Regionales Entwicklungskonzept Auerbergland

für das Auswahlverfahren zur Gemeinschaftsinitiative LEADER+ in Bayern

Im Einklang mit Natur und Kultur aktiv Zukunft gestalten

Auerbergland e.V. Marktplatz 4 86975 Tel. 08860 8121 Fax 08860 910115 e-Mail: [email protected] www.auerbergland.de Regionales Entwicklungskonzept Auerbergland

für das Auswahlverfahren nach dem bayerischen Programm der GemeinschaftsinitiativeLEADER+ der Europäischen Union

Erstellt durch die Lokale Aktionsgruppe Auerbergland Betreuung: Koordinator Reinhard Walk

Fachliche Unterstützung und Bearbeitung: Dipl.-Ing. Adelinde Koetter und Dipl.-Ing. Andreas Raab

Büro München

Unter Mitwirkung von Akteuren der LAG ( Steuergruppe, Fachgruppen) und weiteren engagierten Bürgerinnen und Bürgern des Auerberglandes

LEADER-Betreuung: Strukturteam Oberbayern West, Frau Sabine Leibl, LEADER-Managerin

Stand Juli 2001 Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS Seite

Vorwort ......

Liste aller engagierten Gruppen und Personen......

1 Einleitung ...... 2

1.1 Hintergrund ...... 2 1.2 Anlass und allgemeine Zielsetzung ...... 2

2 Ausgangslage der Region / Zielgebiet ...... 5

2.1 Abgrenzung und Lage im Raum ...... 5 2.1.1 Abgrenzung und Kohärenz des Zielgebietes...... 5 2.1.2 Lage im Raum ...... 6 2.1.3 Beteiligte Gemeinden und Verwaltungsstrukturen ...... 6 2.2 Beschreibung des Raumes mit sozio-ökonomischer Entwicklung ...... 8 2.2.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung...... 8 2.2.2 Umwelt, Natur und Landschaft...... 11 2.2.3 Kultur...... 11 2.2.4 Land- und Forstwirtschaft...... 12 2.2.5 Siedlung und Verkehr ...... 15 2.2.6 Wirtschaft und Tourismus ...... 16 2.2.7 Zusammenfassende Aussagen zum Zielgebiet...... 20 2.3 Vorgaben übergeordneter Planungsebenen...... 21 2.3.1 Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bayern...... 21 2.3.2 Regionalplanung ...... 21

3 Lokale Aktionsgruppe Auerbergland ...... 23

3.1 Organisation und Einbindung von Akteuren aus der Region ...... 23 3.2 Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Auerbergland ...... 27 3.3 Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner ...... 29 3.3 Bisherige Kooperationen und Partner ...... 31

4 Beurteilung der Ausgangssituation ...... 33

4.1 Bisheriger Prozessverlauf ...... 33 4.2 Engpassanalyse...... 37 4.2.1 Methodik der Engpassanalyse ...... 37 4.2.2 Evaluierungsergebnisse ...... 37 4.2.3 Zusammenfassende Interpretation – qualitatives Regionalprofil ...... 38

5 Leitlinien ...... 40

5.1 Einordnung des Leitbildes in das Regionale Entwicklungskonzept ...... 40 5.2 Leitbild und Ziele ...... 40 Inhaltsverzeichnis

6 Entwicklungsstrategie nach LEADER+ ...... 42

6.1 Einordnung der Entwicklungsstrategie...... 42 6.2 Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung ...... 42 6.2.1 Methodik und Vorgehensweise ...... 42 6.2.2 Entwicklungsschwerpunkt nach LEADER+ ...... 43 6.3 Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung von Auerbergland ...... 46 6.3.1 Querschnittsorientierte Strategien ...... 46 6.3.2 Strategische Ausrichtung der Handlungsfelder und Schlüsselprojekte ...... 47 6.4 Abgeleiteter Pilotcharakter der Entwicklungsstrategie Auerbergland ...... 51 6.5 Übertragbarkeit der Entwicklungsstrategie Auerbergland ...... 52

7 Handlungsfelder, Maßnahmen und Projekte ...... 54

7.1 Vorgehensweise und Methodik ...... 54 7.2 Gesamtdarstellung von Handlungsfeldern, Maßnahmen und Projekten ...... 56 7.2.1 Handlungsfeld: Natur und Landschaft...... 57 7.2.2 Handlungsfeld: Landwirtschaft / Ländliche Entwicklung...... 59 7.2.3 Handlungsfeld: Kulturraum Auerbergland...... 62 7.2.4 Handlungsfeld: Naherholung und Tourismus...... 65 7.2.5 Handlungsfeld: Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung ...... 67 7.2.6 Handlungsfeld: Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft ...... 69 7.2.7 Handlungsfeld: Neue Medien und Technologien...... 71 7.2.8 Handlungsfeld: Sozial- und Bürgerkultur ...... 73 7.2.9 Nationale und internationale Kooperationen ...... 75 7.2.10 Betreuung, Koordination und Steuerung des des Gesamtprojektes...... 78

8 Wirkungsabschätzung und Monitoring ...... 80

8.1 Methodik und Vorgehensweise ...... 80 8.2 Wirkungsabschätzung für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ...... 83

9 Finanzierungsplan ...... 86

9.1 Zusammenfassung der Kostenermittlung nach Handlungsfeldern ...... 86 9.2 Kostenaufteilung REK nach Kostenarten...... 87 9.3 Kostenaufteilung REK nach Kostenarten in %...... 87 9.4 Voraussichtlicher Finanzbedarf der LAG 2001 bis 2006 ...... 87 9.5 Aufgliererung der Kostenarten je Handlungsfeld 9.6 Finanzierungsbeschlüße der Mitgliedsgemeinden...... 88 9.7 Projektübersicht zum Finanzierungsplan...... 97 Anhang...... 98

Satzung Auerbergland e.V...... A.I Gründungsprotokoll der LAG...... A.II Liste der Treffen zur Erstellung des REK...... A.III Literaturverzeichnis...... A.IV Abbildungsverzeichnis...... A.V Tabellenverzeichnis...... A.VI Protokolle der Abstimmung mit WISO- Partnern Landkreisen und Städten...... A VII Vorwort

Vorwort

Der ländliche Raum mit seinen unterschiedlichen Strukturen und Definitionen ist kein neues Gebilde, sondern vielmehr ein aus der Geschichte gewachsener und mit der Bevölkerung ver- wurzelter Kultur-, Lebens- und Wirtschaftsraum, der sich auf der vorhandenen Basis zukunfts- orientiert und bewußt entwickelt. Dazu sind keine Erfindungen notwendig, vielmehr gilt es, die vorhandenen Potentiale zu wek- ken, zu analysieren und gemeinsam mit den Einwohnern zielstrebig auf den Weg zu bringen. Maßgebliche Hilfestellung leisten in der Vorbereitung und der Umsetzung von Themenfeldern und Projekten die örtlichen Arbeitskreise aus der Dorferneuerung und die Auerbergland-Fach- gruppen mit ihrem fundamentiertem Wissen auf lokaler wie regionaler Ebene und ihrem hohen ehrenamtlichen Engagement - dies in den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und Nah- erholung, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Kultur, Natur und Umweltschutz sowie die den neuen Herausforderungen entsprechenden Handlungsfelder Sozial- und Bürgerkultur, erneuer- bare Energien und neue Medien. Grundeinstellung der kommunalen Allianz Auerbergland ist es, frühzeitig in Partnerschaft und Kooperation auf neue Ideen und Erkenntnisse zu reagieren und auf breiter, aktiver Bürger- ebene in eine gemeinsame Zukunft zum Wohle Aller intensiv und nachhaltig zu agieren. Das Prinzip von Auerbergland ist, immer wach zu sein, rechtzeitig aufzustehen, nicht müde zu werden und in intensiver Kommunikation nach innen und außen ein Netzwerk mit Bürgern, Branchen, Behörden und Einrichtungen in den Gemeinden und dem gesamten Auerbergland zu errichten.

1.Vorsitzender Auerbergland e.V. Bürgermeister Heimo Schmid, Bernbeuren Liste der beteiligten Gruppen und Personen

A.VII Liste aller engagierten Gruppen und Personen

Fachgruppe Landwirtschaft Auerbergland / Verein Auerbergland-Spezialitäten n.e.V.

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Eberle Monika Voglegg 20 86975 Bernbeuren 08860 537 Gruber Luise Riedhof 6 86975 Bernbeuren 08860 412 Ehlich Konrad Schwabenstr. 4 86975 Bernbeuren 08860 8437 Hipp Franz Loxhub 5 86975 Bernbeuren 08860 562 Knappich Karl Lange Gasse 19 86975 Bernbeuren 08860 777 Lieb Karl Schlögelsberg 1 86975 Bernbeuren 08860/350 Riegger Christian Hof 2 86975 Bernbeuren 08860 417 Rodenkirchen Christa Gut Kinsegg 86975 Bernbeuren 08367 352 Schmölz Roswitha Auerbergstr.5 86975 Bernbeuren 08860 1686 Stechele Hans-Jörg Auerberg 86975 Bernbeuren 08860 235 Tänzer Wolfgang 86975 Bernbeuren Dopfer Josef Kirchhaldengasse 6 86977 08860 1651 Ehlich Maria Schongauer Str.11 86977 Burggen 08860 497 Hölzle Josef Eschleweg 20 86977 Burggen 08860 1452 Kirchhofer Georg Schongauer Str. 2 86977 Burggen 08860 1685 Kopp Hermann Schwarzkreuzstr.21 86977 Burggen 08860 1647 Kögel Josef Schongauer Str.10 86977 Burggen 08860 46 Fischer Franz Lerchenstr.6 86980 Ingenried 08868 1262 Kögel Richard Erbenschwang 54 86980 Ingenried 08868 592 Rieger Johann Marktoberdorfer Str. 4 8980 Ingenried 08868 351 Rieger Alfred Hauptstr.12 86980 Ingenried 08868 1371 Ziegler Anton Hauptstr.13 86980 Ingenried 08868 391 Endraß Hans Hauptstr.24 86987 Sachsenried 08868 628 Scholz Wolfgang Hauptstr.13 86987 Sachsenried 08868 1450 Lautenbacher Leonhard Schulstr.3 86987 08868/1438 Osterried Georg Helmenstein 86983 Lechbruck 08367 590 Reichart Franz Stolzhub 2 86983 Lechbruck 08860 8288 Maas Erwin Klausmen 7 86983 Lechbruck 08860 486 Schuster Leonhard Klausmen 3 86983 Lechbruck 08860 418 Holler Thomas Bahnhofstr. 10 86983 Lechbruck 0886 8557 Ungelert Manfred Mühlenweg 21 86983 Lechbruck 08362 8231 Ungelert Rudolf Dieswang 2 86983 Lechbruck 08862 7337 Baur Ludwig Rieder 2 87672 Roßhaupten 08367 509 Greis Johann Hauptstr.8 87672 Roßhaupten 08367 509 Straub Johann Roman-BoosStr.12 87672 Roßhaupten 08367 571 Hummel Peter Sulzberg 87672 Roßhaupten 08364/1729 Fichtl Gabriel Riedhof 3 87675 Stötten 08349 279 Haf Adolf Unterbuchen 4 87675 Stötten 08349 468 Ruhland Wolfgang Pracht 14 87675 Stötten 08349 592 Schmölz Georg Heggen 14 87675 Stötten 08349 385 Schreyer Rudolf Riedhof 1 87675 Stötten 08349 226 Schleich Konrad Seehof 3 87675 Stötten 08349 316 Endraß Markus Reinharten 1 87675 Stötten 08349 976043 Baur Franz Dietringen Almstr. 87669 Rieden am Forggensee 08367 389 Fischer Jürgen Bräüweg 12 86978 08861 4175 Liste der beteiligten Gruppen und Personen

Fachgruppe Neue Medien Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Boos Stefan Salenberghof 87669 Rieden am Forggensee 08362 940654 Boos Florian Salenberghof 87669 Rieden am Forggensee 08362 940654 Gast Stefan Kaufbeurer Str. 13 86987 Schwabsoien 08868 248 Gerlach Heinz Schäfflerweg 8a 87672 Roßhaupten 08367 776 Gruber Reinhold Seestr. 10 87669 Rieden / Dietringen 08367 471 Haf Armin Feuerhaldenweg 13 86975 Bernbeuren 08860 8607 Kurz Andreas 86977 Burggen Leibnitz Steffen Bergstr. 4 86978 Hohenfurch 08861 2891

Messmer Markus Am Bruckerberg 9 86987 Schwabsoien 08868 605 Sigl Rainer Bahnhofstr. 13 86986 08868 18666 Thrumm Jochen Zur Pfannenschmiede 2 86986 Schwabbruck 08868 187051 von Pilchau Claus Hochplattstr. 12a 86983 Lechbruck am See 08862 774386 Walk Reinhard Weberweg 9 87672 Roßhaupten 08367 9139024 Wolf Judita Kirchenstr. 11 86987 Sachsenried Tobias Pfanner 86972 Altenstadt

Fachgruppe Alternative Energie Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Kölbl Bernhard Hinterholz 4 86975 Bernbeuren 08860 1266 Jennert Ulf Dornaustr. 9b 86987 Sachsenried 08868 18470 Kees Bartl Bergstraße 12 86987 Hohenfurch 08861 8924 Hätscher Hermann Erbenschwang 86980 Ingenried 08868 1370 Greißel Erich Erbenschwang 51 86980 Ingenried 08868 529 Brunner Hans Sportplatzweg2 86980 Ingenried 08868 874 Schmölz Robert Tegelbergstr. 12 87669 Rieden a.Forggensee 08362 38702 Streif Max Dietringer Str. e6 87669 Rieden a.Forggensee 08362 1605 Waldmann Josef Langenwald 7 87672 Roßhaupten 08367 257 Kinker Franz Ussenburg 77 87672 Roßhaupten 08367 1033 Kupka Robert 87675 Stötten 08349 876167 Kees Ludwig Birkenstraße 2 86980 Ingenried 08868 889 Dreher Michael Bayernstr. 4 86975 Bernbeuren 08860 1274 Schmorell Silas Alpspitzstr. 6 86978 Hohenfurch Lohwasser Siegfried Am Falchen 86983 Lechbruck am See

Fachgruppe Handwerk- Handel- Gewerbe Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Fichtl Marlene St. Michaelstr. 3 86972 Altenstadt 08861 7698 Haberstock Helmut Burglachbergstr. 2 86972 Altenstadt 08861 4363 Kraut Walter St. Georg-Weg 4 86975 Bernbeuren 08860 9191-20 Müller Helmut Feldhofweg 16 86975 Bernbeuren 08860 1356 Höfler Ludwig Bergstraße 5 86977 Burggen 08860 91000 Ohnesorg Gordian Hauptstraße 2 86980 Ingenried 08868 755 Dürr Michael Am Bahnhof 1a 86980 Ingenried 08868 1323 Maag Wilfried Lechwiesenstr. 14 86983 Lechbruck am See 08862 8700 Linder Fridolin Schäfflerweg 8b 87672 Roßhaupten 08367 696 Mayr Heribert Welfenstr. 7 86986 Schwabbruck 08868 387 Drexl Karl-Heinz Hauptstr. 5a 86987 Schwabsoien 08868 573 Liste der beteiligten Gruppen und Personen

Fachgruppe Kultur Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Engl Heinz Weidachring 3 86975 Bernbeuren 08860 b1498 Ernst Peter Eschach 41 86975 Bernbeuren 08860 638 Frerking-Ehlich Margot St. Anna-Str. 19 86977 Burggen 08860 357 Kahlert Ingrid An der Halde 5 86983 Lechbruck am See 08862 8987 Höpfl Arnold Brandach 60 86983 Lechbruck am See 08862 8343 Häringer Hermann Reiteleweg 1 86983 Lechbruck am See 08862 8780 Geisert Elisabeth St. Urban-Str. 25 87669 Rieden a.Forggensee 08362 940529 Diels Benita Hintere Schöne 4 87669 Rieden a.Forggensee 08362 3470 Endhardt Hubert Hintere Schöne 12 87669 Rieden a.Forggensee 08362 940505 Walk Pankraz Weberweg 11 87672 Roßhaupten 08367 913094 Appelt Klaus Tiefenbrugger Str. 11 87672 Roßhaupten 08367 610 Perras Hubert Seeger Str. 48 87672 Roßhaupten 08367 1200 Jennert Ursula u. Ulf Dornaustr. 9b 86987 Sachsenried 08868 18470 Wolf Juditha Kirchenstraße 11 86987 Sachsenried 08868 1340

Fachgruppe Natur Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Kölbl Bernhard Hinterholz 4 86975 Bernbeuren 08860 1266 Damm Christine Kienberg 86975 Bernbeuren 08860 288 Frerking-Ehlich Margot St. Anna-Str. 19 86977 Burggen 08860 357 Kees Brigitte Birkenstraße 2 86980 Ingenried 08868 889 Reiser Martin Griesenmoos 2 86983 Lechbruck am See 08862/7472 Schmölz Robert Tegelbergstr. 12 87669 Rieden a.Forggensee Glasmann Richard Alemannenfeld 7 87672 Roßhaupten 08367 219 Trübenbach Doris Weidachweg 6 87672 Roßhaupten 08367/543 Jennert Ulf u. Ursula Dornaustraße 9b 86987 Sachsenried 08868 18470 Müller Manfred Bergstr. 7 87675 Stötten 08342 9723

Fachgruppe Tourismus Auerbergland

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Hark Marienplatz 2 86972 Altenstadt 08861 2300-19 Freudl Klaus Schongauer Str. 2 86972 Altenstadt 8861 9448 Beer Christine Am Prälatenweg 4 86975 Bernbeuren 08860 391 Hipp Franz Loxhub 5 86975 Bernbeuren 08860/562 Geisenhof Josefa Weidachweg 19 86975 Bernbeuren 08860 1226 Bauer Sigrun Füssener Str. 24 86975 Bernbeuren 08860/8480 Frerking-Ehlich Margot St. Anna-Str. 19 86977 Burggen 08860 357 Kümmel Gabi Knoileweg 19 86977 Burggen 08860/672 Götz Willi Bräuweg 1 86978 Hohenfurch 08861 8593 Vogelsgesang Sabine Bachtal 6 86978 Hohenfurch 08861/8595 Kießling Hermann Sonnenstraße 1 86980 Ingenried 08868 295 Garmeier Lorenz Wankstraße 5 86980 Ingenried 08868/1508 Burkhardt Irmgard Flößerstr. 1 86983 Lechbruck am See 08862 8521 Strobl Hans-D. Aggensteinstraße 4 87669 Rieden am Forggensee 08362/38596 Fischer Heinz Brunnenstraße 35 87669 Rieden am Forggensee 08362 37038 Schwarzenbach Landhotel Dietringen 1 87669 Rieden am Forggensee 08367/343 Holzmann Lindenweg 4 87669 Rieden am Forggensee 08362 37025 Kirscher Stefan Hauptstraße 22 87672 Roßhaupten 08367 622 Feit Ralf Am Anger 5 87672 Roßhaupten Kirscher Stefan Hauptstraße 87672 Roßhaupten 08367 622 Walk Reinhard Reichenbergstraße 14 87672 Roßhaupten 08367 241 Settele Christian Hauptstraße 10 87672 Roßhaupten 08860 364 Liste der beteiligten Gruppen und Personen

Siegl Mathilde Bahnhofstraße 13 86986 Schwabbruck 08868 634 Trumm Jochen Zur Pfannenschmiede 2 86986 Schwabbruck 08868/187051 Wolf Juditha Kirchenstraße 11 86987 Sachsenried 08868 1340 Neumann Siegfried Knöbelweg 2 86987 Sachsenried 08860/313 08341/62041 Fink Evi Römerweg 10 87675 Stötten a. Auerberg 08349 1049 Straub Elisabeth Ulrichsring 6 87675 Stötten a. Auerberg 08349/794 Stoß Engelbert Burker Str. 10 87675 Stötten a. Auerberg 08349 1092

Fachgruppe Kommunal Auerbergland (Bürgermeister)

Name Vorname Straße PLZ Ort Tel Fichtl Xaver Kirchenstraße 3 86980 Ingenried 08868 757 Gerbl Karl-Heinz Hauptplatz 7 86978 Hohenfurch 08349 674 Helmer Willi Schongauer Str. 1 86987 Schwabsoien 08868 231 Hofer Ludwig Burgleiten 87675 Stötten a. A. 08349 674 Hollmann Dietmar Flößerstraße 1 86983 Lechbruck am See 08862 7113 Neuber Harald Füssener Straße 11 87675 Stötten a. Auerberg 08349 9204-0 Schmid Heimo Marktplatz 4 86975 Bernbeuren 08860 9101-0 Selzle Hans Füssener Straße 14 86977 Burggen 08860 251 Sporrer Erwin Dorfstraße 3 86986 Schwabbruck 08868 240 Streif Maximilian Lindenweg 4 87669 Rieden a.Forggensee 08362 7935 Thoma Georg Marienplatz 2 86972 Altenstadt 08861 2300-0 Zündt Rudolf Hauptstraße 10 87672 Roßhaupten 08367 887 1 Einleitung Hintergrund / Anlass und Ziele

„Sei niemals schlauer als ein Einheimischer.“ (UN-Generalsekretär Kofi ANNAN)

1 Einleitung

1.1 Hintergrund

Eigenverantwortung in der Regionalpolitik

Die Regionalpolitik wurde in den letzten Jahren zu einem zentralen Handlungsfeld für die Ent- wicklung ländlicher Räume. Dabei tritt die eigenverantwortliche und selbstgestaltete Entwick- lung der jeweiligen Region auf der Grundlage ihrer spezifischen Eigenkräfte zunehmend in den Vordergrund. Die AGRAR-SOZIALE GESELLSCHAFT hat dazu passend folgendes Leitbild formuliert:

„Gerade der ländliche Raum kann nur dann als funktionierender Lebensraum neben den Verdichtungszonen bestehen, wenn ihm sozio-kulturell, politisch, wirtschaftlich und ökologisch eine gleichberechtigte Eigenständigkeit zuerkannt wird. Dabei ist er im wesentlichen auf das vorhandene Potential der einzelnen Regionen angewiesen. Dieses zu wecken, zu fördern, politisch zu unterstützen und dabei einer sozial- und umweltverträglichen Entwicklung zuzuführen, muss Leitbild einer zukünftigen Lokal- und Regionalentwicklung sein“ (ASG 1992).

Die Rolle der Europäischen Union (EU)

Die Bedeutung der EU-Kommission als öffentlicher Akteur in der Regionalpolitik hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. In konzeptioneller und programmatischer Hinsicht las- sen sich schwerpunktmäßig drei Arbeitsbereiche aufführen, denen seitens der EU-Kommissi- on verstärkte Bedeutung für die Reaktivierung ländlicher Problembereiche beigemessen wird: - Zielgerichtete regionale Verteilung von Fördermitteln (räumliche Zielgebiete) - Integrierte Entwicklungsförderung - Nutzung der regionalen Eigenkräfte (endogener Entwicklungspotentiale)

1.2 Anlass und allgemeine Zielsetzung

Die Frage der Zukunftsgestaltung von Regionen ist mit vielen Unsicherheiten und mit Orientierungssuche verbunden, gerade angesichts der vielen dynamischen Umwälzungen die sich derzeit abzeichnen. Die offensive Auseinandersetzung im Sinne einer aktiven Gestaltung des eigenen Lebensraumes ist eine zentrale Triebfeder des Zusammenschlusses der LAG Auerbergland. Dabei wurde schon sehr früh erkannt, dass Zukunftsgestaltung in wichtigen Handlungsfeldern wie Wirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Freizeit, Natur und Kultur von ei- ner übergemeindlichen Zusammenarbeit abhängt. Die LAG Auerbergland, hervorgegangen aus einer der ersten interkommunalen Allianzen in Bayern, ist derzeit in einer wichtigen Phase der Veränderung und Weiterentwicklung. Dem Ver- bund der beteiligten 8 Gemeinden sind im Sommer und Herbst 2000 die 3 Gemeinden Alten- stadt und Hohenfurch im Norden und Rieden am Forggensee im Süden beigetreten. Durch den Beitritt dieser 3 Gemeinden vergrößert sich die Fläche um fast ein Viertel auf 25.000 ha und die Einwohnerzahl um fast die Hälfte auf über 18.000 Personen.

2 1 Einleitung Hintergrund / Anlass und Ziele

Die Erweiterung ist das Ergebnis eines gegenseitigen Erkenntnisprozesses: Die drei neuen Gemeinden haben in den letzten Jahren als Nachbarn und Mitglieder in Verwaltungsgemein- schaften von Auerbergland positive Entwicklungstendenzen festgestellt, die durch den Verbund in der LAG ermöglicht wurden und an denen sie auch selbst mitarbeiten und teilhaben wollen.

Die Anstrengungen und Erfolge, die das bisherige Auerbergland zweifelsfrei vorzuweisen hat, haben den Beteiligten gezeigt, dass Entwicklungsprozesse durch die LAG auf der Basis der Mobilisierung der Eigenkräfte des Gebietes gut auf den Weg gebracht werden können. Beispie- le sind die Befähigung zur verbesserten Organisation, Kooperation und auch Selbstmoderation, Wertzuwächse im Bereich des ländlichen Tourismus, der Regional-Vermarktung, bei regiona- len Kreisläufen im Bereich Handwerk, Handel und Gewerbe sowie bei Kooperation, Projektent- wicklung und Umsetzung im Rahmen einer transnationalen Kooperation LEADER II, Maßnah- me C mit Partnergruppen im Trentino, Italien.

Instrumentelle und finanzielle Förderungen kamen bislang im möglichen Rahmen über die Di- rektionen für Ländliche Entwicklung München und Krumbach und über LEADER II-Mittel durch die Regierung von Oberbayern und Schwaben. Da Auerbergland nicht in der früheren 5b-Gebiets- kulisse lag, kam diese Förderung nicht in Frage.

Die acht Mitgliedsgemeinden der bisherigen LAG haben zum Abschluss der LAEDER II- Peri- ode ein umfassendes Fazit gezogen. Aufgrund der in den meisten bisherigen Handlungsfeldern erfolgreichen gemeinsamen Aktionen sollten Anstrengungen zur Aufnahme in das Nachfolge- programm LEADER+ unternommen werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die bisherige Gebietskulisse des interkommunalen Zu- sammenschlusses Auerbergland ausgiebig diskutiert und beschlossen, einer Veränderung of- fen zu begegnen. Dies umso mehr, weil die am Beitritt interessierten Nachbargemeinden be- reits in Verwaltungsgemeinschaften mit den Auerbergland-Gemeinden verbunden sind. Von der Erweiterung der Gebietskulisse, wiederum über Landkreis- und Regierungs-bezirksgrenzen hinweg, erwarten die Gemeinden eine weitere Steigerung der Effizienz bei Organisation und Umsetzung zukünftiger Vorhaben. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Umsetzung in der Wirkung der Projekte nach innen, vor allem in Bezug auf eine Verbesserung der regionalen Wertschöpfung.

Auerbergland 2001 legt hiermit sein regionales Entwicklungskonzept vor, in dem das gemeinsame Leitbild mit Zielvorstellungen und Entwicklungsstrategien im Sinne von LEADER+ verankert sind.

