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i t u n g s t e K u l t u r z e B r e m e n s b e

Freizeit SVEN REGENER Exklusives Interview: Tourmeerschweinchen und Technohühner AMERICAN SONGBIRDS Nichts als süße Trümmer hinterlassen CÄTHE + JOHANNES KLUTH TV NOIR-Konzerte 11

SSoziaTler WAohnunDgsbauT und Gentrifizierung in GELD ADEL

THEMA Halbzeitwissen Freizeit inhalt editorial FRÜHER THEMA FÜR STADTKULTUR WAR zMA MEHR 04 STADT GELD ADEL LAMETTA 4 Vom modernen Wohnen zur urbanen Tristesse GA | Dierck Wittenberg Jörg Möhlenkamp 6 Vorsicht vor dem Adel! ist Grafikdesigner, hat in Bremen studiert und ist seit vielen | Katharina Rosen 8 Gentrifidingsbum ZIN Jahren mit einem Designbüro selbstständig. Als Art-Direktor hat er Zeitschriften und Zeitungen konzipiert und gestaltet. | Sean-Patric Braun interviewt Christoph Twickel Auch für das Z-Magazin hat er schon das erste grafische 9 Unsere Stadt soll schöner werden Erscheinungsbild entwickelt. | Jörg Windszus Wir feiern ja in diesem Jahr den 25. Geburtstag von HALBZEIT EIN MAGAZIN Bremens bestem Kulturmagazin. Wie fing das alles an mit der Z? Hast du auch schon vorher an der Schlachthof- MACHT Zeitung mitgewirkt? 11 Ich war damals am Schlachthof angestellt und man ließ mir 11 Wie die Historikerin zum Theater kam Zeit, ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Die Redaktion Porträt Eva Schöck-Quinteros | Nora Stötzner STADTKULTUR wurde oben im Schlachthofturm gegründet und dort wurde 12 Soviel ich weiß Wenn man sich in eine Zeitmaschine setzen könnte, wäre es ein Leichtes, auch gestaltet. Vorher hab ich eine Ausgabe der alten Schlacht - Writer’s Corner | Annika Blanke hof-Zeitung layoutet. Dafür gab es freien Eintritt. 13 Verzettelt so manche Prognose schnell zu widerlegen: Ab 2025 ist die Kinderarmut Wie muss man sich das Layouten 1989 vorstellen, ich stell Village Minions | Jörg Windszus mir das sehr arbeitsaufwendig und kompliziert vor? um 50 Prozent gesenkt? Einmal auf den Ab-in-die-Zukunft-Knopf gedrückt, Ja, schwarz gekleidete Menschen standen an Setzkästen und machten sich die Finger schmutzig. Nee, es wurden Vorlayouts ein kurzer Besuch in der Sozialbehörde und schnell wäre klar, ob das entworfen und die Texte entsprechend in einem Satzstudio ge- funktioniert hat. Mindestens ebenso ehrgeizig erscheint das Vorhaben setzt. Die gelieferten Fahnen wurden dann zusammengeklebt FREIZEIT und alles roch nach Wachs und Fixogum. Das war weniger des Bremer Senats, bis zum Jahr 2020 in Bremen und Bremerhaven flexibel, Texte mussten deutlich pünktlicher geliefert werden. Unser Magazin hat sich optisch sehr gewandelt in 10.000 neue Wohnungen zu bauen – ein als Sozialwohnungen. 14 14 Februar 2014: Sven Regener | den letzten 25 Jahren. Wo siehst du optisch Hoch- und Denn daran herrscht derzeit großer Mangel. Dierck Wittenberg hat nach - Tiefpunkte? Wo inhaltlich? Che Sudaka | Jessy Martens | The Blues Band | So groß find ich den Unterschied bis auf die Farbigkeit gar Patrick Duff + Susie Asado | gefragt, wie dieses Problem so ›plötzlich‹ entstehen konnte und würde nicht. Auch in der Gründungs-Zett gab es die Dreiteilung The - 29. Bremer Karneval | Idan Reichel ma, Halbzeitwissen (damals Freibank) und Programm schon. gern mal in die Zukunft schauen, um zu sehen, was aus diesem Plan wird. 18 März 2014: Nach spröderen Jahren ist die Z nun wieder magaziniger. Ähnlich ambitioniert ist das neue Innenstadtkonzept aus dem Hause Schön ist es, zu sehen, dass alle Beteiligten nach dem letzten American Songbirds | TV Noir 11: Cäthe + Jonat - Relaunch wieder viel Spaß am Blattmachen haben. In den han Kluth | Äl Jawala | Women in (E)motion: des Bausenators: Mehr Leben in der City, mehr Schuhgeschäfte und die frühen Jahren war das Z-Magazin ein wichtiger und sehr Nynke + Samantha Martin & The Haggard | spannender Teil einer Bremer Gegenöffentlichkeit. Manchmal Christian Kjellvander | Women in (E)motion: Bahnhofsvorstadt aufwerten – allerdings ohne Gentrifizierungseffekte! gelingt das noch. Alexandra Lehmler Quintett | FIL | High Five | Was damit gemeint ist und wo erste Entwicklungen zu sehen sind, lesen Ist so eine Printzeitung mittlerweile nicht anachronistisch? Kinners Für redaktionell und grafisch gut gemachte Magazine wird Sie auf den folgenden Seiten. es noch lange Platz geben weil eine Zeitschrift ein medien- KULTURGUT spezifisches Lese-Erleben bietet. Von Marlena Reinert Gudrun Goldmann (Chefredakteurin) Warum muss es das Z-Magazin mindestens noch 25 Jahre unbedingt weiter geben? Damit wir weiterhin zusammenarbeiten können. Übrigens : War früher mehr Lametta? Wir sind eine offene Wenn die wöchentlich endlos langen Redaktionssitzungen Redaktion. Jede zwischen Lachen und Weinen Lametta waren, dann ja! Aber und jeder kann gerne wer hat schon noch die Zeit, all die endlos langen, dünnen, mitmachen! glitzernden Metallstreifen zu schnibbeln. Kontakt: Interview: SEAN-PATRIC BRAUN zett@schlachthof- bremen.de L A H T N E I L I L

A N I R A M : o t

o Schlachthof F HERAUSGEBER Visit Foto: MARINA LILIENTHAL THE 4 5 MA nge als u galt la ungsba hren, dte. r Wohn fzigerja ntenstä Soziale en Fün e Traba t aus d für trist Relik ortlich verantw In Bremen vers VOM MODERNEN ucht Rotgrün, ihn wie derzubeleben.

Tatsächlich waren 1963 sämtliche Wohnungen in der neu entstandenen Vahr belegt und zwar von MieterInnen aus allen möglichen Stadtteilen WOHNEN und von unterschiedlicher sozialer Stellung. Bekanntermaßen blieb es nicht dabei. Ein ›Denkmal edler Einfalt ‹ sei die Vahr, sagte ein Veteran der damals federführenden Neuen Heimat dem ›Spiegel ‹. Was bei seiner Entstehung als Exempel fortschrittlichen Städtebaus gedacht war, ZUR URBANEN wurde nach und nach zu dem, was man gemeinhin ein Problemvier - tel nennt. Nicht nur Frank Lehmann, der Protagonist aus Sven Rege - ›Studenten in Wohnungsnot ‹, titelten im Herbst letzten Jahres die ners Romanen, wollte der Neuen Vahr entkommen. Fluchtpunkt Zeitungen. Berichtet wurde von Jung-AkademikerInnen, die zu Beginn der Besserverdienenden waren dabei lange Zeit übrigens nicht die des Wintersemesters auf Campingplätzen, in Zelten und Wohnwagen sanierten innenstadtnahen Altbauviertel (Stichwort Gentrifizierung), TRISTESSE Zuflucht suchten. In der Miethochpreis-Stadt München seien Studie - sondern das Einfamilienhaus im Umland. rende in ihrer Verzweiflung bereit, durchschnittlich fast 500 Euro Stadtteilgrenzen stehen häufig auch für ein soziales Gefälle – für ein winziges WG-Zimmer zu zahlen. Doch die vergleichsweise die Stadtsoziologie nennt das Segregation. Ein Phänomen, das in privilegierte Gruppe der StudentInnen ist nicht die einzige, die mit Bremen besonders ausgeprägt ist, gerade weil hier der soziale der neuen Wohnungsnot zu kämpfen hat. Betroffen sind alle, die Wohnungsbau einst so ausgeprägt war. In den früher im Zeichen sich mit schmalem Einkommen durchschlagen müssen: Rentner, urbanen Fortschrittsglaubens errichteten Quartieren im Bremer Erwerbslose oder Flüchtlinge. Letztere stehen vor dem zusätzlichen Osten sind nunmehr die sozial Benachteiligten zu Hause und die Problem, dass viele VermieterInnen, die die Wahl haben (und Benachteiligung wird noch verstärkt, wenn das Wohnviertel etwa die haben sie bei der hohen Nachfrage), ihre Wohnungen lieber auf dem Arbeitsmarkt zum Stigma wird. nicht-ausländischen Interessenten vermieten. Segregation und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat Hier kommen zwei Entwicklungen zusammen: Seit den Hartz- die rotgrüne Landesregierung als Probleme zumindest erkannt. Reformen steigt die Armut in Deutschland kontinuierlich an, immer Wenn es nach dem Senat geht, sollen bis 2020 in Bremen und mehr Menschen finden sich in unsicheren und mies bezahlten Bremerhaven 10.000 neue Wohnungen entstehen, ein Viertel Beschäftigungsverhältnissen wieder, was die Arbeitslosenquote davon als Sozialwohnungen. Dass dabei der Büro-Wohnpark sinken lässt. Zum anderen bewegen sich Wohn- und Energieko - Oberneuland und die Marcuskaje in der Überseestadt als Pilot - sten auf Rekordniveau, während noch nie so wenige Wohnungen projekte, also eher wohlsituierte Quartiere, dienen sollen, neu gebaut wurden wie derzeit. Seit den Achtzigerjahren hat sich spricht dafür, dass soziale Durchmischung zumindest ange - der Staat mit der Abschaffung von Privilegien und Bindungen strebt wird. Ein weiteres Förderprogramm wird bereits dis- der Wohnungsgemeinnützigkeit aus dem sozialen Wohnungsbau kutiert. Das scheint auch nötig. Denn nur zehn Prozent der zurückgezogen, seit der Föderalismusreform 2006 sind allein die 80.000 Bremer Haushalte, die Anspruch auf eine Sozialwoh - Länder für Wohnraumförderung zuständig. In der Konsequenz nung hätten, steht auch eine zur Verfügung – eine Quote, wurde abgerissen und privatisiert, so dass von den 3,9 Millionen die weit unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Sozialwohnungen, die es 1989 noch gab, nur noch ein gutes Drittel übrig ist. Allein zwischen 2002 und 2010 ist die Zahl auf Dierck noch rund 1,6 Millionen gefallen (in Bremen von 24.000 auf Wittenberg 10.000). Nach Zahlen des Mieterbunds wären aber fast sechs Jahrgang 1981, Millionen Haushalte aufgrund ihres geringen Einkommens hat Politik- und Kulturwissenschaft berechtigt, eine Sozialwohnung zu beziehen. studiert und lebt Dieser Kahlschlag hat freilich auch damit zu tun, dass im als freier Journalist in Bremen. Rahmen des alten sozialen Wohnungsbaus Quartiere entstan - den sind, die heute von MieterInnen eher gemieden werden, die es sich leisten können, die Wahl zu haben. Die Neue Vahr ist hierfür ein gutes Beispiel. Zur Bekämpfung der damals herrschenden Wohnungsnot wurde innerhalb weniger Jahre die Hochhaussiedlung mit Platz für 10.000 Haushalte hoch- gezogen. Wie auch anderswo hatten sich die Planer und Architekten bei aller Funktionalität mit der platzsparenden Bauweise durchaus etwas gedacht. Über kurze Wege und in Gemeinschaftsräumen sollten auf dicht besiedeltem Raum soziale Kontakte entstehen. Der damalige Sozialwohn - bau war ›für die breiten Schichten des Volkes ‹ gedacht. FFoottooss: : MMAARRIINNAA LLIILLIIEENNTTHHAAL L ’ THE 6 7 MA Fotos: MARINA LILIENTHAL Eine Tür sagt mehr als tausend Worte Ein Gruß dem neuen Adel

