Miltenberg.De Winter 2014 Blickpunkt
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www.landkreis-miltenberg.de Winter 2014 blickpunkt Zeitung für Menschen im Landkreis Miltenberg MIL Unterbringung von Asylsuchenden ist gesamtgesellschaftliche Verpfl ichtung Angesichts anhaltender Krisen in Ländern wie Syrien, Irak oder der Ukraine wird der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland in absehbarer Zeit nicht zurückgehen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rechnet aktuell mit monatlich bis zu 25.000 Menschen, die Zuflucht in Deutschland suchen. Im Regierungsbezirk Unterfranken erwartet man zum Jahresende deutlich über 4.000 Menschen, die als Asylbewerber un- tergebracht sein werden. Im November Etwa 9,5 Prozent davon muss der Landkreis waren, verteilt auf das Miltenberg nach der geltenden Quotenrege- Kreis gebiet, 408 Asylbewerber lung unterbringen. Wenn aber unerwartet in 21 Unterkünften untergebracht hohe Zuströme in Unterfranken ankommen, könnte dieser Anteil auch überschritten In der Kreistagssitzung im Oktober dankte werden. So wurde die Kreisverwaltung im Deutschunterricht durch ehrenamtliche Lehrer in der Asylbewerberunterkunft in Mönchberg. Landrat Jens Marco Scherf den Städten, November von der Regierung von Unterfran- Märkten und Gemeinden für die konstruktive ken aufgefordert, wöchentlich Wohnraum im Stadtbereich Schweinfurt vorgesehen. behelfsmäßig – etwa in Sporthallen – unter- Unterstützung bei dieser Aufgabe. Asylbewer- für bis zu 24 Neuankömmlinge zusätzlich Um bis zur Fertigstellung der neuen Erstauf- bringen zu können. berunterbringung sei eine gesamtgesellschaft- zu schaffen. nahmestellen in den kalten Wintermonaten Dabei geht es zunächst nur um vorsorgliche liche Verpflichtung, die im Landkreis auch auf Die beiden großen bayerischen Erstaufnahme- auch für größere Ankunftswellen gerüstet Planungen, die aber im Bedarfsfall kurzfristig diese Weise verstanden werde. einrichtungen in München und Zirndorf sind zu sein, hat die Staatsregierung die 96 umgesetzt und realisiert werden müssen. Großes Lob zollte er auch den vielen ehren- seit langem überfüllt. Deshalb sollen in jedem bayerischen Landkreise und kreisfreien Nach wie vor soll jedoch vorrangig angestrebt amtlichen Unterstützern, die an zahlreichen Regierungsbezirk solche Erstaufnahmestellen Städte aufgefordert, Notfallplanungen zu werden, die ankommenden Menschen in Standorten Deutschunterricht für die unter- geschaffen werden, die jedoch erst in einigen erarbeiten, um im Ernstfall 200 bis 300 Wohnungen oder Unterkünften unterzubrin- gebrachten Menschen organisieren oder in Monaten zur Verfügung stehen werden. Für Menschen zusätzlich vorübergehend für gen, die von Kreisverwaltung oder Bezirks- anderer Form Hilfestellung auf unterschied- Unterfranken sind Teile einer früheren Kaserne einen Zeitraum von fünf bis sechs Wochen regierung angemietet werden. lichste Weise anbieten. Vielfalt zusammen leben! Inhalt Das Motto der Lokalen Aktionsgruppe Seit Mai hat die LAG in Begleitung der Büros Neuland+ und CHROSIS die Vorarbeiten für 16 neue Elektrokleingeräte- (LAG) Main4Eck Miltenberg e.V. wurde die Entwicklungsstrategie geleistet. Container nun Programm für die Lokale Entwick - Regionalforen, Workshops, Beratungen, Experteninterviews, Jugendanhörungen sowie Seite 5 lungsstrategie (LES). zahlreiche Analysen und Recherchen liegen nun hinter den Akteuren. Die Ergebnisse wurden in der LES zusammengefasst und auf dieser Grundlage fünf verschiedene Entwick- Lernen, erziehen, wohlfühlen lungsziele definiert: – weil Familie wichtig ist 1. Funktionalität der Kommunen im LAG-Gebiet erhalten und zukunftsfähig ausbauen Seite 8 2. Kultur- und Naturlandschaft im Main4Eck erhalten und aktiv nutzen Von Patientenverfügung 3. Den sanften Tourismus in der LAG Main4Eck stärken bis Familienpfl egegesetz 4. Zukunftsperspektiven junger Menschen in der Region durch verbesserte Teilhabe Seite 9 fördern 5. Innen- und Außendarstellung der Region optimieren Energiekosten Nach der Vorstellung und dem Beschluss dieser Entwicklungsziele und der gesamten LES bei im Griff? Seite 12 der Mitgliederversammlung am 11. November wurden noch redaktionelle Veränderungen vorgenommen und das Dokument für den Druck vorbereitet. Es entstand ein 60-seitiges Die Lokale Entwicklungsstrategie wird Konzept und noch einmal 200 Seiten Anhang. durch Elisabeth Kluin und Dr. Jürgen Jung Am 28. November war es dann so weit: Das LAG-Management Elisabeth Kluin und Dr. Jürgen an den Leader-Manager für Unterfranken Jung trafen sich mit anderen unterfränkischen LAG-Managements bei der Förderstelle beim Wolfgang Fuchs (2.v.l.) übergeben. Mit auf Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) – im Gepäck die LES in mehrfacher dem Bild: Amtsleiter Klaus Klingert (l.) und Ausfertigung als Ausdruck und auf Datenträger. Geschafft! Jetzt heißt es