JANUAR 2014

INTEGRIERTES KOMMUNALES ENTWICKLUNGSKONZEPT (IKEK) DER STADT BAD SODEN-SALMÜNSTER

ENTWURF Auftraggeber Magistrat der Stadt Bad Soden-Salmünster Bürgermeister Lothar Büttner Rathausstraße 1 63628 Bad Soden-Salmünster Gefördert durch Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Beteiligte Fachbehörde Main--Kreis Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum Manfred Geis Carola Göbel-Dominik Postfach 1465 63569 Bearbeitung Deutsche Gesellschaft für Innenentwicklung mbH Klaus Heim Johannes Denk Steffen Ball Katja Schilling Westbahnhofstraße 36 63450 Tel. +49 6181 952952-0 Fax +49 6181 952952-20 E-Mail: [email protected] Web: www.innenstattaussen.de

Erstellungsdatum Januar / Februar 2014

Anmerkung: Einer besseren Lesbarkeit wegen kommt im Konzept stellenweise lediglich die männliche Schreibweise zur Verwendung. Dies soll in keinster Weise eine Wertung oder Diskriminierung darstellen. Die Stadtteilprofile (siehe Kap. 4) entstanden im Zuge der lokalen Veranstaltungen zwischen Februar und April 2013. Sie spiegeln dementsprechend den seinerzeit aktuellen Stand wider. Das gilt auch für alle anderen in diesem Konzept genannten Daten.

IKEK Bad Soden-Salmünster - ENTWURF Seite 2 INHALTSVERZEICHNIS

A Zielsetzung und Vorgehen 5 1 Zielsetzung 6

1.1 Besondere Herausforderungen des IKEK für Bad Soden-Salmünster 8 2 Methodik und Vorgehen 9

2.1 Inhaltlicher Aufbau 9 2.2 Prozess und Beteiligung 11 B Die Stadt Bad Soden-Salmünster und ihre Stadtteile 15 3 Bestandsaufnahme und -analyse 16

3.1 Kurzcharakteristik 16 3.2 Bevölkerungsentwicklung und -prognose 17 3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement 20 3.4 Bildung 32 3.5 Städtebauliche Entwicklung, Denkmalschutz und Leerstand 35 3.6 Technische Infrastruktur 40 3.7Wirtschaft 42 3.8 Tourismus und Kultur 45 3.9 Natur und Landschaft 49 3.10 Landwirtschaft 53 3.11 Konzepte und Kooperationen 54 4 Profile der Stadtteile 58 5 Stärken-Schwächen-Analyse 112 6 Einschätzung des Handlungsbedarfs 117 C Strategie und Umsetzung 121 7 Leitbild 122 8 Handlungsfelder mit Themen, Entwicklungs- und Teilzielen 124

8.1 Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung 124 8.2 Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur 126 8.3 Handlungsfeld 3: Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft 129 8.4 Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität 131

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 3 9 Leit- und Startprojekte 134

9.1ÜbersichtderLeit-undStartprojekte 136 9.2 Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung 139 9.3 Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur 146 9.4 Handlungsfeld 3: Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft 158 9.5 Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität 163 9.6 Finanztabelle 167 10 Verstetigung 170 10.1 Verstetigung des Prozesses 170 10.2 Umsetzung der IKEK-Projekte 171 10.3 Evaluierung und Monitoring 172 Schlussbetrachtung 173 Anhang 174 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 175

Tabellenverzeichnis 175 Abbildungsverzeichnis 175 Impressionen 177 Auswahl an Presseartikeln 179

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 4 A ZIELSETZUNG UND VORGEHEN

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 5 1 Zielsetzung

Die Stadt Bad Soden-Salmünster ist sich seit langem der Notwendigkeit bewusst, gesellschaftliche Entwicklungen und die daraus resultierenden Herausforderungen ernst zu nehmen und frühzeitig darauf zu reagieren. Sie hat sich bereits in der Vergangenheit aktiv mit verschiedenen Themen der (Stadt-)Entwicklung beschäftigt. Dazu gehörten u. a. die Sanierung der Kernstadtteile Bad Soden und Salmünster, die Dorferneuerungs- programme in Ahl und Katholisch-Willenroth, die Regionalentwicklung als LEADER- Region SPESSARTregional oder die Teilnahme am Aktionsprogramm MORO Regionale Daseinsvorsorge. Die genannten – teilweise nur punktuellen Veränderungsbestrebungen – haben die Wichtigkeit zur Weiterentwicklung deutlich zum Vorschein gebracht. Die Amtsträger und Gremien in Bad Soden-Salmünster haben die durch ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) entstehende Chance, die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen in einer integrierten Herangehensweise betrachten zu können, erkannt. Die Stadt hat sich daher darum beworben, für alle elf Stadtteile ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) zu erarbeiten und somit im Förderverfahren der Dorfentwicklung auf der gesamtkommunalen Ebene zu agieren. Die Anerkennung wurde am 18.12.2012 ausgesprochen und im Anschluss ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept für die Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster in Auftrag gegeben. Die Erarbeitung des gesamtkommunalen Entwicklungskonzepts verfolgt das Ziel, aktuelle und zukünftige Herausforderungen in einer integrierten Herangehensweise zu betrachten und Handlungsansätze den aktuellen und zukünftigen Gegebenheiten anzupassen. Ging es in Bad Soden-Salmünster in der Vergangenheit immer um die Verteilung von Bevölkerungswachstum, spielt nun das Thema Schrumpfung und demographische Veränderung im Bereich der Bevölkerungszusammensetzung auch eine Rolle. Gelernte Handlungsstrategien müssen neu gedacht werden. Bad Soden-Salmünster steht künftig vor folgenden Herausforderungen:

 Verschiebungen der Altersstruktur und Rückgang der Bevölkerung als Folgen des demografischen Wandels

 Umgang mit Leerstand und Siedlungsflächenentwicklung (vor allem in den Ortskernen)

 Stärkung der Innenbereiche der Stadtteile

 Anpassung der sozialen Infrastrukturen (zum Beispiel Grundschulen, Versammlungsstätten, Nahversorgung)

 Weiterentwicklung von Tourismus-, Freizeit- und Naherholungsangeboten, sowie des Kurbetriebs

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 6 Die aufgezeigten Herausforderungen bilden die Grundlage für die Erarbeitung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts und bestimmen die zu definierende Zielsetzung. Die Einsicht gewinnt an Bedeutung, dass nur integrierte, gesamtkommunale Konzepte dazu geeignet sind, tragfähige Lösungen bzw. Strategien für die Herausforderungen der Zukunft hervorzubringen. Die Fokussierung auf einzelne Orts- oder Stadtteile blendete in der Vergangenheit zu häufig die Auswirkungen auf gesamtkommunale Themen aus. Stadtteile sind daher im gesamträumlichen Zusammen- hang zu betrachten und Zukunftsstrategien nicht nur aus lokalen Erfordernissen und Entwicklungen heraus zu formulieren. Die Stadt Bad Soden-Salmünster erhofft sich von der Erarbeitung des IKEK einen stärkeren Zusammenhalt und eine intensivere Kooperation der einzelne Stadtteile. Dadurch können wertvolle Synergien geschaffen werden, die bisher nicht im Blickfeld der jeweiligen Akteure standen. Um die Herausforderungen des demografischen und sozio- ökonomischen Wandels meistern zu können, ist ein zwischen allen Stadtteilen abgestimmtes Handeln erforderlich. Das integrierte kommunale Entwicklungskonzept als Weiterentwicklung und Neustruk- turierung der Dorferneuerung bietet der Stadt Bad Soden-Salmünster die bedeutende Chance, Maßnahmen und Strategien zur Stadtentwicklung auf eine gesamtkommunale Ebene zu heben. Aus den festgestellten Herausforderungen für die Gesamtstadt konnten nachstehende Ziele abgeleitet werden:

 Anpassung der örtlichen Gegebenheiten an demografisch bedingte Änderungen, vor allem hinsichtlich der Erreichbarkeit von Einrichtungen und Angeboten, der Mobilität der Bevölkerung und der infrastrukturellen Ausrichtung im Bereich der Daseinsvorsorge

 Schaffung eines tragfähigen Zukunftskonzepts für die Entwicklung der Gesamt- stadt – daraufhin angelegt, dass es die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Ansprüche der zwei Kernstadtteile sowie der anderen, eher ländlich geprägten Stadtteile vereint

 Entwicklung eines Zusammengehörigkeitsgefühls der Bürger aller Stadtteile, die sowohl von den Bürgern als auch von außen als solche wahrgenommen wird, ohne die Identifizierung mit den einzelnen Stadtteilen aufzugeben

 Erhalt, Ausbau und eine den soziokulturellen Anforderungen entsprechende Gestaltung der Innenbereiche der Stadtteile in Bad Soden-Salmünster

 Stärkung der Stadt Bad Soden-Salmünster als Wirtschafts- und Tourismusstandort zwecks Sicherung der Wirtschaftskraft und wohnortnaher Arbeitsplätze Diese Zielvorgaben bilden die Basis für die Erarbeitung des IKEK. Aus diesen gesetzten Zielen wurden im Laufe des Prozesses Leit- und Startprojekte entwickelt.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 7 1.1 Besondere Herausforderungen des IKEK für Bad Soden-Salmünster

Eingangs sei angemerkt, dass die Erstellung des integrierten kommunalen Entwicklungs- konzepts die Stadt Bad Soden-Salmünster vor besondere Herausforderungen stellte. Das Förderprogramm des Landes Hessen zielt in seiner Konzeption auf ländlich geprägte Kommunen ab. Die Stadtteile Ahl, Alsberg, Eckardroth, Katholisch-Willenroth, Kerbers- dorf, Mernes, Romsthal und Wahlert weisen diese typischen Dorfstrukturen auf. Dahingegen haben die Kernstadtteile Bad Soden und Salmünster trotz ihrer ebenfalls ländlichen Prägung zweifellos auch städtischen Charakter. Hinzu kommt der Sonderstatus „Bad“ im Kurstadtteil Bad Soden. Verstärkt wird die Grundsituation durch die vergleichsweise große Ausdehnung des Stadtgebiets, welches mit dem über die Täler von Kinzig und Salz bis hin in den Spessart zudem noch sehr unterschiedliche Naturräume umfasst. Dies geht einher mit Unterschieden im Brauchtum und historischen Verwaltungsgrenzen, die teilweise bis heute nachwirken. Im Zuge des IKEK musste der Heterogenität des Stadtgebietes – bipolare Kernstadtteile mit den Schwerpunkten Kur und Wirtschaft, umgeben von sehr ländlich geprägten Stadtteilen in unterschiedlichen Naturräumen – besondere Rechnung getragen werden. Bei der Bearbeitung der einzelnen Prozessschritte hat sich deutlich gezeigt, dass Bad Soden-Salmünster bei der Erarbeitung von Handlungsfeldern und generell bei der Erarbeitung des Gesamtkonzepts ganz anderen Herausforderungen gegenübersteht als eine klassische Flächenkommune.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 8 2 Methodik und Vorgehen

Die Stadt Bad Soden-Salmünster hat im Januar 2013 damit begonnen, ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept zu erarbeiten. Im Februar und März 2013 wurden in allen Stadtteilen Rundgänge mit anschließenden Workshops durchgeführt. Es folgten fünf IKEK-Foren und die abschließende Präsentation des Prozessverlaufs und der Ergebnisse zum einen vor der Steuerungsgruppe, zum anderen vor den IKEK-Teams und der Öffentlichkeit während der Abschlussveranstaltung. Der Prozess der Erarbeitung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts wird im Laufe des ersten Quartals 2014 abgeschlossen. Das IKEK-Verfahren in Bad Soden-Salmünster basiert maßgeblich auf dem „Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL). Dabei war das Verfahren mit seiner speziellen Vorgehensweise für alle Beteiligten „Neuland“. Zu Beginn des Prozesses lagen in Bad Soden-Salmünster lediglich Ergebnisse aus dem Modellprojekt zum IKEK in Schotten (Vogelsbergkreis) vor. Da jede Kommune mit jeweils unterschiedlichen Voraussetzungen in einen solchen Prozess startet und auch die politische Willensbildung und das Engagement der Bürger unterschiedlich ausgeprägt sind, wurden während des IKEK-Prozesses in Bad Soden-Salmünster auch neue Erfahrungen, welche sich von denen in der genannten Kommune unterscheiden, gemacht. Die Ergebnisse dieses intensiven Verfahrens finden sich im vorliegenden Abschlussbericht und sind daher auch speziell auf die Stadt Bad Soden-Salmünster zugeschnitten.

2.1 Inhaltlicher Aufbau

In das integrierte kommunale Entwicklungskonzept der Stadt Bad Soden-Salmünster fließen eine Fülle von relevanten Themen ein. Die Bandbreite der Themen erfordert eine inhaltliche Gliederung, um während des Erarbeitungsprozesses – von der Bestands- analyse bis zur Entwicklung von Leit- und Startprojekten – die Schwerpunkte nicht aus den Augen zu verlieren. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden alle während des Prozesses eingebrachten Vorschläge dokumentiert. Zwölf im Leitfaden vorgegebene Themenfelder waren zu bearbeiten und in der Bestandsanalyse zu behandeln. Die Resultate bilden die Grundlage für die Erarbeitung des Leitbildes und der differenten Handlungsfelder.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 9 Verkehr Städtebauliche Soziale Infrastruktur Bürgerschaftliches Entwicklung und Engagement Leerstand

Kultur und Bildung Landschaft Tourismus Brauchtum

Freizeit Energie, Klima und Technische Wirtschaft Ressourcenschutz Infrastruktur

Abb. 1: Die Themenfelder aus dem IKEK-Leitfaden

Um aussagekräftige Entwicklungsziele formulieren und ihnen konkrete Projektideen zuordnen zu können, wurden die zu bearbeitenden Themen in vier Handlungsfelder gruppiert. Diese Handlungsfelder bildeten auch die Struktur des Arbeitsprozesses auf gesamtkommunaler Ebene. In fünf aufeinander folgenden IKEK-Foren wurden die vier Handlungsfelder weiter bearbeitet, Ziele und Zukunftsvisionen erarbeitet, ein Leitbild für die nächsten zehn Jahre formuliert und schließlich Leit- und Startprojekte zur Umsetzung des IKEK entwickelt. Die für die gesamtkommunale Entwicklung von Bad Soden-Salmünster relevanten Leit- und Startprojekte wurden aus den verschiedenen Handlungsfeldern abgeleitet. Die nachstehende Abbildung 2 verdeutlicht diese Struktur.

Abb. 2: Inhaltlicher Aufbau des IKEK

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 10 2.2 Prozess und Beteiligung

Die Entwicklung des integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts ist in Bad Soden- Salmünster in enger Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Bürgern und der Stadt erfolgt. Innerhalb eines Jahres ist es gelungen, in gesamtstädtischer Zusammen- arbeit die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen für die Stadt zu erkennen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Bereits bei den Rundgängen durch die einzelnen Stadtteile von Bad Soden-Salmünster und den sich anschließenden Workshops entstand ein erster Eindruck über die Vorstel- lungen der Bürger zur Entwicklung der Stadtteile und der Gesamtstadt. Die daran anknüp- fenden IKEK-Foren dienten dazu, aus den zuvor gesammelten Vorschlägen der Bürger gesamtkommunale Projektideen abzuleiten. Themenbezogene Unterstützung erhielten die IKEK-Teams innerhalb der Foren durch Experten. Die erarbeiteten Projektideen wurden in der Folge konkretisiert. Es wurden übergeordnete Leitprojekte festgelegt und diesen konkrete Startprojekte zugeordnet. Zusätzlich wurde in enger Zusammenarbeit zwischen IKEK-Teams, der Stadt und dem Projektbüro eine Zukunftsvision für die Gesamtstadt entwickelt und in einem Leitbild formuliert. Anspruch des Leitbildes ist die Identifikation der Bürger mit der Gesamtstadt und ihr Engagement für die gemeinsame Zukunft. In der Abschlussveranstaltung wurden neben den IKEK-Teams, den Ortsvorstehern und den Vertretern der Stadt, auch allen interes- sierten Bürgern der Verlauf des Prozesses präsentiert und die Ergebnisse vorgestellt.

Prozessphasen:

Die Erstellung des IKEK für die Stadt Bad Soden-Salmünster erfolgte in drei aufeinander aufbauenden Arbeitsphasen: Der lokalen und gesamtkommunalen Bestandsanalyse, der Entwicklung von Leitbild, Zielen und Projektideen sowie der Entwicklung der Umsetzungs- strategie bzw. des Verstetigungsprozesses. Für alle Phasen wurden unterschiedliche Formen der Beteiligung gewählt. Phase 1: Bestandsanalyse In einem ersten Schritt wurde eine Bestandsanalyse durch das Projektbüro erstellt. Die jeweiligen Ortsvorsteher und die Mitglieder der Ortsbeiräte waren von Beginn an in die Phase der Bestandsanalyse eingebunden. So skizzierten die Ortsvorsteher mit Hilfe eines Fragebogens die jeweiligen Stärken und Schwächen der Ortsteile und gaben ihre Ein- schätzung bezüglich des Handlungsbedarfs ab. In einem gesonderten Ortsvorsteher- treffen berichteten die Akteure, mit welchen aktuellen Herausforderungen sie in ihren Stadtteilen konfrontiert sind. Auch die Stadtverwaltung war von Anfang an intensiv am Arbeitsprozess beteiligt, hat alle ihr vorliegenden Materialien für die Bestandsanalyse zur Verfügung gestellt und an allen Terminen und Veranstaltungen teilgenommen. Zudem erfolgte eine umfangreiche Sammlung von Standortdaten durch das Projektbüro.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 11 Die breite Öffentlichkeit wurde bei der Auftaktveranstaltung zum IKEK über das Vorhaben informiert, auf der Ebene der einzelnen Stadtteile war die lokale Öffentlichkeit bei Rundgängen und Workshops direkt am Erarbeitungsprozess beteiligt. Für die Bestandsanalyse der Stadtteile waren die lokalen Veranstaltungen mit Stadtteil- rundgängen und anschließenden Workshops sehr erfolgreich. Bei den Diskussionen auf lokaler Ebene haben Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Ideen und Ergebnisse ausführlich erörtert und erste Vorstellungen zur Entwicklung des jeweiligen Stadtteils und der Kommune reflektiert. Um alle Stadtteile auf gesamtkommunaler Ebene zusammenzuführen, hat jeder Stadtteil ein IKEK-Team – bestehend aus drei bis fünf Personen – benannt. Dabei wurde großer Wert darauf gelegt, dass sowohl Vertreter aus den Ortsbeiräten als auch andere Akteure aus der Bürgerschaft eingebunden wurden. Die Teams fungierten dabei nicht im Sinne politisch legitimierter Personen, sondern als Vertreter der Öffentlichkeit. Sie sollten sicher- stellen, dass die Themen aus den Stadtteilen im weiteren Prozess präsent bleiben und bearbeitet werden. Die lokalen Veranstaltungen hatten die von den IKEK-Teams erstellten Stadtteilplakate zum Ergebnis, die eine Übersicht über die jeweiligen Stärken und Schwächen des Stadt- teils gaben und die ersten Projektideen anschaulich zusammenfassten. Die Stadtteil- plakate wurden anschließend ausgewertet und deren Inhalte gemeinsam mit dem aufge- zeigten Handlungsbedarf in den jeweiligen Stadtteilprofilen konkretisiert. (vgl. Kap. 4). Phase 2: Leitbild, Ziele und Projektideen

In der zweiten Projektphase wurden ein Leitbild für die Gesamtstadt, konkrete Ziele und Projektideen erarbeitet. Anders als in der ersten Phase, in der größtenteils das Ortsteil- denken die Debatte prägte, stand in der zweiten Phase des IKEK die gesamtkommunale Betrachtung im Fokus. Die Phase „Leitbild, Ziele und Projektideen“ hatte die intensive Zusammenarbeit mit den IKEK-Teams und regionalen Schlüsselakteuren zum Inhalt. Auf dem 2. und 3. IKEK- Forum sammelten die vier Arbeitsgruppen – eine für jedes der vier Handlungsfelder – Ziele und erarbeiteten handlungsfeldspezifische Zukunftsvisionen. Zudem hielten verschiedene Experten sowohl im Forum als auch in den Arbeitsgruppen Fachvorträge zu ausgewählten Themen. Damit wurde sichergestellt, dass alle Beteiligten den nötigen fachlichen Input und über praxisbezogene Beispiele wertvolle Anregungen erhielten. Im 4. Forum wurde das Leitbild verfasst, diskutiert und abgestimmt. Das erstellte Leitbild zeigt auf, welche Vision die Bürger aus Bad Soden-Salmünster für ihre Stadt haben und wie sie im Jahr 2024 leben möchten. Das Fachbüro hat die jeweiligen Ergebnisse aus den Foren aufbereitet, strukturiert und auf Konsistenz geprüft. Augenmerk wurde dabei u. a. darauf gelegt, inwiefern die erarbeiteten Ziele in den vier Handlungsfeldern miteinander vereinbar waren bzw. übereinstimmten. Die nachstehende Abbildung verdeutlicht den Verlauf der Prozess- phasen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 12 Abb. 3: Der IKEK Prozess in Bad Soden-Salmünster

Phase 3: Umsetzung und Verstetigung

In der dritten Prozessphase wurde eine Zukunftsvision für Bad Soden-Salmünster in Form des Leitbildes abschließend formuliert und mit den IKEK-Teams und der Steuerungs- gruppe abgestimmt. Darüber hinaus wurden die Leit- und Startprojekte konkretisiert. Im 5. Forum wurden die Leit- und Startprojekte definiert, die die Umsetzung des IKEK gewährleisten sollen. Bei der Diskussion und Abstimmung über die Leit- und Startprojekte wurde deutlich, dass es den IKEK-Teams äußerst wichtig ist, dass die während der lokalen Veranstaltungen und der ersten Foren erarbeiteten Projektideen der einzelnen Stadtteile, die nicht zu Leit- und Startprojekte ernannt wurden, nicht verloren gehen. Daher werden diese Projekte in Kapitel 9 (Leit- und Startprojekte) ebenfalls mit aufgeführt. Das Gros der Arbeit leisteten die IKEK-Teams der Stadtteile, die zum einen ihre jewei- ligen Belange in den fünf Foren vertraten, aber auch die gesamtkommunale Ebene diskutierten und Zielsetzungen sowie Projekte festlegten. Ein im Leitfaden optional angedachtes 6. Forum war in Bad Soden-Salmünster aufgrund der engagierten Mitarbeit der IKEK-Teams und der Prozessergebnisse in den vorherigen Foren nicht notwendig.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 13 Beteiligung Steuerungsgruppe und IKEK-Beirat

Zu Beginn des IKEK-Prozesses wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Aufgabe der Steuerungsgruppe ist die Sicherung des Prozesses, die Entscheidungsfindung in Konflikt- fällen und die Diskussion von Teilergebnissen und auftretenden Problemen. Zusätzlich unterstützt, kommentiert und begleitet die Steuerungsgruppe den Prozess. Die Steuer- ungsgruppe setzt sich aus Amtsträgern der Stadt, Mitgliedern der politischen Fraktionen, Vertretern des Main-Kinzig-Kreises und jeweils einem Vertreter des Verbandes SPESSARTregional und des Fachbüros zusammen. Der Steuerungsgruppe in Bad Soden-Salmünster gehören demnach folgende Personen an:

 Lothar Büttner, Bürgermeister  Edgar Kleespies, Vertreter des Magistrats  Burkhard Kornherr, Vertreter des Magistrats  Werner Wolf, Vertreter des Magistrats  Winfried Salomon, Vertreter der SPD-Fraktion  Hans Georg Schiesser, Vertreter der GWL-Fraktion  Heinrich Hausmann, Vertreter der CDU-Fraktion  Manfred Geis, Amt 70 Abteilung Entwicklung ländlicher Raum, Main-Kinzig-Kreis  Sabine Jennert, SPESSARTregional  Johannes Denk, Deutsche Gesellschaft für Innenentwicklung (Fachbüro) Neben der Steuerungsgruppe wurde auf Anregung der Stadtverwaltung bzw. des Bürger- meisters ein IKEK-Beirat installiert. Die Berufung des IKEK-Beirats zielt darauf ab, die Akzeptanz des Gesamtprozesses in allen Ortsteilen über den gesamten Verfahrenslauf sicherzustellen. Der IKEK-Beirat dient als Bindeglied zwischen Steuerungsgruppe und Bürgerschaft. Somit wird eine bestmögliche Verfahrenstransparenz und Informations- weitergabe sichergestellt. Der Beirat setzt sich aus von den Ortsbeiräten benannten Personen der einzelnen Stadtteile zusammen. Hierbei handelte es sich in der Regel um den Ortsvorsteher bzw. die Ortsvorsteherin oder eine Stellvertretung. Öffentlichkeitsarbeit

Über die Kontakte der Stadt Bad Soden-Salmünster zur Lokalpresse wurde sichergestellt, dass umfassend über den gesamten IKEK-Erarbeitungsprozess berichtet wird. Über den Fortschritt des Prozesses informierte außerdem die Homepage der Stadt Bad Soden-Salmünster auf entsprechenden Sonderseiten. Nach den jeweiligen Veranstal- tungen stellte die Stadt sämtliche Präsentationen und Protokolle online. Dort konnte die Öffentlichkeit auch die Stadtteilplakate einsehen. Alle öffentlichen Veranstaltungen wurden über das Mitteilungsblatt der Gemeinde und die Regionalzeitungen angekündigt. Zur Bekanntgabe der Termine der lokalen Veranstal- tungen wurden außerdem öffentliche Schaukästen im Stadtgebiet genutzt. Dadurch war die kontinuierliche Information der Öffentlichkeit sichergestellt.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 14 B DIE STADT BAD SODEN-SALMÜNSTER UND IHRE STADTTEILE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 15 3 Bestandsaufnahme und -analyse

Eine Bestandsaufnahme von beur- teilungsrelevanten Fakten (Bevölke- rung, Infrastruktur, Siedlung und Land- schaft, etc.) ist Voraussetzung für die Ableitung eines Handlungsbedarfs. Vor allem die in allen Stadtteilen durchge- führten Begehungen und Workshops zwischen Februar und März 2013 und die daraus entwickelten Stadtteilprofile lieferten die Grundlage für die späteren Projektideen.

3.1 Kurzcharakteristik

Die osthessische Kur- und Gesund- heitsstadt Bad Soden-Salmünster mit ihrem staatlich anerkannten Heilbad liegt im Kinzigtal. Die geografische Lage des Stadtgebietes ist wie folgt struk- turiert: Gemäß der naturräumlichen Aufglie- Abb. 4: Stadt Bad Soden-Salmünster mit ihren elf Stadtteilen derung im Regionalplan Südhessen 2010 liegt der südliche Teil von Bad Soden-Salmünster im Sandsteinspessart und der mittlere Bereich rund um den Huttengrund liegt – naturräumlich gesehen – im Büdinger Wald. Der nördliche Teil (Katholisch-Willenroth, Kerbersdorf) gehört zum Gebiet des unteren Vogelsbergs. Laut Regionalplan Südhessen 2010 befindet sich das Mittelzentrum mit fast 13.600 Einwohnern im ländlichen Raum an der regionalen Verkehrsachse von Hanau über Gelnhausen und Wächtersbach nach Fulda. Trotz der Lage im ländlichen Raum ist Bad Soden-Salmünster durch die gute Verkehrs- anbindung (A66 Fulda-Frankfurt, Bahnanschluss) ein Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Die Kreisstadt Gelnhausen (ca. 17 km) sowie die Oberzentren Fulda (ca. 44 km) und Hanau (ca. 42 km) sind die nächstgelegenen Städte mit höherer zentralörtlicher Einstufung. Die nächstgelegenen ICE-Bahnhöfe befinden sich in Fulda bzw. in Hanau. Trotz der in kurzer Entfernung gelegenen Städte hatte Bad Soden-Salmünster ein nahezu ausge- glichenes Pendlerverhältnis von Ein- und Auspendlern. Ein leicht negativer Trend zeigt sich beim Pendlersaldo durch die Zunahme von Auspendler/innen. Im Jahr 1970 wurden die eigenständigen Gemeinden Alsberg/Hausen, Kerbersdorf und Romsthal in die Stadt Salmünster eingemeindet, 1971 folgte die Gemeinde Mernes und

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 16 1972 die Gemeinde Katholisch-Willenroth. Die eigenständige Gemeinde Wahlert wurde 1970 und die Gemeinden Ahl und Eckardroth 1972 in die Stadt Bad Soden bei Salmünster eingemeindet. 1974 erfolgte schließlich der Zusammenschluss der Städte Bad Soden bei Salmünster und Salmünster einschließlich der bereits eingegliederten Stadtteile zur Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster. Seit der Gebietsreform umfasst die Stadt Bad Soden-Salmünster elf Stadtteile auf einer Fläche von 58,59 Quadratkilometern. Neben den beiden Kernstadtteilen Bad Soden und Salmünster gehören die Stadtteile Ahl, Alsberg, Eckardroth, Hausen, Katholisch- Willenroth, Kerbersdorf, Mernes, Romsthal und Wahlert zu Bad Soden-Salmünster.

3.2 Bevölkerungsentwicklung und -prognose

Für die Region Spessart wurde im Oktober 2012 im Rahmen des Aktionsprogramms regionale Daseinsfürsorge als Modellvorhaben der Raumordnung MORO eine kleinräu- mige Bevölkerungsvorausschätzung 2010 bis 2030 (bearbeitet vom Büro Spiekermann & Wegener) vorgelegt. Als zentraler Baustein für die Erarbeitung der Regionalstrategie Daseinsfürsorge liefert die Vorausschätzung grundlegende Aussagen über die zukünftige Intensität des demografischen Wandels – auch für Bad Soden-Salmünster. Hauptverantwortlich für die natürliche Schrumpfung der Bevölkerung ist demnach der Rückgang der Geburtenrate in den 1970er Jahren. Zugleich erreichen immer mehr Menschen ein höheres Lebensalter. Die Entwicklung der Altersstruktur in der Bevölkerung wird maßgeblich vom Wanderungsverhalten der Bürger und der Altersstruktur der Zu- und Fortziehenden bestimmt. Der Prozess des demografischen Wandels greift nun auch auf Kommunen über, die vormals Einwohnergewinne zu verzeichnen hatten. Zu diesen Kommunen gehört auch das Mittelzentrum im ländlichen Raum Bad Soden-Salmünster mit seinen Stadtteilen.

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszahl in Bad Soden-Salmünster hat sich im Verlauf der vergangenen zehn Jahre (entsprechend der veröffentlichten Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes) ähnlich entwickelt, wie die Bevölkerung im gesamten Main-Kinzig-Kreis bzw. im Bundesland Hessen, wobei in Bad Soden-Salmünster die Bevölkerungszunahme zwischen 2002 und 2005 über dem allgemeinen Niveau von Kreis und Land lag. Seit 2008 sind die Entwicklungskurven annähernd gleich. Am höchsten war der Bevölkerungsstand in Bad Soden-Salmünster, wie auch im Main- Kinzig-Kreis im Jahre 2005, mit 13.929 Einwohnern. Nach dem Statistischen Landesamt Hessen hatte das Mittelzentrum zum Erhebungs- zeitpunkt 30. Juni 2013 13.416 Einwohner. Dem gegenüber stehen 13.818 Einwohner zum Erhebungszeitpunkt 31. Dezember 2002. Demnach ist die Bevölkerungszahl von Bad Soden-Salmünster in den vergangenen 10 Jahren um 2,9% gesunken.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 17 Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung von 2002 bis 2012 im Regionalvergleich: Bad Soden-Salmünster, Main-Kinzig-Kreis, Hessen. Quelle: Hessen Agentur, 2013

Bevölkerungsprognose Die MORO-Modellrechnung betrachtet den Zeitraum zwischen der Erfassung der zur Verfügung gestellten Bestandsdaten (30.06.2011) bis in das Jahr 2030. Sie stellt in ihrem Ergebnis drei Varianten der Vorausschätzung vor: Die natürliche Entwicklung der Bevölkerung ohne Wanderungsdaten, die obere Variante mit optimistischen Ansätzen für die Wanderung und die untere Variante mit den aktuell negativsten, anzunehmenden Zahlen für die Wanderungsdaten. Auf ähnliche Zahlen, wie in der unteren Variante, ist die Prognose des Main-Kinzig- Kreises aus 2009 gekommen, die mit korrigierten Wanderungsannahmen berechnet wurde. In gewissem Sinne eröffnen die Ergebnisse der in unterschiedlicher Weise entstandenen Bevölkerungsvorausschätzungen einen Korridor für die potenzielle Bevölkerungsentwicklung zwischen -14,9% bis -10,8%. Neben den schrumpfenden Einwohnerzahlen ist ein weiter fortschreitender Alterungsprozess in der Bevölkerung zu erwarten.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 18 Abb. 6: Bevölkerungsentwicklung von 2011 bis 2030 in den Kommunen des Main-Kinzig-Kreises. Quelle: MORO - Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional

Weitere Aussagen über die Bevölkerung und entsprechende Prognosen enthalten die Profile für die einzelnen Stadtteile. An dieser Stelle wird auf einige auffallende Ergebnisse der Prognose hingewiesen:

 Den prozentual höchsten Rückgang an Einwohnern wird, laut Prognose, Wahlert mit -17,7% bis 2030 verzeichnen. Den zweithöchsten Bevölkerungsrückgang wird Ahl mit -15,7% haben.

 Die Zahl der über 65-Jährigen wird in mehreren Stadtteilen mit mehr als 50% der 2011 festgestellten Anzahl ansteigen. So werden in Eckardroth, entsprechend der Prognose, im Jahre 2030 fast 70% mehr Einwohner mit einem Alter von über 65 Jahren wohnen.

 Kein Stadtteil hat bis 2030 einen Zuwachs in der Gruppe der sozialversicherungs- pflichtigen Bevölkerung zu erwarten.

 Die Bevölkerungsgruppe der unter 20-Jährigen wird in Ahl am stärksten abnehmen (-58,5% bis 2030).

 Kein Stadtteil wird bis 2030 einen Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen haben. Beim Vergleich aller Kommunen in der Modellregion bis 2030 erreicht Bad Soden- Salmünster mit -12% bis -9,1% Bevölkerungsrückgang einen Platz im Mittelfeld.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 19 Der Anteil an nicht deutschen Einwohnern wächst stetig, wie es auch im gesamten Main- Kinzig-Kreis der Fall ist. Laut Zahlen der Hessischen Gemeindestatistik ist der Anteil der nicht deutschen Bevölkerung in Bad Soden-Salmünster von 2010 bis 2011 um 2,7% auf 12,4% angestiegen. Damit ist die Steigerungsrate noch unter dem Wachstum des Main- Kinzig-Kreises, das im gleichen Zeitraum um 3,1% auf 10,3% angestiegen ist. Maß- nahmen zur Integration von nicht deutschen Mitbürgern werden über die staatlichen Maßnahmen hinaus im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements in den Vereinen gefördert.

Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung von 2011 bis 2030 in der unteren Variante der Kommunen des Main- Kinzig-Kreises. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional

3.3 Soziale Infrastruktur und bürgerschaftliches Engagement

Die soziale Infrastruktur in Bad Soden-Salmünster ist nach Größe und Lage auf alle Stadtteile verteilt. Die meisten öffentlichen Einrichtungen der sozialen Infrastruktur befinden sich in den Kernstadtteilen Salmünster und Bad Soden. Der Huttengrund mit den Stadtteilen Romsthal, Eckardroth und Wahlert ist mit der Huttengrundhalle, der Grundschule und einem Kindergarten gut versorgt. Mernes bietet seinen Einwohnern, als der am entferntesten von den Kernstadtteilen gelegene Stadtteil, einen Kindergarten, eine von den Vereinen genutzte ehemalige Schule (ohne Versammlungsraum) und einen Jugendraum. Die kleineren Stadtteile Ahl, Alsberg, Katholisch-Willenroth und Kerbersdorf haben aufgrund ihrer Größe ein entsprechend kleineres Angebot an öffentlichen Einrich-

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 20 tungen. In Bezug auf die Nutzung von Infrastruktur sind die Einwohner in vielen Fällen auf ihre persönliche Mobilität bzw. den ÖPNV angewiesen.

Medizinische Versorgung (Notfälle und ärztliche Hausbesuche)

Auch Teile des Main-Kinzig-Kreises sind längst vom Ärztemangel betroffen. Gerade die klassischen Landarztpraxen finden oft keine Nachfolger mehr. Rund 20% aller Praxis- inhaber im Kreis sind inzwischen 60 Jahre alt oder älter. Positiv zu vermerken ist, dass seit dem Zusammenschluss der knapp 200 im östlichen Main-Kinzig-Kreis niedergelassenen Ärzte im Jahr 2011 der ärztliche Bereitschaftsdienst (ÄBD) über eine zentrale Leitstelle organisiert wird. Notfälle werden von der Leitstelle direkt an den örtlichen Rettungsdienst weitergeleitet, der ÄBD organisiert außerdem Hausbesuche und gibt Auskünfte über andere Institutionen der medizinischen Versor- gung. Die Krankenhäuser des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen und Schlüchtern sind, seit der Schließung des Krankenhauses in Bad Soden-Salmünster, die nächstgelegenen Krankenhäuser, die vom örtlichen Rettungsdienst im Notfall angefahren werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) ist zuständig für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung und plant die entsprechenden Bedarfe. Festgestellt wurde, dass die Versorgungssituation im Rhein-Main-Gebiet grundsätzlich sehr gut ist, jedoch sind die ländlichen Regionen mit Hausarzt- und Facharztpraxen nicht ausreichend besetzt. Bad Soden-Salmünster ist zentraler Standort zur Sicherstellung der allgemeinärztlichen Versorgung des Bereiches Bad Soden-Salmünster/ Wächtersbach/ Brachttal/ . Durch die zum Ende des Jahres aus Altersgründen erfolgte Praxis- schließung eines Allgemeinarztes und weiterer Ruhestandseintritte in absehbarer Zeit ist die medizinische Versorgung im Planungsbereich gefährdet. Der Magistrat der Stadt Bad Soden-Salmünster unterstützt die Kassenärztliche Vereini- gung bei der Erfüllung ihres Versorgungsauftrags mit dem Ziel, gemeinschaftlich zukunfts- fähige Lösungen für den Versorgungsbereich Bad Soden-Salmünster/ Wächtersbach/ Brachttal/ Birstein zu finden.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 21 Abb. 8: Haus- und Fachärzte in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional

Des Weiteren befinden sich im Stadtgebiet Bad Soden-Salmünster acht Reha- Fachkliniken, die nach den neuesten Kenntnissen der Rehabilitationsmedizin arbeiten. Diese stehen im Sinne einer medizinischen Versorgung der Bevölkerung aber nur sehr begrenzt zur Verfügung, da es sich im Wesentlichen um kurspezifische Einrichtungen handelt.

Bürgerschaftliches Engagement

Das bürgerschaftliche Engagement ist in den kleineren Stadtteilen stärker ausgeprägt als in den beiden Kernstadtteilen. Der verbesserungswürdige Zusammenhalt zwischen den Stadtteilen bzw. das Verständnis als Gesamtstadt, der von vielen Bürgern in den Ortsteil- veranstaltungen beklagt wurde, resultiert nicht zuletzt aus den großen Entfernungen zwischen den Stadtteilen. Bei der Gebietsreform in den 1970er Jahren wurden die ehemals selbständigen Dörfer und Städte zur Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster zwangsweise zusammengeschlossen. Bis heute hat sich der gesamtstädtische Gedanke nicht durchgesetzt. Unter den Kernstadtteilen Salmünster und Bad Soden besteht bis heute eine geschichtlich bedingte Rivalität, welche eine sinnvolle und sachgerechte Weiterentwicklung der Stadt gelegentlich behindert und erschwert. Es gibt jedoch auch vielversprechende Ansätze, beispielsweise im Vereinsbereich, die Hoffnung auf eine Überwindung dieses Kirchturmdenkens machen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 22 Ehrenämter sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft und des bürger- schaftlichen Engagements. Ohne sie könnten viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens nicht mehr bestehen. Das ehrenamtliche Engagement in Bad Soden-Salmünster ist sehr vielfältig. Dienste bei Jugendorganisationen, im Natur- und Umweltschutz, in Wandervereinen, in Caritas oder Diakonie, als Helfer in Krankenhäusern, in der Alten- pflege und in Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Sport-, Kultur- und vielen anderen Vereinen bestehen ebenso, wie bei den freiwilligen Feuerwehren, hauptsächlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern. Auf dem Internetportal der Stadt Bad Soden-Salmünster ist eine Suchmaschine für ehren- amtliche Tätigkeiten eingerichtet. In dieser Datenbank stellen sich Vereine, Selbsthilfe- gruppen, Behörden oder Personen, die einen Verein gründen möchten, vor. Damit hat der interessierte Bürger die Möglichkeit, aus einem breiten Angebot für ehrenamtliches Wirken zu wählen. Verschiedene Arbeitskreise in den Stadtteilen kümmern sich um die Bedürfnisse der verschiedenen Bevölkerungsgruppen oder um die Weiterentwicklung ihres Ortes. So hat sich ein Arbeitskreis in Ahl jahrelang intensiv mit der Dorferneuerung befasst und die Mitglieder der Dorfschmiede in Mernes treffen sich seit mehreren Jahren regelmäßig, um über die Zukunft ihres Stadtteils zu diskutieren.