›Urban Intervention‹ oder nichts als Vandalismus?

Seit 30 Jahren verkauft die Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft unverstrahltes Gemüse aus der Region

Anwohnerinitiative in der Köpkenstraße. Selbst gepflastert, selbst bebaumt, Durchgangsstraße verhindert. Fotobeschriftungen: Sebastian Meyer, KATHARINA ROSEN VORSICHT Stadtführer ›Rosige Zeiten‹ ten sich aber vom nun für sie unattraktiven, schicken Viertel abwenden und sich ander - weitig orientieren – das Ganze geht also von Katharina Rosen ist die Inhaberin von ›Rosige Zeiten – vorne los. So kommt es, dass in Berlin, Mün - VOR DEM ADEL! Stadtführungen durch Bremen chen und Hamburg ständig ein neues Szene - und umzu‹. Sie und ihr Team viertel ausgerufen wird, das nach einigen Jah - haben stetig mit dem Thema Egal, ob es um Berlin, Hamburg oder München geht, ständig ren dann so hip ist, dass dort Flagshipstores In Bremen ist Gentrifizierung vor allem im Ostertor und Steintor Gentrifizierung zu tun, weshalb hört man das Wort Gentrifizierung – es scheint ein regel - großer Firmen eröffnen und ›elegantes Woh - ein Thema. Hier standen in den Siebzigern viele Häuser leer, sie diesen Text für ihre Website rechtes Modewort zu sein und etwas wovor man furchtbare geschrieben und uns zur nen im beliebtesten Stadtteil‹ entsteht. Die ganze Straßenzüge sollten abgerissen werden. Alte Häuser gal - Verfügung gestellt hat. Angst hat. Aber was ist eigentlich Gentrifizierung? neue alternative Generation hat an diesem ten als unattraktiv, die Stadt plante an ihrer Stelle Hochhäuser Vielen Dank! Viertel dann kein Interesse mehr und sucht und breite Straßen. Der Leerstand zog Hausbesetzer und Alter - sich ein neues Areal. In der Folge ziehen auch native an, die dem kleinteiligen Quartier neues Leben ein - werden wegen niedriger Mietpreise für Studenten und Künstler die Symbole der Gentrifizierung, der Latte hauchten. Über die Jahre entstanden Kulturangebote, Kneipen attraktiv, die nach einer Weile dafür sorgen, dass der Stadtteil zu Macchiato, das Macbook und der teure Retro- und Shops, die das Viertel zu einem quirligen, bunten und Kurz gesagt: Gentrifizierung ist die Aufwertung eines einem so genannten Szeneviertel wird. Je mehr Menschen in diesem Kinderwagen von Zeit zu Zeit um, in Berlin attraktiven Stadtteil machen. Nun wird das Viertel auch für Stadtteils durch Umbau und Sanierung und die damit Stadtteil wohnen wollen, desto mehr Investoren rücken auf den Plan. vom Prenzlauer Berg nach Neukölln oder in andere interessant, man kommt zum Kaffeetrinken, zum Ein - einhergehende Veränderung in der Bevölkerungsstruk - Es wird restauriert und neu gebaut, Kneipen und Clubs, neue Ein - Hamburg vom Schanzen- ins Gängeviertel. kaufen und will dort wohnen – die Mieten steigen, es wird tur. Der Begriff ist abgeleitet vom englischen ›gentry‹ kaufsmöglichkeiten entstehen – sprich: Jeder will etwas vom Kuchen Und natürlich gibt es jedes Mal Ärger zwi - saniert und aufgehübscht. (niederer Adel), in Anlehnung an Vorgänge im 18. Jahr - abhaben. Kritisiert wird oft, dass sich nun die ursprüngliche Klientel schen denen, die diese Veränderung nicht Mittlerweile unterscheidet man ein wenig zwischen dem hundert, als es den niederen Adel vom Stadtrand das Wohnen in dem von ihnen ›eroberten‹ Stadtteil nicht mehr leisten wollen und den Investoren, die Geld verdie - bereits stark veränderten Ostertor und dem Steintor, in dem wieder in die Zentren zog. Seit den 1960er Jahren be- kann und das Viertel langweilig wird, weil es das kreative Flair nen wollen. So wird der eigentlich wertungs - sich derzeit noch viel verändert. Slogans wie ›Steintor bleibt schreibt der Begriff Gentrifizierung Veränderungspro - verliert. freie Begriff der Gentrifizierung meistens dreckig‹ oder ›Ostertor ist der uncoole Cousin vom Steintor‹ zesse in Stadtvierteln, wie etwa den Wechsel von einer Die Folge ist, dass zwar die mittlerweile erfolgreichen Künstler negativ verwendet, regelrecht als Schimpf - zieren im Viertel viele Hauswände. Beispiele für die fortschrei - ärmeren zu einer finanzkräftigeren Bevölkerungsschicht bleiben, ebenso die ehemaligen Studenten, die inzwischen arbeiten wort – oft hört man in diesem Zusammen - tende Gentrifizierung im Viertel, auch über den Sielwall hinaus, – zum Beispiel durch eine Aufwertung der Bebauung und und Geld verdienen, die nachfolgenden Kreativen und neuen Studen - hang dann auch das Wort Yuppisierung. sind die Gefährdung des ältesten Bioladens in Bremen durch dadurch steigende Mietpreise. neue große Bio-Supermärkte oder das neue Wohngebäude am Gentrifizierung bedeutet also die gewollte stadtpla - Ziegenmarkt, das den gewünschten Schick im Viertel etablieren nerische Aufwertung eines Wohnumfelds und läuft soll. Gegen seinen Bau wurde lange gekämpft, sowohl mit eigentlich immer gleich ab: Alte, wenig bewohnte, teil - Worten als auch mit Farbbeuteln und Graffiti. weise heruntergekommene Stadtteile mit viel Leerstand ’ THE 8 9 MA Christoph Twickel ist Buchautor, Journalist und vor allem einer der JÖRG WINDSZUS Protagonisten der Anti-Gentrifi- zierungsbewegung in Hamburg. ❤ Er ist nicht einverstanden damit, wie UNSERE STADT die Stadt und Geldspekulanten nicht nur Menschen mit wenig Einkommen, sondern auch die SOLL SCHÖNER WERDEN Subkultur aus früher uncoolen, ❤ heute hippen Stadtteilen entsorgen. Nach langwierigen Beratungen und mehreren Senatsbaudirektoren ist es endlich da – Dazu hat er ein Buch geschrieben: das Bremer Innenstadtkonzept. Und es ist tatsächlich das Papier wert, ›Gentrifidingsbums oder eine auf dem es geschrieben wurde … fragt sich nur: für wen? Stadt für alle‹. Mit dem Z-Magazin spricht er über den Status Quo in Bremens großer Nachbarstadt. Die Innenstadt. Das ewige Sorgenkind der bremischen Stadt - Für Kapitalismuskritiker: Der Absatzmarkt für Schuhe ist bundesweit Twickel Christoph entwicklung. Abends tote Hose, tagsüber Straßenbahnverkehr, rückläufig. Eine Taktik der Schuhgeschäfte im Verdrängungswettbewerb der Weg zur Weser durch eine Hauptverkehrsstraße blockiert untereinander ist die jeweilige Aufstockung der Ladengrößen. Ein Mangel INTERVIEW SEAN-PATRIC BRAUN und die Bahnhofsvorstadt vergammelt. Seit Jahren beschäfti - besteht also lediglich aus Sicht der Händler und Immobilienbesitzer, kei - gen sich Stadtplaner damit, wie man Bremens ›gute Stube‹, die nesfalls aber aus Sicht der Konsumenten. Dennoch möchte man einräu - GENTRIFIDINGSBUMS: immerhin ein Unesco-Kulturerbe beherbergt, attraktiver men, dass in Bezug auf die Attraktivität der Innenstadt sicherlich noch Luft machen könnte. nach oben ist, wie es im Managerjargon heißt. Und der Ausbau der Gutachter sind sich dahingehend einig, dass Bremen beim hat in den letzten Jahren gezeigt, dass es durchaus einen Bedarf GIMME EIN RECHT prozentualen Anteil an Einzelhandelsflächen im Vergleich zu an innerstädtischen Vergnügungsmöglichkeiten gibt. Shopping-Metropolen wie Hannover oder Oldenburg hoffnungs - Ein nahezu beängstigendes Entwicklungspotential sieht das Konzept AUF STADT , HAMBURG! los zurückliegt. Eines der Gutachten bescheinigt unserer City allerdings für die Bahnhofsvorstadt vor. Auch wenn dieser eigenartige ernsthaft einen Mangel an Verkaufsflächen für Schuhe! Stadtteil zugegebenermaßen kein Schmuckstück darstellt, sondern auf morbide Art in den 50er Jahren zurückgelassen wurde, bietet er zumindest In Hamburg geht es ja in den letzten Monaten hoch her. Die Einerseits hast du da die Elbphilharmonie, andererseits preisgünstigen Wohnraum im Schatten von Sexshops und Spielhallen. Man Auseinandersetzungen um die Rote Flora, die Räumung der Esso- die Rote Flora und Esso-Häuser. Die Schere geht sehr weit könnte es auch als soziale Mischung bezeichnen, die ja offiziell gewollt ist Häuser, die Erklärung gesamter Stadtteile zu Gefahrenzonen. auseinander. Da kann doch was nicht passen? und von der kein Stadtplaner weiß (oder wissen möchte), wie sie herzustel - Wie ging das eigentlich los mit der Gentrifizierung? Die Rote Flora wollte immer ein Stachel im Fleisch der Gen - len ist. Gegen Mitte der 80er Jahre fand ein Paradigmenwechsel statt, trifizierung sein, hat aber um 1998 