Gemeinde K nigsbach-Stein
Gemeindeentwicklungskonzept -- April 2018 --
Ausf hrung: GERHARDT.stadtplaner.architekten Weinbrennerstra e 13, 76135 Karlsruhe T. 07 21 – 83 10 30 / F. 07 21 – 85 10 399 [email protected]
2 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Inhalt
1 VORWORT UND AUFGABENSTELLUNG ...... 4
2 GRUNDLAGEN ...... 5 2.1 LAGE IM RAUM ...... 5 2.2 GESCHICHTE DER GEMEINDEENTWICKLUNG ...... 5 2.3 BERGEORDNETE PLANUNG ...... 7 2.4 BEV LKERUNGS- UND SOZIALSTRUKTUR ...... 11 2.5 WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG ...... 13 2.6 KULTUR UND TOURISMUS ...... 14 2.7 GEMEINDEGEBIET UND FLÄCHENENTWICKLUNG ...... 14 2.8 LANDSCHAFT UND NATURRAUM, LANDWIRTSCHAFT ...... 18 2.9 SANIERUNGSGEBIETE ...... 22 2.10 DENKMALSCHUTZ ...... 25
3 BESTANDSAUFNAHMEN ...... 26 3.1 NUTZUNGEN ...... 26 3.2 FFENTLICHE EINRICHTUNGEN ...... 27 3.3 EINZELHANDELSVERSORGUNG ...... 29 3.4 VERKEHR ...... 29
4 BESTANDSANALYSE ...... 35 4.1 INNER RTLICHE POTENZIALE ...... 35 4.2 BAUL CKEN ...... 36 4.3 INNER RTLICHE AUFENTHALTSBEREICHE, GR NFLÄCHEN UND GR NZ GE ...... 37
5 FFENTLICHKEITSBETEILIGUNG ...... 40
6 SWOT-ANALYSE ...... 42 6.1 STÄRKEN ...... 42 6.2 SCHWÄCHEN ...... 42 6.3 RISIKEN ...... 43 6.4 CHANCEN ...... 44
7 ZIELE UND MA NAHMENVORSCHLÄGE ...... 45 7.1 K NIGSBACH ...... 45 7.2 STEIN ...... 54
8 ZUSAMMENFASSUNG ...... 64
9 ANHANG ...... 66 3 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
ANHANG:
PL NE (GESONDERT IN DIN A3)
PLAN 1.1 NUTZUNGEN / OT K NIGSBACH PLAN 1.2 NUTZUNGEN / OT STEIN
PLAN 2.1 VERKEHR / OT K NIGSBACH PLAN 2.2 VERKEHR / OT STEIN
PLAN 3.1 BESTANDSANALYSE / OT K NIGSBACH PLAN 3.2 BESTANDSANALYSE / OT STEIN
PLAN 4.1 MA NAHMENKONZEPT / OT K NIGSBACH PLAN 4.1 MA NAHMENKONZEPT / OT STEIN
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Historische Karten Badische Landesvermessung ...... 6 Abbildung 2: Strukturkarte und Raumnutzungskarte (Regionalplan) ...... 7 Abbildung 3: Ausschnitt des Fl chennutzungsplans Ortsteil K nigsbach ...... 9 Abbildung 4: Ausschnitt des Fl chennutzungsplans Ortsteil Stein ...... 9 Abbildung 5: Erweiterungsfl chen FNP und Gr nz ge / Gr nz suren (Regionalplan) ...... 10 Abbildung 6: Schwarzplan Ortsteil K nigsbach ...... 15 Abbildung 7: Luftbild mit Topografie Ortsteil K nigsbach ...... 15 Abbildung 8: Schwarzplan Ortsteil Stein...... 16 Abbildung 9: Luftbild mit Topografie Ortsteil Stein ...... 16 Abbildung 10: Bebauungspl ne im Ortsteil K nigsbach...... 17 Abbildung 11: Bebauungspl ne im Ortsteil Stein ...... 17 Abbildung 12: Gew sser und Naturraum...... 18 Abbildung 13: Auszug Raumnutzungskarte Teilregionalplan Landwirtschaft ...... 19 Abbildung 14: Ausschnitt Hochwassergefahrenkarte (HQ 100, HQ 50, HQ 10)...... 20 Abbildung 15: Schutzgebiete K nigsbach-Stein (Quelle LUBW) ...... 21 Abbildung 16: Sanierungsgebiet im Ortsteil K nigsbach...... 24 Abbildung 17: Sanierungsgebiet im Ortsteil Stein ...... 24 Abbildung 18: Flurst cke mit Kulturdenkmalen im Ortskern K nigsbach ...... 25 Abbildung 19: Flurst cke mit Kulturdenkmalen im Ortskern Stein ...... 25 Abbildung 20: bersichtsplan Nutzungs- und Verkehrsstruktur ...... 26 Abbildung 21: bergeordnetes Verkehrsnetz Gemeinde K nigsbach-Stein ...... 29 Abbildung 22: Radwegenetz (Quelle: Google maps) ...... 31 Abbildung 23: Luftbild Ortsmitte Stein ...... 37 Abbildung 24: Luftbild Ortsmitte K nigsbach ...... 39
GESONDERTE ANLAGE: DOKUMENTATION DER FFENTLICHKEITSBETEILIGUNG
4 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
1 VORWORT UND AUFGABENSTELLUNG
Der Gemeinderat K nigsbach-Stein hat im Fr hjahr 2014 die Aufstellung eines Gemeinde- entwicklungskonzeptes f r beide Ortsteile beschlossen und das B ro Gerhardt.stadtplaner.architekten, Karlsruhe mit der Bearbeitung beauftragt. Die Gemeinde K nigsbach-Stein verbessert seit 1979 mit Hilfe staatlicher F rderprogramme die Entwicklungsvoraussetzungen in den Kernbereichen der Ortsteile (1979-1993 Stein I, 1996-2006 K nigsbach, seit 2005 Stein II). F r den Ortskern Stein werden im 2. Sanierungsabschnitt seit 2005 neben der Sanierung des historischen Rathauses als ffentliche Ma nahme berwiegend private Bauma nahmen gef rdert. Das Programm wird von den Grundst ckseigent mern sehr gut angenommen, durch Neuordnungsma nahmen konnten auch Bereiche f r erg nzende Wohnbebauung im Innenbereich erschlossen werden. F r die Fortsetzung bzw. die Verl ngerung der Sanierung in Stein oder auch f r die Beantra- gung eines neuen Sanierungsgebietes in K nigsbach wird vom Regierungspr sidium Karls- ruhe sowohl die Ausarbeitung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) f r den konkreten Ma nahmenbereich 'Ortsmitte Stein', das zwischenzeitlich ausgearbeitet wurde, als auch eines Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK) f r beide Ortsteile gefordert. Ein Gemeindeentwicklungskonzept ist eine interdisziplin re Gemeinschaftsaufgabe verwal- tungsinterner und –externer Akteure. Die Beteiligung der ffentlichkeit ist unabdingbar. Das Entwicklungskonzept dient als langfristiger Orientierungsrahmen. Im Kern werden Projekte und Ma nahmen zur kommunalen Entwicklung dargestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Gewinnung von Baufl chen durch Innenentwicklung mit dem Ziel, attraktive, kompakte Siedlungsmuster mit ressourceneffizienten Strukturen zu schaffen. Die Gemeindeentwick- lungskonzeption bezieht sich jedoch nicht nur auf rein st dtebauliche Aufgaben, sondern ist auch auf andere Handlungsfelder der Ortsgemeinschaft wie kologie, Klima, Verkehr, Tou- rismus, Bildung, Kultur und Vereinswesen ausgerichtet. Die Bearbeitung des vorliegenden Entwicklungskonzeptes erfolgte in 2 Stufen: Die Be- standsaufnahmen und Analysen wurden in der ersten Stufe bis zu einem Stadium verdichtet, an dem erste Perspektiven und Ans tze zur Entwicklung von Entwicklungszielen und m gli- chen Ma nahmen erkennbar waren. Auf dieser Grundlage wurden die B rgerinnen und B rger im Mai / Juni 2016 durch eine B rgerversammlung und Ortsteilspazierg nge in beiden Ortsteilen in den Planungsprozess einbezogen. Anregungen aus der ffentlichkeitsbeteiligung sind in die entsprechend berar- beiteten Ma nahmenkonzepte f r beide Ortsteile eingeflossen. Eindr cke und Protokolle der ffentlichkeitsbeteiligung sind in einer gesonderten Anlage beigef gt und dokumentiert.
In einer zweiten Stufe entstand die eigentliche Entwicklungskonzeption. Die Bearbeitung der zweiten Stufe endet mit einem ausf hrlichen Zwischenbericht, der als vorl ufiges Konzept in m glichst regelm igen Abst nden bzw. bei Bedarf zu aktualisieren und fortzuschreiben ist.
5 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2 GRUNDLAGEN
2.1 LAGE IM RAUM Die Gemeinde K nigsbach-Stein liegt in Baden-W rttemberg, im Landkreis Enzkreis zwi- schen dem Kraichgau und dem Nordschwarzwald. Die Entfernung zum Oberzentrum Pforz- heim betr gt ca. 10 km, zum Oberzentrum Karlsruhe ca. 20 km. Verkehrsg nstig an zahlreichen Landesstra en gelegen, ist die Gemeinde mit der in Rem- chingen verlaufenden B 10 verbunden, ber die die Bundesautobahn A 8 (Anschlussstelle Pforzheim West) in kurzer Zeit erreichbar ist. K nigsbach-Stein ist durch einen Bahnhof im Ortsteil K nigsbach an das Bundesbahnnetz und das Stadtbahnnetz des Karlsruher Ver- kehrsverbundes angeschlossen, ber welches die St dte Karlsruhe und Pforzheim problem- los zu erreichen sind. Die gesamte Gemarkungsfl che betr gt 3.372 ha, wobei davon 1.185 ha Waldfl che sind. Die Gemarkung des Ortsteils K nigsbach umfasst 1.426 ha und der Ortsteil Stein ist 1.945 ha gro . Die Gemeinde liegt auf einer H he von 163-330 m NN. Zum 31.12.2016 z hlte K nigsbach-Stein insgesamt 9.951 Einwohner. Diese amtliche Ein- wohnerzahl unterscheidet nicht nach Ortsteilen Wie fr here Einwohnerzahlen der Gemein- destatistik zeigen, ist die Bev lkerung jedoch etwa gleich auf beide Ortsteile verteilt (2013: 53 % in K nigsbach, 47 % in Stein).
