Rezepte. Orte. Geschichten.“ Zog Sich Über Zwei Schuljahre Hin Und Findet Nun Seinen Abschluss in Diesem Buch
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HAUPTSACH GUDD GESS Rezepte. Orte.1 Geschichten. 2 3 Wer wir sind Klassenfoto Seit August 2013 lernen wir an der Friedrich-List-Schule KBBZ in Saarbrücken den Beruf Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation. Unsere Klassenlehrerin Frau Spaniol und unser Lehrer Herr Bastong unterstützen uns auf diesem Weg tat- kräftig. Die Schüler kommen aus einem großen Umkreis innerhalb und außerhalb des Saar- landes und treffen sich zweimal die Woche zum Unterricht in Saarbrücken. Unser Deutsch-Projekt „Rezepte. Orte. Geschichten.“ zog sich über zwei Schuljahre hin und findet nun seinen Abschluss in diesem Buch. Wir sind der Meinung, das Saarland hat viel zu bieten. Vor allem kulinarisch und ört- lich. Unser Beweis ist dieses Buch mit leckeren Rezepten und Beschreibungen der schönsten Flecken des Landes. Viel Spaß beim Lesen Schüler von links nach rechts: ... 4 Editorial Die kaufmännische Berufsschule ist durch eine große Heterogenität in der Vorbil- dung der Schülerinnen und Schüler geprägt. Die Unterschiedlichkeit reicht vom all- gemeinen Haupt- und Realschulabschluss über das Fachabitur bzw. die allgemeine Hochschulreife bis zum Fachhochschulabschluss und Universitätsexamen. Außerdem haben viele Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen im Berufsleben sammeln können. Gleichzeitig stellt man aufgrund der Herkunft vieler Schülerinnen und Schü- ler unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Spra- che fest. In diesem Spannungsverhältnis findet Deutschunterricht statt; in der dualen schuli- schen Ausbildung werden dabei folgende Lernziele angestrebt: die Sprache soll adressaten- und situationsgerecht angewendet werden; im schriftlichen Sprachgebrauch beschäftigen wir uns mit informativen, kom- mentierenden und appellativen Textarten; literarische Texte sollen analysiert und interpretiert werden; die mündliche Kommunikation soll verbessert werden, der Gebrauch einer Fachsprache wird eingeübt; Formen des Schriftverkehrs werden entsprechend des Berufsfeldes angewen- det und die Vielfalt moderner Medien werden von den Schülerinnen und Schülern sinnvoll genutzt. Die Schülerinnen und Schüler sollen in drei Jahren Deutschunterricht an der Berufs- schule vor allem die mündliche und schriftliche Kommunikation im Berufsleben ler- nen. Dabei entziehen sie sich gerne, wenn es darum geht, eigenständig und ohne Hilfe des Lehrers bzw. des Ausbilders etwas zu schreiben. Und so habe ich versucht, ein Thema zu finden, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler freier bewegen können, bei dem sie beim Schreiben nicht so eingeengt sind und das ihnen auch noch Spaß macht. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ein bekanntes Kochrezept aus ihrem Heimatort oder aus ihrem Heimatland und danach stellen sie diesen Ort bzw. dieses Land unter touristischen Gesichtspunkten vor. Da- bei beschäftigen sie sich mit ihrem eigenen Heimatort, beschreiben diesen verständ- lich und formulieren ein Kochrezept selbstständig und nachvollziehbar. Anschlie- ßend erfinden sie eine Geschichte, wie dieses Rezept entstanden sein könnte, sind also auch kreativ. Ein Rezept aus der Fülle der Rezepte haben die Schülerinnen und Schüler an einem Vormittag in der Schule zusammen gekocht, es entstand ein schö- nes Zusammengehörigkeitsgefühl und es hat eine Menge Spaß gemacht. Bei der anschließenden Gestaltung dieses Kochbuches haben sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig Gedanken gemacht über das Layout des Buches, wie die Bilder hinein passen und welchen Titel das Buch haben sollte. Außerdem überlegen sie, in welchem Druckverfahren gedruckt werden soll, stellen eine Druckanfrage und überwachen anschließend auch den Druck. Sie haben sich also mit Tätigkeiten be- schäftigt, mit denen sie im Normalfall auch in ihren Marketing-Betrieben zu tun ha- ben – sie arbeiten hier also auch betriebs- und praxisaffin. Alle Schülerinnen und Schüler freuen sich darüber, wenn ihr Kochbuch von vielen gelesen und für gut be- funden wird – urteilen Sie selbst. 5 Von wo wir kommen 6 Inhalt 1. Wer wir sind 2. Vorwort 3. Von wo wir kommen 4. Inhalt 5. Kreativmappe: Rezepte. Orte. Geschichten. Gefüllte Klöße von Yvonne Bryant Sackschisser von Gloria Rebmann Bunter Kartoffelsalat von Simon Weber Grumbeersupp von Mareike Erhorn Saure Stambes von Caroline Strzelczyk Grumbeer-Gelleriewe-Supp von Alice Laufer Lyonerkuchen von Christoph Bömer Schneebällchen von Marc Noll Grumbeerkischerlchja von Marie Badem Mehlknepp von Michaela Borchert Gefilde mit Speck-Sahne-Soße von Nathalie Buschmann Lammspieße mit gebratenen Tomaten und Gewürzreis von Niaz Namin Kabbesröllcher von Nina Michels Löwenzahnsalat von Ann-Kathrin Hessemer Gellerriewemutsch von Paul Rohleder Saarländische Mehlknepp von Patrick Kratz Bibbelschesbohnesupp von Samanta Hussong Schneebällchen von Thea Hamacher Frühligsrollen von Hieu Hoang Hoorische mit Specksoße von Anna Altmayer 7 Yvonne Bryant Gefüllte Klöße Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand Hettenrodt 8 Gefüllte Klöße Danke, dass du mein Rezept gewählt hast, um deine Gäste mit einem „Festtags- Zutaten für 6 Portionen: Schmaus“ zu verwöhnen. Damit dein Essen auch reibungslos über die Bühne 1 Packung Fertigkloßteig läuft, hier die Anleitung. 