festgestellt: Das Viertel um Im nun gedruckt vorliegenden Konzept findet sich bisweilen die Formu - da hat sich das Bild der inneren Städte grundlegend verändert. uns herum ist ja immer schicker und teurer geworden. Als sie lierung ›unter Vermeidung von Gentrifizierungseffekten‹. Genau diese sind Damals haben sich Städte wie Hamburg überlegt: Wir müssen die 1989 besetzt wurde, haben dort sehr unterschiedliche Leute aber intendiert, wenn unter dem Slogan ›Wohnen zwischen Wall und Abwanderung der Mittel- und Oberschichten aus den Innenstädten gewohnt, Kleinbürgertum, Arbeiterbevölkerung. Das ist jetzt Weser‹ die Schaffung ›hochwertigen‹ Wohnraums, also Single-Apparte - stoppen und brauchen dazu einen Imagewechsel des Stadtbilds. kaum noch so, es ist geprägt von teuren Studenten-WGs und ments und Eigentumswohnungen für gut verdienende Kleinfamilien, gefor - Die Innenstädte der 60er und 70er Jahre waren ja geprägt von schick gemachten Altbauwohnungen. Und da hat die Flora festge - dert wird. Mietpreisbindungen und sozialer Wohnungsbau sind überhaupt dem Image, hier ist es schmuddelig, gefährlich. Jetzt gibt es ein stellt, dass sie selber überhaupt nicht der Garant dafür war, dass nur dann durchsetzbar, wenn das zu bebauende Grundstück zuvor in kom - neues Ordnungsregime in der Stadt. Die Städte vertreiben ganz eine solche Entwicklung aufgehalten wird, dass sie eigentlich munalem Besitz war. Die Politik begnügt sich dann aber mit Anteilen zwi - bewusst Randgruppen aus dem innerstädtischen Bereich. In Kulisse von Gentrifizierung war. Heutzutage sagen selbst Gegner schen zehn und 20 Prozent, um private Investoren nicht zu verschrecken. Hamburg wurde das Schanzenviertel in den 90er Jahren von der radikalen Linken: So etwas muss die Stadt schon aushalten, Hauptsache, es wird überhaupt gebaut – jedes städtebauliche Konzept Drogensüchtigen und Dealern gesäubert und dann gings so weil das Schanzenviertel sonst sein Gesicht, sein Flair verlöre. krankt in Bremen nämlich schon allein daran, dass die Stadt kein eigenes richtig ab mit der Gentrifizierung im Schanzenviertel. Wäre man zynisch, müsste man sagen: Passt ganz gut, die Elbphil - Geld und damit keine Gestaltungsmöglichkeit hat. War St. Pauli nicht eigentlich der Stadtteil, der nicht harmonie ist das irre teure Vorzeigeobjekt, um zu zeigen, dass die Deswegen muss der Markt alles regeln und der vulgärliberalistische gentrifizierbar ist? Hafencity auf reiche Bewohner und solvente Firmen wartet, mit der Heilsweg beschränkt sich auf eine Art positiv gewendete Broken-Windows- Ja, das habe ich selber mal behauptet, glaube ich. St. Pauli Flora macht Hamburg auch Werbung, da wird gezeigt, wie weltoffen Theorie. Jene in den 90er Jahren populäre Theorie besagt im Wesentlichen, war der Stadtteil, durch den jedes Wochenende ein paar und liberal man und wie aufregend die Subkultur ist. dass ein in den Suburbs abgestellter Neuwagen von den ortsansässigen Hunderttausend Besoffene durchziehen, Lärm machen, in die Wie kann sich die Subkultur verhalten, um da wieder ein paar Vandalen verschont bleibt, während ein leicht demoliertes Auto keine zwei Ecke pinkeln und kotzen, ein Stadtteil, den man erst mal aus - Nischen zu schlagen? Wochen durchhält. Umgekehrt nimmt man an, dass, wenn ein Hausbesit - halten muss und den die Kiezianer aushielten. Mittlerweile ist In Hamburg gibt es eine intensive Diskussion von Subkulturen, zer seinen Gartenzaun streicht, dessen Nachbarn unverzüglich mitziehen er auch von Leuten gefragt, die nicht aus dem Milieu kom - Künstlern und Kulturschaffenden um Gentrifizierung. 2009 haben wir und die Vorstadt in neuem Glanz erblüht. men, sondern dieses Milieu, das Amüsierkiez als Kulisse dazu ein Manifest veröffentlicht, ›Not In Our Name, Marke Hamburg!‹ Einen vergleichbaren Effekt erhofft man sich nun von der Bebauung für ihr Leben betrachten, um dann im neugebauten Brauerei - Da versuchen wir, ein Bewusstsein dafür zu schärfen, dass sich Leute des Bahnhofsvorplatzes. Wenn alles gut geht, kratzt Bremen irgendwann quartier oder in den Altbauten ihre Zelte aufzuschlagen. mit einem Interesse an einer subkulturell unüberschaubaren Stadt auch genügend Geld zusammen, um die leidige Hochstraße abreißen zu St. Pauli ist immer noch einer der ärmsten Stadtteile Ham - stadtpolitisch engagieren müssen. Eine Stadt, die sich ihre Subkultur können. Ein weiteres stadtplanerisches Zauberwort lautet Kreativwirt - burgs, aber gleichzeitig auch ein Stadtteil, der in bestimm - nur als Instrument zum Imagetransfer leistet, ist nicht unsere Stadt! Die schaft. Die Kreativen stürzen sich gerne und mit Elan auf nutzlos geworde - ten Gebieten total boomt und gefragt ist, weil er zentral ist Esso-Häuser sind ein Gebäudekomplex, der nicht nur interessant ist, weil ne (Industrie-)Gebäude wie den Güterbahnhof, die Plantage oder das Bun - und Leute es mittlerweile schätzen, dort zu wohnen. Ich da mit dem Molotow ein wichtiger Club drin war. Ihm wird eine Aufmerk - deswehrhochhaus und werten sie auf. Umnutzungsprojekte, wie sie in den hab gedacht, das passiert nicht so schnell, St. Pauli ist samkeit als besonders authentischer Ort zuteil, der auch politisch gewollt 80ern noch gegen den erbitterten Widerstand der Politik stattfanden, und dagegen ein bisschen gefeit. Sicherlich sind da auch viele ist. Und diese Aufmerksamkeit kann man nutzen, um sich solidarisch zu die den Bremern ihre Kulturzentren beschert haben, werden mittlerweile Leute weggezogen, gerade so das ärmere Kleinbürger - erklären mit den ärmeren Leuten, den Freaks, den Omas und Opas, die in Top-down geplant und gefördert. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass tum, oft auch migrantischer Herkunft, weil es ihnen zu den Häusern ja auch gewohnt haben. Das ist das Interessante an dieser die kulturellen Akteure unter Erfolgsdruck gesetzt werden, der der kreati - laut und schmuddelig war. Es gibt ja auch eine Wegzug - Verbindung, die eine Bewegung wie ›Recht auf Stadt‹ möglich macht. Dass ven Stadtentwicklung wenig förderlich ist. bewegung von Leuten, die sagen, jetzt komm ich nicht man Netzwerke schafft, in denen Leute, die eine Lobby haben, zusammen - mehr raus aus dem Wahnsinn, jetzt zieh ich in einen kommen mit welchen, die keine haben und dass man gemeinsam überlegt: Foto: MARINA LILIENTHAL ruhigeren Stadtteil. Was kann man machen? 10 11 halbzeitwissen zMA FÜR STADTKULTUR WIE DIE GA Gewinne, Gewinne, Gewinne Alexandra Lehmler ist eine Jazz- ZIN Ausnahmekönnerin! Für ihr Kon - HISTORIKERIN ZUM zert am 21. März im Schlachthof im Rahmen von Women in (Emo - tion) verlosen wir 3 x 2 Tickets. THEATER KAM Gewinnfrage: Wie heisst ihr aktuelles Album? Die ersten drei EVA SCHÖCK-QUINTEROS PORTRÄT richtigen Antworten bis zum Der Eindruck einer kleinen Welt aus Büchern bleibt  15. März an zett@schlachthof- bremen.de gewinnen! Viel Glück! zurück, wenn man das Büro von Eva Schöck-Quinteros an guten Überlieferung der Nach - der Universität Bremen verlassen hat. Volle Regale, große richtenstelle der politischen und kleine Stapel, ältere Manuskripte, Hausarbeiten, Polizei zur Arbeiterbewegung im noch fast druckfrische Bände und Plakatrollen von Büh - Staatsarchiv Bremen. nenstücken. An der Wand hängt ein Poster, überschrie - Das 20. Jahrhundert lässt sie ben mit: ›From the Files to the Stage‹. nicht los. Da ist ja immer die eine Frage, wie es zu 1933 kommen Um den Titel einzuordnen, ist ein Blick zurückzuwerfen ins konnte, verbunden mit der ande - LEKTÜREKURS Staatsarchiv Bremen im Jahr 2001: Eva Schöck-Quinteros ren, wie es hätte verhindert wer - ›Das Kapital, Band 1‹ liest in einer Ausgabe der Bremer Nachrichten vom Anfang den können. Auch abseits der Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie, veröffentlicht der 1920er die Überschrift ›Ausweisung Lästiger Ausländer‹ Universität vermittelt und disku - im 19. Jahrhundert, bietet nach wie vor eine der profundesten und vergisst bei der Lektüre, was sie eigentlich suchen woll - tiert sie in vielen Bereichen der te. Sie wühlt sich durch die Findbücher des Archivs und Erwachsenenbildung politische Analysen des Kapitalismus, an dem mit der aktuellen Krise ja

