Das Altertum, 2010, Band 55, Seiten 105-126

Die „Kieler Schule" - ur- und frühgeschichtliche Forschung zwischen 1927 und 1945

Ulrich Müller

Die ur- und frühgeschichtliche Archäologie Die schleswig-holsteinische Archäologie hat stellt im Vergleich zu anderen Wissenschaf- sich in besonderem Maße unter dem Natio- ten eine Junge", am Ende des 19. und zu Be- nalsozialismus entwickelt und prägte diesen ginn des 20. Jahrhunderts entstandene Diszi- durch ihre (prä-)historischen Deutungsmu- plin dar. Ihre Akteure waren zunächst ster mit. So mag man in Anlehnung an die sogenannte Laien vor allem in Geschichts- Kieler Rechtswissenschaften und ihren pro- und Altertumsvereinen. Vor dem Hinter- minenten Vertreter Paul Ritterbusch durch- grund des aufblühenden Nationalismus ist es aus von einer „Kieler Schule" sprechen. Bis nicht verwunderlich, dass die Erträge ur- und in die 1990er Jahre hinein wurde dies aller- frühgeschichtlicher Archäologie für die Bil- dings kaum thematisiert.3 Auch wenn ein- dung einer lokalen und regionalen, aber auch zelne Prähistoriker der „Kieler Schule" in zunehmend nationalen Identität herangezo- verschiedenen Beiträgen vorgestellt und ihre gen wurden. Neben der Gründung von regio- Rolle im Nationalsozialismus mehr oder min- nalen Altertumsverbänden und Instituten, der detailliert diskutiert wurde, fehlt bislang wie der Römisch-Germanischen Kommis- eine vergleichende Einordnung.4 sion, wurden seit der Jahrhundertwende, Die Anfänge der ur- und frühgeschicht- verstärkt aber in den 1920er und 1930er Jah- lichen Forschung sind sowohl mit dem Na- ren Universitätsinstitute gegründet, Museen men von Johanna Mestorf (1828-1909) zu ausgebaut und die archäologische Boden- verbinden, als auch vor dem Hintergrund der denkmalpflege professionalisiert. deutsch-dänischen Auseinandersetzungen zu Diese Entwicklung vollzog sich auch in sehen." Insgesamt ist die Archäologie in Schleswig-Holstein.1 Das Ordinariat für Ur- Schleswig-Holstein durch eine spannende und Frühgeschichte an der Christian-Al - Gemengelage geprägt, denn der schleswig- brechts-Universität zu wurde 1937 ein- holsteinisch/dänische Konflikt führte seit gerichtet und bildete zusammen mit dem dem 19. Jahrhundert dazu, die archäologi- „Museum vaterländischer Alterthümer" (ab schen Zeugnisse als Teil eines nationalen, 1936 „Museum vorgeschichtlicher Altertü- deutsch-dänischen Gegensatzes wahrzuneh- mer") und der seit 1937 eingerichteten „Pro- men. Dies gilt zum einen für die Zeit nach vinzialstelle für vor- und frühgeschichtliche dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864), zum Landesaufnahme und Bodendenkmalpflege" anderen wurden mit der Abstimmung von eine der zentralen ur- und frühgeschicht- 1920 und dem Verschieben der dänischen lichen Institutionen in Schleswig-Holstein.2 Grenze nach Süden die archäologischen 106 ULRICH MÜLLER

Denkmäler mit Vorstellungen von „Heimat" gestellt.8 Der gebürtige Niedersachse war be- und besonders „Ethnos" aufgeladen/1 Diese reits als Kind von der Prähistorie fasziniert neuen Deutungsmuster fügten sich durchaus und stand als Jugendlicher in einem engen in die veränderte methodologische Ausrich- Briefkontakt zu Johanna Mestorf.9 Zunächst tung der Ur- und Frühgeschichte dieser war Schwantes als Lehrer tätig, nach seiner Jahre ein, in denen seit den 1910er Jahren Promotion und Habilitation arbeitete er als das kulturhistorisch-nationale Paradigma die Kustos am Hamburger Museum für Völker- positivistisch-naturwissenschaftlichen Vor- kunde und wurde im Jahre 1929 mit der stellungen abgelöst hatte. Leitung des Museums in Kiel betraut. Schwantes steht für jene Generation, deren Gustav Schwantes und die Erfahrungswelt durch die Kaiserzeit und den Ersten Weltkrieg geprägt war und in deren Etablierung der Ur- und Forschen und Lehren sich eine germanophil- Frühgeschichte in Kiel nationale Interpretation der archäologischen Funde und Befunde mit exakten typologi- Die Institutionalisierung der Prähistorie schen und naturwissenschaftlichen Metho- über das Museum hinaus ist mit dem Namen den die Hand reichen. An seiner Person zeigt von Gustav Schwantes (1881-1960) verbun- sich auch, dass der vielfach beschworene den (Abb. 1).' Der Weg Schwantes zur Archäo- Gegensatz von und Rudolf logie ist fast typisch für „Karrieren" im Kai- Virchow bzw. und damit serreich und wurde von ihm autobiografisch die Trennung zwischen einer ethnisch inter- bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs dar- pretierenden Prähistorie einerseits und einer eher wertfreien befundorientierten Archäo- logie andererseits zu hinterfragen sein wird. Wenn er in den Dokumenten des Sicherheits- dienstes (SD) des Dritten Reiches als „völlig unpolitischer Mensch, der einen starken per- sönlichen Ehrgeiz und starkes Machtstreben hat",10 charakterisiert wird, so sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass er jenen zugeordnet werden kann, die zum Ausbau der Germanenideologie bereits im Kaiser- reich grundlegende Bausteine geliefert ha- ben.11 Allerdings fielen die von Schwantes vorgebrachten Argumente durchaus wider- sprüchlich aus und bedienten nicht zwangs- läufig gängige rassistische Schemata. Schwantes Werke wie „Deutschlands Urge- schichte" wurden bis in die 1950er Jahre wie- der aufgelegt. So verwundert es auch nicht, wenn er zu seiner Zeit als hervorragender Wissenschaftler galt und in der „Denkschrift Vorgeschichte" aus dem Jahre 1939 neben Gustaf Kossinna, Carl Schuchhardt und Hans Seger als „Schöpfer der modernen Vor- geschichte" bezeichnet wurde.12 An diesen Abb. 1 Gustav Schwantes (1881-1960). und weiteren Schriften zeigt sich auch, dass DIE „KIELER SCHULE" 107

