HAUPTSACH GUDD GESS

Rezepte. Orte.1 Geschichten. 2

3 Wer wir sind

Klassenfoto

Seit August 2013 lernen wir an der Friedrich-List-Schule KBBZ in Saarbrücken den Beruf Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation. Unsere Klassenlehrerin Frau Spaniol und unser Lehrer Herr Bastong unterstützen uns auf diesem Weg tat- kräftig.

Die Schüler kommen aus einem großen Umkreis innerhalb und außerhalb des Saar- landes und treffen sich zweimal die Woche zum Unterricht in Saarbrücken. Unser Deutsch-Projekt „Rezepte. Orte. Geschichten.“ zog sich über zwei Schuljahre hin und findet nun seinen Abschluss in diesem Buch. Wir sind der Meinung, das hat viel zu bieten. Vor allem kulinarisch und ört- lich. Unser Beweis ist dieses Buch mit leckeren Rezepten und Beschreibungen der schönsten Flecken des Landes. Viel Spaß beim Lesen

Schüler von links nach rechts: ...

4 Editorial

Die kaufmännische Berufsschule ist durch eine große Heterogenität in der Vorbil- dung der Schülerinnen und Schüler geprägt. Die Unterschiedlichkeit reicht vom all- gemeinen Haupt- und Realschulabschluss über das Fachabitur bzw. die allgemeine Hochschulreife bis zum Fachhochschulabschluss und Universitätsexamen. Außerdem haben viele Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen im Berufsleben sammeln können. Gleichzeitig stellt man aufgrund der Herkunft vieler Schülerinnen und Schü- ler unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit der deutschen Spra- che fest. In diesem Spannungsverhältnis findet Deutschunterricht statt; in der dualen schuli- schen Ausbildung werden dabei folgende Lernziele angestrebt:  die Sprache soll adressaten- und situationsgerecht angewendet werden;  im schriftlichen Sprachgebrauch beschäftigen wir uns mit informativen, kom- mentierenden und appellativen Textarten;  literarische Texte sollen analysiert und interpretiert werden;  die mündliche Kommunikation soll verbessert werden, der Gebrauch einer Fachsprache wird eingeübt;  Formen des Schriftverkehrs werden entsprechend des Berufsfeldes angewen- det und die Vielfalt moderner Medien werden von den Schülerinnen und Schülern sinnvoll genutzt.

Die Schülerinnen und Schüler sollen in drei Jahren Deutschunterricht an der Berufs- schule vor allem die mündliche und schriftliche Kommunikation im Berufsleben ler- nen. Dabei entziehen sie sich gerne, wenn es darum geht, eigenständig und ohne Hilfe des Lehrers bzw. des Ausbilders etwas zu schreiben. Und so habe ich versucht, ein Thema zu finden, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler freier bewegen können, bei dem sie beim Schreiben nicht so eingeengt sind und das ihnen auch noch Spaß macht. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben ein bekanntes Kochrezept aus ihrem Heimatort oder aus ihrem Heimatland und danach stellen sie diesen Ort bzw. dieses Land unter touristischen Gesichtspunkten vor. Da- bei beschäftigen sie sich mit ihrem eigenen Heimatort, beschreiben diesen verständ- lich und formulieren ein Kochrezept selbstständig und nachvollziehbar. Anschlie- ßend erfinden sie eine Geschichte, wie dieses Rezept entstanden sein könnte, sind also auch kreativ. Ein Rezept aus der Fülle der Rezepte haben die Schülerinnen und Schüler an einem Vormittag in der Schule zusammen gekocht, es entstand ein schö- nes Zusammengehörigkeitsgefühl und es hat eine Menge Spaß gemacht. Bei der anschließenden Gestaltung dieses Kochbuches haben sich die Schülerinnen und Schüler eigenständig Gedanken gemacht über das Layout des Buches, wie die Bilder hinein passen und welchen Titel das Buch haben sollte. Außerdem überlegen sie, in welchem Druckverfahren gedruckt werden soll, stellen eine Druckanfrage und überwachen anschließend auch den Druck. Sie haben sich also mit Tätigkeiten be- schäftigt, mit denen sie im Normalfall auch in ihren Marketing-Betrieben zu tun ha- ben – sie arbeiten hier also auch betriebs- und praxisaffin. Alle Schülerinnen und Schüler freuen sich darüber, wenn ihr Kochbuch von vielen gelesen und für gut be- funden wird – urteilen Sie selbst.

5 Von wo wir kommen

6 Inhalt

1. Wer wir sind 2. Vorwort

3. Von wo wir kommen 4. Inhalt 5. Kreativmappe: Rezepte. Orte. Geschichten.

 Gefüllte Klöße von Yvonne Bryant  Sackschisser von Gloria Rebmann  Bunter Kartoffelsalat von Simon Weber  Grumbeersupp von Mareike Erhorn  Saure Stambes von Caroline Strzelczyk  Grumbeer-Gelleriewe-Supp von Alice Laufer  Lyonerkuchen von Christoph Bömer  Schneebällchen von Marc Noll  Grumbeerkischerlchja von Marie Badem  Mehlknepp von Michaela Borchert  Gefilde mit Speck-Sahne-Soße von Nathalie Buschmann  Lammspieße mit gebratenen Tomaten und Gewürzreis von Niaz Namin  Kabbesröllcher von Nina Michels  Löwenzahnsalat von Ann-Kathrin Hessemer  Gellerriewemutsch von Paul Rohleder  Saarländische Mehlknepp von Patrick Kratz  Bibbelschesbohnesupp von Samanta Hussong  Schneebällchen von Thea Hamacher  Frühligsrollen von Hieu Hoang  Hoorische mit Specksoße von Anna Altmayer

7 Yvonne Bryant

 Gefüllte Klöße

 Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand

8 Gefüllte Klöße

Danke, dass du mein Rezept gewählt hast, um deine Gäste mit einem „Festtags- Zutaten für 6 Portionen: Schmaus“ zu verwöhnen. Damit dein Essen auch reibungslos über die Bühne  1 Packung Fertigkloßteig läuft, hier die Anleitung.  8 angetrocknete Bröt-

chen (am besten vom Folgende Zutaten benötigst du für 6 Personen: Vortag)

 400 gr. Lauch

 300 gr. Schinkenspeck / Zuerst solltest du für die richtige Stimmung sorgen. Mach das Radio an oder spie- Dörrfleisch le deine Lieblings-CD ab. Mit einem Gute-Laune-Lied wie „Happy“ von Pharrell  4 Eier Wiliams macht das Kochen doch gleich doppelt so viel Spaß.  Salz, Pfeffer, Muskatnuss Jetzt kann mit der Füllung begonnen werden. Dazu nimm dir die getrockneten Brötchen, schneide sie in 1 cm große Würfel und sammele sie in einer großen Schüssel. Weil du gerade so schön am Schneiden bist, widme dich nun dem Lauch und danach dem Speck. Den Lauch in 5 mm schmale Ringe schneiden und das Dörrfleisch in kleine, zierliche Würfel. Der nächste Schritt bringt etwas mehr Herausforderung mit sich. Also, gib dir Mühe und brenne nichts an!

Um die Füllung fertig zu stellen, benötigst du eine Pfanne, die 28 cm breit und mindestens 10 cm hoch ist. Denn die Brötchenwürfel werden Platz brauchen. Die Pfanne sollte gut heiß sein, damit du darin die Speckwürfel anbraten kannst und sie ihr Aroma abgeben kön- nen. Den Lauch in die Pfanne hinzugeben, sobald der Speck angebraten ist. Auf mittlerer Hitze die Speck-Lauch- Mischung mit Hilfe des Deckels weiter dünsten. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt. Nach ca. 10 min werden die Brötchenwürfel in die Pfanne gegeben, aber nicht umrühren! Die Würfel müssen Feuchtigkeit aufneh- men, damit später alles gut zusammen klebt. Währenddessen schlage die Eier in einer Schüssel und würze diese mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss, je nach Belie- ben. Die Eier nun über die Brötchenwürfel gießen und alles gut miteinander vermischen. Die Füllung muss nun 20- 25 min abkühlen, damit sie später in ca. 7 cm große Kugeln geformt werden kann.

Wusstest du, dass der Kloßteig früher eine sehr aufwendige Angelegenheit war? 1/3 der Kartoffeln wurde roh gerieben und 2/3 wurden gekocht. Die rohe Kartoffelmasse musste dann durch ein Geschirrhandtuch gepresst werden, um diese von ihrer Flüssigkeit zu trennen. Die gekochten Kartoffeln wurden dann mit den rohen, geriebenen Kartoffeln vermischt. Damit du heute nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen musst, empfehle ich den Fertigkloßteig, den es mitt- lerweile überall zu kaufen gibt. Dieser ist zwar nicht „selbstgemacht“, aber schmeckt genauso gut. Der Teig, ob nun selbstgemacht oder gekauft, muss in sechs gleich große Stücke geteilt werden. Nimm den Kloß- teig in die Hand und drücke ihn flach. Gebe die Füllung in Form einer Kugel darauf und verschließe den Teig rund- herum, in dem du die Klosteigränder zusammenführst und aneinander drückst. Koche die Klöße ca. 20 min in ge- salzenem Wasser.

Zu den Klößen kann Butter-Sahne-Sauce oder Apfelmus gereicht werden.

Viel Spaß beim Kochen und lass es dir schmecken!

9 Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand

Hans ist ein sehr fleißiger Bauer. Er lebt auf seinem Bauernhof mit Ehefrau Margaretha, seinen sechs Kindern Marx, Casper, Barthel, Melchior, Dorothea und Ottilia, seiner Schwiegermutter Walburga sowie seinen Kühen, Schweinen, Pferden, Hühnern, Ziegen, Hasen und Gänsen.

Samstage sind für die 9-köpfige Familie immer mit Stress verbunden. Hans und seine Söhne sind mit den Tieren auf dem Bauernhof beschäftigt. Die Kühe und Ziegen müssen schon früh morgens gemolken und danach auf die Weide getrieben werden. Die Schweine bekommen ihr Kraftfutter, das aus den Kartoffel-, Mais-, Karotten- und Kohlabfällen der Küche besteht. Die gelegten Eier der Hühner müssen ebenfalls eingesammelt werden.

Während die Männer des Hauses mit ihren Aufgaben beschäftigt sind, schmieren die Frauen ein paar Brote für die Pausen zwischendurch und bereiten alles für das Abendessen vor. Danach geht es in den Garten. Sie graben Kar- toffeln zum Lagern für den Winter, ernten unter anderem Zwiebeln, Lauch, Karotten, Sellerie, Gurken und Kohl. Kräuter und Salat gehören natürlich auch dazu.

Da sich der Garten nicht in unmittelbarer Nähe des Bauernhofs befindet, ist es Hans Aufgabe, das vorbereitete Abendessen zu wärmen. Hans liebt die gefüllten Hühner seiner Frau und seine Schwiegermutter macht die besten Klöße. Heute jedoch ist Hans mit dem Abendessen nicht ganz zufrieden. Zwar gibt es die leckeren Klöße von Wal- burga, aber nur das Füllsel der geliebten gefüllten Hühner. Hans kam nämlich gestern nicht mehr dazu, die Hühner für das heutige Abendessen zu schlachten.

Da kommt Hans auf eine Idee, die ihm sicherlich Ärger einbringen wird. Er denkt sich: „Wenn das Füllsel schon nicht im Huhn sein kann, dann vielleicht in einem Kloß.“ Hans überlegt nicht lange und formt die Klöße um das Füllsel herum. Er legt die Klöße in das siedende Wasser und lässt sie darin erwärmen. Nach 20 Minuten kommen auch schon seine Frau, Schwiegermutter und Töchter nach Hause. Walburga und Margaretha fällt sofort auf, dass nur ein Kochtopf auf dem Herd steht. Als Hans Ihnen erklärt, was er getan hat, kassiert er zunächst rechts und links eine Ohrfeige. Denn mit dem Essen der Frauen experimentiert „Mann“ nicht.

Nach 10 Minuten Streiterei sind die Klöße gut. Margaretha schmilzt noch schnell Butter in einer Pfanne, gießt et- was Sahne dazu und würzt die Soße mit Salz. Jeder bekommt einen halben Kloß auf den Teller mit etwas Sahne- Soße darüber. Walburga will erst gar nicht probieren, aber wie sie sieht, dass Ihre Enkelkinder sich regelrecht das Essen in den Mund schaufeln, muss sie es doch probieren.

Alle sind so begeistert von Hans Kreation, sogar Hans selbst kann nicht fassen, was er da geschaffen hat. Ohne lan- ge zu zögern, entschuldigen sich seine Ehefrau und Schwiegermutter für die Ohrfeigen. Hans bekommt sogar noch ein kleines Dankeschön – Apfelmus – was auch hervorragend zu den „gefüllten Klößen“ passt.

10 Hettenrodt

Hettenrodt– Der perfekte Familienurlaub auf dem Land

Das kleine Dorf Hettenrodt, das erstmals 1321 urkundlich festgehalten wurde, liegt an der Ostseite eines Höhenzuges zwischen Idarbach und Siesbach. Es gehört zum vorderen Hunsrück und grenzt direkt an die Edelsteinmetropole Idar-Oberstein. Mit seinen ca. 850 Einwohnern gehört Hettenrodt zu den ruhigeren Dörfern, das die Na- tur um sich herum schätzt. Der ortsansässige Bauer, der Schweine züchtet und Kühe hält, genießt es, allen Besuchern einen Eindruck von seiner Arbeit zu gewähren. Im Frühjahr und Herbst kann man, dank der überdachten Herberge der Kühe, beobach- ten, wie fast jeden Tag ein neues Kalb auf die Welt kommt. Selbst die Kinder lieben es dort hin zu spazieren und die neuen Kälbchen zu begrüßen. Dies ist aber nicht die einzige Attraktion für Kinder. Der Reiterhof des Dorfes begrüßt die Kleinen gern und zeigt ihnen, wie man die Pferde striegelt, sattelt, füttert, mistet und natürlich reitet. Außerdem können im Dorf auch sämtliche Hühner, Gänse und sogar Esel begutachtet werden.

Hettenrodt gehörte zu den Schleiferdörfern und noch heute kann man erkennen, dass nahezu jedes Haus eine ei- gene Edelsteinschleiferei besaß. Mehrere Hobbyschleifereien und ein Edelsteinmuseum können besichtigt werden.

Der Ortsmittelpunkt, der mit einem großen Grill und Überdachung ausgestattet ist, wird ein paar Mal im Jahr für Feste benutzt. Das Tafelfest ist eine der Hauptattraktionen. Wenn dieses Fest, meistens im Juni, stattfindet, wird ein Teil der Hauptstraße, um den Ortsmittelpunkt herum, gesperrt, und Festzeltgarnituren ziehen sich über einige hundert Meter, um eine riesige Tafel zu präsentieren. Auf beiden Straßenseiten befinden sich die Stände der Orts- bewohner, die sämtliche Köstlichkeiten, wie z.B. Salate, regionale Bratkartoffeln, Kaffee, Kuchen und vieles mehr anbieten. Für eine stimmungsvolle Unterhaltung sorgen unter anderem das Blasorchester, der Gesangsverein und die Tanzgruppe von Hettenrodt.

Neben den Festen von Hettenrodt kann man auch sehr schön die Wälder genießen. Das Dorf verfügt über mehrere Wanderwege in alle Himmelsrichtungen. Die Edelsteinmine Steinkaulenberg befindet sich ca. 3km entfernt und kann bequem durch die schönen Hunsrückwälder erreicht werden. Die historische Weiherschleife, die sich im Idar- Obersteiner Ortsteil Tiefenstein befindet, erreicht man zu Fuß in etwa 45 Minuten. Außerdem befinden sich die Orte , Siesbach und in unmittelbarer Nähe und bieten weitere Sehenswürdigkeiten.

Was Unterbringung und Verpflegung betrifft ist Hettenrodt für ein kleines Dorf bestens ausgestattet. Mehrere Be- wohner des idyllischen Dorfes bieten Ferienwohnungen an und ein Dorfladen inklusive Metzger und Bäckerei- dienst ist auch vorhanden.

Wie Sie sehen, bietet Hettenrodt viele Möglichkeiten des Zeitvertreibs für Jung und Alt und bietet dazu noch eine Alternative zu den großen, lauten Städten. Überzeugen Sie sich selbst, was die frische Landluft alles bewirken kann!

11 Gloria Rebmann

Sackschisser 

 Die Legende vom Sackschisser

 Ballweiler

12 Sackschisser

Ein typisches saarländisches Gericht ist „Sackschisser“. Zutaten für 4 Portionen: Oft werden diese Gaumenfreuden an Dorf- und Stadtfesten  800 g Bratwurstmasse von ortsansässigen Vereinen angeboten, wie beispielsweise  5 Zwiebeln auf dem Blieskasteler Altstadtfest.  4 Brötchen Ich möchte dir gerne erklären, wie du dir einen original  Ein wenig Bratfett saarländischen Sackschisser zubereitest.

Schritt 1– Zubereitung der Zwiebeln Zuerst blätterst du die äußeren Schichten der Zwiebeln ab, das geht ganz ein- fach mit den Händen. Dann schneidest du die Zwiebeln in dünne feine Schei- ben und stellst sie danach erst mal zur Seite.

Schritt 2– Zubereitung der Bratwurstmasse/Anbraten der Zwiebeln Du gibst ein wenig Fett in die Pfanne und drehst die Herdplatte auf volle Hitze. Dann formst du pro Portion jeweils 200g der Wurstmasse zu einer Scheibe, so wie man es von einem Burger kennt, und gibst diese in die Pfanne, sobald das Fett zu brutzeln beginnt. Durch ständiges Wenden dauert es etwa 10 Minuten, bis das Fleisch durchgegart ist. Gleichzeitig kannst du die bereits zubereiteten Zwiebelscheiben in die Pfanne dazu geben und zusammen mit der Bratwurstmasse goldbraun anbraten.

Schritt 3– Bötchen belegen Utensilien: Ist die Wurstmasse durch und die Zwiebeln angebraten, legst du alles auf ein  Eine Pfanne aufgeschnittenes Brötchen. Brötchenboden, das Fleisch, die Zwiebeln und der  Ein Schneidebrett Brötchendeckel. Fertig!  Einen Pfannenwender  Ein scharfes Messer So schnell kannst du deinen leckeren, saftigenSackschisser direkt aus der Hand  Ein großes Brotmesser genießen!

Musiktipp Mit Musik geht alles leichter von der Hand! Um beim Braten die typisch lockere Atmosphäre eines saarländischen Stadtfestes zu erzeugen, empfehle ich dir das Live-Album „Where the light is – live in Los Angeles“ von John Mayer. Lieder wie „Good Love is one the way“ oder „I don’t need no doctor“ verleihen durch ihren lässigen Live-Charakter das typische Sommerfest-Feeling, das man mit dem Geschmack original saarländischer Sackschisser verbindet.

13 Die Legende vom Sackschisser

„Hmmm, bald ist endlich wieder die Zeit der Dorf- und Stadtfeste! Und weißt du, was das heißt? Es gibt wieder leckere Sackschisser“, freut sich Kathrin. „Oh ja, da hast du Recht! Das wird lecker!“ stimmt Gloria ein. „Aber sag mal, hast du eigentlich eine Ahnung, warum dieses feine Gericht SACKSCHISSER heißt? Klingt ja nicht gerade so appetitlich, oder was meinst du? „Nein, hab ich mir auch noch nie Gedanken drüber gemacht. Meinst du, da hat einer in den Sack geschissen oder was?“ Die Mädchen brechen in Gelächter aus. „Na los, lass es uns rausfinden, wir fragen mal einen der Dorfältesten“. „Super Idee, da bin ich jetzt aber gespannt.“ Angekommen bei Edelbert, einem älteren Mann aus Ballweiler, steigt die Neugier der beiden Mädchen. „Ihr wollt wissen, woher der Sackschisser seinen Namen hat? Nun, ich weiß, dass mehrere unterschiedliche Legen- den darüber existieren, doch mir ist eine besonders bekannt. Ich werde sie euch bei einer Tasse Tee gerne verra- ten.“ Beim gemütlichen Beisammensein in Edelberts paradiesischem Garten beginnt er zu erzählen. „Jedes Jahr werden im Sommer in Ballweiler Sackschisser gebraten, schon seit gut 100 Jahren. Die leckere Brat- wurstmasse kommt direkt vom Bauernhof am Ortsrand und die dazu gereichten Zwiebeln sind vom örtlichen An- bau einiger Bewohner. Nur die Brötchen, die müssen gekauft werden. Traditionsgemäß werden diese aus einem Nachbardorf in Frankreich importiert. Die Franzosen sind ja bekannt für ihre köstlichen Backwaren! Maître Chissé heißt der gute Mann, der mit seinen knusprigen Brötchen unsere Sackschisser zu einer solchen Gaumenfreude macht. Im Sommer werden jeden Montagmorgen gegen neun Uhr drei Säcke voller Brötchen von unserem Dorfbo- ten Heinrich in Frankreich abgeholt. Heinrich spricht nämlich sehr gut Französisch, er kann sich super mit Maître Chissé unterhalten, das muss man mal gehört haben! Nun, wenn Heinrich einmal nicht kann, wegen einer Erkäl- tung oder einem sonstigen Termin, wird Josef geschickt. Josef, müsst ihr wissen, ist kein Mann von Geduld. Er regt sich ständig auf und ist rund um die Uhr am Fluchen. Dass er Heinrichs Vertretung übernehmen muss, das passt ihm gar nicht, immerhin ist es mit Aufwand verbunden. Aber wenn es heißt: ‚Wer geht dann no Frankreich die Säck vom Chissé abhole?‘ und Heinrich ist verhindert, springt der gute Josef ein, wenn auch etwas widerwillig. Mit mie- ser Laune macht er sich mit dem Rad auf den Weg Richtung Frankreich. ‚Da is doch so e Mist, was en Ufwand für so eh paar blede Bretcha! Un ich Depp muss widda inspringe fa de ach so kranke Heinrich‘, hört man ihn den gan- zen Weg über fluchen. Endlich bei der Bäckerei von Maitre Chissé angekommen, betritt Josef den Laden. ‚Salut! Heinrich…äää...malade, also krank...moi… les sacs de Monsieur Chissé‘ ‚Ah oui, vous êtes Monsieur Josef de Ball- weiler, vous voulez les sacs avec les petits pains? Alors, je vais les vous donner, attendez‘. Josef wird immer ge- nervter, denn außer Ballweiler hat er mal wieder kein einziges Wort verstanden. ‚Oh man, was hatten der awai geschwetzt, ich kann doch gar kenn franzesisch, bin ich froh, wenn ich endlich die Säck vom Chissé han un widda hemm fahre kann.‘ Nach ewigen Minuten bekommt er die Säcke überreicht und kann erleichtert nach Hause fah- ren. Der Rückweg ist nur leider noch viel anstrengender, bergauf mit den Säcken im Gepäck. Dass das Fahrrad auf der Hälfte der Strecke einen Platten hat, hebt die Laune des Boten nicht wirklich. Nach einer anstrengenden Heim- reise kommt der jähzornige Josef endlich in Ballweiler an. ‚Josef! Do bische jo endlich, mir dachte schon, du komm- sch gar nemme, mir han Hunger!‘ ruft ihm der Grillmeister zu. Verärgert schimpft er zurück ‚jetzt reichts mir! Ich bin doch net de Dorfdepp! Do hanna eire Sackschisser!‘

Da hat der Josef in seiner Rage aus den ‚Säcken vom Chissé‘ die Bezeichnung ‚Sackschisser‘ geschöpft. Den Bewoh- nern gefiel das so sehr, dass sie es übernommen haben. Seitdem essen wir nicht mehr einfach nur Bratwurst auf Weck, sondern saftige Sackschisser.“

14 Ballweiler

Ballweiler – Blühende Idylle

Ballweiler ist ein kleines Örtchen im Herzen der Bliesgau-Biosphäre. Mit seinen 1150 Einwohnern liegt es, eingebettet von dem östlichen Kalbenberg und dem westlichen Hölschberg, in atemberaubender Natur. Zu jeder Jahreszeit gibt es in Ballweiler einiges zu entdecken und erleben.