Die Entwicklungspotentiale einer Region sind schon lange nicht mehr die in einer Region vor- handenen Bodenschätze oder landschaftlichen Ressourcen, auch nicht allein die ansässigen Wirtschaftsunternehmen, sondern das gesamte Wissen und die Erfahrung der Menschen, die im Auerbergland leben, ihre Kreativität, ihre Initiativkraft und ihre persönlichen Netzwerke, ihre Fähigkeiten aus Ideen Projekte und Verfahren zu machen, die zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung der Region beitragen (siehe Abb.1). WALDERT spricht in diesem Zusammenhang von der Bedeutung der „sozialen Innovationen“ (WALDERT 1992).

Bei der Darstellung der Ziele und Strategien kommt es darauf an, Prioritäten zu setzen, um die vorhandenen personellen und finanziellen Mittel möglichst effizient zu nutzen (siehe Abb.1). Es konzentriert sich auf die zentralen Entwicklungsnotwendigkeiten der Region und bemüht sich um eine vorrangig handlungsorientierte Strategie.

3 1 Einleitung Hintergrund / Anlass und Ziele

Abb. 1: Herangehensweise REK Auerbergland (Quelle: LARS consult 2001)

Insgesamt stellt das REK Auerbergland ein fachlich und räumlich vernetztes Konzept dar, das gemeinsame Initiativen für eine ökologische, sozio-kulturelle und ökonomische nachhaltige Entwicklung in den 11 beteiligten Gemeinden entwirft.

4 2 Ausgangslage Abgrenzung und Lage

2 Ausgangslage der Region / Zielgebiet

2.1 Abgrenzung und Lage im Raum

2.1.1 Abgrenzung und Kohärenz des Zielgebietes

Auerbergland liegt in Bayern, südwestlich von München und Augsburg im oberbayerischen und schwäbischen Alpenvorland. Räumliche Bezugspunkte sind einerseits der Regierungsbezirk Schwaben mit dem Landkreis Ostallgäu sowie der Regierungsbezirk Oberbayern mit der Regi- on Pfaffenwinkel bzw. dem Landkreis Weilheim-Schongau. Auerbergland e.V. ist der interkommunale Zusammenschluss von 11 ländlich strukturierten Gemeinden zu einem Verein. Es sind dies die Gemeinden Altenstadt, Bernbeuren, Burggen, Hohenfurch, Ingenried, Lechbruck am See, Rieden am Forggensee, Roßhaupten, Schwab- bruck, Schwabsoien sowie Stötten am Auerberg. Ursprünglich waren es 8 Gemeinden; seit Herbst 2000 sind die Gemeinden Hohenfurch, Altenstadt und Rieden am Forggensee beigetre- ten. Das Gebiet erstreckt sich nun über eine Fläche von knapp 25.000 ha und beheimatet z.Zt. 19.212 Einwohner (siehe Tab.3). Einen markanten Blick- und Mittelpunkt bildet der 1.055 m hohe Auerberg, von dem auch der Name der „Region“ stammt. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 87 EW/km². Landschaftliche, sozio-kulturelle und wirtschaftliche Gemeinsamkeiten verbinden die Menschen im Gebiet seit Jahrzehnten. Der interkommunale Zusammenschluss ist ein Ausdruck dieser Vorgaben.

Abb. 2: Abgrenzung des Gebietes

5 2 Ausgangslage Abgrenzung und Lage

2.1.2 Lage im Raum

Das Gebiet von Auerbergland zeichnet sich vor allem durch die exponierte Lage inmitten des Städtedreiecks Füssen, Marktoberdorf und Schongau aus. Im Hinblick auf die Stadt-Landbeziehungen (Arbeitsplatzangebot, Naherholung, Einkaufsmög- lichkeiten, etc.) sind die unmittelbar angrenzenden Mittelzentren Füssen im Süden, Marktoberdorf im Westen und Schongau im Osten wichtige Kristallisationspunkte. In diesem Zusammenhang sind auch die sich in der Nachbarschaft (ca. 20 km Entfernung) befindlichen Städte Kaufbeuren als mögliches Oberzentrum und das Mittelzentrum Landsberg von Bedeutung. Zur großräumigen Lage im südbayerischen Raum ist festzuhalten, dass Augsburg und Mün- chen als größere Verdichtungsräume mit zentraler Bedeutung, auch für das weitere Umfeld, in einer Entfernung von rund 70 km liegen. Ebenso ist die unmittelbare Grenzraumsituation im Süden zu Österreich bzw. Tirol erwähnenswert. In Bezug auf die Verbindung zwischen dem oben genannten Städtedreieck haben insbesonde- re die Entwicklungsachsen B16 im Westen, die B17 im Osten und die B472 als Nordtangente eine wichtige Vernetzungsfunktion. Dagegen besteht zu den herausragenden Entwicklungsachsen mit überregionaler Bedeutung – die A7 im Westen (Entfernung ca. 15 km) und die A8 im Norden (Entfernung ca. 20 km) – keine unmittelbare Anbindung. Einer relativ geringen Entfernung steht hier jedoch die starke Belastung der Zubringerachsen gegenüber.

Abb. 3: Lage im Raum

6 2 Ausgangslage Abgrenzung und Lage

2.1.3 Beteiligte Gemeinden und Verwaltungsstrukturen

Aus einem gemeinsamen Kulturraum kommend, hat eine Gebietsreform im letzten Jahrhun- dert dazu geführt, dass Gemeinden eines zusammengehörigen Entwicklungsraumes geteilt wurden. Heute verläuft die Verwaltungsgrenze zwischen den Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben durch das Projektgebiet, folglich gehören die sieben oberbayerischen Gemein- den Hohenfurch, Altenstadt, Schwabsoien, Schwabbruck, Ingenried, Burggen und Bernbeuren zum Landkreis Weilheim-Schongau; Kreisstadt ist Weilheim, Regierungssitz ist München. Die vier schwäbischen Gemeinden Stötten, Lechbruck am See, Roßhaupten und Rieden am Forg- gensee hingegen sind Teile des Landkreises Ostallgäu; Kreisstadt ist Marktoberdorf, Regie- rungssitz ist Augsburg. Die meisten Gemeinden sind untereinander zu Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlos- sen. So bilden Altenstadt, Hohenfurch, Schwabsoien, Schwabbruck und Ingenried die Verwal- tungsgemeinschaft Altenstadt, Burggen und Bernbeuren bilden zusammen die Verwaltungsge- meinschaft Bernbeuren, Stötten und Rettenbach am Auerberg die Verwaltungsgemeinschaft Stötten, Roßhaupten und Rieden a. Forggensee die Verwaltungsgemeinschaft Roßhaupten. Lechbruck am See hat eine eigenständige Verwaltungsstruktur (Homepage Bayerischer Landkreistag 2000, Regierungsbezirke)

Abb. 4: Verwaltungsgemeinschaften

7 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

2.2 Beschreibung des Raumes mit sozio-ökonomischer Entwicklung

2.2.1 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung

In den 11 Gemeinden des Auerberglandes leben rund 18.500 Menschen. Die bevölkerungs- stärksten Gemeinden sind Altenstadt mit über 3.000 Einwohnern, es folgen Lechbruck, Bern- beuren und Roßhaupten mit über 2.000 Einwohnern. Seit 1970 hat das Auerbergland im Durchschnitt einen Bevölkerungszuwachs von 20,5% erfahren. Den stärksten Zuwachs zeigt dabei die Gemeinde Rieden a. F. mit einem Plus von 48,9%, gefolgt von Schwabbruck und Roßhaupten mit einem Plus von über 30%. Allein in Stötten am Auerberg zeigt sich im Vergleich zu 1970 eine negative Bevölkerungsentwicklung (- 1,1%). Der Wert für ganz Bayern liegt in diesem Zeitraum bei 15,1%. Für den Zeitraum von 1987 ergibt sich für das gesamte Auerbergland ein Bevölkerungszu- wachs von 12,2%. In ganz Bayern liegt der Wert für diesen Zeitraum bei 10,7% (vgl. Tab. 1). Im Vergleich mit dem gesamtbayerischen Durchschnitt ist somit der durchschnittliche Bevölke- rungszuwachs im Auerbergland stets einige Prozentpunkte höher angesiedelt.

Tab. 1: Bevölkerungsentwicklung (Stand 31.12.1997/BayLfStaD 2000)

Bevölk.- Bevölk.- Bevölkerungsstand entwickl. entwickl. Bevölk.- in % seit in % seit dichte 1997 ´70 ´87 Gemeinde 1970 1987 1997 (E/km²) Rieden a. Forggensee 794 991 1.182 90 48,9 19,3 Roßhaupten 1.547 1.768 2.042 52 32 15,5 Lechbruck a. See 2.158 2.248 2.517 146 16,6 12 Stötten a. Auerberg 1.851 1.748 1.831 45 -1,1 4,7 Bernbeuren 1.749 1.820 2.097 50 19,9 15,2 Burggen 1.247 1.298 1.464 59 17,4 12,8 Ingenried 648 687 803 46 23,9 16,9 Altenstadt 2.522 2.870 3.161 169 25,3 10,1 Schwabbruc k 635 714 856 117 34,8 19,9 Schwabsoie n 1.110 1.072 1.217 71 9,6 13,5 Hohenfurch 1.092 1.274 1.327 107 21,5 4,2 Gesamt 15.353 16.490 18.497 87 20,5 12,2 Bayern 10.479.356 10.902.643 12.066.375 171 15,1 10,7

Gemessen am bayerischen Landesdurchschnitt von 171 Einwohnern pro Quadratkilometer (E/ km²) und der EU mit 115 E/km², liegt die Bevölkerungsdichte der einzelnen Gemeinden des Auerberglandes darunter. Altenstadt erreicht dabei den höchsten Wert mit 169 E/km². Im Durch- schnitt ergibt sich für das Auerbergland eine Bevölkerungsdichte von 87 E/km². Diese im Ver- gleich niedrige Bevölkerungsdichte unterstreicht den ländlichen Charakter des Gebietes.

8 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung (vgl. Tab. 1)

3500

27.05.70 25.05.87 31.12.97

3000

2500

2000

Einwohner 1500

1000

500

0

Burggen Ingenried Lechbruck Altenstadt Roßhaupten Bernbeuren Hohenfurch Schwabbruck Schwabsoien

Stötten a. Auerberg Rieden a. Forggensee

Abb. 6: Bevölkerungszahl – Bevölkerungsdichte (vgl. Tab. 1)

3500 180

160 3000 140 2500 120

2000 100

1500 80

60 Bevölkerungszahl

1000 Bevölkerungsdichte 40 500 20

0 0

Bevölk.-zahl Burggen Ing e nrie d Lechbruck Altenstadt Bernbeuren Hohenfurch Bevölk.-dichte 1997 SchwabbruckSchwabsoien (E/km²)

ieden a. Forggensee R

9 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Was die Altersstruktur der Bevölkerung im Auerbergland betrifft, fällt eine im Vergleich zum Landesdurchschnitt (19,7%) hohe Anzahl an Kindern und Heranwachsenden auf. Die höchsten Werte erreichen hier die Gemeinden Schwabbruck, Schwabsoien und Bernbeuren mit über 26%, wobei auch die restlichen Gemeinden über der 20%-Marke liegen. Der Anteil der Bevölkerung zwischen 18 und 65 Jahren liegt, ausgenommen in den Gemeinden Altenstadt, Rieden, Schwabbruck und Hohenfurch, um einiges unter dem Landesdurchschnitt. Auch der Anteil der über 65-jährigen von 15,22% liegt im Mittel leicht unter dem entsprechen- den Landesdurchschnitt von 15,66%. Auffallend ist in dieser Statistik die Gemeinde Lechbruck, in der 20,94% der Bevölkerung älter als 65 Jahre sind. Auch die Gemeinde Stötten weist mit 17,7% einen relativ hohen Seniorenanteil auf. In den restlichen Gemeinden liegen die Werte deutlich unter dem Landesdurchschnitt, auffallend hier die Gemeinde Schwabbruck mit einem Seniorenanteil von nur 10% (vgl. Tab. 2).

Tab. 2: Bevölkerungsstand – Altersstruktur (Stand 31.12.1997/BayLfStaD 2000) Bevölk.- unter 18 J. 18 bis 65 65 und älter Gemeinde zahl Anzahl % Anzahl % Anzahl % Rieden a. Forggensee 1.182 242 20,47 763 64,55 177 14,97 Roßhaupten 2.042 460 22,53 1.278 62,59 304 14,89 Lechbruck a. See 2.517 509 20,22 1.481 58,84 527 20,94 Stötten a. Auerberg 1.831 470 25,67 1.037 56,64 324 17,7 Bernbeuren 2.097 551 26,28 1.231 58,7 315 15,02 Burggen 1.464 377 25,75 869 59,36 218 14,89 Ingenried 803 216 26,9 472 58,78 115 14,32 Altenstadt 3.161 681 21,54 2.057 65,07 423 13,38 Schwabbruc k 856 228 26,64 542 63,32 86 10,05 Schwabsoie n 1.217 323 26,54 724 59,49 170 13,97 Hohenfurch 1.327 313 23,59 857 64,58 157 11,83 Gesamt 18.497 4370 23,63 11311 61,15 2816 15,22 Bayern 12.066.375 2.387.298 19,78 7.789.049 64,55 1.890.028 15,66

Abb. 7: Bevölkerungsstand – Altersstruktur (vgl. Tab. 2)

100%

80%

60%

40% Bevölkerungsanteile

20%

0%

gesamt Burggen Ingenried Lechbruck Altenstadt Roßhaupten Bernbeuren Hohenfurch SchwabbruckSchwabsoien

Stötten a. Auerberg Rieden a. Forggensee unter 18 J. 18 bis 65 65 und älter

10 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

2.2.2 Umwelt, Natur und Landschaft

Landschaftlich wurde das Gebiet durch die Eiszeiten entscheidend geprägt, es entstand eine Jungmoränenlandschaft mit Drumlin-Feldern und Toteisflächen. Gegen Norden hin wird das Auerbergland durch einen steil aufragenden, geschlossenen und bewaldeten Höhenzug der Endmoränen abgegrenzt. Den Norden charakterisiert eine weiträumige und im Mittelteil, vor allem im Vergleich zum Sü- den, eher strukturgemäßigte Landschaft mit Forst-, Grünland- und Ackernutzung. Gegen Sü- den hin schließt eine zunehmend reich strukturierte Grundmoränenlandschaft an, charakteri- siert durch sanfte Kuppen und vielfältige naturnahe Strukturen, u. a. Nieder- und Hochmoore sowie Streuwiesen. Natur- und Landschaftsschutzgebiete haben insgesamt eine Fläche von ca. 20 km², was gemessen an der Gesamtfläche von 250 km² einem Anteil von 8% entspricht. Insgesamt ist die landwirtschaftliche Struktur vor allem durch Grünlandnutzung geprägt. Eine Ackernutzung findet fast ausschließlich im Norden des Zielgebietes statt. Es befinden sich in der Region auch keine großen Verdichtungsräume, was dazu führt, dass die Landschaft und der Naturraum einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Diese liebliche Voralpenlandschaft macht besonders den Süden des Auerberglandes für den Tourismus interessant. Gegen Osten hin wird das Gebiet durchgehend durch den Lech abgegrenzt. Der Lech hat neben seiner formgebenden und abgrenzenden Bedeutung auch eine hohe sozio-kulturelle Ausstrahlung für die Region. Höchster Punkt und wichtiges landschaftliches Identifikationsmerkmal des Gebietes ist der 1.055 m hohe Auerberg. Klimatisch lässt sich das Auerbergland in ein gemäßigtes kontinentales Klima einordnen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt um die 7°C. Die Niederschlagsmengen variieren je nach geografischer Lage, so finden sich im Norden Niederschlagswerte von ca. 1500 mm pro Jahr, während im alpennahen Süden Werte um 2000 mm pro Jahr erreicht werden. Eine ähnliche Aufteilung ist auch bei der Anzahl der jährlichen Sonnentage erkennbar: wäh- rend im Süden um die 1600 Stunden im Jahr die Sonne scheint, findet man im Norden 1700 bis 1800 Stunden Sonnenschein. Die Windgeschwindigkeiten liegen bei 2,5 bis 3,5 m/s, an expo- nierten Stellen, so z. B. am Auerberg treten jedoch auch Windgeschwindigkeiten von bis zu 6 m/s auf.

2.2.3 Kultur

Das geistig-kulturelle Leben im Auerbergland ist entscheidend von den naturräumlichen Gege- benheiten und in besonderem Maße vom ländlichen Charakter und der landwirtschaftlichen Orientierung der Region geprägt.

Ein sehr wichtiges kulturhistorisches Erbe von europäischem Rang stellt die 2000 Jahre alte Römerstraße Via Claudia Augusta dar, die in einer Länge von 517 km von Po und Adria zur Donau ausgebaut wurde. Im Auerbergland zieht sich die historische Trasse von Füssen her aus dem Forggensee kommend durch die Gemeindegebiete Rieden a. Forggensee, Roßhaupten und Lechbruck in Schwaben sowie Bernbeuren, Burggen, Altenstadt und Hohenfurch in Ober- bayern. Neben dem großen kulturhistorischen Wert dieses Bodendenkmals sind im Zuge der Rekultivierung der Via Claudia Augusta auch zunehmend touristische bzw. wirtschaftliche Im- pulse für die gesamte Region erkennbar. Weitere Zeugnisse von der Bronzezeit über die Kelten- und Römerkulturen bis zum Mittelalter weisen auf die hohe kulturelle Bedeutung des Gebietes hin. Der Auerberg hat hier eine zentrale Bedeutung. Durch den starken Einfluss des Pfaffenwinkels (Rokoko und Barock) ist hier vor allem die sa- krale Baukultur zu nennen. Häufiges Kennzeichen ist dabei vor allem die enge Verbindung zu

11 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

naturräumlichen Gegebenheiten im Hinblick auf eine landschaftsbezogene Bauweise. Insbe- sondere der Auerberg stellt in der Gesamtkomposition von Landschaft und Baukultur zu einem hochwertigen Landschaftsbild einen Brennpunkt mit herausragender kulturgeschichtlicher Aus- strahlung dar. Als überregional bedeutsame Sakralbauten sind u.a. die „Schmerzenskapelle“ in Sameister (Roßhaupten), die romanische Basilika in Altenstadt sowie die frühklassizistische Pfarrkirche in Lechbruck zu nennen. Daneben spielt in Anlehnung an den Charakter der Region auch die ländliche Baukultur eine wichtige Rolle. Neben vielen zum Teil sehr gut erhaltenen Einzelobjek- ten ist hier vor allem das ausgewiesene Ensemble Lechbruck-Weidach von Bedeutung. Auch die lokale und regionale Heimatgeschichte spielt im heutigen Leben eine nach wie vor große Rolle, sei es über Vereinsleben oder die – in Ansätzen mehr oder weniger vorhandenen – örtlichen Sammlungs- und Museumsstätten. Daneben zeichnet sich das Auerbergland durch ein ausgeprägtes Vereinsleben aus, welches sich durch fast alle Bevölkerungsgruppen zieht. Nachdem Kultur vor allem auch als „Begeg- nung zwischen den Menschen“ verstanden werden kann, war die Schaffung von Begegnungs- möglichkeiten im Sinne einer gemeinsamen kulturellen Entwicklung und Identität ein wesentli- cher Eckpunkt der Aktionsgruppe in den vergangenen Jahren.

2.2.4 Land- und Forstwirtschaft

Der Raum wurde bisher in Anlehnung an eine jahrhundertelange Tradition sehr stark durch die Land- und Forstwirtschaft geprägt (vgl. Tab 3 und Abb. 8). Rund 66% der Gesamtfläche des Auerberglandes werden landwirtschaftlich genutzt, gut ein Viertel der gesamten Fläche ist mit Wald bedeckt. Den größten Anteil an landwirtschaftlich genutzter Fläche hat dabei Schwab- bruck mit knapp 87% der eigenen Gemeindefläche, gefolgt von Bernbeuren, Burggen und Lech- bruck, wo über 70% der eigenen Gemeindefläche landwirtschaftlich genutzt werden. Die größte Waldfläche, bezogen auf die eigene Gemeindefläche, hat Ingenried mit knapp 36%. Aufgrund der sehr wechselhaften Bodenverhältnisse und ungünstigen klimatischen Vorausset- zungen (hohe Niederschläge) ist ein beträchtlicher Anteil der Flächen nur begrenzt ertragsfä- hig (vgl. Kapitel 2.2.2). Dies spiegelt sich vor allem in der überwiegenden Grünlandnutzung innerhalb des Gebietes wieder.

Tab. 3: Flächennutzungen (Stand 31.12.19961 /BayLfStaD 2000)

Flächennutzung (in ha) Gebäude und Frei- Betriebs- Erhol- Landwirt- Andere Gesamt- Gemeinde flächen fläche ung Verkehr schaft Wald Wasser Nutzung fläche Rieden a. Forggensee 38 1 7 54 743 301 176 0 1319 Roßhaupten 72 3 1 97 2288 1312 132 5 3910 Lechbruck a. See 88 3 15 46 1257 251 58 8 1723 Stötten a. Auerberg 73 105 2 85 2528 1254 26 3 4076 Bernbeuren 83 26 0 62 3240 673 78 8 4169 Burggen 63 5 2 70 1825 503 17 10 2493 Ingenried 34 3 1 44 1030 627 3 2 1743 Altenstadt 143 2 8 66 1114 472 7 54 1866 Schwabbruck 27 5 2 20 635 35 7 1 732 Schwabsoien 43 5 1 35 1131 476 2 8 1703 Hohenfurch 54 4 4 51 677 386 56 10 1241 Gesamt 718 162 43 630 16468 6290 562 109 24975

1 Die Daten der Landwirtschaftszählung 1999 liegen noch nicht vor.

12 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Abb. 8: Flächenverteilung (vgl. Tab. 3)

2,87% 0,65% 0,44% 0,17%

2,25% 2,52% Gebäude und Freiflächen 25,18% B etriebsfläche Erholungsfläche Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche Waldfläche Wasserfläche Flächen anderer Nutzung 65,92%

Vergleicht man die Aufteilung der Betriebsflächen mit dem landesweiten Durchschnitt, so fällt vor allem der vergleichsweise geringe Anteil von kleinstrukturierten Betrieben sowohl unter 5, als auch unter 10 ha auf. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit einer Fläche zwischen 10 und 30 ha, verglichen mit den gesamtbayerischen Daten, relativ hoch (vgl. Tab 4).

Tab. 4: Landwirtschaftliche Betriebe und Betriebsflächen (Stand 1997/BayLfStaD 2000)

Betriebe landwirt. Betriebsflächen in % Land- und darunter Forstw.- landwirtsch. 5 bis unter 30 ha und Gemeinde betriebe Betriebe unter 5 ha 10 ha 10 bis 30 ha mehr Rieden a. Forggensee 51 33 12,12 12,12 60,61 15,15 Roßhaupten 110 83 6,02 4,82 45,78 43,37 Lechbruck a. See 67 52 17,31 15,38 51,92 15,38 Stötten a. Auerberg 171 138 12,32 13,04 63,04 11,59 Bernbeuren 194 167 20,96 10,18 56,29 12,57 Burggen 119 93 15,05 16,13 50,54 18,28 Ingenried 66 47 0 10,64 68,09 21,28 Altenstadt 78 40 7,5 17,5 32,5 42,5 Schwabbruck 38 29 13,79 24,14 31,03 31,03 Schwabsoien 83 59 13,56 10,17 55,93 20,34 Hohenfurch 84 45 26,67 24,44 35,56 13,33 Gesamt 1061 786 14,12 12,98 52,93 19,97 Bayern 26,24 18,1 36,8 18,86

13 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Abb. 9: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1991 – 1995 (vgl. Tab. 5)

200

180

160

140

120

100 1991 80 1995

60

40

20

0

Stötten Burggen Ingenried Altenstadt Berbeuren Lechbruck Hohenfurch Roßhaupten Schwabsoien Schwabbruck

Rieden am Forggensee Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist im Auerbergland zwischen 1991 und 1995 um 8,5% zurückgegangen. Im Vergleich mit der landesweiten Abnahme von 14% verläuft der Strukturwandel im Auerbergland etwas gemäßigter. Auffallend ist der starke Rückgang der Betriebe in der Gemeinde Altenstadt, wo im Zeitraum 1991 – 1995 rund 20% der Betriebe aufgegeben haben. Den geringsten Rückgang an landwirtschaftlichen Betrieben in diesem Zeitraum können die Gemeinden Ingenried (-2,0%), Schwabbruck (-3,5%) und Bern- beuren (-4,0%) verzeichnen.

Tab. 5: Sozio-ökonomische Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe (1991-1995/BayLfStaD 2000)

Gemeinde Betriebe insgesamt mit überwiegend mit überwiegend betrieblichem Einkommen außerbetrieblichem (Haupt- und Zuerwerb) Einkommen (Nebenerwerb) 1991 1995 1991 1995 1991 1995

Altenstadt 49 39 (-20,4%) 32 29 17 10 Hohenfurch 53 47 (-11,3%) 24 16 29 31 Schwabsoien 71 63 (-11,3%) 42 33 29 30 Berbeuren 177 170 (-4,0%) 111 102 66 68 Burggen 106 99 (-6,6%) 69 57 37 42 Ingenried 51 50 (-2,0%) 46 41 5 9 Schwabbruck 29 28 (-3,5%) 18 15 11 13 Rieden a. Forggensee 36 32 (-11,1%) 24 22 12 10 Roßhaupten 102 89 (-12,7%) 79 68 23 21 Lechbruck a. See 53 49 (-7,5%) 31 29 22 20 Stötten 165 150 (-9,1%) 105 96 60 54 Gesamt 892 816 581 508 311 308 in Prozent (-8,5) 65,1 62,3 34,9 37,7 (+2,8) Bayern in Prozent (-14,0) 45 42,8 55 57,2 (+2,2)

14 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Im Auerbergland gibt es noch einen verhältnismäßig hohen Anteil an Haupt- und Zuerwerbs- betrieben von rund 62% (1995) gegenüber dem landesweiten Durchschnitt von ca. 43%. Den- noch vollzieht sich auch im Auerbergland die Entwicklungstendenz zum Nebenerwerb. Die Fra- ge warum sich im Auerbergland ein vergleichsweise hoher Sockel an Haupt- und Zuerwerbs- betrieben halten konnte ist in Zusammenhang mit teilweise fehlenden Erwerbsalternativen au- ßerhalb der Landwirtschaft innerhalb des Zielgebietes zu sehen. Hinzu kommt die vergleichs- weise hohe Arbeits- und Zeitbelastung im Grünlandbereich, die für eine Weiterführung im Ne- benerwerb unattraktive Rahmenbedingungen bietet. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Grünlandbewirtschaftung und Rinderhaltung ausgehend von der BSE-Krise auf hohem Niveau an Bedeutung verlieren wird. Umso wichtiger ist es, im Rahmen des REK entsprechende Handlungsalternativen zu entwickeln.