Vereine

Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in den Vereinen der Stadtteile ist sehr vielfältig (bei freiwilligen Feuerwehren, Heimat-, Tourismus- und Wirtschaftsvereinen, Theater-, Musik- und Gesangvereinen, Sportvereinen, sozialen und kirchlichen Vereinen, Umwelt- und Tierschutzvereine). Die Aktivitäten dieser Vereine sind ebenso facettenreich wie deren Ausrichtung. In den lokalen Veranstaltungen wurde deutlich, dass Nachbarschaftshilfe und Vereins- leben vielerorts sehr gut funktionieren. Jedoch kam auch klar zum Ausdruck, dass die Vereine überaltern und die Stadtteile immer mehr zu Schlaforten werden, in denen sich tagsüber immer weniger Menschen aufhalten. Die zunehmenden Pendlerbewegungen der Arbeitnehmer führen zu weniger Zeit für soziales Engagement und Unterstützung des Vereinslebens. In den lokalen Veranstaltungen wurde angeregt, Angebote zur Werbung von Neubürgern, aber vor allem Aktivitäten zur Mobilisierung und Einbindung von Kindern und Jugend- lichen in das Vereinsleben zu initiieren.

Soziale Fürsorge

Die Stadt Bad Soden-Salmünster stellt ein vielfältiges Angebot der sozialen Fürsorge für ihre Bürger bereit. Auf der Internetplattform der Stadt wird auf Beratungsstellen und Hilfsangebote hingewiesen. Ob für die Beratung in Familienfragen, Not- und Konflikt- situationen oder Informationen zur Rente und Versorgung – der Bürger findet für alle diese Fragen kompetente Ansprechpartner.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 23 Bei folgenden Einrichtungen der sozialen Fürsorge erhalten die Bürger Hilfestellung für ihre Sorgen, Probleme und Nöte:

 SkF - Sozialdienst katholischer Frauen e.V.: Beratungsstelle für Schwangere und Familien in Not

 Sorgentelefon der Stadt Bad Soden-Salmünster

 Sozialstation St. Josef vom Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis e.V.

 Pflegestützpunkt des Main-Kinzig-Kreises

 Gemeinnützige Schottener Reha GSR, Haus Bergwinkel

 „Die Tafel im Bergwinkel“ der Steinauer/Schlüchterner Tafel e.V.

 Familienportal „Mit Kind und Kegel" des Main-Kinzig-Kreises

 Hessisches Amt für Versorgung und Soziales, Fulda

 Erika-Pitzer-Krebsberatungsstelle

 Behindertenbeauftragter der Stadt Bad Soden-Salmünster Einrichtungen in der sozialen Fürsorge für Senioren:

 Sechs Wohn- und Pflegeheime für Senioren (davon vier in Bad Soden, eine Wohnanlage in Salmünster und eine in Eckardroth)

 Das Seniorenwohnheim „Haus am Park“ in Salmünster ist mit seinen über 200 Pflegeplätzen das Bedeutendste.

 Rentenberatung - Deutsche Rentenversicherung Hessen

 Sozialverband VdK Hessen-Thüringen, Ortsverband Bad Soden

Kinder und Jugendliche

Bereits im Jahr 2002 hat der Magistrat der Stadt Bad Soden-Salmünster die Stelle eines ehrenamtlichen Jugendbeauftragten eingerichtet, der als Bindeglied zwischen Magistrat und den Jugendlichen fungiert. Für die Aktivitäten von Jugendgruppen sind in Ahl, Katholisch-Willenroth, Mernes und Salmünster spezielle Jugendräume eingerichtet. Eine weitere Einrichtung für Jugendliche ist das Jugendzentrum „Knopfloch“ der katholischen Pfarrgemeinde in Salmünster. In allen Stadtteilen bestehen vielfältige Angebote für Kinder und Jugendliche von Seiten der Kirche, von Sport- und Musikvereinen und der freiwilligen Feuerwehren, sich am Vereinsleben zu beteiligen und dort aktiv zu werden.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 24 Kirche

Die katholische und die evangelische Kirche sind auch in Bad Soden-Salmünster tragende Säulen der sozialen Fürsorge für Alt und Jung. Mit drei Pfarrheimen und sechs Kirchengebäuden ist der katholische Glauben in Bad Soden-Salmünster am stärksten präsent. Die evangelische Kirche verfügt über Kirchen in Bad Soden und Salmünster und Pfarrheime. Die Kirchen in den Stadtteilen Bad Soden, Salmünster, Romsthal, Mernes, Alsberg und Katholisch-Willenroth sind über Pastoralverbände miteinander verbunden. Der katholische Glaube hat mit dem Bildungs- und Exerzitienhaus „Kloster Salmünster“ eine überregional bekannte Institution, die in den Jahren 1990 bis 1992 aus dem Franziskanerkloster entstanden ist. Die Angebote der Kirchengemeinden sind vielfältig: Caritas, Seniorenkreise, Kindertages- einrichtungen, Krabbelgruppen, Ministrantengruppen, Mädchengruppen, Frauenkreise, Ferienspiele, Chöre, Fortbildungen im Bildungs- und Exerzitienhaus und die Bücherei der Pfarrkirche St. Laurentius sind die offiziellen Einrichtungen der Kirche im Sinne der sozialen Fürsorge.

Sport- und Freizeiteinrichtungen Ein herausragendes Angebot an Freizeiteinrichtung bietet Bad Soden mit der Spessart Therme, dem Kurpark und dem Generationenpark. Die Wälder des Spessarts und die Ausläufer des Vogelsberges bilden die natürliche Umgebung von Bad Soden-Salmünster. Die Täler der Kinzig und der Salz durchqueren das Stadtgebiet. Es handelt sich dabei um Naherholungsgebiete mit hohem Erholungswert für Bürger und Gäste der Stadt. Alle Stadtteile von Bad Soden-Salmünster verfügen über einen Fußballplatz (Alsberg, Kerbersdorf, Katholisch-Willenroth haben Bolzplätze). Es gibt einen stadtteilübergreifen- den Jugendförderverein für den Fußballsport, den JFV Bad Soden-Salmünster. Vier Fußballvereine aus den Stadtteilen Salmünster, Huttengrund, Ahl und Bad Soden haben sich hier zu einer Jugendspielgemeinschaft zusammengeschlossen und betreiben Jugendförderung mit einem ganzheitlichen Förderkonzept, das Bildung, Beruf, Soziales und Sport vereint. Alle Stadtteile verfügen über mindestens einen Kinderspielplatz. Den Kindern in Bad Soden-Salmünster stehen insgesamt 20 Kinderspielplätze und eine Skater-Anlage zur Verfügung. In den beiden Kernstadtteilen gibt es zwei Sporthallen. Zum einen die Großsporthalle des Main-Kinzig-Kreises in Salmünster und zum anderen die Sport- und Kulturhalle im Turnerweg in Bad Soden. Die Sport- und Kulturhalle in Bad Soden ist stark sanierungs- bedürftig bzw. abbruchreif. Die notwendigen Maßnahmen zur Sanierung des Gebäudes wären sehr umfangreich und die Unterhaltskosten überproportional hoch. Im Zusammen- hang mit dem Neubau einer Multifunktionshalle in Bad Soden soll unter anderem die Sport- und Kulturhalle ersetzt werden. Im folgenden Absatz „Dorfgemeinschaftshäuser, Bürgerhäuser und andere öffentliche Einrichtungen“ wird im Einzelnen auf den Neubau der Multifunktionshalle eingegangen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 25 Für Schützen stehen zwei Sportanlagen zur Verfügung, eine in Bad Soden und eine in der Steinkaute Salmünster. Von überregionaler Bedeutung ist der 18-Loch-Golfplatz in Alsberg. Für den Tischtennissport steht eine speziell für diese Sportart eingerichtete Sporthalle des TTC Salmünster am Schwedenring zur Verfügung. Die Tennisanlage des TC Bad Soden- Salmünster an der südlichen Spitze von Bad Soden rundet das Angebot an Sportstätten in der Kurstadt ab. 16 Freizeitsportanlagen, wie die Sportlerheime in den Stadtteilen, werden durch die Mitglieder betreut und gepflegt und wurden in Eigenleistung hergerichtet. Die Stadt Bad Soden-Salmünster verfügt zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme neben der Spessart Therme im Stadtteil Bad Soden über weitere Bäder: Ein Freibad in Bad Soden, welches jedoch bereits größeren Sanierungsbedarf aufweist, und ein Klein- Freibad im Stadtteil Mernes, welches mit bürgerschaftlichen Engagement betrieben wird. Kurz zuvor wurde im Stadtteil Salmünster die stark sanierungsbedürftige Kleinschwimm- halle abgebrochen. Nach der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung sollen wesentliche Funktionen der Kleinschwimmhalle durch eine schwimmsportgerechte Erweiterung der Spessart Therme kompensiert werden.

Dorfgemeinschaftshäuser (DGH), Bürgerhäuser und andere öffentliche Einrichtungen

Die Stadt Bad Soden-Salmünster stellt ihren Bürgern für gemeinschaftliche Aktivitäten 13 Gemeinschaftshäuser und -räume zur Verfügung. Hinzu kommen vereinsbetriebene Einrichtungen sowie Gastronomiebetriebe, welche über Versammlungsräume verfügen. Fast jeder Stadtteil hat eine örtliche Versammlungsstätte, um dem Dorfleben einen sozialen Treffpunkt zu geben. Kerbersdorf hat kein Gemeinschaftshaus und keinen Versammlungsraum. Für öffentliche Zusammenkünfte steht allenfalls die Fahrzeughalle des Feuerwehrgerätehauses zur Verfügung. Auch in Mernes existiert kein öffentlich nutzbarer Versammlungsraum. Die sanierte ehemalige Schule bietet nur zwei Räume, welche vom Landfrauenverein Mernes und vom Musikverein Mernes genutzt werden. In der Gaststätte „Müntal“ steht noch ein größerer Versammlungsraum zur Verfügung, der jedoch kurzfristig wegen Sanierungsbedürftigkeit geschlossen werden soll. Die zum Workshop anwesenden Bürgerinnen und Bürger betonten, dass der Bedarf für einen größeren Versammlungsraum besteht, da der verbleibende Raum in der Gaststätte „Zur Jossa“ nicht als Versammlungsraum geeignet ist und die Nutzbarkeit stark von den Nutzungen des Betreibers abhängt. Die Stadtteile Katholisch-Willenroth und Alsberg nutzen ehemalige Schulgebäude als Versammlungsstätten bzw. als Vereinsräume. Diese ehemaligen Schulgebäude sind jedoch einerseits sanierungsbedürftig und verfügen andererseits nicht über die notwendige Multifunktionalität für die vielfältigen Nutzungsansprüche der verschiedenen Interessengruppen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 26 Ahl verfügt nach der Sanierung des alten Schulhauses, das mit einem Anbau in der Zeit der Dorferneuerung (2004-2012) erweitert wurde, über ein modernes Dorfgemeinschafts- haus. Den Stadtteilen Romsthal, Eckardroth und Wahlert steht mit der Huttengrundhalle ein gemeinsames Bürgerhaus zur Verfügung, welches ein breites Nutzungsspektrum ermöglicht. Wahlert hat daneben ein sehr kleines eigenes DGH in der Haferheegstraße 2. In den Kernstadtteilen erfüllten während des Betrachtungszeitraumes mehrere Einrich- tungen die Funktion eines Gemeinschaftshauses. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang insbesondere die Stadthalle, die Sport- und Kulturhalle Bad Soden, der Kurkonzertsaal, die Besprechungsräume im Kurbereich, die Versammlungsräume im Schleifrashof in Salmünster sowie das alte Rathaus in Bad Soden. Bezogen auf diesen Zustand ist festzustellen, dass die Stadthalle und die Sport- und Kulturhalle Bad Soden wegen des erheblichen, nicht finanzierbaren Sanierungsbedarfs aufgegeben werden müssen und der unter Denkmalschutz gestellte Kurkonzertsaal nur als Ersatz für die abgebrochenen Wandelgänge aufrechterhalten werden kann. Eine Sanierung ist aufgrund denkmalpflegerischer Anforderungen und der Umbaukosten, welche eine zukunftsfähige Technik und Ausstattung beinhalten müsste, nicht möglich. Es fallen somit alle drei großen Veranstaltungsräume in den Kernstadtteilen weg, welche durch eine Multifunktionshalle ersetzt werden sollen. Hiermit werden historisch gewachsene, jedoch untergenutzte Doppelinfrastrukturen durch eine zukunftsfähige, kostengünstige Nutzungsstruktur ersetzt. Die im Rahmen einer Bedarfsplanung vorgesehene Multifunktionshalle deckt Nutzungen ab, welche von Sport bis Kultur bzw. Kur sowie von Tagungen bis zu schulischen Nutzungen reichen. Zugleich werden Nutzungen von Alt und Jung unter Einbeziehung der demographischen Veränderungen aktuell ebenso wie in der nahen und fernen Zukunft sichergestellt. Dies aufnehmend hat die Stadtverordnetenversammlung den Abbruch bzw. den Verkauf der Stadthalle und der Turn- und Kulturhalle und den rein denkmalpflegerischen Erhalt der Konzerthalle als Wandelgangersatz beschlossen. Zugleich wurde ein Konzept für kostengünstige Vereinsräume für den Stadtteil Salmünster beauftragt, da dort mit der Stadthalle und dem darin untergebrachten Jugendzentrum wesentliche Bausteine des Vereins- und Jugendlebens wegfallen. Im Rahmen des IKEK-Prozesses wurde deutlich, dass ein ähnlicher Handlungsbedarf hinsichtlich zukunftsorientierter und multifunktionaler Nutzbarkeit auch auf gesamt- städtischer Ebene im Bereich der Vereinsräume der Gemeinschaftseinrichtungen besteht. Durch die Bürger wurde mehrfach eine gesamtkommunale Betrachtungsweise der öffentlichen Einrichtungen angeregt. Ziele sollen sein:

 Doppelnutzungen vermeiden

 neue Angebote für die Bevölkerung schaffen

 mehr bürgerschaftliches Engagement (Trägerschaften)

 wirtschaftliche Ressourcen bündeln

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 27 Liste der öffentlich nutzbaren Einrichtungen in Bad Soden-Salmünster:

Nr. Typ Name der Einrichtung Ortsteil

1 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Stadthalle Salmünster

2 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Schleifrashof Salmünster

3 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Huttengrundhalle Romsthal

4 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Spessart Therme Bad Soden

5 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Altes Rathaus Bad Soden

6 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung DGH Bürgerhaus Ahl Ahl

DGH Alte Schule Kath.- 7 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Kath.-Willenroth Willenroth

8 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung DGH Wahlert Wahlert

9 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung DGH Alsberg Alsberg

10 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung DGH Alte Schule Mernes Mernes

11 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Huttenschloss Bad Soden

12 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Großsporthalle Salmünster

13 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Schulaula Salmünster

14 Kommunale Gemeinschaftseinrichtung Schulmensa Salmünster

15 Kirchliche Gemeinschaftseinrichtung Kath. Pfarrheim Salmünster Salmünster

16 Kirchliche Gemeinschaftseinrichtung Evang. Pfarrheim Salmünster Salmünster

17 Kirchliche Gemeinschaftseinrichtung Maximilian Kolbe Haus Bad Soden

18 Kirchliche Gemeinschaftseinrichtung Kath. Pfarrheim Romsthal Romsthal

19 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Blockhaus Ahl Ahl

20 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Vereinsheim Cäcilia Bad Soden

21 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Taubenzüchter Bad Soden

22 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Sportlerheim SG Bad Soden Bad Soden

23 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Schützenhaus Bad Soden Bad Soden

24 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Schützenhaus Steinkaute Salmünster

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 28 Nr. Typ Name der Einrichtung Ortsteil

Sportlerheim SV 1913 25 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Salmünster Salmünster

Sportlerheim SG 26 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Eckardroth Huttengrund

27 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Anglerheim Salmünster Salmünster

28 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Sportlerheim Mernes Mernes

29 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Tischtennishalle Salmünster

30 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Frohsinn Bad Soden

Turnhalle Turnerweg / TV 31 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Bad Soden Bad Soden

32 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Sportlerheim Ahl Ahl

33 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Anglerheim Eckardroth Eckardroth

Vereinshaus/Restaurant 34 Sport-/Kultur-/Vereinseinrichtung Alsberg Golfclub Tabelle 1: Liste der öffentlich nutzbaren Einrichtungen in Bad Soden-Salmünster. Quelle: Stadtverwaltung Bad Soden-Salmünster

Feuerwehrgerätehäuser Insgesamt werden in der Gesamtstadt acht Gebäude zur Nutzung durch die Feuerwehren vorgehalten. Die Feuerwehren der Stadtteile Romsthal, Eckardroth und Wahlert haben sich im Huttengrund zusammengeschlossen und betreiben eine gemeinsame Feuerwehr mit Standort in Romsthal. Ebenso haben Salmünster und Hausen eine gemeinsame Feuerwehr. Die Feuerwehrgerätehäuser in Salmünster und Bad Soden wurden mit Unterstützung des Bund-Länder-Programms zur Förderung der energetischen Sanierung sozialer Infrastruk- tur in den Kommunen (Investitionspakt) und unter Einbringung von Eigenleistung so verbessert, dass sie noch für mindestens 20 Jahre zur Verfügung stehen. Die Richtlinien für den Bau von Feuerwehrgerätehäusern beziehen sich unter anderem auf die aktuellen Fahrzeuggrößen. Bestehende Fahrzeughallen sind daher häufig zu klein und bauliche Maßnahmen unumgänglich. Um die Kosten für die Erweiterungen in einem verträglichen Rahmen zu halten, wird bei der Um- oder Neuplanung von Gerätehäusern versucht, mehrere öffentliche Funktionen zusammen in den Gebäuden unterzubringen. So ist in Katholisch-Willenroth vorgesehen, das bestehende Dorfgemeinschaftshaus multi- funktional umzugestalten und an das Dorfgemeinschaftshaus Feuerwehrnutzungen anzu- bauen. In Mernes soll an das bestehende Feuerwehrgerätehaus im Rahmen des bedarfs- notwendigen Umbaus desselben ein Versammlungsraum angebaut werden. Hiermit soll

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 29 die vorhandene Gebäudeinfrastruktur in Teilbereichen multifunktional genutzt werden und zugleich kostengünstig der Bedarf für den wegfallenden Versammlungsraum in einer Gaststätte gedeckt werden.

Nahversorgung

Die Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittel) wird in Bad Soden- Salmünster vornehmlich am zentralen Versorgungsstandort Salmünster ermöglicht. Hier befinden sich mehrere Vollsortimenter, Discounter sowie Fachmärkte, Filialisten und Fachgeschäfte. Ein wesentlicher Konzentrationspunkt ist das Fachmarktzentrum Palmusacker, welches gut erreichbar und zentral im Stadtteil Salmünster gelegen ist. Weitere Versorgungseinrichtungen der Lebensmittel-Nahversorgung finden sich im Stadtteil Bad Soden und in geringerem Maße in den ländlichen Stadtteilen. Bis auf Alsberg werden alle Stadtteile zumindest von einem mobilen Nahversorger einmal wöchentlich angefahren. In Mernes gibt es einen Dorfladen, der darüber hinaus noch einen Getränkevertrieb und einen Zeltverleih betreibt. Zwei Bäckereien befinden sich im Huttengrund mit Standort Romsthal und Eckardroth.

Abb. 9: Nahversorgung in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional

Grundsätzlich ist – auch gemäß der MORO-Ergebnisse – die Nahversorgungssituation in Bad Soden-Salmünster mit seinen Stadtteilen noch als gut zu bewerten. Das eigentliche

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 30 Problem stellt die teilweise fehlende Mobilität dar. So haben gerade die ältere Bevölkerung, aber auch Kinder und Jugendliche sowie Bürger ohne eigenen Pkw zum Teil Schwierigkeiten, die vorhandenen Angebote des Einkaufszentrums Palmusacker mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erreichen. Eine Verbesserung der Mobilität für nichtmotorisierte Bürger wurde bei der Neuauflage des Nahverkehrsplans angestrebt. Unabhängig davon wird die Verbesserung der Versorgungsstrukturen unter Berück- sichtigung der Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung weiterhin ein tragendes Thema in Bad Soden-Salmünster bleiben.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 31 3.4 Bildung

Kindergärten

Zum Erhebungszeitpunkt wurden in Bad Soden-Salmünster fünf Kindertagesstätten betrieben. In vier der fünf Kitas wurden zum damaligen Zeitpunkt (April 2013) insgesamt 76 U3-Plätze und 394 Kindergartenplätze vorgehalten. Weitere Projekte zur Erweiterung der U3-Kinderbetreuung waren zum damaligen Zeitpunkt schon eingeleitet, sodass heute 96 U3-Plätze zur Verfügung stehen. Zusätzlich existieren über ein Angebot an Tagesmüttern 22 weitere Betreuungsplätze, die über das Kindertagespflegeprojekt vermittelt werden. In den lokalen Veranstaltungen wurde kritisiert, dass es trotz bereits bestehender Angebote in mehreren Einrichtungen für berufstätige Eltern immer noch Probleme mit den Öffnungszeiten gibt. Immer mehr Elternteile arbeiten bereits während des Kindergarten- alters ihrer Kinder, sodass eine Flexibilisierung der Öffnungszeiten gewünscht wird (auch in den Ferienzeiten).

Abb. 10: Entwicklung von Altersgruppen 2011-2013 in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 32 Schulen

In Bad Soden-Salmünster befinden sich vier Schulen:

 Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster – Integrierte Gesamtschule und Grundschule

Die größte der vier Schulen in Bad Soden-Salmünster, die Henry-Harnischfeger- Schule, bewarb sich zum Erhebungszeitpunkt im Frühjahr 2013 um die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe (GOS). Bisher müssen die Schüler nach der zehnten Klasse für das Abitur auf ein Gymnasium oder in die gymnasiale Oberstufe einer anderen Gesamtschule wechseln. Die Schule geht vom Erreichen bzw. Überschreiten der Mindestzahl von 80 Schüler/innen aus, die für eine GOS notwendig sind. Dennoch wird in der Zusammenfassung zur Bewertung des Antrags für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe im Schulentwicklungsplan (SEP) 2012 keine Notwendigkeit dafür erkannt. Mit dem Blick auf die demographische Entwicklung würde diese Einschätzung sich gemäß dem SEP noch verstärken.

 Grundschule an der Salz in Bad Soden Die Grundschule an der Salz in Bad Soden ist neben der Henry-Harnischfeger- Schule die einzige Grundschule in Bad Soden-Salmünster, die laut SEP 2012 als Standort nicht gefährdet ist. Mit 115 Schüler/innen in sieben Klassen der vier Jahrgangsstufen im Schuljahr 2012/13 und einer Prognose für 2017/18 mit 94 Schüler/innen in sechs Klassen ist der Standort laut SEP sicher.

 Grundschule Romsthal Die Grundschule Romsthal ist mit 59 Schüler/innen in vier Klassen der vier Jahrgangsstufen im Schuljahr 2012/13 und einer Prognose für 2017/18 mit 48 Schüler/innen in zwei Klassen laut SEP als Standort gefährdet.

 Grundschule Kerbersdorf Die Grundschule Kerbersdorf hat mit ihrem inklusiven Schulkonzept und stabilen Schülerzahlen mit 19 Schüler/innen in einer Klasse der vier Jahrgangsstufen im Schuljahr 2012/13 und einer Prognose für 2017/18 mit 16 Schüler/innen in einer Klasse eine besondere Stellung als „kleine Dorfschule“ in Bad Soden-Salmünster. Der Standort wird im SEP als gefährdet bezeichnet.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 33 Abb. 11: Entwicklung der Schülerzahlen an den Schulen in Bad Soden-Salmünster. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Schulstandorte in den Kernstadtteilen stabil und nicht gefährdet sind. Die Grundschulen in Romsthal und Kerbersdorf müssen ein gemeinsames Konzept entwickeln, um die Standorte zu sichern. Da die beiden Schulen nur zwei Kilometer voneinander entfernt liegen, ist ein gemeinsames Konzept nahe- liegend. Der Schulentwicklungsplan (SEP) macht für die Zukunft der Kleinstandorte mehrere Lösungsvorschläge, die u. a. darin bestehen, entweder die Kleinstandorte aufzuheben, oder die einklassigen Grundschulen evtl. unter Beibehaltung der Standorte (wenn die Schülerzahlen es gewährleisten) unter die Schulleitung einer größeren Grundschule oder einer weiterführenden Schule mit angebundener Grundschule als Hauptstandorte der Verbundschulen zu stellen. Im Speziellen sieht der SEP die Zusammenlegung der Grundschule Kerbersdorf mit der Grundschule Romsthal zur Verbundschule Bad Soden-Salmünster/Romsthal spätestens zum Schuljahr 2015/2016 vor. Diese im SEP 2012 vorgeschlagene schulorganisatorische Änderung nach §146 Hessisches Schulgesetz wurde 2013 vom Kreisausschuss beim Hessischen Kultus-ministerium (HKM) zur Zustimmung vorgelegt und mit Schreiben des HKM vom 10.10.2013 genehmigt. Die in Bad Soden-Salmünster zum Teil kontrovers geführten Diskussionen um den Erhalt von Schulen wurden im 4. IKEK-Forum mit Unterstützung eines Fachreferenten sehr konstruktiv weitergeführt. Vor allem die Frage, wie das Bildungsangebot sowohl außerschulisch als auch in Kooperation zwischen Stadt, Schulen und Vereinen in lokaler Verantwortung gestärkt werden kann, führte zu dem Ergebnis, in einem ersten Schritt ein kommunales Bildungskonzept zu entwickeln und in einem zweiten Schritt die Umsetzung zu planen. Der Arbeitstitel dafür lautet „Bildungsnetzwerk Bad Soden-Salmünster“.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 34 Außerschulische Bildungsangebote und Erwachsenenbildung

Das Bildungshaus der Volkshochschule des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen ist Anlaufstelle und zugleich auch Ausgangspunkt für die außerschulischen Bildungs- angebote und die Erwachsenenbildung für die Stadt Bad Soden-Salmünster. Die Veranstaltungen der Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig (BiP) in Bad Soden-Salmünster finden in Räumlichkeiten der Schulen, Vereinsräumen, im Heimat- museum und in den Kindergärten statt. Weitere Standbeine der außerschulischen Bildung sind die Bücherei der Katholischen Kirche St. Laurentius, das Familien-Informations-Bildungszentrum (FIBz) des Sozial- dienstes katholischer Frauen und das Bildungs- und Exerzitienhaus Kloster Salmünster.

3.5 Städtebauliche Entwicklung, Denkmalschutz und Leerstand

Trotz des Einflusses der nahe gelegenen Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main haben alle Stadtteile auch heute noch einen ländlich geprägten Charakter. Das heutige Stadtgebiet mit elf Stadtteilen entstand durch mehrere Zusammenschlüsse zwischen 1970 und 1974. Die städtebauliche Siedlungsentwicklung der einzelnen Stadtteile erfolgte sehr unter- schiedlich. In einem gesonderten städtebaulichen Fachbeitrag wird die Siedlungsgenese der einzelnen Stadtteile aufgezeigt. Sie vergrößerten sich nach 1950 erheblich im Rahmen ausgedehnter B-Pläne. Hinsichtlich des Denkmalschutzes ist festzustellen, dass 84 Einzeldenkmäler innerhalb der denkmalgeschützten Gesamtanlage von Salmünster und 33 Einzeldenkmäler in Bad Soden gelistet sind. In allen anderen Stadtteilen sind zwei bis 17 Einzeldenkmäler und denkmalgeschützte Wegkreuze bzw. Bildstöcke gelistet. Besonderes Augenmerk muss zukünftig auf der Leerstandsentwicklung liegen. Die Tatsache, dass Leerstand zunehmen wird, macht deutlich, dass Strategien zum Umgang mit Leerstand entwickelt werden müssen.

Flächennutzungen

Die Flächennutzung in der Stadt Bad Soden-Salmünster stellt sich entsprechend der Zahlen der Hessischen Gemeindestatistik 2011, mit leichten Abweichungen der Flächennutzung im Main-Kinzig-Kreis, wie folgt dar: Landwirtschaftsflächen (44,4%) und Waldflächen (35,6%) haben den weitaus größten Flächenanteil. Der Anteil der Gebäude- und Freiflächen liegt in der Stadt Bad Soden-Salmünster bei 7,9%, im Main-Kinzig-Kreis bei 7,7%. Mit 0,3% nehmen Betriebsflächen, wie im gesamten Main-Kinzig-Kreis (0,4%), nur einen sehr kleinen Flächenanteil ein. Größere, gewerblich genutzte Flächen befinden sich im Kernstadtteil Salmünster. Kleinere Gewerbeflächen sind in den Stadtteilen Romsthal, Eckardroth, Ahl und Mernes im aktuellen Flächen- nutzungsplan ausgewiesen. Der Kernstadtteil Bad Soden hat entsprechend seiner Deklarierung als Kur- und Gesundheitsstadt keine Gewerbeflächen aufzuweisen. Im Vergleich der Flächenanteile für Erholungsflächen hat Bad Soden-Salmünster mit 1,5%

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 35 einen mit 0,5% höheren Anteil als der durchschnittliche Flächenanteil für Erholungsfläche im Main-Kinzig-Kreis.

Flächennutzungen im Stadt-Kreis-Vergleich (2011)

Bad Soden- Flächennutzung Main-Kinzig-Kreis Salmünster

Gebäude- und Freiflächen 7,9 % 7,7 %

Betriebsflächen 0,3 % 0,4 %

Erholungsflächen 1,5 % 1,0 %

Verkehrsflächen 7,2 % 6,6 %

Landwirtschaftsflächen 44,4 % 39,0 %

Waldflächen 35,6 % 43,3 %

Wasserflächen 1,9 % 1,4 %

Flächen anderer Nutzungen 1,3 % 0,7 %

Gesamtfläche 5.860 ha 139.756 ha Tabelle 2: Flächennutzungen im Stadt-Kreis-Vergleich (2011). Quelle: HSL-Daten.

Beim Jahresvergleich der Flächennutzungen zwischen 2002 und 2011 sind keine signifikanten Änderungen zu erkennen.

Baufertigstellungen Im Zeitraum von 2001 bis 2011 variierte die Anzahl der pro Jahr fertig gestellten Wohnungen. Die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude (WG) und Wohnungen (W) war im Jahr 2001 (15 WG, 28 W) etwa genauso hoch wie 2011 (19 WG, 29 W). Signifikante Unterschiede gab es in den Jahren 2002 (34 WG, 54 W), 2006 (41 WG, 56 W) im positiven und 2009 (8 WG, 9 W) im negativen Sinne.

Baugebiete Wohnbauflächen

Zum Erhebungszeitpunkt Anfang 2014 standen 37 städtische Bauplätze zur Verfügung, wobei klar zwischen Grundstücken in modernen Neubaugebieten und Einzelgrundstücken im Innenbereich zu unterscheiden ist. Diese Zahlen unterliegen ständigen Verän- derungen, da sich insbesondere die Grundstücksflächen in den Stadtteilen Salmünster und Hausen vergleichsweise starker Nachfrage erfreuen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 36 Die verfügbaren städtischen Wohnbaugrundstücke verteilen sich aktuell wie folgt:

 Salmünster: 15

 Hausen: 5

 Bad Soden: 6

 Ahl: 1

 Mernes: 1

 Kerbersdorf: 6 Insgesamt 37

In Alsberg wurde im Frühjahr 2013 ein kleines Baugebiet mit zehn Bauplätzen, von denen zwei in städtischer Hand sind, von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Dieser Beschluss ist das Ergebnis aus einem früheren, rechtskräftigen Bebauungsplan, der nie umgelegt wurde. Zur Abrundung der Siedlung wurde nun ein kleiner Teilbereich des ursprünglichen Bebauungsplans „Bornäcker, Waldäcker, Hagäcker" von 1975 mit dem B-Plan „Die Zimmerswiesen“ überplant. Hierbei handelt es sich um kein konkurrierendes Baugebiet. Vielmehr gibt es aktuell in Alsberg keinerlei Baumöglichkeiten sowie auch keinen Leerstand. Dem steht eine hohe Nachfrage aufgrund der außergewöhnlichen landschaftlichen Lage gegenüber. Die Stadt Bad Soden-Salmünster hat das kommunale Förderprogramm „Bauplätze für Familien“ eingerichtet, das sich vor allem an Neubürger richtet. Sie gewährt jungen Familien beim Erwerb eines Baugrundstückes aus dem städtischen Eigentum je nach Anzahl der Kinder einen Abschlag von bis zu 40% auf den in der städtischen Bilanz ausgewiesenen Grundstückswert. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Soden-Salmünster hat im Rahmen der Bewerbung für das Dorfentwicklungsverfahren am 28.02.2012 beschlossen, keine neuen Planungen für Baugebiete einzuleiten, die mit der Innenentwicklung konkurrieren. Aus einer Erhebung im Rahmen des LEADER-Projekts im Jahr 2010 sind umfangreiche Kartierungen von Brachflächen, Leerständen und potenziellen Leerständen je Stadtteil sowie der Gebäudenutzung vorhanden. Bei den lokalen Veranstaltungen und Orts- begehungen zeigte sich, dass hier Bewegungen bestehen und ausgewiesene Leerstände schon einer neuen Nutzung zugeführt wurden oder aber neue Leerstände entstanden sind. In den beiden Kernstadtteilen, insbesondere in Salmünster, besteht auf absehbare Zeit weitere Nachfrage nach Bauplätzen, die es abzudecken gilt. Begründet ist die Nachfrage mit der guten Ausstattung des Kernstadtteils und der hervorragenden Lage an den Verkehrsachsen im Kinzigtal. In den weiter entfernt liegenden Stadtteilen, ist die Nachfrage niedriger. Dort ist deshalb davon auszugehen, dass zukünftig vorrangig Wohnflächen im Rahmen der Innenentwicklung entstehen werden.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 37 Leerstand

Leerstand in den Stadtteilen (Stand: 2010)

Leerstand Leerstand Leerstand Abgängige Stadtteil Wohngebäude Geschäfts- und Wohngebäude Gebäude (teilweise) Wirtschaftsgebäude

Ahl 6 k.A. 10 6

Alsberg 1 k.A. 6 0

Bad Soden 30 k.A. 10 2

Eckardroth 1 k.A. 1 0

Katholisch- 8 k.A. 13 3 Willenroth

Kerbersdorf 5 k.A. 4 3

Mernes 14 k.A. 7 2

Romsthal 3 k.A. 21 5

Salmünster/Hausen 15 k.A. 24 20

Wahlert 1 k.A. 0 0

Leerstand gesamt 84 -- 96 41

Wohngebäude 3326 gesamt

Leerstandsquote 2,5% Tabelle 3: Aktueller Leerstand in den Stadtteilen. Quelle: Leerstandserhebung 2010, Auskünfte der Ortsvorsteher 2012, Wohngebäude gesamt HSL-Daten 2012

Die Menge der leer stehenden Gebäude ist in den meisten Stadtteilen noch nicht so hoch, dass es unbefangenen Besuchern auffallen würde. Jedoch ist aufgrund der Haushalts- größen und des Alters der heutigen Bewohner absehbar, dass mit einem Zuwachs der Leerstände zu rechnen ist. Insbesondere Leerstände in den Innenbereichen der Stadtteile und/oder das Leerstehen ortsbildprägender Gebäude (wie z. B. in der Dorfmitte von Ahl) stellen Probleme dar. Die errechnete aktuelle Leerstandsquote liegt bei 2,5%. Unberücksichtigt sind hierbei teilweise Leerstände und Leerstände von Wohnungen in Wohn- und Geschäftsgebäuden.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 38 Gewerbeflächen

In Bad Soden-Salmünster steht aktuell das Baugebiet „Am Rauhen Berg“ mit integrierter Lage und direktem Anschluss an die Autobahn im Stadtteil Salmünster für Gewerbe zur Verfügung. Diese werden auf der Internetseite der Stadt und in verschiedenen Portalen als freie Gewerbeflächen in der Größenordnung von etwa 9,3 ha angeboten. Die Flächen sind in zwei Bereichen (Rauher Berg I / Häuser Hohle und Rauher Berg II / Schöner Bühl) angeordnet. Positiv hat sich seit einigen Jahren das neue Vermarktungskonzept der Stadt ausgewirkt, welches den Verkauf von kleineren Flächen im Gegensatz zu Großflächen ermöglicht. Zudem wurde für die Optimierung der Vermarktung und der Unterstützung der Ansiedlung von Unternehmen eine professionelle Wirtschaftsförderung im Rathaus installiert, welche die Vermarktung zielgerichtet vorantreibt und ansiedlungsinteressierten Unternehmen im Sinne einer One-Stop-Agency als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Unterstützt wird die Vermarktung durch das städtische Förderprogramm zur Vergabe von Gewerbefläche, welches anhand eines Kriterienkatalogs Abschläge auf den Grundstückspreis ermöglicht. Durch die hohe Attraktivität und Verkehrsgunst der Flächen ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken angestiegen, sodass im Bereich Rauher Berg I mehrere Grundstücke an kleinere bis mittlere Gewerbebetriebe (bis 15 Mitarbeiter) verkauft wurden. Derzeit wird deshalb die Erschließung der Flächen im Bereich Rauher Berg II vorangetrieben, wobei grundsätzlich die Verträglichkeit von Neuansiedlungen mit den immissionssensiblen Kuranlagen und der Gesamtinfrastruktur überprüft wird.

Potenzial für Innenentwicklung

Um diese Potentiale zu erkennen, ist eine systematische Aufnahme und Bewertung entwicklungsfähiger Flächen erforderlich. Dazu gehört das Heranziehen aktueller und absehbarer Leerstände, aber auch der aktive Kontakt mit den – in aller Regel – privaten Eigentümern. Konkrete Beispiele sind die Brachflächen „An der Salz“ in Bad Soden, die zahlreichen Leerstände im Zentrum von Ahl, von Katholisch-Willenroth und Mernes. In einigen Stadtteilen besteht aber auch auf öffentlichen Flächen Handlungsbedarf zur Stärkung der Innenbereiche. Dies wurde in den Stadtteilen Mernes (Umfeld alte Schule), Salmünster (Obertor), Huttengrund (Freitzeitareal), Kerbersdorf (Georg-Spang-Anlage), Alsberg (Dorfplatz) und Katholisch-Willenroth (Umfeld Backhaus) thematisiert. Die Entwicklung dieser Innenbereiche soll zu einer Aufwertung des Ortsbildes und zur Schaffung neuer Angebote für die Bevölkerung beitragen.

Verkehrsachsen im Kinzigtal

Die Lage von Bad Soden-Salmünster an der stark genutzten Verkehrsachse des Kinzig- tals hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Die BAB 66 sowie die stark befahrene Bahnlinie Frankfurt-Fulda sind einerseits der Grund für eine prosperierende Entwicklung, bringen andererseits aber erhebliche Lärm- und Verkehrsbelastungen insbesondere in den Kern- stadtteilen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 39 Aber auch die Stadtteile Katholisch-Willenroth (teilende Wirkung), Ahl, Eckardroth und Romsthal sind von einem hohen Verkehrsaufkommen betroffen, welches zu Gefähr- dungen der Verkehrsteilnehmer führt.