Natur Pur! Wollen Sie eine ruhige, erholsame Zeit inmitten bewundernswerter Natur verbringen? Dann sind Sie in Ballweiler genau richtig! Für Wanderer, Fahrradfahrer und Naturfreunde ist das malerische Örtchen perfekt geeignet. Im großflächigen Mischwald können Sie zahlreiche Wege erkunden, unter anderem den Schmetterlingspfad oder den Gänseweg. Aber auch für kleine gemütliche Spaziergänge bei Sonnenuntergang gibt es eine wunderschöne Route. Ein Spazier- weg, der um den Kalbenberg herum zum Nachbardorf Wolfersheim führt, lässt keine Wünsche mehr offen. Umringt von bunten Blumenwiesen und goldenen Ährenfeldern können Sie hier Ihre Seele baumeln lassen. Im Frühjahr gibt es auf dem Kalbenberg etwas ganz Besonderes zu entdecken: Die Kuhschellen! Diese wundervoll lila blühenden Blumen stehen sogar unter Naturschutz. Im ganzen Saarland gibt es nur drei Orte, denen Sie solche Prachtexemplare bewundern können. Nebenbei empfiehlt es sich, von dort oben den ausge- zeichneten Blick über das im Tal liegende Ballweiler zu genießen. Als Naturverbundener sollten Sie diese Entde- ckungen also auf keinen Fall missen. Auch in den kalten Jahreszeiten ist Ballweiler eine Reise wert. Im Winter verwandelt sich das Wunderwäldchen in ein unberührtes Schneeparadies. Ruhesuchende können den Zauber der Stille genießen und für die Aktiveren unter Ihnen gibt es einige Möglichkeiten, sich mit Schlittenfahren oder Langlauf die Zeit zu verschönern.

Kultur erleben! Im Ortskern von Ballweiler erhebt sich die katholische Pfarrkirche St. Josef. Sie wurde 1929 erbaut und zeigt neobarocke Einflüsse. Hier können Sie jeden Sonntag an feierlichen Gottesdiensten teilnehmen. Dank der vielen Mitwirkenden finden auch regelmäßig besondere Feste statt. So zum Beispiel die Jugendgottesdienste mit musikalischer Gestaltung des Jugendchores Ballweiler. Oft können Sie hoch- wertige Konzerte von Jugendchor, Kirchenchor, Männergesangverein und Musikverein in der St. Josef Kirche besu- chen, die Sie als Kulturfan unbedingt miterleben sollten!

Fußball feiern! Die Werner-Sand-Sportanlage ist in Ballweiler ein Besuchermagnet für alle Sportinteressierten und Fußballfans. Die ortsansässigen Mannschaften der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim tragen hier am Wochenende ihre Spiele aus. Spannende Partien der Verbandsliga Nord/Ost sind für Fans des Amateurfußballs tolle Events zum Mitfiebern in der Gemeinschaft.

Biosphärenflair zum Mitnehmen! Wenn Sie ein Souvenir aus dem idyllischen Ballweiler mitnehmen wollen, ist das kleine Honiggeschäft in der Haupt- straße sehr zu empfehlen. Hier können Sie selbst gemachte Honigprodukte von glücklichen Biosphärenbienen kau- fen.

15 Simon Weber

 Kartoffelsalat im bunten Saarland

 Die Entstehung

 Heusweiler

16 Kartoffelsalat im bunten Saarland

 600 g Allians Kartoffeln

 200 g Salatgurke

 1/2 Paprika, rot

 ½ Paprika, gelb  ½ Dose Mais  3 Gewürzgurken  1 Zwiebel

 1 EL Weißweinessig  1 EL Zitronensaft  3 EL Wasser, kalt

 3 EL 1 EL frische Kräuter  Pfeffer, SalzSonnenblumenöl

Im ersten Schritt die Kartoffeln als Pellkartoffeln abkochen, in kaltem Wasser abkühlen lassen, pellen und in Scheiben schneiden. Danach die Kartoffelscheiben in eine Salatschüssel geben. Salatgurke schälen, in kleine Würfel schneiden und vorsichtig mit den Kartoffeln mischen.

Die rote und gelbe Paprika halbieren, von weißen Häuten und Kernen befreien und in kleine Würfel schneiden. Anschließen die Würfel vorsichtig den Kartoffeln untermischen. Mais in ein Sieb geben, um ihn gründlich unter fließendem Wasser zu spülen. Bitte nach dem Säubern gut trocknen! Anschließend ebenso wie die Paprika den Mais den Kartoffeln unterheben. Gewürzgurken und Zwiebeln fein würfeln und ebenso hinzugeben. Aus dem Weinessig, Zitronensaft, kaltem Wasser und dem Öl eine Marinade rühren. Diese mit frisch gemahlen Pfeffer, Salz und den kleingehackten Kräutern würzen. Nach Belieben eine Prise Zucker zufügen.

Die Marinade über den Salat gießen und vorsichtig untermengen. Der bunte Kartoffelsalat sollte mindestens 2 Stunden ziehen.

17 Die Entstehung

In dem kleinen Dorf namens Lönneberga herrscht Erntezeit – die Kartoffeln sind bereit, das Licht der Welt zu er- blicken und müssen dringend aus der Erde. Alfred und Michel überlegen bereits, welchen Streich man(n) wieder aushecken könnte, um der Familie und vor allem klein Ida eins auszuwischen. Die beiden brauchen natürlich nicht lange, bis ihnen DER Einfall kommt. Lausjunge Michel schnappt sich Alfred und erzählt ihm seine Idee. Eine Kutschfahrt nach Mariannelund soll es sein. Mariannelund ist nicht schwer zu erreichen und bietet tolle Möglichkeiten, sich mit marktfrischen Utensilien einzudecken. Kaum hat Michel seinen großen breiten Freund um Hilfe gebeten, macht Alfred auch schon die Pferde bereit. Auf der Fahrt möchte Alfred natürlich alles ganz genau wissen und löchert den Lausjungen bis in seine typisch schwedischen Holzclogs. Dieser aber ist selbst noch planlos und will sich verbissen etwas einfallen lassen. In Mariannelund angekommen, laufen die Beiden über den Markt und schauen sich die verschiedenen Marktschreier, welche mit dem Lausjungen Mi- chel sehr wohl schon Bekanntschaft gemacht haben, an. An dem kleinsten Stand, gleich links hinter dem Hühner- angebot, kommt Michel eine Idee. „Heute soll es Kartoffelsalat geben, Alfred.“, sagt Michel und starrt eine gefühlte Ewigkeit auf die roten, schon fast leuchtenden Paprika vor ihm. „Sollen wir nicht unsere beiden Kronen für dieses Gemüse lassen, Alfred?“, fragt Michel. Alfred ist erstaunt und antwortet: “Michel, ich kann meine Krone nicht hergeben, die Magd will doch hei- raten und ich hab noch immer keinen Ring." Michel, tüchtig und ausgefuchst, wie er ist, überlegt nicht lange und streckt der Marktschreierin seine Krone hin, verlangt sich zwei der feinen Paprika und eine dritte gleich dazu. "Schließlich haben die Lönneberga jede Menge Hunger!", behauptet Michel und dieser weiß von seiner Mutter, wie schwer es ist, deren Mäuler zu stopfen. Die Verkäuferin hat einen guten Tag und schenkt ihm eine zwar nicht sehr große, aber dennoch prächtige Paprika dazu. Michel bedankt sich bei ihr ungewohnt höflich und stolziert mit Alfred an der Hand zurück zu Lukas, eines der Zugpferde. Auf dem Heimweg schnippelt Michel was das Zeug hält! Er trägt ja schließlich immer sein kleines, aber sehr feines Schnitzmesser in der rechten Hosentasche. Und stolz ist er! Stolz über seine Verhandlungskünste auf dem Markt. Zurück in Lönneberga kann Alfred beobachten, wie der kleine Lausjunge kurz vor dem Essen klammheim- lich, als keiner schaut, die Paprika einfach der auf dem Tisch stehenden Schüssel voll mit Kartoffelsalat beifügt, das Ganze vermischt, abschmeckt und den Deckel wieder schließt. "Das hat gerade keiner gemerkt! Ich bin ein Fuchs!", steht dem Lausjungen ganz groß auf der Stirn geschrieben. Alle am Tisch sitzend, öffnet die Mutter die Schüssel, erschrickt sich und lässt den guten Porzellandeckel zu Boden fallen. Alle am Tisch starren auf einen Kar- toffelsalat, der so viel anders aussieht, als sie ihn kennen. Michel will sich erklären, doch bevor er überhaupt an- fangen kann, schickt ihn sein Vater in den Tischlerschuppen. Michel ist wütend! Richtig wütend! Im Tischlerschup- pen angekommen, schnitzt er und schnitzt und schnitzt, ohne, dass ihm auffällt, dass er gerade an seinem zwei- hundertsten Holzmännchen arbeitet. Im Haus herrscht dabei Fraglosigkeit und auch Alfred, der das Missverständ- nis im Nu aufklären könnte, bleibt ruhig und schaut zu. Als der Vater probiert und merkt, dass es sich wohl um ein für sie noch unbekanntes Gemüse handelt, das auch noch schmeckt, muss er sich zuerst setzen und durchatmen. Alfred lacht. Die Mutter probiert ebenso und lässt sich von Alfred aufklären. "Eine Krone!", flüstert Alfred vor sich hin. "Eine!" Alle Lönneberga sind sprachlos und wollen nur noch vom bunten Kartoffelsalat kosten. Derweil öffnet sich im Tischlerschuppen plötzlich eine Tür und große Augen schauen den kleinen blonden Laus- jungen stolz an. Es ist der Vater. Ebenso stolz wie Michel auf der Kutsche gewesen zu sein scheint. Wortlos nimmt er den Jungen zur Hand und führt ihn zurück an den Tisch. Alle lieben die neue Variante des Sala- tes und essen sich satt. Die Lönneberga sind glücklich und von Michel überrascht. Michel nimmt es seinem Vater nicht krumm, dass er wieder mal in den Schuppen musste, aber das erst, als er merkt, dass diese Aktion seine Holzmännchen-Sammlung mit dem zwei hundertsten vervollständigt hat.

18 Heusweiler

Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken und Hauptort des oberen Köller- tals. Die Gemeinde liegt in landschaftlich reizvoller Lage inmitten des Saarlandes. Durch Ihre sehr gute Verkehrsanbin- dung, hier kreuzen sich die Autobahnen A1 und A8. Somit ist Heusweiler idealer Ausgangspunkt für Tagestouren in die nähere und weitere Umgebung. So erreicht man von hier innerhalb kürzester Zeit die Städte Saarbrücken, Neunkirchen, Saarlouis oder Völklingen.

Seit 2011 ist die Gemeinde Heusweiler auch an das Schienennetz der Saarbahn angebunden. Dies macht die Ge- meinde noch attraktiver. Heusweiler hat aber noch mehr zu bieten als lediglich nur Autobahnen und einen Saarbahnanschluss. Des weiteren bietet Heusweiler attraktive Einkaufsmöglichkeiten durch sein zentrales Einkaufszentrum am Markt, hier kann man täglich Einkäufe erledigen.

Die Gemeinde Heusweiler verfügt über ein starkes Kultur- und Vereinsleben. Dazu gehören unter anderem Fuß- ball, Ringen, Tischtennis, Karnevalsvereine und u.v.m...

Die Gemeinde Heusweiler ist auch sehr attraktiv für Familien. Dazu gehören Kindergärten, Grundschulen wie auch weiterführende Schulen. Somit ist ein perfekter Rahmen für die Entwicklung der Kinder und Jugend gege- ben.

Für den Saarländischen Rundfunk ist die Gemeine Heusweiler auch schon seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Standort. Im Jahre 1935 wurden die beiden Sendemasten errichtet. Diese sind weit über die Gemeinde hinaus Sichtbar.

Alles in allem eine sehr moderne und attraktive Ortschaft in unserem kleinen, aber sehr reizvollen Saarland.

19 Mareike Erhorn

 Original saarländische Grumbeersupp

 Friederike und ihre Suppe

 Friedrichsthal

20 Original saarländische Grumbeersupp

Damit Dein Gericht richtig gut gelingt, brauchst Du zunächst einmal die folgenden Zutaten:  2 kg Kartoffeln Wenn Du alle Zutaten beisammen hast, beginnst Du am besten erst einmal  2 Stk. Lauch mit den Vorbereitungen. Fang mit den Kartoffeln an. Diese musst Du schälen.  3 Stk. Möhren Anschließend den Lauch, die Möhren, den Sellerie und den Paprika in gleich-  1 Stk. Sellerie mäßige kleine Stücke schneiden. Vergesse dabei nicht, die Möhren zu schälen  1 rote Paprika und den Lauch und den Sellerie von der äußersten Haut zu befreien.  1 grüne Paprika  3 Scheiben Brot Nun kann es losgehen. Setze zwei große Töpfe mit ca. 2 Litern Wasser auf  1 halber Lyoner und gebe in den ersten Topf die Bouillon dazu. Sobald das Wasser kocht gibst  1 Becher Sahne du das klein geschnittene Gemüse in den ersten Topf hinzu. Die Brotscheiben  3 Würfel Bouillon rupfst Du nun in kleine Stückchen und gibst sie auch in das kochende Wasser.  1 wenig Petersilie Durch das Brot wird die Suppe besonders sämig und bekommt einen noch  Pfeffer besseren Geschmack.  Salz Im zweiten Topf kochen wir die Kartoffeln. Wichtig ist hier, dass Du weich kochende Kartoffeln benutzt. Gib also etwas Salz in das kochende Wasser und gebe anschließend die Kartoffeln hinzu. Lass zum Kochen die Schale unbe- dingt dran. Dadurch gehen weniger Nährstoffe verloren. Koche die Kartoffeln nun, je nach Größe, bis sie gar sind. Dann kannst Du sie abgießen und schälen. Schneide die geschälten Kartoffeln in gleichmäßige Stückchen. Nun brauchst Du kurz eine mittel große Schüssel um das gekochte Gemüse kurz zwischenzulagern. Schöpfe das Ge- müse nach ca. 30 min aus dem ersten Topf und gebe es in die Schüssel. Unsere gestückelten Kartoffeln geben wir nun in den Suppenfond (ohne das Gemüse) und geben auch die Sahne in den Topf. Das ganze wird nun gut püriert bis die Suppe schön sämig und geschmeidig ist. Nun hast du eine le- ckere Kartoffelsuppe, aber das Gemüse fehlt ja noch. Das kannst du nun aus der Schüssel zurück in die Suppe geben.

Die Lyoner geben wir zu Schluss dazu. Schneide die Lyoner in feine Stückchen und gebe Sie nach Belieben zur Suppe dazu. Das ganze lassen wir nun bei mittlerer Hitze nochmal für 10 Minuten kochen.

Zum Schluss wird dieses leckere Gericht noch gewürzt und abgeschmeckt. Mit Salz und Pfeffer, wie Du es am liebsten magst, abschmecken. Ich gebe immer noch fein gehackte Petersilie dazu. Das rundet die Suppe perfekt ab.

Nun geht es auch schon zum Servieren:

Nimm Dir einen tiefen Teller und gib die Suppe vorsichtig mit einer Kelle in den Teller. Zur Deko kannst Du auch noch ein paar Blätter Petersilie zur Krönung auf die Suppe setzen.

Ein kühles Karlsberg dazu und der Tag könnte schöner nicht sein.

Lass es Dir schmecken.

21 Friederike und ihre Suppe

Friederike liebt Essen. Sie liebt es in allen Formen und Farben. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Ihrer Mutter bereitet das Kopfzerbrechen. Mit keinem Essen ist Friederike aus Friedrichsthal zufrieden zu stellen. Be- kommt sie Grumbeeren, dann fehlt ihr das Fleisch. Bekommt sie Gemüse, ist es ihr zu fad. Brot ist ihr zu trocken. Wie also soll Friederikes Mutter sie nur zufriedenstellen? Jeden Tag das gleiche Problem: Friederike passt das Essen nicht. Ihre Mutter kann sie mit keinem Gericht glück- lich machen. Sie hat endgültig genug von dem Theater und stellt ihre Tochter vor ein Ultimatum. Ab heute wird Friederike vorerst kein Essen mehr auf der Tisch gestellt. Schafft Friederike es in einem Tag ein Ge- richt zu finden, das all ihren wahnsinnigen Anforderungen entspricht, dann würde ihre Mutter es auch gerne für sie kochen. Wenn nicht, dann ist das das Ende mit Mutters Bewirtung. Sie schickt die kleine Friederike also los. Sie soll sich auf die Suche machen. Friederike schlürft widerwillig aus der Haustür. In Friedrichsthal gibt es doch so viele Hügel und Berge. Am liebsten würde sie direkt wieder umdrehen. Aber sie will ja etwas zum Kochen finden. Sie geht also los. Vom Ortskern aus geht sie zunächst in den kleinen Laden an der Ecke. Dort findet sie Lyoner und Paprika. Auf dem Wochenmarkt entdeckt sie dann herrlich frische Zutaten. Der Duft von Sellerie und Lauch schleicht um ihre Nase. Sie bekommt Appetit und kauft es. Auch Möhren und Grumbeeren gibt es hier. Aber für ein Gericht reicht das Friederike noch nicht. Also geht sie zum Bäcker und kauft Brötchen. Dort bekommt sie auch frische Sahne vom Bauer. Friederike fragt sich, woher sie noch weitere Zutaten bekommen könnte. Auf den Feldern hinter dem Ort, meint sie sich erinnern zu können, wächst Petersilie. Also nimmt sie auch diesen letzten Weg auf sich um sich einen Strauß davon zu pflücken. Voller Stolz über ihre Zutaten macht sie sich anschließend auf den Heimweg. Ihre Mutter staunt nicht schlecht, als sie den Korb voller Zutaten in Friederikes Arm entdeckt. Die kleine Friederike ist von ihrem langen Ausflug ganz erschöpft und legt sich in den Schaukelstuhl. Ihre Mutter verschwindet in der Küche. Nach einer Stunde verbreitet sich ein herrlicher Duft im ganzen Haus. Friederike kann es kaum erwarten zu sehen, was ihre Mutter in der Küche für sie zaubert. Aus den Zutaten hat sie eine leckere Grumbeersupp gekocht. Friederike ist ganz gespannt vor dem ersten Löffel. Eine Suppe? Klingt zu- nächst ja eigentlich nicht sehr spektakulär. Doch als Friederike probiert, fangen ihre Augen an zu strahlen. Das ist wirklich das Beste, was sie je gegessen hat. Von allen guten Dingen ein bisschen. Zusammen unschlagbar. Das ist ihr neues Leibgericht: Die original saarländi- sche Grumbeersupp. Ihre Mutter kann ihr Glück kaum fassen. Es schmeckt ihrer Tochter. Und zwar so sehr, dass sie es nun jeden Tag essen möchte. Was soll‘s denkt sich die Mutter. Hauptsach gudd gess.

22 Friedrichsthal

Friedrichsthal Saar Einfach mal abschalten - leicht gemacht Die kleine Stadt Friedrichsthal lockt besonders die Menschen an, die wissen wie man den „Ausschalter“ vom alltäglichen Stress und Arbeitsrythmus betätigt. Für all jene, die es noch nicht wissen: Kommen Sie nach Friedrichsthal und lassen sie doch einfach mal für ein paar Stunden Ihre Seele baumeln. Sie wird es Ihnen danken.

Seelenbaumler Nr.1 Rund um Friedrichsthal finden sich mehrere Landschaftsschutzgebiete. Ihre Schönheit spiegelt sich vor allem im breitgefächerten Landschaftsbild, das vor allem durch seine Eigenart überzeugt. Verschiedene Weiher, wie unter anderem auch die Wei- heranlage im Trenkelbachtal schließen sich dem Schutzgebiet an. Auf dem Papier dienen sie in erster Linie der Erhaltung des Grüngürtels außerhalb der Stadt, doch für die Bewohner ist es aus allen Bereichen der Stadt nur ein Katzensprung bis ins Grüne. Diese grünen Flecken Land bieten den Bewohnern von Friedrichsthal da- her einen Ort der Ruhe, Erholung und vor allem auch Gesundheit. Denn die herrli- chen Wald- und Feldwege laden nicht nur Spaziergänger sondern auch Läufer, Fahrradfahrer oder Reiter dazu ein, ein paar Stunden im Grünen zu verbringen.

Seelenbaumler Nr.2 Wasser ist ein besonders angenehmes Medium um sich zu entspannen. Auch hier hat Friedrichthal einiges zu bieten. Das Hallen- und Freibad liegt zentral in der Stadt und ist Anlaufpunkt für Groß und Klein. Wer genug vom kühlen Nass hat, findet sicherlich im angrenzenden Saunabereich einen Platz an dem er relaxen kann.