2.2.5 Siedlung und Verkehr

Das gesamte Auerbergland zeichnet sich durch eine noch sehr ursprüngliche Siedlungs- und Dorfstruktur aus. Charakteristikum dieser geschichtlich bedingten Siedlungsstrukturen sind die Dörfer, umgeben von einem Geflecht an Weilern und Einzelgehöften. Besonders ausgeprägt ist dieses Bild in der Gemeinde Bernbeuren mit über 50 Weilern und Einöden. Der Zusammenhang zwischen dem Strukturwandel in der Landwirtschaft (siehe 2.2.4) und der Siedlungsentwicklung ist vor allem in der Gemeinde Altenstadt markant. Mit über 3.000 Ein- wohnern und einer gleichzeitigen Bevölkerungsdichte von 169 E/km² verdeutlicht die dichtere Besiedlung die Nachfrage nach der Wohnqualität im ländlichen Raum in Verbindung mit einer guten Infrastrukturanbindung zu Schongau und anderen Städten. Unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung stellt sich hier die zunehmende Bedeutung der Wohnfunktion für die außerhalb des Gebietes arbeitende Bevölkerung v.a. im Norden dar.

Abb. 10: Verkehrsnetz im Auerbergland

15 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Durch das Auerbergland führen 3 Bundesstraßen: Im Norden die B17, welche Schongau mit Landsberg verbindet und auf deren Achse Hohenfurch liegt und die B472 als West-Ost-Tan- gente zwischen Schongau und Marktoberdorf. In Nord-Süd-Richtung, quer durch das Auerbergland, verläuft die B16 von Füssen nach Markt- oberdorf, an deren Achse die Orte Rieden a. F., Roßhaupten und Stötten liegen. Die Orte Altenstadt, Schwabbruck, Schwabsoien, Ingenried und Burggen sind über die B472 und die B17 relativ gut an das Fernstraßennetz angeschlossen, während Lechbruck, aber v. a. Bern- beuren einen etwas schlechteren Anschluss aufweisen. Die größte Entfernung, von Hohenfurch im Norden bis zur südlichsten Gemeinde Rieden a. F., beträgt etwa 33 km. Die Abstände zu den einzelnen Nachbargemeinden liegen zwischen 2 und 10 Kilometern, was eine relativ enge Vernetzung der Gemeinden untereinander bestätigt.

2.2.6 Wirtschaft und Tourismus

Im Auerbergland waren 1998 2.934 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze vorhanden. Seit dem Jahre 1990 hat sich das Arbeitsplatzangebot im Auerbergland, im Gegensatz zum Landesdurchschnitt (- 0,4%) um rund 7,5% gesteigert. Kennzeichnend ist der Umstand, dass sämtliche Wirtschaftsbereiche im Auerbergland ihr Arbeitsplatzangebot steigern konnten, ausschließlich in der Land- und Forstwirtschaft sind die Zahlen rückläufig. Wie in der gesamtbayerischen Entwicklung findet auch im Auerbergland eine Verlagerung vom produzierenden Gewerbe zum Dienstleistungsbereich sowie Handel/Verkehr statt (siehe Tab. 7).

Tab. 6: Verteilung der Beschäftigten nach Sektoren 1990 (Arbeitsortprinzip; 1990 - 1998, BayLfStaD 2000)

1990 Land- und Sonstige Forst- Prod. Handel und Wirtschafts- Gemeinde Insgesamt wirtschaft Gewerbe Verkehr bereiche

Altenstadt 868 19 416 81 352 Hohenfurch 93 . 47 . 40 Schwabsoien 51 . 40 . . Berbeuren 146 14 59 19 54 Burggen 74 . 43 . 15 Ingenried 62 . 50 . . Schwabbruck 90 . 78 . 7 Rieden a. 223 . 182 . 31 Forggensee Roßhaupten 368 8 214 34 112 Lechbruck a. 646 5 341 104 196 See Stötten 109 12 61 8 28 Gesamt 2.730 74 1.531 278 847 in Prozent 2,7 56,1 10,2 31,5 Bayern in Prozent 0,9 48,9 17,8 32,4

16 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Tab. 7: Verteilung der Beschäftigten nach Sektoren 1998 (Arbeitsortprinzip; 1990 - 1998, BayLfStaD 2000) 1998 Land- und Sonstige Forst- Prod. Handel und Wirtschaftsb Gemeinde Insgesamt wirtschaft Gewerbe Verkehr ereiche

Altenstadt 798 [2] 380 . 290 Hohenfurch 84 . 34 . 32 Schwabsoien 73 . 51 . 16 Berbeuren 220 6 96 32 86 Burggen 90 . 57 . 24 Ingenried 88 . 44 . 34 Schwabbruck 86 . 68 0 . Rieden a. 331 . 253 . 57 Forggensee Roßhaupten 388 . 250 . 103 Lechbruck a. 645 0 293 . . See Stötten 131 7 71 13 40 Gesamt 2.934 39 1.597 345 953 in Prozent / (+7,5) 1,3 (-1,4) 42,9 (-13,2) 11,8 (+1,6) 32, 5 (+1,0) Veränd. ´90 Bayern in Prozent (-0,4) 0,7 (-0,2) 41,5 (-7,4) 22,8 (+5,0) 35,0 (+2,5)

Wirtschaftlich lässt sich das Auerbergland in zwei unterschiedlich ausgerichtete Regionen un- terteilen. Während die nördlich liegenden Gemeinden Burggen, Ingenried, Schwabbruck und Schwabsoien, Altenstadt und Hohenfurch vorwiegend vom verarbeitenden Gewerbe geprägt sind, hat im südlichen Teil des Auerberglandes mit Stötten, Roßhaupten, Rieden a. F. und Lech- bruck a. S. neben dem verarbeitenden Gewerbe und der Landwirtschaft vor allem auch der Tourismus eine hohe Bedeutung. 1997 lag der touristische Umsatz insgesamt bei ca. 33 Mio. DM aus dem Übernachtungs- tourismus. Dabei ist die Tourismusintensität äußerst unterschiedlich. Lechbruck nimmt in die- sem Zusammenhang eine Sonderrolle ein, nachdem es überdurchschnittlich vom Tourismus gekennzeichnet ist. Als touristische Zielgruppe für das Auerbergland gelten Familien mit Kin- dern, Aktivurlauber über 50 und Senioren über 60 Jahren. Auch sport- und naturorientierte Urlauber, darunter v. a. Radfahrer werden vom touristischen Angebot angesprochen. Das tou- ristische Marketing erfolgt sowohl auf lokaler Ebene als auch über Auerbergland sowie die großräumigeren Markenbegriffe „Pfaffenwinkel“ und „Ostallgäu“. Rieden am Forggensee, Roßhaupten und Lechbruck am See liegen im „Rückzugsgebiet“ der Stadt Füssen (Musical), Schloss Neuschwanstein und den Allgäuer Alpen. Altenstadt ist eng mit der Stadt Schongau verbunden, liegt in deren Naherholungsgebiet und nützt auch deren Attraktionen, so z.B. den Bekanntheitsgrad der Romantischen Straße.

Im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung der Wohnfunktion (siehe Kapitel 2.2.5) sind eine hohe Zahl von Pendlern in die nahegelegenen Mittelzentren kennzeichnend. Hier spielt insbesondere die strategische Lage im Städtedreieck Füssen, Marktoberdorf und Schon- gau sowie die Nähe zu Kaufbeuren und Landsberg eine entscheidende Rolle. Deshalb gilt es, den Stadt-Land-Beziehungen und den entsprechenden Austauschvorgängen zukünftig eine stärkere Beachtung beizumessen.

[2] keine Angaben, Wert geheimgehalten

17 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Die industrielle Wirtschaft spielte im Gebiet aufgrund des Naturraumes und der geographi- schen Lage seit jeher eher eine untergeordnete Rolle. Handwerk, klein- und mittelständisches Gewerbe haben in der Auerberglandregion eine lange Tradition, was sich unter anderem auch in dem Profil des Lechtales als ein „Tal des Handwerks“ widerspiegelt. Im letzten halben Jahr- hundert ist dieser Sektor jedoch, wie in anderen ländlichen Gebieten Bayerns, rückläufig.

Die letzten zwei gemeinsamen Gewerbeschauen von Auerbergland lassen zur Zeit einen posi- tiven wirtschaftlichen Trend erkennen. In Teilbereichen (z.B. Altenstadt) ist jedoch zunehmend das Problem eines Mangels an qualifizierten Fachkräften festzustellen.

Im Zusammenhang mit der regionalwirtschaftlichen Entwicklung ist ein starkes Gefälle zwi- schen der Entwicklung der Arbeitsmarktregion Weilheim und der Arbeitsmarktregion Kaufbeuren (Ostallgäu) festzustellen. Während die Region Weilheim mit dem bayerischen Wachstumstempo in etwa Schritt halten konnte, lag die Entwicklung der Region Kaufbeuren-Ostallgäu deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt. Das Wachstum der Bruttowertschöpfung1 (Stand 1996, StmWVT 2000) lag für den Landkreis Weilheim-Schongau im Zeitraum 1988 bis 1996 mit 48,4% über 7% unter dem landesweiten Durchschnitt und 3% unter dem Durchschnitt der Regionsklasse. Dabei ist die höchste Wachs- tumsrate den Dienstleistungsunternehmen zuzuschreiben, die mit einem Wachstum vor allem Anfang der 90er Jahre ihre Leistungen fast verdoppeln konnten. Die Struktur der Bruttowertschöpfung weicht im Jahr 1996 vom landesweiten Durchschnitt durch einen überdurchschnittlichen Anteil des Verarbeitenden Gewerbes und von „Staat und private Haushalte“ ab (vgl. Tab.6). Dabei bestätigen auch die jüngsten Veränderungen in der Region diesen Trend.

Tab. 8: Arbeitsmarktregion Weilheim - Bruttowertschöpfung in laufenden Preisen (Stand 1996, StmWVT 2000)

Anteile in % Veränderungen in % 1988 Absolut in bis 1994 – 1996 Mio. DM Reg = 100 BY = 100 1996 Region Bayern Regionskl. Insgesamt 4.229 100 0,7 48,4 4,8 6,6 6,1 Land- und Forstwirtschaft 74 1,7 1,2 -32,7 -17,5 -8 -4,9 Produzierende s Gewerbe 1.492 35,3 0,8 25,1 2,5 1,6 2,6 Verarbeitendes Gewerbe 1.215 28,7 0,8 27,5 6,9 4,2 5,2 Handel und Verkehr 573 13,5 0,8 52,4 7,1 6,7 7,8 Dienstleistung 1.477 34,9 0,6 92,6 4,5 11,2 9,7 Staat und private Haushalte 613 14,5 0,9 52,1 7,9 6,3 6,4

1 Daten zur Wirtschaftskraft waren nur auf der Ebene der Arbeitsmarktregionen verfügbar.

18 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

Im Gegensatz dazu steht die Entwicklung der Arbeitsmarktregion Kaufbeuren (Ostallgäu), sie konnte insgesamt das bayerische Wachstumstempo nicht halten. Im Zeitraum von 1988 bis 1996 lag das Wachstum der Bruttowertschöpfung mit 37,4% weit unter dem bayerischen Durchschnitt von 55,8% und dem der Regionsklasse von 51,7%. Ana- log zur Arbeitsmarktregion Weilheim weisen auch hier die Dienstleistungsunternehmen für die- sen Zeitraum die höchste Wachstumsrate auf. Das unterdurchschnittliche Gesamtwachstum ist insbesondere auf eine Stagnation im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen. Was die Struktur der Bruttowertschöpfung in der Arbeitsmarktregion Kaufbeuren betrifft, fällt im Vergleich mit dem landesweiten Durchschnitt ein hoher Anteil der Bereiche „Land- und Forst- wirtschaft“ und „Staat und private Haushalte“ auf, während die Dienstleistungsunternehmen schwach vertreten waren (vgl. Tab.10).

Tab. 9: Arbeitsmarktregion Kaufbeuren - Bruttowertschöpfung in laufenden Preisen (Stand 1996, StmWVT 2000)

Anteile in % Veränderungen in % 1988 Absolut in bis 1994 - 1996 Mio. DM Reg = 100 BY = 100 1996 Region Bayern Regionskl. Insgesamt 6.097 100 1,1 37,4 3,8 6,6 6,1 Land- und Forstwirtschaft 148 2,4 2,4 -38,1 -2,6 8 4,9 Produzierendes Gewerbe 2.066 33,9 1,1 8,6 -0,1 1,6 2,6 Verarbeitendes Gewerbe 1.502 24,6 1 0,4 5,8 4,2 5,2 Handel und Verkehr 820 13,4 1,1 63 10,7 6,7 7,8 Dienstleistung 2.106 34,5 0,9 75,9 4,9 11,2 9,7 Staat und private Haushalte 957 15,7 1,3 60,6 66,36,4

19 2 Ausgangslage Beschreibung des Raumes

2.2.7 Zusammenfassende Aussagen zum Zielgebiet Tab. 10: Zusammenfassende Aussagen in Bezug auf das REK Untersuchungs- Zusammenfassende Aussagen Konsequenzen feld Lage im Raum Exponierte Lage im Städtedreieck der Langfristig stärkere Beachtung der Mittelzentren Füssen, Marktoberdorf und Stadt-Land-Beziehungen Schongau

Randlage innerhalb der Regierungs-bezirke Gegenseitige Unterstützung durch Schwaben und Oberbayern - Strukturschwächen interkom-munale Zusammenarbeit

Bevölkerung Bevölkerungsdichte von 87 EW/km², 18.500 EW; Ländliche Prägung bei Weiterentwicklung berück-sichtigen

Überdurchschnittlicher Bevölkerungs-zuwachs Bedeutung der Wohn-funktion – von 20,5% in den letzten 30 Jahren Voraussetzung: attraktives Lebensumfeld

Mit ca. 24% relativ hoher Anteil von Kindern und Stärkere Berücksichtigung von Kindern Jugendlichen (bis 18 J.) – Landesdurchschnitt und Jugend-lichen ca. 20% Umwelt, Natur Der Auerberg als Blickpunkt und der Lech als Berücksichtigung als charakteristische und Landschaft Formgeber und Abgrenzung Identifika-tionsmerkmale 20 km² bzw. 8% Landschaftsschutz-gebiet Inwertsetzung des natürlichen Erbes

Kultur Ausgeprägtes Vereinsleben – Aus- Unterstützung und Vernetzung der einandersetzung mit lokaler und regionaler Heimat-vereine und Museen Heimatkultur Via Claudia: touristische und wirtschaf-tliche Inwertsetzung des kulturellen Erbes Impulse für gesamte Region Land- und Im Vergleich zur landesweiten Entwick-lung Schaffung von außerland- Fortwirtschaft abgeschwächter Strukturwandel wirtschaftlichen Alternativen

Vergleichsweise hoher Anteil an Haupt- und Schaffung von Ein- Zuerwerbsbetrieben kommensalternativen in der Landwirtschaft Abnehmende Bedeutung Rinderhaltung

Siedlung und Noch ursprüngliche Siedlungs- und Dorfstruktur Erhaltung des ländlichen Charakters Verkehr – teilweise großes Geflecht an Weilern und Einzelgehöften

teilweise Probleme in der über-regionalen Begrenzungsfaktor für wirtschaftliche Verkehrsanbindung Entwicklung

Wirtschaft und Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und Struktur- und problem-angepasste Tourismus des Handwerks für die Gesamtregion, nach Strategien Süden Zunahme Tourismus – nach Norden Zunahme Industrie und Dienstleistung

Unterdurchschnittliches Wachstum der Neue Impulse Bruttowertschöpfung

Teilweise Mangel an qualifizierten Facharbeitern Steigerung der Wertschöpfung in der Region

Qualifizierung

20 2 Ausgangslage Vorgaben übergeordneter Planungen

2.3 Vorgaben übergeordneter Planungsebenen

2.3.1 Landesentwicklungsprogramm (LEP) Bayern (Stand 1.3.1994)

Auerbergland liegt abseits von Orten mit zentralörtlicher Bedeutung im Randbereich der jewei- ligen Regierungsbezirke. Daraus resultieren die besonderen wirtschaftsstrukturellen Heraus- forderungen im Projektgebiet. Der Grossteil der Gemeinden wurde deshalb im Landes- entwicklungsprogramm Bayern der Gebietskategorie „Ländlicher Teilraum, dessen Entwick- lung nachhaltig gestärkt werden soll“ zugeordnet (LEP A II 3.5).

Für diese Gebietskategorie sind folgende Ziele vorgesehen:

· Schaffung der Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Ar- beitsbedingungen. · Vermeidung von Abwanderung und Verbesserung der Voraussetzungen für notwendige Zuwanderungen. · Auflockerung einseitiger Wirtschaftsstrukturen: Vordringliche Unterstützung von Rationalisierungs-, Modernisierungs- und Umstellungsbemühungen in Wirt-schaftszweigen mit Strukturproblemen, einschließlich der Landwirtschaft. · Vorrang bei Planungen und Maßnahmen zur Stärkung des ländlichen Raumes unter Be- rücksichtigung der Eigentümlichkeit der jeweiligen Strukturschwächen. · Angleichung der Netzdichte bei der zentralörtlichen Versorgung mit den übrigen Landesteilen.

Das hier vorgelegte Regionale Entwicklungskonzept Auerbergland nimmt die Zielvorgaben des LEP Bayern (von 1994) auf und setzt diese für das Gebiet strukturgerecht und handlungs- bezogen um.

Im Umfeld von Auerbergland sind Kaufbeuren als mögliches Oberzentrum sowie Füssen, Schon- gau, und Marktoberdorf als Mittelzentrum eingestuft. Die entsprechenden Austauschvorgänge bzw. Stadt-Land-Beziehungen wurden in Kapitel 2 in verschiedenen Bereichen dargestellt. Für die Frage, inwieweit diese zukünftig in Form einer Zusammenarbeit stärker strategisch gestaltet werden können, besteht innerhalb der LAG Au- erbergland eine stärkere Sensibilisierung. Davon ausgehend sind mittelfristig in bestimmten Bereichen Kooperationsformen mit den umgebenden Zentren denkbar.

2.3.2 Regionalplanung

Auerbergland gehört zur Region 16 (Allgäu) und Region 17 (Oberland).

Als überfachliche Ziele der Regionalplanung für die Region 16 (Allgäu) sind angeführt:

· Vorrang des Lebens- und Wirtschaftsraumes für die ansässige Bevölkerung. · Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung und der versorgungsmässigen Eigenständigkeit. · Erhalt und qualitative Verbesserung der Attraktivität als Erholungsraum.

Die Raumstruktur betreffend werden für das Allgäu folgende primäre Ziele genannt:

· Nachhaltige Stärkung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in Roßhaupten und Lechbruck. · Ausgewogene Entwicklung von Fremdenverkehr, Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft. · Kleinzentrum Lechbruck.

21 2 Ausgangslage Vorgaben übergeordneter Planungen

Für die Region 17 (Oberland) gelten folgende überfachliche Ziele als vorrangig:

· Entwicklung als attraktiver Lebensraum für die ansässige Bevölkerung. · Stärkung der Wirtschaftskraft und der Eigenständigkeit. · Insbesondere Sicherung und Ausbau des Fremdenverkehrs. · Pflege und Schutz von Schönheit und Bedeutung der Landschaft. · Besondere Bedeutung dem Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen. · Unterstützung und Bewahrung von Kulturgut, Heimatbewusstsein und kulturellem Schaffen.

Im Bezug auf die Raumstruktur ist für das Oberland die Abstimmung von Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft mit dem Fremdenverkehr zu erwähnen.

Im Zuge der Regionalplanung werden einzelnen Gemeinden spezifische Funktionen zugewie- sen. Lechbruck wird dabei als Mittelpunkt definiert und sollte sich schwerpunktmäßig dem Frem- denverkehr widmen. Roßhaupten hingegen sollte aus regionalplanerischer Sicht die Funktio- nen Fremdenverkehr, Bildung und Erziehung und Landschaftspflege übernehmen. Für Stötten sind die Funktionen Fremdenverkehr, Landwirtschaft und Landschaftspflege von grundlegen- der Bedeutung. Alle Gemeinden im Auerbergland haben des Weiteren die Funktion Landwirt- schaft und Forstwirtschaft gemeinsam.

Die Auerbergland-Gemeinden liegen in den Randbereichen der Regionen 16 und 17, aus regionalplanerischer Sicht kann dies in eine positive, eigenständige und gemeinsame Entwick- lung mit den regionalplanerischen Vorgaben interpretiert werden.

Darüber hinaus wurden die Ziele einerseits bei der Entwicklung der Strategien und Aktivitäten der LAG Auerbergland berücksichtigt, andererseits können diese zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Zielerreichungskontrolle in Form einer Zwischen- oder Ex-ante-Evaluierung abgeglichen werden (siehe Kapitel 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring).

22 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

3 Lokale Aktionsgruppe Auerbergland

3.1 Organisation und Einbindung von Akteuren aus der Region

Abb. 11: Die neue LAG Auerbergland (Quelle: Koordination LAG Auerbergland, 2001)

Schon in der Periode LEADER II entsprach die Organisationsstruktur der LAG weitgehend den nun in LEADER+ festgeschriebenen Kriterien. Die neue LAG hat sich aufgrund der neu hinzu- gekommenen Gemeinden Altenstadt, Hohenfurch und Rieden a. Forggensee am 12.09.2000 neu konstituiert.

Verein Auerbergland e.V. Verein zur interkommunalen, regionalen Landentwicklung (RLE) mit Organisation und Aufga- ben lt. Satzung und Geschäftsordnung. Der Verein Auerbergland setzt sich bei den ordentlichen Mitgliedern aus den Vertretern der Mitgliedsgemeinden zusammen. Er ist materieller und ideeller Träger der Aktivitäten der LAG. Die Vereinsorgane werden laut Satzung von den Mitgliedern gewählt.

23 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Steuergruppe Auerbergland e.V Die Steuergruppe ist in erster Linie für das „laufende Geschäft“ (u.a. Finanz- und Haushaltspla- nung) des Vereines verantwortlich.

Steuergruppe Auerbergland e.V Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen

Ÿ 11 kommunale Vertreter der Ÿ Steuerung der Projektumsetzung in enger Kooperation Mitgliedsgemeinden mit der Projektkoordination und dem Regionalforum.

Ÿ 11 Stellvertreter der Mitglieds- Ÿ Beseitigung von Hindernissen gemeinden

Ÿ Erfolgskontrolle

Ÿ Kontrolle der Koordination

Örtliche Arbeitsgruppen Die örtlichen Arbeitsgruppen sind die Basis der inhaltlichen Auseinandersetzung in den Ge- meinden und stellen eine wichtige Ebene für die Einbindung von Bürgern auf der örtlichen Ebene dar. Von der jeweiligen Situation in den Gemeinden ausgehend beschäftigen sich die örtlichen Arbeitsgruppen mit unterschiedlichen Themenstellungen und Handlungsfeldern.

Örtliche Arbeitsgruppen Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen

Ÿ Örtliche Akteure (Bürger) in den Ÿ Sammeln von Projektideen Mitgliedsgemeinden Ÿ Kleine Umsetzungen

Ÿ Öffentlichkeitsarbeit vor Ort

Ÿ Vertretung der Gemeindeinteressen

Ÿ Vertretung der LEADER -Idee und der Philosophie der LAG vor Ort

Fachgruppen Auerbergland Die Beteiligung der unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessensgruppen (u.a. auch von Frauen und Jugendlichen) sowie interessierter und betroffener Bürger auf überörtlicher Ebene ist in Fachgruppen mit unterschiedlichen Handlungsfeldern gesichert. Diese sind sowohl in ihrer Funktion als inhaltliche Umsetzungsebene als auch in dem Tragen der „Auerbergland- Idee“ nach außen von zentraler Bedeutung. In den Fachgruppen sind je nach Themenstellung Bürger unterschiedlichster Sozial- und Alters- struktur organisiert. Insgesamt engagieren sich 152 Bürger, was ca. 0,8% der Gesamtbevölke- rung des Auerberglandes entspricht (siehe Anlage A.VII „Mitglieder der Fachgruppen“).

24 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Fachgruppen Auerbergland Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen

Regionale Akteure zu den Themen Ÿ Sammeln, Ausarbeiten, Verdichten und Prüfen von bzw. Handlungsfeldern: Projektideen

Ÿ Kultur Ÿ Kleine überörtliche Umsetzungen

Ÿ Landwirtschaft Ÿ Vertretung der Fachgruppe in der Steuergruppe und im Regionalforum

Ÿ Tourismus Ÿ Vertretung der LEADER- Idee und der Philosophie der LAG

Ÿ Natur und Landschaft Ÿ Öffentlichkeitsarbeit

Ÿ Energie Ÿ Handwerk – Handel – Gewerbe

Ÿ Neue Medien und Technologien

Ÿ Sozial- und Bürgerkultur

Fachgruppensprecher Über die Fachgruppensprecher ist die Vertretung der Interessen der lokalen und regionalen Akteure in der Steuergruppe Verein Auerbergland e.V. und im Regionalforum LEADER+ ge- währleistet. Gleichzeitig sind sie als Repräsentanten der Wirtschafts- und Sozialpartner auch im LEADER+ Entscheidungsgremium „Regionalforum“ vertreten. Sie stellen damit neben den gewählten Vertretern der Gemeinden (Bürgermeister, Gemeinde- räte) den wichtigsten Personenkreis in der Organisationsstruktur dar. Regionalforum LEADER+ Auerbergland Das Entscheidungsgremium Regionalforum LEADER+ besteht aus je einem gewählten kom- munalen Vertreter der elf Mitgliedsgemeinden, den Sprechern der Fachgruppen sowie weite- ren stimmberechtigten Vertretern aus dem Gebiet, welche die Beteiligung von Frauen und der im Auerbergland relevanten gesellschaftlichen Gruppen (Wirtschafts- und Sozialpartner) si- cherstellen. Die Zahl der gewählten kommunalen Vertreter beträgt maximal 50 % der Stimmbe- rechtigten. Regionalforum LEADER+ Auerbergland Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen

Ÿ 11 gewählte Ÿ Prüfen, Entscheiden und Umsetzen von LEADER + Kommunalvertreter der Projekten Mitgliedsgemeinden

Ÿ 11 nicht- gewählte Bürger des Ÿ Einbinden von KMU und Fachbehörden Gebietes als Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner unter Einbeziehung der Fachgruppensprecher

Ÿ Beratend: Vertreter der Ÿ Partner von Koordination und LEADER- Management Fachbehörden (LEADER–Manager) Ÿ Steuerung der Finanzmittel- Verwendung Ÿ Vertretung der LAG nach Innen und Außen Ÿ Erfolgskontrolle Ÿ Kontrolle der Koordination

25 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Experten-Team Zur fachlichen Beratung steht den Gruppen ein Experten-Team ohne Stimmrecht zur Verfü- gung. Dieses setzt sich mit Vertretern der für das Auerbergland aus fachlichen und gesell- schaftspolitischen Gesichtspunkten relevanten Institutionen und Gruppierungen zusammen. Ein Hauptaugenmerk gilt dabei der grundsätzlichen Begleitung und Beratung des Entwick- lungsprozesses.

Experten-Team Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen u.a. Ÿ Betreuung und Beratung des Entwicklungsprozesses Ÿ Landratsämter Ÿ Konzeptionelle Unterstützung

Ÿ Tourismusverbände Ÿ Finanzierungen

Ÿ regionale IHK´s Ÿ Fachliche Begleitung und Unterstützung bei Umsetzungen

Ÿ Kreishandwerkerschaften Ÿ Beseitigen von Hindernissen im Umfeld

Ÿ Banken Ÿ BBV Ÿ Natur- und Umweltschutz- organisationen

Fachbehörden Neben einer Zusammenarbeit mit den oben genannten Partnern spielt auch die gezielte Ein- bindung von Fachbehörden eine wichtige Rolle. Hier steht neben einem fachlichen Austausch vor allem die Begleitung und Unterstützung der LAG bei der Projektumsetzung im Vordergrund.

