Epd Dokumentation Online
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epd Dokumentation online Herausgeber und Verlag: Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) gGmbH, Emil-von-Behring-Str. 3, 60439 Frankfurt am Main. Geschäftsführer: Direktor Jörg Bollmann Amtsgericht Frankfurt am Main HRB 49081 USt-ID-Nr. DE 114 235 916 Verlagsleiter: Bert Wegener. Chefredakteur der epd-Zentralredaktion: Karsten Frerichs. Verantwortliche Redakteure epd-Dokumentation: Uwe Gepp (V.i.S.d.P.) / Reinhold Schardt Erscheinungsweise: einmal wöchentlich, online freitags. Bezugspreis: • Online-Abonnement „epd Dokumentation“ per E-Mail: monatl. 27,80 Euro, jährlich 333,60 Euro, 4 Wochen zum Ende des Bezugsjahres kündbar. Der Preis für das Online-Abonnement schließt den Zugang zum digitalen Archiv von epd-Dokumentation (ab Jahrgang 2001) ein. Verlag/Bestellservice (Adresse siehe oben unter GEP): Tel: 069/58098-191, Fax: 069/58098-226, E-Mail: [email protected] Redaktion (Adresse siehe oben unter GEP): Tel: 069/58098-209 Fax: 069/58098-294, E-Mail: [email protected] © GEP, Frankfurt am Main Alle Rechte vorbehalten. Die mit dem Abo-Vertrag erworbene Nutzungsgenehmigung für „epd Dokumentation“ gilt nur für einen PC-Arbeitsplatz. „epd Dokumentation“, bzw. Teile daraus, darf nur mit Zustimmung des Verlags weiterverwertet, gedruckt, gesendet oder elek- tronisch kopiert und weiterverbreitet werden. Anfragen richten Sie bitte an die epd-Verkaufsleitung (Adresse siehe oben unter GEP), Tel: 069/58098-259, Fax: 069/ 58098-300, E-Mail: [email protected]. Haftungsausschluss: Jede Haftung für technische Mängel oder Mängelfolgeschäden ist ausgeschlossen. Frankfurt am Main 28. August 2018 www.epd.de Nr. 35 Versöhnung und Aufarbeitung Erstes Forum zum Bußwort des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zum Buß- und Bettag 2017 Theologische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 26. Mai 2018 Impressum Herausgeber und Verlag: Geschäftsführer: epd-Dokumentation: Der Informationsdienst Gemeinschaftswerk der Direktor Jörg Bollmann Verantwortliche Redakteure: epd-Dokumentation dient der Evangelischen Publizistik (GEP) Verlagsleiter: Uwe Gepp (V.i.S.d.P.) / persönlichen Unterrichtung. gGmbH Bert Wegener Reinhold Schardt Nachdruck nur mit Erlaubnis und Anschrift: Emil-von-Behring-Str. 3, epd-Zentralredaktion: Tel.: (069) 58 098 –135 unter Quellenangabe. 60439 Frankfurt am Main. Chefredakteur: Karsten Frerichs Fax: (069) 58 098 –294 Druck: druckhaus köthen Briefe bitte an Postfach 50 05 50, E-Mail: [email protected] Friedrichstr. 11/12 60394 Frankfurt 06366 Köthen (Anhalt) 2yy35/2018yepd-Dokumentation Mitteldeutsche Kir- oft nicht deutlich genug wider- Zum Ende des Papieres werden che bittet um Verge- sprochen worden. »die immer noch gestörten Be- bung – »Versagen in ziehungen in unserer Gesell- Als Beispiele führt die Erklärung schaft und die Verletzungen DDR-Zeit« »zu geringe Unterstützung« für 27 Jahre nach dem Ende der Enteignete, Zwangsausgesiedelte DDR« konstatiert. Vor diesem Erfurt (epd). Die Evangelische und die politischen Gefangenen Hintergrund wolle die Kirche Kirche in Mitteldeutschland in der DDR an. Beklagt wird, »das uns Mögliche für eine Hei- (EKM) hat »Irrwege, Unrecht, dass »Pfarrer und kirchliche Mit- lung der Erinnerung und für Verrat und Versagen der Kirchen arbeitende mit staatlichen Stellen Versöhnung tun«. Abschließend und ihrer Verantwortungsträger konspiriert, Vertrauen verletzt heißt es: »Wir vertrauen darauf, in der Zeit zwischen 1945 und und Anderen Schaden zugefügt dass wir mit diesem Bekenntnis 1989« eingestanden. »Wir bitten haben und dass wir unsere Ver- unserer Schuld durch Gottes Gott und die Menschen, die flochtenheit in diese Schuld bis Verheißung frei werden, heute durch die Kirchen und ihre Mit- heute nicht bekennen.« und hier als Kirche Jesu Christi arbeitenden geschädigt wurden, Verantwortung für unsere eigene um Vergebung«, heißt es in einer Bedauert werden die Fälle, in Geschichte und die Folgen unse- Erklärung des Landeskirchenra- denen Mitarbeitende in Kirche res Handelns wahrzunehmen.« tes, die am 22. November, dem und Diakonie aus politischen Buß- und Bettag, während eines Gründen drangsaliert oder gar In einer ersten Reaktion begrüßte Gottesdienstes zu Beginn der entlassen wurden. »Bis heute der Bundesbeauftragte für die Synode in der Erfurter Michaelis- übernehmen wir als Kirche nicht Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, kirche verlesen wurde. die nötige Verantwortung für das Bußwort »als ein wichtiges Menschen, die unter Mithilfe Zeichen an die Gesellschaft, dar- Zwar seien die Machthaber in oder nach Verrat aus kirchlichen über nachzudenken, wie sich der Sowjetischen Besatzungszone Kreisen inhaftiert, gedemütigt, jeder in der SED-Diktatur verhal- und später in der DDR damit traumatisiert oder zur Ausreise ten hat«. Es sei gut, dass sich die gescheitert, den christlichen gedrängt wurden«, heißt es wei- Evangelische Kirche in Mittel- Glauben zu beseitigen oder das ter. Dazu gehöre auch, dass man deutschland mit ihrer Rolle als kirchliche Leben ihren Zielen Pfarrern und anderen kirchlichen »Kirche im Sozialismus« ausei- vollständig zu unterwerfen. Auch Mitarbeitenden, die in schwerer nandersetze. »Besser spät als hätten viele Christen widerstan- persönlicher Bedrängung keinen nie«, so der gebürtige Thüringer. den, sich nicht erpressen und anderen Weg als die Ausreise aus locken lassen. In der Erklärung der DDR gesehen hätten, die (epd-Basisdienst, 22.11.2017) heißt es dann aber: »Wir haben Freigabe zum Dienst in west- staatlichem Druck zu oft nicht deutschen Kirchen verweigert standgehalten.« Auch sei Unrecht habe. Quellen: Versöhnung und Aufarbeitung Erstes Forum zum Bußwort des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zum Buß- und Bettag 2017 Theologische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 26. Mai 2018 epd-Dokumentationy35/2018yy3 Aus dem Inhalt: Versöhnung und Aufarbeitung Erstes Forum zum Bußwort des Landeskirchenrats der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zum Buß- und Bettag 2017. Halle, 26. Mai 2018 ► Christian Fuhrmann: Das Bußwort vom Herbst 2017 – Impuls aus der Beiratsarbeit 4 ► Johannes Beleites: Wer spricht hier eigentlich? Anmerkungen zur Diskussion um das Bußwort der EKM 6 ► Landesbischöfin Ilse Junkermann: Geistlicher Impuls 9 ► Erklärung des Landeskirchenrats im Gottesdienst der 6. Tagung der II. Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland am Bußtag 2017 11 ► Friedemann Stengel: Einführung 13 ► Biographische Skizzen (Renate Ellmenreich, Hans Günther und Hermien Günther- van Dijk, Wolfgang Harnisch, Jürgen Hauskeller, Gudrun und Thomas Kretschmer, Marina Naumann, Lothar Rochau, Sibylle und Reinhard Weidner) 22 ► Thomas Naumann: »Mit meinem Gott überspringe ich Mauern?« (Psalm 18,30) 35 ► Stichwörter aus den Gesprächsgruppen 43 ► Ergebnisse, Perspektiven, Ausblick auf den weiteren Prozess. Voten von studentischen Beobachterinnen und Beobachtern 45 ► Landesbischöfin Ilse Junkermann: Ergebnisse, Perspektiven, Ausblicke auf den weiteren Prozess. Notizen nach dem Forum zum Bußwort des Landeskirchenrats der EKM 48 ► Frank-Michael Lütze: Edens bittersüße Früchte. Liturgischer Abschluss 49 ► Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 50 4yy35/2018yepd-Dokumentation Das Bußwort vom Herbst 2017 – Impuls aus der Beiratsarbeit Von Christian Fuhrmann Der Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche in In den Jahren 2016 und 2017 haben Beiratsmit- Mitteldeutschland (EKM) hat im Jahr 2014 die glieder Gespräche mit einzelnen Menschen aus Gründung eines Beirats für Versöhnung und Auf- den betroffenen Gruppen geführt. Auffällig in arbeitung angeregt. Der Beirat hat sich im Jahr diesen Gesprächen war die Überraschung der 2015 als beratendes Gremium des Landeskirchen- Gesprächspartner. Kaum jemand von diesen amtes der EKM konstituiert. Ihm gehören stimm- Frauen und Männern hat mit einem Gesprächs- berechtigte und beratende Mitglieder an. Stimm- angebot von kirchlicher Seite gerechnet. Die berechtigt sind Mitglieder, die nicht in einem Mehrheit der Angesprochenen hat teilweise nach aktiven Dienstverhältnis mit kirchenleitenden längerer Überlegung einem Gespräch zugestimmt. Aufgaben der EKM stehen. Der Landeskirchenrat Eine ganze Reihe von Gesprächen stehen noch hat sich im Dezember 2015 mit der Aufgabenbe- aus, was den begrenzten Kräften der Beiratsmit- schreibung des Beirats befasst. glieder geschuldet ist. Der Beirat wird in dieser Aufgabenbeschreibung Als eine Folge dieser meist sehr intensiven Ge- unter anderem gebeten, nach den Gruppen vom spräche und ihrer Auswertung ist in dem Beirat DDR-Unrecht betroffener Gemeindeglieder und im Jahr 2016 der Vorschlag diskutiert worden, kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zum Bußtag 2017 ein Bußwort zu formulieren. fragen, die bisher in der Aufarbeitung des DDR- Ziel des Bußwortes ist es, einen Schritt der Ver- Unrechts nicht angemessen in den Blick gekom- söhnung zu gehen. Maßgeblich war die Überle- men waren. Dabei wird erläutert, dass zu diesen gung, dass der Landeskirchenrat der EKM als Gruppen die Menschen zu zählen sind, die vor Rechtsnachfolger der Kirchenleitung der beiden 1990 aus politischen Gründen in Konflikt mit den Vorgängerkirchen mit dem Bußwort einräumt, Kirchenleitungen gekommen und disziplinarisch nicht allen Menschen in ihrem Engagement und belangt worden sind oder bei Verfolgung oder den eigenen Lebensentscheidungen gerecht ge- Diskriminierung durch den Staat von ihrer Kirche worden zu sein. zu wenig Unterstützung erfahren haben. Mit dem öffentlichen Aussprechen des Bußwortes Der Beirat wird beauftragt, Anregungen für Kon- ist