Seelenbaumler Nr.3 Wer sich richtig auspowert kann am Abend gut schlafen. Auch ein Weg, um ein- mal runterzukommen und abzuschalten. Sportvereine gibt es in Friedrichsthal ei- ne Menge. Ob Fußball, Tennis, Handball, Minigolf, Schwimmen oder klassisches Turnen und Gymnastik. Für jeden ist das Richtige dabei. Anfängergruppen gibt es für Groß und Klein. Jeder kann also einsteigen und keine hat eine Ausrede auf der Couch zu bleiben. Sport tut gut. Das wird in Friedrichsthal aktiv gelebt.

Seelenbaumler Nr.4 Auf andere Gedanken kommen, abtauchen und den Trubel hinter sich lassen. Spannende Geschichten, Bilder und Hörbücher sind der Klassiker zum abschalten. In der Friedrichsthaler Bücherei haben Sie die Wahl. Welche Sie auch treffen. Le- sen bereichert.

Seelenbaumler Nr.5 Die Innenstadt von Friedrichsthal ist Reich an Charme, Gemütlichkeit und trotz- dem auch einer gewissen Moderne. Interessante kleine Cafés sind hier Seite an Seite mit Musikgeschäften, Jugendclubs, guten Restaurants und vielem mehr. Bei einem Spaziergang durch die Straßen treffen Sie viele interessante Orte und Men- schen.

23 Caroline Strzelczyk

Saure Stambes 

 Entstehung der „Sauren Stambes“

-Rodt  Taben

24 Saure Stambes

Da auch die Heimatliebe bekanntlich durch den Magen geht, zeige ich Dir jetzt was mein Heimatort Taben-Rodt kulinarisch zu bieten hat. Taben befindet sich nicht nur 5 km nördlich des Saarlandes, es war auch von Juli 1946 bis Juni 1947 ein Teil des kleinen Bundeslandes. Dementsprechend ist das Für den Saure Stambes brauchst Du: Verhältnis an der Grenze, neben ein paar typischen Saarländer-/  250 g Mehl Pfälzerwitzen, relativ gut.  2 Eier (Größe M) Mein Rezept eignet sich hervorragend für ein Essen mit der Familie oder  ½ l Milch (Pfannkuchen) ein paar Freunden. Die Zutaten können fünf hungrige Mäuler stopfen (ca.  225 ml Milch (Püree) 5 gerollte Pfannenkuchen mit Püreefüllung).  Püreeflocken Für das Essen musst Du circa 35 Minuten einplanen, wenn Ihr zu zweit  Eine kleine dose Erbsen (200g) seid, geht es etwas schneller. Als erstes bringst Du 500 ml Wasser (mit  Eine Prise Salz einer Prise Salz) zum kochen. Wenn das Wasser kocht, nimm den Topf  1 ½ EL Essig von der Kochstelle und füge 225 ml Milch hinzu. Die Püreeflocken werden anschließend untergerührt – kurz quellen lassen (1 Min.) – und dann alles vorsichtig durchrühren (nicht schlagen). Um dem sauren Stambes das besondere etwas zu verleihen, mischst du 1 ½ EL Essig und eine kleine Dose Erbsen (200 g) unter den noch warmen Püree. Spätestens jetzt solltest du das Lied „Dreitagebart“ von der besten Band der Welt, den Ärzten, aus dem Jahr 1996 auf Dauerschleife stellen. Denn gerade in dem nächsten Schritt kann vielleicht etwas schief laufen und das Lied zaubert Dir, egal bei welchen Pannen, immer ein Lächeln ins Gesicht und verleiht dem ganzen eine musikalische Würze. Den ersten Teil des Sauren Stambes hast Du mit dem Püree also schon mal fertiggestellt. Jetzt kommen wir zu dem Pfannenkuchenteig. Dazu Für den Beilagensalat: gibst Du Mehl, Eier und Milch in eine Schüssel und verarbeitest diese mit  1 Kopf Blattsalat einem Rührgerät zu einem Pfannenkuchenteig. Den Teig schüttest Du in  1 große Zwiebel eine gefettete Pfanne (bis der Pfannenboden nicht mehr sichtbar ist) und  200 g Feta-Käse brätst ihn goldbraun, also ca. 1 Minute pro Seite.  2 kleine Tomaten Wenn Du einen Mithelfer hast, kann dieser die Pfannenkuchen weiter-  eine Prise Salz, Pfeffer Maggi braten, während Du den Salat vorbereitest. Dazu musst Du den Salat na-  150 ml Wasser türlich zuerst waschen und etwas zerkleinern. Für die Salatsoße schüttest  3 EL Essig Du eine Prise Salz, Pfeffer und Maggi, 150 ml Wasser und 3 EL Essig in eine Schüssel. Die Tomaten, der Feta Käse und die Zwiebel werden jeweils in kleine Würfel geschnitten und zusam- men mit dem gewaschenen Salat in die Soße geschüttet. Wenn die Pfannkuchen fertig sind, streichst Du drei gehäufte EL Püree (je nach Größe der Pfannkuchen) darauf und rollst sie ein. FERTIG. Majusebedder schmeckt dat gut!

25 Entstehung „Saure Stambes im Jahr 1954

So erlebte ich die Entstehung des “Sauren Stambes im Jahr 1954“

Nach dem historischen Weltmeistertitel 1954 ist Deutschland nicht nur in den Nachbarländern ein beliebtes Ur- laubsziel, Menschen von allen Kontinenten strömen in das Weltmeisterland. Ich kam damals mit meiner Familie in den kleinen Ort Taben-Rodt, wo wir von herzlichen Gastgebern empfangen wurden. Das Zusammentreffen der guten Landwirtschaft und der verschiedenen Kulturen machte sich besonders in der ländlichen Küche bemerkbar. Wir kochten oft zusammen mit den Tabenern, um die deutsche Küche besser kennen zu lernen. Die Kartoffeln ver- arbeiten wir zu würzigem Püree, pflanzten unsere geliebten Erbsen und erweiterten den Kräutergarten um einige exotische Elemente.

Wie vielen anderen “WM-Einwanderern“ gefällt uns das Leben in Deutschland so gut, dass wir mit unseren Fami- lien hier sesshaft werden. Doch mit einer Sache können wir uns nicht anfreunden – das Essen der Deutschen ist für unseren Gaumen zu lasch, es fehlen Gewürze und pfiffige Zutaten - deshalb importieren wir immer mehr der ein- heimischen Spezialitäten in die fruchtbaren Tabener Gärten. Wir verfeinern zum Beispiel das Püree mit saftigem Essig und mischen die Erbsen darunter.

Leider bekommt die Region rund um Taben-Rodt nur wenig von dem Wirtschaftswunder nach dem ersten WM- Titel mit. Die Häuser sind runtergekommen, Straßen kaputt und die Technologie zurückgeblieben. Doch wir erken- nen den großen Vorteil eines eigenen Bahnhofs in Taben. Durch den Bahnhof werden immer mehr Geschäftsrei- sende an der Saar begrüßt. Die meisten sind nur schnell auf der Durchreise und haben nicht viel Zeit zum Essen. Warum also nicht die neue Kreation aus Püree, Essig und Erbsen als Handsnack für zwischendurch verkaufen? Die Tabener stellen dazu aus Mehl, Eiern und Milch den Pfannkuchenteig und wir das neu entdeckte Püree her. Das Püree wird in den fertigen Teig eingerollt und kann so als würziger Handsnack für Pendler angeboten werden. In diesem Moment entsteht in Taben das heute weltweit bekannte Fastfood.

So eine hervorragende Geschäftsidee verbreitet sich in einer kleinen Region rasant, wir müssen unserem “Pfannkuchenpüree“ also auch einen ansprechenden Namen geben. Kurz und knackig soll er sein – und so kom- men wir zum “Sauren Stambes“. Sauer weil wir, laut unseren Gastgebern, das Püree so herrlich sauer würzen und Stambes, weil es der traditionelle Name für Püree ist.

So entstand das Rezept aus meinem Heimatort!

26 Taben-Rodt: Die Perle der an der Saar

In rund 250 Höhenmetern befindet sich der idyllische Fremdenverkehrsort Taben-Rodt. Hier können Sie einen ent- spannten Urlaub ganz ohne Stress und Hektik genießen.

Zahlreiche Wander- und Radwege führen Sie über sanfte Hügel und grüne Wiesen. Wanderungen durch romanti- sche Wälder lohnen sich zu jeder Jahreszeit! An warmen Sommertagen spenden die vielseitigen Baumarten will- kommenen Schatten und im Winter verzaubern sie mit einem atemberaubenden Schneekleid. Oben über den Baumwipfeln der Region genießen Sie einen tollen Ausblick über die Saar, das Saarland und die umliegenden Dör- fer. Schnüren Sie die Wanderschuhe und erkunden Sie die scheinbar unberührte Natur, lernen Sie die herzlichen Gastgeber kennen und entdecken Sie seltene Tiere. Der Kaiserweg und der Felsenpfad „Auf Maunert“ führen Sie zu Naturdenkmälern, Kultstätten und beeindruckenden Felsformationen. Besonders beliebt sind auch Wanderungen zu der Saarschleife in Orscholz und deren kleiner Schwester in Serrig. Die Saarschleife zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region und wird nicht nur von Touristen gerne besucht.

Doch für herrliche Aussichten und tolle Erlebnisse muss man das Dorf gar nicht verlassen. Die historische Michaels- kapelle ist das Wahrzeichen des Dorfes und lockt, genau wie das Barschelskreuz, jedes Jahr viele Touristen an. Kulturinteressierte Gäste finden sich in der Propstei St. Josef wieder. Entdecken Sie die 1000-jährige Geschichte der heutigen Kinder- und Jugendhilfe. Hier befindet sich auch der Hochseilgarten der Erlebniswerkstatt Saar. Um- geben von Mischwäldern können Sie auf bis zu 15 m Höhe die Region aus einem ganz neuen Blickwinkel erleben. Schwindelfrei muss man auch bei einem Gleitschirmflug durch die Urlaubsregion sein. Startpunkt für das einmalige Freiheitsgefühl ist die kleine Schwester der Saarschleife, die „Schöne Aussicht“.

Sehr eindrucksvoll ist auch ein Besuch des Hartsteinwerkes Johann Düro. Schon seit 1877 baut die Johann Düro GmbH & Co. KG hochwertige Quarzitlagerstätten mit einer Mächtigkeit von über 200 m ab. In dem Hartsteinwerk werden Straßenbaustoffe, Bahnschotter und vieles mehr produziert und in mehrere Länder exportiert. Weitere Ausflugsziele sind die Stadt Saarburg mit ihren historischen Wasserfällen (10 km), die Römerstadt Trier (30 km) und der Eifelpark Gondorf mit tollen Familienattraktionen (70 km).

Kulinarische Hochgenüsse erleben Sie im Hotel-Restaurant „Rodter Eck“, denn hier kocht der Chef noch selbst! Das familiengeführte Hotel-Restaurant bietet den Gästen eine vielseitige Speisekarte und das freundliche Personal hat immer einen Geheimtipp auf Lager.

27 Alice Laufer

-Supp -Gelleriewe

 Grumbeer

 Wie mein Rezept in Fraulautern entstand

 Fraulautern

28 Grumbeer-Gelleriewe-Supp

Ein Prolögchen zum Gedichtchen:

Ich habe mir überlegt – wie kann ich das Rezept so gestalten, dass man sich noch gut daran erinnern kann? Denn selbst ich musste noch einmal grübeln, wie meine Oma das früher so lecker hinbekommen konnte. Da wir uns Din- ge eher merken, wenn sie gereimt sind und ähnlich klingen, verfasste ich mein Rezept für Dich in Gedichtform. Viel Spaß!  500 g Kartoffeln , weichkochend Allerliebste Gloria, folgend Mahl schmeckt wunderbar. – aus Saarlouis, Lisdorfer Bau- Die Omi hat’s mir beigebracht und das wäre doch gelacht, ernladen wenn ich es Dir nicht könnt erklären, drum bitt‘ ich Dich, tu’s nicht ver-  500 g Karotten wehren.  1 Scheibe Sellerie, 1 Scheibe In Fraulautern in der Harsbergstroß', ging das Ganze richtig los. Jetzt geht es an das Kochen ran, so ziehe Deine Schürze an. Brot ohne Kruste (z.B. Sauer- Auch die Musik darf nicht mehr fehlen. Ich will Dich wirklich nicht beleh- teigbrot), ren, aber Hank Williams’ „Hey good looking“, passt unglaublich prima zum Cooking!  300 ml Wasser Zunächst musst du die Grumbeern schälen. Und die Augen gut entfer-  Gewürze: Salz, Pfeffer, frische nen. Ins kochend‘ Wasser geht’s hinein, sie müssen noch recht bissfest sein. Liebstöckel-Blätter (Maggikraut) Nach circa 10 Minuten dann, kommt das Keramikmesser dran. Die Grumbeern müssen aus dem Topf, jetzt geht es ihnen an den Schopf. Die Grumbeern werden nun halbiert, und auf die Seite dann platziert. Schälen musst Du sanft die Möhren, aber bitte nicht halbieren. Denn diese werden kleingeschnitten, in fingerdicke Stücke splitten. Gemüse und Wasser in den Topf, fast fertig unsre Hausmannskost. Die Grün-Gewürze grob zerkleinern, dass sie die gute Supp‘ verfeinern. Auch die Scheibe Sellerie, fehlt nicht in der Szenerie.

In den Topfe mit hinein, der Geschmack wird himmlisch sein. Auf mittler' Stufe Deckel drauf, die Suppe, die nimmt ihren Lauf. Nach 10 Minuten dann, bist Du mal wieder dran.

Mit Salz und Pfeffer nach Belieben kannst Du nun Dein Werk berieseln. Die Scheibe Brot muss mit hinein, sie lässt die Supp' nicht wässrig sein. Ist denn das Gemüse gar? Dann kommt jetzt der Zauberstab. Mit diesem kannst Du es pürieren und danach stilvoll servieren. Ein, zwei Deko-Blätter mit und die Suppe wird zum Hit.

Fertig ist das Leibgericht- guten Appetit für Dich!

29 Wie mein Rezept in Fraulautern entstand

So hat es sich zugetragen, dass vor rund 800 Jahren, im Frauenkloster Lutra im heutigen Fraulautern, Magdalena lebte. Da war ich nun - eine 19-jährige, junge Frau in dem berühmten Frauenkloster Lutra. Dazu auch noch mein erster Tag. Oberin Elisabeth war so freundlich, mich durch das Kloster zu führen und ich folgte ihr, ganz in Gedanken ver- sunken, was heute wohl noch auf mich zu kommen mag: „…und gegen Mittag wird unsere Köchin dann das Fest- mahl für Erzbischof Johann I. servieren. Er wird am Sonntag die Messe zur Ersten Heiligen Kommunion unserer Kinder halten, daher möchte er anschließend, vor seiner anstrengenden Heimfahrt gen Vatikan, noch ausgiebig speisen. Da werden Sie dann in der Küche helfen. Schwester Magdalena? Hören Sie aufmerksam zu?“ „Oh ja – verzeihen Sie Oberin Elisabeth. Ich bin nur so aufgeregt. Aber ich habe alles verstanden: Erst eine Einfüh- rung in die Regeln, dann eine kleine Führung durch den Garten. Anschließend helfe ich beim Kochen.“ Nachdem ich geantwortet hatte, beginnen wir mit unserem Pflichtprogramm.

Der frühe Mittag bricht soeben an und frohen Mutes betrete ich die Küche und muss mit Erschrecken feststellen, dass sich soeben unsere Köchin mit dem Messer tief in den Finger geschnitten hat. Sofort rufe ich nach der Oberin Elisabeth und sie eilt zu Hilfe. Zusammen beruhigen wir die Köchin, doch sie muss umgehend versorgt werden. Während die Oberin die verletzte Köchin aus der Küche begleitet, ruft sie mir entschlossen über die Schulter zu: „Schwester Magdalena“, beginnt sie und ich ahne schon, was kommen sollte: „Sie kann nicht weiter kochen und wir haben nicht mehr viel Zeit! Sie müssen das Festmahl zubereiten!“. Mit noch offenem Mund und ungläubigem Blick über die derzeitigen Geschehnisse, antworte ich nur „Ja, ich gebe mein Bestes!“, obwohl ich glaube, dass die Oberin schon so weit entfernt war, als dass sie noch etwas hätte verstehen können. Sofort beginnt mein Herz zu pochen und ich suche mir sämtliche Zutaten zusammen, die mir als Erstes in den Sinn kommen. „Was hat die Kö- chin hier schon vorbereitet? Kartoffeln! Nun gut, dann wird es eben eine Kartoffelsuppe“. Wie im Akkord stelle ich Wasser auf, gebe Gewürze rein, schäle die Kartoffeln und gebe sie ebenfalls dazu. Nach einem kurzen Geschmacks- test muss ich feststellen, dass ich diese Brühe so nicht servieren kann. Dann sehe ich die Möhren, die bestimmt auch als Ingredienz gedacht waren und die Suppe sicherlich aufpeppen würden. Und prompt, eine Minute später, befinden sich klein geschnittene Möhren in meiner Kartoffelsuppe. Erneut gebe ich Gewürze hinzu und dieses Mal auch einige Kräuter, wie beispielsweise Liebstöckel. Nach wiederholtem Probieren und Würzen komme ich zu dem Schluss, dass die Gemüsesuppe jetzt gar nicht mal so schlecht schmeckt. Ein Blick auf die Zeit sagt mir, dass sie noch ein wenig köcheln kann, bevor ich sie servieren muss, also schneide ich Sellerie, der wenig später ebenfalls im Topf landet.

Um Punkt 12 blicke ich stolz und erleichtert auf mein Werk aus Kreativität und Spontaneität. Ich schöpfe die Suppe in einen edlen Teller, verziere sie mit Kräutern und begebe mich in den großen Saal, wo schon der Erzbischof und seine Begleitung gespannt auf das Essen warten. Beim Eintreten erblicke ich Oberin Elisabeth, die mich ange- spannt anschaut, dass ich beim Servieren fast die Suppe verschütte. „Ach langsam mein Kind. Die Suppe macht sich besser in meinem Mund als auf meinem Gewand!“, sagt der Erzbischof Johann I. Noch während er diese Worte ausspricht, führt er bereits den Löffel an seinen Mund. Ich kann vor Anspannung kaum atmen und ein Blick zur Oberin Elisabeth sagt mir, dass es ihr nicht anders geht. Erst als sich seine Mundwin- kel langsam nach oben bewegen und er mehr und mehr zu lächeln beginnt, stoße ich einen erleichterten Luft- hauch aus. „Vorzüglich, wirklich sehr vorzüglich, mein Kind. Sagen Sie, was haben Sie denn hinein getan, dass sie einen solch unverwechselbaren Geschmack erhielt?“. Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet, so beginne ich stotternd: „Ka…Kartoffeln und ähm Ka…Karotten…“. Ich konnte meinen Satz nicht beenden, da schreit Frau Oberin vor Bestürzung: „Sie haben Hasenfutter da rein getan? Um Himmels Willen!“. Schnell antwortet der Erzbischof, der mir dadurch unerwartet zu Hilfe kommt: „Nun, Schwester Elisabeth, lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Was den Hasen schmeckt, kann doch auch nicht schlecht für uns sein, oder? Ich für meinen Teil finde diese Kartoffel- Karotten-Suppe jedenfalls ausgesprochen köstlich. Und sie kommt in meine Sammlung aus Kochrezepten, die ich im Vatikan aufbewahre. Sie sollten diese Suppe nun öfter kochen, denn ich gebe ihr meinen Segen!“.

30 Fraulautern

Im Herzen der heimlichen Hauptstadt des Saarlandes, Saarlouis, befindet sich ein kleiner Stadtteil, der so manch Geheimnisvolles bietet.

„Ich hann uff da Gruuf geschafft“– ein Satz, den jeder Kumpel mit Stolz sagen kann Bereits während der Anfahrt nach Fraulautern lädt Dich die große Berghalde der Grube Duhamel zum Staunen ein. Hier sind bis 2012 täglich Kumpel tief unter die Erde gefahren, um Kohle abzubauen und somit das Saarland und Teile von Deutschland zu beliefern. Heute dient die Halde als Wanderweg und Startplatz für Gleitschirmflieger. Du solltest es nicht verpassen, bei Dei- nem Besuch einen kurzen Zwischen-Stopp einzulegen und die mit 330 Metern über dem Meeresspiegel liegende Schlackenhalde zu erklimmen.

Es liegt Schokolade in der Luft Ebenso wie die ca. 7000 Einwohner von Fraulautern, kannst auch Du Dich an dem unwiderstehlichen Schokola- denduft erfreuen: Denn sobald der Wind günstig steht, können Sie im Ortskern den leckeren Geruch der Schokola- de vernehmen, der von der Fabrik „Poser“, besser bekannt als Pralinenfabrik „Trumpf“, entsteigt.

Action für die Kleinen– Entspannung für Dich Nicht unweit davon, über einen kurzen Waldweg erreichbar, liegt ein kleiner Weiher, der zum Träumen und Ent- spannen einlädt. Er ist ideal für eine kleine Auszeit vom Alltag und bietet nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern eine Menge Spaß. Denn der direkt angrenzende, große Spielplatz sorgt dafür, dass sich Ihre Kinder austo- ben können. Falls dies jedoch für Sie zu actionreich ist, kannst Du die Gelegenheit am Angelweiher nutzen und nach Forellen Ausschau halten. Denn der See kann von Hobbyanglern gerne genutzt werden.

Beeindruckend und imposant: Die Saar Du magst eher größere Dimensionen? Dann kannst Du Dich ans Ufer der Saar begeben und dort einen entspann- ten Tag erleben. Oder Du gehst an Bord an eines der Saar-Schiffe, die direkt gegenüber am Ufer ablegen und mach sich auf, die berühmte Saarschleife und die saarländische Natur zu erkunden.

Das Frauenkloster – einen Stopp wert Und für die kulturell Begeisterten unter Euch empfiehlt es sich, das ehemalige Frauenkloster zu besichtigen. Es wurde 1739 erbaut und wird seit 1936 als Grundschule genutzt.

Geheimtipp Solltest Du zwischendurch mal Hunger verspüren, ist die berühmte Imbissbude „Erna“ ein wahrer Gaumen- schmaus. Jeder Besucher von Fraulautern hält mindestens einmal in seinem Leben an, um dort die allseits beliebte Currywurst zu essen.

