Jahresbericht 2013 3 Konjunkturbericht 2013
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Jahresbe2ri0ch1t3 Schwerpunktthemen Modell für die Zukunft: die „Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven“ Bildung und Migration: Potenziale und Chancen für den Wirtschaftsstandort Vorschläge der Bremer Wirtschaft zur föderalen Finanzreform 2020 Offshore-Windenergie – Klimastadt Bremerhaven Inhalt Vorwort 3 Konjunkturbericht Weltwirtschaft, Bremen, Prognose 4 Schwerpunktthemen Modell für die Zukunft: die „Handelskammer Bremen Bremen _Bremerhaven – IHK für Bremen und Bremerhaven“ 6 Bildung und Migration: Potenziale und Chancen für den Wirtschaftsstandort 9 Vorschläge der Bremer Wirtschaft zur föderalen Finanzreform 2020 12 Offshore-Windenergie – Klimastadt Bremerhaven 15 Leistungsbilanzen Standortpolitik, Häfen, Verkehr 18 Bremen_Bremerhaven Industrie, Innovation, Umwelt 26 Aus- und Weiterbildung 29 International 33 Starthilfe und Unternehmensförderung 38 Einzelhandel, Tourismus, Recht 40 Public Relations 45 Service 48 Juniorenkreise 49 Ehrenamt, Das Ehrenamt in Bremen 50 Geschäftsbereiche, Ausschüsse und Kommissionen Stellungnahmen der Handelskammer Bremen 51 Geschäftsbereiche Bremen 51 Das Ehrenamt in Bremerhaven 52 Ausschüsse und Arbeitskreise der IHK Bremerhaven 52 Geschäftsbereiche Bremerhaven 52 Ausgewählte Stellungnahmen 53 Impressum 55 Titelbild Schütting-Projektion, Rotorblätter, Jacobs University Vorwort 2013 ist für die Geschichte des bremischen Kammerwesens ein ganz besonderes Jahr. Das Plenum der Handelskammer Bremen und die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven haben am 21. August beschlossen, mit Wir - kung zum 1. Januar 2016 eine gemeinsame Kammer zu bilden. Künftig wird die „Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven“ die Stimme der Wirtschaft im Land Bremen sein. Sie gewinnt damit an Überzeugungskraft im politischen Dialog und an Attraktivität als Dienstleisterin für die Unternehmen. Mit ihrem gebündelten Know-how wird sie landesweit die großen Zukunftsthemen mitgestalten können. Eines dieser Zukunftsthemen ist die Bildungspolitik. Sie betrifft beide Städte gleichermaßen. Die Handelskammer Bremen und die IHK Bremerhaven engagieren sich seit vielen Jahren für eine bessere Aus- und Weiterbildung und eine höhere Schulqualität. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist für (v.l.) Dr. Matthias Fonger, Christoph Weiss, Ingo Kramer, Michael Stark einen Wirtschaftsstandort essentiell. Dabei richten wir unser Augenmerk nicht nur auf die schulische und betriebliche Ausbil - dung. Wir müssen auch die großen Potenziale ausschöpfen, die Jugendliche mit ausländischen Wurzeln für unseren Standort Bremen und Bremerhaven bekommen eine gemeinsame, bieten. Bremen ist ein weltoffener und internationaler Handels - starke und durchsetzungsfähige Kammer. Dass uns dieser Zu - standort. Er muss alles dafür tun, möglichst viele Jugendliche, sammenschluss gelungen ist, kann auch Vorbild sein für die die Verständnis für mehrere Kulturen haben, gut zu integrieren. Politik. Das Bundesland Bremen braucht dringend strukturelle Reformen – Reformen, die helfen, die öffentlichen Haushalte zu Ein zweites großes Thema, mit dem sich die Kammern sehr konsolidieren, den Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, und intensiv befassen, ist die anstehende Föderalismusreform. Dazu damit die Zukunftsfähigkeit und die Selbstständigkeit haben wir in enger Abstimmung mit der Handelskammer Ham - unseres Bundeslands zu sichern. burg eine eigene, wissenschaftlich fundierte Position erarbeitet. Das bestehende Bund-Länder-Finanzsystem muss ab 2020 – Christoph Weiss Präses nicht nur in bremischem Interesse – so gestaltet sein, dass es Ingo Kramer Präsident das Wachstum der Länder stärkt und dass sich dieses durch die Dr. Matthias Fonger Hauptgeschäftsführer, I. Syndicus daraus resultierende zusätzliche Steuerkraft jedes einzelne Bundesland auch lohnt. Michael Stark Hauptgeschäftsführer Jahresbericht 2013 3 Konjunkturbericht 2013 Die Rückkehr Die europäischen Volkswirtschaften sind Die gute Beschäftigungsentwicklung schlug zur Normalität gerade erst aus dem Gröbsten herausge - sich aber nicht vollständig in sinkenden Ar - · D ie Weltwirtschaft hat im Verlauf des kommen. Zwar haben viele Länder ihre beitslosenzahlen nieder, weil die Neuein - Jahres 2013 die konjunkturelle Schwäche - Haushalte bereits ordentlich konsolidieren stellungen häufig aus der Arbeitsmarktre - phase langsam überwunden. Dank eines können, doch bleibt bei der Öffnung von serve getätigt wurden bzw. vor allem Zu - guten zweiten Halbjahrs konnte das Märkten, den notwendigen Reformen der wanderer und Pendler davon profitierten. Wachstumstempo des Vorjahres mit einer Arbeitsmärkte und dem Abbau von büro - Stockend verlief die Konjunktur in der Rate von knapp mehr als zwei Prozent weit - kratischen Hürden noch einiges zu tun. Die Industrie. Insbesondere aufgrund nachlas - gehend gehalten werden. Auch der Welt - ersten Monate des Jahres waren schwierig, sender Impulse aus der Eurozone schloss handel hat sich sukzessive erholt. Auf so dass das BIP auf Jahressicht noch kein diese das Jahr mit einem Umsatzrückgang Jahressicht ist ein Zuwachs von gut zwei Plus schreiben wird. Vor allem Griechen - ab. Sinkende Umsatzerlöse verzeichneten Prozent möglich. lands, Italiens, Portugals und Spaniens Teile des Ernährungsgewerbes, der Fahr - Das hohe Expansionstempo in den Wirtschaft sowie die Wirtschaft der Nieder- zeugbau, die Hersteller von Gummi- und Schwellenländern hat nachgelassen. Gerade lande sind 2013 geschrumpft. Zuwächse Kunststoffwaren und die Branchen Glas, die BRICS-Nationen mussten ihre Wachs - gab es dagegen in England, Frankreich, Keramik und Verarbeitung von Steinen und tumsmodelle überdenken und Reformen Österreich und der Schweiz sowie in den Erden. Etwa auf Vorjahresniveau hielten anpacken. China steckt bereits mitten in skandinavischen Staaten. sich die Umsätze in der Fischverarbeitung, diesen Reformprozessen. Indien und Brasi - Die deutsche Konjunktur erholte sich der chemischen Industrie sowie im Textil- lien sind zumindest bemüht, ihre Standort - nach einem schwachen ersten Halbjahr und Bekleidungsgewerbe. Aufwärtsgerich - bedingungen zu verbessern, bleiben bei und schloss dieses mit einem Zuwachs der tet war der Trend dagegen im Maschinen - den wirtschaftspolitischen Reformen aber Wirtschaftsleistung von 0,3 Prozent ab. Vor bau, bei den Herstellern von Backwaren hinter den Erfordernissen zurück. allem die Inlandsnachfrage erwies sich als sowie in Teilen der Elektroindustrie. Kräftige Die Vereinigten Staaten sind vor allem Stütze. Rund 250.000 zusätzliche Arbeits - Zuwächse erzielten insbesondere die Her - im Hinblick auf Energiekosten attraktiver plätze und steigende Einkommen bildeten steller von Metallerzeugnissen. Die Beschäf- geworden. Sie nutzen zunehmend die Chan- mit nur leicht steigenden Verbraucherprei - tigtenbilanz war insgesamt ausgeglichen. cen, die aus der Stärkung der industriellen sen ein gutes Konsumumfeld. Der Export Die Baubranche verzeichnete nach ei- Basis hervorgehen, und verzeichnen insge - in die EU entwickelte sich rückläufig. nem frostigen Jahresanfang eine befriedi - samt ein moderates Wachstum. Auch der Schwächere Zuwachsraten als in den Vor - gende Entwicklung. Das niedrige Zinsni - Arbeitsmarkt erholt sich weiter, zu guten jahren wies das Auslandsgeschäft mit den veau und energetische Sanierungsmaßnah- Teilen auch infolge des Niedriglohnberei - Emerging Markets auf, so dass im Gesamt - men sorgten weiter für Impulse. Freundlich ches. Zugleich ist aber das Staatsdefizit jahresdurchschnitt nur ein marginaler Zu - verlief die Geschäftsentwicklung in der weiter erheblich gestiegen. wachs von 0,2 Prozent zu Buche steht. Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Das nach Premierminister Shinzo Abe Im Dienstleistungssektor lag das Ex - getaufte neue japanische Wirtschaftspoli - Bremen: Industrie pansionstempo weiter im Plus. Allgemein tik-Paradigma Abenomics hat noch nicht bremst BIP-Anstieg freundlich entwickelte sich das Geschäfts - die erhofften nachhaltigen Effekte auf die Bremen ist in der ersten Jahreshälfte 2013 klima der unternehmensbezogenen Diens- Volkswirtschaft entfaltet. Wichtige Struk - konjunkturell nicht vorangekommen, hat te, so zum Beispiel in der Medien- und IT- turreformen sind ausgeblieben. aber im weiteren Jahresverlauf Boden gut - Wirtschaft. Der Bremen-Tourismus ver - gemacht und seine Wirtschaftsleistung ausgeweitet. Die Zahl der sozialversiche - rungspflichtig Beschäftigten stieg weiter. 4 Jahresbericht 2013 Die Weltkonjunktur zieht an, die maritime Wirtschaft ist wieder zuversichtlicher geworden. buchte eine positive Entwicklung. Sowohl ritimen Wirtschaft für 2014 deutlich zuver - Aber auch der Konsum wird zum Wachs - der innerdeutsche Tourismus als auch die sichtlicher ausfallen lassen. tum beitragen, sofern die Rahmenbedin - Anreise von Auslandsgästen trugen zu ei- Der stationäre Einzelhandel erholte gungen dies ermöglichen. nem Anstieg bei, der die Konjunktur der sich insgesamt nur leicht. Steigende Be - Eine große Bedeutung kommt der Wirt - Hoteliers stützte. Die Gastronomie zeigte schäftigung und höhere Einkommen eröff - schafts- und Finanzpolitik der neuen Bun - sich angesichts eines anhaltenden Kosten - neten den Verbrauchern zwar zusätzliche desregierung zu. Mit den wachstumsbe - drucks dagegen weiter skeptisch. Die Kre - Spielräume, doch davon hat vor allem der dingt steigenden Staatseinnahmen kön - ditwirtschaft vermeldete ebenfalls einen Dienstleistungskonsum profitiert. Zudem nen unter Verzicht auf neue Schulden und rückläufigen Geschäftstrend. Für Belastun - setzt der Internethandel