2.2 GESCHICHTE DER GEMEINDEENTWICKLUNG Da die beiden Ortsteile bis zur Verwaltungsreform im Jahre 1974 voneinander unabh ngige Gemeinden waren, wird die Geschichte der Gemeindeentwicklung f r jeden Ortsteil geson- dert beschrieben.
K nigsbach: In K nigsbach finden sich Spuren der R mer; auch auf eine Besiedlung bereits um 500 v. Chr. gibt es Hinweise (keltische H gelgr ber im Wald von K nigsbach). Im Jahre 1150 wird der Name „Chunnigepach“ in einer amtlichen Urkunde des Klosters Rei- chenau erw hnt. 1252 werden in der ersten urkundlichen Erw hnung die Herren von K - nigsbach genannt, die auf der ehemaligen Burg auf dem Steinhausberg lebten. Von 1429 ab waren die Geschicke K nigsbachs f r mehr als zwei Jahrhunderte mit denen der Edlen von Venningen verbunden. Das Schloss von K nigsbach wurde um 1400 errichtet und 1483 dem Hans von Venningen und seinen Nachkommen zu Lehen gegeben.
1650 erhielt der Oberst Daniel Rollin von St. Andr das Besitzrecht in K nigsbach. Die Nach- fahren des Obersts bewohnen noch heute das gut erhaltene ehemalige Wasserschloss. F r die ffentlichkeit ist es nicht zug nglich.
6 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Stein: Auch im Ortsteil Stein finden sich Siedlungsspuren aus der Eisen- und Bronzezeit sowie Spuren der R mer. Erste urkundliche Erw hnung findet Stein, dessen Name einfach Burg bedeutet, 1150 in den Schenkungsb chern des Klosters Hirsau. Das Dorf wurde damals wahrscheinlich von den Herren von Stein beherrscht, die schon im 10. oder 11. Jahrhundert eine Wasserburg erbau- ten. Sie stand an der Stelle des noch erhaltenen, allerdings j ngeren "Storchenturms" und des evangelischen Pfarrhauses. Der heute noch erhaltene Storchenturm wurde im 16. Jhdt. errichtet und diente als Zu- fluchtsort bei feindlichen Angriffen. Als die Festung an milit rischer Bedeutung verlor, baute die markgr fliche Regierung den Burgturm in einen Gef ngnisturm um.
Abbildung 1: Historische Karten Badische Landesvermessung (K nigsbach 1885-1887, Stein 1864-1870)
Wappen:
Das Wappen der Gemeinde K nigsbach-Stein teilt sich in vier Felder auf. Feld 1 enth lt das badische Wappen, das an die jahrhundertlange Zugeh rigkeit Steins und eines Teils von K nigsbach zur Markgrafschaft Baden erinnert. Feld 2 und 4 sind "redende" Bilder f r den Ortsnamen K nigsbach ('K nig' und 'Bach'), w h- rend Feld 3 sich ebenfalls "redend" auf den Orts- namen Stein (Steinheber mit Steinquader) bezieht. Der Wellenbalken kann auch als Symbol f r den die Gemeinde durchflie enden K mpfelbach an- gesehen werden. 7 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.3 BERGEORDNETE PLANUNG
2.3.1 REGIONALPLAN Die Gemeinde K nigsbach-Stein geh rt zur Region Nordschwarzwald. K nigsbach-Stein ist im Regionalplan Nordschwarzwald zusammen mit Remchingen als Teil- Unterzentrum und au erdem als Schwerpunkt f r Gewerbe festgelegt. Der Ortsteil K nigsbach ist weiterhin als Siedlungsbereich ausgewiesen, in dem sich die Siedlungsentwicklung schwerpunktm ig konzentrieren soll. Die Gemeinde K nigsbach-Stein liegt auf der Landesentwicklungsachse (Karlsruhe) - Rem- chingen – K nigsbach-Stein – K mpfelbach – Ispringen – Pforzheim – Niefern- schelbronn – M hlacker – Illingen – (Vaihingen/Enz). Sie geh rt zum Verdichtungsraum um das Ober- zentrum Pforzheim. Als bergeordnete Ziele der Raumordnung sind zudem die im Regionalplan festgelegten Gr nz suren und Gr nz ge zu beachten, die ein ausgewogenes Verh ltnis und Vertei- lungsmuster zwischen Siedlungsfl chen und Freifl chen gew hrleisten sollen.
Kartenausschnitte Strukturkarte und Raumnutzungskarte des Regionalplans
Abbildung 2: Strukturkarte und Raumnutzungskarte (Regionalplan) 8 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.3.2 FL CHENNUTZUNGSPLAN Die Fl chennutzungsplanung erfolgt im Gemeindeverwaltungsverband K mpfelbachtal, dem neben K nigsbach-Stein noch die Gemeinden K mpfelbach und Eisingen angeh ren.
Die letzte Gesamtfortschreibung des Fl chennutzungsplans des Gemeindeverwaltungs- verbandes K mpfelbachtal wurde am 12.11.1998 rechtswirksam. Gleichzeitig mit der dama- ligen Aufstellung des Fl chennutzungsplans wurde der Landschaftsplan vom B ro Miess + Miess, Karlsruhe erarbeitet und 1996 abgeschlossen. Im Oktober 2005 wurde die 1. Änderung des Fl chennutzungsplans abgeschlossen. Und die 2. Änderung des Fl chennutzungsplans wurde im Jahr 2014 ebenfalls genehmigt.
Der Fl chennutzungsplan weist i.d.F. der 2. Änderung folgende Fl chenreserven auf:
Fl.-Nr. Ortsteil Name / Bemerkung Gr e Wohnbaufl chen 1.3 K nigsbach Traiser H he 6,6 ha 1.17 K nigsbach Am Schloss / erschlossen, fast vollst ndig bebaut -- 2.1 Stein Erweiterung Jahn- / Hohenwiesenstra e 0,8 ha 2.2/2.14 Stein Schalkenberg / reduziert bei 2. Änderung FNP 3,5 ha 2.5 Stein Abrundung Ost / Erweiterung Sandgrube 1,1 ha 2.6 Stein Abrundung Nord / n rdl. Friedhof 2,0 ha 2.11 Stein rechtskr ftiger BP Finkenweg / erschlossen -- 2.13* Stein rechtskr ftiger BP Finkenweg / erschlossen -- Gewerbefl chen 1.12 K nigsbach GE Laier 10,6 ha 1.15 K nigsbach Zwischen L 570 und Bahn 1,9 ha 1.20* K nigsbach GE Laier Erweiterung 1,9 ha Sonstige 1.13 K nigsbach Gr nfl che / Erweiterung Friedhof 1,6 ha 1.21* K nigsbach Sonderbaufl che / Mitarbeiterparkpl tze Allmendwiesen 1,0 ha K nigsbach Erweiterungspotenzial Kl ranlage 0,6 ha Stein Gr nfl che / Erweiterung Friedhof 0,6 ha
In der Summe sind im Fl chennutzungsplan als Entwicklungspotenziale noch ca. 14,0 ha Wohnbaufl chen und ca. 14,4 ha Gewerbefl chen zu nennen. Kennzeichnend ist, dass neue Wohngebiete in den vergangenen Jahren insbesondere in den ortskernnahen Bereichen in K nigsbach entwickelt wurden (Schlossbereich und Heckwiesenweg) und diese auch sehr schnell aufgef llt wurden.
Nachfolgend ist ein Ausschnitt des Fl chennutzungsplans (i.d.F. der 2. Änderung 2014) f r die Ortslagen von K nigsbach und Stein dargestellt. 9 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Abbildung 3: Ausschnitt des Fl chennutzungsplans Ortsteil K nigsbach
Abbildung 4: Ausschnitt des Fl chennutzungsplans Ortsteil Stein
Nachfolgend ist eine berlagerung der regionalen Gr nz ge und Gr nz suren des Regio- nalplans Nordschwarzwald mit Luftbild und FNP-Reservefl chen dargestellt. Ziel der Abgrenzung der Regionalen Gr nz ge und Gr nz suren ist es, einen Ausgleich zwi- schen den Zielen der Freiraumsicherung und der Siedlungsentwicklung darzustellen. Die Gr nz ge als gro e zusammenh ngende Freifl chen ben vielf ltige Funktionen im Natur- haushalt und im Landschaftsbild aus. Die Gr nz suren sollen zwischen eng aufeinander folgenden Siedlungsfl chen einen Rest- bestand an Freiraum erhalten und das Entstehen von Siedlungsb ndern vermeiden.
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Abbildung 5: Erweiterungsfl chen FNP und Gr nz ge / Gr nz suren (Regionalplan)
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2.4 BEV LKERUNGS- UND SOZIALSTRUKTUR Die Daten zur Bev lkerungsentwicklung und zur Bev lkerungsprognose sind eine der Grund- lagen f r die Absch tzung des k nftigen Entwicklungs- bzw. Baufl chenbedarfs unter Wer- tung des inner rtlich ermittelten Potenzials. Betrachtet werden hier die Bev lkerungsprogno- sen des Statistischen Landesamtes Baden-W rttemberg, die im Bearbeitungszeitraum des Gemeindeentwicklungskonzeptes zur Verf gung standen. Die Daten des Statistischen Landesamtes zur Bev lkerung stehen nur f r die gesamte Ge- meinde K nigsbach-Stein, ohne Differenzierung der Ortsteile zur Verf gung. Wie fr here Einwohnerzahlen der Gemeindestatistik jedoch zeigen, ist die Bev lkerung etwa gleich auf beide Ortsteile verteilt (2013: 53 % in K nigsbach, 47 % in Stein).
Die Bev lkerungsentwicklung der Gemeinde K nigsbach-Stein zeigt stetig wachsende Ein- wohnerzahlen. Ende 2016 z hlte die Gemeinde 9.951 Einwohner.
Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1980 8.230 E 2000 9.756 E 1985 8.470 E 2005 9.881 E 1990 8.700 E 2010 9.772 E 1995 9.334 E 2015 9.890 E
Dar ber hinaus hat sich sowohl die Zuwanderung nach Baden-W rttemberg als auch das Wanderungsverhalten innerhalb des Landes in den letzten Jahren stark ver ndert. Die neue, seit Dezember 2015 ver ffentlichte Bev lkerungsvorausrechnung des Statistischen Landes- amtes Baden-W rttemberg auf Basis der Bev lkerung 2014 ber cksichtigt diese neuen Ent- wicklungen und liefert somit eine neue Basis f r die kommunale Planung. Die Vorausrechnung geht von bestimmten Annahmen aus (z.B. zum Geburtenniveau, Wan- derungsgewinnen, Lebenserwartung), die auch den Annahmen der Hauptvariante der Lan- desvorausrechnung entsprechen. Neben der Hauptvariante der regionalen Vorausrechnung wurden weitere Varianten gerech- net. Diese unterscheiden sich zum einen in den Wanderungsannahmen ber die Landes- grenze entsprechend der oberen und unteren Variante der Landesvorausrechnung. Au er- dem wurde die Verteilung der Wanderungen innerhalb des Landes variiert. Aus der Kombi- nation dieser beiden Variationsfaktoren ergibt sich der wahrscheinliche Entwicklungskorridor der Gemeinden dadurch, dass je Gemeinde die aus den unterschiedlichen Rechenvarianten resultierende schlechteste und bestm gliche Entwicklung herausgel st wurde.
Bev lkerungsprognose mit Wanderungen / Hauptvariante mit Altersstruktur:
Jahr Insgesamt Unter 20 20-60 60-85 ber 85 2014 (B ) 9.822 1.928 5.202 2.464 228 2015 9.863 1.911 5.222 2.498 232 2020 9.904 1.805 5.194 2.626 279 2025 9.900 1.803 4.915 2.798 384 2030 9.890 1.843 4.636 3.005 406 12 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Bev lkerungsprognose mit Wanderungen / Entwicklungskorridor:
Jahr Hauptvariante Unterer Rand Oberer Rand 2015 9.863 9.786 9.973 2020 9.904 9.686 10.294 2025 9.900 9.470 10.500 2030 9.890 9.223 10.634
Hinsichtlich der Altersstruktur (gemessen an der Prognose mit Wanderungen) ist anzumer- ken: Der Anteil der unter 20-j hrigen Bev lkerung wird von ca. 19,63% im Jahr 2014 auf 18,63% in 2030 sinken. Auch die Gruppe der 20- bis 60-j hrigen wird abnehmen (von 53% auf 47%), w hrend der Anteil der 60- bis 85-j hrigen von 25% in 2014 auf 30% in 2030 ansteigen wird. Der st rkste Anstieg der Bev lkerung vollzieht sich jedoch in der Gruppe der ber 85- j hrigen Personen. Der Anteil dieser Gruppe wird sich bis zum Jahre 2030 mit gro er Wahr- scheinlichkeit ungef hr verdoppeln (von 2,32% auf 4,11%) Bei einem Vergleich der Altersstrukturen mit dem Landkreis Enzkreis, der Region Nordschwarzwald und dem Land Baden-W rttemberg ist festzustellen, dass die Anteile der verschiedenen Altersgruppen nahezu identisch sind mit den Durchschnittswerten der o.g. Raumeinheiten.
Stand 2014 Unter 20 20-60 60-85 ber 85 K nigsbach - Stein 20 % 53 % 25 % 2 % Landkreis Enzkreis 20 % 54 % 24 % 2 % Region Nordschwarzwald 20 % 54 % 24 % 3 % Land Baden-W rttemberg 19 % 55 % 23 % 3 %
Wie in der nachfolgenden Tabelle gut zu erkennen ist, unterscheidet sich die Bev lkerungs- zusammensetzung der Gemeinde K nigsbach-Stein auch in der Prognose nur geringf gig bis berhaupt nicht von den entsprechenden Vergleichsr umen. Generell vollzieht sich bei allen betrachteten R umen ein Wandel hin zu einer immer lter werdenden Gesellschaft. Mit diesem Wandel gehen verschiedene Entwicklungen und ver n- derten Anspr chen einher, auf die es zu reagieren gilt.
Vorausrechnung 2030 Unter 20 20-60 60-85 ber 85 K nigsbach - Stein 19 % 47% 30 % 4 % Landkreis Enzkreis 19 % 47 % 30 % 4 % Region Nordschwarzwald 19 % 47 % 30 % 4 % Land Baden-W rttemberg 19 % 49 % 28 % 4 %
13 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.5 WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG Wie die nachfolgenden Zahlen zeigen, bildet die Gemeinde K nigsbach-Stein innerhalb der n heren Umgebung, der Region und dem Landkreis Enzkreis einen Arbeitsplatz- Schwerpunkt und wird damit der ihr zugewiesenen Funktion als Gewerbestandort und Unter- zentrum gerecht. In den Zahlen wird auch deutlich, dass die Gemeinde immer Wert darauf gelegt hat, Betriebe mit einem hohen Arbeitsplatzangebot am Standort anzusiedeln bzw. zu halten. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Besch ftigten ist in der Gemeinde K - nigsbach-Stein innerhalb der letzten Jahre stetig angestiegen.
Dementsprechend verzeichnet die Gemeinde ein nahezu ausgeglichenes Pendlersaldo zwi- schen Berufseinpendlern (2015: 2.953) und Berufsauspendlern (2015: 3.098).
Die Besch ftigtendichte (Besch ftigte je 1.000 Einwohner) der Gemeinde K nigsbach-Stein entspricht etwa dem Landeswert der Besch ftigtendichte und liegt deutlich ber den Werten der Region und des Landkreises 2015: - Landkreis Enzkreis 291,9 - Region Nordschwarzwald 341,2 - Land Baden-W rttemberg 400,7 - K nigsbach Stein 390,8
Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Besch ftigten:
Jahr Besch ftigte Produzierendes Handel, Ver- Sonstige Dienst- insgesamt* Gewerbe kehr und leistungen Gastgewerbe 2000 2.785 1.915 (68,8%) 417 (15,0%) 407 (14,6%) 2005 3.375 2.467 (73,1%) 397 (11,8%) 482 (14,3%) 2010 3.421 2.439 (71,3%) 453 (13,2%) 526 (15,4%) 2015 3.865 2.746 (71,0%) 545 (14,1%) 570 (14,7%) * einschlie lich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie F lle ohne Angabe zur Wirtschaftsgliederung
Dabei zeigt die Gemeinde K nigsbach-Stein einen stabilen Anteil der Besch ftigten im pro- duzierenden Gewerbe, was nicht zuletzt auf einige gr ere, namhafte Firmen zur ckzuf h- ren ist, die in den Gewerbegebieten der Gemeinde K nigsbach-Stein ans ssig sind.
In beiden Ortsteilen findet sich mit dem Gewerbegebiet Allmendwiesen in K nigsbach und dem Gewerbegebiet Mitteltal jeweils ein Schwerpunkt gewerblicher Ansiedlungen.
14 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.6 KULTUR UND TOURISMUS Das Angebot im sportlichen und kulturellen Sektor wird insbesondere von den rtlichen Ver- einen getragen. Zu nennen sind hier die Sportvereine mit einem vielf ltigen Angebot ver- schiedener Sportarten, die Musik- und Gesangvereine, die Gesellschaft Pro Arte mit ihren Konzertangeboten, die Musik- und Kunstschule westlicher Enzkreis und auch der Freundes- kreis 'K nigsbach-Steiner Geschichte'. Als weiteres kulturelles Angebot ist die Gemeindeb cherei im Ortszentrum von K nigsbach zu nennen, zudem die Kursangebote der Volkshochschule Pforzheim-Enzkreis in ihren Au- enstellen K nigsbach und Stein. In Stein wurde im ehemaligen 'Amtsdienerhaus' nahe des Rathauses das Heimatmuseum Batsch-Brestowatz eingerichtet, das die Geschichte der nach dem 2. Weltkrieg zahlreich eingewanderten Familien aus Batsch-Brestowatz (Donauschwaben) dokumentiert. Der Tourismus spielt in der Gemeinde K nigsbach-Stein eher eine untergeordnete Rolle. Dennoch gibt es drei Hotels und drei Anbieter von Fremdenzimmern, weiterhin ein vielf lti- ges und gutes Gastronomieangebot. Im Ortsteil Stein stehen als Veranstaltungsr ume die Festhalle der TG Stein, die Sporthalle oder auch die Aula der Heynlinschule und das Feuerwehrhaus Stein zur Verf gung. Im Zuge des Sanierungsprogramms im Ortskern Stein wurde auch die Kelter saniert und bietet – ne- ben dem Kelterbetrieb zu bestimmten Tagen – auch einen Raum f r Veranstaltungen. Im Ortsteil K nigsbach ist als Veranstaltungsraum in erster Linie die Festhalle K nigsbach zu nennen, weiterhin auch die Sporthallen der Johannes-Schoch-Schule oder des Bildungszent- rums.