Fachbehörden Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen u.a. Ÿ Betreuung und Moderation des Entwicklungsprozesses Ÿ LEADER-Manager Ÿ Konzeptionelle Unterstützung

Ÿ Ämter für Landwirtschaft Ÿ Unterstützung bei Finanzierung und Antragstellung (AfLuE)

Ÿ Direktionen für Ländliche Ÿ Mitarbeit in der Steuergruppe und im Regionalforum Entwicklung (DLE)

Ÿ Diverse Sachgebiete der Ÿ Beratung von Steuergruppe, Regionalforum und Landratsämter und Regierungen Fachgruppen etc.

Ÿ Fachliche Begleitung und Unterstützung bei Umsetzungen

Ÿ Beseitigung von Hindernissen

Ÿ Unterstützung bei Monitoring und Evaluierung

26 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Koordinationsstelle (Geschäftsführung) Auerbergland Aufgabe der Projektkoordination ist die Vernetzung aller Akteure innerhalb Auerbergland und deren Unterstützung, die Vorbereitung, Planung und Abwicklung von Umsetzungsprojekten sowie der Kontakt zum LEADER-Management und weiteren Fachbehörden. Evaluierungen und Be- richte an die Vernetzungsstellen der LEADER- Gruppen gehören ebenso zum Aufgabenspektrum wie Information und Kommunikation nach Innen und Außen.

Koordinationsstelle (Geschäftsführung) Auerbergland Beteiligte Aufgaben und Kompetenzen Ÿ LEADER-Koordinator Ÿ Betreuung, Moderation und Koordination des Auerbergland Prozesses Unterstützung durch Ÿ Projektplanung- und Umsetzung

Ÿ Sekretariat Infostelle Ÿ Beseitigen von Hindernissen

Ÿ Vertretung der LAG nach Innen und Außen

Ÿ Einbinden von KMU und Fachbehörden

Ÿ Partner von KMU und LEADER- Management bei Umsetzungen

Ÿ Betreuung der nationalen und grenzüberschreitenden Kooperationen

3.2 Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Auerbergland

Abb. 12: Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Auerbergland (Quelle: Koordina tion LAG Auerbergland, 2001)

27 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Den Entscheidungsabläufen sind vier relevante Umsetzungsebenen zu Grunde gelegt: - auf der Ebene der örtlichen Arbeitskreise, - auf der Ebene der überörtlichen bzw. interkommunalen Fachgruppen, - auf der Ebene des Vereins Auerbergland e.V. (über Koordination) - und auf der Ebene des Regionalforums.

Entscheidungsabläufe zu Projektumsetzungen innerhalb der LAG Auerbergland am Beispiel Museumsverbund Auerbergland a) Auf der Ebene örtlichen Akteure/Arbeitskreise (bzw. Gemeinden) Projektbeispiel: Ausbau Dorfmuseum Bernbeuren (Hohenfurch, Rieden etc.) und Durch- führung von lokalen Aktionen zur Bewerbung

Beratung / Rückkopplung - Einbindung von Experten (Beratung) - Inhaltlicher Austausch mit überörtlichen Fachgruppen – Einbindung in Gesamtkonzept „Museumsverbund Auerbergland“ Entscheidung / Umsetzung - Prüfung auf Umsetzung durch Eigenkräfte (finanziell, personell etc.) auf örtlicher Ebene (mit Bürgermeister, Gemeinderat, örtlichen Vereinen etc.) - Im Falle einer notwendigen Unterstützung von interkommunaler Ebene Weiterleitung an Auerbergland e.V. oder Regionalforum LEADER+ b) Auf der Ebene der interkommunalen Fachgruppen Projektbeispiel: Erstellung eines Museumsführers Auerbergland

Beratung / Rückkopplung - Einbindung von Experten und Fachbehörden (Beratung und Abstimmung) - Überprüfung auf vernetzten Charakter und auf Übereinstimmung mit Zielen des REK Entscheidung / Umsetzung - Rückkopplung mit Koordination und Auerbergland e.V. - Prüfung auf Umsetzung durch Eigenkräfte (finanziell, personell etc.)- im Falle des konkre- ten Projektbeispiels direkte Entscheidung zur Umsetzung (im Rahmen des Eigenbudgets der Fachgruppen) möglich; - Im Falle eines größeren Projektvolumens (bzw. größeren Projektvorhabens) Weiterleitung an Auerbergland e.V. oder Regionalforum LEADER+ (siehe nachfolgend c und d) c) Auf der Ebene von Auerbergland e.V. 1. Bündelung und Entscheidung über Projekte, die nicht im Rahmen von LEADER+ förderfähig sind (aus a und b) 2. Entwicklung und Umsetzung eigener Maßnahmen und Projekte Projektbeispiel: Interkommunaler Museumspass in Kooperation mit Vitalem Land

Beratung / Rückkopplung • Einbindung von Experten und Fachbehörden (Beratung und Abstimmung) · Überprüfung auf vernetzten Charakter und auf Übereinstimmung mit Zielen des REK Entscheidung / Umsetzung • Überprüfung inwieweit LEADER+-förderfähig oder nicht à nicht förderfähig im Sinne von LEADER+: direkte Entscheidung über Auerbergland e.V., gegebenenfalls Berücksichtigung anderer Förderprogramme – Sicherung von Finanzierung,

28 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Projektplanung, Umsetzung und Controlling; à förderfähig im Sinne von LEADER+: Weiterleitung an Regionalforum LEADER+ d) Auf der Ebene des Regionalforums LEADER+ 1. Bündelung und Entscheidung über Projekte, die im Rahmen von LEADER+-förderfähig sind (aus a, b und c) 2. Entwicklung und Umsetzung eigener Maßnahmen und Projekte Projektbeispiel: Gesamtkonzept zur Öffentlichkeitsarbeit für den Museumsverbund Au- erbergland

Beratung / Rückkopplung - Einbindung von Experten und Fachbehörden (Beratung und Abstimmung) - Überprüfung auf vernetzten Charakter und auf Übereinstimmung mit Zielen des REK

Entscheidung / Umsetzung • Überprüfung inwieweit LEADER+-förderfähig oder nicht à förderfähig im Sinne von LEADER+: direkte Entscheidung über Regionalforum LEADER+, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Förderprogrammen – Sicherung von Finanzie- rung, Projektplanung, Umsetzung und Controlling; à nicht förderfähig im Sinne von LEADER+: Weiterleitung an Auerbergland e.V.

Auf allen Ebenen sind je nach inhaltlichem, strukturellem und finanziellem Umfang Umsetzun- gen in Eigenverantwortung vorgesehen und möglich: auf Ortsebene, in den Fachgruppen so- wie durch den Verein Auerbergland.

Die Entscheidungen zur Umsetzung von LEADER+ -Projekten fallen im Regionalforum unter Beteiligung der Fachbehörden (LEADER-Manager) und situationsbedingt mit einer Beratung durch externe Experten. Die Beteiligung der Fachgruppen im Vorfeld von Entscheidungen ist über die Koordination sowie die Stimmberechtigung der Fachgruppensprecher im Regional- forum gesichert. Die Beteiligung der Expertengruppe (Verbände, Organisationen, Banken) ist beratend auf allen Ebenen möglich. Sie wird durch regelmäßige Information zu Projektverlauf und Stand sicher- gestellt. 3.3 Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner

Die Einbindung von Wirtschafts- und Sozialpartnern auf der Ebene einer interkommunalen Zusammenarbeit wie Auerbergland stellt eine besondere Situation dar, nachdem das Gebiet über die, auch für Verbände, relevanten Gebietskörperschafts- und Verwaltungsgrenzen hin- ausgeht. Aus diesem Grund wird die Einbindung von Multiplikatoren bzw. gewählten Vertretern, wie es beispielsweise auf Landkreisebene in der Praxis der Fall ist, der Situation von Auerbergland nicht gerecht. In diesem Zusammenhang bestände die Gefahr eines ungenügenden Problembewusstseins und in Folge eine teilweise von dem Gebiet losgelösten Entscheidungs- struktur. Ausgehend von der dargestellten Organisationsstruktur sind daher im Auerbergland zwei Grup- pen von wesentlicher Bedeutung: • die gewählten Vertreter der Gemeinden, die auch in Anlehnung an die Finanzverantwortung in den Gemeinden (siehe Bayerische Gemeindeordnung) unverzichtbar sind, • die in den Arbeitskreisen und Fachgruppen engagierten Bürger und Bürgerinnen. Die zweite Gruppe ist gerade im Sinne des Bottom-up-Ansatzes für das Auerbergland bedeu- tender Ansprechpartner und Vertreter der unterschiedlichen Gesellschaftsgruppen und gleich- bedeutend auch für die im Gebiet relevanten Wirtschafts- und Sozialpartner (siehe Abb. 13). 29 3 Lokale Aktionsgruppe Organisationsstruktur

Abb. 13: Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner im Regionalforum (Quelle: LAG Auerbergland, LARS consult 2001)

Die gleichberechtigte Einbindung dieser beiden Gruppen (siehe Anlage A.II „Gründungsprotokoll der Logalen Aktionsgruppe“) auf Entscheidungsebene ist somit eine für Auerbergland strukturangepasste Lösung und entspricht gleichzeitig auch den Zielsetzungen von LEADER+.

30 3 Lokale Aktionsgruppe Bisherige Kooperationen

3.3 Bisherige Kooperationen und Partner

Erfahrungsaustausch und Kooperation waren und sind ein zentrales Anliegen der LAG Auer- bergland. Dies entspricht in hohem Masse dem traditionellen Netzwerk-Gedanken von LEA- DER – in LEADER+ wird dieser Aspekt sogar noch verstärkt. Die bisherigen Kooperationen von Auerbergland bezogen sich auf folgende Ebenen: • Aktive Beteiligung am deutschen LEADER-Netzwerk, • regionale Kooperationen, • überregionale Kooperationen, • transnationale Kooperationen.

Aktive Beteiligung am deutschen LEADER-Netzwerk Im Rahmen der Veranstaltungen des deutschen LEADER-Netzwerks gab die LAG Auerberg- land in den letzten Jahren aktiv ihre Erfahrungen und Ergebnisse weiter. Dies betrifft vor allem auch den Know-how Transfer an bestehende und potentielle LAG´s in Bayern durch zahlreiche Vorträge, Exkursionen und Veröffentlichungen. Dies gilt auch für die sehr guten Kontakte und die Zusammenarbeit mit der deutschen LEADER-Vernetzungsstelle.

Regionale Kooperationen Die regionalen Kooperationen beziehen sich vor allem auf die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen einzelnen Sparten und Branchen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk/Mittelstand sowie Natur- und Umweltschutz. Dahingehend verlief die Zusammenarbeit der LAG mit anderen Behörden, Institutionen und Kammern allerdings nicht immer problemlos, da vielfach noch ein Konkurrenzdenken vorherrscht. Jedoch konnten gerade durch einen intensiveren Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Gebietskörperschaften, Behörden und Institutionen zusätzliche wechselseitige Initiativwirkungen erzielt werden. Als positive Beispiele sind dabei folgende Kooperationen erwähnenswert:

INTERREG-Projekt Vitales Land / Südliches Allgäu Im Hinblick auf die Nutzung des Call-Centers sowie der logistischen Einrichtungen zum Post- versand im touristischen Bereich und die Zusammenarbeit bei der Beschickung von touristi- schen Messen und Ausstellungen.

Lebensraum Lechtal Gegenseitige Information und weitgehende Abstimmung bei zukünftigen Naturschutzprojekten sowie bei dem Aufbau von Strukturen und Einrichtungen für den nachhaltigen und umweltver- träglichen Tourismus im gemeinsamen Teil des Projektgebietes.

Überregionale Kooperationen Mit den überregionalen Kooperationen wurde vor allem das Ziel des Erfahrungsaustauschs und der Qualifizierung der Akteure verfolgt. Eine Besonderheit stellt die intensive Zusammenarbeit innerhalb der VIA Claudia Augusta Bay- ern dar, die dabei ist sich zu einem Netzwerk für die Entwicklung des ländlichen Raumes ent- lang dieser alten Römerstraße zu entwickeln.

Schule für Dorf- und Landentwicklung (SDL) Thierhaupten Seit 1992 nutzen sowohl die Mitgliedsgemeinden als auch der Verein Auerbergland konse- quent die Angebote der SDL zur Qualifizierung und zur Weiterbildung der Bürger, insbesonde- re der Akteure in den örtlichen und überörtlichen Gruppen, darunter eine hohe Anzahl von Frauen und jungen Erwachsenen.

31 3 Lokale Aktionsgruppe Bisherige Kooperationen

Im Gegenzug nutzen die SDL den reichen Erfahrungsschatz in den Bereichen Bürger-Mitar- beit, Bürgerkultur, Selbstorganisation sowie bei der Umsetzung von Projekten als Beispiel so- wohl für Kommunen auf dem Weg zu einer ganzheitlich orientierten Dorferneuerung als auch für Gebiete auf dem Wege zur Regionalen Landentwicklung. Bei mehr als 200 Veranstaltungen der SDL waren Vertreter der Mitgliedsgemeinden und des Gesamtprojektes Auerbergland als impulsgebende Multiplikatoren tätig. Darüber hinaus kamen in den letzten Jahren jährlich ca. 500 Exkursionsteilnehmer aus Bayern, aber auch aus Österreich, Italien, Portugal, Finnland, Estland, Ungarn, Rumänien, Japan und Malaysia, um sich über die Aktivitäten im Rahmen von LEADER II sowie der Regionalen Land- entwicklung und den Dorferneuerungen im Auerbergland zu informieren.

VIA Claudia Augusta Bayern Das Projekt zum Schutz und zur In-Wertsetzung der römischen Kaiserstraße Via Claudia Au- gusta ist im Auerbergland entstanden. In der Folge einiger von LEADER II unterstützten Aktivi- täten entstand die Idee zur Initiierung eines eigenständigen Projektes zur ländlichen Struktur- entwicklung entlang historischer Römerstraßen in Bayern. Von Beginn an ergab sich eine weit- gehende Kooperation der beiden LEADER II-Projekte bei der Gestaltung und Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen der vorhandenen finanziellen Möglichkeiten.

Transnationale Kooperationen Schon im Rahmen der transnationalen Kooperation bei LEADER II startete Auerbergland eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Gruppen Passubio-Vigolana und Valle de Chiese, beide Autonome Provinz Trento / Italien sowie mit der LAG Landsberg „ Via Claudia Augusta Bayern“. Im Rahmen der Umsetzungen wurde eine dreisprachige Image-Broschüre der beteiligten Grup- pen gestaltet. Sie dient der Darstellung der Regionen und wird unter anderem als gemeinsa- mes Werbemittel um Gäste im ländlichen Tourismus genutzt. Diese Umsetzung ist nur ein erstes Projekt. Weitere gemeinsame Aktionen sind geplant und bereits in Projektplänen erfasst. Im Bereich Kunst, Kultur und Tourismus besteht eine lose Zusammenarbeit mit der Comune di Feltre, Veneto, Italien und Commune di Óstiglia, Mantua, Italien. Sie soll insbesondere im Be- reich des Austausches von Künstlern und Schülern weiter verstärkt werden.

Die in der dargestellten Form praktizierte kooperative Arbeitweise von Auerbergland auf den unterschiedlichsten Ebenen bildet nicht nur eine wesentliche Grundlage für die bis- her erzielten Erfolge, sondern stellt für die Weiterentwicklung von LEADER+ und zukünf- tige Aktivitäten eine wichtige querschnittsorientierte Strategie dar (siehe Kap. 6.3).

32 4 Beurteilung der Ausgangssituation Bisheriger Prozess

4 Beurteilung der Ausgangssituation

4.1 Bisheriger Prozessverlauf

Anfang des Jahres 1992 entstand die Idee, die Gemeinden um den Auerberg mit ihren ge- schichtlich-kulturellen, wirtschaftlichen und naturräumlichen Gegebenheiten zu vernetzen und mit gemeinsamen Aktivitäten und Initiativen zu beleben. Dabei lag insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass viele drängende Probleme des ländlichen Raumes nicht mehr von den einzel- nen Gemeinden gelöst werden können. Eine tragende Rolle spielte hier von Anfang an, der von den Bürgermeistern mitgetragene Weg, die laufenden oder anstehenden Verfahren im Bayerischen Dorferneuerungsprogramm ganzheitlich und unter umfassender Beteiligung der interessierten und betroffenen Bürger durch- zuführen. So war und ist es möglich, die bei der Leitbild- und Projektarbeit in den Einzelgemeinden gewonnenen Erkenntnisse von der Ebene örtlicher Arbeitskreise und Gruppen auf die Ebene der Fachgruppen Auerbergland zu transportieren und hier nach gemeinsamen, ortsüber- greifenden vernetzten Lösungen zu suchen. Besonders hervorzuheben ist, dass in der LAG Auerbergland nicht Verbände die Basis der Projektentwicklung und Umsetzung sind, sondern aktive, innovative und sich selbst organisie- rende Bürger. Zusammenfassend stellen die • aktive Bürgerbeteiligung und • interkommunale Zusammenarbeit die beiden entscheidenden Grundsäulen der bisherigen Entwicklung von Auerbergland dar.

Neben der Bürgeraktivierung spielte die gezielte Einbindung der Bürgermeister und Gemein- deräte in die Entscheidungsprozesse (im Sinne der Bayerischen Gemeindeordnung) eine wich- tige Rolle. Davon ausgehend konnten für das Projekt von Anfang an politische Mehrheiten als absolute Grundvoraussetzung für einen Erfolg gewonnen werden. Dabei wurden und werden alle Kommunen gleichberechtigt, vor allem auch bei der Durchführung von Maßnahmen, einge- bunden. Darauf aufbauend war die Gründung von überörtlicher Fachgruppen zu bestimmten Themen- und Aufgabenstellungen die entscheidende Basis für den weiteren Entwicklungsprozess. Es wurden im Verlauf der Leitbildentwicklung und Überprüfung Stärken und Schwächen des Gebietes festgestellt, daraus gemeinsam Prioritäten bei den Handlungsfeldern abgeleitet und bearbeitet. U.a. wurden und werden folgende Aktionen von den Fachgruppen Auerbergland durchgeführt:

Landwirtschaft: · Qualitätsrichtlinien für landwirtschaftliche Produkte 50 Bauern sind Mitglied. Logo als Qualitäts- und Herkunftssiegel

· Produktliste „Natürlich aus dem Auerbergland“ enthält Hinweise auf bäuerliche Pro- dukte, Dienstleistungen und traditionelles Kunsthandwerk

· Der „Auerburger“ die Alternative der Auerbergland-Bauern zu gewohntem Fast-Food

· Kooperation Landwirte - Gastwirte Landschaftsschutz durch Genuss regionaler Spe- zialitäten. Produkte aus der Region werden vermehrt in Form regionaler Spezialitäten auf Auerbergland-Speisekarten angeboten.

· Bauernhof – Life: Acht Auerbergland – Bauernhöfe mit unterschiedlichen Schwer- punkten, von Urlaub auf dem Bauernhof über Betriebskooperationen zur Tier – Homöo- pathie öffnen sich für Urlaubsgäste und Exkursionen. 33 4 Beurteilung der Ausgangssituation Bisheriger Prozess

Ländlicher Tourismus: · Rad- und Wanderkarte „Erlebniswege Auerbergland“ Insgesamt 100 Routen - auf über 800 km beschilderten Strecken in den 9 Gemeinden des Auerberglandes sind dargestellt und beschrieben.

· Rad- und Wander- Tourenblätter: In einer ersten Auflage wurden durch die Fach- gruppe Tourismus zehn Erlebnis- Rad- und Wandertouren erarbeitet.

· Auerbergland-Qualitätssiegel für Beherbergungsbetriebe Erstmals wurde in Bayern ein regionales und für alle Unterkunftsarten einheitliches Qualitäts-siegel unter Verknüpfung bestehender Kriterien des Deutschen Tourismus- verbandes erarbeitet. Gäste erhalten eine verlässliche Hilfe, um Qualitätsstandards zu vergleichen.

· Tischlein deck dich - so heißt ein Service im Auerbergland. Feriengäste, die eine Ferien-wohnung gebucht haben, finden auf Bestellung einen mit regionalen, bäuerli- chen Produkten gefüllten Kühlschrank vor.

· Auerbergland- Veranstaltungskalender

Natur-Kultur: · Via Claudia Augusta Das inzwischen weit über das Auerbergland hinaus wirkende Projekt zur Wiederbele- bung der kaiserlichen Römerstraße Via Claudia Augusta, welche Italien mit der Do- nau verbindet, ist in dieser Fachgruppe entstanden, in ein Planungskonzept gebracht und weitgehend umgesetzt. Zwischenzeitlich ist die Route unter der Federführung der LAG Via Claudia Bayern von Donauwörth bis Füssen markiert, ein Radwanderführer ist erstellt. Das Projekt Via Claudia, im Auerbergland initiiert, arbeitet eng mit aktiven Gruppen in Österreich und Italien zusammen. Transnationale Strukturen sind gegrün- det, das gemeinsame Logo ist von den drei beteiligten Ländern akzeptiert, gemeinsa- me grenzübergreifende Projekte werden erarbeitet und derzeit umgesetzt.

· Agenda 21 Aus der Fachgruppe Natur / Kultur gründete sich eine Projektgruppe zur Erstellung einer Auerbergland-Agenda 21. Darüber hinaus ist die Gruppe mit der Vernetzung der Landschafts-pläne beschäftigt und beteiligt sich aktiv am Bayerischen Arten- und Bio- top-Schutzprogramm (ABSP) im Auerbergland.

Handel-Handwerk-Dienstleistungen · Gewerbeschau Auerbergland hat in den Jahren 1996 und 1998 mit 74 bzw. 80 Ausstellern aus Hand- werk, Handel, Dienstleistung und Landwirtschaft Gewerbe - Leistungsschauen durch- geführt. Mehr als 20.000 Besucher waren zu registrieren. Betriebe aus dem Auer- bergland haben sich mit ihren Qualitätsprodukten nach innen und außen präsentiert.

Im Verlauf des bisherigen Prozesses entwickelten sich aus den Fachgruppen neue Netzwer- ke sowohl auf interkommunaler Ebene wie der Verein Auerbergland-Spezialitäten als auch auf transnationaler Ebene durch die Kooperation mit GAL Vigolana- Passubio und Val de Chiese (Italien Trentino). Ziele dieser von der EU- Kommission als LEADER II/ C Maßnahme genehmigten Aktion ist die gemeinsame Vermarktung im Bereich Landtourismus, (Kooperati- on bei Messen) der Austausch von Erfahrungen, sowie vielfältige Kontakte der Akteure zur Stärkung des europäischen Gedankens durch gemeinsame, innovative Aktionen.

34 4 Beurteilung der Ausgangssituation Bisheriger Prozess

Abb. 14: Vernetzung der Fachgruppen und Handlungsfelder im bisherigen und zukünftigen Prozess (Quelle: LARS consult 2001)

Die vorherige Abbildung verdeutlicht die umfangreichen Vernetzungen bzw. Verflechtungen zwischen Fachgruppen und inhaltlichen Handlungsfeldern. Aufgrund des äußerst dynamischen Prozesses der Projektentwicklung durch die Akteure erga- ben sich aber deutliche Verschiebungen hin zu den bisher nicht oder wenig bearbeiteten Akti- onsfeldern. Aufgrund des bisherigen Fehlens der Fördermöglichkeiten im Bereich von Investi- tionen und zur notwendigen nachhaltigen Sicherung des bisher Erreichten besteht bei den bisherigen Handlungsfeldern nach wie vor Bedarf an Aktionen und konkreten Projektumset- zungen. Dies trifft insbesondere auf die Handlungsfelder Landwirtschaft und ländlicher Touris- mus zu. In ihrer querschnittsorientierten Ausrichtung sind die Handlungsfelder zumeist durch ein enges Ineinandergreifen und von wechselseitigen Verknüpfungen geprägt. Zusam- menfassend waren die bisherigen Handlungsstrategien sowohl auf einen integrierten als auch kooperierenden Ansatz der unterschiedlichen Akteursgruppen ausgelegt. Im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes werden die fünf bisherigen Handlungs- felder durch drei weitere Handlungsfelder (siehe Abb. 14) zielgerichtet ergänzt. Die neuen Handlungsfelder Nachhaltige ländliche Energiewirtschaft, Neue Medien und Technologien so- wie Sozial- und Bürgerkultur greifen insbesondere die aus der Situations- und Engpassanalyse (siehe nachfolgend Kap. 4.3 und 4.4) resultierenden Notwendigkeiten auf und entsprechen in hohem Maße auch den in LEADER+ beschriebenen Themenstellungen und Herausforde- rungen. In Bezug darauf sind, wie in der Abbildung angedeutet, eine Reihe weiterer inhaltli- cher Verflechtungen zu erwarten. 35 4 Beurteilung der Ausgangssituation Bisheriger Prozess

In Verbindung mit Moderation, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit sowie gezielten persönlichen Kontakten ist es dem Projektmanagement gelungen, Menschen aus der Region für ein Enga- gement innerhalb des Projektes zu gewinnen. Dabei konnten eine Reihe unterschiedlicher Ge- sellschaftsgruppen (u.a. Landwirte, Personen aus der Kultur- und Naturschutzarbeit, verarbei- tendes Gewerbe, Gastronomen und am Tourismus interessierte Personen und Institutionen) aktiv beteiligt werden. Dies stellt wiederum eine wesentliche Grundlage für eine zielgerichtete Aktivierung der Eigen- kräfte bzw. des endogenen Potentials dar.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist insbesondere der Internetauftritt „www.auerbergland.de“ sowie das regelmäßig an die Haushalte im Auerbergland erscheinende Infoblatt „ Auerberg- land Intern“ zu nennen. In der zukünftigen Entwicklung wird die Öffentlichkeitsarbeit in Bezug auf die überlebenswichtige Funktion „das Projekt bei der Bevölkerung zu verankern“ ein größe- res Gewicht erlangen.

Letztlich zeigt sich der Erfolg, aber auch der erweiterte Bedarf des Projektmanagements vor allem an der Ausbildung von neuen Kooperationsstrukturen und -netzwerken sowie dem Beitritt von drei weiteren Kommunen (im Herbst 2000).

Die in der dargestellten Form praktizierte kooperative und auf einen Know-how-Transfer gegenüber den Akteuren ausgelegte Arbeitsweise des Projektmanagements war eine wesentliche Grundlage für die bisher erzielten Erfolge in der Projektentwicklung.

Außerhalb des Zielgebietes hat Auerbergland sowohl national als auch auf europäischer Ebe- ne innerhalb des EU-LEADER-Netzwerkes einen sehr hohen Imagewert, der sich vor allem auf die konsequente Kooperations- und Vernetzungsleistung stützt.