Schwantes als Pädagoge um die Bedeutung sachlichen Ausstattung des Museums. Er außerwissenschaftlichen Engagements ge- drang darauf, dass wissenschaftliche Ergeb- nau wusste. Seine Arbeiten und Ansichten nisse zeitnah der Fachwelt und der interes- wirkten nicht nur in Fachkreisen, sondern sie sierten Öffentlichkeit vorgestellt werden. erfuhren darüber hinaus eine beträchtliche Schließlich forderte er indirekt die Einrich- populäre Rezeption.13 Hierbei verwendete er tung eines eigenen Seminars bzw. Institutes. durchaus eingängige und plakative Formeln, Neben der Sorge um die eigene Karriere kann um seine Idee des germanischen Ursprungs man davon ausgehen, dass Schwantes mit der sowie der Überlegenheit der Germanen dar- Weitsicht agierte, dass erst eine universitäre zustellen und zu betonen, dass es sich „nicht Verankerung dem Fach professionelle Nach- um den Einfall eines wunschbestimmten Na- wuchskräfte bescheren würde. tionalisten handelt."14 Die Einrichtung einer Professur für Ur- In jedem Fall war Schwantes ein sehr guter und Frühgeschichte an der Universität Kiel Forscher und Kenner der nordeuropäischen zog sich indes hin. Zwar lehrte Gustav Vorgeschichte, der die Zusammenarbeit mit Schwantes bereits seit Ende der 1920er den Naturwissenschaften ebenso förderte, Jahre, nachdem zuvor ur- und frühgeschicht- wie er um die Potentiale populärarchäologi- liche Inhalte besonders durch den Landeshi- scher Vermittlung und kulturpolitischen Ar- storiker Otto Scheel vermittelt worden wa- beitens wusste. Für ihn, den ehemaligen Leh- ren. Eine politisch günstige Situation scheint rer und Heimatkundler, stellte die Vor- und sich erst Anfang der 1930er Jahre ergeben zu Frühgeschichte keine Wissenschaft im Elfen- haben, als die nationalsozialistische Macht- beinturm dar, sondern praktische Wissen- übernahme den Ausbau der Christian-Al- schaft. Vor diesem Hintergrund erscheint brechts-Universität zu einer „Grenzlanduni- seine Ernennung zum Direktor des „Mu- versität" begünstigte. So heißt es denn auch seums vaterländischer Alterthümer" in 1933 in einem Schreiben des Rektors an das Kiel durchaus nachvollziehbar. Der Aufstieg Ministerium in Berlin, „daß Kiel als Grenz- Schwantes zum Direktor des Museums war landuniversität unter allen Umständen eine indes mit einigen Schwierigkeiten verbun- prähistorische Professur benötige."1' den. So wurde er seitens der Universität im Ein weiteres Anliegen von Schwantes war Jahre 1929 nach den Archäologen Nils Äberg die Bündelung der archäologischen Bestände aus Schweden und Alfred Tode auf den wenig in einem Museum. Dies wurde seitens aussichtsreichen dritten Platz gesetzt.10 Be- der Provinzialverwaltung nicht unmittelbar gründet wurde dies nicht nur mit seinem unterstützt, doch Schwantes wurde in den fol- Alter, sondern letztlich auch mit fehlender genden Jahren nicht müde, regional wie über- wissenschaftlicher Qualifikation. Über die regional dafür zu werben. Bereits in einem Hintergründe dieser Entscheidung kann mo- Schreiben vom 3. August 1931 hatte er die mentan nur spekuliert werden. Sie dürfte we- Umbenennung des Museums „Vaterländi- niger auf fachlichen, denn universitäts- und scher Alterthümer" in „Schleswig-Holsteini- landespolitischen Gründen beruht haben. sches Museum vorgeschichtlicher Alterthü- Unabhängig davon positionierte Schwantes mer an der Universität Kiel" mit dem Hinweis sich in den umfangreichen Korrespondenzen beantragt, dass es außer in Schleswig-Hol- mit der Universität und dem Preußischen Mi- stein „Funde [...] der alten Germanen in kei- nisterium als engagierter Wissenschaftler ner Sammlung der Welt wieder gibt."18 und Fachpolitiker.1'1 Er stellte in geradezu Mit den Anfang der 1970er Jahre erschie- moderner Weise die Bedeutung ehrenamt- nenen Arbeiten von Michael H. Kater und licher Bodendenkmalpflege heraus und for- Reinhard Bollmus setzten sich zwei Histori- derte eine Aufstockung der personellen wie ker umfassend mit dem Amt Rosenberg und 108 ULRICH MÜLLER dem SS- auseinander und stellten Unterstützung fand er dagegen im Preußi- dabei umfassend die Verflechtungen deut- schen Erziehungsministerium, welches die scher Prähistoriker mit dem NS-System Provinzialregierung zur Mäßigung auffor- dar.19 So wichtig und notwendig ihre Studien derte. Die weitere gerichtliche Auseinander- zum damaligen Zeitpunkt waren, so kritisch setzung endete zwar 1936 mit einem Ver- werden sie heute gesehen, schreiben sie doch gleich, doch konnte sich Tode nicht mehr das gängige Interpretationsschema einer halten und wurde im November 1936 entlas- ideologisierten und germanophilen Vorge- sen, was in den Vorgeschichtler Dossiers als schichtsforschung im Amt Rosenberg auf der „v. d. Provinzialverwaltung wegen Verfehlun- einen Seite und einer zwar vereinnahmten, gen entlassen und [...] nach Braunschweig aber weitgehend neutralen und insbesondere berufen"24 dargestellt wird. Die Nachhaltig- wissenschaftlichen Forschung im SS-Ahne- keit des Konfliktes zeigt sich unter anderem nerbe auf der anderen Seite fort. Die zahlrei- darin, dass der Versuch Todes, als Dozent für chen Ebenen und personellen Verflechtungen Lehrerbildung eine Anstellung zu erhalten, werden zunächst anhand der Auseinander- aufgrund der schlechten Beurteilung des setzungen zwischen Gustav Schwantes mit schleswig-holsteinischen Gauleiters Hinrich Peter Paulsen sowie mit Alfred Tode deutlich. Lohse scheiterte.25 Karl Kersten, Schüler Tode gilt als Begründer der Landesauf- von Schwantes und seit den 1930er Jahren nahme.20 Er leitete seit 1923 in der preußi- mit der Landesaufnahme betraut, übernahm schen Provinz Schleswig-Holstein die vorge- am 1. Oktober 1937 die Leitung der neu ein- schichtliche Landesaufnahme und war nicht gerichteten „Provinzialstelle für vor- und zuletzt aufgrund seiner wissenschaftlichen frühgeschichtliche Landesaufnahme und Bo- Verdienste ein aussichtsreicher Kandidat für dendenkmalpflege. " die Direktion des Museums. Seine Arbeiten Nahezu zeitgleich mit dem Konflikt zwi- wurden zunächst von Schwantes vielfaltig schen Schwantes und Tode wandte sich der unterstützt, doch ging dieser dann zuneh- Kustos des Museums, Carl Rothmann, an das mend auf Angriffe über, deren Hintergründe Ministerium in Berlin und schlug ohne Wis- zunächst wohl weniger politischer, sondern sen seines Vorgesetzten Peter Paulsen als As- vielmehr persönlicher und fachlicher Natur sistenten vor (Abb. 2). Zugleich formulierte waren. Seinem Bestreben, nicht nur ein zen- er vor dem Hintergrund des Angriffs auf trales Museum einzurichten, sondern auch Tode, dass sich nunmehr Gelegenheit biete, die Denkmalpflege zu zentralisieren und dar- die „vorgeschichtliche Forschung unseres über hinaus das Fach universitär zu etablie- Landes" neu zu organisieren und die Aus- ren, standen die Aktivitäten und der Erfolg sicht bestehe, dass Paulsen „die Oberleitung Todes entgegen.21 der Archäologischen Landesaufnahme" er- So lancierte Schwantes 1933 eine Stellung- halte.26 Das von Rothmann am 4. Juli 1933 nahme zur Arbeit Todes, in der er ihm nicht verfasste Schreiben könnte man zunächst als nur mangelnde fachliche Qualifikation und unglückliches Empfehlungsschreiben für den methodisch unsaubere Arbeit, sondern auch im April 1933 bei Schwantes promovierten Veruntreuung von Geldern vorwarf.22 Dieser Paulsen auffassen, wenn letzterer nicht be- Vorstoß hatte für alle Beteiligten Konsequen- reits seit Jahren im Kampfbund aktiv gewe- zen und spiegelt die zahlreichen Facetten der sen wäre, als Fachgauleiter eine wichtige Po- politischen Einflussnahme auf den unter- sition besessen und zusammen mit dem schiedlichen Ebenen wider. So wurde Landeshistoriker Scheel zu Haithabu publi- Schwantes seitens der Provinzialregierung ziert hätte.27 Angesichts seines fachlichen gerügt und sein Verhalten als tendenziell Schwerpunktes in der Wikingerzeit darf man „staatsfeindliche Betätigung" ge wertet.23 annehmen, dass er sich bereits um 1930 Hoff- DIE „KIELER SCHULE 109

tätsleitung, Gustav Schwantes, Peter Paul- sen und sowie dem damali- gen Dozentenbundführer und späteren Rek- tor Ritterbusch. Der Konflikt hat Schwantes nicht unmittelbar geschadet und den Auf- stieg Jankuhns begünstigt. So formuliert die Universität 1936, dass sich „gegen die Übertragung des Ordinariats auf Herrn Schwantes keine wirklich durchschlagenden Bedenken ergeben. Mit Rücksicht auf die schwierigen Verhältnisse in der Vorge- schichte würde ich es aber dankbar begrü- ßen, wenn die Frage, wer das Museum für vorgeschichtliche Altertümer übernehmen soll [...], unabhängig von der Besetzung des Ordinariats, erledigt werden könnte. ":3Ü Als knapp ein Jahr später die Entscheidung an- stand, wurde Jankuhn von der Universität und mit Unterstützung von Schwantes dann auch als „einziger Kandidat" benannt, wobei „der Direktor des Museums den Anweisun- gen des Fachvertreters Folge zu leisten Abb. 2 Peter Paulsen (1902-1985). hat."31 Dieser scheinbar lokale Konflikt ist „in die nungen machte, entweder die Leitung der große Fachpolitik" eingebettet. Hierzu gehö- Ausgrabungen in Haithabu oder eine andere ren sowohl der Konflikt zwischen Reinerth wichtige Position zu übernehmen. Dazu kam und den Altertumsverbänden, insbesondere es allerdings nicht. Die Gründe hierfür mö- dem Nordwestdeutschen Verband, als auch gen auch in der politischen Ausrichtung auf die Planungen des Deutschen Archäologi- das Amt Rosenberg zu suchen sein. Plausibel schen Institutes, ein „Nordostinstitut" als erscheint aber ebenfalls, dass Schwantes mit Parallelinstitut zur Römisch-Germanischen der Einstellung von Herbert Jankuhn nicht Kommission zu schaffen, dem unter anderem nur dessen Potential erkannte, sondern da- Gustav Schwantes, und mit auch Kontakte nach Berlin und andern- Herbert Jankuhn angehören sollten/2 orts zu festigen versuchte. Schwantes war Nachfolger des im September Paulsen streute in der Folgezeit zahlreiche 1935 zurückgetretenen Vorsitzenden des Gerüchte gegen Schwantes aus, die ihre Wir- Nordwestdeutschen Verbandes Karl Her- kung sowohl bei höheren Parteidienststellen mann Jacob-Friesen geworden und befür- als auch in der Studentenschaft sowie in der wortete scheinbar den Anschluss an den wissenschaftlichen Fachwelt nicht verfehl- Reichsbund, um dann einige Monate später ten.28 Jankuhn stellte sich schützend vor sei- diese Beschlüsse als nicht mehr bindend an- nen Lehrer, nahm zu den Vorwürfen detail- zusehen und stattdessen eine Annäherungs- liert Stellung und leitete die Schreiben an Dr. politik an das SS-Ahnenerbe zu betreiben.u Frankenberg von der Hochschule für Lehrer- Wenn Schwantes in einem Schreiben vom 12. bildung in Kiel und den Rektor der Kieler März 1936 an den Direktor des Deutschen Universität weiter.29 An der Universität kam Archäologischen Instituts, Theodor Wiegand, es zu einem Treffen zwischen der Uni versi- ausführte, dass „Paulsen gegenüber unseren 110 ULRICH MÜLLER