2.7 GEMEINDEGEBIET UND FLÄCHENENTWICKLUNG Die Entwicklung des Gemeindegebiets ist gepr gt von der topografischen Situation und den nat rlichen Gegebenheiten wie z.B. die Talr ume der im Gebiet verlaufenden B che, in wel- chen sich auch die ber rtlichen Verkehrswege entwickelt haben. Die Grundstrukturen der Siedlungsfl chen sind aus den nachfolgenden Abbildungen erkenn- bar: Der sogenannte Schwarzplan zeigt die vorhandene Bebauung und vermittelt einen Eindruck der unterschiedlichen baulichen Dichte und der differenzierten Bauformen in den Ortslagen. Die Siedlungsgeschichte und die topographischen sowie verkehrlichen Rahmenbedingungen haben das jetzige Erscheinungsbild gepr gt und mitgestaltet. Die berlagerung der H henlinien mit dem Orthophoto macht die Lage der Ortslagen in der topografischen Situation deutlich. Die Darstellung der Fl chenentwicklung anhand der rechtskr ftigen Bebauungspl ne zeigt zum einen die zeitlichen Abschnitte der baulichen Entwicklung zum anderen aber auch, wel- che Bereiche derzeit als unbeplanter Innenbereich nach § 34 BauGB zu bewerten sind. Neben der Siedlungsentwicklung nach au en wurden teilweise auch Bebauungspl ne ber ltere, bestehende Baugebiete aufgestellt, um dort die weitere bauliche Entwicklung zu re- geln. Im Au enbereich gibt es einige Bebauungspl ne f r Gartenhaus-Sondergebiete. 15 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
hist. Ortskern
Gewerbe
Bildungszentrum Einzelhandel
Abbildung 6: Schwarzplan Ortsteil K nigsbach
Abbildung 7: Luftbild mit Topografie Ortsteil K nigsbach 16 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
hist. Ortskern
Gewerbe
Abbildung 8: Schwarzplan Ortsteil Stein
Abbildung 9: Luftbild mit Topografie Ortsteil Stein 17 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
60'er Jahre 70'er Jahre 90'er Jahre ab 2000
Abbildung 10: Bebauungspl ne im Ortsteil K nigsbach
60'er Jahre 70'er Jahre 90'er Jahre ab 2000
Abbildung 11: Bebauungspl ne im Ortsteil Stein 18 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.8 LANDSCHAFT UND NATURRAUM, LANDWIRTSCHAFT
Der Naturraum um K nigsbach-Stein ist gepr gt von der vorherrschenden Topografie, den vorhandenen Gew sserl ufen und den Nutzungen im Au enbereich (Landwirtschaft, Wald, Streuobstwiesen).
Als Gew sser sind in Stein der M hlbach, Gennenbach und Eisingerbach, die zun chst in den Bruchbach m nden, zu nennen. Der Bruchbach wiederum flie t westlich des Gewerbe- gebietes Mitteltal in den K mpfelbach. Der K mpfelbach flie t am s dlichen Rand von K - nigsbach nach Westen, wo er bei Singen in die Pfinz m ndet. Dar ber hinaus sind in beiden Ortsteilen Gr ben und kleinere B che vorhanden, die von den n rdlichen H henlagen den vorab genannten Gew ssern zuflie en. Sie sind in den Ortslagen zumeist verdolt. Im Norden der Ortslagen pr gen landwirtschaftliche Fl chen das Landschaftsbild – hier gibt es auch einige landwirtschaftliche H fe. Die H gel s dlich der Ortslagen sind bewaldet (Heust tt / Steidig s dl. K nigsbach, Schalkenberg, Baumberg mit Gennenbachtal s dl. Stein). Im Osten von Stein zeigt sich ein Nutzungsmosaik von Wald- und Landwirtschaftsfl - chen, teilweise auch Gartenhausgebiete.
Abbildung 12: Gew sser und Naturraum 19 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Landwirtschaft: 2010 wurden nach den Daten des Statistischen Landesamtes 32 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 5 ha landwirtschaftlich genutzte Fl che gez hlt. Davon gelten 29 als Einzelun- ternehmen, die sich auf 12 Haupterwerbs- und 17 Nebenerwerbsbetrieb aufteilen. 17 Betriebe bewirtschaften mehr als 50 ha Fl che, 4 Betriebe 20-50 ha, 7 Betriebe 10-20 ha und 4 Betriebe 5-10 ha. Die durchschnittliche Betriebsgr e liegt damit bei einer Bewirt- schaftungsfl che von 65,1 ha. 72,1 % der Fl chen werden als Ackerland bewirtschaftet, 27,6 % als Dauergr nland. Auf 70,4 % der Ackerfl chen wird Getreide (darunter auch Mais) angebaut, 14 % werden f r Winterraps genutzt, 9,5 % f r Pflanzen zur Gr nernte (davon 4,6 % Silomais). Hackfr chte wie z.B. Kartoffeln nehmen nur 2,5 % der Ackerfl chen ein, 3,3 % der Fl che liegen brach bzw. wurden stillgelegt. 2010 wurden von den 32 landwirtschaftlichen Betrieben 23 mit Viehhaltung erfasst. 13 Be- treibe halten Rinder (911), 6 Betriebe Milchk he (206), 8 Betriebe Schweine (101), 2 Betrieb Schafe, 12 Betriebe Einhufer / Pferde (89), 1 Betrieb Ziegen und 6 Betriebe H hner.
Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Nordschwarzwald hat am 13.07.2016 den Teilregionalplan Landwirtschaft beschlossen. Der berwiegende Teil der landwirtschaft- lichen Fl chen n rdlich der beiden Ortslagen wird darin als Vorranggebiet f r die Landwirt- schaft festgelegt (s.u. ockerfarbene Fl che). Ein Gro teil der landwirtschaftlichen Betriebe ist als regionalbedeutsamer landwirtschaftlicher Betrieb gekennzeichnet (s.u. Kreis um Be- triebsstellen).
Abbildung 13: Auszug Raumnutzungskarte Teilregionalplan Landwirtschaft
20 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Streuobstwiesen: Seit 1996 besteht f r die Gemeinde Eisingen, Ispringen, K mpfelbach und K nigsbach-Stein ein Biotopvernetzungskonzept, in dem insbesondere die Streuobstwiesen als pr gendes Landschaftselement von K nigsbach-Stein in den Vordergrund gestellt werden. Nur durch Pflege, Nutzung und Entwicklung k nnen diese Streuobstbest nde langfristig erhalten wer- den. Dazu geh ren insbesondere das Nachpflanzen junger Obstb ume und eine Attraktivie- rung der Obstverwertung sowie die Pflege des Bestandes. Daher f rdert die Gemeinde K - nigsbach-Stein die Anschaffung von Obstb umen. In Zusammenarbeit mit den rtlichen Obst- und Gartenbauvereinen werden Angebote zu Pflanz- und Pflegema nahmen gemacht – auch unter Einbeziehung der Garten-AG's der rtlichen Schulen. Ein wesentlicher Bestandteil zum Erhalt der Streuobstwiesen ist auch der Betrieb der ge- meindeeigenen Kelteranlage im Ortsteil Stein. Hier k nnen die B rger an bestimmten 'Saft- tagen' ihr Obst zum Keltern bringen bzw. selbst keltern. Durch das Angebot einer station ren Bag in Box-Abf llanlage konnte das Angebot noch erweitert werden. Auch wurden mit den rtlichen Kindertagesst tten schon Apfelsaftpressaktionen durchgef hrt.
Hochwasserschutz / Gew sser: In einem Gemeinschaftsprojekt der Kommunen und des Landes Baden-W rttemberg wurden Hochwassergefahrenkarten f r alle relevanten Gew sser erstellt und 2016 ver ffentlicht. Sie liefern konkrete Informationen ber die m gliche Ausdehnung und Tiefe einer berflutung durch ein 10-j hrliches, 50-j hrliches, 100-j hrliches und ein extremes Hochwasserereignis. Bereiche, die statistisch einmal in hundert Jahren berflutet werden (HQ 100), sind per Ge- setz als „ berschwemmungsgebiete“ festgesetzt. Dort gelten gem Bundesrecht besonde- re Vorschriften f r alle Nutzer dieser Fl chen.
Abbildung 14: Ausschnitt Hochwassergefahrenkarte (HQ 100, HQ 50, HQ 10) 21 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Die Darstellung der berflutungsbereiche f r 100-j hrliches Hochwasser (HQ100) in den Karten hat zwar nur deklaratorische Wirkung, liefert aber ein starkes Indiz f r das Vorliegen eines festgesetzten berschwemmungsgebiets nach § 65 Wassergesetz.
2003 wurde vom B ro C. L dtke, Ingenieurb ro f r Garten- und Landschaftspflege, ein Ge- w sserentwicklungsplan erstellt. F r den Ortsteil Stein enth lt der Gew sserentwicklungs- plan Bestandsanalysen und Ma nahmenvorschl ge zu den o.g. Gew ssern.
Schutzgebiete: Dem Naturschutz dient ein System von Schutzgebieten und –objekten nach dem Natur- schutzgesetz (NatSchG) mit unterschiedlichen Zielrichtungen und Nutzungsbeschr nkungen. W hrend es bei den fl chenhaften Schutzgebieten insbesondere darum geht, das Land- schaftsbild sowie die Best nde bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, werden durch den Objektschutz Einzelbildungen der Natur wie Felsen, markante B ume usw. z.B. auch aus kulturellen oder historischen Gr nden gesichert. stlich des Ortsteils Stein liegt das Naturschutzgebiet "Beim Steiner Mittelberg" mit ca. 25 ha. Im S den der Ortslage befinden sich die Landschaftsschutzgebiete "Gengenbachtal und Dolinenlandschaft s dlich G brichen " sowie "Eisinger G ulandschaft". Die vorab genannten Schutzgebiete werden berlagert mit Teilfl chen des FFH-Gebietes "Pfinzgau Ost". Komplett auf der Gemarkung K nigsbach-Stein befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „K mpfelbach-Gengenbachtal I“ n rdlich und s dlich vom Ortsteil K nigsbach. In der nachfolgenden Abbildung sind auch die kleinteiligen, besonders gesch tzten Biotope nach Landeswaldgesetz und Naturschutzgesetz Baden-W rttemberg eingeblendet.
Abbildung 15: Schutzgebiete K nigsbach-Stein (Quelle LUBW)
22 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.9 SANIERUNGSGEBIETE Bisher wurden in der Gemeinde K nigsbach-Stein zwei Sanierungsgebiete abgeschlossen: das Sanierungsgebiet Ortsmitte Stein I (1979 – 1993) und das Sanierungsgebiet 'Ortsmitte K nigsbach' (1996 – 2006). Das Sanierungsgebiet 'Ortskern Stein II' l uft seit 2005.
Sanierungsgebiet 'Ortsmitte Stein' (Stein I) / 1979 - 1993 Neben den 'klassischen' Sanierungsma nahmen (Sanierung von Geb uden) war ein Haupt- ziel der Sanierung Ortskern Stein I die Verlagerung der Ortsdurchfahrt L 611 aus der Orts- mitte. Der notwendige Grunderwerb und einige Geb udeabbr che konnten im Rahmen der Sanierung durchgef hrt werden, der Spatenstich f r die Ortsumgehung, der sogenannten Hansenwiesenspange, erfolgte im September 1998. Durch diese Ma nahme hat der historische Ortskern eine deutliche Verkehrsentlastung und Aufwertung erfahren.