findet vier große Archivkartons mit Beschwerdeakten der und sozialhistorische Themen. L wieder vermehrt Kritik laut wird. Wer sich nicht mit Empörung A sogenannten ›lästigen Ausländer‹. Und dann war da noch das Thea - H T N

gegen ›die da oben‹ begnügen, sondern sich ein systematischen Das beklemmende Gefühl beim Lesen lässt sie so ter, dem sie seit ihrer Arbeit für E I L I

Verständnis des Gesamtzusammenhangs aneignen möchte, schnell nicht wieder los. Ebenso wenig wie der Gedanke, die Stuttgarter Zeitung während L

A

diese Akten an eine breitere Öffentlichkeit zu bringen. Nicht des Studiums sehr verbunden ist. N hat ab 3. Februar wieder Gelegenheit, in den wöchentlichen I R

zuletzt auch deshalb, weil ihr die historische Dimension in Und hier schließt sich der A

Lektürekurs des Kapitals einzusteigen, den die Rosa-Luxemburg- M :

den aktuellen Debatten über Abschiebung und Ausweisung Kreis: Heute bringt sie gemein - o t

Initiative anbietet. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung o

fast immer fehlt. Und so wächst bei ihr eine Idee: Diese sam mit vielen Bremer Akteurin - F unter [email protected] wird gebeten. Akten müssen auf die Bühne. Gern wollen ihre Studieren - nen und Akteuren die Stimmen ›lästiger Ausländer‹, verfolg - den weiter recherchieren, doch selber auf die Bühne wollen ter Arbeiter, der Prostitution angeklagter Frauen, von sie nicht. Menschen an der Heimatfront im Ersten Weltkrieg und Der Schauspieler und Regisseur Peter Lüchinger hinge - Kapos in den Lagern der Nazis zum Sprechen. Aus den gen ist begeistert von der Idee, die Quellen im Original statt Akten auf die Bühne. An Orten wie dem Schwurgerichtssaal GASTSPIEL nur als Vorlagen zu verwenden. Und so entsteht 2007 eine im Landgericht Bremen und dem Haus des Reiches kom - Sauerstoff Kooperation mit der Bremer Shakespeare Company, die bis men vergessene Biographien und ›verschiedene Sprachen Ein Gastspiel von Iwan Wyrypajew unter der Regie von Tim heute mit großem Erfolg andauert. Schon immer war es von unten und oben, von außen und innen‹ zu Wort. Die sich Egloff (Theater Landungsbrücken Frankfurt) wird im Schlachthof Schöck-Quinteros wichtig, Ergebnisse der historischen daraus ergebenden Kontraste eröffnen, so Schöck-Quin - Wissenschaft über die Institution Universität hinaus zu teros, in ihrer Authentizität einen Blick auf historische zu sehen sein. In dem Stück ›Sauerstoff‹ wechselt Wyrypajew vermitteln, weil ›du außerhalb des Elfenbeinsturms immer Prozesse, der sich vom herkömmlichen historischen Info - mit feiner Ironie die Ebenen zwischen Wahrheit und Behauptung, ein Stück weit geerdet wirst‹. Mit dem Ziel Bühne arbeitet tainment unterscheide. Kunstfiguren und Schauspielern, lässt die Darsteller mit dem sie sich seither gemeinsam mit jungen Studierenden durch Dem Publikum wird während der Veranstaltungen kein Schicksal ihrer Figuren hadern und stellt sogar die Verweigerung STADTFÜHRUNG historische – größtenteils ungesichtete – Briefe, Akten, geringes Maß an Konzentration abverlangt. Dafür wird es des Fortgangs der Geschichte in den Raum: Die Möglichkeit, Böttcherstraße Protokolle, Regierungserklärungen und Presseberichte aus mit professionellem Dokumentartheater belohnt, das von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bremen. einer guten Auswahl, Anordnung und Montage des histo- aus der behaupteten Welt des Stückes auszubrechen, den Autor Am 16. Februar gibt es die Gelegenheit, mit Achim Bellgarts Eva Schöck-Quinteros kommt aus Ludwigsburg. Bereits rischen Quellenmaterials bestimmt ist und von Biographien als schöpfergleichen Richter über Inhalt und Entwicklung der zu Stadtführung einen kritischen Blick auf die Geschichte der als Kind kam sie in der Nachkriegszeit durch familiäre lebt, die dem öffentlichen Bewusstsein bisher weitgehend spielenden Rolle in Frage zu stellen. Und es geht auch um zwei Böttcherstraße zu werfen. Konzipiert vom Bremer Kaffee- Verbindungen mit politischen Menschen und Zeitzeugen in entzogen waren. Menschen, die sich lieben. Am 8. und 9. Februar um 19 Uhr fabrikanten Ludwig Roselius’ einerseits als gigantische PR-Maß - Kontakt. Sie studiert Politische Wissenschaften, Soziologie So kommt die Geschichte auf die Bühne. Die Fäden im Turm, Schlachthof. Kartenvorbestellung Telefon 377750 nahme für die Produkte seiner Firma, ist sie andererseits Stein und Geschichte in Tübingen und Berlin. Ihrem Studium folgt dafür laufen bei Eva Schöck-Quinteros zusammen – in dem gewordene Ideologie. Obwohl überzeugter Nationalsozialist, eine sozialhistorische Promotion und ab den 1980er Jahren kleinen Büro mit den Büchern und Plakaten und dem Blick kommt die Auseinandersetzung mit historischer Frauen- in den Innenhof. Ein kleines Geschichtslabor mit guten fiel Roselius mit seiner Variante eines esoterischen Rassismus forschung/Geschlechtergeschichte hinzu. ›Ein Dozent in Kontakten ›nach außen‹. Die waren ihr schon immer wichtig. und seiner völkischen Architektur bei der NSDAP in Ungnade, Tübingen hat sich damals immer noch halb totgelacht, Die nächste Aufführung von ›Eine Stadt im Krieg: wobei die Spannungen eher ästhetische als politische wenn eine Studentin in seine Seminare kam‹, erzählt sie Bremen 1914 –1918‹ findet am 18. Februar um 19.30 Uhr Gründe hatten. Der Rundgang startet um 14 Uhr an der von ihrer Studienzeit Ende der 60er Jahre. Von Berlin geht im Theater am Leibnizplatz statt. Mehr dazu hier: Ecke Böttcher-/Martinistraße. sie nach Bremen – nicht zuletzt auch wegen der besonders www.sprechende-akten.de NORA STÖTZNER