Studenten behauptet hat, dass unsere Mit- schrift sollte indes mehr als nur ein regiona- gliedschaft beim Archäologischen Institut les Fachblatt sein. Über die Bekanntgabe von unsere Stellung im Sinne einer ,Feindschaft Forschungsergebnissen aus dem Museum gegen den Nationalsozialismus' charakteri- hinaus, sollte sie „der Vor- und Frühge- siert" und ihn bittet, ob „nicht auch Sie, schichtsforschung, vor allem im Norden und vielleicht durch ein Schreiben an den Rek- in Hinblick auf das germanische Altertum tor" diesen Verleumdungen entgegentreten dienen," wie Schwantes im Vorwort aus- können, so vermischen sich hier persönliche führt.38 und politische Interessen.34 Die Beispiele können auch dafür stehen, Zugleich wird eine weitere, bislang kaum wie nicht zuletzt aufgrund persönlicher Er- untersuchte regionalpolitische Ebene deut- fahrungen jenes Stereotyp geformt wurde, lich. Der Kampfbund versuchte bis in die dass das politische und wissenschaftliche En- Mitte der 1930er Jahre hinein, die Kulturpo- gagement in der SS und/oder dem Ahnenerbe litik in Schleswig-Holstein zu zentra- letztlich aus der Notwendigkeit entstanden lisieren.3" Nachdem der Leiter der Orts- sei, sich dem Einfluss des Amtes Rosenberg gruppe und spätere Gaukulturwart Friedrich und Reinerth zu entziehen. So ist es auch Knolle seit Mitte der 1930er Jahre an Ein- konsequent, wenn in der Denkschrift 1939 fluss verlor, eröffnete sich in Schleswig- dieser „Konflikt" herausgestellt wird und Holstein die Möglichkeit einer intensiveren Hermann Löffler 1941 ausführt, „die Tagung Kulturarbeit unter der Obhut der Provinzial- des Ahnenerbes 1939 in Kiel hat gezeigt, dass verwaltung. So war die Einrichtung der „Pro- der grösste Teil der Vorgeschichtsforscher vinzialstelle für vor- und frühgeschichtliche sich von Reinerth getrennt hat und dem Landesaufnahme und Bodendenkmalpflege" Ahnenerbe innerlich verbunden fühlt. Als am 1. Oktober 1937 auch ein Ausdruck der führender Mann einer zielstrebigen Vorge- Machtpolitik um den Kampfbund und die schichtsforschung darf der SS Hauptsturm- NS-Kulturgemeinde. Auch die Einrichtung führer Jankuhn, Kiel, bezeichnet werden."39 des Seminars und die Neubesetzung der Di- In derartigen Äußerungen wird nicht nur rektorenstelle mit dem Ahnenerbe- und SS- deutlich, dass das in der Nachkriegszeit Mann Herbert Jankuhn ist Ausdruck dieser gerne benutzte Argument einer inhaltlichen Umorientierung. So konnte die Universitäts- Diskrepanz zwischen Reinerth/Amt Rosen- leitung 1937 nach Berlin melden, dass es berg und SS-Ahnenerbe bereits durch die Na- zwar in der Vergangenheit „gewisse Schwie- tionalsozialisten eingeführt wurde. In der rigkeiten" hinsichtlich der finanziellen För- Tat hoben die (Wieder-)Eintrittskarten für derung von Veröffentlichungen des Museums eine Karriere im Nachkriegsdeutschland in seitens der Universitätsgesellschaft gegeben Form der „Persilscheine" meist auf diese habe und diese „durch die Spannungen zwi- Binnenkonkurrenz zweier Parteigliederun- schen dem Gaukulturwart Knolle und Pro- gen ab, die als äußerer Gegensatz zum Natio- fessor Schwantes" bedingt seien; durch die nalsozialismus ausgegeben wurde. Dies zeigt Integration der Universitätsgesellschaft in sich insbesondere an Schwantes, der nahezu die Universität sei nunmehr aber eine „ver- jedem Kieler Archäologen „Persilscheine" ständnisvolle Förderung ohne weiteres gege- ausstellte und somit bewusst das Fortbeste- ben."36 In demselben Jahr wird der erste hen dieser Netzwerke sicherte. Eine Aus- Band der Zeitschrift Offa - Berichte und Mit- nahme ist indes aktenkundig: Als im Jahre teilungen des Museums vorgeschichtlicher 1957 die Einrichtung einer urgeschichtlichen Altertümer in Kiel präsentiert.3' Die Heraus- Professur an der TU Stuttgart in Erwägung geber waren Schwantes und Jankuhn. Die gezogen wurde und man den Namen Paulsen um ein Jahr auf 1936 zurückdatierte Zeit- ins Spiel brachte, beantwortete der frühere DIE „KIELER SCHULE" 111

Kieler Ordinarius eine Anfrage hierzu. Er mik in Schleswig-Holstein") am 13.2.1932 führt aus: „Peter Paulsen gehört zu den Leu- promoviert. Karl Kersten folgte 1934 („Stu- ten, die den Nationalsozialismus für ihre dien zur älteren nordischen Bronzezeit") und höchst persönlichen Zwecke auszunutzen unter den weiteren Promovenden seien hier suchten. Er stand in engsten Beziehungen zu nur Karl Hucke („Tonware und Siedlung der Prof. Reinerth, dem Vorgeschichtler des Am- Slawen in Wagrien") sowie Alfred Genrich tes Rosenberg, der offenbar das Ziel verfolgte („Formenkreise und Stammesgruppen in mich aus meinem Amte als Museumsdirektor Schleswig-Holstein nach geschlossenen Fun- und Ordinarius zu vertreiben."40 den des 3. bis 6. Jahrhunderts" 1938) sowie Wolfgang Asmus („Tonwarengruppen und Stammesgrenzen in Mecklenburg während Gustav Schwantes und der ersten beiden Jahrhunderte nach der Zei- seine Schüler tenwende" 1936) genannt. Die Studien sind methodologisch durchaus auf hohem Niveau Ende der 1930er Jahre waren „die Arbeits- und in der Diktion auf den ersten Blick er- möglichkeiten für Vorgeschichte [...] an der staunlich neutral. Exemplarisch sei hier Karl Univ. Kiel denkbar günstig. Sowohl das Stu- Hucke angeführt, der eine systematische Er- dium im Museum als auch an den Grabungs- fassung der slawischen Fundstellen in Ost- stellen bietet jede Gewähr dafür, dass der holstein betrieb, um unter Hinzuziehung von Studierende vom fachlichen Standpunkt aus onomastischen Quellen und bodenkund- gut in die Arbeit eingeführt wird." Neben lichen Daten das Siedlungsgeschehen zwi- Schwantes ist dies vor allem Herbert Jan- schen dem 7. und 11./12. Jahrhundert zu kuhn zu verdanken, der zusammen mit Ernst erschließen. Diese Studie, die in den SD-Dos- Petersen „von Fachleuten als die kommenden siers als „eine gründliche Untersuchung" be- Männer der deutschen Vorgeschichte be- wertet wurde, enthält sich nahezu allen ideo- zeichnet" wurden.41 Stellte sich die sachliche logisierten Begrifflichkeiten.40 Dies war wie personelle Ausstattung des Museums allerdings auch nicht verwunderlich, denn Ende der 1920er Jahre noch bescheiden dar, bereits Hofmeister hatte betont, dass die Sla- so hatte sich das Blatt spätestens seit Mitte wen westlich der Oder immer gegen das pol- der 1930er Jahre gewendet.42 Mit dem Wech- nische Reich gestanden hätten.46 Eine derar- sel Schwantes von nach Kiel tige Ansicht deckte sich letztlich mit der formte dieser das Lehrprogramm und bot ein Vorstellung, dass sich „von Osten her [...] ein breites Spektrum an Veranstaltungen an. fremdstämmiges Element in den ursprüng- Nach der Machtübernahme 1933 wurden wie lich von Ostgermanen besiedelten Raum vor- andernorts auch verstärkt Themen angebo- geschoben [hatte]; die Slaven."'" So gilt ge- ten, die das nationalsozialistische Weltbild rade in Hinblick auf die vermeintliche wissenschaftlich legitimieren sollten,43 Zahl- Neutralität im wissenschaftlichen Sprachge- reiche Themenfelder wie „Germanen" oder brauch zu fragen, ob nicht eine vielschichtige „Wanderungsbewegungen" standen jedoch Semantik transportiert und diskussionsbe- schon vor 1933 auf der Agenda der Ur- und dürftige Aussagen als wissenschaftlich gesi- Frühgeschichte, so dass hier nicht von einem cherte Wahrheiten herausgestellt wurden. Bruch gesprochen werden kann. Zudem waren die Abschlussarbeiten Qualifi- In den Jahren zwischen 1930 und 1945 ent- kationsschriften, die über den Zeitgeist hin- stand in Kiel unter Schwantes eine Vielzahl aus auch die Befähigung zur wissenschaftlich von Promotionen.44 Als Erste wurden Peter exakten Arbeit zeigen sollten und eine Ein- Paulsen („Studien zur Wikinger-Kultur") trittskarte in die akademische wie auch wis- und Kurt Langenheim („Die Megalithkera- senschaftspolitische Karriere sein konnten. 112 ULRICH MÜLLER

Von Bedeutung ist daher nicht der Blick auf schaulich unzuverlässig bezeichnet."01 Auch die Einzelveröffentlichung, sondern der dia- Gisela Asmus und Willi Bastian, der „bei chrone und synchrone Vergleich der fach- Schwantes in Kiel promovieren will", werden und populärwissenschaftlichen Schriften.48 ebenso wie Werner Haarnagel, der im Neben- So haben die von Heiko Steuer und Katha- fach bei Schwantes promovierte, als Gegner rina Krall vorgelegten Studien gezeigt, dass Reinerths herausgestellt.02 es Jankuhn wie kaum ein anderer verstand, Wie vielschichtig sich die Beziehungen ge- die Klaviatur des Wissenschaftsmarketing stalteten, wird anhand eines eher lapidaren von populistisch bis streng wissenschaftlich Ereignisses deutlich, als es im Kieler Mann- zu bedienen.49 schaftshaus der SS zu handgreiflichen Kon- Mit der Übernahme des Ordinariats wirkt flikten kam, in die auch der Prähistoriker es so, als habe sich Gustav Schwantes zuneh- Ekkehard Aner verwickelt war. Die Doku- mend aus dem „Tagesgeschäft" zurückzogen. mente charakterisieren Aner als Anhänger Dies wird man allerdings kaum als eine in- Heinrich Mandels, der neben Bernhard Kum- nere Emigration des über 45jähigen werten mer als einer der Opponenten gegen die dürfen. Vielmehr hielt Schwantes nach wie Theorien der Kriegerbünde von Otto Höfler vor zahlreiche Fäden in der Hand und in je- gelten kann. „Trotzdem habe Jahnkuhn Au- dem Falle ist sein erkennbarer Rückzug mit ers Aufnahmegesuch in die SS unterstützt. dem Aufstieg seines Schülers Herbert Jan- Auch beim Rektor für ihn verwandt, als er kuhn verbunden. Dieser hatte spätestens seit von der Uni verwiesen werden sollte. Wollte Mitte der 1930er Jahre in der deutschen Prä- ihn in Haithabu heranziehen. Schwantes gab historie eine Schlüsselstellung inne. Seine ihm nach Rücksprache mit Jankuhn Doktor- Karriere als Wissenschaftler und Wissen- arbeit über Haithabu. Jankuhn half ihm da- schaftspolitiker mag zwar durchaus die eines bei, auch durch Reisebeihilfen, verwandte „Ausnahmearchäologen" sein, sie besitzt je- sich für ihn beim AE L Ahnenerbe]. Alles ge- doch zahlreiche Parallelen zu anderen Kar- scheitert. Einfachste Lösung, ihm Genehmi- rieren im Nationalsozialismus.00 gung zur Bearbeitung der Haithabu-Funde Die überschaubaren und engen Verbindun- entziehen. Aber ohne Entscheidung der Uni gen innerhalb der Prähistorischen Archäologie wohl nichts zu machen. SS-Oberabschnitt + haben nicht nur Gegensätze und Konflikte, Rasse-und-Siedlungs-Haupt-Amt benachrich- sondern auch Netzwerke gefördert. Diese sind tigen, dass Jankuhn seine Ansicht über Aner für Kiel kaum untersucht und zeichnen sich geändert. Abschrift dieses Briefes im Zweifels- ansatzweise in den oben genannten Konflikten fall an Six [SD], Jankuhn wird Low in Kennt- ab. Welche Machtkämpfe im Netzwerk persön- nis setzen, außerdem Rektor unterrichten."0,5 licher Intrigen und fachwissenschaftlicher Am 15. Mai 1939 - also vor der Tagung des Ah- Auseinandersetzungen abliefen, lässt sich nenerbes - hat Wolfram Sievers in einem Ak- nur ansatzweise erahnen. Hucke wird in den tenvermerk festgehalten „Für RFSS: SD SD-Dosssiers „als ein aufrechter Charakter Schleswig-Holstein teilte am 4.10.38 mit: „Es und als politisch zuverlässig" bezeichnet: besteht die Gefahr, dass Mandel sen. durch „wegen Abwehr einer rein persönlichen Belei- seinen Sohn versuchen wird, einen führenden digung gegen den damaligen Landesleiter des Einfluss auf das Mannschaftshaus zu bekom- Reichsbundes für Schleswig-Holstein wurde men."54 Hucke von Reinerth aus dem Reichsbund für Diese Ereignisse um die Jahre 1938/39 sind deutsche Vorgeschichte ausgeschlossen." Zu weitaus mehr als lokale Ränkespiele, sondern Langenheim wird festgehalten: „Parteige- in einem Netzwerk von Beziehungen zu be- nosse seit 1929, schärfster Gegner von Rei- trachten, deren Knotenpunkte der Erhalt nerth, wird heute von Reinerth als weltan- und die Sicherung von Macht und Einfluss in DIE „KIELER SCHULE 113

