University of Groningen

Das SS- und die Rassifizierung der transnationalen Strukturen in der europäischen Vor- und Frühgeschichtsforschung Eickhoff, Martijn; Schlegelmilch, Dana

Published in: Archäologie in Österreich 1938–1945

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Publication date: 2020

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Citation for published version (APA): Eickhoff, M., & Schlegelmilch, D. (2020). Das SS-Ahnenerbe und die Rassifizierung der transnationalen Strukturen in der europäischen Vor- und Frühgeschichtsforschung. In D. Modl, & K. Peitler (editors), Archäologie in Österreich 1938–1945: Beiträge zum internationalen Symposium vom 27. bis 29. April 2015 am Universalmuseum Joanneum in Graz (blz. 48-71). (Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark; Nr. 79). Historische Landeskommission für Steiermark.

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Downloaded from the University of Groningen/UMCG research database (Pure): http://www.rug.nl/research/portal. For technical reasons the number of authors shown on this cover page is limited to 10 maximum. Archäologie in Österreich 1938–1945 Beiträge zum internationalen Symposium vom 27. bis 29. April 2015 am Universalmuseum Joanneum in Graz Daniel Modl – Karl Peitler (Hrsg.) Schild von Steier Beiheft 8/2020

Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark Band 79

Herausgeber Universalmuseum Joanneum Archäologie & Münzkabinett

Historische Landeskommission für Steiermark

Archäologie in Österreich 1938–1945 Beiträge zum internationalen Symposium vom 27. bis 29. April 2015 am Universalmuseum Joanneum in Graz

Daniel Modl – Karl Peitler (Hrsg.)

ISBN ISBN 978-3-903179-24-0

ISSN 2078-0141

Redaktion Daniel Modl, Karl Peitler

Grafische Konzeption Lichtwitz – Büro für visuelle Kommunikation

Satz Beatrix Schliber-Knechtl

Druck Medienfabrik Graz

Für den Inhalt der Beiträge sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich.

Graz 2020

2 Inhalt

4 Vorworte 122 Hadwiga Schörner Hedwig Kenner als Assistentin an 10 Wolfgang Muchitsch der Archäologischen Sammlung Vorwort (1936–1945) und dem Archäo- logisch-Epigraphischen Seminar 12 Bernhard Hebert (1948–1951) der Universität Wien Vorwort 138 Dana Schlegelmilch Vorbemerkungen Gero Merhart von Bernegg (1886–1959) und die Prähistorie 16 Daniel Modl – Karl Peitler im Nationalsozialismus Archäologie in Österreich 1938–1945. Vorbemerkungen zum 158 Helga Marchhart Tagungsband Franz Miltner (1901–1959). Klassi- scher Archäologe, Althistoriker und Allgemeines Epigraphiker. Ein Lebensbild

36 Martin Moll 174 Gudrun Wlach Wissenschaftspolitik im Dritten Balduin Saria. Biographische Skizze Reich am Beispiel der Geisteswis- eines Archäologen vor dem Hinter- senschaften. Ein Überblick grund der politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts 48 Martijn Eickhoff – Dana Schlegelmilch 190 Martina Pesditschek Das SS-Ahnenerbe und die Rassifi- Fritz Schachermeyr und die zierung der transnationalen Struk- Indogermanenfrage turen in der europäischen Vor- und Frühgeschichtsforschung 202 Susanne Lehrer „Erst das Dritte Reich hat der Biographien und publikatorisches Vor- und Frühgeschichte den Wirken Gebührenden Platz angewiesen.“ Walter Schmid (1875–1951) und die 74 Franz Mandl steirische Archäologie in den Jahren Das Nachleben von Geschichts- 1938 bis 1945 klitterungen nationalistischer Ideo- logien in der Interpretation alpiner 218 Georgia Flouda – Erwin Pochmarski Felsbilder. Felsbildforschung im – Eleni Schindler Kaudelka Nachkriegsösterreich am Beispiel August Schörgendorfer (1914– Ernst Burgstaller und 1976). Ein exemplarisches Schicksal im 20. Jahrhundert 88 Otto H. Urban Zur Publikationstätigkeit von 238 Gabriele Koiner – Heinrike Leonhard Franz in der NS-Zeit, Dourdoumas Professor für Vorgeschichte an der Konkurrenz und Intrigen. Neue Leopold-Franzens-Universität Dokumente zum Kreta-Institut der Innsbruck von 1942 bis 1967 Reichsuniversität Graz aus den Jahren 1941 und 1942 104 Franz Pieler Vom Regionalmuseum zum 266 Peter Danner „deutschen Bollwerk“. Angela Kurt Willvonseder (1903–1968). Ein Stifft-Gottlieb und das Prähistoriker mit vielen Aufgaben Krahuletzmuseum Eggenburg, zwischen 1938 und 1945 Niederösterreich

5 334 Robert Obermair 506 Patrick Marko „Integrierendes Merkmal aller Spar- „Ich erlaube mir daher die erge- ten der Denkmalpflege ist ihr steter benste Bitte um einen Grabungsbei- Wandel und ihre Anpassung an trag von RM. 1000,-.“ Die Ausgra- wissenschaftliche und gesellschaft- bung der römischen Villa Thalerhof liche Entwicklungen.“ Anmerkungen (Steiermark), 1937–1939 zur Rolle Kurt Willvonseders im Nationalsozialismus 516 K. Patrick Fazioli The Colonial Undertones of Early Institutionen und Organisationen Medieval in the Eastern Alpine Region 346 Marianne Pollak (c. 1850–1945) Theorie und Praxis der archäologi- schen Denkmalpflege in der ersten 528 Johannes Mattes Hälfte des 20. Jahrhunderts (Macht)politik, Fundplätze und Urgeschichtsforschung. Grabungs- 368 Julia Budka – Claus Jurman kampagnen in Höhlen der „Ostmark“ Archäologische Aktivitäten der und von österreichisch-ungarischen Ägyptischen Kommission der Forschern im Ausland (1920–1945) Akademie der Wissenschaften von 1933 bis 1949 564 Karina Grömer – Carmen Löw Beeinflussung der Bevölkerung 382 Brigitta Mader durch nationalsozialistische Theo- Die personelle Struktur der rien. Archäologie, Germanen- und Prähistorischen Kommission in Rassenkunde im Schulunterricht und der NS-Zeit in der Museumsdidaktik

400 Michaela Zavadil Bundesländer/Reichsgaue Stiftung eines Preises, Gründung einer Zeitschrift. Zwei Aktivitäten 588 Renate Jernej der Akademie der Wissenschaften Archäologie, Denkmalpflege und in Wien auf dem Gebiet der Politik im Gau Kärnten. Walter Frodl prähistorischen Archäologie und Gauleiter Friedrich Rainer im Dritten Reich 606 Peter Danner 420 Gudrun Wlach Archäologie in Salzburg von 1938 Das Österreichische Archäologische bis 1945 Institut unter der Direktion Praschniker / Egger von 1935 bis 664 Daniel Modl 1945/49 Archäologie zwischen Mur und Save im Dritten Reich (1938–1945). 446 Walpurga Antl-Weiser Eine Studie zur ideologisch- Die Prähistorische Abteilung des politischen Vereinnahmung der Naturhistorischen Museums Wien Archäologie im Reichsgau während der NS-Zeit. Vorläufiger Steiermark und im CdZ-Gebiet Stand der Untersuchung Untersteiermark

Forschungsfelder 750 Michaela Kronberger – Martin Penz Archäologie in „Groß-Wien“. 488 Achim Doppler Forschung, Sammlungs- und Aus- “Intrigues without purpose”? Die stellungswesen in den städtischen „Führergrabung“ Carnuntum im Sammlungen während der NS-Zeit Rahmen nationalsozialistischer Landeskulturpolitik: Entstehung – Struktur – Zusammenbruch

6 766 Podiumsdiskussion „Archäologie in der NS-Zeit – Archäologie heute“

776 Abkürzungsverzeichnis

782 Personenregister

794 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

7 Das SS-Ahnenerbe und die Rassifizierung der transnationalen Strukturen in der europäischen Vor- und Frühgeschichtsforschung

Martijn Eickhoff und Dana Schlegelmilch

Das SS-Ahnenerbe wurde 1935 als ‚Deutsches Ahnen- dem Platz des völkischen Denkens und der völkischen erbe – Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte Esoterik im ‚Dritten Reich‘ im Verhältnis zu dessen e. V.‘ von Reichsführer-SS (1900– Modernität5; der über Rassendenken legitimierten ra- 1945), dem Leiter des Rasse- und Siedlungshaupt- dikalen Neuorganisierung der deutschen Gesellschaft amtes der SS Richard Walther Darré (1895–1953) und und der damit verbundenen , ‚Arisie- dem niederländisch-deutschen Sprachwissenschaftler rung‘ und Entgrenzung der Wissenschaften6; dem Zu- Herman Wirth (1885–1981) in Berlin gegründet.1 Inner- sammenhang zwischen Führungsstilen, Verwaltungs- halb der folgenden zehn Jahre, bis zur Auflösung der strukturen und Herrschaftssystemen im NS-Staat7; SS mit dem Untergang des sogenannten ‚Dritten Rei- Formen von wissenschaftlicher (Mit-)Täterschaft8 oder ches‘, hat sich das Ahnenerbe ebenso wie die SS selbst Widerstand9. Wichtige historische Diskussionen be- ständig entwickelt und neuorganisiert. Dies wirkte sich treffen: die Frage der Schutzfunktion des Ahnenerbes nicht nur auf den internen Aufbau, die Finanzierungs- für Wissenschaftler, den Stellenwert von ‚objektiver‘ strukturen sowie die institutionelle Angliederung und Wissenschaft10 oder das Bestehen von Handlungs- Aufgabenstellung der Organisation aus, sondern auch spielräumen11 bei Ahnenerbe-Wissenschaftlern; die auf den Bestand der (wissenschaftlichen) Mitarbeiter Art und Weise, wie diese Wissenschaftler „dem Führer und der damit verbundenen genutzten und kreierten entgegenarbeiteten“12; das kollektive Schweigen und Netzwerke.2 Von Anfang an wurde auf dem Gebiet der auch ‚gemeinsame Sprechen‘ (im Sinne der Etablierung NS-‚Weltanschauungswissenschaften‘ wie Vor- und einer spezifischen Geschichtserzählung der ehemaligen Frühgeschichte, Volkskunde, Germanistik etc. eine Ahnenerbe-Wissenschaftler in der Nachkriegszeit), Vielzahl von Forschungs-, Sammlungs- und Publikati- auch im Rahmen der Entnazifizierung der Wissenschaf- onsaktivitäten mit einer wechselnden Breitenwirkung ten, und die damit verbundenen späteren Erinnerungs- entfaltet. Dies geschah innerhalb und außerhalb des kämpfe.13 Deutschen Reiches (das ab 1938/39 auch Österreich In diesem Aufsatz14 wollen wir darauf eingehen, wie und Tschechien einschloss) und nach dem Beginn des das Ahnenerbe am besten zu verstehen und zu definie- Zweiten Weltkrieges auch in den meisten Teilen des ren ist. Wir tun das vor dem Hintergrund der allgemei- besetzten Europas. Die organisatorische Leitung des nen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der SS-Ahnenerbes hatte dabei sowohl in Berlin als auch Archäologie der NS-Zeit in Deutschland und Europa. in München ein repräsentatives Gebäude; der Berliner Spezielle Aufmerksamkeit gilt dabei der Frage, wie viel Sitz wurde kriegsbedingt ab 1943 nach Waischenfeld/ Platz transnationalen archäologischen Verbindungen Oberfranken verlagert.3 Persönliche Beziehungen und in Europa eingeräumt wird. Dieser Schwerpunkt ist ver- Aufgaben waren im Ahnenerbe, wie in der SS4, von An- knüpft mit einer wichtigen Entwicklung bei der Analyse fang an ein wichtiger Antrieb zur Entwicklung der Orga- der Geschichte der Archäologie, die Ende des 20. Jhs. nisation und ihrer Aktivitäten. eingesetzt hat: Dabei war am Anfang die Verbindung Obwohl es sich um eine relativ kleine Organisation der Archäologie mit dem Nationalismus ein zentrales handelte, macht der außerordentliche Aufstieg des Forschungsthema; die Institutionalisierung der archäo- Ahnenerbes seine Geschichte äußerst wichtig. Das logischen Fächer und die Entwicklung von archäologi- Ahnenerbe ist verknüpft mit historischen Themen wie: schen Interpretationen wurden im Zusammenhang mit

