nehmen mit 260 Mitarbeitern in dritter Ge - Schirmherr der Tagung war Martin Schulz, neration. Präsident des Europäischen Parlaments.

24 Jahresbericht 2013 Das Bremerhavener Fischessen in Berlin: Gesprächsforum und Kontaktbörse zur Fischereipolitik

Veranstaltungsreihe „Bremerhaven im Aufbruch“ Die gemeinsame Veranstaltungsreihe „Bre - merhaven im Aufbruch“ von IHK und Wirt - schaftsförderungsgesellschaft BIS wurde im April 2013 unter dem Titel „Entwicklun - gen, Innovationen und Projekte in der Fisch- und Lebensmittelwirtschaft“ in Bre - merhaven fortgesetzt. Sechs Unterneh - mensvertreter stellten ihre Betriebe vor: die Transgourmet Seafood GmbH, die Frozen Fish International GmbH, die H.-J. Fiedler Meeresdelikatessen GmbH, die Fischerei - hafen-Betriebsgesellschaft, die Meereskost GmbH und die Frosta AG. Eine weitere Veranstaltung fand im Ok - tober statt. Sie widmete sich Entwicklun - gen, Innovationen und Projekten in der Bremerhavener Logistikbranche. Folgende Unternehmen waren beteiligt: Schnellecke Alexander Taskov, Absolvent der Jacobs University, hat den mit 2.000 Euro dotierten „PTS Packaging Logistics Wolfsburg GmbH, Eurogate GmbH Award 2013“ gewonnen, der auf der 3. Regionalkonferenz Logistik in Bremerhaven vergeben wurde. & Co. KGaA KG, GCD Glomb Container Dienst GmbH, Cordes GmbH & Co. KG, LSA Logistik Service Agentur GmbH, Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik.

Stiftungspreis für das Junge Theater im Pferdestall Der mit 5.000 Euro dotierte Stiftungspreis der Bremerhavener Wirtschaft ging 2013 an das Junge Theater im Pferdestall (JUP!). Es ist 2011 zum 100-jährigen Bestehen des Stadttheaters gegründet worden. Veran - staltungsstätte ist der Pferdestall in der Gartenstraße 5-7. Unter anderem produzie - ren Kinder und Jugendliche unter dem JUP!-Dach und unter professioneller Anlei - tung eigene Stücke bzw. bearbeiten Stücke. Die Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft wurde 2000 aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der IHK Bremerhaven gegrün - Stiftungspreis der Bremerhavener Wirtschaft: det. Seitdem verleiht sie den Stiftungspreis 5.000 Euro erhielt das Junge Theater im Pferdestall. alle zwei Jahre. Ausgezeichnet werden her - ausragende Projekte und Initiativen aus Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur.

Jahresbericht 2013 25 Die 9. Bremer Unternehmertage fanden Ende September 2013 in der Jacobs University und im Haus Schütting statt. Industrie, Innovation, Umwelt

Bremen Novelle des Abfallortsgesetzes: Diese „Arbeitserleichterung“ für die höhere Belastung, mehr Bürokratie Behörde wird teuer mit zusätzlicher Büro - Bremer Unternehmertage 2013: 2013 ist das Bremische Abfallortsgesetz kratie erkauft – und zwar auf Seiten der Un - Alle blicken nach China novelliert worden. Es regelt die Abfallent- ternehmen wie auch der Behörde selbst. „China Goes Europe - Was haben wir zu er - sorgung in der Stadt Bremen, insbesonde - Zukünftig muss die Mehrzahl der rund warten?“ lautete das Thema der 9. Bremer re, welche und wie viele Abfallbehältnisse 45.000 Bremer Unternehmen Zu- und Ab - Unternehmertage am 26. und 27. Septem - zur Verfügung gestellt und wie häufig die- gänge bei ihren Mitarbeiter nicht nur den ber 2013. Der Mittelstandskongress – eine se geleert werden. In einer Gebührenord - Sozialkassen und dem Finanzamt, sondern gemeinsame Veranstaltung der Jacobs Uni- nung werden die Beiträge festgelegt, die auch der Abfallbehörde mitteilen. versity Bremen, der Universität Bremen auf private Haushalte und Unternehmen Die Handelskammer hat insbesondere und der Handelskammer – bot den rund umgelegt werden. Mit der Einführung von hinsichtlich der neuen Grundgebühr für 140 Unternehmern und Entscheidern aus Grundgebühren und der Anpassung der Unternehmen nach Bürofläche eine An - dem nordwestdeutschen Raum ein vielfäl - Leistungsgebühren sollen steigende Kos- passung der Novelle gefordert: Während tiges Programm. Das Leitthema spiegelte ten der Abfallentsorgung aufgefangen wer- der Begriff der Bürofläche im ersten Ent - einen Trend wider, der sich auch in Bremen den: Nach 17 Jahren ohne Gebührenstei - wurf überhaupt nicht ausgeführt wurde, abzeichnet. Während es bisher vor allem gerung prognostiziert das Umweltressort sieht das Gesetz nun eine umfassende Le - deutsche Unternehmen auf den riesigen, für die kommenden Jahre einen Gebühren- galdefinition vor. Zudem wurden im Ab - noch ungesättigten Markt in China zog, mehrbedarf in Höhe von insgesamt rund fallortsgesetz Ausnahmetatbestände auf - streben nun chinesische Investoren nach 15 Prozent. genommen, bei denen unter bestimmten Europa. Die Handelskammer Bremen hat in Stel - Umständen von den vorgeschriebenen Zum Auftakt der Unternehmertage im lungnahmen und Gesprächen mit den se - Mindestbehältervolumen abgewichen wer - Haus Schütting betonte Nicholas Niggli, natorischen Behörden insbesondere den den kann. Schweizer Botschaft in London, in der Ka - überproportionalen Anstieg der Gebühren minabendrede die Bedeutung des WTO- für Abfallgroßbehälter kritisiert. Nach der Spitzenausgleich Beitrittes Chinas als weiteren Meilenstein Gesetzesnovelle sollen die Gebühren für und Energieeffizienz in der Marktöffnung des Landes. Am zwei - einen 1.100-Liter-Behälter um 24 Prozent Die Umgestaltung der Spitzenausgleich- ten Tag wurde die Veranstaltung auf dem und für die Entleerung eines 770-Liter-Ge - Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) 2012 Campus der Jacobs University fortgesetzt. fäßes sogar um mehr als 69 Prozent stei - sorgte für akuten Handlungsbedarf bei Un - Experten aus unterschiedlichen Fachgebie - gen, wenn man berücksichtigt, dass das ternehmen des produzierenden Gewerbes. ten und Wirkungsfeldern beleuchteten da- gleichzeitig zulässige Höchstgewicht die - Entlastungen von der Energie- und Strom - bei die unternehmerischen Herausforde - ser Tonne von 450 Kilogramm auf 320 Ki - steuer in Sonderfällen werden seitdem an rungen, die sich aus der Öffnung Chinas logramm gesenkt wird. die Einführung eines Energiemanagement - und der stärkeren Auslandspräsenz chine - Die Kammer kritisierte ebenfalls das systems bzw. gleichwertiger Systeme zur sischer Investoren ergeben. Der nächste Bre- Vorhaben des Umweltressorts, die Ausstat - Verbesserung der Energieeffizienz ge - mer Mittelstandskongress findet am 25. tung der Unternehmen mit Restmüllbehäl - knüpft. Reichte bis dato ein einfacher und 26. September 2014 statt. tern neu zu regeln. Basis war bisher die Nachweis für Entlastungen von der Ener - Selbsteinschätzung der Unternehmen. Mit gie- und Stromsteuer, brauchen kleine und der Novelle setzt das Umweltressort auf mittlere Unternehmen nunmehr für die starre Mindestbehältervolumen. Für Unter - Nachweisführung Testate über den Betrieb nehmen der Industrie bedeutet dies bei - eines Energiemanagementsystems bzw. spielsweise, dass sie pro Beschäftigten fünf ein Zertifikat oder einen Auditbericht einer Liter Restabfallvolumen pro Woche zuge - wiesen bekommen – unabhängig vom in - dividuellen Bedarf.

26 Jahresbericht 2013 Es gab mehr Interessenten als Plätze: Im November 2013 wurde zum fünften Mal die Lange Nacht der Industrie veranstaltet. Acht Unternehmen öffneten ihre Werkstore.

Leistungsbilanzen

akkreditierten Zertifizierungsstelle. Über tätigkeit mit Einschränkungen möglich ne Lärmminderung auf im Mittel 50 dB(A) dieses Thema hat die Handelskammer Bre - sein wird, die Fortschreibung des Land - angestrebt wird. Die Handelskammer hat men in Kooperation mit der Handwerks - schaftsprogrammes Bremen, das für dieses hier interveniert und darauf gedrängt, die kammer Bremen auf einer Veranstaltung Gebiet Durchschneidungen mit Erholungs - Planungen unter Beachtung der Belange am 21. November 2013 informiert. Refe - wegen und Grünverbindungen vorsieht, Bremer Unternehmen zu modifizieren. riert haben Experten der Bremer Energie- und schließlich die geplante Ausweisung Konsens GmbH, der RKW Bremen GmbH, eines Wasserschutzgebietes, die eine Nut - der RWE Vertrieb AG und der swb Services zung des Areals als Industrie- und Gewer - Lange Nacht der Industrie: GmbH & Co. KG. befläche nochmals deutlich einschränkt. ein Dauerbrenner Insbesondere im Hinblick auf die be - Am 21. November 2013 hat es zum vierten Kritik an der Wasserschutzgebiets- sondere Wettbewerbssituation der Unter - Mal in Folge in Bremen die „Lange Nacht ausweisung in Blumenthal nehmen und der Arbeitsplatzentwicklung der Industrie“ gegeben. Acht Unternehmen Seit vielen Jahrzehnten wird in Bremen- in Bremen-Nord hält die Handelskammer öffneten ihre Werkstore und stellten ihre Blumenthal ein Wasserwerk betrieben. an der Forderung fest, das Wasserschutz - Arbeitsprozesse vor: AREVA Wind GmbH, 2008 wurde die wasserrechtliche Bewilli - gebiet kleiner auszuweisen, also die be - Daimler AG Werk Bremen, GESTRA AG, gung für Rohwasserbrunnen neu erteilt troffenen Unternehmensareale herauszu - Hella Fahrzeugkomponenten GmbH, Kel - und gleichzeitig die Entnahme auf insge - nehmen bzw. zumindest die Auflagen und logg (Deutschland) GmbH, Mondelez samt 4,3 Millionen Kubikmeter Wasser pro die Konsequenzen abzumildern, die sich Deutschland, swb AG und ThyssenKrupp Jahr erhöht. Im Zuge dieser Bewilligung aus einer Wasserschutzgebietsausweisung System Engineering GmbH. Eingeladen wurde die Ausweisung eines Wasserschutz - ergeben. hatten die Handelskammer Bremen und gebietes beantragt, das aufgrund der hö- der Arbeitgeberverband Nordmetall. An heren Grundwasserentnahme deutlich grö- Landschaftsprogramm 2020: Stadt - den Touren durch die Unternehmen nah - ßer ist als das bisherige. Laut einem vom oasen contra Wirtschaftsraum men mehr als 400 Gäste teil, darunter Senat beauftragten Gutachten liegt das Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr viele Schüler und Studierende, die sich für ehemalige Industriegelände der Bremer entwickelt derzeit das Landschaftspro - Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten Woll-Kämmerei innerhalb der geplanten gramm 2020. Es soll das Programm von interessierten. Wasserschutzgebietsausweisung. 1991 ablösen, Ziele von Naturschutz und Auf diesem Gelände haben sich mittler - Landschaftspflege im besiedelten und un - Ausstellung „Gesichter weile gewerbliche Firmen angesiedelt, für besiedelten Bereich konkretisieren und ein der Nachhaltigkeit“ die der industrielle Status des Gebietes entsprechendes Maßnahmenpaket aufstel - Die Ausstellung „Gesichter der Nachhaltig - eine wichtige Voraussetzung ist. Durch die len. Im Entwurf wird die Maxime postuliert keit, Menschen gestalten Unternehmen – Überplanung des Areals ergeben sich nun „Stadt ist Landschaft, Erholungsraum des Unternehmen gestalten Zukunft“ hat Por - für diese Unternehmen zusätzliche Aufla - Menschen, Teil des Wechselbezugs der Na - träts aus Bremer Unternehmen in der Zeit gen und Bedingungen, die ihre Aktivitäten turgüter sowie Lebensraum für wildleben - vom 2. März bis 8. Mai 2013 im Wilhelm- einschränken könnten. de Pflanzen und Tiere“. Wagenfeld-Haus gezeigt. In den fünf Be - Die Handelskammer Bremen fordert Bremen als Wirtschaftsraum für mehr reichen Umwelt, Gesundheit, Arbeit und deshalb, das ehemalige Industriegebiet als 45.000 Unternehmen und sechstgröß - Leben, Vielfalt sowie Perspektiven wurde der Bremer Woll-Kämmerei aus der Schutz - ter Industriestandort wird dagegen im ers- zahlreichen Facetten unternehmerischer zone herauszunehmen. Ein Teilerfolg ist er - ten Entwurf nur unzureichend berücksich - Nachhaltigkeit und Verantwortung präsen - zielt worden: Ein betroffenes Unternehmen tigt. Insbesondere Ausbau- und Erweite - tiert. Geschäftsführer, Auszubildende oder in der Randlage ist aus dieser Gebietszu - rungsmöglichkeiten für Industrie und ge - langjährige Mitarbeiter kamen in der Aus - weisung herausgenommen worden, ande - werbliche Unternehmen werden durch stellung zu Wort und schilderten aus ihrer re Unternehmen dagegen nicht. Hier gibt diese Planung erschwert beziehungsweise ganz persönlichen Perspektive, warum ihre es weiteren Klärungs- und Abstimmungs - unmöglich gemacht, wenn zum Beispiel Er - Arbeit besonders sozialverträglich oder um- bedarf. holungswege und Grünverbindungen – weltfreundlich ist. Die Ausstellung, die ins - Brisant ist, dass das Gebiet gleich drei - durch Hafen- und Gewerbegebiete – ge - fach von aktuellen Raumplanungen be - plant werden. troffen ist: durch die Veränderung eines Die Einführung sogenannter Stadtoa - entsprechenden Bebauungsplanes, in dem sen bedroht zudem insbesondere den Bre - nur noch auf Teilen der Fläche Industrie- mer Industriepark, den Gewerbepark Han - salinie und das Gewerbegebiet Horn-Lehe, wenn in Randbereichen dieser Gebiete ei-

Jahresbericht 2013 27 Leistungsbilanzen

Eine Ausstellung im Wilhelm-Wagenfeld-Haus zeigte „Gesichter der Nachhaltigkeit”, hier Bremerhavens Segelmacher (v.l.) Eva Erkenberg und Jan Hoheisel mit einer Mitarbeiterin.

gesamt von rund 1.700 Interessierten be - tuell schon mehr als 60 E-Fahrzeuge ein Bremerhaven sucht wurde und an der sowohl die Han - und haben rund 70 Ladestationen aufge - delskammer Bremen wie die IHK Bremer - baut. Für die Erprobung von Elektromobi - Auszeichnungen haven mitgewirkt haben, zeigte, wie sich lität in der betrieblichen Praxis stehen För - in der Fischwirtschaft unternehmerisches Handeln langfristig dermittel des Bundes zur Verfügung. Eine Die Bremerhavener Fischwirtschaft stand positiv auf Mensch, Natur und Umwelt Veranstaltung in der Handwerkskammer 2013 bei der Verleihung des „Seafood- auswirkt und sich zugleich wirtschaftlich Bremen informierte über die Potenziale, Stars“ des Fisch-Magazins, einer der be - rechnet. die in der Elektromobilität stecken, und deutendsten Auszeichnungen der Fisch- über die Fördermöglichkeiten, Elektromo - wirtschaft in Deutschland, im Rampen licht. Veranstaltungen mit der bilität in der Praxis einzusetzen sowohl für Die internationale Fachzeitschrift ehrte in initiative umwelt unternehmen zwei- als auch für vierrädrige Fahrzeuge. Hamburg die scheidende Geschäfts führerin In der initiative umwelt unternehmen sind Die Handelskammer Bremen beteiligt sich der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft, Bar - RKW, WFB, BIS, der Senator für Umwelt an dieser Initiative, in dem sie zwei E-Smarts bara Riechers-Kuhlmann, für ihr Lebens - und Verkehr, Handwerkskammer Bremen, für Dienstfahrten nutzt. werk. Den Ehrenpreis der Fischsystem-Gas- Energiekonsens, die Handelskammer Bre - tronomie gewann die Restaurantkette men und die IHK Bremerhaven Koopera- Arbeitskreis Nordsee, größter Arbeitgeber der deut - tionspartner. Lokal, national und europa - Gesundheit schen Fischbranche. Das Bremerhavener weit gibt es eine Vielzahl von Fördermög - Der Arbeitskreis Gesundheit ist eine Ko - Unternehmen hat mit dem Strandcafé ein lichkeiten für Unternehmen und wissen - operation der Handelskammer Bremen, neues Restaurant-Konzept entwickelt und schaftliche Einrichtungen, die Maßnahmen IHK Bremerhaven, der Handwerks- und Ar - eingeführt. In der Kategorie „Bestes Mat - mit positiven Umweltauswirkungen reali - beitnehmerkammer Bremen, der Gewerbe - jes-Event“ wurden die Bremerhavener Mat - sieren wollen. Darüber informierte eine aufsicht und der Senatorin für Bildung, jestage ausgezeichnet. Veranstaltung am 16. April 2013 im Wil - Wissenschaft und Gesundheit. Trotz Zu - helm-Wagenfeld-Haus in Bremen. Im Blick - satzkosten profitieren viele Betriebe von Getrennte Kanal- punkt standen die Förderprogramme des ihrem Engagement für betrieblichen Ar - benutzungsgebühr Landes Bremen sowie die Förderung durch beits- und Gesundheitsschutz. Dafür war - Zum 1. Januar 2014 werden in der Stadt das so genannte go-Inno-Programm des ben unterschiedliche Veranstaltungen des Bremerhaven die Abwassergebühren ge - Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeitskreises zu diesem Thema, beispiels - teilt und in Form einer getrennten Gebühr Technologie. weise in der Ausstellung „Gesichter der für Schmutz- und Niederschlagswasser er - Elektromobilität gilt nach wie vor als al - Nachhaltigkeit, Menschen gestalten Unter - hoben. Berechnungsgrundlage für das Nie - ternative Antriebstechnologie mit den bes- nehmen. Unternehmen gestalten Zukunft“ derschlagswasser ist der Anteil der befes- ten Zukunftschancen. Die Elektromobilität im Wilhelm-Wagenfeld-Haus in Bremen mit tigten Fläche auf einem Grundstück – ist ein Schlüssel zu einer nachhaltigen Gesundheitssenator Dr. Hermann Schulte- einschließlich der Dachflächen, die an ei- klima- und umweltverträglichen Mobilität. Sasse. nen öffentlichen Niederschlagswasser- oder Mehr als 60 Unternehmen aus der Region Bei einer weiteren Veranstaltung am Mischwasserkanal angeschlossen sind. Die Bremen bilden den Kern der Unterneh - 19. September 2013 referierte Gertrud IHK führte mehrere Gespräche mit den Ent - mensinitiative Elektromobilität (UI ElMo). Vogel (Senator für Gesundheit) über das sorgungsbetrieben Bremerhaven (EBB) Gemeinsam setzen diese Unternehmen ak - Thema „Das Arbeitszeitgesetz – Hand - und dem Magistrat über einen Ausgleich lungsempfehlung oder Vorschrift?“. Der der Mehrbelastungen für Betriebe. Auf Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Jörn Hül - zwei Veranstaltungen informierte die IHK semann sprach über die gesetzlichen An - die Unternehmen über die neuen Gebüh- forderungen. ren sowie die gesetzlichen Vorgaben und über mögliche Entsiegelungsmaßnahmen.