Versäum es also nicht, Fraulautern als den zweit größten Stadtteil der Europastadt Saarlouis zu besuchen.

31 Christoph Bömer

 Saarländischer Lyonerkuchen

 Entstehung saarländischer Lyonerkuchen

 Auersmacher

32 Saarländischer Lyonerkuchen

Bevor du dich ans Werk machst, würde ich dir noch gerne einen Musiktipp mit auf den Weg geben. Klassische Mu- sik kombiniert mit modernen Beats: Lindsey Stirling – Take Flight. Zutaten: Zuerst setzt du den Hefeteig an. Dafür einfach Mehl, Wasser, Hefe, Zucker und  500 g Weizenmehl die Gemüsebrühe vermischen und die Masse wie einen Pizzateig aufgehen las-  250 ml lauwarmes Was- sen. Wenn du deinen Kuchen richtig genießen willst, lässt du ihn zweimal zie- ser hen. Erst 2-3 Stunden, danach wieder durchkneten und eine weitere halbe Stun-  1 Packung Hefe de ruhen lassen.  1 Prise Zucker  1 Ringel Lyoner Während der Teig gärt, schneidest du den Lyoner in kleine, mundgerechte Wür-  150 g Schinken fel. Den Schinken längs halbieren und in kleine Streifen schneiden. Den Knob-  1 Zwiebel lauch frisch pressen und die Zwiebeln klein würfeln.  1 Knoblauchzehe  4 Eier  250 ml Sahne Die Eier, Sahne und Gewürze zusammen in einer Schüssel zu einem Sahne-Eier-  2 EL gehackte Petersilie Guss vermengen und die Petersilie zum abschmecken hinzugeben.  150 g Käse  Gemüsebrühe Am Besten jetzt bereits den Ofen auf ca. 180 Grad vorheizen. Währenddessen die Lyonerwürfel zusammen mit dem Schinken, Zwiebel und dem gepressten Knoblauch in wenig Fett in einer Pfanne anbraten.

Anschließend den aufgegangenen Hefeteig auf einem Backblech ausrollen und mit der angebratenen Masse bele- gen. Den Sahne-Eier-Guss darüber geben, das Ganze glatt streichen und anschließend mit Käse bestreuen.

Den Kuchen 45-60 Minuten im Ofen backen bis er knusprig braun ist. Eignet sich zum warmen und kaltem Verzehr sehr gut.

33 Entstehung saarländischer Lyonerkuchen

Aurica Machera. Auersmacher. 777. Über 1.200 Jahre ist es jetzt her.

In dem seelenruhigen und kleinen Bergdorf Aurica Machera ist die Welt in Ordnung.

Doch der Schein trügt. Die Bewohner sind angespannt. Sie erwarten hohen Besuch.

Abt Fulrad aus Saint-Denis, ein Adelsmann aus dem Elsass, kommt zur Visite.

Man möchte beeindrucken. Man möchte ihn begeistern. Man möchte nicht in Vergessenheit geraten. Die Bauern bestellen ihr Feld neu, lassen nur die stärksten und anschaulichsten Tiere auf die Weide, der Rest bleibt im Stall. Maler versuchen ihr Können unter Beweis zu stellen um den Abt zu beeindrucken, vergeblich. Der Silberschmied hat eine Woche seine Aufträge eingestellt um ein Schmuckstück herzustellen, das dem Abten gefallen soll, vergeb- lich. Auch der Hutmacher und Gürtler können nicht beeindrucken. Kurz bevor die Stimmung am kippt entdeckt der Abt etwas, das sein Interesse erweckt. Kuchen kannte er schon aus den vornehmsten Häuser. Dieser hier sah aber anders aus. Einen Teig, der mit Fleisch belegt wurde hat er so noch nicht gesehen.

Der Bäckermeister hat von dem Geschmack des Abt Fulrad mitbekommen. Lyoner, wie die Bewohner ihr Schwei- nefleisch nennen, trifft genau seinen Geschmack. Verfeinert mit den besten Kräutern der Umgebung, der frischen Sahne und Eiern, konnte der Abt überzeugt werden. Dieses Dorf und dieses Gericht müssen verbreitet werden. Viele Bewohner sind der Ansicht, dass dem Bäckermeister für die urkundliche Erwähnung des Ortes zu danken. Manch andere streiten diese Behauptung aber heute noch ab. Fakt ist, dass das alte Bauernhaus, das "Backhaus" des Bäckermeisters heute noch als Heimatmuseum dient. Und man dort auch den "Originalen Lyonerkuchen" auf der Speisekarte finden kann.

34 Auersmacher

Auersmacher ist ein kleines, idyllisches Dorf nahe der Grenze zu Frankreich. Seit 1973 gehört es zur Gemeinde Kleinblittersdorf. Mit knapp 2.500 Einwohner gehört Auersmacher zu einer der größeren Orte der Gemeinde.

Die erste Erwähnung fand im Jahr 777 statt, damals noch bekannt unter dem Namen „Aurica Machera“. Bis heute hält die Tradition der Aurica stand. Jedes Jahr um die Faschingszeit wird die „Aurica Caeremonia“ ins Le- ben gerufen. Ein Fest für die Vereine Auersmachers und deren Umgebung.

Neben der Aurica Caeremonia gibt es auch noch ein weiteres Fest, dass weit über die Grenzen Auersmachers be- kannt ist: Das Dorffest, das jedes Jahr im Sommer tausende Gäste in den eigentlich so ruhigen Ort lockt und für rege Unterhaltung mit einem abschließenden Feuerwerk sorgt.

Ein weiteres Highlight des Ortes ist die, noch sehr gut erhaltene, Kuchlinger Kapelle. Als Teil des Jakobsweges wird die kleine Kapelle auch heute noch häufig besucht. Ihr Charme und Aussehen lockt auch hin und wieder junge Paare in die Kapelle, um sich hier ihr Jawort zu geben.

Auersmacher ist zudem berühmt für sein Vereinsleben. Neben dem Fussballclub SV Auersmacher, der 1977/78 auch am DFB-Pokal teilnahm, sind die Auersmacher „Kowe“, der Karnevalsverein des Dorfes, regional bekannt.

Auch die Goldmedaille „Unser Dorf soll schöner werden“ ist 1979 an Auersmacher verliehen worden. Aber auch wenn das schon einige Zeit her ist, geändert hat sich nichts. Unser Dorf wurde schöner und ist es noch bis heute. Wenn du also in der Nähe bist, schlendere doch kurz durch die Straßen und überzeuge dich selbst da- von. Ich kann dir versprechen: Nirgendwo findest du so einen schönen Sonnenuntergang wie auf dem Auersmacher Feld!

35 Marc Noll

 Schneebällchen

36 Schneebällchen

Schneebällchen mit Sauerbraten

Eines vorweg: Hausgemachte Schneebällchen bekommst Du bei Schwamm, ei-  1 ½ Kilo mehlig ko- ner saarländischen Wurstfabrik. Die schmecken so lecker und stehen Selbstge- chende Kartoffeln  2 Eier machten in kaum etwas nach. Falls Du den Kochlöffel jedoch nicht abgeben  Jeweils eine Prise Salz willst und Dir lieber selbst die Kochmütze aufziehst, brauchst Du für die Zuberei- und Pfeffer tung folgende Zutaten: (Angaben für 4 Personen)  1 Bündel Petersilie  8 EL Mehl und Mus- kat  500 Gramm Rinder- Als leidenschaftlicher Hobbykoch, habe ich noch einen kleinen Tipp für Dich: braten  Maggi fix & frisch Höre beim Kochen etwas Musik. Und den passenden Musiktipp habe ich auch Sauerbraten schon parat: Bill Withers mit Lovely Day – ein Klassiker aus dem Jahr 1977. Wa- rum gerade dieser Song? Wenn Du den Song hörst, spürst Du vom ersten Ton an das Gefühl von Freiheit und vergisst alles um Dich herum. Perfekte Voraussetzungen also, um einen echten Gaumenschmaus zu zaubern. Na dann leg mal los!

Zunächst musst Du die Kartoffeln schälen. Bei 1 ½ Kilo kann das etwas dauern, plane also genügend Zeit ein. Nachdem das erledigt ist, schneidest Du sie in grobe Stücke, bevor Du sie in einem Topf mit siedendem Was- ser gibst. Dort lässt Du sie für ungefähr 20 Minuten kochen. Danach schüttest Du die Kartoffeln vorsichtig ab und drückst sie nacheinander durch die Kartoffelpresse. Dadurch lassen die Kartoffeln sich später kinderleicht in Kloßteig umwandeln. Sobald Du alle Kartoffeln mit der Presse bearbeitet hast, kannst Du Dich etwas ent- spannen, weil die sie zuerst abkühlen müssen. Nach ca. 15 Minuten geht’s weiter: Nun fügst Du Eier, Salz, Pfeffer, Muskat und Petersilie dazu und knetest den Teig mit deinen Händen ordentlich durch. Dabei gibst Du so lange esslöffelweise Mehl hinzu, bis der Teig nicht mehr an den bemehlten Händen klebt. Ist dies der Fall hast Du es geschafft und Du kannst mit dem Formen der Schneebällchen beginnen. Achte darauf, dass die Bällchen alle ungefähr gleich groß sind – das sieht später beim Anrichten auf dem Teller schmackhafter aus. Während Du die Bällchen in Form bringst, kannst Du schon mal neues Wasser in einem Topf aufstellen. Sind die Schneebällchen fertig geformt und das Wasser kocht, lässt Du sie für ca. 20-25 Minuten im Wasser garen. Fertig!

Fehlt nur noch die passende Soße. Ich verwende hierfür immer eine Fertigmischung von MAGGI – genauer gesagt MAGGI fix & frisch Sauerbraten. Die schmeckt mir nicht nur am besten dazu, sondern erspart mir auch die Wartezeit von 4-5 Tagen. Solange dauert es nämlich, wenn man den Sauerbraten selbst einlegt. Auf das Fleisch musst Du dennoch nicht verzichten. Mit einem guten Stück Rinderbraten schaffst Du leckere Abhilfe. Wasche zunächst den Rinderbraten gründlich ab und tupfe ihn danach trocken. Währenddessen kannst Du etwas Öl in einem Bräter heiß werden lassen. Ist das Öl auf Betriebstemperatur, brätst Du den Braten von allen Seiten an und nimmst ihn danach wieder aus dem Bräter heraus. Nun gießt Du die Bratflüssigkeit mit Wasser auf, rührst die MAGGI-Mischung nach Anleitung unter und lässt die Soße für zwei Minuten etwas aufkochen. Den angebratenen Rinderbraten fügst Du schließlich wieder hinzu und lässt ihn im auf 200° vorge- wärmten Backofen für 90 Minuten schmoren. Danach ist die Zeit reif und Du kannst Deine Gäste zu Tisch bitten.

Guten Appetit.

37 Marie Badem

 Grumbeerkischelchja

 Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand

 Nunkirchen

38 Grumbeerkischelchja

Ein typisches Gericht für Nunkirchen war schnell gefunden: „Grumpeerkischelchja“, was sonst!

Zur Erklärung: „Grumpeerkischelchja“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für Reibekuchen aus Kartoffeln.  ½ kg vorwiegend festkochende Damit du in Stimmung kommst schalte deine Lieblingsmusik an. Kartoffeln Ich würde dir Deutsch-Rock-Bands wie Madsen oder Broilers empfehlen, bei denen du  Salz schön laut mitsingen kannst. Dann geht das mit dem Kochen gleich viel einfacher von der  Pfeffer Hand.  Olivenöl

Okay, los geht’s: Für wirklich gute „Grumpeerkischelchja“ ist ein wenig Fleiß gefragt, da du die rohen Kar- toffeln erst einmal schälen und danach fein reiben musst. Durch das Reiben wird viel Flüssigkeit freigesetzt. Einen großen Teil davon wirst du los, indem du den rohen Teig in ein Küchentuch wickelst und einmal gut aus- drückst. Aber übertreib es damit nicht, denn ein wenig Flüssigkeit brauchst du noch, sonst fällt dir der Teig auseinander. Wenn das geschehen ist, geht’s ganz schnell!

Den Kartoffelteig kannst du je nach Geschmack mit Salz und Pfeffer würzen. Schalte währenddessen doch schon mal den Herd an und erhitze Öl in einer Pfanne. Der Boden der Pfanne sollte etwa 1 cm hoch mit Olivenöl bedeckt sein. Sobald das Öl heiß ist, kannst du den Kartoffelteig portionsweise mit einem Löffel in die Pfanne geben und glatt streichen. Von beiden Seiten braun anbraten, und schon sind die „Grumpeerkischelchja“ fertig.

Nach alt-nunkircher Tradition reicht man etwas „Appelmus“, also Apfelmus dazu! Ein kleiner Tipp: Leg die fertig gebratenen „Kischelchja“ auf etwas Küchenkrepp. Das Krepp kann das überflüssige Öl aufnehmen und die „Kischelchja“ sind nicht mehr ganz so fettig.

39 Der arme Bauer Hannejuscht und seine Grumbeerkischelchja

Es war einmal in einer längst vergangenen Zeit, als das Leben noch von hell und dunkel bestimmt war, die Vöglein unbekümmert zwitscherten, sich die Kutschen auf den Straßen tummelten und die Kinder vom Spielen mit aufgeschlagenen Knien heim kamen. Wir schreiben das Jahr 1145...

Der arme Bauer Hannejuscht lebt mit seinen sechs Kindern auf seinem idyllischen Bauernhof, hoch oben auf dem nunkircher Bamasch. Er hat nicht viel, seine 3 Hühner stehen kurz vor den Exitus, sein letztes Schwein frisst ihm die schon längst nicht mehr vorhandenen Haare vom Kopf. Sein Heiligtum ist sein Garten, in dem er Allerlei anbaut. Jedoch ist dieses Jahr kein gutes – sein Salat wurde von den Schnecken gegessen, die Möhren sind den Maulwür- fen zum Opfer gefallen, sein Mais und Getreide sind durch die langanhaltenden Regenschauer schlecht geworden.

Alles was ihm jetzt noch bleibt sind ein halbes Kilo Kartoffeln, welches er noch vom Vorjahr über hat. Nach einigen Tagen sind aber auch davon nur noch Reste übrig, was Hannejuscht erfinderisch werden lässt. Aus den kleinen Stücken der Kartoffeln formt er flache Fladen, welche er auf dem offenen Feuer röstet. Seine Kin- der sind begeistert von dem außergewöhnlichen Geschmack der Fladen.

Am nächsten Tag berichten die Kinder den anderen von dieser einmaligen Idee ihres Vaters. Auch die Erwachsenen hören davon und noch am gleichen Tag statten Sie Hannejuscht einen Besuch ab. Da Hannejuscht noch nie geizig war lässt er die anderen aus dem Dorf seine Fladen probieren, versteht jedoch nicht ganz warum diese so begeistert von seiner Idee sind. Schon bald kann sich der Bauer von Anfragen der Bürger kaum noch retten – jeder will noch mehr „Grumpeerkischelchja“. Einige bezahlen ihn mit Münzen, andere bringen Lebensmittel mit und wieder andere Kleidung für ihn und die Kinder.

Nach einigen Wochen ist aus dem armen Bauer Hannejuscht ein wohlhabender Gastronom geworden und seine „Grumpeerkischelchja“ weit über die Grenzen von Nunkirchen bekannt.

Und wenn er nicht gestorben ist, dann bereitet der Bauer Hannejuscht noch heute seine „Kischelchja“ zu. Bis heute hat sich der Name gehalten und auch die Zubereitung ist ähnlich geblieben – nur das wir heute nicht mehr die Abfälle der Kartoffel dazu verwenden.

40 Nunkirchen

Das kleine Dorf Nunkirchen wurde erstmals zwischen 1140 und 1147 namentlich genannt. Nach dem 1. Weltkrieg bekommt der Ort am 19. Mai 1919 eine Grenzfunktion. Während das östlich gelegene Dörfchen Auschet zum Saargebiet unter Völkerbund-Verwaltung gehört, verbleibt Nunkirchen ebenso wie das südlich gelegene Nachbardorf Michelbach beim Deutschen Reich. Nach dem 2. Weltkrieg wird Nunkirchen dem Saarland zugeteilt und gerät unter französische Verwaltung.

Noch heute zeichnet sich Nunkirchen durch seine idyllische Lage mit vielen Grünflächen und Wäldern aus.

Aber auch touristisch hat Nunkirchen viel zu bieten. Auf dem insgesamt ca. 27 km langen Hannejuschtweg, welcher über Höhenunterschiede zwischen 248 Meter und 410 Meter ü.NN, teils naturbelassene Wege und einige Anstiege, durch Wiesen und Wälder führt, kann man in die Sagen und Geschichten des kleinen Örtchens eintauchen. Auf 15 Texttafeln, rund um den Wanderweg verteilt, werden die Sagen, Geschichten und Historien Nunkirchens erzählt.

Ein weiterer wunderschöner Wanderweg führt an dem Tennis- sowie Golfplatz von Nunkirchen vorbei zur Lourdesgrotte am Rammenfels, welche zwischen Nunkirchen und Niederlosheim liegt. Bei der Wanderung über Stock und Stein gelangt man in eine längst vergessene Zeit. Die Mystik der Grotte ist nicht zu verachten.

Zu den eher bescheidenen Kostbarkeiten, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben, gehören die Wegekreuze, die an markanten Stellen des Ortes zu finden sind. Oft sind sie hinter Hecken und Sträuchern kaum auszumachen. Die meisten Wegekreuze in und um Nunkirchen entstanden wohl aus einem besonderen Anlass: als Dank, als Bitte, in Erfüllung eines Gelübdes oder zur Erinnerung an ein Unglück. Die alten Leute in Nunkirchen, die befragt wurden, haben nur noch vage Erinnerungen an das, was ihre Mütter und Väter von diesem oder jenem Kreuz erzählt ha- ben. Insgesamt kann man ca. 15 Wegekreuze entdecken.

Die Pfarrkirche "Herz Jesu", welche unter Denkmalschutz steht, ist eine dreischiffige Hallenkirche und wurde am 26. April 1896 konsekriert und im Jahr 2005 komplett im Inneren renoviert. Die Pfarrkirche gilt als eine der weni- gen Kirchen im Saarland, deren Innenausstattung weitgehend den ursprünglichen Charakter der Erbauung erhal- ten konnte.

Wer sich einen Überblick über das komplette Dorf Nunkirchen machen möchte, hat von der Erhöhung namens „Bammasch“ die besten Chancen. Von der dort aufgestellten Sonnenliege hat man einen wundervollen Blick über Nunkirchen und die angrenzenden Orte, sowie die vielen Wälder und Grünflächen, welche sich über den kompletten Hochwald ziehen.

41 Michaela Borchert

 Saarländische Mehlknepp

 Entstehung der Mehlknepp

 Frankenholz

42 Saarländische Mehlknepp

Zuerst solltest du dir etwas Musik anschalten, da macht das Kochen gleich viel mehr Spaß. Das Lied „Ich bin Koch “aus dem Film „7 Zwerge - Für 4 Portionen Saarländische Mehl- Männer allein im Wald“, wird dich bestimmt bei der Zubereitung der knepp brauchst du: Mehlknepp auf Trab bringen.  500 g Mehl  Ei(er) Das Mehl gibst du zuerst in eine große Schüssel. Dann schlägst du die  3 TL Salz beiden Eier auf und gibst sie ohne die Schale zu dem Mehl. Nun musst  etwas Pfeffer du noch das Salz und den Sprudel hinzugeben. Jetzt verrührst du alles  Gemühsebrühe kräftig mit einem Schneebesen zu einer zähflüssigen Masse. Sollte die  Muskat Masse zu flüssig sein, gib noch etwas mehr Mehl dazu.  250 ml Sprudel Ist sie zu fest? Dann füge noch einen Schuss Sprudel hinzu, dass lockert  1 kleine Zwiebel den Teig. Den fertigen Teig gibst du Löffel für Löffel in kochendes Salz-  50 g Speckwürfel wasser. Die Mehlknepp lässt du so lange kochen, bis sie oben schwim-  300 ml Milch men. Schwimmen die Mehlknepp oben, schöpfst du Sie mit einem gro-  10 g Butter ßen Löffel aus dem Wasser und lässt sie in einem Sieb abtropfen. Die  Getrocknete Brotwürfel Mehlknepp kippst du, wenn sie abgetropft sind, in eine große Schüssel.

… und etwas Kraft in den Armen Passend dazu gibt es eine kräftige Milch-Soße und „Brotkrachelcher“.

Für die Soße schälst du die Zwiebeln und schneidest sie klein. Diese brätst du dann zusammen mit den Speckwürfeln an und löschst das Ganze mit Milch ab. Jetzt lässt du alles etwas einkochen. Die Soße schmeckst du mit Pfeffer, Salz und Muskat, der Gemüsebrühe ab.

Für die „Brotkrachelcher“ brätst du getrocknete Brotwürfel in geschmolzener Butter an und löschst diese mit einem guten Schuss Maggi ab.

Zum Schluss gibst du die fertige Soße über die Mehlknepp und streust die „Brotkrachelcher“ darüber.

Als Beilage eignet sich optimal ein frischer grüner Salat oder Apfelmus.

Guten Appetit !

43 Entstehung der Mehlknepp

Wir schreiben heute den 05. Juli 1893 im beschaulichen Bergwerksdorf Frankenholz. auf dem schönen Höcherberg gelegen.

Bei dem großen Grubenunglück vor zehn Tagen kamen der Vater von Brunhilde Schmidt sowie dreizehn weitere Bergleute ums Leben. Brunhilde kümmert sich seitdem alleine um die drei jüngeren Geschwister. Die Familie verfügt seit dem Tod des Vaters leider über kein eigenes Einkommen mehr. Der Vater hat den Kindern jedoch einen Stall voller Hühner hinterlassen. Da die Familie sich nicht nur von Eiern ernähren kann, beschließt Brunhilde sich mit einem Korb voller Eier auf den Weg zum Markt zu machen. Dort versucht sie zuerst Eier gegen etwas Fleisch beim Metzger zu tauschen. Jedoch hat dieser kein Interesse an ihren Eiern. Brunhilde findet auf dem Markt zum Glück einige tauschwillige Händler. So tauscht Sie zehn Eier gegen zwei Liter Milch bei der Bäuerin, ein Kilogramm Mehl bei der Müllerin für fünfzehn Eier und zwei trockene Brötchen gegen zwei Eier beim Bäcker. Für weitere Lebensmittel findet sie leider keine Tauschpartner.