der NS-Hierarchie waren. So besitzt der Kon- 1943. Hier stellt er den Konflikt zwischen der flikt auch wissenschaftspolitische Dimensio- völkisch-dörflichen („bäuerlichen Thingge- nen, ging es doch um die Vorstellungen, die meinschaft") und der elitär-kriegerischen Otto Höfler entwickelt hatte. Er lehrte von („Jungmannschaft") als „nur scheinbaren 1935-1938 als Professor für germanische Dualismus" dar und baut diese zugleich in Altertumskunde und Philologie in Kiel, nach- grundlegende Konzepte von Frieden und dem er sich mit einer Arbeit über den germa- Krieg ein.58 nischen Totenkult und germanische Männer- bünde habilitiert hatte. Darin führte er die Männerbünde auf einen ekstatischen Toten- Grenzlanduniversität, Haithabu, kult der Germanen um Odin zurück und po- Ahnenerbe stulierte eine rassische Kontinuität von den Germanen zu jüngeren deutschen Volksbräu- Der Aufbau der Ur- und Frühgeschichte an chen.0" Die männer- und kriegerbündische der Universität Kiel ist auf das Engste mit Ideologie von Höfler korrespondierte mit den dem Ausbau der Christian-Albrechts-Univer- Vorstellungen besonders der SS und manife- sität zur „Grenzlanduniversität" verbunden stierte Vorstellungen von Führerprinzip, bei- und diese wiederum im Kontext mit dem derseitiger Treue und Verantwortung und Aufbau und der Umstrukturierung des SS- vom Pathos einer Todesgemeinschaft. Hö- Ahnenerbe zu sehen.1'9 Das Thema „Grenz- flers Gegenspieler Bernhard Kummer inter- landuniversität" selbst war keinesfalls genuin pretierte dagegen den Odinskult der Edda als nationalsozialistisch. Teilweise bereits im 19. Ausdruck einer Verfallszeit der heidnisch- Jahrhundert, als dänische Nationalisten Kiel germanischen Welt (Utgard) und stellte ihm als südlichste dänische Universität bean- den im Ahnen- und Sippengedanken veran- spruchten und die Stadt vorübergehend zu kerten Kult des Bauerngotts Thor (Midgard) Dänemark gehörte, hatte man sich als als Ausdruck einer lebendigen vorchrist- „Grenzlanduniversität" verstanden, die das lichen Gemeinschaft gegenüber.06 Die Aus- „Deutschtum" gegen die „Dänen" vertei- einandersetzung zwischen Höfler und Kum- digte. Spätestens seit der Abtretung Nord- mer war zwar ebenso persönlicher wie schleswigs an Dänemark (1919) war die fachlicher Natur, spiegelt jedoch auch unter- Vorstellung, dass der Universität eine ent- schiedliche Positionen des Nationalsozia- scheidende Rolle im „Grenzkampf" zufällt, lismus wider, die plakativ als „SA-Massen- wieder ein wichtiges Thema. Der Kampf in- bewegung" auf der einen Seite und „SS-Eli- des sollte nicht gewaltsam, sondern auf aka- teprinzip" auf der anderen Seite bezeichnet demischen Niveau geführt werden. Der Ra- werden können. Dabei scheint es so, als dikalisierungsprozess besonders unter den könnten die archäologischen Quellen „ver- Studierenden, aber auch die Zurückhaltung mitteln". So schreibt 1937 Jankuhn an Jo- und die Anpassung seitens der Professoren- seph Otto Plaßmann, dass sich seiner Mei- schaft bewirkte, dass die Universität Kiel nung nach „Sippe und Kriegerbund nicht früh zu einer NS-Hochburg wurde. Ob und ausschließen."07 Derartige auf der Grundlage welche Verbindungen in den späten 1920er archäologischer Quellen abgeleitete Ideen Jahren zur Prähistorischen Archäologie konnten also dazu dienen, sowohl das Kon- bestanden, ist weitgehend ungeklärt. Die zept der Massenbewegung („Sippe") als auch im Februar 1927 gegründete Kieler Gruppe der Elite („Kriegerbund") als historisch ge- des Nationalsozialistischen Deutschen Stu- wachsen zu erklären. Dass dieses Interpreta- dentenbundes war besonders aktiv und tionsmuster in der Folgezeit Bestand hatte, eines ihrer Mitglieder im Jahre 1927 war belegt ein Vortrag von Höfler aus dem Jahre der Student der Ur- und Frühgeschichte 114 ULRICH MÜLLER

und spätere Danziger Museumsdirektor breiten medialen Wirkung sicher sein. Daher Kurt Langenheim.60 erscheint es aus dieser Perspektive nicht ver- Die ur- und frühgeschichtliche Forschung wunderlich, wenn am 10. September 1930 im spielte in den Planungen einer „Grenzland- Beisein von Karl Kersten und Vertx-etern der universität" insofern eine Rolle, als sie die Politik und Kultur die Grabungen aufgenom- nationalistischen Argumente mit einer prähi- men wurden.64 Das „Interesse der Bevölke- storischen Tiefe versehen und durch Funde rung für unsere Grabungen überstieg die und Befunde mit einer entsprechenden Au- kühnsten Erwartungen."65 thentizität untermauern konnte. Hierbei Somit konnte sich die Universitätsleitung werden Schwantes nationalgermanische Vor- in ihrem Wunsch, die „Auszeichnung Grenz- stellungen eines bereits in der Steinzeit be- landuniversität" zu erhalten, auf die Ergeb- stehenden „Urgermanentums" ebenso eine nisse der Prähistoriker stützen und für ihre Rolle gespielt haben wie Ausgrabungen in Zwecke ebenso einsetzen, wie die Ur- und Haithabu. Die Grabungen in Haithabu (Abb. Frühgeschichte von der Unterstützung der 3) waren bereits Ende des 19. und zu Beginn Universitätsleitung profitierte. „Kiel ist ex- des 20. Jahrhunderts erfolgt, dann aber in ponierte Grenzlanduniversität. Kiel ist [...] der Zeit des Ersten Weltkriegs und der un- ausersehen als Musteruniversität. Kiel hat mittelbaren Nachkriegszeit zum Erliegen besondere Bedeutung, da hier die größte Gra- gekommen. Vor allem im Kontext der For- bung (Haithabu) stattfindet", hieß es in schergruppe um Carl Schuchhardt gewann einem Schreiben des damaligen Rektors Haithabu wieder an Bedeutung.61 Um Geld Eckhardt vom 14. Oktober 1933,66 und in für ein großangelegtes Forschungsprogramm demselben Jahr führte dieser aus, dass man zu vor- und frühgeschichtlichen Burgwällen „Kiel für eine der bevorzugten Universitäten zu beschaffen, wurde am 12. April 1927 in erklärt hat."6. Zugleich betonte Schwantes in Kiel die „Arbeitsgemeinschaft zur Erfor- einem Schreiben an das Ministerium in Ber- schung der nord- und ostdeutschen vor- und lin, „daß Kiel als Grenzlanduniversität unter frühgeschichtlichen Wall- und Wehranlagen" allen Umständen eine prähistorische Profes- gegründet. Carl Schuchhardt war ihr Vorsit- sur braucht" und wurde nicht müde, die Zu- zender, Wilhelm Unverzagt Geschäftsführer sammenführung aller Bestände in einem und der Kieler Landeshistoriker und Leiter Museum zu fordern.68 Dies war durchaus des baltischen Forschungsinstitutes Otto nachvollziehbar, denn die archäologischen Scheel neben Max Ebert, dem Doktorvater Bestände Schleswig-Holsteins waren in zahl- von Jankuhn, einer der Stellvertreter.62 Die reichen regionalen Museen verstreut. So wie Konstellation erklärt sicherlich auch die das Thaulow-Museum in Kiel mit seinem Wahl von Haithabu, zumal ein Schwerpunkt kunst- und kulturgeschichtlichen Schwer- Scheels die Frühgeschichte war und die Gra- punkt die Aufgabe eines Landesmuseums bungen bereits in der Vorkriegszeit herausra- wahrnahm, so sollte in Kiel auch eine zen- gende Ergebnisse erbracht hatten. Zudem be- trale Stelle für Archäologie entstehen. Im trieb Scheel Landesforschung unter der Jahre 1933 kam Schwantes in einem Beitrag Prämisse, dass die „Grenzlanduniversität" im „Nachrichtenblatt für deutsche Vorzeit", Kiel den Kampf um Nordschleswig unterstüt- ausgehend von seinen Theorien über die ger- zen solle, gleichzeitig aber geistige Brücken manische Ethnogenese zu dem Schluss, „daß zu den vermeintlichen germanischen Brüder- nur an einer Stelle das neue Deutschland ... völkern Nordeuropas bauen müsse.63 So den Tempel errichten kann, zu dessen Bau es konnten Haithabu und die sich mit ihm be- schreiten wird und muß, zur Errichtung schäftigenden Personen und Fächer über das des Altgermanischen Museums."69 Als zum wissenschaftliche Potential hinaus einer wiederholten Male die Verlegung des Museums DIE „KIELER SCHULE 115