48 der Bildung des modernen Nationalstaates betrachtet. wir nicht, wie manchmal in der populären Literatur üb- Wichtige Arbeit ist in diesem Rahmen unter anderem lich, in erster Linie auf die abenteuerlichen Expeditio- von Bruce Trigger sowie Margarita Díaz-Andreu and nen schauen, die das Ahnenerbe in den 1930er-Jahren Timothy Champion geleistet worden.15 Als zu gleicher unternahm und von denen noch immer eine gewisse Zeit die Geschichte der Archäologie im ‚Dritten Reich‘ Faszination ausgeht, und dahinter einen alles verbin- als Forschungsfeld aufgenommen wurde, war die Na- denden ,Masterplan‘ unterstellen.24 Die Zielsetzung tion ebenso der führende Bezugsrahmen.16 In den letz- des Ahnenerbes war dynamisch und von Anfang an ten Jahren wird jedoch zunehmend diskutiert, wie ar- sowohl ambitioniert als auch selektiv. Auf der ideolo- chäologische Ideen, Identitäten und Netzwerke17 auch gischen Ebene stand die Erforschung, Erhaltung und Staatsgrenzen überschritten, sowohl innerhalb als Revitalisierung des angeblichen ‚Erbes‘ des ‚nordras- auch außerhalb Europas.18 Dieser Ansatz ermöglicht es sischen Indogermanentums‘ weltweit und in einem zu untersuchen, wie die Archäologie inter- und trans- kulturellen und genetischen Sinne im Zentrum. ‚Rasse‘, nationale soziale, kulturelle und politische Strukturen als Analysekategorie war innerhalb der SS dabei eine und Verbindungen entweder durchkreuzte oder (mit-) Selbstverständlichkeit; ihre umfassende Etablierung in schuf und (mit-)veränderte.19 Die Einsicht in das Wir- der Wissenschaft bildete einen Zielpunkt. ken von Netzwerken hilft, das dynamische Verhältnis Machtpolitisch war damit sowohl eine Förderung als zwischen Zentrum und Peripherie sichtbar zu machen auch eine Kontrolle über Protagonisten der völkischen und weiter auszuarbeiten.20 In Europa waren es, para- Bewegung sowie über die Universitäts- und Wissen- doxerweise, neben informellen und formellen interna- schaftslandschaft in den betreffenden Disziplinen ver- tionalen wissenschaftlichen Austauschnetzwerken ins- bunden. Während die erste Vereinssatzung von 1935 besondere die nationalen Minoritäten, die manchmal noch ganz dem Denken Richard Walther Darrés und ethnisch und/oder rassisch definiert wurden und deren seinen dem völkischen Milieu entstammenden Mitar- Wohngebiet häufig die nationalen Grenzen durchkreuz- beitern aus dem Rasse- und Siedlungshauptamt der SS ten, die die Bildung transnationaler archäologischer verpflichtet und auf eine Förderung des in völkischen Verbindungen stimulierten.21 Die 1923 gegründete Kreisen als Vordenker geltenden Herman Wirth zuge- Deutsche Gesellschaft für Vorgeschichte in der Tsche- schnitten war, stärkte die dritte Vereinssatzung von choslowakei, die in Gebieten in der Tschechoslowakei 1939 – das Ahnenerbe gehörte nun nach der Abkehr mit überwiegend deutscher Bevölkerung archäologisch Himmlers von Darré der SS-Dienststelle ‚Persönlicher aktiv war und die Zeitschrift „Sudeta“ herausgab, ist Stab des Reichsführers-SS‘ an – die Verbindung mit den ein gutes Beispiel dafür. Die von 1928 bis 1938 tätigen Universitäten; das Ahnenerbe wurde nunmehr als ‚For- Herausgeber – Erich Gierach (1881–1943) und Hermann schungs- und Lehrgemeinschaft‘ umschrieben.25 Schroller (1900–1959)22 – stammten aus Westpreußen Die Aktivitäten des Ahnenerbes sind außerdem häufig beziehungsweise Siebenbürgen und fühlten sich stark in erster Linie in Bezug zu den persönlichen Inter- mit den sogenannten ‚Sudetendeutschen‘ verbunden.23 essen Heinrich Himmlers gesetzt worden, der damit Für die Erforschung des Ahnenerbes und seiner archäo- den Wunsch verband, von der Wissenschaft nicht logischen und anderen Aktivitäten im europäischen anerkannte oder gar aus völkischer Sicht verfolgte Raum sind derartige Einsichten von großer Bedeutung. ‚Forschung‘ durchführen lassen zu können.26 Demge- Ziel dieses Aufsatzes ist es, der Frage nachzugehen, genüber steht, dass die Organisation gezielt und stra- ob, wie weit und aus welchem Grund die Transnatio- tegisch ausgebaut wurde, um einen maßgeblichen Ein- nalität der Archäologie – getragen durch wissen- fluss auf den Wissenschaftsbetrieb zu nehmen. In den schaftliche Austausch-Netzwerke und/oder durch Kriegsjahren gelang es ihr, an der Berufung von Profes- Verbindungen zwischen ethnisch/rassisch begründeten soren und an der Formulierung von Wissenschaftspro- Identitäten – durch das SS-Ahnenerbe als Netzwerkor- grammen entscheidenden Anteil zu haben. Dabei wies ganisation benutzt und stimuliert worden ist. Im An- sie innerlich eher ein heterogenes Bild auf, sieht man schluss daran sollen drei Beispiele aus den Kriegsjah- von der weltanschaulich-rassebezogenen Komponente ren, die indirekt oder direkt auch mit archäologischer ab: Das Ahnenerbe umfasste in der Vorkriegszeit unter Forschung und Österreich verbunden sind, die Rolle anderem Sternenkunde, Indogermanistik, Volkskunde, der Transnationalität im Ahnenerbe beleuchten. Diese Geschichte und die sogenannte germanische Archäo- drei Beispiele dienen letztendlich auch der Entwicklung logie. Dieses Bild ist zurückzuführen auf die gezielte eines differenzierteren Verständnisses des Ahnenerbes Einbindung von Einzelpersonen, die ihr fachliches selbst. Know-how, aber auch ihr Netzwerk und auf der materi- In diesem Aufsatz betrachten wir das Ahnenerbe als ellen Ebene ihre wissenschaftlichen Sammlungen bzw. ein hybrides Konstrukt, das sich im NS-Regime ständig den Zugriff auf wissenschaftliche Materialien einbrach- entwickelte; zentraler Bezugspunkt ist seine Funktion ten.27 So schaltete das Ahnenerbe mit Herman Wirth, für die SS selbst, deren beständige Reorganisation im Wilhelm Teudt (1860–1942) oder, wenn auch weniger Zuge ihrer Machtausweitung ebenfalls in hohem Maße öffentlich, Jakob Wilhelm Hauer (1881–1962) und dynamisch gestaltet war. Dieser Ansatz impliziert, dass Friedrich Hielscher (1902–1990) eine Reihe völkisch-