28 Jahresbericht 2013 (v.l.) Präses Christoph Weiss und die Bildungs- senatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt ehrten Bremer Schulen für ihre vorbildliche Berufs- orientierung.

Aus- und Weiterbildung

Bremen Für die Unternehmen wird es damit zu investieren, junge Menschen auszubil - schwerer, geeignete Auszubildende zu fin - den und durch attraktive Ausbildungs- und Der Ausbildungsmarkt den. Die Mitgliedsunternehmen der Han - Arbeitsbedingungen sowie Aufstiegsmög - ist stabil delskammer und der IHK haben auf die lichkeiten an ihre Arbeitsplätze zu binden. Der drohende Fachkräftemangel ist zu geänderten Rahmenbedingungen bereits Die Rahmenbedingungen auf dem Ausbil - einem viel diskutierten Thema geworden. reagiert und vielfältige Strategien zur Ge - dungsmarkt haben sich verändert: Seit So nimmt die Zahl der Einwohner und winnung von Fachkräften entwickelt. 2007 ist die Zahl der bei der Bundesagen - damit die Zahl der potenziell dem Arbeits - Zum Stichtag 31. Oktober 2013 waren tur für Arbeit gemeldeten Ausbildungs - markt zur Verfügung stehenden Menschen bei der Handelskammer Bremen insgesamt platzbewerber um gut ein zurück - in Deutschland seit 2003 ab. Nach Anga - 3.169 neue Berufsausbildungsverhältnisse gegangen, in den neuen Bundesländern ben des Statistischen Bundesamtes sank eingetragen (Vorjahr: 3.427 Verträge). Ge - hat sie sich halbiert. Mehr junge Menschen die Zahl der Einwohner von 87,5 Millionen ringere Schulabgängerzahlen und eine er - als bisher streben ein Studium an. Gleich - im Jahr 2003 auf 80,2 Millionen im Jahr höhte Studienorientierung haben hier zu zeitig haben aber zahlreiche junge Men - 2011. Zugleich steigt die Zahl der 65-jähri - einem Rückgang von 7,5 Prozent geführt. schen Probleme, den Einstieg in eine Aus - gen und Älteren um rund ein Drittel auf Die Agentur für Arbeit meldete zum Ende bildung zu finden. Zum Teil gibt es ein Un - 22,3 Millionen Personen. In Deutschland ihres Geschäftsjahres am 30. September gleichgewicht zwischen den Anforderun - stehen dem Arbeitsmarkt bis zum Jahr 2013 insgesamt nur noch 289 Bewerber gen der Unternehmen und den Qualifi- 2025 voraussichtlich mehr als sechs Mil - als nicht vermittelt. Insgesamt waren 2013 kationen der Bewerber. lionen Erwerbspersonen weniger zur Verfü - 8.656 Ausbildungsverträge bei der Han - Zentral für die Vorbereitung auf eine er - gung. delskammer Bremen registriert (2012: folgreiche Berufsausbildung sind eine gute Berufliche Bildung trägt maßgeblich zur 8.753 Verträge). Die Werte sind seit Jahren schulische Ausbildung sowie Berufsorien - Deckung des hohen Bedarfs an Fachkräf - stabil hoch und zeigen, dass die Ausbil - tierung und Berufsberatung der Schüler. ten in Deutschland bei. Bremische Unter - dungsbereitschaft der Bremer Unterneh - Berufsorientierung und Berufsfindung sind nehmen haben in den vergangenen Jahren men ungebrochen hoch ist. Pflichtaufgaben der allgemein bildenden verstärkt in die duale berufliche Ausbil - Im Bundesgebiet registrierten die Indus- Schulen. Das Bremer Qualitätssiegel „Schu - dung investiert und die Qualität weiter ge - trie- und Handelskammern bis Ende Okto - le mit vorbildlicher Berufsorientierung“ un - steigert. ber 272.186 neue Ausbildungsverträge. terstützt und fördert die Schulen bei ihrem Bei der Arbeitsagentur Bremen-Bremer - Die Zahl der eingetragenen Ausbildungs - Auftrag. Es wird seit dem Jahr 2006 ver - haven waren im Geschäftsjahr 2012-13 ins - verträge ist um 4,4 Prozent zurückgegan - geben und basiert auf einer umfangrei - gesamt 5.801 Lehrstellensuchende bei ins - gen. In Westdeutschland lag der Rückgang chen Prüfung der Schulen, etwa der schrift - gesamt 5.490 angebotenen Stellen gemel - bei 3,9 Prozent. Ostdeutschland macht lichen Darstellung des Konzepts und seiner det. Laut Bildungsressort ist die Zahl der sich vor allem – wie bereits in den Vorjah - Umsetzung. Daneben werden Gespräche mit Schulentlassenen mit dem Abschluss der ren – der demografische Wandel bemerk - den Schulleitungen, den Kollegien, Eltern Berufsbildungsreife bzw. dem mittleren bar; dort wurden 7,2 Prozent weniger Aus - und Schüler geführt. 2013 wurde die Ober - Schulabschluss in der Stadt Bremen von bildungsverhältnisse registriert. schule Schaumburger Straße erstmals mit knapp 2.700 im Jahr 2009 auf derzeit gut dem Qualitätssiegel ausgezeichnet, 15 Schu- 2.400 gesunken. In den kommenden fünf Berufsausbildung len wurden rezertifiziert. Alle diese Schulen Jahren wird sie nochmals um zehn Prozent sichert Fachkräfte sind an der Schnittstelle zwischen Schule auf dann unter 2.200 Schulabgänger sin - Der wirtschaftliche Erfolg von Unterneh - und Wirtschaft aktiv und bereiten in vor - ken. Auch die Zahl der Abiturienten wird men hängt in hohem Maße von der Quali - bildlicher Weise auf die Arbeitswelt vor. im selben Zeitraum von derzeit mehr als fikation der Mitarbeiterinnen und Mitar - 1.900 auf weniger als 1.800 zurückgehen. beiter ab. Schon aus eigenem Interesse sind sie daher gefordert, in den Nachwuchs

Jahresbericht 2013 29 (ganz links) Spitzenevent auf dem Marktplatz: die job4u-ESF- Bildungsmesse in Zelten und mit 70 Ausstellern; (links) der Ausbildungsbus machte einen Stopp vor dem Haus Schütting.

Nach der Schule der im Einsatz waren „Azubi-Scouts“, Ju - ständig ausgebucht. Es gab Informationen in den Beruf gendliche, die schon in der Berufsausbil - über aktuelle Ausbildungsplätze, Studien - Eine gute Berufsorientierung und ein glat - dung sind. möglichkeiten und auch Praktika. Die Ju - ter Übergang von der Schule in den Beruf Der Ausbildung von Floristen widmete gendlichen konnten direkten Kontakt mit helfen Jugendlichen, ein aktives, selbstbe - sich eine Veranstaltung in der Botanika den Ausbildungsbetrieben aufnehmen. Die stimmtes Leben zu führen, und verhindern, Bremen am 5. März. Ausbildungsunterneh - Handelskammer Bremen öffnete für die dass sie in eine Sackgasse geraten. Auch men, eine Vertreterin des Floristenverban - Messe das Haus Schütting. Dort konnten für Unternehmen sind gut orientierte Schü- des Bremen-Niedersachsen, sowie Lehrerin - Besucher Bewerbungsunterlagen überprü - ler wichtig. Denn wer seine Stärken und In - nen der Berufsschule und Vertreter der Han - fen lassen. In der Kontakt-Lounge trafen teressen kennt und gut informiert einen be - delskammer informierten die Besucher. Auf Auszubildende mit interessierten Jugendli - ruflichen Karriereweg einschlägt, ist in der einer Veranstaltung am 26. Juni wurden chen zusammen. Lehrer standen den Eltern Regel motiviert und engagiert. die floralen Prüfungswerkstücke – ein ge - als Ansprechpartner zu Verfügung. Die Hier leistet die Handelskammer viel In - bundener Strauß, eine gesteckte Gefäßfül - Handelskammer Bremen hatte einen Infor - formationsarbeit. Ausbildungsberufe, Ein - lung sowie Hochzeits-, Tisch- und Trauer - mationspunkt auf der Messe eingerichtet, stellungstests, Bewerbungsverfahren und schmuck – in der Botanika ausgestellt. wo sie auch das Verfahren zur Anerken - mehr wurden am „Tag der Ausbildung - „Berufliche Bildung – praktisch un - nung ausländischer Bildungsabschlüsse er - schance“ am 17. Juni 2013 vorgestellt. Die schlagbar“, hieß das Motto der deutsch - läuterte. Ausbildungsberater der Handelskammer landweiten Informationstour, die am 13. Bei der 10. gemeinsamen Nachvermitt - besuchten zusammen mit Wirtschaftsjuni - und 14. März einen zweitägigen Stopp in lungsaktion der Handelskammer, Hand - oren bremische Schulen: die Oberschule Bremen einlegte und Bildungs- und Quali - werkskammer, des Jobcenters und der Helgolander Straße, die Wilhelm-Olbers- fizierungsmöglichkeiten vorstellte. Das In - Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Schule, die Oberschule Lesum und die Ge - fomobil stand an der Wilhelm-Olbers-Ober - am 11. und 12. September in Bremen wur- samtschule West. In Talk-Runden ging es schule, an der Oberschule In den Sandwe - de allen teilnehmenden Jugendlichen (99) um Fragen wie: Was beinhaltet der Ausbil - hen und auf dem . Die ein Ausbildungsplatzangebot gemacht oder dungsvertrag, welche konkreten Anforde- Handelskammer Bremen, die Handwerks - eine Einstiegsqualifizierung angeboten. rungen gibt es in verschiedenen Berufen, kammer Bremen und die Arbeitsagentur 289 ausbildungswillige und ausbildungs - was erwarten die Unternehmen von den beteiligten sich an der Tour. Die Mitarbei - fähige Jugendliche, die bis zum 31. August Schulabgängern? Zudem wurden die Bro - ter des Infomobils besuchten den Berufs - 2013 noch keinen Ausbildungsplatz ge - schüren „Bewerben, aber richtig!“, „IHK bildungsausschuss der Handelskammer funden hatten, waren in die Agentur für Ar - Ausbildungstipps – Durchstarten mit einer und stellten dort unter anderem Finanzie - beit Bremen-Bremerhaven eingeladen wor - qualifizierten Berufsausbildung“ und „IHK rungshilfen und Förderprogramme des den. Neben Handelskammer und Hand - Ausbildungstipps: Einstellungstest, richtig Bundes und des Landes Bremen vor. werkskammer beteiligten sich das Ausbil - vorbereiten“ verteilt. „Schnapp Dir Deinen Ausbildungsplatz dungsbüro und die Steuerberaterkammer – jetzt!“ hieß eine Aktionswoche vom 1. bis Bremen an dieser Aktion. Ausbildungs - Messen, Bildungsbörsen, 5. Juli im Berufsinformationszentrum (BIZ) platzsuchende haben in den Gesprächen Ausbildungsaktionen der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven. auch Perspektiven für ihren weiteren Aus - 2013 hat sich die Handelskammer Bremen Kurz vor den Sommerferien waren noch bildungsweg erörtert. Das Instrument der an einer Reihe von Veranstaltungen zur viele Ausbildungsplätze im Land Bremen Einstiegsqualifizierung, ein Langzeitprakti - Nachwuchssicherung beteiligt: unbesetzt. Vertreter des Bremer Ausbil - kum, hat sich mittlerweile etabliert. Damit Auf der Top Job im Weserpark am 8. dungsbüros und die Ausbildungsberater können Jugendliche ihre Chancen, anschlie- und 9. Februar haben sich die Besucher bei der Handelskammer unterstützten vor Ort ßend in ein Ausbildungsverhältnis über- mehr als 30 Ausstellern über rund 80 Aus - die Aktion. Jugendliche, die auf Bewerbun - nommen zu werden, deutlich verbessern. bildungsberufe informieren können. Zu- gen nur Absagen erhalten hatten, konnten Die Übergangsquote liegt bei 60 Prozent. dem bestand die Möglichkeit, direkt Kon - die eigenen Bewerbungsunterlagen mit - Bremen braucht junge Talente, die sich takt zum Ausbildungspersonal aus den Un - bringen und checken lassen. Eine persön- für Naturwissenschaft, Mathematik oder ternehmen zu knüpfen und mit Vertretern liche Berufsberatung rundeten das Ange - Technik (MINT) begeistern. Diesem Berufs - der Handelskammer, der Handwerkskam - bot ab. feld widmete sich am 27. November der mer, der Agentur für Arbeit und öffentlichen Erstmals auf dem Marktplatz Bremen MINT-Kongress Bremen. Unter dem Thema Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Wie - fand am 6. und 7. September die job4u- ESF-Bildungsmesse statt. Mit mehr als 70 Ausstellern war die Veranstaltung voll -

30 Jahresbericht 2013 Mit zwei selbst gebauten Rennwagen haben Dennis Wagner und Tobias Müller den zweiten Platz im Siegertypen-Wettbewerb 2013 gewonnen: ein Wettbewerb, der großes ehrenamtliches Engagement belohnt.

„Übergänge: Schule – Hochschule – Beruf” beispielsweise um ein Engagement mit so - lagen von bundeseinheitlichen Prüfungen“ haben zahlreiche Experten aus Gymnasien, zialen Bezügen handeln, um die Unterstüt- und über „Rechtliche Aspekte der Prüfungs - der Sekundarstufe II, Hochschule und Wirt - zung von Mitauszubildenden oder um ei- verfahren“. schaft über Möglichkeiten der Gewinnung nen besonderen Beitrag zur Unterneh - Die Veranstaltung „Der Blickwechsel wissenschaftlichen Nachwuchses diskutiert. menskultur. Neben den Auszubildenden auf die Ausbildung von morgen" richtete Eine qualifizierte MINT-Bildung ist Grund - werden auch die Unternehmen geehrt, oh- sich ausschließlich an die Prüfer in den lage für die Ingenieur- und Technikeraus - ne deren Ausbildungsleistungen diese Preis- AEVO-Ausschüssen. Sarah Voss, Referentin bildung und damit auch der Garant für die verleihung nicht möglich wäre. Die Veran - Personalentwicklung und Grundsatzfragen Zukunftsfähigkeit Deutschlands. staltung wurde durch die Hermann-Leve- des Unternehmens Nehlsen, hat über Re - Das Ausbildungsmagazin „my first job“ renz-Stiftung, die Karl-Nix-Stiftung, BILD krutierungsstrategien berichtet, Professo - bietet einen hohen Informations- und Nutz - Bremen und Radio Bremen Vier unter - rin Dr. Elisabeth M. Krekel, Bundesinstitut wert für Jugendliche. Inhalt und Gestal - stützt. für Berufliche Bildung, über die Ausbil - tung des Magazins werden anhand einer dungssituation aus Sicht der Jugendlichen. Befragung der Schüler zielgruppenorien - Ausbildung: Bundesbeste tiert entwickelt. Das Magazin enthält eine aus dem Land Bremen Stiftungen ehren Ausbildungsplatzbörse, das Lehrstellenver - Die 8. Nationale Bestenehrung in IHK-Be - Auszubildende zeichnis der Handelskammer, Berichte von rufen stand 2013 unter dem Motto „Unse - Die Hermann-Leverenz-Stiftung zeichnete Azubis, Firmenporträts und Wissenswertes re bundesbesten Absolventen“. Festredner in einer Feierstunde am 25. Oktober in der zu Lehre und Studium sowie Bewerbung - der Veranstaltung in Berlin war EU-Kom - Handelskammer 45 junge Kaufleute für stipps und vieles mehr. „my first job“ wird missar Günther H. Oettinger. Barbara Schö- hervorragende Leistungen in der Ausbil - zweimal jährlich – im Februar und im Sep - neberger führte durch den Abend. Drei dung aus. Wolfgang Vogt-Jordan, Rech - tember – von der KPS-Verlagsgesellschaft Auszubildende aus Bremen wurden geehrt: nungsführer des Verwaltungsrates der Stif - in Kooperation mit der Handelskammer Christian Wagner (Binnenschiffer, Dettmer tung, übergab die Preise an 30 Kauffrauen Bremen herausgegeben. Bulk Reederei), Dennis Schlobohm (Brauer und 15 Kaufmänner. Seit 1965 vergibt die und Mälzer, Anheuser Busch InBev) und Stiftung Geldpreise an Absolventen, um die Siegertypen: Wettbewerb Natalja Belowa (Kauffrau im Gesundheits - Berufsbildung junger Kaufleute zu fördern. für junges Engagement wesen, AHB Ambulanter Hauspflegever - Die Karl-Nix-Stiftung ehrte am 1. No - 2013 wurden erneut außergewöhnliche bund). vember die besten Bremer Absolventen all - Auszubildende geehrt, die über gute Leis- gemein bildender Schulen sowie die Prü - tungen in der Ausbildung hinaus Engage - Qualitätsoffensive fungsbesten der Handelskammer und der ment zeigten. Die siegreichen Kandidaten für Prüfer Handwerkskammer. Seit 26 Jahren werden wurden auf einer festlichen Veranstaltung 2013 hat die Handelskammer wiederum junge Menschen mit diesen Preisen bedacht. am 2. Dezember im Schauspielhaus am für ihre ehrenamtlichen Prüfer Schulungen Das Ziel der Stiftung ist, die Leistungsbereit - Goetheplatz bekanntgegeben. In dem Wett - und Seminare zu den Themen „Grundlagen schaft junger Menschen zu fördern. bewerb „Siegertypen gesucht“, den die des Prüfungsrechts“, „Rechtliche Aspekte Handelskammer, die Handwerkskammer des Prüfens“ und „Handlungsorientiertes Weiterbildungsberatung und die IHK Bremerhaven gemeinsam aus - Prüfen“ angeboten. Sie vermitteln das Hand- im Unternehmensservice richten, kommt es nicht auf die Schulnoten, werkszeug für die Prüfungsdurchführung. Anfang 2013 nahm das Weiterbildungs - sondern auf die besonderen Projekte der Da die Prüfungsverantwortung immer hö- büro im Unternehmensservice Bremen sei- Auszubildenden an. Hierbei kann es sich her wird, gab es auch für die bei den Prü - ne Arbeit auf. Zielgruppe sind insbesonde - fungen aufsichtführenden Personen Infor - mationsveranstaltungen über die „Grund -