Wieder Zuhause angekommen überlegt Brunhilde zusammen mit ihrem kleinen Bruder Wilhelm-Theodor, was sie aus den getauschten Lebensmitteln zubereiten können. Als Brunhilde kurz die Küche verlässt, gibt der acht Jahre alte Wilhelm-Theodor einfach drei Eier, etwas Mehl, Wasser und Salz in eine Schüssel und rührt daraus einen glatten Teig. Zurück in der Küche trifft Brunhilde der Schlag – was für eine großartige Idee! Schnell erhitzt sie noch Wasser mit etwas Salz in einem großen Topf und kleine Portionen des Teigs in das kochende Wasser.

Aus der eingetauschten Milch und frischen Kräutern aus dem Garten bereitet sie eine leckere Milchsoße zu. Wil- helm-Theodor zerkleinert die trockenen Brötchen und röstet diese mit etwas Butter in einer heißen Pfanne an. Als alles fertig ist, gibt sie die „Mehlknepp“, die sie aus dem Teig gewonnen hat, in eine große Schüssel, gibt die Milch- soße und die gerösteten Brotstücke hinzu und serviert dies ihren Geschwistern. Da ihre Geschwister begeistert von der günstigen und wohlschmeckenden Speise sind, beschließt sie, dass es dies nun öfters geben wird.

In den kommenden Jahren führt Brunhilde weitere Verfeinerungen des Rezeptes durch, wie zum Beispiel die Zuga- be von Speck, Zwiebeln, Muskat und später auch Maggi.

44 Frankenholz

Das auf dem idyllischen Höcherberg gelegene Frankenholz wurde im Jahr 1697 von Nicolaus Dumont gegründet. August-Ferdinand Culmann begann im Jahr 1879 mit dem Bau des Frankenholzer Bergwerks, welches im selben Jahr am 16. Dezember um 24.00 Uhr die Kohleförderung aufnahm. Die Grube beschäftigte um die Jahrhundert- wende 1.600 Bergleute und war damit die bedeutsamste Grube der Pfalz und Bayerns. Viele der Bergleute zogen wegen der Arbeit mit Ihren Familien nach Frankenholz. Andere die sogenannten „Hartfüßler“, legten täglich einen ca. zweistündigen Marsch zur Arbeit zurück. Die Grube blieb Frankenholz bis ins Jahr 1941 erhalten. Die heutige Infrastruktur und die Bevölkerungsanzahl hat Frankenholz zu einem großen Teil der ehemaligen Grube zu verdan- ken. 1865 lebten in Frankenholz nur 181 Seelen. Im Jahre 1905 wurden schon 1.774 Bewohner gezählt. Im Jahr 1947 wurde Frankenholz eine eigenständige Gemeinde. Seit der Gebietsreform 1974 ist Frankenholz ein Gemein- debezirk der Stadt Bexbach. Im heutigen Frankenholz leben 2.280 Einwohner.

Die Grubenvergangenheit spiegelt sich auch heute noch in den Straßennamen, wie z.B. Ferdinand-Culmann-Straße und Dumont-Straße wieder. Die ehemaligen Waschräume der Grube sind auch heute noch erhalten. Im vorderen Teil befindet sich eine kleine Wirtschaft mit dem Namen „Waschkaue“ und im hinteren größeren Teil eine Edeka Filiale. Auch die Gebläsehalle ist noch zu erkennen. Die ehemaligen Trampelpfade der „Hartfüßler“, führen durch den schönen Frankenholzer Wald. In dem man jederzeit einen kurzen oder längeren erholsamen Spaziergang erle- ben kann. Empfehlenswert ist der Weg durch den Wald zur Steinberghütte, dort kann man - umgeben von der Na- tur - eine kleine Erfrischung genießen.

Auch für die Kinder ist in Frankenholz gesorgt. Dieses Jahr wurde der Bau des neuen Kindergartens der AWO fertig- gestellt, der auch über Krippenplätze verfügt. Die im Jahr 1926/27 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Grundschule Schillerschule, bietet den Schulkindern in den ersten vier Schuljahren einen Platz zum Lernen. In Frankenholz gibt es mehrere Vereine. Den VfR Frankenholz, den TC Grün-Weiß Frankenholz und die „Frankenholzer Dachkater“. „Dachkater?“ – So nannte man früher die Frankenholzer, da sie von Bexbach her ge- sehen auf dem Berg, dem Dach des Höcherberges, sitzen. Bei Bauernhäusern saßen früher oft die Kater auf dem Dach, weil sie Mäuse jagten, die im Heuspeicher unter dem Dach ansässig waren. Das Bild des Dachkaters kann man auch heute als Tonfiguren ab und zu noch auf Häusern sehen.

Das Schönste an Frankenholz ist nicht der wunderschöne Wald der es von Westen her umrahmt und auch nicht seine ereignisvolle Vergangenheit, sondern das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Dorfgemeinde. Die Besucher und Neuankömmlinge gerne Willkommen heißt.

45 Nathalie Buschmann

-Soße und Sauerkraut -Sahne

 Gefillde mit Speck

 Entstehung der Gefillde

 Am Homburg

46 Gefillde mit Speck-Sahne-Soße

Eines der bekanntesten Gerichte saarländischer Hausmannskost ist „Gefillde“. „Gefillde“ sind gefüllte Kartoffelklöße aus rohen und gekochten Kartoffeln. Die Füllung des Kloßes kann aus Hack- fleisch und/oder Hausmacher Leberwurst bestehen. Serviert wird die Speise traditionell mit Sauerkraut und einer Speck-Sahne-Soße. Bei mir werden die „Gefillde“ ausschließlich mit Hausmacher Leberwurst ge- füllt. Diese Zubereitungsart habe ich von meiner Mutter übernommen. Die Zutaten für die Klöße: Tipp: Wenn du keine Zeit hast, um frischen Kloßteig selbst herzustellen,  1 kg rohe Kartoffeln kannst du auch auf ein fertiges Produkt aus der Frischetheke zurückgreifen.  750 g gekochte Kartoffeln Das Sauerkraut könntest du natürlich auch selbst zubereiten, aber es gibt  2 Eier qualitativ gutes und leckeres Sauerkraut fertig aus der Dose – das geht ein-  Salz & Pfeffer fach schneller!  Mehl

Mit Musik macht das Kochen noch mehr Spaß!  400 g Hausmacher Leberwurst Mein Musiktipp für dich: „The Best of RADIOHEAD“*** für die Füllung Für die Speck-Sahne-Soße: Die Zubereitung:  200 ml Sahne Zuerst musst du 750g Kartoffeln schälen und in kochendem Salzwasser 15-20  150 g Speckwürfel Minuten garen. Die restlichen Kartoffeln (1 kg) musst du schälen, waschen,  Salz & Pfeffer reiben und anschließend in ein Küchentuch geben, um die Feuchtigkeit raus-  Beilage: zudrücken. Sind die gekochten Kartoffeln weich, kannst du sie ebenfalls rei- ben und mit den rohen Kartoffeln in einer Schüssel mischen. Danach werden  500 g Dose Sauerkraut die Kartoffeln mit den Eiern, einem Teelöffel Salz und etwas Pfeffer ver- mengt. Dann musst du so lange Mehl untermischen, bis sich der Teig von der Schüssel löst. Bevor du nun die „Gefillde“ formst, solltest du deine Hände mit kaltem Wasser befeuchten. So werden die Klöße schön glatt und der Teig klebt nicht an den Händen. Forme aus dem Knödelteig 4-6 etwa gleich große Klöße und drücke in jeden mit deinem Zeigefinger eine Mulde hinein. Dann formst du jeweils aus einem 1 cm breiten Stück Hausmacher Leberwurst so viele kleine Kugeln wie du Klöße hast. Danach steckst du in die vorgeformten Mulden der Klöße jeweils eine Leberwurst-Kugel. Achte darauf, dass die Fül- lung gut vom Kloßteig umschlossen ist, sonst quillt sie dir beim Kochen her- aus. Jetzt kannst du die Klöße in einen großen Topf mit wallendem Salzwasser geben. Die Klöße werden nun circa 20 Minuten gegart. Während die „Gefillde“ garen, kannst du mit der Zubereitung des Sauerkrauts und der Soße beginnen. Gib das Sauerkraut in einen zweiten Topf und erhitze es langsam auf kleiner bis mittlerer Stufe. Für die Zubereitung der Soße brauchst du nun noch einen kleinen Topf. Brate die Speckwürfel für die Speck-Sahne-Sauce, ohne Zugabe von Öl oder Fett, darin an. Sind sie gut durchgebraten, werden sie mit der Sahne abgelöscht. Anschließend musst du die Soße mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken. Du brauchst nicht mehr viel Salz, da die Speckwürfel schon ziemlich salzig sind.

Das Anrichten: Sind die Knödel gar und die anderen Komponenten verzehrfertig, kannst du die „Gefillde“ anrichten und servieren. Am besten legst du je einen Kloß in die Mitte des Tellers, übergießt ihn mit Soße und gibst eine Hand voll Sauer- kraut hinzu. Dazu empfehle ich dir einen trockenen Grauburgunder von der Saar. „Lass es dir schmecke!“ – wie der Saarländer sagt.

47 Entstehung der „Gefillde“

Not macht erfinderisch: Die Entstehung der „Gefillde“

Die Entstehung der heute so beliebten „Gefillde“ geht auf eine Zeit zurück, in der schlechte Ernten und teures Getreide die Landfrauen im Saarland erfinderisch machten.

Die Kartoffel war in diesen Zeiten oft die einzige Pflanze, die gegen Hungersnöte half, weil sie trotz schlechter Be- dingungen sehr robust und ertragreich war. So ernährte sich die arme Landbevölkerung fast ausschließlich von der Erdknolle.

Da diese Ernährungsweise aber schnell sehr eintönig wurde, versuchten die Frauen in den ländlichen Gebieten, neue Gerichte aus der Kartoffel zu kreieren. Nachdem der Versuch aus Kartoffeln Brot zu backen gescheitert war, experimentierten sie mit geriebener und ge- kochter Kartoffelmasse und es entstand der Kartoffelkloß. Der Kloß war schon mal eine Variante zur gekochten Kartoffel, die etwas Abwechslung in den Speiseplan brachte. Aber die Frauen experimentierten weiter.

Da es damals nur sehr wenig Fleisch gab, musste dieses extrem rationiert werden und der Genuss blieb oft nur dem männlichen Familienoberhaupt vorbehalten. Nach der Schlachtung der Schweine im Herbst konnten jedoch einige Familien größere Mengen Leberwurst herstellen, die zur Konservierung in Einmachgläser gefüllt wurden. Somit gab es wenigstens sonntags für alle Familienmitglieder ein reichhaltig bestrichenes Leberwurstbrot.

Irgendwann kam eine kreative Landfrau auf die Idee, Kartoffelklöße mit der Leberwurst zu füllen, um ein einfa- ches, aber nicht minder schmackhaftes Kloßgericht auf den Tisch zu zaubern. Dazu servierte sie Sauerkraut, das sie selbst zu Herbstbeginn eingelegt hatte. Davon gab es damals im Hause reichlich. Auch die Entstehung der dazuge- hörigen Specksoße entstand eher aus der Not heraus. Übrig gebliebene Speckreste wurden klein gewürfelt und angebraten, dazu etwas Sahne und die Soße rundete die Speise ab.

So wandelte sich der Kartoffelkloß von der ursprünglich klassischen Sättigungsbeilage zu einem Festtagsessen. Das Gericht füllte die Mägen der hungrigen Familie, ohne den Geldbeutel allzu sehr zu belasten.

Das Rezept der „Gefillde“ verbreitete sich damals sehr schnell und hat heute nicht an Beliebtheit eingebüßt. So kommt es, dass auch heute der Spruch aus dem Volksmund „Ein Sonntag ohne „Gefillde“ Klöße – verlöre viel von seiner Größe” nichts von seiner Bedeutung verloren hat.

48 Am Homburg

Beliebtes Wohngebiet ... Der Distrikt „Am Homburg“, am Rande des Stadtteils St. Johann gelegen und begrenzt durch den Meerwiesertal- weg, die Dudweiler Landstraße und den Stadtwald, beheimatet auf ca. 121 Hektar knapp 4.000 Saarbrücker. Er gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Wohngegenden in Saarbrücken. Die Gründe dafür sind einmal die der ideale Lage zwischen der City, die mit allen Einkaufs- und Dienstleistungsangeboten zu Fuß, per Bus und Auto in wenigen Minuten erreichbar ist und dem idyllischenStadtwald mit seinem hohen Erholungsfaktor.

...mit ausgezeichneter Infrastruktur,...

Gerade für Familien mit Kindern ist der „Homburg“ ein ideales Stadtviertel. Neben zwei Kindergärten, der Max Op- hüls-Grundschule, Spielplätzen, vielen verkehrsberuhigten Zonen und der katholischen Kirche St. Thomas Morus findet man hier schnelle Busverbindungen zu weiterführenden Schulen, zur Universität und zum Stadtzentrum vor. Und auch mit dem PKW erreicht man in wenigen Minuten die Autobahnauffahrten zur A 1 und A 620.

...mit attraktivem Angebot an Einkaufs-, Dienstleistungs- und Freizeitmöglichkeiten...

Aber „Am Homburg“ hat nicht nur als reines Wohngebiet eine Bedeutung für die Stadt Saarbrücken. Auch Ärzte, eine Apotheke, Lebensmittelgeschäfte, eine Modeboutique, eine asiatische Imbissbude, Gaststätten, Friseure, ein Blumenladen, eine Kampfschule, ein Fitnessstudio, ein Kunstatelier, eine Kommunikationsagentur und viele weite- re Dienstleister, Anbieter und Freischaffende befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Dadurch wird der „Homburg“ auch zu einem wichtigen Arbeits- und Lebensmittelpunkt für Menschen aus Saarbrücken und dem ganzen Saarland.

...und der unmittelbaren Nähe zum Stadtwald

Der Distrikt Am Homburg hat seinen Namen vom knapp 340 Meter hohen „Großen Homburg“ der in nördlicher Richtung mitten im Saarbrücker Stadtwald liegt. Durch diese direkte Nähe zur „grünen Lunge“ Saarbrückens ge- winnt der „Homburg“ für seine Bewohner eine ungewöhnlich hohe Lebensqualität. Wild- und Hochseilpark, Wan- der-, Jogging-, Rad- und Wanderwege, Aussichtspunkte, Schutzhütten und Grillstellen, Tennis- und Sportplätze sowie Quellen, Brunnen und Weiher sind alle fußläufig erreichbar und machen aus dem „Homburg“ ein nachhalti- ges Naherholungsgebiet.

Background Am Homburg

„Am Homburg“ entwickelte sich in mehreren Phasen zu dem heutigen zusammenhängenden Stadtviertel. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es am „kleinen Homburg“ hauptsächlich die Quelle und den Felsenkeller der Neufang- Brauerei, die Ende des 19. Jahrhunderts auch Produktion, Lager und Verwaltung Am Homburg ansiedelte. Zu Be- ginn des 20. Jahrhunderts bis hin zum Zweiten Weltkrieg entstand aus einzelnen Bebauungen von Privat- und Ge- schäftshäusern, Villen sowie Eisenbahnerhäuser ein erstes zusammenhängendes Siedlungsgebiet vor allem am „unteren Homburg“. Nach dem Zweiten Weltkrieg, dessen Folgen dem Stadtviertel große Schäden an den Häusern und der Infrastruktur – vor allem durch Fliegerangriffe – zufügte, folgte die sukzessive Bebauung des „oberen Homburg“. In den letzten Jahren und aktuell kam und kommt die Bebauung des ehemaligen Neufang- Brauereigeländes hinzu. Viele bekannte Saarbrücker Persönlichkeiten wohnen im Stadtviertel Am Homburg oder wurden hier geboren. Dazu gehören der Pianist Robert Leonardy, der Maler Willi Hoffmann-Güth, die Politiker Franz-Josef Röder, Horst Rehberger und Hajo Hoffmann, der Handballer Joachim Deckarm sowie die Brauereifami- lie Neufang.

49 Niaz Namin

 Lammspieße mit gebratenen Tomaten und Gewürzreis

 Wie Hans die „gefüllten Klöße“ erfand

-Saar

 Dudweiler

50 Lammspieße mit gebratenen Tomaten und Gewürzreis

Zubereitung (Marinier-Zeit ca. 1/2 Tag, Zubereitungsdauer ca. 1 Stunde)  750 g mageres Lammfilet Mein absolutes Lieblingsgericht ist natürlich ein Nationalgericht aus meiner  Frischer Limettensaft Heimat, dem Iran.  3 mittelgroße Zwiebeln, gerie- Zuerst einmal empfehle ich dir, im Hintergrund ruhige, entspannende ori- ben entalische Musik laufen zu lassen und dich dann gemütlich an die Zuberei- tung des Gerichtes zu begeben. Zunächst musst du das Lammfilet in ein  6-8 mittelgroße, feste Toma- Gemisch aus Limettensaft und geriebenen Zwiebeln einlegen. Anschließend ten deckst du es ab und stellst es kühl. Ab und an musst du das Filet in der Ma-  Reis nach Bedarf rinade auch wenden, damit das Fleisch die Aromen der Limetten und der  Mittelgroße, rohe Zwiebeln, Zwiebeln annimmt. Nach einem halben Tag hat das Lammfilet in der Regel geschält und geviertelt je nach eine angenehme Aromen-Intensität angenommen. Geschmack

 Sumak und etwas Butter für Den Reis bereiten wir Iraner traditionell in einem speziellen Reiskocher zu, doch wenn du gerade keinen parat hast, kannst du ihn auch einfach in ei- den gekochten Reis nem herkömmlichen Kochtopf kochen. Auf der Verpackung des Reises fin-  Safran-Gewürz dest du üblicherweise eine Anleitung für die Zubereitung, welche aller-  Salz und Pfeffer nach Ge- dings keinen allzu großen Aufwand benötigt. Der Reis wird, wie üblich im schmack Iran, mit Safran-Gewürz angereicht. Du solltest ihn so zubereiten, dass er zeitgleich mit den Spießen fertig ist und serviert werden kann. Das eingelegte Fleisch steckst du nun sorgfältig auf die Grillspieße – Achte darauf, dass du das Fleisch dabei nicht allzu oft durchlöcherst, denn dadurch verliert es an Ästhetik und haftet womöglich auch nicht so gut an dem Spieß. Das gleiche machst du jetzt auch mit den Tomaten. Stecke diese am besten separat auf die Spieße, da sie einfach viel schneller durch sind als das Fleisch. Nun kannst du die Marinade mit 2 Esslöffeln zerlasse- ner Butter vermengen und beim Grillen immer wieder gleichmäßig auf die Spieße streichen, damit das Fleisch nicht zu trocken und ungenießbar wird. Die Spieße sollten ca. 5-10 Minuten von allen Seiten gegrillt werden, bis das Fleisch und die Tomaten durch sind.

Serviert werden die Lammspieße zusammen mit dem Reis, den ge- grillten Tomaten und Sumak, einem persischen pfefferartigen Ge- würz. Jeder deiner Gäste nimmt sich dann je nach Bedarf Reis auf den Teller, gibt in die Mitte davon ein Stück Butter und häuft etwas Reis darüber. Nach Geschmack kann ca. ein gestrichener Teelöffel Sumak hinzugegeben und vermengt werden. Dann wird der Reis mit den Lammspießen und den gegrillten Tomaten verzehrt. Einheimische bevorzugen es beispielsweise dazu rohe Zwiebeln, Minze oder Ra- dieschen zu essen – Diese Kombination ist zwar Geschmackssache, jedoch kann ich sie dir sehr empfehlen.

51 Entstehung meines Lieblingsgerichtes

In den Geschichten von Tausendundeiner Nacht, wo die Morgenländer unter der aufgehenden Sonne erstrahlen und Scheherazade, die iranische Königstochter aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht, grübelt die Palastköchin Nas- rin schon darüber, was ihre Hoheit sich heute für ihren kulinarisch-verwöhnten Gaumen wünscht.

Im gesamten Königreich ist durchaus bekannt, dass der König und seine Tochter sich wöchentlich gerne ein vom hofeigenen Metzger geschlachtetes Lamm liefern lassen und Nasrin für den dekadenten Feinschliff und die schmackhafte Kombination zuständig ist.

Damit die Königsfamilie und besonders Scheherazade stets zufrieden mit ihrem Mahl sind, muss Nasrin ständig Kochkurse belegen, um Innovationen in der Königsküche aufleben zu lassen.

Ein Gewürz, welches da in der Küche auf keinen Fall fehlen darf, ist Safran. Denn schon in der Antike war es ein Luxusartikel. Aus den Stempeln der Safran-Blüten, einer Krokus-Art, die im Herbst violett blüht und geerntet wird, wird das ebenfalls Safran genannte Gewürz gewonnen. Um die Inspiration aus dem Kochkurs gleich in die Tat um- zusetzen, begibt sich Nasrin auf ein großes Feld zum Pflücken der Safran-Blüten für das abendliche Gericht. Eine Kombination aus aromatisiertem Basmatireis und dem vorzüglichen Gewürz ist für das Abendmahl geplant. Auf dem Rückweg von der Ernte besorgt sie auf dem Basar noch sämtliche Zutaten wie z. B. frische Limetten, Zwie- beln, Tomaten und das pfefferartige Gewürz Sumak.

Gleich bei der Ankunft auf dem Palasthof begegnet Nasrin dem Fleischlieferanten Massoud. Euphorisch erzählt sie ihm von ihrer Ausbeute auf dem Basar und dem geplanten Abendmahl. Er schlägt ihr vor, das Lamm mit in die Abendplanung aufzunehmen und es zusammen mit dem Safran-angereicherten Basmatireis zu servieren. Über- zeugt von der Idee stürzt sie sich gleich in die Küche und beginnt mit der Lammzubereitung. Sie legt das Filet in ein Gemisch aus Limettensaft und geriebenen Zwiebeln ein, stellt den Reiskocher an, gewinnt den frischen Safran aus den Blüten, um den speisefertigen Reis anschließend zu verfeinern, und kümmert sich um alle weiteren Zutaten. Zuletzt grillt sie das Fleisch gemeinsam mit den Tomaten und richtet das königliche Abendmahl an. Glücklicher- weise ist Scheherazade an diesem Abend so begeistert von dem Gericht, dass sie es gleich zum Nationalgericht der Iraner ernennen lässt und noch viele weitere Essensliebhaber in den aromatisch-mundvollen Genuss kommen dür- fen.