49 religiöser Führer, die vor 1933 mit der NSDAP innerhalb Besonders erfolgreich gelang ihr dies im neu geschaf- der extremen Rechten in Konkurrenz gestanden und fenen Reichserziehungsministerium, dem die Uni- zwischen Annäherung an die Partei und Distanzierung versitäten, teilweise die Bodendenkmalpflege, aber geschwankt hatten, gleich – und damit aus: Ihre An- auch das Deutsche Archäologische Institut und das gliederung an das SS-Ahnenerbe brachte sie in eine Römisch-Germanische Zentralmuseum unterstanden.35 Abhängigkeit zur SS und machte sie, ihre Lehre und In anderen Fällen gliederte die SS Amtsträger in die ihre Anhängerschaft damit aus Perspektive der NSDAP eigene Organisation ein, beispielsweise über die Verlei- kontrollierbar. Auch in diesem Sinne kann – wie Michael hung von Ehrenrängen. Die so geschaffene Allianz zwi- H. Kater dies in Bezug auf die akademische Welt schon schen SS und staatlichen Stellen erwies sich auf lange getan hat – durchaus von einer sicherheitsdienstlichen Sicht als strategisch erfolgreich, im Gegensatz zu kon- Funktion des SS-Ahnenerbes gesprochen werden.28 kurrierenden Organisationen wie etwa die Dienststelle Andererseits integrierte das SS-Ahnenerbe Wissen- des ‚Beauftragten des Führers für die Überwachung der schaftler mit universitärer Anbindung, die so zwar gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung dienstlich weiterhin staatlichen Stellen wie etwa dem und Erziehung der NSDAP‘ , deren Ver- nationalsozialistisch ausgerichteten Reichserziehungs- ständnis von Gleichschaltung der Wissenschaft einen ministerium unterstanden, sich aufgrund der eigenen radikalen personellen Austausch vorsah. Die mit dieser ideologischen Nähe zur SS, der real erfahrenen Förde- akademischen und gesellschaftlichen Machtentfaltung rung und der damit verbundenen Erhöhung des eige- des Ahnenerbes verbundenen Machtkämpfe verzöger- nen Status dem Ahnenerbe aber als loyale Mitarbeiter ten in den 1930er-Jahren wichtige Vorhaben der Fach- andienten. Dieses als Heranziehen aller deutschen organisation, insbesondere die Errichtung eines zent- Vorgeschichtler „zur positiven Mitarbeit in der SS“29 ralen ‚Reichsinstituts für Vor- und Frühgeschichte‘, das deklarierte Vorgehen resultierte in unterschiedlichen von verschiedenen Seiten gefordert wurde, aber nach organisatorischen Positionen: Ein SS-Ahnenerbe- den Plänen Rosenbergs und seines Amtsleiters Hans Mitarbeiter konnte haupt- oder ehrenamtlich mit einem Reinerth (1900–1990) nicht nur überregional bedeu- Forschungsauftrag der Organisation ausgestattet sein, tende Forschungen unternehmen, sondern auch alle ideelle und wo möglich finanzielle Förderung erhielt er bodendenkmalpflegerischen und musealen Aktivitäten in jedem Fall. Durch die Förderung junger ‚Nachwuchs- in Deutschland weisungsbefugt steuern sollte.36 Auf- wissenschaftler‘ der Jahrgänge 1900 bis 1910 beglei- gegeben wurden diese Pläne jedoch nicht; ihre Umset- tete und beförderte das SS-Ahnenerbe wissenschaft- zung scheiterte letztlich an den Kriegsverhältnissen. liche Karrieren, wie exemplarisch die Biographie des Nach 1939 veränderte sich der Charakter des SS- Prähistorikers (1905–1990) zeigt.30 Ahnenerbes, dessen geisteswissenschaftliche Aus- Der Anschluss gut vernetzter Wissenschaftler wiede- richtung der Vorkriegszeit – trotz einiger naturwis- rum wirkte sich auf das Renommee des Ahnenerbes senschaftlicher Abteilungen lag hier der Schwerpunkt aus; es profilierte sich als wissenschaftlicher Dienst – einer offensichtlichen ‚Kriegswichtigkeit‘ ermangelte. der SS, dessen Aktivitäten auf eine Kombination von Im Kontext von Autarkiebestrebungen und Rüstungs- Forschen, Lehren und Sammeln konzentriert waren. In forschung erweiterte sich das Ahnenerbe um eine der Vor- und Frühgeschichte beispielsweise förderte ganze Reihe naturwissenschaftlicher Abteilungen; und das SS-Ahnenerbe die Anwendung innovativer natur- mit der 1942 erfolgten Gründung des ‚Instituts für wissenschaftlicher Forschungsmethoden, gab Anre- wehrwissenschaftliche Zweckforschung‘ übernahm es gungen für eine einheitliche Benennung prähistorischer letztendlich – ideologisch folgerichtig im Sinne einer Epochen31 oder entwickelte ein Ausgrabungsprogramm auf nationalsozialistischer Moral37 fußenden Wissen- in Deutschland32 und eine damit verbundene Expediti- schaft – die Aufgabe, den organisatorischen und finan- onspolitik inner- und außerhalb Europas.33 ziellen Rahmen für Menschenversuche zu schaffen und Bekannt wurde ein Teil dieser Aktivitäten nicht zu- diese zu forcieren.38 letzt über die SS-eigene Presse. So berichtete die SS- Doch auch auf geisteswissenschaftlichem Gebiet er- Zeitung „Das Schwarze Korps“ über die unterstützten wies sich in der Kriegszeit die Effektivität der Organi- Ausgrabungen; Ausgrabungspublikationen erschienen sation: Die dem SS-Ahnenerbe angehörenden Forscher im Ahnenerbe-Verlag, versehen mit einem Vorspruch waren in den besetzten Gebieten Europas für die Kul- Heinrich Himmlers. In einem eigens gedrehten Propa- turpolitik tätig, und zwar teils in staatlichem Dienst, gandafilm über die Ausgrabungen der SS in Nauen- teils im Rahmen von SS-Sondereinsätzen. In dieser Bärhorst betonte Heinrich Himmler dabei öffentlich, Situation gelang es dem Ahnenerbe auch, quasi-staat- dass die SS nicht in Konkurrenz, sondern als Ergänzung liche Funktionen zu übernehmen.39 Mit dem Aufstieg und Förderung bestehender staatlicher Strukturen Himmlers zum ‚Reichskommissar für die Festigung agieren wolle.34 deutschen Volkstums‘ im Oktober 1939 und der mit Gleichzeitig war die SS insgesamt bemüht, zentrale diesem Amt verbundenen Umsiedlungs- und Germa- staatliche Positionen etwa in den Ministerien mit nisierungspolitik übernahm das Ahnenerbe die soge- Angehörigen der eigenen Organisation zu besetzen. nannte „Kulturkommission“ in Südtirol, eine als kultu-

50 relle Landesaufnahme gedachte Dokumentation aller wurde ausschließlich mit und Unwissen- als ‚deutsch‘ verstandenen Kulturäußerungen, die mit schaftlichkeit in Verbindung gebracht und als einzig der Bevölkerung umgesiedelt oder, sofern dies nicht ideologisch handelnder Prähistoriker dargestellt.47 Das möglich war, zumindest dokumentiert werden soll- Ahnenerbe wurde in der direkten Nachkriegszeit hinge- ten.40 Dem Ahnenerbe kam damit eine diplomatische gen kaum erwähnt, und wenn doch, als eine Institution Rolle im deutschen Verhältnis zu Italien zu. Und es gedeutet, in der freie wissenschaftliche Forschung gelang ihm auch, Einfluss auf die Kulturpolitik in den noch möglich gewesen sei.48 Diese Darstellung prägte besetzten Ländern und den Vasallenstaaten Deutsch- insbesondere die Dissertation von Kater aus dem Jahr lands auszuüben; so übernahm es Ausgrabungen unter 1966 über das Ahnenerbe. „Das ‚Ahnenerbe‘ der SS anderem in Serbien, Kroatien und Polen.41 Als effizi- 1935–1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten ente Koordinierungsorganisation unter Kriegsverhält- Reiches“ ist wegen seines umfassenden Anspruchs nissen erwies sich das SS-Ahnenerbe letztendlich auch und der klaren Strukturierung noch immer sehr wich- bei weiteren Verbrechenskomplexen: So betätigten tig. Berüchtigt ist jedoch Katers starke Wertung vieler sich seine Mitarbeiter bei der sogenannten ‚Sicher- Vorgänge und die Charakterisierung des Ahnenerbes stellung‘ von Kulturgut für die Ahnenerbe-Sammlung als eines „akademischen Naturschutzparks“, wobei er sowie in Abstimmung mit anderen SS-Stellen auch für sich auf Interviews mit ehemaligen SS-Angehörigen die insgesamt.42 Dieser Sicherstellungs- stützte. In diesem Punkt spiegelt das Werk primär den begriff war im Grunde nur ein Euphemismus für Kul- Versuch ehemaliger Ahnenerbe-Wissenschaftler wider, turgutraub, da hauptsächlich die Sammlungen – oder das eigene Tun im Nachhinein als apolitisch erscheinen Teile von Sammlungen – ‚gerettet‘ wurden, die man für zu lassen. Dass die Ahnenerbe-Forschung expliziten (indo)germanisch hielt. Zu gleicher Zeit setzten einige politischen Zielen diente und außerdem als SS-Orga- Ahnenerbe-Mitarbeiter Zwangsarbeiter für ihre Projekte nisation auch eine unrechtmäßige und verbrecherische ein.43 Traditionelle nationale oder ethische Grenzen Dimension hatte, wird dabei fast zur Nebensache.49 schränkten die für das Ahnenerbe tätigen Wissen- Als Bettina Arnold 1990 in „Antiquity“ ihren Aufsatz schaftler offensichtlich nicht (mehr) ein. „The past as propaganda: totalitarian archaeology in “ publizierte, waren die Geschichte der 1 Vor- und frühgeschichtliche Archäologie in der deutschen Vor- und Frühgeschichtsforschung im ‚Drit- NS-Zeit: fachgeschichtliche und historiographische ten Reich‘ und die Rolle, die das SS-Ahnenerbe dabei Diskussionen seit 1945 gespielt hatte, abgesehen von Katers Arbeit noch kaum aufgearbeitet. Obwohl der von ihr genutzte Totalita- Die Frage, wie das Ahnenerbe zu verstehen und zu rismus-Ansatz, bei dem Top-Down-Beeinflussung im definieren sei, ist forschungsgeschichtlich auf vielerlei Zentrum stand, in der Wissenschaftsgeschichte zu die- Arten verbunden mit der Diskussion um die Rolle und ser Zeit schon als überholt galt, hatte Arnold sicherlich Position der vor- und frühgeschichtlichen Archäologie Recht mit dem Hinweis, es gäbe noch keine umfas- im ‚Dritten Reich‘. Der Status der nationalsozialis- sende Analyse der Auswirkungen des NS-Regimes auf tischen Archäologie hat seit 1933 Wissenschaftler die Vor- und Frühgeschichtsforschung und umgekehrt innerhalb und außerhalb Deutschlands beschäftigt. des Beitrags der Vor- und Frühgeschichtsforschung Das Aufleben der Vor- und Frühgeschichtsforschung zur Legitimierung dieses Regimes.50 Mit ebenso be- im ‚Dritten Reich‘ wurde von den Kollegen in Europa rechtigter Begründung stellte sie zwei Jahre später wahrgenommen, während der anfänglich durch das Ah- eine „reluctance of German archaeologists to come nenerbe geförderte Aufstieg von Pseudowissenschaft- to terms with the past“ fest. Zu gleicher Zeit wies sie lern wie Herman Wirth mit vehementer Kritik rechnen jedoch darauf hin, dass eine neue Generation Studie- konnte.44 Trotzdem wurde die vor- und frühgeschicht- render angefangen habe, das Schweigen zu beenden.51 liche Archäologie im ‚Dritten Reich‘ als normal und Einen wirklichen Durchbruch gab es schließlich 1998 modern bewertet, jedenfalls auf methodischer Ebene.45 auf Initiative von Achim Leube, der wissenschaftlicher Aufschlussreich für die ‚Appeasement‘-Mentalität, die Mitarbeiter am Zentralinstitut für Alte Geschichte dabei auch eine Rolle spielte, ist eine Bemerkung des und Archäologie an der Akademie der Wissenschaften britischen Prähistorikers Grahame Clark (1907–1995) der DDR gewesen war und ab 1992 die Professur für aus dem Jahr 1939, der konstatierte, dass „the main Ur- und Frühgeschichte der Humboldt-Universität body of German prehistoric research is not more Berlin innehatte. Leube organisierte die internatio- tainted by bias than it is elsewhere“.46 nale Tagung „Die mittel- und osteuropäische Ur- und Ab 1950 manifestierte sich jedoch in der Historio- Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933–1945“.52 graphie eher ein dichotomes Bild. Der für das Amt Die Vorträge und Diskussionen führten unter anderem Rosenberg arbeitende Prähistoriker , zu einem balancierteren Bild der Aktivitäten des Ah- der 1933 die Gleichschaltung der deutschen Vor- und nenerbes53 und des Amtes Rosenberg54 sowie von der Frühgeschichtsforschung initiiert und an dessen Han- Einbindung der Prähistoriker in diese sich gegenseitig deln und Persönlichkeit sich das Fach gespalten hatte, bekämpfenden Institutionen.55