Jahresbericht 2013 31 Die IHK Bremerhaven hat mit einem Festakt 28 Spitzen-Azubis geehrt.

re Klein- und Kleinstunternehmen. Der Ser - mer-Mitgliedsunternehmen, Prüfungskan - angeschrieben worden; 65 folgten der Ein - vice beinhaltet die Ermittlung von Qualifi - didatinnen und –kandidaten und für die ladung. Ihnen standen 70 offene Ausbil - zierungs- und Lernbedarfen und den dar - ehrenamtlich tätigen Prüferinnen und Prü - dungsplätze und 31 Einstiegsqualifizierun - aus resultierenden Weiterbildungsmöglich - fer. Mit mehr als 8.000 Prüfungsteilneh - gen zur Verfügung. keiten für die Mitarbeiter. Ferner unter - mern wurde bereits im ersten Betriebsjahr stützt das Büro Firmen bei der Personal- eine sehr hohe Auslastung erreicht. Bestenehrung: Festakt für entwicklung und der Umsetzung von Wei- 28 Spitzen-Auszubildende terbildungs- und Fördermöglichkeiten (Wei - Bei einem Festakt der IHK Bremerhaven ter bildungsscheck). Die Weiterbildungsbe - Bremerhaven wurden die 28 besten Auszubildenden des ratung ist kostenlos und trägerneutral. Bis - Kammerbezirkes geehrt. 743 junge Men - her wurden 34 Betriebe (Stand August Aus- und schen hatten die Winterprüfung 2012/ 2013) ausführlich beraten und 42 Weiter - Weiterbildungsbilanz 2013 und die Sommerprüfung 2013 be - bildungsschecks (Stand August 2013) aus - Zum Stichtag 31. Oktober waren bei der standen. 29 von ihnen erreichten die Best - gegeben. „Weiterbildungsberatung vor Ort“ IHK Bremerhaven insgesamt 1.793 Ausbil - note „sehr gut“. Das entspricht einem An - ist ein Kooperationsprojekt des Senators dungsverhältnisse eingetragen. Das be - teil von 3,9 Prozent. Die Festredner, IHK-Vi - für Wirtschaft, Arbeit, Häfen, der Handels - deutet eine leichte Steigerung im Vergleich zepräsident Piet Rothe und Schulstadtrat kammer und der Arbeitnehmerkammer. zum Vorjahr um 1,9 Prozent (2012: 1.759 Michael Frost, würdigten neben den Preis- Verträge). Der Zuwachs wurde insbesonde - trägern auch das Engagement der ausbil - Weiterbildungsprüfungen Die Zahl re in der Gastronomie und im Einzelhandel denden Betriebe, der Ausbilder und der Be - der Teilnehmer an Fortbildungsprüfungen verzeichnet. rufsschullehrer sowie der ehrenamtlich wie Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in, tätigen Prüfer. Geprüfte/r Industriemeister/in Fachrich - Berufsinfo-Messe (BIM) tung Metall und Ausbilder-Eignungsver - in der Stadthalle Fachwirt für Hafenwirtschaft, ordnung steigt kontinuierlich. Die hohe Rund 4.500 Besucher zählte die Berufsin - Transport und Logistik Zahl der Absolventen bestätigt das Inter - fo-Messe (BIM) im August 2013. Die IHK Im August startete die fünfte IHK-Fortbil - esse an IHK-Abschlüssen, deren Prüfungen war einer der Partner der zweitägigen Ver - dung zum Fachwirt bzw. zur Fachwirtin für an die betrieblichen Erfordernisse ange - anstaltung in der Stadthalle. Weitere Part - Hafenwirtschaft, Transport und Logistik. passt sind. Auch die Zertifikatslehrgänge ner waren die Handwerkskammer, die Die IHK hat diese bundesweit anerkannte (Anpassungsbildung) werden gut nachge- Agentur für Arbeit und die AOK. Bei der berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnah- fragt. Die Handelskammer hat bis ein- BIM warben 72 Aussteller um potenzielle me entwickelt. Der Lehrgang dauert zwei schließlich September 2013 mehr als 300 Auszubildende und Studierende. Im Ange - Jahre und umfasst 780 Unterrichtsstun - Zertifikate ausgegeben. bot für das Ausbildungsjahr 2014 waren den. Unterrichtsort ist Bremerhaven. Ziel - mehr als 250 verschiedene Ausbildungs - gruppe sind kaufmännische Führungskräf - PC-Prüfungen im neuen berufe und 180 Studienmöglichkeiten. Ver- te aus den Bereichen Umschlag, Logistik, Prüfungszentrum anstalter der BIM ist Verein job4u e.V . Lager, Transport und Marketing. Mit dem Ende 2012 eröffneten neuen Prü - fungs- und Veranstaltungszentrum mitten Nachvermittlungsaktion Preiswürdiges Konzept in der Stadt hat die Handelskammer idea - für Jugendliche gegen Studienabbrüche le Voraussetzungen für eine moderne Ab - Im September fand die jährliche Nachver - Für ihr Konzept „Brücken bilden“ hat der nahme von Prüfungen geschaffen. Die mittlungsaktion für Jugendliche ohne Aus - Stifterverband für die Deutsche Wissen - Räume an der Martinistraße mit einer Ge - bildungsplatz in der IHK statt. An der Ak- schaft die Hochschule Bremerhaven aus - samtfläche von 1.100 Quadratmetern ver - tion waren die Kammern in Bremerhaven gezeichnet. Sie erhält für Maßnahmen, die fügen über eine technisch hochwertige und Stade, die Handwerkskammern Braun - den Studienerfolg erhöhen sollen, wie zum Ausstattung. So können dort, neben schrift- schweig-Lüneburg-Stade und Bremen, die Beispiel den Studienführerschein, 50.000 lichen und mündlichen Prüfungen, auch Agenturen für Arbeit Bremerhaven und Euro. Außerdem wurde die Hochschule Bre - PC-gestützte Prüfungen abgenommen wer - Wesermünde, der Ausbildungsverbund Bre- merhaven zusammen mit fünf weiteren den. Das Prüfungs- und Veranstaltungs - merhaven und Nordchance sowie das Bil - Hochschulen in den Qualitätszirkel Studien- zentrum ist ein wichtiger Baustein zur Er- dungszentrum der Wirtschaft im Unterwe - erfolg aufgenommen. höhung der Servicequalität für die Kam - sergebiet beteiligt. Gemeinsam konnten sie fast allen Jugendlichen ein Ausbil - dungsangebot oder eine Einstiegsqualifi- zierung unterbreiten. 282 Personen waren

32 Jahresbericht 2013 Der Deutsche Außen- wirtschaftstag steht seit 1995 für richtungsweisende Dis- kussionen über die Zukunft der deutschen Außenwirtschaft und der staatlichen Außenwirt - schaftsförderung.

International

Bremen Berufsbildungssystem mehr und mehr in Handelspolitisches den Blickpunkt des Interesses. Daraus er - Kamingespräch Jubiläum des Deutschen geben sich große Chancen für deutsche Aus Anlass des Deutschen Außenwirt - Außenwirtschaftstages Dienstleister. schaftstages trafen sich im Haus Schütting Die hervorragenden Aussichten für den Ex - Die zunehmende Lebenserwartung und Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu port von Dienstleistungen standen im Mit - der steigende Wohlstand sind Megatrends, einem Strategiedialog. Ihr Thema lautete: telpunkt des 10. Deutschen Außenwirt - die die Entwicklung neuer Märkte für die „Global Governance – Ordnungsrahmen schaftstages am 5. November 2013. Vor Gesundheitswirtschaft antreiben. Im Fokus für internationale Märkte“. Eingeladen wa- allem produktnahe und technische Dienste des Leitforums Gesundheitswirtschaft stand ren Vertreter international tätiger und im können einen Beitrag zur Unterstützung der Export von Konzepten und Manage - Ehrenamt von Kammern und Verbänden des deutschen Warenexports leisten. Die mentsystemen für Krankenhäuser und Pfle - aktiver Unternehmen. Auf politischer Seite Chancen, die sich angesichts der Entwick - geeinrichtungen sowie Ausbildungsstan - beteiligten sich Mitglieder der Bundesre - lung von Mega-Cities, der weltweiten Nach- dards für Heil- und Pflegeberufe. In ihrem gierung, der EU-Kommission und der Stif - frage nach beruflicher Bildung und der Geleit ergeben sich Geschäftschancen für tung Wissenschaft Politik. Mit Global Go - steigenden Ansprüche an Gesundheits ver - deutsche Produkte und Technik. vernance wurde die Frage aufgeworfen, sorgung ergeben, waren die Themen der Der Außenwirtschaftstag endete mit wie eine Weltordnungspolitik aussehen soll, drei Leitforen des Außenwirtschaftstages. einer Abendveranstaltung im Rathaus. Die auf welchen Entscheidungsplattformen sie Handelskammer-Präses Christoph Weiss Festrede hielt Professor Dr. Thomas Straub - definiert, mit welchen Instrumenten sie rief in seinem Begrüßungsstatement dazu haar, Direktor des Hamburgischen Welt - umgesetzt werden soll und was das für Un - auf, mit Mut und Verantwortungsbewusst - wirtschaftsInstituts. Zum achten Mal wur- ternehmen bedeutet. Das Kamingespräch sein Außenhandel zu betreiben. Anton Bör - de der Preis der Deutschen Außenwirt - bot den geeigneten Rahmen für die Dis - ner, Präsident des Bundesverbandes Groß- schaft verliehen. Den ersten Platz belegte kussion eines Themas, das in den regel - handel, Außenhandel, Dienstleistungen die Firma Dermalog aus Hamburg. mäßigen Gremien der Interessenvertretung (BGA), skizzierte in seiner Eröffnungsrede Der Deutsche Außenwirtschaftstag oft nur am Rande angesprochen werden die Handlungsbedarfe, die sich für die Po - steht seit 1995 für richtungsweisende Dis - kann, gleichwohl aber eine hohe Relevanz litik aus dem Potenzial für Dienstleistungs - kussionen über die Zukunft der deutschen hat. exporte ergeben. Außenwirtschaft und der staatlichen Au- In dem Leitforum Mega-Cities wurde ßenwirtschaftsförderung. Das renommier - Zugang zu internationalen deutlich, welche Lösungen die norddeut - te Treffen ist eine bedeutende Austausch - Entscheidungsträgern sche Wirtschaft zur Bewältigung der viel - plattform der international orientierten Mit der Wahl von Vizepräses Otto Lamotte fältigen Herausforderungen der Urbanisie - Wirtschaft, der Politik und der Verbände. in den DIHK-Board International sicherte rung anbieten kann. Vorgestellt wurden Neben dem Bundesministerium für Wirt - sich die Handelskammer für die bremische Konzepte zur Transformation von Mega-Ci - schaft und Technologie sind die Spitzen - Wirtschaft weiterhin einen besonderen Zu - ties in intelligent integrierte und vernetzte verbände der deutschen Wirtschaft lang- gang zu internationalen Entscheidungsträ - „Smart-Cities“. Außerdem spielten Erfah - jährige Partner und Träger des Kongresses, gern. Dem DIHK-Board International gehö- rungen im Projektmanagement und Ge - darunter der Deutsche Industrie- und Han - ren ausgewählte Unternehmer aus den schäftschancen aus aktuellen Großprojek - delskammertag, der Bundesverband der Präsidien der deutschen IHKn an, deren ten in Asien und dem arabischen Raum Deutschen Industrie, der Zentralverband Aufgabe es ist, für die deutsche Wirtschaft eine wichtige Rolle. des Deutschen Handwerks, der Bundesver - weltweit Kontakte zu hochrangigen Regie - Das Leitforum Berufsbildung legte of- band Großhandel, Außenhandel und Dienst- fen, in welchem Ausmaß weltweit Fach - leistungen und der Bundesver band des kräfte fehlen. Hier rückt auch das deutsche Deutschen Exporthandels. Zudem unter - stützt die Bundesagentur Germany Trade and Invest den Kongress seit Jahren.

Jahresbericht 2013 33 Das EU-Parlament in Brüssel: Lobbyarbeit wird immer wichtiger. Die Kammern vertreten die Positionen der deutschen Wirtschaft.

rungsvertretern zu pflegen. Vizepräses La - zess verzögert worden. Im Herbst 2012 nung eingeführt werden. Allerdings wurde motte folgte in dieser Funktion Vizepräses legte die Kommission dem Europäischen bisher nicht dargelegt, wie die Sicherheit Lutz H. Peper, der die norddeutsche Wirt - Parlament einen Entwurf vor; auch er für Verbraucher angesichts der bereits be - schaft bis dahin in dem Gremium vertreten nimmt auf die Interessen der Wirtschaft stehenden Regelungen zur Produkthaf - hat. wenig Rücksicht. tung verbessert werden könnte. Die deut - Darüber hinaus übernahm Vizepräses Um das Parlament zu bewegen, den schen IHKn haben deshalb in Brüssel er - Lamotte die Vertretung des DIHK im Präsi - Entwurf der Kommission entsprechend zu neut auf die Unverhältnismäßigkeit der dium der deutschen Gruppe der Interna - ändern, bildeten die deutschen IHKn ein Pflichtkennzeichnung hingewiesen. Unge - tionalen Handelskammer (ICC) und defi - Team aus drei Experten – auch ein Vertre - eignet wäre auch eine Regelung, das Her - nierte dort seine Rolle vor allem als Spre - ter der Handelskammer Bremen war dabei, stellungsland ausschließlich an den Krite ri - cher für die mittelständische deutsche – um mit den Fraktionen des EU-Parla - en des handelspolitischen Warenursprung s Wirtschaft. Die ICC Organisation bündelt ments zu sprechen. In vielen bilateralen zu kennzeichnen. Bei dieser geht es nach die Interessenvertretung der deutschen Unterredungen mit Abgeordneten und IHK-Ansicht vor allem darum, handelspoli - Wirtschaft mit den Vertretungen 93 ande - Mitarbeitern der Fraktion sowie mit der tische Schutzinstrumente anzuwenden, rer Staaten gegenüber multilateralen Insti - Ratspräsidentschaft und einzelnen Ratsde - nicht aber darum, Qualität und Verbrau - tutionen, wie zum Beispiel, der WTO, der legationen wurden die Positionen der deut- cherschutz zu stärken. Weltbank, den Währungsfonds, den G20- schen Wirtschaft dargelegt. Ziel aller weiteren Maßnahmen der In - und G8- Gruppen. Nach Vermittlungsverhandlungen mit teressenvertretung in Brüssel wird es daher Rat und Kommission beschloss das Parla - sein, die Kennzeichnungspflicht zu strei - EU-Parlament ment schließlich eine Kompromissrege - chen sowie die Bezüge zu den Kriterien des zum Ursprungsrecht lung, die es der europäischen Exportwirt - Warenursprungs aus dem Regelungsent - Die Europäische Kommission versucht seit schaft erlaubt, den Warenursprung wie bis - wurf wieder herauszunehmen. Jahren, das Recht des Warenursprungs neu her anhand wirtschaftsnaher Kriterien zu zu regeln, um die Umgehung von Schutz- definieren. Diese Regelung findet nun Ein - Keine Beteiligungspflicht zöllen durch gesetzlich festgelegte Wert- gang in den neuen Zollkodex der EU. für Unternehmen und Produktionskriterien zu unterbinden. 2012 eröffnete die Europäische Kommis- Diese müssten demnach von allen betei - „Made in Germany“: EU-Kom- sion eine Debatte darüber, ob und wie die ligten Unternehmen in einer Produktions - mission nivelliert Qualitätslabel handelspolitischen Schutzinstrumente, das kette stets dokumentiert und nachgewie - Ursprünglich war „Made in Germany“ eine heißt vor allem Antidumping-Strafzölle, re - sen werden – eine bürokratische Belastung Kennzeichnung, die Handelsboykotte ge- formiert werden könnten. Viele der von der mit beträchtlichen Kosten. Außerdem be - gen deutsche Waren flankieren sollte. Kommission informell eingeführten Vor - steht die Gefahr, dass andere Handelsna - Schnell entwickelte sich der Begriff jedoch schläge erhöhen die Transparenz, Ausge - tionen dem schlechten Beispiel folgen und zu einem Qualitätsversprechen, das seither wogenheit und Fairness der Entschei - europäische Exporte vergleichbaren Krite - den Export deutscher Produkte fördert. dungsverfahren über Strafzölle. Auch ist rien und Dokumentationspflichten unter - Dieses Versprechen ist immer verbindlich die Kommission bereit, über Änderungs - werfen könnten. Bisher ist zu wenig beach - gewesen, denn die Zivilgerichte haben Täu - wünsche der deutschen Kammern zu spre - tet worden, in welchem Ausmaß der Mit - schungen zu Lasten der Verbraucher ge - chen. Problematisch ist jedoch der Kom - telstand durch diese neuen bürokratischen ahndet. Damit das Qualitätsmerkmal er - missionsvorschlag, zukünftig europäische Mechanismen getroffen wird. halten bleibt und nicht wieder zu handels - Unternehmen verpflichten zu wollen, sich Die Handelskammer hat gemeinsam politischen und Protektionszwecken miss- an Untersuchungsverfahren zur Festset - mit den deutschen IHKn eine solche Neu - braucht werden kann, haben sich die zung von Strafzöllen zu beteiligen. Die regelung wiederholt als unverhältnismäßig deutschen Kammern stets dafür einge - Handelskammer Bremen hat in Gesprä- kritisiert. Nur ein niedriger Anteil der Ein - setzt, dass „Made in“-Kennzeichnungen chen mit Vertretern der Kommission diese fuhren werde mit Schutzzöllen belegt, und freiwillig bleiben sollen. Die EU-Kommission Beteiligungspflicht für Unternehmen ab - nur ein Bruchteil davon wiederum umgehe versucht indes seit 2005, eine Pflichtkenn - gelehnt. Schutzzölle. Durch Interventionen der deut- zeichnung einzuführen, ist jedoch 2012 am schen Kammern ist der Gesetzgebungspro - Widerstand des Ministerrates gescheitert. Mit einem neuen Regelungstext aus dem Frühjahr 2013 soll nun über eine neue Verordnung zur Sicherheit von Verbrau - cherprodukten doch eine Pflichtkennzeich -

