[t]akte Das Bärenreiter-Magazin

Gesänge der Finsternis

Beat Furrer nähert sich musikalisch Dino Campana ^ 1I2013 Beethoven und Dvorák Neue Editionen von Jonathan Del Mar Informationen für Bühne und Orchester Musik ist ein Monolog des Gefühls Gerhard Wimberger wird neunzig [t]akte

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Eine geniale Intrigenspiel und Klassiker mit kleinen Weltbewegendes Werk Bewerbungsmappe höfischer Glanz Überraschungen Antonín Dvořáks 7. Symphonie Monteverdis Marienvesper Händels „Almira“ in der Jonathan Del Mar gibt in der Urtext-Edition Jonathan in neuer Edition Hallischen Händel-Ausgabe Beethovens erstes Klavierkon- Del Mars zert heraus Die neue Urtext-Edition von Händels Opernerstling Nach der Edition von Werken Monteverdis Marienvesper „Almira, Königin von Kastili- Viele Unstimmigkeiten haben Beethovens und Elgars wendet möchte „komplette“ Auffüh- en“, 1704 für Hamburg kompo- sich über zwei Jahrhunderte sich der englische Musikwis- rungen ebenso ermöglichen niert, wartet mit zahlreichen durch die Ausgaben von senschaftler Jonathan Del Mar wie Teilaufführungen. üppig ausgestalteten Szenen Beethovens C-Dur-Konzert nun, nach dem Cellokonzert, auf. Das Genie des 19-Jährigen erhalten. Die neue Edition von zum zweiten Mal einem Werk blitzt schon stark hindurch. Jonathan Del Mar beseitigt sie. Antonín Dvořáks zu. Die 7. Sym- phonie ist soeben erschienen.

Oratorium / Orchester Oper / Bühnenwerke für Kinder Neues Musiktheater Porträt

Eine geniale Bewerbungsmap- Neues altes Meisterwerk. Der echte und der falsche Zorro. Musik ist ein Monolog des pe. Monteverdis Marienvesper Philippe Boesmans‘ Bear- Neue Kinderopern 24 Gefühls. Gerhard Wimberger in neuer Edition 4 beitung von Monteverdis wird neunzig 12 „L'Incoronazione di Poppea“ 5 Wer wird Herr des Rings? „Dixit Dominus“ – „Stabat Eine neue Kinderoper im IRCAM und Kathedralchor. mater“. Geistliche Werke von Intrigenspiel und höfischer Wagner-Jahr 2013 25 Zum Tode Jonathan Harveys 22 Händel und Pergolesi in neuen Glanz. Händels „Almira“ in der Urtext-Ausgaben 6 Hallischen Händel-Ausgabe 7

Klassiker mit kleinen Über- Opernmaterial nach individu- raschungen. Jonathan Del Mar ellen Bedürfnissen. Die Reprint gibt Beethovens erstes Klavier- Edition der Verlagsgruppe konzert heraus 8 Hermann 10

Weltbewegendes Werk. Antonín Dvořáks 7. Symphonie in der Urtext-Edition Jonathan Del Mars 9

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Musik ist ein Monolog Gesänge der Finsternis Komprimierte Konversation Durch Nacht zum Licht des Gefühls Beat Furrer nähert sich musika- Dieter Ammanns Konzertstück Thomas Daniel Schlees 2. Sym- Gerhard Wimberger wird neunzig lisch Dino Campana für Carolin Widmann phonie vor der Uraufführung im Juni in Wien Am 30. August wird Gerhard Beat Furrers Liedzyklus „Canti Dieter Ammanns „unbalanced Wimberger 90 Jahre alt. Zwei della tenebra“ nach Dino Cam- instability“ für Violine und Thomas Daniel Schlees große Uraufführungen in Erl pana wird beim Ultima Festi- Kammerorchester wird bei Symphonie Nr. 2 ist ein Auf- und Salzburg stehen im Som- val Oslo uraufgeführt. Für die den Wittener Tagen für neue tragswerk zum 200-jährigen mer an. Eine Würdigung und Junge Deutsche Philharmonie Kammermusik uraufgeführt, Bestehen der Gesellschaft der ein Ausblick auf die neuen entstand ein neues Werk für wo auch weitere seiner Werke Musikfreunde Wien und wird Werke. großes Orchester. auf dem Programm stehen. durch die Wiener Symphoniker Drei Fragen an den Schweizer unter der Leitung von Manfred Komponisten. Honeck uraufgeführt.

Neue Musik Neue Musik Publikationen / Termine Titelbild Gesänge der Finsternis. Beat Sprachen des Abschieds. Raum für Perspektiven. Szenenfoto aus der Urauf- Furrer nähert sich musikalisch Charlotte Seithers neue Die Reihe „Opernführer führung von Andrea Dino Campana 14 Vokalkompositionen 20 kompakt“ 26 Lorenzo Scartazzinis Oper „Der Sandmann“ am Thea- L’ubica Čekovská – aktuell 15 Rückblick. Scartazzinis Warum wieder Wagner? ter Basel (Musikalische „Der Sandmann“ in Basel Zwei neue Bücher 27 Leitung: Tomás Hanus, In- Komprimierte Konversation. und Trojahns „Orest“ in szenierung: Christoph Loy Dieter Ammanns Konzertstück Hannover 21 Noch mehr neue Musik- (Foto: Monika Rittershaus) für Carolin Widmann 16 bücher 28 IRCAM und Kathedralchor. Durch Nacht zum Licht. Thomas Zum Tode Jonathan Harveys 22 Neue CDs und DVDs 29 Daniel Schlees 2. Symphonie vor der Uraufführung 17 Geburtstagsschnappschussfoto. Festspielsommer 2013 30 Luca Lombardi über seine kom- Leben und danach. Die voll- menden Projekte 23 Termine (Auswahl) 32 ständige Fassung von Miroslav Srnkas „My life without me“ 18 Impressum 36

Aus dem Nichts. Matthias Pintschers Ensemblestück „Bereshit“ 19

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Eine geniale Die neue Urtext-Edition von Monteverdis Marien- Bewerbungsmappe vesper möchte „komplette“ Aufführungen ebenso Monteverdis Marienvesper in neuer Edition ermöglichen wie Teilaufführungen.

Monteverdis Marienvesper von 1610 ist heutzutage zweifellos das populärste Werk liturgischer Musik des siebzehnten Jahrhunderts. Oft wird sie aufgeführt und eingespielt; und die vielen Fragen, die sie aufgibt, wer- den beständig und intensiv erforscht und debattiert. Eine moderne Edition ist dennoch eine Herausforde- rung, insbesondere im Hinblick auf die Interpretation des Quellenzusammenhangs. Dies fängt schon bei der Frage an, ob es sich überhaupt um ein einheitliches Werk handelt oder nicht vielmehr um eine Sammlung unter- schiedlicher Sätze; es geht weiter mit Schwierigkeiten, einen konkreten historischen Anlass, einen konkreten liturgischen Zusammenhang, zu ermitteln; und es führt schließlich zu Detailfragen, wie bestimmte Diskrepan- Hatte Monteverdi die Basilica San Marco in Venedig im Sinn, als er die zen zwischen den einzelnen Quellen zu interpretieren Marienvesper komponierte? sind. Alle diese Dinge hängen direkt miteinander zusammen und benötigen damit alle eine eindeutige Vokalpolyphonie, konzertierender Stil sowie moderne Antwort, damit ein eindeutiger Notentext erstellt wer- Dialoge und Monodie auf der Grundlage eines Basso den kann. continuo. Genau dies hat sich eine Gruppe an der University Es war spannend zu sehen, welche praktischen Aus- of North Texas zur Aufgabe gemacht. Unter meiner Lei- wirkungen diese Ideen hatten, und wie sie wiederum tung als General Editor haben zehn Studenten jeweils die Edition beeinflussten, von der Interpretation melodi- wenigstens einen Satz kritisch ediert und dabei auch scher Varianten zwischen verschiedenen Stimmbüchern die Arbeit ihrer Kollegen kommentiert. Gemeinsam bis hin zur Platzierung hinzugefügter Akzidenzien (man haben wir den historischen Zusammenhang erforscht vergleiche unsere Fassung des „Lauda Jerusalem“ mit und auf dieser Grundlage eine neue, individuelle Lesart anderen Interpretationen dieses problematischen Sat- der Quellen entwickelt, die ihrerseits eine einzigartige zes). So bietet unsere Edition ein neues und frisches Bild editorische Herangehensweise zur Folge hatte: Anstatt von Monteverdis vierhundert Jahre altem Werk. die Marienvesper als einheitliches Werk zu sehen, das für Eine Aufführung der Marienvesper in ihrer Gesamt- einen genau festgelegten Zweck komponiert worden ist heit ist immer ein erhebendes Ereignis. Wir möchten und das stets in seiner Gesamtheit aufgeführt werden allerdings auch dazu ermutigen, einzelne Sätze aus sollte, sind wir der Auffassung, dass es sich um eine dieser Sammlung aufzuführen, in verschiedenen Zu- Sammlung von Sätzen handelt, die zu verschiedenen sammenhängen und zu verschiedenen Anlässen, da Anlässen verwendet werden konnte, je nach Bedarf. dies höchstwahrscheinlich der Verwendung dieser Monteverdi hat den Druck von 1610 mit drei Haupt- Musik zu Monteverdis Zeiten entspricht. Auch ein Satz zielen zusammengestellt: erstens, um eine Sammlung wie das „Magnificat sex vocibus“ gelangt so wieder zu geistlicher Musik herauszugeben, die zum Ruhme Gottes seinem Recht, das normalerweise in modernen Auffüh- im Stundengebet zu verschiedenen Anlässen verwendet rungen zu Gunsten des „Magnificat septem vocibus“ werden konnte; zweitens, um seine Meisterschaft als weggelassen wird: es ist ein höchst individueller Satz Komponist polyphoner Kirchenmusik zu beweisen, ins- voll eigenartigem Charme und Schönheit. besondere im Zusammenhang mit seiner Kontroverse Hendrik Schulze mit Artusi; und drittens, um eine Art Bewerbungsmappe für Kapellmeisterstellen an diversen Kirchen Italiens anzulegen. Wir sehen also die Marienvesper als eine Claudio Monteverdi Sammlung von individuellen Sätzen, die nicht dazu Vespro della Beate Vergine gedacht war, eine bestimmte einheitliche Liturgie ab- Hrsg. von Hendrik Schulze zubilden, sondern die geeignete Sätze für eine große Solisten: SSA[A]TTTBB; Chor: SSATTB und SATTB Anzahl von Anlässen bereitstellen sollte, sowohl für die + SATTB Liturgie als auch für private Andacht. Orchester: Cor. I, II, III; Viol. I, II, III; Va. I, II, III; Vc; Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Marienves- Kb; Trav. I, II; Rec. I, II; Tbne. I, II, III; Tbne doppio; per zu Monteverdis Zeiten je vollständig aufgeführt wur- (Org., Cont.) de, stellt das Werk dennoch eine künstlerische Einheit Bärenreiter-Verlag, Partitur, Klavierauszug und dar, da ihr Komponist sie sorgfältig zusammengestellt Stimmen käuflich hat, um seine beste kompositorische Arbeit in einer großen stilistischen Bandbreite zu zeigen: klassische

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In seiner „Poppea e Nerone“, einer Bearbeitung von Monteverdis „L‘Incoronazione di Poppea“, schöpft Philippe Boesmans die Möglichkeiten Neues altes Meisterwerk zeitgenössischer Musik aus. Mit weiteren Werken Philippe Boesmans‘ Bearbeitung von Monteverdis demonstriert der Belgier, dass er auf der Höhe „L’Incoronazione di Poppea“ seines Schaffens steht.

Diese 2012 uraufgeführte Bearbeitung von Claudio Mon- Boesmans alle klanglichen Errungenschaften des 20. teverdis L’Incoronazione di Poppea ist Neukomposition Jahrhunderts aus und schafft beispiellose funkelnde und altes Meisterwerk zugleich. Der belgische Kompo- und schillernde Klänge. nist Philippe Boesmans (* 1936), seit zwanzig Jahren mit Bühnenwerken erfolgreich (Reigen; Wintermärchen; Julie; Yvonne, princesse de Bourgogne), deutet mit dieser Alles Schöne ist einzigartig Orchestrierung Monteverdis Oper auf seine Weise. Deren Manuskript ist verschollen, und in den beiden Kopien Das große Interesse an Schlag- und Tasteninstrumenten aus dem Jahre 1650 fehlen die Instrumentalstimmen – schlug sich auch in zwei 2010 uraufgeführten Werken wie so häufig bei Werken der Alten Musik. Boesmans‘ nieder: dem Stück für Ensemble Chambres Boesmans gibt seinem Werk einen eigenen Titel – d’à côté und seinem Capriccio, einem Konzert für zwei Poppea e Nerone – und setzt es dadurch von einer dem Klaviere. In Chambres d’à côté hat das Klavier anfangs Original möglichst nahe kommenden Rekonstruktion eine führende Funktion, die dann organisch an Celes- ta, Vibraphon und Marimbaphon übergeht. Capriccio wurde für die Labèque-Schwestern geschrieben, und schon aus dem Titel geht hervor, um welch wunder- sames Glanzstück es sich bei diesem Doppelkonzert handelt – wahrlich eine Entdeckung! Auch frühere Werke gehören in diese Kategorie: Fanfare I für zwei Klaviere sowie Fanfare II für Orgel (1972); Sur Mi für zwei Klaviere, elektrische Orgel und Schlagwerk (1974); Ring für elektronische Orgel und Ensemble (1975); Elément / Extension für Klavier und Orchester (1976); Doublures für Klavier, Harfe, Schlagzeug und Ensemble (1977); Cadenza für Klavier solo (1978); das Konzert für Klavier und Orchester (1978); Multiples für zwei Klaviere und Ensemble (1978). All diesen Kompositionen ist ein von Perkussion und Resonanzen geprägtes und insofern in der Nachfolge von Bartóks und Ravels Klavierwerken stehendes Klangbild gemeinsam, das Boesmans‘ Ton- sprache beherrschte, bevor er sich der Bühne und damit Philippe Boesmans (Foto: Herman Ricour) den Singstimmen zuwandte (seine erste Oper, La Passion de Gilles, entstand 1983). Boesmans‘ neue Oper, deren ab. Er beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit dieser Uraufführung für das kommende Jahr geplant ist, fällt Monteverdi-Oper: Bereits 1988 schuf er für das Brüsseler in einen Moment vollendeter künstlerischer Reife und Théâtre Royal de La Monnaie eine erste Instrumentie- wird Ausdruck der Summe von all dem sein, was ihn als rung. Es handelt sich also um ein über viele Jahre gereif- außergewöhnlichen Komponisten ausmacht. tes Werk, das nun als französische Erstaufführung in der François Cheng, Mitglied der Académie française, Inszenierung von Krzysztof Warlikowski in Montpellier betitelt seine kunsthistorische Abhandlung über die an einem Ort gespielt wird, der den Namen eines ande- „exzentrischen“ chinesischen Maler mit Toute beauté est ren wagemutigen Komponisten trägt: „Opéra Berlioz“. singulière: Aus dieser Sicht manifestiert sich Schönheit Nach Boesmans‘ Worten handelt es sich um eine am stärksten über ihre Eigentümlichkeit. Und Philippe „restitution et orchestration“ von Monteverdis Werk. Er Boesmans‘ mitreißender Stil zeigt uns das in der Musik sieht ein Orchester von dreißig Musikern vor. Mit Aus- auf. Benoît Walther nahme der jeweils zweifach besetzten Flöten und Hörner (Übersetzung: Irene Weber-Froboese) spielen alle Bläser solistisch – Boesmans erscheint hier als Nachfolger des neoklassizistischen Strawinsky. Die Philippe Boesmans Streicher sind zwei- oder dreifach besetzt. Ausgiebig Poppea e Nerone verwendet Boesmans Tasten- und Schlaginstrumente: Französische Erstaufführung: 15., 17. und 19.5.2013, Cembalo oder Orgelpositiv, Klavier, Celesta, Glocken- Montpellier, Opéra Berlioz / Le Corum, Musikali- spiel oder Harmonium und Synthesizer; er sieht drei sche Leitung: Peter Tilling, Inszenierung: Krzysztof Schlagzeuger für Vibraphon und Marimbaphon und Warlikowski Metallophone bestimmter und unbestimmter Tonhöhe Verlag: Editions Henry Lemoine (Crotales, Tamtam) vor. Das ist die Hauptcharakteris- Aufführungsmaterial: Bärenreiter · Alkor tik dieses Werks: Als Komponist unserer Zeit schöpft

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[t]akte 1I2013 5 [t]akte „Dixit Dominus“ – „Stabat mater“ Geistliche Werke von Händel und Pergolesi in neuen Urtext-Ausgaben

Erfolg der Händel-Renaissance Das Meisterwerk eines früh Verstorbenen

Bereits 1960 erschien das Dixit Dominus von Georg Fried- Giovanni Battista Pergolesi (1710–1736) hatte zweifellos rich Händel im Rahmen der damals noch vergleichs- eines der kürzesten schöpferischen Leben von allen weise jungen Hallischen Händel-Ausgabe (HHA III/1). bedeutenden Komponisten im Kanon der westlichen Eberhard Wenzel legte diese hauptsächlich Musik. Innerhalb von nur sechs Jahren wurde seine für die musikalische Praxis erarbeitete vergleichsweise kleine Zahl vollendeter Kompositionen Ausgabe vor und hoffte noch 1960, dass der zu seinem musikalischen Vermächtnis. Eines seiner Band „das Händel-Repertoire von Kirche bekanntesten Werke, das Stabat mater für Sopransolo, und Konzertsaal um ein wertvolles, inte- Altsolo und Orchester, entstand 1735/36 im Franziska- ressantes und wirkungsstarkes Werk be- nerkloster in Pozzuoli bei Neapel, wo der an Tuberkulose reichern“ werde. Dieser Anspruch wurde erkrankte Komponist die letzten Monate seines Lebens vollauf eingelöst, Händels jugendlich-an- verbrachte. Es wurde vermutlich im März 1736 erstmalig spruchsvolles Dixit Dominus aus dem Jahr aufgeführt. 1707 zählt inzwischen zum Kernbestand Die Geschwindigkeit, mit der das Werk nach Pergo- des Barock-Repertoires. Einen Kritischen lesis Tod Verbreitung fand, ist bemerkenswert: Charles Georg Friedrich Händel, Bericht trug diese Ausgabe jedoch nicht, so de Brosses bezeichnete die Komposition bereits 1739 ca. 1720 dass in Zweifelsfällen die Entscheidungs- als „Meisterwerk“, und um die Mitte der grundlage, nach der ediert wurde, nicht 1740er Jahre zirkulierten bereits zahlreiche nachvollziehbar war. Abschriften und Bearbeitungen. Eine der Die Neuedition, herausgegeben von Hans Joachim frühesten und sicherlich bemerkenswer- Marx, erfüllt alle Ansprüche an eine moderne wissen- testen Einrichtungen ist die von Johann schaftlich-kritische Edition. Neben einem ausführli- Sebastian Bach, der in seiner Transkription chen, zweisprachigen Vorwort, das Fragen nach der anstelle des lateinischen Originals eine Entstehung, Uraufführung und Psalmvorlage bis hin deutsche Reimparaphrase von Psalm 51 zur Aufführungspraxis beantwortet, bietet die Ausgabe (Tilge, Höchster, meine Sünden BWV 1083) durch zahlreiche Faksimiles Einsicht in die Quellenlage. verwendete. Die große Beliebtheit des Schließlich liefert der Kritische Bericht einen detaillier- Stabat mater setzte sich vom 18. Jahrhun- ten Einblick in die Überlieferung und Auswertung sämt- dert bis in die Gegenwart unvermindert fort. licher relevanter Quellen, welche vermutlich erstmals Die neue Urtext-Ausgabe im Bärenrei- in ihrer Gesamtheit für eine Edition des Dixit Dominus ter-Verlag stützt sich auf das Autograph, Giovanni Battista Pergolesi herangezogen wurden. Im Zuge der editorischen Arbeit dessen Existenz in der Überlieferung von konnten bislang fehlerhaft bewertete Lesarten korrigiert Pergolesis Schaffen ein glücklicher Ausnahmefall ist, werden; die Generalbassbezifferung wurde grundlegend daneben als wichtige Sekundärquelle auf eine kurz überprüft und an manchen Stellen gegenüber der Aus- nach der Erstaufführung entstandene handschriftliche gabe von 1960 revidiert; Passagen mit ungenau über- Partitur, die heute in Neapel aufbewahrt wird. Diese lieferter Textunterlegung wurden mit neuen Lösungen Handschrift mit ihrer detaillierten Bezifferung sowie versehen. Tobias Gebauer zahlreichen dynamischen Zeichen in der Bassstimme wurde wahrscheinlich von einem Continuospieler benutzt. Sie trägt maßgeblich zur Klärung missver- Georg Friedrich Händel ständlicher und zweideutiger Stellen im sehr sparsam Dixit Dominus bezifferten Autograph bei und gibt gleichzeitig wichtige Neuausgabe von Hans Joachim Marx Einblicke in die frühe Aufführungstradition des Werks. Hallische Händel-Ausgabe III/1 Alle aus der Hinzuziehung dieser Quelle resultierenden Solisten: Sopran I, II, Alt, Tenor, Bass editorischen Entscheidungen sind im Kritischen Bericht Chor: Sopran I, II, Alt, Tenor, Bass der Edition sichtbar gemacht. Stefan Gros Orchester: Violino I, II, Viola I, II, Violoncello, Bassi (Violoncello, Contrabbasso, Organo) Bärenreiter-Verlag, Dirigierpartitur, Stimmen, Giovanni Battista Pergolesi Klavierauszug, Chorpartitur käuflich Stabat mater für Sopran, Alt, Streicher und Basso continuo. Bärenreiter Urtext. Hrsg. von Malcolm Bruno und Caroline Ritchie. Bärenreiter-Verlag, Partitur, Klavierauszug und Stimmen käuflich

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Intrigenspiel und Händels Opernerstling „Almira, Königin von Kastilien“, 1704 für Hamburg komponiert, war- höfischer Glanz tet mit zahlreichen üppig ausgestalteten Szenen Händels „Almira, Königin von Kastilien“ in der auf. Das Genie des 19-Jährigen blitzt schon stark Hallischen Händel-Ausgabe hindurch.