3.6 Technische Infrastruktur

Verkehr

Im überregionalen Verkehr ist die Stadt Bad Soden-Salmünster gut angebunden. Direkt durch das Stadtgebiet verläuft die BAB 66 Fulda-Frankfurt (Entfernung Bad Soden- Salmünster – Frankfurt ca. 60 km). Die Anbindung durch den Schienen-Personen- Nahverkehr ist mit einer einstündigen Taktung in Richtung Frankfurt als gut zu bezeichnen. Die Fahrtzeit beträgt 50 Minuten bis Frankfurt Hauptbahnhof. Über die Bahnstation in Salmünster ist der Kurort auch für Reisende gut zu erreichen. Somit hat der Bahnhof auch kurtouristische Bedeutung und wird täglich von ca. 2.500 Bahnreisenden genutzt. Negativ anzumerken ist, dass der Bahnhof nicht barrierefrei nutzbar ist. Die Bahn befindet sich derzeit zusammen mit dem RMV, der Kreisverkehrs- gesellschaft Main-Kinzig und der Stadt in Planungen zur Herstellung der Barrierefreiheit. Hierfür wurde ein Antrag auf Abbruch des Empfangsgebäudes gestellt, welcher zum Zeitpunkt der Erhebung vom Eisenbahnbundesamt geprüft wurde. Da der Schülertransport eine der kommunalen Pflichtaufgaben ist, ist der öffentliche Nah- verkehr auch auf diesen ausgerichtet. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung im Frühjahr 2013 gab es morgens in der Regel gute Verbindungen zu den jeweiligen Schulstandorten. Mittags waren die Verbindungen meist mit den Schulendzeiten abgestimmt. Am Abend war die Erreichbarkeit der Stadtteile über den ÖPNV kaum gegeben. Katholisch- Willenroth war über den ÖPNV überhaupt nicht an die Kernstadt angebunden und der Schülerverkehr ist unzureichend. Der neue Nahverkehrsplan (NVP) der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig wurde im Herbst 2013 nach einer langen Planungs- und Abstimmungsphase vom Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises beschlossen. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Soden-Salmünster hat sich mit dem Entwurf des NVP in ihrer Sitzung am 03.06.2013 eingehend befasst. In einem Schreiben an die KVG äußerte anschließend der Magistrat seine Wünsche und Verbesserungsvorschläge. Der neue NVP verfolgt das Ziel, den ÖPNV neu zu gestalten, um den intensiveren Anforderungen, vor allem durch Senioren, welche sich in Zukunft keinen eigenen PKW leisten können, gewachsen zu sein. Zusätzlich wurde das ÖPNV-Angebot flexibler gestaltet. Durch die Einführung von Anrufsammeltaxis soll der Nahverkehr eine größere Flexibilität erhalten, um individuelle Wünsche der Nutzer besser bedienen zu können. Ein weiteres Thema, mit dem sich der neuen NVP befasst, ist die Umsetzung der Anforderungen der Barrierefreiheit, um Senioren die Nutzung des ÖPNV zu erleichtern. Die Umsetzung der im neuen NVP entwickelten Maßnahmen und Linienbündel, welche für die Stadt relevant sind, soll nach Aussage der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig Ende 2014 erfolgen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 40 Im Stadtteil Mernes entwickelte sich, als Alternative zum ÖPNV, bereits vor einigen Jahren eine privat organisierte Mitfahrgelegenheit von und zur Kernstadt, in den und nach . Der neue NVP nimmt den Gedanken der bürgerschaftlich organisierten Mobilität auf und behandelt ehrenamtliche Bürgerbusprojekte. Diese sollen durch den Landkreis politische Unterstützung erfahren und durch die Städte und Gemeinden initiiert, gestaltet und finanziert werden. In verschiedenen Stadtteil-Workshops wurde deutlich, dass das Thema Mobilität und Verkehr die Menschen bewegt und als Grundlage für eine lebenswerte Zukunft für Alt und Jung angesehen wird. Über die Vorgaben des neuen NVP hinaus möchten die Bürger in Bad Soden-Salmünster mehr für ihre Mobilität tun. Die Stadt Bad Soden-Salmünster handelte als Mitglied der LEADER-Region SPESSARTregional im Rahmen des Aktionsprogramms regionale Daseinsfürsorge MORO schon frühzeitig, um ergänzende Strategien zum ÖPNV zu entwickeln. Im Kapitel 8.4 befasst sich der vorliegende Abschlussbericht näher mit den Strategien, welche durch die Arbeitsgruppe „Verkehr und Mobilität“ erarbeitet wurden.

Energie Das Thema Energie wird von zwei Themen beherrscht: Produktion und Einsparung bzw. effizientere Nutzung von Energie. Die Stadt Bad Soden-Salmünster liegt in keiner der bundesweiten 25 Bioenergie-Regionen. Dennoch beschäftigen sich die Gremien der Stadt bereits seit einigen Jahren mit der Frage nach der Nutzung erneuerbarer Energien im Stadtgebiet. Dabei standen zunächst Bioenergie, Erdwärme und Solarenergie im Vordergrund. So wurden bzw. werden auch die Nutzungsmöglichkeiten von Biomasse, Erdwärme und Abwasser unter anderem für die Energiegewinnung in der Spessart Therme ausgelotet. Für die Nutzung von Solarenergie wurden interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Dachflächen städtischer Gebäude zur Verfügung gestellt. Als Folge der durch die Bundesregierung initiierten Energiewende und der Vorgaben des hessischen Energiegipfels befasste sich die Stadt zuletzt mit der Nutzung von Wind- energie. Um den Ausbau koordiniert voranzutreiben, wurde ein Verfahren zur Fortschrei- bung des Flächennutzungsplans in Bezug auf die Ausweisung von Vorrangflächen für die Energiegewinnung eingeleitet. Im Rahmen des Verfahrens wurde die Öffentlichkeit umfassend beteiligt. Das Verfahren ist zum jetzigen Zeitpunkt (Januar 2014) noch nicht abgeschlossen. Aufgrund des laufenden Verfahrens und der bereits eingeleiteten Bürgerbeteiligung wurde im Rahmen der Erstellung des IKEK keine Notwendigkeit für eine erneute, besondere Schwerpunktlegung im Bereich Energie gesehen (siehe auch Handlungsmatrix, Kapitel 6). Diese wurde von Bürgerseite auch nicht eingefordert.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 41 Breitband/DSL

Die Breitband-Verbindungen sind ein zunehmend wichtiger Standortfaktor für Kommunen im ländlichen Raum. Sie ermöglichen Home-Office-Lösungen, unterstützen die Nahversorgung und sind, neben Verkehrsanbindungsfaktoren, wichtiger Grund für Gewerbetriebe, ihren Standort in einer Kommune zu wählen. Dies hat die Stadt Bad Soden-Salmünster schon frühzeitig erkannt und verschiedene Bemühungen unternommen, um die Breitbandanbindung zu verbessern. Mit Umsetzung der Breitbandinitiative durch die Breitband Main-Kinzig GmbH seit dem Jahr 2012 ist nun die Versorgung aller Stadtteile mit Hochgeschwindigkeits-Anschlüssen sichergestellt. Zum Erhebungszeitpunkt im März 2013 war Mernes bereits an das Netz angeschlossen. Die übrigen Stadtteile sollen bis 2015 angeschlossen werden.

3.7 Wirtschaft

Der Wirtschaftsstandort Bad Soden-Salmünster zeichnet sich durch ein vergleichsweise großes und breit aufgestelltes Leistungsspektrum aus. So sind im Stadtgebiet neben den Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft auch eine hohe Zahl an Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen sowie dienstleistendes Gewer- be ansässig. Insbesondere der verkehrsgünstig gelegene und gut ausgestattete Kernstadtteil Salmünster ist ein Wirtschaftsstandort mit hoher Lagequalität. Hier befinden sich die meisten Betriebe und Arbeitsplätze. Dabei ist keine ausgeprägte Dominanz einzelner Wirtschaftsbereiche zu erkennen, welche zu gefährlichen Abhängigkeiten führen könnte. Die Wirtschaftsstruktur im Stadtgebiet von Bad Soden-Salmünster wird annähernd zu gleichen Teilen durch das produzierende Gewerbe und durch private und öffentliche Dienstleistungen geprägt. Nach Zahlen der Hessen Agentur aus der hessischen Gemeindestatistik 2012 sind 1.599 Sozialversicherungspflichtige als Arbeitnehmer im produzierenden Gewerbe und 1.378 Sozialversicherungspflichtige im privaten oder öffentlichen Dienstleistungsgewerbe beschäftigt. Weitere Branchen, die laut den veröffentlichten Zahlen der Hessen Agentur in Bad Soden-Salmünster tragende Rollen für die Wirtschaftsstruktur spielt, sind Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Insgesamt waren im Betrachtungsjahr 2011 in Bad Soden-Salmünster laut Statistik der Hessen Agentur 3.842 Abreitnehmer sozialversicherungspflichtig gemeldet. Von diesen 3.842 waren 1.820 Arbeitnehmerinnen. Damit verfügt Bad Soden-Salmünster über eine vergleichsweise gute Ausstattung mit Arbeitsplätzen (Wächtersbach 3.443, Bad Orb 2.156, Steinau a.d. Straße 2.792).

Tourismus als Wirtschaftsfaktor Dass der Tourismus erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für Bad Soden-Salmünster hat, zeigen die Ergebnisse einer Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) aus dem Jahr 2013. Mit 1.570 Arbeitsplätzen beschäftigt die Tourismusbranche ca. ein Drittel aller Sozialversicherungspflichtigen in Bad Soden-

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 42 Salmünster. Der Brutto-Umsatz aus dem Tourismus beträgt ca. 61,5 Mio €. Der Stadt Bad Soden-Salmünster kommen jährlich annähernd 1,9 Mio € aus Steuern und Bäder- zuweisungen zu. Umsätze aus dem Tourismus

Durchschnittl. Übernachtungen Umsatz (Brutto) Tagesausgaben

Gewerblich 125,30 € 48,9 Mio.€

Privatvermieter sowie Reisemobilisten 62,40 € 0,9 Mio. €

Tagesbesucherverkehr 23,30 € 11,7 Mio. €

Summe Umsatz Tourismus 61,5 Mio. € Tabelle 4: Umsätze aus Tourismus. Quelle: Wirtschaftsfaktor Tourismus in Bad Soden-Salmünster dwif- Consulting (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) 2013

Aus den Eckdaten dieser Studie (Übernachtungen, Aufenthaltstage, Umsätze, Einkommen und Steuern) ermittelt die dwif–Studie die Beschäftigungseffekte und die steuerlichen Auswirkungen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Einnahmen aus dem Tourismus die Ausgaben übersteigen und dass aufgrund dessen die Aufrechterhaltung des Tourismus gerechtfertigt ist.

Handwerk, Handel und Gewerbe

Im Handelsregister gibt es aktuell 357 Eintragungen für Bad Soden-Salmünster. In der Abteilung A des Handelsregisters (Einzelunternehmen, Personengesellschaften und rechtsfähige wirtschaftliche Vereine) gibt es 98 Eintragungen. Im Handelsregister Abteilung B sind 180 Kapitalgesellschaften gelistet. Der Standort der Gewerbebetriebe im Stadtgebiet ist in den meisten Fällen Salmünster. Dort sind die größten Gewerbeflächen ausgewiesen. Diese sind hauptsächlich von Hand- werksbetrieben und mittelständischen Unternehmen besetzt. Der größte Gewerbebetrieb WOCO (Automobilzulieferer, nach eigenen Angaben ca. 3.300 Mitarbeiter weltweit, davon ca. 600 in Bad Soden-Salmünster) hat sich von seinem ursprünglichen Standort Bad Soden weiter nach Salmünster ausgedehnt, wo sich inzwischen der größte Teil des Unternehmens befindet. Kleinere Gewerbeflächen gibt es darüber hinaus in Romsthal, Ahl und Mernes. Die Handwerksbetriebe sind nahezu im ganzen Stadtgebiet verteilt. Die meisten der 36 Betriebe, die in der Innungsliste der Kreishandwerkerschaft für Bad Soden-Salmünster aktuell aufgeführt sind, haben ihren Standort in Salmünster (zwölf Betriebe), sieben Handwerker haben ihren Sitz in Bad Soden. Die restlichen Betriebe des Handwerks verteilen sich auf die Stadtteile.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 43 Der Einzelhandel in Bad Soden-Salmünster

Für Einzelhandelsbetriebe erweisen sich am Standort Bad Soden-Salmünster vornehmlich die Stadtteile Hausen und Salmünster als attraktiver Standort. Hier sichern mehrere Vollsortimenter, Discounter sowie Fachmärkte, Filialisten und Fachgeschäfte die Nahversorgung der Stadt und ihres Einzugsgebiets. Ein wesentlicher Konzentrationspunkt ist das Fachmarktzentrum Palmusacker, welches gut erreichbar und zentral im Stadtteil Salmünster gelegen ist und über eine Vielzahl an Parkplätzen verfügt. Aber auch im Bereich des Altstadtkerns sind einige Magnetbetriebe – überwiegend Fachgeschäfte – angesiedelt. Die wenigen Leerstände haben oftmals großen Sanierungsstau oder sind aufgrund ihres kleinen Zuschnitts nur schwer zu vermarkten. Zudem besteht naturgemäß im Innenstadtbereich ein Mangel an ausreichenden Parkflächen. Die ungebrochen hohe Attraktivität des Standorts Salmünster für den Einzelhandel belegt die erst kürzlich (2013) erfolgte, altstadtnahe Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters und die derzeit laufende Ansiedlung eines Vollsortimenters mit einem Fachmarkt im Bereich des Palmusackers. Anders gestaltet sich die Situation in den übrigen Stadtteilen. Während sich in Bad Soden bedingt durch den Kurstadtstatus und die große Anzahl an Tages- und Übernachtungs- gästen neben einigen Einzelhandelsbetrieben der Nahversorgung mehrere Besucher- bzw. touristisch orientierte Fachgeschäfte finden, nimmt die Anzahl an Einzelhandels- betrieben in den übrigen Stadtteile stark ab.

Arbeitslose

Seit Beginn der zum Erhebungszeitpunkt vorliegenden Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BfA) bewegten sich die Arbeitslosenzahlen von 592 Arbeitslosen Anfang 2000, mit einem zwischenzeitlichen Hoch im Februar 2006 mit 665 Arbeitslosen, kontinuierlich zurück. Zum Erhebungszeitpunkt der Daten für die Bestandanalyse (2013) waren in Bad Soden-Salmünster 263 Arbeitslose gemeldet. Die aktuellen Zahlen der BfA wurden im Dezember 2013 festgestellt und liegen bei 237 gemeldeten Arbeitslosen für Bad Soden- Salmünster. Die kontinuierlich rückläufige Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Bad Soden-Salmünster ist ein Zeichen für die starke Wirtschaft in der Kur- und Gesundheitsstadt.

Pendlerbewegungen

Die Pendlerbewegungen werden seit dem Jahre 2003 von der Hessen Agentur in der Gemeindestatistik dokumentiert. Im Jahr 2002 lag die Zahl der Einpendler (2.583) noch relativ nah an der Zahl der Auspendler (2.709). Inzwischen ist die Anzahl der Auspendler angestiegen, während die der Einpendler leicht abgesunken ist. Demnach liegt die Zahl der Arbeitnehmer, die 2011 nach Bad Soden-Salmünster einpendeln, bei 2.356 Personen. Die Zahl der Auspendler im selben Jahr liegt um 746 Personen höher und beträgt 3.102 Arbeitnehmer. Trotz der vergleichsweise hohen Anzahl von Arbeitsplätzen, die Bad Soden-Salmünster bietet, ist der zunehmende Einfluss der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main zu

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 44 bemerken. Immer mehr Einwohner der Stadt Bad Soden-Salmünster arbeiten nicht mehr vor Ort, sondern pendeln jeden Tag zu ihrer Arbeitsstelle außerhalb des Stadtgebietes.

3.8 Tourismus und Kultur

Die Stadt Bad Soden-Salmünster liegt in landschaftlich ansprechender Lage, direkt zwischen Vogelsberg und Spessart, im sanft geschwungenen Tal von Salz und Kinzig. Das seit 1928 staatlich anerkannte Heilbad Bad Soden ist besonders für seine starke Thermalsole bekannt. Die Spessart Therme ist mit ihrem vielfältigen Wellness- und Gesundheitsangebot der touristische Magnet der Kur- und Gesundheitsstadt. Eine Fülle an Übernachtungsmöglichkeiten bietet Bad Soden-Salmünster für die jährlich fast 50.000 Übernachtungsgäste (Hessen Agentur 2011) mit mehr als 400.000 Übernachtungen an. Eine weitere Übernachtungsmöglichkeit bietet der kürzlich um acht Plätze auf nunmehr 33 Plätze erweiterte Wohnmobilstellplatz direkt am Kurpark im Stadtteil Bad Soden. Bad Soden-Salmünster ist zudem Zielort für Naherholungssuchende und Tagestouristen. Die Studie der dwif-Consulting benennt 500.000 Tagesbesucher.

Übernachtungen in Betrieben

Gewerblich 0,390 Mio. Gäste

Privatvermieter sowie 0,014 Mio. Gäste Reisemobilisten

Gesamt Übernachtungen 0,404 Mio. Gäste

Tagesbesucherverkehr 0,500 Mio. Gäste

Summe Aufenthaltstage 0,904 Mio. Gäste

Tabelle 5: Übernachtungen in Betrieben. Quelle: Wirtschaftsfaktor Tourismus in Bad Soden-Salmünster dwif-Consulting (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) 2013

Die beiden Altstadtkerne von Bad Soden und Salmünster beherbergen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie Fachwerkgebäude, Adelshäuser und ehemalige Höfe. Die sanierten Fachwerkhäuser in den verwinkelten Gassen geben den Kernstadtteilen ihren Altstadtcharakter. Die Täler von Salz und Kinzig laden in Verbindung mit den Wäldern von Vogelsberg und Spessart zu Aktivitäten in der Natur ein, vor allem Radfahrer und Wanderer. Der hessische Fahrradweg R3 verläuft durch Bad Soden, wo sich außerdem die Arena in der Salz, der Heilquellenrundweg und der neu gestaltete Kurpark zum Verweilen anbieten. Rund um Bad Soden-Salmünster führen viele attraktive Wanderwege, wie zum Beispiel der Premiumwanderweg Spessartbogen. Zudem bieten Kurbetrieb, Vereine und Initiativen ein breites Jahresprogramm mit Festen, Märkten, Theateraufführungen und Konzerten in allen Stadtteilen. Ein Schwerpunkt im Stadtgebiet ist hierbei der Kurstadtteil Bad Soden, wo Veranstaltungen im Kurpark und in

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 45 den Einrichtungen der Spessart Therme stattfinden und Besucher aus einem größeren Einzugsgebiet die Veranstaltungen besuchen.

Kulturelle und touristische Sehenswürdigkeiten und Angebote

Das Stadtbild von Bad Soden und Salmünster wird vor allem durch die historischen Gebäude in den denkmalgeschützten Gesamtanlagen der beiden Kernstadtteile geprägt:

 die Burgruine Stolzenberg (ca.1252)

 das Sodener Huttenschloss (1536)

 das historische Rathaus von Bad Soden (1703)

 die neugotische St. Laurentius Kirche

 das Kloster Salmünster mit der barocken Pfarr- und Klosterkirche St. Peter und Paul (1737)

 der Huttenhof (ca. 1400) als ältestes Gebäude in Salmünster

 der historische Adelssitz „Schleifrashof“ aus dem 16. Jahrhundert

 das im klassizistischen Stil erbaute neue Rathaus in Salmünster (1846) In den Stadtteilen von Bad Soden-Salmünster gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die mit der Entstehungsgeschichte der Orte eng verbunden sind. Beispielweise sind dies das „Schloss Hausen“ (1540), die Wallfahrtskirche in Alsberg, das „Huttenschlösschen“ in Romsthal, die Kirche St. Peter in Mernes, der jüdische Friedhof in Eckardroth, aber auch das Wasserwerk in Mernes zu nennen. Mit dem neu gestalteten Kurpark mit seinem Fontänengarten, dem Park der Generationen mit zahlreichen Outdoor-Fitnessgeräten und dem Wassertretbecken oder der Arena an der Salz, welche das Flüsschen Salz erlebbar macht, bietet Bad Soden-Salmünster den Bürgerinnen und Bürgern und den Besuchern hohe Naherholungsqualität innerhalb der Stadtgrenzen. Erweitert wird das Angebot durch ein hochattraktives Wegenetz im Bereich der Salz- und Kinzigaue, welches die beiden Kernstadtteile miteinander verbindet. Ein umfangreiches Angebot für Outdoor-Aktivitäten ergänzt die zahlreichen Sehens- würdigkeiten in der Stadt. Wandern, Radfahren, Golfen sind nur exemplarisch aufgezählte Aktivitäten, die in und um Bad Soden-Salmünster angeboten werden. Zusätzlich werden an verschiedenen Orten Ausstellungen, Museen, Lehr- und Erlebnis- pfade mit Informationen über Kultur, Geschichte oder Natur angeboten. Stadtführungen in und um Bad Soden-Salmünster ergänzen das Angebot für den interessierten Besucher. Ein weiterer, grundlegender Bestandteil des kulturellen Lebens ist die seit 1996 bestehende Städtepartnerschaft mit Guilherand-Granges in Frankreich. Insbesondere der Jugendaustausch steht hierbei im Vordergrund der Arbeit der beiden Vereine. Ziel ist, die Verbindung zwischen der französischen Stadt des Departments Ardeche (11.000 Einwohner) und der Stadt Bad Soden-Salmünster weiterzuentwickeln und zu unter-

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 46 stützen. Internationale Ideen, Toleranz und die Verbesserung des Verständnisses zwischen den Völkern sind die Inhalte der Aktivitäten in der Vereinsarbeit.

Kur- und Gesundheitstourismus / Gesundheitsstadt Bad Soden-Salmünster

Das staatlich anerkannte Heilbad mit seinen natürlichen, eisen- und kohlensäurehaltigen Solequellen hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen Gesundheitsstandort entwickelt. Heilanzeigen des Mineralheilbades Bad Soden-Salmünster sind:

 Gelenkerkrankungen (auch nach Verletzungen und Operationen), speziell der Hüfte, Knie, Sprunggelenke sowie der Wirbelsäule und der Schultern

 Chronische Erkrankungen und Schmerzen des Muskel-Skelett-Systems (Stütz- und Bewegungsapparat)

 Rheumatischer Formenkreis

 Rückenfunktionsstörungen

 Arterielle Durchblutungsstörungen und chronische Venenerkrankungen

 Leichte bis mittelschwere Herzerkrankungen (Stadien I und II)

 Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)

 Metabolisches Syndrom, Übergewicht, Fettsucht

 Atemwegserkrankungen

 Überbelastung (Disstress) und Burn-out-Syndrom

 Außerdem ist die Thermalsole geeignet zur gezielten und schnellen Verbesserung der körperlichen Kondition (Herz-Kreislauf- und Kraft-Training) Bad Soden-Salmünster verfügt über ein vielfältiges Hotellerie- und Gastronomieangebot. Acht hoch qualifizierte Reha-Fachkliniken mit einer umfassenden Ärzte- und Therapie- versorgung bieten Behandlungen in den Fachdisziplinen:

 Orthopädie

 Rheumatologie

 Osteologie

 Sportmedizin

 Onkologie

 Urologie

 Psychosomatische Medizin

 Psychotherapie

 Medien- und Computersucht

 Innere Medizin

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 47  Diabetologie Die Spessart Therme mit ihrer großen Thermalsole-Badelandschaft, der weitläufigen Saunaanlage, den Wellness- und Gesundheitsangeboten sowie der Totes-Meer- Salzgrotte und dem neuen Icelab -110° ist ein Highlight für Gäste und Einwohner. Abgerundet wird das Angebot durch viele Freizeiteinrichtungen und sportlichen Aktivitäten vom Golfplatz über Nordic-Walking-Parcours bis hin zu Rad- und Wanderwegen im Kinzigtal und den nahen Naturparks Spessart und Vogelsberg. Besonderes Highlight ist der 2012 eröffnete Premiumwanderweg Spessartbogen. Rund 500.000 Tagesgäste und Naherholungssuchende besuchen diese Einrichtungen bzw. das Stadtgebiet jährlich. Als Kur- und Gesundheitsstadt verfügt Bad Soden-Salmünster über vielfältige Gesund- heitseinrichtungen. Die touristische Infrastruktur wurde sowohl im gewerblichen als auch im öffentlichen Bereich in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Im Jahr 2012 verzeichnete die Stadt 395.206 Übernachtungen bei 45.485 Gästeankünften. Die Mehrzahl der Übernachtungen wird in den derzeit acht Kurkliniken generiert. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen über die letzten Jahrzehnte war entsprechend von den Entwicklungen im Gesundheitssektor abhängig. So kam es mit dem Ende der 1990er Jahre, bedingt durch Gesundheitsreformen zur Kurkrise. Der Trend bei den Übernach- tungszahlen geht ab 2005 bis heute wieder aufwärts. Zusätzlich machen sich auch die Investitionen der Stadt in die Therme bzw. den Kurbetrieb und die touristische Infrastruktur der Projekte bemerkbar. Insbesondere für den Kurstadtteil, aber auch für die Gesamtstadt ist der Tourismussektor von hoher Bedeutung. So sind über 1.500 Arbeitsplätze in diesem Sektor direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig. Im Rahmen einer aktuellen Studie der Hessen Agentur wurden Handlungsstrategien für die einzelnen Kurstädte in Hessen entwickelt. Dabei wurde Bad Soden-Salmünster in die Gruppe 1 der übernachtungsstarken Bäder mit dem Schwerpunkt stationäre Vorsorge und Rehabilitation eingestuft. Diese Heilbäder sind laut Hessen Agentur prädestiniert für primär gesundheitsorientierte Reiseformen. Die hohe medizinische Kompetenz der Kliniken ist für die Festigung als Vorsorge- und Rehabilitationsstandort und für den Ausbau des Medizin- und Gesundheitstourismus eine wichtige Voraussetzung. Diese strategischen Entwicklungsziele verfolgt der Kurbetrieb bereits seit einigen Jahren mit folgenden Maßnahmen:

 Förderprogramm für Investitionen der Fachkliniken

 Gründung des Netzwerks für Gesundheit

 Ansiedlung von Arztpraxen

 Durchführung der Gesundheitstage

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 48 Stärkung des Gesundheitstourismus

 Bau neues Wellnesssprudelbecken

 Eröffnung des ersten Icelab -110° in einer deutschen Therme

 Stärkung des touristischen Marketings

 Eröffnung der ersten Totes-Meer-Salzgrotte Hessens

 Bau Fontänengarten und Generationenpark

 Errichtung neue Saunalandschaft

 Konzentration zentraler Freizeiteinrichtungen auf die Spessart Therme

 Aufwertung des Kureingangsbereichs

 Neuer Therapie- und Wellnessbereich Der eingeschlagene Weg der stetigen Weiterentwicklung mittels innovativer Maßnahmen und Neuerungen sollte auch zukünftig weiterverfolgt werden. Dabei entspricht der geplante Neubau der Multifunktionshalle, welche vielfältige Möglichkeiten für Veran- staltungen und Tagungen eröffnet, diesen strategischen Anforderungen. Gleiches gilt für den ebenfalls bereits in der Planung befindlichen Neubau des Bewegungsbeckens der Spessart Therme, welche zusammen mit einem 25-Meter-Becken das Angebot des Kurbetriebs erweitert.

3.9 Natur und Landschaft

Zum Naturraum Spessart gehört der südlich der Kinzig gelegene Teil von Bad Soden- Salmünster, vertreten durch die Stadtteile Salmünster, Hausen, Ahl, Alsberg und Mernes. Im mittleren Bereich des Stadtgebietes rückt der Naturraum Büdinger Wald mit seinem östlichen Ausläufer zwischen den Spessart und den Naturraum Vogelsberg. Zum Natur- raum Büdinger Wald zählen die Stadtteile Bad Soden und der Huttengrund. Im Anschluss daran folgt im Norden des Stadtgebiets der Naturraum Vogelsberg, zu dem die Stadtteile Katholisch-Willenroth und Kerbersdorf zählen. Die Vielfältigkeit der umgebenden Landschaft ist ein besonderes Merkmal für Bad Soden- Salmünster. Die dichte Bewaldung des Spessarts bietet im Zusammenspiel mit der offenen Landschaft des Vogelsbergs ein kontrastreiches Miteinander.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 49 Naturschutz

Die Leitziele für die Naturräume im Stadtgebiet von Bad Soden-Salmünster sind ebenso vielfältig, wie die Zugehörigkeit des Stadtgebiets zu den drei verschiedenen Naturräumen. Im regionalen Entwicklungskonzept von SPESSARTregional werden folgende Leitziele benannt: Für den Spessart und den Büdinger Wald:

 Erhalt der zusammenhängenden Waldgebiete

 Umwandlung in naturnahe Buchen- und Buchenmischwälder

 Erhalt der Kulturlandschaft

 Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen

 Erhalt der Wasserwiesen als historische Nutzungsform Für das Kinzigtal:

 Erhalt der Auenwälder

 Schutz naturnaher Fließgewässerabschnitte

 Renaturierung und Entwicklung von artenreichem Grünland Besonderheiten für den Naturschutz in Bad Soden-Salmünster ergeben sich durch den Lebensraum der Biber, die sich, nach deren Ansiedlung in Nebengewässern der Sinn, Ende der 1980er Jahre in die Fließgewässer von Jossa, Sinn und Kinzig ausgebreitet haben. Da sich die Biber ihren Lebensraum in hohem Maße selbst gestalten, treten immer wieder Nutzungskonflikte zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz auf. Sechs Naturschutzgebiete, zwei Flora-Fauna-Habitat-Gebiete und zwei Landschafts- schutzgebiete haben Einfluss auf die Naturräume in Bad Soden-Salmünster.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 50 Schutzgebiete Stadt Bad Soden-Salmünster

Naturschutz- Flora-Fauna-Habitat- Landschaftsschutz- Gemarkung gebiete Gebiete gebiete

Altholzinsel Staatsforst BSS Gretenberg (Spessart) insgesamt 11,00 ha

Feuchtwiesen bei Bad Soden Ahl Ahl insgesamt 35,01 ha

Kath.-Willenroth Rabensteiner (Sarrod, Ober- Grund sotzbach,Unter- insgesamt 34,00 ha reichenbach)

Sahlensee bei Mernes Mernes (Burgjoß) insgesamt 14,20 ha

Waldweiher bei Bad Hausen Soden-Salmünster (Spessart) insgesamt 31,61 ha

Zelleraue bei Salmünster Salmünster (Aufenau) insgesamt 4,73 ha

Hausen, Staatsforst BSS, Mernes Biberlebensraum (Gemeinde/Stadt Hessischer Spessart Jossgrund, (Jossa und Sinn) Spessart, , insgesamt 749,90 ha Steinau)

Kath.-Willenroth, Talauen bei Eckardroth Freiensteinau und (Gemeinde/Stadt Gewässerabschnitt Freiensteinau, der Salz Birstein, Steinau, insgesamt 786,10 ha )

Staatsforst BSS Spessart bei Alsberg (Gemeinde/Stadt insgesamt 712,80 ha Spessart, Steinau)

Mernes Wacholderheiden im (Gemeinde Jossatal Jossgrund) insgesamt 15,30 ha

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 51 Schutzgebiete Stadt Bad-Soden Salmünster

Naturschutz- Flora-Fauna-Habitat- Landschaftsschutz- Gemarkung gebiete Gebiete gebiete

Alsberg, Staatsforst BSS, Salmünster, FFH- Hausen, Mernes VogelschutzgebietSpe (Gemeinde/Stadt ssart bei Bad Spessart, Bad Orb, Orbinsgesamt 8495,00 Jossgrund, ha Schlüchtern, Sinntal, Steinau)

Mernes Grund und Bergwiesen (Gemeinde/Stadt im Einzugsbereich von Spessart, Jossa und Sinn Jossgrund, Sinntal, insgesamt 2935,43 ha Steinau)

alle Gemarkungen in BSS, außer Mernes Auenverbund Kinzig (alle Städte/ insgesamt 12902,47 ha Gemeinden entlang des Kinzigsystems) Tabelle 6: Übersicht zu den Schutzgebieten Bad Soden-Salmünster. Quelle: MKK Amt für den ländlichen Raum, Stand 16.02.2014

Das rege Vereinsleben in Bad Soden-Salmünster hat sich auch diesem Thema ange- nommen. Vier Vereine haben sich den Natur- und Umweltschutz zur Aufgabe gemacht:

 Angel- und Naturschutzverein (A.N.V.) Salmünster 1973

 NABU-Mernes

 Tierschutz Bad Soden-Salmünster und Umgebung e.V.

 Vogel- und Naturschutzverein Bad Soden-Salmünster e.V. Die Tätigkeiten innerhalb der NABU-Ortsgruppe erstrecken sich über das Pflanzen und Pflegen verschiedener Bäume, Amphibienschutz, Regenwasserrückhaltung, das Erstellen und Betreuen von Nistmöglichkeiten, Fledermausschutz, Wacholderheidepflege, Säen von Wildblumen und Kräutern, Kindern die Natur näher bringen, und vieles mehr.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 52 3.10 Landwirtschaft

Die Gesamtfläche von Bad Soden-Salmünster beträgt 5.860 ha, davon werden 2.600 ha landwirtschaftlich genutzt (Quelle: Auswertung der Gemeindestatistik der Hessen Agentur aus dem Jahre 2012). Der Waldflächenanteil an der Gesamtfläche von Bad Soden- Salmünster beträgt mit 2.085 ha 35,6%. Somit hat das Stadtgebiet einen Gesamt- Grünflächenanteil von 4.685 ha, das sind knapp 80% des Stadtgebietes. Bad Soden- Salmünster gehört daher zu den Gebieten mit den höchsten Grünflächenanteilen in Hessen.

Landwirtschaftliche Betriebe

Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe nimmt in Bad Soden-Salmünster kontinu- ierlich ab. So waren 2002 noch 104 landwirtschaftliche Erwerbsbetriebe gemeldet, 2011 waren es noch 74 Betriebe, die als Haupt- oder Nebenerwerbsbetrieb in der Landwirt- schaft tätig waren. Bedingt durch die Lage im Mittelgebirge ist die Flächennutzung vorwiegend Grünland. Dies spiegelt sich im Vergleich der Zahlen aus dem Jahre 2011 von Dauergrünland (1.679 ha) und Ackerland (854 ha) wieder. Ökologischen Landbau betrieben fünf Landwirte auf insgesamt 126 ha Land (Hessische Gemeindestatistik 2012). 67 Betriebe halten Vieh, darunter 54 Einzelbetriebe mit Rinderhaltung und 29 Betriebe mit Schweinehaltung. Der wichtigste Betriebszweig der Tierhaltung ist aktuell noch die Milch- viehhaltung, wobei Auslauf- und Nebenerwerbsbetriebe zunehmend Mutterkuhhaltung betreiben. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 34,5 ha, im Vergleich zu 40 ha im Main-Kinzig-Kreis. Die meisten der landwirtschaftlichen Betriebe haben zwischen zehn und 50 ha Anbaufläche zur Verfügung. Sehr große landwirtschaftliche Betriebe (über 200 ha Anbaufläche) gibt es in Bad Soden-Salmünster keine. Lediglich ein Betrieb hat eine Fläche von unter fünf Hektar. Dadurch wird deutlich, dass auch die Nebenerwerbs- landwirte in Bad Soden-Salmünster relativ viel Fläche bewirtschaften. Direktvermarktung spielt eine geringere Rolle in der Landwirtschaft. In vielen Stadtteilen stehen landwirtschaftliche Hofanlagen leer (z. B. in Ahl, Romsthal, Mernes). Es ist offensichtlich, dass die Landwirtschaft für immer weniger Menschen Exis- tenzgrundlage ist. Die Veränderungen von 2001 bis 2011 zeigen für die Kurstadt eine Verringerung um 29% bzw. 30 Betriebe und damit einhergehend eine Flächenaufgabe von knapp 100 ha (3,5%) auf. Für die Stadt Bad Soden-Salmünster stellt sich die Frage nach dem dauerhaften Erhalt der Kulturlandschaft. Auch für die Naherholung bzw. für die Erholung der Kurgäste spielt diese hochwertige Kulturlandschaft eine große Rolle. In der Studie zum Vergleich der Kurorte und Heilbäder der Hessen Agentur war ein wichtiger Strategiepunkt der Erhalt der besonderen Kuratmosphäre zu der, nicht unwesentlich, auch die Umgebung und Kultur- landschaft von Bad Soden-Salmünster gehört.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 53 Abb. 12: Entwicklung der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe. Quelle: HSL-Daten

3.11 Konzepte und Kooperationen

Stadtsanierung Bad Soden (2004 bis 2018) Die seit 2004 laufende Stadtsanierung in Bad Soden wurde zunächst auf Grundlage des § 136ff des BauGB förmlich als einfaches Stadtsanierungsgebiet festgelegt. Im Jahre 2009 wurde das Projekt in das Förderprogramm städtebaulicher Denkmalschutz über- führt, in dem es bis auf weiteres als förmliches Sanierungsgebiet festgelegt ist. Das Programm wird derzeit umgesetzt. Eine Evaluierung der Zielerreichung liegt noch nicht vor.

Stadtsanierung Salmünster (1986 bis 2008) Das nach § 3 und § 5 des Städtebauförderungsgesetzes von 1971 festgelegte Sanie- rungsgebiet hatte die „Erhaltung und Verbesserung des historischen Ortskerns als Mittel- punkt des städtischen Lebens in Salmünster“ als übergeordnetes Ziel. Eine abschließende Evaluierung des Programms liegt noch nicht vor. Dennoch wurden Ziele für die künftige Entwicklung des Sanierungsgebietes formuliert:

 Erhaltung und Verbesserung des historischen Stadtbildes

 Erhaltung der Altstadt als Wohnstandort

 Lösung des Verkehrsproblems in der Frankfurter Straße und im Bereich des Schwedenrings, Verbesserung der Bedingungen für den Fußgängerverkehr

 Verbesserung der zentralen Versorgung der Bevölkerung durch Verbesserung der Standortbedingungen für öffentliche und private Einrichtungen in der Altstadt Der historische Ortskern ist bis heute der Mittelpunkt des städtischen Lebens in Salmünster. Durch die Vielzahl an historischen Gebäuden, den Resten der Stadtbefes- tigung, dem Heimatmuseum und den im Rahmen der Stadtsanierung errichteten Informa- tionstafeln hat der Stadtkern Salmünster eine gewisse touristische Attraktivität und bietet

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 54 Besuchern ein interessantes Ausflugsziel. Ungeachtet der Stadtsanierungsmaßnahme in Salmünster hat sich das Einkaufszentrum Palmusacker zum zentralen Nahversorgungs- zentrum entwickelt. Dennoch verfügt die Altstadt auch weiterhin über einige hochwertige Einzelhandelsfachgeschäfte, welche Nahversorgungsfunktionen wahrnehmen. Trotzdem findet man in der Altstadt auch mehrere Leerstände von Geschäftsimmobilien. Inwieweit diese wieder einer Nutzung zugeführt werden können, sollte zukünftig geprüft werden. Ebenso sind die Obergeschosse der historischen Gebäude in der Altstadt mehrfach vom Leerstand betroffen. Aus diesem Grund können die aufgestellten Ziele für die künftige Entwicklung der Altstadt als ehemaliges Sanierungsgebiet nur bestätigt werden.

Dorferneuerung Katholisch-Willenroth (1999 bis 2007)

Schwerpunkte der Dorferneuerung in Katholisch-Willenroth waren bereits Maßnahmen in der Ortsmitte (so zum Beispiel der Backhausplatz). Die Projekte wurden mit großem Engagement der Arbeitskreismitglieder und mit viel Eigeninitiative realisiert. Das Investitionsvolumen für kommunale Maßnahmen betrug 354.000,00 €. Insgesamt wurden in dieser Zeit 24 private Projekte mit 210.000,00 € gefördert. Zeitgleich fanden Straßensanierungen mit einem Investitionsvolumen von 880.000,00 € statt. Hierbei haben die Grundstückseigentümer ca. 75% der Baukosten getragen. Es ist ein großes Anliegen der Bevölkerung, den begonnenen Entwicklungsprozess im Innenbereich (um den Backhausplatz) weiterzuführen. Dabei liegt vor allem auf den Leerständen ein besonderes Augenmerk. Nach wie vor ist die Durchgangsstraße für die Bürger von Katholisch-Willenroth ein Problem. Sie teilt den Ort in zwei Hälften und stellt ein Gefährdungspotenzial dar.