36 4 Beurteilung der Ausgangssituation Stärken-Schwächen / Engpassanalyse / Regionalprofil

4.2 Stärken-Schwächen-Ermittlung mittels Engpassanalyse

4.2.1 Methodik der Engpassanalyse

„Kein anderer hat ein besseres Gespür für die Situation im Aktionsgebiet und damit mehr Möglichkeiten, den Aktionsprozess individuell zu gestalten, als die lokale Gruppe selbst.“

(Leitfaden zur Engpassanalyse, GEISSENDÖRFER, FH Triesdorf)

Zur Absicherung des beschriebenen Prozesses und auch zur zukünftigen Überprüfung der Entwicklung verwendet die LAG die an der FH Weihenstephan–Triesdorf entwickelte Engpassanalyse zur Beurteilung des lokalen und regionalen Innovationsbedarfs nach SEIBERT / GEISSENDÖRFER. Die Engpassanalyse ist für die LAG Auerbergland als Methodik vor allem deshalb geeignet, weil sich entlang eines systematisierten Fragebogens insbesondere die Einschätzung der Eigen- kräfte der Region in vielfacher Hinsicht ermitteln lässt. Hier spielen in Übereinstimmung mit der Philosophie von LEADER gerade die sog. weichen Faktoren und demzufolge qualitative Aussa- gen für die Entwicklung der lokalen Aktionsgruppe eine zentrale Rolle. Mit dieser Methode werden anhand von acht sog. „Schlüsselbereichen“ einer ländlichen Ent- wicklung die bestehenden, einer positiven Gebietsentwicklung entgegenwirkenden Engpässe aufgezeigt. Neben dem Erkennen der Engpässe ermöglicht sie aber auch eine genaue Abstimmung der angedachten oder vorhandenen Handlungsfelder und Projektideen. Insofern ist die verwendete Methode der Engpassanalyse auch zum jetzigen Zeitpunkt, sowohl für die Zwischenbilanz des bisherigen Prozesses als auch um Hinweise für zukünftige Notwendigkeiten zu bekommen, passend.

4.2.2 Evaluierungsergebnisse

Die nachfolgend dargestellte Grafik zeigt das Ergebnis der Analyse der Steuergruppe Auer- bergland.

Abb. 15: Ergebnisse der Engpassanalyse Steuergruppe

REGIONALPROFIL Steuerkreis Auerbergland Relative Ausprägung der Schlüsselbereiche

Soziale u. w irtschaftliche Attraktivität 54,3 Charkter/Image der Region 42,7 Identität und Kultur 50,8 Zw eckmäßige Strukturen 47,3 Erw erb von Fachw issen 39,5 Erschließung neuer Märkte 41,5 Neue Erw erbsfelder und ländliche Dynamik 39,9 Aufw ertung der Lebensbedingungen 32,3

0 102030405060

Index

Beteiligt waren je ein politischer Vertreter der 11 Gemeinden, die Sprecher der bestehenden Fachgruppen im Auerbergland und beigeordnete nichtgewählte Vertreter aus dem Bereich der LAG. Die Zusammensetzung der Befragten kann durchaus als Spiegel der gesellschaftlichen Strukturen im Gebiet gesehen werden.

37 4 Beurteilung der Ausgangssituation Stärken-Schwächen / Engpassanalyse / Regionalprofil

Zur Absicherung des Ergebnisses aber auch zur Einübung der Moderatoren auf die Methode wurde im Vorfeld ein Testlauf mit der in ihrer personellen Größe überschaubaren Fachgruppe Kultur (11 Personen aus allen Gemeinden, ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern) durchgeführt.

Abb. 16: Ergebnisse der Engpassanalyse Fachgruppe Kultur

REGIONALPROFIL Fachgruppe Natur-Kultur Auerbergland Relative Ausprägung der Schlüsselbereiche

Soziale u. w irtschaftliche Attraktivität 35,7 Charkter/Image der Region 39,2 Identität und Kultur 48,3 Zw eckmäßige Strukturen 43,8 Erw erb von Fachw issen 36,4 Erschließung neuer Märkte 38,6 Neue Erw erbsfelder und ländliche Dynamik 36,2 Aufw ertung der Lebensbedingungen 21,4

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Index

Der Vergleich der beiden ausgewerteten Gruppen zeigt zwar in der quantitativen Höhe der Bewertung unterschiedliche Ergebnisse, mit Ausnahme des Schlüsselbereiches „Soziale und wirtschaftliche Attraktivität“ jedoch annähernd den gleichen Kurvenverlauf in der Einschätzung der für die Entwicklung des Gebietes hinderlichen Engpässe.

4.2.3 Zusammenfassende Interpretation - qualitatives Regionalprofil

Zusammenfassende Stärken und Engpässe bzw. jeweils betroffene Schlüsselbereiche:

Stärken Engpässe - Identität und Kultur - Aufwertung der Lebensbedingungen - Zweckmäßige Strukturen - Neue Erwerbsfelder und ländliche Dynamik - Erwerb von Fachwissen Bei der Bewertung der Ergebnisse wird zunächst deutlich, dass durch die mit LEADER II durch- geführten Maßnahmen im Bereich „Zweckmäßige Strukturen“ durch die Schaffung der Koordi- nationsstelle, im Bereich „Identität und Kultur“ durch vielfältige, in den meisten Fällen ohne LEADER- Förderung durchgeführten Aktivitäten der Fachgruppen, wichtige Erfolge erzielt wer- den konnten. Gerade die Identität stellt den entscheidenden Motor einer ländlichen Entwick- lung dar. Hier ist es gelungen, das Bewusstsein in Teilen der Bevölkerung der Akteure des politischen Lebens und einiger anderer Gruppen für die Entwicklungserfordernisse des Le- bensraumes Auerbergland zu wecken. Die Lage der Werte knapp am Mittelwert von 50 lässt aber auch den eindeutigen Schluss zu, dass die vorgenannten Felder auch in Zukunft einer intensiven Bearbeitung bedürfen. Im Hinblick auf die Schwächen wird der „Erwerb von Fachwissen“ sowie die „Erschließung neuer Märkte“ bzw. „Neue Erwerbsfelder“ in Zukunft zu einer zentralen Herausforderung. Hier ergeben sich viele Schnittstellen zu den Zielvorstellungen von LEADER+ und den im REK Auerbergland aufgegriffenen Strategien.

38 4 Beurteilung der Ausgangssituation Stärken-Schwächen / Engpassanalyse / Regionalprofil

Bei den querschnittorientiert ausgerichteten Schlüsselbereichen „Charakter / Image der Regi- on“ und „Aufwertung der Lebensbedingungen“ sind die Akteure der Meinung, dass eine konse- quente Bearbeitung der defizitären Schlüsselbereiche in ihren Folgewirkungen automatisch auch zu einer Verbesserung in diesen Bereichen führen.

Bei einem Abgleich der Ergebnisse der Engpassanalyse mit den von den Akteuren (Gemein- den, Aktionsgruppen, Fachgruppen, privaten Projektträgern) entwickelten zukünftigen Handlungsfeldern und Umsetzungsprojekten kann festgestellt werden, dass sich diese in ho- hem Maße mit der in der Analyse festgestellten Engpässe übereinstimmen. Das Ergebnis zeigt, die durch LEADER II angeregte hohe Sensibilität der Akteure für diejenigen Projekte auf, wel- che für eine mittel- und langfristige sowie nachhaltige Weiterentwicklung des Gebietes beson- ders hilfreich sind. Abb. 17: Ergebnis der Engpassanalyse und aktueller Handlungsbedarf (Quelle LAG Auerbergland, LARS consult 2001)

Die Abbildung verdeutlicht die hohen Querschnittsbezüge der beiden Engpassbereiche „Er- werb von Fachwissen“ und „Neue Erwerbsfelder und ländliche Dynamik“ zu fast allen Handlungs- feldern. Dabei sind die Engpässe im Hinblick auf ihre strategischen Wirkungszusammenhänge zu diffe- renzieren. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird Auerbergland deshalb in dem kommenden Projektzeitraum struktur- und problemgerecht vor allem die Qualifizierung bzw. den Er- werb von Fachwissen querschnittsorientiert in allen Handlungsfeldern berücksichtigen (vgl. Kapitel 6). Dies ist eine absolute Grundvoraussetzung, um darauf aufbauend mittel- bis langfristig neue Erwerbsfelder im Sinne einer „ländlichen Dynamik“ zu erschließen. In diesem Zusammenhang gilt es, gerade mit den neuen Handlungsfeldern neue Einkommens- und Erwerbsfelder auch in ihren Querschnittsbezügen zu den bisherigen Handlungsfeldern aufzubauen. Die „Aufwertung der Lebensbedingungen“ bzw. der Lebensqualität deckt sich mit dem Leitbild von Auerbergland „Gemeinsam zum Wohle aller für ein schönes Leben“ und ist als Grundmotivation auch für die zukünftige Entwicklung von absoluter Gültigkeit (siehe nachfolgendes Kap. 5).

39 5 Leitlinien Leitbild und Ziele

5 Leitlinien

5.1 Einordnung des Leitbildes in das Regionale Entwicklungskonzept

Ein „regionales Leitbild“ ist eine in einem zukünftigen Zeitrahmen von ca. 10 bis 20 Jahren führende Vorstellung über die gewünschte Entwicklung einer Region. Dies ist ein gerade noch von einer aktiven Generation überschaubarer Zeitraum. Infolgedessen steckt ein Leitbild als Idealvorstellung den Rahmen für die regionale Entwicklung ab. In Abgrenzung dazu formuliert das Leitbild noch kein unmittelbares Handlungsprogramm und daraus abzuleitende Einzelaktivitäten. An diesem Punkt setzen strategische Aspekte, die kon- krete Frage „wie sieht der konkrete Weg aus, um die Ziele umzusetzen“ sowie die Erarbeitung von Entwicklungsstrategien an (siehe Kapitel 6).

5.2 Leitbild und Ziele

Aufbauend auf den unterschiedlichen Erkenntnissen wurde im Auerbergland schon sehr früh begonnen die Entwicklung der Region an gemeinsam erarbeiteten Zielen auszurichten. Diese wurden im Laufe der Jahre immer wieder aktualisiert und weiterentwickelt. Dem Leitbild liegt der Gedanke einer integrierten bzw. nachhaltigen Betrachtungsweise im Sin- ne des Dreiklangs von ökonomischen, ökologischen und sozial-kulturellen Zielsetzungen zu Grunde. In diesem Zusammenhang wird der Praxis eines regionalen Entwicklungsprojektes insbeson- dere folgende Definition von Nachhaltigkeit gerecht: „Nachhaltigkeit ist dann gegeben, wenn zwischen den verschieden Handlungsbereichen gerecht abgewogen worden ist“ (vgl. KRANZBERGER 2000). Dies war bisher und wird auch zukünftig ein wichtiges Leitmotiv für die Entwicklung von Auerbergland sein. Übergeordnetes Dach der Nachhaltigkeit ist das Ideal der Verbesserung der Lebensbedingun- gen bzw. –qualität, dies spiegelt sich auch in dem Leitbild der LAG Auerbergland wieder.

„Gemeinsam zum Wohle aller für ein schönes Leben“

• Einsatz projektorientierter Dorf- und Landentwicklungsinstrumente • Entwicklung abgestimmter Planungsziele für die interkommunale Zusammen- arbeit • Entwicklung einer eigenständigen, kooperativen regionalen Land- und Forstwirtschaft • Entwicklung eigenständiger, eingebundener Fremdenverkehrs- und Erholungs konzepte • Förderung der Eigenart und Attraktivität von Landschaft und Kultur • Entwicklung regionaltypischer und zukunftsorientierter Gewerbe-, Dienst- leistungs-, Handels- und Handwerkszweige • Entwicklung nachhaltiger, umweltschonender Energie-, Ver- und Ent- sorgungs- und Verkehrssysteme für die interkommunale Zusammenarbeit.

Auch die erneute Diskussion des Leitbildes Auerbergland, in Zusammenhang mit dem Beitritt neuer Gemeinden und der Erarbeitung des REK zeigte einen hohen Grad an Übereinstimmung mit den bisherigen Zielen von Auerbergland. In Zusammenhang mit dem Entwicklungsschritt bei der Erarbeitung des REK und unter Be- rücksichtigung der Ergebnisse der Engpassanalyse sowie der neuen Handlungsfelder wird das bisherige Leitbild durch folgende (Ober-) Ziele ergänzt:

40 5 Leitlinien Leitbild und Ziele

• Stärkung der Innovationsbereitschaft durch die Qualifizierung der heimischen Bevölkerung sowie die gezielte Nutzung neuer Erwerbsfelder und Verfahren • Stärkung und Weiterentwicklung des sozialen Gefüges, insbesondere unter Be- rücksichtigung des ehrenamtlichen Engagements

Abb. 18: Verflechtungen zwischen den Zielen und zukünftigen Handlungsfeldern (Quelle: LAG Auerbergland, LARS consult 2001)

41 6 Entwicklungsstrategie Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung

6 Entwicklungsstrategie nach LEADER+

„Für ein Schiff das seinen Hafen nicht kennt, ist kein Wind der Richtige“

(SENECA, Leitfaden zur Engpassanalyse, GEISSENDÖRFER, FH Triesdorf)

6.1 Einordnung der Entwicklungsstrategie

Eine Entwicklungsstrategie kann im wesentlichen mit einem Handlungsprogramm gleichge- setzt werden, in dem ein planmäßiges Vorgehen zur Umsetzung von Aktivitäten bzw. Errei- chung der Ziele festgelegt wird. Daraus resultiert in der Entwicklungsstrategie die Abstimmung der • inhaltlichen Verflechtungen und Vernetzungen („integrierter Ansatz“) • mit den personellen und finanziellen Ressourcen bzw. Möglichkeiten. Daraus ergibt sich ein mittelfristiger Orientierungsrahmen für die Aktivitäten der LAG Auerberg- land in den nächsten ca. 5 Jahren.

Abb. 19: Vorgehen zur Erarbeitung der Entwicklungsstrategie (Quelle: LARS consult 2001)

6.2 Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung

6.2.1 Methodik und Vorgehensweise

Um bei der für die Strategie wichtigen Schwerpunktsetzung zu einem nachvollziehbaren und zu den speziellen Gegebenheiten des Auerberglandes passenden Ergebnis zu kommen wur- den zunächst relevante Entscheidungsgrundlagen definiert. Die jeweiligen Untersuchungsergebnisse wurden im Rahmen einer Regionalkonferenz (am 02.11.2000 in Bernbeuren) vorgestellt, diskutiert und im Sinne einer Empfehlung abgestimmt. Neben Bürgermeistern, Gemeinderäten, Fach- und Arbeitskreissprechern und interessierten Bürgern des Auerberglandes waren Vertreter der Landkreise, Wirtschafts-, Tourismus- und weiterer Fachverbände, sowie Vertreter der Ländlichen Entwicklung und weitere die Region übergreifende Verwaltungen anwesend.

42 6 Entwicklungsstrategie Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung

6.2.2 Entwicklungsschwerpunkt nach LEADER+

Entscheidungsgrundlagen für den Entwicklungsschwerpunkt nach LEADER+

Engpassanalyse / Regionalprofil

Analyse des bisherigen Leitbildes

Vernetzung im bisherigen Prozess

Analyse der (bis zur Regionalkonferenz) vorliegenden Projektvorschläge

a) Engpassanalyse / Regionalprofil

Abb. 20: Zusammenfassendes Ergebnis der Engpassanalyse und Interpretation

Für die relevanten Engpässe ist insbesondere der „Erwerb von Fachwissen“ sowie die „Er- schließung neuer Erwerbsfelder und Märkte“ für die weitere Entwicklung von Auerbergland zu berücksichtigen. Die Stärken in dem Bereich „Identität und Kultur“ stellen gleichzeitig konkrete Ansatzpunkte für die Aufwertung der Lebensbedingungen in der Region dar.

43 6 Entwicklungsstrategie Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung b) Analyse des bisherigen Leitbildes

Abb. 21: Abgleich der bisherigen Ziele / Leitbild mit den Schwerpunkten von LEADER+

Die Ziele des Leitbildes von Auer- Ne ue Technologien bergland wurden mit den LEADER+ - Schwerpunkten (Zielen bzw. Lebensqualität Aktionsvorschlägen) abgeglichen

(siehe Anhang...). Es zeigten sich Lokale dabei die stärksten Übereinstimmun- Erzeugnisse gen mit den Schwerpunkten „Le- bensqualität“ und „Inwertsetzung des Inwertsetzung des nat. und natürlichen und kulturellen kult. Potenzials Potenzials“.

c) Vernetzung im bisherigen Prozess

Abb. 22: Verdichtung der Vernetzungsansätze im bisherigen Prozess (Quelle: LARS consult 2001)

44 6 Entwicklungsstrategie Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung

Die Vernetzung der Handlungsfelder - also die Überwindung rein sektoraler Vorgehensweisen und Maßnahmen - ist für LEADER+ eine wesentliche Voraussetzung. Im bisher abgelaufenen Prozess wiesen die Bereiche „Naturbetonter ländlicher Tourismus“, „Freizeit und Erholung“, „Kultur“, „Natur und Landschaft“ sowie „Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung“ die stärksten Querbezüge bzw. Vernetzungsansätze auf. Diese Handlungsfelder fallen in ihrer inhaltlichen Ausrichtung am stärksten unter den Schwerpunkt 4 „Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials“. d) Analyse der Projektvorschläge

Abb. 23: Reihung der Handlungsfelder nach der Verdichtung von Projektvorschlägen (Stand: November 2000)

Die quantitative Analyse der bis zur Regionalkonferenz eingereichten Projektvorschläge er- brachte eine Konzentration von Projektvorschlägen in den Handlungsfeldern „Naherholung und Tourismus“, „Natur und Landschaft“, „Kulturraum Auerbergland“ und „Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft“. Daraus ist ein eindeutiger Trend in Richtung Schwerpunkt 4 „Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials“ ableitbar.

Schwerpunktsetzung

Die dargestellten Entscheidungsgrundlagen bzw. Analyseergebnisse gaben eine Orientierung für die Entwicklungsstrategie vor. In der Zusammenfassung kristallisierte sich der Schwer- punkt 4 „Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potenzials“ heraus. Daneben käme auch der Schwerpunkt 2 „Lebensqualität“ in Frage. Nachdem „Lebensqualität jedoch eine überge- ordnete Zielebene darstellt, ist eine klare Profilierung der Entwicklungsstrategie und eine dar- auf abgestimmte strategische Ausrichtung der Handlungsfelder schwierig. In der bei der Regionalkonferenz vorgenommenen Abstimmung sprachen sich die Anwesen- den mehrheitlich für den Schwerpunkt 4 „Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials“ aus.

45 6 Entwicklungsstrategie Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung

6.3 Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung von Auerbergland

Die Entwicklungsstrategie von Auerbergland ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass es sich unter Einbeziehung der Akteure um einen regionsbezogenen Ansatz handelt, der in Aus- richtung auf die Notwendigkeiten des Raumes in erster Linie handlungs- und projektorien- tiert, statt vorwiegend planungs- und flächenorientiert ist. Die Ausgestaltung der Strategien basiert auf einer gemeinsamen Interessenslage der Gemein- den, da weniger die Regionszugehörigkeit, sondern vielmehr die Interessensbetroffenheit der Akteure und der politischen Entscheidungsträger zur Kooperation an konkreten Projekten motiviert. Die Entwicklungsstrategie baut sich auf zwei Ebenen auf: Ÿ querschnittsorientierte Strategien, Ÿ strategische Ausrichtung der Handlungsfelder.

6.3.1 Querschnittsorientierte Strategien

Von der interkommunalen Allianz zum interkommunalen Netzwerk Als übergeordnete Entwicklungsstrategie steht die Weiterentwicklung der interkommunalen Zusammenarbeit als die zentrale Basis für die LAG Auerbergland im Vordergrund. Die in den letzten Jahren intensivierten Beziehungen zwischen den Gemeinden sollen weiterentwickelt und über sektorale Ansätze hinaus zu einer umfassenderen Kooperation in zusätzlichen Handlungsfeldern ausgebaut werden. Dies spiegelt sich auch in den nachfolgenden Schlüssel- projekten wieder.

Beratung und Qualifizierung In Zusammenhang mit der Projektentwicklung ziehen sich bei allen Handlungsfeldern die Qua- lifizierung und Beratung der Akteure als querschnittsorientierte Grundbausteine des weite- ren Prozesses durch. Diese Herangehensweise ist auch in unmittelbaren Zusammenhang mit der in der Engpassanalyse festgestellten Notwendigkeit des Qualifizierungsbedarfs zu sehen. Die Beratung bezieht sich vor allem auf die Zusammenarbeit mit Experten von außen - hier spielen fachlich-inhaltliche und regionale Bezugspunkte eine wichtige Rolle (siehe 3.1 Organi- sation). Das Spektrum der Informationsweitergabe reicht von Zuständigkeits- und Verfahrens- fragen, über rechtlich-administrative Voraussetzungen bis zu Fragen von Finanzierung und Wirtschaftlichkeit. In Anlehnung an die Arbeitsweisen innerhalb der LAG sind sowohl prozessorientierte als auch punktuelle Beratungstätigkeiten erforderlich. Dabei spielt ein an Praxis- und Umsetzungsorientierung ausgerichteter Know-how-Transfer für die Handlungsfähigkeit und Motivation der Akteure eine wichtige Rolle.

Partnerschaften und Kooperationen Aus den Erfahrungen des bisherigen Prozesses sind Partnerschaften und Kooperationen auch zukünftig ein essentielles Strategiefeld (siehe 7.2.9 Nationale und internationale Kooperatio- nen). Der zukünftige Schwerpunkt liegt dabei in der gemeinsamen Projektumsetzung. Dabei ist der Grad und die Verbindlichkeit der Kooperationen sehr stark zu unterscheiden. Die Art der Zusammenarbeit im Auerbergland bezieht sich auf regionsbezogene Formen wie die interkommunale Kooperation der LAG und auf projektbezogene Netzwerke –überregionale und transnationale. Auf der Ebene der nationalen und europäischen Partnerschaften werden die bisher vor allem auf den Austausch von gegenseitigen Erfahrungen beziehenden Anknüpfungspunkte zu einer gemeinsamen Durchführung von Projekten ausgebaut.

46 6 Entwicklungsstrategie Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung

6.3.2 Strategische Ausrichtung der Handlungsfelder und Schlüsselprojekte

Von dem Schwerpunkt „In-Wertsetzung des natürlichern und kulturellen Potenzials“ aus- gehend wurden einerseits die weiteren nach LEADER+ benannten Schwerpunkte berücksich- tigt und die Handlungsfelder in ihrer strategischen Ausrichtung zugeordnet. Die in diesem Zusammenhang aufgeführten Schlüsselprojekte weisen eine besondere Bedeu- tung für die Situation von Auerbergland auf - setzen also unter Berücksichtigung der sozio- ökonomischen Situation des Gebietes, der Engpassanalyse und des bisherigen Prozesses gezielt an Kernpunkten der weiteren Entwicklung an.

Abb. 24: Schwerpunktsetzung der Entwicklungsstrategie Auerbergland unter Berück- sichtigung der Handlungsfelder (Quelle: LAG Auerbergland, LARS consult 2000)

© LAG Auerbergland, LARS consult

a) Kernbereiche Die Kernbereiche stellen in den nächsten 5 Jahren die Basis für die Entwicklung von Auerberg- land dar. Demzufolge erhalten sie bei der Umsetzung innerhalb dieses Zeitraumes ein beson- deres Gewicht. In Bezug darauf sind sie mit den sich am stärksten auf den Schwerpunkt „In-Wertsetzung des natürlichen und kulturellen Potenzials“ beziehenden Handlungsfeldern gleichzusetzen, gleich- zeitig sind jedoch wichtige Querbezüge zu den LEADER-Schwerpunkten „Lebensqualität“ und „Lokale Erzeugnisse“ vorhanden. Im einzelnen betrifft dies die Handlungsfelder: - Natur und Landschaft - Landwirtschaft / ländliche Entwicklung - Kulturraum Auerbergland - Naherholung und Tourismus Diese Handlungsfelder entsprechen den Schwerpunkten der bisherigen Entwicklung von Auer- bergland. Durch die ihnen auch in Zukunft beigemessene Bedeutung werden die bisherigen Strategien und Aktivitäten nahtlos fortgesetzt.

47 6 Entwicklungsstrategie Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung

Die Schlüsselprojekte dieser Handlungsfelder sind demzufolge vor allem dadurch gekenn- zeichnet, dass sie auf bestehende Aktivitäten aufbauen und diese zukunftsorientiert weiterfüh- ren (s.a. 7.1 Kriterien für Schlüsselprojekte).

Tab. 11: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Kernbereichen

Handlungsfeld und Schlüsselprojekte Strategische Relevanz Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Ÿ Betreuung der Umsetzung eines Ÿ Im Sinne der Entwicklungsstrategie gilt es zunächst Vermarktungs-konzeptes für regionale Produkte die bisherigen Anstrengungen zur Vermarktung (Logistik, Durchführung von Aktionen zur regionaler Produkte im Rahmen einer professionellen Integration der Verbraucher). Betreuung zum Erfolg zu führen. Ÿ Interkommunales Bodenmanagementkonzept Ÿ Um der Landwirtschaft in Bezug auf den unter Berücksichtigung landwirtschaftlicher zunehmenden Druck anderer Nutzungen zukunftsfähige Interessen sowie der Gemeindeentwicklungen Rahmenbedingungen zu ermöglichen, ist es zukünftig (Flächenbedarf, Ausgleichsflächen etc.). notwendig in einem Gesamtkonzept landwirtschaftliche und außerlandwirtschaftliche Flächennutz-ungen strategisch abzustimmen. Natur und Landschaft Ÿ Aufbau eines gemeinsamen Ÿ Die Projekte sind vor allem auf eine interkommunalen Handlungs- und interkommunale Biotopvernetzung auf der Basis Umsetzungskonzeptes auf der Basis bestehender bisheriger (kommunaler) Planungen ausgerichtet. Im Landschaftspläne (u.a. Biotop- und Zuge einer stärkeren Zusammenarbeit der Gemeinden Bachvernetzung, Aufbau einer Organisation zur können Synergien für die Bewältigung der Durchführung von Pflegemaßnahmen). Pflegeanforderungen unter Einbindung der Ÿ Interkommunales Umsetzungskonzept und ŸL dEin i konkreter t h ft ffi Ansatzpunkt i t tist t dabei d die Entwicklung Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung der Fliessgewässer, die sich als Grundstruktur für eine von Bächen, unter Berücksichtigung des Biotop-vernetzung anbieten und bedeutsame Hochwasserschutzes. ökologische Funktionen darstellen. Ÿ Abwasserkonzeption für Weiler, Beratung und Ÿ Die gezielte Verbesserung der Abwasser-situation Unterstützung beim Bau dezentraler biologischer in den Weilern ist ein problem- und gebietsspezifischer Abwasserkläranlagen Beitrag für einen vorausschauenden Ressourcenschutz. Kulturraum Auerbergland Ÿ Vertiefung und Umsetzung des Konzeptes für Ÿ Auf der Grundlage der bisherigen Aktivitäten stellen die Verknüpfung der Dorfmuseen im Auerbergland die Dorfmuseen wichtige Bezugspunkte für die In- (u.a. Unterstützung bei der didaktischen Wertsetzung des kulturellen Potenzials im Auerbergland Aufbereitung der Museeninhalte, Erstellung eines dar. Dabei können die neuen Gemeinden in besonderer Museenführers etc.) sowie Aufbau und Weise eingebunden werden. Unterstützung von Museen in den Gemeinden Ÿ Unterstützung von Aktionen zur Pflege des Ÿ Die Kultur im Auerbergland ist ganz wesentlich von bäuerlichen Kulturlebens (z.B. Bauerngärten, einer bäuerlichen Struktur geprägt. Für eine Entwicklung Kulinarisches) des Kulturprofils auf Grundlage der regionalspezifischen Potenziale sind entsprechende Aktivitäten deshalb von großer Bedeutung. Naherholung und Tourismus Ÿ Unterstützung und Ausbau der bestehenden Ÿ In Zusammenhang mit dem Museums-verbund stellt sowie Schaffung von neuen Erlebniswegen (mit der Ausbau und die Schaffung von neuen Erlebniswegen Bezug zu den Themendörfern Auerbergland) ein weiteres zentrales Element einer räumlich vernetzten sowie Erstellung eines Konzeptes zum Aufbau, zur Entwicklung von Auerbergland dar. Vermarktung und zur didaktischen Aufbereitung der Erlebniswege (auf Grundlage der bisherigen Aktivitäten) Ÿ Touristische Qualifizierungsoffensive Ÿ Gegenüber anderen Handlungsfeldern spielt die Auerbergland (Privatvermieter, Gastronomie etc.) Qualifizierung von Akteuren im touristischen Bereich für eine zukünftige und wettbewerbsfähige Profilierung des Angebots eine besondere Rolle.

