Die Gemeinden Der Nordstad
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Die Gemeinden der Nordstad Am 1. Februar 2011 lebten 22 349 Personen in den demjenigen des Großherzogtums insgesamt (+16.6%). Gemeinden der Nordstadt, das sind 7.2% mehr als Mit einem Ausländeranteil von 39.0% erreicht die Nord- zehn Jahre zuvor. Überdurchschnittlich wuchsen stad nahezu den Landeswert (43.0%), lediglich in Er- dabei die vier Gemeinden mit den wenigsten Ein- peldange ist der Ausländeranteil mit 25.8% deutlich wohnern, wohingegen Diekirch (+4.1%) und Ettel- niedriger. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 228 Perso- brück (+6.6%) unter dem Durchschnitt lagen. Ver- nen pro Quadratkilometer in der Nordstad nur wenig glichen mit dem Großherzogtum insgesamt über dem Wert im Großherzogtum insgesamt (198 Per- (+16.6%) ist die Nordstad jedoch deutlich weniger sonen), allerdings unterscheiden sich die einzelnen gewachsen. Der Altersaufbau der Einwohner der Gemeinden der Nordstad stark voneinander: Diekirch Nordstad entspricht weitgehend dem des ganzen und Ettelbrück erreichen mehr als das Zweieinhalbfa- Landes. Allerdings gibt es bedingt durch den Mili- che des Landeswertes, die vier anderen Gemeinden tärstandort Diekirch in der Nordstad mehr junge liegen deutlich darunter – Bettendorf etwa ist nur un- Männer. Getrennt nach Luxemburgern und Auslän- gefähr halb so dicht besiedelt wie das Großherzogtum dern sind die Luxemburger in den älteren Kohorten insgesamt. überrepräsentiert, die Ausländer vor allem in den mittleren Kohorten. Bei den Kindern und Jugendli- Tabelle 1 : Die Gemeinden der Nordstad im Überblick chen gleichen sich die Anteile wieder an. 60.9% der Bevölkerungs- Einwohner in der Nordstad sind Luxemburger, Einwohner Einwohner Δ Ausländer dichte 24.1% sind Portugiesen, alle anderen Nationalitäten 2001 2011 (in %) (in %) (Ew./km²) kommen zusammen auf 15.0%. Die Wohnsituation Bettendorf 2 314 2 489 +7.6% 41.5% 107 (Wohneigentum, Wohnfläche, Haushaltsgröße) Colmar-Berg 1 711 1 919 +12.2% 39.2% 156 Diekirch 6 068 6 318 +4.1% 38.2% 509 unterscheiden sich kaum von derjenigen im gesam- Erpeldange 2 061 2 295 +11.4% 25.8% 128 ten Land, allerdings sind die Kaltmieten mit 737 € in Ettelbrück 7 344 7 831 +6.6% 43.3% 516 der Nordstad deutlich niedriger als im Landes- Schieren 1 358 1 497 +10.2% 36.7% 144 Nordstad 20 856 22 349 +7.2% 39.1% 228 durchschnitt (888 €). Wenige Unterschiede gibt es Großherzogtum 439 539 512 353 +16.6% 43.0% 198 hinsichtlich der Zusammensetzung der Haushalte. Größere Unterschiede gibt es jedoch bei den for- Quelle : STATEC – RP 2001/2011 malen Bildungsabschlüssen. Während im Großher- zogtum nur etwas mehr als ein Drittel der Einwoh- Im Zeitraum 1851–2011 ist die Einwohnerzahl in ner Bildungsabschlüsse der niedrigsten Kategorie Luxemburg um rund das 2.6-Fache gestiegen. In der haben (34.5%), sind es in der Nordstad 42.1%. Bei Nordstad wuchs die Einwohnerzahl dagegen um das den mittleren Abschlüssen unterscheiden sich 2.3-Fache, wobei sich die einzelnen Gemeinden unter- beide Gebiete kaum. Hohe formale Bildungsab- schiedlich entwickelt haben (Abbildung 1): Während schlüsse haben in der Nordstad hingegen nur Ettelbrück und Diekirch im Jahr 1851 annähernd gleich 18.8%, aber 27.1% der Gesamtbevölkerung. viele Einwohner hatten (2 699 bzw. 2 846), stieg