Sanierungsgebiet 'Ortsmitte K nigsbach' / 1996 – 2006 Die wesentlichen Ziele der Sanierung 'Ortsmitte K nigsbach' - Verbesserung der Funktionalit t der Ortsmitte - Modernisierung und Instandsetzung erhaltenswerter Geb ude unter Beachtung von denkmalpflegerischen Belangen und ortstypischen Gestaltungsmerkmalen - Neuschaffung von Wohnraum durch Ausbau und Umnutzung konnten durch die durchgef hrten Ma nahmen weitgehend erreicht werden. Insbesondere ist hier die umfassende Sanierung und Erweiterung des Rathauses mit Neu- gestaltung der Au enanlagen und des Marktplatzbereiches mit Kronengasse zu nennen. Auch der Stra enzug W ssinger Stra e / Lindenstra e und ein Teilst ck der Bahnhofstra e wurden neugestaltet. Zur Neuordnung des ruhenden Verkehrs wurden 49 ffentliche Stell- pl tze, u.a. in den neu errichteten Parkdecks Leopoldstra e und Bleichstra e, neu geschaf- fen. Insgesamt wurden in 48 Wohngeb uden, das sind rund 30% des Bestandes an Geb uden mit Wohnnutzung, Modernisierungs- und Instandsetzungsma nahmen unterschiedlicher In- tensit t durchgef hrt und gef rdert, weiterhin 20 Abbruchma nahmen zur Entkernung oder Schaffung von Erschlie ungs- bzw. Neubaufl chen. Die im Erweiterungsgebiet Bahnhof / IMO-Betriebsgel nde / Ortseingangsbereich geplanten Ordnungsma nahmen – Abbruch/Neuordnung, Parkierungsanlagen und Verbesserung der Erschlie ung – konnten nicht im Rahmen der Sanierung durchgef hrt werden. Daher wurde f r die Teilfl che 'Ortseingangsbereich' die Sanierungssatzung bereits 2004 aufgehoben. Ein Teil der in diesem Bereich vorgesehenen Ma nahmen (Stra engestaltung, Park + Ride – Pl tze im Bahnhofsbereich) wurde zwischenzeitlich, teilwiese im Rahmen einer GVFG- Ma nahme, umgesetzt. Auch die Sanierung des IMO-Betriebsgeb udes ist zwischenzeitlich erfolgt.
Sanierungsgebiet 'Ortskern Stein II' / seit 2005 Bereits 1998 wurde zur Vorbereitung eines 2. Sanierungsgebietes in Stein eine Grobanalyse erarbeitet. 2005 wurden Vorbereitende Untersuchungen durchgef hrt. 23 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Das Untersuchungsgebiet umfasste im Wesentlichen den n rdlichen Teil des alten Orts- kerns, der nicht von der ersten Sanierungsma nahme erfasst war, sowie nach S den an- grenzende Bereiche mit offensichtlichem Sanierungsbedarf. Im April 2005 wurde das Sanierungsgebiet f rmlich festgelegt; es wurde bisher in 3 Ände- rungen (2006, 2008, 2009) geringf gig erweitert. Zusammenfassend wurden in den Vorbereitenden Untersuchungen folgende Missst nde und M ngel festgestellt: - unzureichende Funktionalit t der Einrichtungen der kommunalen Verwaltung, - Defizit an Kfz-Stellpl tzen, - unzureichende Funktionalit t der Erschlie ungsanlagen, - zahlreiche nicht mehr genutzte landwirtschaftliche Geb ude, - Leerstand bei Wohngeb uden, - in Teilbereichen unzureichende Belichtung und Bel ftung der Wohnungen, - in deutlichem Umfang mangelhafte bauliche Beschaffenheit von Geb uden und Aus- stattung von Wohnungen. Folgende Sanierungsziele wurden formuliert: - Verbesserung der Funktionsf higkeit des Gebiets, - Verbesserung und St rkung der Einrichtungen der Verwaltung, - weitere St rkung des Ortskerns als Wohn- und Gesch ftsstandort, - Verbesserung der Erschlie ung, - Aufwertung des Wohnumfeldes, weitere Verkehrsberuhigung, - Sicherung und Weiterentwicklung der Wohnnutzung durch Instandsetzung, Moderni- sierung und Umnutzung. Nach dem Sachstandsbericht f r das Programmjahr 2016 konnten bisher bereits 31 private Modernisierungsvereinbarungen getroffen werden; hinzu kommen 9 private Ordnungsma - nahmen. Durch die Neuordnungsma nahmen konnten Innenentwicklungspotenziale er- schlossen werden – zu nennen ist hier insbesondere der Bereich 'Gaisberg'. Als kommunale Ma nahmen sind die Sanierung des Heimatmuseums im ehemaligen Amts- dienerhaus, die Sanierung des historischen Rathauses und die Errichtung eines Parkdecks zur Schaffung von 38 ffentlichen Stellpl tzen zu nennen. Durch den Abbruch der Scheune des ehemaligen Amtsdienerhauses wurde Raum f r eine – zwischenzeitlich umgesetzte – Freifl chengestaltung geschaffen. Weiterhin ist noch die Umgestaltung des Stra enraums 'Alte Brettener Stra e' zu nennen, die 2016 fertiggestellt werden konnte. Als Ergebnis des derzeit bearbeiteten Gemeindeentwicklungskonzeptes und des vorliegen- den Integrierten st dtebaulichen Entwicklungskonzeptes bieten sich zur Erf llung der formu- lierten Sanierungsziele weitere Ma nahmen im zentralen Bereich des Ortskerns an, insbe- sondere um die Aufenthaltsqualit t in der Ortsmitte zu st rken. Daher hat sich der Gemeinderat K nigsbach-Stein im September 2016 daf r ausgespro- chen, eine Verl ngerung des Sanierungszeitraums zu beantragen. Die Verl ngerung wurde vom Regierungspr sidium Karlsruhe bewilligt (Abrechnung der Ma nahmen bis sp testens April 2019). 24 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Bebauungspl ne Sanierungsgebiet Ortsmitte K nigsbach
Rathaus
Abbildung 16: Sanierungsgebiet im Ortsteil K nigsbach
Bebauungspl ne
Sanierungsgebiet Ortskern Stein I K nigsbach Sanierungsgebiet Ortskern Stein II K nigsbach Rathaus
Abbildung 17: Sanierungsgebiet im Ortsteil Stein 25 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
2.10 DENKMALSCHUTZ Die H ufung von Kulturdenkmalen kennzeichnet die historischen Ortskerne von K nigsbach und Stein. In der nachfolgenden Abbildung sind die Flurst cke, auf denen sich gem Denkmalliste Kulturdenkmale befinden, blau unterlegt dargestellt.
Abbildung 18: Flurst cke mit Kulturdenkmalen im Ortskern K nigsbach
Abbildung 19: Flurst cke mit Kulturdenkmalen im Ortskern Stein 26 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
3 BESTANDSAUFNAHMEN Nachfolgend sind die Ergebnisse der Bestandsaufnahmen bzgl. Nutzungsstrukturen, Verkehr, ffentliche und soziale Infrastruktur dargestellt. Sie wurde durch Aufarbeitung der vorhandenen Plangrundlagen bearbeitet und durch Begehungen (November 2014) und Abstimmungen mit der Verwaltung abgeglichen. Hinsichtlich Verkehr ist auch auf die im Zeitraum 2015/16 erarbeitete Verkehrsuntersuchung vom B ro Koehler + Leutwein hinzuweisen, deren Ergebnisse unter Kap. 3.2.4 zusammenfassend dargestellt sind. Auch der im Juni 2014 fertiggestellte L rmaktionsplan, B ro P yry ist in diesem Zusammenhang zu erw hnen (Kap. 3.2.5).
3.1 NUTZUNGEN In der bersicht beider Ortsteile lassen sich bestimmte Nutzungsschwerpunkte wie die beiden Gewerbegebiete 'Allmendwiesesen' in K nigsbach und 'Mitteltal' in Stein oder auch der Schwerpunkt gro fl chiger Einzelhandelsnutzungen zwischen beiden Ortsteilen (Bereich Pl tzer) gut erkennen.
Schule/Kiga Historische Gewerbe- Gro fl chiger Ortskerne gebiete Einzelhandel
Abbildung 20: bersichtsplan Nutzungs- und Verkehrsstruktur
In den gesondert beigef gten Pl nen 1.1 und 1.2 sind die vorliegenden Geb udenutzungen dargestellt: hier zeigt sich die charakteristische Nutzungsmischung und Konzentration von Wohnen, Gastronomie, Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen sowie ffentlichen Einrichtungen in den historischen Ortskernen. Auch ist in den Ortskernen die hohe Konzentration von Geb uden f r landwirtschaftliche Nutzungen (Scheunen, St lle, 27 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Wirtschaftsgeb ude), von denen anzunehmen ist, dass sie aktuell zu einem gro en Teil nicht mehr oder nur noch teilweise genutzt werden, deutlich erkennbar. Gewerbliche Nutzungen konzentrieren sich ganz berwiegend in den beiden gro en Gewerbegebieten 'Allmendwiesen' westlich von K nigsbach und 'Mitteltal' westlich von Stein. Innerhalb der Ortslagen sind gewerbliche Nutzungen nur vereinzelt anzutreffen, allenfalls ist noch eine Konzentration am westlichen Ortsrand von K nigsbach festzustellen. Auch ffentliche Einrichtungen sind verst rkt in den historischen Ortskernen, aber auch in bestimmten Schwerpunktbereichen (z.B. Bildungszentrum im Osten von K nigsbach, Vereinsnutzungen westlich der L 571 in K nigsbach etc.) festzustellen.