48 6 Entwicklungsstrategie Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung

b) Entwicklungsbereiche Die Entwicklungsbereiche beziehen sich auf Handlungsfelder, mit denen in den nächsten 5 Jahren gezielt neue querschnittsorientierte Impulse erreicht werden sollen. Die Erprobung neu- er Techniken und Verfahren sowie der Innovationszugewinn für die Region steht hierbei im Vordergrund, aus diesem Grund bestehen starke Überschneidungen mit dem LEADER-Schwer- punkt „Neue Technologien“. Dies betrifft insbesondere die Handlungsfelder: - Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung - Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft Durch eine Verbesserung der finanziellen und personellen Ressourcen können diese Bereiche von Seiten der LAG Auerbergland in den nächsten Jahren intensiver bearbeitet werden. Dies spiegelt sich auch in der Charakterisierung der Schlüsselprojekte wieder – diese sollen gezielte Impulse für eine Intensivierung dieser Handlungsfelder setzen.

Tab. 12: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Entwicklungsbereichen

Handlungsfeld und Schlüsselprojekte Strategische Relevanz Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung Ÿ Aufbau eines interkommunalen Boden- Ÿ Die Verbesserung der Rahmenbedingungen durch managementsystems für Gewerbegrund im die interkommunale Zusammenarbeit ist im Sinne der Auerbergland (unter Berücksichtigung Entwicklungsstrategie eine zentrale Herausforderung, landwirtschaftlicher Interessen) um heimischen Betrieben Zukunftsperspektiven zu ermög-lichen. Hier ist eine ausreichende und strukturgerechte Bereitstellung von Gewerbe-grund im Rahmen eines interkommunalen Bodenmanagementsystems ein zukunfts-orientierter Lösungsweg. Ÿ Durchführung von Schulungen von Frauen Ÿ Durch die gezielte Qualifizierung von Frauen aus mittelständischen Betrieben (Handwerk, mittelständischer (Klein-) Betriebe kann ein problem- Gewerbe und Dienstleistung) und strukturangepasstes Angebot geschaffen werden. sowie weitere Qualifizierungsmaßnahmen Ÿ Darüber hinaus ist Qualifizierung ein entscheidender Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes, der Bedarf an qualifizierten Arbeitnehmern aus der Region kann heute schon kaum mehr gedeckt werden. Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft Ÿ Aufbau eines Beratungsservices für Ÿ Um die bestehenden Bemühungen und Strukturen Gemeinden und Bürger erfolgversprechend weiter zu entwickeln sind Beratung sowie Erstellung eines Energieleitfadens für und Information der Kommunen, Handwerker und Neubaugebiete Bürger wichtige Elemente. Die Bauleitplanung von Neubau-gebieten und die Einbeziehung der Schulen sind konkrete Ansatzpunkte zur Umsetzung. und „50-50-Projekt“ für Schulen, Bewusstseins- Ÿ Das Profil dieses Handlungsfeld ist sehr stark an bildung und attraktive Anreize zur Energie- die Landwirtschaft und die Schaffung von neuen einsparung an Schulen Einkommensquellen gekoppelt. Von daher stellen nachwachsende Rohstoffe und im speziellen auch die Vermarktung von Schwachholz Umsetzungsmöglichkeiten dar, um Landwirten im Auerbergland notwendige Perspektiven geben zu können. Ÿ Konzeption zur landwirtschaftlichen Erzeugung nachwachsender Rohstoffe (unter dem Aspekt der Wertsteigerung von Flächen) sowie Aufbau einer Vermarktungsgemeinschaft für Schwachholz und Holzpellets

49 6 Entwicklungsstrategie Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung c) Zukunftsbereiche Die Zukunftsbereiche sind für die längerfristige Entwicklung von zentraler Bedeutung. In Bezug darauf steht in diesen Handlungsfeldern innerhalb dieses Programmzeitraums die Aufbau- und Konzeptarbeit neben ersten Umsetzungsmaßnahmen im Vordergrund. Dies gilt vor allem für die Handlungsfelder - Neue Medien (Überschneidungen mit LEADER-Schwerpunkt „Neue Technologien“) - Sozial- und Bürgerkultur (Querbezüge zu LEADER-Schwerpunkt „Lebensqualität“) Die Bürger- und Sozialkultur spielt hierbei eine besondere Rolle. Einerseits in Zusammenhang mit dem eigentlichen Entwicklungsprozess und der Weiterführung der Bürgeraktivierung, ande- rerseits in einer sozio-kulturellen Ausrichtung mit verstärkten Angeboten für bestimmte Ziel- gruppen wie Frauen und Jugendliche. Die Neuen Medien sind neben dem Ziel ausreichender Zugangs- und Nutzungsmöglichkeiten für die Bevölkerung vor allem in ihrer querschnittsorientierten Ausrichtung für die Verbesserung der Kommunikation der LAG nach innen und außen von großer Bedeutung. Die Schlüsselprojekte konzentrieren sich infolgedessen auf den Aufbau von zukunftsfähigen Strukturen.

Tab. 13: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Zukunftsbereichen

Handlungsfeld und Schlüsselprojekte Strategische Relevanz Neue Technologien und Medien Ÿ Einrichtung von IT-Redaktionen Ÿ Für den gezielten Einsatz der neuen Medien ist der Aufbau von Strukturen wie der konkreten Einrichtung von IT-Redaktionen absolut notwendig. Ÿ Kommunale News-Seiten gekoppelt an Ÿ Die Verbesserung der Information und Auerbergland-Seiten für Einheimische und Kommunikation über die neuen Medien ist zukünftig eine Touristen zur Information und Kommunikation im maßgebliche Grundlage für eine gesellschaftliche Gebiet und der Einbindung in das europäische Teilhabe der Bürger. Darüber hinaus können LEADER-Netzwerk Entfernungen überbrückt und der Kontakt zu den europäischen Partnern intensiviert werden. Sozial- und Bürgerkultur Ÿ Aufbau einer interkommunalen Freiwilligen- Ÿ Nachdem dieses Handlungsfeld strategisch vor agentur (Aufbau einer Datenbank, Einbindung in allem auf die Stärkung des Ehrenamtes ausgerichtet ist, Internet-site) erscheint der Aufbau einer Freiwilligenagentur als ein zielgerichteter Ansatz, vor allem auch um eine stärkere Vernetzung zu erreichen. Ÿ Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Ÿ Um Jugendlichen ein attraktives Lebens-umfeld im Konzeptes für die Raum-Bedürfnisse (Freiräume, Gebiet langfristig zu ermöglichen, ist die Erhaltung und Treffpunkte etc.) von Jugendlichen im Schaffung von bedürfnisgerechten Räumen ein Auerbergland und Umsetzung (im Sinne des wichtiges Aufgabenfeld. KJHG) sowie Aktivitäten zur stärkeren Einbindung von Jugendlichen in das Gemeindeleben

50 6 Entwicklungsstrategie Pilotcharakter / Übertragbarkeit

6.4 Abgeleiteter Pilotcharakter der Entwicklungsstrategie Auerbergland

Die Darstellung des pilotartigen Charakters der Entwicklungsstrategie von Auerbergland erfolgt vor allem über die Weiterentwicklung von bestehenden Strukturen, Handlungsfeldern und Akti- vitäten. In diesem Zusammenhang geben das unverwechselbare Profil sowie die damit verbun- denen spezifischen Besonderheiten und Qualitäten der Entwicklungsstrategie von Auerberg- land Aufschluss darüber, inwieweit es sich um neuartige oder innovative Ansätze handelt. In Bezug darauf sind hier aus Sicht der LAG zusammenfassend einige zentrale Anliegen von Auerbergland benannt:

Interkommunale Zusammenarbeit mit Nachhaltigkeitscharakter Auerbergland hat sich als eines der ersten Praxisprojekte in Bayern, ausgehend von den Ver- fahren der Ländlichen Entwicklung bzw. Dorferneuerung Anfang der 90er Jahre, zu einer inter- kommunalen Zusammenarbeit der Gemeinden entwickelt. Wie im vorausgegangenen Kapitel dargestellt, bezog sich die Zusammenarbeit der Gemein- den zunächst auf punktuelle bzw. sektorale Aktivitäten. Die in den letzten Jahren zunehmend verbindlichere und intensivierte Zusammenarbeit soll im Rahmen dieses REK zukünftig auf weitere gesellschaftliche Handlungsfelder ausgebaut werden. LEADER+ bedeutet somit die Chance, die Zusammenarbeit qualitativ zu einem stärkeren Kraftschluss im Sinne der Nachhal- tigkeit weiterzuentwickeln. Die Bündelung der Kräfte in den Kommunen ist eine bedeutende Herausforderung, um sich in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen Handlungsfähigkeit für die Zukunft zu sichern. Diese gewachsene Erkenntnis im Auerbergland ist keineswegs selbstverständlich - vielfach überwiegt in vielen Regionen immer noch Kirchturm- und Konkurrenzdenken.

Transnationale Zusammenarbeit - „europäisch denken und handeln“ Die bisherigen Kooperationen gaben die Möglichkeit zum Austausch von Prozesserfahrungen und zum Kennerlernen der Menschen und jeweiligen Situation - die neben den Kontakt- möglichkeiten das Problembewussteins für die Partnerregionen geschärft haben. Darauf aufbauend gilt es die Kontakte in eine konkrete Durchführung von gemeinsamen Pro- jekten und Aktionen weiterzuentwickeln. Hier spielt insbesondere der Aufbau gemeinsamer Vorgehensweisen und Strategien eines grenzüberschreitenden Tourismusmarketings und ei- nes gezielten Erfahrungsaustausches zum Thema „Landtourismus“ eine große Bedeutung. Daneben gibt es auch Überlegungen zum gegenseitigen Austausch von regionalen Qualitäts- produkten und gemeinsamen kulturellen Aktivitäten. Die über die letzten Jahre gewachsene transnationale Zusammenarbeit mit Regionen in Tirol und Norditalien ermöglicht der LAG nun den Gedanken eines „Europas der kooperierenden Regionen“ in die Praxis einer gemeinsamen Projektarbeit umzusetzen. Damit ist ein eindeuti- ger Anspruch für eine qualitative Weiterentwicklung im Rahmen dieses REK´s formuliert und eine pilotartige Vorgehensweise gegeben.

Starker Bezug auf die regionalen Eigenkräfte und kulturelle Identität Das Profil von Auerbergland war von Beginn an darauf ausgerichtet, die in der Region vorhan- denen Eigenkräfte zu nutzen und teilweise auch wiederzubeleben. Diese Initiativen dienten der Verbesserung der Situation in den gewachsenen Strukturen wie der Landwirtschaft, der Kultur, Natur und Landschaft sowie dem das Gebiet prägenden Landtourismus. Dies spiegelt sich auch in dem gewählten Schwerpunkt einer „In-Wertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials“ und den in den Entwicklungsstrategien aufgezeigten Handlungsansätzen wieder. LEADER+ bedeutet für Auerbergland die Chance einer gezielten Ergänzung durch neue, die- sem Ansatz entsprechende, Handlungsfelder wie nachhaltige ländliche Energiewirtschaft und vor allem der Sozial- und Bürgerkultur. Gerade in Anknüpfung an die Sozial- und Bürgerkultur ist es möglich, die sozialen Strukturen als Basis jeder Entwicklung zu stärken.

51 6 Entwicklungsstrategie Pilotcharakter / Übertragbarkeit

Gleichzeitig führen die Aktivitäten zur Vermittlung eines positiven Images und zur Stärkung der Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Lebensraum. Dies stellt wiederum eine wesentliche Voraussetzung für eine Motivation von Akteuren sowie eine zielgerichtete Aktivierung von Eigen- kräften dar.

Ländliche Entwicklung im Sinne von Zukunftsvorbereitung Die mit der Entstehungsgeschichte von Auerbergland starke Verbundenheit mit den Zielen der Dorferneuerung drückt sich vor allem an der hohen Bedeutung von Bewusstseinsbildung der Akteure und der Bevölkerung aus. Dahingehend kann ländliche Entwicklung im wesentlichen als Zukunftsvorbereitung verstan- den werden, die neben einer Projektorientierung einen generellen Bildungs- und Befähigungs- auftrag erfordert. Und zwar in der Weise, dass Bewusstseinsbildung und Qualifizierung als kreative Ressource zur eigenständigen Problemlösung genutzt werden können (vgl. RAAB, 2000, S.5). Mit der Weiterentwicklung im Rahmen dieses REK´s wurden mit den neuen Handlungsfeldern die Bandbreite der Beteiligungsmöglichkeiten erweitert und die Voraussetzung für eine Integra- tion neuer gesellschaftlicher Gruppen in den Gesamtprozess geschaffen. Das ist im Sinne einer dynamischen Weiterführung und Zukunftsvorbereitung von Auerbergland ein der neuen Bürgerkultur (siehe u.a. GLÜCK/MAGEL 2000) entsprechendes pilothaftes Vorgehen.

6.5 Übertragbarkeit der Entwicklungsstrategie von Auerbergland

Zunächst ist die Übertragung von Strategien sehr stark von der spezifischen Situation in den jeweiligen Regionen abhängig. Deshalb scheint an dieser Stelle weniger die Frage der Über- tragbarkeit der Gesamtstrategie relevant, sondern vielmehr inwieweit bestimmte Teilaspekte auch in andere Regionen erfolgreich übertragen werden können. Von diesem Grundverständnis ausgehend ist die strategische Ausrichtung der Handlungsfelder als ein integriertes, in den einzelnen Inhalten aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket nicht direkt übertragbar. Beispielhaft ist jedoch die methodische Vorgehensweise und insbesondere die konsequente Ableitung der Handlungsfelder von den Handlungserfordernissen und spezifi- schen Potentialen. Übertragungsmöglichkeiten sind durch die querschnittsorientierten Strategien von Auerberg- land gegeben: a) In Bezug auf Partnerschaften und Kooperationen gilt es vor allem, öffentliche und private Kräfte stärker zum Nutzen für die Gesamtregion zu bündeln. Der private Sektor, also Be- triebe, Unternehmen und Interessensgruppen brauchen die institutionelle Kontiunität des öffentlichen Sektors und seine soziale wie auch infrastrukturelle Vorsorge. Der öffentliche Sektor wiederum ist auf die größere Flexibilität, das Engagement und das Know-how der lokalen und regionalen Akteure des privaten Sektors angewiesen. Je nach Einzelfall gibt es dazu vielfältige Modelle, wie diese Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Diese Netzwer- ke reichen am Beispiel Auerbergland von losen Vereinbarungen und projektbezogenen In- itiativen bis hin zu verbindlichen Kooperationsformen (Verein Auerbergland-Spezialitäten). b) Der Bereich Beratung und Qualifizierung wird vor allem für ländliche Regionen zu einer zentralen Zukunftsaufgabe. Dies betrifft einerseits die Vermittlung von Know-how für die regionalen Akteure des Prozesses, als auch die Weitergabe von Fachwissen zur Stärkung des regionalen Wirtschafts- und Arbeitsmarktes. Neben der Koordination und Vermittlung der bestehenden Angebote gilt es, ausgehend von der Gesamtstrategie zusätzlich gezielt neue Qualifizierungsmaßnahmen zu schaffen. Hier ist die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern ein wichtiger Ansatzpunkt, der mittelfristig in Form eines Qualifizierungsverbundes auf unterschiedlichen Ebenen (u.a. freie Bildungsträger, VHS, Schulen, Unternehmen aus

52 6 Entwicklungsstrategie Pilotcharakter / Übertragbarkeit

Handwerk und Mittelstand) auf die regionale Nachfrage ausgerichtet werden könnte. Dabei spielen insbesondere gleichstellungspolitische Zielsetzungen und die Verbesserung des Angebotes für Frauen eine wichtige Rolle (siehe Schlüsselprojekt: Qualifizierung von Frau- en aus mittelständischen Betrieben). c) Die querschnittsorientierte Strategie einer interkommunalen Zusammenarbeit ist sicher nicht pauschal auf andere Regionen übertragbar. Jedoch lassen sich auch von diesem Punkt ausgehend einige wichtige Kriterien als Erfahrung für andere Regionen weitergeben. Dazu gehören als Grundvoraussetzung emotionale Bezüge und eine kulturelle Zusammen- gehörigkeit der Menschen (vgl. WALK in LEADER-FORUM 3/2000). Hier kommt es darauf an, die verschiedenen Partner in der LAG, seien es Kommunen oder unterschiedliche Gesellschafts- gruppen, möglichst gleichberechtigt und zufriedenstellend zu beteiligen, um ein stetiges Zusammenwachsen und eine dauerhafte Identifikation zu erreichen. d) In Bezug darauf ist die konsequente Einbindung der Bürger von der Idee bis zur Umset- zung ebenfalls ein beispielgebender Weg. Für den nachhaltigen Erfolg der Bürgerbeteiligung ist jedoch eine Art „Ehrenkodex“ zwischen den bürgerschaftlichen Akteuren und den Gemeindevertretern eine elementare Voraussetzung. Die Akteure der Fachgruppen im Au- erbergland haben es sich zum Ziel gemacht, den Gemeinden auf anspruchsvollen Niveau zuzuarbeiten, und die Gemeinden sind bereit und bestrebt, die Umsetzung der von den Bürgern entwickelten Projekte finanziell zu unterstützen und damit zur tatsächlichen Um- setzung zu verhelfen (vgl. WALK in LEADER-FORUM 3/2000).

Die im Rahmen von LEADER+ geforderte Bereitschaft Wissen und Erfahrungen an andere Regionen und LAG´s etc. weiterzugeben wurde und wird von Auerbergland durch eine Vielzahl von Exkursionen, Referaten und Beiträgen beherzigt. Diese Tradition wird in den nächsten Jah- ren fortgesetzt und mit Hilfe der Neuen Medien insbesondere im Hinblick auf die Weitergabe von Informationen im Rahmen der LEADER-Netzwerkes intensiviert (siehe 7.2.7 Handlungs- feld: Neue Medien und Technologien).

53 7 Handlungsfelder und Projekte Vorgehensweise / Methodik

7 Handlungsfelder, Maßnahmen und Projekte

7.1 Vorgehensweise und Methodik

Ziel der Projektentwicklung der LAG war es eine breite und vielfältige Basis an Projekten zu erarbeiten, um Handlungsmöglichkeiten nicht von vornherein zu stark einzuschränken bzw. die zukünftige Umsetzung in Abhängigkeit der weiteren Entwicklungen flexibel gestalten zu kön- nen. Diese offene Herangehensweise spiegelt auch die entsprechenden Erfahrungen im bishe- rigen Prozess wieder. Aus diesem Grund war es ein großes Anliegen sowohl konkrete Projekt- vorhaben, als auch Projektideen im Sinne eines vielfältigen „Projekte-Pools“ aufzuführen. Da- von ausgehend erfolgte die Einordnung der Projekte auf drei Ebenen:

eine inhaltliche Zuordnung auf der Ebene der Handlungsfelder,

eine zeitlich-strategische Zuordnung auf der Ebene der Einzelprojekte,

die Ableitung von relevanten Schlüsselprojekten zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie a) Inhaltliche Zuordnung auf der Ebene der Handlungsfelder Von dem bisherigen Prozess (u.a. Fachgruppen, Leitbild/Ziele), den aus der Analyse der sozio- ökonomischen Daten und der Engpassanalyse abgeleiteten Ergebnissen sowie den bis zum Herbst 2000 vorliegenden Projektvorschlägen wurden die Handlungsfelder struktur- und pro- blemgerecht festgelegt. Sie stellen den inhaltlichen Rahmen der zukünftigen Entwicklung von Auerbergland dar. Darauf aufbauend wurden die Einzelprojekte den entsprechenden Handlungs- feldern zugewiesen und in überschaubare Maßnahmenblöcke gebündelt. Dabei wurden im Sinne eines integrierten Ansatzes von vornherein die räumlichen Verflechtungen und inhaltlichen Ver- netzungen zu anderen Handlungsfeldern berücksichtigt. b) Zeitlich-strategische Zuordnung auf der Ebene der Einzelprojekte

Für die strategische Einordnung der Projekte wurden für eine zeitlich abgestimmte Vorgehens- weise folgende Faktoren herangezogen: kurzfristig umzusetzende Projekte (ab 2001, 2002) Ÿ Kurzfristige Relevanz aufgrund besonderer Notwendigkeiten innerhalb der LAG oder des Gebietes. Ÿ Schneller Beginn einer Umsetzung ohne längere Vorbereitungszeiten aufgrund geklärter Zielvorstellungen sowie eines überschaubaren Finanz- und Zeitrahmens möglich. Ÿ Die Leistbarkeit der Projektdurchführung ist unter Berücksichtigung der zur Verfügung ste- henden personellen Ressourcen (Koordination, Fachgruppen etc.) gegeben. Ÿ Relativ schnelle Umsetzungserfolge zur weiteren Motivation der Akteure absehbar. mittelfristig umzusetzende Projekte (ab 2003, 2004) Ÿ Aufgrund von inhaltlichen Erfordernissen sollen die Projekte innerhalb der Förderzeitraums in einem mittelfristigen Zeitraum zur Umsetzung gebracht werden. Ÿ Für eine Umsetzung ist noch eine gewisse Vorbereitungs- und Abstimmungszeit mit der Klärung von Zielvorstellungen und einer darauf abgestimmten Projektplanung erforderlich. Ÿ Die Leistbarkeit der Projektdurchführung ist unter Berücksichtigung der zur Verfügung ste- henden personellen Ressourcen in einem mittelfristigen Zeitraum gegeben. Ÿ Umsetzungserfolge sind unter den gegebenen Rahmenbedingungen in einem mittelfristi- gen Zeitraum absehbar.

54 7 Handlungsfelder und Projekte Vorgehensweise / Methodik

langfristig umzusetzende Projekte (ab 2005) Ÿ Die inhaltlichen Notwendigkeiten und Erfordernisse dieser Projekte werden vorausschau- end in einem längerfristigen Zeitraum zunehmen. Ÿ Die Zielvorstellungen sind noch vage und müssen abhängig von der Entwicklung in den nächsten Jahren geklärt werden. Ÿ Die Leistbarkeit der Projektdurchführung ist unter Berücksichtigung der zur Verfügung ste- henden personellen Ressourcen in einem langfristigen Zeitraum denkbar. c) Schlüsselprojekte

Sind Projekte, die in besonderer Weise die Entwicklungsstrategie der LAG bzw. die strategi- sche Ausrichtung der Handlungsfelder verdeutlichen. Für die Auswahl der Schlüsselprojekte waren folgende Kriterien von Bedeutung:

Ÿ fachlich-inhaltliche Vernetzung (mehrere Handlungsfelder berührend),

Ÿ räumliche Vernetzung (interkommunal, möglichst viele Gemeinden beteiligt)

Ÿ zukunftsweisend und innovativ (neue Strategien und Verfahren für die LAG und das Gebiet)

Ÿ nachhaltiger Nutzen – keine kurzfristigen Effekte

Ÿ Akzeptanz fördernde Wirkung (nach innen und außen)

Ÿ bezugnehmend auf die Ergebnisse der Situations- und Engpassanalyse.

Abb. 25:Überblick der Handlungsfelder von Auerbergland (Quelle LAG Auerbergland, LARS consult 2001)

Bisherige Handlungsfelder Neue Handlungsfelder

55 7 Handlungsfelder und Projekte Gesamtdarstellung

7.2 Gesamtdarstellung von Handlungsfeldern, Maßnahmen und Projekten

In nachfolgenden Projektblättern sind die zukünftigen Handlungsfelder der lokalen Aktions- gruppe Auerbergland aufgeführt. Sie beschreiben den Hintergrund der notwendigen Aktionen sowie die Entwicklungsziele welche erreicht werden sollen.

Farbliche Kennzeichnung der einzelnen Handlungsfelder ermöglicht die Einordnung in die beiden Hauptziele von LEADER+ in Bayern,

Maßnahme I Maßnahme II

„Entwicklungsstrategien“ „Zusammenarbeit“

In den Beschreibungen sind die wichtigsten Schlüsselprojekte zur Umsetzung der Entwick- lungsstrategie, die zeitliche Zuordnung der Einzelprojekte, die Fachlich-inhaltliche Vernetzung sowie objektiv nachprüfbare Indikatoren aufgelistet. Die Darstellung stellt einen Auszug der Projektübersicht zum Finanzierungsplan dar.

Tabelle der Gesamtdarstellung ansehen über Startseite, 7.2

56 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Methodik / Vorgehensweise

8 Wirkungsabschätzung und Monitoring

8.1 Methodik und Vorgehensweise

Grundsätzlich lassen sich drei Betrachtungsebenen unterscheiden, die auch bei der Bewer- tung von EU-Programmen und -projekten maßgeblich sind:

- Effizienz: Inwieweit konnten die Ressourcen (Input) in Output oder Ergebnisse umgesetzt werden? - Wirksamkeit: Inwieweit hat das Programm (Projekt) zur Erreichung der spezifischen und allgemeinen Ziele beigetragen? - Nutzen: Hatte das Programm (Projekt) eine Wirkung im Hinblick auf die Bedürfnisse der betreffenden Ziel- oder Bevölkerungsgruppe? - Nachhaltigkeit: Welche dauerhaften Auswirkungen können über das Ende des Programms hinaus erwartet werden?

(vgl. EU-KOM. DG XVI 1999, S. 10 f)

Abb. 26: Zielsystem für Evaluierung und Wirkungsabschätzung (Quelle: RAAB 2000, S. 85)

80 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Methodik / Vorgehensweise

Laut den Empfehlungen der EU-Kommission zielt die Bewertung von Projektprozessen auf die Evaluierung der Strategie, von Instrumenten, Massnahmen und Aktivitäten, um die Kohärenz zwischen Zielen, Aktionen und Ergebnissen nachvollziehen zu können (vgl. EU-KOMMISSION 1995, S. 25). Bei Regionalentwicklungsprozessen, wie im Auerbergland, handelt es sich um einen kontinu- ierlichen Prozess, der mit einer Vielzahl von internen und externen Einflussfaktoren verbunden ist. Es kann dahingehend kein Anspruch auf eine vollständige Erfassung aller Wirkungs- zusammenhänge erhoben werden.