die Einwohnerzahl in Ettelbrück bis zum im Jahr 1947 auf Entwicklung und Stand der Bevölkerung 4 452 an, wohingegen es in Diekirch nur 3 809 Einwoh- ner waren. Zwischen 1947–2011 ist Ettelbrück erneut stärker gewachsen (+75.9%) als Diekirch (+65.9%). In Die Bevölkerungszahl in der Nordstad ist zwischen den Bettendorf fiel die Einwohnerzahl zwischen 1851–1947 Volkszählungen 2001 und 2011 um 7.2% auf 22 349 von 1 885 auf 1 457 Personen, um bis zum Jahr 2011 Einwohner gestiegen. (Tabelle 1). Innerhalb der Nord- auf 2 489 (+70.8%) zu steigen. Zwischen 1851–1991 stad sind die vier Gemeinden mit den wenigsten Ein- haben sich die drei Gemeinden Colmar-Berg, Erpeld- wohnern (Bettendorf, Colmar-Berg, Erpeldange und ange und Schieren nahe-zu gleich entwickelt: Von 1851 Schieren) prozentual stärker gewachsen als die größe- bis 1960 blieben die Einwohnerzahlen in allen drei Ge- ren Gemeinden Diekirch und Ettelbrück (Spalte „Δ %“). meinden fast konstant, von 1960–1991 wuchsen sie Dennoch lag das Wachstum in jeder Gemeinde unter nahezu linearen. Zwischen 1991–2011 haben sich die Premiers résultats : Die Gemeinden der Nordstad drei Gemeinden jedoch unterschiedlich entwickelt: Die Alterspyramide der Einwohner der Nordstad ent- Während Colmar-Berg um 38.6% wuchs, waren es in spricht oberhalb der 45-Jährigen nahezu derjenigen der Schieren nur 15.8%, aber 48.3% in Erpeldange. Gesamtbevölkerung. Unterhalb dieser Marke unter- scheiden sie sich jedoch: Gegenüber der Gesamtbevöl- Abbildung 1 : Bevölkerungswachstum von Diekirch und der kerung sind die 30–44-Jährigen in der Nordstad unter- Nordstad repräsentiert. Stark überrepräsentiert sind hingegen Männer der Altersgruppe 20–25 Jahre, was durch die 9 000 8 000 Soldaten der Herrenberg-Kaserne in Diekirch zu erklä- 7 000 ren ist. Etwas unterrepräsentiert in der Nordstad sind 6 000 hingegen die Kinder bis zu 10 Jahren. 5 000 4 000 Bevölkerung 3 000 Abbildung 3 zeigt ebenfalls die Alterspyramide der Be- 2 000 völkerung Nordstad, allerdings getrennt nach Luxem- 1 000 burgern und Ausländern. Die Altersstruktur der Einwoh- 0 ner mit luxemburgischem Pass ist in etwa spindelförmig 1851 1901 1951 2001 Colmar-Berg Erpeldange mit einer Einkerbung in der Mitte: Die Jahrgänge zwi- Schieren Bettendorf schen 20 und 80 Jahren sind mehr oder weniger gleich Ettelbruck Diekirch stark vertreten – mit Ausnahme der 25–45-Jährigen, diese Gruppe ist etwas schwächer vertreten. Oberhalb Quelle : STATEC – RP 1875-2011 von 80 Jahren und unterhalb von 20 Jahren sind die Altersgruppen dann immer geringer besetzt, lediglich Altersaufbau unterhalb von 5 Jahren sind die Kohorten wieder etwas größer. Oberhalb von 80 Jahren wird die Alterspyra- Abbildung 2 zeigt die Alterspyramide des Jahres 2011 mide auch immer asymmetrischer: Es gibt deutlich der Einwohner der Nordstad (transparente Balken mit mehr Luxemburgerinnen als Luxemburger in diesem rotem Rand) im Vergleich zur Gesamtbevölkerung Alter. Eine weitere Asymmetrie ergibt sich wie erwähnt (transparente Balken mit schwarzem Rand). Da beide bei Luxemburgern zwischen 20–25 Jahren durch die in Gruppen unterschiedlich groß sind, werden die Anteile Diekirch stationierten Sol-daten. der Männer und Frauen eines Jahrgangs an der jeweili- gen Gruppe insgesamt ausgewiesen. In der Gesamtbe- Abbildung 3 : Alterspyramide der