Abb. 3 Spatenstich in Haithabu 1930. Zu sehen sind u.a. Gustav Schwantes und vermutlich Karl Kersten. nach Schleswig diskutiert wurde, bediente sich hatte seine Schüler Herbert Jankuhn und auch Schwantes der Grenzkampfrethorik und Karl Kersten in Schlüsselpositionen ge- stellte heraus, dass „die geistigen Waffen für bracht. Das alte und neue Zentrum für die ar- den Grenzkampf [...] in erster Linie f...] in der chäologische Forschung war mehr als eine Universitätsstadt Kiel geschmiedet worden regionale Einrichtung. Es ist in seiner fach- sind.'"0 Das Seminar für Ur- und Frühge- lichen Ausrichtung und personellen Beset- schichte fügte sich mit seinen Arbeits- und zung duixhaus als ein „Stoßtrupp" für die Er- Forschungsschwerpunkten perfekt in die forschung der Archäologie Skandinaviens wissenschaftspolitische Landschaft ein. Am und des nordöstlichen Mitteleuropa einzu- 7. Januar 1938 wurde das „Institut für Volks- ordnen. Dies zeigt sich auch an der Diskus- und Landesgeschichte" (IVL) gegründet, in sion um die „Hohe Schule".'2 Diese Partei- dem sich „der nationalsozialistische Gedanke und Eliteuniversität, die dem Amt Rosenberg der Gemeinschaft im modernen Wissen- unterstand, sollte unterschiedliche Institute schaftsbetrieb" durchgesetzt hatte.'1 Zu den umfassen und hätte im Falle einer Realisie- Abteilungen des IVL gehörten neben der rung die Hochschullandschaft grundlegend „Rassen- und Sippenforschung" die „Volks- verändert. Für dieses ehrgeizige Projekt kunde", die „Flurnamenforschung", die wurde in Kiel eine umfassende Bibliothek Abteilungen „Grenzland" und „Volkstums- aufgebaut, deren Bestände nicht zuletzt von pfiege" sowie die Archäologie. Emigranten und aus dem Kunstraub stamm- Es war damit nicht nur gelungen, Boden- ten. Die Außenstelle der „Hohen Schule" in denkmalpflege, museale Arbeit und universi- Kiel mit dem „Institut für germanische For- täre Lehre und Forschung an einem Ort zu schung" sollte die „Geschichte des Germa- konzentrieren, sondern Gustav Schwantes nentums" mit einem Schwerpunkt in Skandi- 116 ULRICH MÜLLER navien untersuchen und mithelfen, „die sind, mag an dieser Stelle der Hinweis auf die skandinavischen Völker innerlich mit dem mediale Vermittlung genügen. So plante neuen Schicksal abzufinden, sie von innen das Reichspropagandaministerium 1934 in für den Neuaufbau Europas zu gewinnen und Haithabu die Einrichtung eines Thingplatzes für die Zukunft unzertrennlich an Deutsch- als Bühne für nationalsozialistische Massen- land und den deutschen Lebensraum anzu- veranstaltungen.76 Umgesetzt wurde die Idee schliessen."73 In einer Besprechung am 5. nicht, doch errichtete man vier Jahre später Juli 1941, an der neben Schwantes auch der an anderer Stelle einen derartigen „Wall- schleswig-holsteinische Gauleiter und der fahrtsort". In Itzehoe baute man den am Landeshauptmann teilnahmen, wurde finan- Rande der Innenstadt liegenden Galgenberg zielle Unterstützung des Landes für die Insti- anlässlich der 700-Jahr-Feier 1938 zu einer tutsgründung zugesagt und Jankuhn als Lei- Aufmarschstätte um. Der Grabhügel, einer ter vorgeschlagen.'4 Zur Einrichtung einer der größten der Nordischen Bronzezeit in „Hohen Schule" in Kiel ist es indes nicht ge- Schleswig-Holstein, wurde durch Günther kommen, und auch Jankuhn sagte ab, denn Haseloff ausgegraben und im Sinne vom Ah- er hatte längst Karriere beim Ahnenerbe ge- nenkult und des „sakralen Charakters der macht. Todesstrafe" interpretiert.'' Zum Ausbau der Der Ausgangpunkt hierfür war Haithabu, Anlage wurden Spendensammlungen veran- wo „die Studenten in den Ferien in enger Ge- staltet und Gebühren für die Besichtigung meinschaft wochenlang an der Grabungs- der Steinkuppel erhoben, die vom Itzehoer stelle" lebten und die „von Dr. Jankuhn seit Stadtbaurat über den Gräbern errichtet wor- Jahren durchgeführte Ausbildung [...] von den war. Fachkreisen wissenschaftl. wie pädagogisch Neben Haithabu sind eine Vielzahl von grö- ausgezeichnet beurteilt"7'"1 wurde. Den ßeren wie kleineren Grabungen zu nennen, schleswig-holsteinischen Archäologen, allen die eine zeitgemäße Interpretation ermög- voran Jankuhn, gelang es nicht nur, Haitha- lichten. Hierzu gehören der Waffenopferplatz bu öffentlichkeitswirksam zu piazieren und von Thorsberg ebenso wie die frühmittelal- dessen wissenschaftliches Potential auszu- terliche, „sächsische" Stellerburg, aber auch schöpfen, sondern auch den Platz in einen der steinzeitliche Fundplatz von Duvensee entsprechenden Kontext zu stellen. So habili- oder Urnengräber der späten vorrömischen tierte sich Herbert Jankuhn 1935 mit „Wehr- und germanischen Eisenzeit.78 Vor dem anlagen der Wikingerzeit zwischen Eider und Hintergrund der vielfältigen Grabungsakti- Treene" und stellte 1937 das populärwissen- vitäten, vor allem aber der engen personellen schaftliche Buch „Haithabu - eine germani- Verflechtungen, ist es kaum verwunderlich, sche Stadt der Frühzeit" vor. Seit 1931 war wenn vom 30. Mai bis zum 4. Juni 1939 in Jankuhn als Grabungsleiter angestellt; ob die Kiel die Jahrestagung des SS-Ahnenerbes Beziehungen zur SS und dem Ahnenerbe nun stattfand. Der Tagungsort wurde auch auser- auf Initiative von Jankuhn oder Schwantes koren, weil „in Schleswig-Holstein einer erfolgten, scheint angesichts der engen per- der größten Forschungskomplexe liegt, die sönlichen und institutionellen Verbindungen vom Ahnenerbe betreut werden - die Stadt sekundär. Fassbar wird eine win-win-Situa- Haithabu" und Plaßmann erkannte in Schles- tion, in der alle Akteure ihre Vorteile ziehen wig-Holstein nicht nur „ältestes germani- konnten, selbst wenn eine eindeutige Positio- sches Kernland", sondern spannte auch den nierung in der Phase zwischen 1933 und 1936 Bogen vom Hafen Haithabus als erstem Ost- durchaus mit Unsicherheiten verbunden war. seehafen über Kiel als Reichskriegshafen bis Da der Platz und die Akteure in der For- hin zur Flotte des Dritten Reichs.'9 Über schung bereits umfassend diskutiert worden diese national wie international viel beach- DIE „KIELER SCHULE 117

