Landschaftsplan Der Gemeinde Jenesien
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Landschaftsplan Piano paesaggistico Gemeinde Jenesien Comune di San Genesio Atesino Landschaftsplan der Gemeinde Mölten Beschluss der Landesregierung Nr. 2240 vom 19.06.2006 Piano paesaggistico del Comune di Meltina Delibera della Giunta provinciale n. 2240 del 19/06/2006 Planverfasser / Redattore del piano: Dr. GEORG PRAXMARER Tel.: 0471-417738 Amt für Landschaftsökologie / Ufficio Ecologia del paesaggio www.provinz.bz.it/natur-raum AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 1 Erläuternder Bericht 1. Ausgangslage und Zielsetzungen 2 2. Gebietsbeschreibung 3 3. Schutzmaßnahmen 5 Landschaftsschutzgebiete: Bannzonen ........................................................................... 5 Landschaftsschutzgebiet „Tschögglberg“ ........................................................................ 6 Landwirtschaftsgebiet von landschaftlichem Interesse.................................................... 6 Natürliche Landschaft ....................................................................................................... 7 Biotope .............................................................................................................................. 8 Naturdenkmäler .............................................................................................................. 10 Baumschutz .................................................................................................................... 11 Flurgehölze, Trockenmauern, Pflasterwege und andere historisch-landschaftlich bedeutsame Wege.......................................................................................................... 12 Archäologische Schutzgebiete ....................................................................................... 12 4. Landschaftsentwicklung und -pflege 13 Unterschutzstellungen reichen nicht aus ....................................................................... 13 Landschaftsleitbild Südtirol ............................................................................................. 13 Landschaftsentwicklungskonzept für die Gemeinde...................................................... 16 Bürgerbeteiligung und Information ................................................................................. 16 Fördermaßnahmen ......................................................................................................... 16 AMT FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE 28.4 UFFICIO ECOLOGIA DEL PAESAGGIO 28.4 Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung Ripartizione Natura, paesaggio e sviluppo del territorio AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 2 1. Ausgangslage und Zielsetzungen Bereits vor knapp 25 Jahren wurde mit Des Weiteren kam es auf Landesebene in Dekret des Landeshauptmanns vom 9. Sep- der Natur- und Landschaftsschutzarbeit zu tember 1981, Nr. 99/V/LS der Landschaft- neuen Weichenstellungen durch die Verab- liche Gebietsplan „Tschögglberg“ verab- schiedung des LEROP-Fachplanes Land- schiedet. Der Plan deckte den Großteil der schaftsleitbild Südtirol, wodurch neue In- Flächen der Gemeinden Jenesien, Mölten halte in die Landschaftsplanung einfließen. und Vöran ab, sowie Teilflächen von Terlan und Hafling. Unterschutzstellungen Die landschaftlichen Unterschutzstellungen 25 Jahre Gebietsplan „Tschögglberg“ erfahren gegenüber dem Gebietsplan aus Ziel des übergemeindlichen Gebietsplans dem Jahr 1981 einige Veränderungen, war der Erhalt der bäuerlichen Kulturland- sowohl bezüglich deren Abgrenzungen als schaft am Tschögglberg mit besonderem auch deren Schutzbestimmungen. So wird Augenmerk auf die Lärchwiesen auf dem anstelle der Bannzone Tschögglberg ein Salten und am Möltner Joch. Darüber hin- gleichnamiges Landschaftsschutzgebiet aus sah der Gebietsplan die Ausweisung ausgewiesen, während im restlichen Ge- von Biotopen und Naturdenkmälern vor, meindegebiet nur mehr punktuelle Schutz- eine restriktive Verkehrsregelung für land- gebiete vorgesehen sind. In den Bannzonen schaftlich besonders sensible Bereiche gilt ein strenges Neubauverbot, dafür fällt in sowie den Schutz von kulturhistorisch inte- diesen Zonen für Projekte die allgemeine ressanten Baulichkeiten, großteils Stadel- Ermächtigungspflicht durch die Landes- bauten mit traditionellen Strohdächern. behörde für Landschaftsschutz weg. Nach 25 Jahren hat sich die Einführung des Instruments Gebietsplan als erfolgreich Kernpunkt im vorliegenden Plan ist die Aus- erwiesen, auch wenn nicht alle Ziele damit weisung eines Landschaftsschutzgebietes eingehalten werden konnten. So hat trotz „Tschögglberg“, das sich über die Gemein- eigener Schutzbestimmung die Anzahl der den Jenesien, Mölten, Vöran und Sarntal