Dorferneuerung Ahl (2004 bis 2012) Auch die Dorferneuerung in Ahl war begleitet von einem hohen Maß an Eigeninitiative der lokalen Akteure. Leuchtturmprojekt war die Sanierung und Erweiterung der ehemaligen Schule zu einem jetzt rege genutzten Dorfgemeinschaftshaus in der Ortsmitte. Das Investitionsvolumen für kommunale Maßnahmen betrug 825.000,00 €. Privat wurden 24 Maßnahmen mit 137.000,00 € gefördert. Gleichzeitig fanden Straßensanierungen mit einem Investitionsvolumen von gut 880.000,00 € statt. Hierbei haben die Grundstücks- eigentümer 75% der Baukosten getragen. Mit dem IKEK-Prozess wird der begonnene Dorferneuerungsprozess weitergeführt. Grundlage kann der seinerzeit erstellte Dorfentwicklungsplan sein. Dies gilt insbesondere für die künftigen privaten Maßnahmen, da viele Eigentümer parallel außergewöhnliche Belastungen hinsichtlich der Anliegerbeiträge zu tragen hatten.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 55 LEADER-Region SPESSARTregional

Bad Soden-Salmünster wurde im Januar 2008 als eine von zwölf Kommunen der Region SPESSARTregional auf der Grundlage ihres regionalen Entwicklungskonzeptes als Teil einer LEADER-Förderregion ausgewählt. SPESSARTregional ist ein naturräumlich abge- grenzter Teil des hessischen Spessarts und umfasst zwölf Kommunen des Main-Kinzig- Kreises, die sich in einem Beteiligungsprozess eine gemeinsame regionale Entwicklungs- strategie erarbeiten. Grundlage für diese Strategie ist ein Entwicklungsleitbild, das Kernaussagen und realistische Ziele formuliert, wohin sich die Region entwickeln will: „SPESSARTregional - die starke Brücke zwischen der Metropolregion und dem ländlichen Raum“

 Für die Verknüpfung von urbanem Leben und erhaltenswerter Kulturlandschaft

 Von den traditionellen Kurorten zur innovativen Gesundheitsregion

 Mit einer Natur, Kultur und Geschichte als neue Tourismuskraft

 Für eine regionale Identität, die den Lebensraum für Generationen gestaltet Entsprechend der Kernaussagen des Leitbildes haben sich vier Handlungsfelder ergeben, für die strategische Entwicklungsziele und Unterziele formuliert wurden: 1. Regionale Identität 2. Natur- und Kulturlandschaft 3. Gesundheitswirtschaft 4. Lebens- und Arbeitsort Im Rahmen des Modellvorhabens Raumordnung (MORO) gab es für die Modellregion SPESSARTregional Datenerhebungen, die in den Kapiteln der Bestandsanalyse größten- teils als Grundlagen herangezogen wurden.

Marketingkonzept des Tourismusverbands Spessart-Mainland

Der Tourismusverband Spessart-Mainland ist als touristische Dachorganisation für die überregionale touristische Vermarktung des gesamten Spessarts zuständig. Das Marke- tingkonzept beruht auf zwei Säulen: Grundlage ist zum einen das Destinationsmarketing, bei dem die Vorzüge der Region als Urlaubs-, Kurzreise- und Ausflugsziel über den klassischen Marketing-Mix aus Broschüren, Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, neue Medien, Gästeservice und Messeauftritte herausgestellt werden. Hier steht die Destination im Fokus der Kommuni- kation. Die darauf aufbauende zweite Säule ist das sogenannte Produktlinienmarketing. Hier stehen nicht die Destination im Vordergrund, sondern konkrete Themen oder „Produkte“, wie z. B. Qualitätswanderrouten oder kulinarische Aktionswochen. Für den Tourismusverband Spessart-Mainland wurden die folgenden Themenschwer- punkte definiert: Wandern, Radfahren, Kulinarik, Wellness & Gesundheit und Kultur.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 56 Der Schwerpunkt der Produktlinie „Wellness & Gesundheit“ liegt dabei auf den beiden Heilbädern Bad Soden-Salmünster und Bad Orb. Diese stellen mit ihrer in der Region einzigartigen Palette an Gesundheitsdienstleistungen und Angeboten zu Wellness, Medical Wellness und Selfness sowie entsprechenden buchbaren Angeboten eine wichtige Erweiterung des Themenspektrums der Destination dar und sind gleichzeitig eine Bereicherung für das touristische Angebot. Insbesondere die Thermen als Aushänge- schild und Symbol für ganzheitlichen, gesundheitsorientieren Tourismus sind hier wichtige Themen in der Kommunikation des Tourismusverbands Spessart-Mainland.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 57 4 Profile der Stadtteile

Für alle elf Stadtteile Bad Soden-Salmünsters wurden Profile erstellt. Sie sind das Ergebnis der lokalen Veranstaltungen, ergänzt um Informationen aus der Bestands- aufnahme und -analyse. Diese Profile enthalten folgende Beschreibungen bzw. Angaben:

 Kurzcharakteristik inklusive Beschreibung der Lage im Raum  Bevölkerungsentwicklung und -prognose, Altersstruktur  Leerstände und Flächenreserven  Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  Nahversorgung  Ortsbild  Soziale Infrastruktur  Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  Gesundheit  Freizeit und Tourismus  Bildung  Verkehr  Technische Infrastruktur  Vereine  Weitere Anmerkungen Im Anschluss an die Darstellung innerhalb der einzelnen Themen folgt die stadtteil- bezogene Bewertungsebene:

 Prägende Stärken und Schwächen (nach Themen)  Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK  Vorschläge für gesamtkommunale Projekte  Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer (nach Themen) Den Stadtteilprofilen zugeordnet sind die Stadtteilplakate. Auf ihnen haben die IKEK- Teams die Ergebnisse der lokalen Veranstaltungen zusammengefasst. Die Plakate waren die Grundlage für den Austausch der Stadtteile beim 1. IKEK-Forum.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 58 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Ahl

Bestandsaufnahme

Straßenkarte von Ahl Luftbild von Ahl

Kurzcharakteristik Die bis 1972 eigenständige Gemeinde Ahl liegt an der ehemaligen Bundesstraße 40, der sog. „Reiches Straße", die bis zur Fertigstellung der BAB 66 die Hauptverbindung von Frankfurt nach Fulda war. Die Bewohner des Ortes Ahl waren daher schon immer Reisende und Verkehr gewohnt. Die erste urkundliche Erwähnung Ahls stammt aus dem Jahre 1326. 1866 kam die Gemeinde im Kreis Schlüchtern zu Preußen. Der Kreis wurde 1945 auf Beschluss der amerikanischen Militärbehörde dem Land Hessen zugeordnet. Seit der Eingemeindung 1972 gehört der in nächster Nähe zu Bad Soden und Salmünster gelegene Ortsteil mit 615 Einwohnern zur Kernstadt. In den vergangenen Jahren erfuhr die Ortschaft im Rahmen einer Dorferneuerungsmaßnahme des Landes Hessen, die bis 2013 lief, städtebaulichen Aufwind, welcher heute ganz deutlich spürbar ist. Dennoch gibt es im Ortskern leerstehende und untergenutzte Gebäude, die auch im Rahmen der Dorferneuerung nicht verändert werden konnten.

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für Ahl für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von ca.15%. Der demografische Wandel soll sich in Ahl mit einem ca. 26%igen Zuwachs an über 65- jährigen Mitbürgern verhältnismäßig gering niederschlagen. Dem entgegen sollen die unter 20- jährigen Einwohner einen Rückgang von ca. 58% verzeichnen. Somit werden nach der MORO–Studie im Jahre 2030 in Ahl von 509 Einwohnern 167 über 65 Jahre alt sein. Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der Modellregion 2011-2030

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 59 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März-April 2013) Ahl

Bestandsaufnahme

Verkehr  Erreichbarkeit der Kernstadt mit ÖPNV an Plätze, Treffpunkte, Ortsbild Werktagen 3x täglich  Kinderspielplatz  Schulbusverbindung in die Kernstadt, nach  Platz am Bürgerhaus Schlüchtern und Steinau vorhanden  Platz am Backhaus  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013  Kirchenumfeld beschlossen  Sportplatz  Entfernung zur BAB 66  3,2 km  Grillplatz am Radweg R3  Leipziger Straße (K987) wirkt städtebaulich trennend

Flächenreserven Leerstände (Angabe Leerstandspläne 2010)  freie Bauplätze im Baugebiet:  5 leerstehende Wohngebäude  städtische Bauplätze: 1  teilweise leerstehende Wohngebäude: k.A.  nicht städtische Bauplätze: Nur Baulücken  10 Wirtschafts- und Nebengebäude  Gewerbegebiet  3 abgängige Gebäude (Abbruch) Weitere Flächen mit Wohngebiets- und Gewerbe-  2 sanierungsbedürftige Wohngebäude ausweisung im gültigen Flächennutzungsplan

Gesundheit  nächste medizinische Versorgung in Nahversorgung Salmünster, Bad Soden  mobiler Händler für Lebensmittel  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster  zentraler Versorgungsstandort Salmünster  mobile Pflegedienste  betreutes Wohnen für Senioren in Salmünster

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  frisch saniertes und mit einem Saalneubau Technische Infrastruktur ergänztes Bürgerhaus – ehemaliges  intaktes Feuerwehrgerätehaus Schulhaus mit  Internetverbindung – Breitbandanschluss in o Jugendraum Planung o Sportlerheim o Kirche

Bürgerhaus Ahl

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 60 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Ahl

Bestandsaufnahme

Bildung Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  Grundschule in Bad Soden  1 Vollerwerbslandwirt  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster  2 Nebenerwerbslandwirte (Gesamtschule)  1 Fahrradgeschäft (Bikeschmiede)  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern oder  Handwerksbetriebe Gelnhausen  Kleingewerbe  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK

Vereine und Initiativen Freizeit und Tourismus  Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg / Stamm  Blockhaus Heilig Kreuz Ahl / Salmünster  Mariengrotte  Freiwillige Feuerwehr Ahl e.V.  Radweg R3  Kirchenchor Ahl  Stausee  Landfrauenverein Ahl  Grillplatz.  SG Sportgemeinschaft Ahl 1912 e.g  Sportplatz  V.  Wanderwege  Vereinsgemeinschaft Ahl  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine  Verkehrsverein Ahl

Weitere Anmerkungen:  Dorferneuerung seit 2004-2012 – die ehemalige Schule wurde im Rahmen der Dorferneuerung zum Bürgerhaus mit einem Saalanbau umgebaut

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 61 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Ahl 8. März 2013 Teilnehmer: 7

Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen  Ahl schließt gerade seine Maßnahmen als Städtebauliche Dorferneuerungsschwerpunkt ab  viele Leerstände, vor allem im Entwicklung historischen Zentrum  Plätze, Backhaus, Bürgerhaus sind saniert

 saniertes, gut genutztes  im Bürgerhaus fehlt eine Bühne, z.B. Soziale Infrastruktur Bürgerhaus für Theateraufführungen

Bürgerschaftliches  sehr gute Integration von In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Engagement Neubürgern

Bildung In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 sehr gute überregionale  ÖPNV-Angebot nicht ausreichend Verkehr Verkehrsanbindung (Autobahn,  Durchgangsverkehr zu schnell, zu Bahn) wenig Querungshilfen Energie/Klima/ In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Infrastruktur

Wirtschaft  mobile Nahversorger vorhanden In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 super Lage am R3  Bikeschmiede mit  Naherholungsgebiet wird nicht Fachkompetenz für Radtouristen ausreichend touristisch genutzt Tourismus  Kinzigstausee mit touristischem  kaum Möglichkeiten für Radfahrer Potenzial und eine Rast einzulegen Naherholungsgebiet  Naturschutzgebiet ornithologisch Landschaft interessant In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Kultur und In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum  Kinzigstausee als Naherholungsgebiet mit Freizeit verschiedenen Möglichkeiten zur In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Freizeitbetätigung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 62 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Ahl 8. März 2013 Teilnehmer: 7

Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Siedlungsentwicklung / Leerstände  Tourismus: Radwanderweg, Grillplatz  ÖPNV, Nahversorgung

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Einstellung eines überregionalen Leerstandsmanagers, der den Erstkontakt zu den entsprechenden Eigentümern herstellt und Nutzungskonzepte erarbeitet  ehemaliger Grillplatz am nordöstlichen Ende des Dorfes kann instand gesetzt werden und auch als Rastplatz für Fahrradfahrer genutzt werden; der Grillplatz kann so wichtiger Beitrag zum gesamtkommunalen Tourismuskonzept werden  Radweg R3 weist in Richtung Stausee ein ca. 1 km langes, unbefestigtes Teilstück auf. Wenn dieses instand gesetzt werden würde, wäre der gesamte Fahrradweg im Bereich von Ahl mit einer gut befahrbaren Oberfläche versehen.  Mit Einbindung der Bikeschmiede und dem bereits angedachten Dirt-Park nahe der Autobahn könnte die Region zum Mountainbike-Zentrum des Spessarts werden.  Im Wald oberhalb der Kirche befindet sich das sogenannte Blockhaus, das mit 26 Betten in Eigenversorgung von größeren Gruppen oder Schulklassen gemietet werden kann. Im Rahmen einer Belebung des Tourismus in Bad Soden-Salmünster könnte diese Unterkunft stärker vermarktet werden.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Nutzung des Leerstandes: Möglichkeiten zur Integration von Migranten oder Städtebauliche seniorengerechtes Wohnen in einer Art Wohngemeinschaft oder einem Entwicklung Mehrgenerationenhaus

 Verkehrsverlangsamung an der Durchgangstraße Verkehr  Verbesserung des ÖPNV

Anmerkung:

Aus Sicht der Ähler wurden in der Dorferneuerung in Ahl ausreichend Maßnahmen verwirklicht, weshalb die Bürger gerne auf weitere örtliche Projekte verzichten. Die anderen Ortsteile hätten im Vergleich zu Ahl dringlichere Probleme, welche im IKEK-Prozess behandelt werden müssten.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 63 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Ahl 8. März 2013 Teilnehmer: 7

Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 64 Stadtteilprofil Erhebungszeitraum März April 2013) Alsberg

Bestandsaufnahme

Luftbild von Alsberg

Kurzcharakteristik Alsberg ist mit 182 Einwohnern der kleinste und mit etwa 480 m über N.N. der am höchsten gelegene Stadtteil der Gesamtstadt. Der oberhalb von Salmünster exponiert gelegene Wallfahrtsort wurde bereits 1313 urkundlich unter dem Namen „Eilerßberg“ erwähnt. Der in Alsberg gelegene Golfplatz wird seit 1974 betrieben und erweitert das Angebot der Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster um einen weiteren Höhepunkt. Die Eingliederung von Alsberg erfolgte im Rahmen der Gebietsreform Anfang der 70er Jahre.

Straßenkarte von Alsberg

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für Alsberg für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang von ca. 7%, was einen Rückgang von ca. zehn Einwohnern bedeuten würde. Der Rückgang der Bevölkerung stellt sich jedoch für alle Altersgruppen gleichmäßig dar. Im Gegensatz zu allen anderen Stadtteilen wird für Alsberg keine Überalterung der Bevölkerung bis 2030 prognostiziert. Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der Modellregion 2011-2030

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 65 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Alsberg

Bestandsaufnahme

Flächenreserven Freie Bauplätze: Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  städtische Bauplätze: keine  Festplatz (ehemaliger Schulhof) am DGH und  Nachverdichtungsmaßnahmen innerhalb des dem Feuerwehrgerätehaus – Kirchweih bebauten Ortsgebietes sind möglich  Bolzplatz  städtebauliche Abrundungsmaßnahme mit  Kinderspielplatz zehn Bauplätzen wurde beschlossen Weitere Flächen mit Wohngebietsausweisung im gültigen Flächennutzungsplan

Gesundheit  nächste medizinische Versorgung in Nahversorgung Salmünster, Bad Soden  mobiler Händler für Lebensmittel  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster  zentraler Versorgungsstandort Salmünster  mobile Pflegedienste  betreutes Wohnen für Senioren in Salmünster

Leerstände (Angabe Leerstandspläne 2010)  1 leerstehendes Wohngebäude Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  teilweise leerstehende Wohngebäude: k.A.  DGH im alten Schulhaus  6 Wirtschafts- und Nebengebäude  Wallfahrtskirche  keine abgängigen Gebäude (Abbruch)  Feuerwehrgerätehaus am DGH  2 sanierungsbedürftige Wohngebäude

Verkehr  Schulbus zur Gesamtschule Salmünster Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  Erreichbarkeit der Kernstadt mit ÖPNV nur an  4 landw. Nebenerwerbsbetriebe Schultagen  2 Gaststätten  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013 beschlossen  Entfernung zur BAB 66  6,5 km

Freizeit und Tourismus  Landschaft und Natur  Golfplatz mit Clubgaststätte (öffentlich)  Wanderwegenetz  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine

Bildung  Grundschule in Bad Soden  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster (Gesamtschule)  ymnasiale Oberstufe in Schlüchtern, Wächtersbach oder Gelnhausen  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 66 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Alsberg

Bestandsaufnahme

Technische Infrastruktur  intaktes Feuerwehrgerätehaus  Internetverbindung derzeit über Richtfunkanlage – Breitbandanschluss in Planung  Wasserversorgung ab 2014 optimiert

Feuerwehrgerätehaus Alsberg

Weitere Anmerkungen Vereine  großes bürgerschaftliches Engagement  Freiwillige Feuerwehr Alsberg e.V.  von Alsberg aus hat man eine gute Aussicht  Golfclub Spessart e.V. ins Kinzigtal, in den Vogelsberg und über den  Alsberger Dorfverein e.V. Spessart

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 67 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Alsberg 28. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen  keine städtischen Bauplätze Städtebauliche vorhanden  kaum Leerstand Entwicklung  kein ansprechender Dorfplatz vorhanden  kein Treffpunkt für Bürger Soziale Infrastruktur  viele Kinder, viele Familien  kein Jugendraum

 gute Zusammenarbeit der Dorfbewohner, starke Bürgerschaftliches  wenige machen alles Gemeinschaft Engagement  Erhalt der FFW ist schwierig  viele Zuzüge, gute Integration von Neubürgern

für Schüler der weiterführenden Bildung In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  Schule keine Busanbindung

 schlechte Verkehrsanbindung durch ÖPNV  keine Geschwindigkeitsbegrenzung  Nähe zu Autobahn, Salmünster Verkehr auf der Hauptstraße und Bahnhof  Ringstraße in schlechtem Zustand  relativ große Entfernung zur Kernstadt Energie/Klima/  Standortvorteil für Windkraft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Infrastruktur

 Golfplatz ist gut besucht  zu wenig landwirtschaftliche Fläche Wirtschaft  mobiler Metzger/Bäcker einmal  keine Einkaufsmöglichkeiten pro Woche vorhanden

 großes Potenzial für Tourismus Tourismus  momentan kaum Tourismus vorhanden

 ruhige Lage Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  tolles Panorama

 zahlreiche kirchliche Aktivitäten aktives Vereinsleben Kultur und  In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum  viele Veranstaltungen, z.B. Kirmes, Wallfahrtswoche, jetzt 750-Jahr-Feier

der vorhandene Fußballplatz ist in Freizeit In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  privater Hand

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 68 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Alsberg 28. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Pflege des bürgerschaftlichen Engagements und des lokalen Brauchtums  Verbesserung der sozialen Infrastruktur, vor allem Schaffung von Treffpunkten  Verbesserung des ÖPNV, dadurch Sicherstellung der Nahversorgung und des Weges zur Bildung  Siedlungsentwicklung, vor allem Schaffung von Bauland  wirtschaftliche und touristische Belebung

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Die Belebung des bestehenden Wanderwegenetzes kommt der Vermarktung der Stadt Bad Soden-Salmünster als Kurstandort zugute. Alsberg kann in diesem Rahmen als Ausflugsziel für Wanderer dienen, ein entsprechendes gastronomisches Angebot bieten, eine Kneippanalage ins Leben rufen und Schneewanderungen im Winter anbieten. Eine bessere Beschilderung des Wanderwegenetzes und eine Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV sind dafür unabdingbar.  Für ein gesamtkommunales Tourismuskonzept könnte Alsberg verstärkt Sportmöglichkeiten anbieten, zum Beispiel im Bereich Fahrrad- und Wintersport, aber auch als Startpunkt für Gleitschirmflieger.  Ein gesamtkommunales Konzept zur Jugendarbeit kann Vorschläge hervor bringen, wie vor allem in den kleineren Stadtteilen Angebote für Jugendliche geschaffen werden können, auch unabhängig von einem möglichen Raumangebot.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Schaffung von Treffpunkten für die Bürger (Dorfplatz, Jugendraum) Soziale Infrastruktur  Sanierung des DGH/Alte Schule  Nutzung durch verschiedenste Gruppen, z.B. Dorfverein

Verkehr  Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs/Ruftaxi

Wirtschaft  stärkere Nutzung des Golfplatzes, z.B. auch im Winter durch Loipen

 den Ort für Besucher freundlicher gestalten: Tourismus o Ortseingangsbild verbessern o Hinweisschilder zur Heilig-Kreuz-Kirche

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 69 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Alsberg 28. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 70 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Bad Soden

Bestandsaufnahme

Straßenkarte von Bad Soden Luftbild von Bad Soden

Kurzcharakteristik Am 6. Juli 1296 wurde das links der Salz am West- und Südhang des bewaldeten Stolzenbergs gelegene Soden auf Bitten des Abtes Heinrich V. von Weilnau durch König Adolf von Nassau unter dem Namen „Stolzental" zur Stadt erhoben und mit allen Rechten und Freiheiten, wie sie die Stadt Frankfurt besaß, sowie einem Wochenmarkt und dem Zollrecht ausgestattet. Bad Soden zählt somit zu den ältesten Städtegründungen im Kinzigtal. Im Rahmen der Gebietsreform wurde 1974 die Stadt Bad Soden bei Salmünster mit der benachbarten Industriestadt Salmünster zur Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster vereint. Bad Soden ist heute der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Bad Soden- Salmünster und hat 4.308 Einwohner. Der mit dem Prädikat „Bad“ ausgezeichnete Stadtteil genießt einen kurstädtischen Charakter und ist mit rund 400.000 Übernachtungen pro Jahr sehr touristisch orientiert.

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang für Bad Soden von ca.11%. Der demografische Wandel soll sich in Bad Soden mit einem ca. 36%igen Zuwachs an über 65-jährigen Mitbürgern niederschlagen. Nach dieser Studie soll die Altersgruppe der unter 20-jährigen Einwohner einen Rückgang von ca. 27% verzeichnen. Somit werden nach der MORO-Studie im Jahre 2030 in Bad Soden ca. 1.350 Einwohner von insgesamt 3.600 über Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der 65 Jahre alt sein. Modellregion 2011-2030

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 71 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Bad Soden

Bestandsaufnahme

Verkehr Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  Schulbus zur Gesamtschule Salmünster  Platz der Heilquellen  keine Anbindung des Kurgebiets an den  Blauer Platz ÖPNV  Spessart Therme  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013  Burgruine „Stolzenberg“ beschlossen  Huttenschloss  Anbindung über die BAB 66 an das Rhein-  Arena in der Salz Main-Gebiet  ca. 2 km  Generationenpark Autobahnanschluss  Kurpark  Durchgangsstraße in Richtung Romsthal  Sportplatz  Bahnhof in Salmünster: Anbindung an  Kinderspielplätze Regionalexpress 50 nach Fulda (ca. 35 Minuten) und Frankfurt am Main (ca. 45-60  Altes Rathaus Minuten)  Historischer Stadtkern

Flächenreserven Innerörtlich:  6 städtische Bauplätze für Wohnnutzung Leerstände (Leerstandspläne 2010)  mehrere Bauplatze in privater Hand  ca. 30 Wohnhäuser  Entwicklungsflächen im Sondergebiet „Kur“ in  Wohngebäude (teilweise): k.A. privater Hand  ca.10 Wirtschafts- und Nebengebäude  innerörtliche Entwicklungsflächen für  2 abgängige Gebäude (Abbruch) Wohnungsbau und Gewerbe Weitere Flächen mit Wohngebietsausweisung im Trotz der Ausweisung der Altstadt Bad Sodens Flächennutzungsplan als Sanierungsgebiet sind auch dort viele Leerstände zu verzeichnen. Der Einzelhandel Nahversorgung hat ebenso Leerstände in den ungünstigeren  Supermarkt mit eingeschränktem Sortiment Geschäftslagen, wie die Wohnlagen in den  Bäckereien Obergeschossen der Altstadt von Bad Soden.  mobile Händler Für aktuelle Erhebungen sollten die Zahlen aus  Nahversorgung nur eingeschränkt vor Ort der laufenden Stadtsanierungsmaßnahme vorhanden. verwendet werden.  zudem mehrere Einzelhandelsgeschäfte, teilw. mit kurstädtischem Charakter  zentraler Versorgungsstandort Salmünster

Gesundheit  ärztliche Versorgung mit mehreren Arzt- und Facharztpraxen und 8 Fachkliniken  mehrere Altenpflegeeinrichtungen bzw. Einrichtungen für betreutes Wohnen  mehrere Apotheken  Gesundheitsangebot einer Kurstadt  Gesundheitsangebote der Spessart Therme (Physiotherapie, etc.)  Netzwerk für Gesundheit  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster Arena in der Salz

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 72 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Bad Soden

Bestandsaufnahme

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  Zweigstelle der Stadtverwaltung Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  Sport- und Kulturhalle  1 landw. Betrieb im Vollerwerb  Konzertsaal, Wandelgang der Spessart-  2 landw. Betriebe im Nebenerwerb Therme  mehrere Handwerksbetriebe  Kindertagesstätte mit U3 Betreuung  Dienstleistungen aller Art  Feuerwehrgerätehaus  8 Fachkliniken  Spessart Therme  mehrere Gewerbebetriebe  Kirchen  Einzelhandel  Maximilian-Kolbe-Haus  Gastronomie  mehrere Vereinshäuser (Schützenhaus,  Fachkliniken Sportlerheim, Sängerheim, Taubenzüchter,  Kurbetrieb Musikverein)  Hotel, Pension, Gästezimmer, etc.  Altes Rathaus mit Vereinsräumen

Freizeit und Tourismus  Kurbetrieb mit Spessart Therme, Totes-Meer- Salzgrotte, Badelandschaft, Sauna, Wellness- Vereine und Initiativen bereich, Physiotherapie mit Icelab  Brieftaubenzüchterverein Wiedersehen  Kurpark, Park der Generationen  Freiwillige Feuerwehr Soden-Stolzenberg e.V.  vielfältige Gastronomie und Hotellerie,  Kath. Kirchenchor St. Laurentius Übernachtungsbetriebe  Katholische Frauengemeinschaft Bad Soden  großer Wohnmobilstellplatz (ca. 35 Plätze)  Katholische Jugendgruppe Bad Soden  Wildpark  L(i)ebenswertes Bad Soden e.V.  Heilquellenweg  Männerchor Frohsinn 1866 Bad Soden e.V.  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine  Musikverein Cäcilia Bad Soden e.V. (Brunnenfest, Salz in Flammen, Maibaum,  SG Sportgemeinschaft Bad Soden 1911 e.V. Gewerbeschau, Weihnachtsmarkt, etc.)  SV Schützenverein Bad Soden Stolzenberg  Arena in der Salz e.V.  Wanderwegenetz, Radweg R3  TV Turnverein Soden-Stolzenberg 1896 e.V.  Altstadt mit vielen historischen Gebäuden  VdK Ortsgruppe Bad Soden  Touristinformation  Vereinsring Bad Soden, Arbeitsgemeinschaft  Touristisch orientierte Unternehmen (Minigolf der Sodener Vereine etc.)  Freibad

Bildung  Kindertagesstätte  Grundschule in Bad Soden Technische Infrastruktur  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster  Feuerwehrgerätehaus (Gesamtschule)  Internetverbindung – DSL vorhanden, Ausbau  ymnasiale Oberstufe in Schlüchtern, auf Glasfaseranbindung läuft Wächtersbach oder Gelnhausen  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK  Bücherei

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 73 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Bad Soden 13. März 2013 Teilnehmer: 20 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

 zahlreiche Leerstände, z.B. von Wohnungen und Ladenflächen  viele Baulücken im Stadtbild  Bad Soden ist momentan im Städtebauliche  es fehlen Natur- und Grünflächen Programm der Entwicklung die Gestaltung von Freiflächen ist Städtebauförderung  ein grundsätzliches Problem  die Altstadtsanierung geht schleppend voran

 keine Betreuungsmöglichkeiten für  gute Ärztliche Versorgung Kinder in den Schulferien  Kindergarten vorhanden Soziale Infrastruktur  die Öffnungszeiten des  U3 Betreuung am Ort Kindergartens sind zu unflexibel  öffentliche Bücherei  es gibt keine Ganztagsschule

 kein Bürgertreffpunkt, kein  vielfältiges Angebot an Veranstaltungszentrum Vereinen/ Einrichtungen  keine Multifunktionshalle.  viele Vereine mit gutem  es fehlt ein Jugendtreffpunkt Jugendangebot  Seniorenwerkstatt fehlt Bürgerschaftliches  viele Ehrenämtliche sind aktiv  mangelndes bürgerschaftliches Engagement  viele vorbildliche Rentner Engagement, es fehlt Nachwuchs  ohne Rentner wären bereits in den Vereinen viele Vereine ausgestorben  Einbindung von Neubürgern weist  demographischer Wandel als Mängel auf Chance  es fehlt das Engagement für den Erhalt des Freibades

Bildung  Grundschule vorhanden In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 Busanbindung zum Bahnhof Salmünster ist schlecht  es gibt keinen zufriedenstellenden öffentlichen Nahverkehr zwischen den einzelnen Ortsteilen  Bahnhof ist nicht barrierefrei Verkehr In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  die allgemeine Verkehrs- beruhigung ist zu unterschiedlich  Ortsdurchfahrt Romsthaler Straße ist zu eng  Ortseingang aus Richtung Salmünster ist unattraktiv  enorme Lärmbelastung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 74 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Bad Soden 13. März 2013 Teilnehmer: 20 Prägende Stärken und Schwächen

Energie/Klima/  Solarzellen auf dem Dach der  Standortbestimmung für Ressourcenschutz Therme Windenergie wird kritisch gesehen Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Infrastruktur  zu wenige Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf (Metzger,  Investitionen in die Therme Lebensmittel, etc.) Wirtschaft  florierende Wirtschaft, deshalb  ohne Fahrzeug sind die genug Arbeitsplätze Supermärkte in Salmünster schwer zu erreichen.

 Wellness, Therme, Sauna  breit gefächertes Wellnessangebot  Wanderwege mit Hinweisen und Tourismus In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Beschilderung vorhanden  es existiert ein Stellplatz für Wohnmobile  Wildpark

Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

Kultur und In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum

 Mitarbeiter der Kurverwaltung sorgen für einen wunderbaren Kurpark  hoher Freizeitwert durch  im Thermalbad gibt es kein Freizeit Therme, Kurpark und Vereine Angebot für Kinder  Kurbetrieb, Generationenpark,  fehlendes Freizeitangebot sportliches Angebot  schöne Veranstaltungen (z.B.: Salz in Flammen)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 75 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Bad Soden 13. März 2013 Teilnehmer: 20 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Wirtschaft, Tourismus, Freizeit / Wellness, Kur  Bürgerschaftliches Engagement  Siedlungsentwicklung: Leerstände, Durchfahrtsstraße, Dorfplatzgestaltung  Technische Infrastruktur: Verkehr / Mobilität, Nahversorgung  Soziale Infrastruktur: Kindergarten, Grundschule

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Optimierung des ÖPNV in der Gesamtstadt  ein Konzept zu „Wandern rund um Bad Soden-Salmünster“ erstellen  Mountainbike-Wege im Wald schaffen  Zusammenführung der Feuerwehren der Kernstadtteile  Schaffung einer Seniorenwerkstatt

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 besucherfreundliche Gestaltung des Ortseingangs Städtebauliche  Neuordnung der Region „In der Salz“ Entwicklung  Neuordnung der Brückenstraße, Front Kurhaus (alt)

Ideen zur Verschönerung des Stadtbildes:  Bildung einer Interessen- und Arbeitsgruppe zur Begrünung der Stadt  Beschaffung von passenden Pflanzen zum „Nulltarif“ Bürgerschaftliches  dem Verein „Liebenswertes Bad Soden“ neues Leben einhauchen Engagement  Promenaden, Fußgängertouren schön bepflanzen  Anlegen eines Stadtgartens

 Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses

Wichtiges Thema in Bad Soden ist das Freibad:  Freibad an Wohnmobilstellplatz anschließen  Gründung eine Genossenschaft für das Freibad  Publikationen zur Bewerbung (z.B. in Hotelflyern) Freizeit  Kinderfreundlichkeit erhöhen  Solarbetrieben heizen  die einmalige Lage des Freibads nutzen  Jugendtreffs im Freibad organisieren

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 76 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Bad Soden 13. März 2013 Teilnehmer: 20 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 77 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Huttengrund

Bestandsaufnahme

Luftbild vom Huttengrund mit den Ortsteilen Eckardroth, Romsthal und Wahlert

Kurzcharakteristik Der Huttengrund umfasst die Stadtteile Romsthal, Eckardroth und Wahlert. Benannt ist der Huttengrund nach dem über Jahrhunderte dort herrschenden Adelsgeschlecht der Hutten. Im Mittelalter gehörten die Dörfer des Hutt´schen Grundes zur Burg Soden und zum ehemaligen Reichsgericht Salmünster. Die jeweiligen Orte gehen nicht nur fast nahtlos ineinander über, ihre Eckardroth Bürger haben auch schon früh die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit erkannt und so sind die drei Orte heute eng miteinander verflochten. Die Ortsteilgemeinschaft hat zusammen 1.887 Einwohner. 1970 wurden Romsthal nach Salmünster und Wahlert nach Bad Soden eingegliedert, Eckardroth folgte zwei Jahre später und wurde nach Bad Soden eingegliedert.

Eckardroth Urkundlich wird Eckardroth 1356 unter dem Namen „Ekharterode“ erstmalig erwähnt.

Romsthal Der geschichtlich bedeutsamste Ort im Hutt´schen Romsthal Grund wurde erstmals im Jahre 1365 unter dem Namen „Ramstal“ urkundlich erwähnt. Romsthal ist heute mit 839 Einwohnern der größte Stadtteil im Huttengrund. Hier befinden sich die Grundschule und die Huttengrundhalle.

Wahlert Der 1326 erstmals urkundlich erwähnte Ort Wahlert ist mit 392 Bürgern der kleinste Ortsteil im Huttengrund.

Wahlert

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 78 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Huttengrund

Bestandsaufnahme

Bevölkerungsentwicklung und Prognose Die Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 im Huttengrund einen Bevölkerungsrückgang von durchschnittlich ca.13%, wobei Wahlert der vom Einwohner- rückgang am stärksten betroffene Ortsteil sein wird. Eckardroth und Romsthal hingegen werden, der Studie folgend, sehr stark vom demografischen Wandel und der damit verbundenen Überalterung der Bevölkerung betroffen sein. In diesen beiden Ortsteilen soll der Anteil der über 65-jährigen um ca. 60% steigen. Somit werden nach der MORO – Studie im Jahre 2030 ca. 541 Einwohner von insgesamt 1.542 im Huttengrund über 65 Jahre alt Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der sein. Entgegen der Tendenzen der über 65-jährigen Modellregion 2011-2030 werden die unter 20-jährigen mit insgesamt 221 Einwohnern einen Rückgang von durchschnittlich über 30% erfahren.