8 angetrocknete Bröt- chen (am besten vom Folgende Zutaten benötigst du für 6 Personen: Vortag) 400 gr. Lauch 300 gr. Schinkenspeck / Zuerst solltest du für die richtige Stimmung sorgen. Mach das Radio an oder spie- Dörrfleisch le deine Lieblings-CD ab. Mit einem Gute-Laune-Lied wie „Happy“ von Pharrell 4 Eier Wiliams macht das Kochen doch gleich doppelt so viel Spaß. Salz, Pfeffer, Muskatnuss Jetzt kann mit der Füllung begonnen werden. Dazu nimm dir die getrockneten Brötchen, schneide sie in 1 cm große Würfel und sammele sie in einer großen Schüssel. Weil du gerade so schön am Schneiden bist, widme dich nun dem Lauch und danach dem Speck. Den Lauch in 5 mm schmale Ringe schneiden und das Dörrfleisch in kleine, zierliche Würfel. Der nächste Schritt bringt etwas mehr Herausforderung mit sich. Also, gib dir Mühe und brenne nichts an! Um die Füllung fertig zu stellen, benötigst du eine Pfanne, die 28 cm breit und mindestens 10 cm hoch ist. Denn die Brötchenwürfel werden Platz brauchen. Die Pfanne sollte gut heiß sein, damit du darin die Speckwürfel anbraten kannst und sie ihr Aroma abgeben kön- nen. Den Lauch in die Pfanne hinzugeben, sobald der Speck angebraten ist. Auf mittlerer Hitze die Speck-Lauch- Mischung mit Hilfe des Deckels weiter dünsten. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt. Nach ca. 10 min werden die Brötchenwürfel in die Pfanne gegeben, aber nicht umrühren! Die Würfel müssen Feuchtigkeit aufneh- men, damit später alles gut zusammen klebt. Währenddessen schlage die Eier in einer Schüssel und würze diese mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss, je nach Belie- ben. Die Eier nun über die Brötchenwürfel gießen und alles gut miteinander vermischen. Die Füllung muss nun 20- 25 min abkühlen, damit sie später in ca. 7 cm große Kugeln geformt werden kann. Wusstest du, dass der Kloßteig früher eine sehr aufwendige Angelegenheit war? 1/3 der Kartoffeln wurde roh gerieben und 2/3 wurden gekocht. Die rohe Kartoffelmasse musste dann durch ein Geschirrhandtuch gepresst werden, um diese von ihrer Flüssigkeit zu trennen. Die gekochten Kartoffeln wurden dann mit den rohen, geriebenen Kartoffeln vermischt. Damit du heute nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen musst, empfehle ich den Fertigkloßteig, den es mitt- lerweile überall zu kaufen gibt. Dieser ist zwar nicht „selbstgemacht“, aber schmeckt genauso gut. Der Teig, ob nun selbstgemacht oder gekauft, muss in sechs gleich große Stücke geteilt werden. Nimm den Kloß- teig in die Hand und drücke ihn flach. Gebe die Füllung in Form einer Kugel darauf und verschließe den Teig rund- herum, in dem du die Klosteigränder zusammenführst und aneinander drückst. Koche die Klöße ca. 20 min in ge- salzenem Wasser. Zu den Klößen kann Butter-Sahne-Sauce oder Apfelmus gereicht werden. Viel Spaß beim Kochen und lass es dir schmecken! 9 Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand Hans ist ein sehr fleißiger Bauer. Er lebt auf seinem Bauernhof mit Ehefrau Margaretha, seinen sechs Kindern Marx, Casper, Barthel, Melchior, Dorothea und Ottilia, seiner Schwiegermutter Walburga sowie seinen Kühen, Schweinen, Pferden, Hühnern, Ziegen, Hasen und Gänsen. Samstage sind für die 9-köpfige Familie immer mit Stress verbunden. Hans und seine Söhne sind mit den Tieren auf dem Bauernhof beschäftigt. Die Kühe und Ziegen müssen schon früh morgens gemolken und danach auf die Weide getrieben werden. Die Schweine bekommen ihr Kraftfutter, das aus den Kartoffel-, Mais-, Karotten- und Kohlabfällen der Küche besteht. Die gelegten Eier der Hühner müssen ebenfalls eingesammelt werden. Während die Männer des Hauses mit ihren Aufgaben beschäftigt sind, schmieren die Frauen ein paar Brote für die Pausen zwischendurch und bereiten alles für das Abendessen vor. Danach geht es in den Garten. Sie graben Kar- toffeln zum Lagern für den Winter, ernten unter anderem Zwiebeln, Lauch, Karotten, Sellerie, Gurken und Kohl. Kräuter und Salat gehören natürlich auch dazu. Da sich der Garten nicht in unmittelbarer Nähe des Bauernhofs befindet, ist es Hans Aufgabe, das vorbereitete Abendessen zu wärmen. Hans liebt die gefüllten Hühner seiner Frau und seine Schwiegermutter macht die besten Klöße. Heute jedoch ist Hans mit dem Abendessen nicht ganz zufrieden. Zwar gibt es die leckeren Klöße von Wal- burga, aber nur das Füllsel der geliebten gefüllten Hühner. Hans kam nämlich gestern nicht mehr dazu, die Hühner