51 Wie viele Kenntnislücken es noch gab und wie viele einrichtungen im internationalen Kontext etabliert. Fragen noch offen waren, bewiesen auch die kurz nach Die vor diesem Hintergrund seit 2006 vom Forschungs- der Jahrtausendwende erschienene Publikation von cluster 5 des Deutschen Archäologischen Instituts Heiko Steuer56, die unter anderem neun Gelehrtenbio- (DAI) zur ‚Geschichte des Deutschen Archäologischen graphien enthielt, und die Habilitationsschrift von Uta Instituts im 20. Jahrhundert‘ aufgenommenen Halle, die der Geschichte der -Ausgrabun- wissenschaftshistorischen Projekte61 kombinieren gen gewidmet war. Es war vor allem die Studie von Uta die Darstellung von längerfristigen Entwicklungen mit Halle, die entschieden aufzeigte, dass es die Zweitei- mikrohistorischen Analysen. Dieser Ansatz führt einer- lung in ideologiefreie Wissenschaft (SS-Ahnenerbe) seits zu einem vertieften Verständnis der konkreten in- und korrumpierte ideologisierte Wissenschaft (Amt Ro- stitutionellen, personellen und fachinhaltlichen Folgen senberg) im ‚Dritten Reich‘ nicht gegeben hat. Anhand des Regimewechsels, wobei Brüche genauso wichtig einer Erforschung der Ausgrabungen der Externsteine sind wie Kontinuitäten; andererseits lotet er, auf einer auf Mikroebene wurde belegt, dass beide Organisati- generelleren Ebene, die Beziehungen zwischen Wis- onen die Vorherrschaft in der Vorgeschichtsforschung senschaft, Politik und Öffentlichkeit aus.62 Ein sehr anstrebten und letztendlich nur verschiedene Formen treffendes Beispiel ist die im Jahr 2012 erschienene von nationalsozialistischer Vor- und Frühgeschichts- Dissertation von Marie Vigener über die Geschichte forschung darstellten.57 Diese Schlussfolgerung wurde des AIDR in der ersten Hälfte des 20. Jhs. Anhand von im folgenden Jahrzehnt noch verstärkt durch die Aufar- gründlichen Archivforschungen verweist sie zum Bei- beitung der deutschen Ost- und Westforschung, die in- spiel auf den Sachverhalt, dass die ‚Kaltstellung‘ des terdisziplinäre Erforschung von (manchmal als deutsch Ersten Direktors der Römisch-Germanischen Kommis- verstandenen) ‚Raum-‘, ‚Volks-‘ und ‚Kultur-‘Konzepten sion (1889–1964), der nach den natio- außerhalb Deutschlands und der Rolle, die Vor- und nalsozialistischen Rassevorstellungen als ‚jüdischer Frühgeschichtsforscher dabei spielten.58 Mischling‘ galt, 1935 eine Initiative aus den eigenen Zu gleicher Zeit fingen auch Klassische Archäologen Reihen des Archäologischen Instituts des Deutschen in Deutschland an, sich – aufbauend auf früheren Reiches war. Das Streichen der jüdischen Mitglieder Initiativen59 – mit der Geschichte ihres Faches im 1938 geschah hingegen in Folge eines Auftrags des ‚Dritten Reich‘ zu beschäftigen. Es wurde anerkannt, Reichserziehungsministeriums.63 Gleichzeitig erwartete dass die in der Nachkriegszeit verbreitete These, die das Ministerium von den AIDR-Zweigstellen im Ausland Klassische Archäologie habe als vom Humanismus ge- jedoch keine offensive nationalsozialistische propa- prägte Wissenschaft im Gegensatz zur Vor- und Früh- gandistische Tätigkeit, da die Befürchtung bestand, geschichtsforschung dem Nationalsozialismus fern dass dies kontraproduktiv wirken würde.64 gestanden, eine Fiktion gewesen war. Dies ist nicht nur Vigener beschreibt außerdem, wie das AIDR im Rahmen auf bestimmte fachinhaltliche Berührungs- und Über- der deutschen Expansion operierte. Nach der deut- schneidungsbereiche zwischen den beiden Disziplinen schen Eroberung Griechenlands beispielsweise gelang zurückzuführen: Stefan Altekamp hat 2008 aus seinen es dem Institut, die Besatzungssituation zu seinen Forschungen geschlussfolgert, das Fach habe selbst Gunsten auszunutzen und die Abteilung Athen als zen- bei Betrachtung der wissenschaftlichen Produktion trale archäologische Institution auszubauen. In diesem (akademische und populäre Publikationen, Lehre und Rahmen wurde, mit nomineller Einbeziehung von grie- Forschungsprojekte) und der Konvergenz zwischen chischen Behörden, neben der Wehrmacht sowohl mit fachlichen Aussagen und nationalsozialistischen Kern- dem als auch mit dem SS-Ahnenerbe sätzen unverkennbar „zur strukturellen Stabilität des zusammengearbeitet.65 In Italien hingegen wurde die Regimes“ beigetragen.60 Germanenforschung der neue Forschungsschwerpunkt Ebenso wie bei der Analyse der deutschen Ost- und der Abteilung Rom. In diesem Rahmen gab es eine Westforschung, die sich in hohem Maße auf For- exklusive archäologische Zusammenarbeit mit dem schungsnetzwerke innerhalb und außerhalb Deutsch- SS-Ahnenerbe, wobei die Erforschung der sogenannten lands richtete, sind für die Erforschung der Klassischen ‚frühgermanischen Hinterlassenschaft aus der Völker- Archäologie im ‚Dritten Reich‘ die Verbindungen mit wanderungszeit‘ im Zentrum stand.66 dem Ausland sehr bedeutend. Dies ist nicht nur der Derartige ambivalente und komplexe Erkenntnisse wer- Fall, weil der Forschungsraum Klassischer Archäolo- den umso greifbarer über den biographischen Zugang, gen selbstverständlich außerhalb Deutschlands lag, der in den 2012 und 2016 erschienenen Sammelbän- sondern auch, weil das Archäologische Institut des den „Lebensbilder. Klassische Archäologen und der Deutschen Reiches (AIDR) Auslandabteilungen in Rom, Nationalsozialismus“ von Gunnar Brands und Martin Athen, Kairo und Istanbul unterhielt. Das AIDR gehörte Maischberger geboten wird.67 Ziel dieses Projekts war schon seit dem Anfang des Kaiserreiches zum Auswär- es, über insgesamt 34 ohne Ausnahme beeindruckende tigen Amt und demzufolge waren diese Zweigstellen Biographien zu einer „Bestandsaufnahme der Verhal- 1933, als sie dem Reichserziehungsministerium zufie- tensmöglichkeiten von politisch Handelnden und Miss- len, als diplomatische Institutionen und Forschungs- handelten“ zu kommen.68

52 Trotz dieser verdienstvollen Arbeiten kann bezüglich ist die Ressourcentheorie von Mitchell G. Ash aus dem des Verhältnisses zwischen Klassischer Archäologie Jahr 2002 ein wichtiges Stimulans gewesen. Ash hat und Nationalsozialismus zu Recht noch immer von vorgeschlagen, das Verhältnis zwischen Wissenschaft einem „schmalen Forschungsstand“69 gesprochen wer- und Politik als ein symbiotisches Verhältnis zu inter- den. Aus einer europäischen Perspektive betrachtet ist pretieren, wobei der Austausch von Ressourcen im zum Beispiel wenig über die Art und Weise bekannt, Zentrum steht. Derartige Ressourcen sind multivalent, wie Klassische Archäologen außerhalb Italiens und quer durch wechselnde politische Systeme mobilisier- Deutschlands die Rolle der Klassischen Archäologie bar – sowohl in der Wissenschaft als in der Politik – im faschistischen und nationalsozialistischen Staat und nicht nur finanzieller Art, sondern betreffen auch wahrgenommen und bewertet haben.70 Und auch die kognitive, apparative, personelle, institutionelle und Einbindungen der deutschen Klassischen Archäologie rhetorisch-ideologische Hilfsquellen.76 Diese Perspek- im europäischen Kolonialismus wurden bisher kaum tive eines gegenseitigen Gebens und Nehmens hat angesprochen.71 dazu beigetragen, die Entwicklung von Forschungs- Während sich die oben beschriebene breite Palette schwerpunkten nicht mehr exklusiv als primär durch an fachspezifischen Forschungen entfaltete, änderte wissenschaftsinterne Interessen oder die Anpassung sich in den Geschichtswissenschaften allmählich auch an externe politische Einflussnahmen bedingt zu ver- die generelle Wahrnehmung der Rolle und Position stehen.77 Eigeninteressen der verschiedenen Akteure von Wissenschaftlern im ‚Dritten Reich‘. Bis in die und ihre Spielräume kommen hingegen viel deutlicher 1990er-Jahre legte die Forschung den Fokus auf die in den Blick.78 Wie Ash 2016 selbst schlussfolgerte, Frage, inwieweit sich der Nationalsozialismus auf die besteht allerdings gerade in Bezug auf das ‚Dritte Forschungsinhalte ausgewirkt habe. Dabei wurde bei Reich‘ die Gefahr, die Umstände, in denen die Ressour- den Wissenschaftlern eine Mischung aus Opportu- cenmobilisierung stattfand, zu wenig klarzustellen und nismus, Selbstbehauptung und Beamtenmentalität zu bewerten.79 Wichtig ist es daher zu betonen, dass vorausgesetzt. Kernbegriff der Analyse war dabei die Tauschverhältnisse sich, gerade auch in den durch das Konzept der Anpassung – und der Gedanke, dass das NS-Regime eroberten Gebieten Europas, nicht nur Anpassung vom Regime belohnt wurde. Dem stand horizontal bildeten, sondern dass es Hierarchien gab, allerdings der Befund gegenüber, dass es gerade auch dass Terror eingesetzt wurde und dass die verschiede- in der gebildeten gesellschaftlichen Mitte und in den nen Akteure im System verschiedene Verantwortlich- Eliten, zu denen die akademisch geprägten Archäolo- keiten hatten. gen zweifellos gehörten, viele Nationalsozialisten gab. Ein gut gelungenes Beispiel für die Inspiration, die vom Diese sahen durchaus, dass der Nationalsozialismus Ressourcenmodell ausgegangen ist, ist die Studie, die Schattenseiten hatte; aber im Großen und Ganzen Fabian Link 2014 der Burgenforschung im National- war er für viele vor allem eine „berauschende und sozialismus gewidmet hat. Link beschreibt, wie die überragend erfolgreiche Bewegung“.72 Heinrich Härke Kooperationsverhältnisse zwischen Wissenschaftlern schlussfolgerte dann auch 2012, dass die Mehrzahl und NS-Politikern zu einem Mitspracherecht der NS- der deutschen Archäologen im ‚Dritten Reich‘ ohne Politiker führten. Am Beispiel der Ausgrabung der Zwang und aus freiem Willen im System mitgearbeitet sogenannten ‚Reichsburg Kyffhausen‘ in Thüringen, hatte.73 Vor diesem Hintergrund wird die Frage, ob eines mehrmals von Hitler besuchten archäologischen und wann man noch von Opportunismus reden kann, Prestigeprojekts, wird klar, dass Forscher mehr oder vehement diskutiert; dabei ist auch die Meinung zu weniger uneingeschränkt arbeiten konnten. Probleme hören, man habe sich damals wie heute hauptsächlich entstanden jedoch infolge der politisch erwünschten mit Hochschulpolitik und politisch erwünschtem Jar- Vorstellung, das Kyffhäusergebirge sei in grauer Vorzeit gon auseinanderzusetzen.74 Brands hat dahingegen in von den Germanen besiedelt und seitdem immer von seinem Einführungsessay der ‚Lebensbilder‘-Bände be- ‚germanischen Stämmen‘ bewohnt gewesen. Der Aus- tont, er halte es für mehr als zweifelhaft, dass es sich gräber Gotthard Neumann (1902–1972) interpretierte lohne, die Frage, wie man selbst gehandelt hätte, zum die archäologischen Reste auf der „Burg“ dagegen Maßstab der Analyse zu machen; wichtiger sei es, laut zwar als vorzeitlich, aber nicht als germanisch, son- Brands, eine „moralische Sensibilität“ zu entwickeln.75 dern als illyro-keltisch. Himmler, der die Ausgrabung Hier kann auch die Frage gestellt werden, warum nicht besuchte, gab daraufhin den Auftrag, sich verstärkt die Perspektive derjenigen, die Opfer des Regimes auf die „germanische Frage“ zu konzentrieren. Der Prä- waren – oder deren Karriere einfach nur nicht gefördert historiker Wilhelm Unverzagt (1892–1971)80 und sein wurde –, die ausschlaggebende ist, sondern eine Em- Kollege Martin Schede (1883–1947)81, der Präsident pathielinie mit den Tätern und Profiteuren des Regimes des Archäologischen Instituts des Deutschen Reiches, hergestellt wird. bestätigten jedoch, dass die Funde tatsächlich keltisch Bei der Erforschung der Rolle und Position von Prä- waren, wobei sie explizit feststellten, dass andere es historikern und Klassischen Archäologen im ‚Dritten lieber anders gesehen hätten. Link schlussfolgert hier Reich‘ wie auch ihrer Involvierung in das SS-Ahnenerbe zu Recht, dass es dabei nicht um politische Differenzen