Verkehr  ÖPNV zum Bahnhof Salmünster werktags vorhanden  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013 beschlossen  Entfernung zur BAB 66  5,5 km  Durchgangsstraßen (Romsthal-Kerbersdorf, Romsthal-Eckardroth) Straßenkarte vom Huttengrund

Leerstände (Angabe Leerstandspläne 2010) Leerstände Eckardroth: Wahlert:  1 Wohngebäude  1 Wohngebäude  Wohngebäude (teilweise): k.A.  Wohngebäude (teilweise): k.A.  1 Wirtschafts- und Nebengebäude  kein Wirtschafts- und Nebengebäude  keine abgängigen Gebäude (Abbruch)  keine abgängigen Gebäude (Abbruch) Romsthal:  3 Wohngebäude  Wohngebäude (teilweise): k.A.  21 Wirtschafts- und Nebengebäude  5 abgängigen Gebäude (Abbruch)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 79 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Huttengrund

Bestandsaufnahme

Nahversorgung Eckardroth:  mobile Nahversorger  Bäckerei Flächenreserven  zentraler Versorgungsstandort Salmünster Innerörtlich: Romsthal:  keine städtischen Bauplätze  Bäckereifiliale  mehrere freie Bauplatze in privater Hand  Bankfiliale Möglichkeit für die Ausweisung neuer  mobile Nahversorger Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan  zentraler Versorgungsstandort Salmünster Wahlert:  mobile Nahversorger  zentraler Versorgungsstandort Salmünster

Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  Vorplatz an der Huttengrundhalle  Kinderspielplatz  Bolzplatz  Kirchenumfeld - Kirchstraße  Sportplatz  Schulumfeld

Bäckereifiliale in Romsthal

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen Eckardroth:  Sportlerheim  Anglerheim Eckardroth Romsthal:  Huttengrundhalle  Grundschule  Kindertagesstätte mit U3-Betreuung  Kirche mit Pfarrheim  Spielplatz  Feuerwehrgerätehaus Wahlert:  Dorfgemeinschaftshaus Huttengrundhalle in Romsthal

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 80 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Huttengrund

Bestandsaufnahme

Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen Eckardroth: Vereine  4 Nebenerwerbslandwirt Huttengrund:  1 Haupterwerbslandwirt  Chorgemeinschaft Hutten'scher Grund mit den  Handwerksbetriebe „New Voices"  Kleingewerbe  Freiwillige Feuerwehr Huttengrund e.V.  1 Gaststätte  Gymnastikgruppe Huttengrund Romsthal:  SG Sportgemeinschaft 1978 Huttengrund e.V.  7 Nebenerwerbslandwirt  Ski- u. Wanderclub Huttengrund  2 Haupterwerbslandwirt  Vereinsring Huttengrund e.V.  Handwerksbetriebe Romsthal:  Baustoffhandlung  Gesangverein Concordia Romsthal  Mehrere Gewerbebetriebe  VdK Ortsgruppe Romsthal  Mehrere Dienstleistungsbetriebe Eckardroth:  Bankfiliale  Angelsportgemeinschaft 1967 Eckardroth  2 Gaststätten  Gesangverein Heimatliebe Eckardroth e.V. Wahlert:  Taubenverein Luftpost Eckardroth  3 Nebenerwerbslandwirt Wahlert:  1 Haupterwerbslandwirt  FSV Freizeitsportverein 1984 Wahlert  Handwerksbetriebe  Gymnastikgruppe Wahlert  Kleingewerbe  1 Gaststätte, 1 Pension

Bildung Huttengrund:  Grundschule in Romsthal Gesundheit  Kindergarten in Romsthal Huttengrund:  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster  Zahnarzt in Eckardroth (Gesamtschule)  mobile Altenpflege  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern, oder  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster Gelnhausen Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK

Freizeit und Tourismus Huttengrund: Technische Infrastruktur  Huttengrundhalle Huttengrund:  Sportplatz  Feuerwehrgerätehaus  Wanderwege  Internetverbindung – Breitbandanschluss in  Lage in der Natur Planung  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 81 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Huttengrund 6. März 2013 Teilnehmer: 35 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

 kein Festplatz, kein Grillplatz  Leerstände, vor allem in Romsthal  viele sanierungsbedürftige Gebäude  kaum Leerstände  drohender Leerstand Städtebauliche Entwicklung  historisch wertvolle Gebäude  Backhaus ist sanierungsbedürftig vorhanden  Gestaltung der Freiflächen  keine städtischen Bauplätze vorhanden  Hochwasserschutz

 U3-Betreuung vorhanden  Kindergarten  Grundschule kann auch für  kein Jugendraum Vereine und Privatfeiern genutzt  kein Kunstraum werden kaum Treffpunkte Soziale Infrastruktur   Huttengrundhalle  kein Angebot für betreutes Wohnen  Kath. Pfarrheim  leerstehender ehemaliger  Tagespflege Kindergarten  Gemeinschaftshaus Wahlert  Zahnarzt, Tierarzt

 freiwillige Feuerwehr  gute Zusammenarbeit zwischen  kaum Angebote für Kinder den Vereinen  teilweise schlechter Zusammenhalt Bürgerschaftliches  hohe Bereitschaft zur Erbringung zwischen den Bürgern, möglicher- Engagement von Eigenleistung weise da viele doch noch auf „ihren“  erfolgreiche Integration von Ort Wahlert/Eckardroth/ Romsthal Neubürgern Wert legen  breites Angebot für Senioren

Bildung  Grundschule vorhanden In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 schlechte Anbindung an den ÖPNV  keine zentrale Busabfahrt zur Schule  keine ÖPNV-Verbindung zum Gewerbegebiet Palmusacker  fehlender Fußgängerüberweg an der Verkehr  Nähe zu Autobahn Huttengrundhalle  enge Durchgangsstraßen  fehlende Geschwindigkeitsbeschrän- kungen  keine Parkmöglichkeiten im Ortskern

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 82 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Huttengrund 6. März 2013 Teilnehmer: 35 Prägende Stärken und Schwächen

Energie/Klima/ In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert DSL-Geschwindigkeit zu langsam Infrastruktur 

 keine Einkaufsmöglichkeiten vorhanden  keine Gastronomie oder Kneipe Wirtschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  bald keine hauptberufliche Landwirtschaft mehr  Huttengrund hat kein Standortprofil  kaum Arbeitsplätze

 Nähe zur Kurstadt Tourismus  Graf-von-Roedern- In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Rundwanderweg

 tolle Lage, schöne Landschaft Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  hoher Erholungswert

 viele Veranstaltungen werden Kultur und gemeinsam durchgeführt (Kirmes, In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum Weihnachtsmarkt, Fasching…)

 kein Grillplatz  viele Vereine, z.B. Sport und Freizeit  zu wenig Freizeitangebote Gesang  geringes Veranstaltungsangebot

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 83 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Huttengrund 6. März 2013 Teilnehmer: 35 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Umgang mit dem demografischen Wandel: drohende Überalterung, Mobilität der älteren Bevölkerung, Aktivierung der Jüngeren  Siedlungsentwicklung, vor allem Schaffung eines Ortsmittelpunktes und eines Dorfplatzes  Umgang mit bestehendem und drohendem Leerstand ist zu klären  Schaffung von einer Begegnungsstätte und einem verbesserten Freizeitangebot (Freizeitareal Huttengrund)

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Der Huttengrund möchte seinen Beitrag zu einem gesamtkommunalen Tourismuskonzept leisten, z.B. durch den Ausbau von Wanderwegen, Ansiedlung von Unterkünften, Schaffung von Rastplätzen für Wanderer, Inbetriebnahme eines Grillplatzes, Schaffung von Freizeitangeboten. Außerdem kann der bestehende Huttengrund-Panoramaweg stärker vermarktet werden.  In Bad Soden-Salmünster sollten die bereits angesiedelten Unternehmen stärker unterstützt werden. So könnte z.B. die Nutzung von lokalen Angeboten durch Mitarbeiter von ansässigen Unternehmen (Nutzung von Schwimmbädern oder Kegelbahnen etc.) mit Nachlass von Eintrittsgeldern gefördert werden. Dies kann durch die Unternehmen ebenfalls als gesundheitliche Maßnahme an die Mitarbeiter kommuniziert werden. Davon könnte das lokale Vereinsleben profitieren.  Durch eine verbesserte verkehrliche Anbindung an die Kernstadt und das Gewerbegebiet Palmusacker wäre die Nahversorgung sichergestellt.  Die Stadt Bad Soden-Salmünster sollte Ihren Internetauftritt verbessern und in Erwägung ziehen, Social-Media-Kanäle zu nutzen, um verstärkt junge Leute zu aktivieren.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Begradigung der L3178 innerhalb Romsthals, Einrichtung einer Freifläche, die als Dorfplatz genutzt werden soll Städtebauliche  Platzgestaltung an der Kirche durch Schließung der Kirchstraße für den Entwicklung motorisierten Verkehr  Sanierung des Backhauses  Sanierung der Friedhofsmauer  Schaffung einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, entweder in Form eines Dorfplatzes oder in Form eines Mehrzweckraumes unter Einbeziehung einer Soziale Infrastruktur Sanierung des Backhauses  Initialisierung eines Leih-Oma-Projektes  Umgang mit leerstehendem Kindergarten ist zu klären

Bildung  Erhalt der Grundschule

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 84 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Huttengrund 6. März 2013 Teilnehmer: 35 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 85 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Katholisch-Willenroth

Bestandsaufnahme

Straßenkarte von Katholisch-Willenroth Luftbild von Katholisch-Willenroth

Kurzcharakteristik Das überwiegend landwirtschaftlich geprägte Katholisch-Willenroth ist mit seinen 239 Einwohnern (MORO 2012) der am nördlichsten gelegene Stadtteil von Bad Soden-Salmünster. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Katholisch-Willenroth im Jahre 1339 unter dem Namen „Wilnrode“. Am 1. Juli 1972 erfolgte die Eingliederung in die Stadt Salmünster. Als einer der kleineren Stadtteile von Bad Soden-Salmünster ist Katholisch-Willenroth zusammen mit dem Weiler Schönhof (26 Bewohner) mit 7,5 Kilometern der am zweitweitest vom Kernstadtbereich entfernt gelegene Ortsteil des Mittelzentrums (nach Mernes).

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang in Katholisch-Willenroth von 7,1%. Wobei bei den unter 20-jährigen ein deutlicher Rückgang von 30% zu verzeichnen ist. Im deutlichen Gegensatz zu den unter 20- jährigen Bürgern sollen die über 65-jährigen Einwohner nach der Schätzung bis 2030 einen Zuwachs von mehr als 60% erhalten.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 86 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Katholisch-Willenroth

Bestandsaufnahme

Plätze, Treffpunkte, Ortsbild Leerstände (Leerstandspläne 2010)  Grillplatz am DGH (ehemalige Schule)  Kinderspielplatz an der Mühlenstraße  8 Wohngebäude  Platzfläche am Backhaus wird als Festplatz im  Wohngebäude (teilweise): k.A. Dorf genutzt  13 Wirtschafts- und Nebengebäude  Grünfläche (als Treffpunkt geplant) an der  3 abgängige Gebäude (Abbruch) Kreuzung Vogelsbergstraße / Udenhainer Straße

Verkehr Flächenreserven  Schulbusse nach Birstein  mehrere freie Bauplatze in privater Hand  kein ÖPNV nach Bad Soden Salmünster  keine städtischen Bauplätze  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013 Möglichkeit für die Ausweisung neuer  beschlossen Wohnbauflächen  Durchgangsstraße mit trennender Wirkung  Entfernung zur BAB 66  7,5 km

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  DGH in der „alten Schule“ am Ortsrand mit Jugendraum im OG  Backhaus im Ortszentrum  kath. Kirchengemeinde  Feuerwehrgerätehaus am Dorfplatz: abgängige, durch Brand beschädigte Bausubstanz – deswegen und wegen des neuen Einsatzfahrzeugs Verlegung oder Neubau notwendig  Landschulheim „Waldschule“ Derzeitiges Feuerwehrgerätehaus mit Wohnhaus (Brandschaden)

Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  Tiefbauunternehmen  Schreinerei Gesundheit  Tierpension  mobile Altenpflege  1 Gaststätte  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster  1 Café  landwirtschaftliche Betriebe: 8 Haupterwerbsbetriebe 9 Nebenerwerbsbetriebe

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 87 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Katholisch-Willenroth

Bestandsaufnahme

Bildung  Grundschule in Bad Soden  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster (Gesamtschule) Freizeit und Tourismus  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern,  Landschaft und Natur Wächtersbach oder Gelnhausen  Wanderwegenetz  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK  Waldschule  Veranstaltungen durch Vereine Nahversorgung  mobile Nahversorger  Hofladen  zentraler Versorgungsstandort Salmünster

Technische Infrastruktur  Feuerwehrgerätehaus ist für das neue FW- Auto zu klein – muss umgebaut werden  Fernwärme mittels örtlicher Biogasanlage in Planung  Wasserversorgung – Neubau eines Wasserhochbehälters in Planung  Internetverbindung derzeit über DSL 2000 - Breitbandanschluss in Planung Feuerwehrgerätehaus Katholisch-Willenroth

Vereine Weitere Anmerkungen  Freiwillige Feuerwehr Katholisch-Willenroth  bürgerschaftlicher Zusammenhalt und e.V. entsprechendes Engagement ist deutlich zu  Watzstock e.V. spüren

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 88 Stadtteilprofil Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen 14. Februar 2013 Katholisch-Willenroth Teilnehmer: 15 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

Backhausplatz als  zahlreiche Leerstände Städtebauliche  Begegnungsstätte und Entwicklung  kein zentraler Anlaufpunkt, fehlende Dorfmittelpunkt Gestaltung der Ortsmitte

 Alte Schule ist sanierungsbedürftig  Alte Schule wird aktiv als  Gerätehaus für die Feuerwehr ist zu Soziale Infrastruktur Gemeinschaftsraum genutzt klein  Jugendraum  Brandschaden im bestehenden Feuerwehrhaus

 starker Gemeinschaftssinn  hohes bürgerliches Engagement Bürgerschaftliches  Unterstützung des Vereinslebens  viele Feste können realisiert Engagement („Wenige machen alles“) werden  Mädchengruppe

 weiterführende Schulen sind durch Bildung In dieser Sitzung noch nicht diskutiert ÖPNV nicht erreichbar  schlechte Anbindung an den ÖPNV Verkehr In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  Durchgangsstraße wird zu schnell befahren, es fehlen Querungshilfen, Gehsteige zu schmal Energie/Klima/ In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Empfang der DSL-Anbindung Infrastruktur 

 schlechte Nahversorgung, keine  mehrere landwirtschaftliche Einkaufsmöglichkeiten Wirtschaft Haupt- und Nebenerwerbsgebiete  kaum Gewerbe, keine Arbeitsplätze vor Ort

Verunreinigungen durch Tourismus In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  Hundetourismus

 Nähe zu Natur Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  gutes Feldwegenetz

Kultur und  viele Feste: Bergfest,  es gibt kaum kulturelle Einrichtungen Brauchtum Erntedankfest

 Grillplatz Freizeit In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  kleiner Sportplatz

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 89 Stadtteilprofil Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen 14. Februar 2013 Katholisch-Willenroth Teilnehmer: 15 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV  Siedlungsentwicklung, Umgang mit Leerständen  Ortsmittelpunkt rund um das Backhaus nach Wegfall des derzeitigen Feuerwehrgebäudes neu gestalten  Verbesserung der Internetanbindung  Unterstützung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements  Förderung der sozialen Infrastruktur (Alte Schule, Gemeinschaftshaus, Feuerwehr, Backhaus)  Förderung von Tourismus mit den Schwerpunkten Kultur und Landschaft/Natur

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 In Katholisch-Willenroth soll nach dem Vorbild der ehemaligen Kulturscheune Werder ein Kleinkunstprojekt ins Leben gerufen werden, z.B. „Kultur in der Waldschule“.  Wiederbelebung des gesamtkommunalen Wandertourismus durch Instandsetzung der Kurwanderwege. Im Rahmen dessen ist auch das Angebot eines Wandertaxis zu prüfen.  Bestehende Freizeiteinrichtungen werden intensiver der Gesamtstadt zur Verfügung gestellt, z.B. der Grillplatz an der alten Schule.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Schaffung eines vergrößerten Multifunktionsraumes: Verlagerung der Soziale Infrastruktur Räumlichkeiten für die Feuerwehr in das Gebäude der alten Schule und deren Nutzung als multifunktionales Gemeinschaftshaus

 Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV  ÖPNV zur Sicherstellung der Nahversorgung Verkehr  Verkehr auf der Durchgangsstraße (L3196) im Zusammenspiel mit einer Querungshilfe deutlich verlangsamen

Energie/Klima/  energetische Sanierung der alten Schule Ressourcenschutz Technische  Verbesserung Internetanbindung Infrastruktur

 Sicherung der Nahversorgung durch mobile Einkaufsmöglichkeiten und durch Wirtschaft verbesserte Anbindung an den ÖPNV

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 90 Stadtteilprofil Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen 14. Februar 2013 Katholisch-Willenroth Teilnehmer: 15 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 91 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Kerbersdorf

Bestandsaufnahme

Panoramaansicht von Kerbersdorf

Kurzcharakteristik Das ländlich geprägte Kerbersdorf liegt mit seinen 451 Einwohnern oberhalb des Huttengrundes. Malerisch und exponiert gelegen ist Kerbersdorf zu einem beliebten Wohnort innerhalb von Bad Soden- Salmünster geworden. Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Korberstorf“ im Jahr 1447. Die Eingliederung der Gemeinde in die Stadt Salmünster erfolgte am 1. Dezember 1970.

Straßenkarte von Kerbersdorf

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang in Kerbersdorf von 13,1%. Wobei bei den unter 20-jährigen ein deutlicher Rückgang von 39,7% bis 2030 zu verzeichnen ist. Im Gegensatz zu den unter 20- jährigen Bürgern sollen die über 65-jährigen Einwohner bis 2030 einen Zuwachs von mehr als 37% erhalten.

Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der Modellregion 2011-2030

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 92 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Kerbersdorf

Bestandsaufnahme

Leerstände (Leerstandspläne 2010)  5 Wohngebäude  Wohngebäude (teilweise): k.A. 4 Wirtschafts- und Nebengebäude  Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  3 abgängige Gebäude (Abbruch)  Georg-Spang-Anlage (Parkanlage unterhalb der Grundschule wird für örtliche Feste genutzt) Flächenreserven  Teichanlage im Norden von Kerbersdorf Innerörtlich:  Freifläche an der Abzweigung  4 städtische Bauplätze Ziegelhüttenstraße / Am Wald  mehrere private Bauplätze Weitere Flächen mit Wohngebietsausweisung im Flächennutzungsplan

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  Backhaus im Ortszentrum  Feuerwehrgerätehaus am Dorfplatz

Nahversorgung  mobile Händler  zentraler Versorgungsstandort Salmünster

Gesundheit  mobile Altenpflege Gebäude der ehemaligen Gaststätte Ruppel mit  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster Versammlungsraum

Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen Freizeit und Tourismus  Schreinerei  Landschaft und Natur  Speisegaststätte  Teichanlage mit Biotopcharakter  landwirtschaftliche Betriebe: kein Haupterwerb,  Wanderwege mehrere Nebenerwerbsbetriebe  Georg-Spang-Anlage  Kleingewerbebetriebe  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 93 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum Februar – April 2013) Kerbersdorf

Bestandsaufnahme

Bildung  Grundschule mit jahrgangsübergreifendem Verkehr Lehrkonzept  ÖPNV zum Bahnhof Salmünster werktags  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster vorhanden (Gesamtschule)  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern oder beschlossen Gelnhausen  Entfernung zur BAB 66  7,4 km  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK

Technische Infrastruktur  Feuerwehrgerätehaus  Internetverbindung derzeit über Richtfunkanlage, Breitbandanschluss ist in Planung

Vereine Weitere Anmerkungen  Freiwillige Feuerwehr Kerbersdorf e.V.  Bürgerschaftlicher Zusammenhalt und  Gesangverein Sängergruß Kerbersdorf e.V. entsprechendes Engagement ist deutlich zu  Tanzkreis Kerbersdorf spüren - Dorfchronik

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 94 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Kerbersdorf 22. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

 private Grundstücke teilweise Städtebauliche schlecht gepflegt  kaum Leerstand Entwicklung  Georg-Spang-Anlage ohne ebene Fläche für Zelt oder Bühne

 interessanter Wohnort für junge  keine Versammlungsstätte Soziale Infrastruktur Familien  kein Jugendraum

 tolles Engagement, vor allem in Bezug auf den Erhalt der Grundschule  Backhaussanierung durch Bürgerschaftliches Eigenleistung  wenige Bürger mit tragenden Rollen Engagement  Errichtung des Schul-  Vereine überaltern glockenturms in Eigenleistung  Pflege von öffentlichen Plätzen in Eigenleistung  gute Integration von Neubürgern

 pädagogisches Konzept der Grundschule Fortbestand der Grundschule ist Bildung   Schule als Grund für Zuzug von unsicher Neubürgern

 Begrünung der Durchgangsstraße ist Verkehr  gute Erreichbarkeit durch ÖPNV mangelhaft Energie/Klima/ In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz Technische  schlechte Internetanbindung (384 In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Infrastruktur KB/s)

Wirtschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  kaum Einkaufsmöglichkeiten

 hohe Aufenthaltsqualität, z.B.  keine Rad- oder Tourismus durch Biotopbereich und Wanderwegverbindung zum Teichanlage Huttengrund

 Ort der Erholung Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  Ruhe und Natur Kultur und zahlreiche Veranstaltungen (Rock  In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum im Park, Weihnachtsmarkt)

Freizeit In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 95 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Kerbersdorf 22. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Bildung: Erhalt der Grundschule mit ihrem pädagogischen Konzept  Schaffung einer Versammlungsstätte  Verbesserung der Nahversorgung  Unterstützung und Förderung des bürgerschaftlichen Engagements  Siedlungsentwicklung

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 wohnortnahe Grundschule als Chance für den ländlichen Raum  Nahversorgungskonzept für die Gesamtstadt: Lebensmittelmärkte in der Kernstadt mit mobilen Verkaufskonzepten für die Stadtteile  Belebung des bestehenden Wanderwegenetzes. Kerbersdorf kann durch die Schaffung eines Naturlehrpfades an der bestehenden Teichanlage und dessen Anbindung an das Wanderwegenetzes attraktives Ausflugsziel werden. Eine bessere Beschilderung des Wanderwegenetzes und eine Verbesserung der Anbindung an den ÖPNV sind dafür unabdingbar. Alternativ kann auch an die Einrichtung eines Wandertaxis gedacht werden.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

Städtebauliche  Georg-Spang-Anlage als Dorfmittelpunkt ausbauen Entwicklung  Verbesserung des Ortsbildes durch Begrünung

Soziale Infrastruktur  Schaffung einer Versammlungsstätte und eines Jugendraumes

 Erhalt der Grundschule  Schulbücherei mit Bücherservice erweitern Bildung  bestehendes pädagogisches Konzept als Modellprojekt oder Forschungsprojekt anmelden

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 96 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Kerbersdorf 22. Februar 2013 Teilnehmer: 20 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 97 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Mernes

Bestandsaufnahme

Straßenkarte von Mernes Luftbild von Mernes

Kurzcharakteristik Das ländlich und landwirtschaftlich geprägte Dorf liegt eingebettet im Jossatal im Naturpark Hessischer Spessart und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Urkundlich das erste Mal erwähnt wurde „Mernolfes“ im Jahre 1267. Nach seiner Eingemeindung nach Salmünster 1971 zunächst nach Salmünster gehört Mernes als viertgrößter Ortsteil mit 835 Einwohnern heute zu Bad Soden-Salmünster und ist der südlichste Ortsteil der Kernstadt. Mit 12 Kilometern Entfernung haben die Einwohner von Mernes die größte Strecke aller Ortsteilbewohner zu überwinden um in einen Kernstadtteil zu gelangen.

Bevölkerungsentwicklung und Prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang für Mernes von ca.7%. Der demografische Wandel soll sich in Mernes mit einem ca. 60%igen Zuwachs an über 65-jährigen Mitbürgern niederschlagen. Die unter 20-jährigen Einwohner erwartet nach der Prognose ein Rückgang von ca. 15%. Somit werden nach der MORO-Studie im Jahre 2030 ca. 249 Einwohner von insgesamt 750 in Mernes über 65 Jahre alt sein. Entgegen der Tendenzen der über 65- jährigen wird die Gesamteinwohnerzahl der Studie Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der folgend bis 2030 auf 750 Einwohner schrumpfen. Modellregion 2011-2030

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 98 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Mernes

Bestandsaufnahme

Leerstände (Leerstandspläne 2010)  14 Wohngebäude  Wohngebäude (teilweise): k.A. Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  7 Wirtschafts- und Nebengebäude  Raiffeisenplatz  2 abgängigen Gebäude (Abbruch)  Kinderspielplatz  Platz an der Talstraße  Kirchenumfeld Flächenreserven  Sportplatz Innerörtlich:  Grillplatz  mehrere private Bauplätze  Festplatz  1 städtische Bauplätze  Freibad Weitere Flächen mit Wohngebiets- und Gewerbeausweisung im Flächennutzungsplan

Nahversorgung  Lebensmittelgeschäft mit Fleisch- und Backwaren  Getränkehandel mit Zeltverleih  Frisör  Elektrofachgeschäft  zentraler Versorgungsstandort Salmünster

großes Angebot im Dorfladen

Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  Sportlerheim  Kirche  Feuerwehrgerätehaus  Kindergarten  Jugendraum  2 Räume in der „Alten Schule“  2 Tagesmütter

„Alte Schule“ Verkehr  gute Busverbindung nach Bad Orb Technische Infrastruktur  ÖPNV-Anbindung zur Kernstadt bis ca. 14 Uhr  intaktes Feuerwehrgerätehaus vorhanden  Internetverbindung – Breitbandanschluss  bürgerschaftlich organisierte Mitfahrzentrale vorhanden vorhanden  Wasserversorgung über Frankfurt/Bad Orb  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013 beschlossen  Entfernung zur BAB 66  12 km

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 99 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Mernes

Bestandsaufnahme

Gesundheit  mobile Pflegedienste  allgemeinärztliche Praxis  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster

Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  mehrere Handwerksbetriebe  einige Gewerbebetriebe Bildung  Dienstleistungsunternehmen  Kindergarten mit U3-Betreuung  Heizungs- und Sanitärinstallateur  Grundschule in Bad Soden  3 Gaststätten  Henry-Harnischfeger-Schule in Salmünster  2 landw. Vollerwerbsbetriebe (Gesamtschule)  10 landw. Nebenerwerbsbetriebe  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern oder Gelnhausen  Bildungsangebote der Landfrauen  Bücherei  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- Bildungseinrichtungen des MKK

Freizeit und Tourismus Vereine und Initiativen  Freibad  DRK Kreisverband Gelnhausen e.V.  Grillhütte Ortsgruppe Mernes  Jugendraum  Freiwillige Feuerwehr Mernes e.V.  Sportgelände  FSV Mernes 1959 e.V.  „Göckel schlagen“, Brunnenfest u.a.  Gesang- und Musikverein Edelweiss Mernes  Motocross-Strecke e.V.  50er-Jahre Museum  Heimat- und Verkehrsverein Mernes  Erholungsort mit Auszeichnung  Katholische Frauengemeinschaft Mernes  Wanderwege (Premiumwanderweg  Landfrauenverein Mernes Spessartbogen, Eselsweg u.a.)  MRSC Motorsportclub Mernes 1965 e.V.  Radwege  Musikverein Edelweiss Mernes  Stackenberg mit Wacholderheide  Nabu Mernes  Spessarträuberexamen  Kneippanlage  Wasserwerksverein  Barfußpfad  „Dorfschelle“  Übernachtungsmöglichkeiten für  Dorfideenschmiede Mehrtagestourismus  Jugendideenschmiede  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine  Homepage „Mernes“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 100 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Mernes 7. März 2013 Teilnehmer: 45 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

 einige Leerstände, Grundstücks- Städtebauliche  Leerstände als Möglichkeit, vermittlung ist schwierig Entwicklung Neubürger anzuwerben  kein gestalteter Dorfplatz vorhanden

 kein DGH, keine Versammlungsstätte  Kindergarten  keine Kinderbetreuung nach 16 Uhr  Arzt  Fachärzte schlecht erreichbar Soziale Infrastruktur  Tagesmütter  Probleme mit vorhandenem  Bücherei Jugendraum  2 Räume für Vereine vorhanden  Konkurrenz zwischen Vereinen um engagierte Bürger

 gute Dorfgemeinschaft Bürgerschaftliches  Tradition von Zusammenarbeit In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Engagement  Vereinsvielfalt

Grundschule und weiterführende Bildung  In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Schule gut erreichbar

 ÖPNV ist faktisch nur zur  Nähe zur Autobahn Verkehr Schülerbeförderung vorhanden  private Mitfahrzentrale  keine Busanbindung an Salmünster Energie/Klima/ In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Ressourcenschutz

Technische  Breitbandanbindung in  kein Gas- oder Fernwärmenetz Infrastruktur Umsetzung  langsame Mobilfunkverbindung

 Dorfladen mit Bringservice  keine Post vorhanden  keine Bank, kein Geldautomat  Gastronomie vorhanden kein Gewerbe- oder Industriegebiet Wirtschaft   Autohändler mit Werkstatt  kaum Neuschaffung von  Frisör und Nagelstudio Arbeitsplätzen  geringe Arbeitslosenquote  Landwirtschaft rückläufig

Tourismus  ausgebaute Wanderwege In dieser Sitzung noch nicht diskutiert  gute Lage, attraktive Landschaft  Naturschutz müsste stärker Landschaft  Nähe zu Spessart, Rhön, unterstützt werden Vogelsberg, Mainfranken Kultur / Brauchtum In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 Schwimmbad, Kneippanlage  zu wenig Veranstaltungen und Freizeit  Sport- und Freizeitgelände, Freizeitangebote Grillplatz

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 101 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Mernes 7. März 2013 Teilnehmer: 45 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Siedlungsentwicklung  Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements  Herausstellung von Mernes als touristisches Ausflugsziel  bessere Anbindung an die Kernstadt  Versammlungsstätte und Freizeitaktivitäten

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Bessere Anbindung aller Stadtteile an die Kernstadt durch ÖPNV  Gesamtkommunales Leerstandskonzept  Übergreifendes Konzept zur Jugendarbeit  Ausbau des Druckwasserwerks zur touristischen Attraktion  Gesamtkommunales Tourismuskonzept: Biber, Silberreiher, Wacholderheide, Anbindung an Spessartbogen

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Ausbau des Platzes an der alten Schule zum Dorfplatz Städtebauliche  Erhöhung der Aufenthaltsqualität an der Jossa im Zentrum von Mernes Entwicklung  Leerstandskonzept

 Erstellung eines übergreifenden Veranstaltungskonzeptes inkl. Klärung der Soziale Infrastruktur Raumsituation

 Ausbau der bestehenden privaten Mitfahrzentrale, z.B. durch eine Mobile- Verkehr App oder einen SMS-Dienst  Anbindung an ÖPNV  Klärung des Umgangs mit Brachflächen sollte Landwirtschaft weiter zurück Wirtschaft gehen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 102 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Mernes 7. März 2013 Teilnehmer: 45 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 103 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Salmünster/Hausen

Bestandsaufnahme

Perspektive der Altstadt von Salmünster (Hausen im Hintergrund)

Kurzcharakteristik Salmünster findet erstmals Erwähnung als „Salchenmunster“ in einer Urkundensammlung des Klosters Fulda. Als Gründungsdatum wird das Jahr 889 angegeben. Im Jahr 1970 werden die eigenständigen Gemeinden Alsberg/Hausen, Kerbersdorf und Romsthal in die Stadt Salmünster eingemeindet, 1972 die Gemeinde Katholisch- Willenroth. 1974 schließlich erfolgte der Zusammenschluss der Städte Bad Soden bei Salmünster, Salmünster einschließlich der bereits eingegliederten Stadtteile zur Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster. Sie umfasst eine Fläche von 58,59 qkm und hat eine Einwohnerzahl von 10.420. Heute ist Salmünster ein Standort für Gewerbe sowie ein gefragter Wohnstandort mit hoher Lebensqualität. Luftbild von Salmünster

Hausen war früher nur ein kleiner Weiler. Erstmals erwähnt ist die Siedlung anno 1319 unter dem Namen "husen“. Am 1. Januar 1970 wurde Alsberg mit Hausen eingemeindet. Der Stadtteil ist heute mit seinen 960 Einwohnern einer der beliebtesten Wohnorte von Bad Soden-Salmünster, denn trotz sehr guter Verkehrsanbindung und direkter Nähe zum Nahversorgungszentrum Palmusacker ist der Stadtteil ruhig und naturnah gelegen. Seit dem Zusammenschluss mit Salmünster wird Hausen durch den Ortsbeirat Salmünster vertreten

Luftbild von Hausen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 104 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Salmünster/Hausen

Bestandsaufnahme

Bevölkerungsentwicklung und -prognose Eine im Oktober 2012 herausgegebene Bevölkerungsvorausschätzung für die Modellregion Spessart prognostiziert für den Zeitraum 2011 bis 2030 einen Bevölkerungsrückgang für Salmünster von ca.13%. Der demografische Wandel soll sich in Salmünster mit einem ca. 51%igen Zuwachs an über 65-jährigen Mitbürgern niederschlagen. Nach dieser Studie sollen sich die unter 20-jährigen rückläufig mit einem Minus von ca. 28% entwickeln. Somit werden nach der MORO-Studie im Jahre 2030 ca. 1.380 Einwohner von insgesamt 4.000 in Entwicklung ausgewählter Altersgruppen in der Salmünster über 65 Jahre alt sein. Modellregion 2011-2030

In Hausen soll der Bevölkerungsrückgang nicht so gravierende Auswirkungen haben wie in vielen anderen Ortsteilen der Kommune. Hier soll der Einwohnerrückgang laut MORO-Studie bis 2030 ca. 8% betragen. Der demografische Wandel schlägt sich auch im Ortsteil Hausen nieder und wird für eine Überalterung der 65-jährigen in den kommenden 20 Jahren um ca. 50% sorgen. Mit einer Zahl von ca. 300 Einwohnern wird die Personengruppe der über 65-jährigen dann doppelt so groß sein, wie die der unter 20-jährigen mit ca. 130 Einwohnern.

Nahversorgung  Fachmarktzentrum Palmusacker mit mehreren Discountern, Fachmärkten und einem Lebensmittelvollsortimenter  Lebensmittelvollsortimenter in der Bad Sodener Str.  2 Bankfilialen  Postagentur  Bäckereien  Metzgerei  Fachgeschäfte Gewerbegebiet „Palmusacker“  viele Einzelhandelsgeschäfte

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 105 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Salmünster/Hausen

Bestandsaufnahme

Verkehr  Anbindung über die BAB 66 an das Rhein- Gesundheit Main-Gebiet. Autobahnausfahrt im  ärztliche Versorgung mit mehreren Arzt- und Stadtgebiet. Facharztpraxen  Bahnhof Salmünster ist an ÖPNV  Altenpflegeeinrichtungen bzw. betreutes angeschlossen Wohnen  neuer Nahverkehrsplan wurde 2013  Physiotherapie beschlossen  Apotheke  Bahnhof: Anbindung an Regionalexpress 50  mobile Pflegedienste nach Fulda (ca. 35 Minuten) und Frankfurt am  ärztlicher Bereitschaftsdienst in Salmünster Main (ca. 45-60 Minuten)  Durchgangsstraßen

Plätze, Treffpunkte, Ortsbild  Altstadt  Kirchen  Altstadtplätze  Schleifrashof  Franziskusruh  Obertor  Dammweg an der Stadtmauer  Heimatmuseum  Sportplatz  Stadtwald  Kinderspielplätze

Straßenkarte von Salmünster und Hausen Flächenreserven (bisher ohne genaue Angabe) Leerstände (Leerstandspläne 2010) Innenbereich:  ca. 15 Wohn- und Geschäftshäuser  mehrere Wohnbaugrundstücke im Wohngebäude (teilweise): k.A.  Innenbereich in privater Hand  ca. 24 Wirtschafts- und Nebengebäude  15 städtische Wohnbaugrundstücke in den  ca.20 abgängige Gebäude (Abbruch) Neubaugebieten. Diese Anzahl ist eher gering, da in den letzten Jahren jährlich bis zu 5 Trotz Stadtsanierungsmaßnahme in den 1980er Bauplätze veräußert wurden. Jahren gibt es in Salmünster viele Leerstände zu  potenzielle Entwicklungsflächen in privater verzeichnen. Der Einzelhandel hat ebenso Hand (z.B. alte Ziegelei) Leerstände in den ungünstigeren Geschäftslagen,  Gewerbegebiete Rauher Berg, Seeacker wie in den Wohnlagen der Altstadt von Salmünster Weitere Flächen mit Wohngebietsausweisung im zu verzeichnen. Flächennutzungsplan

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 106 Stadtteilprofil (Erhebungszeitraum März – April 2013) Salmünster/Hausen

Bestandsaufnahme

Handwerk, Gewerbe und Dienstleistungen  wenige landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetriebe Technische Infrastruktur  viele Handwerksbetriebe  Feuerwehrgerätehaus  viele Dienstleistungen  Klärwerk  mittelständische Produktions- und  städtischer Bauhof Gewerbebetriebe  Internetverbindung – DSL  ein größerer Betrieb der Automotive Branche  Bahnhof  Gastronomie  Einzelhandel  freie Berufe

Vereine und Initiativen  Angelsportverein 1970 e.V.  Angel- und Naturschutzverein Salmünster 1973 Soziale Infrastruktur / öffentl. Einrichtungen  Chor St. Peter und Paul  Rathaus mit Verwaltungssitz  Faschingsgemeinschaft Salmünster e.V.  Kindertagesstätten mit U3 Betreuung  Förderverein zur Erhaltung der Stadthalle Bad  Stadthalle (eingeschränkt nutzbar) Soden-Salmünster, Beethovenstraße e.V.  Großsporthalle  Freiwillige Feuerwehr Salmünster e.V.  Kirchen mit Pfarrheimen  Freundeskreis der Pfadfinder  mehrere Vereinsheime und Sportlerheime  Kern'scher Männerchor 1843 Salmünster e.V. (Anglerheim Salmünster, Tischtennishalle,  Musikverein 1921 Salmünster e.V. Schützenhaus Steinkaute, Sportlerheim SV  Passionsspiele Salmünster e.V. 1913 Salmünster)  SC Sportclub 1958 Salmünster  Kinderspielplätze  Schützenverein Steinkaute e.V.  Jugendzentrum „Knopfloch“  Sportverein 1913 Salmünster e.V.  Vereinsangebote  Theatergruppe Salmünster e.V.  TTC Tischtennisclub Salmünster 1950 e.V.  TV Turnverein Salmünster 1903 e.V.  VdK Ortsgruppe Salmünster  Vereinsgemeinschaft Salmünster e.V.

Bildung Freizeit und Tourismus  2 Kindertagesstätten mit U3-Betreuung  Integrierte Gesamtschule (Henry-  Gastronomie Harnischfeger-Schule  Altstadt  gymnasiale Oberstufe in Schlüchtern,  viele historische Gebäude Wächtersbach oder Gelnhausen  Fest- und Veranstaltungsangebot der Vereine  Erwachsenenbildung im Rahmen der VHS- (Theater, Führungen, Altstadtfest, Musik, etc.) Bildungseinrichtungen des MKK  Heimatmuseum  private und kirchliche Bildungseinrichtungen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 107 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Salmünster/Hausen 19. März 2013 Teilnehmer: 15 Prägende Stärken und Schwächen

Thema Stärken Schwächen

 zentrale Lage zur Ansiedlung von  viele Leerstände in der Altstadt Städtebauliche Gewerbe  aufgrund der Bahnhofsregion ist die Entwicklung  schöne Altstadt rund um den Altstadt für Kinder nur unsicher Kirchplatz erreichbar

 Stadthalle schließt Ende 2013, dann  gute ärztliche Versorgung keine Kommunikationsstätte für Jung Soziale Infrastruktur  gute Schul- und und Alt mehr vorhanden Kindergartenversorgung  es fehlen Fachärzte

 keine ausgeprägte Identität der Bürger mit Salmünster Bürgerschaftliches  sinkendes bürgerliches Engagement In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Engagement  Termine der Vereine und der Stadt werden nicht zentral koordiniert, deshalb Überschneidungen

Bildung In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 zu wenige Querungsmöglichkeiten für Fußgänger  Verkehr in der Frankfurter Straße ist zu stark  Ortsdurchfahrt ist zu schmal und zu stark befahren  gute Verbindung zur Autobahn Straßen sind in einem schlechten Verkehr   gute Bahnverbindung Zustand  keine Anbindung des Palmusackers an den ÖPNV  hohe Lärmbelastung  kaum LKW-Parkplätze vorhanden, die parkenden LKWs verstopfen die Straßen

die Bürger sorgen sich um eine Energie/Klima/  In dieser Sitzung noch nicht diskutiert mögliche Errichtung von Ressourcenschutz Windkraftanlagen am Münsterberg Technische In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Infrastruktur

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 108 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Salmünster/Hausen 19. März 2013 Teilnehmer: 15 Prägende Stärken und Schwächen

 vorhandene Gewerbeflächen zu stark zerstückelt  brachliegende Gewerbegebiets- Wirtschaft  steigende Wirtschaftskraft flächen  Einkaufsmöglichkeiten gibt es fast nur am Palmusacker  kaum Fachgeschäfte

Tourismus In dieser Sitzung noch nicht diskutiert In dieser Sitzung noch nicht diskutiert

 idyllische Landschaft um Landschaft In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Salmünster

 viele Feste durch Vereine Kultur und In dieser Sitzung noch nicht diskutiert Brauchtum  viele Musik- und Theateraufführungen

 viele Sportmöglichkeiten  Sporthalle ist überbelegt, es  ausbaubares Sportgelände existieren keine Ausweich- (Fußball, Beachvolleyball, möglichkeiten Freizeit Basketball, etc.) mit Integration  es fehlt ein Kunstrasenplatz des Kindergartens / der  Radwegeanbindung an den Grundschule internationalen Radweg R3 ist  Therme in Bad Soden mangelhaft

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 109 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Salmünster/Hausen 19. März 2013 Teilnehmer: 15 Vorschläge für Schwerpunktthemen im Rahmen des IKEK

 Soziale Infrastruktur: Begegnungsstätten an Stelle der Stadthalle, Freizeitangebot  Bürgerschaftliches Engagement: Vereine, Spielgemeinschaft Fußball, Identität  Wirtschaft, Kur/Tourismus, Arbeitsplätze  Siedlungsentwicklung: Verkehrsstraßen durch die Stadt, Bahn, BAB, Landesstraße, Gewerbegebiete, Lage, Altstadt, Leerstände  Verkehr/ Mobilität/ ÖPNV, Nahversorgung

Vorschläge für gesamtkommunale Projekte

 Es braucht ein gesamtkommunales Mobilitätskonzept.  In Salmünster soll ein Kunstrasenplatz für Fußballvereine aus allen Ortsteilen geschaffen werden.  Salmünster könnte sich künftig als Bildungs- und Sportzentrum etablieren.  Für die drei Theatergruppen aus Salmünster wird ein Probenraum benötigt, der auch von Gruppen aus anderen Ortsteilen mitgenutzt werden kann.  Die städtischen Termine müssen besser koordiniert, Veranstaltungen gesamtkommunal organisieren werden. So könnte z.B. der Veranstaltungsort des Weihnachtsmarktes zwischen allen Stadtteilen rotieren, dadurch könnte die Besucherzahl erhöht werden.  Die bestehende Touristeninformation könnte weiter ausgebaut werden.

Lokale Projektideen der Veranstaltungsteilnehmer

Thema Projekt

 Wegen des Wohnheimbaus am alten Krankenhaus sollten Bordsteinkanten Städtebauliche abgesenkt und dadurch Barrierefreiheit geschaffen werden. Entwicklung  Der Lärmschutz an Bahnlinie und Autobahn muss verstärkt werden.

 Bei der Planung einer Halle in Bad Soden muss zeitgleich ein Begegnungsraum für Salmünster mit geplant werden. Z.B. kann durch eine Verbindung der beiden Pfarrheime ein solches Raumangebot geschaffen Soziale Infrastruktur werde. Dies kann eventuell mit einem künftigen Jugendraum verbunden werden. Auch könnte das Bahnhofsgebäude Salmünster solche Räumlichkeiten bieten.