Innerhalb des Entwicklungsprozesses bzw. Projektverlaufs lassen sich zwei wesentliche Ebe- nen unterscheiden: - Das durchlaufende Projekt- und Prozessmanagement (Koordination) - und die Auswirkungen und Ergebnisse von konkreten Aktivitäten/Massnahmen (vgl. RAAB 2000, S. 84). Obwohl beide Ebenen sehr eng miteinander verbunden sind, besteht zwischen der Bewertung des Projektmanagements und massnahmenbezogener Umsetzungsergebnisse ein Unterschied. Deshalb erscheint es sinnvoll die Evaluierung in zwei Schritte zu unterteilen.

a) Wirkungsabschätzung und -kontrolle der Aktivitäten und Massnahmen Im Sinne der zentralen Frage nach der Nachhaltigkeit des Projektes ist die Abschätzung der Wirkungen im vorhinein (ex-ante) und die Bewertung der Umsetzungsergebnisse (ex-post) von zentraler Bedeutung. Die Reichweite der Evaluierung muss zum einen auf die Ermittlung der Wirkungen der Massnahmen und andererseits auf deren Beitrag zur Zielerreichung aufgebaut sein (vgl. RAAB 2000, S. 84). Grundlage für die Analyse der Massnahmen und Aktivitäten bilden dabei die beabsichtigte Wirkungsbreite und deren tatsächliche Relevanz im Rahmen der vorgegebenen Strategie unter Berücksichtigung des jeweiligen Entwicklungsstadiums (vgl. RAAB 2000, S. 84). Dabei bezieht sich die Relevanz vor allem auf den konkreten Nutzen - für die jeweilige Ziel- und Bevölkerungsgruppe (sozial, ökonomisch) - sowie für den Umweltschutz (ökologisch).

b) Effizienzkontrolle des Projektmanagements „Bei der Evaluierung der ersten Ebene im Hinblick auf die Organisation, verwendete Instrumen- te und die Strategie kommt es vor allem darauf an, Faktoren nachzugehen, welche für ein erfolgreiches Vorgehen entscheidend sind oder wodurch sich konkrete Schwächen ergeben können“ (RAAB 2000, S. 86). Deshalb bietet sich auf dieser Ebene eine Effizienzkontrolle unter Berücksichtigung einer Vollzugs- und Zielerreichungskontrolle für folgende Analysebereiche an - Organisation: Effektivität der Projektstruktur und des Projektmanagements (Koordination) - Instrumente: Effektivität der eingesetzten Förderprogramme zur Umsetzung unter Berück- sichtigung der rechtlichen Voraussetzungen, - Strategie: Vorgehensweise bei der Projektentwicklung und -umsetzung. In diesem Zusam- menhang geht es auch um die Analyse der Aktivitäten des Projektmanagements, die zur Bewusstseinsbildung (Identität) durch Information und Öffentlichkeitsarbeit beigetragen haben. Außerdem ist die Herangehensweise bei der Umsetzung, der aktiven Beratung, Begleitung und Betreuung der Aktivitäten sowie deren Rückkopplung (Controlling) in den Prozess zu betrachten. (vgl. RAAB 2000, S. 86)

Schließlich geht es auch um die Analyse der Kohärenz zu den verwendeten Programmen bzw. deren Zielsetzungen in Form einer Zielerreichungskontrolle:

81 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Methodik / Vorgehensweise

Bei der Evaluierung fließen insgesamt die für LEADER kennzeichnenden Hauptmerkmale als Zielbereiche in die Bewertung der jeweiligen Analysebereiche ein (siehe Abb... Zielsystem):

- Der integrierte Ansatz: Für eine nachhaltige Entwicklung ist es entscheidend, sich von sektoralen Denkweisen zu verabschieden. Vielmehr handelt es sich bei einem Regionalenwicklungsprozess um eine ausgeprägte Querschnittsaufgabe innerhalb mehrdi- mensionaler Zielbezüge.

- Die Partizipation gesellschaftlicher Gruppen: Diese erfordert interaktive Management- strategien zur Beteiligung von Bürgern an Entscheidungsprozessen. Das betrifft den Ein- satz dynamischer Planungsinstrumente wie Beratung, Moderation, Kooperation und Ver- netzung mit dem Ziel, dass sich daraus innovative Ansätze entwickeln.

- Die Aktivierung der regionalen Eigenkräfte (endogenes Potential): Besonders in länd- lichen Regionen erfordert das Fehlen größerer ökonomischer Entwicklungspotentiale eine Aktivierung der eigenen sozialen und kulturellen Stärken. Sie sind der Ausgangspunkt für regionale Aktivitäten wie die Erschließung neuer Erwerbsfelder und Verbesserung der re- gionalen Wertschöpfung.

- Das Prinzip der Nachhaltigkeit: Darin spiegelt sich die Erkenntnis wieder, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales sowie die sozio-kulturelle Identität eine Einheit bilden. Eine Ent- wicklung ist demzufolge dann nachhaltig, wenn sie die Verbesserung der ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen (Nutzen für die Bevölkerung, „Lebensqualität“) mit der langfristigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlage in Einklang bringt. (vgl. RAAB, 2000, S. 86)

Durchführungsschritte einer Evaluierung von Auerbergland im Rahmen von LEADER+

Ex-ante 2001

• Wirkungsabschätzung der Strategie und ausgewählter Schlüsselprojekte im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzeptes (siehe nachfolgendes Kap. 8.2).

Zwischenevaluierung ca. 2003

• mit dem Schwerpunkt Wirkungskontrolle der Aktivitäten und Maßnahmen sowie einer gro- ben Effizienzkontrolle des Projektmanagements (u.a. durch Engpassanalyse). à Abgleich mit Entwicklungsstrategie bzw. der im REK vorgenommenen Wirkungsab schätzung – evtl. Gegensteuern in bestimmten Handlungsfeldern.

Ex-post 2006

• Wirkungskontrolle der Aktivitäten und Maßnahmen sowie eine differenzierte Effizienzkontrolle des Projektmanagements zum Ende des Programmzeitraums (u.a. durch Engpassanalyse). à Abgleich mit Entwicklungsstrategie sowie den aus der Zwischenevaluierung gewonnen Erkenntnissen und Änderungen – inhaltliche und strukturelle Konsequenzen für die Zukunft für Auerbergland, Hinweise für die Weiterentwicklung von Programmen.

82 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Nachhaltigkeit und Umweltschutz

8.2 Wirkungsabschätzung für Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Eine Abschätzung der aus der Entwicklungsstrategie von Auerbergland zu erwartenden Effek- te für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist zum jetzigen Zeitpunkt, im Hinblick auf die Vielzahl von internen und externen Einflussfaktoren, die innerhalb des Prozesses eine Rolle spielen, ausschliesslich in qualitativer Form möglich. Man kann davon ausgehen, daß in den späteren Projektbearbeitungen näher darauf eingegangen werden kann. Davon ausgehend wird die Wirkungsabschätzung hier in zwei Schritten dargestellt: - beispielhafte Wirkungen ausgewählter Schlüsselprojekte, - zusammenfassende Wirkungen der Entwicklungsstrategie. a) Beispielhafte Wirkungen ausgewählter Schlüsselprojekte

Handlungsfeld: Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Umsetzung eines Vermarktungskonzeptes für regionale Produkte Ökologische Effekte und Effekte für den Umweltschutz Ökonomische und sozial-kulturelle Effekte

• Der in den Produktionsrichtlinien von • Über die regionale Vermarktung können die Auerbergland-Spezialitäten festgelegte Verzicht bereits bestehenden Kooperationsstrukturen in chemischer Flächenspritzmittel auf Grünland und dem Beziehungsgeflecht zwischen Landwirten, die starke Betonung des Grünfutters ist mit einer verarbeitenden Gewerbe sowie Gastronomie und umweltschonenden Produktionsweise verbunden. lokaler Einzelhandel ausgebaut werden. • Die regionale Vermarktung ist mit einer • Entwicklung zu einer für die landwirtschaft- Verringerung der Transportwege für überregionale lichen Betriebe interessanten Einkommensquelle, Produkte verbunden. Dies gilt auch für den in den die je nach Wertschöpfung zu einer Produktionsrichtlinien stark eingeschränkten weltmarktunabhängigen Existenzerhaltung der Futtermittelzukauf. Betriebe im Auerbergland beitragen kann. • Ein vielfältiges Angebot an umweltver- • Durch die regionale Vermarktung können träglichen Qualitätsprodukten sowohl für die zusätzliche Ansatzpunkte für eine regionale heimische Bevölkerung als auch für Gäste Identitätsbildung enstehen. erleichtert deren ökologisches Konsum-verhalten.

• Qualifizierung der beteiligten Akteure.

Handlungsfeld: Natur und Landschaft Interkommunales Handlungs- und Umsetzungskonzept Ökologische Effekte und Effekte für den Umweltschutz Ökonomische und sozial-kulturelle Effekte

• Erst mit dem über Verwaltungsgrenzen • Durch eine Zusammenarbeit der Gemeinden hinausgehenden Ansatz wird eine räumlich wird in Kooperation mit der Landwirtschaft eine vernetzte Entwicklung ermöglicht. Dies betrifft höhere Effizienz in der Pflege, ermöglicht und sowohl biotische und abiotische Faktoren als kann der Arbeits- und Kostenaufwand gesenkt auch das Landschaftsbild. werden • Verbesserung der biotischen Situation im • Fachliche Qualifizierung, der an der Gebiet unter besonderer Berücksichtigung von Landschaftspflege beteiligten Personen.· Biotop-Vernetzungen. Dies gilt insbesondere für Gewässer, Feuchtwiesen und Auestrukturen. • Bewusstseinsbildung von Bürgern, die selbst aktiv mitarbeiten.

83 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Handlungsfeld: Naherholung und Tourismus Ausbau von Erlebnis-Wanderwegen im Auerbergland Ökologische Effekte und Effekte für den Umweltschutz Ökonomische und sozial-kulturelle Effekte

• Das mit den Wegen verbundene Ziel des • Durch ein breitgefächertes Angebot im Wandertourismus ist im Sinne eines Bereich Wandertourismus sind gute naturbetonten Tourismus durch eine gezielte Voraussetzungen gegeben, die Wert-schöpfung Besucherlenkung mit einer weitgehenden im Tourismus mittel- bis langfristig auszubauen. Schonung der natürlichen Lebensgrundlagen insbesondere sensibler Bereiche verbunden.

• Die ökologischen Erlebnispunkte sind ein • Schaffung von weiteren Identifikations- wichtiger Beitrag zur ökologischen möglichkeiten sowie Verbesserung der Erholungs- Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung und und Freizeitmöglichkeiten für die heimische Gästen. Bevölkerung.

Handlungsfeld: Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung Aufbau eines interkommunalen Bodenmanagementsystems für Gewerbegrund Ökologische Effekte und Effekte für den Umweltschutz Ökonomische und sozial-kulturelle Effekte

• Durch eine größere Flächenverfügbarkeit und • Verbesserung der standörtlichen Bandbreite kann auf landschaftlich oder Perspektiven für heimische Betriebe, ökologisch bedeutsame Bereiche stärker insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt von Rücksicht genommen werden. Planungssicherheit. • Verkehrs- und andere Umweltbelastungen • Durch die größeren Handlungsspielräume können in der Streuung zurückgenommen werden. können die infrastrukturellen Vorteile im Gebiete stärker für die Betriebe genutzt werden. • Stärkere Zusammenarbeit in dem Beziehungsgeflecht zwischen Kommunen, Mittelstand und Landwirtschaft. • Mehr Flexibilität und Abstimmung zugunsten der landwirtschaftlichen Flächen und Produktionsbedingungen. • Förderung der Unabhängigkeit und damit auch der regionalen Identität.

Handlungsfeld: Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft Aufbau eines Beratungsservices für Gemeinden und Bürger Ökologische Effekte und Effekte für den Umweltschutz Ökonomische und sozial-kulturelle Effekte

• Verbesserung und Ausbau des Einsatzes • Langfristig eine finanzielle Entlastung der regenerativer Energiequellen sowie stärkere öffentlichen und privaten Haushalte, nachdem es Berücksichtigung energiesparender Bauweisen für bei den knapper werdenden fossilen Energieträger Gemeinden und private Bauherrn als Beitrag zum zukünftig zu einer Kostenexplosion kommen wird. Klimaschutz. • Beitrag zur ökologischen Bewusst- • Eine stärkere dezentrale bzw. regionale seinsbildung der Bevölkerung und den Energieversorgung führt zu weiteren Identifikations- Kommunen. möglichkeiten der Bürger mit dem Gebiet.

• Vermeidung des Ausbaus weiterer “klassischer” klima- und umweltbelastender Energieträger.

84 8 Wirkungsabschätzung und Monitoring Nachhaltigkeit und Umweltschutz b) Zusammenfassende Wirkungen der Entwicklungsstrategie von Auerbergland

Zunächst ist festzustellen, dass die aufgeführten Schlüsselprojekte eine Reihe von Verknüp- fungen im Sinne der Gesamtstrategie bzw. eines integrierten Ansatzes erwarten lassen. In ihrer Gesamtheit mit den weiteren Schlüsselprojekten ist dadurch ein breites und querschnitts- orientiertes Wirkungsspektrum möglich. Dahingehend sind die vorgesehenen Schlüsselprojekte in hohem Maße mit den strategischen Zielsetzungen und weitgehend auch mit dem Nachhaltigkeitsprinzip vereinbar. Unter dem Blickwinkel des Umweltschutzes und in ökologischer Hinsicht trägt die Entwick- lungsstrategie am Beispiel der dargestellten Schlüsselprojekte auf unterschiedlichen Ebenen direkt oder indirekt zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und des gesamten Lebens- raumes Auerbergland bei. Dies gilt unter Berücksichtigung des Schwerpunktes nach LEADER+ insbesondere für eine ökologisch verträgliche Entwicklung der vielfältig strukturierten Land- schaft des Auerberglandes und einer gezielten In-Wertsetzung der natürlichen Ressourcen durch den verstärkten Einsatz regenerativer Rohstoffe. In diesem Zusammenhang erscheint vor allem auch, dass durch die Aktivitäten das Umweltbewusstsein der Bevölkerung mit positi- ven Folgewirkungen weiter gefördert wird. In ökonomischer Hinsicht sind durch die zukünftigen Impulse vor allem indirekte Verbesse- rung der Rahmenbedingungen für die regionalen Wirtschaftsakteure zu erwarten. Struktur- und bedarfsgerecht werden mit den Schlüsselprojekten insbesondere die Landwirtschaft, der Tourismus sowie Handwerk und Mittelstand unterstützt. Eine besondere Bedeutung spielt die Verbesserung des regionalen Qualifizierungsangebotes. Darauf aufbauend wird die Entwicklungsstrategie langfristig auch zu direkten Folgewirkungen und Einkommensverbesserungen führen können. In sozial-kultureller Hinsicht weisen die in der Entwicklungsstrategie formulierten Schlüssel- projekte nahezu durchgehend Vernetzungs- und Kooperationsansätze auf. Durch die neuen Handlungsfelder können neue Bevölkerungs- und Interessensgruppen mit weiterführenden Synergieeffekten integriert werden. In diesem Zusammenhang stellt vor allem die in der Entwicklungsstrategie starke Betonung von Beratung und Qualifizierung einen Schlüsselfaktor für die zukünftige Entwicklung von Auerbergland dar. Darüber hinaus sind durch das neue Handlungsfeld Sozial- und Bürgerkultur eine Reihe von querschnittsorientierten Impulsen insbesondere für Zielgruppen wie Frauen, Jugend und älte- ren Menschen sowie die ehrenamtliche Arbeit im Gebiet zu erwarten. Wichtige Zukunftswirkungen bestehen ferner in der in Verbindung mit den Aktivitäten beabsich- tigten Bewusstseinsbildung bei den beteiligten Akteuren und der Bevölkerung im Auerberg- land. In Bezug darauf kann auch die Identität der Bevölkerung im Auerbergland in positiver Weise gefördert werden.

Letztlich ist die Entwicklungsstrategie vor allem auf die Stärkung der vorhandenen Struk- turen im Auerbergland ausgerichtet und zielt damit konsequent auf die Förderung der regionalen Eigenkräfte. Abschließend ist die Entwicklungsstrategie ein wichtiger Beitrag, um die guten Bezie- hungen zwischen den Gemeinden von Auerbergland weiter zu verbessern und innerhalb eines gefestigten interkommunalen Netzwerkes schlagkräftig in die Zukunft blicken zu können.

85 9 Finanzierungsplan

9. Finanzierungsplan Hiermit legt Auerbergland den Finanzierungsplan zum regionalen Entwicklungskonzept vor. Dieser orientiert sich sich an der ausführlichen Projektliste. (s. Anlage) Hier sind auch die potenziellen Projektträger wie Kommunen im Rahmen vernetzter Maßnahmen, das Interkom- munale Netzwerk Auerbergland insgesamt, sowie private Projektträger aufgeführt. Die Ko- Finanzierung der Projekte ist durch die in Anlage.. beigefügten Gemeinderatsbeschlüsse gesi- chert. Sie wird in der exakten Höhe im Rahmen der Antragstellung zur Förderung durch LEADER+ und weitere mögliche Förderprogramme mit dem LEADER- Manager festgelegt. Die Projektliste zum REK trägt dem Ziel eines integrierten Ansatzes zur nachhaltigen reginalen Landentwicklung im Auerbergland Rechnung. Die Durchführung von Umsetzungsprojekten mit Unterstützung von LEADER+ stellt hier einen wesentlichen Ansatz dar, ist aber nicht ausschließ- liches Ziel der Erstellung des vorliegenden REK. Aus diesem Grunde sind die zur Gebiets- entwicklung im Auerbergland zukünftig notwendigen reinen infrastrukturellen Investivmaßnahmen enthalten, jedoch gesondert aufgeführt.

9.1. Zusammenfassung der Kostenermittlung REK Auerbergland nach Handlungsfeldern

Maßnahme 1: Entwicklungsstrategie

Natur und Landschaft Summe 1168500 Kulturraum Auerbergland Summe 1791300 Landwirtschaft / Ländliche Entwicklung Summe 1362000 Nachhaltige ländliche Energiewirtschaft Summe 755500

Naherholung und Tourismus Summe 1646800 Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung Summe 130000 Sozial- und Bürgerkultur Summe 304500

Neue Medien und Technologien Summe 363000

Entwicklungsstrategie Summe 7521600 DM

Maßnahme 2: Zusammenarbeit

Kooperationen national Summe 180000

Kooperationen transnational Summe 328700

Betreuung, Koordination und Steue- rung des Gesamtprojektes Summe 610000

Zusammenarbeit Summe 1118700 DM

86 9 Finanzierungsplan

9.2. Kostenaufteilung REK Auerbergland nach Kostenarten

Investitionskosten 2089000 davon produktive Investitionskosten 400000 infrastrukturelle Investitionskosten 1 007000 sonstige Investitionskosten 682000

Beratungskosten 2496500

Personalkosten 1336800

Qualifizierungskosten 1241000

Öffentlichkeitsarbeitskosten 1477000

Summe Maßnahmen und Projekte 8640300 DM

Summe zusätzliche reine Investivmaßnahmen 15465000 DM

9.3. Kostenaufteilung REK Auerbergland nach Kostenarten in %

Investitionskosten 17% 24% Beratungskosten

Personalkosten 14%

Qualifizierungskosten

Öffentlichkeitsarbeitskosten 15% 30%

9.4. Voraussichtlicher Finanzbedarf LAG Auerbergland 2001 bis 2006 Gesamtbeträge einschließlich Eigenmittel und Förderung

Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Gesamt % 2 2020202018

Summe DM 172806 1728060 1728060 1728060 1728060 1555254

9.5 Aufgliederung der Kostenarten je Handlungsfeld

Tabelle der Kostenarten je Handlungsfeld über Startseite, 9.5

87 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

9.6. Beschlüße der Mitgliedsgemeinden Auerbergland zur Co- Finanzierung

88 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

89 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

90 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

91 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

92 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

93 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

94 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

95 9 Finanzierungsplan Beschlüße der Gemeinden

96 9 Finanzierungsplan Projektübersicht

9.7. Projektübersicht zum Finanzierungsplan REK Auerbergland (Stand: 05.07. 2001)

Maßnahme I Maßnahme II

„Entwicklungsstrategien“ „Zusammenarbeit“

Projektübersicht zum Finanzierungsplan ansehen über Startseite, 7.2

„Im Einklang mit Natur und Kultur aktiv Zukunft gestalten“

Nachfolgende Projektübersicht ist im Sinne einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung des interkommunalen Netzwerkes Auerbergland erarbeitet. Sie orientiert sich nicht nur auf Um- setzung mit Unterstützung des europäischen Förderprogrammes LEADER+ sondern spie- gelt die von den lokalen Akteuren gewünschte und Aufgrund der Engpassanlyse für not- wendig erachtete Entwicklung wieder. Unter dem Dach des gemeinsamen Leitbildes sowie des gewählten zentralen Themas, der Inwertsetzung des natürlichen und Kulturellen Potenziales im Auerbergland, soll eine ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogene Zukunftsentwicklung eingeleitet werden.

Erstellt und Bearbeitet: Auerbergland e.V.

Gemeinde Altenstadt Fachgruppe Energie Gemeinde Bernbeuren am Auerberg Fachgruppe Handwerk, Handel und Gewerbe Gemeinde Burggen Fachgruppe Kultur Gemeinde Hohenfurch Fachgruppe Landwirtschaft Gemeinde Ingenried Fachgruppe Ländlicher Tourismus Gemeinde Lechbruck am See Fachgruppe Natur und Landschaft Gemeinde Rieden am Forggensee Fachgruppe Neue Medien und Technologien Gemeinde Roßhaupten Fachgruppe Sozial- und Bürgerkultur Gemeinde Schwabbruck Gemeinde Schwabsoien Koordinationsstelle Auerbergland Gemeinde Stötten am Auerberg

Schöne Aussichten!

97 Anhang

Anhang

Satzung Auerbergland e.V...... AI

Gründungsprotokoll der LAG...... AII

Liste der Treffen zur Erstellung des REK ...... AIII

Literaturverzeichnis...... AIV

Abbildungsverzeichnis ...... AV

Tabellenverzeichnis ...... AVI

Protokolle zur Information der WISO-Partner, Landkreise und Städte...... AVII

97 Satzung Auerbergland e.V.

Satzung „Auerbergland e.V.“

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr

(1) Der Verein führt den Namen „Auerbergland“. Er soll in das Vereinsregister eingetragen werden. Nach der Eintragung lautet der Name „Auerbergland e.V.“.

(2) Der Verein hat seinen Sitz in Bernbeuren. Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalenderjahr.

§ 2 Zweck, Aufgaben, Gemeinnützigkeit

(1) Zweck des Vereins ist die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der regionalen Entwicklung und der kulturellen Identität, die der Zukunftssi cherung im Bereich des Auerberglandes dienen.

(2) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Satzungszweck wird insbesondere durch folgende Aufgaben und Maßnahmen (mit Förderung der Mitglieds-gemeinden sowie Landes- und EU-Mittel) verwirklicht:

1. Unterstützung von Maßnahmen der ökologisch orientierten regionalen Entwicklung sowie der Umwelt, der Kunst und Kultur, des Landschafts- schutzes und des Heimatgedanken,

2. Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege, Umweltschutz und traditionelles Brauchtum,

3. Förderung kultureller Zweck, kultureller Veranstaltungen, Denkmalpflege, Heimatkunde und Heimatpflege.

4. Förderung der Volks- und Berufsbildung mit dem Ziel:

a) interessierte Bevölkerungskreise durch geeignete Veranstaltungen und Veröf fentlichungen an die Nutzung neuer Medien und alternativer Energiequellen sowie an Methoden zur Energieeinsparung heranführen.

b) Fortbildungsveranstaltungen und Seminare zur Qualifizierung von Bürgern durchführen welche den Vereinzielen entsprechen

c) mit steuerbegünstigten Einrichtungen zusammenzuarbeiten, soweit diese vergleichbare Zwecke verfolgen.

(3) Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

(4) Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendetwerden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus den Mitteln desVereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch überverhältnismäßig hohe Vergütungen be günstigt werden.

(5) Bei Auflösung des Vereins (s. § 13, Abs.3) oder bei Wegfall seines bisherigen Zwecks fällt das Vermögen des Vereins an die Mitgliedsgemeinden zur Verwendung für gemein-nützige Zwecke.

A.I Satzung Auerbergland e.V. A.I

§ 3 Erwerb der Mitgliedschaft

Der Verein hat ordentliche und fördernde Mitglieder

(2) Ordentliche Mitglieder können werden:

a.) das Land Bayern, b.) die Gebietskörperschaften im Gebiet des Auerberglandes, c.) berufsständische Vertretungen der Land- und Forstwirtschaft sowie von Handwerk, Gewerbe und Arbeitnehmer, c.) Vertretungen der Wirtschafts- und Sozialpartner

d.) Vereine und Stiftungen, die die Entwicklung des Auerberglandes wissen- schaftlich fördern und begleiten, e.) juristische Personen, die entsprechend ihrer Statuten die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege unterstützen,

f. ) Vereine und Personen, die durch regionsbezogene Bildungs-, Kultur- und Gemeinwesensarbeit zur Stärkung regionaler Identität und zur Verwirk- lichung des Auerbergland-Projektes beitragen soweit sie im Geltungs- bereich des Auerberglands gelegen sind oder ihre Organisation zumindest einen räumlichen Teilbereich des Gebietes umfaßt. Vereine sollen sich von Personen aus dem Auerbergland vertreten lassen.

(3) Die Mitgliedschaft ist schriftlich zu beantragen. Über den Antrag entscheidet der Gesamtvor stand nach freiem Ermessen. Bei Ablehnung des Antrages ist er nicht verpflichtet, dem Antrag steller die Gründe mitzuteilen (s.§ 7 Abs. 4 b).

(4) Die Mitgliedschaft kann nur zum Ende eines Jahres unter Einhaltung einer Frist von 6 Wochen schriftlich beim Gesamtvorstand gekündigt werden (s. § 5 Abs. 2).

§ 4 Fördernde Mitglieder

(1) Natürliche und juristische Personen, die nicht nach § 3 Mitglieder seinkönnen, die den Verein „Auerbergland e.V.“ jedoch in seiner Arbeit unterstützen, können fördernde Mitglieder ohne Stimmrecht werden.

(2) Der § 3 Abs. 3 und Abs. 4 gelten entsprechend.

§ 5 Beedigung der Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft endet:

a.) mit dem Tod des Mitglieds; b.) mit der Auflösung der Mitgliedskörperschaft-, gruppen und sonstiger juristischer Personen; c.) durch freiwilligen Austritt (vgl. § 3 Abs. 4); d.) durch Streichung von der Mitgliederliste; e.) durch Ausschluß aus dem Verein; f.) durch Auflösung der Körperschaft.