34 Jahresbericht 2013 (ganz links) Das Übersee- museum widmet sich Afrika in einer neuen Dauerausstel - lung – die Region wandelt sich von einem Krisen- zu einem Chancenkontinent. (links) Eine Delegations- reise führte 2013 auch in die USA.

Delegationsreisen nach Russland Im Herbst 2013 präsentierte sich der kammer Bremen und der Oldenburgischen und Finnland sowie den USA bremische Luft- und Raumfahrtsektor zu - IHK koordinieren. Aufgabe der Expertin ist Vertreter der norddeutschen Wirtschaft sammen mit Dienstleistungsunternehmen es, die Unternehmen der sieben Kammern und Politik reisten unter Leitung von Vize - und Institutionen in den USA, wo Ge - über die Förder- und Finanzierungsangebo - präses Otto Lamotte und Handelskammer- spräche in Washington DC, Atlanta, Hunts - te zu informieren und Unternehmen dabei Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger ville und Wichita geführt wurden. Die Reise zu helfen, sich für konkrete Projekte bei den im Juni 2013 für fünf Tage nach Sankt Pe - der 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation wur- einschlägigen Institutionen zu bewerben. tersburg und Helsinki. Auf dem Programm de vom Senator für Wirtschaft und Häfen, In rund 50 nordwestdeutschen IHK-Ver - der ersten Station standen Treffen mit Fir - dem Aviabelt e. V., der WfB Wirtschaftsför - anstaltungen wurden Möglichkeiten für men aus der Logistik, der Lebensmittel- derungsgesellschaft Bremen in Koopera- Außenwirtschaftsaktivitäten mit Förderin - und Kosmetikindustrie, dem Metallbau so- tion mit der Handelskammer vorbereitet. strumenten erörtert. Daran schlossen sich wie der Gesundheitswirtschaft. Hinzu ka- Vizepräses Frank Dreeke und Torsten Grü - In-House Beratungen in Unternehmen an. men Gespräche mit dem deutschen Gene - newald, Referent im Geschäftsbereich In - Besondere Chancen bei der Nutzung der ralkonsulat, der Deutschen Schule, der lo - ternational, vertraten die Handelskammer Entwicklungszusammenarbeit sehen die kalen Handels- und Industriekammern, der bei den Kontakten in den USA. Branchen Textil, Abfallwirtschaft, erneuer - Zollverwaltung sowie die Besichtigung der bare Energien, Transport und Logistik. Sankt Petersburger Häfen. Entwicklungspolitik: Zusammen- Durch den Beitritt zur Welthandelsorga - arbeit mit der Wirtschaft Ländernetzwerke: nisation WTO sowie durch die Zollunion „Wandel durch Handel“ war immer die Beitrag zur Willkommenskultur mit Weißrussland und Kasachstan bietet Triebfeder für Wohlstand und Entwicklung. Die acht Ländernetzwerke der Handels - Russland großes Potenzial für Unterneh - Deshalb haben sich die Kammern und Ver - kammer sind ein wichtiges Instrument und mer. Die Delegation hat sich in zahlreichen bände der Wirtschaft stets dafür ausge - decken fast alle wichtigen Zielregionen der Gesprächen ein Bild der verbesserten sprochen, die Politik der Entwicklungszu - bremischen Außenwirtschaft ab. Als jüngs- Chancen für den Handel mit Russland ge - sammenarbeit besser mit den Interessen te Plattform wurde das Nordafrika-Netz - macht. Es gibt viele Möglichkeiten einer der Wirtschaft zu verknüpfen. Tatsächlich werk im Frühjahr 2013 ins Leben gerufen. Zusammenarbeit mit der norddeutschen hat die deutsche Entwicklungszusammen - Auf den Treffen der Netzwerke berichteten Wirtschaft, insbesondere im Handel sowie arbeit (EZ) viel zu bieten: Sie ist in mehr als Vertreter deutscher AHKn über ihre Märk - im Hafen- und Logistiksektor. 130 Ländern aktiv und verfügt dort über te, zum Beispiel zur Situation in Algerien Finnland ist für viele norddeutsche Un - wertvolles Know-how im Umgang mit lo - und in den USA. Zudem stellten Netzwerk - ternehmen seit Jahrhunderten ein wichti - kalen Institutionen und Entscheidern, die mitglieder ihre Aktivitäten und Erfahrun - ger Handelspartner und die Drehscheibe häufig Einfluss auf Investitionen und Wirt- gen vor, beispielsweise der Honorarkonsul für das Geschäft mit Russland. Wie diese schaftsentwicklungen ausüben können. von Sri Lanka, Thomas Kriwat. Auf beson - trilaterale Zusammenarbeit an der Ostsee Die EZ begleitet Reformprozesse und hilft, deres Interesse stießen Fragen zu drittlän - optimiert werden kann, wurde bei der zwei - politische, ökonomische, gesellschaftliche dischem Zollrecht, zu Zertifizierungen und ten Station der Reise in Helsinki erörtert. und ökologische Rahmenbedingungen zu zur Lieferung von Anlagen und bei Monta - Der Standort ist an internationalen Koope - verbessern. Von den stabileren Märkten gen. Wegen der zunehmenden Verflech - rationen sehr interessiert. Es wurden Kon - wiederum profitiert auch die deutsche tung der Wertschöpfungsketten traten The - takte mit der Deutsch-Finnischen Kammer Wirtschaft. Zudem verfügt die EZ über ver - men wie die Mitarbeiterentsendung, das und mit dem Hauptverband der Finnischen schiedene mit Finanzmitteln gut unterleg - internationale Personalmanagement so- Wirtschaft geknüpft. Ferner wurde ein be - te Instrumente zur Förderung ihrer Ent - wie die Sicherheit von Expats in den Blick. sonders innovatives Logistikzentrum be- wicklungsziele, die von Unternehmen ge - Auch Afrika arbeitet mit Erfolg daran, sein sichtigt. Nach Einschätzung der Reiseteil - nutzt werden können. Erscheinungsbild als verlorener Kontinent nehmer hat die finnische Hauptstadt mit Seit Frühjahr 2013 arbeitet eine von der zu korrigieren. Das ergab eine Netzwerk - ihrer Lage viel Potenzial in den Sektoren Bundesregierung für zunächst zwei Jahre veranstaltung gemeinsam mit der Olden - Hafenwirtschaft, Landwirtschaft, Maschi - entsandte Referentin für Entwicklungszu - burgischen IHK, die sich den aufstreben - nenbau sowie Industrie- und Informations - sammenarbeit in der Handelskammer als den Ländern Angola, Ghana, Kenia und technologie. Gerade im Bereich IT stehen EZ-Scout. Grundlage ist eine Vereinbarung Südafrika widmete. die Chancen für eine Zusammenarbeit mit des zuständigen Bundesministeriums mit Die Ländernetzwerke leisten überdies Deutschland gut. den sieben nordwestdeutschen IHKn, die einen wichtigen Beitrag dazu, Bremen als ihre Informationsarbeit zur Entwicklungs - gastfreundlichen, internationalen und kom- politik unter Federführung der Handels -

Jahresbericht 2013 35 petenten Wirtschaftsstandort zu positio - nieren. Die Kontakte aus den Netzwerken erweisen sich als wertvoll, wenn es gilt, Un - ternehmensvertreter zu gewinnen, auslän - dische Gäste zu empfangen und sich mit ihnen auszutauschen. Vielversprechend verlief beispielsweise der Empfang einer Delegation aus Marokko. Es handelte sich um Unternehmer, die in Deutschland aus - gebildet wurden und daraus Vorteile für ihre weiteren Kontakte nach Europa ziehen wollen. Auf einem Businessfrühstück empfin - gen Mitglieder des Nordamerikanetzwerk - es eine Delegation aus den USA unter Lei - tung des Direktors der Wirtschaftsförde - rung des Bundesstaates Georgia. Im Mit - telpunkt standen Perspektiven für die Zusammenarbeit mit Georgia als Seeha - fenstandort. Die Aussichten für Logistik und Verkehr mit der Türkei haben Mitglie - der des Türkei-Netzwerkes mit dem Präsi - denten des türkischen Logistikverbandes, Turgut Erkeskin, erörtert.

Unterstützung für ausländische Investoren und Experten Um ausländischen Investoren und Exper - ten den Zugang zum bremischen Markt zu erleichtern, erarbeiteten die Träger des Un - ternehmensservices Bremen – die Wirt - schaftsförderung Bremen, das RKW, der Se - nator für Wirtschaft und Häfen, die Hand - werkskammer und die Handelskammer – ein Konzept zur Verbesserung des Bera - tungs- und Unterstützungsangebots für diese Zielgruppen. Im Mittelpunkt des Kon - zepts stehen die Bündelung der behördli - chen Genehmigungen und umfassende Hilfen bei deren Beantragung im Unter - nehmensservice Bremen. Die Umsetzung soll innerhalb der nächsten zwei Jahre in enger Kooperation mit den einschlägigen Behörden vorgenommen werden.

Erfahrungsaustausch im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht Diplomaten zu Gast in der Handelskammer: Vertreter des Ehren- und Hauptamtes Das Netzwerk Zoll- und Außenwirtschafts - sowie der Bremer Wirtschaft im wirtschaftspolitischen Dialog mit Botschaftern und recht der Handelskammer Bremen wird Konsuln (v.o.) aus den USA, Kenia, Kolumbien, Spanien und Vietnam. von den Zollexperten der Wirtschaft sehr

36 Jahresbericht 2013 geschätzt. Es ermöglicht einen vertrauli - chen und regelmäßigen Erfahrungsaus - tausch zwischen den Unternehmen und hilft, über die rasanten Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen auf dem Laufenden zu bleiben. Die Handelskam - mer kann mit Hilfe des Netzwerkes besser beurteilen, wie die Wirtschaft von neuen Attraktiver Fischwirtschafts- Regelungen und Entwicklungen betroffen Standort Bremerhaven: ist. Themen 2013 waren beispielsweise die Minister-Besuch aus Kenia Compliance-Anforderungen, die heute schon bzw. künftig an die Unternehmen gestellt werden. Auch die Zoll- und Außenwirt - schaftsseminare der Handelskammer dien - Bremerhaven Internationale ten einer praxisgerechten Informationsver - Antarktis-Konferenz mittlung und dem Erfahrungsaustausch. Besuch aus Weltweite Aufmerksamkeit erfuhr Bremer - Ein wachsendes Interesse gilt Fragen der Kenia und Island haven mit der Sondersitzung der interna - Exportkontrolle, der Anwendung von Zoll - Der kenianische Fischereiminister Professor tionalen Antarktis-Meeresschutz-Konferenz präferenzen und dem Zollrecht von Dritt - Micheni Ntiba war in Bremerhaven zu im Juni, die unter federführender Organi - ländern. Gast. Hier besichtigte er die Fischmanu- sation und Leitung des Alfred-Wegener-In - faktur Deutsche See und den Auto- und stituts Bremerhaven stattfand. An ihr be - Diplomaten Container-Terminal der BLG. Nach der teiligten sich Vertreter von 24 Nationen aus vielen Ländern Werksbesichtigung diskutierte er fisch- und der Europäischen Union. Thema war 2013 empfingen Mitglieder des Präsidiums hafen- und standortpolitische Themen mit die Ausweisung von Meeresschutzgebieten und des Hauptamtes der Handelskammer Vertretern der IHK. In Kenia wächst das In - in der Antarktis. Allerdings scheiterte diese Bremen Diplomaten und Regierungsvertre - teresse am Fischereiwirtschafts-Standort Maßnahme vor allem an der ablehnenden ter aus fast 20 Ländern im Haus Schütting. Bremerhaven. 2013 besuchte zudem der Haltung Russlands. Viele dieser Diplomatengespräche fanden kenianische Botschafter Ken. N. Osinde anlässlich formeller Antrittsbesuche in Bre - Bremerhaven. Norddeutsche Konsuln men statt. Diese erlauben zumeist einen Auch der isländische Staatspräsident in Bremerhaven vertraulichen und sehr differenzierten In - Olafur Ragnar Grimsson kam 2013 nach Acht Konsulinnen und Konsuln aus Nord - formationsaustausch. Vertreter bremischer Bremerhaven. Er besuchte den Wilhelm- deutschland haben sich im November auf Unternehmen haben dabei die Gelegen - Kaisen-Containerterminal, das Alfred-We - Einladung der IHK einen Überblick über heit, ihre Interessen und Probleme in den gener-Institut für Polar- und Meeresfor - den Wirtschaftsstandort Bremerhaven ver - jeweiligen Zielländern anzusprechen und schung (AWI) und das Deutsche Schiff - schafft. Zum Programm gehörten Vorträge nach Lösungen zu suchen. Vielfach wird fahrtsmuseum (DSM). Im DSM eröffnete zur Fisch- und Lebensmittelwirtschaft, Tou - bei diesen Gesprächen ein großes Interesse Grimsson ein Fachseminar zur nachhalti - rismusbranche, Logistikwirtschaft und Wind- der Diplomaten an der deutschen Wirt- gen Fischerei. Nach den Niederlanden und energie-Forschung des Fraunhofer-Institu - schafts- und Ordnungspolitik deutlich, Großbritannien ist Deutschland der Haupt- tes. Außerdem besichtigten die Diploma - ebenso an der dualen Berufsausbildung exportpartner Islands; bei den Hauptim - ten aus Kroatien, Panama, Russland, Ser- sowie an Deutschlands Rolle als Motor für portpartnern firmiert die Bundesrepublik bien, Spanien, der Türkei, der Ukraine und den europäischen Arbeitsmarkt. Letzteres ebenfalls an dritter Stelle. Dabei spielen Uruguay das Schaufenster Fischereihafen, Thema stand im Mittelpunkt des Ge - fischwirtschaftliche Produkte eine ent - die Deutsche See, das Autoterminal sowie sprächs mit dem Botschafter Spaniens, scheidende Rolle. den Alten und Neuen Hafen. Garzia-Beredoy Cerezo, und dem Botschaf - ter Marokkos, Omar Zniber. Die besonders ausgeprägten Wirtschaftsbeziehungen Bre- mens mit den USA und deren Aussichten wurden mit Botschafter John B. Emerson erörtert.