Strohdächer im Untersuchungsgebiet dra- ausdehnt und sich im zentralen Bereich stisch abgenommen, andererseits konnte über die Lärchwiesen zwischen Salten und die wunderbare Landschaft am Bergrücken Möltner Joch erstreckt und Richtung Osten weitgehend unzerstört erhalten bleiben, was die Schwarzegger und Putzer Wiesen mit auch in der Bevölkerung der betroffenen einschließt, während es sich im Nordwesten und umliegenden Gemeinden einen starken zur Leadner Alm und hin zum Auener Joch Rückhalt findet. ausdehnt. Kommunaler Landschaftsplan Wie in anderen Landschaftsplänen festge- In der Zwischenzeit haben sich die allge- legt, sind von landschaftlichen Bindungen meinen Bestimmungen, Planungskriterien, die Bauzonen sowie die Zonen für Infra- der Gemeindebauleitplan sowie die Erfor- strukturen und produktive Ansiedlungen dernisse des Natur- und Landschafts- ausgenommen. Durch verschiedene Ab- schutzes stark verändert, daher erschien änderungen des Bauleitplanes und dessen die Überarbeitung des Planes nach Rück- jüngste Überarbeitung haben sich für diese sprache mit der Gemeinde als vordringlich. Zonen wesentliche Veränderungen erge- Aus administrativen Gründe und auf ben. Der vorliegende Landschaftsplan soll Wunsch der Gemeinden wurde dabei das dieser Situation Rechnung tragen. übergemeindliche Instrument des Gebiets- planes durch einen eigenen Landschafts- plan für jede Gemeinde ersetzt. AMT FÜR LANDSCHAFTSÖKOLOGIE 28.4 UFFICIO ECOLOGIA DEL PAESAGGIO 28.4 Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung Ripartizione Natura, paesaggio e sviluppo del territorio AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Seite / Pag. 3 Landschaftsentwicklung und -pflege Mit Hilfe von kommunalen Landschafts- Völlig neu ist im letzten Kapitel des leitbildern oder –entwicklungskonzepten vorliegenden Berichts der Bereich Land- können negative Entwicklungen aufgezeigt schaftsentwicklung und –pflege. Zu einem und Gegenmaßnahmen festgelegt werden. nachhaltigen Umgang mit Natur und Aber auch positive Tendenzen gilt es zu Landschaft gehören heute nicht nur Unter- erkennen und zu verstärken. Das Land- schutzstellungen, sondern auch die Pflege schaftsleitbild Südtirol mit seiner tiefgehen- wertvoller Kulturlandschaften und Revitali- den Analyse der Landschaftssituation in sierungsmaßnahmen für verarmte Land- Südtirol und den zahlreichen Maßnahmen- schaftsräume. Zentrale Bedeutung nimmt vorschlägen zur Lenkung der Landschafts- die Wahrnehmung von Tendenzen in der entwicklung stellt eine wichtige Grundlage Landschaftsentwicklung vor Ort ein. für die Landschaftsschutzarbeit in der Gemeinde dar. 2. Gebietsbeschreibung Die Gemeinde Jenesien liegt im Norden von Bozen am Hochplateau des Tschögglbergs. Schwarzeggs ober Afing und anderer Das Gemeindegebiet erstreckt sich von den Plateaus aufbaut, daneben finden sich Hanglagen um Glaning im Süden, hin zum geschichtete vulkanische Tuffe. Nördlich Hauptort, der in mittlerer Höhenlage auf von Jenesien liegen in höheren Lagen auf knapp 1100 m Seehöhe gelegen ist, weiter dem Porphyrsockel Schichten von Grödner über den Salten und die Fraktion Flaas Sandstein und kalkhaltige Mergel der nach Norden bis zum Jenesiener Jöchl, Werfener Schichten auf, die im Bereich der ober dem sich die höchsten Lagen auf ca. Locher Leck nordwestlich vom Hauptort 1800 m Seehöhe befinden. Im Osten dehnt offen zu Tage treten, ansonsten jedoch sich das Gemeindegebiet bis in die Sarner zumeist den flachen Rücken des Saltens Schlucht aus und umfasst die Flächen der aufbauen, der sich im Norden zum Möltner Fraktion Afing. Joch hinzieht. Während den Eiszeiten wurden die Seitentäler mit Moränenablage- Der geologische Untergrund wird vom rungen gefüllt; die Reste dieser Moränen Bozner Quarzporphyr gebildet, der sich steil treten im Erosionsgebiet unterhalb vom über dem Etschtal erhebt und die Wieserhof in Nobls zu Tage, auch in Bergrücken des Alten ober Glaning, des anderen Tälern finden sich vereinzelt Erd- pyramiden, die sich aus dem eiszeitlichen Konglomerat herausgebildet haben. Die Niederschläge erreichen in Jenesien einen Jahresdurchschnitt von 830 mm, wobei etwa ein Drittel im Winter fällt und der größere Teil in den Sommermonaten. Die Temperatur liegt im Hauptort im Jahres- mittel knapp über 8°C, wobei im Sommer die 30°C erreicht werden, während die winterlichen Tiefstwerte bis auf -20°C fallen können. An den Hängen oberhalb von Bozen bildet sich durch die südorientierte Exposition im Winter ein mildes Klima aus, Unterhalb vom Wieserhof hat das Wasser ein während die Sommer eher trocken und heiß tiefes Grabensystem in das Moränenmaterial sind. Auf den höher gelegenen Bereichen geschnitten; die rötlich gefärbte „Wieser Lahn“ des Saltens und des Schwarzeggs nehmen mit ihren Erdpyramiden ist weitum sichtbar. naturgemäß die Temperaturen mit