Bei den Händel-Festspielen 2013 in Halle (Saale) erklingt so stark bearbeitet worden, zum ersten Mal dessen Bühnenerstling Almira, Königin dass die Musik des Chores von Kastilien nach der im Rahmen der Hallischen Hän- „Hoffe nur der rechten Zeit“ del-Ausgabe erfolgten Edition von Dorothea Schröder (Nr. 73) heute nur fragmen- (HHA II/1, 1994). Die Oper – oder das „Singspiel“, wie es tarisch bekannt ist und die im Libretto-Druck von 1704 heißt – feierte in ihrer ersten Musik von Almiras Arie Spielsaison 1705 einen durchschlagenden Erfolg und „Ingrato, spietato“ (Nr. 28) ist der verheißungsvolle Auftakt der Laufbahn eines lange Zeit als verloren galt. jungen Mannes, der einmal zu den berühmtesten Büh- Auch neun Takte der Bas- nenkomponisten der Geschichte werden sollte. so-continuo-Stimme der Händel war neunzehn Jahre alt und erst etwas über Arie der Bellante „Ich bren- ein Jahr im Orchester der Hamburger Gänsemarkt-Oper ne zwar“ (Nr. 71) galten als tätig, als er 1704 von den beiden Direktoren der Oper, verloren, da diese Stimme Reinhard Keiser und Drüsicke, den Auftrag bekam, ein in den Takten 19–27 (bzw. abendfüllendes Werk für die Bühne zu komponieren. 39–47) ein leeres System Das Textbuch lieferte der junge Theologe Friedrich aufweist. 2004 wurde von Christian Feustking, der die venezianische Vorlage einem Quellenfund in der L’Almira von Giulio Pancieri gemäß der Hamburger Bibliothek des Mariengym- Tradition bearbeitete und zum großen Teil ins Deutsche nasiums Jever berichtet, übersetzte. Dem noch unerfahrenen Händel lag damit einem Arienalbum aus dem ein interessanter Text vor, der durch seine bunten und frühen 18. Jahrhundert, das prächtigen Bilder von Krönungszeremonie, Ballszene auch die in den Bassi feh- bei Hofe, Festaufzug mit Ballett, Statisten, Prunkwagen lenden Noten der Arie „Ich und exotischen Kostümen dem Komponisten vielfältige brenne zwar“ und die Arie Möglichkeiten bot. „Ingrato, spietato“ (Sign. C 1, s. Abb) enthält. Zusätzlich Angesiedelt ist die Handlung im mittelalterlichen zur HHA-Edition ist nun eine separate Publikation der Valladolid, der Residenzstadt der kastilischen Könige. beiden Arien erschienen, welche die fehlenden Takte Dort verlieben sich die Königin Almira und ihr Sekretär der Bellante-Arie nach dem Jever-Manuskript ergänzt Fernando ineinander, einer Verbindung stehen jedoch und die Almira-Arie mit dem sich anschließenden Standeskonventionen und der testamentarische Wille Ritornell in der nun vorliegenden, fragmentarischen des verstorbenen Königs auf eine politisch motivierte Überlieferung zugänglich macht. Eine historisch-kriti- Heirat im Wege. Es entfaltet sich ein schwer durch- sche Edition der Arie „Ingrato, spietato“ im Rahmen der schaubares, bis ins Extreme getriebenes Intrigenspiel, an HHA befindet sich in Vorbereitung. dem sieben Personen beteiligt sind und das der Diener Teresa Ramer-Wünsche Tabarco mit den Worten „Der Hof ist fast von vieler Liebe toll“ treffend beschreibt. Die Handlung nimmt ein gutes Ende: Die jungen Akteure ordnen sich zu drei Paaren Georg Friedrich Händel und durch eine glückliche Fügung des Schicksals darf Almira, Königin von Kastilien Almira ihren geliebten Fernando zum Mann nehmen. Oper in drei Akten Händel nutzte die Gelegenheit und vertonte in Zu- Hrsg. von Dorothea Schröder sammenarbeit mit dem erfahrenen Bühnenkomponis- Hallische Händel-Ausgabe II/1; einzeln: „Ich bren- ten und -darsteller Johann Mattheson das Almira-Text- ne zwar“ (Bellante) und „Ingrato, spietato“ (Almi- buch. Vor dem Hintergrund einer starken Orientierung ra). Hrsg. von Teresa Ramer-Wünsche an Keisers und Matthesons Kompositionsstil schrieb Erste Aufführung nach der Edition der HHA: 7.6.2013 Händel einige wunderschöne Stücke, die Vorlage für Halle (Händel-Festspiele): Musikal. Leitung: spätere Werke aus seiner Zeit in Italien und kurz danach Andreas Spering, Inszenierung: Axel Köhler wurden. Das wohl bekannteste Stück hiervon ist die Personen: Almira (Sopran), Edilia (Sopran), Consal- Sarabande in F-Dur (Nr. 52), ein kurzer Tanz von Asiaten, vo (Bass), Osman (Tenor), Fernando (Tenor), Ray- den er in der Oper Rinaldo, HWV 7a, zu der anrührenden mondo (Bass), Bellante (Sopran), Tabarco (Tenor) Arie „Lascia ch’io pianga“ ausbaute. Orchester: Flauto dolce I, II, Oboe I, II, Fagotto; Leider ist Händels Almira nicht vollständig überlie- Violino I, II, III, Viola, Violoncello; Bassi (Violoncello, fert. Das Autograph ist verschollen und die darauf zu- Contrabbasso, Fagotto, Cembalo) rückgehende, einzige erhaltene Gesamtpartitur ist von Verlag: Bärenreiter, Aufführungsmaterial leih- Georg Philipp Telemann für seine Wiederaufführung weise des Werkes 1732 als Direktionsexemplar genutzt und

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[t]akte 1I2013 7 [t]akte Klassiker mit kleinen Viele Unstimmigkeiten haben sich über zwei Überraschungen Jahrhunderte durch die Ausgaben von Beethovens Jonathan Del Mar gibt Beethovens erstes Klavier- C-Dur-Konzert erhalten. Die neue Edition von konzert heraus Jonathan Del Mar beseitigt sie.

Was gilt, wenn Autograph und Erstausgabe voneinander lässt. Der erste Takt ist im Autograph mit p gekenn- abweichen? Beethovens erstes Klavierkonzert ist ein zeichnet, wird jedoch in der Erstausgabe konstant mit faszinierendes Beispiel für diese Frage. Das Erstaunliche pp angegeben. Ausgehend vom zuvor Gesagten kann bestand darin, festzustellen, wie viele wichtige und dies jedoch nicht als Fehler bezeichnet werden, da aus- entscheidende Elemente des Notentextes bis heute nahmslos alle Stimmen der Erstausgabe von denen des vernachlässigt wurden. So stürzt beispielsweise das Autographs abweichen, was auf eine Überarbeitung Orchester in der Reprise des ersten Satzes, nach dem Beethovens hinweist. Dementsprechend ist dem (offen- berühmten Oktav-Glissando des Solisten, mit dem Er- sichtlich späteren) pp der Erstausgabe zu folgen, einer öffnungsthema in ff herein – seit der Veröffentlichung ursprünglicheren dynamischen Kennzeichnung des Be- der alten Gesamtausgabe von Breitkopf im Jahre 1862 ginns eines Konzertes. Jedoch – oh Schreck! – was muss spielen die ersten Geigen dies: man bei genauerer Betrachtung des Autographs feststel- len? In jeder Stimme schrieb Beethoven ursprünglich „pp“, was später durchgestrichen und durch „p“ ersetzt wurde. Folgt man der zuvor dargelegten Regel, ist nun Zu meinem Erstaunen fand ich allerdings heraus, dass anzunehmen, dass Beethoven zunächst „pp“ schrieb, sie vielmehr dies spielen sollten: dies anschließend in „p“ änderte, sich schließlich be- sann und zu „pp“ zurückkehrte. Wäre dies ein Einzelfall, so könnte man in der Tat darauf schließen, dass dies tatsächlich so geschah. Schließlich war Beethoven voll- – auf der Eins überdies begleitet von einem großen C kommen imstande – und dies sogar recht häufig –, zwei der Celli und Kontrabässe. All dies fehlt in den Ausga- oder drei Takte im Autograph durchzustreichen und sie ben der vergangenen 150 Jahre. Ähnlich weitreichende anschließend mit den Worten „bleibt“ oder „gut“ wieder Änderungen finden sich im Solopart – Überarbeitungen, einzusetzen. Allerdings sind im vorliegenden Werk nicht die Beethoven vor dem Druck der Erstausgabe (die wie weniger als siebzehn solcher Stellen zu entdecken. Bei üblich nur in Stimmen veröffentlicht wurde) anfertigte, einer solchen Anzahl von Überarbeitungen in letzter die dann aber entweder ignoriert, übersehen, zurückge- Minute (oder wohl noch später!) ist nicht länger glaub- halten oder auch in manchen Fällen unglaubwürdiger- haft davon auszugehen, dass Beethoven in dieser späten weise als willkürliche Änderungen eines eigenwilligen Phase noch entsprechend unentschieden gewesen wäre, (vermutlich jedoch bemerkenswert einfallsreichen!) so viele genau durchdachte Revisionen zu widerrufen; Setzers behandelt wurden. und tatsächlich stimmen die neuesten Ausgaben mit Wir haben Glück, Beethovens Autograph des Opus dieser Einschätzung überein. Der Notentext, den wir 15 zu besitzen, da nur wenige Handschriften aus seiner gewohnt sind zu hören, folgt zu Recht Beethovens letzter frühen Schaffensperiode erhalten sind. Die drei Au- Fassung im Autograph. tographe der ersten drei Klavierkonzerte stellen hier Wir mögen uns fragen, was sich Beethoven dabei besondere Ausnahmen dar. Um auf die Ausgangsfrage gedacht hat, Änderungen an einem Werk erst nach zurückzukommen: Wenn sich Autograph und Erstaus- dessen Veröffentlichung vorzunehmen? Wie konnte er gabe unterscheiden, welche gilt? Grundsätzlich muss davon ausgehen, dass diese Überarbeitungen das Licht die Antwort lauten, dass dem Autograph zu folgen ist, der Welt erblicken würden? Es kann gezeigt werden, wenn sich die Unterschiede leicht als Fehler erklären dass er annahm, dass ihm aber nicht bewusst war, wie lassen, beispielsweise bei einem fehlenden oder sich of- weit der Notenstich bereits fortgeschritten war, so dass fensichtlich zur falschen Note streckenden Legatobogen. er hoffte, noch Zeit zu haben. Enthält die Erstausgabe jedoch gänzlich abweichendes Beethoven schrieb drei Kadenzen für den ersten Satz: musikalisches Material, wie es im C-Dur-Konzert der eine kurze, eine lange und eine dritte, von der nur ein Fall ist, so ist davon auszugehen, dass es sich hierbei Fragment erhalten geblieben ist. Sie haben bisher wenig um Überarbeitungen Beethovens handelt. Bisher sind wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren, so dass eine jedoch diese Revisionen in mehr als dreißig Fällen – viele erhebliche Menge an Korrekturen notwendig war – bis als hochinteressant und bedeutungsvoll zu bewerten hin zur Anzahl der Noten (!). Jonathan Del Mar – in den praktischen Ausgaben unbeachtet geblieben, (Übersetzung: Christoph Rinne) obwohl sie in der Taschenpartitur der Edition Eulenburg vorhanden sind, die sich direkt auf die Erstausgabe Ludwig van Beethoven stützt. Konzert Nr. 1 in C für Klavier und Orchester op. 15 Allerdings besteht noch eine weitere Irritation, eine Hrsg. von Jonathan Del Mar weitere Komplizierung, welche die Entscheidung über Bärenreiter-Verlag, Partitur, Klavierauszug, Stim- Beethovens Schlussfassung an siebzehn verschiedenen men und Kritischer Bericht käuflich Stellen noch schwieriger als ohnehin üblich werden

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Nach der Edition von Werken Beethovens und Elgars wendet sich der englische Musikwissen- schaftler Jonathan Del Mar nun, nach dem Cello- Weltbewegendes Werk konzert, zum zweiten Mal einem Werk Antonín Antonín Dvořáks 7. Symphonie in der Urtext- Dvořáks zu. Die 7. Symphonie ist soeben erschie- Edition Jonathan Del Mars nen.

„Nun bin ich mit einer neuen Symphonie in Beschlag ge- nommen; wo immer ich gehe und stehe, habe ich nichts anderes im Kopf als dieses Werk, das die Welt bewegen soll und, so Gott will, auch bewegen wird.“ Dies schrieb Antonín Dvořák zu seiner 7. Symphonie. Mit der Neuausgabe bei Bärenreiter liegt nicht nur erstmals eine der großen Symphonien Dvořáks in einer kritischen Neuausgabe von Jonathan Del Mar vor, der bereits mit seinen Editionen von Dvořáks Cellokonzert (BA 9045) sowie Werken Beethovens und Elgars inter- nationale Anerkennung erlangt hat: Es ist überhaupt die erste Urtext-Ausgabe dieses Hauptwerks. Die neue Edition setzt höchste wissenschaftliche Maßstäbe, ohne die praktischen Bedürfnisse heutiger Musiker aus den Augen zu verlieren. Antonín Dvořáks kompositorische Aktivitäten waren in den 1880er Jahren in beachtlichem Umfang durch eine sich steigernde und sehr fruchtbare Beziehung zu England und dessen musikalischen Institutionen bestimmt. Seine neun beruflich bedingten England-Be- suche waren allesamt von hochgradigen Aufführun- gen begleitet und galten in fünf Fällen gewichtigen Uraufführungen. So auch im Falle der 7. Symphonie, die im August 1883 von der Royal Philharmonic Society in Auftrag gegeben und am 22. April 1885 unter der Leitung Konzert in der Londoner St. James‘s Hall, dem Uraufführungsort von Dvořáks 7. Symphonie des Komponisten uraufgeführt wurde. Ungeachtet des offenkundigen Publikumserfolgs bei der Uraufführung sowie der Bearbeitung für Klavier zu vier Händen, der Symphonie nahm Dvořák nach einem Treffen mit veröffentlicht bei N. Simrock, Berlin, im Oktober 1885. Hanslick und Simrock am 4. Juni 1885 in Karlsbad, bei Da etliche Verbesserungen des Autographs nicht in die dem das Werk diskutiert wurde, eine größere Revision Fahnen der Druckausgabe übernommen wurden, bie- vor, die sich vor allem auf den langsamen Satz richtete. tet es hinsichtlich kleiner Details nicht die endgültige Denn der zweite Satz – ursprünglich mit der Tempo- Fassung des Werks. Außerdem differiert der Notentext vorschrift „Andante sostenuto“ versehen – war in der der gedruckten Stimmen von demjenigen der Partitur Fassung seiner Uraufführung deutlich länger als heute und basiert offenbar auf nicht erhaltenen handschrift- geläufig. Dvořák strich 40 Takte in Durchführung und lichen Stimmen, die bei der Uraufführung verwendet Reprise und in dieser kürzeren Form wurde die Sympho- wurden. Diese Umstände erhöhen den Quellenwert nie gedruckt und bis heute ausschließlich aufgeführt. Da der Erstausgabe der Partitur. Wo immer möglich, wur- sich die aus dem Autograph entfernten Seiten erhalten den Eigenarten von Dvořáks Notation, Nomenklatur, haben und sich die Komposition in ihrer ersten Fassung Schlüssel, Schreibweise der dynamischen Angaben und als so interessant erweist, dass sie ins Bewusstsein und Gruppierung der Noten beibehalten. BP in die Praxis zurückgebracht werden sollten, sind sie im Anhang zur Partitur und den Stimmen erstmals veröffentlicht. Antonín Dvořák Der Ausgabe liegen folgende Quellen zugrunde: Das Symphonie in d Nr. 7 op. 70 Autograph (Tschechisches Musikmuseum Prag), das Hrsg. von Jonathan Del Mar Revisionen und Korrekturen von verschiedenen Händen Bärenreiter-Verlag: Partitur, Stimmen und Kriti- aus einem Zeitraum bis Ende September 1885 aufweist, scher Bericht käuflich die Erstausgaben der Partitur, der Orchesterstimmen

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[t]akte 1I2013 9 [t]akte Opernmaterial nach indi- viduellen Bedürfnissen Die Reprint Edition der Verlagsgruppe Hermann – als PDF oder gedruckt, Kauf- oder Leihmaterial

Die Reprint Edition – Änderung/Vereinheitlichung von Transpositionen – Vergrößerung der Zeilenzwischenräume Die Verlagsgruppe Hermann eröffnet eine neue Serie – Einarbeiten von Übersetzungen von gängigen Werken der Opernliteratur in neu gesetz- ten und korrigierten Aufführungsmaterialien (Partitur, Der Kunde ist König: Die Reprint Edition ist bei Klavierauszug, Orchesterstimmen und Bühnenmusik). Bärenreiter · Alkor nun auch als Leihmaterial erhältlich Als Vorlage (Quelle) dienen jene Druckausgaben, die sich Bedürfnisse und Präferenzen der Archive erfordern seit Erscheinen des Werkes als Standard etabliert haben. heutzutage angepasste und flexible Geschäftsmodelle. Sie werden einer grundlegenden kritischen Revision Deshalb wird neben der Kauflizenz optional auch das unterzogen, dessen Ergebnis in einem Korrekturbericht traditionelle Leihverfahren über unseren Vertriebs- veröffentlicht wird. partner Bärenreiter · Alkor angeboten. Das gelieferte Damit wird für künstlerische Leiter, Ausführende und Material von Partituren, Klavierauszügen, Orchester- Archivare des Opernbetriebes ein vollständig korrigier- stimmen und Bühnenmusik entspricht dann den aus tes und synchronisiertes Aufführungsmaterial erstellt, der Verlagsgruppe Hermann gebräuchlichen Formaten das ein hochwertiges übersichtliches Druckbild, auf und Ausfertigungen; die zu liefernden Exemplare sind in Praktikabilität abzielende Struktur (Umblätterstellen, gewünschter Anzahl bei Bärenreiter · Alkor zu bestellen. Studierziffern, Taktzahlen) und eine klare Editionstech- Die Materialmietgebühren werden nach den übli- nik basierend auf dem Regelwerk kritischer Ausgaben chen Kriterien mit Bärenreiter · Alkor vereinbart. aufweist. Von der Ankündigung zum Editionsplan

PDF und/oder gedrucktes Material zum Kauf Die Werkauswahl und deren Reihenfolge für den Edi- tionsplan wird auch durch die Anzahl der Anfragen Der Kauf dieser Ausgabe in PDF-Dateien und/oder als und Vorbestellungen pro Titel bestimmt. Zusammen gedrucktes Material wird über die Zuteilung einer Lizenz mit diesen und vorausschauend auf die kommenden abgewickelt und erteilt dem Lizenznehmer das unein- Spielzeiten erstellt die Verlagsgruppe Hermann den geschränkte Vervielfältigungsrecht der PDF-Dokumente Editionsplan für die nächste Saison und garantiert ein- zum eigenen Gebrauch. Damit erhält das Notenarchiv wandfreies Aufführungsmaterial in der notwendigen jene Flexibilität für das Aufführungsmaterial, sowohl Flexibilität. stufenlose Ausdruckgrößen, aufführungsspezifische Ausfertigungen, eigene Bindeverfahren als auch bevor- zugte Papiersorten für den eigenen Hausstil heranzuzie- Reprint Edition – bisher erschienen hen. Darüber hinaus ist die Bedienung der Dramaturgen, Giuseppe Verdi Regisseure, Dirigenten mit individualisierten Arbeits- Don Carlo (Fassungen 1884 materialen (z. B. Regieauszug) für die Vorbereitungszeit und 1887) einer Produktion von großem Vorteil. Macbeth Der Besitz der Originaldateien ermöglicht auch den Rigoletto Nachdruck von beschädigten oder in Verlust geratenen Nabucco Teilen und garantiert damit die Integrität des komplett gelieferten Materials. In Vorbereitung Otello (Sommer 2013) Support Un ballo in maschera (Dezember 2013) Der Lizenznehmer erwirbt sich darüber hinaus ein auf die Opernpraxis abgestimmtes Paket von Serviceleistun- Gaetano Donizetti gen. Dazu zählt zum einen die Aktualisierung der PDFs L‘elisir d‘amore nach Korrekturen und/oder Ergänzungen. Zum anderen können individualisierte Ausgaben zum garantierten Weitere Infos: Vorzugspreis grafisch ausgeführt werden wie z. B.: www.hermann.eu Bestellungen Ansichtsma- – Änderung des Werkablaufs durch Einfügungen oder terial: [email protected] Auslassungen Leihmaterialbestellung: – Angleichungen an bereits bestehende Materialien Bärenreiter · Alkor des Kunden