 Es braucht Verkehrsberuhigungsmaßnahmen an der Ortsdurchfahrt. Verkehr  Bei dem Projekt „Umgestaltung Obertor“ sollte die bestehende Fußgängerampel und damit die Sicherheit für Kinder beibehalten werden.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 110 Aussagen aus den lokalen Veranstaltungen Stadtteilprofil Salmünster/Hausen 19. März 2013 Teilnehmer: 15 Stadtteilplakat

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 111 5 Stärken-Schwächen-Analyse

Die gesamtkommunale Stärken-Schwächen-Analyse resultiert aus den umfangreichen Bestandserhebungen und den Ergebnissen aus den lokalen Veranstaltungen. Sie bildet die Grundlage für den weiteren Entwicklungsprozess.

Bevölkerungsentwicklung

Stärken Schwächen

Die Bevölkerungsentwicklung in Bad Soden- Die MORO-Bevölkerungsvorausschätzung Salmünster war in den vergangenen 10 Jahren prognostiziert für die Gesamtstadt bis 2030 stabil. Insbesondere die Kernstadtteile sind trotz einen Rückgang von 12%. Dies wird sich Anziehungskraft der nahen Metropolregion auch verstärkt in den entlegenen Stadtteilen für junge Familien interessant. auswirken. Der Bevölkerungsrückgang und der stark Das große bürgerschaftliche Engagement im wachsende Anteil älterer Menschen erfordert IKEK-Prozess zeigt, dass die zunehmende neue Angebote: Gruppe der älteren Bürger Veränderungs- prozessen offen gegenübersteht und damit ein - Wohnformen im Alter wachsendes Potential ehrenamtlicher Tätiger - Hilfestellungen zur Pflege entsteht. - Freizeit Die Bereitschaft, sich gegen den Trend zu - Mobilität stellen, und die Probleme anzupacken, ist - Versorgung vorhanden. - Bildung Die Stadt Bad Soden-Salmünster hat die Die unter 20-jährigen sind im IKEK-Prozess nur Gefahren des demografischen Wandels erkannt wenig vertreten. und arbeitet aktiv und frühzeitig dagegen.

Soziale Infrastruktur und Bürgerschaftliches Engagement

Stärken Schwächen

Nicht in allen Stadtteilen verfügen die Gemein- schaftseinrichtungen über eine zukunfts- Die Infrastruktureinrichtungen sind über das orientierte multifunktionale Nutzbarkeit. Fehlen- gesamte Stadtgebiet verteilt. Der Schwerpunkt de Ausstattungsqualität und fehlende Barriere- befindet sich in den Kernstadtteilen. Insgesamt freiheit sowie veränderte und verringerte besteht ein breites Angebot an Vereins- Nutzungsnachfrage führen zu geringer Auslas- einrichtungen, Treffpunkten, DGHs, Kirchen, tung. Notwendig ist eine bedarfsorientierte und Spielplätzen und Freizeiteinrichtungen. nachhaltige Umstrukturierung des Gesamt- angebots.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 112 Soziale Infrastruktur und Bürgerschaftliches Engagement (Fortsetzung)

Stärken Schwächen

Die von drei Stadtteilen genutzte Huttengrund- halle in Romsthal steht als positives Beispiel für eine gesamtkommunale Betrachtung von Das große Potential an Gemeinschafts- Gemeinschaftseinrichtungen. einrichtungen wird stadtteilübergreifend noch Zur Reduzierung unnötiger und unwirt- nicht ausreichend genutzt. Trägerschaften, die schaftlicher Doppelinfrastruktur in den Kern- eigenverantwortlich Angebote in den Gemein- stadtteilen wird der Neubau einer kosten- schaftseinrichtungen unterbreiten, sollten günstigen und bedarfsorientiert multifunktional entstehen. nutzbaren Halle im Stadtteil Bad Soden beitragen. Mit der Veränderung in den Familienstrukturen Ein gutes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen und der Arbeitswelt steigen die Anforderungen besteht. an flexible Öffnungszeiten der KITAs. Die medizinische Versorgung ist grundsätzlich sichergestellt (auch an den Wochenenden, Nachfolgeregelungen der Hausarztpraxen sind durch einen Bereitschaftsdienst). nicht sichergestellt. Das staatlich anerkannte Heilbad hat sich zu Mangel an niedergelassenen Fachärzten. einem modernen Gesundheitsstandort Lange Wege nicht mobiler Bevölkerung. entwickelt. Keine ausreichende Kooperation zwischen Im Stadtgebiet sind acht Fachkliniken vorhan- niedergelassenen Ärzten und Fachkliniken. den. Nächstgelegene Notfallkrankenhäuser des Rettungsdienst vor Ort. Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen und Schlüchtern. Geringe Identifikation auf gesamtstädtischer Starke Identifikation auf Stadtteilebene. Ebene. Teilweise sogar Rivalitäten zwischen Stadtteilen.

In allen Stadtteilen großes bürgerschaftliches Engagement für die lokalen Belange.

Reges Vereinsleben, viele eingetragene, gemeinnützige Vereine. Überalterung und Nachwuchsmangel in den Geringere Nachfrage v.a. im Jugend- bzw. Vereinen, durch das veränderte Freizeit- Nachwuchsbereich wird teilweise bereits durch verhalten der Bürger. Spielergemeinschaften kompensiert. Institutionalisierter Kinder- und Jugendbeirat. Kein Stadtjugendpfleger und kein ortsteil- Jugendbeauftragter des Magistrats. übergreifendes Angebot für Jugendliche. Jugendräume oder Treffpunkte für Kinder und Jugendliche stehen nur vereinzelt zur Verfü- gung. Sehr gutes und vielfältiges Angebot an Freizeit- Nicht alle Freizeitangebote (-einrichtungen) sind einrichtungen. bedarfsgerecht.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 113 Nahversorgung und Wirtschaft

Stärken Schwächen

Der nach wie vor anhaltende Trend zur Zentralisierung der Versorgungseinrichtungen schwächt die wertvollen bestehenden, inhaber- Attraktiver Versorgungsstandort Palmusacker geführten Geschäfte. Leider vor allem in den für die Gesamtstadt in Salmünster (Fachmärkte, kleinen Stadtteilen. Vollsortiment, Discounter etc.). Lange Wege und fehlende ÖPNV-Verbindungen erschweren die Versorgung der nicht mobilen Bevölkerung. Ein mobiles Nahversorgungsangebot funktio- Bestehende kleinere Geschäfte und mobile niert nicht in allen Stadtteilen und dient nicht als Nahversorgung in den Stadtteilen sichern dort ausschließliche Ersatzlösung. Dorfladenkon- Lebensqualität. zepte, in z.B. genossenschaftlicher Träger- schaft, sind noch nicht realisiert. Ein Wirtschaftsstandort mit großem, breit- gefächertem Leistungsspektrum und einer Der Dialog zwischen Unternehmen und Stadt verhältnismäßig hohen Zahl an Arbeitsplätzen. zur Steigerung der Attraktivität des Wirt- schaftsstandortes befindet sich erst im Aufbau. Keine Abhängigkeit von dominanten Betrieben. Die Umsetzung der guten Nachfrage nach Ein weiterer Ausbau des Wirtschaftsstandortes Gewerbeflächen erfordert die Bereitstellung kann aufgrund der nachweislich guten Nach- entsprechender Infrastrukturmaßnahmen sowie frage weiter vorangetrieben werden. die Bewältigung von zunehmenden Pkw- und Lkw-Verkehr. Innerhalb der Kernstadt Salmünster befindet Die Erreichbarkeit der Innen-(Alt)Stadt von sich eine Vielzahl von Fachgeschäften, die zur Salmünster muss optimiert und die Park- Attraktivität einer vielfältigen Wirtschaftsstruktur situation verbessert werden. beitragen.

Bildung

Stärken Schwächen

Breites Angebotsspektrum der integrierten Fehlende gymnasiale Oberstufe. Gesamtschule Henry-Harnischfeger-Schule Zurückgehende Geburtenrate gefährdet die Ausreichend Grundschulen vorhanden. Wohn- kleineren Standorte mit erfolgreichem Grund- ortnahe Grundversorgung gesichert. schulkonzept durch notwenige Zusammen- legung der Grundschulen Volkshochschule des Main-Kinzig-Kreises bietet Das Angebot konzentriert sich überwiegend auf umfangreiches Bildungsangebot für Erwach- die Kernstadtteile. sene. Erwachsenenbildung findet auch außerhalb der Ein mit allen Bildungsträgern und möglichen VHS durch bürgerschaftliches Engagement in Kooperationspartnern abgestimmtes Gesamt- Vereinen, den Kirchen und anderen gemein- konzept fehlt. nützigen Einrichtungen statt.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 114 Siedlungsentwicklung und Leerstand

Stärken Schwächen

Kurstädtischer Charakter in Bad Soden. Absehbarer und zunehmender Leerstand in den Attraktiver Altstadtkern in Salmünster. Ländlich Kernbereichen aller Stadtteile. Sanierungsstau geprägte Stadtteile mit überwiegend dörflichem an Gebäuden und Freiflächen werden künftig Charakter. das Ortsbild beeinträchtigen. Plätze und Treffpunkte zum Verweilen sind in Zum Teil werden die innerörtlichen Treffpunkte den Innenbereichen in fast allen Stadtteilen aufgrund mangelnder Aufenthaltsqualität und vorhanden. Attraktivität nicht ausreichend angenommen. In Salmünster und Hausen ist besteht deutliche Mit zunehmender Distanz zu den Verkehrs- Nachfrage nach Wohnbauflächen durch junge achsen (BAB 66, Bahn) nimmt die Nachfrage Familien. Im Kurstadtteil Bad Soden ist Nach- nach Wohnbauflächen ab. Teilweise droht frage durch ältere Neubürger erkennbar. Abwanderung. Schwierige Eigentumsverhältnisse und Grund- Innenentwicklungspotential ist in allen Stadt- stücksstrukturen behindern die Innenentwick- teilen vorhanden. lung. Die Immobilienwerte sinken. Stark befahrene Durchgangsstraßen beein- Gewerbestandort mit hervorragender Verkehrs- trächtigen die Lebens- und Wohnqualität. anbindung. Künftiger Leerstand auch in Baugebieten der 1960er und 70er Jahre.

Technische Infrastruktur

Stärken Schwächen

Gute überregionale Anbindung durch die BAB Lärmimmissionen durch Straßen- und Schie- 66 und durch den Schienen-Personen-Nahver- nenverkehr. Der Bahnhof ist nicht barrierefrei. kehr. Die Vermittlung der Ziele und Inhalte des neuen Der neue Nahverkehrsplan geht auf die Nahverkehrsplans sind für die breite früheren Schwächen des ÖPNV ein. Öffentlichkeit, insbesondere für die nichtmobile Nutzergruppe, nur schwer nachvollziehbar. Bad Soden-Salmünster ist Mitgliedsgemeinde Ergebnisse derzeitiger Strategieentwicklungen von SPESSARTregional. Innerhalb des MORO zur Verbesserung der Mobilität sowie die Aktionsprogrammes regionale Daseinsvorsorge Umsetzung des neuen Nahverkehrsplans sind werden Zielsetzungen und Strategien für die notwendig. Mobilität der Zukunft erarbeitet: („Mobil 2030“). Im Stadtteil Mernes wurde bereits vor Jahren Die Plattform einer Mitfahrzentrale oder eine eine privat organisierte Mitfahrzentrale geeignete Alternative dazu steht gesamt- entwickelt. kommunal derzeit nicht zur Verfügung. Aufwertung innerörtlicher Anbindungen durch zwei Kreisverkehre in Planung. Den Energieverbrauch bei Strom und Wärme Die Planungen gestalten sich im Hinblick auf die bis zum Jahr 2050 möglichst zu 100% über mangelhaften Informationen der Bundes- und erneuerbare Energien zu decken, wird von der Landesebene schwierig. Wenig greifbare Stadtverordnetenversammlung seit dem Jahr Ergebnisse zur effizienteren Nutzung von 2012 verfolgt. erneuerbarer Energie.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 115 Technische Infrastruktur (Fortsetzung)

Stärken Schwächen

Verfahren zur Fortschreibung des Flächen- nutzungsplanes in Bezug auf die Ausweisung von Vorrangflächen für die Energiegewinnung wurde eingeleitet. Die meisten Stadtteile sind mit DSL/Breitband versorgt. Der weitere Ausbau für alle Stadtteile ist in Planung und Umsetzung.

Tourismus und Kultur, Natur und Landschaft, Freizeit

Stärken Schwächen

Attraktive Lage im Kinzigtal zwischen Vogels- Potentiale zur touristischen Vermarktung der berg und Spessart mit hohem Potential für Landschaft sind nicht ausgeschöpft. Viele Aktivitäten in der Natur Angebote begrenzen sich auf die Kernstadtteile. Übernachtungszahlen sind stark abhängig von den Fachkliniken. Kurgäste sind heute oft gesundheitlich bedingt immobil und an die Kliniken gebunden. Spessart Therme ist mit ihrem vielfältigen und hochwertigen Wellness- und Gesundheits- angebot der zentrale touristische Magnet der Kur- und Gesundheitsstadt. Hervorragende gesundheitstouristisch verwert- Anpassungsbedarf der Gesundheitsstrukturen bare Erholungsmöglichkeiten und enge in Bad Soden an aktuelle Bedürfnisse und Zusammenarbeit von Stadt und Kurbetrieb Nachfragen. Gute Kooperation von Gesundheitsbetrieben, Kurbetrieb, Fachkliniken und Stadt im Rahmen des Netzwerks für Gesundheit. Historische Altstädte von Bad Soden und Verlust der Aufenthaltsqualität durch Salmünster sind touristische Sehens- Ladenschließungen, Leerstand und Rückgang würdigkeiten des gastronomischen Angebotes Diverse Outdoor-Möglichkeiten (Rad- und Nachgefragte Freizeitangebote für Jugendliche Wandertourismus, Zeltplatz Kerbersdorf, Kinzig- fehlen. Stausee etc.) Große innerstädtische Freiflächen und Parks für die Naherholung (Generationenpark, Arena in der Salz etc.) Mitgliedschaft im Verband SPESSARTregional und Profitierung durch LEADER-Maßnahmen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 116 6 Einschätzung des Handlungsbedarfs

Die Bestandsanalyse, die Stadtteilprofile sowie die Veranstaltungen haben deutlich gemacht, dass sich der Handlungsbedarf in Bad Soden-Salmünster auf eine Fülle von unterschiedlichen Themenbereichen erstreckt. Die Bewertung der einzelnen Themen beruht auf folgenden Grundlagen:

 die stadtteilbezogene Betrachtung innerhalb der Rundgänge und Workshops  Diskussionen der Steuerungsgruppe und des IKEK-Beirats  die objektive Bestandsaufnahme durch das Projektbüro  Informationen und Beiträge der Stadtverwaltung Der Handlungsbedarf wurde über eine Matrix verdeutlicht, die Grundlage war, die zu bearbeitenden Handlungsfelder zu definieren und zu gewichten. Diese Matrix nimmt die vom Leitfaden empfohlenen Themen auf und bewertet diese auf Stadtteilebene. Dabei wurde mit fünf Bewertungskategorien gearbeitet: 0 = kein Handlungsbedarf 1 = kaum Handlungsbedarf 2 = etwas Handlungsbedarf 3 = Handlungsbedarf 4 = hoher Handlungsbedarf 5 = sehr hoher Handlungsbedarf Themen mit hoher Bedeutung (= hohe Punktzahl) haben demzufolge hohen Handlungs- bedarf.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 117 Kath. Salmün- Bad Hutten- Kerbers- Ahl Alsberg Willen- Mernes ster/ SUMME Soden grund dorf roth Hausen

Städtebauliche 3 3 3 5 4 3 4 3 28 Entwicklung

Soziale 1 3 4 3 4 4 4 4 27 Infrastruktur

Bürgerschaftliches 1 2 3 1 1 2 1 3 14 Engagement

Bildung 1 2 4 5 2 5 1 4 24

Verkehr/Mobilität 2 3 2 2 5 2 5 3 26

Energie/Klima/ 0 2 2 1 2 1 1 2 11 Ressourcenschutz

Technische 0 2 0 1 3 2 2 1 11 Infrastruktur

Wirtschaft 2 3 4 3 2 2 2 4 22

Tourismus 4 4 5 3 3 2 4 3 28

Landschaft 2 2 2 3 2 2 2 1 16

Kultur und 2 2 3 3 2 3 2 3 20 Brauchtum

Freizeit 2 2 4 4 2 2 1 4 21

Tabelle 7: Handlungsmatrix Kommunaler Handlungsbedarf

Die Matrix zeigt – gesamtkommunal betrachtet –, auf welchen Themen das Hauptaugen- merk liegt, die demzufolge die Schwerpunkte des IKEK bilden. Diese Themen wurden nach inhaltlicher Notwendigkeit zu vier Handlungsfeldern gebündelt. Die vier Handlungs- felder wurden demnach wie folgt definiert:

 Städtebauliche Entwicklung  Soziale Infrastruktur  Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft  Verkehr und Mobilität

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 118 Die folgende Tabelle macht deutlich, welche Themen die einzelnen Handlungsfelder beinhalten:

Handlungsfeld Definierte Inhalte für Bad Soden-Salmünster

 Innenentwicklung  Gebäudeleerstand 1. Städtebauliche  Ortsbild Entwicklung  Ortsmittengestaltung, Gestaltung von Freiflächen  Wohnqualität  Straßenräume

 Nahversorgung, medizinische Versorgung  Orte der Dorfgemeinschaft, Treffpunkte  Nutzungsangebote  Vereinsleben 2. Soziale Infrastruktur  Kultur und Brauchtum  Kinderbetreuung  Bildung  Bürgerschaftliches Engagement  Willkommenskultur, Identifikation mit der Stadt

 Förderung des Kurstandortes 3. Wirtschaft/Tourismus/  Ausbau des Tourismusstandortes Freizeit/Landschaft  Ausbau des Wirtschaftsstandortes  Naherholungs- und Freizeitangebote

 Anbindung aller Stadtteile 4. Verkehr und Mobilität  Verkehrs-Infrastruktur für den nichtmotorisierten Verkehr

Tabelle 8: Inhaltliche Gestaltung der Handlungsfelder.

Erläuterungen zu den einzelnen Themen befinden sich in Kapitel 8 (Handlungsfelder mit Themen, Entwicklungs- und Teilzielen). Die Leitfaden-Themen „Energie“ und „DSL/ Breitband-Anschluss“ werden in Bad Soden- Salmünster als für nicht IKEK-relevant angesehen, da in beiden Bereichen aktuell bereits Umsetzungsprozesse bzw. Verfahren in die Wege geleitet wurden. So entsteht durch die Arbeiten der Breitband Main-Kinzig GmbH derzeit ein kreisweites Glasfasernetz, welches alle Haushalte mit hochwertigen Internetanschlüssen versieht. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2015 angekündigt. Hinsichtlich des Themenkomplexes „Energie“ ist auf das aktuell laufende Verfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes in Bezug auf die Ausweisung von Vorrangflächen für die Energiegewinnung hinzuweisen. Im Rahmen des Verfahrens wurde die Öffentlichkeit umfassend beteiligt, sodass im Rahmen der Erstellung des IKEK keine Notwendigkeit für eine erneute, besondere Schwerpunktlegung im Bereich Energie gesehen wurde. Diese wurde von Bürgerseite auch nicht eingefordert.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 119 Dennoch nehmen beide Schwerpunktthemen im Stadtentwicklungsprozess eine wesentliche Rolle ein und werden auch zukünftig stringent weiterverfolgt werden. Die Entscheidung, diese beiden Themenbereiche aus der weiteren Bearbeitung innerhalb des IKEK-Prozesses auszuklammern, wurde mit den IKEK-Teams während des ersten IKEK-Forums diskutiert und beschlossen. Das Ergebnis der Matrix – die vier Handlungsfelder – wurde ebenfalls den IKEK-Teams im ersten IKEK-Forum vorgestellt, diese gemeinsam besprochen und beschlossen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 120 C STRATEGIE UND UMSETZUNG

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 121 7 Leitbild

Auf Basis der Bestandsanalyse sowie der Stärken-Schwächen-Analyse wurden die Handlungsfelder definiert, Zukunftsvisionen erarbeitet und daraus Ziele abgeleitet, die dann dem Leitbild zu Grunde gelegt wurden. Das Leitbild wurde gemeinsam mit den IKEK-Teams im 4. IKEK-Forum diskutiert und von der Steuerungsgruppe und den IKEK- Beirat bestätigt.

Bad Soden-Salmünster – Sole und Seele Im Jahr 2024, zehn Jahre nach der Vorlage des von Bürgerinnen und Bürgern gemeinschaftlich erarbeiteten integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts, präsentiert sich Bad Soden-Salmünster als eine für alle Lebensformen attraktive, kinder- und familienfreundliche Kur- und Gesundheitsstadt im Kinzigtal. Trotz der naturnahen Lage im Spessart ist die Anbindung an die Verkehrs- und Versorgungswege sehr gut. Menschen aller Generationen leben gerne hier. Sie sind stolz auf ihre Heimat und identifizieren sich gleichermaßen mit ihrem Stadtteil wie mit der Gesamtstadt. Für den Gesundheitstourismus sowie als Wellness-Standort ist Bad Soden- Salmünster eine feststehende, unverzichtbare Größe. Grundlage hierfür ist die einzigartige, starke Sole, ein wertvolles natürliches Heilmittel, die hochkompetenten Fachkliniken und die Spessart Therme mit ihren modernen und innovativen Kur- und Gesundheitsangeboten. Die Bekanntheit als Naherholungsgebiet und Kurzurlaubsziel schöpft die Stadt vor allem aus der Verbindung ihrer hochwertigen naturräumlichen Umgebung mit der Vielfältigkeit der unterschiedlichen Angebote rund um Natur, Sport und Erholung. Die Bürgerinnen und Bürger von Bad Soden-Salmünster geben durch ihre offene und freundliche Lebensart dem neuen Motto der Stadt „Bad Soden-Salmünster – Sole und Seele“ Inhalt. Sie schaffen mit Engagement ein soziales Umfeld und begegnen heute aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels. Das gilt stadtteilübergreifend für Bildung, bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliches Miteinander. Das rege Vereinswesen mit aktiven Jugendabteilungen ist dabei eine wesentliche Säule des innerstädtischen Lebens und Zusammenhalts. Die sozialen Infrastruktureinrichtungen sind multifunktional angelegt und auf die Nutzungsanforderungen der Vereine, des Kurbetriebs, der Schulen und der Stadt optimal ausgerichtet. Sie können vernetzt durch alle Einheimischen und Gäste genutzt werden. Die Angebote des ÖPNVs sind an die Bedürfnislage angepasst und stellen in Verbindung mit privaten Initiativen die Mobilität der Bürger generationsübergreifend und barrierefrei sicher.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 122 Flexible Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche und ein wohnortnahes Schulangebot sowie vielfältige Einrichtungen für Familien sichern Bad Soden- Salmünster als kinder- und familienfreundliche Stadt. Auf diese Weise ist es berufstätigen Eltern leicht möglich, Beruf und Familie zu vereinbaren. Ein kommunales Bildungskonzept ist in die Umsetzung gebracht und ist als ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt bekannt. Die hohe Wohn- und Lebensqualität schafft zudem zusammen mit vielfältigen Gewerbebetrieben und ansprechenden Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt alle Voraussetzungen für einen attraktiven Wohn- und Arbeitsstandort. Auch deshalb ist Bad Soden-Salmünster als ein gefragtes Zuzugsgebiet für Neubürger aus der Metropolregion Frankfurt / Rhein- Main etabliert. In Bad Soden-Salmünster ist es gelungen, durch frühzeitige und zielgerichtete Zusammenarbeit mit den Immobilienbesitzern Leerstände weitgehend zu minimieren und Baulücken zu schließen. Dabei wurden die Innenbereiche durch Sanierungs- und Rückbaumaßnahmen attraktiv gestaltet und insbesondere für Wohnnutzung nach modernen Maßstäben aufgewertet. Die Ortskerne der Stadt sind von der Bevölkerung stark frequentierte Treffpunkte und haben eine hohe Aufenthaltsqualität. Heute gilt: Bad Soden-Salmünster - hier lässt es sich gut leben.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 123 8 Handlungsfelder mit Themen, Entwicklungs- und Teilzielen

Im Verlauf des IKEK wurden in den Stadtteilveranstaltungen sowie den IKEK-Foren die Stärken und Schwächen von Bad Soden-Salmünster analysiert. Die Fülle an unter- schiedlichen Strategien und Aufgabenstellungen konnte in insgesamt vier Handlungs- feldern durch die jeweiligen Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Die Struktur innerhalb der Handlungsfelder besteht aus den gemeinsam mit den IKEK- Teams erarbeiteten kommunalen Entwicklungszielen und den strategisch verfeinerten Teilzielen, aus denen konkrete Projektideen abgeleitet wurden.

8.1 Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung

Innenentwicklung / Leerstand

Wie in den vorangegangenen Kapiteln bereits ausgeführt, ist die Leerstandsquote in den meisten Stadtteilen zum Erhebungszeitpunkt (2010) noch nicht besorgniserregend, aber aufgrund der absehbaren demografischen Entwicklung ein bedeutendes und zu bearbeitendes Thema. Aufgrund der sich abzeichnenden Entwicklung in den Innenbereichen hat die Stadt beschlossen, keine konkurrierenden neuen Wohnbaugebiete auszuweisen. Nicht jedes leerstehende Gebäude in den Innenbereichen wird künftig genutzt werden können. Die Dorfentwicklung in Bad Soden-Salmünster bietet Hilfestellung und finanzielle Unterstützung, auch für geordnete Rückbaumaßnahmen. Ziel ist nicht nur der Erhalt ortstypischer Gebäude, sondern auch die Entwicklung von Neubaugrundstücken in den Ortskernen mit vergleichbaren Qualitätsattributen, wie in einem Neubaugebiet. Bad Soden-Salmünster liegt in der Gebietskulisse des MORO-Aktionsprogrammes regionale Daseinsfürsorge. Dort wurde ein „Baukasten zur Leerstandsermittlung und Bewertung“ entwickelt, der nun in den Modellregionen weiter zu erproben ist. Dieser Baukasten macht Vorschläge, mit welchen Methoden Leerstand erfasst werden kann und ab welchen Leerstandsquoten Handlungsbedarf besteht. Ein zukünftig zielgerichtetes Vorgehen, etwa im Rahmen eines Leerstandsmanagements, ist die Grundlage für das Erkennen der künftigen Probleme in den Innenbereichen.

Ortsbild / Ortsmitte / Freiflächen

Für eine intakte Lebensgemeinschaft und für die Identifikation mit der Kommune haben die öffentlichen Plätze und Freiflächen allergrößte Bedeutung. Das Bemühen um die Pflege und den Erhalt dieser Flächen wird oft von drängenderen Aufgaben überlagert.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 124 In fast allen Stadtteilen wurden Defizite bzgl. der Ausstattung und Aufenthaltsqualität von vorhandenen öffentlichen Plätzen und Freiflächen erkannt und thematisiert. Die Arbeitsgruppe „Städtebauliche Entwicklung“ hat sich sehr intensiv dem Thema „Stärkung der Innenbereiche“ gewidmet und in sechs Stadtteilen konkrete Projektideen formuliert.

Wohnformen

Die meisten landwirtschaftlich geprägten Baustrukturen entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen hinsichtlich attraktiven Wohnens. Trotz einer ausreichenden Versorgung des ländlichen Raumes mit Wohnraum fehlen gerade die Wohnungen für die stark zunehmende Gruppe der älteren Bürger. Barrierefrei zugängliche kleine Wohnungen, die ein möglichst langes selbstbestimmendes Wohnen ermöglichen, sind in ländlich geprägten Kommunen quasi nicht vorhanden. Daraus leitet sich ein konkreter Handlungsbedarf für die Zukunft ab. Die Dorfentwicklung sollte die Plattform bieten, solche Projekte zu initiieren.

Handlungsfeld Städtebauliche Entwicklung

Entwicklungsziel Teilziele

Ortsmitten gestalten als sozio-kulturelle Treffpunkte mit touristischer Ausprägung und als Anlaufstelle für den Nahverkehr

Verbesserung der Wohnqualität durch Minimierung von Immissionen und Erhöhung der Sicherheit Schaffung eines attraktiven, gesamtkommu- nalen Stadtbildes durch den Erhalt und die Erhöhung der Attraktivität des Stadtbildes Belebung der Innenbereiche aller Stadtteile. Straßenräume neu und verkehrssicher gestalten

Minimieren des Flächenverbrauchs durch innerörtliche Nachverdichtung

Leerstandsmanagement Tabelle 9: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Städtebauliche Entwicklung“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 125 8.2 Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur

Medizinische Versorgung

Vor allem in ländlich geprägten Regionen stehen Kommunen einem drohenden Fach- ärztemangel gegenüber. Aufgrund des demografischen Wandels wird künftig eine größere Nachfrage nach ortsansässigen Ärzten bestehen. Die relativ große Anzahl an Kliniken in der Stadt Bad Soden-Salmünster steht im Sinne der medizinischen Versorgung der Bevölkerung nur begrenzt zur Verfügung. Da ein Fachärztemangel absehbar ist, muss eine ausreichende und gut erreichbare ärztliche Versorgung für die Zukunft gesichert werden. Bad Soden-Salmünster bietet grundsätzlich gute Voraussetzungen als Standort. Notwendig ist jedoch eine gemeinsame, strategische und koordinierte Zukunftsplanung unter Einbeziehung aller relevanten Akteure.

Nahversorgung

Die Lebensqualität in den ländlich geprägten Stadtteilen ist eng verknüpft mit der Sicherstellung der Nahversorgung (Güter des täglichen Bedarfs). Vor allem auch im Hinblick auf die größer werdende Gruppe derer, die nicht mobil sind. Mit dem Fachmarktzentrum Palmusacker verfügt Bad Soden-Salmünster über einen attraktiven Versorgungsstandort in zentraler Lage. Die bestehenden inhabergeführten kleineren Einrichtungen in den Stadtteilen sichern dort Lebensqualität. In einzelnen Stadtteilen, beispielsweise dem Huttengrund, könnte durch einen von der Bürgergemeinschaft getragenen Dorfladen die Lebensqualität weiter erhöht werden. Das vorhandene mobile Nahversorgungsangebot sollte verbessert werden. Die Erreichbarkeit der guten Nahversorgungsstandorte in der Kernstadt muss verbessert werden (Mobilität).

Orte der Dorfgemeinschaft In den elf Stadtteilen Bad Soden-Salmünsters ist der Bedarf an Treffpunkten und Versammlungsstätten sehr hoch, obwohl die Stadt 13 Gemeinschaftseinrichtungen für ihre Bevölkerung vorhält. So sind bestehende Räumlichkeiten teilweise aufgrund ihres Alters baulich abgängig und überwiegend sanierungsbedürftig, zu klein, nicht bedarfsgerecht und/oder nicht multi- funktional nutzbar. Zum anderen gibt es auch Stadtteile ohne eigene Gemeinschafts- einrichtungen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 126 Zukünftig sollen in allen Stadtteilen multifunktionale, zeit- und nutzergerechte Angebote zur Verfügung gestellt werden, welche ein Minimum an sozialer Infrastruktur in jedem Stadtteil sicherstellen. Eine stadtteilübergreifende Vernetzung der Gemeinschaftseinrichtungen sowie die Finanzierbarkeit der Folgekosten bzw. Tragfähigkeit der Angebote soll bei der Bearbeitung dieses Themas eine wesentliche Rolle spielen. Dabei muss auch das Veranstaltungsangebot hinsichtlich Zielgruppen, Trägerschaften und finanzieller Tragfähigkeit überprüft werden.

Vereinsleben

Bad Soden-Salmünster bietet ein reges Vereinsleben, sowohl in den Kernstadtteilen als auch in den umliegenden Stadtteilen. Jedoch kämpfen die ortsansässigen Vereine mit fehlendem Nachwuchs, höherem Durchschnittsalter der Mitglieder und der teilweise sinkenden Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Durch stärkere Vernetzung untereinander und vereinsübergreifende Zusammenarbeit kann dieser Entwicklung begegnet werden.

Kinderbetreuung

Damit sich Bad Soden-Salmünster auch in Zukunft familienfreundlich präsentieren kann, muss das aus U3-, Ü3- und Ganztagesbetreuung bestehende Betreuungsangebot stetig weiter entwickelt und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden. Ein wesentlicher Ansatzpunkt ist dabei die Öffnungszeit und insbesondere Bring- und Holzeiten. Hier wird ein hohes Maß an Flexibilität eingefordert (betrifft vor allem Ferienzeiten), sodass den Anforderungen der Arbeitgeber nach flexibleren Arbeitszeiten Rechnung getragen werden kann. Es bedarf eines integrativen stadtübergreifenden und trägerübergreifenden Ansatzes, an dem alle Mitwirkenden beteiligt werden.

Willkommenskultur, Identifikation mit der Stadt

Das Potenzial der Willkommenskultur sollte ausgebaut werden. Eine herzliche, sinnvolle und hilfreiche Begrüßung neuer Bürger legt den Grundstein für eine Identifikation mit der Stadt. Bereits ansässigen Bürgern fehlt oftmals die Identifikation mit der Stadt als Gesamtheit; sie orientieren sich oftmals an dem Stadtteil, in dem sie wohnen. Die Integration sozialer Randgruppen in die Gemeinschaft wird künftig einen höheren Stellenwert haben.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 127 Handlungsfeld Soziale Infrastruktur

Entwicklungsziele Teilziele

Stadtteilübergreifende Nutzung der bestehenden Optimierung des sozialen sozialen Infrastruktur ermöglichen Infrastrukturangebots und dessen Nutzung in der Gesamtstadt Schaffung multifunktionaler und ggf. stadtteilüber- greifend nutzbarer Infrastruktureinrichtungen

Sicherstellung der wohnortnahen Kinderbetreuung Sicherung und Verbesserung der Bildungs- und Kinderbetreuung Erstellung des kommunalen Bildungskonzeptes „Bildung in lokaler Verantwortung“

Schaffung neuer Wohnformen für alle Generationen in den Stadtteilen

Familienfreundlichkeit der Kommune weiter ausbauen Generationsübergreifenden Dialog ausbauen und die Standortattraktivität für Generationsübergreifender Knowhow-Transfer und alle Generationen steigern Dialog

Attraktivität für Jugendliche auch unabhängig von einem möglichen Raumangebot steigern, Verbesserung der Identifikation mit der Stadt.

Mobile Einkaufsmöglichkeiten als Alternative in kleineren Stadtteilen

Sicherstellen der wohnortnahen Sicherstellung der medizinischen Versorgung Grundversorgung

Förderung der Mobilität zur Sicherstellung der Nahversorgung

Zentrale Koordination der Veranstaltungen Attraktivität des Veranstaltungsangebots im Stadtgebiet steigern Weiterentwicklung des Veranstaltungsangebots und der Veranstaltungsorte

Förderung des gesamtkommunalen Gemeinschaftssinns und des bürgerschaftlichen Engagements Identifikation mit der Stadt stärken Integration von sozialen Randgruppen

Intrakommunale Kommunikation steigern Kommunikationswege der Stadtverwaltung ausbauen Tabelle 10: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Soziale Infrastruktur“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 128 8.3 Handlungsfeld 3: Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft

Förderung des Kurstandortes

Die Kurstadt Bad Soden-Salmünster befindet sich in der Spitzengruppe hessischer Heilbäder und ist ein ausgewiesen qualitativ hochwertiger Standort mit den Schwer- punkten stationäre Vorsorge und Rehabilitation. Zukünftige Aufgabe ist, diese Schwer- punkte und Kompetenzen zu stärken und weiter auszubauen. Aufgrund des demografischen Wandels steigt auch in Bad Soden die Nachfrage nach Dienstleistungen aus dem Gesundheitswesen. Die Zahl der Selbstzahler wird wachsen und der touristische Trend geht zu mehr Kurzurlauben und zur steigenden Nachfrage von Wellnessangeboten. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein, bedarf es der stetigen Innovationen und der kontinuierlichen Fortführung der Modernisierung des Gesundheits- standortes. Hierbei sind Investitionen in den Immobilienbestand der kurtragenden Betriebe notwendig. Der Ausbau der kurmedizinischen Kompetenz kann nur in enger Kooperation mit den Leistungsträgern der Kur erfolgen. Dafür sollte die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten und vor allem den Fachkliniken fortgeführt und intensiviert werden.

Ausbau des Tourismusstandortes / Freizeitangebote

Im Kapitel 3.8 (Tourismus und Kultur) ist die hervorragende Ausgangslage bereits erläutert worden, dennoch bleibt grundsätzlich anzumerken, dass der Löwenanteil der touristischen Wertschöpfung im Bereich des mit der Kur verbundenen Gesundheits- tourismus generiert wird. Die touristisch sehr attraktive Lage Bad Soden-Salmünsters hat ebenfalls interessante Potenziale, mit denen zusätzliche Besucher gewonnen werden können. Die sich damit bietenden Möglichkeiten werden bereits in großen Bereichen (Wandern, Radfahren, Golf etc.) genutzt, können jedoch weiter ausgeschöpft werden. Aufbauend auf den bereits vorhandenen Angeboten soll Bad Soden-Salmünster als Tourismusstandort gestärkt werden. Hier sind angesichts der naturnahen Freizeit- potenziale insbesondere im Bereich des Kurzzeit- und Tagestourismus positive Entwick- lungsmöglichkeiten realisierbar. Mit einer vertiefenden Vermarktung der vorhandenen Potenziale und deren Vernetzung ergeben sich neue Chancen für eine nachhaltige Entwicklung.

Ausbau des Wirtschaftsstandortes

Der Wirtschaftsstandort Bad Soden-Salmünster zeichnet sich durch ein vergleichsweise großes und breit aufgestelltes Leistungsspektrum aus. So sind im Stadtgebiet neben den Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft auch eine hohe Zahl an Handwerksbetrieben und mittelständische Unternehmen sowie dienstleistendes Gewerbe ansässig. Im Vergleich zu benachbarten Kommunen verfügt die Stadt über einen großen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 129 Besatz an Arbeitsplätzen und relativ hohe Einpendlerzahlen. Dennoch ist erkennbar, dass die Relevanz des nahen Ballungsraums zunimmt. Insbesondere der verkehrsgünstig gelegene und gut ausgestattete Kernstadtteil Salmünster ist ein Wirtschaftsstandort mit hoher Lagequalität. Hier befinden sich die meisten gewerblichen Betriebe. Zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts sollten die Maßnahmen zur Bestandspflege orts- ansässiger Unternehmen weiter intensiviert werden und der Dialog mit den Gewerbe- treibenden weiter ausgebaut werden. Auch der Ausbau des Wirtschaftsstandorts sollte weiter vorangetrieben werden. Hierfür verfügt die Stadt in guter Lage mit direktem Autobahnanschluss und direkt an beste- henden Gewerbegebieten in Salmünster über attraktive freie Gewerbeflächen, welche nachgefragt werden. Positiv hat sich seit einigen Jahren das neue Vermarktungskonzept der Stadt, die professionelle Betreuung von Ansiedlungen durch die Wirtschaftsförderung und das städtische Förderprogramm zur Vergabe von Gewerbefläche ausgewirkt. Die Stadt will vor diesem Hintergrund der nachweislichen Nachfrage nach Gewerbe- grundstücken daher die Erschließung von weiteren, bereits ausgewiesenen Gewerbe- flächen im Stadtteil Salmünster weiter vorantreiben und diese nachfrageorientiert und bedarfsgerecht vermarkten.

Handlungsfeld Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft Entwicklungsziele Teilziele Erhalt und konsequente Modernisierung der Gesundheitsinfrastruktur Nutzung der medizinischen Kompetenz Ausbau des Angebots im Kur- und Gesundheits- bereich Modernisierung des Tourismusstandortes Stärkung und Weiterentwicklung des Kurstandorts Bad Soden-Salmünster Ausbau des Tagungs- und Veranstaltungs- tourismus Erhöhung der Attraktivität für den Naherho- lungstourismus Ausbau weitere touristischer Attraktionen Erhöhung der Bekanntheit der Stadt Bad Soden-Salmünster als Tourismusstandort Unterstützung ortsansässiger Unternehmen Sicherung und Ausbau der Infrastruktur. Aufwertung der Gewerbeflächen und der Innenstadt als Standort für Handel und Gewerbe Stärkung des Wirtschaftsstandort Bad Soden- Aufwertung der Innenstadt durch die Förder- Salmünster programme „Stadtsanierung“ und Dorfentwick- lung. Besonderer Fokus auf die geförderte Sanierung von Gewerbeimmobilien Ausbau der Kooperation mit regionalen Unternehmen Tabelle 11: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Wirtschaft/Tourismus/ Freizeit/Landschaft“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 130 8.4 Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität

Auch in den Nutzererhebungen im Vorfeld zum jüngst verabschiedeten neuen Nahver- kehrsplan des Main-Kinzig-Kreises zeigt sich, dass der Schülerverkehr prägend für das ÖPNV-Angebot ist.