53 ging, sondern um politische und wissenschaftliche In- für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“, die teressen, die sich nicht in Einklang bringen ließen.82 2013 im Bremer Focke-Museum stattfand, hatte als Zurückblickend lässt sich feststellen, dass die Archäo- explizites Ziel, die enge Verzahnung von Archäologie logie in Deutschland, insbesondere die Vor- und Früh- und Politik im ‚Dritten Reich‘ aufzudecken und zu zei- geschichte, es geschafft hat, sich seit dem Erscheinen gen, wie Ausgrabungsfunde der medialen Propaganda des Aufsatzes von Bettina Arnold in „Antiquity“ im dienten. Die Exponate legten auch dar, wie bestimmte Jahr 1990 – in Zusammenarbeit mit europäischen Kol- nationalsozialistisch geprägte Germanenbilder bis legen – eingehend mit ihren Verstrickungen mit dem heute inner- und außerhalb der rechten Szene weiter Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Der biogra- propagiert werden. Die Ausstellung und der dazugehö- phische Ansatz ist dabei führend, wie die Publikationen rende Katalog116 waren ein Erfolg117, doch wurde auch unter anderem zu Paul Jacobsthal (1880–1957)83, klar, dass es bezüglich des Themas „Vor- und Frühge- Herbert Jankuhn84, Wilhelm Jordan (1903–1983)85, schichte im ‚Dritten Reich‘“ noch immer keinen allge- (1858–1931)86, Robert Lais (1886– meinen Konsens gibt. In seiner kritischen Rezension 1945)87, Ernst Petersen (1905–1944)88, Gero von des Katalogs umschrieb Ulrich Veit die prähistorische Merhart (1886–1959)89, Hans Reinerth90, Gustav Archäologie zum Beispiel als ein „kleines, im engeren Schwantes (1881–1960)91, Ernst Sprockhoff (1852– Sinne zweifellos nicht system-relevantes Fach“, ohne 1967)92, Walter von Stokar (1901–1959),93 dies eingehend zu begründen.118 Trotzdem lässt sich Karl-Hermann Jacob-Friesen (1886–1960)94, Kurt ohne Vorbehalt schlussfolgern, dass die Aufarbeitung Tackenberg (1899–1992)95, Hans Zeiss (1895–1944) der Rolle der deutschen Vor- und Frühgeschichtsfor- und Joachim Werner (1909–1994)96 bezeugen. schung im ‚Dritten Reich‘ so weit fortgeschritten ist, Außerdem ist wiederholt die Forschungsgeschichte dass ein erster Anfang einer Wirkungsanalyse von von Ausgrabungen aufgenommen worden, etwa transnationalen Netzwerken in der europäischen Ar- zum Schlossberg von Zantoch/Santok (Polen)97, zu chäologie – und der Rolle, die das Ahnenerbe darin Haithabu (Deutschland)98, Unterwisternitz/Dolní spielte – gemacht werden kann. Věstonice (Tschechien), Solone (Ukraine)99 oder dem Glauberg (Deutschland)100. Es werden überdies Insti- 2 Das SS-Ahnenerbe und der Aufbau von transnatio- tutionen wie zum Beispiel die ‚Kieler Schule‘101 oder nalen ethnisch/rassischen Verbindungen in Europa: das Staatliche Museum für Vor- und Frühgeschichte drei Beispiele Berlin erforscht.102 Im Rahmen bestimmter Regionen, wie der Rheinprovinz103, Bayern104, Sachsen, Böhmen Es ist für die Forschung eine wichtige Herausforderung, und Schlesien105 oder dem sogenannten ‚Reichskom- das SS-Ahnenerbe nicht nur als ‚Studiengesellschaft‘ missariat Ostland‘,106 oder Nationen, wie Österreich107 oder ‚Forschungs- und Lehrgemeinschaft‘ zu verste- und den Niederlanden108, wird das Verhältnis zwischen hen – Begriffe, die primär dem nach außen getragenen Vor- und Frühgeschichtsforschung und Nationalsozia- Selbstbild der Führung der Organisation entsprechen –, lismus ebenfalls analysiert. Auch Forschungskonzepte sondern es in seinem gesamten Wirken zu erfassen. Im wie Epochen109 oder Ethnien110 und Ethnizität111 oder letzten Teil dieses Aufsatzes steht daher die Frage im die Verbindung mit der Völkischen Bewegung112 werden Mittelpunkt, ob, inwieweit und zu welchem Zweck die kritisch betrachtet. Wichtige neue Entwicklungen sind Transnationalität der europäischen Archäologie vom außerdem die Analyse von Systembrüchen113 und Fi- Ahnenerbe benutzt und stimuliert worden ist. nanzierungsstrukturen.114 Dazu dient eine konkrete Analyse der folgenden drei Dieser Überblick ist bei Weitem nicht vollständig, Beispiele: 1. der Aufsatz „Das Fürspan“ im Büchlein bezeugt jedoch, dass die Kultur des Schweigens end- „Kleine Kostbarkeiten aus Kunst und Geschichte“, gültig durchbrochen ist. Wie nahezu ‚Mainstream‘ das das 1940 beim Ahnenerbe-Stiftungs-Verlag unter der Thema „Vor- und Frühgeschichte im NS-Staat“ mittler- Redaktion des Germanisten und SS-Hauptamtlichen weile geworden ist, wird auch hervorragend durch die Joseph Otto Plassmann (1895–1964) erschien; 2. das Tatsache illustriert, dass der Verband der Landesar- Schicksal und die Aktivitäten des Sumatra-Forschers chäologen in Deutschland sich 2013 bei der Themen- Friedrich M. Schnitger (1912–1945), dem es 1942 in wahl des jährlichen Kolloquiums zum Ziel setzte, „die Wien gelang, das Ahnenerbe für seine Arbeit zu inter- Landesarchäologie in Deutschland und seinen Nach- essieren; 3. die Tätigkeit von Assien Bohmers (1912– barstaaten im Zeitraum von 1933 bis 1950/55“ auszu- 1988), der 1937 als 25-jähriger Geologe und Archäo- loten – wobei, wie die Organisatoren anerkannten, es loge in die ‚Abteilung Ausgrabungen‘ des Ahnenerbes noch immer „viel zu forschen“ gab.115 aufgenommen wurde und zwischen 1939 und 1942 in Die historische Selbstreflexion findet jedoch nicht nur der ehemaligen Tschechoslowakei in Unterwisternitz/ unter Kollegen oder in wissenschaftlichen Gremien Dolní Věstonice insgesamt drei Ausgrabungskampa- statt, sondern auch in der Öffentlichkeit. Die von Uta gnen organisierte. Halle und Dirk Mahsarski initiierte Ausstellung „Graben

54 Dass transnationale wissenschaftliche Austausch- Netzwerke und ethnische oder rassisch begründete Verbindungen durch Ahnenerbe-Mitarbeiter bewusst kreiert und hervorgehoben wurden, ist unverkenn- bar der Fall. Ein vielsagendes Beispiel ist die Art und Weise, wie die Kultur Transsilvaniens/Siebenbürgens in dem vom Ahnenerbe herausgebrachten Büchlein „Kleine Kostbarkeiten aus Kunst und Geschichte“ dargestellt wurde.119 Die entsprechende Publikation ist 1940 beim Ahnenerbe-Stiftungs-Verlag unter der Redaktion des Germanisten Joseph Otto Plassmann er- schienen. Plassmann war seit 1936 SS-Hauptamtlicher und fungierte unter anderem als Herausgeber der Ahnenerbe-Zeitschrift „Germanien“; seit 1938 leitete er die Abteilung ‚Germanische Kulturwissenschaft und Landschaftskunde‘ des Ahnenerbes.120 Er ließ in dem Büchlein mehrere Ahnenerbe-Wissenschaftler kurz zu Wort kommen, um anhand eines Gegenstandes oder Gebäudes den „indogermanischen Geist“ und das da- zugehörige „Lebensgefühl“ zu verdeutlichen.121 Das Buch gibt einen guten Einblick in die Grundzüge des Weltbilds führender Ahnenerbe-Mitarbeiter. Leitend war dabei eine Verbundenheit mit der vermeintlichen ‚nordrassisch-indogermanischen‘ Kultur und Ethnizität Europas, wie diese aus der Vor- und Frühgeschichts- forschung und Volkskultur abgelesen wurde. Über in- terdisziplinäre Forschung sahen sich die Schreibenden Abb. 1 „Bauernmädchen aus Rode in Siebenbürgen“, Foto von Hans gewissermaßen in einer emotionalen Gemeinschaft, die Retzlaff. Quelle: Plassmann 1940a. sich über Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft er- streckte. In seiner Einleitung schreibt Plassmann dazu, das Individuelle auch immer etwas Kollektives sichtbar er wolle das Buch all jenen darbieten, „die sich von machen wollte125, wurde so mit einem rassistischen dreitausend Jahren Rechenschaft geben und das völki- Verständnis der Volkskultur und deren vermeintlich bis sche Lebensgefühl unserer Tage mit dem Bewußtsein in die Vor- und Frühgeschichte zurückgehenden Ge- des Ewigen durchdringen wollen“.122 schichte verbunden. In seinem eigenen Artikel „Das Fürspan“ beschäftigt Die Zusammenarbeit zwischen dem Berliner Fotografen Plassmann sich zunächst mit Broschen von Bräuten, – oder in seinen eigenen Worten „Bildberichterstatter“ die von dem völkischen Fotografen Hans Retzlaff – Retzlaff und dem SS-Ahnenerbe hatte 1936 ange- (1902–1965) in dessen Buch „Bildnis eines deutschen fangen. Das Ahnenerbe nahm wegen der Bebilderung Bauernvolkes. Die Siebenbürger Sachsen“ festgehalten eines Aufsatzes in der von Plassmann herausgegebe- worden waren (Abb. 1). In diesem 1936 erschienenen nen Ahnenerbe-Zeitschrift „Germanien“ Kontakt auf.126 Fotoband wird, laut Vorwort, das Bild eines „deutschen Ein Jahr später bot Retzlaff sich aktiv für eine Mitarbeit Bauernvolks“ gezeichnet, das sich in einer „fremdvöl- beim Ahnenerbe an. Er beschrieb sich selbst mit den kischen Umwelt“ im Laufe von 800 Jahren „seine Hei- Worten, er sei „nicht nur Spezialist für Volkstrachten- mat“ geschaffen habe.123 Plassmann geht jedoch noch aufnahmen“, und ließ wissen, er würde „es sehr begrü- einen Schritt weiter und verpasst dieser Volkskultur ßen, wenn sich in Zukunft eine Verbindung zwischen faktisch mit Hilfe von Bildreimen eine prähistorische uns anbahnen könnte“.127 Dies geschah letztendlich transnationale Dimension. Er verweist auf die Ähnlich- 1938 gleich nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs vom keit zwischen dem „Brautschmuck der Siebenbürger 13. März. Zwei Tage später besuchten zwei Ahnenerbe- Sachsen“ und den „friesischen Frauentrachten“, die Mitarbeiter das Bildarchiv von Retzlaff im Rahmen der er aus der „Friesischen Chronik“ von Ubbo Emmius Vorbereitung eines Sonderheftes von „Germanien“ mit (1547–1625) aus dem Jahr 1616 ableitet. Dabei han- dem Titel „Österreich – deutsches Land“.128 Auch im dele es sich um ein „Sinnbild“, dessen Bedeutung auf nächsten Jahr nahm das Ahnenerbe wieder Kontakt zu die Zeit der Germanen zurückgehe. Diesen Prozess der Retzlaff auf. Jetzt geschah dies, um das Ahnenerbe- ‚Prähistorisierung‘ einer Volkskultur schließt Plass- Bildarchiv ‚deutsches und germanisches Brauchtum‘ mann ab mit einem Verweis auf den bronzezeitlichen mit Fotos von Retzlaff auszubauen und zu ergänzen.129 Sonnenwagen von Trundholm.124 Der Spiegel-Effekt Die von Plassmann im Büchlein „Kleine Kostbarkeiten der Fotografie von Retzlaff, der in seinen Porträts über aus Kunst und Geschichte“ aufgenommene ‚Prähistori-