52 Dudweiler-Saar

Mein Heimatort ist ein kleiner Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken namens Dudweiler. Dort bin ich auch geboren und zwar im St. Josef Krankenhaus, weshalb ich mich umso heimischer in diesem Ort fühle. Das Krankenhaus wurde 1899 in der Klosterstraße eröffnet. Aus relativ bescheidenen Anfängen entwickelte sich bis heute ein modernes, leistungsstarkes, überregionales Gesundheitszentrum.

Dudweiler hat ca. 19.570 Einwohner und besitzt bei einer relativ kleinen Fläche von 11,11 km² 5 Kirchen. Die kath. Kirche St. Marien aus dem 19. Jahrhundert besitzt eine Pietà aus dem 14. Jahrhundert und ein großfor- matiges Gemälde von August von Heyden namens „Die Heilige Barbara“. Ebenso befindet sich hier eines der ältes- ten, nie zerstörten Gebäude im Saarland. Auf dem Schulhof der Turmschule steht ein ehemaliger Kirchturm aus dem 13./14. Jahrhundert. Bei Dorf- oder Schulfesten darf man diesen sogar von innen besichtigen. Hinter dem Alten Turm liegt ein kleiner Friedhof aus der Zeit des ersten Weltkrieges, welcher allerdings seine Funktion auf- grund der kleinen Fläche und vor allem auch wegen der gegenüberliegenden Grundschule aufgeben musste. Nach dieser Besichtigungstour kann man am Markt ein gemütliches Mittagessen in dem China Restaurant „China City“ genießen. Es ist begehrt und hat viele Besucher, die meist aus anderen Städten anfahren um hier zu speisen. Hat man doch eher Lust auf Pizza oder Pasta, dann kommt das Restaurant „Belvedere“ am nahegelegenen Hotel in Frage. Bei einem gemütlichen Ambiente kann man hier bei Bedarf zum Beispiel auch ein leckeres Tiramisu zur Nachspeise nehmen. Die Kleinen bleiben in Dudweiler auch nicht auf der Strecke. Es gibt hier einen schönen Wildpark mit Häschen und Rehen – Streicheleinheiten inklusive. Einen schönen Bürgerpark mit einem riesigen, neugebauten Spielplatz findet man hinter dem Bürgerhaus in Dudweiler. Das Grün des Parks erstrahlt besonders im Frühling zu einer Augenwei- de. Bei einer Städtetour trifft man auch auf „De Monn mit da long Stong un zwei Dudwiller Kinner„ von Zoltan Hencze. Es ist ein Denkmal aus dem Jahr 1989 für die Gaslaternenanzünder auf dem Alten Markt. Außerdem gibt es ein Ehrenmal in der Saarbrücker Straße von Heinrich Otto aus dem Jahre 1926. Gewidmet wird das Denkmal den Op- fern beider Weltkriege. Eine Attraktion für viele Schulklassen ist der Brennende Berg. Es ist ein in Brand geratenes Kohleflöz, das bereits von Goethe besucht und beschrieben wurde. Die Ritterburg in Dudweiler von H.R. Schönewolf ist 50 x 50 m² groß und hat Brüstungen, Zinnen und Türme, wofür Besucher aus aller Welt kommen. Im Sommer kann man das Freibad in Dudweiler besuchen und sich anschließend am Markt einen leckeren Eisbe- cher gönnen. Einkaufsgelegenheiten gibt es auch für die Shopping-Queens unter uns. Wir haben 2 schöne Bou- tiquen, ein Woolworth, ein Rossmann, ein Edeka und ein Netto und vieles mehr.

Diese und viele weitere Attraktionen und angebotene Aktivitäten bietet mein Heimatort Dudweiler. Überzeugt euch selber von seiner Vielfältigkeit.

53 Nina Michels

Kabbesröllcher 

 Ein Geheimnis in Kohlblättern

 Wallerfangen

54 Kabbesröllcher

Was ist ein typisch saarländisches Gericht? Gar nicht so leicht zu beantworten für jemanden, der nicht aus dem Saarland stammt. Also habe ich ein paar Nach-  1 Kopf Weißkohl forschungen angestellt und bin auf die Kabbesröllcher gestoßen. Was mag das  500 g Hackfleisch sein, fragst du dich jetzt bestimmt. Auf jeden Fall konnte ich mir darunter zu-  1 eingeweichtes Brötchen nächst nichts vorstellen. Es sind ganz einfach Kohlrouladen gefüllt mit Hack-  1 Zwiebel fleisch, klingt echt lecker und schmeckt auch gut.  ½ TL Majoran  1 Ei Also pass auf! - Folgende Zutaten brauchst du für die Kabbesröllcher:  1 EL Senf

Wenn du alles zur Hand hast kann es auch schon losgehen. Bevor du startest leg  Salz, Pfeffer, Muskat, dir doch noch ein wenig gute Musik auf, dann fällt das Kochen sofort leichter Paprikapulver  ½ L Brühe und man hat mehr Spaß dabei. Mein Musiktipp an dich ist ein absoluter gute Laune Song und beflügelt dich: More than a feeling von der Band Boston! Mit Musik geht alles direkt leichter von der Hand und meiner Meinung nach eignet sich dieses Lied besonders gut.

Zunächst brauchst du erst einmal einen Topf, darin musst du ½ Liter Brühe erhitzen, das kann zum Beispiel eine einfache Gemüsebrühe sein. Jetzt nimmst du dir den Weißkohl zur Hand und löst die äußeren, großen Blätter ab. Mit einem Messer kannst du die dicken Rippen von den Blättern rausschneiden. Sobald die Brühe kocht lege die Weißkohl Blätter für 5 Minuten in die Brühe, so werden sie blanchiert.

In der Zwischenzeit kannst du dich schon einmal der Zwiebel widmen, schäle sie mit einem spitzen Messer und schneide sie dann in kleine, viereckige Würfel. Ein kleiner Tipp von mir: Solltest du Angst vor brennenden Augen haben nehme dir einen Schluck Wasser in den Mund, das verhindert, dass deine Augen brennen. Jetzt solltest du dich dem Hackfleisch annehmen. Daraus soll nun die Füllung der Kabbesröllcher entstehen. Schnapp dir am besten erst einmal eine Schüssel, darin kannst du jetzt das Hackfleisch mit den klein gewürfelten Zwiebeln vermischen. Außerdem musst du noch das Ei dazuschlagen, einen Esslöffel Senf und das eingeweichte Brötchen dazu geben und dann mit Salz, Pfeffer, Muskat und Paprikapulver nach Belieben würzen.

Die Kohlblätter kannst du nun wieder aus dem Topf nehmen und gut abtropfen lassen. Breite sie auf einer Arbeits- fläche aus und fülle sie mit der Hackfleischmasse. Nehme dir am besten immer ungefähr eine knappe Hand voll Hackfleischmasse. Hast du die Hackfleischmasse auf dem Blatt verteilt, kannst du das Blatt einwickeln und mit Kü- chengarn befestigen. Das wiederholst du solange bis keine Hackfleischmasse und Kohlblätter mehr übrig sind.

Jetzt nimmst du dir einen großen Topf zur Hand und erhitzt ein wenig Fett oder Öl darin. Ist es heiß genug kannst du die Kabbesröllcher darin anbraten und dann mit etwas Brühe ablöschen. Lass die Rouladen etwa 30 bis 35 Mi- nuten in der Brühe schmoren, wenn du willst kannst du die Brühe noch mit etwas Soßenbinder oder Mehl binden, dann hast du auch direkt eine leckere Soße zu deinen Kabbesröllchen. Als Beilage kannst du wunderbar ein paar Kartoffeln oder vielleicht auch etwas Reis nehmen.

Guten Appetit!

55 Ein Geheimnis in Kohlblättern

Neulich saß eine vierköpfige Familie beim Abendessen, es gab Kabbesröllcher. Plötzlich fragt Lena: „Kabbesröllcher, wie sind die wohl entstanden? Dazu gibt es doch bestimmt eine lustige Ge- schichte?“ Darauf wusste ihr Vater natürlich sofort eine Antwort: „Natürlich! Hast du noch nie von Marianne und Ihren heimlich gefüllten Kohlblättern gehört?“ Passt auf, ich weihe euch in das Geheimnis der Kohlblätter ein:

Es war einmal vor langer Zeit in einem kleinen Dörfchen tief im Saarland. Marianne lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Bauernhaus mit einer großen Scheune. Ihr Bauernhaus war von weiten Feldern umgeben. Sie hatte sechs Geschwister, vier Schwestern und zwei Brüder. Marianne war die Älteste von allen Kindern und hilft half Eltern mit den kleineren Geschwistern. Sie ist eine kleine zierliche Person mit blau- en Augen und braunen Haaren. Die Kinder wurden zu Hause unterrichtet, da das Geld für eine Schule nicht aus- reicht. Ihre Eltern hatten einen eignen Hof und einige Hühner. Sie hatten früher auch ein Dutzend Kühe, allerdings waren nicht mehr viele übrig, da sie aufgrund von Hungersnot Ihre eigenen geliebten Tiere schlachten mussten.

Eines Tages sollte Marianne für Ihre Familie kochen, da Ihre Eltern die Hausarbeit erledigten und den Hof sauber hielten. Marianne überlegte, was soll sie denn nur kochen? Marianne liebt Fleisch, besonders Hackfleisch. Sie liebt es so sehr, dass sie sogar das Fleisch von ihren eigenen Kühen ersehnt. Sie dachte an einige Leckereien, so wie Schweineschnitzel, Kohlrouladen, Steaks und Putenfleisch. Auf all das hatte sie Lust, aber teilen mit der ganzen Familie? Das wollte sie nicht. Also schaute sie in der Vorratskammer nach. Sie sah Kartoffeln, Mais, etwas Brot, Grünkohl und Weißkohl. „Was könnte ich nur daraus zaubern?“, fragte Sie sich. Schließlich schnappte Marianne sich den Weißkohl und die Kartoffeln und ging damit zur Küche, wo sie alles vorbereitete. Unterwegs nahm sie heimlich noch etwas von dem übergebliebenen Hackfleisch mit und versteckt es unter Ihrer Bluse.

Für Ihre Eltern und Ihre sechs Geschwister zauberte Marianne kleine Röllchen aus Weißkohl gefüllt mit Kartoffel- scheibchen. Gleichzeitig überlegt sie fieberhaft, wie sie das Hackfleisch verstecken könnte, so dass keiner von ihrer Familie bemerkte, dass es auch etwas von dem guten Fleisch gab. „Ich will das ganze himmlische Fleisch für mich, aber wie schaffe ich das nur?“, überlegte sie. Schließlich kam sie auf eine zündende Idee. In einem unbeobachte- ten Moment rollte Marianne in ihre eigenen Röllchen, kleine Hände voll mit Hackfleisch, das sie zuvor unter Ihrer Bluse versteckt hat.

So hatte die fleischverliebte Marianne heimlich ein Rezept geschaffen, das auch wir heute noch sehr lieben und gerne essen.

56 Wallerfangen

Entdecken Sie Wallerfangen und den dazugehörigen Saargau mit allen Sinnen!

Wallerfangen ist ein harmonisches Dörfchen im Herzen des Landkreises Saarlouis. Es liegt mit seinen 9.370 Ein- wohnern auf einer Flussterstasse links der Saar. Mit dem Saar Gau grenzt es an einen der schönsten Naturparks Deutschlands, dem Saar Hunsrück. In Wallerfangen gibt es für jede Altersgruppe etwas zu entdecken, egal ob Sportbegeisterte, Naturverbunden oder Genießer.

Für Sportbegeisterte ist Wallerfangen ein Paradies. In Waldnähe gelegen, mit großen Liegewiesen und ausreichend Schattenflächen besticht das Freibad durch seine atemberaubende Lage und lädt zum Entspannen ein. Für alle die, die noch ein wenig mehr entspannen wollen, hat das Wallerfanger Freibad auch ein herrliches Dampfbad zu bie- ten. So können auch kühlere Stunden angenehm im Freibad verbracht werden. Sie stehen mehr auf Action und lieben es, wenn Ihnen der Wind um die Nase weht? Dann ist Radfahren genau das Richtige für Sie. Für jeden ist hier etwas dabei, die Region um Wallerfangen bietet eine Vielzahl an verschiedenen Radwegen und idyllischen Strecken. Eine Radtour über den Saargau oder entlang der Saar, ist für Naturliebhaber genau das Richtige. Hier gibt es unter anderem zwei sehr beliebte und auch klassi- fizierte Wege, zum Einen den Saar-Radweg und zum Anderen den Saarland-Radweg. Für jeden Hobby Radfahrer ein echtes Muss. Sind sie mehr der extrem Mountainbiker und springen gerne über jede Wurzel und jeden Baum- stamm der am Boden liegt? Dann ist auf jeden Fall der Wald am Oberlimberg ein absoluter Geheimtipp für Sie. Sie sind sehr Naturverbunden und lieben es die pure Natur in all Ihrer Vielfalt zu sehen? Auf zahlreichen Wanderrouten können Sie in und um Wallerfangen und dem Saargau eine Vielfalt an verschiede- nen Bäumen und Tieren bewundern. Weitläufige Feld- und Wiesenlandschaften, Streuobstwiesen aber auch Wäl- der mit Bundsandsteinhöhen, tiefe Schluchten und Flussläufe prägen die interessante Wanderlandschaft des Saar- gaus und der Region. Ein vielseitiges Erlebnis für jeden leidenschaftlichen Wanderer. Für jeden naturverbundenen Menschen ist auch der Campingpark Wallerfangen ein Muss, dieser zeichnet sich durch seine wunderschöne Lage, umringt von Wald und Wiesenlandschaft aus. Für kulinarische Erlebnisse ist im Herzen des Landkreises Saarlouis auch bestens gesorgt. Ein absolutes Highlight für jeden Urlauber ist der beste Döner des Saarlandes, der Botan Kebap in der Hauptstraße in Wallerfangen. Er wurde von den Lesern des Wochenspiegels zum besten Döner Imbiss im ganzen Saarland gekürt. Eine Vielzahl an anderen Restaurants sind ebenfalls vorhanden, die Restaurants und Imbisse sind sehr multikulturell. Man kann in die Genüsse Italiens oder Chinas eintauchen, aber auch die gute Küche des Saarlandes kann man in einigen Restau- rants im Ortskern von Wallerfangens genießen. Wallerfangen bietet Unternehmungen für die ganze Familie und ist immer eine Reise wert!

57 Ann-Kathrin Hessemer

 Löwenzahnsalat

 Marianne

-Hanweiler

 Rilchingen

58 Löwenzahnsalat

Bettschissersalat / Bettsäächersalat/Bettseichersalat

Jedes Jahr erneut freue ich mich auf die Löwenzahnsaison und kann es kaum erwarten.  1 kg Löwenzahn Dieses Rezept ist realistisch gesehen für 4 Personen ausgerichtet, wenn  1 dicke Zwiebel ich dieses Rezept auf unsere Familie ausrichten würde, und du weißt wir  200 g Speck sind nur zu Dritt, müssten mindestens 1,5 kg Salat herhalten, so sehr lie-  1 cl Melfor Essig ben wir Löwenzahn. Nun zum Rezept.  Olivenöl  Salz Die Kartoffeln:  Pfeffer Die Kartoffeln musst Du schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.  1 Tl Amora Senf Sie werden anschließend in hochwertigem Olivenöl angebraten und spä-  1 Tasse mit in Wasser aufgelös- ter mit Salz gewürzt. ter Gemüsebrühe Währenddessen die Kartoffeln in der Pfanne braten, kannst du dich der  Muskatnuss Zubereitung der Soße und des Salats widmen.  1,5 kg Kartoffel  8 Eier Der Salat/ die Soße: Zuerst musst du den Salat gründlich in einer großen Schüssel waschen, am besten mehrmals, damit die Resterde abgewaschen wird. Den Löwenzahn abtropfen lassen und später in mundgerechte Stücke schneiden.

Anschließend widmest Du Dich sich dem Schälen und kleinhacken der Zwiebel und dem Stückeln des Specks. Du kannst natürlich auch den abgepackten, bereits vorgestückelten Speck kaufen, wenn Du Dir die Arbeit etwas er- leichtern möchte.

Den Speck in eine Pfanne mit hochwertigem Olivenöl geben und leicht anbraten. Nachdem er ein leichtes Röstaro- ma entwickelt hat, welches bereits den Raum füllt, gibst Du die Zwiebeln hinzu und lässt sie glasig werden. Ge- würzt wird alles mit Salz, Pfeffer und einem Teelöffel saarländischem „Amora“ Senf. Ablöschen musst Du alles mit einem guten Schluck, ebenfalls saarländischem, „Melfor“ Essig. Zuletzt gießt Du alles mit Gemüsebrühe auf, die Du vorher in heißem Wasser aufgelöst hast. Ich gebe dir einen Tipp: Verwende nie eine billige Gemüsebrühe vom Dis- counter. Diese verfälscht nur den Geschmack und enthält meist Glutamat. Investier lieber ein paar Euro mehr und kauf dir eine hochwertige im Bioladen. Nachdem Du die Soße einmal aufkochen gelassen hast, ist sie servierfertig.

Die Eier: Schnell die Eier aufschlagen und in Öl brutzeln lassen, bis sich das Eiweiß etwas gefestigt hat. Ein wenig Salzen nicht vergessen.

Die Hochzeit: Nun wird alles miteinander vereint. Die warme Soße musst Du über den Salat geben und ihn kräftig durchmischen. Die Bratkartoffeln werden zuerst auf den Tellern verteilt. Darauf kommt eine gute Portion Löwenzahnsalat. Die warme Soße kann sich bereits den Weg zu den Bratkartoffeln bahnen und darin einziehen. Das i-Tüpfelchen zum Schluss ist das Spiegelei, das nun oben auf platziert wird. Das volle Aroma entsteht, wenn du die äußere Schicht des Eigelbs durchstichst und sein zähflüssiges Innere langsam über das Essen gleitet.

Die perfekte Gabel besteht aus einem Stück in Soße getränkter Bratkartoffel, ein paar Blätter Salat, ein bisschen von dem leicht knusprigen Eiweiß und alles übergossen mit Eigelb.

59 Marianne

Gräfin Marianne und die Geschichte ihres Löwenzahnsalats

Wir schreiben das 18. Jahrhundert.

In den Jahren von 1775 bis 1793 ist die deutsche Reichsgräfin, Gräfin Marianne von der Leyen, Regentin in Blies- kastel. Rilchingen – Hanweiler gehört zu den Besitztümern der Herren von der Leyen, nachdem sie es 1661 käuflich erwar- ben.

Gräfin Marianne von der Leyen wird in den Jahren ihrer Regentzeit sehr dafür geschätzt, dass sie sich um soziale Einrichtungen kümmert sowie die wirtschaftliche Entwicklung ihres Herrschaftsgebietes vorantreibt. So betreibt sie, nach der Entdeckung von salzhaltigem Wasser in Rilchingen – Hanweiler, eine Saline zur Herstel- lung von Kochsalz.

Mit dem Kochsalz würzte das Volk die neuartige Knolle, welche ebenfalls im 18. Jahrhundert verbreitet wird. Die Kartoffel.

Der für die Verbreitung verantwortliche war Friedrich der Große, König von Preußen und Kurfürst von Branden- burg oder liebevoll einfach nur, der Kartoffelkönig genannt. In seiner Regentzeit von 1740 bis 1772 wird die Kartoffel über alle Landesgrenzen hinweg verbreitet und findet ihren Weg auch in den Süd – Westen.

Marianne isst das neuartige Volksgemüse mit Genuss, wünscht sich aber nach einiger Zeit eine Veränderung des Geschmacks oder gar eine weitere Zutat. In ihrem Schlossgarten in Blieskastel sucht sie nach Kräutern oder ähnlichem. Sie wird fündig und entdeckt Löwen- zahn. Fasziniert von seinem Äußeren nimmt sie sich der Pflanze an. Man erzählt sich, dass sie eigenhändig in die Schlossküche ging und dem Koch Anweisungen über die Zubereitung gab. Es sollte eine Art Salat werden.

Die Kartoffeln, in Verbindung mit dem leicht in Essigsoße geschwenkten Löwenzahnsalat, wurde nun zu jedem Festmahl am Schloss, als Vorspeise gereicht.

Darüber, wie das Ei auf den Salat kam, wird nur gemunkelt...

Es wurde das Volksgericht des ganzen Herrschaftsgebietes und so auch das von Rilchingen – Hanweiler.

60 Rilchingen-Hanweiler

Rilchingen - Hanweiler gehört seit 1973 der Gemeinde Kleinblitters- dorf an. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf ca. 2554 Personen.

Durch seine direkte Angrenzung an Frankreich, werden Sonntagsaus- flüge zum Vergnügen. Man ist beispielsweise schnell im Elsass und kann sich dort auf kulina- rische Reise begeben oder man macht einen Abstecher in die Vo- gesen.

In 10 Minuten erreicht man fußläufig die Fußgängerzone der französi- schen Stadt Saareguemines. Saareguemines, ebenfalls wie Rilchingen - Hanweiler, an der Saar gele- gen, überzeugt mit seinem französischem Charme und ist einen Be- such wert.

Streben Sie in Ihrem Alltag nicht auch manchmal nach einem Ort an dem Wohlbefinden und Gesundheit vereint wird? Dies dachte sich auch der Arzt Dr. Kirbs, der im Jahre 1841 einen Kurbadbetrieb eröffnete. Grund dafür war die heilende Sole die in Rilchingen - Hanweiler aus der Erde sprudelte, die später auch zur Bäder- und Inhalationsbe- handlung angewandt wurde.

Bestrebungen zur Wiederbelebung einer Kurheilstätte oder ähnlichem existierten schon länger. Nachdem 1990 Bohrungen nach Thermalwasser erfolgreich waren, war es nur noch eine Frage der Zeit bis Rilchingen - Hanweiler wieder eine Thermalstätte wird. Wohlbefinden und Gesundheit kehrte wieder in Rilchingen - Hanweiler ein, als 2012 mit großer Freude die Saar- land Therme eröffnet wurde, die bereits mehr als 350.000 Besucher begrüßen durfte. Die wunderschöne Lage der Therme mit Blick auf die Vogesen lädt zum Verweilen ein.

In Rilchingen - Hanweiler dreht und drehte sich schon immer alles um das Thema Wasser.