Bevölkerung der Nordstad völkerung ist jeder Jahrgang der Altersgruppe 0–25 getrennt nach Luxemburgern und Ausländern Jahre in etwa gleich stark, in der Altersgruppe 26–45 105 1906 Jahre sind die älteren Jahrgänge tendenziell stärker 100 1911 besetzt und ab 46 Jahren nehmen sie relativ gleichmä- 95 1916 90 Männer Frauen 1921 ßig ab. 85 1926 80 1931 75 1936 70 1941 Abbildung 2 : Alterspyramide der Bevölkerung der Nordstad und 65 1946 der Gesamtbevölkerung 60 1951 55 1956 Alter 50 1961 45 1966 105 1906 40 1971 Geburtsjahr 100 1911 35 1976 95 1916 30 1981 90 Männer Frauen 1921 25 1986 85 1926 20 1991 80 1931 15 1996 75 1936 10 2001 70 1941 5 2006 65 1946 0 2011 60 1951 2.00 1.50 1.00 0.50 0.00 0.50 1.00 1.50 Alter 55 1956 50 1961 Ausländer Ausländerinnen 45 1966 40 1971 Geburtsjahr Luxemburgerinnen Luxemburger 35 1976 30 1981 25 1986 Quelle : STATEC - RP 2011 20 1991 15 1996 10 2001 5 2006 Die Pyramide der Ausländer ist demgegenüber nahezu 0 2011 symmetrisch und sie hat eine völlig andere Form: Bei 1.50 1.00 0.50 0.00 0.50 1.00 1.50 Nordstad (Männer) Nordstad (Frauen) den Ausländern sind fast alle Kohorten oberhalb von 55 G-D L (Männer) G-D L (Frauen) Jahren gegenüber den Luxemburgern unterrepräsen- tiert, wohingegen sie darunter fast durchgängig überre- Quelle : STATEC - RP 2011 präsentiert sind. Besonders stark vertreten sind die mittleren Kohorten von 30–50 Jahren. Je jünger die Kohorten sind, desto mehr gleichen sich die Anteile von Luxemburgern und Ausländern an. Premiers résultats : Die Gemeinden der Nordstad Zusammensetzung nach Nationalität Tabelle 3 : Kennzahlen zur Wohnsituation in Privathaushalten Nordstad Großherzogtum Insgesamt leben 92 verschiedene Nationalitäten in der Bezogen auf Individuen Nordstad, im Jahr 2001 waren es lediglich 62. Mehr als Wohneigentum 67.9% 73.0% die Hälfte der Einwohner dort sind Luxemburger (Ta- Mietfrei 2.10% 2.1% belle 2). Mit deutlichem Abstand folgen die Portugiesen, Mieter 30.0% 24.7% die fast ein Viertel der Einwohner stellen. Damit gehö- Einpersonenhaushalte 12.9% 13.8% ren 85.0% der Einwohner zu den größten zwei Nationa- Bezogen auf alle Haushalte Wohnfläche 124.8 m² 129.9 m² litäten – alle anderen Nationalitäten weisen Werte im Haushaltsgröße 2.48 2.41 niedrigen einstelligen Bereich oder darunter auf. Vergli- Wohnfläche/Kopf 63.2 m² 64.1 m² chen mit 2001 ist die Zahl der Luxemburger um 2.1% Bezogen auf Mieterhaushalte gestiegen, die Zahl der Portugiesen stieg dagegen um Kaltmiete 737.06 € 887.77 € 22.6%, die der Kapverdier sogar um 28.8%. Gesunken Gemietete Fläche 82.3 m² 83.5 m² ist hingegen die Zahl der Italiener, Franzosen, Deut- Miete/m² (Ø) 10.69 € 12.45 € schen, Belgier und der Niederländer. Miete/m² (Median) 9.93 € 11.48 € Quelle : STATEC - RP 2011 Tabelle 2 : Nationalitäten in der Nordstad Rang Nationalität Anzahl Anzahl Anteil Änderung zu Zusammensetzung und Größe der Haushalte 2011 (Rang 2001) 2001 2011 2011 2001 1. Luxemburger (1) 13 341 13 616 60.9% +2.1% In der Nordstad leben 15.5% der Einwohner in soge- 2. Portugiesen (2) 4 403 5 396 24.1% +22.6% 3 3. Italiener (3) 606 509 2.3% -16.0% nannten « Nichtfamilienhaushalten » , im Land insge- 4. Kapverdier (6) 323 416 1.9% +28.8% samt sind es nur etwas mehr (Tabelle 4). Bei den 5. Franzosen (4) 417 412 1.8% -1.2% Nichtfamilienhaushalten handelt es sich hauptsächlich 6.