55 sierung‘ der durch Retzlaff schon in den 1930er-Jahren aber stammte zugleich von deutschen und nieder- in Transsilvanien/Siebenbürgen über Landschafts- und ländischen Kolonialisten ab.134 1935/36 arbeitete er Porträtfotos kreierten völkischen Idylle war jedoch für das ethnographische und archäologische Museum kein Einzelfall.130 So versuchte das Ahnenerbe, als von Palembang.135 Dieses Museum war 1933 eröffnet Netzwerkorganisation 1942 eine Zusammenarbeit worden und bekannt als ‚Roemah bari‘ (altes Haus).136 zwischen Retzlaff und dem niederländischen nati- 1936 verließ Schnitger Niederländisch-Indien und ließ onalsozialistischen und auf Archäologie und Volks- sich in Österreich nieder. Er war holländischer Staats- kunde spezialisierten Photographen Willem F. van bürger, arbeitete als Bibliothekar im Naturhistorischen Heemskerck Düker (1910–1988) zu arrangieren. Der Museum in Wien und wurde in dieser Zeit ein enthu- Plan, gemeinsam einen Bildband über die Niederlande, siastischer Anhänger Hitlers und dessen nationalso- Friesland und Schleswig-Holstein zusammenzustel- zialistischer Bewegung. 1937 wurde er an der Wiener len, entsprach völlig den transnationalen rassischen Universität über die Tempelkultur von Südost-Sumatra Ambitionen des Ahnenerbes; er wurde allerdings aus promoviert.137 Es war für ihn jedoch nicht einfach, unbekannten Gründen nie konkretisiert.131 Die Analyse seine wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen. In seinem der Art und Weise, wie Netzwerke sich hinter dem Auf- „Erscheinungsbild“ sollen „artfremde Rassenmerkmale satz „Das Fürspan“ formten und weiter entwickelten, sichtbar“ gewesen sein, und das machte es für ihn führt dennoch deutlich zu einem besseren Verständnis schwierig zu publizieren.138 Er nahm schließlich 1942 der entscheidenden Bedeutung von Transnationalität Kontakt zum SS-Ahnenerbe auf, in der Hoffnung, dass und rassischer Einheitlichkeit für das Ahnenerbe. Einen es seine Forschungspläne unterstützen würde. „Masterplan“132 gab es bei diesem radikalen Bestreben Schnitger machte dabei klar, dass er es ermöglichen nicht, eher spielten Zufall und Pragmatismus eine we- könne, für das Ahnenerbe die berühmte Fotosammlung sentliche Rolle. des Archäologischen Dienstes von Niederländisch- Dies ist auch bei dem Sumatra-Forscher Friedrich M. Indien benutzen zu können.139 Kopien dieser Fotos Schnitger (Abb. 2) der Fall, dem es 1942 gelang, das wurden in Leiden aufbewahrt. Wolfram Sievers (1905– Ahnenerbe für seine Arbeit zu interessieren. Schnitger 1948), der Reichsgeschäftsführer des Ahnenerbes140, ‚entdeckte‘ 1936 den Muara Jambi-Tempelkomplex in war begeistert, umso mehr, weil Schnitger beiläufig Südost-Sumatra (Indonesien).133 Er wurde 1912 auf wissen ließ, er verfüge über Informationen über einen Java (Malang) geboren und hatte einen sogenannten Widerstandskreis, der angeblich seine Basis im Ams- ‚gemischten‘ Hintergrund; er hatte eine chinesische terdamer Kolonialinstitut hatte.141 Über die Bedeutung, Großmutter und trug zwar einen deutschen Namen, die Sievers der Fotosammlung des Archäologischen Dienstes von Niederländisch-Indien beimaß, lässt

Abb. 2 sich spekulieren. Es passt jedoch in die Ahnenerbe- Porträt von Forschungstradition, diese Fotos als Quellen für eine Friedrich M. formalistische Symbolforschung zu betrachten, die in Schnitger (Sumatra, Asien wie in Europa auf einen vermeintlichen arischen Mitte 1930er- 142 Jahre). Quelle: Einfluss abzielte. Schnitger 1939. Letztendlich war Schnitger für das Ahnenerbe jedoch nicht die Person, mit der die Organisation ihr Arbeits- gebiet nach Südost-Asien ausdehnen konnte. Im Ge- genteil: Schnitger war ein Phantast.143 Er hatte zwar tatsächlich Expeditionen nach Sumatra unternommen, aber seine Geschichte über die Widerstandsgruppe im Amsterdamer Kolonialinstitut war vollständig erfun- den.144 Er wurde schwer bestraft: ein Jahr Schutzhaft, für die er in das Konzentrationslager Mauthausen ein- gewiesen wurde, wo er im April 1945 zwei Wochen vor der Befreiung des Lagers unter unbekannten Umstän- den starb.145 Dieser traurige Fall zeigt nicht nur die Rücksichtslosigkeit des NS-Systems, sondern macht auch deutlich, wie verwundbar das Ahnenerbe in sei- nem Bestreben war, neue nationalsozialistische trans- nationale Kontakte zu knüpfen. Dass es ihm dabei an einer etablierten Grundlage für Zusammenarbeit fehlte, auf die es hätte aufbauen können, war dabei eine wich- tige Ursache.

56 Bei dem letzten hier darzustellenden Beispiel, das sich Ahnenerbe-Führung setzte große Erwartungen in mit dem Geologen und Archäologen Assien Bohmers Bohmers, der selbst einer Art von rassischem Födera- (Abb. 3) und seinen Ahnenerbe-Aktivitäten befasst, ist lismus in Europa nachstrebte. Als Ahnenerbe-Prähis- eine ähnliche Verwundbarkeit im Bestreben, rassische toriker partizipierte er bewusst an dem alle nationalen transnationale Verbindungen aufzubauen, wahrnehm- Dimensionen sprengenden, politisch-rassischen Pro- bar. Bohmers ist bekannt dank seiner Ahnenerbe- jekt, das das SS-Ahnenerbe in Europa durchführte. Er Ausgrabungen in Unterwisternitz/Dolní Věstonice, das konnte mit der Unterstützung von Wolfram Sievers am Fuße der Pollauer Berge gelegen ist und häufig als rechnen und war Teil des wissenschaftlichen Ahnen- eine der wichtigsten Fundstätten der Tschechoslowa- erbe-Netzwerkes. Während seiner Forschungsarbeit kei betrachtet wird. Am Anfang des 20. Jhs. war das stand Bohmers jedoch kaum in Kontakt mit der ein- in Südmähren gelegene Dorf Unterwisternitz noch Teil heimischen, teilweise deutschen Bevölkerung vor Ort. der Donaumonarchie. 1919 wurde die Ortschaft der Zugleich war er als argwöhnischer Einzelgänger auch Tschechoslowakei angegliedert, und 1938 wurde sie, innerhalb des Ahnenerbes ziemlich isoliert. Der Ahnen- nach dem sogenannten Münchener Abkommen, in den erbe-Mitarbeiter Kurt Willvonseder, der die Abteilung österreichischen Reichsgau Niederdonau integriert. für archäologische Denkmalpflege an der Zentralstelle Es sollten insgesamt drei Ausgrabungskampagnen für Denkmalschutz in Wien leitete, war zum Beispiel im stattfinden (1939, 1940 und 1942), die zum Teil durch Oktober 1944 verärgert, weil Bohmers ihn nicht über freiwillige Mitarbeiter aus Friesland durchgeführt den Aufbewahrungsort der Funde aus Unterwisternitz wurden.146 Die erste Ausgrabungskampagne begann informiert hatte. Dazu wäre er laut Denkmalschutzge- am 10. Juli 1939.147 Sie sollte beweisen, dass die setz des Reichsgaus Niederdonau verpflichtet gewe- sogenannte „Cro-Magnonrasse“, laut Bohmers „die sen.149 unmittelbaren Ahnen des indogermanischen Volkes“, Bohmers hatte die Objekte und Dokumentation hin- nicht östlicher Herkunft, sondern im Zentrum Europas gegen schon früher nach Friesland und Groningen entstanden war.148 Bohmers war 1937 als 25-Jähri- gebracht, während nur ein kleiner Teil, auf Anforderung ger in die ‚Abteilung Ausgrabungen‘ des Ahnenerbes von Wolfram Sievers, in das Ahnenerbe-Quartier in aufgenommen worden und wurde 1939 Leiter der Waischenfeld geschickt worden war.150 Außerdem ‚Forschungsstätte für Urgeschichte‘. Der promovierte wurde die Ausgrabung, abgesehen von einigen kurzen Geologe Bohmers war Friese, dazu blond und blauäu- propagandistischen Aufsätzen, nie publiziert.151 Die gig, und passte damit zu den Rasse-Erwartungen der transnationalen Ambitionen des Ahnenerbes haben, Schutzstaffel. Seine Ausgrabungen für das Ahnenerbe so lässt sich schlussfolgern, im Falle Bohmers mehr im ‚Reichsgau Niederdonau‘ können beispielhaft für die zur wissenschaftlichen Isolation als zum Aufbau eines Transnationalität und rassistische Vereinheitlichung bleibenden wissenschaftlichen Netzwerks beigetragen. von dessen archäologischen Projekten stehen. Die

Abb. 3 Assien Bohmers (in der Mitte) bei der zeichnerischen Dokumentation in Unterwisternitz/ Dolní Věstonice, 1939. Quelle: Sammlung W. Bohmers.