tete Tagung mit einem archäologischen ner gewissen Neuausrichtung dieser Organi- Schwerpunkt wusste Schwantes auch nach sation zusammenfallt, als diese sich 1937 von dem Krieg nur Lobenswertes zu berichten. In Hermann Wirth trennte und mit Wolfram Sie- einem Interview im Jahre 1948 stellte er fest, vers sowie Wolfgang Wüst Akteure an die dass es „ein Kongreß genau von der Art Spitze der Organisation traten, die das Ahnen- [war], wie wir sie aus der Zeit vor dem Nazi- erbe unter „Anwendung exakter wissen- regime [...] und dem Ausland gewöhnt wa- schaftlicher Methoden" in eine neue Zukunft ren."80 In der Tat - die Organisatoren schaff- führen wollten.83 Es darf nicht nur vermutetet ten den Spagat zwischen Wissenschaft und werden, sondern zeichnet sich auch in den Ar- Publizität, zwischen Massenkongress und chivalien ab, dass den Netzwerken der Kieler Massenaufmarsch. In der Leistungsschau der Archäologen mit Jankuhn im Mittelpunkt in deutschen und nicht zuletzt schleswig-hol- diesem Prozess eine entscheidende Rolle zu- steinischen Archäologie wurden aktuelle kam. Nicht erst mit der Jahrestagung 1939 Ausgrabungs- und Forschungsergebnisse hatte das Ahnenerbe mit der ur- und frühge- ebenso wie neue Methoden der Luftbildar- schichtlichen Archäologie eine Fachdisziplin chäologie und der Landesaufnahme präsen- gewonnen, die „würdig an die deutsche Ge- tiert. Wenn weitgehend in neutraler Diktion schichtsforschung [anschließt], die einstmals über Erträge der Forschung berichtet wurde, der staatlichen Einigung des Reiches ihre so sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, wertvollen Dienste geleistet hat [...] Grundbe- dass vielfach gängige Interpretationssche- dingung für das Erreichen dieses hohen Zieles mata geschaffen und von den weiteren Refe- ist aber weltanschaulich einheitliche Ausrich- renten aus den Fächern Germanistik, Ge- tung, höchste Anforderung in wissenschaft- schichte oder Volkskunde aufgegriffen licher Hinsicht und eine wissenschaftliche Zu- wurden.81 Insbesondere Plaßmann lieferte sammenarbeit aller Vorgeschichtsforscher in mit seinem Beitrag über Heinrich I. eine echt nationalsozialistischem Geiste."84 Die grundlegende Rechtfertigung des Erobe- Grundlagen hierzu sind bereits in den frühen rungs- und Vernichtungskrieges im Osten."2 1930er Jahren gelegt worden und bestanden Die Kieler Tagung des Ahnenerbes stellt aus persönlichen wie fachlichen Kontakten zweifellos einen Höhepunkt auf dem Weg zu innerhalb des Faches, über die Fachgrenzen einer „SS-Archäologie" dar und zeigt zu- hinaus und bis weit in die Politik hinein. So gleich, dass entscheidende Weichenstellun- wie Höfler wohl auch durch Unterstützung gen bereits sehr viel früher erfolgten. Die be- von und auf Vermittlung reits in den 1920er Jahren und vorher von Wüst einen Ruf nach Kiel erhielt, so geknüpften Netzwerke - besonders im Rah- nutzte seinerseits Jankuhn seine Kontakte, men der „Burgwall AG" - hatten nicht nur wenn er am 25. Juni 1939 an Sievers schrieb, maßgeblichen Anteil daran, dass es Jankuhn der Kieler Rektor „Ritterbusch interessiert nach Kiel „verschlug", sondern bildeten den sich für Plassmann und eine Berufung hierher Hintergrund für die weitere Entwicklung. wäre möglich, wenn ihm und Ihnen daran Der „Bunker", wie das Haus in der Katten- läge."85 straße wiederholt genannt wurde, entwickelte Diese bislang nur wenig untersuchten Quer- sich in der Folgezeit zu einem „think tank" verbindungen bedeuteten, dass die Forschun- nationalsozialistischer Archäologie und war gen und Fortschritte der Archäologie - so auf das Engste mit dem Ausbau der Archäo- neutral sie wirklich oder vermeintlich daher- logie im Ahnenerbe verbunden. Dabei ist be- kommen - auch und gerade herangezogen merkenswert, dass die Ausrichtung bzw. Inte- wurden, um die Kriegs- und Expansionspo- gration der archäologischen Forschung auf litik zu rechtfertigen und über die historische das Ahnenerbe und die Ideologie der SS mit ei- Tiefe zu legitimieren. In der Tradition 118 ULRICH MÜLLER

Kossinnas stehend, doch mit einem weitaus wissenschaftlicheren Anspruch umgesetzt, stellt Jankuhn bereits ab der ersten Auflage seines Haithabu-Buches den germanischen Siedlungsraum von der Steinzeit bis zum Mittelalter dar und liefert somit entspre- chende Munition für die Bewertung „deut- schen Volks- und Kulturbodens."86 Geradezu klassisch sind Jankuhns Analysen zur Reichs- bzw. Staatsbildung der Piasten. Funde und Schriftquellen wiesen das polnische Reich als eine der „normannischen Gründungen im 10. Abb. 4 Jhd" aus und zeigen damit, dass es „nicht das Karl Kersten Bild grauenvoller Zerstörung [...], das Europa den Wikingern verdankt, sondern die aus die- (Neumünster) und Günther Haseloff (Kiel) ist sen Trümmern neu entstandene Welt" ist.8' bislang nur ansatzweise untersucht worden. Geistige Architekten der Ostpolitik wie Albert Dass es sich hierbei nie um Aktionen Einzelner Brackmann, Historiker und die graue Emi- handelt, ist eigentlich selbstverständlich und nenz der Ostforschung, haben auf diese und eine derartige Sichtweise verstellt den Blick weitere Belege gerne zurückgegriffen, um auf die Systematik und Planmäßigkeit der Ak- durch Beiträge ihrerseits die Politik des NS- tionen.91 Regimes zu legitimieren. Bekannter und besser untersucht ist Peter Paulsen (Abb. 2), der vor allem durch das „Sonderkommando Paulsen" bekannt gewor- Auslandseinsätze den ist.9" Der in Schleswig-Holstein geborene Paulsen war 1926-1928 am Thaulow-Museum Die Verknüpfung von ur- und frühgeschicht- in Kiel angestellt und engagierte sich in Rei- licher Forschung und Auslandseinsätzen, von nerths Kampfbund, wo er als Leiter der Fach- Kriegseinsätzen und Beutegut, ist inzwischen gruppe seit den 1930er Jahren durchaus eine auch für die Archäologie verschiedentlich her- leitende Funktion hatte.93 Nach der Promotion ausgestellt und für die Ur- und Frühgeschichte 1933 und Dozentenlehrgängen in Zossen und in Teilen untersucht worden. Über die Akti- Kiel wurde er am 18. Mai 1934 habilitiert. Wis- vitäten Kieler Archäologen ist mit Ausnahme senschaftlich tritt Paulsen mit seinen Publika- von Herbert Jankuhn recht wenig bekannt. tionen über die Wikinger in Erscheinung. Dass dieser bereits im Zuge kriegsvorbereiten- Seine Promotion („Studien zur Wikinger-Kul- der Planungen miteinbezogen wurde und sich tur") sowie die Vorlage des Goldschatzes von aktiv beteiligte, ist angesichts seiner Stellung Hiddensee (1936) rückten mythologisch-ger- und Verbindungen nicht verwunderlich.88 In manische Themen in den Vordergrund. Paul- der Mehrzahl waren die Archäologen in Ost- sen war laut den SD Dossiers „seit langer Zeit und Nordosteuropa tätig, doch spielten die im Grenzkampf an der schleswig-holst.-däni- „Westeinsätze" ebenfalls eine wichtige Rolle.89 schen Grenze tätig" und geriet - wie oben aus- In jüngerer Zeit sind lediglich zu Karl Kersten geführt - „in Streitigkeiten mit Prof. Schwan- (Abb. 4) und Peter Paulsen (Abb. 2) kurze Bei- tes und seinem Assistenten Dr. Jankuhn und träge erschienen.90 Das „Wirken" von Perso- Dr. Kersten."94 Dies hat ihn jedoch nicht ge- nen wie Karl Hucke (u.a. in Breslau), Kurt hindert, die Seiten zu wechseln, und so wurde Langenheim (Danzig) oder Wolf gang LaBaume er mit dem Rang eines SS-Untersturmbann- (u.a. in Königsberg), aber auch Karl Schlabow führers zum 1. Oktober 1937 in Kiel beurlaubt, DIE „KIELER SCHULE 119 um „zur Erledigung bestimmter Aufgaben" im Schwerpunkt entsprechend setzt er sich mit Stab des Rassen- und Siedlungshauptamtes SS Fragen Nordeuropas und Osteuropas ausein- als Leiter der Abteilung „Vor- und Frühge- ander, wie etwa sein „Bericht über die Tagung schichte" zu arbeiten.95 Seit 1939 gehörte er der Nord- und Ostdeutschen Forschungsge- dem Ahnenerbe im persönlichen Stab des meinschaft am 1. und 2. Februar 1941" zeigt.99 Reichsführers der SS an. Am 17. September Die NOFG war eine der größten Forschungs- 1939 führte Sievers an Himmler in Sachen „Si- gemeinschaften und beispielsweise mit der cherstellung des vorgeschichtlichen Fundma- Zeitschrift Jornsburg verbunden.111" Zugleich terials" aus, dass das „Ahnenerbe [...] dafür war Paulsen Schulungsleiter im SS-Hauptamt sofort Petersen, Paulsen, Kaiser, Löffler, Piass- sowie seit Frühjahr 1943 Dozent an Bergers mann, Schleif, Thaerigen zur Verfügung stel- SS-Junkerschule in Bad Tölz, wo er versuchte, len" könne, und in einem Rundschreiben wird „bei der politischen Schulung an Junkerschu- formuliert, die Einsatzkommandos „werden len der Waffen-SS eine Zusammenarbeit mit gebeten, festzustellen, welche jüdischen, ka- den Universitäten" anzustreben.101 An den tholischen, marxistischen und gegebenenfalls dort auch organisierten Tagungen nahm unter freimaurerischen Bibliotheken sich innerhalb anderem der Kieler Landeshistoriker Otto ihrer Arbeitsbereiche befinden."96 Von Okto- Scheel teil. Nachfolgend war er in unterschied- ber bis Dezember 1939 beschlagnahmte das lichen Positionen und an unterschiedlichen „Kommando Paulsen" vor allem prähistori- Orten tätig.102 So war er zum Jahreswechsel sche, volkskundliche und naturwissenschaftli- 1944 zum Leiter der neuen germanischen Füh- che Sammlungen sowie zahlreiche Fachbiblio- rerschule in Hildesheim ernannt worden. Als theken in Krakau, Sandomir, Warschau und Leiter des Schulungsamtes des Reichssicher- Lublin. Bei seiner ersten Reise im Oktober heitshauptamtes arbeitete er weiter gegen das 1939 überführte Paulsen auch den Veit-Stoß- Ahnenerbe und versuchte schließlich, die Uni- Altar aus Krakau nach Berlin. Weitere Raub- versität Göttingen als „germanische Univer- versuche scheiterten am Einspruch von Gene- sität auszubauen" und an Stelle des Ahnen- ralgouverneur Hans Frank, der ganz eigene erbes treten zu lassen. Pläne mit dem polnischen Kulturgut verfolgte. Während Paulsen nach dem Kriege zunächst Interne Auseinandersetzungen zwischen dem keine Anstellung fand, aber seit 1961 am Lan- Reichssicherheitshauptamt und dem General- desmuseum Stuttgart tätig war, weist die Bio- gouverneur führten wohl zu einer Auflösung grafie des späteren Landesarchäologen von des „Kommandos Paulsen" 1939. Wenig erfolg- Schleswig-Holstein, Karl Kersten (Abb. 4), reich waren seine akademischen Versuche.9, keine nennenswerten Brüche auf.103 Mit ihm Eine Professur in Riga bekam er nicht, und wird eine Person erfasst, die ganz andere und sein Ersuchen auf eine bezahlte außerplan- bislang wenig ausgeleuchtete Seiten der Poli- mäßige Professur in Berlin wurde mit Hinweis tik des SS-Ahnenerbes und der „Kieler auf seine fachliche Enge und die Nähe zu Schule" repräsentiert. Karl Kersten (1909- Reinerth abgelehnt; bereits sein Antrag in 1992) wurde 1934 bei Gustav Schwantes in Rostock war einige Jahre zuvor aufgrund aus- Kiel promoviert. Er war seit Mitte der 1930er wärtiger Gutachten ebenfalls negativ bewertet Jahre mit der Landesaufnahme beschäftigt worden. Erst 1940 war er befristet an den Uni- und übernahm die Geschäftsführung der Pro- versitäten in Rostock (1940) und Königsberg vinzialstelle im Jahre 1937. 1940 wurde er als (1941) tätig. ein möglicher Nachfolger für Werner Buttler Peter Paulsen war wie Herbert Jankuhn auf der Professur in Göttingen angesehen.101 auch wissenschaftspolitisch aktiv; er kann Seit 1944 war er Direktor des Landesmuseums der Verfasser der 1939 veröffentlichten und Landesamtes. Der 1934 in die NSDAP ein- Denkschrift für Vorgeschichte sein.98 Seinemgetreten e Kersten war „als Wissenschaftler 120 ULRICH MÜLLER wie als Praktiker ausgezeichnet" und in der wurde er zum Leiter des Landesamtes berufen. Denkschrift Vorgeschichte werden seine Lei- Seine zumindest vordergründig fassbare Re- stungen in der Landesaufnahme gerühmt.100 serviertheit mag auch ein Grund dafür sein, Über die Teilnahme an Sonderkommandos dass er 1957 anlässlich des 175-jährigen Beste- hinaus sind seine Dänemark-Missionen von hens des Nationalmuseums zum Ritter vom Interesse. Der fließend dänisch sprechende Dannebrog geschlagen wurde. Kersten wurde wiederholt und bereits sehr Die Beispiele Peter Paulsen und Karl Ker- früh nach Dänemark geschickt. So schlägt sten illustrieren auch das Fortbestehen der Plaßmann am 17. Juni 1940 vor, Jankuhn mit Seilschaften und Machtzirkel aus dem SS-Ah- der Erfassung der „Bildzeugnisse" in Däne- nenerbe im Nachkriegsdeutschland. Wissen- mark und Norwegen zu betrauen.106 Dement- schaftlich trat Kersten zusammen mit Ekke- sprechend formulierte Jankuhn wiederholt die hard Aner vor allem als Initiator des Projektes Notwendigkeit, Mitarbeiter des Ahnenerbes „Funde der älteren Bronzezeit des nordischen nach Dänemark und Norwegen zu entsenden, Kreises in Dänemark, Schleswig-Holstein und wozu auch Kersten gehörte, der Mitte Mai Niedersachsen" in Erscheinung. Auch andere 1940 und 1942/43 nach Dänemark reiste. Ein Archäologen der „Kieler Schule" fassten im Hintergrund für die Dänemark-Missionen wa- Lande wieder Fuß (z.B. Kurt Langenheim und ren militärische Bauvorhaben und die damit Karl Hucke) oder erlangten leitende Positio- verbundene Zerstörung der Bodendenkmäler. nen im Nachkriegsdeutschland (z.B. Hermann Dies war aus fachlicher Sicht nachvollziehbar Schwabedissen und Wolfgang Asmus). 1945 und zeigt die Verknüpfung objektiv sinnvollen war also eher eine Kontinuität als ein Bruch. bodendenkmalpflegerischen Handelns im Rahmen politischer und militärischer Zielvor- gaben. Nicht zuletzt wurden die Missionen, Resümee und bei denen es galt, die „germanischen Denk- Forschungsdesiderate mäler in den germanischen Randstaaten" zu schützen, beispielsweise von Werner Best Die ur- und frühgeschichtlichen Archäologen unterstützt. Dieser war seit 1942 Reichsbevoll- haben zwischen 1927 und 1945 über den rein mächtigter in Dänemark und aus seiner Zeit wissenschaftlichen Diskurs hinaus ideologi- als Verwaltungschef beim Militärbefehlshaber sche Schlagwörter nicht nur vereinnahmt, in Frankreich mit den archäologischen Fach- sondern auch bewusst eingesetzt, mit Funden vertretern des Ahnenerbe bestens vertraut. und Befunden aufgefüllt und Deutungshohei- Außerdem war Otto Höfler seit Sommer 1943 ten geschaffen. Damit besaßen sie durchaus Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen In- eine Schlüsselstellung, denn sie allein waren stituts in Kopenhagen, den die Kieler Archäo- in der Lage, in die schriftquellenlosen oder logen sehr gut kannten.107 Soweit die Reaktion schriftquellenarmen Zeiten vorzudringen und der dänischen Kollegen aus den vorliegenden damit eine historische Tiefe auszuloten, die Dokumenten beurteilt werden kann, wurden anderen Disziplinen nicht zugänglich war. die Einsätze eher pragmatisch bis ablehnend Wenn man annimmt, dass archäologische gesehen, doch insbesondere Karl Kersten ein Funde und Befunde als „dreidimensionale hi- taktvolles Vorgehen attestiert. Kersten, der storische Körper" per se einen höheren Grad 1942 in die SS eintrat, gelang es zuletzt mit an Authentizität vermitteln als Texte oder Bil- Hilfe von Schwantes, seine Vorgeschichte nach der,109 so steht zu vermuteten, dass auch dies dem Krieg weitgehend zu verschleiern.108 So dazu beitrug, eine Legitimationswissenschaft konnte er bereits im Sommer 1945 seine ar- zu schaffen, die als „Ur- und Frühgeschichte" chäologischen Tätigkeiten wieder aufnehmen mit identitätsstiftenden Funden und Befun- und entsprechend seiner früheren Position den aus dem Verstehen des Vergangenen DIE „KIELER SCHULE" 121