10 [t]akte 1I2013 Die Highlights der Opernliteratur

O P E R N F SilkeÜ HLeopold R E R K O M P A K T »Die LektüreVerdi. dieser La Traviata Opernführer ist kurzweilig: Sie ist unterhaltsam, aber nie (2013).flapsig, 136 und Seiten erfüllt mit 30zugleich Abbildun- alle wichtigen Qualitätskriterien. 1/1 Seite Koproduktion mit dem gen (davon 12 farbig); kart.ISBN Henschel-Verlag,Eine Seltenheit Leipzig in diesem 978-3-7618-1604-2Buch-Segment und von ca. daher€ 14,95 umso wertvoller.« (WDR)

O P E R N F Ü H R E R Malte Krasting K O M P A K T Mozart. CosÍ fan tutte • Im Zentrum: das Werk selbst in 136 Seiten mit .. Abbildungen (da- fasslichen Darstellungen von .. farbig); kartoniert bekannter Opernexperten ISBN 978-3-7618-2296-9 ca. € 14,95 • Komponist und Librettist: ihre Erscheint im August 2013 Zeit, ihre Lebensumstände • Die wichtigsten Inszenierungen aus Vergangenheit und Gegen- Robert Maschka wart Beethoven. Fidelio • Infokästen: Wissenwertes aufNEU NEU NEU einen Blick, Empfehlungen der (2012). 135 Seiten mit 31 farbigen schönstenSilke CDs Leopold und DVDs und s/w-AbbildungenRobert Maschka und 15 No- Volker Mertens • IllustrativeVerdi. Notenbeispiele, La Traviata tenbeispielen;Wagner. Tristan kartoniert und Isolde Wagner. zahlreicheISBN 978-3-7618-1604-2 Abbildungen, € z.14,95* T. in ISBNISBN 978-3-7618-2204-3 978-3-7618-2224-1 € 14,95* € 12,95* ISBN 978-3-7618-2260-9 € 19,95* Farbe • Günstiger Ladenpreis Robert Maschka  »Die Lektüre dieser Opernfüh- Wagner. rer ist kurzweilig: Sie ist unterhalt- (2013). 136 Seiten mit 27 Abbildun- sam, aber nie flapsig, und erfüllt gen (davon 12 farbig); kart.ISBN zugleich alle wichtigen Qualitäts- 978-3-7618-2224-1 ca. € 14,95 kriterien. Eine Seltenheit in diesem Buch-Segment und von daher umso wertvoller. ›Opernführer kompakt‹ – Volker Mertens diese Reihe ist nach den ersten vier Wagner Bänden eine klare Empfehlung!« (WDR3, Christoph Vratz) Der Ring des Nibelungen (2013). 216 Seiten mit ca. 30 far- Daniel Brandenburg bigen und s/w-Abbildungen und Verdi. RigolettoDetlef Giese zahlreichenOlaf Notenbeispielen; Matthias Roth kar- Michael Horst Verdi. Aida toniert Puccini. La Bohème Puccini. Tosca (2012). 136 Seiten mit 29 farbigen ISBN 978-3-7618-2226-5 € 14,95* ISBNISBN 978-3-7618-2260-9 978-3-7618-2247-0 ca.€ 14,95* € 19,95 ISBN 978-3-7618-2283-8 € 14,95* und s/w-Abbildungen sowie 9 No- tenbeispielen; kartoniert ISBN 978-3-7618-2225-8 € 12,95 Clemens Prokop Mozart. Don Giovanni Detlef Giese (2012). 135 Seiten mit 27 farbigen Verdi. Aida und s/w-Abbildungen und 4 No- tenbeispielen; kartoniert (2012). 135 Seiten mit 32 farbigen ISBN 978-3-7618-2246-3 € 12,95* und s/w-Abbildungen und 12 No- tenbeispielen; kartoniert ISBN 978-3-7618-2226-5 € 12,95* Olaf Matthias Roth Puccini. La Bohème Michael Horst (2012). 135 Seiten mit 50 farbigen Puccini. Tosca und s/w-Abbildungen und 10 No- Daniel Brandenburg tenbeispielen;Robert kartoniert Maschka Clemens Prokop (2012). 136 SeitenVerdi. Rigoletto mit 14 farbigen ISBN 978-3-7618-2247-0Beethoven. Fidelio € 12,95 Mozart. Don Giovanni undISBN 32 s/w-Abbildungen 978-3-7618-2225-8 €und 14,95* 12 ISBN 978-3-7618-2204-3 € 14,95* ISBN 978-3-7618-2246-3 € 14,95* Notenbeispielen; kartoniert ISBN 978-3-7618-2283-8 € 12,95 ======In Vorbereitung: Jeweils: 13,5 x 21,5 cm. 136 bzw. 216 Seiten Malte Krasting mit ca. 25, teils farbigen Abbildungen Mozart. CosÌ fan tutte

€ = geb. Euro-Preis in Deutschland – Irrtum, Preisänderung und Lieferungsmöglichkeiten vorbehalten. und Notenbeispielen; kartoniert ISBN 978-3-7618-2296-9 ca. € 14,95* Ausführliche Informationen: www.baerenreiter.com · www.henschel-verlag.de [t]akte

Musik ist ein Monolog Am 30. August wird Gerhard Wimberger 90 Jahre alt. Zwei große Uraufführungen in Erl und Salz- des Gefühls burg stehen im Sommer an. Eine Würdigung und Gerhard Wimberger wird neunzig ein Ausblick auf die neuen Werke.

„Geistige, stilistische und handwerkliche Ehrlichkeit In einer Selbstcharakteristik notierte Gerhard Wim- setze ich bei jeder künstlerisch-kreativen Arbeit vor- berger einmal, höchstes Ziel sei für ihn stets „die Aus- aus.“ Dem eigenen Diktum ist Gerhard Wimberger sein gewogenheit zwischen Emotionalität des klingenden ganzes Leben und Schaffen lang konsequent gefolgt. Ergebnisses und Rationalität der zugrunde liegenden Dabei hat er nie ein Blatt vor den konstruktiven Ordnung“. Vorurteile und Ideologien Mund genommen. Produktive Ein- bemühe er sich dabei auszuschalten „und mich nur von mischung war – und bleibt es bis kreativer Neugier leiten zu lassen“. Seine Arbeit will er heute – ein wichtiges Movens für „frei von modischen Attitüden“ halten und die „Kräfte den Komponisten und Dirigenten, von Tradition, Gegenwart und Fortschritt“ ausbalan- Denker und Initiator, Mitgestalter cieren. Das Verstehen seiner musikalischen Sprache ist und Ermöglicher: als langjähriger Wimberger ein besonderer Wert. Leiter einer Kompositions- und der Überhaupt: Da kann sich Gerhard Wimberger deut- Dirigierklasse am Salzburger Mo- lich in Rage reden, wenn es um die Entfremdung der so zarteum, zwanzig Jahre im Direk- genannten „Neuen“ Musik vom Hörer geht. Seit rund torium der Salzburger Festspiele, 100 Jahren sei nämlich der Kontakt mit dem Hörer zuletzt noch als Präsident der AKM, verlorengegangen. „Intellektuelle Arroganz“ habe das der österreichischen Gesellschaft weitgehend, bis auf den heutigen Tag, unterbunden. Und der Autoren, Komponisten, Musik- er erinnert in diesem Zusammenhang an einen Satz von verleger. Schönberg, den dieser bei einem Vortrag in Chicago so Ausgebildet von Cesar Bres- formuliert habe: „If it‘s art, it‘s not for all. If it‘s for all, it‘s gen und Johann Nepomuk David, not art“. Deswegen heißt es in der zitierten Selbstcharak- Clemens Krauss und Bernhard teristik dezidiert: „Ich komponiere stilistisch unorthodox Paumgartner, ist der gebürtige und versuche … meine musikalischen Gedanken selbst Wiener ein Leben lang mit Salzburg so klar zu denken, dass sie auch von anderen verstan- verbunden, in Salzburg verankert. den werden.“ Denn, bei allen punktuellen Erfolgen und Vom Wohnzimmer seines Hauses wirksamen Fortschritten: In der Mitte des Publikums im Stadtteil Parsch hat er einen freien Blick auf die sei die neue Musik immer noch nicht angekommen, Festung Hohensalzburg und darüber hinaus in die noch weniger in den Herzen. „Die Akzeptanz einer salzburgisch-bayerische Naturlandschaft. Scheuklap- anspruchsvolleren neuen Musik durch größere Teile pendenken kann angesichts solcher Umgebung wohl unserer Gesellschaft ist tief unbefriedigend, die Kluft nicht aufkommen. Das Scharfstellen des Denkens aber zum Publikum ist heute nach wie vor nicht geschlossen.“ ist dem Weitblick inhärent. Wenn man Gerhard Wim- Wimberger ist es darum zu tun, ein breites Gebiet berger eine Frage stellt, fragt er zunächst einmal gerne „zwischen Ernst und Heiterkeit“ abzustecken. Von der zurück: Was ist Form? Was sind formale Kriterien? Was frühen, launigen Heiratspostkantate für gemischten ist Struktur? Wann wird aus einem Material Musik? Chor, Cembalo und Kontrabass oder komischen Opern Bei allen seinen Antworten, die er dann darauf sucht, wie Dame Kobold bis zu „philosophischen“ Befragungen ist Wimberger oft zurückhaltend, forschend nach dem wie in dem Oratorium Quaestio aeterna – Deus. Fragen genauen Ausdruck, kritisch abwägend, oft skeptisch, nach Gott, Texten und Gesängen aus 2000 Jahren für vor allem aber: bedächtig im Formulieren. Zum Beispiel: Bariton, Sprecher, gemischten Chor und Orchester, oder Die Frage, welche Musik er denn im Idealfall schaffen der Passion Giordano Bruno (2007) schuf Wimberger für möchte. „Musik, die beim kultivierten Hörer das Gefühl Bühne und Konzert, Kammermusik und Lied ein Werk, in hinterlässt, das habe ihm gefallen. Und das möchte er dem er „die kompositionstechnischen und stilistischen wiederhören. Das Gefühl also, den Hörer habe etwas Möglichkeiten unserer Zeit zu einer persönlichen Syn- erreicht. Es hat etwas ausgelöst. Nein, das ist schon zu these zu verschmelzen“ trachtet. viel, denn Auslösen würde eine Konsequenz einfordern.“ Oder die Frage nach dem kompositorischen Einfall. Alles beruhe doch auf Einfällen. „Jedes Auto ist eine Oratorium über einen Unangepassten Fülle von Einfällen, die kulturelle Evolution entsteht aus Milliarden von Einfällen, und eine Sparte davon ist die Für die Passion Giordano Bruno, die am 31. August 2013 Kunst.“ Lieber als von einem Einfall spricht Wimberger bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wird, hat vom „gewissen Etwas“. „Dieses gewisse Etwas ist nötig Wimberger die Partitur von 2007 bearbeitet, die Auf- für die Qualität in allen Dimensionen und Parametern führungsdauer um fünf Minuten gekürzt. Denn auch der Kunst. Je mehr ,gewisse Etwasse‘, desto mehr Qua- die Länge eines Werks trägt entscheidend dazu bei, lität hat für mich (und für den Hörer) im Allgemeinen Interesse und Aufmerksamkeit der Hörer zu bannen. In das Kunstwerk.“ diesem „Oratorium“ möchte Wimberger vom Schicksal

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des italienischen Priesters, Dichters, Philosophen und Astronomen erzählen, der von der Inquisition der Ket- zerei und Magie angeklagt wurde und nach vieljähriger Haft einen grausamen Tod sterben musste. Solche „Un- angepassten“, die für ihre Überzeugungen bis zur letz- ten Konsequenz einstehen, haben Wimberger immer wieder interessiert. Mit Vehemenz tritt der Komponist gegen alle „Ideologisierungen“ auf, seien sie politisch oder religiös motiviert. Bei Giordano Bruno habe ihn „dieser Kampf gegen eine ihn quälende und letztlich tötende Ideologie“ beeindruckt, der zugleich freilegt, wie modern der Dominikaner zu seiner Zeit, und seiner Zeit weit voraus, gedacht habe. „Fast alle meiner vertonten textbezogenen Musikstücke, mit Ausnahme der komi- schen Opern der Anfangsjahre, sind eigentlich gegen ideologische Verkrampfungen geschrieben.“

Was ist Schönheit?

Ein zweites Werk wird im kommenden Sommer bei den Festspielen im Tiroler Erl präsentiert: Klangwege datieren bereits aus dem Jahr 1999 und beschreiben mit orchestralen Mitteln „Wege von Klängen in verschie- denster Form und in allen musikalischen Dimensionen (Klang, Harmonie, Rhythmus, Ausdruck, Atmosphäre)“. Der Titel verweist auf die plurale Dimension des Begriffs und spielt verschiedene Möglichkeiten durch, die ein großes Orchester zur Verfügung hat: von intensiven Aus- brüchen bis zu leisen, innigen Partien, von harmonisch komplizierten Passagen bis zu Jazzanklängen. In sol- chem Pluralismus manifestiert sich Wimbergers offenes Denken, seine Skepsis gegenüber schnellen Doktrinen. Als Lehrer hat er stets darauf geachtet, nicht doktrinär zu sein, sondern die Freiheit des Einzelnen zu respektieren. Freilich: Wissen, Können und Handwerk sind dafür un- erlässliche Voraussetzungen. Darauf pochte Wimberger stets mit Nachdruck. Denn das grundlegende Problem heute sei, dass es kompositionstechnisch keine „Regeln“ gebe, deswegen auch „Kriterien“ schwer festlegbar seien. Gerhard Wimberger: Passion Giordano Bruno, Skizzenblatt Vor der „Erfindung“ der Zwölftontechnik beruhten die kompositionstechnischen Regeln auf klanglichen Pa- rametern. Die Dodekaphonie selbst sei zwar auch eine „Regel“, gehe aber von rein mathematisch-konstrukti- Gerhard Wimberger – Uraufführungen ven Modellen aus. Deswegen wurde einer „gewissen 28.7.2013 Erl (Tiroler Festspiele) klanglichen Willkür“ Raum gegeben, mit der Wimberger Klangwege wenig anzufangen weiß. Für ihn ist ein gerüttelt Maß Festspielorchester, Leitung: Gustav Kuhn an „Schönheit“ in der Musik unerlässlich. Obwohl: Sofort befragt er wieder den Begriff. Was ist Schönheit? Sie ist 31.8./1.9.2013 Salzburg (Salzburger Festspiele) undefinierbar. Und auf der Suche nach einer geeigneten Passion Giordano Bruno Definition fällt ihm schließlich ein Satz von Ludwig Roman Trekel (Bariton), Peter Simonischek (Spre- Feuerbach ein: „Musik ist ein Monolog des Gefühls.“ cher), Bachchor Salzburg, Mozarteum-Orchester, Ja – lange Pause des Nachdenkens – „das trifft´s“ – und Leitung: Hans Graf wiederum: langes Nachdenken, und der Zusatz: „in aller unbestimmbaren Fülle“. Karl Harb

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Beat Furrers Liedzyklus „Canti della tenebra“ nach Dino Campana wird beim Ultima Festival Oslo Gesänge der Finsternis uraufgeführt. Für die Junge Deutsche Philharmo- Beat Furrer nähert sich musikalisch Dino Campana nie entstand ein neues Werk für großes Orchester.

Canti della tenebra existiert. Seine Reise ist nicht mehr eine Winterreise in ein fremdes zauberhaftes Land. Vielmehr liegt das Von „ruhelosen Geistern“ ist in Dino Campanas Gedicht Geheimnis in ganz alltäglichen Phänomenen, im Wind, „Il canto della tenebra“ (Der Gesang der Finsternis) die den er beschreibt, im Wasser …“ Rede – von solchen Geistern, denen nur die Dunkelheit Die Texte münden in die orphische Versenkung, die Gnade gewährt, wenn sich die Farben des Tages verloren Campana in seinem vielleicht berühmtesten Gedicht haben. Unschwer finden sich Synonyme für die eigene „La Chimera“ beschreibt: in das Lächeln einer bleichen Existenz: Dino Campana, 1885 geboren, wirkte im Um- Schönheit, das „aus unbekannten Fernen“ aufscheint. kreis des italienischen Futurismus. Er ist der Dichter Beat Furrers Liedkompositionen sind als Zyklus kon- der Unruhe, den es durch ganz Europa und bis nach zipiert, als die Erzählung einer Reise zu sich selbst. Sie Argentinien trieb. Sein Leben spannte sich auf zwischen nehmen ihren Ausgang in einem flüchtigen Nachtbild dem Eingesperrtsein in Gefängnissen und Irrenhäusern am Fluss in „Sul torrente notturno“ und beschreiben von Jugend an einerseits und einer geistigen Freiheit in „Viaggio a Montevideo“ eine reale Schiffsreise mit andererseits, die er selbstbewusst in die Musikalität, pendelnden Akkorden. Im Zentrum steht die nächtliche Klarheit und Farbenfülle seiner Texte umschmolz. In Landschaft des „Canto della tenebra“, gefolgt von dem seinen Canti della tenebra komponiert Beat Furrer fünf schwebenden Geschwindigkeitsrausch der „Corsa inf- von Campanas hochpoetischen Texten aus jenem Buch, renabile“, einer Zugreise durch die argentinische Pampa, das den Dichter 1914 schlagartig bekannt machte. Seine die einem Akt der Befreiung gleichkommt. In „La Chi- Canti orfici sind das Dokument einer Lebensreise, die mera“ schließlich besingt Campana dieses rätselhafte nach vierzehn Jahren in der Irrenanstalt von Castel Pulci Außen, das Fremde, bei Beat Furrer in einer diatonischen bei Florenz 1932 endete. Für Beat Furrer ist Campana absteigenden Melodie, die unendlich immer weiter zu „der Archetypus eines Künstlerschicksals im frühen 20. sinken scheint. Jahrhundert und eines Pathos des sich Verschwendens an die Welt, das sofort von der Gesellschaft durch ver- schiedenste Maßnahmen der Resozialisierung im Irren- Die Entdeckung der Relativität haus oder Gefängnis beantwortet wird. Dino Campana hat vielleicht als erster zum Ausdruck gebracht, dass es Die Uraufführung seines neuen Werks für großes keine Flucht gibt, dass kein utopisches Amerika mehr Orchester durch die Junge Deutsche Philharmonie in

Foto: cydonna / www.photocase.com)

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Frankfurt ist eingebunden in das Festival der Alten existieren können. Dies erfordert eine große Präzision Oper zu Stravinskys Le sacre du printemps, dessen skan- der Schnitte. Dadurch können auch verschiedene Gesten dalumwitterte Uraufführung sich zum 100. Mal jährt. Im nebeneinander existieren, es soll nicht alles unter einer Zusammenhang mit dem Jahrhundertwerk ist für Beat gestischen Hüllkurve verschmelzen.“ Furrer der Kubismus ein wesentlicher Schlüssel. „Die Marie Luise Maintz Entdeckung der Relativität, der Bewegung und der Zeit führen zur Polyfokussierung eines kubistischen Bildes. Es gibt nicht mehr einen Fluchtpunkt, sondern viele. Das ist etwas, das mich zu der Form des Orchesterstücks für die Junge Deutsche Philharmonie inspiriert hat, zu einer Beat Furrer – aktuell für mich neuen Art von Montagetechnik. Diese vollzieht in der Art eines Kaleidoskops kleingliedrige Montagen Beat Furrers Hörthea- aus ineinandergeschnittenen Strukturen, die stark ter FAMA erfährt sei- kontrastierende Bewegungsformen darstellen können.“ ne US-amerikanische Mit solchen Montagen beschäftigt sich Furrer seit Erstaufführung in New der Studie für Klavier 2011, in der er die Technik in ihrer York. Das Talea Ensem- Urform und dann in dem Chorstück Enigma V und in ble spielt unter Leitung linea dell’orizzonte für Ensemble 2012 weiter entwickelt des Komponisten zwei hat. Der Komponist erläutert sein Vorgehen: „Mich Vorstellungen in der Bo- interessiert die Perspektive auf sehr unterschiedliche hemian Festival Hall mit Schichten der Prozesshaftigkeit, dass diese Schichten Bo Chang als Sprecherin sowohl überlagert als auch ineinandergeschnitten sind. (16./17.5.2013). +++ Das Klangforum Wien plant In der Komposition für Orchester wird all dies viel kom- weitere Aufführungen von FAMA. Im Concertge- plexer, weil es mir die Möglichkeit gibt, das Orchester bouw Brugge, beim Festival Transart in Bozen so- in all dem klanglichen Reichtum vom Tutti bis zum wie bei Wien modern steht das Hörtheater auf dem Solistischen in den Griff zu bekommen. Ich empfinde Programm (7.9./21.9./3.11.2013). +++ Beim Ultima immer wieder das Orchestertutti als eine besondere Festival Oslo werden Tora Augestad (Mezzosopran) Herausforderung: zu verhindern, dass alles zur grauen und Christian Ihle Hadland (Klavier) die Urauffüh- Masse verschmilzt. Dem begegne ich durch diese für rung von Furrers Canti della tenebra darbieten mich neue Form der Schnitttechnik, indem ich das Ne- (7.9.2013). +++ In der Alten wird beneinander von solistischen und Tuttiklängen anders Furrers Neues Werk für Orchester von der Jungen handhabe. Vor allem interessiert mich das Ineinander Deutschen Philharmonie unter Leitung von David von verschiedenen Zeitlichkeiten, von Tempi und Bewe- Afkham uraufgeführt (20.9.2013). gungsabläufen, wie die verschiedenen Geschwindigkei- (Foto: Dimitri Papageorgiou)

ten von prozesshaften Veränderungen nebeneinander ^ L‘ubica Cekovská – aktuell

L’ubica Čekovskás Violinkon- Abonnementkonzert der Slowakischen Philharmonie zert erlebt in Ostrava beim in Bratislava. (30./31.5.2013). +++ Garrick Ohlsson spielt Janackuv Maj Festival seine die Uraufführung von Four Movements for Piano tschechische Erstaufführung beim Prague Spring Festival (27.5.2013). +++ An der durch Augustin Dumay (Vi- Slowakischen Nationaloper Bratislava wird L’ubica oline) und die Slowakische Čekovskás Oper Dorian Gray nach Oscar Wilde und Philharmonie unter Leitung einem Libretto von Kate Pullinger uraufgeführt. Diri- von Emmanuel Villaume gent ist Christopher Ward, es inszeniert Nicola Raab, (26.5.2013). Es wird am fol- die Ausstattung verantworten Alexandra Burgstaller genden Tag beim Prague und Annemarie Legenstein. Die Premiere findet im Spring Festival aufgeführt Rahmen des ISCM World New Music Festivals in (27.5.2013) sowie als slowa- Bratislava statt (7./8.11.2013). kische Erstaufführung im (Foto: Ivana Lipovská)

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Dieter Ammanns „unbalanced instability“ für Komprimierte Violine und Kammerorchester wird bei den Witte- ner Tagen für neue Kammermusik uraufgeführt, Konversation wo auch weitere seiner Werke auf dem Programm Dieter Ammanns Konzertstück für Carolin Widmann stehen. Drei Fragen an den Schweizer Komponisten.

