Korrespondenzorte Zur Ausstellung HEINRICH I
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Korrespondenzorte zur Ausstellung HEINRICH I. IN QUEDLINBURG 19. Mai 2019 bis 2. Februar 2020 in Schlossmuseum und Stiftskirche der Welterbestadt Quedlinburg www.heinrich2019.de Inhalt Grußwort 5 Heinrich I. in Quedlinburg – Sonderausstellung in Schlossmuseum und Stiftskirche 6 Königsorte – auf den Spuren Heinrichs I. in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen 8 Bad Gandersheim – Portal zur Geschichte – Sammlung Frauenstift Gandersheim 12 Quedlinburg – St. Wiperti 14 Merseburg – Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg 16 Halberstadt – Dom und Domschatz 18 Wallhausen – Schloss Wallhausen 20 Tilleda – Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda 22 Werla – Archäologie- und Landschaftspark Werla 24 Memleben – Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben 26 Wendhusen bei Thale – Kloster Wendhusen 28 Magdeburg – Dom und Dommuseum Ottonianum Magdeburg 30 Merseburg – Dom St. Johannes und St. Laurentius 32 Gernrode – Stiftskirche Sankt Cyriakus 34 Quedlinburg – Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg 36 Touristische Empfehlung Reiseempfehlungen zu den Königsorten 38 Straße der Romanik 40 Detailkarte Quedlinburg 42 Impressum/Bildnachweis 43 Quedlinburg, Stiftsberg von Westen 2 3 Grußwort Für Sachsen-Anhalt bietet das Jahr 2019 eine ganze Reihe bedeutender histori- scher Jubiläen. So erfährt das 100. Gründungsjahr des Bauhauses bereits große internationale Aufmerksamkeit. Die Wendezeit in der DDR und der Mauerfall im Herbst 1989 jähren sich zum 30. Mal und laden gleichermaßen dazu ein, sich an diese Zeit des Aufbruchs zu erinnern und eine Bilanz des seitdem Geleisteten zu ziehen. Einen ganz besonderen Bezug zu Sachsen-Anhalt hat aber der 1.100. Jah- restag der Königserhebung Heinrichs I. in Quedlinburg. Die Krönung Heinrichs zum König der Sachsen und Franken im Jahr 919 steht am Anfang der Entstehung des deutschen Staates. Sie markiert zugleich den Beginn der Herrschaft der ottonischen Könige und Kaiser, die in ununterbrochener Folge Bild bis 1024 andauerte und die Geschichte Europas richtungsweisend beeinflusste. Heinrichmedaillon Ihr ist nicht zuletzt das erste Aufblühen der Kulturlandschaft im heutigen Sach- sen-Anhalt zu verdanken. So hat auch Quedlinburgs Rang als Welterbestadt seine Ursprünge bei Heinrich I., der die Stadt zu seinem bevorzugten Aufenthalt wählte und sich in der Stiftskirche bestatten ließ. Diese enge Verbundenheit des Königs mit der Stadt am Harz ist Anlass für die zweiteilige Sonderausstellung „Heinrich I. und Quedlinburg“, die vom 19. Mai 2019 bis zum 2. Februar 2020 in Schlossmuseum und Stiftskirche zu besichtigen ist. Auch über die Welterbestadt hinaus wurde die Kulturlandschaft des Harzes blei- bend von Heinrich I. und seinen Nachkommen geprägt. An vielen, bisweilen ver- borgenen Orten wird heute noch die Geschichte dieser Zeit spürbar – entweder durch erhaltene Bau- und Kunstwerke oder durch Kultureinrichtungen, die in Aus- stellungen, Veranstaltungen und anderen Angeboten auf engagierte Weise das historische und kulturelle Erbe Sachsen-Anhalts pflegen. Das vom Zentrum für Mittelalterausstellungen konzipierte Projekt „Königsorte. Auf