gleichsam eine Rechtfertigung des Gegenwär- 3 Vgl. Hassmann - Jantzen 1994 mit weiteren tigen und Zukünftigen ermöglichte. Dies ist Angaben zur Forschungsgeschichte. für die „Kieler Schule" in besonderem Maße zu 4 Zwei Dissertation rücken zukünftig Gustav vermuten, denn die Vorgeschichtsforschung Schwantes (S. Schäfer, Hamburg) und Her- des SS-Ahnenerbes und die Akteure ur- und bert Jankuhn (D. Mahsarski, Göttingen) in frühgeschichtlicher Archäologie waren über den Mittelpunkt; ein erster Überblick findet Herbert Jankuhn hinaus auf das Engste mit sich bei Haßmann - Jantzen 1994. dem System verbunden. Dabei bildet - wie an- 5 Hierzu insbesondere Koch - Mertens 2002 so- dernorts auch - das Jahr 1933 ebenso wenig wie Wiell 2006. 6 Bessler-Worbs 1997. eine Zäsur wie 1945. Die ur- und frühge- 7 Zum Folgenden vgl. Gebühr 2004. schichtliche Archäologie im Lande wurde nicht 8 Schwantes 1983. erst von den Nationalsozialisten vereinnahmt, 9 Unverhau 2000. sondern viele der Deutungshorizonte aus dem 10 Simon 2006a, 53 (Bl. 397). Dritten Reich beruhten vielmehr auf älteren 11 Pape 2001, 64ff.; Lund 2008, 185. Paradigmen und wurden von der Jungen Ge- 12 Simon 2006b, 46. neration, [...] die eine weit größere weltan- 13 So z.B. Schwantes 1926. Zu der Zeitschrift schauliche und politische Aktivität entfaltet Volk und Rasse siehe auch Pinn 1987. als die frühere Generation" systematisch aus- 14 Schwantes 1933b, 407. 110 gebaut. 15 Schreiben des Dekans vom 25.05.1928. Diese These werden künftige Forschungen 16 Zum Folgenden siehe Schreiben an das Preu- überprüfen müssen. So bleiben biografische ßische Ministerium für Wissenschaft, Kunst Studien wichtig, wenn es gelingen soll, über und Volksbildung vom 15. November 1929 so- die eigentliche Person hinaus Verhaltens- und wie an Prof. Dr. Carl Rothmann vom 28. März Handlungsmuster aufzeigen und vergleichbar 1929. zu machen. Dies bietet auch die Chance, von 17 Schreiben vom 14. Oktober 1933. den Einzelpersonen ausgehend zur Frage nach 18 Schreiben vom 3. August 1931. strukturellen Identitäten im Verhalten der Ak- 19 Bollmus 2006; Kater 2001. teure in benachbarten Fächern, wie der Volks- 20 Vgl. Tode 1930. In der Denkschrift Vorge- kunde, Germanistik oder Nordistik, zu gelan- schichte wird Karl Kersten als die führende gen. Einen bislang kaum untersuchten Persönlichkeit auf diesem Feld dargestellt; Bereich stellt darüber hinaus die mediale Ver- vgl. Simon 2006b, 43 mittlung dar - Museen, Ausstellungen, aber 21 Schwantes 1933a. auch Presse- und Vortragsarbeit. In Anleh- 22 Hassmann - Jantzen 1994, 14f. nung an die Arbeiten von Fredrik Barth wird 23 Hassmann - Jantzen 1994, 15. zu fragen sein, mit welchen Medien und Re- 24 Simon 2006a, 57 (Bl. 403). präsentationen das archäologische Wissen 25 Danker 2003, 102ff. kommuniziert und vermittelt wurde, und wie 26 Schreiben vom 4. Juli 1933. 27 Scheel - Paulsen 1930. sich die institutionalisierten sozialen Bezie- 28 Bollmus 2006, 154ff; 187ff. hungen gestalteten, innerhalb derer Wissen 29 Schöbel 2002, 348. ausgetauscht und verbreitet wurde.111 30 Schreiben vom 29. April 1936. 31 Schreiben des Prodekans der Universität Kiel vom 13. September 1937. Anmerkungen 32 Pape 2001, 81. 33 Halle 2008, 126-129. 1 Die zitierten Archivalien befinden sich im 34 Schreiben vom 12. März 1936. Landesarchiv Schleswig-Holstein. 35 Scheck 1996, 2-4. 2 Schwantes 1937. 36 Schreiben vom 18. September 1937. 122 ULRICH MÜLLER