3.2 FFENTLICHE EINRICHTUNGEN
Die bestehenden ffentlichen Einrichtungen sind aus den gesondert beigef gten Pl nen 1.1 und 1.2 ersichtlich. Im Wesentlichen sind hier zu nennen:
Verwaltung Der Hauptsitz der Verwaltung befindet sich im Rathaus in K nigsbach, im Rathaus in Stein ist ein B rgerb ro als Anlaufstelle f r die Einwohner von Stein eingerichtet. Weiterhin ist im Rathaus Stein die Gesch ftsstelle des Gemeindeverwaltungsverbandes K mpfelbachtal und des Abwasserzweckverbandes K mpfelbachtal untergebracht.
Kindertageseinrichtungen In beiden Ortsteilen besteht ein umfassendes und vielf ltiges Betreuungsangebot f r Kinder: In Stein gibt es den ev. Kindergarten "Storchennest" und die kommunale Heynlin- Kindertagesst tte, in K nigsbach die ev. Kindertagesst tte "Arche Noah" und die beiden kommunalen Kindertagesst tten "Regenbogen" und "Krebsbachwiesen". In allen Kindertageseinrichtungen werden Kinder ab dem 1. Geburtstag bis zur Einschu- lung betreut. Zudem werden in der Heynlin-Kindertagesst tte und in der Kindertages- st tte "Regenbogen" Schulkinder der 1.-4. Schulklasse in jeweils 2 Hortgruppen beglei- tet. Die ffnungszeit im ev. Kindergarten "Storchennest" ist von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr am Vormittag, alle anderen Einrichtungen bieten erg nzend eine Ganztagesbetreuung von 7.00 Uhr bis 16.30 Uhr, freitags bis 15.00 Uhr an. Kindern, deren Betreuungsumfang 32,5 Stunden und mehr betr gt, wird in den 4 Kinder- tagesst tten ein warmes Mittagessen angeboten. Die Ende 2017 neu er ffnete kommunale Kindertageseinrichtung "Krebsbachwiesen" ist zun chst mit 4 Kindergruppen gestartet, bietet jedoch r umlich die M glichkeit, bei Be- darf das Angebot auf 6 Gruppen jeglicher Betreuungsform zu erweitern.
28 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Schulen In beiden Ortsteilen ist mit der Johannes-Schoch-Schule in K nigsbach und der Heynlin- Schule in Stein eine Grundschule vorhanden. Die Heynlinschule ist zudem eine Haupt- schule mit Werkrealschule. Das Bildungszentrum in K nigsbach deckt mit der Willy-Brandt-Realschule, dem Lise- Meitner-Gymnasium und der Comenius-F rderschule einen ber rtlichen Einzugsbe- reich ab.
Jugendtreffs Die Gemeinde K nigsbach-Stein h lt R umlichkeiten zur Jugendarbeit vor. Derzeit erfolgt jedoch kein Angebot.
Senioren 1996 wurde das Alten- und Pflegeheim 'Haus K nigsbach' in K nigsbach er ffnet, 1997 das Alten- und Pflegeheim 'Haus Wittumhof' in Stein. Dar ber hinaus bietet der Krankenhilfsverein K nigsbach e.V. Tagespflegepl tze und 4 betreute Wohneinheiten an. Ambulante Hilfsleistungen k nnen ber die Diakoniestation 'mobiDik' in K nigsbach organisiert werden. Entsprechend der ab 2019 wirksamen Verordnung zur Verbesserung der Wohnqualit t f r Heime in Baden-W rttemberg sowie erh hten Brandschutzanforderungen wird es voraussichtlich notwendig werden, die bestehenden Alten- und Pflegeheime baulich anzupassen oder ggfls. auch neue Standorte zu erschlie en. Diesbez glich sucht die Gemeinde zusammen mit den Tr gern der Heime nach geeigneten L sungen. Weiterhin hat die Gemeinde K nigsbach-Stein im Jahr 2013 mit einer Befragung aller B rger/innen ber 60 Jahre den Grundstein f r das Netzwerk 60+ gelegt. Seit Herbst 2014 bietet die Gemeinde K nigsbach-Stein mit der Initiative Netzwerk 60+ ihren B rgerinnen und B rgern eine Plattform, wo sie ihre Interessen, F higkeiten, Kompetenzen und Potenziale einbringen und ihre W nsche, Anliegen und Bed rfnisse formulieren k nnen. Es ist das Ziel, das Miteinander und F reinander – sei es in der B rgerschaft oder unter den verschiedenen Akteuren, wie Vereinen, Kirchengemeinden, Kinderg rten, Kindertagesst tten, Schulen etc. – in der Kommune zu st rken und zu f rdern. Mit Unterst tzung einer von der Gemeinde angestellten sozialp dagogischen Fachkraft entwickeln inzwischen 30 ehrenamtlich t tige B rgerinnen und B rger ihre Ideen und Anliegen zu Konzepten weiter. Derzeit gibt es drei Gruppen mit folgenden Themenschwerpunkten: Treff und Angebote, Soziales Engagement, Barrierefreiheit.
Kulturelle Einrichtungen und Kirchen s. Kap. 2.6
Sonstige Einrichtungen Die Gemeinde h lt in sechs Einrichtungen zur Unterbringung Obdachloser, sowie zur kommunalen Anschlussunterbringung Gefl chteter, insgesamt 124 Pl tze vor.
29 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
3.3 EINZELHANDELSVERSORGUNG
Zwischen beiden Ortsteilen, am stlichen Randbereich der Ortslage K nigsbach ist ein Schwerpunkt gro fl chiger Einzelhandelsbetriebe festzustellen, der die Nahversorgung der beiden Ortsteile sichert. Im Einzelnen sind hier zu nennen: ein Edeka-Markt als Vollsortimenter mit ca. 2.200 qm Verkaufsfl che (VKF), ein Lidl-Markt als Discounter mit ca. 1.450 qm VKF, ein Rossmann- Drogeriemarkt mit ca. 650 qm, ein Sportfachgesch ft und ein Getr nkemarkt sowie ein M belhaus mit einer max. zul ssigen Verkaufsfl che von 5.000 qm. Dar ber hinaus bestehen in den Ortskernen Gesch fte des Lebensmittelhandwerks (Metzger, B cker) und weitere Fachgesch fte. Weiterhin sind hier Dienstleistungsangebote (Ärzte, Therapeuten, Friseur etc.) konzentriert. Geb ude mit Einzelhandels- oder Dienstleistungsnutzungen sind aus den gesondert beigef gten Pl nen 1.1 und 1.2 ersichtlich.
3.4 VERKEHR
3.4.1 MOTORISIERTER INDIVIDUALVERKEHR (MIV) Der nachfolgende bersichtsplan zeigt die Anbindung der Gemeinde K nigsbach-Stein ber das klassifizierte Stra ennetz.
W ssingen / B 293 W ssingen / B 293
L 571 K 4533
L 611
L 570 Neulingen / B 294 B 294 / Neulingen L 621
10 / B Remchingen K mpfelbach / Pforzheim Eisingen / Pforzheim
Abbildung 21: bergeordnetes Verkehrsnetz Gemeinde K nigsbach-Stein 30 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
In K nigsbach stellt die L 570 nach Westen die Anbindung an die B 10 her, nach S den f hrt sie ber K mpfelbach und Ispringen weiter nach Pforzheim. ber die B 10 besteht die Anbindung an den Autobahnanschluss Pforzheim West. Die L 611 quert Stein in Ost-West-Richtung: in Richtung Osten bindet sie bei Bauschlott / Gemeinde Neulingen an die B 294 an (Zufahrtsm glichkeit Autobahnanschluss Pforzheim Nord). Die L 621 f hrt ber Eisingen nach Ispringen. Die L 571 und die K 4533 stellen in Richtung Norden die Anbindung an die B 293 her. In den gesondert beigef gten Pl nen 2.1 und 2.2 ist die Verkehrsstruktur in den Ortslagen dargestellt. Hier sind auch ffentliche Parkpl tze, Bushaltestellen / Buslinie und der Verlauf bergeordneter Radwege ersichtlich. Aus den Plandarstellungen l sst sich erkennen, dass das klassifizierte Stra ennetz nicht durch die Ortskernlagen der beiden Ortsteile f hrt, was zun chst positiv zu vermerken ist. In Stein wurde das durch die Ende der 90'er Jahre gebaute 'Hansenwiesenspange' erreicht. Dennoch stellt die L 570 in K nigsbach eine Barriere zwischen Ortskern und Bahnhof bzw. den s dlich der 570 liegenden Wohngebieten dar und f hrt auch zu L rmbelastungen f r die nahe gelegenen Wohnnutzungen. In Stein ist dies f r die L 611, insbesondere im Abschnitt zwischen Kreisverkehr Wagnerstra e und S gm hlweg, gleicherma en festzustellen. Im Bereich der Ortsmitte Stein gibt es insgesamt ein Angebot von ca. 115 kostenfreien, ffentlichen Parkpl tzen (teilweise mit zeitlicher Begrenzung ber Parkscheibe). Zu nennen ist hier u.a. der 'Alte Postparkplatz' zwischen K nigsbacher Stra e und Bachgasse (32 P) und das Parkhaus an der Bauschlotter Stra e (19 P). In K nigsbach k nnen im zentrumsnahen Bereich insgesamt ca. 150 ffentliche Parkpl tze festgestellt werden. Die meisten Parkpl tze bietet hier das Parkdeck in der Leopoldstra e (verf gt ber 36 Parkpl tze), im Bereich Marktstra e sind 23 Parkpl tze vorhanden. In der Lindenstra e wurde 2015 ein weiterer zentrumsnaher Parkplatz ausgebaut.
3.4.2 FFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR ( PNV) Stein wird von den Buslinien 731 und 933 des Verkehrsverbundes Pforzheim – Enzkreis (VPE) bedient. Die Buslinie 731 f hrt von K nigsbach ber Stein, Eisingen und Ispringen nach Pforzheim, die Buslinie 933 von K nigsbach ber Stein, Eisingen, G brichen und Nu baum nach Bauschlott (Gemeinde Neulingen). So stellen beide Buslinien auch die Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen bzw. die Anbindung von Stein an die Stadtbahnlinie am Bahnhof K nigsbach her. Am Bahnhof in K nigsbach stehen zudem auch Park- und Ride- Pl tze und Fahrradstellpl tze zum Umstieg auf den Schienenverkehr zur Verf gung. 2018 ist der barrierefreie Ausbau der Haltepunkte geplant. Die Ortszentren beider Ortsteile werden vom Bus durchfahren, auch die beiden Gewerbegebiete Mitteltal und Allmendwiesen sowie das Bildungszentrum werden bedient. 31 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Die peripher, nach Norden ausgedehnten Wohngebiete werden in beiden Ortsteilen allerdings nicht direkt angefahren: hier ergeben sich Entfernungen zur n chstegelegenen Bushaltestelle von bis zu 950 m (z.B. Stein 'Am Eisenberg').