Jahresbericht 2013 37 (rechts) Der europäische Zahlungsverkehr wird harmo - nisiert, dafür steht SEPA; (ganz rechts) B.E.G.IN-Grün - dungstag im Musical Theater

Starthilfe und Unternehmensförderung

Bremen unterhalt sichern können. Hinzu kommt der demografische Wandel, der nach SEPA: Änderungen Schätzungen des Deutschen Industrie- und im Zahlungsverkehr Handelskammertages dazu führt, dass es Am 1. Februar 2014 wird das europaweit im Jahr 2050 eine Million weniger Selbst - einheitliche Zahlungsverfahren SEPA (Singl e ständige geben wird als heute. Im interna - Euro Payments Area) eingeführt. Ziel ist die tionalen Vergleich hinkt Deutschland beim Harmonisierung des nationalen und auch Interesse an Gründungen hinterher: EU- grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs. weit liegt die Quote bei 37 Prozent, in den Mit der Umstellung erhält jeder Kunde von USA bei 51 Prozent und in China sogar bei seiner Bank eine europaweit standardisier - 56 Prozent. In Deutschland können sich nur te Banknummer, die IBAN, deren Länge 29 Prozent vorstellen, ein Unternehmen zu von Land zu Land variiert. Sie kann maxi - gründen. Die Entwicklung hat auch Folgen mal 34 Stellen umfassen – in Deutschland für die Gründungsberatung der Handels - besteht sie aus 22 Zeichen. Sie setzt sich kammer Bremen: 2011 wurden 1.160 Grün - aus der Länderkennzeichnung DE, einer derinnen und Gründer beraten, 2012 Prüfziffer mit zwei Stellen, der bisherigen waren es 970 und 2013 waren es 870. Bankleitzahl und der alten Kontonummer Allerdings ist dieser rückläufige Trend in Den Weg zu mehr Eigenkapital zeigten zusammen. Die Umstellung erfordert er - Bremen weniger ausgeprägt als im Bund die Redner des Tages der Mittelstandsfinanzierung hebliche organisatorische und technische bzw. in anderen Ländern. Der Stadtstadt im Haus Schütting auf. Anpassungen im Zahlungsverkehr bei den bietet einen herausragenden Service und Unternehmen. Die Handelskammer hat eine gute Infrastruktur für Gründungswilli - Nur acht Prozent aller Gründungen in hierzu mehrere Veranstaltungen durchge - ge. Dafür stehen die Bremer Existenzgrün - Deutschland sind technologisch und inno - führt und ausführliche Informationen in dungsinitiative B.E.G.IN und der Unterneh - vativ. Es fehlt an genügend privatem Be - ihrem Internetportal zusammengestellt. mensservice Bremen. An beiden Angebo - teiligungskapital für innovative Gründun - ten ist die Handelskammer beteiligt. gen, etwa durch bessere steuerliche Ver - Service für Die Handelskammer-Seminarreihe „Der lustverrechnung, und es fehlt ein rechtssi - Existenzgründungen Weg in die Selbstständigkeit“ bot ratsu - cherer, gesetzlicher Rahmen für Investo- Die Zahl gewerblicher Existenzgründungen chenden Gründerinnen und Gründern viel ren. Die Handelskammer ist Mitglied im ist in Deutschland 2013 weiter gesunken. Unterstützung in Form einer individuellen Business Angels Weser-Ems-Bremen e. V. Schon 2012 betrug das Minus laut Institut Gründungsberatung, einer Beratung zu 2013 hat der Verein allein in Bremen zwei für Mittelstandsforschung Bonn mehr als Gründungsfinanzierung oder auch bei der Matchingabende durchgeführt, auf denen 13 Prozent. Ein Grund für den anhaltenden Erstellung eines Businessplanes. Darüber acht erfolgsversprechende Gründungspro - Rückgang ist die gute Situation auf dem hinaus wurden Themen rund um die Exis- jekte präsentiert wurden, die einen priva- Arbeitsmarkt. Mehr Menschen finden eine tenzgründung in zahlreichen Veranstaltun - ten Kapitalgeber suchen. Beschäftigung, durch die sie ihren Lebens- gen, Seminaren und Workshops behandelt. Die Handelskammer Bremen war auch am B.E.G.IN-Gründungstag 2013 beteiligt, den am 18. September 800 Gäste im Musical- besuchten.

38 Jahresbericht 2013 Bremerhaven Zweiter Betriebsübergabetag Betriebliches Gesundheits- Die IHK hat den Betriebsübergabetag im management Juni im Haus des Handwerks mitveranstal - Der gemeinnützige Verein Impulsgeber Zu - tet. Dabei kooperierte die Kammer mit der kunft e. V. – vormals das Bremer Verbund - Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Weser- projekt Beruf und Familie – hat bei einem münde, der Sparkasse Bremerhaven, der Jour fixe in der IHK das Thema betriebli - Kreisparkasse Wesermünde-Hadeln und der ches Gesundheitsmanagement vorgestellt. Volksbank Bremerhaven-Cuxland. Wäh- In Referaten und Diskussionsbeiträgen rend beim ersten Betriebsübergabetag wurden die Zusammenhänge zwischen fa - 2012 die harten Faktoren bei der Überga - milienfreundlichen Maßnahmen wie zum be im Mittelpunkt gestanden hatten, ging Beispiel flexiblen Arbeitszeiten und ver - es dieses Mal um die weichen Faktoren wie minderten gesundheitlichen Risiken der zum Beispiel familienfreundlichere Rah - Beschäftigten deutlich. Das betriebliche menbedingungen. Teil der Veranstaltung Gesundheitsmanagement sei ein ganzheit - war ein Marktplatz, auf dem Besucher mit licher und langfristiger Prozess, in dem Mit- Experten rund um das Thema Betriebs - arbeiter eng einbezogen werden müssten. nachfolge sprechen konnten. Der Verein Impulsgeber fungiert als Ser- vicestelle für die Wirtschaft, Politik und Verwaltung in der Metropolregion Nord - west rund um das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Förderung der Stresslotsen-Ausbildung Die IHK Bremerhaven war einer der Ko - operationspartner eines Projektes der Ge - Tag der sellschaft für Projektentwicklung und In - Mittelstandsfinanzierung novation (GPI), Mitarbeiter in zehn Tagen Nach dem großen Zuspruch 2012 fand zu so genannten Stresslotsen auszubilden. auch 2013 ein Tag der Mittelstandsfinan - Stresslotsen sollen die ersten Ansprech - zierung statt. Die Finanzierung von Vorha - partner in Betrieben sein, wenn Stress bei ben kleiner, mittlerer und inhabergeführter einer Kollegin oder einem Kollegen er - Unternehmen bleibt ein wichtiges Thema kennbar bedrohliche Formen annimmt. Au- in der Wirtschaft. 2013 standen die Eigen - ßerdem sollen sie Präventionsmaßnahmen kapitalbasis und Strategien zu ihrer Stär - entwickeln und im Unternehmen für das kung im Mittelpunkt der Referate. Kleine Thema sensibilisieren. Die IHK misst dem und mittlere Unternehmen in Deutschland Thema hohe Bedeutung zu: Psychische Er - haben ihre Eigenkapitalquote seit 1997 krankungen führen immer häufiger zu Aus - zwar durchschnittlich um sechs Prozent auf fällen von Beschäftigten und haben sich so 22 Prozent gesteigert. Es besteht aber zu einem steigenden Kostenfaktor für die nach wie vor ein großer Abstand zu den Ei - Wirtschaft entwickelt. genkapitalquoten von Kapital- und Perso - nengesellschaften. GmbH und AG kom - men mit 31 Prozent unverändert auf ein rund doppelt so hohes Eigenkapitalniveau wie der Durchschnitt der OHG, KG und GbR mit nur 15 Prozent.

Jahresbericht 2013 39 Die Böttcherstraße gehört zu Bremens touristischen Haupt- attraktionen.

Einzelhandel, Tourismus, Recht

Bremen fand am 23. Oktober 2013 die erste Sit - die Innenstadt über die Wilhelm-Kaisen- zung der Jury zur Bewertung der Bietervor - Brücke deutlich zu verbessern. Ein wesent - Eine Innenstadt schläge unter Beteiligung der Handels - licher Fortschritt könnte durch die hoch - mit Zukunft kammer statt. Bis zum Folgetermin im April wertige Gestaltung des öffentlichen Rau- Bereits im Jahr 2008 wurden erste Überle - 2014 werden die einzelnen Bieter ihre Pro - mes erzielt werden. Es muss aber auch da- gungen zur Stärkung des Einzelhandelsan - jektvorschläge weiter konkretisieren. Die rum gehen, die Wegverbindung zwischen gebotes in der Bremer Innenstadt ange - Handelskammer wird die Entwicklung kon - dem und der Wachtstraße über die stellt. Hintergrund war die Feststellung von tinuierlich begleiten und neben den Anfor - komfortabler und besucher - Gutachtern, dass der Anteil der gesamten derungen der Stadt insbesondere auch auf freundlicher zu gestalten. Einzelhandelsfläche im Stadtkern bei nur die betriebswirtschaftliche Realisierbarkeit Die Herausforderungen zur Aufwertung 16 Prozent der gesamten Handelsfläche des Projektes Ansgariquartier achten. der Innenstadt und der angrenzenden liege – ein Wert, der deutlich geringer als Nach Einschätzung der Kammer muss Stadtteile wurden in der Pesch-Studie in in vergleichbaren Städten ausfällt. Mehre - weiterhin an der Stärkung des Einzelhan - kurz-, mittel- und langfristig umsetzbare re Gutachter, die in der Folge Gäste im Aus - dels in der Innenstadt gearbeitet werden. Maßnahmen eingeteilt. Manche der Maß - schuss für Einzelhandel und verbraucher- Neben dem Großprojekt Ansgariquartier nahmen wie die Sanierung und Neugestal - orientierte Dienstleistungen der Handels - gibt es zahlreiche weitere Maßnahmen, die tung von Fassaden werden sich nicht sofort kammer waren, haben diese Erkenntnis be - in Angriff genommen werden müssen, um realisieren lassen, andere, die mit der Auf - stätigt. Demnach gibt es eine deutliche die Innenstadt als Oberzentrum in der Re - wertung und Gestaltung des öffentlichen Nachfrage nach innerstädtischen Einzel - gion angemessen zu positionieren. Wie Raumes einhergehen, lassen sicherlich ei- handelsflächen im Stadtzentrum Bremens. umfangreich der Aufgabenkatalog ist, der ne zeitnahe Umsetzung zu. Entscheidend Häufig könne diese Nachfrage aber nicht aus der Innenstadtstudie von Professor Dr. ist, dass unter Beteiligung der Handels - bedient werden, weil keine geeigneten Flä- Franz Pesch (Pesch Partner, Stuttgart) ab - kammer Bremen erstmals eine aktuelle Ka - chen verfügbar sind, die den Wünschen der zuleiten ist, zeigt die Einschätzung der talogisierung der Handlungserfordernisse Investoren entsprechen. Wegverbindungen, die auf den Kernbe - vorgenommen wurde. Nun muss es darum Mit der Umsetzung des Projektes Ans- reich der Innenstadt zuführen. Die Aufwer - gehen, die Arbeitsaufgaben aus dem Kon - gariquartier hat sich die Stadt nun vorge - tung des Concordia- und Rembertitunnels zept mit Nachdruck umzusetzen. Die Han - nommen, einen neuen Standort und neben zählen hierzu ebenso wie die verbesserte delskammer teilt die Einschätzung der zusätzlichen Einzelhandelsflächen auch Gestaltung des öffentlichen Raumes in der Kaufmannschaft in der Innenstadt, die da- neue Laufbeziehungen im Stadtzentrum zu Bahnhofstraße. vor warnt, die Umsetzung des Projektes Ans- entwickeln. Die Handelskammer hat ge - Ein besonderes Augenmerk wird darü - gariquartier zum alleinigen Gradmesser meinsam mit Einzelhändlern aus der In - ber hinaus auf die Geschäftslage „Am einer zurückgewonnenen Attraktivität im nenstadt an einzelnen Szenarien für die Wall“ zu richten sein. Dort muss der Wohn- Stadtzentrum zu machen. Schaffung eines neuen innerstädtischen und Geschäftsbestand verbessert werden, Einkaufsstandortes mitgearbeitet. Aus dem damit die hohe Qualität des Standortes er - Tourismus: Kurve zeigt Ergebnis dieser Studien entstanden Leitli - halten und gefördert wird. Wichtig wird weiter nach oben nien zur Entwicklung des Ansgariquartiers, auch sein, die Zuwegung vom Schüsselkorb Der Tourismus ist einer der wichtigen Leis- die als Basis für Investorengespräche her - aus in die Geschäftslage Am Wall deutlich tungsträger für die Stadt und das Land Bre - angezogen werden konnten. Nach Ab - zu verbessern. Der Situation in der - men. Die Zahl der Übernachtungen in der schluss einer europaweiten Ausschreibung brückstraße wird ebenfalls eine besondere Stadt Bremen ist von 1,26 Millionen Bedeutung beigemessen. Dort muss es ge - (2006) auf 1,5 Millionen (2012) gestiegen. lingen, durch eine Neugestaltung und schrittweise Aufwertung der angrenzen - den Bebauung die Eingangssituation in

40 Jahresbericht 2013 Diskussionsrunde zur Innenstadt in der Bürgerschaft: (v.l.) Professor Kunibert Wachten, Professor Dr. Franz Pesch, Senator Dr. Joachim Lohse, Dr. Matthias Fonger (Handelskammer), Dr. Dirk Kühling (Senator für Wirtschaft), Melanie Komm (Stadtplanungsamt Leipzig)

Mit rund 777.000 Übernachtungen im ers- Ergänzung der Einzelhandels- Einzelhandel im Blick: ten Halbjahr 2013 gab es ein Plus von 7,2 flächen an der Waterfront Delegationsreise nach Maastricht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Ausschuss für Einzelhandel und ver - Der Ausschuss für Einzelhandel und ver - Im Land Bremen war die Entwicklung mit braucherorientierte Dienstleistungen hat braucherorientierte Dienstleistungen hat einem Plus von fünf Prozent ebenfalls gut. in seiner Sitzung am 3. September 2013 am 27. und 28. August zwei Einzelhan - Das lässt auf eine positive Gesamtbilanz über die Erweiterung der Einzelhandels - delsstandorte in den Niederlanden be - für das Jahr 2013 schließen. Die Betten - flächen am Standort Waterfront beraten. sucht: das Designer Outletcenter in der auslastung in der Stadt Bremen betrug Hintergrund war die Absicht eines Inves- Kleinstadt Roermond und die Stadt Maa - trotz weiter steigender Kapazitäten 41,5 tors, in der Waterfront Möbel, Fahrräder stricht. Hier standen die beiden Einzelhan - Prozent. Das lag vor allen an den vielen bzw. Bau- und Gartenbedarf auf einer Ge - delsstandorte „Entre Deux“ und „Mosae Großveranstaltungen, die einen erhebli - samtfläche von 6.500 Quadratmetern zu Forum“ im Blickpunkt als Modelle für die chen Einfluss auf die touristische Gesamt - verkaufen und dabei die rechtlich zulässige Innenstadtentwicklung in Bremen. bilanz haben. So hat allein die Jahresta - Gesamtfläche der Waterfront um 2.000 Zum Programm in Roermond gehörten gung der Vereinigung für angewandte Mi - Quadratmeter zu überschreiten. eine Führung durch das Outletcenter und krobiologie im März rund 1.500 Teilneh - In der Sitzung wurde deutlich, dass eine ein Empfang im Rathaus der Stadt, wo der mer nach Bremen geführt. solche Überschreitung unter Beibehaltung regional zuständige Wirtschaftsförderer Ins Gewicht fallen zudem neue Flugver - des geltenden Bebaubauungsplanes im Entstehung und Handelsentwicklung er - bindungen von und nach Bremen. Für die Zuge eines Befreiungsverfahrens (Dispens) läuterte. In Maastricht besichtigte die De - Hotelbranche ist es eine Erleichterung, möglich sei. Es wurde aber auch darauf legation die Stadt und die beiden Ein - dass die Bettensteuer nur noch für private hingewiesen, dass eine solche Befreiung kaufszentren. Die zuständigen Projektent - Reiseanlässe eingezogen wird. Die Abgabe nur unter Berücksichtigung der Grundzüge wickler beschrieben Entstehung und Pla - bleibt aber umstritten. So hat auch das Fi - des Bebauungsplanes vorgenommen wer - nung des Standortes. Die moderne Ar- nanzgericht Bremen Ende November 2013 den könne. Dazu gehöre neben der Prü - chitektur beider Gebäude beeindruckte da- festgestellt, dass die Bettensteuer in der fung der Auswirkung auf zentrale Versor - bei ebenso wie die Vielfalt und die Qua - jetzt praktizierten Form verfassungswidrig gungsbereiche auch die Berücksichtigung lität des Einzelhandelsangebotes in der sein könnte. Eine weitere Anhörung zu die - der Maßgaben des Kommunalen Zentren- Stadt Maastricht. Zukünftig soll es weitere ser Thematik wird es Februar 2014 geben. und Nahversorgungskonzeptes. Die Prü - Delegationsreisen des Handels geben. Die Handelskammer spricht sich auch wei - fung der genannten Kriterien wurde so - terhin gegen die Bettensteuer und gegen wohl durch die in Bremen zuständigen Res - die in Bremen praktizierte Umweltzone sorts als auch durch den Kommunalver - aus. Um den Tourismus als einen der wich - bund ohne Beanstandung vorgenommen. tigen Wachstumstreiber der Stadt nicht Dennoch wurde in der Ausschusssitzung weiter zu behindern, sollte Bremen wenigs- der Handelskammer deutlich, dass die ge - tens dem Beispiel anderer Städte folgen plante Erweiterung der Waterfront nur und Reisebusse von den Regelungen der unter Einhaltung strenger Prüfkriterien mit - Umweltzone ausnehmen. Ebenso sollte getragen werden könne. Der knappe Be - von der Bettensteuer endlich Abstand ge - schluss für die Erweiterung wurde als Emp - nommen werden. Eine endgültige juristi - fehlung an das Plenum zu Protokoll gege - sche Klärung ist in dieser Frage von der ge - ben. Das Plenum nahm diese Empfehlung planten Klage eines Bremer Hoteliers zu er - an und bestätigte die Entscheidung des warten. Ausschusses in seiner Sitzung am 9. Sep - tember 2013.