Herr Ammann, der Titel des neuen Werks für Violine bald seine eigenen Klangräume, welche derart überhand und Kammerorchester „unbalanced instability“ lässt nehmen können, dass bei Aktionen des Soloinstruments zahlreiche musikalische Assoziationen zu. Worauf bezieht bisweilen eher deren optischer Aspekt in den Vorder- er sich? grund rückt und gar zum Verstummen der Solostimme Dieter Ammann: Der Titel verweist einerseits auf die führt. Hier ist man versucht, von einem „Konzertsatz Art und Weise des Kompositionsvorgangs, andererseits mit solistischer Violine“ zu sprechen. Auch im weiteren auf die daraus resultierende vielschichtige Gestaltung Verlauf bleibt die Relation von Individuum und Kollektiv des Formverlaufs. Das Werk ist von einer hohen Dichte unberechenbar, lebt jedoch immer von unterschiedlichs- geprägt insofern, als es beinahe keine Variantbildungen, ten Arten der gegenseitigen Durchdringung und präg- geschweige denn Wiederholungen von syntaktischen nanten Perspektivenwechseln, was auch die Bildung Abschnitten gibt. Vielmehr herrscht beinahe in jedem von kurzfristigen Allianzen mit Einzelinstrumenten Moment die einmalige Exposition von immer neu sich einschließt. Der energetische Vorwärtsdrang des Satzes generierendem musikalischen Material vor, was zu soll zum Ende hin aufgefangen werden, in einer Art einer starken Komprimierung verschiedenartiger Cha- Solokadenz. Eine Konvention also – auch die Instabilität rakteristika auf engem Raum führt. Einer der (diesmal ist eben nicht durchgängig wirksam, sondern selber ungewohnterweise zahlreichen) Arbeitstitel, „conver- „unbalanced“. Fragen: Marie Luise Maintz sation comprimée“, verweist auf dieses Phänomen. Ich habe viel Zeit aufgewendet, um einer „intuitiven Logik“ Dieter Ammann – aktuell nachzuspüren, einer Logik der Subjektivität, der Assozi- ation und des inneren Ohrs, die ihre eigenen Regeln zu In Basel spielt das Ensemble jedem Zeitpunkt neu erstellen beziehungsweise ver- Phoenix Violation für Vio- werfen kann. Der dadurch entstehende, labyrinthartige loncello und Ensemble unter dramaturgische Verlauf ist beweglich und aktiv bis ins Leitung von Jürg Henneber- Detail und daher schwer voraushörbar. ger (20./21.4.2013). +++ Das Aargauer Symphonie Orches- Gibt es ein kompositorisches „Thema“ in diesem Werk? ter führt zum Abschluss des Meine Musik vereint eine große Vielfalt verschieden- Komponistenporträts Dieter artiger Texturen. Plakativ formuliert heißt dies, dass im Ammann unter der Leitung Dieter Ammann Verlauf eines Stücks zu jedem Zeitpunkt alles passieren von Douglas Bostock Turn kann, dass nur der stete Wandel in all seinen Gestalten, für Orchester auf (28.4.2013). vom fließenden Übergang bis zur Ruptur, die einzige +++ Bei den Wittener Tagen Konstante ist. Die Musik befindet sich quasi in perma- für neue Kammermusik 2013 nenter Kommunikation, zum einen nach außen hin, wird Dieter Ammanns un- gleichzeitig aber auch nach innen, indem sie sich selber balanced instability für Vio- befragt, bisweilen gar in Frage stellt. line und Kammerorchester Das sind zwei „Hauptthemen“ meines Komponierens: von Carolin Widmann, dem einerseits die (Er)Findung individueller Formen der WDR Sinfonieorchester Köln Zeitgestaltung mittels Klang, ohne aber auf eine Kom- unter Leitung von Emilio munikationsfähigkeit des Klangresultats zu verzichten. Pomàrico uraufgeführt, ein Carolin Widmann Bei unbalanced instability kam nun nebst den gattungs- Kompositionsauftrag des spezifischen Fragen als zusätzliche Herausforderung die WDR und des Lucerne Festivals mit Unterstützung Verwendung unterschiedlicher „Tonsysteme“ hinzu. von Pro Helvetia. Zudem stehen in Witten das Chromatik, Mikrotonalität (als Diminution der tempe- 2. Streichquartett mit dem Quatuor Diotima sowie rierten Chromatik), frei gehandhabte Spektralharmonik piece for cello mit Oren Shevlin (Violoncello) und und Zentraltönigkeit, ja selbst die Quintstimmung des CUTE für Flöte und Klavier auf dem Programm Soloinstruments sollten nicht einfach nebeneinander (27./28.4.2013). +++ Die Schweizer Erstaufführung koexistieren, sondern trotz ihrer Divergenzen in Dialog von unbalanced instability für Violine und Kam- zueinander treten, um letztendlich Teil einer klang- merorchester beim Lucerne Festival wird Carolin sprachlich dennoch homogenen Werkgestalt zu werden. Widmann mit dem Lucerne Festival Academy Orchestra unter Leitung von Pablo Heras-Casado Wie verhalten sich Solo und Tutti zueinander? darbieten (7.9.2013). +++ Die Basler Madrigalisten Das Verhältnis ist ähnlich mehrdeutig angelegt. So be- führen Ammanns Venite a dire / Raummusik ginnt die Violine zwar allein, aber gänzlich ohne Bogen unter Leitung von Raphael Inmoos in Zürich, Basel und löst nach kurzer Zeit – formal konventionell – erste und Hergiswald auf (12./16.5., 1.6.2013). Resonanzen im Orchester aus. Dieses entwickelt jedoch

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Thomas Daniel Schlees Symphonie Nr. 2 ist ein Auftragswerk zum 200-jährigen Bestehen der Ge- Durch Nacht zum Licht sellschaft der Musikfreunde Wien und wird durch Thomas Daniel Schlees 2. Symphonie vor der die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Uraufführung im Juni in Wien Manfred Honeck uraufgeführt.

Ein dunkles Ausgangsszenario bestimmt den Beginn von Thomas Daniel Schlees Symphonie Nr. 2. Das dreitei- lige Werk nimmt seinen Ausgang bei einem „Umbrae“ übertitelten ersten Satz und führt in die Helligkeit: über einen ausgedehnten mittleren Satz „Spes unica“ hin zur offenen Farbigkeit und Energie des Schlusssatzes „Sursum corda“. „Die Dreisätzigkeit des Werks kehrt zu den Ursprün- gen der Sinfonie zurück, und sie ist ganz frei.“ Sie ermög- licht eine Offenheit in der Gestaltung der Kontraste. Die Tradition der Symphonie stellt für Schlee „noch immer einen sinnvollen Bezugspunkt zur Bewältigung von Großformen dar, nun, da sie nicht mehr an ein festes Satzmuster gebunden und vollkommen zeitlos ist“. Was ganz im Sinne des klassischen Durch-Nacht-zum- Licht-Topos und durchaus mit spiritueller Grundierung gedacht ist, wird in der Anlage der Sätze von einem weiteren Prinzip geprägt. Die Symphonie beschäftigt sich mit dem Phänomen des Klangschattens – nicht nur im ersten Satz. Uraufführung im Gewandhaus Leipzig: Thomas Daniel Schlee am 23. Februar 2013 mit „Schatten ist hier nicht als etwas Farbloses, sondern Riccardo Chailly, dem Organisten Michael Schönheit und Mitgliedern des Gewandhaus- etwas Farbiges gedacht, als ein Abbild, ein Kommentar, orchester (Foto: Gert Mothes) also auch im Sinne eines zeitlichen Nachfolgens.“ Alle drei Sätze haben eine Coda, die nach einer Zäsur jeweils Die harmonische Struktur der Symphonie ist durch einen Kommentar zum Vorhergegangenen anfügt. „Im Verwendung von Modi, durch diverse Terzverwand- ersten Satz ist es die Umwandlung des Grundmotivs, schaften und schließlich die klare tonale Grundierung das dann in einer groß besetzten Kammermusik unter im Finale geprägt. Die hellste Färbung strahlt der dritte einem sehr milden Licht beleuchtet wird. Im Mittelsatz Satz aus, der auf den liturgischen Ruf „Sursum corda“ ist es ein langer Kantilenenteil, und schließlich im drit- (Erhebet die Herzen) anspielt, er offenbart ein klares ten Satz eine choralähnliche Situation im Orchestertutti, B-Dur. Die reiche Farbpalette des großen Orchesters birgt die wie eine Antwort erfolgt.“ Einem jeden Satz wird für Schlee den Reiz, „mit schönen Klangkombinationen also eine Art Schatten angefügt, der kommentiert oder umzugehen, zu Instrumentallinien zurückzufinden und beantwortet, was zuvor aufgeworfen wurde. sinnvolle Gestalten zu schaffen, die ohne Erklärungen Musikalisch wird im ersten Satz „Umbrae“ mit dem geformt werden können.“ Marie Luise Maintz Schatten als einer Färbung im tiefen Klangspektrum, aber auch mit spezifischen Harmoniefolgen gespielt, die aus melodischen Verläufen hervorgehen. „Das Stück baut auf einem ganz einfachen Element auf: es Thomas Daniel Schlee – aktuell basiert unter verschiedenen Blickwinkeln auf der auf- steigenden kleinen Terz, zusammengesetzt aus Ganz- Die Symphonie Nr. 2, ein Auftrag der Gesellschaft und Halbtonschritt. Es ist eine Anrufung, ein sanftes der Musikfreunde Wien, wird von den Wiener Drängen.“ Die Fülle von dunklen Farben reicht bis zum Symphonikern unter Leitung von Manfred Honeck Cluster, dessen diffuse Tondichte dem Akkord jegliche im Musikverein uraufgeführt (15.6.2013). +++ Farbe entzieht und ihn einschwärzt. Der zweite Satz, Für die Camerata Salzburg komponiert Schlee „Spes unica“, dessen Titel an den Hymnus „o crux ave, Horai. Konzertante Musik für Orgel und Kam- spes unica“ – „Sei gegrüßt, du heiliges Kreuz, unsere merorchester, die im Mozarteum Salzburg urauf- einzige Hoffnung“ anknüpft, wird ein anderer Aspekt geführt wird. Orgelsolist ist Christian Schmitt, des Phänomens „Farbe“ anhand einer Akkordskulptur Dirigent Philippe Herrweghe (7.3.2014). beleuchtet.

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Leben und danach Beim Prager Frühling wird im Mai „My life Die vollständige Fassung von Miroslav Srnkas without me“ uraufgeführt, das Monodram einer „My life without me“ Frau, deren Welt aus den Fugen gerät.

Ein starker Plot, dramatisch und ohne Sentimentalitäten: In seiner Komposition stellt Srnka drei Textebenen in- In My life without me arrangiert Ann, eine junge Frau, einander: „Dialogues“, „Monologues“ und „Recordings“. die Zeit bis zu ihrem Tod und danach. Das verbleibende Die erste bildet quasi in Echtzeit die Gespräche der Frau kurze Stückchen Leben nutzt sie dazu, ihrem Mann und ab – mit ihrer Umwelt, dem Arzt, den Töchtern, ihrem ihren beiden Töchtern eine neue Mutter und Frau zu Mann, dem Geliebten, ihrer Mutter. Dazwischen sind finden, eine Affäre zu haben und in jeder Hinsicht zu innere Monologe in das Werk eingefügt, die von der lieben und zu leben. Das Sujet nach Isabel Coixets gleich- Sängerin a cappella in einer nicht gestützten Stimme namigem Film erlebt der Zuhörer von Miroslav Srnkas gesungen werden. Am Schluss stehen schließlich jene My life without me als packendes Monodram einer Frau „Recordings“: Tonbandaufzeichnungen, die Ann für ihre im Dialog mit ihrer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Töchter zu deren Geburtstagen, ihren Mann und ihren Wir hören ihre Gespräche, ihre Gedanken, ihr Tun als Geliebten vorbereitet. Die Handlung wird dadurch mit einen virtuosen Gesang in den extremen Stimmungs- anderen Zeitebenen überlagert: in den zwei „Monologu- lagen vom Alltagsgeplauder bis zum hochemotionalen es“ mit überzeitlichen Kommentaren zum Geschehen Espressivo. Das Faszinierende an dem imaginären Dialog und in den abschließenden „Recordings“ mit dem Blick mit der Welt sind die verschiedenen Stimmen dieser in die Zukunft, die für Ann nur eine imaginäre Größe Frau, die der Instrumentalpart in verschiedene klang- bleiben kann. Miroslav Srnka resümiert: „Die Sängerin liche Räume stellt und zu denen er einen imaginären bewegt sich zwischen diesen drei Textebenen, die auch Gesprächspartner bildet. klanglich sehr unterschiedlich gestaltet sind. Mich in- teressiert die Auseinandersetzung mit verschiedenen Zeitstrukturen, die das Selbstreflektive der Monologe und das unbewusst Narrative der Dialoge sowie das jetzt Gesagte, aber in der Zukunft zu Hörende der Wünsche Der Bärenreiter-Film … voneinander trennen. Es geht um eine kompositorische Der berühmte Dirigent und Musikwissen- Gestaltung von Zeit, die sich nicht auf etwas Szenisches schaftler Christopher Hogwood nimmt Sie bezieht. Die Zeit wird von der Hauptfigur sowohl real mit auf eine Reise in den Bärenreiter-Verlag erlebt, als auch gedanklich festgehalten und bewusst und führt Sie hinter die Kulissen. für die Zukunft konserviert.“ Nachdem das Ensemble Intercontemporain die „Dialogues“ aus My life without me 2008 in Paris uraufgeführt hatte, präsentiert es nun die Uraufführung des Werks beim Prager Frühling in der Heimatstadt des Komponisten. Marie Luise Maintz

Miroslav Srnka – aktuell

Das Ensemble Intercon- temporain spielt die Ur- aufführung der komplet- ten Fassung von My Life Without Me beim Festival Prager Frühling. Die Solis- tin ist Claron McFadden (Sopran), die Leitung hat Tomáš Hanus. (19.5.2013) Sie erhalten so einen Einblick in den +++ Das Ensemble recher- Editions- und Entstehungsprozess che führt Tree of heaven einer Urtextausgabe und in die für Violine, Viola und Geschichte und Arbeitsweise dieses Violoncello in Piteå (Schweden) auf. (1.6.2013) +++ großen, familiengeführten Musikverlags. In der Kölner Philharmonie wird Srnkas Neues Werk für Kammerorchester von der Deutschen … auf www.baerenreiter.com Kammerphilharmonie unter Leitung von Aziz Shokhakimov uraufgeführt. (18.5.2014)

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Matthias Pintschers Ensemblekomposition Aus dem Nichts „Bereshit“ wird im Mai vom St. Paul Chamber Matthias Pintschers Ensemblestück „Bereshit“ Orchestra uraufgeführt.

Bereshit handelt vom Entstehen der Dinge, vom schöp- ferischen Akt und dessen Unfassbarkeit. „In einem An- Matthias Pintscher – fang …“ bezeichnet den biblischen Schöpfungsmythos: aktuell „Bereshit“ ist das erste Wort der Torah, des Alten Testa- ments. Es ist in diesem Begriff von einem Ungefähren Matthias Pintscher ist die Rede, von „einem“ Beginn, nicht von „dem“ Anfang, zum Musikdirektor beim einer Zäsur. Dies ist Ausgangspunkt von Matthias Ensemble intercontem- Pintschers Komposition für großes Ensemble, „Bereshit porain (Paris) ernannt entsteht aus einem Anfangsklang wie aus dem abso- worden. Der Komponist luten Nichts, aus und Dirigent wird diese einem Ton, der in Aufgabe mit Beginn der nur-perkussive Ge- Saison 2013/14 antreten. räusche absinkt, +++ Auch in diesem Jahr aus denen sich ist Matthias Pintscher dann Elemente he- künstlerischer Leiter des rauslösen und ver- Komponisten-Ateliers im Festival Heidelberger dichten. Es ist ein Frühling (2.4.2013). +++ Matthias Pintschers sehr vegetatives Hérodiade-Fragmente werden von den Wiener Stück, das Material Philharmonikern und Marisol Montalvo (Sopran) wird quasi chrono- im Festspielhaus St. Pölten und im Musikverein logisch behandelt, Wien unter der Leitung von Christoph Eschenbach es erschließt sich aufgeführt (18./19.4.2013). +++ In Rom dirigiert langsam. Die Kom- Matthias Pintscher die Accademia Nazionale di position entsteht aus der Idee, ein ganzes Kompendium Santa Cecilia, die towards Osiris zur Aufführung an Klängen, Gesten, Rhythmen, Orchestrationen aus bringt (20.–23.4.2013). +++ Die britische Erstauffüh- einem Urzustand von Klang herauszulösen.“ Eine ge- rung von Chute d’étoiles. Hommage an Anselm nuin prozessuale Vorstellung wird hier zum Programm: Kiefer spielt das BBC Scottish Symphony Orche- „Mich interessieren die fließenden Klänge und Farben, stra in Glasgow unter Leitung des Komponisten die Vorstellung von einer perspektivischen Klang- (16.5.2013). +++ Das St. Paul Chamber Orchestra wird lichkeit. Das Stück handelt von diesem großen Fluss, die Uraufführung von Bereshit für Ensemble unter von einem Kontinuum von Klängen und Ereignissen, Leitung des Komponisten spielen (24.–26.5.2013). das sich im Wachsen fortwährend verwandelt. Erst +++ In Santa Barbara CA führt das Music Academy allmählich verfestigen sich die Dinge, gibt es solis- of the West Festival Orchestra Pintschers Bereshit tische Ereignisse. Bereshit setzt fort, was ich in den für Ensemble unter Leitung des Komponisten auf letzten Jahren an Klanglichkeiten entwickelt habe. (1.7.2013). +++ Beim Grand Teton Music Festival Im Klangdenken und in der Räumlichkeit geht dieses wird unter Pintschers Leitung Chute d’etoiles mit Stück weit über die kammermusikalische Dimension Barbara Butler, Charles Geyer (Trompete) als So- des Ensembleapparats hinaus.“ listen dargeboten (19./20.07.2013). +++ Im Rahmen der Salzburger Festspiele spielt Emanuel Pahud Kontinuität und Weiterenwickeln prägen Matthias Pint- die Uraufführung eines Neuen Werks für Flöte schers Komponieren. So führt er in seiner neuen Kompo- (zu „A.E.I.O.U.“ von Anselm Kiefer). Sie findet im sition für Flöte solo, die er für die Salzburger Festspiele Rahmen eines von Matthias Pintscher kuratierten komponiert, Konzepte weiter, die er im Flötenkonzert Projekts statt, bei dem das Scharoun Ensemble der transir entwickelt hat: „Bei der Flöte ist jeder Ton ‚an Berliner Philharmoniker zwölf Uraufführungen zu den Atem gebunden‘ – kein Instrument artikuliert sich Salzburger Kunstwerken präsentiert (24.8.2013). so nah am Luftstrom selbst. Das Instrument schwingend +++ Die französische Erstaufführung von Bereshit im direkten Kontakt mit dem menschlichen Atem, als wird vom Ensemble Intercontemporain in der Cité eine Verlängerung des Atem-Körpers, trägt in sich die de la Musique Paris dargeboten (27.9.2013) sowie Archaik vieler Jahrtausende und schlägt ihre kommu- die deutsche Erstaufführung beim Kölner Festival nikative Brücke bis in die Jetzt-Zeit hinüber.“ Emanuel „Acht Brücken“ (7.5.2014). Pahud wird das Werk, die sich auf Anselm Kiefers (Foto: Andrea Medici Baci&Baci Studio NY) A.E.I.O.U. bezieht, uraufführen. Marie Luise Maintz

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Für die BBC London und für den Norddeutschen Sprachen des Abschieds Figuralchor hat Charlotte Seither je ein Ensemble- Charlotte Seithers neue Vokalkompositionen werk für Stimmen komponiert.