3.4.3 RAD- UND FU WEGENETZ Die Radwege zu benachbarten Orten Nu baum und G brichen im Osten, Eisingen im S dosten, Ersingen im S dwesten werden im wesentlichen getrennt von den Landesstra en auf Wirtschaftswegen gef hrt. Inner rtlich wird der Radverkehr auf den rtlichen Stra en weiter gef hrt. Auch eine Etappe des Stromberg – Murrtal – Radweges von Karlsruhe nach Gaildorf am Kocher f hrt ber K nigsbach und Stein. Die Radwegeverbindung zwischen K nigsbach und Stein f hrt von K nigsbach bis zum Kreisel Diesel-/Wagnerstra e zun chst auf der Nordseite der L 611 / K nigsbacher Stra e, abgesetzt von der Stra e, dann wird der Radweg auf die Stra e berf hrt. Eine weitere M glichkeit besteht mit der s dlich des Gewerbegebietes Mitteltal gef hrten Radwegeverbindung.
Abbildung 22: Radwegenetz (Quelle: Google maps)
In beiden Ortslagen sind einige Fu wege, teilweise Treppensteige z.B. zu den beiden erh ht liegenden Kirchen, zu nennen. Die Gehwege entlang der Stra en in den historischen Ortskernen sind teilweise recht schmal. In Stein wurde daher beispielsweise mit der k rzlich erfolgten Umgestaltung der 'Alten Brettener Stra e' die Fahrbahn zugunsten breiterer Gehwege verschm lert. Auf der Internetseite der Gemeinde K nigsbach-Stein sind zahlreiche Rundwandervorschl ge enthalten, die Landschaft und Umgebung um beide Ortsteile erschlie en. 32 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
In K nigsbach haben der Freundeskreis K nigsbach-Steiner Geschichte und die Naturfreunde K nigsbach den Johannes- Schoch-Wanderweg zu Ehren des um 1550 in K nigsbach geborenen Renaissance Baumeisters gekennzeichnet.
3.4.4 VERKEHRSUNTERSUCHUNG 2015 (KOEHLER + LEUTWEIN) F r die Gemeinde K nigsbach-Stein liegt eine Verkehrsuntersuchung vom B ro K lz aus dem Jahre 1998 vor. Da diese bzgl. Daten und Stra ennetz veraltet ist und auch nur den Ortsteil K nigsbach betrachtet, hat die Gemeinde das B ro Koehler + Leutwein mit der Bearbeitung einer neuen Verkehrsuntersuchung beauftragt.
Verkehrsanalyse und Verkehrsprognose Grundlage der Verkehrsuntersuchung war eine im November 2014 durchgef hrte Verkehrsz hlung an insgesamt 17 Z hlstellen und eine im April 2015 durchgef hrte Verkehrsbefragung an insgesamt 6 Z hlstellen verteilt auf beide Ortsteile. So konnten Quell- Ziel-Beziehungen, insbesondere zur Bestimmung von Durchgangsverkehrsanteilen und den Ziel- / Quellrelationen der Gemeinde K nigsbach-Stein ermittelt werden. Hieraus hat sich ergeben, dass in den vergangenen 17 Jahren insbesondere der Verkehr auf den berregionalen Verkehrsachsen ma geblich zugenommen hat. Inner rtliche Verkehrsstr me bzw. der Zielverkehr in K nigsbach ist demgegen ber nahezu gleich geblieben bei jedoch massiv erh htem Durchgangsverkehr durch K nigsbach. In der Summe aller Z hlstellen kann ber die gesamte Gemeinde K nigsbach-Stein ein Anteil von ca. 50 % Durchgangsverkehr festgestellt werden. Bei Unterscheidung nach Ziel- und Durchgangsverkehr getrennt f r die beiden Ortsteile (hier werden auch Verkehre des jeweils anderen Ortsteils dem Durchagngsverkehr zugeschlagen) ergibt sich jedoch f r K nigsbach der deutlich h here Anteil an Durchgangsverkehr (64 %) als f r Stein (52 %). Auf den klassifizierten Stra en insbesondere der L 570 und der L 611 in K nigsbach und Stein liegen sehr hohe Verkehrsbelastungen vor, die zu st dtebaulichen Defiziten in diesen Bereichen f hren. Zur Ermittlung der zuk nftigen Verkehrsbelastungen des Jahres 2030 wurde in einem ersten Arbeitsschritt eine generelle Verkehrsprognose ohne Ber cksichtigung der Entwicklungen entsprechend Fl chennutzungsplan in K nigsbach-Stein erstellt. Darauf aufbauend wurden in einem weiteren Arbeitsschritt die m glichen strukturellen Anpassungen hinsichtlich neuer Wohn- und Gewerbegebiete entsprechend aktuellem Fl chennutzungsplan ber cksichtigt. 33 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Die ma geblichen neuen Wohn- bzw. Gewerbegebiete sind vor allem im Ortsteil K nigsbach zu finden, sodass hier die Verkehrszunahmen durch die Neuausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten deutlich ber den Zunahmen in Stein liegen. Dabei ist insbesondere das Gewerbegebiet Laier westlich der L 571 zu nennen, das erhebliche Verkehrszuw chse nach sich ziehen wird. Die h chsten Verkehrszuw chse sind demnach auf der L 571 feststellbar, was auf das geplante Gewerbegebiet Laier zur ckgef hrt werden kann. Diese Verkehrszuw chse belaufen sich auf bis zu ca. 1.700 Kfz/24 h. Auch auf der L 570 sind zus tzliche Verkehrsbelastungen von ca. 700 bis 1.000 Kfz/24 h feststellbar. Aufgrund neuer Wohn- und Gewerbegebiete nimmt nun auch der inner rtliche Binnenverkehr zu. In Stein sind ma gebliche Verkehrszuw chse auf der L 611 westlich der K 4533 feststellbar. Diese belaufen sich auf bis zu ca. 1.000 Kfz/24 h. Im weiteren Verlauf der Ortsdurchfahrten und insbesondere der inner rtlichen Gemeindestra en von Stein sind nur relativ marginale Verkehrszuw chse durch die Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete feststellbar.
Betrachtung verkehrlicher Entwicklungsschwerpunkte Durch eingehende Ortsbegehungen und als Ergebnis der Verkehrsuntersuchung konnten besonders sensible bzw. kritische Bereiche im Gebiet der Gemeinde K nigsbach-Stein festgestellt werden, die zuk nftig einer besonderen st dtebaulichen und verkehrlichen Anpassung bed rfen und daher im Zuge der Verkehrsuntersuchung nochmals gesondert – teilweise in Varianten – betrachtet wurden. Nachfolgend ist die zusammenfassende Einsch tzung von Koehler + Leutwein zu diesen gesondert untersuchten Bereichen wiedergegeben. Eine ausf hrliche Betrachtung findet sich in der Verkehrsuntersuchung. a) in K nigsbach Die Einrichtung einer Einbahnstra e im Zuge der Steiner Stra e in K nigsbach ist aus verkehrlicher Sicht nicht zu empfehlen. Dies w rde zu erheblichen Verkehrsverlagerungen auf daf r nicht geeigneten Stra en f hren. Eine generelle Sperrung des Marktplatzes in K nigsbach f r den motorisierten Verkehr w rde zu erheblichen Verkehrsverlagerungen auf das nachgeordnete Netz f hren. Dies sollte aus st dtebaulichen und verkehrlichen Gr nden eingehend abgewogen werden. Eine Sperrung des Marktplatzes tempor r an Wochenenden k nnte aus verkehrlicher Sicht jedoch erfolgen. Zur Reduzierung der L rmbelastungen im Bereich der L 570 in K nigsbach kann die zul ssige H chstgeschwindigkeit der Durlacher Stra e grunds tzlich auf 30 km/h reduziert werden. Dies w rde zu moderaten Verkehrsverlagerungen aus Umverteilung von Ziel- und Quellverkehr auf Innerortsstra en von K nigsbach f hren. Die resultierende Verlagerung kann als noch vertr glich eingestuft werden. Sofern wahrnehmbare Zunahmen auf den betroffenen Stra enz gen entstehen sollten, kann dem jedoch ber begleitende Ma nahmen auf den Strecken entgegen gewirkt werden. Es wird empfohlen, eine Verbindung des Gewerbegebiet Allmendwiesen und dem Stadtbahnhalt K nigsbach ber den Heckwiesenweg zu schaffen. Dazu m sste der bestehende Weg in Verl ngerung des Heckwiesenweges sowie der Knotenpunkt L 570 / L 34 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
571 umgebaut werden. Der Geh- und Radweg wird westlich der L 571 im Zweirichtungsverkehr bis zum Gewerbegebiet Allmendwiesen weitergef hrt. Hierzu sind ebenfalls noch weitere Untersuchungen und Planungen erforderlich. b) in Stein Im Zuge der L 611 in Stein sollten berlegungen zur Gestaltung der Verkehrsfl chen f r den nichtmotorisierten Verkehr gemacht werden. Grunds tzlich kann ein Umbau der K nigsbacher Stra e in Stein zu einer Neuordnung des Verkehrsraumes und einer Erh hung der Verkehrssicherheit f hren. Dabei m ssten in der weiteren Bearbeitung Planungsvarianten zur gesicherten F hrung des Radverkehrs unter Ber cksichtigung des ruhenden und flie enden Verkehrs erstellt werden. Es werden M glichkeiten gesehen, die K nigsbacher Stra e zwischen Wagnerstra e und Eisinger Stra e derart umzugestalten, dass hier eine Aufwertung f r die schw cheren Verkehrsteilnehmer im nicht motorisierten Verkehr erfolgen kann bei gleichzeitig Anpassung der zul ssigen H chstgeschwindigkeit auf 30 km/h. Eine Einbahnregelung auf der umgebauten Alten Brettener Stra e in Stein f hrt zu Verkehrszunahmen auf daf r eigentlich nur bedingt geeigneten Stra en. Die bestehende Regelung im Zweirichtungsverkehr sollte auch im Bereich der Engstelle beibehalten werden. Die Verkehrsst rke der Alten Brettener Stra e l sst dies ohne ma gebliche Konflikte im flie enden Verkehr grunds tzlich zu. Eine Sperrung des Marktplatzes in Stein f r den motorisierten Verkehr w rde zu erheblichen Verkehrsverlagerungen f hren. Die davon betroffenen Stra en im Nahbereich sind jedoch nicht darauf ausgelegt. Daher wird die Vollsperrung nicht empfohlen. Ein verkehrsberuhigter Ausbau des Marktplatzes f hrt demgegen ber nur zu moderaten verkehrlichen Ver nderungen und sollte dementsprechend st dtebaulich weiter verfolgt werden.