57 3 Das SS-Ahnenerbe als rassistisches Die oben besprochenen drei Beispiele bezeugen vor Netzwerkprojekt dem Hintergrund dieser Definitionsdiskussion auf her- vorragende Weise, warum und wie das Ahnenerbe als Dirk Mahsarski hat das Ahnenerbe 2019 als „think tank rassistisches Netzwerkprojekt funktionierte. Während for germanic supremacy“ gedeutet.152 Dies suggeriert, die europäische Archäologie vor 1933 hauptsächlich dass die Organisation in erster Linie für andere im ‚Drit- national organisiert war – was auch im Rahmen von in- ten Reich‘ Ideen entwickelte und auch versuchte, diese ternationaler Zusammenarbeit ein grundlegendes Prin- zu verbreiten. Dieser Darstellung, die viel Anerkennung zip blieb –, war die rassistisch verstandene Transnati- gefunden hat, entspricht jedoch nicht der elitäre und onalität der Archäologie der wichtigste Bezugsrahmen selbstbezogene Charakter des Ahnenerbes.153 Zutref- für das SS-Ahnenerbe. Hier bildeten sich Netzwerke fender ist, jedenfalls im Bereich der Prähistorischen anhand von vermeintlichen Abstammungskriterien auf Archäologie, Mahsarskis Beschreibung des Ahnener- der Grundlage eines rassischen Vorgeschichtsbildes, bes als eine Organisation, mit der es der SS-Führung das auch in der Gegenwart über Zugehörigkeit oder gelang, Geld zu mobilisieren und Prestige zu gewin- Ausschluss entschied – unter dem Primat und dem nen.154 Noch aufschlussreicher ist die Definition von Terror der deutschen Okkupation. Zwar bezeugen die Malte Gasche, der das Ahnenerbe mit Bezug auf die Beispiele, dass die Breitenwirkung des Ahnenerbes besetzten Gebiete Nordwest-Europas nicht nur als beschränkt war; die vom Ahnenerbe angestrebte ras- Forschungseinrichtung, sondern als ein ‚pangermani- sisch motivierte Zusammenarbeit in Europa war kein sches‘155 Netzwerkprojekt umschreibt. Das Ahnenerbe selbstverständliches und einfach zu erreichendes unterhielt, so betont Gasche, außerhalb Deutschlands Projekt. Doch gelang es dem Ahnenerbe dabei, weltan- Arbeitsverbindungen zu verschiedenen nationalsozia- schauliche Kontrolle über wissenschaftliche Projekte listischen Kultur- und Besatzungseinrichtungen, wobei auszuüben, verbunden mit dem Anspruch, das jewei- die Bandbreite jener ausländischen Personen, die sich lige Material den Sammlungen der SS zuzuführen und zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit dem nicht dem einzelnen Wissenschaftler zu überlassen. Ahnenerbe bereitfanden, vom Laienforscher bis zum Der gezielte Versuch, die Uniformierung von wissen- Universitätsprofessor reichte.156 Die Organisation ver- schaftlichen Begriffen in den verschiedenen, mit dem suchte dabei gezielt, Verbindungen zwischen ethnisch ‚nordrassischen Indogermanentum‘ verbundenen For- und/oder rassisch definierten nationalen Minoritäten schungsbereichen in Gang zu setzen – die „Okkupation aufzubauen. Solche Orientierungen waren nicht exklu- der Begriffe“157 –, war dabei nur ein erster, jedoch äu- siv auf das Ahnenerbe beschränkt, auch die staatlichen ßerst wichtiger Schritt. Stellen oder die Dienststelle Rosenberg pflegten ähn- liche, sich teilweise überschneidende Netzwerke, doch ist bemerkenswert, welch hohen Stellenwert innerhalb des Ahnenerbes diesen „diplomatischen“ Netzwerken zugemessen wurde.

58 Endnoten 19 Vgl. Jansen 2008, 151; Díaz-Andreu, 2014, 163–164; Hare 2014, 24. Siehe dazu Babes – Kaeser 2009; Moro Abadia 2010, 227. 1 Vgl. Kater 2006, 11–16, 27. 20 Vgl. Lester 2006. 2 Für die drei Satzungen des Ahnenerbes21 von 1935, 1937 und 1939 vgl. Gasche 2014, 45–48. Zur Auflösung vgl. Reitzenstein 2017b. Zur aktuellen erneuerten Reflexion von archäologischer Seite über die Bedeutung, den Ursprung und die Zukunft der euro- 3 päischen Archäologie und die der nationalen Archäologien vgl. Reitzenstein 2014, 271–293 und Leube Brück2018 – Nilsson verweisenStutz 2016; Babićdetailliert u. a. 2017. darauf, dass das Berliner Gebäude aus jüdischem Besitz stammte und dem rechtmäßigen Eigentümer unrechtmäßig22 abgepresst wurde. Zu München vgl. Schreiber 2008,Zu Schroller 208f.;vgl. Blaich – Weberzu 2008,Waischenfeld 147–188. Greif 2000. 23 4 Vgl. Weger 2009, 142; Weger 2017. Vgl. Schlegelmilch 2016, 123. Siehe dazu auch Longerich 2010, 309–325. 24 Vgl. Pringle 2006, 2–13; siehe auch Barrowclough 2018. 5 Vgl. zum Beispiel Ickerodt – Mahler 25 2010; Black – Kurlander 2015, 1–19; Löw 2016, 29–111; Kurlander Vgl.2017. Kater 2006, 91–95.

6 26 Vgl. zum Beispiel Kaufmann 2000, 9–17;Vgl. AckermannNagel 2013,1970, 19–20.46.

7 27 Zur Diskussion über die ‚neue Staatlichkeit‘Auf die des sowohlNS-Systems freiwillige vgl.Übergabe als auch gewaltförmige Hachtmann 2011, 33–34. Einverleibung von Sammlungen verweist schon Kater 2006, 121–123. 8 Zum Zusammenhang zwischen Bewährungsproben,- 28 Kamerad schaft und gemeinsamer Täterschaft - in Dabeider brachteSS unddas Ahnenerbedem Ahnenzudem die Felsbildersammlung erbe vgl. Schlegelmilch 2016, 149. Wirths und das Publikationsorgan Teudts, die Zeitschrift „Germanien“, in seinen Besitz und nahm diesen damit einen 9 großen Teil ihres Wirkungsfeldes. Vgl. auch Kater 2006, 120–136, Für eine differenzierte Darstellung der derDiskussion dem Ahnenerbe sehrum deutlichden eine Rolle als „kulturpolitische vermeintlichen Widerstand im Ahnenerbe Polizei“vgl. zuspricht,Gasche was in 2014,der heutigen Rezeption seiner Arbeit 172–178. jedoch meist vernachlässigt wird. Lerchenmüller 2004 hat darüber hinaus darauf hingewiesen, dass auch umgekehrt die 10 Arbeit des mit ‚Gegnerforschung‘ befassten SD (bzw. ab 1939 Eine kritische Analyse dieser These leistet Reichssicherheitshauptamts)Jansen 2015b, besonders ab der zweiten Hälfte 366–367. der 1930er-Jahre einer Akademisierung unterlag und die SD- Mitarbeiter durchweg Promotionen und Habilitationen besaßen 11 oder anstrebten. Häufig bedingten sich bei ihnen, etwa bei Franz Vgl. zum Beispiel Brands 2012, 33–34; AlfredFöllmer Six (1909–1975)2016, oder120. Reinhard Höhn (1904–2000), die wissenschaftliche und die SS-Karriere. 12 Vgl. zum Beispiel Jansen 2010, 85; Reitzenstein29 2014, 13; Eickhoff 2015, 415. APM, Korrespondenzordner 58, Bl. 294: - Rolf Höhne, Das Arbeits gebiet der Abteilung R. A. [Rasseamt] III b, Vorgeschichte, im 13 Rasse- und Siedlungshauptamt SS, 2. Entwurf, September 1935. Vgl. zum Beispiel Eickhoff – Halle 2007; siehe dazu auch Bazelmans – Kolen 2015, 94–109. 30 Vgl. Mahsarski 2011. 14 Martijn Eickhoff dankt der Eurasien-Abteilung 31 des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) Berlin für denVgl. dreiwöchigenGasche 2014, 17. Forschungsaufenthalt im Dezember 2017, der ihm das Schreiben dieses Aufsatzes ermöglichte. 32 Vgl. Leube 2013, 105–118. 15 Vgl. Trigger 1989, 148–206; Kohl – Fawcett33 1995; Díaz-Andreu – Champion 1996. Für die durch das Ahnenerbe geförderte Tibet-Expedition von 1938/39 vgl. Kaufmann 2012, 204–273; siehe dazu auch Mierau 16 2006. Vgl. z. B. Steuer – Hakelberg 2001; Leube – Hegewisch 2002. 34 17 Vgl. den Film „Deutsche Vergangenheit wird lebendig“ aus dem Vgl. De Cesari – Rigney, 2014. Siehe Jahr auch 1936 Henkesmit u.einem a. O-Ton2017, Heinrich13. Himmlers; siehe dazu auch den Bericht über die Ausgrabungen der SS von Langsdorff – 18 Schleif 1936. Vgl. Babić u. a. 2017.

59 35 56 Vgl. Heiber 1966, 124; Kater 2006, 136. Vgl. Steuer – Hakelberg 2001; siehe dazu Steuer 2004; Eickhoff – Halle 2007, 135–150. 36 Vgl. Bollmus 1970, 163. 57 Vgl. Halle 2002; siehe auch Hufenreuter 2003. 37 Vgl. Gross 2010. 58 Vgl. Diets u. a. 2003; Middel – Sommer 2004; Halle 2007; Leube 38 2007; Reichenbach 2009; Halle 2013, 389–399; Mahsarski – Vgl. Kater 2006, 227–264; Reitzenstein 2014; Reitzenstein Schöbel 2013; Krzoska 2017; Müller – Freund 2017. 2017a. 59 39 Vgl. Losemann 1977; Marchand 1996; Junker 1997. Siehe auch Kater 2006, 162 bezeichnet diese FunktionMaischberger als „halbamtlich”.2002.

40 60 Vgl. Wedekind 2003, 252–260; Dow 2018; Vgl. WedekindAltekamp 2019,2008, 167, 169, 175–179, 208; siehe dazu Brands 61–89. 2012, 20.

41 61 Vgl. Kater 2006, 292. Zum Cluster 5 des DAI vgl. https://www.dainst.org/ergebnis/-/ asset_publisher/NZrOgZ37QcYu/content/cluster-5-konzept 42 sowie https://www.dainst.org/ergebnis/-/asset_publisher/ Vgl. Schlegelmilch 2016, 142–149; zur DiskussionNZrOgZ37QcYu/content/cluster-5-ergebnisse über die (Stand: 02.2019). Bedeutung des Begriffes „Sicherstellung“ siehe Eickhoff – Halle 2007, 142; Gasche 2014, 154. 62 Vgl. Jansen 2008; Jansen 2010, 83–84; Jansen 2015b, 357–358. 43 Vgl. Eickhoff 2013, 598–603. 608–611. Für63 einen allgemeinen Überblick vgl. Schachtmann 2014; SchachtmannVgl. Vigener– 2012a,Widera 67–68, 2016.74–76.