Was ist dieses Ich? In ihrer Komposition für den Kirchenraum Loccums, der durch seinen großen Nachhall gekennzeichnet ist, Vierundzwanzig Vokalstimmen, im Orchester positio- schreibt sie Techniken der Vokalpolyphonie in ganz niert, formen Klangschatten zu den Instrumentalstim- eigener Weise fort. „In meinen Stück tauchen zwölf men. In ihrer Komposition Language of leaving für die BBC Stimmen immer wieder in eine Einstimmigkeit hinein, Singers und das BBC Symphony Orchestra stellt Charlotte die jedoch 12-stimmig polyphon aufgebrochen ist. Es Seither die Frage nach der körperhaften Qualität eines gehen permanent Impulse aus, von denen die Akus- Klangs, ob vokal oder instrumental, und der Reichweite tik des Raumes angeregt wird, die in der Kompilation seiner Identität. Sie verwendet einen Text des Barockdich- jedoch etwas quasi Einstimmiges erzeugen. Die Größe ters Francesco de Lemene, in dem es um einen Übergang, des Kirchenraums wird deutlich gemacht, indem nicht um die Frage nach der Identität geht: „Ich gehe, sterbe. permanent ein voller Chorsatz, sondern wenig Mate- Aber ihr Hoffnungen, was macht ihr: Bleibt oder geht ihr?“ rial in den Raum gesetzt wird, kleine Soggetti, die an Der Text fragt nach den Gedanken und Visionen des Sub- immer anderen Stellen auftauchen und durch einen jekts, ob diese unabhängig von der körperlichen Existenz stets vorwärtsströmenden Klangfluss der Stimmen vorhanden seien. „Ich finde den Denkansatz modern. Was weitergereicht werden.“ ist dieses Ich: Ist es meine körperliche Anwesenheit, ist es Der Text aus dem 11. Jahrhundert enthält ein Spiel mit die Temporalität, in der ich stehe und vergehe, gibt es eine Lichtmetaphern und wird gleichsam polyphon verräum- Unabhängigkeit meiner Gedanken von dem, was ich bin, licht. „Gott ist die Finsternis in der Seele, die zurückbleibt oder ist mein ganzes Ich nur eine Fiktion von mir selber? nach allem Licht“ lautet die Antwort eines Anonymus Das öffnet einen kompositorischen Raum ins Utopische, auf die Frage, was Gott sei. „Eine Spiralkonstruktion, die der mich interessiert.“ in der Finsternis zugleich die höchste Präsenz von Licht Der Stimmklang britischer Chortradition inspirierte mitdenkt: Das ist ein ungeheuer reizvolles und komposi- Charlotte Seither zu der Konzeption von Language of torisch fruchtbares Gedankenspiel. Diese Dialektik wird Leaving. „Gerade die Frauenstimmen der BBC Singers nicht zeitlich abgebildet, sondern in der polyphonen haben etwas sehr Feines, Distinguiertes, gertenhaft Konstruktion“, so Charlotte Seither. Marie Luise Maintz Bewegliches, das sich durch Artikulationsfähigkeit, weniger durch Größe und Volumen definiert. Ein Klang, der etwas Instrumentales hat, das man oft in der Alten Charlotte Seither – aktuell Musik findet, in dem es nicht um dramatische Exaltation geht, sondern um Reduktion dieser Expressivität. Genau Vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, für dieses Stimmideal habe ich das Stück entwickelt.“ Forschung und Kultur ist Charlotte Seither für Zentraler Gedanke ist das Innenecho, das gleichsam mi- 2013 zu einem Stipendium in die Villa Concordia kroskopisch heraus vergrößert wird, dort wo die Grenze in Bamberg eingeladen worden. +++ Beim Jubi- zwischen Vokalität und Instrumentalität verschmilzt. läumskonzert „850 Jahre Kloster Loccum“ steht „Die Stimmen sind nicht Äußerung eines Einzelnen, als Auftragswerk von Deutschlandfunk Köln ein sondern das Orchester wird zu einem utopischen Raum, Neues Werk für 12-stimmigen Doppelchor im wo sich die Frage nach Autonomie stellt. Das Orchester Mittelpunkt. Jörg Straube leitet die Uraufführung wird permanent beatmet, vermenschlicht und bewegt des Werkes mit dem Norddeutschen Figuralchor. sich in diesem Grenzraum.“ Zugleich erzeugt die Posi- (23.6.2013). +++ In New York und simultan in tionierung der zwölf Vokalgruppen im Orchester eine Leipzig kommt „Waiting for J“. Party Piece for neuartige „Verräumlichung“ des Klangs, denn die Total- John Cage zur Uraufführung (“100 Party Pieces verschmelzung bestimmter Stimmen und Instrumente for John Cage”). (28.–31.8.2013). +++ Als Auftrags- wird zunehmend durch die Beziehung auch zu anderen werk für die BBC kommt in der Spielzeit 2013/14 Klangfarben aufgelöst. Gleichwohl sind Stimmen und das Werk Language of leaving for orchestra and Orchester stets in einem gedacht. Indem sie frontal auf voices mit dem BBC Symphony Orchestra und den der Bühne positioniert sind, ereignet sich alles im Innern BBC Singers zur Uraufführung. Darüber hinaus des musikalischen Satzes. widmet die BBC der Komponistin ein eigenes Portraitkonzert mit Kammermusikwerken. +++ Charlotte Seither ist in die Jury der Deutschen Material im Raum Akademie Villa Massimo berufen worden. Darüber hinaus wurde sie auch als Jurorin für die Berliner Als Auftragswerk von Deutschlandfunk Köln kompo- Kompositionsstipendien, den Rheinsberger Kom- nierte Charlotte Seither ein neues Werk für Doppelchor ponistenpreis und das Stipendium der Cité des für das 850-jährige Jubiläum des Klosters Loccum nach Arts Paris nominiert. einem anonymen Text aus dem Buch der 24 Philosophen.

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Rückblick Scartazzinis „Der Sandmann“ in Basel und Trojahns „Orest“ in Hannover

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Nachtschwarzes Stück „… intelligent komponierte Musik“ (Neue Zürcher Zeitung) Im Oktober 2012 hatte Andrea Lorenzo Scartazzinis Oper Der Sandmann am Theater Basel Premiere (Musikali- „… sein Know-how [ist] beträchtlich. So wie sie aus dem sche Leitung: Tomás Hanus, Inszenierung: Christof Loy). Nichts hervorwuchs, in die Vorgänge hineinleuchtete, Die Uraufführung wurde zu einem uneingeschränkten so versinkt die Musik am Ende auch wieder darin. Al- Erfolg. Eine Auswahl aus Pressestimmen: lerhand!“ (Badische Zeitung)

„Ein nachtschwarzes Stück, ständig zwischen Realität „Der Handlung bleibt die Musik dicht auf den Fersen. und Nathanaels Wahnvorstellungen changierend.“(Die Ihr Klangsinn ist groß, desgleichen das Gespür für die Welt) tönende Intimität.“ (Opernwelt)

„Diese Oper hat alles, was sie für ein weiteres Überleben braucht.“ (Frankfurter Rundschau) (Foto oben: Monika Rittershaus)

Abgründe – Trojahns „Orest“ in Hannover Premiere: 23.2.2013 – Musikalische Leitung: Gregor Bühl, Inzenierung: Enrico Lübbe

„Trojahn gelingt es in Orest, über eine oft bemerkenswer- te orchestrale Farbfülle gleichzeitig durch komponierte Gesten und instrumentale Aktionen einen quasi freien Klangraum zu schaffen.“ (F.A.Z.)

„Trojahn fasziniert immer da, wo er sich ganz auf ei- nen Klangzustand einlässt … Hinter diesem gleichsam objektiven Grauen ahnt man das real Kaputte und Ausweglose.“ (Die Zeit)

„Es ist ein Abenteuer, auf diese Weise in die Abgründe der Menschen zu blicken. Aber eins, das sich auch für andere Häuser lohnen würde.“ (www.omm.de)

Bild links: Bjørn Waag (Orest)und Khatuna Mikaberidze (Elektra) (Foto: Thomas M. Jauk)

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IRCAM und Kathedralchor Zum Tode Jonathan Harveys

Jonathan Harvey, der am 4. Dezember 2012 im Alter von 73 Jahren verstarb, war einer der führenden Kom- ponisten aller Musikgenres im Vereinigten Königreich; ein Komponist, dessen Werke ebenso gut in einer kirchlichen Abendandacht wie in Pierre Boulez’ elek- troakustischen Forschungsinstitut IRCAM aufgeführt werden können. Es ist unmöglich, ihn in eine Schublade zu stecken. Harvey studierte Komposition bei Benjamin Britten, Erwin Stein, Hans Keller und Milton Babbitt. Er nahm außerdem 1966 und 1967 an Karlheinz Stockhausens Kompositionskursen in Darmstadt teil, was ihn stark beeinflusste. Obwohl elf Jahre jünger als Stockhausen, wurde Harvey ihm als Pionier im Bereich der elektroakusti- schen Musik ebenbürtig, einem Feld, in dem er sich beständiger engagierte als jeder andere in Großbritan- nien. Seine elektronischen Werke reichen von Inner Light I für 7 Instrumente und Tonband (1973), Benjamin Jonathan Harvey 1939–2012 (Foto: Maurice Foxall) Britten zu dessen 60. Geburtstag gewidmet und mit einfacher Analogausstattung wie Ringmodulatoren ist. Alle seine Arbeiten sind geprägt von einer genauen und Varispeed-Tonbandgeräten aufgenommen, bis Kenntnis der Potenziale der Instrumente. Harvey arbei- hin zu Speakings (2008) für Orchester und Elektronik, tete lange und erfolgreich mit vielen der besten Künstler das vor wenigen Jahren mit der modernsten Software seiner Zeit zusammen, wie beispielsweise mit der Cellis- des IRCAM fertiggestellt wurde. Für Speakings wurde tin Frances-Marie Uitti, den Dirigenten Pierre Boulez, Sir Harvey 2009 der „Prix de Composition de la Fondation und Ilan Volkov, dem Arditti Quartet, dem Prince Pierre de Monaco“ verliehen. Leider war dies Ensemble intercontemporain, dem Ensemble Modern, auch sein letztes großes Orchesterstück. Harveys be- Ictus, L’Itineraire und vielen anderen. kanntestes elektronisches Stück ist gleichzeitig eines Harvey komponierte außerdem zahlreiche beliebte der berühmtesten dieses Genres, Mortuos Plango, Vivos Stücke für die vielen britischen Kathedralchöre. Von Voco (1980, IRCAM). Der Komponist verbindet darin ihnen sind I love the Lord (1976) und The Angels (1994) die aufgenommene und resynthetisierte Tenorglocke die am häufigsten aufgenommenen und aufgeführten der Kathedrale von Winchester mit der Stimme seines Werke. Harvey war Sänger im St. Michael’s College in Sohnes Dominic, der zu dieser Zeit im Winchester Cathe- Tenbury, und dieser Bereich seines Schaffens lag ihm dral Choir sang. Das wohlklingende feierliche Ergebnis sehr am Herzen. Viele dieser Choräle gehören zum wurde unmittelbar zu einem internationalen Erfolg und Grundrepertoire der Kirchen in ganz Großbritannien. ist bis heute ein Klassiker dieses Genres geblieben. Inge- In den letzten Jahren meisterte Harvey unerschro- samt komponierte Harvey in den letzten dreißig Jahren cken die fortschreitenden Einschränkungen in Folge etwa zehn elektronische Stücke im IRCAM, mehr als seiner Krankheit – ironischerweise derselben, der bereits jeder Komponist zuvor – Boulez selbst eingeschlossen: sein von ihm so geschätzter Lehrer Hans Keller in den Diese Arbeiten bilden dort das Rückgrat des jüngsten 1980ern erlag. Nichtsdestotrotz komponierte er weiter elektronischen Repertoires. und nahm gegen Ende nur motorische Unterstützung in Harveys vier Streichquartette wurden schnell in das Anspruch, als das Schreiben unmöglich wurde. In einem Repertoire der Kammermusik aufgenommen, einige erstaunlichen Maße bewahrte er sich dabei seinen Sinn wurden seitdem mehr als einmal eingespielt. Als pro- für Humor: So bemerkte er wenige Wochen vor seinem duktiver Komponist schuf er Musik für alle Genres, von Tode ironisch, dass eines seiner letzten Werke 80 Breaths bekannten Solowerken wie Curve with Plateau für Cello for Tokyo heiße, aber alles, was er im Moment benötige, (1982), bis hin zu großformatigen Opern, von denen ein einziger tiefer Atemzug sei. Julian Anderson Wagner Dream (2004) wahrscheinlich die bekannteste (Übersetzung: Christoph Rinne)

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Geburtstags- schnappschussfoto Luca Lombardi über seine kommenden Projekte

„Inhibere remos“, nämlich: die Ruder einziehen, sagten Doch zunächst werde ich das neue Opernprojekt die alten Römer – der ich jetzt gleichsam auch einer bin, in Angriff nehmen. Es basiert auf dem wichtigen und da ich Ende 2012 in meiner Heimatstadt Rom meinen eindrucksvollen Roman von David Grossman Eine 67. Geburtstag begangen habe … Doch danach ist mir Frau flieht vor einer Nachricht. Das Libretto habe ich, noch nicht zumute. Ich bin mir zwar der Fragilität des in Absprache mit Grossman, selber geschrieben. Die Lebens voll bewusst, und auch dass die Reise – zumal sie Oper sieht drei Hauptpersonen (jeweils von zwei Sän- einigermaßen lang und abwechslungsreich war – jeden gern – nämlich für die drei Personen als junge bzw. Moment aufhören kann, doch hoffe ich noch auf einige erwachsene Menschen – interpretiert) und weitere weitere Lebensstationen, denn ich habe das Gefühl, vier Personen vor. Sie spielt in Israel und hat mit der noch Neues entdecken zu können. So halte ich mich seit komplexen Wirklichkeit dieses Landes zu tun, doch sind einigen Tagen wieder in Tel Aviv auf, wo ich neuerdings die Themen, die Grossman behandelt, von allgemeiner so viel Zeit wie möglich verbringe. Ich unterhalte mich und zeitloser Bedeutung: Es geht um Liebe und Hass, um hier schon auf Hebräisch, einer Sprache, die ich bis vor Krieg und Frieden, um Leben und Tod, um Verzweiflung wenigen Jahren überhaupt nicht kannte, und ordne zur und Hoffnung, um schwarz und weiß – doch mit einer Zeit meine Gedanken, bevor ich demnächst ein neues, ausreichenden Anzahl von Zwischentönen: Themen, die größeres Projekt, nämlich meine fünfte Oper, angehe. mit dem Menschenleben selber zu tun haben. Es heißt Geburtstage sind – mehr oder weniger – willkomme- also sich in die Ruder legen und raus aufs offene Meer! ne Anlässe, um Bilanz zu ziehen. So blicke ich zurück auf Luca Lombardi die zehnjährige Zusammenarbeit mit dem Verlag Rai Trade, bei dem ich schon annähernd 30 Titel, darunter die Opern Prospero (2005, Libretto von Friedrich Christi- Luca Lombardi an Delius und mir, nach Shakespeares The Tempest) und Il re nudo (Der nackte Koenig, 2009, Libretto von Sandro Cappelletto – meine erste komische Oper) sowie die Or- chesterstücke Terra und Mare, das Flötenkonzert E, das ich für den wunderbaren Emmanuel Pahud schrieb, und die Komposition Italia mia (für Sprecher, zwei Sänger und Orchester), die vergangenes Jahr an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde. Bei diesem Stück handelt es sich um eine Stellungnahme zu meinem Vaterland, mit seinen lichten und weniger lichten Seiten. Es verwendet Texte u. a. von Dante, Quasimodo und Pasolini. Ich selber habe dafür einen Text verfasst, in dem ich Italien im Kontext Europas, aber auch der Mittelmeerländer sehe, zu denen ja auch meine neue Wahlheimat Israel gehört. Luca Lombardi (* Rom 1945) gehört zu den in- Meine jüngste Komposition heißt Welcome and Fa- ternational bekanntesten Komponisten seines rewell und wird Anfang April in New York uraufgeführt, Landes. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule übrigens zusammen mit einer Komposition, die ich 1973, Rom studierte er in Rom, Wien, Köln und Berlin also vor genau 40 Jahren schrieb (Non Requiescat. Musica (u. a. mit Bernd Alois Zimmermann, Karlheinz in memoria di Hanns Eisler). Auf diese Gegenüberstel- Stockhausen und Paul Dessau). An der Universi- lung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen tät Rom promovierte er in Germanistik. Von 1973 dem alten (will sagen: jungen) Ich und dem aktuellen, bis 1994 war er Professor für Komposition an den bin ich sehr gespannt. Was die Zukunft betrifft, möchte Konservatorien Pesaro und Mailand, seitdem ist ich von meinen Projekten wenigstens einige erwähnen: er freischaffend. Er komponierte rund 160 Werke, darunter vier Opern, drei Sinfonien sowie zahlrei- – einen Vokalzyklus für das Scharoun-Ensemble; che Orchester- und Kammermusik. Eine Auswahl – ein Klavierkonzert für Andrea Lucchesini (kon- seiner Schriften ist unter dem Titel Construction genialer Interpret der Klaviermusik von Luciano of Freedom veröffentlicht worden (Baden-Baden, Berio, der für ihn 2001 seine Sonata komponierte); 2006). Er ist Mitglied der Akademie der Künste – zwei Orchesterstücke mit den Titeln Sole (Sonne) Berlin und der Bayerischen Akademie der Schönen und Vento (Wind), die Terra (Erde) und Mare (Meer) Künste. – www.lucalombardi.net zu einem Zyklus ergänzen. – ein Buchprojekt, an dem ich schon seit Jahren ar- Verlag: RAI Trade, Vertrieb: Bärenreiter · Alkor beite, mit dem Arbeitstitel Why music (oder: „Vom Foto: Regina Hübner/Enrico Realacci Sinn der Musik“).

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[t]akte 1I2013 23 [t]akte Mit gleich zwei neuen Kinderopern wartet das Autorentrio Jörg Schade, Franz-Georg Stähling Der echte und und Andres Reukauf auf. Diesmal betritt der gefürchtete Zorro die Bühne. Im neuesten Werk der falsche Zorro bekommen die drei Chinesen mit dem Kontrabass Neue Kinderopern ihren Auftritt.