So entdeckte Gräfin Marianne von der Leyen diese Gegend durch das Solevorkommen, als Salzlieferant für das ganze Blieskasteler Land. Noch heute erinnern intakte Quelltürme, die in ihrem Auftrag, ca. 1791 erbaut wurden, an die Gräfin. Ihr wurde das gleichnamige Wasser „GMQ“ - „Gräfin Mariannen Quelle“ gewidmet, dass mittlerweile in der Gast- ronomie hohen Anklang fand.

Aus der Augusta-Quelle wurde bis Mitte der 50er Jahre das Heilwasser verkauft. Aus der Amandus-Quelle wird der Rilchinger Sprudel entnommen und die Mariannenquelle spendet natriumarmes Wasser.

1246 wird Rilchingen - Hanweiler erstmals erwähnt als Zugehörigkeit der kleinen Grundherrschaft Wölferdingen in Frankreich. Durch die Saarland Therme hat das Dorf wieder von sich Reden gemacht und sich verschönert. Zufahrtsstraßen wurden erneuert und neue Vegetation angelegt. Mit der Saarbahn oder dem Auto erreicht man schnell unsere schöne Hauptstadt Saarbrücken.

Mit dem Bau des Hotels an der Saarland Therme hoffen wir auf regen Zuspruch und eine große Zahl an Besuchern von Außerhalb. Entdecken Sie das Saarland neu und besuchen Sie meinen schönen Heimatort Rilchingen - Hanweiler.

61 Paul Rohleder

 Gellerriewemutsch

 Die Historie der Gellerriewemutsch

 Wintersdorf

62 Gellerriewemutsch

Das Gericht, das ich dir zeigen möchte, ist eine saarländische Spezialität und klingt nicht nur schön – sondern schmeckt auch noch gut. Im Prinzip ist das Gericht (wie die Übersetzung bereits erahnen lässt), ein Kartoffelpüree mit Karottenstückchen und ist eine gängige Beilage zu Fleischkiechelscher.

Für den perfekten Gelleriewemutsch benötigst du folgende Zutaten, die du am bes- ten im Bioladen deines Vertrauens kaufst:  Kartoffeln (mehlig)  Karotten Schritt 1:  Milch Zuerst stellst du einen großen Topf auf den Herd, in welchem du schon mal Wasser  Optional: Zwiebeln mit ca. vier TL Salz erhitzt, während du die Kartoffeln schälst, die Karotten putzt und  Optional: Speck in kleine Scheiben schneidest. Am besten schneidest du die Kartoffeln in kleine Wür-  Salz fel (ca. 2x2 cm), damit sie schneller gar werden. Wenn das Wasser kocht, solltest du  Pfeffer die Kartoffeln in den Topf geben und eine Pfanne erhitzen. Wenn diese warm genug  Muskatnuss ist, kannst du den Honig zergehen lassen und die Karottenscheiben dazu tun. Achte  Petersilie darauf, dass die Möhren nicht all zu weich werden, da sie einen gewissen Biss be-  Honig wahren sollen. Dazu müssen sie nur ca. 5-8 Minuten karamellisieren. In der Zwi- schenzeit solltest du, wenn gewünscht, die Zwiebeln und den Speck würfeln.

Schritt 2: Wenn die Kartoffeln gar sind, kannst du sie abgießen und zurück in den leeren Topf geben, denn nun geht es an das Pürieren. Wenn du Zwiebeln oder Speck darin ha-  1 Kilo ben möchtest, solltest du jetzt auch die Karotten von der Herdplatte nehmen und  300g beiseite stellen. Die noch heiße Herdplatte kannst du nutzen, um darauf in einer an-  ca. 100 ml deren kleinen Pfanne die Zwiebeln und den Speck anzudünsten. Das kannst du wäh-  1-2 Stück rend dem Pürieren tun. Zum Pürieren stampfst du die Kartoffeln am besten mit ei-  150g nem Pürierstab klein und gibst einen kleinen Schluck Milch dazu. Starte den Pürier-  4 + 1 TL stab auf niedriger Stufe und gib während dem Pürieren, nach und nach die Milch  große Prise dazu bis das Püree die passende Konsistenz erreicht hat. Würze dann mit Salz,  kleine Prise Pfeffer und Muskatnuss, hacke die Petersilie klein und gib den Speck und die Zwie- beln dazu. Die Karotten sollten noch warm sein, bis du die Teller belädst. Die ge- hackte Petersilie verteilst du am besten frisch auf den einzelnen Tellern.

Wenn du dazu Fleischkiechelchen servierst, kannst du in Schritt 1 direkt zwei Zwiebeln würfeln und die zusätzliche Zwiebel mit einem Ei und einem mit Wasser/Milch eingeweichten Brötchen unter das Hackfleisch kneten. Dieses wird ebenfalls mit Salz und Pfeffer gewürzt und kann in der Pfanne mitgebraten werden. Die Frikadellen sollten jedoch etwas länger braten und daher schon vor dem Speck und der Zwiebel (die für das Püree bestimmt sind) in die Pfanne gegeben werden. Ich habe mich dazu entschieden, das Hackfleisch ungeformt zu servieren und es da- her zeitgleich gebraten.

Als Musik dazu empfehle ich das Album „Dark Eyes“ von Tomasz Stańko, denn die Musik wirkt angenehm beruhi- gend in der Hektik des Kochens und dient danach als nette Untermalung beim Essen.

Viel Spaß und guten Appetit!

Geller = gelb riewe = Rübe mutsch = Püree

63 Historie der Gellerriewemutsch

Die Historie des Gelleriewemutsch’s

Um die Geschichte und die Entstehung des Gelleriewemutsches zu verstehen, müssen wir fast 70 Jahre in der Zeit zurück reisen. In die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und in die Zeit, in der Globalisierung und freie Marktwirt- schaft lediglich Ideen waren... in die Zeit, in der es in deutschen Läden auch nur deutsches Essen gab.

Nach und während dem Krieg war, wie in Kriegen so üblich, nicht genug zu Essen vorhanden und die Bevölkerung war in großen Teilen auf sich allein gestellt. Zwar halfen die Alliierten beim Wiederaufbau und auch Essen wurde in großen Mengen geliefert, aber satt wurden alle deswegen noch lange nicht. Es wurden pro Tag und Person je ¼ Kg Brot und ¼ Kg Kartoffeln ausgeteilt, was auch bei bester Einteilung nicht immer reichte. Und so ereignete es sich zu dieser Zeit, dass sich eine junge Mutter Gedanken darüber machte, wie man das ohne- hin zu knappe Essen ergibiger nutzen könne und vorallem welches Nahrungsmittel überhaupt das Sinnvollste in Hinsicht auf Haltbarkeit und Nährwert ist. Sie kam zu dem Schluss, in Zukunft ihr gesamtes Brot gegen Kartoffeln und passende Beilagen zu tauschen, da die- se extrem gut lagerbar sind, sehr satt machten, und, richtig hergerichtet, auch noch köstlich schmeckten.

Da die Kartoffeln den Magen besser füllten als das Brot, war es ihr bald möglich, hin und wieder eine Kartoffel zur Seite zu legen um an Geburtstagen, Weihnachten oder ähnlichen Feierlichkeiten ein Festmahl bereiten zu können. Sie bereitete die Kartoffeln in allen Variationen zu und entdeckte bald, dass man sie nicht nur gekocht genießen kann. Manchmal raspelte sie die Kartoffeln zu kleinen Schnitzeln und brat diese zu, vor allem bei der Tochter beliebten, Kartoffelpuffern. Manchmal stampfte sie die Kartoffeln zu dicken Suppen ein und manchmal, wenn sie genügend Kartoffeln zur Seite gelegt hatte, machte Sie die beliebten und mittlerweile wohl weit bekannten „Klöße“, die man regional allerdings unter dem Namen Hoorische kennt. Im Jahre 1949 wurde Ihre Tochter 10 Jahre alt und sie hatte schon seit über einem Jahr Kartoffeln für diesen Tag zur Seite gelegt.

Sie wollte etwas ganz ausgefallenes und neues kochen um den Tag gebührend zu feiern und experimentierte mit neuen Rezepten und Zubereitungsmethoden. Dabei fand Sie heraus, dass Kartoffeln, richtig verwendet, Strom erzeugen und dass man aus ihnen auch Schnaps gewinnen kann. Die meisten ihrer Erfindungen, so auch die sogenannten „Pommes“ erschienen ihr jedoch als nicht würdig, um für den 10. Geburtstag ihrer Tochter zu genügen.

Ein Tag vor dem besagten Geburtstag fand sie endlich die Rezeptur, die ihr als geeignet erschien, um ihre Tochter und sich selbst an diesem großen Tag zu sättigen.

Über die Zeit ist das Rezept oft verfremdet worden und die ursprünglich verwendete Gewürzmischung und Beilage ist leider nicht mehr bekannt, aber dennoch möchte ich Ihnen das überlieferte Rezept auf der nächsten Seite vor- stellen.

64 Wintersdorf

Wenn du ein Naturfreund bist, habe ich einen ganz besonderen Tipp: die Wintersdorfer Weinberge und umliegen- de Sehenswürdigkeiten. Das kleine Dörfchen liegt eingebettet im Naturschutzpark Südeifel und lockt mit histori- schen Bauten, malerischen Wanderwegen und einem idyllischen Ausblick über das Sauertal.

Direkt am deutsch-luxemburgischen Grenzfluss Sauer und mitten in der Natur, liegt die beschauliche Gemeinde Wintersdorf, welche erstmals in einer Urkunde Kaiser Ottos I. im Jahre 953 unter dem Namen „uuinteronis villam“ erwähnt wird. Das Dorf bietet neben der historischen Kirche „St. Jakobus d. Ältere“ und einem süßen Dorfbrun- nen, auch traumhafte Wanderwege, die teilweise bis zur Benedektiner Abtei St. Matthias führen. Ich möchte dir hier jedoch einen Rundweg vorstellen, da er leicht als Tagesausflug zu meistern ist und auch gut mit kleineren Kindern bestritten werden kann.

Unsere Tour beginnt am Ortseingangsschild von der B51 aus kommend, von wo aus uns die Straße sogleich berg- abwärts in Richtung Kirche führt. Mit ihrer romanischen Ostturmanlage aus dem 11. Jahrhundert ist diese zum Wahrzeichen der Gemeinde geworden und eine Besichtigung ist mehr als lohnenswert! Diverse Wandmalereien und Mosaike können hier bestaunt werden und auch im Chor, im hinteren Teil der Kirche, gibt es einiges zu entde- cken. Da die Kirche jedoch nicht allzu groß ist, sollte man nicht mehr als eine Stunde zur Besichtigung einplanen.

Danach geht es weiter bergab, die Jakobsstraße entlang bis zur nächsten Kurve, in der man die nach rechtsabbie- gende Hauptstraße verlässt und über einen kleinen Parkplatz zum Anfang der Weinberge kommt. Ab hier führt dich der Weg abwechselnd auf- und abwärts, durch Wälder und über offene Aussichtspunkte, vorbei an einem Zie- gengehege und romantischen Plätzchen, die zum Verweilen einladen. Mehrere Bänke bieten unterwegs Gelegen- heit zur Rast und einen weitläufigen Ausblick über die Sauer, bis nach Luxemburg. Besonders bei untergehender Sonne lohnt sich ein Innehalten und Genießen! Am Ende des Weges trifft man wieder auf eine Straße, der du in linke Richtung folgst um zu einem Aussichtspavillion zu gelangen. Von dort aus folgst du der Straße nur noch berg- ab bis du wieder zum Ausgangspunkt gelangst.

Wenn du dann noch Energie hast, solltest du einen Abstecher zum „Bohr“, dem Dorfbrunnen machen. Hier kannst du dich am Wasser abkühlen und den Schatten der Nussbäume genießen. Die örtliche Gastronomie bietet viele Möglichkeiten zum gemütlichen Ausklang der Tour und auch Übernachtungsmöglichkeiten gibt es zu Genüge. Meine Empfehlung: ein Stück hausgemachten Kuchen von Hildes Bauernstübchen probieren! Und wie der Name Wintersdorf vielleicht erahnen lässt, lohnt sich eine Erkundung der Umgebung nicht nur im Sommer!

Und noch ein besonderer Tipp für die Kleinen: der Erlebnisspielplatz mit Rutsche, Schaukeln, Seilbahn, Kletterwand und vielem mehr.

Viel Spaß!

65 Patrick Kratz

 Mehlknepp

 Entstehung

 Güdingen

66 Mehlknepp

Für zwei Portionen Mehlknepp brauchst du 300g Mehl, 3 Eier, 5 Kartoffeln, 125g gewürfelten Speck, Mineralwas- ser, eine kleine Zwiebel, Sahne, eine gemahlene Muskatnuss, eine Prise Salz und Pfeffer und Mineralwasser.

Bevor du beginnst ,legst du Musik von „Oro“ aus Kolumbien auf. Damit macht das Kochen noch mehr Spaß. Stell zwei Töpfe Wasser auf und bring sie zum Kochen. Dann fängst du an die Kartoffeln zu schälen. Wenn du da- mit fertig bist, gibst du sie mit etwas Salz in einen der Töpfe.

Anschließend verrührst du das Mehl mit den Eiern in einer Schale. Um den Teig zähflüssiger zu machen, gibst du eine Tasse Mineralwasser dazu und würzt das Ganze mit Pfeffer und Salz.

Jetzt gibst du mit zwei Teelöffeln portionsweise den Teig in das kochende Wasser. Wenn die Mehlknepp oben schwimmen, weißt du, dass sie fertig sind.

Für die Soße brätst du die Zwiebeln und Speckwürfel in einer Pfanne an. Nach ca. 2 Minuten, wenn beides gut aus- sieht, mit Sahne ablöschen und noch kurz köcheln lassen. Am Ende gibst du je nach Gusto entsprechend Pfeffer, Salz und Muskatnuss dazu.

Guten Appetit!

67 Eine Erfolgsgeschichte aus Güdingen

Nach 10 Jahren Hunger ist in Güdingen nicht mehr viel geblieben. Es sind nur noch wenige Familien im Dorf geblie- ben, alle anderen sind in den Osten abgewandert. Familie Krumwald, die Bierbaums und Familie Färber sind drei derer, die geblieben sind. In dem einst so florierenden Dorf sind die meisten Häuser unbewohnt. Die gebliebenen Familien bewohnen jeweils eins und die Dorfscheune wird als Gemeinschaftshaus genutzt, alle anderen Häuser stehen kurz vor dem Verfall. Familie Krumwald ist eine besonders fürsorgliche Familie. Die drei Kinder, Joseffa, Martin und Peter gehen tagsüber immer in den Wald Beeren und Früchte sammeln, um sie Abends in der Gemein- schaftsscheune mit dem anderen Familien zu teilen. Die Jüngste, die kleine Josepha, bemüht sich immer besonders tief in die Büsche zu kriechen um die dicksten Beeren für das Dorf zu finden. Sie kommt meist mit tiefen Kratzern im Gesicht und dreckiger Kleidung nach Hause, was den Vater, einen alten Fischer, meist verzweifeln lässt, da er kaum noch Möglichkeiten hat die Kleidung zu reinigen, geschweige denn neu zu kaufen. Die Dorfgemeinschaft wächst durch das Zusammensein in der Scheune zwar stetig zusammen, aber der Hunger auch. Händler, die das Dorf passieren bekommen von der Not mit und tragen die Geschichte der kleinen Joseffa in andere Dörfer bis sie irgendwann auch den Fürsten von Nassau-Saarbrücken in der Residenzstadt Saarbrücken er- reicht. Als dieser die Geschichte der kleinen Güdinger Heldin und ihrer Familie – die sich besonders um das Wohl der Dorfgemeinschaft kümmern- hört, macht er sich sofort auf den Weg nach Güdingen um sich von der Wahrheit selbst zu überzeugen. Vollkommen überrascht über des Fürsten Besuch, suchen die Dorfbewohner das zusammen, was ihnen an Essbarem noch geblieben ist, um ein fürstliches Gericht zu zubereiten. Aber sie finden nichts als ein bisschen Mehl, Kartoffeln und Wasser. Auf die Schnelle vermischen sie das Mehl mit dem Wasser und kochen es. Plötzlich kommt Joseffa aus dem Wald und hat fische Beeren dabei, die sie sogleich dem Fürsten auf den Teller legt. Als der Fürst das Gericht mit den Beeren probiert wundert es sich nicht schlecht. Er fragt, aus was das Essen zubereitet ist. Als die Bewohner sagen, sie haben das genommen, was ihnen geblieben ist, nämlich ein paar Mehl- haufen, die so groß sind wie der Knopfhaufen des Schneiders, beschließt der Fürst das Gericht Mehlknepp zu nen- nen. Und als Dank und Zeichen seiner Großherzigkeit beschließt der Fürst nach dem Essen, dass sein ganzes Volk Mehlknepp probieren soll. Dazu lässt er all sein Mehl aus dem Schlosskeller bringen und die Güdinger bereiteten für das ganze Fürstentum Mehlknepp zu – natürlich gegen Bezahlung! Und seit diesem Tag mussten die Güdinger keinen Hunger mehr leiden und die Saarländer kennen die Mehlknepp!

68 Güdingen

Güdingen ist einer der sieben Stadtteile im Bezirk Halberg und gehört seit 1974 zur Landeshauptstadt Saarbrücken. Erstmal urkundliches erwähnt wurde der 5.200 Einwohner zählende Ort 1259 und feierte 2009 sein 750 jähriges Bestehen. Archäologische Funde bestätigen aber bereits 1000 vor Christus Siedlungen im heutigen Ortskern und zur Römerzeit die Existenz einer Villa Rustica. Bedeutung erlangte Güdingen durch die 1863 gebaute Staustufe und die dazuge- hörige Schleuse. So wurde die Saar bei Güdingen zum Tor nach Frankreich mit dem Saar-Kohle-Kanal. Staustufe und Schleuse stehen seit 1936 unter Denkmal- schutz und sind immer einen Besuch wert.

Die Saar ist der Hauptanziehungspunkt Güdingens. Nicht nur, dass hier diverse Radwege und Wanderwege ent- langführen, sondern auch die Saarbrücker Ausflugsschiffe „Frohsinia“ und „Stadt Saarbrücken“ haben hier einen Anlegepunkt. Die evangelische Kirche in der Dorfmitte mit ihrem Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert zeigen den mittelalterli- chen Charme eines der ältesten Stadtteile Saarbrückens und steht wie die „Güdinger Scheune“ unter Denkmal- schutz. Auch die katholische Kirche hat ihre Besonderheiten. Sie wurde zwar bereits vor dem Krieg geplant aber erst nach Ende des zweiten Weltkrieges gebaut. Das macht sie zu einer der wenigen kirchlichen Bauten in Deutschland, die nach 1945 im Bauhausstil errichtet wurden Sportlich hat Güdingen einiges zu bieten. So gibt es Saarbrückens einzige Bowlingarena hier, Squash- und Tennis Plätze und eine Golf Driving Range. Jedes Jahr an Ostern finden in Güdingen die Saarbrücker Pferderennen statt. Sie sind festes Bestandteil im Eventkalender der Saarbrückerinnen und Saarbrückern und dient vor allem zum se- hen und gesehen werden. Kulinarisch bietet Güdingen zwei Geheimtipps. Das in ganz Saarbrücken bekannte Veni, Vedi, Vici in der Kanalstra- ße und das Boulevard 262 in der Großblittersdorfer Straße. Sie bieten bei italienischer und französischer Atmo- sphäre saisonpassenden Speisen und Musik. Güdingen, im Übrigen die einzige Gemeinde, die auf beiden Seiten der Saar liegt, ist also immer einen Besuch wert. Egal ob jung oder alt, sportlich oder unsportlich, Genießer oder nicht, Güdingen hat mit seinen vielen Fa- cetten für jeden etwas zu bieten, das weiß auch die Saarbahn, weshalb wir einer der Orte sind, die von Anfang an mit einer Saarbahnhaltestelle ausgestattet waren.

69 Samanta Hussong

 Bibbelschesbohnesupp

 Die Entstehung der Bibbelschesbohnesupp

 Ort

70 Bibbelschesbohnesupp

Zunächst solltest du dir deine Arbeitsutensilien bereitlegen. Du brauchst ein  80 g Dörrfleisch scharfes Messer, ein mittelgroßes Schneidebrett und einen großen Topf. Au-  1 dicke Zwiebel ßerdem solltest du eine Spüle mit Wasser parat haben und natürlich einen  1 EL Magarine Herd.  1 EL Mehl Dann kann es losgehen.  1 ½ l Fleichbrühe o. Wasser Als Erstes putzt du die Bohnen, d. h. du spülst sie ab und entfernst unschöne  500 g grüne Bohnen Stellen.  350 g Kartoffeln Danach schneidest du sie in ein Zentimeter kleine, schräge Stücke.  2 Möhren Anschließend nimmst du dein Brett und dein Messer und schneidest das  Muskat, Pfeffer. Bohnen- Dörrfleisch in ca. fünf Millimeter große Würfel. Wenn du das gemacht hast kraut, Salz, Pfeffer kannst du direkt mit den Zwiebeln fortfahren, welche du ungefähr so groß  100 ml Sahne wie das Dörrfleich würfelst.  ½ Bund Petersilie Nun nimmst du deinen Topf, schaltest den Herd auf höchste Stufe und war- test bis er heiß ist. Jetzt gibst du die Margarine hinein, dann das Dörfleisch und die Zwiebeln. Das ganze lässt du ca. drei bis vier Minuten braten bis die Zwiebeln glasig sind. Dann bestäubst du das Zwiebel-Dörrfleischgemisch mit dem Mehl und gibst die Fleischbrühe oder das Wasser dazu. Im Anschluss fügst du die geschnittenen Bohnen in den Topf und würzt alles nach Belieben mit Muskat, Pfeffer und Bohnenkraut. Du darfst das Gemisch jetzt zehn Minuten auf mittlerer Hitze köcheln las- sen. In dieser Zeit nimmst du dir die Möhren, schälst Sie und schneidest Sie in ungefähr vier Millimeter dünne Scheiben. Nach den zehn Minuten gibst du die Möhren in den Topf und lässt das Ganze nochmal zehn Minuten kochen. In der Zwischenzeit schälst du die Kartoffeln und schneidest sie in ein Zentimeter große Würfel. Dann gibst du sie nach Ablauf der Zeit in den Topf und lässt das Gemisch für weitere zehn Minuten köcheln. Zum Schluss hackst du die Petersilie noch in kleine Blättchen und gibst sie dazu. Nach Belieben kannst du die Suppe mit Salz, Pfeffer und Sahne verfeinern. Guten Appetit!