Foto: MARINA LILIENTHAL 12 13 halbzeitwissen Foto: MARINA LILIENTHAL zMA FÜR STADTKULTUR GA ZIN VER ZETT SOVIEL ELT VILLAGE MINIONS ICH WEISS WRITER’S von Jörg Windszus VON ANNIKA BLANKE CORNER In den bürgerrechtsbewegten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg brodelt mal wieder der Volkszorn. Besorgte Eltern petitionieren online gegen die Pläne ihrer Kultusminister, Homosexualität bereits ›Wissen ist Macht‹, schrieben einst die Mächtigen. Als Kind bin ich mit Pipi ins Taka-Tuka-Land gereist in der Grundschule zum verpflichtenden Lehrstoff zu erklären. Die Angst, der minderjährige Nachwuchs Und die, die lesen konnten, nickten zufrieden. und wollte sooo gern’ einen Limonadenbaum haben. könne mithilfe krummer Methoden wie Aufklärung ans gleichgeschlechtliche Ufer gezerrt werden, ist im ›Nichts wissen macht nichts‹, sagen heute die Zu-Beschäftigten, Zum Glück wusste ich damals schon deutschen Bürgertum tief verankert. und die, die das falsch finden, bleiben verschwiegen. um den Unterschied Natürlich weiß jedes Kind, dass die schulische Behandlung jedweden Themas überaus ungeeignet ist, Im zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt zwischen Realität und Fiktion, irgendein wie immer privat geleitetes Interesse an diesem Gegenstand zu erwecken. Sollte es sich also A n n i k a stand weder in Hamburg, noch in Erfurt, denn, wer weiß es schon, um eine perfide Verschwörung der schwulen Community zur Verderbung der Jugend handeln, müssen sie B l a n k e sondern Alexandria in Ägypten wie es am Ende hätte enden können, sich schon etwas Besseres einfallen lassen. Die einschlägige Verlagsbuchhandlung ›Männerschwarm‹ im Wortakrobatin und eine Sammlung von vielerlei Schriften. wenn ich versucht hätte, Hamburger Stadtteil Sankt Georg beispielsweise hat ihre Schaufenster neuerdings mit Minions-Stoffpuppen Zeilenstellerin. Seit Eine Bibliothek unglaublichen Ausmaßes gab es wie Spiderman von Hochhaus zu Hochhaus zu springen dekoriert. Das sind glatzköpfige gelbe Wesen, die aus dem erfolgreichen Animationsfilm ›Ich, einfach und jeder, der da war, vergaß, oder wie Karlsson vom Dach vom Dach zu schwingen … unverbesserlich‹ stammen. Um zu erklären, was diese aus mutierter DNA geklonte Assistentenarmee eines 2007 Bühnendichterin. was es hieß, groß und mächtig zu sein. … aber computergenerierten Hollywood-Superschurken dazu prädestiniert, als Hamburger Schwulenikonen zu 2009 und 2013 Halb- Das Wissen so groß ich lebe weder in einem Elfenbeinturm, fungieren, dazu reichen acht Semester Kulturwissenschaftsstudium offensichtlich nicht aus. finalistin bei den und man selbst doch so klein. noch ist mein Kopf voller Phantasien, Ich schlendere jedenfalls an der Auslage des homoerotischen Buchladens vorbei, mit dem mulmigen deutschsprachigen Heute sind wir grundsätzlich dieselben Personen. aber wenn Bücher von Ende, Lindgren und Co. Gefühl, mal wieder einen subkulturellen Code nicht richtig verstanden zu haben. Wie damals, als ich Meisterschaften im Der Kopf nicht viel anders, viel Klugheit passt rein. uns in andere Welten begleiten, im zarten Knabenalter auf den Indianer der New Yorker Schwulenband Village People stand. Damals haben Poetry Slam – 2013 Doch die vielen Infos, die wir wissen, soll’n wohnen dann löse ich gerne meine Karte dahin. meine Großtanten auch nicht gleich Zeter und Mordillo geschrien. ›Das wächst sich raus‹, war das päda- gehört sie aufgrund oft nicht mehr in Schränken, Und ich kann auch ein wenig die verstehen, gogische Credo der mit meiner Erziehung beauftragten Generation. ihrer Platzierung zu sondern Geräten, ganz klein. die keine Rückfahrkarte lösen wollen. den fünf besten Poe - Was heißt es, auf dieser Welt heute klug zu sein? Denn – möchte ich wissen, was auf der Welt so passiert? tinnen im deutschspra - Kommt es darauf an, Fakten zu wissen? Alle sagen, wir leben in einer so komplexen Welt, chigen Raum. Wenn Faktenwissen ist schön und gut, die sich immer schneller ändert, sie nicht schreibt, doch was nützt ein Fakt, ein Fakt, ein Fakt, ein Fakt, immer schneller, immer schneller, wenn man mit dem Wissen nichts tut? und doch trinkt sie gerne Tee Wenn man keine Zusammenhänge herstellt, bleiben so viele falsche Dinge gleich. am Deich, liest oder sich nicht umschaut in der Welt Wieviel Wissen passt in meinen Kopf? geht auf Konzerte. und versucht zu bemerken, wenn jemand Und wieviel Platz bleibt da noch für Träume www.annikablanke.de einem dabei den Kopf verdreht. und ›Was wäre, wenn …‹? Es gibt einiges, das ich weiß. Mein Kopf, der hat Wände und ich taste behände so geht Kneipe heute! Vieles, das ich nicht weiß. die Grenzen meines Verstandes ab, Und manches, das ich nie wissen will. rede dabei über Fakten und Fragen .. Zum Beispiel, wie ein Schuss klingt. und vergesse, WEr dAS SCHONSTE FOTO vON dEr Oder wie Hunger schmeckt. dass ich statt diese zu beantworten Der durchschnittliche Deutsche auch einfach mal welche stellen könnte. NEuEN SCHLACHTHOF KNEIPE KNIPST uNd könnte über 500.000 Wörter kennen, Möchte ich wirklich wissen, was auf der Welt so passiert? dIESES BIS zuM 20 . FEBruAr AN aber doch kennt er nur ein Fünftel. Man sollte wissen wollen, warum die Welt ist, wie sie ist, Und von diesem Fünftel benutzt er nur ein Zehntel. denn nur dann kann man auch wissen, wie sie sein könnte. zETT @SCHLACHTHOF -BrEMEN.dE SCHICKT, Und obwohl wir also rein rechnerisch genug Namen Also lebe ich hoch, .. für Dinge unser eigen nennen, denn Mut kommt vor dem Fall. gEWINNT EIN LECKErES ESSEN Fur so fehlen mir doch immer öfter die Worte. Und wer weiß, zWEI PErSONEN ! Mir fehlen die Worte für so viele Dinge. vielleicht schwebe ich am Schluss doch wie Karlsson Für die Ungerechtigkeiten der Welt, vom Dach der Vernunft .O. FFNuNgSzEITEN die ich nicht begreifen kann. mit Flügeln aus Fantasie, uHr BIS OPEN ENd Und zum Glück auch für die Schönheit der Welt, weil ich weiß, dass ›Der Klügere gibt nach ‹ JEdEN TAg 17 die ich auch allzu oft nicht beschreiben kann. nicht immer die bessere Antwort ist. Stattdessen beschreibe ich Papier, Und ich hoffe, dass ich greife meine Texte und stelle mich auf Bühnen nicht die falschen Fragen WWW.FACEBOOK.COM /SCHLACHTHOFKNEIPE und rede von meiner kleinen Welt, zur falschen Zeit gestellt bekomme. die ich mir mache, wie sie mir gefällt. 14 THE 15 freizeit MA HIGHLIGHT DES MONATS Che Sudaka z02 FEBRUAR 05 FEB MI // LAGERHAUS Gewinnfragen: HAFENSTADTMESTIZO: TREUE UND TRANSFORMATION Wie und wo erwischen 20 die neusten Berliner Che Sudaka, Kinder der olympischen Immigration in Spanien. Che Sudaka, Botschaf - Entw icklungen eigentlich ter des Mestizo aus Barcelona und der Welt. Seit ihrer Zeit als Straßenmusikanten 14 Manfred Lehmann? Erfährt er von der Rück- sind sie sich treu geblieben: ihren Botschaften von sozialer Gerechtigkeit, mal kraft - kehr des Karl Schmidt? voll fordernd, mal zynisch, mal albern vorgetragen. Treu auch der eigenen Verände - Wie nimmt er sie auf? Die schönsten drei rung: Musikalisch stets eine Referenz in Sachen Mestizo, mischte sich bei ihnen mal Statements werden mit der Cumbia nach vorne, mal der Pop und mal die spontane Geste des Punk. Nun je einem Exemplar von ›Magical Mystery‹ haben sich Che Sudaka auch personell verändert und Gambeats, den Bassisten von honoriert, dem nagel- Manu Chao, in ihre Reihen aufgenommen. Das hat sie musikalisch verfeinert und neuen Regener-Roman. Antworten bitte an ihren Wurzeln nähergebracht. Denn die Verwandtschaft zur Musik Manu Chaos ver - [email protected] weist auf die Inspiration, die der Franzose Ende der Neunziger für die Welle von Mesti - zobandgründungen bedeutet hat. Doch bei allem Sinn für Geschichte vergessen Che Sudaka eines nicht: die Gegenwart auf der Bühne. Denn getanzt wird immer im Jetzt. MARTHA GRAF ➟Saal, 20 Uhr // Ticket: € 13, – (zzgl. VVK-Geb.)