Jahresbericht 2013 41 Leistungsbilanzen

Fachtag Einzelhandel: Die ersten beiden Bremer BIDs sind Bremen prüft Finanz- Profil entwickeln 2009 gestartet. Viele der geplanten Maß - anlagenvermittler Rund 100 Teilnehmer besuchten am 24. nahmen wurden bereits umgesetzt und gut Seit dem 1. Januar 2013 ist die Finanzan - September den Fachtag Einzelhandel. Im angenommen. Im Dezember 2012 ist das lagenvermittlerverordnung in Kraft. Sie Mittelpunkt standen die aktuelle Situation dritte BID gestartet: die Sögestraße. Das schafft für Finanzanlagenvermittler ähnli - sowie Chancen und Risiken des statio- BID Ansgari wurde nach drei Jahren er - che berufsrechtliche Regeln, wie sie für Ver - nären Einzelhandels angesichts des wach - neuert. Große Resonanz findet beispiels - sicherungsberater und -vermittler bereits senden Online-Handels, der gegenwärtig weise die neue Holzbühne auf dem Ansga - seit 2007 existieren. Bundesweit hat die einen Marktanteil von acht Prozent am ge - rikirchhof, die „Ansgari I“ konzipiert und IHK-Organisation die Aufgabe übernom - samten Einzelhandel hat. aufgebaut hat. „Ansgari II“ plant eine mo - men, Finanzanlagenvermittler zu registrie - Fachreferenten machten deutlich, dass natliche musikalische Veranstaltung auf ren und die Sachkundeprüfungen durchzu - das Internet nicht nur eine Bedrohung für dieser Bühne, um den Platz zu beleben und führen. Nach der neuen Durchführungsver - den stationären Handel ist. Im Wettbewerb die Aufmerksamkeit für die Geschäfte am ordnung müssen alle, die mit der Vermitt- der Standorte und Vertriebskanäle müss- Standort zu steigern. lung von Finanzanlagen beschäftigt sind, ten das einzelne Unternehmen und der Bei der Standortgemeinschaft Oster - ihre Sachkunde belegen, eine Berufshaft - Handelsstandort ein eigenes Profil gewin - tor/Steintor sind nach Ablauf des dritten pflichtversicherung vorhalten und sich in nen. Gerade städtische Zentren mit ihrer Geschäftsjahres positive Veränderungen das neugeschaffene öffentliche Register für Mischung aus Kultur, Tourismus und Ein - deutlich spürbar. Insbesondere der Kampf Finanzanlagenvermittler eintragen lassen. zelhandel sind hier in einer guten Aus - gegen Graffiti macht große Fortschritte. Um eine praktikable und wirtschaftsna - gangslage, denn der Erlebnisaspekt ge - Professionelle Malereien an einzelnen Ge - he Lösung für die Betroffenen zu finden, winnt beim Einkauf an Bedeutung. Das schäftsfassaden, die auf das Ladenge - haben sich im Vorwege die Kammern des kann das Internet nicht bieten. schäft abgestimmt sind, verhinderten, dass Umlandes und das Wirtschaftsressort als Den Referaten schloss sich eine Podi - neue Graffitis aufgesprüht wurden. Im Er - Aufsichtsbehörde über die Umsetzung und umsdiskussion an. Über die Frage, wie at - gebnis hat sich das Erscheinungsbild sehr die Inhalte der Sachkundeprüfungen ver - traktive Innenstädte dauerhaft zu schaffen verbessert. Anklang fand auch das Viertel - ständigt. Im Ergebnis führt die Handels - sind, diskutierten Uwe Bodemann, Stadt - fest mit seinem neuen Konzept. kammer Bremen die Sachkundeprüfungen baurat der Stadt Hannover, Dr. Kai Hudetz, Die Handelskammer hat die BIDs wie seit dem 1. Januar 2013 durch. Die Olden - Geschäftsführer des Institutes für Handels - vorgesehen kontrolliert und keine Bean - burgische IHK, die IHK Emden und die IHK forschung aus Köln, Nikolaus Thätner, Di - standungen festgestellt. Sie bewertet den Bremerhaven haben der Bremer Kammer rector Development der ECE Projektmana - bisherige Verlauf und das Engagement al- diese Aufgabe übertragen. Es kommen gement aus Hamburg, und Professor Hol - ler Beteiligten positiv. Die enge Zusam - außerdem, wie bei den Versicherungsver - ger Moths, Architekt in Hamburg. menarbeit der Eigentümer und Gewerbe - mittlern auch, Prüflinge aus den Kammer - treibenden im Quartier bietet zahlreiche bezirken Stade und Hannover nach Bre - Business Improvement Districts: Chancen und Synergien. Einzelne Maßnah - men, um die Prüfung abzulegen. Bremen Chance für Quartiere men haben die Aufenthaltsqualität er - ist damit neben Hamburg und Hannover Die Handelskammer engagiert sich seit vie - kennbar verbessert und Plätze und Stra- einer der Prüfungsstandorte in Nord - len Jahren für die Business Improvement ßenzüge belebt. deutschland. Districts (BID) in Bremen. Sie geben Ei gen- Das findet auch überregional Anerken - Die Erlaubnis, als Finanzanlagenver - tümern und Gewerbetreibenden einen fes- nung. Bei der alljährlichen Verleihung des mittler nach § 34f GewO tätig sein zu dür - ten Rahmen, durch Eigeninitiative, Selbst - BID-Awards der IHK-Organisation und des fen, sollte ursprünglich vom Stadtamt Bre - organisation und Selbstfinanzierung die DIHK haben die Bremer Initiativen erneut men erteilt werden. Dies macht nun eben - Qualität ihres Quartiers zu verbessern. gut abgeschnitten. Das BID Viertel vertei - falls die Handelskammer Bremen. Seit Juni digte 2013 seinen 2. Platz aus dem Jahr 2013 hat sie 170 Erlaubnisse erteilt und 2012. Das neue BID Sögestraße schaffte es für 74 Personen eine Sachkundeprüfung gleich bei seiner ersten Teilnahme auf die durchgeführt. Ein neues Gesetz erfordert oberste Stufe des Siegertreppchens. Der zudem die Umschreibung der Erlaubnisur - kommende BID-Bundeskongress 2014 mit kunden; auch dies wird in der Handels - der Verleihung des BID-Awards wird in Bre - kammer erledigt. men ausgetragen.

42 Jahresbericht 2013 (Bild links) Die Sögestraße hat den BID- Award 2013 gewonnen: (v.l.) Stefan Storch und Harald Knigge (Eigentümervertreter) sowie Dr. Jan-Peter Halves (CS-CityService GmbH); (Bild oben) Sachverständigentag im Haus Schütting: (v.l.) Martin Johannsen (IHK Bremerhaven), Claudia Poneleit (IHK Oldenburg), Ulrich Vogel (Handelskammer Bremen) und Bernhard Floter vom Institut für Sachverständigenwesen.

Die Arbeit Handelskammer hilft der Sachverständigen bei Streitigkeiten Die Handelskammer Bremen hat knapp Die Handelskammer bietet in einer jahr - 150 Sachverständige in mehr als 50 Ge - hundertealten Tradition der Kaufmann - bieten bestellt. Damit liegt Bremen in der schaft außergerichtliche Verfahren zur Spitzengruppe der norddeutschen Kam - Streitbeilegung. Dazu zählen das Schieds - mern. Gesetzlicher Auftrag der Handels - gericht, die Einigungsstelle zur Beilegung kammer ist die Neubestellung von Sach - von wettbewerbsrechtlichen Streitigkeiten verständigen und die Verlängerung von Be - und das Wollschiedsgericht. Außerdem sind stellungen. Auch muss sie die Sachverstän - zahlreiche von der Handelskammer be - digen betreuen, informieren, weiterbilden nannte Unternehmer ehrenamtlich als und kontrollieren; ferner nimmt sie Be - Handelsrichter, Finanzrichter, Arbeitsrich - schwerden auf und überprüft sie. Insge - ter und Verwaltungsrichter unmittelbar bei samt hat die Handelskammer mehr als staatlichen Gerichten tätig. 600 Anfragen zu Sachverständigen von Auch in der Einigungsstelle für Wettbe - Unternehmen, Gerichten und Behörden so- werbsstreitigkeiten arbeiten viele Unter - .wie Verbrauchern bearbeitet. Umfragen nehmer als Beisitzer ehrenamtlich mit. De- billigen den Kammern eine hohe Kompe - ren Verfahren dienen der raschen außerge - tenz bei der Benennung von Sachverständi - richtlichen Abwicklung von Wettbewerbs - gen in der öffentlichen Wahrnehmung zu. streitigkeiten und enden häufig mit einem Für ein einheitliches, hohes fachliches gütlichen Ausgleich zwischen den Partei - Niveau der Sachverständigen spielen die en. So wurden 2013 wiederum zahlreiche Fachgremien bei Erstbestellung und Ver - Verfahren vor Beginn eines formellen Ver - längerung eine besonders wichtige Rolle. fahrens geschlichtet. Das Bremer Fachgremium Schiffseichauf - Im Zentrum der wettbewerbsrechtlichen nehmer hat sich aufgrund der Zahl seiner Beratung der Kammermitglieder stand die Überprüfungen überregional etabliert. Informationskampagne gegen den so ge - nannten Adressbuchschwindel insbeson - dere für neu gegründete Unternehmen. Die Handelskammer hat in großer Zahl Flyer an Mitglieder, Ämter und Institutio - nen verteilt.

Jahresbericht 2013 43 Bremerhaven hat sein Tourismus-Marketing umstrukturiert; das bringt neuen Schwung für die Havenwelten. Bremerhaven Dr. Sunhild Kleingärtner als geschäfts - führende Direktorin die Leitung des DSM Erlebnis Bremerhaven GmbH übernommen. Dem Direktorium gehört au- gegründet ßerdem Dr. Ursula Warnke an. Mit der Bremerhaven hat seinen Tourismusbereich DSM-Führung ist eine Professur für Schiff - neu geordnet: Im Juli 2013 ist die Touris - fahrtsgeschichte an der Universität Bre - band Nordsee e. V. zusammen. Aus dem mus-, Marketing- und Veranstaltungsge - men verbunden. gesamten Gebiet der niedersächsischen sellschaft Erlebnis Bremerhaven GmbH ge - Nordseeküste finden Urlaubsgäste eine Fül- gründet worden, die von Raymond Kiesbye Hohe Anziehungskraft le von Daten und Fakten vor allem zu Un - geleitet wird. Unter ihrem Dach sind die der Havenwelten terkünften, Gastronomie-Betrieben, Sehens- Bereiche Touristik und touristische Infra - Das Areal der Havenwelten im Gebiet des würdigkeiten, Verkehrsmittel, Wellness- struktur, das Stadtmarketing und das Ver - Alten und Neuen Hafens hat für den Wirt - und Gesundheitseinrichtungen, Tourist-In - anstaltungsmanagement gebündelt wor - schaftsstandort Bremerhaven eine große formationen, öffentliche Einrichtungen und den. Sie arbeitet eng mit der Stadthallen touristische Bedeutung. Allerdings kann Kirchen. GmbH zusammen, die als eigenständige die Anziehungskraft nur bewahrt und ge - Gesellschaft erhalten blieb. steigert werden, wenn in die Attraktionen Ikea investiert in neuen Standort investiert wird. So wurden 2013 sowohl der 40 Millionen Euro Sachverständige Zoo am Meer als auch das Klimahaus 8° Im Gewerbegebiet Bohmsiel im Stadtteil in Bremerhaven Ost aufgewertet. Im Zoo am Meer wurde Wulsdorf soll 2014 ein Ikea-Markt errichtet Im Jahr 2013 waren 30 öffentlich bestellte im September das Nordsee-Aquarium ein - und Anfang 2015 eröffnet werden. Der und vereidigte Sachverständige im Bezirk geweiht. Die 340 qm große Anlage direkt schwedische Konzern will rund 40 Millio - der IHK Bremerhaven verzeichnet. Das unter dem Eisbärengehege hat neun Aqua - nen Euro investieren und 150 sozialversi - durch den DIHK organisierte neue Sach - rien, in denen die Besucher Meeresbewoh - cherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen. verständigenverzeichnis enthält Angaben ner von der Geestemündung bis in die Tie - Die IHK misst dem Ikea-Vorhaben eine zu mehr als 8.000 Sachverständigen bun- fen der offenen See beobachten können. große regionale Wirkung zu. Während das desweit. Die Havenwelten sollen ferner ein Erlebnis- Möbelhaus auf einer Grundstücksfläche und Informationszentrum zur Offshore- von 63.000 qm nahe der A27 entstehen Evaluation des Deutsches Windenergie erhalten. Die Baukosten lie - soll, beträgt der vorgesehene Naturaus - Schifffahrtsmuseums gen bei 1,7 Millionen Euro. 300.000 Euro gleich für das Projekt 210.000 qm. Mit die - 2013 hat sich das Deutsche Schifffahrts - sollen über Sponsorengelder aus der Wirt - ser Ausgleichsmaßnahme geht die Stadt museum (DSM) auf die 2014 geplante Eva - schaft fließen. Bremerhaven weit über das gesetzlich vor - luation vorbereitet. Diese entscheidet dar - geschrieben Maß hinaus. über, ob das 1975 eröffnete Museum eine Neue Datenbank Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft bleibt. „Barrierefreie Nordsee“ Dazu benötigt es eine Forschungsstrategie Auf der Internationalen Tourismus-Börse und ein Konzept zur Nachwuchsförderung; (ITB) im März in Berlin haben Bremerhaven eine Schlüsselrolle kommt der Überarbei - und die Landkreise Wesermarsch und Cux - tung der Dauerausstellung zu. Im April hat haven zum ersten Mal ihre internetbasier - te Datenbank „Barrierefreie Nordsee“ prä - sentiert. Bei diesem Projekt arbeiten die drei Partner eng mit dem Tourismusver -

44 Jahresbericht 2013 Das hat Bremen noch nicht gesehen: Urbanscreen begeisterte die Menschen mit einer spektakulären Projektion auf den Schütting.

Public Relations

Bremen Wirtschaftsempfang mit Marketing-Club Bremen, dem Kommunika - Bundesbankpräsident tionsverband Wirtschaftsraum Bremen, Haus Schütting in Der sechste Wirtschaftsempfang der Han - den Vereinen bremen digitalmedia und „Buntes Gold“ getaucht delskammer fand am 17. Juni 2013 mit Klub Dialog sowie von der Bremer Akade - Urbanscreen hat das weltbekannte Opern - rund 500 Gästen aus Bremen und dem ge - mie für Kommunikation, Marketing und gebäude in Sydney, die historische Fassade samten Nordwesten im Probensaal der Medien. Das Event zählt mit alljährlich der Universität in Houston/Texas und das Deutschen Kammerphilharmonie Bremen rund 300 Gästen zu den größten Veran - Leopold Museum in Wien bespielt. Vom 15. an der Gesamtschule Bremen-Ost statt. staltungen der Kreativ- und Medienbran - bis 17. November zeigten die Projektions - Festredner und Ehrengast war Bundes - che in Bremen und im Nordwesten. künstler nach rund sechs Jahren erstmals bankpräsident Dr. Jens Weidmann. In sei - wieder eine öffentliche Fassadenprojektion nem Vortrag hob er die Bedeutung einer Social-Media-Aktivitäten in ihrer Heimatstadt Bremen. Sie verhüll - europäischen Bankenunion mit gemeinsa - der Handelskammer ten das Haus Schütting, Sitz der Handels - mer Aufsicht hervor. Die Handelskammer ist in drei bedeuten - kammer Bremen, mit passgenauer Licht - Der Bundesbankpräsident forderte eine den sozialen Medien aktiv. Über ihre offi- kunst. stabilitätsorientierte Geldpolitik, eine klare zielle Facebook-Seite ist sie täglich im Dia - „Buntes Gold“ hieß die temporäre Pro - Trennung zwischen finanzpolitischen Auf - log mit anderen Facebook-Nutzern über un - jektion an der Schütting-Fassade, die in gaben und der Funktion der Notenbanken terschiedliche Bereiche des Bremer Wirt - freier künstlerischer Interpretation Themen sowie nachhaltige, strukturelle Maßnah - schaftsgeschehens. Die Facebook-Seite „Dei- und Herausforderungen der Kultur- und men. Zuvor begrüßten Handelskammer-Prä- ne Kammer“ fokussiert auf die Bereiche Kreativwirtschaft aufgriff. Urbanscreen be- ses Christoph Weiss und Bürgermeister Aus- und Weiterbildung und steht den Fans zog die Architektur des Gebäudes sowohl Jens Böhrnsen die Gäste. Das Schlagzeug - der Seite – überwiegend junge Auszubilden - graphisch als auch inhaltlich in die Projek - duo Stefan Rapp & Sven Pollkötter von der de – als Ansprechplattform zur Verfügung. tion ein. So eroberten virtuelle Fassaden - Deutschen Kammerphilharmonie und das Auch bei Google+ betreibt die Han - kletterer (Artisten aus dem Musical „Tar - Schülerbläserorchester Tenever Brass der delskammer eine offizielle Seite. Sie bietet zan“ von Phil Collins) das Gebäude. Sym - der Gesamtschule Ost bildeten den musi - den Nutzern regelmäßig interessante In - bolisch kletterten die Kreativen aus den kalische Rahmen. formationen und interagiert mit ihnen Fenstern heraus und übernahmen nach über Kommentare und die „+1“-Funktion. und nach den Schütting. Untermalt wur - Neujahrsmatinee Im Netzwerk XING moderiert die Han - den die Szenen mit eindrucksvoller Musik. wel.come delskammer die Gruppe „new_kammer Die Projektion wurde in einem Wettbe - Kommunikationsfachleute, Kreative und bremen“, ein Online-Treffpunkt für junge werb gefördert, für den das Bremer Parla- Medienexperten aus der Metropolregion Unternehmer und Gründer. Damit bietet ment 2012/13 investive Mittel in Höhe Nordwest trafen sich Ende Januar zur sie ihren Mitgliedern ein Forum, um sich von 700.000 Euro bereitgestellt hatte. Ins - wel.come im Haus Schütting. Seit zehn Jah - untereinander und mit der Handelskam - gesamt profitierten davon acht Bremer Pro - ren findet die Neujahrsmatinee in der Han - mer auszutauschen und Fragen zu stellen. jekte mit überregionaler Stahlkraft. Eine delskammer Bremen statt. Nach einem Im - In den unterschiedlichen Foren der Gruppe Ausstellung aller geförderten Projekte so- pulsvortrag von Albert Schmitt, Geschäfts - werden regelmäßig Beiträge veröffentlicht wie Vorträge und eine Diskussion in der führer der Deutschen Kammerphilharmo - und gleichzeitig unter anderem auf inter - Handelskammer beleuchteten am 15. No - nie Bremen, sorgte das Schülerorchester essante Veranstaltungen hingewiesen. Die vember diesen Wettbewerb und die För - Tenever Brass der Gesamtschule Ost zu - „realen“ Treffen der Gruppe sind eine gute derstrategie für die Kultur- und Kreativ- sammen mit Bernhard Ostertag von der Möglichkeit für die Mitglieder zum Netz - wirtschaft in Bremen. Deutschen Kammerphilharmonie für musi - werken und Kennenlernen. Dort können kalische Unterhaltung. Organisiert wird die die Mitglieder auch ihr Unternehmen oder wel.come von der Handelskammer, dem ihre Projekte vorstellen.