den Spuren Heinrichs I. in Sachsen-Anhalt“ lädt dazu ein, diese Orte zu besu- chen und den Reichtum der Geschichte Sachsen-Anhalts entlang der „Straße der Romanik“ zu erleben. So wird die Quedlinburger Ausstellung mit der Region und ihrem mittelalterlichen Erbe verbunden, die sich den Kulturreisenden als dauer- haft lohnendes Ziel präsentieren. Heginric-Medaillon (919 – 936) aus Silber, Schmuckstück mit dem Brustbild von König Heinrich I., Rainer Robra Durchmesser des Originals 5 cm Staats- und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt 4 5 Schlossmuseum und April – Oktober Di.–So. 10:00 – 18:00 Uhr Stiftskirche St. Servatii Letzter Einlass 17:00 Uhr / November – März Schlossberg 1 | 06484 Quedlinburg Heinrich I. in Quedlinburg Di.–So. 10:00 – 16:00 Uhr / Letzter Einlass 15:00 Uhr Tel. 03946-905681 Eintritt: 9,50 €, erm. 7,50 € / bis 18 Jahre und [email protected] Sonderausstellung in Schlossmuseum und Stiftskirche mit nachweislichem Vornamen Heinrich frei www.heinrich2019.de 1 2 3 Als Heinrich I. aus der Familie der Liudolfinger im Ausgehend von den politischen Umständen, die den ersten Herrschaftsantritt ei- Jahr 919 zum König erhoben wurde, war er der erste nes Sachsen im ostfränkischen Reich ermöglichten, werden die erfolgreichen poli- Sachse auf dem Thron des ostfränkischen Reiches. Er tischen Strategien Heinrichs angesichts rivalisierender Kräfte in Mitteleuropa und stieg zum mächtigsten Herrscher im damaligen Euro- der ständigen Bedrohung durch die ungarischen Reiternomanden vorgestellt. Am pa auf und wurde zum Begründer einer neuen Herrscherdynastie, den Ottonen. Ende seines Lebens stand er auf dem Höhepunkt seiner Macht und wählte Qued- Mit Quedlinburg verbindet ihn nicht nur der legendenhafte Ort seiner Königs- linburg zur Grabstätte. erhebung, der Finkenherd, sondern auch eine dauerhafte Erinnerung über seine Grablege und das dort gegründete Damenstift. Dieses Stift, das die Ottonen reich Hier nimmt das zweite Kapitel „Am Anfang war das Grab“ am Ort der Grablege in mit Privilegien, Besitzungen und Reliquien ausstatteten, wurde zugleich zur wirt- der Stiftskirche seinen Ausgangspunkt. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschich- schaftlichen Keimzelle der mittelalterlichen Stadt Quedlinburg und damit auch te des Kanonissenstifts, das Kaiser Otto der Große zur Memoria seines Vaters zur Grundlage des heutigen Welterbes. Das 1.100jährige Thronjubiläum Heinrichs I. Heinrich I. auf dem Stiftsberg gründete. Es wurde zunächst von Heinrichs Witwe im Jahr 2019 feiert die Welterbestadt mit einer Sonderausstellung am authenti- Mathilde geführt. Es sollte zu einem zentralen familiären Memorialort der ottoni- schen Ort der Geschichte. schen Dynastie werden und erhebliche reichspolitische Bedeutung erlangen. Die Ausstellung zeigt auf, wie das Quedlinburger Stift durch die Ottonen ausge- Das erste Kapitel im Schlossmuseum beschäftigt sich unter dem Titel „919 – stattet und privilegiert wurde. Sie geht der Frage nach, welche Bedeutung König plötzlich König“ mit dem Leben, Wirken und der Persönlichkeit Heinrichs I., um Heinrich I. für das Damenstift über die Jahrhunderte seines Bestehens hatte und den sich viele Mythen und Legenden ranken. Außerdem wird König Heinrichs I. beleuchtet, wie sich Menschen heute mit dem Gedenken an König Heinrich I. aus- Herrschaftszeit beleuchtet. einandersetzen. 