06 FEB DO // LAGERHAUS Jessy Martens & Band / The Wake Woods N A T U R G E W A L T I M B L U E S Mit ihrem so klassisch wie herausragend besetzten Line-up – Gitarre, Bass, Key- boards, Schlagzeug – ist die Ausnahmeblueserin Jessy Martens wieder da. Mit ›Break Your Curse ‹ hat sie zwölf Stücke dabei, die die Formate Blues und Rock bis in Sven Regener ihre letzten Winkel ausloten und ganz neu zum Tragen bringen. Denn Martens hat, wie es ein geplätteter Kritiker mal ausdrückte, ›eine Stimme zum Niederknien ‹ – und das nicht nur live auf der Bühne. Gepaart mit ihren wunderschönen Eigenkomposi - TOURMEERSCHWEINCHEN UND TECHNOHÜHNER tionen, die sie auf Konzerten gemischt mit einigen Klassikern, etwa von Ray Charles, 14 & 15 FEB FR & SA // SCHLACHTHOF zum Vortrage bringt, entsteht ein Gesamterlebnis, das die zahlreichen Preise ver - ständlich macht, mit denen die erst 25-Jährige bereits behängt wurde. Doch davon Lieber Herr Regener, erst mal: Glückwunsch! Wir sind begeistert von der eher, was es auch noch hätte geben können. Von der Heimlichkeit ein andermal. Hier noch eine explizite Würdigung ihrer Stimmgewalt: glockenklar Betrachtung und den Betrachtungen des Karl Schmidt. Wie kam es zur her erinnert es ja eher an die illegale Grundschule, die es im Vier - geradeaus gesungen, röhrend durchzecht, leichtfüßig beswingt, Jessy Martens kann kompletten – auch online abrufbaren – Veröffentlichung von ›Magical tel mal gegeben hat und von der später keiner was gewusst haben sie alle, und sie nimmt uns alle mit dabei. Man muss ihr nur zuhören. Mystery‹ als Fortsetzungsroman in der Jungle World? Sorgen Sie sich wollte. MARTHA GRAF nicht um Verkaufszahlen? Ich bin ein großer Fan der Telephonatquittungsszene in der ➟ Saal, 20 Uhr // Sven Regener: Nein, da habe ich keine Sorge. Die Sache findet übrigens nur Hamburger Kinderpflegeeinrichtung. Gehen wir richtig in Ticket: € 15, – (zzgl. VVK-Geb.) online unter www.jungle-world.com statt. Ich mag Fortsetzungsromane. Und der Annahme, dass die strukturellen Unterschiede zwischen jeden Morgen stelle ich wieder einen kleinen Teil rein. Mitsamt einer Zusam - alteingesessenen staatlichen Fürsorgeanstalten und – menfassung dessen, was im Teil davor passierte. Das macht Spaß. Und wenn etwa – einem Start-up-Unternehmen neureicher Techno- 13 FEB DO // SCHLACHTHOF The Blues Band wir, das heißt, ich und die Jungle-World-Leute, in dem Tempo weitermachen, mauken nicht allzu wesentlich sind? geht das noch bis Ende des Jahres so weiter. Ich glaube nicht, dass man sich Das kommt immer auf den einzelnen Fall an. Ich bin da sehr für 35TH ANNIVERSERY dadurch die Verkaufszahlen versaut. Es überbrückt für viele Leute die Zeit, das Konkrete. Allgemeine Aussagen treffe ich ungern. Interessant bis das Taschenbuch und das e-Book kommt oder was weiß ich was. ist doch vor allem immer, wie die Leute so drauf sind. Beim Kin - Blues Band ist nicht gleich Blues Band. Gerade deswegen war es durchaus vorteil - Karl Schmidt ist neben der Verantwortung für einen Hüh - derheim diese Sekretärin, Frau Schmidt, immer leicht überfordert haft, dass die Mitglieder von ›The Blues Band‹ vor ihrer gemeinsamen Karriere nerhaufen von Technofreaks samt ihrer Tourmeerschwein - und deshalb notorische Angstbeißerin, so was begegnet einem ja bereits anderweitig im Musikbusiness erfolgreich waren: Sänger Paul Jones mit der chen mit seinen eigenen schwarzen Löchern, mit seiner oft im Leben. Band Manfred Mann, Gitarrist Tom McGuiness und Schlagzeuger Hughie Flint mit Vergangenheit und Zukunft beschäftigt. Herrn Lehmann ist Nachschub an Regener-Romanen ließ erst drei, dann vier, McGuiness Flint sowie Dave Kelly als Mitglied der John Dummer Blues Band. Zusam - er in einer unbeirrbar autarken Beurteilung der Dinge dann fünf Jahre auf sich warten. 2018 gehts weiter? men mit dem Bassisten Gary Fletcher starteten sie 1979 als The Blues Band mit dabei sehr nahe. Wie kommt es, dass er sich an seinen ehe - Tja, da fragen Sie was. Prognosen sind ja immer besonders dann großem Erfolg in ihrem Heimatland Großbritannien durch! mals besten Freund dennoch eher beiläufig erinnert? schwer, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Durch ihre musikalischen Vorerfahrungen kann die britische Band mit einem ganz Frank ist immerhin der einzige, an den Karl von Zeit zu Zeit ohne Das Wichtigste zuletzt: War früher mehr Lametta? individuellen Sound begeistern. Das sagenhafte Können dieser Gruppe wird durch ihre besonderen Anlass denkt, der also immer wieder in seiner An den Weihnachtsbäumen? Schwer zu sagen. Wahrscheinlich. persönliche Vertrautheit mit dem Blues und durch ihre von Herzen kommende Live- Erinnerung auftaucht. Wahrscheinlich ist er bloß für eine direkte Ich glaube, das ist etwas aus der Mode gekommen. So wie Performance unterstrichen. Nach über 30 Jahren gemeinsamer Auftritte greifen ihr Begegnung noch nicht so weit, wer weiß ... Rallyestreifen und Heckspoiler. Gesang und ihr Spiel perfekt ineinander und verschmelzen einheitlich mit Gefühl und Wir sind hier in Bremen Lokalpatrioten wie alle anderen INTERVIEW: SOPHIE HELLGARDT Verstand. SEAN-PATRIC BRAUN auch: Welches ist denn nun der Kellerclub, in den es die ➟ Kesselhalle, Fr 20 Uhr // Sa 16 & 20 Uhr ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Kollegen verschlägt? Tickets: VVK: € 15,– zzgl. VvGeb. / AK: € 18, – // Ticket: VVK: € 20, – (zzgl. VVK-Geb.) /AK: € 25, – Keine Ahnung. Den habe ich mir ausgedacht. Kommt mir aber rea - Veranstalter: Koopmann Concerts listisch vor. Mir ist ja nicht so wichtig, was es wirklich gegeben hat, FREI 16 ZEIT

14 FEB FR // LAGERHAUS Patrick Duff /Susie Asado SONGS AUS BRISTOL UND BERLIN Patrick Duff, ein Singer/Songwriter aus Bristol, ist bereits über die Konzertreihe ›Songs & Whispers‹ bekannt. In poetischen Texten und allegorischen Bildern singt er von den großen Veränderungen im Leben, von Liebe, Freundschaft und Herkunftsfami - lie, von Spiritualität und Alltagssituationen. Als klassischer Storyteller erzählt er uns zudem Geschichten aus seinem wechselvollen Leben. Angefangen hat Duff als Straßen - musiker, später kamen die Zeit als Popstar, ein zweijähriges Leben im Wald und Auf - enthalte in Afrika, wo er mit einer 81-jährigen Afrikanerin zusammenarbeitete. Der Wechsel von Liedern und Geschichten macht seine Performance zu einem unvergess - lichen Abend. Die Singer/Songwriterin Susie Asado wuchs in Chicago und Frankfurt auf und lebt nun in Berlin. Ihr neues Album ›Onward Aeropuerto‹ dreht sich um das sich entziehen - de Hier und Jetzt, immer zwischen Retrospektive und Projektion, um das Leben als Zuschreibung, als Wolke, flüchtig und offen. So steht sie auf der Bühne, unterm Glühlampenkranz – und singt ihre Lieder, stets wachen Auges. MARTHA GRAF ➟ etage 3, 20 Uhr // Tickets: € 5,—

21 FEB FR // LAGERHAUS Ein Hauch von Rio 22 FEB SA // SCHLACHTHOF 29. BREMER KARNEVAL Zum mittlerweile 29. Mal weht ein Hauch Rio de Janeiro durch Bremen, wenn das bunte Kesseltreiben des Bremer Karnevals durch die Stadt zieht. Mit heißen Rhythmen und bunten Kostümen wird der Winter durch die Innenstadt ins Viertel hineingetrieben, um ihn dort laut feiernd und musizierend endgültig loszuwerden. Mit dem diesjährigen Motto ›Heimat?‹ treffen die Veranstalter den Zahn der Zeit. Penguins & Pandas The Pin Die Themen Immigration, Globalisierung und Flüchtlinge tauchen immer wieder in den Medien auf und mehr und mehr stellt sich die Frage, was Heimat überhaupt für den Ein - zelnen und für alle bedeutet. Ist es ein fester Ort oder nur ein Gefühl, das keinen festen Ort hat? Was Heimat bedeutet, muss jeder für sich selbst festlegen und so kommen die verschiedensten Definitionen zu Tage. Diese Vielfalt der Definitionen von Heimat gilt es dieses Jahr kreativ in farbenprächti - gen Kostümen, ausgefallenen Tänzen und treibenden Rhythmen zu präsentieren. ARNE HELMS ➟ Einheizen, 21. Februar, Lagerhaus Saal und Kafé, Club Moments, Lila Eule, 20 Uhr ➟ Globales Dorffest, 22. Februar, Schlachthof alle Räume, 20 Uhr