Abb. 13: Ausschnitt „Deckblatt – Nahverkehrsplan“. Quelle: KVG – Nahverkehrsplan 2013-2018

Zukünftig wird der Schülerverkehr durch den demografischen Wandel weiter zurück- gehen. Die Gefahr besteht, dass der Anteil der Orte, die an schulfreien Tagen nicht an das klassische ÖPNV-Angebot angebunden sind, steigen wird. Mit dem neuen Nahver- kehrsplan konnten diese Bereiche in der Region identifiziert werden, für die in Zukunft alternative Bedienformen eingesetzt werden müssen. Mit dem Anruf-Sammel-Taxi (AST) wurde eine Lösung gefunden, um gerade für die weniger mobilen Bevölkerungsanteile die Erreichbarkeit zentraler Versorgungseinrichtungen zu sichern. Dies gilt insbesondere für die schulfreien Tage. Auch die nachhaltige Finanzierbarkeit aller bisherigen ÖPNV-Linien aufgrund der zurück- gehenden Schülerzahlen erfordert flexiblere Mobilitätsformen. Die Stadt Bad Soden-Salmünster hat bei der Aufstellung des neuen Nahverkehrsplanes aktiv mitgewirkt und ihre Vorstellungen eingebracht.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 131 MORO - Aktionsprogramm Regionale Daseinsfürsorge: Vision Mobilität 2030

Abb. 14: „Mobilitätskonzept – Spessart“, Bausteine. Quelle: Vortrag MORO Aktionsprogramm

Parallel zum IKEK-Prozess in Bad Soden-Salmünster wurde im Zuge des MORO- Aktionsprogrammes (SPESSARTregional) eine Strategieentwicklung als Vision für die Zukunft erarbeitet: „Mobil 2030“. Die Zielsetzung wird wie folgt formuliert: „Sicherung der Mobilität im ländlichen Raum für den Bedarf der Generationen und Bewusstseinsänderung für einen Umstieg von MIV auf ÖPNV bewirken.“ Als strategischer Ansatz kann daraus abgeleitet werden:

 Gewinnung neuer Nutzergruppen für das ÖPNV-Angebot durch generationen- gerechte Kommunikation/Marketing

 Stärkung der ÖPNV-Infrastruktur durch Verbesserung der Informations- und Aufenthaltsqualität

 Optimierung der ÖPNV-Infrastruktur in Verbindung mit der Ortsinnenentwicklung.

 Aufbau einer generationengerechten Servicequalität

 Sicherung und Ausbau alternativer Bedienformen

 Erschließung und Optimierung des MIV für gemeinsame Mobilitätsangebote Als Erfolg der bisherigen Bemühungen wird angesehen, dass SPESSARTregional die Nachricht erhalten hat, dass die Modellregion für die Teilnahme am Forschungsvorhaben „Integrierte Mobilitätskonzepte für den ländlichen Raum“ des BMVBS ausgewählt wurde.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 132 Handlungsfeld Verkehr und Mobilität Entwicklungsziel Teilzeile Sicherheit von Erreichbarkeit und Anbindung aller Stadtteile durch den ÖPNV Zukunftsfähige Gestaltung der Mobilität in der Übersichtliche Zusammenführung aller Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster Bedienformen Verbesserung der Infrastruktur für den nichtmotorisierten Verkehr Tabelle 12: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Verkehr und Mobilität“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 133 9 Leit- und Startprojekte

In den elf Veranstaltungen in den einzelnen Stadtteilen wurden schon zu Beginn des IKEK-Prozesses unterschiedlichste Projektideen gesammelt. Diese sind im weiteren Verlauf des Prozesses durch Diskussionen in den vier Arbeitsgruppen der Handlungs- felder ergänzt und konkretisiert worden. Innerhalb des Prozesses haben die IKEK-Teams rund 80 Projektideen gesammelt. Die Projektideen wurden den entsprechenden Hand- lungsfeldern zugeordnet und zu Leitprojekten zusammengefasst. Diese Leitprojekte mit ihren zugehörigen Startprojekten inklusive geschätzter Kosten werden in den Kapiteln 9.1 bis 9.5 vorgestellt. Definition von Projekttypen Leitprojekte

Leitprojekte sind strategisch wichtige Projekte, deren Umsetzung entscheidend für den Erfolg des IKEKs ist. Leitprojekte können aus verschiedenen Teilprojekten zusammen- gesetzt sein. Sie können innerhalb eines Handlungsfeldes, aber auch handlungsfeldüber- greifend aufgesetzt werden. Startprojekte

Startprojekte sind so konkret formuliert, dass sie sofort umgesetzt werden können. Ziel ist, dass jeder Stadtteil mit einem Startprojekt vertreten ist und mit der Umsetzung schnell beginnen kann. Die Einigung auf die Leit- und Startprojekte erfolgte in enger Abstimmung zwischen den IKEK-Teams, der Stadt und dem Projektbüro. Die in den lokalen Workshops zuvor zusammengetragenen Projektideen bildeten die Grundlage für die Festlegung der Leit- und Startprojekte. Ein Großteil der Projekte wurde ausschließlich auf bürgerschaftlicher Ebene im Verlaufe des Prozesses in den IKEK-Foren entwickelt. Einige Projektideen wurden seitens der Stadt mit in den Prozess eingebracht. Die daraus entstandenen Leit- und Startprojekte sind Ausdruck eines großen bürgerschaftlichen Engagements, dem Wissen der Stadt um die Wichtigkeit der aus dem demografischen Wandel resultierenden Herausforderungen und der Heterogenität der Gesamtstadt – bipolare Kernstadtteile mit den Schwerpunkten Kur und Wirtschaft, umgeben von sehr ländlich geprägten Stadtteilen. Gerade die Verschiedenartigkeit führt zu anderen Herausforderungen für die einzelnen Stadtteile und dementsprechend zu einem jeweils unterschiedlichen Handlungsbedarf in den Handlungsfeldern. Die große Anzahl an Leit- und dazugehörigen Startprojekten sind demzufolge notwendig, um den gegebenen städtischen-, als auch dörflichen Heraus- forderungen Rechnung tragen zu können. Da das IKEK als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage für zukünftige städtische Entwicklungen dienen soll, wurden gerade auch bereits laufende städtische Planungen einbezogen, die insbesondere den Bereich Wirtschaft und Kur (Handlungsfeld 3) aber auch Straßenbau, Hochwasserschutz und Immissionsminimierung (Handlungsfeld 1) betreffen. Sie gehören zwingend zur ganzheitlichen kommunalen Strategie, leiten sich

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 134 ebenfalls aus der Bestandsanalyse ab und stehen in einem unmittelbaren Zusammen- hang zu den Ergebnissen und Projekten aus der Bürgerbeteiligung. Die Stadt Bad Soden-Salmünster sieht das integrierte kommunale Entwicklungskonzept nicht nur als Zusammenfassung aller Maßnahmen im Rahmen der Dorfentwicklung, sondern auch unter einem gesamtstädtischen Handlungskontext. Aus diesem Grund wurden auch solche Projekte als Startprojekte dargestellt, welche den Leitfaden sinnvoll ergänzen. Bei der Auswahl der Startprojekte wurden alle Stadtteile berücksichtigt. Neben den Startprojekten, deren Realisierung 2014 in Angriff genommen wird, gibt es Ideen für weitere Projekte, die den Leitprojekten zugeordnet sind. Diese Projekte sollen in der Steuerungsgruppe abgestimmt und je nach Priorisierung an die Gemeindevertretung weitergeleitet werden. Alle Leit- und Startprojekte wurden im 5. IKEK-Forum mit den IKEK-Teams ausführlich diskutiert und deren Anmerkungen berücksichtigt. Die Stadt hat in ihrem Doppelhaushalt 2014/15 Finanzierungsmittel für Projekte aus dem IKEK in Höhe von 700.000,00 Euro eingestellt, sodass eine ganze Reihe von Projekten zeitnah realisiert werden kann. Hier zeigt sich der starke Wille der städtischen Vertreter, ihre ganzheitliche Entwicklung zum Erfolg zu führen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 135 9.1 Übersicht der Leit- und Startprojekte

Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung

Leitprojekt 1: Treffpunkt Mitte

Startprojekt 1.1: Freizeitareal im Huttengrund einrichten

Startprojekt 1.2: Ausbau der Georg-Spang-Anlage zum Dorfmittelpunkt von Kerbersdorf

Startprojekt 1.3: Ortskerngestaltung in Romsthal

Startprojekt 1.4: Ortskerngestaltung in Alsberg

Leitprojekt 2: Leben und Wohnen im Ort

Startprojekt 2.1: Konzept: Leerstandsmanagement

Leitprojekt 3: Bad Soden-Salmünster lebenswert

Startprojekt 3.1 Konzept: Aufwertung der Straßenräume

Startprojekt 3.2: Hochwasserschutz sicherstellen

Startprojekt 3.3: Minimierung von Immissionen

Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur

Leitprojekt 4: Treffpunkt für Alle

Startprojekt 4.1: Konzept: Stadtteilübergreifende Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen

Startprojekt 4.2: Multifunktionsraum in Katholisch-Willenroth

Startprojekt 4.3: Multifunktionsraum im Feuerwehrgerätehaus Mernes

Startprojekt 4.4: Multifunktionshalle für Bad Soden-Salmünster

Startprojekt 4.5: Versammlungsstätte in Kerbersdorf

Startprojekt 4.6: Konzept: Generationentreff Salmünster

Startprojekt 4.7: Kunstrasensportplatz im Stadtgebiet

Leitprojekt 5: Bildung in lokaler Verantwortung – Lernen lebenslang

Startprojekt 5.1: Runder Tisch Bildung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 136 Leitprojekt 6: Optimale Kinderbetreuung

Startprojekt 6.1: Runder Tisch Kinderbetreuung

Leitprojekt 7: Zusammen-Leben

Machbarkeitsstudie zur Umsetzung neuer, barrierefreier Wohnformen als Startprojekt 7.1: Mehrgenerationenhaus mit Begegnungsstätte

Leitprojekt 8: Jugend ist Zukunft

Startprojekt 8.1: Gesamtkommunales Konzept zur Jugendarbeit

Startprojekt 8.2: Mountainbike-Parcours in Ahl

Leitprojekt 9: Versorgen in Bad Soden-Salmünster

Startprojekt 9.1: Runder Tisch Medizinische Versorgung

Leitprojekt 10: Wir sind in Bad Soden-Salmünster

Startprojekt 10.1: Konzept: Willkommenskultur für Neubürger

Handlungsfeld 3: Wirtschaft/Tourismus/Freizeit/Landschaft

Leitprojekt 11: Bad Soden-Salmünster – Seele & Sole

Startprojekt 11.1: Gesamtkommunales Tourismuskonzept

Leitprojekt 12: Bad Soden Salmünster – Ein starker Wirtschaftsstandort

Startprojekt 12.1: Unternehmergespräche

Startprojekt 12.2: Obertorkreisel

Startprojekt 12.3: Runder Tisch Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt Salmünster

Startprojekt 12.4: Kreisverkehr Palmusacker

Startprojekt 12.5: Erschließungsmaßnahmen Gewerbegebiet Rauher Berg (2.Teil)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 137 Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität

Leitprojekt 13: Wir fahren mit

Startprojekt 13.1: Sensibilisieren für bestehende Bedienformen

Startprojekt 13.2: Mitfahrzentrale für die Gesamtstadt

Startprojekt 13.3: Mobilitätsportal für Bad Soden-Salmünster

Leitprojekt 14: Mit Pedalen und zu Fuß

Startprojekt 14.1: Einheitliche und attraktive Beschilderung der Fuß- und Radwege

Tabelle 13: Übersicht aller Leit- und Startprojekte

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 138 9.2 Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung

9.2.1 Leitprojekt „Treffpunkt Mitte“

Leitprojekt 1 Treffpunkt Mitte

Beschreibung Die in den Stadtteilen vorhandenen öffentlichen Plätze, Treffpunkte und Freiflächen dienen dem Aufenthalt, der Kommunikation, der Pflege der Dorfgemeinschaft und der Identitätsbildung. Aufgabe ist der Erhalt und die Verbesserung der Qualität und die Schaffung neuer Angebote durch geeignete Maßnahmen. Durch die (Neu-)Gestaltung der Ortskerne/Dorfmittelpunkte entstehen Treffpunkte für die Bürger, um Feste und Veranstaltungen abzuhalten, um die örtlichen Aktivitäten zu fördern und gesamtkommunal nutzen zu können. Die neu gestalteten Ortskerne/Dorfmittelpunkte sollen auch für Touristen als Aufenthaltsort/ Ausflugsziel dienen und falls möglich bzw. notwendig als Anlaufstelle für den Nahverkehr gestaltet werden. Durch den Erhalt und die Belebung dieser Innenbereiche kann ein attraktives gesamtkommunales Stadtbild entwickelt werden. Die Arbeitsgruppe „Städtebauliche Entwicklung“ hat sich sehr intensiv dem Thema „Stärkung der Innenbereiche“ gewidmet und in sechs Stadtteilen konkrete Projektideen formuliert.

Startprojekt 1.1 Freizeitareal im Huttengrund einrichten

Projektziel Im Stadtteil Eckardroth soll ein Ort der Begegnung für die Bürger geschaffen werden.

Beschreibung In unmittelbarer Nähe des Ortskerns (am Rande der Siedlungsgrenze) kann eine zurzeit brachliegende Fläche mit relativ wenig Aufwand und bürgerschaftlichem Engagement zu einem Treffpunkt (Grillplatz) für die Bürger (Vereine, Jugendliche etc.) entstehen.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Eckardroth

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, Ortsvorsteher kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 35.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 139 Startprojekt 1.2 Ausbau der Georg-Spang-Anlage zum Dorfmittelpunkt von Kerbersdorf

Projektziel Die Georg-Spang-Anlage befindet sich unmittelbar im Ortskern neben der Grundschule und wird bereits jetzt für Veranstaltungen genutzt. Aufgrund der Hanglage, der nicht mehr zeitgemäßen und nicht auf Veranstaltungen ausgerichteten Ausstattung besteht Handlungsbedarf. Es liegen von Bürgerseite diesbezüglich bereits konkrete Projektideen vor, welche im MORO-Prozess mit einem Förderpreis ausgezeichnet wurden und nun im Rahmen der Dorferneuerung umgesetzt werden sollen.

Beschreibung Die Georg-Spang-Anlage befindet sich unmittelbar im Ortskern neben der Grundschule und wird bereits jetzt für Veranstaltungen genutzt. Aufgrund der Hanglage und der ungenügenden Ausstattung besteht Handlungsbedarf. Mit ihren konkreten Projektideen konnten die Kerbersdorfer im MORO- Prozess bereits einen Förderpreis erreichen.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Kerbersdorf

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Herr Weber, Herr Ruppel etc. kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 25.000 € DE

Startprojekt 1.3 Ortskerngestaltung in Romsthal

Projektziel Aufwertung des Romsthaler Ortskerns durch Sanierung der Kirchstraße und Aufwertung des historischen Backhauses als Treffpunkt

Beschreibung Aufwertung der Ortskernsituation rund um die Kirche und Herstellen einer Treffpunktfunktion. Sanierung der Kirchstraße. Entwicklung eines Konzepts für die zukünftige Nutzung des Backhauses mit Umfeld sowie Umsetzung.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Hessen Mobil Romsthal

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, Ortsvorsteher kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 165.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 140 Startprojekt 1.4 Ortskerngestaltung in Alsberg

Projektziel Schaffung eines für alle Bürger nutzbaren Ortskerns, der als soziokultureller Treffpunkt mit touristischer Ausprägung gestaltet ist.

Beschreibung Der Bereich alte Schule (DGH) und Feuerwehr ist der „gefühlte Ortsmittelpunkt“. Durch eine Umgestaltung der Fläche vor dem DGH soll ein Treffpunkt entstehen, der die Ortsmitte von Alsberg aufwertet.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Alsberg

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Ortsvorsteher, Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 50.000 € DE

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Treffpunkt Mitte“

Stadtteil Mernes: Ausbau des Platzes an der alten Schule zum Dorfplatz

Stadtteil Salmünster: Platzgestaltung am Untertor

Stadtteil Kath. Willenroth – das Dorf am Himmel  Einrichtung eines Aussichtsturms mit Sternwarte

Backhausplatz als Ortsmittelpunkt im Stadtteil Katholisch-Willenroth ausbauen – Querungshilfe über die Landesstraße zur Grünfläche

Schließung von Baulücken im Stadtteil Bad Soden

Erhöhung der Aufenthaltsqualität an der Jossa (Zugänglichkeit verbessern) im Stadtteil Mernes

Kostengünstige Gestaltung von Grünflächen, z.B. Anlegen eines Stadtgartens

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 141 9.2.2 Leitprojekt „Leben und Wohnen im Ort“

Leitprojekt 2 Leben und Wohnen im Ort

Beschreibung Während der Erhebung der Bestandsanalyse und der Stadtteilrundgänge wurde festgestellt, dass in einigen Stadtteilen eine Zunahme des Leerstands von Gebäuden entsteht. Die Öffentlichkeit soll für diese Entwicklung sensibilisiert werden. Den Bürgern muss die Bedeutung eines überproportionalen Leerstands und deren Folgen bewusst gemacht werden, auch um notwendige Maßnahmen einzu- leiten. Nicht jedes leerstehende Gebäude in den Innenbereichen wird künftig genutzt werden können. Die Dorfentwicklung in Bad Soden-Salmünster bietet Hilfestellung und finanzielle Unterstützung, auch für geordnete Rückbaumaßnahmen.

Startprojekt 2.1 Konzept: Leerstandsmanagement

Projektziel Es soll zu einer Minimierung des Leerstands in den Kernstadtteilen und in allen Stadtteilen kommen und damit die Wohnqualität in den Innenbereichen gesteigert werden. Infolgedessen soll eine Belebung der Innenbereiche erfolgen.

Beschreibung Mit einem Konzept „Leerstandsmanagement“ soll dem zunehmenden Leerstand in den Innenbereichen entgegen gewirkt werden. Dafür bedarf es einer professionellen und kontinuierlichen Betreuung der Innenbereiche. In diesem Zusammenhang sollen alternative Nutzungskonzepte und Maßnahmen zur Aufwertung einzelner Immobilien entwickelt werden. Bei anstehenden Eigentumswechseln sollen den Eigentümern bessere Vermarktungsoptionen aufgezeigt werden (online-basierte Vermarktungstools).

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile DE, Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

Zusätzlich ist diesem Leitprojekt ein weiteres Projekt zugeordnet, dessen Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projektidee des Leitprojektes „Leben und Wohnen im Ort“ Öffentlichkeitsarbeit, z.B. durch Flyer, Veranstaltungen und Pressearbeit. Wiederkehrende Informationsveranstaltungen.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 142 9.2.3 Leitprojekt „Bad Soden-Salmünster lebenswert“

Leitprojekt 3 Bad Soden-Salmünster lebenswert

Beschreibung Bei diesem Leitprojekt geht es um die Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in Bad Soden- Salmünster. Einige Stadtteile sind von Hochwasser gefährdet oder von Immissionen betroffen. Partiell führen Verkehrsprobleme zu Gefährdungen einzelner Personengruppen, zum Beispiel Kinder und Senioren, die Straßenräume nicht sicher nutzen können. Mit dem Leitprojekt „Bad Soden-Salmünster lebenswert“ wird sich den aufgezeigten Problemfeldern angenommen, um zu einer Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität beizutragen.

Startprojekt 3.1 Konzept: Aufwertung der Straßenräume

Projektziel In Bad Soden-Salmünster sollen alle Bürger die Straßenräume sicher nutzen können.

Beschreibung Damit alle Bürgerinnen und Bürger in Bad Soden-Salmünster jetzt und in Zukunft Straßen und Gehwege sicher nutzen können, gilt es, die Straßenräume verkehrssicher und barrierefrei zu gestalten. Dafür ist eine erste Voruntersuchung notwendig. Folgende Bereiche sind davon betroffen:  Erhalt der bestehenden Fußgängerampel bei der Umgestaltung des Obertors  attraktive Gestaltung der Ortseingänge von Alsberg, Bad Soden und Kerbersdorf  Sanierung der Ringstraße in Alsberg und der Landstraße Bad Sodener Straße  Einrichtung einer Querungshilfe und Verschmälerung der Durchgangsstraße in Katholisch- Willenroth  Verkehrsberuhigung der Frankfurter Straße in Salmünster  Verkehrsberuhigung der Nebenstraßen im Huttengrund und im Bereich der Ortseingänge aus Richtung Marborn und Kerbersdorf.  Verbesserung der Ortsdurchfahrtssituation in Romsthal.  Errichtung von Querungshilfen in Höhe der Huttengrundhalle und über die Durchgangsstraße in Ahl  Verbesserung der Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt von Salmünster  Erhöhung der Barrierefreiheit durch Absenkung von Bordsteinkanten stadtweit

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Hessen Mobil alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € Straßenbau

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 143 Startprojekt 3.2 Hochwasserschutz sicherstellen

Projektziel Die gefährdeten Ortslagen von Bad Soden-Salmünster sollen besser vor Hochwasser geschützt werden.

Beschreibung Geplant ist die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens zwischen Romsthal und Bad Soden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Wasserverband Main-Kinzig Romsthal, Bad Soden

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Wasserverband Main-Kinzig kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 7.000.000 € Sonderprogramm Hochwasserschutz

Startprojekt 3.3 Minimierung von Immissionen

Projektziel Wohnqualität an den Verkehrsachsen verbessern.

Beschreibung Um die Wohnqualität der Bürger von Bad Soden-Salmünster zu erhöhen, sind umfangreiche Maßnahmen zur Reduzierung von Lärm in Vorbereitung bzw. in der Umsetzung: - Flüsterasphalt auf der BAB 66 - neuartige Lärmschutzwände auf der Autobahnbrücke Ahl - Lärmschutzwände entlang der Schienentrasse

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Hessen Mobil, Deutsche Bahn Ahl, Salmünster, Hausen

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, Hessen Mobil, Deutsche Bahn kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 5.000.000 € Bundesprogramm

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 144 Zusätzlich sind dem Handlungsfeld weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen im Handlungsfeld „Städtebauliche Entwicklung“

Pflege und Erhalt der denkmalgeschützten Objekte in der Gesamtstadt

Neuordnung Brückenstraße und Front Kurhaus Stadtteil Bad Soden

Erhöhung der Attraktivität des Sanierung der Friedhofsmauer Stadtteil Huttengrund Stadtbildes Neuordnung Teilbereich „an der Salz“ Stadtteil Bad Soden

Sanierung Wasserwerk Stadtteil Mernes, gekoppelt mit vorher erarbeitetem Nutzungskonzept

Neustrukturierung von Bestandsgrundstücken (sofern verfügbar) zur Hebung von Baulandpotentialen im Innenbereich

Nachverdichtung im Innenbereich

Minimieren des Flächenverbrauchs durch innerörtliche Nachverdichtung Wohnbauflächen zur Verfügung stellen Erhebung der IST-Situation durch Erstellen eines Baulückenkatasters

Entwicklung von Nutzungskonzepten und Ansätzen für die Vermarktung in enger Kooperation mit den Eigentümern

Innerörtliche Nachverdichtung Stadtteil Alsberg – ohne den ortstypischen Städtebau zu verändern

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 145 9.3 Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur

9.3.1 Leitprojekt „Treffpunkte für alle“

Leitprojekt 4 Treffpunkt für Alle

Beschreibung Das Leitprojekt „Treffpunkt für Alle“ zielt auf die Entwicklung und Verbesserung stadtteilübergreifend nutzbarer Infrastruktureinrichtungen. Die Bestandsanalyse hat deutlich einen Bedarf an Treffpunkten, wie z. B. Dorfgemeinschaftsräumen und Plätzen aufgezeigt. Bezüglich der Auslastung bestehender Dorfgemeinschaftshäuser und örtlicher Veranstaltungsräume konnte festgestellt werden, dass es an zielgruppenspezifischen Veranstal- tungen, an Angeboten für Jugendliche und Senioren, mangelt. Die Auslastung und ein bestmöglicher multifunktionaler Betrieb der bestehenden Einrichtungen soll gefördert werden. Unnötige Doppel- strukturen können abgebaut werden. Es sollen neue Treffpunkte für alle geschaffen werden. Damit würde eine Belebung bzw. Unterstützung des Vereinslebens erreicht und das gesellschaftliche Miteinander und das bürgerschaftliche Engagement gestärkt.

Startprojekt 4.1 Konzept: Stadtteilübergreifende Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen

Projektziel Ziel ist eine gesamtstädtische Stärkung und stadtteilübergreifende Nutzung und Vernetzung sozialer Infrastruktureinrichtungen.

Beschreibung Es soll ein Konzept zur stadtteilübergreifenden Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen entwickelt werden. Nach einer Bestandsaufnahme sollen die Möglichkeiten einer gemeinschaftlichen stadtteilübergreifenden Nutzung geprüft und mit den lokalen Akteuren (Vereine, Kirchen, Stadt etc.) abgestimmt werden. Das Ergebnis der Konzeption wäre zum Beispiel eine Internetseite, über die städtische Räume gebucht werden können.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Kirche, Vereine alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 146 Startprojekt 4.2 Multifunktionsraum in Katholisch-Willenroth

Projektziel Schaffung eines größeren Multifunktionsraums im Stadtteil Katholisch-Willenroth.

Beschreibung Im Stadtteil Katholisch-Willenroth besteht keine bedarfskonforme Gemeinschaftseinrichtung (insbesondere auch nach einem Brand im Feuerwehrgerätehaus). Die ehemalige Schule am Ortseingang von Katholisch-Willenroth soll zu einer multifunktional nutzbaren Gemeinschafts- einrichtung umgebaut werden. Ein Jugendraum im Dachgeschoss und ein Anbau für die FFW sollen in das Multifunktionshaus integriert werden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Katholisch-Willenroth

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 250.000 € DE

Startprojekt 4.3 Multifunktionsraum im Feuerwehrgerätehaus Mernes

Projektziel Schaffung eines Multifunktionsraums im Feuerwehrgerätehaus Mernes, damit die sozialen Infrastruktureinrichtungen vernetzt und integriert durch alle Bürger genutzt werden können. Durch den Bau soll den Bürgern bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliches Miteinander ermöglicht werden.

Beschreibung Das FW-Gerätehaus in Mernes sollte ursprünglich nur für Feuerwehrzwecke vergrößert werden. Daneben sollte als Ersatz für einen zukünftig nicht mehr nutzbaren Versammlungsraum in einer Gaststätte ein Vereinshaus geschaffen werden. Im Zuge der Umbaumaßnahmen des Feuerwehr- gerätehauses soll nun ein Multifunktionsraum entstehen, welcher für Vereinszwecke unter Rückgriff auf bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Auf eine aufwändige Doppelinfrastruktur kann so verzichtet werden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Mernes

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 250.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 147 Startprojekt 4.4 Multifunktionshalle für Bad Soden-Salmünster

Projektziel Durch den Neubau einer zukunftsorientierten, kostengünstigen und multifunktional nutzbaren Halle soll eine sinnvolle Zusammenlegung von Infrastruktureinrichtungen erfolgen. Mit der neuen Halle werden drei teilweise stark sanierungsbedürftige Hallen (Stadthalle Salmünster, Konzertsaal im Kurbetrieb und die Sport- und Kulturhalle im Turnerweg in Bad Soden) ersetzt. Der denkmalgeschützte Konzertsaal ersetzt abzubrechende Wandelgänge als Ausstellungsraum. Durch die Errichtung einer zentralen Multifunktionshalle, welche auch eine Treffpunktfunktion für Bürgerinnen und Bürger wie auch für Gäste in Form des Kulturteils und des Bedarfsbistros vorsieht, kommt es zur Stärkung, Vernetzung und zum Ausbau der sozialen Infrastruktureinrichtungen. Die so entstehenden sozialen Infrastruktureinrichtungen können in der Folge vernetzt und integriert durch alle Bürger genutzt werden. Die zentrale Lage im Bereich der Kuranlagen an der Spessart Therme in Bad Soden wird zu einer hohen Nutzungsakzeptanz und zu einer Aufwertung umgebender bereits vorhandener Strukturen führen. Zudem sollen mit der neuen Einrichtung auch neue Aktionsfelder für den Tourismus (Tagungen etc.) ermöglichen.

Beschreibung Die neue Multifunktionshalle ist bedarfsbezogen, zukunftsorientiert und kostengünstig konzipiert. Die neue Einrichtung ermöglicht Nutzungen mit Schwerpunkten im kulturellen, sportlichen und Gesundheits- bzw. Tagungsbereich. Sie kann schnell und flexibel an die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen angepasst werden. Die barrierefreie Einrichtung ermöglicht in zwei Hallenteilen mit zentraler Bühne zeitgleich Kultur, Tagungen, Sport und gesundheitliche Anwendungen. Die Halle bietet Gästen, Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Schulen und Gesundheitsanbietern ein vielfältiges Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten und Treffpunkten in einem modernen Ambiente im Herzen des Kurparks. Der Entwurf ist baueingabereif und bereits in der SV-Versammlung im Oktober beschlossen worden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Vereine alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 2.900.000 € anteilig DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 148 Startprojekt 4.5 Versammlungsstätte in Kerbersdorf

Projektziel Durch die Errichtung einer Versammlungsstätte in Kerbersdorf können die sozialen Infrastruktur- einrichtungen verbessert und durch alle Bürger genutzt werden.

Beschreibung Im Stadtteil Kerbersdorf stehen nach Schließung einer Gaststätte keinerlei öffentliche Räume für Versammlungen bzw. Feuerwehrschulungen etc. mehr zur Verfügung. Das vorhandene Feuerwehr- gerätehaus soll deshalb einen multifunktionalen Raum erhalten, welcher neben Schulungen der freiwilligen Feuerwehr auch ein Mindestmaß am örtlichen Gemeinschaftsleben und ein Mindestmaß an Jugendbetreuung ermöglicht.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Kerbersdorf

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Bauamt Bad Soden-Salmünster kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 200.000 € DE

Startprojekt 4.6 Konzept: Generationentreff Salmünster

Projektziel Auch im Kernstadtteil Salmünster muss sichergestellt werden, dass Orte der Begegnung und ausreichende Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements über alle Generationen hinweg nachhaltig funktionieren.

Beschreibung Durch die Schließung der Stadthalle entfallen Räumlichkeiten im Stadtteil Salmünster. In einer ersten Voruntersuchung (Konzept) ist der Bedarf zu verifizieren, aber auch zu klären, welche bestehenden Einrichtungen (bzw. Räumlichkeiten) für einen Generationentreff infrage kommen.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Salmünster

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 5.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 149 Startprojekt 4.7 Kunstrasensportplatz im Stadtgebiet

Projektziel Die Errichtung eines vereinsübergreifend nutzbaren Kunstrasensportplatzes im Stadtgebiet führt zur Vernetzung lokaler Infrastrukturen und zu einem Mehrwert für alle Bürger. Insbesondere sollen damit auch den Jugendlichen neue Angebote und Möglichkeiten eröffnet werden.

Beschreibung Bad Soden-Salmünster hat einen Jugendfußballförderverein für das Gesamtstadtgebiet gegründet. Dieser Verein ermöglicht die Heranführung von Jugendlichen an den Fußballsport. Die Größen- ordnung dieser Jugendarbeit erfordert einen geeigneten Allwetterplatz, welcher gesamtstädtisch auch von weiteren Akteuren genutzt werden kann (Vereine, Schulsport etc.).

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 500.000 € Sportförderung (?)

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Treffpunkte für alle“

In Kerbersdorf und Bad Soden die bestehenden Büchereien durch einen Bücher-Bringservice erweitern

Schaffung einer Begegnungsstätte im Stadtteil Huttengrund, z.B. Nutzung des alten Kindergartens Romsthal

Multifunktionale Nutzung der alten Schule im Stadtteil Alsberg, Installation einer Photovoltaikanlage ist zu prüfen

Abbau von Doppelinfrastrukturen; z.B. Zusammenlegung der Feuerwehren der Kernstadtteilen

Sanierung der Kinderspielplätze in Katholisch-Willenroth und Salmünster

Gaststätte „Müntal“ in Mernes als Versammlungsstätte unterstützen und erhalten

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 150 9.3.2 Leitprojekt „Bildung in lokaler Verantwortung – Lernen lebenslang“

Leitprojekt 5 Bildung in lokaler Verantwortung – Lernen lebenslang

Beschreibung Ziel dieses Leitprojektes „Bildung in lokaler Verantwortung - Lernen lebenslang“ ist, für die Stadt Bad Soden-Salmünster ein ganzheitliches Bildungskonzept zu erarbeiten, das auf einem bildungs- spezifischen Leitbild beruht.

Startprojekt 5.1 Runder Tisch Bildung

Projektziel Die Bildungsmöglichkeiten für Alt und Jung sollen ausgebaut werden. Dazu wird ein Bildungskonzept erarbeitet und ein kommunales Bildungsnetzwerk zur konkreten Umsetzung geschaffen.

Beschreibung Bezugnehmend auf den Vortrag von Armin Hechler im 4. IKEK-Forum wird Bad Soden-Salmünster ein regionales Leitbild für Bildung in eigener Verantwortung entwerfen. Dieses Leitbild ist maßgebend für die zukünftige Entwicklung von Bildungsmöglichkeiten für Alt und Jung in der Gesamtstadt. Mit den verschiedenen Bildungsträgern soll ein kommunales Bildungsnetzwerk als Alleinstellungsmerkmal für Bad Soden-Salmünster erarbeitet werden. Um dieses Leitprojekt zu realisieren, soll im ersten Schritt ein runder Tisch mit allen Beteiligten unter fachkundiger Moderation gegründet werden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile örtliche Schulen, Kommune, Vereine alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, ggf. in Gründung befindlicher kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre) Arbeitskreis Bildung

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

Zusätzlich ist dem Leitprojekt ein weiteres Projekt zugeordnet, dessen Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projektidee des Leitprojektes „Bildung in lokaler Verantwortung“

Bücherei-System / Angebot für Erwachsenenbildung schaffen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 151 9.3.3 Leitprojekt „Optimale Kinderbetreuung“

Leitprojekt 6 Optimale Kinderbetreuung

Beschreibung Mit der Realisierung des Leitprojektes „Optimale Kinderbetreuung“ soll die wohnortnahe Kinder- betreuung sichergestellt werden. Innerhalb des IKEK-Prozesses ist durch das Engagement der Bürger deutlich herausgestellt worden, dass das vorhandene gute Betreuungsangebot an Kindergärten und Kindertagesstätten, U3-Betreuung und Tagesmutter-Netzwerk noch weiterer Anpassungsbedarf an die Bedürfnisse berufstätiger Eltern besteht. Öffnungszeiten, Bring- und Holzeiten sollen flexibler gestaltet werden, um den geänderten Arbeitszeiten der Eltern Rechnung zu tragen.

Startprojekt 6.1 Runder Tisch Kinderbetreuung

Projektziel Die Kinderbetreuung in Bad Soden-Salmünster soll flächendeckend, wohnortnah, flexibel und kosten- günstig gestaltet werden.

Beschreibung Mit Hilfe einer fachkundigen Moderation soll an einem „runden Tisch“ ein kostengünstiges Konzept für eine bessere und flexiblere Kinderbetreuung (0 bis 10 Jahre) erarbeitet werden. Unter Einbindung von Kindergärten, Tagesmüttern, Schulen und Vereinen sind flexiblere, aber auch finanzierbare Angebote zu untersuchen.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile örtliche Schulen, Kommune, Vereine alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Optimale Kinderbetreuung“

Ausbau der U3-Betreuung

Erhalt der bestehenden Kindergartenstandorte

Erhalt des Kindergartentaxis

Initialisierung eines „Leih-Oma-Projekts“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 152 9.3.4 Leitprojekt „Zusammen-Leben“

Leitprojekt 7 Zusammen-Leben

Beschreibung Ziel des Leitprojektes „Zusammen-Leben“ ist es, neue Wohnformen für alle Generationen in den Stadt- teilen zu schaffen. Es konnte im Prozessverlauf festgestellt werden, dass die nachlassende Attraktivität der Ortskerne erheblichen Einfluss auf die Wohnqualität hat. Diesem Trend soll entgegen gewirkt werden, indem gerade dort für junge Familien, aber auch für Senioren ein ansprechendes Wohnumfeld geboten wird. In Mehrgenerationenhäusern mit barrierefreien Wohnungen und Begegnungsstätten könnten diese notwendigen und zukunftsfähigen Strukturen geschaffen werden, um damit auch dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.

Startprojekt 7.1 Machbarkeitsstudie zur Umsetzung neuer, barrierefreier Wohnformen als Mehrgenerationenhaus mit Begegnungsstätte

Projektziel Errichtung eines Mehrgenerationenhauses mit Begegnungsstätte und Schaffung eines sozialen Umfeldes, in dem die Menschen zufrieden leben können.

Beschreibung Ältere Menschen vereinsamen zunehmend und kommen mit den vorhandenen Bebauungsstrukturen nicht mehr zurecht. Die Entwicklung neuer Wohnformen entgegen diesem Trend ermöglicht den Menschen in ihrem angestammten und gewohnten Umfeld zu leben. Es bedarf der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Umsetzung neuer, barrierefreier Wohnformen als Mehrgenerationenhaus mit Begegnungsstätte.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 153 9.3.5 Leitprojekt „Jugend ist Zukunft“

Leitprojekt 8 Jugend ist Zukunft

Beschreibung Das für das Handlungsfeld „Soziale Infrastruktur“ zuständige IKEK-Team hat bereits in einer frühen Phase des IKEK-Prozesses die Notwendigkeit, auf die Bedürfnisse der Jugendlichen in Bad Soden- Salmünster einzugehen, erkannt. Das Leitprojekt „Jugend ist Zukunft“ stellt die Wichtigkeit einer attraktiven Jugendförderung in den Vordergrund. Durch einen Ausbau der Jugendarbeit und das Erweitern des wohnortnahen Angebots für Jugendliche wird eine stärkere Identifikation der Jugendlichen mit der Gesamtstadt angestrebt.

Startprojekt 8.1 Gesamtkommunales Konzept zur Jugendarbeit

Projektziel In Bad Soden-Salmünster sollen Jugendlichen zusätzliche Entfaltungsmöglichkeiten geboten werden, die flexibel auf deren Bedürfnisse reagieren.

Beschreibung Die Angebotsqualität für Jugendliche in Bad Soden-Salmünster soll gesteigert werden. Dazu müssen die Aktionsmöglichkeiten verbessert und die Identifikation mit der Stadt gestärkt werden. Zu diesem Zweck soll ein gesamtkommunales Konzept entwickelt werden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Träger der Jugendhilfe, Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 10.000 € DE

Startprojekt 8.2 Mountainbike-Parcours in Ahl

Projektziel Durch die Realisierung eines Mountainbike-Parcours in Ahl wird ein attraktives Angebot für Jugend- liche geschaffen. Die Stadt Bad Soden-Salmünster will flexibel auf die Bedürfnisse der Jugend reagieren und Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Beschreibung Unterhalb der BAB-Brücke von Ahl ist die Errichtung eines Mountainbike-Parcours in Kooperation mit dem Verein „Bikeschmiede“ (mit Sitz in Ahl) geplant. Der Bauhof der Stadt Bad Soden-Salmünster wird unterstützend mitwirken. Die Maßnahme ist mit Hessen Mobil abzustimmen (Schutzmaßnahmen).

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Ahl

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 30.000 € Jugendförderung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 154 Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Jugend ist Zukunft“

Jugend-Ideenschmiede ins Leben rufen.

Aktivierung der jüngeren Zielgruppe durch die städtische Präsenz und Aktivität in Social Media (Facebook etc.).