1 Goldscheibenfibel (7. Jhd.) | 2 Kamm Heinrichs I. | 3 Stiftskirche, Krypta 6 7 Heinrich I., Quedlinburg und Sachsen-Anhalt Die Geschichte König Heinrichs I. und der Dynastie der Ottonen ist eng mit der Landesgeschichte des heutigen Sachsen-Anhalts verbunden. Eine besondere Rolle spielt dabei Quedlinburg: Der dort gelegene Finkenherd gilt als der legendäre Ort, an dem Heinrich I. im Jahr 919 zum ostfränkischen König erhoben wurde. Später wählte Heinrich Quedlinburg zum Ort seiner Grablege. Mit seiner klugen Politik, die auf Ausgleich mit den Großen in Sachsen und Franken sowie auf weitsichtige Heiratsverbindungen setzte, schuf er das Fundament für den Erfolg seiner Nach- kommen, den Ottonen. Sie sollten eines der bedeutendsten Herrschergeschlech- ter der europäischen Geschichte werden. Mit der Verbindung der königlichen mit der kaiserlichen Macht leitete Heinrichs Sohn, Otto der Große, eine Entwicklung ein, die später den Aufstieg des ostfränkischen Reiches zum Heiligen Römischen Reich begründete. Damit wurde eine der historischen Grundlagen für das heutige Deutschland geschaffen. Viele Orte in der Harzregion und im heutigen Sachsen-Anhalt stehen mit Hein- rich I., seiner Familie, den Liudolfingern, und seinen ottonischen Nachkommen in engem Zusammenhang. Im Umkreis des Harzes hatten die Liudolfinger und Otto- nen ihren Ursprung und viele ihrer Besitzungen (siehe Abb. S. 10). Hier lebten und starben sie, feierten Hochzeiten und Feste, hielten wichtige Versammlungen ab oder führten Krieg. An einigen Orten stifteten Heinrich selbst, seine Familie, Ver- wandten oder enge Gefolgsleute Klöster, von denen viele der familiären Memo- ria dienten. So finden sich in der hier entstandenen Kulturlandschaft zahlreiche Stiftskirche St. Cyriakus, Gernrode 8 9 Gemeinsam mit vielen Partnern vor Ort konnte ein vielfältiges Angebot zu- sammengestellt werden, das zu einer Entdeckungsreise einlädt. Diese geht von Quedlinburg aus weiter ins Land, zu 13 besonderen, sehenswerten Orten in Sach- sen-Anhalt und Niedersachsen, an denen sich noch mehr über die Geschichte Heinrichs I. und der Ottonen erfahren lässt. Zwischen Magdeburg, Merseburg und Memleben, besonders aber rund um den Harz, warten romanische Kirchen und Klöster, berühmte Domschätze und archäologisch erschlossene Pfalzanlagen auf Kulturreisende. Wer den Spuren Heinrichs I. auf der Straße der Romanik folgt, wird neben diesen Orten eine ganze Kulturlandschaft finden, deren Entdeckung sich lohnt. In der vorliegenden Broschüre werden die 13 Königsorte des Projektes mit ihrem historischen Bezug zu König Heinrich I. vorgestellt. Die Reihenfolge folgt der Chro- nologie der Ereignisse im Leben Heinrichs I. und seiner Nachfahren. Am Ende der Broschüre finden sich Reiseempfehlungen, die einige der Königsorte als mögliches authentische Schauplätze, an denen sich wichtige Ereignisse der Geschichte des Ziel für Tagesausflüge zusammenfassen und auf weitere, naheliegende Sehens- 10. und 11. Jahrhunderts abspielten, oder wo sich heute noch durch architektoni- würdigkeiten entlang der Straße der Romanik hinweisen. sche und künstlerische Überlieferungen eine Verbindung zu dieser