abwarten auf die Karl-Heinz Suhl (r.). Anerkennung als Förderkulisse für die LEADER-Förderperiode 2014-2020. Die nächste Ausgabe von blickpunkt MIL erscheint am 15. April 2015 2 blickpunkt MIL Winter 2014 Liebe Einweihungsfeier und Richtfest Bürger innen und Bürger, an der Realschule Obernburg Zahlreiche Gäste haben in der Main-Limes-Realschule Obernburg weltweit wurde das zu Ende gehende Jahr die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts der Generalsanierung von einer Vielzahl schlimmer Krisen und gefeiert und dem Richtspruch beigewohnt, mit dem symbolisch Kriege geprägt. Egal ob im Irak oder in der zweite Bauabschnitt begann. Syrien, in Eritrea oder Somalia, in vielen Ländern der Welt erleben die Menschen Landrat Jens Marco Scherf dankte allen am Bau Beteiligten und Furchtbares. Die Folge ist die größte wies darauf hin, dass eine solide Haushaltsführung Grundlage Flüchtlingsbewegung seit dem Ende des für Investitionen in die Bildung sei. Mit Ende des ersten Bauab- Zweiten Weltkrieges. Unvorstellbare schnitts stünden der Schule 17 Klassen- und zwei Kunsträume Szenen spielen sich Tag für Tag, Nacht zur Verfügung. Der zweite Bauabschnitt werde im Herbst 2015 für Nacht auf dem Mittelmeer zwischen vollendet sein, mit der endgültigen Fertigstellung des Gebäudes Afrika und Europa ab. Tausende von sei 2016 zu rechnen. Der Landkreis Miltenberg verbaue an der Menschen, die Hälfte von ihnen Kinder, Realschule 10,5 Millionen Euro, davon würden rund 40 Prozent Jugendliche und Erwachsene bis 30 Jahre, vom Freistaat Bayern gefördert. gehen die größten Risiken ein, um die Schulleiterin Lieselotte Siegel freute sich über den gelungenen europäischen Küsten zu erreichen. ersten Bauabschnitt, Architekt Wilfried Stendel ließ den Bau in In unserem Landkreis bieten wir zurzeit Versform Revue passieren. Anschließend verfolgten die Gäste im in über 20 Unterkünften über 400 Men- künftigen Atrium den Richtspruch von Polier Jörg Lambrecht und schen sowie zusätzlich 14 minderjähri- besichtigten die neu geschaffenen Räume. gen Flüchtlingen ohne Familie Obhut. Unter den zahlreichen Gästen aus Schule, Politik und Bauwirtschaft Architekt Wilfried Stendel (rechts) übergab einen Christstollen in Form Ich bin sehr beeindruckt und dankbar war auch Altlandrat Roland Schwing, unter dessen Ägide 2013 eines Schlüssels an Landrat Jens Marco Scherf und Schulleiterin Lieselotte für die sehr große, von Verständnis und der Spatenstich für die Sanierung erfolgt war. Siegel. Hilfsbereitschaft geprägte Einstellung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Miltenberg. Dabei denke ich sowohl an die große Bereitschaft der Bürgermeister Moderne Räume mit moderner Ausstattung und ihrer Verwaltungen als auch an die Kindergärten und Schulen, an unsere Im neuen Kompetenzzentrum für Körper- Landrat Jens Marco Scherf blickte während Untermain ist. Das Kompetenzzentrum biete engagierten Pfarrerinnen und Pfarrer pflege/Friseure in der Berufsschule Mil- der Einweihungsfeier auf die Geschichte schöne und bestens ausgestattete Räume, so mit ihren aktiven Gemeinden sowie tenberg finden Schülerinnen und Schüler des in zwei Abschnitten erstellten Baus Scherf. an die unzähligen Frauen und Männer, sowie Lehrerinnen und Lehrer beste Voraus- zurück, der für ihn ein Ausdruck einer die ehrenamtlich Deutschkurse oder setzungen für die Berufsausbildung vor. leistungsstarken Region Bayerischer Schulleiterin Karin Maywald freute sich über Betreuungsdienste anbieten. die schnelle, reibungslose Umsetzung des Baus. Ich danke Ihnen allen für diese gelebte Nach der kirchlichen Segnung durch Pfarrer Peter Nächstenliebe. Neubert und Pater Dr. Mani Panthalany sprach Gustav Eirich (Regierung von Unterfranken) vom Viele der Menschen, die heute zu uns „symbolischen Schlussstein der Organisationsre- kommen, werden bleiben, weil die form der Schulen“ und nannte Gesamtkosten von politische Lage in ihrer Heimat auf län- rund 3,4 Millionen Euro. gere Sicht keine Rückkehr zulässt. Die Integration dieser Menschen verlangt Weitere Grußworte sprachen Aschaffenburgs uns allen große Leistungen ab. Mein stellvertretender Landrat Andreas Zenglein, besonderer Dank gilt hier auch den Kreishandwerksmeister Erich Stappel, Friseur- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Obermeister Karl Knobloch, Miltenbergs Bür- Landkreisverwaltung. Die Zuwanderung germeister Helmut Demel sowie die Architekten bietet aber auch große Chancen, gerade Klaus Wolf und Ralf Kolb. vor dem Hintergrund des demographi- Langen Applaus gab es für die Bürgermeisterband, schen Wandels. die die Veranstaltung mit vier Songs bereichert hatte. Ich bitte Sie alle darum, die Asylsuchen- Auch Landrat Jens Marco Scherf (dritter von links) und Schulleiterin Karin Maywald Bei einem Rundgang zeigten sich die Gäste den weiterhin freundlich aufzunehmen (zweite von links) schauten sich die mit modernster