Einrichtungen von Jugendräumen.

9.3.6 Leitprojekt „Versorgen in Bad Soden-Salmünster“

Leitprojekt 9 Versorgen in Bad Soden-Salmünster

Beschreibung Der demografische Wandel erfordert eine stärkere Fokussierung auf die bestehende Versorgungs- situation. Anspruch ist, ein selbstbestimmtes Leben auch im Alter möglichst lange zu erhalten und eine gesamtstädtische, gute medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Startprojekt 9.1 Runder Tisch Medizinische Versorgung

Projektziel Die medizinische Versorgung in der Gesamtstadt soll langfristig sichergestellt und nach Möglichkeit verbessert werden.

Beschreibung Um die Sicherstellung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in Bad Soden-Salmünster gewährleisten zu können, soll ein gesamtkommunaler runder Tisch zur medizinischen Versorgung eingerichtet werden. Damit sollen eine Vernetzung und eine Zusammenarbeit regionaler Ärzte/dem Ärztenetz Spessart, Kommune/Kurbetrieb und den kassenärztlichen Vereinigungen sowie die Sicherstellung von Nachfolgeregelungen erreicht werden.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Ärzte, Kommune/Kurbetrieb, kassenärztliche alle Stadtteile Vereinigung

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit zunächst ohne Kosten

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 155 9.3.7 Leitprojekt „Wir sind Bad Soden-Salmünster“

Leitprojekt 10 Wir sind Bad Soden-Salmünster

Beschreibung Anspruch des Leitprojektes ist, die Identifikation der Bürger in Bad Soden-Salmünster mit ihrer Stadt zu stärken. Dieser Anspruch ergibt sich aus der Feststellung, dass der Begrüßung von Neubürgern keine ausreichende Bedeutung beigemessen wird. Die IKEK-Teams haben wahrgenommen, dass den Bürgern oftmals die Identifikation mit der Stadt als Gesamtheit fehlt. Sie orientieren sich zu sehr an dem Stadtteil, in dem sie wohnen. Die Integration sozialer Randgruppen soll verbessert werden.

Startprojekt 10.1 Konzept: Willkommenskultur für Neubürger

Projektziel Neubürger in Bad Soden-Salmünster sollen umgehend in das gesellschaftliche Leben integriert werden und sich bereits nach kurzer Zeit mit ihrer neuen Heimat identifizieren.

Beschreibung Den Bürgern aus Bad Soden-Salmünster ist das gesellschaftliche Zusammenleben sehr wichtig. Dazu gehört auch die schnelle Integration von Neubürgern. Um für eine bessere Integration zu sorgen, sollen Neubürger von Beginn an in die kommunalen Einrichtungen und Vereine eingeführt werden. Auch die Identifikation mit der Gesamtstadt kann so gestärkt werden. Zur Entwicklung einer Willkommenskultur braucht es ein Konzept, dass sich erstens mit der Optimierung der Integration von Neubürgern beschäftigt und zweitens sein Augenmerk auf die Gewinnung von Neubürgern richtet.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 5.000 € DE

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Wir sind Bad Soden-Salmünster“

Ehrenamt anerkennen und fördern

Aktivierung der Senioren, z.B. Einrichtung einer Seniorenwerkstatt

Integration von sozialen Randgruppen

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 156 Zusätzlich sind dem Handlungsfeld weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen im Handlungsfeld „Soziale Infrastruktur“

Konzept zur Gewinnung von Neubürgern: Angebote für Neubürger und Familien erweitern und mit Anreizen bewerben

Standortattraktivität für Einrichtung einer Seniorenwerkstatt im ST Bad Soden alle Generationen steigern Familienfreundlichkeit der Kommune weiter ausbauen

Verbesserung der Situation am Bahnhof durch Herstellen der Barriere- freiheit

Mobile Einkaufsmöglichkeiten als Alternative in kleineren Stadtteilen.

Ansiedlung von Lebensmittelmärkten in der Kernstadt mit mobilen Verkaufskonzepten für alle Ortsteile = Sicherung der Nahversorgung Sicherstellen der wohnortnahen Einrichten eines Dorfladens im Huttengrund Nahversorgung

Förderung der Mobilität zur Sicherstellung der Nahversorgung

Einrichten eines Shuttlebusses von den Stadtteilen in die Kernstadt

Zentrale Koordination der Veranstaltungen. Erstellung eines gesamt- kommunalen Veranstaltungskonzeptes inkl. Raumsituation . Gesamtkommunale Koordination der Veranstaltungstermine . Internetplattform zur einheitlichen Buchbarkeit von bestehenden Einrichtungen erstellen.

Weiterentwicklung des Veranstaltungsangebots und der Veranstaltungs- Attraktivität des orte Veranstaltungs- angebots im Stadtteil Katholisch-Willenroth: „Grillplatz“ an der alten Schule für alle Stadtgebiet steigern Stadtteile zur Verfügung stellen.

Rotation des Veranstaltungsortes des Weihnachtsmarktes zwischen allen Stadtteilen.

Im Stadtteil Katholisch-Willenroth im Sinne der ehemaligen Kulturscheune Werder ein neues Kleinkunstprojekt ins Leben rufen - evtl. „Kultur in der Waldschule“.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 157 9.4 Handlungsfeld 3: Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft

9.4.1 Leitprojekt „Bad Soden-Salmünster – Seele und Sole“

Leitprojekt 11 Bad Soden-Salmünster – Seele & Sole

Beschreibung Die Möglichkeiten, die Bad Soden-Salmünster als Tourismus- und Kurstandort mit einer touristisch attraktiven Lage bietet, werden noch nicht vollends ausgeschöpft. Bereits vorhandene Angebote sind teilweise unzureichend miteinander vernetzt, um ein touristisches Ganzes zu ergeben. Insgesamt fehlt zur schlüssigen Vermarktung ein gesamtkommunales Tourismuskonzept, das einer nachhaltigen Entwicklung folgt. Darüber hinaus steigt aufgrund des demografischen Wandels die Nachfrage nach Dienstleistungen aus dem Gesundheitswesen. Die Zahl der Selbstzahler wird wachsen und der touristische Trend vermehrt in Richtung Kurzurlaub und zur steigenden Nachfrage von Wellness-Angeboten gehen. Ziel des Leitprojekts „Bad Soden-Salmünster – Seele & Sole“ ist, die Bekanntheit der Stadt Bad Soden-Salmünster als Tourismus- und Kurstandort zu erhöhen.

Startprojekt 11.1 Gesamtkommunales Tourismuskonzept

Projektziel Durch die Realisierung eines gesamtkommunalen Tourismuskonzepts soll es zu einer Stärkung und Weiterentwicklung des Tourismus- und Kurstandortes Bad Soden-Salmünster kommen.

Beschreibung Für die Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster soll ein umfassendes Tourismuskonzept erarbeitet werden. Dies soll in Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure geschehen. Das Konzept teilt sich in mehrere Teilkonzepte auf und dient der Vermarktung der Stadt, dem Ausbau des Wandertourismus und der Stärkung und Weiterentwicklung des Kurstandorts Bad Soden-Salmünster unter besonderer Berücksichtigung der stationären Vorsorge, der Rehabilitation und des Gesundheitstourismus. Inhaltliche Bausteine des Konzeptes sind:  Erarbeitung eines modernen Gesamtkonzeptes „Wandern und Radfahren rund um Bad Soden-Salmünster", z.B.: Neukonzeption eines „Thermal Adventure Trails"  Verbesserung der Infrastruktur, wie die Neuanlage von Rastplätzen für Wanderer, z.B. Grillplatz im Huttengrund oder in Ahl oder der Ausbau der Parkmöglichkeiten für Wanderer und Schwerpunkt Mountainbike: Prüfung Konzeption eines „Mountainbike Sole Trails" in Zusammenarbeit mit Naturpark Spessart  Kurzurlaubskonzept  Stärkung und Weiterentwicklung des Kurstandorts Bad Soden-Salmünster unter besonderer Berücksichtigung der stationären Vorsorge, der Rehabilitation und des Gesundheitstourismus  Unterstützung des Tourismus- und Gesundheitsstandorts durch die Fortentwicklung der Kur und die Spessart Therme  Runder Tisch „Zukunft Kur und Gesundheit": Ausbau der Kooperation mit allen Akteuren im Gesundheitstourismus  Ausbau und Vereinheitlichung der Beschilderung touristischer Attraktionen und Sehens- würdigkeiten  Weiterentwicklung der Destination „Spessart" in Zusammenarbeit mit Kreis und Verband  Vermarktung regionaler Produkte, z.B. Aufgreifen des Salz-Themas und Eisenwasser als Souvenir anbieten

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 158 Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Kurbetrieb, Kliniken, Akteure im alle Stadtteile Tourismus

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 50.000 € Private und Stadt

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Bad Soden-Salmünster – Seele und Sole“

Verstärkte Förderung des Freibades Bad Soden, z.B. Erhöhung der Kinderfreundlichkeit und Stärkung der Vermarktung

Verstärkung der Kooperation in der Gesamtstadt und Ausbau der Vermarktung von ortsansässigen Attraktionen, wie z.B. das Blockhaus in Ahl

Bestehende Gegebenheiten besser nutzen und bewerben. Z.B. Nutzung des Golfplatzes im Winter und Startpunkt für Gleitschirmflieger

Ausbau des Druckwasserwerkes in Mernes zur touristischen Attraktion

Sanierung der Mühle in Mernes

Ernennung von Paten im Wildpark

Intensive Vermarktung des Kinzigstausees in Ahl und seinen Möglichkeiten

Website zum Thema Tourismus in Bad Soden-Salmünster erstellen

Erstellung einer übersichtlichen, nutzerfreundlichen Erlebniskarte, analog und digital

Erhöhung der Bekanntheit der Stadt Bad Soden-Salmünster als Tourismusstandort

Schaffung eines Naturlehrpfades an der bestehenden Teichanlage in Kerbersdorf, Anbindung an Wanderwegenetz

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 159 9.4.2 Leitprojekt „Bad Soden-Salmünster – ein starker Wirtschaftsstandort“

Leitprojekt 12 Bad Soden-Salmünster - Ein starker Wirtschaftsstandort

Beschreibung Die Bestandspflege ortsansässiger Unternehmen durch die städtische Wirtschaftsförderung soll weiter ausgebaut werden. Durch neue Infrastrukturen soll die Attraktivität der Gewerbeflächen erhöht und mittels geeigneter Vermarktungsstrategien weitere Unternehmen angesiedelt werden.

Startprojekt 12.1 Unternehmergespräche

Projektziel Ausbau des Dialogs zwischen Wirtschaft und Verwaltung.

Beschreibung Fortführen des Dialogs und Austauschs zwischen ortsansässiger Wirtschaft, IHK und Stadt im Rahmen eines „Unternehmerfrühstücks“.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, IHK, VTW, Unternehmen alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit je Veranstaltung 250 € Wirtschaftsförderung

Startprojekt 12.2 Obertorkreisel

Projektziel Durch die Realisierung des Obertorkreisels wird die Erreichbarkeit und Attraktivität der Innen- (Alt-)stadtlagen im Stadtteil Salmünster erhöht. Innenstadteinzelhandel, Gastronomie und Gewerbe im Altstadtbereich profitieren von der verbesserten Eingangssituation.

Beschreibung Einrichtung eines Kreisverkehrs am Obertor, welcher die Kreuzungssituation optisch aufwertet und eine attraktive Eingangssituation in die Altstadt Salmünster schafft.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Hessen Mobil Salmünster

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 600.000 € GVFG

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 160 Startprojekt 12.3 Runder Tisch Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt Salmünster

Projektziel Aufwertung der Innenstadt durch bedarfsorientierte Gestaltung der Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt Salmünster.

Beschreibung Im Dialog mit Gewerbetreibenden, Anwohnern und Stadt sollen praxisgerechte Lösungen entwickelt werden, die dazu beitragen, die Attraktivität der Altstadt Salmünster zu erhalten und zu steigern.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Gewerbetreibende, Anwohner, Salmünster Gewerbeverein

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit vorerst keine Kosten

Startprojekt 12.4 Kreisverkehr Palmusacker

Projektziel Erleichterung der Zufahrt zum Palmusacker. Verbesserung der Erreichbarkeit des Gewerbegebiets „Am Rauhen Berg“. Anbindung des Neubaugebiets „Vorderäcker“.

Beschreibung Errichtung eines Kreisverkehrs an der Spessart Straße im Zufahrtsbereich zum Fachmarktzentrum (FMZ) Palmusacker bzw. zur Häuser Hohle. Damit wird die Zufahrt zum Einkaufsgebiet Palmusacker erleichtert und eine problematische und überlastete Abbiegesituation entschärft. Dadurch wird dem großen Erfolg des Einkaufsstandorts und der hohen Attraktivität des FMZ Palmusacker Rechnung getragen. Weiterhin wird durch den Kreisverkehr die Erreichbarkeit des neuen Gewerbegebiets „Am Rauhen Berg“ aufgewertet. Das Gewerbegebiet ist hochattraktiv, verkehrsgünstig gelegen und wird derzeit ausgebaut und erweitert, sodass hier mit einem weiteren Anstieg an Verkehr durch neu angesiedelte Unternehmen zu rechnen ist. Durch das Neubaugebiet „Vorderäcker“ wurde eine große Anzahl an Wohnbaugrundstücken bereitgestellt, welche insbesondere von jungen Familien erworben wurden. Die Verbesserung der Anbindung des Wohngebiets durch den Kreisverkehr wird diesem Anstieg und dem daraus folgenden Verkehr gerecht. Zudem wird durch Querungshilfen dem erhöhten Fußgängeraufkommen Rechnung getragen. Das Projekt befindet sich im Planungsstadium.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Hessen Mobil Salmünster

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 700.000 € Straßenbau

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 161 Startprojekt 12.5 Erschließungsmaßnahmen Gewerbegebiet Rauher Berg (2.Teil)

Projektziel Neuansiedlung von Gewerbebetrieben im Gewerbegebiet Rauher Berg.

Beschreibung Weitere Ansiedlung von Unternehmen mit Unterstützung durch das städtische Förderprogramm „Gewerbeansiedlung“. Notwendig sind weitere Erschließungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Vermarktung des Gewerbegebiets „Rauher Berg".

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune Salmünster

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 150.000 € Straßenbau

Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Bad Soden-Salmünster – ein starker Wirtschaftsstandort“

Herstellung einer optimalen Internetanbindung per Glasfaser (FTTH) für die Stadtteile, die noch nicht angebunden sind

Steigerung der Bekanntheit des Wirtschaftsstandorts durch Maßnahmen des Standortmarketings

Einführung von Mitarbeiterrabatten für die Nutzung lokaler Angebote (Bsp. Spessart Therme)  Förderung der lokalen Wirtschaft

Angebot des Kurbetriebs zur betrieblichen Gesundheitsförderung für Unternehmen weiterentwickeln

Zusätzlich ist dem Handlungsfeld ein weiteres Projekte zugeordnet, dessen Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projektideen im Handlungsfeld „Wirtschaft / Tourismus / Freizeit / Landschaft“

Intrakommunale Kommunikationswege der Stadtverwaltung ausbauen. Homepage Kommunikation weiterentwickeln. Redaktionellen Teil der Stadtzeitung ausbauen. steigern

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 162 9.5 Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität

9.5.1 Leitprojekt „Wir fahren mit"

Leitprojekt 13 Wir fahren mit

Beschreibung Bad Soden-Salmünster sieht sich bezüglich des Beförderungsangebotes mit folgenden Heraus- forderungen konfrontiert: An Nachmittagen, in den Abendstunden und an den Wochenenden ist das Beförderungsangebot bzw. die Taktdichte gering. Speziell in den weiter vom Stadtzentrum entfernt liegenden Stadtteilen werden die Auswirkungen auf die Versorgungslage der nichtmotorisierten Bevölkerung deutlich. Erschwerend kommt hinzu, dass zukünftig immer weniger Bürger über einen eigenen PKW verfügen, dementsprechend wird der ÖPNV intensiver gefordert sein. Bisher ist noch der Schülerverkehr prägend für das Angebot und die Nutzung des ÖPNV, dieser wird künftig deutlich zurückgehen. Ziel des Leitprojektes „Wir fahren mit“ ist die Sicherstellung von Erreichbarkeit und Anbindung aller Stadtteile durch den öffentlichen Personennahverkehr (siehe Kapitel 8.4 Verkehr und Mobilität).

Startprojekt 13.1 Sensibilisierung für bestehende Bedienformen

Projektziel Ziel dieses Projektes ist, dass die bestehenden Nahverkehrsangebote von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bad Soden-Salmünster angenommen und genutzt werden.

Beschreibung Der neue Nahverkehrsplan der KVG wird voraussichtlich einen Teil der Mobilitätsprobleme in Bad Soden-Salmünster lösen. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass die von der KVG geschaffenen Angebote entsprechend angenommen werden. Um auf diese Angebote aufmerksam zu machen, sind Informationsveranstaltungen notwendig.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, KVG kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 500 € LEADER-Förderung (?)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 163 Startprojekt 13.2 Mitfahrzentrale für die Gesamtstadt

Projektziel Durch die Einrichtung einer Mitfahrzentrale für die Gesamtstadt soll die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger auch außerhalb des ÖPNV-Angebots sichergestellt werden. So soll die Erreichbarkeit von Arzt, Friedhof, Einkaufsmöglichkeiten, Kirche, Freizeitmöglichkeiten etc. gewährleistet sein.

Beschreibung Die Onlineplattform „Flinc“ soll genutzt werden, um eine Mitfahrzentrale für Bad Soden-Salmünster einzurichten. Das Onlineportal bietet kostenfrei die Möglichkeit, gemeinsame Fahrten z.B. zur Arbeit, zum Einkaufen usw. zu organisieren.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit ohne Kosten LEADER-Förderung (?)

Startprojekt 13.3 Mobilitätsportal für Bad Soden-Salmünster

Projektziel In einem Mobilitätsportal für die Gesamtstadt sollen alle Bedienformen inklusive des Individualverkehrs auf einer Plattform übersichtlich zusammengefasst werden. Ziel ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger an einer Stelle umfassend über alle Mobilitätsangebote informieren können und diese Angebote stärker genutzt werden.

Beschreibung Es soll ein Mobilitätsportal („BSS-mobil“/„In-BSS-läuft-man-nicht“) für Bad Soden-Salmünster aufge- baut werden, welches über die aktuellen Angebote im Stadtgebiet informiert. Alternativ könnte eine Kooperation mit dem RMV in Betracht gezogen werden. Zusätzlich kann es zu einer stärkeren Nutzung der Stadtzeitung zur Information der Bürgerschaft hinsichtlich des ÖPNV-Angebotes kommen.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, KVG alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune, KVG kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 5.000 € LEADER-Förderung (?)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 164 Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Wir fahren mit“

Installation eines ÖPNV-Ansprechpartners vor Ort

Erstellung einer Bedarfsanalyse zur Unterstützung der Umsetzungsphase des Nahverkehrsplans

Verbesserung der Integration von Behinderten, z.B. durch Kooperation mit dem Behinderten- beauftragten der Stadt, dem Fahrgastbeirat, dem Fahrgastbetrieb, und durch eine engere Vernetzung mit MKK

Verbesserung der Serviceleistungen des ÖPNV, z.B. verstärkte Bereitstellung von Gepäckab- stellflächen

Einführung einer pauschalen Tourismusabgabe zur Erhöhung der Nutzung des ÖPNV und zur finanziellen Unterstützung des Nahverkehrsangebots

Einrichtung von „Park and Ride“ bzw. Pendlerparkplätzen in verkehrsgünstig gelegenen Bereichen

9.5.2 Leitprojekt „Mit Pedalen und zu Fuß".

Leitprojekt 14 Mit Pedalen und zu Fuß

Beschreibung Das Leitprojekt „Mit Pedalen und zu Fuß“ soll zur generellen Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur beitragen. Die Bestandsanalyse hat eine unzureichende Beschilderung in der Gesamtstadt festgestellt. Die Wichtigkeit der Förderung des nichtmotorisierten Verkehrs ist den Vertretern der Stadt, aber auch den Bürgern bewusst. Auch mit Blick auf die touristische Prägung der Stadt und des Wegenetzes muss der bestehende Zustand geändert werden. Ziel ist eine Ausweitung des Fuß- und Radwegenetzes mit entsprechender Beschilderung, um den nichtmotorisierten Verkehr und die Orientierungsmöglichkeit für Touristen zu fördern.

Startprojekt 14.1 Einheitliche und attraktive Beschilderung der Fuß- und Radwege

Projektziel Die Gestaltung einer einheitlichen und attraktiven Beschilderung der Fuß- und Radwege sorgt für eine Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur für den nichtmotorisierten Verkehr und fördert diesen.

Beschreibung Die Beschilderung der Fuß- und Radwege in Bad Soden-Salmünster ist in Teilen ungenügend. Um für eine bessere Orientierungsmöglichkeit der Wander- und Kurgäste zu sorgen, bedarf es einer einheitlichen und durchgängigen Beschilderung, mit Zeit- und Entfernungsangaben.

Projektträger/in Beteiligte Ortsteile Kommune, Kurbetrieb alle Stadtteile

Ansprechpartner Zeitliche Umsetzung Kommune kurzfristig (innerhalb der ersten 3 Jahre)

Grob geschätzte Kosten Finanzierungsmöglichkeit 50.000 € LEADER-Förderung (?)

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 165 Zusätzlich sind dem Leitprojekt weitere Projekte zugeordnet, deren Realisierung zu einem späteren Zeitpunkt zu prüfen ist:

Weitere Projekte und -ideen des Leitprojektes „Mit Pedalen und zu Fuß"

Anbindung des Stadtteils Kerbersdorf an den Huttengrund mit einem Fuß-/Radweg

Ausbau von Radwegen, z.B. durch den Ausbau des Feldwegenetzes

Überprüfung und ggf. Ausbau bestehender Gehwege hinsichtlich Barrierefreiheit  s. Hessische Bauordnung § 46 „Barrierefreies Bauen“ und Hessisches Behinderten- Gleichstellungsgesetz § 3

Fahrradboxen am Bahnhof installieren

Schwerpunkt Pedelecs / E-Bikes: Ladestation einrichten

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 166 9.6 Finanztabelle

Kosten Finanzie- (geschätzt, rungsmög- Projektträger netto) lichkeit

Handlungsfeld 1: Städtebauliche Entwicklung

Leitprojekt 1: Treffpunkt Mitte

Startprojekt 1.1: 35.000 € DE Kommune Freizeitareal im Huttengrund einrichten

Startprojekt 1.2: Ausbau der Georg-Spang-Anlage zum 25.000 € DE Kommune Dorfmittelpunkt von Kerbersdorf

Startprojekt 1.3: Kommune, Hessen 165.000 € DE Ortskerngestaltung in Romsthal Mobil

Startprojekt 1.4: 50.000 € DE Kommune Ortskerngestaltung in Alsberg

Leitprojekt 2: Leben und Wohnen im Ort

Startprojekt 2.1: 10.000 € DE DE, Kommune Konzept: Leerstandsmanagement

Leitprojekt 3: Bad Soden-Salmünster lebenswert

Startprojekt 3.1 Kommune, Hessen 10.000 € Straßenbau Konzept: Aufwertung der Straßenräume Mobil

Sonderpro- Startprojekt 3.2: Wasserverband 7.000.000 € gramm Hoch- Hochwasserschutz sicherstellen Main-Kinzig wasserschutz

Kommune, Hessen Startprojekt 3.3: Bundespro- 5.000.000 € Mobil, Minimierung von Immissionen gramm Deutsche Bahn

Handlungsfeld 2: Soziale Infrastruktur

Leitprojekt 4: Treffpunkt für Alle

Startprojekt 4.1: Kommune, Kirche, Konzept: Stadtteilübergreifende Nutzung der 10.000 € DE Vereine Gemeinschaftseinrichtungen

Startprojekt 4.2: 250.000 € DE Kommune Multifunktionsraum in Katholisch-Willenroth

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 167 Startprojekt 4.3: Multifunktionsraum im Feuerwehrgerätehaus 250.000 € DE Kommune Mernes

Startprojekt 4.4: Anteilig durch 2.900.000 € Kommune, Vereine Multifunktionshalle für Bad Soden-Salmünster DE

Startprojekt 4.5: 200.000 € DE Kommune Versammlungsstätte in Kerbersdorf

Startprojekt 4.6: 5.000 € DE Kommune Konzept: Generationentreff Salmünster

Startprojekt 4.7: Sportförderung 500.000 € Kommune Kunstrasensportplatz im Stadtgebiet (?)

Leitprojekt 5: Bildung in lokaler Verantwortung – Lernen lebenslang

Startprojekt 5.1: Örtliche Schulen, 10.000 € DE Runder Tisch Bildung Kommune, Vereine

Leitprojekt 6: Optimale Kinderbetreuung

Örtliche Schulen, Startprojekt 6.1: 10.000 € DE Kommune, Vereine, Runder Tisch Kinderbetreuung Bürger

Leitprojekt 7: Zusammen-Leben

Startprojekt 7.1: Machbarkeitsstudie zur Umsetzung neuer, 10.000 € DE Kommune barrierefreier Wohnformen als Mehrgenerationenhaus mit Begegnungsstätte

Leitprojekt 8: Jugend ist Zukunft

Träger der Startprojekt 8.1: 10.000 € DE Jugendhilfe, Gesamtkommunales Konzept zur Jugendarbeit Kommune

Startprojekt 8.2: Jugend- 30.000 € Kommune Mountainbike-Parcours in Ahl förderung

Leitprojekt 9: Versorgen in Bad Soden-Salmünster

Ärzte, Kommune, Startprojekt 9.1: Zunächst Kurbetrieb, Runder Tisch Medizinische Versorgung ohne Kosten Kassenärztliche Vereinigung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 168 Leitprojekt 10: Wir sind Bad Soden-Salmünster

Startprojekt 10.1: 5.000 € DE Kommune Konzept: Willkommenskultur für Neubürger

Handlungsfeld 3: Wirtschaft/Tourismus/Freizeit/Landschaft

Leitprojekt 11: Bad Soden-Salmünster – Seele & Sole

Kommune, Startprojekt 11.1: Private und Kurbetrieb, 50.000 € Gesamtkommunales Tourismuskonzept Stadt Kliniken, Akteure im Tourismus

Leitprojekt 12: Bad Soden Salmünster – Ein starker Wirtschaftsstandort

Startprojekt 12.1: Je Veranstal- Wirtschafts- Kommune, IHK, Unternehmergespräche tung 250 € förderung VTW, Unternehmen

Startprojekt 12.2: Kommune, Hessen 600.000 € GVFG Obertorkreisel Mobil

Kommune, Startprojekt 12.3: Vorerst keine Gewerbetreibende, Runder Tisch Verkehrs- und Parksituation in der Kosten Anwohner, Innenstadt Salmünster Gewerbeverein

Startprojekt 12.4: Kommune, Hessen 700.000 € Straßenbau Kreisverkehr Palmusacker Mobil

Startprojekt 12.5: Erschließungsmaßnahmen Gewerbegebiet 150.000 € Straßenbau Kommune Rauher Berg (2.Teil)

Handlungsfeld 4: Verkehr und Mobilität

Leitprojekt 13: Wir fahren mit

Startprojekt 13.1: LEADER- 500 € Kommune, KVG Sensibilisieren für bestehende Bedienformen Förderung (?)

Startprojekt 13.2: LEADER- Ohne Kosten Kommune Mitfahrzentrale für die Gesamtstadt Förderung (?)

Startprojekt 13.3: LEADER- 5.000 € Kommune, KVG Mobilitätsportal für Bad Soden-Salmünster Förderung (?)

Leitprojekt 14: Mit Pedalen und zu Fuß

Startprojekt 14.1: LEADER- Kommune, Einheitliche und attraktive Beschilderung der 50.000 € Förderung (?) Kurbetrieb Fuß- und Radwege Tabelle 14: Finanztabelle

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 169 10 Verstetigung

Für die Erarbeitung des IKEK haben zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Soden-Salmünster rund zehn Monate engagiert und aktiv am Prozess mitgewirkt. Dieses Engagement soll auch in der Phase der weiteren Projektentwicklung und Umsetzung erhalten bleiben und nach Möglichkeit auf weitere Personen in allen elf Stadtteilen ausgeweitet werden. Von großer Bedeutung ist es, dass die Stadt die Vernetzung und den begonnenen Austausch der Stadtteile untereinander weiter unter- stützt und wertschätzt. Um dem strategischen Charakter des IKEK gerecht zu werden, schließen sich an die Konzepterstellung drei Phasen an:

 Phase der Verstetigung des Prozesses

 Phase der Umsetzung auf Projektebene

 Phase der Evaluierung bzw. des Monitoring

10.1 Verstetigung des Prozesses

Am Verstetigungs- und Umsetzungsprozess werden folgende Institutionen beteiligt sein:

 Die für den Erarbeitungsprozess gegründete Steuerungsgruppe wird auch die Umsetzungsphase begleiten bzw. steuern.

 Der IKEK-Beirat wird die Steuerungsgruppe unterstützen.

 Die Stadtverordnetenversammlung als höchstes politisches Gremium der Stadt ist in die Umsetzungsphase des IKEK eingebunden. Wichtige Bausteine des weiteren Prozesses sind zudem temporäre, projektbezogene Arbeitsgruppen, die zur Projektumsetzung eingerichtet werden, sowie jährliche, zentrale Veranstaltungen, die die Öffentlichkeit informieren und über den Stand der Umsetzung berichten. Die operative Prozessbetreuung erfolgt im Rahmen der durch den IKEK-Prozess gut eingespielten Zusammenarbeit von verschiedenen Bereichen innerhalb der Stadt- verwaltung und dem Amt für ländliche Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises. Die Stadt Bad Soden-Salmünster verfügt mit einer eigens für Stadt- und Standort- entwicklungsthemen eingerichteten Stabsstelle, welche den IKEK-Prozess federführend betreut hat, sowie einem leistungsstarken und dynamischen Bauamt über gute Voraussetzungen für die Prozessbetreuung. In Fortführung der guten Zusammenarbeit mit dem Amt für ländliche Entwicklung soll so die Verstetigung des Prozesses zunächst betreut und die Entscheidungen der Gremien vorbereitet werden. Zur Unterstützung soll zunächst projektbezogen eine fachliche Verfahrensbegleitung in Anspruch genommen werden. Deren Aufgaben können beispielsweise sein: Moderations- leistungen, Koordination der Beteiligten, Berücksichtigung verschiedener Förderpro-

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 170 gramme, Unterstützung bei Vorbereitung und Durchführung der öffentlichen Veran- staltungen. Im weiteren Verfahrensverlauf soll jedoch geprüft werden, ob mittelfristig eine Gesamt- betreuung des Prozesses durch ein Fachbüro vorteilhaft und zielführend ist.

Abb. 15: Verstetigung des IKEK-Prozesses. Quelle: eigene Darstellung nach „Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes“

10.2 Umsetzung der IKEK-Projekte

Im Verlauf des IKEK-Prozesses in Bad Soden-Salmünster wurden kommunal-strategische Projekte in Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Stadt und Projektbüro in den jeweiligen Handlungsfeldern entwickelt. Den Leitprojekten wurden innerhalb der Handlungsfelder entsprechende konkrete Startprojekte zugeordnet, die in den nächsten drei Jahren realisiert werden sollen. Für die im Rahmen der Dorfentwicklung relevanten Startprojekte hat die Stadt in ihrem Doppelhaushalt 2014/2015 bereits gesonderte Finanzierungsmittel in Höhe von 700.000 € eingestellt. Die Entscheidung über die Priorisierung dieser Projekte trifft, nach Vorbereitung durch Stadtverwaltung und Main-Kinzig-Kreis, die Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag der Steuerungsgruppe. Die Steuerungsgruppe orientiert sich bei ihrer Auswahl an die Herleitung aus dem IKEK und das Bestehen einer gesamtkommunalen Relevanz. Ziel ist eine sukzessive Umsetzung aller definierten Startprojekte.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 171 10.3 Evaluierung und Monitoring

Unabdingbare Bestandteile zur Fortschreibung und Umsetzung des IKEKs der Stadt Bad Soden-Salmünster sind die Evaluierung und das Monitoring der Umsetzung. Der Grad der Zielerreichung muss regelmäßig überprüft werden, sowohl auf Prozess- als auch Projektebene. Auch die jetzt erfolgte Schwerpunktsetzung der Handlungsfelder sowie die jetzt definierten Leitprojekte sollten regelmäßig hinterfragt werden. Diese Aufgaben können z. T. durch die Stadt selbst übernommen werden. Die Zielerreichung sollte regelmäßig mit der Steuerungsgruppe geprüft werden. Die Ergebnisse der Prüfung und die Einschätzungen der Steuerungsgruppe sollten dann Thema auf den zentralen öffentlichen Veranstaltungen sein.

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 172 Schlussbetrachtung

Im Antrag der Stadt Bad Soden-Salmünster zur Teilnahme am Förderprogramm der gesamtkommunal ausgerichteten Dorfentwicklung wurden bereits zahlreiche mögliche Fragestellungen für ein erfolgreiches und zielführendes IKEK formuliert. Deren Relevanz hat sich im Erarbeitungsprozess in weiten Teilen bestätigt, was sich auch im Leitbild und in den entsprechenden Leit- und Startprojekten widerspiegelt. Daneben lassen sich zusammenfassend noch folgende allgemeine Feststellungen treffen: Zukünftige Wohnformen für alle Generationen, die Verbesserung des Bildungs- und Kinderbetreuungsstandorts Bad Soden-Salmünster, das Sicherstellen der wohnortnahen Nahversorgung sowie alternative Bedienformen im Nahverkehr stehen weit oben auf der Agenda. Der bereits vorhandene und in Zukunft noch stärker auszubauende Schwerpunkt „Kur / Tourismus“ stellt zum Ziel der Ansiedlung von Gewerbe keine Konkurrenz dar. Begründet ist dies in der deutlichen geografischen Trennung dieser beiden Bereiche. Das Gewerbe- gebiet liegt ausreichend entfernt vom Kurstadtteil. Die Stadt Bad Soden-Salmünster wird auch in Zukunft ihr Doppelzentrum beibehalten. Infrastrukturelle Dopplungen sollen aber abgebaut bzw. vermieden werden. Gutes Beispiel hierfür ist die neue Multifunktionshalle, welche bedarfsbezogen, zukunftsorientiert und kostengünstig konzipiert ist und vielfältige Nutzungen ermöglichen soll. Gesamtkommunales Denken und Streben sind durchaus vorhanden, dennoch müssen die einzelnen Stadtteilen weiter „aus sich heraus“ eigenständig lebensfähig bleiben. So benötigt jeder Stadtteil auch zukünftig ein Mindestmaß an sozialer Infrastruktur, wie einen eigenen Versammlungs- und Kommunikationsort als Voraussetzung für den Erhalt und die Förderung der Dorfgemeinschaft. Dagegen sollen sich die medizinische sowie die Nahversorgung auf die Kernstadtteile konzentrieren, wobei aber die Anbindung der einzelnen Stadtteile an diese Versorgung über den ÖPNV bzw. über alternative Bedienformen sichergestellt werden muss. Die Bürger von Bad Soden-Salmünster wissen um die zukünftigen Herausforderungen ihrer Stadt und es besteht eine hohe Bereitschaft sich aktiv für die Zukunft ihrer Heimat einzusetzen. Deshalb haben sich auch viele von ihnen über den langen Zeitraum von einem Jahr aktiv wie kreativ und durchaus kritisch am zurückliegenden IKEK-Prozess beteiligt und zu den vorgestellten Ergebnissen maßgeblich beigetragen.

Hier bleibt es Dank zu sagen für dieses großartige ehrenamtliche Engagement!

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 173 ANHANG

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 174 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Liste der öffentlichen Einrichtungen in Bad Soden-Salmünster. Quelle: Stadtverwaltung Bad Soden-Salmünster Tabelle 2: Flächennutzungen im Stadt-Kreis-Vergleich (2011). Quelle: HSL-Daten. Tabelle 3: Aktueller Leerstand in den Stadtteilen. Quelle: Leerstandserhebung 2010, Auskünfte der Ortsvorsteher 2012, Wohngebäude gesamt HSL-Daten 2012 Tabelle 4: Umsätze aus Tourismus. Quelle: Wirtschaftsfaktor Tourismus in Bad Soden- Salmünster dwif-Consulting (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) 2013 Tabelle 5: Übernachtungen in Betrieben. Quelle: Wirtschaftsfaktor Tourismus in Bad Soden-Salmünster dwif-Consulting (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) 2013 Tabelle 6: Übersicht zu den Schutzgebieten Bad Soden-Salmünster. Quelle: MKK Amt für den ländlichen Raum, Stand 16.02.2014 Tabelle 7: Handlungsmatrix Kommunaler Handlungsbedarf Tabelle 8: Inhaltliche Gestaltung der Handlungsfelder. Tabelle 9: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Städtebauliche Entwicklung“ Tabelle 10: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Soziale Infrastruktur“ Tabelle 11: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Wirtschaft/Tourismus/ Freizeit/Landschaft“ Tabelle 12: Entwicklungs- und Teilziele im Handlungsfeld „Verkehr und Mobilität“ Tabelle 13: Übersicht aller Leit- und Startprojekte Tabelle 14: Finanztabelle

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die Themenfelder aus dem IKEK-Leitfaden Abb. 2: Inhaltlicher Aufbau des IKEK Abb. 3: Der IKEK Prozess in Bad-Soden-Salmünster Abb. 4: Stadt Bad Soden-Salmünster mit ihren elf Stadtteilen Abb. 5: Bevölkerungsentwicklung von 2002 bis 2012 im Regionalvergleich: Bad Soden- Salmünster, Main-Kinzig-Kreis, Hessen. Quelle: Hessen Agentur, 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 175 Abb. 6: Bevölkerungsentwicklung von 2011 bis 2030 in den Kommunen des Main-Kinzig- Kreises. Quelle: MORO - Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung von 2011 bis 2030 in der unteren Variante der Kommunen des Main-Kinzig-Kreises. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional Abb. 8: Haus- und Fachärzte in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional Abb. 9: Nahversorgung in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional Abb. 10: Entwicklung von Altersgruppen 2011-2013 in der Modellregion SPESSARTregional. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 - SPESSARTregional Abb. 11: Entwicklung der Schülerzahlen an den Schulen in Bad Soden-Salmünster. Quelle: MORO – Kleinräumige Bevölkerungsvorausschätzung 2010-2030 – SPESSARTregional Abb. 12: Entwicklung der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe. Quelle: HSL-Daten Abb. 13: Ausschnitt „Deckblatt – Nahverkehrsplan“. Quelle: KVG – Nahverkehrsplan 2013-2018 Abb. 14: „Mobilitätskonzept – Spessart“, Bausteine. Quelle: Vortrag MORO Aktionsprogramm Abb. 15: Verstetigung des IKEK-Prozesses. Quelle: eigene Darstellung nach „Leitfaden zur Erstellung eines integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes“

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 176 Impressionen

Treffen der Ortsvorsteher Auftaktveranstaltung

Die Teilnehmer des 1. IKEK-Forums 1.IKEK-Forum: Vorstellung der Stadtteilplakate

2. IKEK-Forum, AG Verkehr und Mobilität 2. IKEK-Forum, AG Soziale Infrastruktur

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 177 3. IKEK-Forum, AG Wirtschaft/Tourismus/ 3. IKEK-Forum Freizeit/Landschaft

3. IKEK-Forum 4. IKEK-Forum

5. IKEK-Forum Abschlussveranstaltung

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 178 Auswahl an Presseartikeln

Presseartikel zur Auftaktveranstaltung, Gelnhäuser Neue Zeitung am 6. Februar 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 179 Presseartikel zur Auftaktveranstaltung, Kinzigtal Nachrichten am 6. Februar 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 180 Presseartikel zur ersten Arbeitssitzung, Gelnhäuser Neue Zeitung am 16. Februar 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 181 Presseartikel zum ersten Workshop, Kinzigtal Nachrichten am 16. Februar 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 182 Presseartikel zu den lokalen Veranstaltungen (hier: Kerbersdorf), Gelnhäuser Anzeiger am 25. Februar 2013

IKEK Bad Soden-Salmünster – ENTWURF Seite 183 Presseartikel zum IKEK-Workshop Alsberg, Kinzigtal Nachrichten am 7. März 2013

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