37 Müller-Wille 1994. 70 Schreiben vom 30. Dezember 1937 (UI Nr. 38 Schwantes 1936, 1. 2018). 39 Simon 2006b, 6; Löffler 1941. 71 Cornelißen 2009, 248. 40 Schreiben vom 8. Januar 1957 72 Vgl. zuletzt Simon 2008 mit weiteren Anga- 41 Simon 2006b, 43. 52. ben. 42 Schwantes 1939, 336. 73 Simon 2008, 22 (19401029). 43 Hassmann - Jantzen 1994, 17ff. 74 Simon 2008, 35 (19410705). 44 Die Jahreszahlen der Promotionen stellen 75 Simon 2006b, 52. teilweise nur Anhaltspunkte dar, da die Arbei- 76 Haßmann - Jantzen 1994, 15. ten unter Umständen bereits früher in Aus- 77 Haseloff 1938, 84. schnitten publiziert worden sind. Zudem sind 78 Jankuhn 1944. zahlreiche Promotionsakten verschollen. 79 Jankuhn 1939, 223; Plaßmann 1939, 242. 45 Simon 2006a, 24 (B1. 351). 80 Gustav Schwantes in einem Interview 1948; 46 So in einem Protokoll der „Burgwall AG" aus zitiert nach Kater 2001, 114. dem Jahre 1932; zitiert nach Grunwald - Rei- 81 So K. Ranke (1944, 36ÍT.) in seinem Beitrag mit chenbach 2009, 80 Anm. 53. Bezug auf das Grab von Jcllinge und G. Meyer 47 Jankuhn 1936a, 86. (1944, 52) mit dem Hinweis auf ein bereits in 48 So z.B. Clever 2000; Schäfer 2003. prähistorischer Zeit bestehendes „instinktives 49 Steuer 2001; Krall 2005. Gemeinschaftsgefühl" der Germanen. 50 Vgl. auch Eickhoff - Halle 2007, 148ÍT. 82 Plaßmann 1944; vgl. auch Simon 2007, 72 51 Simon 2006a, 24 (Bl. 351); 36 (Bl. 369). (19390700). 52 Simon 2006a, 5 (Bl. 313-314); 20 (Bl. 346). 83 Wüst 1937,97; Ahnenerbe 1939; Gasche 2006. 53 Simon 2004, 39 (19390108; 19390110). 84 Simon 2006b, 4. 54 Simon 2004, 40(19390519). 85 Simon 2004, 11 (19340000); Simon 2007, 72 55 Zimmermann 1994; Gajek 2005, 350fT. (19390625). 56 Kummer 1933; Lund 2008, 191-193. 86 Jankuhn 1937, 3-19; siehe auch Krall 2005, 57 Simon 2007, 39 (19370928). Plaßmann, von 86-93 und Steuer 2001, 445-459; 2004. 1936-1943 Herausgeber der Zeitschrift Ger- 87 Jankuhn 1940, 67. manien des SS-Ahnenerbes, war seit Ende 88 Vgl. die Dokumente bei Simon 204, passim; 1937 als Leiter der Lehr- und Forschungs- 2006c, 9-11,28,31. stätte für germanische Kulturwissenschaft 89 Legendre - Olivier - Schnitzler 2007; Halle und Landschaftskunde des SS-Ahnenerbes 2009. und an den Universitäten Tübingen und Bonn 90 Schreiber Pedersen 2007; Bodenbach 2006; tätig. Jacobs 2002. 58 Höfler 1943, 5. 91 Zu Kurt Langenheim vgl. Simon 2006c, 8 59 Mish - Cornelißen 2008, 528-531; Dohnke (19390923), 17(19401101). 2008. 92 Mçiynski 2000; vgl. auch Simon 2006c, bes. 8- 60 Mitgliederliste vom 09.05.1927. 9. 61 Mitteilungen, in: Denkmalpflege und Heimat- 93 Zum Folgenden Jacobs 2002 und Klee 2003. schutz 29, 1927, 131 94 Simon 2006a, 42 (Bl. 381). 62 Grunwald - Reichenbach 2007, 73-75; 73 Anm. 95 Kater 2001, 377 Anm. 71. 31. 96 Simon, 2007, 76 (19390917); Simon 2006c, 9 63 Zur Person von Otto Scheel vgl. Hill 2003. (19391008) 64 Schwantes 1930, 99. 97 Jacobs 2002. 65 Schwantes 1936, 337. 98 Simon 2006b. 66 Schreiben vom 14. Oktober 1933. 99 Paulsen 1941. 67 Simon 2004,13 (19340618). 100 Förster 2007, 114ÍT. 68 Schreiben vom 14. Oktober 1933. 101 Zitat von Peter Paulsen nach Kater 2001, 343; 69 Schwantes 1933c, 131. vgl. auch 183. DIE „KIELER SCHULE" 123

102 Zum Folgenden Kater 2001, 343ff. europäischen Vergleich. Berliner archäologische 103 Zum Folgenden bes. Schreiber Pedersen 2007. Forschungen 2 (Rahden 2006). 104 Grimm - Simon 2009, 67 (19400625). Clever 2000: W. Clever, Germanen, Slawen und 105 Simon 2006a, 30 (Bl. 362); 2006b, 43; 60. Deutsche in Ostmittel- und Osteuropa. Zur Dar- 106 Simon 2007, 88 (19400617); 93 (19400725). stellung ihrer Bezichungsgeschichte in Schulge- 107 Hausmann 2002, 183-210. schichtsbüchern der nationalsozialistischen Zeit 108 Schreiber Pedersen 2007, 386f. (Dortmund 2000). 109 Nordström 2007. Cornelißen 2009: C. Cornelißen, Das Kieler Histo- 110 Simon 2004, 46. rische Seminar in den NS-Jahren. in: C. Corne- 111 Barth 2002. lißen - C. Mish (Hrsg.), Wissenschaft an der Grenze. Die Universität Kiel im Nationalsoziali- mus. Mitteilungen Gesellschaft Kieler Stadtge- Literaturverzeichnis schichte 86 (Essen 2009) 229-252. Danker 2003: U. Danker, Der schleswig-holsteini- Ahnenerbe 1939: o. Verf., Das Ahnenerbe. Die For- sche NSDAP-Gauleiter Hinrich Lohse. Überle- schungs- und Lehrgemeinschaft „Das Ahne- gungen zu seiner Biografie. In: M. Ruck (Hrsg.), nerbe" zu neuen Arbeiten und Aufgaben bereit. Regionen im Nationalsozialismus. lZRG-Schrif- Germanien 1939, 91. tenreihe 10 (Bielefeld 2003) 91-120. Barth 2002: F. Barth, An Anthropology of Know- Dohnke 2008: K. Dohnke (Red.), „Siegeszug in der ledge. Current Anthropology 43, 2002, 1-18. Nordmark". Schleswig-Holstein und der National- Bessler-Worbs 1997: T. Bessler-Worbs, Deutsche sozialismus 1925 - 1950. Schlaglichter, Studien, Kulturpolitik in Nordschleswig gegenüber der Rekonstruktionen. Informationen zur Schleswig- deutschen Minderheit von 1920 bis 1955. Diss. Holsteinischen Zeitgeschichte 50 (Kiel 2008). Phil. Kiel (Kiel 1997). Eickhoff- Halle 2007: M. Eickhoff - U. Halle, An- Bodenbach 2006: H. J. Bodenbach, Leben und Werk stelle einer Rezension - Anmerkungen zum ver- des Archäologen, Museumsleiters, Dozenten und öffentlichten Bild über Herbert Jankuhn. Eth- Archivrats Dr. phil. Kurt Langenheim. In: W. Bu- nographisch-Archäologische Zeitschrift 48, desheim - H. Keiling (Hrsg.), Zur Archäologie in 2007, 135-150. Norddeutschland. Beiträge für Wissenschaft Förster 2007: F. Förster, Die „Wendenfrage" in der und Kultur 7 (Hamburg 2006). deutschen Ostforschung 1933 - 1945. Die Publi- Bollmus 1980: R. Bollmus, Zum Projekt einer na- kationsstelle Berlin-Dahlem und die Lausitzer tionalsozialistischen Alternativ-Universität: Al- Sorben. Schriften des Sorbischen Instituts 43 fred Rosenbergs „Hohe Schule". In: M. Heine- (Bautzen 2007). mann (Hrsg.), Erziehung und Schulung im Gajek 2005: E. Gajek, Germanenkunde und Natio- Dritten Reich. Veröffentlichungen der Histori- nalsozialismus. Zur Verflechtung von Wissen- schen Kommission der Deutschen Gesellschaft schaft und Politik am Beispiel Otto Höflers. In: für Erziehungswissenschaft 4,2 (Stuttgart 1980) W. Schmitz - C. Vollnhals (Hrsg.), Völkische Be- 125-152. wegung, konservative Revolution, Nationalsozi- Bollmus 2006: R. Bollmus, Das Amt Rosenberg und alismus. Aspekte einer politisierten Kultur seine Gegner. Studien zum Machtkampf im na- (Dresden 2005) 325-355. tionalsozialistischen Herrschaftssystem. Stu- Gauche 2006: M. Gasche, Zum Konzept der „Germa- dien zur Zeitgeschichte 1 (2. Auflage München nenkunde" im Ahnenerbe der SS. Ethnogra- 2006). phisch-Archäologische Zeitschrift 47, 2006, 127- Callmer - Meyer - Struwe - Theune 2006: J. Callmer 135. - M. Meyer - R. Struwe - C. Theune (Hrsg.), Die Gebühr 2004: M. Gebühr, Schwantes, Gustav. Le- Anfänge der ur- und frühgeschichtlichen Archä- benslaufund Persönlichkeit. Reallexikon der Ger- ologie als akademisches Fach (1890 - 1930) im manischen Altertumskunde 27, 2004, 423-429. 124 ULRICH MÜLLER

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