3.4.5 LÄRMAKTIONSPLAN JUNI 2014 (P YRY) In Ber cksichtigung und Umsetzung der EG-Richtlinie ber die Bewertung und Bek mpfung von Umgebungsl rm hat die Landesanstalt f r Umwelt, Messung und Naturschutz (LUBW) in einem zweistufigen Verfahren (2007 und 2012) L rmkartierungen f r besonders belastete Stra en und Schienenverkehrswege durchgef hrt. Die Gemeinde K nigsbach-Stein ist von der 2. Stufe der L rmkartierung, bei der Stra en mit einer Belastung von mehr als 3 Mio Kfz pro Jahr und Bahnstrecken mit mehr als 30.000 Z ge pro Jahr kartiert wurden, betroffen und zur Aufstellung eines L rmaktionsplanes verpflichtet. Gegenstand des L rmaktionsplans sind die L 570, die L 611 und die Bahnstrecke. Der L rmaktionsplan wurde vom B ro P yry bearbeitet und im Juni 2014 von der Gemeinde K nigsbach-Stein beschlossen. Als ein Ergebnis des L rmaktionsplans erfolgte eine Geschwindigkeitsreduzierung in der Ortsdurchfahrt Stein / Teilst ck der K nigsbacher Stra e in den Nachtstunden auf 30 km/h.
35 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
4 BESTANDSANALYSE Die Bestandsaufnahmen, die im Rahmen der Erstellung des Entwicklungskonzepts erhoben wurden, verlangen eine Interpretation durch eine eingehende Analyse bezogen auf die gesamte Gemeinde K nigsbach-Stein. Die Pl ne 3.1 und 3.2 enthalten die wesentlichsten Aspekte der Bestandsanalyse.
4.1 INNER RTLICHE POTENZIALE
Der Schwerpunkt st dtebaulicher Entwicklung sollte zuerst auf die vorhandenen Potenziale im Innenbereich gesetzt werden, bevor neue Siedlungsfl chen im Au enbereich erschlossen werden. Ziel sollte es sein, den Fl chenverbrauch zu reduzieren, die zunehmende Fl chenversiegelung einzud mmen, den Boden und die vorhandenen lebenswichtigen Freir ume zu erhalten und gleichzeitig lebendige Stadt- und Ortskerne zu schaffen. Inner rtliche Fl chenpotenziale sind freie Baupl tze und Baul cken, untergenutzte Fl chen im Innenbereich, die noch Potenzial f r Nachverdichtung haben, aber auch brachliegende Fl chen, die einer neuen Nutzung zugef hrt werden k nnen, weil die bestehende Nutzung aufgegeben wurde. Neben den Fl chenpotenzialen gibt es auch sogenannte Geb udepotenziale. Hierbei liegen die Entwicklungschancen in untergenutzten oder leerstehenden Geb uden, untergenutzten ehemaligen Wirtschaftsgeb uden und ortsbildpr genden Geb uden mit Modernisierungsbedarf. Ziel ist es, das vorhandene Geb udepotenzial zu nutzen und neuen Wohnraum in der Ortsmitte zu schaffen, die vorhandene Wohnnutzung zu st rken und energetisch zu verbessern. Insgesamt ist festzuhalten, dass in K nigsbach-Stein gr erer Areale mit durchg ngig schlechter Bausubstanz, Leerst nden oder Brachen nicht festzustellen sind. Hier machen sich voraussichtlich auch die bereits erfolgreich durchgef hrten Sanierungsprogramme bemerkbar. Die leerstehenden / unbewohnten Wohnh user sind in den Pl nen 1.1 und 1.2 erfasst, wie sie derzeit im Informationssystem der Gemeinde gef hrt werden. In K nigsbach l sst sich diesbez glich keine Konzentration von Leerst nden in bestimmten Bereichen der Ortslagen feststellen, in Stein ist eine leichte Konzentration im historischen Ortskern zu verzeichnen. Dennoch lassen sich in der Bestandsanalyse einige Bereiche kennzeichnen, f r die durch Nachverdichtung auf Freifl chen im Innenbereich oder durch Umnutzung / Sanierung beste- hender Geb udesubstanz ein inner rtliches Potenzial vorhanden ist (s. Pl ne 3.1/3.2):
Nachverdichtung auf Freifl chen im Innenbereich K nigsbach - im Bereich Untere Talstra e zwischen Friedrich-Ebert-Stra e und K mpfelbach - Blockinnenbereich Walther-Rathenau-Str. / Ankerstr. / Durlacher Str. / Friedrich-Ebert-Stra e (zwischenzeitlich in Umsetzung gem. B-Plan) - zwischen Albert-Schweitzer-Str. und W ssinger Str. 36 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
Stein - L ckenschluss durch Verl ngerung der Mozartstr. Bis zur Karl-M ller-Str. - Grundst cksbereiche zwischen Brettener Str. und Wilhelmstr. (teilweise auch abg ngige Nutzungen in diesem Bereich) - Teilfl chen am Hansenwiesenweg / s dl. Hansenwiesenspange - bauliche Erg nzung zwischen Heynlinstr. und Keltenstr.
Potenzial durch Umnutzung / Sanierung K nigsbach - Potenzial durch Entflechtung / Verlagerung von gewerblichen Nutzungen im Bereich Theodor-Heuss-Str. (Gewerbegebiet Krautg rten) - Potenzial zwischen Walther-Rathenau-Str. und Durlacher Str. bei einer evtl. Verlagerung / Aufgabe der Getreidem hle - Potenzial durch Umnutzung oder ggfls. Abbruch / Neubebauung der gro en Scheunen im Bereich Leopoldstr. / Baumgartenstr. - Potenzial durch Sanierung des Geb udebestandes an der Ankerstra e Stein - Potenzial durch Umnutzung (ehemals) landwirtschaftlich genutzter Nebengeb ude im Bereich zwischen Alter und Neuer Brettener Stra e - Potenzial durch Neuordnung / Abbruch / Neubebauung im Bereich Gaisberg (im Zuge der Sanierung Ortskern II bereits weitgehend initiiert)
4.2 BAUL CKEN
Die festgestellten Baul cken sind in den Pl nen 3.1 und 3.2 dargestellt. In K nigsbach sind noch etliche Baul cken in den n rdlichen und nord stlich gelegenen Wohnbaugebieten vorhanden, in Stein insbesondere im westlich gelegenen Wohnbaugebiet 'K nigsbacher Berg' mit seiner Erg nzung 'Finkenweg'. Diese Wohnbaugebiete sind Anfang der 90'er Jahre entstanden. Von Seiten der Gemeinde besteht hier kaum M glichkeit, die in privater Hand befindlichen Grundst cke f r den Markt verf gbar zu machen. Oftmals werden sie von den Eigent mern auch als Kapitalanlage bewusst als Reserve gehalten. Gleichzeitig l sst sich feststellen, dass die in K nigsbach zuletzt erschlossenen Wohnbau- gebiete 'Heckwiesenweg' (2006) und 'Schlossbereich / Steiner Stra e' (2009) zwischenzeit- lich schon fast vollst ndig bebaut sind. Beide Baugebiete zeichnen sich durch eine zentrale, ortskernnahe Lage aus. In den Ortskernbereichen lassen sich eigentliche Baul cken nicht feststellen, hier ist eher das in 4.1 genannte inner rtliche Potenzial ma gebend und zu untersuchen. Hinsichtlich der gewerblichen Baufl chen und Baul cken ist festzuhalten, dass innerhalb der bestehenden Gewerbegebiete im Westen beider Ortsteile keine Baugrundst cke mehr ver- f gbar sind. Gleichzeitig haben einige der ans ssigen Firmen Erweiterungsbedarf signali- siert. Teilweise wurde und wird derzeit durch entsprechende B-Plan-Änderungen eine h he- re Ausnutzung der bestehenden Gewerbegrundst cke erm glicht, um so den akuten Erwei- terungsbedarf zu decken. 37 Gemeinde K nigsbach-Stein Gemeindeentwicklungskonzept
4.3 INNER RTLICHE AUFENTHALTSBEREICHE, GR NFLÄCHEN UND GR NZ GE
Wie aus Kap. 3.5 hervorgehet sind beide Ortsteile eingebettet in einen reizvollen Land- schaftsraum, der sich durch eine Vielfalt unterschiedlicher Elemente (Topografie, Gew sser, Wald, Streuobstwiesen, Landwirtschaft und H fe) auszeichnet. Die neueren Wohngebiete weisen zumeist eine Baustruktur einer lockeren Bauweise mit Ein- Zweifamilienh usern auf: hier pr gen auch die privaten G rten das Ortsbild. Die historischen Ortskerne dagegen sind eng bebaut und weisen dementsprechend weniger Gr n innerhalb der Bebauung auf. Ein Alleinstellungsmerkmal bildet jedoch in Stein der Gr nbereich des ehemaligen Burggra- bens um den Storchenturm, der als 'Gr ne Mitte' das Ortsbild pr gt: das ist auch auf dem Luftbild von Stein sofort erkennbar. Allerdings ist dieser Bereich nur im n rdlichen Teilbe- reich der ffentlichkeit zug nglich – hier befindet sich auch ein Spielplatz.