Serviervorschlag: Wir in Riegelsberg essen die Suppe gerne mit frisch gebackenem Zwetschgenkuchen.

71 Die Entstehung der Bibbelschesbohnesupp

Die Bibbelschesbohnesupp ist bei uns in Riegelsberg und auch im ganzen Saarland sehr beliebt. Hätte Tante Emma das schon gewusst als Sie die Suppe zum ersten Mal zubereitete. Also um von Vorne zu beginnen.

Während und nach dem zweiten Weltkrieg waren die Lebensmittel knapp bemessen. Fleisch und Wurst konnten sich nur reiche Leute leisten. Tante Emma war gerade um die 40 Jahre alt und Mutter von sechs Kindern. Um es genauer zu sagen von drei ver- fressenen Jungen und drei hungrigen Mädchen. Um den Kindern überhaupt etwas zu Essen bieten zu können, schuftete Sie den ganzen Tag auf den Feldern der Bauern.

Die sechs Kinder stibitzten sich öfter etwas zu Essen von den Nachbarn und Bauern. Eines Tages kam Rosel, das jüngste der drei Mädchen nach Hause und brachte der Mutter eine Hand voll grüne Bohnen. Rosel wusste nicht was das war, sowas hatte Sie noch nie zuvor gesehen. Tante Emma war zunächst auch überrascht. Sie versuchte mit den Bohnen alles. Sie hat sie roh gegessen, gebraten und gebacken. Aber geschmeckt haben sie immer scheußlich. Als Emma die Kinder vom Spielen nach Hause brachte, sah sie auf einmal wahnsinnig viele Bohnenpflanzen. Hinter dem Asko in Riegelsberg, in einem kleinen Hinterhof waren Unmengen der Pflanzen, die prachtvolle Ernte trugen. Sie brach einen ganzen Korb davon und dachte sich, es müsse doch eine Art geben diese Art von Gemüse zu zube- reiten. Nachdem sie zu Hause angekommen war, stellte Sie fest, dass die Jungs noch Karotten und Sellerie von den Bau- ern stibitzt hatten. Da hatte sie auf einmal die zündende Idee. „Es gebbt Supp!“

Sie schnibbelten alle was das Zeug hielt und setzten eine Suppe auf. Die perfekte Zubereitungsart für diese Bohnen war gefunden. Als der älteste der Söhne nach Hause kam, fragte er: „Was gebbts en do zu esse, kenn ich jo garnit.“ Darauf Tante Emma: „Das is Bibbelschesbohnesupp!“ Er fragte skeptisch: „Was sin dann Bibbelscha?“ Emma: „Bibbelscha das sin so welche wie du, so kleene Bübcher. Un die Bohne hann ich in genau so kleene Stigga geschnitt wie du im Kopp haschd. Also äwe Bibbelschesbohnesupp. Jetzt ess!“ Eine neue Delikatesse war geboren dank Rosel und Tante Emma.

72 Riegelsberg

Auch wenn ich in Dudweiler geboren wurde und meine ersten 4 Jahre in Hühnerfeld aufwuchs – meine wahre Hei- mat ist und bleibt Riegelsberg. Dort habe ich auch die nächsten 18 Jahre meines Lebens verbracht, bevor es mich in die saarländische Hauptstadt zog. Doch auch wenn ich in Saarbrücken inzwischen jede Menge erlebt habe, war die Zeit in Riegelsberg so prägend, dass ich gerne daran zurückdenke.

Als meine Eltern entschieden, ihr eigenes Haus zu bauen und nach Riegelsberg zu ziehen, hatte ich mit meinen 4 Jahren noch nicht genügend Mitspracherecht, um mich dagegen zu wehren. Aber auch wenn mir die Entscheidung darüber mehr oder weniger abgenommen wurde, sollte ich sie nie bereuen. Das Wohngebiet, im Süden von Rie- gelsberg gelegen, in das wir zogen, war zu diesem Zeitpunkt kaum bebaut. Doch schon während des Bauprozesses, wagten viele weitere Familien den gleichen Schritt. Das Schöne, die meisten Kinder waren alle in meinem Alter. So hatte ich von Beginn an jede Menge Spielkameraden. Und da wir alle im selben Gebiet wohnten und auch noch im gleichen Alter waren, besuchten wir auch alle die gleiche Klasse der Grundschule Hilschbach, teilweise sogar spä- ter noch die gleiche weiterführende Schule. Viele der damals entstandenen Freundschaften haben bis heute Be- stand.

Aber nicht nur deshalb werde ich Riegelsberg in guter Erinnerung behalten. Auch sonst hat der Ort eine ganze Menge zu bieten. Ob Sportmöglichkeiten von Fußball bis Tennis, einem Freibad im Sommer oder guten Restaurant – hier ist für alles gesorgt. Auch in Sachen Infrastruktur macht Riegelsberg inzwischen einiges vor. Mitte der 90er war hier lediglich ein Supermarkt, der meist total überfüllt war und es war meist eine Tortur ohne Auto in die Stadt zu kommen. Inzwischen gibt es vier große Supermärkte, die keinen Kaufwunsch unerfüllt lassen und die Saarbahn fährt seit dem Streckenausbau durch den ganzen Ort. Ich erinnere mich noch an meine Schulzeit. Da ich damals ein Gymnasium in Saarbrücken besuchte und es auch mit vor 18 Jahren verwehrt blieb, den Führerschein zu machen, war ich auf das Busfahren angewiesen. Das dauerte morgens eine gute Stunde und es war keine Seltenheit, dass ich morgens mit dicken Augen wach wurde, um um kurz vor 7 in den Bus zu steigen. Heute ist man in nicht einmal 30 Minuten inmitten von Saarbrücken – und das ohne Stau oder nervige rote Ampeln. Wer noch ein paar Minuten mehr mitbringt, kann auch gleich bis nach Sarreguemines durchfahren und so die Kultur unserer französischen Nachbarn kennenlernen.

73 Thea Hamacher

 Schneebällchen

 Entstehung

 Trier

74 SchneebällchenThea Hamacher

„Es Saarland“ und „De Pfalz“

Pfälzer und Saarländer – Wer aus der Gegend kommt, der weiß, dass  1 kg Kartoffeln diese beiden Bundesländer durch eine ganz besondere Hassliebe mitei-  2 Eier nander verbunden sind.  etwas Salz und Pfeffer  etwas Petersilie Ich als Vollblut Triererin habe einen guten Draht zu unserem Nachbar-  8 EL Mehl volk, weshalb ich mich auch in der Saarländischen Küche etwas auspro-  etwas Muskat bieren möchte und sie in meinem Menü einfach mit der Pfälzer Küche kombiniert habe. Arbeitszeit: ca. 25 Min. Ruhezeit: ca. 1 Stunde

Wie wäre es als Hauptspeise mit „Saarländischen Schneebällchen“? Zuerst musst du die Kartoffeln schälen, in grobe Stücke schneiden und in Salzwasser ungefähr 20 Minuten kochen. Dann alles durch die Kartoffelpresse drücken und kalt werden lassen.

Danach die Eier, Salz, Pfeffer und den Muskat hinzugeben und esslöffelweise das Mehl untermischen, bis der Teig an „bemehlten“ Händen nicht mehr klebt.

Wenn man möchte, kann man auch noch etwas Petersilie untermengen.

Nun mit „bemehlten“ Händen kleine Klöße formen und in kochendem Salzwasser so lange garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.

Prima dazu: Sauerbraten oder Gulasch

Viel Spaß beim Nachkochen! ;-)

75 Entstehung der Schneebällchen

Entstehung der Saarländischen „Schneebällchen“

Die traditionelle Küche im Saarland zeichnet sich durch sehr reichhaltige Kost aus, da früher viele Menschen körperliche Schwerarbeit in Industrie, Bergwerken und der Landwirtschaft ausüben mussten. Da waren ausreichende Energievorräte sehr wichtig. Gleichzeitig musste die Nahrung aber kostengünstig sein und auf leicht erhältlichen Produkten oder eigenem Anbau beruhen. Aus diesen Gründen entstanden zahlrei- che Gerichte aus Kartoffeln, da diese im Garten und auf Feldern billig anzubauen waren. Zudem wurden die verschiedenen Rezepte um die Kartoffel immer kreativer und abwechslungsreicher. So entstanden auch „eines Tages“ die Saarländischen „Schneebällchen“.

Mutti Hilde steht man wieder verzweifelt vor dem Herd. „Wieder Kartoffeln...“ stöhnt ihr Ehemann, der gera- de von der Arbeit nach Hause kommt. „Etwas anderes können wir uns nun mal nicht leisten!“ keift sie zurück. Dabei gibt Mutti Hilde sich so viel Mühe sich immer etwas neues auszudenken. Mal kocht sie die Kartoffeln, mal werden sie gebraten oder roh serviert. Aber ihre Zähne sind sehr schlecht und Fleisch kann sie schon lan- ge nicht mehr kauen. Als sie so das Fleisch durch den Fleischwolf dreht, überlegt sie, wie es denn wäre, wenn man die Kartoffeln einfach mal in ihrer Konsistenz verändert statt immer nur in ihrer Art, wie man sie serviert. Also drückt sie ein paar Kartoffeln durch den Fleischwolf und begutachtet die Kartoffelpampe. Sie fängt an sie zu rollen, zu kleinen Kugeln, die fast aussehen wie Schneebälle. „Hm...vielleicht noch ein paar Gewürze.“, denkt sie sich und mischt noch etwas Salz, Pfeffer und Muskat drunter. Dann kocht sie die Kartoffelschneebäl- le nochmal warm. Ihr Mann scheint verwundert, aber probiert die weichen, völlig anders aussehenden und neuartig schmeckenden „Kartoffeln“ mit etwas Soße. „Die sehen ja aus wie kleine Schneebällchen!“ Mutti Hilde erzählte im ganzen Dorf von ihrer neuen Köstlichkeit und schnell breitet sich der neue Kar- toffeltrend auch in den Städten aus. Einen Namen erhalten sie im Volksmund auch recht schnell und die „Saarländischen Schneebällchen“ sind geboren.

76 Uns schön Trier...

„Uns schön Trier…“

Mit den meisten Sehenswürdigkeiten aus römischer Zeit, wird es Ihnen nicht möglich sein, alle Reichtümer aus Trier an einem Tag zu erkunden. Trier hat viele Gesichter - kein Wunder bei einer Stadt mit 2000-jähriger Geschichte. Römische Kaiser, Kurfürsten und interessante Bürger haben hier Geschichte gemacht. Das dichte Nebeneinander von Neu und Alt machen den besonderen Charme von Trier aus.

Das wohl bekannteste Wahrzeichen unserer schönen, alten Stadt ist die Porta Nigra. Oder auch das „schwarze Tor“ genannt. Sie ist ein ehemaliges, römisches Stadttor. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter. Ein anderer Name im Mittelalter lautete Porta Martis „Tor des Mars“. Von den Trierer Einwohnern wird die Porta Nigra meist nur als „Porta“ bezeichnet. Seit 1986 ist die Porta Nigra Teil des UNESCO-Welterbes Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Porta Nigra ist das besterhaltene römische Stadttor Deutschlands.

Auch die Trierer Innenstadt mit ihren vielen alten und gut erhaltenen Gebäuden ist ein Besuch wert. Wie hier zu sehen ist der „Hauptmarkt“ besonders einladend gestaltet.

Statten sie diesem charmanten Städtchen doch mal einen Besuch ab! ;-)

77 Hieu Hoang

 Frühlingsrollen

78 Frühlingsrollen

Für das Traditionsgericht Hanoi´s (Hauptstadt Vietnam) benötigst Du folgende Zuta- ten:

 200 g getrocknete (Shiitake/Mu- Zubereitung der Füllung: Err-) Pilze

 500 g mittelgroße Karotten Zuerst übergießt Du die Pilze mit kochendem Wasser und je nach  1 Teelöffel Schwarzen Pfeffer und Größe der Pilze lässt Du diese ca. 20-40 Minuten einweichen. Danach Salz musst Du die harten Stiele entfernen, in feine Streifen schneiden und  3 Teelöffel Hühner Bouillon Ge- diese fein „hacken“. würz Auch die Glasnudeln musst Du etwa 10 Minuten einweichen, abspü-  100 g Glasnudeln len, abtropfen lassen und mit einer Küchenschere ebenfalls in kleine  8 Schalotten (Edelzwiebel/ Stücke schneiden. Eschlauch) Die Karotten musst Du ebenso waschen und schälen, in feine Würfel  1 Bund Schnittlauch schneiden, dann längst vierteln und quer in dünne Scheiben schnei-  2 Eier den. Jetzt musst Du nur noch die Zwiebeln und den Bund Schnitt-  1000 g Schweinehackfleisch lauch waschen und ebenfalls in Scheiben bzw. kleine Stücke schnei- den. Nachdem Du alle Zutaten fertig vorbereitest hast, verschmischst Du diese in einem großem Schüssel mit dem Schweinehackfleisch und dem Eigelb. Während dessen gibst Du 1 Teelöffel Pfeffer und Salz sowie 3 Teelöffel Hühner Bouilon Gewürz hinzu. Nun ist die Füllung der „Nem“ fertig zubereitet.

Auf deine Arbeitsfläche legst Du jetzt ein Reispapier hin, gibst ans untere Ende mittig 2 Esslöffel der Farce (Füllung) und rollst von unten beginnend das Reispapier eng auf. Dabei musst Du beachten, während dem Aufrollen links und rechts einzuschlagen, erst dann fertig aufrollen und den äußeren Rand mit ein wenig Ei- weiß festkleben. Am Ende entstehen ca. 40 Frühlingsrollen von ca. 2 cm Durchmesser und ca. 10-12 cm Län- ge. In einer Fritteuse Öl oder sonstige Frittierfett erhitzt Du vorab auf 180 Grad Celsius. Bitte beachte dabei, die Rollen in kleinen Portionen zu frittieren, da die Frühlingsrollen leicht aneinander kleben. Daher empfehle ich Dir in der Zeit des Frittierens den Backofen auf 150 Grad Celsius vorzuheizen und die Rollen nach und nach in die Fritteuse hineinzugeben. Die vietnamesischen Frühlingsrollen sind dann fertig frittiert, wenn Sie leicht braun sind nach ca. 3-5 min. Die- se nimmst Du mit einem Sieblöffel heraus und stellst daraufhin die fertig frittierten „Nem“ in den mit 150 Grad Celsius vorgeheizten Backofen, bis Du mit allen Rollen mit dem Frittieren fertig bist.

79 Anna Altmayer

 Hoorische mit Specksoße

 Was Hoorische mit Schweinen und Bergleuten zu tun haben

 Ort

80 Hoorische mit Specksoße

Hoorische mit Specksoße ca. 50 Minuten

ca. 450 kcal pro Portion Saarländer nehmen sich mehr Zeit zum Essen und Trinken als der Rest der Re- Zutaten für 4 Personen publik. Getreu dem Motto „hauptsach gudd gess!“ gibt es viele Gerichte, die  1kg rohe Kartoffeln man so nur in der Grenzregion zu Frankreich finden wird. Dazu gehören auch  500 g gekochte Kartoffeln die „Hoorische“ Klöße aus rohen, geriebenen Kartoffeln mit Specksoße. Es war  100 g Semmelbrösel einst ein typisches Gericht der saarländischen Bergleute, die Kartoffeln einfach  3 Eier anbauen konnten und auch an die restlichen Zutaten vor allem günstig heran-  3 EL Mehl kommen konnten. Heute will ich versuchen, auch Dir die saarländische Küche  1 Prise Salz ans Herz zu legen! Hör Dir während des Kochens am Besten den Song „Give  1 Prise Muskat me the food“ von Miss Platnum an, davon bekommst du auf jeden Fall so rich- Für die Soße: tig Lust auf gutes Essen! Die Sängerin singt davon, dass sie immer mehr Essen  150 g Speckwürfel will und dabei nicht auf ihre Figur achtet. Dazu passt der flippige Beat.  Butterschmalz.(Butaris)  2 gewürfelte Zwiebeln Zuerst schälst und wäschst Du die rohen Kartoffeln, die dann mit einer Reibe  250 g Sahne grob gerieben werden. Danach wickelst du die Kartoffelmasse in ein Küchen-  Salz handtuch und presst damit die überschüssige Flüssigkeit heraus. Dann kochst Du die 500 g rohen Kartoffeln in Wasser. Das dürfte ca. 15 Minuten dauern. Du kannst nach ca. 10 Minuten mit einer Gabel in eine Kartoffel pieken, geht das leicht, sind die Kartoffeln gar. Am besten schälst du die Kartoffeln solange sie noch heiß sind, dann geht es am besten. Lasse sie dann ein paar Mi- nuten abkühlen, dann kannst du sie leichter reiben. Nun werden die gekochten mit den bereits geriebenen, ro- hen Kartoffeln vermischt. Die Semmelbrösel, die Eier und die Gewür- ze kannst Du nun auch hinzu geben (siehe Abbildung 1) und vorsichtig unterrühren. Die Masse muss nun einige Minuten ziehen. In der War- tezeit kannst Du bereits die Soße ansetzen. Dazu brätst Du die Speck- würfel bei mittlerer Herdstufe in einer beschichteten Pfanne mit dem Butterschmalz an. Sind die Speckwürfel schön kross, drehst Du den Herd etwas herunter und lässt die Zwiebeln noch kurz in der heißen Pfanne mitbraten, bis sie glasig geworden sind. Nun löschst Du beides mit der Sahne ab. Die Soße kannst du nun einige Minuten weiterkö- cheln lassen, bis sie schön cremig geworden ist. Nun schmeckst Du sie mit den Gewürzen ab. Jetzt erhitzt Du noch einen Topf mit Salz- wasser, in dem die Klöße gekocht werden. Den Kloßteig kannst Du jetzt in kleine Kugeln formen. Am Besten gelingt Dir das mit angefeuchteten Händen. Die fertig geformten Klöße kannst du jetzt in das kochende Salzwasser geben und 20 Minuten ziehen lassen. Schwimmen sie an der Wasseroberfläche, lässt du sie weitere 3 Minuten durchziehen. Das Gericht ist jetzt ser- vierfertig.

Tipp: gut dazu passt auch ein Salatteller oder das typisch saarländische Sauerkraut und natürlich ein guter Wein oder ein traditionelles saarländisches Bier! Saarländer sind übrigens auch echte Fernsehprofis! So wurde die 2000. Folge der TV – Kochshow „Das perfekte Dinner“ extra im Saarland abgedreht. Damit Du dich auch wie ein echter Fernsehkochstar fühlst, kannst Du Dir während des Anrichtens den Titelsong der Sendung anhören. Du findest ihn ganz leicht aufyoutube.de !

81 Was Hoorische mit Schweinen und Bergleuten zu tun haben

Wir schreiben den 5. September 1925 im Saargebiet, dem vom Deutschen Reich abgetrennten Industriegebiet an der Saar. Hier wohnt auch Peter Schmidt, ein armer Bergarbeiter mit seiner Familie. Peter muss um 05:00 Uhr früh aus dem Haus, er hat heute Frühschicht in der Grube. Er nimmt die Butterbrote seiner Frau Renate mit, die sie wie jeden Tag schon am Abend vorher liebevoll geschmiert hat und wartet vor der Haustür auf seinen Kollegen Alfons Buecher, mit dem er den Weg zur Arbeit antritt. Dass dieser Tag ihr Leben verändern wird, ahnen beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Acht Stunden dauert die Schicht, acht Stunden harte Arbeit. Um Punkt 12:00 Uhr haben die Männer dann endlich eine Pause, in der sie schweigend dasitzen und bedächtig ihr Brot kauen. Dann geht es weiter. Brocken für Bro- cken rollt über die Rutschen. Tonne um Tonne rollt mit den Wagen ans Tageslicht. Schlag um Schlag, Schaufel um Schaufel. Bei der anstrengenden Arbeit wachsen die Männer zur Gemeinschaft zusammen. Als Peter und Alfons dann um 14:00 Uhr endlich den Heimweg antreten können, sind sie total erledigt. Die Kno- chen schmerzen, die Lunge brennt und die Augen können sich kaum an das Tageslicht gewöhnen. Doch Zuhause wartet ihre Familie, nur für sie halten sie die Qualen des Bergbaus überhaupt aus, denn sie brauchen das wenige Geld um die Kinder zu ernähren. Doch am meisten Sorge haben ihre Frauen, sie sehen, dass ihre Männer durch die harte Arbeit immer mehr abmagern und sie kaum mehr Kraft haben. Renate und Brigitte, die Frauen der beiden, haben sich während die Männer auf der Arbeit waren deshalb heute heimlich getroffen. Sie unterstützen sich gegenseitig im Haushalt, erziehen die Kinder gemeinsam und sorgen sich um die vielen Tiere, die im Winter geschlachtet werden, um die Familien zu ernähren. An diesem Morgen kommt den beiden Frauen eine Idee als sie die Schweine füttern. Wieso sollten Kartoffeln eigentlich nur für die Schweine gut sein? Jede gute Hausfrau weiß, dass Kartoffeln die Schweine dick machen und sie dann im Winter mehr Fleisch hergeben. Sie beschließen also, die Kartoffeln heute ihren Männern auf den Essenstisch zu stellen. Natürlich ist ihnen bewusst, dass diese den Schweinefraß nicht anrühren würden und so versuchen sie die Kar- toffeln in eine andere Form zu bringen. Sie hacken die Kartoffeln ganz klein und formen diese dann zu kleinen Kugeln, bis man von ihrer ursprünglichen Knollenform nichts mehr erahnen kann. Dann kochen sie sie im war- men Wasser um auch ihre Konsistenz zu verändern. Dazu bereiten sie Speckwürfel aus dem Vorrat, die die Män- ner immer gerne essen. Pünktlich um 14:30 Uhr kommen die Männer die Haustür herein und erwarten kein besonderes Essen. Eigentlich freuen sie sich mehr auf einen ausgedehnten Mittagsschlaf, um danach im Stall und auf den Feldern weiter zu arbeiten. Doch heute kommt alles anders. Beide Frauen stehen am aufwändig gedeckten Tisch und strahlen. Sie erklären, dass sie heute etwas ganz besonderes vorbereitet hätten.

82 Was Hoorische mit Schweinen und Bergleuten zu tun haben

83 Kaufleute für Marketingkommunikation 2013-2016 Friedrich-List-Schule KBBZ Saarbrücken Stengelstraße 29 66117 Saarbrücken www.kbbz-sb.de

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