Carmen ist Räuberin mit Leib und Seele und treibt in Das Autorenteam Schade/Stähling/Reukauf hat nach einer kargen Bergregion ihr Unwesen. Dafür schlüpft dem Erfolg von Zorro jagt den Carmen-Schatz von den sie in das Kostüm des legendären Zorro und versetzt Opernfestspielen Heidenheim umgehend einen neuen einsame Reisende in Angst und Schrecken. Sie scheut Auftrag für eine Kinderoper erhalten. Drei Chinesen sich nicht einmal, einem reisenden Mönch den Beutel und ein Kontrabass heißt das neue Werk, das am 5. Juni Gold, der für ein Waisenhaus bestimmt ist, abzuknöp- 2013 dort – einen Monat vor der Premiere von Puccinis fen. Ein richtiger Schatz! Doch die Verwirrung wird erst Turandot – zur Uraufführung kommen wird. richtig groß, als ein adliger Kaufmann auftaucht, der Das Publikum – jung wie alt – darf sich erneut auf eine geheimnisvolle Tasche mit sich führt. Es ist Don eine turbulente Geschichte freuen. Diesmal besteht die Lisardo, der echte Zorro, der sich verkleidet hat, um Besetzung aus drei Sängern und zwei Instrumentalis- seinem falschen Nebenbuhler das Handwerk zu legen. ten und neben Originalmusik von Andres Reukauf mit Schließlich kämpft er für Gerechtigkeit! Und so geht es chinesischem Kolorit hat er zudem Musik von Mozart, bald hoch her in dem sonst so beschaulichen Gasthof – Rossini, Puccini und Sullivan bearbeitet. CMC ein spannender Kampf entbrennt. Das Autorenteam Jörg Schade und Franz-Georg Stäh- Jörg Schade, Franz-Georg Stähling, Andres Reukauf ling – das sich seit 2003 über mehr als 700 Aufführungen Zorro jagt den Carmen-Schatz ihrer gemeinsamen Werke „Musiktheater für Kinder“ Besetzung: 3 Sänger/Sängerinnen: Sopran, erfreuen kann – hat mit Zorro jagt den Carmen-Schatz Bariton, Bassbariton (Heidenheimer Fassung); eine lustige und turbulente Kinderoper konzipiert, die Sopran, Sopran, Mezzosopran (Hagener Fassung) auf humorvolle Weise der Frage nach Ehrlichkeit und Ge- oder alternativ mit Sopran, Tenor, Bariton – Flöte, rechtigkeit nachgeht. Für diese temporeiche Räuberjagd Violoncello und Klavier hat Andres Reukauf hitverdächtige Arien und Ensembles Dauer: ca. 60 Minuten mit spanischem Kolorit komponiert, wie auch Titel von Mozart, Rossini, Gimenez u. a. in Bearbeitung für das Jörg Schade, Franz-Georg Stähling, Andres Reukauf mit drei Sängern und Instrumentaltrio schlank besetzte Drei Chinesen und ein Kontrabass Werk arrangiert. Ein Opernspaß für die ganze Familie. Uraufführung: 5.6.2013 Opernfestspiele Heidenheim Nach dem Premierenerfolg bei den Opernfestspie- Besetzung: 3 Sänger/Sängerinnen: Sopran, len in Heidenheim mit hervorragendem Presseecho Mezzosopran, Bassbariton entschied sich das Theater Hagen, Zorro jagt den Car- Schlagzeug (1 Spieler), Klavier men-Schatz kurzfristig für die Saison 2012/13 ins Pro- Dauer: ca. 60 Minuten gramm zu nehmen. Das Stück ist hier – in alternativer Verlag: Cecilia Music Concept, Vertrieb: Bärenrei- Besetzung mit drei Sängerinnen (2 Soprane, 1 Mezzo) ter · Alkor – weiterhin im Spielplan.

Der echte oder der falsche? Zorro am Theater Hagen (Foto: Stefan Kühle)

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Wagner ist Fantasy! Was also liegt näher, als eine Wer wird Herr des Rings? Fantasy-Oper für Kinder zu schreiben? Peter Larsen Eine neue Kinderoper im Wagner-Jahr 2013 hat es getan.

„Im tiefen Wald, kaum einen Tag Fuß- weg von hier, gibt es eine große, dunkle Peter Larsen Höhle. Dorthin schleppte Fafner den Siegfried oder Wer wird Herr des schweren Schatz. Dann verwandelte er Ringes sich in einen giftigen Schlangenwurm; Ein musikalisches Fantasy-Abenteu- als riesiger Drache nun bewacht er er mit Richard Wagner. drohend das Gold. Irgendwann aber Auftragswerk des Richard Wagner wird einer das grimmige Ungeheuer Verbands Trier-Luxemburg angreifen, wird einer Fafner zu Fall Besetzung: Siegfried, ein wilder Jun- bringen. Denn wer die Bestie besiegt, ge (Tenor), Mime, ein Zwerg (Tenor), ihr Kinder aus Midgard, der wird der Der Wanderer, Herr der Raben Herr des Ringes sein! …“ (Sprechrolle mit Gesang: Bass), Faf- ner, ein ungeheurer Schlangendra- 2013 ist ein ganz besonderes Jahr – die chen (Bass), Vogelmädchen aus dem Rückkehr des Wanderers aus Asgard Sommerwald (Sopran), Brünnhil- steht bevor! Mit der Magie der Musik de, eine Kämpferin im Feuerring von Richard Wagner erweckt er die (Sopran), Ein Zottelbär, der nur an spannendste aller Fantasy-Stories zu Honig denkt (Stumme Rolle) neuem Leben: die Geschichte vom Ring des Nibelungen! Orchester: 1,1,1 (auch Bassklar.), Fantasy schlägt derzeit wieder einmal 1 (auch Kontrafg.). – 2,0,0,0 – Str alle Publikumsrekorde im Kino und auf Selbstverlag, Vertrieb: Bärenreiter · dem Buchmarkt. Doch kaum jemand Alkor denkt dabei an Richard Wagners Musik- Info: www.peter-larsen.de dramen. „Wieso eigentlich?“, dachte sich der Komponist und Autor Peter Larsen, „Wagner ist doch der einfallsreichste und genialste Fantasy-Musikerfinder, Peter Larsen den es je gab!“ Und so hat Larsen aus Wagners Musik- drama Siegfried ein kurzweiliges und ereignisreiches Bereits seit den 1980er musikalisches Fantasy-Abenteuer für Kinder und Ju- Jahren tritt der gebore- gendliche zwischen 8 und 14 Jahren geschmiedet. Das ne Berliner mit eigenen Besondere daran ist, dass der wagnersche Klangzauber Kompositionen der ver- in dieser für Kammerorchester arrangierten Version auf schiedensten Genres und besondere Weise zur Geltung kommt. Und durch die Ver- Theatertexten in Erschei- schmelzung der Wagner-Originalteile mit neu kompo- nung. Nach dem Studium nierten Übergängen und Zusätzen, melodramatischen der Musikwissenschaft Abschnitten sowie reinen Sprechszenen hat man den und Germanistik an der Eindruck, dass da eine völlig neue Oper entstanden ist. TU-Berlin und Promotion „Mein Ziel“, so Larsen, „war ein aufregendes, erfrischen- folgten Theaterengage- des und vor allem unverbrauchtes Wagner-Erlebnis für ments in Rudolstadt, Nordhausen und Trier. unser zukünftiges Opernpublikum!“ Seit mehr als zehn Jahren konzipiert Larsen mit In 75 Minuten erleben die Kinder und Jugendlichen großem Erfolg Konzerte für Kinder, so die von der die Geschichte des wilden Jungen Siegfried, der bei Kritik hochgelobten Programme Amerika! Ameri- einem Zwerg aufwächst und sein eigenes Schwert ka!, Die Reise zum Mond und Handytöne live. Dabei schmiedet. Er besiegt einen gefährlichen Schlangendra- steht er regelmäßig auch als Moderator selbst vor chen und gewinnt so den mächtigen Zauberring, dessen seinem Publikum. 2005 brachte er eine Kinder- Kraft er nur ahnt. Im sommergrünen Wald wird ihm der version von Wagners Der fliegende Holländer auf Weg zu einem schlafenden Mädchen gewiesen. Doch um die Bühne und begeisterte damit Groß und Klein. zu ihr zu gelangen, muss er erst noch eine gigantische Feuerwand durchdringen, die nur der Kraft der Musik weicht. AE

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Der Opernführer ist kein Auslaufmodell. Wenn er intelligent gemacht ist wie die Bände aus der Rei- he „Opernführer kompakt“ der Verlage Bärenrei- Raum für Perspektiven ter und Henschel. Autoren sagen, warum sie einen Die Reihe „Opernführer kompakt“ Band (oder mehrere) übernommen haben.

Silke Leopold: Verdi. La Traviata. 133 Seiten. € 14,95. samen Nenner, sondern lässt Raum für persönliche, Macht das Internet Bücher überflüssig? Bücher wie überraschende Perspektiven. Clemens Prokop meinen kleinen Opernführer über Verdis La Traviata? Gewiss – man kann sich im Netz per Mausklick über die Robert Maschka: Wagner. Tristan und Isolde.135 Seiten. € 14,95. Handlung, die Besetzung, die wichtigsten Aufnahmen, Robert Maschka: Beethoven. Fidelio. 135 Seiten. € 12,95. die populärsten Arien informieren. Mehr als 10 Millio- In der Reihe Opernführer kompakt ist dafür gesorgt, dass nen Einträge verspricht mir die Suchmaschine. Da greife alle relevanten Werkaspekte, aber auch die Nachwirkun- ich doch lieber zu einem Buch! Denn das Buch kann gen in Literatur, Philosophie und der Bildenden Kunst etwas, das im Web weit schwieriger ist – strukturieren, zur Sprache kommen. Das 136-Seiten-Format verhilft zur gewichten, kommentieren, kontextualisieren. Konzentration aufs Wesentliche und Wichtige und zur All das erlaubt, ja erzwingt die Reihe Opernführer Zuspitzung auf jene Aspekte, die die Leserschaft meiner kompakt mit ihrer besonderen Gliederung. Sie stellt das Ansicht nach unbedingt wissen sollte, um zu einem einzelne Werk in den Mittelpunkt und macht deutlich, angemessenen Werkverständnis gelangen. dass die Musik, der Streifzug durch die Partitur das Wich- Damit schreibe ich mir als Autor eine Filterfunktion tigste an einer Oper ist. Aber sie schafft auch Räume, die zu. Denn anders als in früheren, vornehmlich dokumen- Herkunft des Stoffes, die vielfältigen Verflechtungen tarisch angelegten Opernmonographien, in denen vor mit anderen literarischen Gattungen oder historischen den Lesern eine mehr oder minder umfassende Samm- Quellen, die Stellung der Oper im Leben des Komponis- lung an Quellen- und Sekundärtexten ausgebreitet ten, die Dramaturgie und den Charakter der handelnden wurde, arbeiten die Autoren der Opernführer kompakt Personen ebenso ernst zu nehmen. Und sie betont, wel- das Material, auf das sie sich beziehen, in ihre Texte ein che Bedeutung die Inszenierung und die musikalische und lassen die Stimmen ihrer Gewährsleute spotartig Interpretation für das Verständnis der Oper hat. Gerade aufscheinen. Robert Maschka in Zeiten, da sich das Repertoire auf immer weniger verlässlich kassenfüllende Opern verkleinert und die- Volker Mertens: Wagner. Der Ring des Nibelungen. selben Werke über Generationen hinweg immer wieder Opernführer kompakt. 215 Seiten. € 19,95. gespielt werden, ist es spannend zu beobachten, wie Der Ring ist Wagners Hauptwerk – rätselhaft, immer sich die Interpretation der immer gleichen Geschichte neu, unerschöpflich. Wer sich mit ihm beschäftigt, den wandelt. La Traviata heute ist eine andere als La Traviata Sinn der Handlung verstehen, die Dramaturgie nach- bei ihrer Uraufführung. Und kaum ein Opernsujet ist bis vollziehen will, wer ebenso konzentrierte wie profunde heute so aktuell wie die Geschichte der Traviata, die bis Informationen zum Werk sucht, erhält sie hier aus in den Hollywoodfilm hinein präsent ist. einer Hand – und nicht in verschiedenen Beiträgen – in Es ist die Mischung aus sachlicher Information und verständlicher Sprache. Was das Gesamt der Tetralogie individueller Bewertung, die den Opernführer kompakt ausmacht, wird ebenso nachvollziehbar wie die Eigen- ausmacht. Und es macht mir immer wieder Spaß, aus art der einzelnen Dramen in ihrer musikalischen und unzähligen Wissenssplittern ein als solches erkennbares sprachlichen Gestalt – es gibt sogar ein Wagner-Wörter- Gesamtbild zusammenzufügen. Silke Leopold buch. Der Band hilft, Deutungen der Musiker und Regis- seure einzuordnen, gibt Empfehlungen von Musik- und Clemens Prokop: Mozart. Don Giovanni. 135 Seiten. € 12,95 Videoaufnahmen sowie Gespräche mit ausgewählten Meine Liebe zur Oper ist eine späte, und das lag auch Interpreten. an unbeholfen trockener Literatur. „Und dann, und Als Wissenschaftler ist es mir ein Anliegen, neueste dann, und dann …“ keuchte sie wie ein aufgeregtes Erkenntnisse ebenso kompakt wie umfassend darzustel- Kind, aber verstanden habe ich nichts. Das Gestrüpp len sowie sie eingängig und nachvollziehbar unter Ein- chronologischer Verwicklungen hielt mich erfolgreich schluss von umfassendem Bildmaterial zu vermitteln. vom künstlerischen Kern fern. Das Konzept der neuen Reihe gibt mir die willkommene Der Opernführer kompakt bietet die Freiheit zu Gelegenheit dazu. Volker Mertens erklären, was ich in vielen Don Giovanni-Inszenierun- gen vermisse: Mozarts und Da Pontes faszinierende Weitere Opernführer „kompakt“ Vielschichtigkeit. Don Giovanni – ein Womanizer? Wie langweilig. Spannend wird’s erst, wenn man ihn – auch Olaf Matthias Roth: Puccini. La Bohème. 133 in der Musik! – als Meister der Manipulation entdeckt. Seiten. € 12,95. Und Don Ottavio, meist als Weichei verspottet, als seinen Michael Horst: Puccini. Tosca. 136 Seiten. € 12,95. Gegenentwurf versteht. Daniel Brandenburg: Verdi: Rigoletto. 135 Seiten. Was mir ausgesprochen gefällt: Opernführer kompakt € 12,95. bringt auf den Punkt, ohne zu vereinfachen. Das Format Detlef Giese: Verdi. Aida. 135 Seiten. € 12,95. verkürzt Kunstwerke nicht auf den kleinsten gemein-

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Warum wieder Wagner? Zwei neue Bücher bieten umfangreiche Informa- tion. Fragen an Herausgeber und Autoren

Fragen an Laurenz Lütteken, Darstellungen findet. Und es soll einladen, eigene Inte- Herausgeber des Wagner-Handbuchs ressen zu vertiefen.

„Braucht“ man im Jahr 2013 noch ein Wag- Wagner-Handbuch. Hrsg. von Laurenz Lütteken unter ner-Handbuch? Mitarbeit von Inga Mai Groote und Michael Meyer. Bärenreiter-Verlag / Verlag J. B. Metzler 2012. 512 Seiten. Handbücher bieten Zusammenfassun- € 69,95. gen des Wissensstandes, und das letzte deutschsprachige Handbuch stammt * * * aus dem Jahr 1986. Seitdem hat sich die Wagner-Forschung sehr verändert, Grund Fragen an Melanie Wald und Wolfgang Fuhrmann, genug, ein neues Handbuch anzugehen. Autoren von Ahnung und Erinnerung. Die Dramaturgie der Leitmotive bei Richard Wagner Was ist das Besondere Ihres Handbuch-Kon- zeptes? Warum noch ein Wagner-Buch?

Wagners Vision der bedingungslosen Überblendung Weil wir uns auf die Musik Wagners von „Kunst“ und „Leben“ macht Abgrenzungen schwie- konzentrieren, über die man in den meis- rig. Wagner war vor allem Komponist, aber eben nicht ten Wagner- Büchern wenig erfährt. Die nur dies, sondern auch Dirigent, Intendant, Regisseur, Wirkung von Wagners Stücken beruht Schriftsteller, Ideologe und Bauherr. Alle diese Aspekte ja vor allem auf seiner Musik – es sind werden in diesem Handbuch erstmals angemessen Musik- Dramen. berücksichtigt. Ist Ihr Buch eines für Spezialisten? Findet man auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Buch? Ausdrücklich nicht! Wir hoffen, dass das Buch sich allen an Wagner Interessierten Ein Handbuch soll nicht primär neue Erkenntnisse erschließt – auch wenn es gelegentlich mit vermitteln, sondern bestehende zusammenfassen, also Notenbeispielen noch etwas in die Tiefe geht. allen Interessierten die Mühe der Forschungssichtung ersparen. Dennoch gibt es naturgemäß Neuansätze, Warum wieder einmal das Thema Leitmotive? etwa zur Orchestersprache, zur Dramaturgie des Tristan, zu den ästhetischen Schriften oder zur Villa Wahnfried. Leitmotive werden oft missverstanden als bloß klin- Ein konsistentes „Wagner-Bild“ sollte jedoch nicht gende „Visitenkarten“. Wir wollen zeigen, dass sie erzeugt werden, weil es dem Gegenstand ganz unan- im Grunde ihre eigene Geschichte erzählen, die mehr gemessen wäre. und anderes sagt als der Text und die Szene für sich genommen. Warum haben Sie auf die Darstellung der Wagner-Rezep- tion bewusst verzichtet? Warum ein Buch zu zweit?

Die permanente Vermischung von Werk und Wirkung Wir sind beide Musikwissenschaftler und lieben die Wagners hat den Blick auf den Gegenstand verstellt. Oper und Wagners Werke. Das Buch war ein Eheprojekt Es ist aber, 130 Jahre nach dem Tod des Komponisten, – und es gemeinsam zu schreiben eine ganz wunderbare eine historiographische Aufgabe, diesen Gegenstand Erfahrung. erst einmal zu sichern, bevor man sich mit seinen Wir- kungen – die Thema eines eigenen Handbuchs sein Melanie Wald / Wolfgang Fuhrmann: Ahnung und Er- könnten – befasst. innerung. Die Dramaturgie der Leitmotive bei Richard Wagner. Bärenreiter-Verlag / Henschel-Verlag 2013. 269 An wen richtet sich das Handbuch, welchen Gewinn kann Seiten. € 24,95. man daraus ziehen?

An alle, die sich mit Wagner beschäftigen wollen: Wissenschaftler, Dirigenten, Sänger, Theaterbesucher, Interessierte im weitesten Sinne. Ein Handbuch ist ein Nachschlagewerk, in dem man zusammenhängende

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Noch mehr neue Musikbücher

Helmuth Rilling: Ein Leben mit Bach. Gespräche mit Hanspeter Krellmann. Bärenreiter-Verlag / Henschel- Verlag 2013. 216 Seiten. € 24,95. Helmuth Rilling, charismatischer, weltweit wirkender Dirigent, Lehrer und Vermittler von Musik, Gründer der Internationalen Bachakademie Stuttgart, wird auch schon einmal als „globaler Vermittler in Sachen Bach“ bezeichnet. Im Gespräch mit Hanspeter Krellmann gibt der Musiker, der am 29. Mai 2013 achtzig Jahre alt wird, Einblicke in seine vielfältige Arbeit und vermittelt anschaulich und in lockerer Form seine Einsichten über Musik und die Faszination des Musizierens. „Vertrauen“, ein Essay von Hanspeter Krellmann, eine Chronik und Diskografie runden das Buch ab. Zentrale Themen der Gespräche sind Rillings Werde- gang, seine Interpretationspraxis, die Zusammenarbeit mit bedeutenden Interpreten, der Einsatz auch für die zeitgenössische Musik, das Verhältnis zwischen Religio- sität und Musik, der Umgang mit Chören und Ensembles weltweit, Nachwuchsförderung und sein Engagement über politische und kulturelle Grenzen hinweg.

Martina Grempler: Das Teatro Valle in Rom 1727–1850. Stephan Mösch: Weihe, Werkstatt, Wirklichkeit. Wagners Opera buffa im Kontext der Theaterkultur ihrer Zeit. „Parsifal“ in Bayreuth 1882–1933. Bärenreiter-Verlag. Analecta musicologica, Band 48. Veröffentlichungen Neuauflage kartoniert. 455 Seiten. € 29,95. der Musikgeschichtlichen Abteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Bärenreiter-Verlag 2012. 362 Seiten. € 79,–. Im Mai 2013: Das Teatro Valle zählte im 18. und 19. Jahrhundert zu den bedeutendsten römischen Opernhäusern. Im Zentrum Verdi-Handbuch. Hrsg. von Anselm Gerhard und Uwe des reichen Repertoires stand die Opera buffa, die tra- Schweikert. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage. ditionsgemäß gemeinsam mit Schauspielen aufgeführt Bärenreiter-Verlag/Verlag J. B. Metzler. ca. 752 Seiten. wurde. € 69,95 Auf der Basis von weitgehend unveröffentlichtem Quellenmaterial zeichnet die Autorin die Geschichte des Teatro Valle nach und vermittelt zugleich einen Einblick Nachrichten in den Alltag des Theaterbetriebs zu dieser Zeit. Mit der großen Operette „Modehandlerskan“ hat der Bärenreiter-Verlag die Gesamtausgabe der Hannah Dübgen: Noah im Kalten Krieg. Igor Strawin- Werke des Komponisten Franz Berwald (1796– skys Musical Play „The Flood“. Musiksoziologie, Band 17. 1868) abgeschlossen. Die 26-bändige, seit 1966 Bärenreiter-Verlag 2012. 130 Seiten. € 29,95. erscheinende Edition, zu der auch ein Dokumen- 1962, im Alter von nahezu 80 Jahren, komponierte Igor tenband zählt, entstand unter der Herausgeber- Strawinsky The Flood, ein speziell für das amerikanische schaft des Berwald-Kommittén in Trägerschaft Fernsehen bestimmtes Musikdrama, das auf der bibli- der Königlichen Akademie für Musik Stockholm. schen Geschichte von Noah und der Arche basiert. Die Erstausstrahlung wurde als historisches Ereignis ange- Zum ersten Mal ist Maurice Ravels Tzigane. kündigt. Warum jedoch wurde sie zu einem Misserfolg Rhapsodie de concert pour violon et orchestre in für alle Beteiligten? einer wissenschaftlich-kritische Urtext-Ausgabe Hannah Dübgen geht der Genese des Werks und erschienen. Die Edition von Douglas Woodfull-Har- seinen Produktionsbedingungen nach, sie analysiert ris bei Bärenreiter (BA 8849) ist in der Orchester- formale und kompositorische Eigenheiten, fragt nach fassung mit vollständigem Aufführungsmaterial Strawinskys Verständnis von menschlicher Sünde und sowie in der früheren Fassung des Komponisten Verantwortung in Zeiten des Kalten Krieges und kommt für Violine und Klavier erhältlich. zu überraschenden Antworten.