27 FEB MO // SCHLACHTHOF Idan Raichel HOCHKARÄTIGER GLOBAL POP Auf seinem dritten Album ›Quarter To Six‹ verpflichtet sich der israelische Star Idan Raichel zunehmend den akustischen Klängen. Mit vielen Naturbildern reflektiert er über den Gang des menschlichen Lebens und dessen Ende, über Abschied, Rückkehr und Neubeginn, über Liebe, Träume, Verlust und Trost. Die nahöstliche Popsympho - „Funny, how?“ nie mit Schattierungen von Klassik über Arabesken bis nach Afrika präsentiert Idan Raichel nun in kleinem, intimen Rahmen auf der Bühne: Am Klavier kehrt er zu den Urversionen der Songs zurück. Sparsam treten ausgesuchte Gäste hinzu, die ihn seit vielen Jahren auf seinem Weg begleiten: Da sind der Bassist und Lautenspieler TANZT! Yankale Segal, der Schlagwerker Gilad Shmueli und die Sängerin Cabra Casey mit Choreografien von Samir Akika / Unusual Symptoms äthiopischen Wurzeln. Weitere Gaststimmen wie Countertenor Andreas Scholl und die Kapverdin Mayra Andrade werden feinfühlig aus dem Off eingespielt. Und gegen Ende mündet die Wohnzimmer-Performance in eine ausgelassene Party mit Hits aus Wie wir miteinander leben möchten und warum es manchmal schwer ist, das Raichels älterem Repertoire. Ein hochkarätiger Abend des Global Pop, hintergründig auch einzulösen. Wonach wir streben und was uns das kostet. Wieso jedem Witz immer auch eine Tragik innewohnt und es manchmal doch so wichtig ist, sich bereichert durch Idan Raichels Moderation der Songs. einfach nur zu amüsieren. All das, in Bildern aus Bewegung, Sprache und Musik: SEAN-PATRIC BRAUN Tanz am Theater Bremen. ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert von Funkhaus Europa und Weser Kurier Ticket: VVK: € 19, – (zzgl. VVK-Geb.) /AK: € 24, – FREI 18 19 ZEIT freizeit

KONZERT DES MONATS 04 MÄRZ DI // LAGERHAUS Cäthe /Jonathan Kluth z03 MÄRZ TV NOIR-KONZERTE 11 20 Bei der elften Ausgabe der TV Noir-Konzerte kann man zwei Songwriter erleben, die ihre Innen- und Weltansichten mal impulsiv, mal zurückhaltend in ihren Texten und Komposi - 14 tionen entfalten. Cäthe und Jonathan Kluth werden in reduzierter Bandformation neue, Die ersten akustische Versionen ihrer Songs spielen und dabei den Winter da draußen vergessen 25 Käufer von zwei machen. Cäthe entzieht sich allen Etikettierungen, im weiten Feld zwischen Folk, Rock, Blues und Pop ist sie zu Hause. Der Charakter eines Songs kann sich im Minutentakt Tickets fürs Festival im ändern, mit starken dynamischen Wechseln reißt sie ihre Zuhörer mit. Starkes Song- Schlachthof Büro writing und eine Stimme, die gar nichts muss und alles kann! bekommen die Das trifft auch auf Jonathan Kluth zu. Stimmgewaltig singt er Texte, die dem heutigen Lebensgefühl in all seinen Zwischentönen nachspüren. Mit wenigen Instrumenten erzeugt American Songbirds-CD er Klangbilder, in denen er mit dem Klavier auch schräge Akzente setzt. gratis dazu! SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 15 ,– Stephanie Nilles

07 MÄRZ FR // LAGERHAUS Äl Jawala GERMAN QUALITY, BALKAN SOUL Das fröhliche Freiburger Quintett, das sich im Jahr 2000 als Straßenmusikcombo gegründet hat, bringt auch dieses Jahr wieder frischen Wind in Plattenregale wie Kon - zertsäle. Auf Tour mit ihrem neuen Live-Album namens ›Live‹, erschienen erstmals beim American Songbirds unabhängigen Label Enja, beweisen Äl Jawala erneut ihre besonderen Qualitäten als, genau, Liveband. Unterwegs quer durch Europa und im Nahen Osten, auf der Bühne mit NICHTS ALS SÜSSE TRÜMMER HINTERLASSEND 26 MÄR MI // SCHLACHTHOF den ganz Großen der Balkan Beats-Bewegung wie Kusturica und Shantel, brachten ihnen die Energie ihrer Balkanrhythmen und ihre spielerische Könnerschaft beim geneig - Kein Kontinent hat die Tradition der Singer/Songwriterinnen so Bands gespielt: Rock, Blues, Tango, Country, Latin, Klezmer, Jazz ten rumänischen Konzertpublikum ein spezielles Attribut ein: ›German quality, Balkan geprägt wie Nord-amerika. Das American Songbirds Festival gibt und Tin-Pan-Alley-Klassiker. Ihr einmaliges Gespür für das soul‹. Doch am besten überzeugt man sich selbst von Äl Jawalas folkloristisch- Ihnen die Möglichkeit, vier neue Singer/Songwriterinnen zu Lied schöpft aus all diesen Einflüssen und wandelt durch die osteuropäischen Einflüssen, von ihren modernen Dancebeats, den elektronischen Bäs - entdecken. Vier Sängerinnen treten an diesem Abend auf, jede Gattungen, nichts als süße Trümmer hinterlassend. sen und den Ska- und Reggaeelementen – sowie davon, wie alles das zusammenfindet. einzelne prägt ihren ganz eigenen Stil und stellt ihr Instrument Kyrie Kristmanson (Ottawa) Mit immer noch ein bisschen zugkräftigeren Songs, für deren einen übrigens ein Kom - (Cello, Akkordeon, Piano, Claviola oder Gitarre) neben der Stim - Ihre zarten 22 Jahre hört man der reifen musikalischen Leistung von positionscredit an Flomega geht. me in den Vordergrund. In jeweils fünfundvierzig Minuten stellen Kyrie Kristmanson nicht an. Sie komponiert und singt ihre eigenen MARTHA GRAF die Künstlerinnen ihre Musik vor. Die Songbirds flüstern, hauchen Songs in Begleitung ihrer Gitarre. Songs, die von kanadischen ➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK € 11, – zzgl. VvGeb. /AK € 14, – und schreien ihre Empfindungen ins Mikro, bewegen mit ihren Musikexperten als ›seltsam einzigartig ‹ und damit ›erfrischend und Emotionen, betören, faszinieren und nehmen uns mit in ihre interessant‹ bezeichnet werden. Songs, die von zeitgenössischem unterschiedlichen musikalischen Welten. Folk, mittelalterlicher Musik sowie Pop und Jazz beeinflusst sind, die Ashia and the Bison Rouge (Portland) sich jeder Kategorisierung entziehen, aber laut dem kanadischen Ashia steht für eine ganze Welt aus Klängen und Stimmungen, die Musikmagazin ›Exclaim! ‹ die Frage beantworten, ›wie Björk klingen 08 MÄRZ SA // SCHLACHTHOF Nynke / Schlachthof sie am Cello zu einem ganz eigenen Songkaleidoskop verbindet. würde, wenn sie eine Swamp-Boogie-Queen mit Jazz-Ausbildung Darin spiegeln sich die Facetten ihrer slawischen Wurzeln, ihrer wäre ‹. Kyrie Kristmansons bisherige CD-Aufnahmen lassen spär- Samantha Martin & The Haggard polnischen Muttersprache, ihrer Kindheit im Land des American liche Akustikgitarrenparts, Grillenzirpen, filigrane perkussive Ele - Folk und ihre vielerlei klassischen Lieben und Projekte, die mit mente hören, eine kesse Jazztrompete liefert das pfiffige Beiwerk WOMEN IN (E)MOTION großer Freude und zirzensischem Charme einen Reigen mit Pop zur schrillen Chansonette, welche gern mal über die Schönheit der Nynke ist eine außergewöhnliche Künstlerin mit einem einmaligen Konzept: Sie singt und Punkmelodien tanzen, lustvoll getragen durch eine Stimme, Natur, Mystik und Geister philosophiert. in ihrer Muttersprache Friesisch, die im nördlichen Teil der Niederlande gesprochen die mühelos zwischen den dramatischen Tiefen eines kehligen Alt Stephanie Nilles (New Orleans) wird. Schon seit einiger Zeit befasst sie sich außerdem mit den unterschiedlichen und den Strahlen eines himmlischen Soprans schwebt. Die in New Orleans lebende Sängerin, Pianistin und Songschrei- Musikstilen – von Fado und Flamenco bis zu Latin Music. So hat sie ihren ›mediterran- Ihre Musik mäandert zwischen cabaretesken Eigensinn, diva - berin Stephanie Nilles ist ein Ausnahmetalent. Bilderstürmerin, friesischen‹ Stil entwickelt und drei Alben veröffentlicht, die in den Niederlanden sehr esken Frechheiten, slawischen Sehnsuchtsmomenten und ver - Freigeist und Rebell, musikalisch authentisch und textlich versiert, erfolgreich waren. Ihr Gesangstalent zog die Aufmerksamkeit des berühmten spani - spielten Chansons. In den USA gehört Ashia längst, wie Joanna eine Jazzfrau mit Punkattitüde, mit einem Examen als klassische schen Produzenten und Gitarristen Javier Limón auf sich und ihr neues Album ›Alter‹ Newsom, Regina Spector oder Amanda Palmer zu der inzwischen Pianistin. Unprätentiös und wagemutig singt sie gegen die Aus - entstand in Zusammenarbeit mit ihm. viel beachteten Liga junger KünstlerInnen, die auch durch die Ver - wüchse der modernen Welt. Mit Leidenschaft und Humor rückt sie Samantha Martin ist mit einer grandiosen Soulstimme ausgestattet, die der quirligen bindung klassischer Einflüsse mit Pop von sich Reden machen. Zynismus und Heuchelei zu Leibe. Emotional wahrhaftig und musi - Sängerin und Gitarristin aus Toronto den Weg auf die größten Festivalbühnen ihres Rachelle Garniez (New York) kalisch intensiv – wie eine Enkelin von Mose Allison und eine Heimatlands geebnet hat, wo sie als herausragendes Talent gilt. Nun stellt sich erstmalig Als ›Diva der etwas anderen Art ‹ und e in ›bescheinigter Freigeist ‹ Schwester von Ani DiFranco. Doch am Ende des Tages klingt Step - in Europa vor und es sollte ihr ein Leichtes sein, die Begeisterung, die ihr zu Hause ent- wurde die in New York geborene Multiinstrumentalistin Rachelle hanie Nilles nur wie eine: sie selbst. weitere Infos gegengebracht wird, auch hier zu entfachen. SEAN-PATRIC BRAUN Garniez bezeichnet. Romantisch, rhapsodisch und beiläufig SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK € 12, – zzgl. VvGeb. / AK € 15, –// urkomisch sind ihre einzigartigen lyrischen und melodischen ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // präsentiert von Funkhaus Europa und DGB Erzähllieder. Im Laufe der Jahre hat sie in vielen unterschiedlichen Tickets: VVK: € 15 ,– zzgl. VvGeb. / AK: € 18 ,– 20 21