A.I Satzung Auerbergland e.V. A.I

Ein Mitglied kann durch Beschluß des Gesamtvorstands von der Mitgliederliste gestrichen werden, wenn es trotz zweimaliger Mahnung mit der Zahlung des Beitrags im Rückstand ist. Die Streichung darf erst beschlossen werden, nachdem seit der Absendung des zweiten Mahnschreibens drei Monate verstri- chen und die Beitragsschulden nicht beglichen sind. Die Streichung ist dem Mitglied mitzuteilen (s. § 7 Abs. 4). Ein Mitglied kann, wenn es gegen die Vereinsinteressen gröblich verstoßen hat, durch Beschluß des Gesamtvorstands (s. § 7 Abs. 4 C) aus dem Vereinausgeschlossen werden. Vor der Beschlußfassung ist dem Mitglied unterSetzung einer angemessenen Frist Gelegenheit zu geben, sich persönlich vor dem Vorstand oder schriftlich zu rechtfertigen. Eine schriftliche Stellungnahme des Betroffenen ist in der Vor- standsitzung zu verlesen. Der Beschluß über den Ausschluß ist mit Gründen zu versehen und dem Mit- glied mittels eingeschriebenen Briefes bekannt zu machen. Gegen den Ausschließungsbeschluß des Gesamtvorstandes steht dem Mitglied das Recht der Berufung an die Mitgliederversammlung zu. Die Berufung hat aufschiebende Wirkung. Die Berufung muß innerhalb einer Frist von einem Monat ab Zugang des Ausschließungs-beschlusses beim Gesamtvorstand schriftlich eingelegt werden. Ist die Berufung rechtzeitig eingelegt, so hat der Ge- samtvorstand innerhalb von zwei Monaten die Mitgliederversammlung zur Entscheidung über die Beru- fung einzuberufen.Geschieht das nicht, gilt der Ausschließungs-beschluß als nicht erlassen.

Macht das Mitglied von dem Recht der Berufung gegen den Ausschließungsbeschluß keinen Gebrauch oder versäumt es die Berufungsfrist, so unterwirft es sich damit dem Ausschließungsbeschluß mit der Folge, daß die Mitgliedschaft als beendet gilt.

§ 6 Organe

Organe des Vereins „Auerbergland e.V.“ sind:

a.) die Mitgliederversammlung, b.) der Gesamtvorstand, c.) der Vorstand i.S.d. § 26 BGB

§ 7 Mitgliederversammlung

(1) Die Mitgliederversammlung wird gebildet aus den Vertretern der ordentlichen Vereinsmitglieder. Jedes Mitglied kann neben seinem stimmberechtigten Vertreter bis zu zwei weitere Berater in die Mitgliederversammlung hinzuziehen. Bevollmächtigte Vertreter sind dem Gesamtvorstand anzu zeigen.

(2) Die Stimmen werden wie folgt verteilt: Gemeinden mit bis zu 1.000 Einwohner (EW): 6 Stimmenanteile 1.300 EW 8 Stimmenanteile 2.000 EW 10 Stimmenanteile 2.500 EW und mehr 12 Stimmenanteile

Alle übrigen ordentlichen Mitglieder haben je 1 Stimme.

Die Stimmenanteile der Gemeinde werden durch den Bürgermeister oder seinen Beauftragten aus dem Gemeinderat vertreten.

Eine Übertragung des Stimmrechts im übrigen ist nicht zulässig.

(3) Fördernde Mitglieder können in beratender Funktion an der Mitgliederversammlung teil- nehmen.

A.I Satzung Auerbergland e.V. A.I

(4) Die Mitgliederversammlung beschließt über:

a.) die Grundsätze der Vereinsarbeit, b.) die Aufnahme von ordentlichen und fördernden Mitgliedern (s. § 3 Abs.3), c.) die Aufhebung der Mitgliedschaft ordentlicher und fördernder Mitglieder, d.) die Wahl der Mitglieder des Gesamtvorstandes, e.) die Änderung der Satzung, f.) den Geschäftsbericht für den Verein und den Rechnungsprüfungsbericht für den Vereinshaushalt, g.) die Wahl der Rechnungsprüfer, h.) die Entlastung des Gesamtvorstandes und des Vorstands, i.) die Mitgliedschaft in anderen Organisationen, k.) die Auflösung des Vereins.

(5) Die Mitgliederversammlung wird mindestens 1 mal im Jahr vom Gesamtvorstand schriftlich unter Einhaltung einer Frist von 4 Wochen einberufen. Die Tagesordnung ist beizufügen mit An kündigung der Gegenstände, die zur Beschlußfassung anstehen. Weitere Mitgliederversamm lungen sind einzuberufen, wenn dies der Gesamtvorstand oder ein Drittel der ordentlichen Mitglieder unter Angabe des zu behandelnden Gegenstandes beantragen.

(6) Die Mitgliederversammlung wird von einem Mitglied des Gesamtvorstandes geleitet. Die Mitgliederversammlung ist beschlußfähig, wenn ordnungsgemäß eingeladen wurde und mehr als die Hälfte der Stimmanteile vertreten ist. Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefaßt. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen einer Mehrheit von 2/3 der anwesenden Stimmanteile.

(7) Über den Verlauf und die Beschlüsse der Mitgliederversammlung ist eine Niederschrift zu ferti gen, die vom Versammlungsleiter und dem Protokollführer zu unterzeichnen ist. § 8 Gesamtvorstand

(1) Der Verein hat einen Gesamtvorstand. Dieser besteht aus dem 1. Vorsitzenden und zwei Stellver tretern, die aus der Mitte der Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden gewählt werden. Außerdem gehören dem Gesamtvorstand an: Der Schatzmeister, sowie jeweils ein weiterer Vertreter der Mitgliedsgemeinden. Jede Mitgliedsgemeinde kann nur 1 Mal im Gesamtvorstand vertreten sein.

(2) Der 1. und 2. Vorsitzende, der Schatzmeister und die sechs weiteren Mitglieder (Gesamtvor stand) werden von der Mitgliederversammlung entsprechend der kommunalen Wahlperiode ge wählt.Der Gesamtvorstand bleibt jedoch bis zur Neuwahl des Gesamtvorstands im Amt. Ist ein Mitglied des Gesamtvorstands kommunaler Wahlbeamter, so endet sein Amt als Mitglied des Gesamtvorstands, wenn sein Beamtenverhältnis endet oder er in den Ruhestand eintritt. Schei det ein Mitglied des Gesamtvorstandes vorzeitig aus, so kann der Gesamtvorstand für die restliche Amtsdauer des Ausgeschiedenen einen Nachfolger wählen.

(3) Der Gesamtvorstand führt nach Satzung und Beschlüssen die Vereinsgeschäfte.

(4) Der Gesamtvorstand arbeitet innerhalb des vorgegebenen Rahmens eng mit den staatlichen Verwaltungsstellen wie z.B. der Regierung von Oberbayern, der Regierung von Schwaben, dem Landkreis Weilheim-Schongau, demLandkreis Ostallgäu, der Direktion für Ländliche Ent wicklung München, dem Bereich Zentrale Aufgaben, München, er Direktion für Ländliche Ent wicklung Krumbach und den Fremdenverkehrsverbänden zusammen.

(5) Der Gesamtvorstand faßt seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Beschlüsse können im Bedarfsfall auch im schriftlichenVerfahren herbeigeführt werden, wenn dem kein Mitglied des Gesamtvorstands widerspricht.

(6) Der Gesamtvorstand kann zur Unterstützung seiner Aufgaben Ausschüsse und Arbeitsgruppen berufen. Beiräte werden auf Vorschlag des Gesamtvorstandes von der Mitgliederversammlung gebildet.

A.I Satzung Auerbergland e.V. A.I

§ 9 Vorstand

(1) Der Vorstand i.S.d. § 26 BGB besteht aus dem 1. und 2. Vorsitzenden des Gesamtvorstandes.

(2) Der 1. und 2. Vorsitzende und zwar jeder für sich allein, vertreten den Verein nach außen (§ 26 Abs. 2 BGB).

(3) Hinsichtlich der Amtsdauer, der Wahl und des Ausscheidens gilt § 8 Abs. 2der Satzung nach Maßgabe.Scheidet der 1. oder 2. Vorsitzende aus, so wird sein Amt bis zur Neuwahloder Nachwahl von einem anderen Mitglied des Gesamtvorstands, das vom Gesamtvorstand ge wählt wird, wahrgenommen.

(4) Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins Auerbergland e.V.“ nach Maßgabe der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und des Gesamtvorstandes.

(5) Zur Unterstützung des geschäftsführenden Vorstands wird eine Koordinationsstelle eingerich tet. Dabei soll vorrangig auf ehrenamtliche Mitarbeiter und technische Hilfe aus dem Gebiet zurückgegriffen werden, soweit dies möglich ist.

§ 10 Koordinationsstelle

(1) Der Verein unterhält eine Koordinationsstelle mit dem Namen „Auerbergland e.V.“. Sie unter stützt den Gesamtvorstand sowie den Vorstand nach § 26 Abs. 1 BGB nach seinen Weisungen bei den laufenden Verwaltungsgeschäften.

(2) Die „Koordinationsstelle“ des Auerbergland e.V. soll nach Ablauf derFörderung durch Mittel aus dem LEADER II-Programm in der Lage sein, sich selbständig zu finanzieren.

(3) Die Mitgliederversammlung kann im Benehmen mit dem Gesamtvorstand eine Geschäftsordnung erlassen.

§ 11 Beurkundung der Beschlüsse

(1) Der wesentliche Inhalt der Verhandlungen der Mitgliederversammlung und des Gesamtvorstan des ist niederzuschreiben. Die Niederschrift muß Tag undOrt der Sitzung, die Namen der anwe senden und abwesenden Mitglieder, diebehandelnden Gegenstände, die Beschlüsse und das Abstimmungsergebnisersehen lassen.

(2) Die Niederschrift ist vom Vorsitzenden und vom Schriftführer zu unterschreiben.

§ 12 Aufbringung der Mittel

Der Verein bringt die für seine Aufgaben erforderlichen Mittel durch Mitgliedsbeiträge und öffentliche Zuwendungen auf. Mitgliedsbeiträge werden von der Mitgliederversammlung festgelegt.

§ 13 Auflösung des Vereins

(1) Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitgliederversammlung mit einerMehrheit von neun Zehnteln der abgegebenen gültigen Stimmen beschlossen werden.

(2) Falls die Mitgliederversammlung nichts anderes beschließt, sind der Vorsitzende und der stellver tretende Vorsitzende gemeinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren.

A.I Satzung Auerbergland e.V. A.I

(3) Das nach Beendigung der Liquidation vorhandene Vermögen wird gemäߧ 2 Abs. 5 den Mitglieds gemeinden zur Verwendung für ausschließlich gemeinnützige Zwecke nach Einwohnerzahl ge mäß § 7 Abs. 2 zugeführt.

(4) Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend, wenn der Verein auseinem anderen Grund aufgelöst wird oder seine Rechtsfähigkeit verliert.

Vorstehende Satzung wurde am 19.09.1996 in Bernbeuren von der Gründungs- versammlung beschlossen und am 28.07.1997 in § 2 (2) sowie am 23.07.2001 geändert.

Hierfür zeichnen als gesetzliche Vertreter der Gründungsmitglieder

1. Bürgermeister______für die Gemeinde Altenstadt

2. Bürgermeister______für die Gemeinde Bernbeuren

3. Bürgermeister______für die Gemeinde Burggen

4. Bürgermeister______für die Gemeinde Hohenfurch

5. Bürgermeister______für die Gemeinde Ingenried

6. Bürgermeister______für die Gemeinde Lechbruck am See

7. Bürgermeister______für die Gemeinde Rieden am Forggensee

8. Bürgermeister______für die Gemeinde Roßhaupten

9. Bürgermeister______für die Gemeinde Schwabbruck

10.Bürgermeister______für die Gemeinde Schwabsoien

11.Bürgermeister______für die Gemeinde Stötten

A.I Gründungsprotokoll LAG Auerbergland A.II

A II Gründungsprotokoll der LAG Auerbergland

Protokoll

Im Rahmen der Sitzung des Steuerkreises Auerbergland e.V. am Montag, den 23.07.2001, Sitzungssaal der Gemeinde Bernbeuren, wurde die Gründung der

LOKALEN AKTIONSGRUPPE AUERBERGLAND

beschlossen.

Ziel ist die gemeinsame Umsetzung von Projekten zur nachhaltigen, zukunftsfähigen Ent- wicklung des Auerberglandes im Rahmen des bayerischen Programms zur Umsetzung der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ der Europäischen Union.

Laut Beschluss ist das Regionalforum Auerbergland als Entscheidungsgremium für LEA- DER+ zu maximal 50% mit gewählten Vertretern des Gebietes besetzt, in der Regel die Bür- germeister des interkommunalen Netzwerkes Auerbergland. Weitere mindestens 50% der Partner repräsentieren die Wirtschafts- und Sozialpartner aus dem Gebiet der LAG Auer- bergland, in der Regel die Sprecherinnen und Sprecher der Fachgruppen, ergänzt durch wei- tere Personen. Die Beteiligung von Frauen sowie den Interessenvertretern der Jugend ist im Regionalforum gesichert.

Träger der Aktion ist der Verein Auerbergland e.V.

A.II Liste der Treffen A.III

A.III Arbeitsreffen zum Regionalen Entwicklungskonzept Auerbergland zur Vorbereitung LEADER +

Gruppe Datum Ort

Fachgruppe Tourismus 2000-01-11 Bernbeuren 2000-02-24 Bernbeuren 2000-04-18 Bernbeuren 2000-10-17 Roßhaupten 2001-01-30 Bernbeuren 2000-11-05 Bernbeuren 2001-03-08 Bernbeuren

Fachgruppe Landwirtschaft 2000-02-16 Stötten 2000-03-14 Stötten 2000-06-07 Stötten 2000-10-16 Roßhaupten 2000-12-12 Bernbeuren 2001-02-05 Lechbruck 2001-03-06 Lechbruck

Fachgruppe Gewerbe/Handel/Handwerk 2000-01-10 Schwabbruck 2000-12-04 Bernbeuren 2001-05-04 Stötten

Fachgruppe Natur 2000-07-11 Bernbeuren 2000-10-09 Bernbeuren

Fachgruppe Kultur 2000-01-15 Bernbeuren 2000-08-01 Bernbeuren 2000-10-09 Bernbeuren 2001-02-10 Bernbeuren

Fachgruppe Neue Medien / IT 2000-06-28 Bernbeuren 2000-11-28 Roßhaupten 2001-02-11 Bernbeuren 2001-02-28 Bernbeuren

Fachgruppe Energie 2000-10-26 Bernbeuren 2000-11-14 Bernbeuren 2000-11-28 Bernbeuren 2001-01-09 Bernbeuren 2001-01-30 Bernbeuren 2001-02-19 Bernbeuren

Fachgruppen-Sprecher-Treffen 2001-02-13 Bernbeuren

Steuerkreis Auerbergland 1999-09-13 Burggen 1999-11-08 Stötten 1999-12-13 Roßhaupten 2000-02-28 Bernbeuren 2000-05-02 Schwabbruck 2000-05-30 Schwabsoien 2000-07-04 Lechbruck am See 2000-07-25 Roßhaupten 2000-09-12 Roßhaupten 2001-03-21 Bernbeuren

A.III Liste der Treffen A.III

Gruppe Datum Ort

Bürgermeister-Besprechung 2000-12-04 Bernbeuren

Informationsveranstaltungen in den Mitgliedsgemeinden

2001-02-08 Bernbeuren 2001-01-14 Lechbruck am See 2001-05-04 Rieden am Forggensee 2001-05-20 Lechbruck am See 2000-04-19 Ingenried 2000-05-04 Stötten 2000-06-14 Burggen 2000-06-19 Roßhaupten 2000-06-26 Altenstadt 2000-07-27 Hohenfurch

Regionalkonferenzen

1. Regionalkonferenz REK Auerbergland 2000-03-20 Lechbruck am See 2. Regionalkonferenz REK Auerbergland 2000-11-02 Bernbeuren 3. Regionalkonferenz REK Auerbergland 2001-02-16./17. Thierhaupten 4. Regionalkonferenz REK Auerbergland 2001-05-17 Altenstadt

Regionalforum

Konstituierende Sitzung 2001-07.23 Bernbeuren

A.III Literaturverzeichnis A.IV

LITERATURVERZEICHNIS

AUWECK, F.; JAHNKE, P., DRAGO, B.: Integrierte ländliche Entwicklung durch interkommunale Zusammen- arbeit in Bayern - Beispielprojekte; Aus: Zeitschrift für Kulturtechnik und Landentwicklung 5/1997, München, 1997.

AUWECK, F.: Regionale Landentwicklung – eine Herausforderung für Kommunen und Verwaltungen; Aus: Tagungsbericht Fachtagung 2000 der BAYERISCHEN VERWALTUNG FÜR LÄNDLICHE ENTWICK- LUNG, München, 2000.

AGRARSOZIALE GESELLSCHAFT (ASG) (Hrsg.): Land – Wirtschaft, Praxisbeispiele einer sozial- und umwelt- gerechten Entwicklung in Landwirtschaft und ländlichem Raum, ASG – Kleine Reihe Nr. 47, Göttigen, 1992.

AMTSBLATT DER EU/EU-KOMMISSION: Leitlinien für die Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des länd- lichen Raumes - LEADER+ (2000/C 139/05), Brüssel, 2000.

BAYERISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK UND DATENVERARBEITUNG (BayLfStaD): Diverse Daten und Informatio- nen zur sozio-ökonomischen Entwicklung von Auerbergland (Gemeindedaten etc.), Mün- chen, 2000.

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN: Gemeinschaftsinitiative LEA- DER+, Einheitliches Programmplanungsdokument (EPPD) von 2000 – 2006, München, 2000/2001.

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN: Innovative Entwicklung des ländlichen Raumes – durch Ziel 5b und die Gemeinschaftsinitiative LEADER, erweiterte Dokumentation zum Innovationskongress am 29. bis 30. März 2000, München-Triesdorf, 2000.

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR W IRTSCHAFT, VERKEHR UND T ECHNOLOGIE: Arbeitsmarktregion Kaufbeuren, München, 1996/2000.

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, VERKEHR UND TECHNOLOGIE: Arbeitsmarktregion Weilheim, München, 1996/2000.

BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND UMWELTFRAGEN (Hrsg.): LANDESENTWICKLUNGS- PROGRAMM (LEP) BAYERN, München, 1994.

G.A.L. VALLE DEL CHIESE, G.A.L. PASUBIO-VIGOLANA, LAG AUERBERGLAND (Hrsg.): Unser Land (Nostro Paese), gemeinsame Selbstdarstellungsbrochüre der drei Partnerregionen, 2000.

DANNER & PARTNER: Stärkung der touristischen Attraktivität des Auerberglandes durch Integration regional- typischer Produkte, Abschlußbericht, Ruhstorf, 1998.

DEUTSCHE VERNETZUNGSSTELLE LEADER II: Verzeichnis der LEADER II – Begünstigten in Deutschland, Bay- ern – Auerbergland, Frankfurt/M., 1998.

DRAGO, B./ HUBER / WALK, R.: Das Beispiel Auerbergland; Aus: LEHRSTUHL FÜR BODENORDNUNG UND LANDENTWICKLUNG, Regionale Landentwicklung, Materialiensammlung, Heft 22/1999, München, 1999.

FLURWERKSTATT AUWECK+KOETTER: Ländliche Entwicklung Auerbergland, Hauptprojekt, Ergebnisbericht, München, 1995.

A.IV Literaturverzeichnis A.IV

FUTOUR: Ländliche Entwicklung Auerbergland - Phase 1: Bestandsaufnahme, Bericht, München, 1996.

FUTOUR: Tourismuskonzept Auerbergland, Phase 2: Marketingkonzept, Umsetzung einzelner Bausteine, Baustein 1: Werbung, Bericht, München, 1999.

EUROPÄISCHE KOMMISSION: LEADER+ - Leitlinien für die Ex-ante-Bewertung von Programmen, Brüssel, 2000.

EUROPÄISCHE KOMMISSION GENERALDIREKTION REGIONALPOLITIK (DG XVI): Arbeitspapier 3: Indikatoren für die Begleitung und Bewertung: Eine indikative Massnahme, aus der Reihe methodische Ar- beitspapiere, Programmzeitraum 2000 – 2006, Brüssel, 1999.

KÖPFER, J./ MAIDL, H.-O. (Bayer. StMELF) : Breiter Ansatz in Bayern; Aus: DEUTSCHE VERNETZUNGSSTELLE LEADER II: LEADER-Forum, Magazin der Deutschen Vernetzungsstelle, Ausgabe 3/2000, Frankfurt/M., 2000.

RAAB, A.: Integrierte Konzepte einer dynamischen Landschafts- und Regionalentwicklung, am Beispiel Projekt im Tal der Weissen Laaber, unveröffentlichte Diplomarbeit, München, 2000.

RAAB, A.: Kulturlandschaft – ein dynamischer Entwicklungsfaktor für den ländlichen Raum, Beitrag für den Bayernspiegel 6/2000, München, 2000.

REGIONALER PLANUNGSVERBAND ALLGÄU (Hrsg.): Regionalplan Region Allgäu (16), Kempten, 1999.

REGIONALER PLANUNGSVERBAND OBERLAND (Hrsg.): Regionalplan (17).

SCHMID, H./ WALK, R.: Auerbergland – ein interkommunales Netzwerk der ländlichen Entwicklung in Bay- ern; Aus: GLÜCK, A./ MAGEL, H. (Hrsg.): Neue Wege in der Kommunalpolitik (Durch eine neue Bürger- und Sozialkultur zur Aktiven Bürgergesellschaft); Verlagsgruppe Jehle Rehm, 2000.

SEIBERT, O./ GEISSENDÖRFER, M. (FORSCHUNGSGRUPPE AGRAR- UND REGIONALENWICKLUNG T RIESDORF- ART): Er- arbeitung einer Methodik zur Beurteilung des lokalen und regionalen Innovationsbedarfs zur praxisgerechten Anwendung in Form eines Beraterleitfadens (einschl. Fragebogen zur Analyse der Engpässe), Forschungsprojekt A/97/25, Fachhochschule Weihenste- phan/Triesdorf, Triesdorf 2000.

WALDERT, H.: Gründungen – Starke Projekte in schwachen Regionen; Falter-Verlag, Wien 1992.

WALK, R.: Kommunikation und Kooperation (Interview) Aus: DEUTSCHE VERNETZUNGSSTELLE LEADER II: LEADER-Forum, Magazin der Deutschen Vernetzungsstelle, Ausgabe 3/2000, Frankfurt/M., 2000.

A.IV Abbildungsverzeichnis A.V

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Seite

Abb. 1: Herangehensweise REK Auerbergland ...... 3 Abb. 2: Abgrenzung des Gebietes ...... 4 Abb. 3: Lage im Raum ...... 5 Abb. 4: Verwaltungsgemeinschaften ...... 6 Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung ...... 8 Abb. 6: Bevölkerungszahl - Bevölkerungsdichte ...... 8 Abb. 7: Bevölkerungsstand - Altersstruktur ...... 10 Abb. 8: Flächenverteilung ...... 13 Abb. 9: Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe 1991 - 1995 ...... 14 Abb. 10 Verkehrsnetz im Auerbergland ...... 15 Abb. 11 Die neue LAG Auerbergland (Organisationsstruktur) ...... 23 Abb. 12: Entscheidungsabläufe innerhalb der LAG Auerbergland...... 27 Abb. 13: Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner im Regionalforum ...... 29 Abb. 14: Vernetzung der Fachgruppen und Handlungsfelder im bisherigen und zukünftigen Prozess ...... 34 Abb. 15: Ergebnisse der Engpassanalyse Steuergruppe ...... 36 Abb. 16: Ergebnisse der Engpassanalyse Fachgruppe Kultur ...... 37 Abb. 17: Ergebnis der Engpassanalyse und aktueller Handlungsbedarf ...... 38 Abb. 18: Verflechtungen zwischen den Zielen und zukünftigen Handlungsfeldern ...... 41 Abb. 19: Vorgehen zur Erarbeitung der Entwicklungsstrategie...... 42 Abb. 20 Zusammenfassendes Ergebnis der Engpassanalyse und Interpretation...... 44 Abb. 21 Abgleich der bisherigen Ziele / Leitbild mit den Schwerpunkten nach LEADER+...... 44 Abb. 22: Verdichtung der Vernetzungsansätze im bisherigen Prozess...... 45 Abb. 23: Reihung der Handlungsfelder nach der Verdichtung von Projektvorschlägen ...... 46 Abb. 24: Schwerpunktsetzung der Entwicklungsstrategie Auerbergland unter Berücksichtigung der Handlungsfelder ...... 48 Abb. 25: Überblick der Handlungsfelder von Auerbergland ...... 57 Abb. 26: Zielsystem für Evaluierung und Wirkungsabschätzung...... 78

A.V Tabellenverzeichnis A.VI

A.VI TABELLENVERZEICHNIS Seite

Tab. 1: Bevölkerungsentwicklung ...... 7 Tab. 2: Bevölkerungsstand - Altersstruktur ...... 9 Tab. 3: Flächennutzungen ...... 12 Tab. 4: Landwirtschaftliche Betriebe und Betriebsflächen ...... 13 Tab. 5: Sozio-ökonomische Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe...... 14 Tab. 6: Verteilung der Beschäftigten nach Sektoren 1990 ...... 16 Tab. 7: Verteilung der Beschäftigten nach Sektoren 1998 ...... 17 Tab. 8: Arbeitsmarktregion Weilheim – Bruttowertschöpfung in lfd. Preisen ...... 18 Tab. 9: Arbeitsmarktregion Kaufbeuren – Bruttowertschöpfung in lfd. Preisen ...... 19 Tab. 10: Zusammenfassende Aussagen in Bezug auf das REK ...... 20 Tab. 11: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Kernbereichen ...... 49 Tab. 12: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Entwicklungsbereichen ...... 50 Tab. 13: Schlüsselprojekte und ihre strategische Relevanz in den Zukunftsbereichen ...... 52 Tab. 14: Maßnahmen und Projekte in Natur und Landschaft ...... 58 Tab. 15: Maßnahmen und Projekte in Landwirtschaft / Ländliche Entwicklung...... 60 Tab. 16: Maßnahmen und Projekte in Kulturraum Auerbergland...... 62 Tab. 17: Maßnahmen und Projekte in Naherholung und Tourismus ...... 65 Tab. 18: Maßnahmen und Projekte in Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung ...... 67 Tab. 19: Maßnahmen und Projekte in Nachhaltige, ländliche Energiewirtschaft ...... 69 Tab. 20: Maßnahmen und Projekte in Neue Medien und Technologien ...... 71 Tab. 21: Maßnahmen und Projekte in Sozial- und Bürgerkultur ...... 73 Tab. 22: Maßnahmen und Projekte in Nationale und internationale Kooperationen ...... 75

A.VI Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII

A VII Information der Verbände WISO- Partner, Landkreise und Städte

Landkreis Weilheim- Schongau Landkreis Ostallgäu Landkreis Landsberg

Stadt Füssen Stadt Marktoberdorf Stadt Schongau

Bayerischer Bauernverband Weilheim-Schongau und Ostallgäu

Kreishandwerkerschaft Oberland Kreishandwerkerschaft Ostallgäu

IHK Oberbayern IHK Schwaben, Aussenstelle Kempten

Sparkasse Allgäu Raiffeisen- und Volksbanken

A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII

A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII

A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII

A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII Protokolle Information Verbäne Landkreise und Städte A.VII