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Neue CDs und DVDs

Franz Schubert Robert Oboussier Zwei Arien aus: Alfonso und Konzert für Violine und Orche- Estrella ster Christian Gerhaher (Bariton), Roman Schimmer (Violine), Symphonieorchester des Bay- Radio-Sinfonieorchester Stutt- erischen Rundfunks, Leitung: gart, Leitung: Carl Schuricht Daniel Harding Hänssler Sony

Anton Bruckner Willy Burkhard Sinfonie Nr. 1 Das Jahr; Das Gesicht Jesajas Gewandhausorchester Leipzig, Basler Madrigalisten, Ev. Sing- Leitung: Herbert Blomstedt gemeinde Bern/Zürich, Knaben- Querstand kantorei Luzern, Musikkollegium Winterthur, Leitung: Alois Koch Anton Bruckner Migros Sinfonie Nr. 2 Gewandhausorchester Leipzig, Charlotte Seither Leitung: Herbert Blomstedt Minzmeißel – Lied Nr. 1 Querstand Eva Wenniges (Mezzosopran), Izumi Kawakatsu (Klavier) Anton Bruckner Yisenh Musikverlag Sinfonie Nr. 4 Gewandhausorchester Leipzig, Leitung: Herbert Blomstedt DVDs Querstand Georg Friedrich Händel Anton Bruckner Giulio Cesare Sinfonie Nr. 9 Produktion der Opéra national Gewandhausorchester Leipzig, de Paris Leitung: Herbert Blomstedt Le concert d’astrée, Musikal. Querstand Leitung: Emmanuelle Haim, Inszenierung: Laurent Pelly Antonin Dvořák Virgin Classics (auch als Blu-ray) Sinfonie Nr 3. und 7. (mit Urfassung des 2. Satzes) Georg Friedrich Händel Staatsphilharmonie Nürnberg, Rinaldo Leitung: Marcus Bosch Produktion Glyndebourne Coviello Orchestra of the Age of Enlightenment, Musikal. Leitung: Leoš Janáček Ottavio Dantone, Inszenierung: Konzert für Violine und Orche- Robert Carsen ster Opus Arte (auch als Blu-ray) Ernst Kovacic (Violine), Radio Symphonie Orchester Wien, Wolfgang Amadeus Mozart Leitung: Manfred Honeck Don Giovanni ORF Das englische CD-Label Toccata Clas- Opera Australia, Sidney sics hat mit einer Edition der frühen Musikal. Leitung: Mark Wiggles- Frank Martin Orchesterwerke Bohuslav Martinůs worth, Inszenierung: Göran Das Märchen vom Aschenbrödel begonnen. Die Ende 2012 heraus- Järvelt Orchestre de la Haute école de gekommene erste CD enthält fünf opera australia musique de Genève, Leitung: Ersteinspielungen: neben dem Noc- (CD, DVD und Blu-ray) Gábor Takács-Nagy turne (Bärenreiter) das Prélude en claves forme de Scherzo, das Orchestral Movement, die Little Dance Suite und Village Feast. Es spielt die Sinfonia Varsovia unter der Leitung von Ian Hobson. Info: www.toccataclassics.com.

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Festspielsommer 2013

London Handel Festival Solisten und Chor der Oper Hal- Wolfgang Amadeus Mozart: Wiener Festwochen Georg Friedrich Händel: le, Staatskapelle Halle, Musikal. Die Entführung aus dem Serail Christoph Willibald Gluck: La Resurrezione Leitung: Kay Stromberg, Insze- Chor der Oper Halle, Staatskapel- Don Juan ou Le Festin de pierre London Handel Orchestra nierung: Michael McCaffery le Halle, Musikal. Leitung: Julien Wiener Philharmoniker, Leitung: Leitung: Adrian Butterfield ab 25. Mai 2013 Salemcour, Inszenierung: Fred Marc Minkowski 1. April 2013 Berndt 11./ 12. Mai 2013 Jacques Offenbach: ab 28. September 2013 Theatersommer Bad Lauchstädt Salon Pitzelberger George Benjamin: Written on Georg Philipp Telemann: Solisten und Chor der Oper Hal- Lufthansa Festival of Baroque Skin (Österr. Erstaufführung) Sieg der Schönheit le, Staatskapelle Halle, Musikal. Music London Musikal. Leitung Kent Nagano, Chor des Theaters Osnabrück, Leitung: Ingo Martin Stadtmül- Georg Friedrich Händel: L’Allegro, Inszenierung: Katie Mitchell Osnabrücker Symphonieorches- ler, Inszenierung: Axel Köhler il Penseroso ed il Moderato ab 14. Juni 2013 ter, Musikal. Leitung: Michael ab 1. Mai 2013 Gabriele Choir and Consort, Schneider, Inszenierung: Markus Leitung: Paul McCreesh Händel-Festspiele Halle Bothe Georg Friedrich Händel: 10.5.2013 Georg Friedrich Händel: Almira 13. April 2013 Acis and Galatea Händelfestspielorchester Halle, Concert Royal, Musikal. Leitung: Garsington Opera at Wormsley Musikal. Leitung: Andreas Spe- Gioacchino Rossini: Sebastian Breuing, Inszenierung: Wolfgang Amadeus Mozart: ring, Inszenierung: Axel Köhler Der Barbier von Sevilla Ute M. Engelhardt Die Entführung aus dem Serail ab 7. Juni 2013 Solisten und Chor der Bühnen ab 14. Juni 2013 Musikal. Leitung: William Lacey, der Stadt Gera, Philharmonie Inszenierung: Daniel Slater Mattseer Diabelli Sommer Thüringen, Musikal. Leitung: Wolfgang Amadeus Mozart: ab 7. Juni 2013 Benjamin Britten: Thomas Wicklein, Inszenierung: Don Giovanni The burning fiery furnace Matthias Oldag Solisten, Chor und Orchester des Gioachino Rossini: Projektchor, Salzburg Orchester 18. Mai, 29. Juni 2013 Theaters Magdeburg Maometto secondo Solisten, Leitung: Kai Röhrig, Musikal. Leitung: Pawel Poplaw- Musikal. Leitung: David Parry, Inszenierung: Stephen Medcalf Wolfgang Amadeus Mozart: ski, Inszenierung: Alfred Kirchner Inszenierung: Edward Dick ab 21. Juni 2013 Le nozze di Figaro 22. September, 20. Oktober 2013 ab 8. Juni 2013 Ekhof Festival Gotha Georg Friedrich Händel: Acis and Galatea Concert Royal, Musikal. Leitung: Sebastian Breuing, Inszenierung: Ute M. Engelhardt ab 28. Juni 2013

The Santa Fe Opera Wolfgang Amadeus Mozart: Le nozze di Figaro Musikal. Leitung: John Nelson, Inszenierung: Bruce Donnell ab 29. Juni 2013

Festival Retz Benjamin Britten: The Prodigal Son Musikal. Leitung: Andreas Schül- ler, Inszenierung: Monika Steiner ab 4. Juli 2013

Festival d‘Aix-en-Provence Wolfgang Amadeus Mozart: Don Giovanni London Symphony Orchestra, Musikal. Leitung: Marc Minkowski, Inszenierung: Dmitri Tcherniakov ab 5. Juli 2013 Rolando Villazón und Eva Liebau in Mozarts „Lucio Silla“ in Salzburg, Wiederaufnahme ab 27. Juli 2013

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Buxton Festival Matthias Pintscher: zu „A.E.I.O.U.“ Wolfgang Amadeus Mozart: von Anselm Kiefer (Urauffüh- La finta giardiniera rung) Northern Chamber Orchestra, Emanuel Pahud (Flöte) Musikal. Leitung: Nicholas 24. August 2013 Kraemer, Inszenierung: Harry Fehr Gerhard Wimberger: Passion ab 6. Juli 2013 Giordano Bruno (Uraufführung) Salzburger Bachchor, Mozarteum- Bregenzer Festspiele orchester Salzburg, Leitung: Wolfgang Amadeus Mozart: Hans Graf Die Zauberflöte 31. August / 1. September 2013 Musikal. Leitung: Patrick Summers, Inszenierung: David Tiroler Festspiele Erl Pountney Gerhard Wimberger: Klangwege ab 17. Juli 2013 (Uraufführung) Orchester der Tiroler Festspiele Münchner Opernfestspiele Erl, Leitung: Gustav Kuhn George Benjamin: Written on 28. Juli 2013 Skin (deutsche Erstaufführung) Musikal. Leitung: Kent Nagano, Halfing, Opernfestival Gut Inszenierung: Katie Mitchell Immling ab 23. Juli 2013 Georg Friedrich Händel: Alcina Festivalorchester Modest Mussorgsky: Musikal. Leitung: Cornelia von Boris Godunow Kerssenbrock, Inszenierung: N. N. Musikal. Leitung; Kent Nagano, 1. und 8. August 2013 Inszenierung: Calixto Bieito 26. und 30. Juli 2013 Innsbrucker Festwochen der Alten Musik Beaune, Festival International Wolfgang Amadeus Mozart: d'Opéra Baroque La clemenza di Tito Georg Friedrich Händel: Chor und Orchester der Acade- Orlando (konz.) mia Montis Regalis, Musikal. Orchstre B'Rock, Leitung: René Leitung: Alessandro De Marchi, Jacobs Inszenierung: Christoph von 27.Juli 2013 Bernuth ab 7. August 2013 „Boris Godunow“ an der Bayerischen Staatsoper, Musikalische Leitung: Kent Nagano, Salzburger Festspiele Inszenierung: Calixto Bieito Wolfgang Amadeus Mozart: Drottningholm, Opera Festival Lucio Silla Wolfgang Amadeus Mozart: Lucerne Festival Bamberg Sommeroper Les Musiciens du Louvre, Musi- La clemenza di Tito Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9 Wolfgang Amadeus Mozart: kal. Leitung: Marc Minkowski, Musikal. Leitung: Mark Tatlow, Lucerne Festival Orchestra, Don Giovanni Inszenierung: Marshall Pynkoski Inszenierung: Sigrid T‘Hooft Leitung: Musikal. Leitung: Till F. Weser, In- 27. Juli 2013 ab 11. August 2013 23., 24. und 26. August 2013 szenierung: Rainer Lewandowski ab 4. Oktober 2013 Joseph Haydn: Il ritorno di Tobia Festival Berlioz, La Côte St. André Dieter Ammann: unbalanced Arnold Schoenberg Chor, Hector Berlioz: Béatrice et instability für Violine und Orchestra La Scintilla, Leitung: Bénédict Kammerorchester (Schweizer Les Siècles, Leitung: François- Erstaufführung) 19. August 2013 Xavier Roth Carolin Widmann (Violine), 22. und 23. August 2013 Lucerne Festival Academy Orche- Wolfgang Amadeus Mozart: stra, Leitung: Pablo Heras-Casado Così fan tutte 7. September 2013 Wiener Philharmoniker, Musikal. Leitung: Christoph Eschenbach, Inszenierung: Sven-Eric Bechtolf ab 21. August 2013

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Termine (Auswahl)

April 2013 April 2013 April 2013 April 2013

2.4.2013 Noisiel (Premiere) 12.4.2013 Basel (Premiere) 15.4.2013 Wien, ORF 20.4.2013 Kaiserslautern Joseph Haydn: L’isola disabitata Wolfgang Amadeus Mozart: Gerhard Wimberger: Bachonanzen (Premiere) Atelier Lyrique de l’Opéra na- Ensemble „die reihe“ Wolfgang Amadeus Mozart: tional de Paris, Orchestre-Atelier La Cetra Barockorchester, Mu- Così fan tutte OstinatO, Musikal. Leitung: Iñaki sikal. Leitung: Andrea Marcon, 17.4.2013 Wien, Theater an der Musikal. Leitung: Markus Bie- Encina Oyón, Inszenierung: Inszenierung: David Bösch Wien (Premiere) ringer, Inszenierung: Andreas Dominique Pitoiset, Stephen Hector Berlioz: Bronkalla Taylor 12.4.2013 München, Prinzregen- Béatrice et Bénédict tentheater (Premiere) ORF Radio-Symphonieorches- 20.4.2013 Bremerhaven (Premiere) 3.4.2013 Madrid (Premiere) Karl Millöcker: Der Bettelstudent ter Wien, Musikal. Leitung: Leo Bedřich Smetana: Wolfgang Amadeus Mozart: Orchester des Staatstheaters Hussain, Inszenierung: Kaspar Die verkaufte Braut Don Giovanni am Gärtnerplatz, Musikal. Holten Musikal. Leitung: Stephan Musikal. Leitung: Alejo Pérez, In- Leitung: Michael Brandstätter, Veselka, Inszenierung: Hinrich szenierung: Dmitri Tcherniakov Inszenierung: Emmy Werner 17.4.2013 Chemnitz, Theater Horstkotte –>Torsten Rasch: Das Haus der 5.4.2013 Limoges (Premiere) 12./13.4.2013 Girona, Conservatori Temperamente (Uraufführung) 20.4.2013 Tallahassee Christoph Willibald Gluck/ Isaac Albéniz Robert Schumann Philharmo- Willy Burkhard: Canzona Hector Berlioz: Orphée Wolfgang Amadeus Mozart: Die nie, Leitung: Frank Beermann Florida State University Musikal. Leitung: Jean-François Schuldigkeit des ersten Gebots (auch 18.4.) Orchestra, Leitung: Alexander Verdier, Inszenierung: Nathalie Orquesta del Conservatori Isaac Jimenez Pernette Albéniz, Musikal. Leitung: Lluis 18.4.2013 St. Pölten, Festspielhaus Caballeria Matthias Pintscher: 23.4.2013 Hagen 5./7.4.2013 Berlin, Philharmonie Hérodiade-Fragmente Manfred Trojahn: … mit durch- Wolfgang Amadeus Mozart: 13.4.2013 Trieste (Premiere) Marisol Montalvo (Sopran), scheinender Melancholie Die Zauberflöte (konz.) Wolfgang Amadeus Mozart: Wiener Philharmoniker, Leitung: Philharmonisches Orchester Berliner Philharmoniker, La clemenza di Tito Christoph Eschenbach Hagen, Leitung: David Marlow Leitung: Simon Rattle Musikal. Leitung: Gianluigi Gel- (auch 19.4. Wien, Musikverein) metti, Inszenierung: Jean-Louis 24.4.2013 Wien, Theater an der 6.4.2013 Toronto (Premiere) Grindà 18.04.2013 Boston, University Wien Wolfgang Amadeus Mozart: (Premiere) Georg Friedrich Händel: Amadigi Die Zauberflöte 13.4.2013 Guildford, G Live Wolfgang Amadeus Mozart: (konz.) Musikal. Leitung: David Fallis, Hector Berlioz: Messe solennelle La clemenza di Tito Il complesso barocco, Leitung: Inszenierung: Marshall Pynkoski Croydon Philharmonic Choir, Lei- Musikal. Leitung: William Lump- Alan Curtis tung: David Gibson kin, Inszenierung: Daniel Pelzig 7.4.2013 Zwickau, Robert- 25.4.2013 Paris, Théâtre des Schumann-Konservatorium 13.4.2013 New York, State Univer- 19.4.2013 Luzern (Premiere) Champs-Elysées (Premiere) Jan Novak: Baletti à 9 sity, Staller Center Claudio Monteverdi: Wolfgang Amadeus Mozart: Nonett der Hochschule für Musik Georg Friedrich Händel: Orlando Il ritorno d’Ulisse in patria Don Giovanni und Theater Rostock, Leitung: Musikal. Leitung: Arthur Haas Musikal. Leitung: Howard Arman, Le Cercle de l’Harmonie, Musikal. Heiner Schindler Inszenierung: Dominique Leitung: Jérémie Rhorer, Insze- (auch 24.4. Rostock, Hochschule 14.4.2013 Tokyo, New National Mentha nierung: Stéphane Braun- und 3.5. Burg Klempenow) Theatre (Premiere) schweig Wolfgang Amadeus Mozart: 19.4.2013 Seoul 7.4.2013 Heidelberg (Premiere) Die Zauberflöte Bernd Alois Zimmermann: 25.4.2013 Philadelphia (Premiere) Johann Strauss: Die Fledermaus Tokyo Philharmonic Orchestra Musique pour les soupers du Georg Friedrich Händel: Rinaldo Musikal. Leitung: Dietger Holm, Musikal. Leitung: Ralf Weikert, Roi Ubu Curtis Institute of Music, Inszenierung: Antoine Uitdehaag Inszenierung: Michael Hampe Seoul Philharmonic Orchestra, Musikal. Leitung: Andrea Leitung: Peter Hirsch Marchiol, Inszenierung: Chas 9.4.2013 Ankara (Premiere) 15.4.2013 Hamburg, Staatsoper Rader-Shieber Joseph Haydn: Lo speziale Andreas N. Tarkmann: Adieux de 20.4.2013 Rom, Santa Cecilia Maria Stuart; Die Meistersinger Matthias Pintscher: 26.4.2013 Dresden, Schloss 11.4.2013 Sherbrooke, University von Nürnberg; Wesendonck- towards Osiris Albrechtsberg Emmanuel Chabrier: L’Etoile Lieder Accademia Nazionale di Santa Andreas N. Tarkmann: Atelier d‘opéra de l‘École de Katja Pieweck (Sopran), Ensemble Cecilia, Leitung: Matthias Pint- Wesendonck-Lieder musique de l‘Université der Philharmoniker Hamburg scher Mitglieder der Dresdner Philhar- Musikal. Leitung: François (auch 22.4.) moniker Bernier, Inszenierung: Normand Chouinard

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Termine (Auswahl)

April 2013 Mai 2013 Mai 2013 Mai 2013

26.4.2013 München (Musica 4.5.2013 Marseille (Premiere) 16.5.2013 Bern, Kulturcasino 23.5.2013 Paris, Opéra National Viva) Wolfgang Amadeus Mozart: Andrea Lorenzo Scartazzini: (Premiere) –>Salvatore Sciarrino: Presso il lago La clemenza di Tito Viaggiatori (Ausschnitt) Georg Friedrich Händel: nero für Violine und Orchester Musikal. Leitung: Mark Sha- Chor Konzert Theater Bern, Giulio Cesare in Egitto (Uraufführung) nahan, Inszenierung: David Chœur de Chambre de Le Concert d‘Astrée, Musikal. Carolin Widmann (Violine), Sym- McVicar L‘Université de Fribourg, Berner Leitung: Emmanuelle Haim, phonieorchester des Bayerischen Sinfonieorchester, Leitung: Mario Inszenierung: Laurent Pelly Rundfunks, Leitung: Jonathan 5.5.2013 Bremen (Premiere) Venzago Nott Wolfgang Amadeus Mozart: (auch 17.5.) 24.5.2013 Düsseldorf, Così fan tutte Robert-Schumann-Hochschule 26.4.2013 Genf, Conservatoire de Musikal. Leitung: Titus Engel, In- 16.5.2013 Bilbao, Teatro Arriaga –>Manfred Trojahn: Neues Werk Musique (Premiere) szenierung: Laurent Chétouane Joseph Haydn: für Ensemble (Uraufführung) Wolfgang Amadeus Mozart: Il mondo della luna Ensemble der Musikhochschule Così fan tutte 6.5.2013 Bari (Premiere) Orquesta Sinfónica de Navar- CMGo Orchestra, Musikal. Wolfgang Amadeus Mozart: ra, Musikal. Leitung: Jesús López 24.5.2013 St. Paul (USA) Leitung: Antoine Marguier Così fan tutte Cobos, Inszenierung: Emilio Sagi –>Matthias Pintscher: Bereshit für Musikal. Leitung: Roberto (auch 18.5.) Ensemble (Uraufführung) 27.4.2013 Freiberg (Premiere) Abbado, Inszenierung: Davide St. Paul Chamber Orchestra, Lorenzo Ferrero: Livermore 17.5.2013 Baden-Baden, Festspiel- Leitung: Matthias Pintscher Charlotte Corday haus (Premiere) (auch 25.5. und 26.5.) Musikal. Leitung: Jan Michael 12.5.2013 Zürich, Predigerkirche Wolfgang Amadeus Mozart: Horstmann, Inszenierung: Judica Dieter Ammann: Venite a dire; Don Giovanni 26.5.2013 Ostrava (Janáček May Semler Raummusik Balthasar-Neumann Chor und International Music Festival) Basler Madrigalisten, Leitung: Ensemble, Musikal. Leitung: Tho- L’ubica Čekovská: Violin concerto 28.4.2013 Witten, Wittener Tage Raphael Inmoos mas Hengelbrock, Inszenierung: (Tschech. Erstaufführung) für Neue Kammermusik (auch 16.5. Basel, Elisabethenkir- Philipp Himmelmann Augustin Dumay (Violine), Slova- –>Dieter Ammann: unbalanced che, 1. 6. Hergiswald, Wallfahrts- kische Philharmonie, instability für Violine und Kam- kirche) 17.5.2013 Los Angeles, Walt Disney Leitung: Emmanuel Villaume merorchester (Uraufführung) Concert Hall (Premiere) (auch 27.5.Prag, Prague Spring Carolin Widmann (Violine); 12.5.2013 Dresden (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Festival, 30. und 31.5. Bratislava, WDR Sinfonieorchester, Leitung: Fromental Halévy: La Juive Le nozze di Figaro Slowak. Erstaufführung) Emilio Pomàrico Musikal. Leitung: Tomas Netopil, Los Angeles Philharmonic, Musi- (auch 4.10. Köln, Philharmonie) Inszenierung: Jossi Wieler, Sergio kal. Leitung: Gustavo Dudamel, 26.5.2013 Schwetzingen, Festspiele Morabito Inszenierung: Christopher Alden Andreas N. Tarkmann: 28.4.2013 Karlsruhe Die verlorene Melodie Jonny Greenwood: 48 Responses 12.5.2013 Nürnberg (Premiere) 19.5.2013 Prag (Prague Spring Malte Arkona (Sprecher), SWR to Polymorphia (Deutsche Erst- Antonín Dvořák: Rusalka Festival) Radio Sinfonieorchester Stutt- aufführung) Musikal. Leitung: Marcus Bosch, –>Miroslav Srnka: My life without me gart, Leitung: Jonathan Stock- Badische Staatskapelle, Lei- Inszenierung: Dieter Kaegi (Uraufführung der vollständigen hammer tung: Justin Brown Fassung) 16.5.2013 New York, Bohemian Claron Mc Fadden (Sopran), 26.5.2013 Aachen, Eurogress 28.4.5.2013 Braunschweig Festival Hall Ensemble Intercontemporain, Manfred Trojahn: (Premiere) Beat Furrer: Leitung: Tomáš Hanus Herbstmusik – Sinfonischer Satz Wolfgang Amadeus Mozart: FAMA (US-Erstaufführung) Sinfonieorchester Aachen, Così fan tutte Bo Chang (Sprecherin), Talea 22.5.2013 Rouen (Premiere) Leitung: Gregor Bühl Musikal. Leitung: Sebastian Ensemble, Leitung: Beat Furrer Ludwig van Beethoven: Beckedorf, Inszenierung: Lotte (auch 17.5.) Fidelio (konz.) 26.5.2013 Prag, Prague Spring de Beer Choeur accentus, Orchestre Festival 16.5.2013 Glasgow, City Hall de l‘Opéra de Rouen, Leitung: –>L’ubica Čekovská: Four move- 28.4.2013 Aarau Matthias Pintscher: Chute Oswald Sallaberger ments for piano (Uraufführung) Dieter Ammann: Turn d’Étoiles. Hommage à Anselm Garrick Ohlsson (Klavier) Walther Geiser: Fantasie 3 Kiefer (UK-Erstaufführung) 23.5.2013 Brüssel (Premiere) Aargauer Sinfonieorchester, Marco Blaauw, Tine Thing Hel- Wolfgang Amadeus Mozart: 28./29.5.2013 Wien, Neue Studio- Leitung: Douglas Bostock seth (Trompete), BBC Scottish Così fan tutte bühne Symphony Orchestra, Leitung: Musikal. Leitung: Ludovic Morlot, Emmanuel Chabrier: L’Etoile Matthias Pintscher Inszenierung: Michael Haneke Universitätsorchester, Lei- tung: Christoph Maier