Jahresbericht 2013 45 (v.l.) Otto Lamotte, Jens Weidmann, Ingo Kramer

Notenbankchef Jens Weidmann (Bildmitte) war im Juni Gast des Wirtschaftsempfanges der Handelskammer

Die Online-Plattform Scribd nutzt die Die Veranstaltung „Creative Thinking sentials für gute journalistische Texte von Handelskammer, um ihr monatliches Ma - Business – Was kann die kreative Perspek - den sechs W-Fragen bis zur knackigen gazin „Wirtschaft in Bremen“ sowie ihre tive leisten?“ gab Unternehmern Denkan - Überschrift standen im Mittelpunkt des Broschüren zu veröffentlichen und einer stöße, um Lösungen für konkrete Probleme Workshops von Annemarie Struß-von Poell - breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. aus einer anderen Perspektive zu ent - nitz (asp kommunikation) am 27. Septem - wickeln. Hier wurden auch neue Projekte ber. Oliver Heinz und Michael von Roth - Angebote für die vorgestellt, die auf ihre ganz eigene Weise kirch (Heinz- v. Rothkirch – Nachtwey Kreativwirtschaft das Potenzial der (Kultur- und) Kreativwirt - Rechtsanwälte) zeigten in dem Workshop Um die Bremer Kreativwirtschaft stärker schaft in Bremer Unternehmen bringen – „Ihr gutes Recht – Urheberrecht, Nutzungs - mit anderen Bereichen der Bremer Wirt - beispielsweise mit Hilfe der Design-Thin - rechte, Persönlichkeitsrechte und Rechte- schaft zu verknüpfen und Unternehmen für king-Methode. clearing“ am 15. November, welche rechtli - das Potenzial kreativer Dienstleistungen zu chen Aspekte Nutzer von geschützten In - sensibilisieren, hat die Handelskammer in Die Handelskammer halten wie Bildern, Musik oder Filmen be - Kooperation mit der Wirtschaftsförderung in der Presse achten müssen. Bremen eine Business-Speeddating-Veran - Für Hintergrundinformationen und Inter - staltungsreihe mit dem Titel „kreativrendez- views sind die Experten der Handelskam - Internetportal www. vous“ entwickelt. Hier können die Teilneh - mer gefragte Gesprächspartner. Dies zeigt handelskammer-bremen.de mer in fünfminütigen Kurzgesprächen neu e sich an der 2013 wiederum gestiegenen Um den Besuchern der Websites der Kam - Business-Kontakte aus der Kreativwirt - Zahl an Veröffentlichungen in regionalen mern wichtige Inhalte in kurzer und an - schaft für aktuelle oder zukünftige Projek - und überregionalen Printmedien, in Hör - schaulicher Weise näher zu bringen, hat te und Aufgaben knüpfen. Jeder spricht funk, TV und Online. Mehr als 1.400-mal der Verbund des IHK24 e. V. fünf unter - mit jedem und kann so ganz unverbindlich fand die Handelskammer Erwähnung und schiedliche Erklär-Videos produziert. Sie neue Möglichkeiten erkennen und schnell hat ihre Themen in der Öffentlichkeit plat - sind auf das Internetportal der Handels - feststellen, welche Kompetenzen beim Ge - ziert. Mehr als 80 Pressemitteilungen wur - kammer gestellt worden und erläutern The - genüber vorhanden sind und ob die per - den verschickt; Journalisten wurden zu men wie die duale Ausbildung, die IHK- sönliche bzw. projektbezogene „Chemie“ rund 25 Pressegesprächen und Veranstal - Aufgaben, den IHK-Beitrag, ehrenamtli - stimmt. tungen eingeladen. ches Engagement und die Existenzgrün - Das „kreativrendezvous“ eröffnet den dungsberatung. Unternehmern neue Perspektiven, um Mar - Workshops der Reihe keting, Kommunikation und Vertrieb in „Medien im Blick“ Arbeitskreis ihren Firmen zu verbessern. Die aufwändi - Rund 50 Mitarbeiter aus kleinen und mitt - Kultur-Wirtschaft ge Suche nach Dienstleistern aus der Krea - leren Unternehmen nahmen 2013 an der In der Sitzung des Arbeitskreises Kultur- tivwirtschaft wird ihnen so erspart. Auf der Veranstaltungsreihe „Medien im Blick“ teil. Wirtschaft informierte Kultur-Staatsrätin Kreativseite stehen jedes Mal ausgewählte In dem Workshop „Public Speaking – sou - Carmen Emigholz die Teilnehmer im Juli Unternehmen, die das gesamte Spektrum verän kommunizieren“ vermittelte Matthi- über die Entwicklung des Kultur-Doppel - an kreativen Leistungen abdecken. Die ers- as Hill (Hill Media) am 1. Februar Techni - haushaltes 2014/2015. In dieser Sitzung ten beiden Branchen, für die ein „kreati - ken, wie man als Moderator, Redner und wurde auch vereinbart, dass der Senator vrendezvous“ angeboten wurde, waren die Repräsentant vor Publikum, im Interview für Kultur und die Handelskammer ge - Logistik und das Gastgewerbe. oder bei Meetings überzeugend auftritt. meinsam einen Workshop veranstalten, Die Grundlagen für gute Pressemitteilun - um nach neuen Wegen für das kulturelle gen und erfolgreiche Pressearbeit lernten Sponsoring zu suchen. Workshop-Teilnehmer am 22. Februar bei Beate Hoffmann (Bremer Medienbüro). Es -

46 Jahresbericht 2013 Neujahrskonvent in Bremerhaven: (v.l.) Peter H. Greim, Professor Thomas Straubhaar, Ingo Kramer, Michael Stark

Bremerhaven Musikfest Bremen: „Kammer- Neue Software Konzert“ im IHK-Gebäude für das Medienzentrum Neujahrskonvent, Herbstkonvent, Das klassische Konzert des „Quatuor Das Medienzentrum der Handelskammer Gästeabend der IHK Ebène“ beim Musikfest Bremen im Ge- wurde modernisiert. Zum einen trat die Beim Neujahrskonvent der IHK Bremerha - bäude der IHK stieß auf große Begeiste - Handelskammer dem Gemeinsamen Biblio- ven im Januar 2013 war Peter H. Greim, Se - rung. Mit diesem öffentlichen Konzert theksverbund der norddeutschen Bundes - nior des Konvents, der Hauptredner. Er trägt die Bremerhavener Wirtschaft seit länder (GBV) bei und zum anderen wurde knüpfte an das Jahresthema „Infrastruktur Jahren zum Gelingen des Musikfestes bei. eine neue Software (PICA) für Bibliothek – Wege für morgen“ des Deutschen Indus- Traditionell unterstützt auch die Handels - und Archiv eingeführt. Erstmals ist damit trie- und Handelskammertages an. Greim kammer Bremen das Musikfest. So stellt sie der Archivbestand der Handelskammer mit zeigte Defizite bei der Verkehrsinfrastruk - zur Großen Nachtmusik, dem vielbesuch - seinen bedeutenden Archivalien und Do - tur auf und kritisierte die Unterfinanzie - ten Auftakt des Musikfestes, ihre Räum - kumenten zur bremischen Handels- und rung. Er forderte geringere Planungs- und lichkeiten für Konzerte zur Verfügung. Wirtschaftsgeschichte seit dem Spätmittel - Vorlaufzeiten für die Infrastruktur-Projekte. alter online recherchierbar. Für den Biblio - Mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung Pressearbeit theksbestand war dies bereits vorher mög - seien unabdingbar. der IHK Bremerhaven lich. Das Archiv beantwortete eine große Professor Dr. Thomas Straubhaar, Direk - Im Jahr 2013 verschickte die IHK Bremer - Anzahl von Anfragen aus dem In- und tor des Hamburgischen Weltwirtschafts-In - haven mehr als 30 Pressemitteilungen und Ausland zur Kaufmanns- und Kammerge - stitutes (HWWI), hielt beim Herbstkonvent lud Journalisten zu rund zehn Pressege- schichte. Zahlreiche Besucher haben vor im Oktober das Hauptreferat. Er plädierte sprächen ein. Ort mit den Archivalien in diesem „Ge - unter anderem für die Globalisierung als dächtnis der Bremer Wirtschaft“ recher - wichtigen Motor zur Steigerung des Le - chiert. Ferner unterstützte das Archiv ei- bensstandards in Deutschland und Euro - ne Reihe von Publikationen und wissen - pa. Die Handelskammer Bremen und die schaftlichen Arbeiten mit Dokumenten IHK Bremerhaven unterstützen die Arbeit und Fotos. des HWWI vor allem als Gründungsmit - glied des Förderkreises der HWWI-Nieder - Firmenjubiläen: Würdigung für lassung Bremen. Der ehemalige Bremerha - lange bestehende Unternehmen vener IHK-Präsident Claus Brüggemann ist Die Handelskammer gratulierte 125 Un - Vorsitzender des Förderkreises, der den Sta - ternehmen mit einer Urkunde zum Firmen - tus eines Vereins hat. jubiläum. Diesen Service bietet sie allen Fir - Zum Gästeabend der IHK Bremerhaven men ab dem 25-jährigen Bestehen an. im Dezember konnte IHK-Präsident Ingo Auch für Unternehmen, die sich bei ihren Kramer Vizeadmiral Axel Schimpf begrü- Mitarbeitern für eine mindestens 25-jähri - ßen, den Inspekteur der Marine. Dieser ge Betriebszugehörigkeit bedanken möch - ging in seinem Vortrag unter anderem auf ten, stellt die Kammer Urkunden aus. 2013 den Personalmangel bei der Marine und waren das rund 1.000 Stück, etwa doppelt den anderen Teilstreitkräften ein. Außer - so viel wie 2012. dem beleuchtete er beispielsweise zum Teil sehr komplexe internationale Herausforde - rungen, auf die die Bundeswehr in Gegen - wart und Zukunft reagieren muss.

Jahresbericht 2013 47 Die Mitglieder des Arbeitskreises Gefahrgut trafen sich 2013 bei der Feuerwehr in Oldenburg.

Service

Sachkundeprüfungen und Bescheinigung hat in Bremen reibungslos Unterrichtungen im Lande Bremen geklappt. Es wurden mehr als 1.200 neue ADR-Bescheinigungen ausgestellt. Prüfer Bewachungsgewerbe Die Unterrich - der Handelskammer führten hierzu mehr tungsverfahren und Sachkundeprüfungen als 100 Prüfungstermine durch. Darüber im Bewachungsgewerbe wurden 2013 hinaus wurden mehr als 160 Gefahrgutbe - weitgehend wie im Vorjahr nachgefragt. Es auftragte in Bremen geprüft. In der IHK gab zwölf Unterrichtungsverfahren; 178 Bremerhaven wurden 217 Gefahrgutfahrer Teilnehmer wurden geschult (2012: 170 und sechs Gefahrgutbeauftragte geprüft. Teilnehmer). Bei den Sachkundeprüfungen gab es ein leichtes Plus: 2013 nahmen an Fach- und Sachkundeprüfungen für 18 Prüfungsterminen insgesamt 327 Per - Verkehrsunternehmer Unternehmen sonen teil (2012: 301 Personen). Die IHK des erlaubnispflichtigen Güter- oder Perso - Bremerhaven hat im Jahr 2013 bisher 14 nenverkehrs müssen über eine sachkundi - Unterrichtsverfahren (2012: 13) mit insge - ge Person verfügen. Die Handelskammer samt 133 Teilnehmern durchgeführt. Bei bescheinigte 2013 rund 80 Personen die den Sachkundeprüfungen nach § 34 a hierfür erforderliche fachliche Eignung. GewO gab 2013 einen bedeutenden An- Die IHK Bremerhaven prüfte acht Teilneh - stieg. So nahmen an den bisher 17 Termi - mer für den Bereich des Personenverkehrs. nen (2012:14) insgesamt 235 Personen (2012: 176) teil. Berufskraftfahrerqualifikation Im gewerblichen Personen- und Güterverkehr Gefahrgutschulungen und -prüfun - ist für Fahrer der Führerscheinklassen C gen Die IHK-Organisation ist in Deutsch - und D neben dem Führerschein eine zu - land zuständig für die Anerkennung und sätzliche Berufskraftfahrergrundqualifika - Überwachung der Schulungen für Gefahr - tion vorgeschrieben. 2013 haben rund 160 gutfahrer einschließlich der Abnahme der Teilnehmer eine entsprechende Prüfung Prüfungen und die Ausstellung der mitzu - bei der Handelskammer abgelegt. Bei der führenden Bescheinigungen. Seit dem 1. IHK Bremerhaven nahmen an 16 Prüfungs- Januar 2013 muss diese so genannte ADR- terminen 108 Personen teil. Schulungsbescheinigung als Scheckkarte mit eingedrucktem Lichtbild des Fahrers ausgestellt werden. Zur Umsetzung dieser neuen, international verbindlichen Vorga - ben hat die IHK-Organisation ein dezentra- les Ausstellungssystem geschaffen, um die Unternehmen flexibel und schnell bedie - nen zu können. Die Einführung der neuen

48 Jahresbericht 2013 Bild rechts: (v.l.) Die Bremer Junioren Sascha Füchtner, Patric Prim und Maren Schulz mit Karsten Nowak (2.v.r.); Bild ganz rechts: der Juniorenkreis in Bremerhaven

Die Juniorenkreise

Wirtschaftsjunioren gungen und Kulturveranstaltungen. Die Wirtschaftsjunioren der Handelskammer Bremen Zentrale – und damit die gesamte Koordi - der IHK Bremerhaven Nach 14 Jahren ist es den Wirtschaftsjuni - nation – der Hanseraumkonferenz wird im Im Jahr 2013 wurde Maria Groß zur Spre - oren (WJ) der Handelskammer Bremen ge - Haus Schütting sein. Dort findet auch ein cherin der Bremerhavener Wirtschaftsju- lungen, die Hanseraumkonferenz (HAKO) wesentlicher Teil der Kurse und Seminare nioren (WJ) gewählt. Unterstützt wurde sie 2014 wieder nach Bremen zu holen. Zur statt. Auch im Rathaus werden Veranstal - in ihrer Arbeit von Sebastian Dräger, der Vorbereitung haben die Junioren einen För - tungen angeboten. Ziel der Junioren ist es, 2012 Sprecher war, und von Marina Peters, derverein gegründet und Arbeitsgruppen das Land Bremen von seiner besten Seite der neu gewählten stellvertretenden Vor - für die Themen Tagesprogramm, Abend - zu zeigen und als bedeutenden deutschen sitzenden. Außerdem gehören Dr. Peter programm, Logistik, Kinderprogramm, Mar - Wirtschaftsstandort mit prägnanten Clus- Dahlke (Finanzen), Anika Maurer, Claudia keting, Finanzen und Sponsoring geschaf - tern zu präsentieren, aber auch um Fach - Haake und Pia Abendroth dem Vorstand fen. Außerdem wurde der Internetauftritt kräfte zu werden. an. www.hako2014.de programmiert. Die An - Bei der Vorbereitung arbeiten die Junio- Unter dem Jahresmotto: „Bremerhaven melde- und Buchungsplattform wurde im renkreise Bremen und Bremerhaven eng zu - – aktiv mitgestalten“ präsentierten die Ju - Herbst 2013 freigeschaltet. Mit Präsenta- sammen. Konferenzdirektor Thomas Gerk - nioren Bremerhaven als interessanten Wirt - tionsmappen werben die Junioren um Un - mann und die Sprecherin der Wirtschafts - schaftsstandort. Neben der Veranstaltungs- terstützer, um eine attraktiven und vielsei - junioren in Bremerhaven, Maria Groß, reihe „Bremerhaven goes Offshore“ des Ar - tige Hanseraumkonferenz in Bremen und haben eine Brücke zwischen beiden Krei - beitskreises Wirtschaft, dem alljährlichen Bremerhaven anbieten zu können. sen gebaut, die auch über die HAKO hin - Ball des Arbeitskreises Freizeit und dem Rund 650 Fach- und Führungskräfte aus Bestand haben wird. Das große En- monatlichen Gründer- und Unternehmer - des Hanseraums – von Flensburg bis Göt - gagement der Juniorenkreise wird auch treff wurde die Veranstaltung „Watt’s Up“ tingen und von Papenburg bis Greifswald – von der Wirtschaft honoriert, die die HAKO ein zweites Mal durchgeführt. Bremerha - werden vom 29. Mai bis 1. Juni 2014 in mit Sach- und Geldspenden unterstützt. ven richtet sie gemeinsam mit den Junio - Bremen zu Gast sein. Das Motto der HAKO Wenn auch der HAKO die größte Auf - ren Cuxhavens aus. Sie wurde 2013 mit 2014 lautet „Tradition trifft Moderne“. merksamkeit galt, so gab es doch weitere dem Hanseraumpreis in der Kategorie „Be- Zum Programm gehören eine Vielzahl von Projekte und Aktivitäten. So wurde bei - ruf und Familie“ ausgezeichnet. Seminaren, Workshops, Betriebsbesichti - spielsweise die Oldtimer-Rally „Tradition meets Style“ durchgeführt; der Erlös wurde sozialen Zwecken gespendet. Zudem initi - ierte der Juniorenkreis eine Gründermesse; seine Mitglieder führten zahlreiche Bewer - bungstrainings an Bremer Schulen durch, und daneben veranstalteten sie noch ein Schülerquiz mit anschließender Siegereh - rung im Haus Schütting.

