Sand in Taufers PIANIFIC Comune Di Campo Tures
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AZIONEPAESAGGISTICA LANDSCHAFTSPLANUNG Gemeinde Sand in Taufers PIANIFIC Comune di Campo Tures Landschaftsplan Piano paesaggistico Beschluss der Landesregierung Nr. 2769 vom 16.11.2009 Delibera della Giunta Provinciale n. 2769 del 16/11/2009 Planverfasser / Redattore del piano: Dr. KONRAD STOCKNER Tel.: 0471-417739 Amt für Landschaftsökologie / Ufficio Ecologia del paesaggio www.provinz.bz.it/natur AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 1 Erläuternder Bericht 1. Ausgangslage und Zielsetzungen 2 2. Gebietsbeschreibung 3 3. Schutzmaßnahmen 5 Gebiete von landschaftlichem Interesse........................................................................5 Landschaftliche Bannzonen ..........................................................................................8 Biotop Kematner Ahrauen ...........................................................................................10 Naturdenkmäler...........................................................................................................12 Gärten und Parkanlagen .............................................................................................13 Landschaftliche Strukturelemente ...............................................................................14 Baumschutz und urbanes Grün...................................................................................15 Archäologische Schutzgebiete ....................................................................................15 Neuabgrenzung des Naturparks Rieserferner-Ahrn.....................................................16 4. Landschaftsentwicklung und -pflege 17 Unterschutzstellungen reichen nicht aus .....................................................................17 Landschaftsentwicklungskonzept für die Gemeinde ....................................................17 Bürgerbeteiligung und Information...............................................................................17 Fördermaßnahmen......................................................................................................17 Landschaftsleitbild Südtirol..........................................................................................18 AMT FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE 28.1 UFFICIO ECOLOGIA DEL PAESAGGIO 28.1 Abteilung 28 - Natur und Landschaft Ripartizione 28 - Natura e paesaggio AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 2 1. Ausgangslage und Zielsetzungen Der derzeit gültige Landschaftsplan der Ge- behörde für Landschaftsschutz für den meinde Sand in Taufers wurde mit Dekret Großteil der Bannzonen aufgehoben. des Landeshauptmanns von Südtirol vom Wie bereits im Artikel 6 des Landes- 18. März 1983, Nr. 133/V/81 genehmigt. Die gesetzes vom 25. Juli 1970, Nr. 16 so Ausarbeitung des Planes erfolgte also vor festgelegt, sind von landschaftlichen Bin- ca. 25 Jahren. Da sich in der Zwischenzeit dungen die Wohnbau- und Gewerbegebiete die allgemeinen Bestimmungen, die Pla- mit genehmigtem Durchführungsplan aus- nungskriterien, der Gemeindebauleitplan genommen. Durch verschiedene Abände- sowie die Erfordernisse des Natur- und rungen des Bauleitplanes und dessen Über- Landschaftsschutzes stark verändert haben, arbeitungen haben sich für die Baugebiete erschien eine Überarbeitung des Planes, und Zonen für Infrastrukturen wesentliche auch aufgrund der Wünsche der Gemeinde, Veränderungen ergeben. Der überarbeitete als vordringlich. Landschaftsplan soll dieser Situation Rech- Des Weiteren kam es in der Natur- und nung tragen. Der Landschaftsplan der Landschaftsschutzarbeit auf Landesebene Gemeinde Sand in Taufers betrifft nicht das zu neuen Weichenstellungen durch die Ver- gesamte Gemeindegebiet. Der höher gele- abschiedung des LEROP-Fachplanes Land- gene Gebirgsanteil im Osten gehört zum schaftsleitbild Südtirol. Einen besonderen Naturpark Rieserferner-Ahrn und bleibt von Anstoß zur Überarbeitung des Landschafts- diesem Vorschlag zur Unterschutzstellung planes der Gemeinde Sand in Taufers stellt ausgeklammert. der Antrag der Gemeinde (Beschluss des Gemeinderates vom 19.07.2006, Nr. 64) um Landschaftsentwicklung und –pflege Erweiterung der Bannzone südlich des Ansitzes Neumelans dar. Völlig neu ist im überarbeiteten Land- schaftsplan der Bereich Landschaftsent- Unterschutzstellungen wicklung und –pflege. Zu einem nachhalti- gen Umgang mit Natur und Landschaft Die landschaftlichen Unterschutzstellungen gehören heute nicht nur Unterschutzstel- erfahren teilweise gegenüber dem Land- lungen, sondern auch die Pflege wertvoller schaftsplan aus dem Jahr 1983 erhebliche Kulturlandschaften als auch Revitalisie- Veränderungen, sowohl bezüglich deren rungsmaßnahmen für verarmte Land- Abgrenzungen