44 64 Vgl. zum Beispiel die Bemerkungen von Vgl.Nils Vigener Åberg,2012a, 79. zitiert in Löw 2016, 185. Siehe dazu Halle 2005. 65 45 Vgl. Vigener 2012a, 94–96. Vgl. Eickhoff 2005, 74. 82–83. 66 46 Vgl. Vigener 2012a, 80–82. Siehe auch Fröhlich 2008; Vigener Clark 1939, 202. 2012b, 232–235.

47 67 Vgl. Eickhoff 2005, 80–81. Vgl. Brands – Maischberger 2012; Brands – Maischberger 2016.

48 68 Vgl. dazu die Bemerkungen von Tjalling- BrandsWaterbolk 2012, 33. zum ‚kollek tiven Schweigen‘ der ehemaligen Ahnenerbe-Mitglieder in der Nachkriegszeit in Bazelmans – Kolen 2015,69 106–109. Willing 2012. 49 Kater folgte hier einer Aussage des Altphilologen70 Rudolf Till, vgl. Kater 2006, 74. Siehe auch EickhoffVgl. 2015,zum Beispiel414; JunkerAltekamp 7. 2015, Siehe 2008, auch 171 Eickhoff 2012; 388. Pelgrom, 2018. Für einige Einblicke in die Bewertung außerhalb Deutschlands und Italiens siehe: Roche – Demetriou 2017. Zur 50 Klassischen Archäologie in Österreich nach dem ‚Anschluss‘ siehe Vgl. Arnold 1990, 464, 467. Zur AuswirkungWlach 2010.des Totalitarismus- Ansatzes siehe Eickhoff 2005, 84. 71 51 Zur Thematik vgl. Trümpler 2008. Siehe dazu auch: Bernbeck Arnold 1992, 150–151. 2011; Voss 2013; Voss 2017.

52 72 Vgl. Leube – Hegewisch 2002. Siehe auchHerbert die 2004,Bemerkungen 38. Zumvon erfolgreichen gesellschaftlichen Laurent Olivier zu der initiierenden Rolle ‚Faschisierungsprozess‘Leubes: Olivier vgl.2015, Frei 2005,112–116; siehe dazu auch 21. Eickhoff 2008.

53 73 Vgl. Eickhoff 2002. Vgl. Härke 2014, 37.

54 74 Vgl. Schöbel 2002; siehe auch Schöbel Vgl.2007. Härke 2014, 38–40; siehe dazu Eickhoff 2015; Junker 2015.

55 75 Vgl. Hufenreuter 2002; siehe dazu auch BrandsEickhoff 2012, 34. 2005, 84–85.

60 76 100 Vgl. Ash 2002. Vgl. Schallmayer – von Kurzynski 2011.

77 101 Vgl. Grunwald u. a. 2016, 8. Vgl. Müller 2010.

78 102 Vgl. Vigener 2012a, 2. Vgl. Saalmann 2010.

79 103 Vgl. Ash 2016, 553–554. Vigener 2012a, Vgl.2 Kunowweist u.hingegen a. 2013;darauf siehe auch Kuhnen 2002. hin, dass das Ressourcenmodell als Interpretationsangebot den Vorteil bietet, „ohne Moralisierungen die jeweiligen Interessenlagen 104 der Akteure und ihre wechselseitigen Beziehungen“ analysieren zu Vgl. Berg-Hobohm 2016. können. 105 80 Vgl. Schachtmann u. a. 2009. Zu Wilhelm Unverzagt vgl. Saalmann 2010; Saalmann 2017. 106 81 Vgl. Gasche 2012. Zu Martin Schede vgl. Maischberger 2016. 107 82 Vgl. Pollak 2015. Vgl. Link 2014, 323–350. 108 83 Vgl. Eickhoff 2003. Vgl. Crawford – Ulmschneider 2011. 109 84 Vgl. Fehr 2001. Vgl. Mahsarski 2011. 110 85 Vgl. Leube 2004. Vgl. Schlegelmilch 2016. 111 86 Vgl. Brather 2009. Vgl. Grünert 2002; Brather 2008. 112 87 Vgl. Grunwald 2017. Vgl. Bräuning 2007/2008. 113 88 Vgl. Smolnik 2012. Vgl. Kieseler 2008. 114 89 Vgl. Grunwald u. a. 2016. Vgl. Theune 2001; Schlegelmilch 2014. Siehe auch den Beitrag von Dana Schlegelmilch in diesem Band. 115 Vgl. Halle 2014a, 1; Halle 2014b, 8; Kunow 2014. Vgl. dazu 90 Schücker 2012. Vgl. Schöbel 2002. 116 91 Vgl. Focke-Museum 2013. Vgl. Schäfer 2015. 117 92 Vgl. jedoch auch die kritische Ausstellungsrezension von Miriam Vgl. Willroth 2001. Sénécheau 2013, die sich – durchaus ungewöhnlich für eine Ausstellung – einen fachlichen Selbstbezug darin gewünscht 93 hätte; zudem beklagt sie etwas verallgemeinerteundeutlich eine „ Vgl. Schwab 2013. Einschätzung“, ohne dies zu konkretisieren.

94 118 Vgl. Döpcke 2014. Veit 2011, 267. Siehe dazu auch Jansen 2015a. Für eine rezente, jedoch auch eher klassische Diskussion zum Ruf eines einzelnen 95 Wissenschaftlers vgl. Ickerodt 2016 und Ickerodt 2017. Vgl. Bemmann 2013. 119 96 Vgl. Plassmann 1940b. Vgl. Fehr 2001. 120 97 Vgl. Gajek 1991, 131. Vgl. Fehr 2004; Grunwald 2012. 121 98 Vgl. Plassmann 1940a. Vgl. Link – Hare 2015. 122 99 Plassmann 1940a, 14. Vgl. Eickhoff 2013.

61 123 139 Glondys 1936. Vgl. BAB, NS 19 / 2025: F.M. Schnitger an Ahnenerbe, 1.2.1943.

124 140 Vgl. Plassmann 1940b. Eine Sievers-Biographie ist ein Forschungsdesiderat, vgl. Reitzenstein 2017c. 125 Vgl. Ensel 2013, 20. 141 Vgl. BAB, NS 19 / 2025: Aktennotiz ‚Spionage-Bericht erstattet 126 von Dr. F.M. Schnitger‘, 3.2.1942. Siehe - dazu Frank – Boonstop Vgl. BAB, NS 21 / 352: Ahnenerbe an pelFirma 2012. Hans Retzlaff, 15.9.1936. 142 127 Dies war auch bei dem oben erwähnten Ahnenerbe–Bildarchiv BAB, NS 21 / 352: Hans Retzlaff Ger-an die„Deutsches Schriftleitung und germanischesvon „ Brauchtum“ der Fall. manien“, 20.2.1937. 143 128 Dies war schon 1939 klar geworden, vgl.- Een vreemde geschiede Es wurden letztendlich zwei Bilder von Retzlaff- nis. benutzt,Is dr. vgl.F.M. GerSchnitger werkelijk gesneuveld bij warschau?, De manien. Sonderausgabe Österreich – deutsches LandSumatra 4 Post(1938). (16.10.1939). Vgl. dazu Bloembergen – Eickhoff, in Siehe dazu: BAB, NS 21 / 352: AktennotizVorbereitung. 18.3.1938; Hans Retzlaff an Ahnenerbe – Dr. Huth, 18.3.1938; B. an Hans Retzlaff, 29.4.1938. 144 Vgl. BAB, NS 19 / 2025: Walter Huppenkothen an Reichsführer 129 SS [November 1943]. Vgl. BAB, NS 21 / 352: Ahnenerbe an Hans Retzlaff, 30.10.1939. Über den weiteren Verlauf der Verbindung - zwischen145 dem Ahnen erbe und Retzlaff ist bis jetzt wenig bekannt.Folgende Tatsachen sind rekonstruierbar: Häftlingsnummer: 137.690, H-Kategorie: Niederlande/Schutz, Name: Martin 130 Schnitger, eingeliefert in Mauthausen: 1945, gestorben: Zur ‚Verwertbarkeit‘ der Aufnahmen von Hans 23.4.1945Retzlaff ausin Mauthausen.der Wir danken Ildikó Cazan-Simányi, NS-Zeit vgl. Philipp 1987; siehe auch Hägele Museum– Königfür 1999.Völkerkunde Wien, für die schriftliche Auskunft vom 12.1.2012. 131 Vgl. Webster van Tonder 2015, 70. 146 Zu den Arbeitern aus Friesland vgl. Vries 1999/2000; Zondergeld 132 1978, 222. 294. Pringle 2006, 2–13; siehe auch Grunwald 2017, 1109–1110. 147 133 Vgl. Eickhoff 2013, 583. 593. Vgl. Schnitger 1937, 5–7; Schnitger u. a. 1989, 16 (Erstauflage Leiden 1939). 148 BAB, NS 21 / 60: Bohmers an Sievers, 18.7.1937; vgl. dazu 134 Eickhoff 2013, 595. 598. Vgl. BAB, RKK 2101: Aktennotiz zur ‚Abstammung des Frederic Martin Schnitger‘, 11.6.1942; Persönliche Stellungnahme149 des Landesleiters zum Aufnahmeantrag für die - ReichsschrifttumsVgl. Eickhoff 2012, 607; siehe dazu Pollak 2015, 287–290. kammer, 13.7.1942. 150 135 Vgl. Eickhoff 2013, 607. Zu dieser Zeit publizierte er öfter in -lokalen Zeitungen in Nieder ländisch-Indien, vgl. zum Beispiel: Schnitger 1935a.151 Siehe dazu auch seine kleineren Monographien: Schnitger 1935b;Vgl. z. SchnitgerB. Bohmers 1940; Bohmers 1941. 1935c; Schnitger 1936. 152 136 Mahsarski 2019; vgl. dazu Mahsarski 2011, 8; siehe auch Zum Museum vgl. Anonym 1933. Siehe dazu Von derauch Dunk Bloembergenu. a. 2006, 48. – Eickhoff, in Vorbereitung. 153 137 Vgl. Eickhoff 2013, 619. Vgl. Schnitger 1937. Seine Doktorväter waren Oswald Menghin (1888–1973) und Wilhelm Koppers (1886–1961), 154wie die Unterlagen im Universitätsarchiv Wien ausweisen;- Vgl.siehe Mahsarski ‚Rigo 2016, 87. rosenakt‘, ‚Rigorosenprotokoll‘ einschließlich eines Lebenslaufs Schnitgers, in: UAW, Bestand Rigorosenprotokolle- 155und Rigoro senakten. Zu Menghin vgl. Obermair 2017, 489–492.Vgl. Gasche 2006, 133.

138 156 BAB, RKK 2101: Aktennotiz zur ‚Abstammung Vgl.des GascheFrederic 2014, 11, 57. Martin Schnitger‘, 11.6.1942; Persönliche Stellungnahme des Landesleiters zum Aufnahmeantrag für die Reichsschrifttums- 157 kammer, 13.7.1942. Gasche 2014, 17.

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70 Wlach 2010 G. Wlach, Klassische Archäologie in politischen Umbruchzeiten. Wien 1938–1945, in: M. G. Ash – W. Nieß – R. Pils (Hrsg.), Geisteswissen- schaften im Nationalsozialismus. Das Beispiel der Universität Wien (Göttingen 2010), 343–370.

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