Jahresbericht 2013 49 Ehrenamt, Geschäftsbereiche

Ehrenamt der Handelskammer Bremen

Das Ehrenamt in Bremen Mitglieder des Präsidiums Die Handelskammer ist die Selbstver- Christoph Weiss (Präses) waltung der bremischen Wirtschaft und Matthias Claussen (Vizepräses) wird von ihren mehr als 42.000 Mitglieds- Frank Dreeke (Vizepräses) unternehmen getragen. Aus diesem Kreis Eduard Dubbers-Albrecht (Vizepräses) engagieren sich mehr als 3.000 Personen Wiebke Hamm (Vizepräses) ehrenamtlich in der Handelskammer – in Otto Lamotte (Vizepräses) Arbeitskreisen, Ausschüssen und anderen Joachim Linnemann (Vizepräses) Gremien sowie als Prüfer und Sachver - Janina Marahrens-Hashagen (Vizepräses) ständige. Dem Plenum, dem höchsten Lutz H. Peper (Vizepräses) Kammergremium, gehören Einzelhändler Peter Schöler (Vizepräses seit dem 21.8.2013) und Inhaber mittelständischer Betriebe Dr. Patrick Wendisch (Vizepräses) ebenso an wie Vorstandsvorsitzende großer Bremer Unternehmen. Aus dem Plenum heraus werden das Präsidium und der Präses gewählt. Mitglieder des Plenums Joachim Linnemann (Vizepräses) Annette Bengs Janina Marahrens-Hashagen Ludwig Blomeyer (Vizepräses) Kay R. Brennecke Martin Marris Ursula Carl Carsten Meyer-Heder Matthias Claussen (Vizepräses) Hasso G. Nauck Dr. Günther W. Diekhöner Dr. Tim Nesemann Jens Dörken Lutz Oelsner Frank Dreeke (Vizepräses) Detlef Pauls Eduard Dubbers-Albrecht (Vizepräses) Lutz H. Peper (Vizepräses) Harald Emigholz Simon Reimer Berend Jürgen Erling Dr. Dietmar Ringel Hans Eulenbruch Angelika Saacke-Lumper Christian Freese Ralph Sandstedt Marco Fuchs Bernd Schmielau Christian von Georg Peter Schöler (Vizepräses seit Imke Goller-Wilberg dem 21.8.2013) Prof. Dr. Dietrich Grashoff Michael F. Schütte Wiebke Hamm (Vizepräses) Dirk Schwampe Peter Hoedemaker Tilman Sieglin Peter Hoffmeyer Michael Vinnen Dr. Stephan-Andreas Kaulvers Heinz-Jürgen Wagner Andreas Kellermann Christoph Weiss (Präses) Dr. Torsten Köhne Dr. Patrick Wendisch (Vizepräses) Otto Lamotte (Vizepräses)

50 Jahresbericht 2013 Geschäftsbereiche Bremen

Ausschüsse und Kommissionen Hauptgeschäftsführung Finanzausschuss Grundsatzfragen der Vorsitzender: Präses Christoph Weiss Wirtschafts- und Finanzpolitik Rechnungsführerin: Dr. Matthias Fonger (I. Syndicus) Vizepräses Janina Marahrens-Hashagen Kommission für den Jahresbericht I Standortpolitik, Häfen, Verkehr Vorsitzender: Präses Christoph Weiss Verkehrsgewerbe, Schifffahrt und Häfen, Mittelstandsausschuss Immobilienwirtschaft Vorsitzender: Andreas P. Berghöfer Dr. Andreas Otto (Syndicus) Ausschuss für Industrie, Umwelt- und Energiefragen II Industrie, Innovation und Umwelt Vorsitzende: Industrie, produktionsorientierte Vizepräses Janina Marahrens-Hashagen Dienstleistungen, IuK-Wirtschaft Ausschuss für Informations- Dr. Frank Thoss (ab 1.4.2013) technologie, Design und Medien Vorsitzender: Stefan Messerknecht, III International bis März 2013; ab April 2013: Vizepräses Groß- und Außenhandel Wiebke Hamm Volkmar Herr Außenwirtschaftsausschuss Vorsitzender: Vizepräses Matthias Claussen IV Einzelhandel, Tourismus, Recht Ausschuss für Häfen, Einzelhandel, Dienstleistungen, Tourismus Verkehr und Logistik Karsten Nowak Vorsitzender: Vizepräses Eduard Dubbers- Albrecht V Aus- und Weiterbildung Ausschuss für Einzelhandel Karlheinz Heidemeyer und verbraucherorientierte Dienstleistungen VI Zentrale Dienste Vorsitzender: Peter Schöler Günther Lübbe (Syndicus) Ausschuss für Stadtentwicklung und städtischen Verkehr VII Public Relations Vorsitzender: Dr. Stefan Offenhäuser (Syndicus) Vizepräses Joachim Linnemann Berufsbildungsausschuss Vorsitzender: Dr. Paul Benteler

Arbeitskreise – Arbeitskreis Kultur-Wirtschaft – ERFA-Kreis Ideenmanagement – ERFA-Kreis Umwelt, Energie – ERFA-Kreis Zoll – Arbeitskreis Gefahrgut – Arbeitskreis Tourismus – Arbeitsgruppe Prüfungswesen – Arbeitsgruppe Ausbildungsberatung und Eignung der Arbeitsstätte – Wirtschaftsjunioren

Jahresbericht 2013 51 Ehrenamt der IHK Bremerhaven

Die IHK Bremerhaven ist die Selbstver- Mitglieder der Vollversammlung Ausschüsse und Arbeitskreise waltung der Bremerhavener Wirtschaft. Jens Assheuer Absatzwirtschaft, Handel, Sie wird von mehr als 6.000 Mitglieds- Holger Bartels (ab 16.10.2013) Dienstleistungen unternehmen getragen. Aus diesem Kreis Norbert Blank Vorsitzender: Stephan Schulze-Aissen engagieren sich mehr als 640 Personen Claus Brüggemann (Vizepräsident) Berufsbildungsausschuss ehrenamtlich in den Arbeitskreisen, Aus - Bernhard Cordes (bis 11.12.2013) Vorsitzende: Ines Karger schüssen und anderen Gremien der IHK Dr. Peter Dahlke Fisch- und Lebensmittelwirtschaft- sowie als Prüfer und Sachverständige. Matthias Ditzen-Blanke licher Ausschuss Der Vollversammlung gehören Einzel - Hans-Joachim Fiedler (Vizepräsident) Vorsitzender: Heiko Frisch händler und Inhaber mittelständischer Ralf Forner Hafen- und Verkehrsausschuss Betriebe ebenso an wie Spitzen der Heiko Frisch Vorsitzender: Ferdinand Möhring großen Bremerhavener Unternehmen. Jens Grotelüschen Sachverständigen-Ausschuss Wolfgang Grube Vorsitzender: Heiko Damken Carsten J. Haake Tourismus-Ausschuss Dirk Kassen (bis 1.10.2013) Vorsitzender: Martin Seiffert Mitglieder des Präsidiums Andre Kiwitz Arbeitskreis Wirtschaftsstruktur der IHK Bremerhaven Ingo Kramer (Präsident) Region Bremerhaven Ingo Kramer (Präsident) Jörn Langfermann Arbeitskreis Kultur und Wirtschaft Claus Brüggemann (Vizepräsident) Klaus-Peter Miéville Arbeitskreis Energie Hans-Joachim Fiedler (Vizepräsident) Ferdinand Möhring Sprecher: Axel Siemsen Piet Rothe (Vizepräsident) Lutz Natusch ERFA-Kreis Gefahrgut Stephan Schulze-Aissen (Vizepräsident) Dr. Götz Pätzold ERFA-Kreis Sicherheitsgewerbe Hans-Christoph Seewald (Vizepräsident Thorsten Rönner ERFA-Kreis Umwelt ab dem 16.10.2013) Piet Rothe (Vizepräsident) ERFA-Kreis Zoll- und Außenwirtschaft Dr. jur. Joachim Ditzen-Blanke Nils Schnorrenberger (Ehrenpräsident) Michael Schoer Stephan Schulze-Aissen (Vizepräsident) Hans-Christoph Seewald (Vizepräsident ab dem 16.10.2013) Manfred de Vries Andreas Wencke

Geschäftsbereiche Bremerhaven

Hauptgeschäftsführung Grundsatzfragen, Standortpolitik, Tourismus, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung der Bremerhavener Wirtschaft Michael Stark Geschäftsbereich I Aus- und Weiterbildung, Handel, Recht, Existenzgründung und Unternehmensförderung Martin Johannsen Geschäftsbereich II International, Industrie, Umwelt/Energie, Förderverein Pro A 20 e. V. , Hafenanbindung Bremerhaven e. V. Wilfried Allers Geschäftsbereich III Zentrale Dienste Hans-Hermann Witthohn (bis 30.6.2013)

52 Jahresbericht 2013 Stellungnahmen

Bremen (Auswahl)

Gegenstand der Stellungnahme gerichtet an Gemeinsame Stellungnahme der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zum Strukturkonzept Land Bremen 2020 Versicherungssteuer auf Erlöspools in der Schifffahrt Bundesministerium der Finanzen Hafenpaket der EU EP-Abgeordneter Fleckenstein, IHK Nord IHK Nord-Positionspapier zur Nationalen Maritimen Konferenz Bundesregierung, Konferenzteilnehmer IHK Nord-Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013 / Kapitel 5 „Maritime Wirtschaft und Seehäfen“ IHK Nord Konjunkturumfrage Maritime Wirtschaft Frühjahr 2013 IHK Nord Konjunkturumfrage Maritime Wirtschaft Herbst 2013 IHK Nord Wohnen und Wohnungsbau in Bremen Bürgermeister Böhrnsen, Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Parteien Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes Bremen Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bebauungsplan 1288 (ehemalige Bremer Wollkämmerei) Bauamt Bremen-Nord Feldversuch Lang-Lkw Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Der Sena - tor für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Änderung der Bremischen Hafengebührenordnung Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Bebauungsplan 2439 – Änderung des Bebauungsplanes 2300, Bremen-Horn-Lehe zwischen Leher Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Heerstraße, Lilienthaler Heerstraße und Bundesautobahn A 27 19. Flächennutzungsplanänderung – Neustadt/Obervieland (Autobahneckverbindung A 281, 2. Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Baustufe; 2. Bauabschnitt) Busbahnhof Blumenthal „Ständer“ Amt für Straßen und Verkehr Vorhabenbezogener Bebauungsplan 52 (Verbrauchermarkt Farger Straße) Bauamt Bremen-Nord Rechtsabbieger zum Weserpark am Knotenpunkt Hans-Bredow-Straße/Thalenhorststraße an der BPR Beraten Planen Realisieren Dipl.-Ing. Bernd F. Zufahrt Weserpark Süd 1 Künne & Partner Gleisersatzbaumaßnahme in der Gröpelinger Heerstraße Bremer Straßenbahn AG Erschließung Graubündener Straße Amt für Straßen und Verkehr Neubau Schellackstraße BPR Beraten Planen Realisieren Dipl.-Ing. Bernd F. Künne & Partner Wilhelm-Kaisen-Brücke/Balgebrückstraße, Radwegfurtbegradigung und barrierefreie Amt für Straßen und Verkehr Gestaltung auf der Seite Tiefer 46. Änderung des Flächennutzungsplanes Bremen (Gesundheitspark Peenemünder Straße) Bauamt Bremen-Nord Bebauungsplan 2300 (Erschließung Mühlenviertel in Bremen-Horn-Lehe) M + O Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH Stellungnahme zur Verkehrsdurchsetzung der konturlosen Farbmarke „grün“ DIHK Verfahren zur Neuaufstellung des Landschaftsprogramms Bremen – Bereich der Stadtgemeinde Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen – frühzeitige Beteiligung der Träger öffentlicher Belange Konjunkturreport zum Jahresbeginn 2013, Frühjahr 2013, Sommer 2013, Herbst 2013 Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Senatorin für Finanzen, Senatskanzlei, Senat der Bremischen Bürgerschaft Wirtschaftspolitische Positionen 2014 DIHK Anträge auf Gewährung von Investitionszuschüssen an KMU über das Wirtschaftsförderung Bremen Landesinvestitionsförderungsprogramm (LIP) Stellungnahme zur Tragfähigkeit von Existenzgründungsvorhaben Agentur für Arbeit, Bremen Stellungnahmen zu Bürgschaftsanträgen Bürgschaftsbank Bremen GmbH Stellungnahmen zum Ortsgesetz zur Änderung des Ortsgesetzes über die Entsorgung von Abfällen Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in der Stadtgemeinde Bremen sowie zum Erlass der Gebührenordnung Positionspapier „Bürgerföderalismus – Ein Konzept zur Reform des föderalen Finanzausgleich“ Bremer Senat und DIHK Diverse Stellungnahmen zum handelspolitischen Ursprung Europäisches Parlament

Jahresbericht 2013 53 Stellungnahmen Bremen, Forts.

Stellungnahmen zu den Wirtschaftspolitischen Positionen DIHK Stellungnahmen zu den Europapolitischen Positionen DIHK Stellungnahmen zur Erteilung der Aufenthaltserlaubnis für eine selbstständige Gewerbeausübung Ausländerbehörde von Ausländern aus Nicht-EU-Staaten Stellungnahmen zur Gewährung eines Zuschusses im Rahmen der Richtlinien Messeförderung Wirtschaftsförderung Bremen Stellungnahmen zu verbindlichen Ursprungsauskünften DIHK

Bremerhaven (Auswahl)

Gegenstand der Stellungnahme gerichtet an Stellungnahme zu Flächennutzungsplanänderungen und Bebauungsplanentwürfen Stadtplanungsamt Bremerhaven Stellungnahmen zur Erteilung von Genehmigungen im Gelegenheitsverkehr mit Taxen Bürger- und Ordnungsamt Bremerhaven Stellungnahmen zur Erteilung von Genehmigungen von Linienverkehren mit Kraftomnibussen Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Stellungnahme zu Anträgen der Gewerbeausübung durch Ausländer Bürger- und Ordnungsamt Bremerhaven Anträge auf Gewährung von Investitionszuschüssen (GRW) BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Stellungnahmen zu Ausfallbürgschaften Bürgschaftsbank Bremen GmbH Stellungnahme zur Genehmigung von Gemeinschaftslizenzen im Güterkraftverkehr Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Stellungnahmen zum Handelsregister Amtsgericht Bremen Stellungnahmen zu Anträgen auf Erteilung einer Erlaubnis nach § 34 c der Gewerbeordnung Bürger- und Ordnungsamt Bremerhaven Stellungnahmen zu Anträgen auf Ausstellung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Jobcenter Bremerhaven Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Gewährung eines Zuschusses zur Förderung der Außenwirtschaft BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH Stellungnahme zum Bremischen Gesetz über die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft Stellungnahme zum Erlass einer Naturschutzgebietsverordnung „Luneplate“ Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in der Stadtgemeinde Bremerhaven Erlass einer Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Rohrniede - Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr rung“ in der Gemarkung Wulsdorf der Stadtgemeinde Bremerhaven in Zusammenhang mit den im par - allelen Verfahren befindlichen Bauleitplänen (13. Flächennutzungsplanänderung sowie Bebauungs - plan Nr. 444) im südlichen Stadtgebiet Bremerhavens Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Wulsdorf gemäß § 51 Amt Wasser- und Abfallwirtschaft Cuxhaven des Wasserhaushaltsgesetzes Einführung der getrennten Kanalbenutzungsgebühr Magistrat der Stadt Bremerhaven Wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren für den Neubau eines Offshore-Terminals in Bremerhave, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Antrag auf Erteilung eines wasserrechtlichen Planfeststellungsbeschlusses IHK-Studie „Die Wasserentnahmeentgelte der Länder – Ein Vergleich” IHK-Pfalz Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Strom 2014 NEP und DIHK Offshore-Netzentwicklungsplan O-NEP Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln und dem DIHK Betrieb von Anlagen (Arbeitsmittel- und Anlagensicherheitsverordnung – ArbmittV) Umfrage Gewerbliche Sammlungen, §§ 17 u. 18 KrWG – Termin 1.3.2013 DIHK IHK Energiewende-Barometer DIHK Entwurf Verordnung des BMWi zur Anerkennung von Managementsystemen als Voraussetzung DIHK für Entlastungen von der Strom-/Energiesteuer IHK Nord Positionspapier des Unternehmerkuratoriums Energie Monitoring-Umfrage-Ergebnisse für Norddeutschland (IHK-Nord-Region) IHK Nord IHK Nord Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013/ Kapitel 7: Energiepolitik IHK Nord DIHK-Positionspapier Strommarktordnung DIHK

54 Jahresbericht 2013 Impressum

Herausgeber Handelskammer Bremen Am Markt 13 28195 Bremen Telefon 0421 3637-0 www.handelskammer-bremen.de [email protected]

Industrie- und Handelskammer Bremerhaven Friedrich-Ebert-Str. 6 27570 Bremerhaven Telefon 0471 92460-0 Fax 0471 92460-90 www.bremerhaven.ihk.de [email protected]

Redaktion Dr. Stefan Offenhäuser

Grafik, Realisation presse,contor Dr. Christine Backhaus

Fotonachweis Frank Pusch, Jörg Sarbach, Helmut Gross, Antje Schimanke, Peter Adamik, Deutsche Telekom Stiftung, datev, B.E.G.IN, Jacobs University Bremen, DB AG, Jan Rathke/Messe Bremen, Pitopia, Flughafen Bremen, Matthias Haase/ Übersee-Museum

Druck Druckerei Asendorf

Januar 2014 www.handelskammer-bremen.de www.bremerhaven.ihk.de