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Termine (Auswahl)

Juni 2013 Juni 2013 Juni 2013 Juni 2013

1.6.2013 Gera (Premiere) 8.6.2013 Winterthur 15.6.2013 Wien, Musikverein 22.6.2013 Nagoya Peter Tschaikowsky: Schwanensee Rudolf Kelterborn: –>Thomas Daniel Schlee: Sympho- Wolfgang Amadeus Mozart: Musikal. Leitung: Jens Tröter, Ensemble-Buch I nie Nr. 2 (Uraufführung) Le nozze di Figaro Choreographie: Silvana Schröder Musikkollegium Winterthur, Wiener Symphoniker, Leitung: Basel Sinfonietta, Musikal. Robert Koller (Bariton), Lei- Manfred Honeck Leitung: Giuliano Betta, Inszenie- 1.6.2013 Trier (Premiere) tung: Pierre-Alain Monot (auch 16.6) rung: Elmar Goerden Bedřich Smetana: (auch 26.6. Toyama, 28.6. Tokyo, Die verkaufte Braut 8.6.2013 Biel (Premiere) 17.6.2013 Mannheim, Musikbüh- 30.6. Ötsu) Musikal. Leitung: Joongbae Jee, Wolfgang Amadeus Mozart: ne (Premiere) Inszenierung: Thomas Münster- La finta giardiniera Eberhard Streul/Jürgen Weisser: 22.6.2013 Bobigny, MC93 mann Studierende des Schweizer Aschenputtel oder Rossini kocht (Premiere) Opernstudios Biel eine Oper Joseph Haydn: Il mondo della 1.6.2013 Luleå (Schweden) Inszenierung: Eberhard Streul luna Bat Furrer: linea dell‘orizzonte 8.6.2013 Nürnberg (Premiere) Atelier Lyrique de l’Opéra na- für Ensemble (Schwedische Jean-Philipe Rameau: Platée 18.6.2013 Leipzig, Nikolaikirche tional de Paris, Orchestre-Atelier Erstaufführung) Musikal. Leitung: Hervé Niquet, Franz Schubert: Lazarus OstinatO Klangforum Wien, Leitung: Beat Inszenierung: Mariame Clément Hofkapelle Stuttgart, Leitung: Musikal. Leitung: Guillaume Furrer Frieder Bernius Tourniaire, Inszenierung: David 8.6.2013 Chambord, Festival Lescot 2.6.2013 Hamburg, Hochschule –>Philipp Maintz: windinneres. 18.6.2013 Hamburg, Hauptkirche für Musik und Theater (Premiere) Lieder nach Rainer Maria Rilke St. Petri 23.6.2013 Loccum (Festkonzert Wolfgang Amadeus Mozart: für Bariton und Klavier (Urauf- Hans Friedrich Micheelsen: „850 Jahre Kloster Loccum“) Le nozze di Figaro führung der Neufassung) Von der Schöpfung –>Charlotte Seither: Neues Werk Hamburger Symphoniker, Mu- Otto Katzameier (Bariton), Hamburger Camerata, Leitung: für 12-stimmigen Doppelchor sikal. Leitung: Willem Wentzel, Jean-Marie Cottet (Klavier) Thomas Dahl (Uraufführung); Hora für Frau- Inszenierung: Wolfgang Ansel Philipp Maintz: trawl. Musik für enstimmen und chorischen Bass Flöte, Klarinette, Violine, Violon- 20.6.2013 Wien, Zacherlfabrik Norddeutscher Figuralchor, 2.6.2013 Villigen (Schweiz) cello und Klavier (Uraufführung linea dell‘orizzonte für Ensemble Leitung: Jörg Straube Rudolf Kelterborn: der Neufassung) (Österr. Erstaufführung) Four Pieces for Four Players Ensemble Alternance Klangforum Wien, Leitung: Beat 25.6.2013 Heilbronn Mondrian-Ensemble Furrer Andreas N. Tarkmann: (auch 3.6. Basel, 5.6. Zürich und 13.6.2013 Genf (Premiere) Die Prinzessin auf der Erbse 6.6. Luzern) Antonín Dvořák: Rusalka 21.6.2013 Bernburg, Theater Jörg Schade (Sprecher), Würt- Musikal. Leitung: Dmitri Jurows- Thomas Daniel Schlee: tembergisches Kammerorches- 3.6.2013 Tokyo, New National ki, Inszenierung: Jossi Wieler, Wacht auf, Harfe und Saitenspiel ter Heilbronn, Leitung: Ruben Theatre (Premiere) Sergio Morabito Mitteldeutsche Kammerphil- Gazarian Wolfgang Amadeus Mozart: harmonie, Leitung: Christian Così fan tutte 14.6.2013 Kaiserslautern Simonis 29.6.2013 Santa Fe (Premiere) Tokyo Philharmonic Orchestra, (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Musikal. Leitung Yves Abel, Insze- Benjamin Britten: 21.6.2013 Barcelona (Premiere) Le nozze di Figaro nierung: Damiano Michieletto Death in Venice Wolfgang Amadeus Mozart: Musikal. Leitung: Kenneth Mont- Musikal. Leitung: Uwe Sandner, Lucio Silla gomery, Inszenierung: Jonathan 6.6.2013 Montpellier (Premiere) Inszenierung: Alvaro Schoeck Musikal. Leitung: Harry Bicket, Kent Wolfgang Amadeus Mozart: Inszenierung: Claus Guth Don Giovanni 14.6.2013 Paris, Théâtre des Orchestre National de Montpel- Champs-Elysées 22.6.2013 Würzburg (Premiere) lier, Musikal. Leitung: Raphael Gioachino Rossini: Wolfgang Amadeus Mozart: Schlüsselberg, Inszenierung: Il barbiere di Siviglia (konz.) Don Giovanni Jean-Paul Scarpitta Orchestre de Chambre de Paris, Musikal. Leitung: Andrea Sangui- Leitung: Roger Norrington netti, Inszenierung: François De 7.6.2013 Lausanne (Premiere) Carpentries Wolfgang Amadeus Mozart: 15.6.2013 Regensburg (Premiere) Le nozze di Figaro Henry Purcell: The fairy Queen 22.6.2013 Weimar (Premiere) Musikal. Leitung: Theodor Guschl- Musikal. Leitung: N. N., Inszenie- Giacomo Puccini: bauer, Inszenierung: Marco rung: N. N. Madame Butterfly Arturo Marelli Musikal. Leitung: Martin Hoff, Inszenierung: Eva-Maria Höck- mayr

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Termine (Auswahl)

Juli 2013 August / September 2013 September 2013 September 2013

1.7.2013 Santa Barbara 3.8.2013 Kootwijk, Radio Kootwijk 12.9.2013 Freiburg, E-Werk 24.9.2013 Montpellier (Premiere) Matthias Pintscher: (Premiere) (Premiere) Christoph Willibald Gluck: Bereshit für Ensemble Wolfgang Amadeus Mozart: Gustav Holst/Benjamin Britten: Orfeo ed Euridice Music Academy of the West Le nozze di Figaro The Wandering Scholar Musikal. Leitung: Kenneth Mont- Festival Orchestra, Leitung: Nederlandse Orkest-en Ensem- Young Opera Company, gomery, Inszenierung: Chiara Matthias Pintscher ble-Academie, Leitung: Richard Holst-Sinfonietta, Musikal. Lei- Muti Egarr, Inszenierung: Floris Visser, tung: Klaus Simon 10.7.2013 Berlin, UdK (Premiere) Alexander Oliver 25.9.2013 Bordeaux (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: 14.9.2013 Magdeburg (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: La finta semplice 15.8.2013 Beijing, National Center Wolfgang Amadeus Mozart: Lucio Silla Symphonieorchester der UdK; for the Performing Arts Le nozze di Figaro Musikal. Leitung: Jane Glover Musikal. Leitung: Errico Fresis (Premiere) Musikal. Leitung: Michael Balke, Wolfgang Amadeus Mozart: Inszenierung: Karen Stone 27.9.2013 Paris 12.7.2013 Marseille Le nozze di Figaro Matthias Pintscher: Bereshit für Hector Berlioz: Les Troyens (konz.) Musikal. Leitung: Lü Jia 14.9.2013 Linz (Premiere) Ensemble (Franz. Erstaufführung) Chor und Orchester Opéra Mar- Wolfgang Amadeus Mozart: Ensemble Intercontemporain, seille, Leitung: Lawrence Foster 23.8.2013 Sundsvall (Premiere) Die Zauberflöte Leitung: Matthias Pintscher (auch 15.7.) Ruggiero Leoncavallo: I Pagliacci Musikal. Leitung: Dennis Russell Nordic Chamber Orchestra Davies 27.9.2013 Brugge, Concertgebouw 13.7.2013 Bad Aibling (Premiere) Beat Furrer: FAMA. Hörtheater; Georges Bizet: Carmen (konz.) 31.8.2013 Brühl, Schloss Augus- 14.9.2013 Dietikon, St. Agatha linea dell‘orizzonte für Ensemble Die Opernbühne, Leitung: tusburg Franz Schubert: (Belgische Erstaufführung) Richard van Schoor Joseph Haydn: List und Liebe Der Graf von Gleichen Klangforum Wien, Leitung: Beat Capella Augustina, Leitung: ad hoc Orchester, Leitung: Reka Furrer 14.7.2013 Kuhmo, Arts Centre Andreas Spering (konz.) Jaksics Wolfgang Amadeus Mozart: (auch 1.9.) 28.9.2013 Rotterdam, De Doelen Zaide (konz.) 15.9.2013 Vredenburg (Muziek- Georg Friedrich Händel: L’Allegro, Kuhmo Chamber Orchestra, 6.9.2013 St. Gallen (Premiere) centrum Leidsche Rijn) il Penseroso ed il Moderato Leitung: Nicholas Daniel Wolfgang Amadeus Mozart: Georges Bizet: Carmen (konz.) Gabriele Choir and Consort, Don Giovanni Weekend Opera Utrecht, Musi- Leitung: Paul McCreesh 19.7.2013 Jackson, WY (USA), Musikal. Leitung: Otto Tausk, kal. Leitung: Jan van Maanen Grand Teton Music Festival Inszenierung: Guy Joosten 29.9.2013 Kopenhagen, Opera Matthias Pintscher: 18.9.2013 London, Wigmore Hall Manfred Trojahn: contrevenir Chute d’etoiles. Hommage an 7.9.2013 Oslo (Ultima Festival) –>Matthias Pintscher: Neues Werk (Dänische Erstaufführung) Anselm Kiefer –>Beat Furrer: Canti della tenebra für Klavier solo (Uraufführung) Mitglieder von The Royal Danish Barbara Butler, Charles Geyer (Uraufführung) Inon Barnatan (Klavier) Orchestra, Leitung: Michael (Trompete), Grand Teton Music Tora Augestad (Mezzosopran), (auch 11.10. Amsterdam, Concert- Boder Festival Orchestra, Leitung: Christian Ihle Hadland (Klavier) gebouw) Matthias Pintscher 29.9.2013 Bonn (Premiere) (auch 20.7.) 8.9.2013 Frankfurt (Premiere) 20.9.2013 Frankfurt, Alte Oper George Benjamin: Antonín Dvořák: Rusalka –>Beat Furrer: Neues Werk für Written on Skin 25.7.2013 Weikersheim (Premiere) Musikal. Leitung: Sebastian Orchester (Uraufführung) Musikal. Leitung: Hendrik Vest- Wolfgang Amadeus Mozart: Weigle, Inszenierung: Jim Junge Deutsche Philharmonie, mann, Inszenierung: Magdolna Don Giovanni Lucassen Leitung: David Afkham Parditka, Alexandra Szemerédy Bundesjugendorchester, Musi- kal. Leitung: Bruno Weil, Insze- 12.9.2013 Paris, Opéra National 21.9.2013 Bozen, Transart nierung: Dominik Wilgenbus (Premiere) Beat Furrer: FAMA. Hörtheater; Christoph Willibald Gluck: linea dell‘orizzonte für Ensemble Alceste (Ital. Erstaufführung) Les Musiciens du Louvre, Musi- Klangforum Wien, Leitung: Beat kal. Leitung: Mark Minkowski Furer

24.9.2013 London (Wigmore Hall) Wolfgang Amadeus Mozart: Die Schuldigkeit des ersten Gebots (konz.) Classical Opera Company, Leitung: Ian Page

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Termine (Auswahl)

Oktober 2013 Oktober / November 2013 November 2013 November / Dezember 2013

5.10.2013 Straßburg, Festival 20.10.2013 Bern (Premiere) 9.11.2013 Kansas City (Premiere) 23./24.11.2013 Nissay (Japan) Musica Carl Maria von Weber/Hector Wolfgang Amadeus Mozart: Ludwig van Beethoven: Fidelio Dieter Ammann: Konzert für Berlioz: Le Freyschütz Die Zauberflöte Nissay Theatre Orchestra, Lei- Violine und Kammerorchester tung: Taijiro Iimorii (Franz. Erstaufführung) 26.10.2013 Toronto (Premiere) 10.11.2013 Frankfurt (Premiere) Jonathan Harvey: Body Mandala Wolfgang Amadeus Mozart: Christoph Willibald Gluck: Ezio 30.11./1.12.2013 Marseille (Premiere) (Franz. Erstaufführung) Die Entführung aus dem Serail Musikal. Leitung: Christian Christoph Willibald Gluck/ Carolin Widmann (Violine), WDR Opera Atelier, Musikal. Leitung: Curnyn, Inszenierung: Vincent Hector Berlioz: Orphée Sinfonieorchester Köln, Leitung: David Fallis Boussard Emilio Pomàrico 8.12.2013 München, Prinzregen- 3.11.2013 München, Prinzregen- 10.11.2013 Weimar (Premiere) tentheater 6.10.2013 Wetzlar, Stadthalle tentheater (Premiere) Wolfgang Amadeus Mozart: Franz Schubert: Der vierjährige Gustav Adolf Schlemm: Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail Posten (konz.) Violinkonzert Die Zauberflöte Musikal. Leitung: Stefan Klingele, Münchner Rundfunkorchester, Wetzlarer Kammerorchester, Orchester der KlangVerwaltung, Inszenierung: N. N. Leitung: Christopher Hogwood Leitung: Martin Knell Leitung: Enoch zu Guttenberg 15.11.2013 Ville d’Avray, Théâtre 13.12.2013 Brüssel (Premiere) 6.10.2013 Amsterdam (Premiere) 3.11.2013 Wien (Wien modern) Vieux Colombier (Premiere) Ambroise Thomas: Hamlet Christoph Willibald Gluck: Beat Furrer: FAMA. Hörtheater; Jean-Philipe Rameau: Platée Musikal. Leitung: Marc Minkows- Armide linea dell‘orizzonte für Ensemble Musikal. Leitung: Marie-Christi- ki, Inszenierung: Olivier Py Musikal. Leitung: Ivor Bolton, Klangforum Wien, Leitung: Beat ne Pannetier Inszenierung: Barrie Kosky Furrer 13.12.2013 Rom, Santa Cecilia 16.11.2013 Paris, Opéra Comique (Festival Nuova Consonanza) 12.10.2013 Kiel (Premiere) 8.11.2013 Bratislava (Premiere) (Premiere) Manfred Trojahn: Le Ceneri di Peter Tschaikowski: Schwanensee –>Ľubica Čekovská: Dorian Gray George Benjamin: Written on Skin Gramsci (Pasolini) für Bariton (Uraufführung) und Ensemble 13.10.2013 London, Wigmore Hall Musikal. Leitung: Lukasz Boro- 17.11.2013 Berlin, Deutsche Oper Dietrich Henschel (Bariton), Jean Barraqué: Quatuor à cordes wicz, Inszenierung: Nicola Raab (Premiere) Musikfabrik, Leitung: Emilio (Engl. Erstaufführung) Giuseppe Verdi: Falstaff Pomarico Quatuor Diotima 9.11. 2013 Kassel, Martinskirche Musikal. Leitung: Donald Run- (auch 18.12. Wien, Konzerthaus, (Kasseler Musiktage) nicles Österr. Erstaufführung) 17.10.2013 Oslo (Premiere) Ernst Krenek: Symeon, der Stylit Christoph Willibald Gluck: (Deutsche Erstaufführung) 21.11.2013 Frankfurt (cresc... 14.12.2013 Kassel (Premiere) Orfeo ed Euridice Vocalensemble Kassel, Ensemble Biennale) Georg Friedrich Händel: Saul Musikal. Leitung: Rinaldo Ales- musikFabrik, Leitung: Eckhard –>Beat Furrer: Neues Werk für Musikal. Leitung: Jörg Halubek, sandrini Manz Ensemble (Uraufführung) Inszenierung : Katharina Thoma Ensemble Modern

Impressum Internet Tel.: 0561 / 3105-288/289 Promotion: www.takte-online.com Fax: 0561 / 3 77 55 [t]akte [email protected] Dr. Ulrich Etscheit Das Bärenreiter-Magazin Graphik-Design: www.alkor-edition.com Leitung Promotion Bühne take off – media services und Orchester Redaktion: christowzik + scheuch Bärenreiter Praha s. r. o. Tel.: 0561 / 3105-290 náměstí Jiřího z Poděbrad 112/19 Johannes Mundry www.takeoff-ks.de Fax: 0561 / 318 06 82 130 00 Praha 3, Tschech. Republik Bärenreiter-Verlag etscheit.alkor@ Tel.: 00420 274 001 911 Heinrich-Schütz-Allee 35 Kontakt baerenreiter.com Fax: 00420 222 220 829 34131 Kassel · Deutschland [email protected] Dr. Marie Luise Maintz Tel.: 0561 / 3105-154 Bestellungen Leihmaterial: www.baerenreiter.cz Projektleitung Neue Musik Fax: 0561 / 3105-310 Bärenreiter · Alkor Tomáš Novotný Tel.: 0561 / 3105-139 [email protected] Alkor-Edition Kassel GmbH Tel.: 00420 274 001 925 Fax: 0561 / 3105-310 Erscheinen: 2 x jährlich Heinrich-Schütz-Allee 35 Fax: 00420 272 652 904 maintz@ kostenlos 34131 Kassel · Deutschland [email protected] baerenreiter.com

(SPA 51/14)

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