als auch deren Schutz- schaftsräume. Zentrale Bedeutung nimmt bestimmungen. die Wahrnehmung von Tendenzen in der Durch die Neuausweisung von zwei flä- Landschaftsentwicklung vor Ort ein. Mit chenhaften Naturdenkmälern, die Kenn- Hilfe von kommunalen Landschaftsleitbil- zeichnung der einzelnen Feuchtbereiche dern oder -entwicklungskonzepten können und Auwaldreste sowie die Festlegung von negative Entwicklungen aufgezeigt und Schutzbestimmungen für eine Reihe von Gegenmaßnahmen festgelegt werden. Aber Landschaftselementen, wie Feldhecken, soll auch positive Tendenzen gilt es zu erken- der Lebensraumschutz im überarbeiteten nen und zu verstärken. Das Landschafts- Landschaftsplan verstärkte Berücksichti- leitbild Südtirol mit seiner tiefgehenden gung finden. Der überarbeitete Landschafts- Analyse der Landschaftssituation in Südtirol plan enthält auch bezüglich der Land- und den zahlreichen Maßnahmenvorschlä- schaftsschutzzonen einige Neuerungen. In gen zur Lenkung der Landschaftsentwick- den Bannzonen gilt ein absolutes Bau- lung stellt eine wichtige Grundlage für die verbot; im Gegenzug wird die Ermächti- Landschaftsschutzarbeit in der Gemeinde gungspflicht für Projekte durch die Landes- dar. AMT FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE 28.1 UFFICIO ECOLOGIA DEL PAESAGGIO 28.1 Abteilung 28 - Natur und Landschaft Ripartizione 28 - Natura e paesaggio AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 3 2. Gebietsbeschreibung Das Gebiet der Gemeinde Sand in Taufers nung von Almweiden zurückgedrängt wur- umfasst den Nordabschnitt und großartigen de. In allen Waldgesellschaften ist die Talschluss des Taufererbodens, der nur Lärche recht häufig anzutreffen. Alpine nach Süden weit offen ist, während im Zwergstrauchhaiden und Rasengesellschaf- Westen (Mühlwaldertal), Norden (Ahrntal) ten leiten zur hochalpinen Felsregion über, und Osten (Reintal) nur enge Taleinschnitte die in den Gletschern der Rieserfernergrup- die Gebirgskulisse von Rixner Nock (2.205 pe gipfelt (Hochgall 3.436 m). m), Speikboden (2.517 m), Gr. Moosstock (3.059 m) und Rieserfernergruppe mit ihren Ganz allgemein kann man das Tauferertal Dreitausendern unterbrechen. Das Reintal zwischen Bruneck und Sand auf Grund fällt zur Gänze ins Gemeindegebiet von seines Landschaftsbildes als das am natür- Sand in Taufers. lichsten erhaltene Flusstal Südtirols be- zeichnen. Durch die breite ebene Talsohle Das Klima ist mitteleuropäisch-montan bis schlängelt sich die Ahr in weiten Windun- alpin geprägt. Die jährliche Niederschlags- gen. Abschnitte mit rasch strömendem menge liegt im Tal bei 788 mm und nimmt Wasser wechseln mit Stillwasserbereichen mit der Höhe zu. Der inneralpine Trocken- ab, wo das Gewässer träge dahin fließt. einfluss des Pustertales ist klar erkennbar. Das noch relativ saubere Ahrwasser ermög- Sand in Taufers liegt noch im Einfluss- licht einen reichen Fischbestand. Von bereich des geschützten Brunecker außerordentlicher Bedeutung für die Gliede- Beckens, weshalb die mittleren Jahres- rung des Landschaftsbildes, für die Existenz temperaturen nicht ganz so tief ausfallen. einer vielseitigen Flora und Fauna und als Sie liegen zwischen 6 und 7°C. hydrologischer Ausgleichsfaktor sind die zahlreichen, noch hauptsächlich längs der Geologisch gehört das Gemeindegebiet von Ahr erhaltenen Erlenbestände. Mehr oder Sand in Taufers zur Zone der alten Gneise. weniger verlandete Altarme sind Zeugnisse Hauptbestandteile sind Biotitplagiklasgneise von der Entstehung der Talsohlenlandschaft und kristalline Schiefer mit sporadischen und stellen zumeist auch wertvolle Feucht- Marmoreinschaltungen. Gegen Osten (linke biotope dar. Zahlreiche Gräben und Au- Seite des Reintales) erhebt sich der harte bäche, die dank ihres fast durchwegs Rieserfernertonlit. Die flache Talebene sauberen Wassers eine reiche Fisch- und wurde durch alluvionale Schotterablage- Amphibienfauna beherbergen, durchziehen rungen nachträglich aufgeschüttet. die Talsohle. Einige davon sind wegen ihres meanderförmigen Verlaufes als eindrucks- In der Sohle des Tauferertales sowie an den volle Landschaftselemente besonders Schwemmkegeln der Seitenbäche bestehen schützenswert. Das Tauferertal hat außer- noch schöne Auwaldbestände. An den dem mit seinen Auen, Gewässern, ver- Rippen der unteren Hanglagen, die durch kehrsabgelegenen Wiesenflächen eine die gegen Norden abgeschirmte Lage des unersetzliche internationale Bedeutung als Taufererbeckens klimatisch begünstigt sind, Zugvogelrastplatz vor und nach der Über- zeigen Rotföhren den Einfluss des inner- querung des Alpenhauptkammes. alpinen Trockenklimas an. In Rinnenlagen ist die Birke häufig, auf felsigen Standorten Auch die wichtigsten Seitengerinne zur Ahr gedeiht der Wacholder. Mit zunehmender (Mühlwalderbach, Reinbach, Pojerbach) Höhe durchschreiten wir