18 MÄRZ DI // LAGERHAUS Christian Kjellvander 30 MÄRZ SO // SCHLACHTHOF High Five TRAURIGE SONGS ZUM INS BIER WEINEN A-CAPPELLA-POP Christian Kjellvander gehört zu den wenigen Musikern, die ohne Kompromisse ihren Die Jungs von High Five wissen nicht nur, wie man Mädels begeistert – sie sorgen mit Weg gehen, immer nur das nächste Album im Blick. Nach der Reunion seiner Band ihrem charmanten Vocalpop bei allen für ein unvergessliches Liveerlebnis! Ihre Songs sind Loosegoats legt er mit ›The Pitcher‹ umgehend nach. Es ist die fünfte Soloplatte des intelligent, witzig bis nachdenklich, voller überraschender Pointen und allesamt selbst schwedischen Singer/Songwriters und die erste seit ›The Rough And Rynge‹ aus dem geschrieben. Mit einer Soundpalette von Rock’n’Roll bis Pop, Heavy Metal bis Jahr 2010. Aufgenommen in einer alten Kirche auf dem Land in Schweden, ist ›The Volksmusik und HipHop bis House rocken die Twens die Bühnen in Deutschland und Pitcher‹ sein vielleicht elegantestes und handwerklich sauberstes Werk. Eine sehr darüber hinaus. Sportliche Choreographien unterstreichen die Songs treffsicher und atmo-sphärische, dichte, bewegende Platte, mit Hingabe geschnitzt aus Worten, Noten komplettieren die energiegeladene Show. und Erinnerungen, die mit den ersten Akkorden von ›The Mariner‹ einer zarten, sehr In ihrem zweiten Programm beleuchten Jannis, Luki, Sebi, Uli und Hannes den ganz persönlichen Ballade beginnt, sich in ›The Zenith Sunset‹ mit den Brüchen in der Mitte normalen Alltag zwischen WG-Leben, Speed-Dating und shoppingwütigen Freundin - des Lebens beschäftigt, um dann mit der Hymne ›The Bloodline‹ zu enden. Das Ganze nen, wünschen sich die Hippies samt Woodstock zurück und weihen in acappellypti - vorgetragen mit geradezu hypnotisierender Klarheit und dieser einzigartigen Stimme, schen Visionen die Instrumente ihrem Untergang. die hier noch tiefer, noch einschmeichelnder erscheint als je zuvor. Traurige Songs zum Mehr denn je leben die Jungs ihre Musik auf der Bühne, tiefer denn je geht die Show ins Bier weinen! unter die Haut. Ihrem ganz eigenen Mix aus Gefühl und guter Laune bleibt die A-cap - SEAN-PATRIC BRAUN pella-Band dabei treu. ➟ etage 3, 20 Uhr // SEAN-PATRIC BRAUN Tickets: VVK € 10,–/AK € 13,– ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: € 13 ,– (zzgl. VVK-Gebühr) /AK € 16 ,–

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21 MÄRZ FR // SCHLACHTHOF Alexandra Lehmler-Quintett SCHLACHTHOF | MAGAZINBODEN | Kinners 11 UHR EINTRITT: € 4,– WOMEN IN (E)MOTION Schlachthof 02 FEB SO // Alexandra Lehmler liebt die klaren und deutlichen Worte. Ihre vorletzte CD hat sie nicht zufällig ›No Blah Blah‹ genannt, jetzt erscheint ihr neues Album mit dem prägnanten Nicolas, wo warst du? Titel ›Jazz, Baby!‹. Und die Saxophonistin aus Mannheim lässt auch diesmal ihren Wor - Nicolas, die Maus, lebt mit ihrer Familie in der alten Steinmauer eines Gartenhauses. Die Mäu - sefamilie ist in Aufruhr, denn die vielen schönen Beeren, die sie für ihren Vorrat braucht, wur - ten Taten folgen. Jazz ist für sie nicht nur ein blutleerer Begriff, sondern Musik, die in den gerade von den Vögeln der Umgebung weggepickt. – ›Immer diese Vögel! – Die nehmen höchstem Maße lebendig ist. Ihre Musik ist souverän im Vortrag, komplex, dabei aber uns alles weg!‹, schimpfen sie so lange, bis Nicolas sich auf den Weg macht, neue reife Beeren nicht unnötig verkompliziert. Mit warmem Ton und großer Ökonomie bläst sie in ihr zu suchen. Auf seiner Reise gerät er in tierische Abenteuer und macht mit einer Vogelfamilie Sopransaxophon, spinnt ausgewogene Melodiefäden, die sie mit jedem neuen Schritt in eine ganz unerwartete Erfahrung … ein anderes Licht rückt, während sie gemächlich die Dynamik anzieht, bis die Töne anfan - ➟ Cargo-Theater // für Kinder ab 4 Jahren gen zu beißen. 09 FEB SO // Der Reiz des Jazz liegt für die 34-Jährige in seinen schier endlosen klanglichen Mög - lichkeiten. Lehmlers Musik ist der klingende Gegenbeweis, dass Jazz, so wie sie ihn ver - Das schönste Ei der Welt steht, in irgendwelche Schubladen passt. Jazz ist eben das, was man daraus macht … Die drei Hühner Pünktchen, Latte und Feder sorgen im Hühnerstall für große Aufregung: Jazz ist Energie, er drängt nach vorne. Jazz ist Musik fürs Publikum, das bei Alexandra Pünktchen hat das schönste Federkleid, Latte die schönsten Beine und Feder den schönsten Lehmlers Konzerten diese Magie schon nach wenigen Momenten spüren kann. Kamm – doch welches von ihnen ist das schönste Huhn? Sie fragen den König um Rat. Der aber kann sich nicht entscheiden und seine Beraterin Frau Reinicke denkt bei Hühnern lieber SEAN-PATRIC BRAUN ans Fressen. Nur die treue Köchin Emilie weiß, worauf es schließlich ankommt: die inneren Kesselhalle, 20 Uhr , 21.30 Uhr // ➟ Werte. Deshalb soll dasjenige Huhn das schönste sein, das das schönste Ei legt. Tickets: VVK € 10,–/AK € 13,– ➟ Theater Pina Luftikus // für Kinder ab 3 Jahren 16 FEB SO // 22 MÄRZ SA // SCHLACHTHOF Fil Die verzauberte Prinzessin DER TOP-TYP AUS THÜRINGEN ➟ Puppentheater Regenbogen // für Kinder ab 3 Jahren

Fil, der Top-Typ aus Thüringen, zieht in seinem neuen Programm wieder alle Register, 02 MÄRZ SO ohne überhaupt zu wissen, was Register sind, wofür man die braucht und ob es da Die Stadtmaus und die Feldmaus nicht schon längst eine digitale Entsprechung gibt. Fil stellt genau genommen solche Es ist Liebe auf den ersten Blick auf der Fähre zwischen Vegesack und Lemwerder. Die feine Stadtmaus Jaqueline trifft dort auf den abenteuerlustigen Landmäuserich Friedhelm. Fragen nicht, Fil stellt Antworten. Er stellt diese Antworten den Bürgern vor die Nuss Neu mit dabei: präsentiert von: Werde Fan auf Bald feiern sie Hochzeit. Doch wo können die beiden miteinander glücklich werden? Während Facebook und zieht sich dann wieder zurück nach Hause, wo er wohnt. Aber noch mal wegen sie das herausfinden, erleben sie so manches überraschende Abenteuer. Auf beiden Seiten www.passion-bremen.de der neuen Show: Sie ist der Hammer. Fil lässt Smartphones und Facebook links lie - der Weser. gen, pfeift auf irgendwelche eingebildeten Unterschiede zwischen Männern und ➟ Ambrella-Theater // für Kinder ab 4 Jahren Frauen, spricht nicht in Mundarten, duscht nicht vorm Auftritt, weiß aber, dass die Show trotzdem total lustig werden wird. War bisher doch auch immer so. Fil ist jetzt 09 MÄRZ SO // 23 MÄRZ SO // siebenundvierzig, aber man könnte ihn für sechsundvierzig halten, so spontan, Dornröschen Hänsel und Gretel jugendlich und dilettantisch bringt er die Sache über die Bühne. Er macht so lange ➟ Hermannshoftheater // ➟ Theater Pappenelli // weiter, bis eine Art Weite entsteht. Oder, wie die migrationshintergründige Hambur - für Kinder ab 4 Jahren für Kinder ab 4 Jahren ger Schule-Band Türkotronic meinte: ›Fil ist einfach mal geiler als wir. Und schon 16 MÄRZ SO // 30 MÄRZ SO // länger dabei. Komm, wir lösen uns auf.‹ Mäuseken Wackelohr Hokus Pokus Omnibus SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Tandera-Theater mit Figuren // ➟ Friedrich der Zauberer // ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: € 14 ,– (zzgl. VVK-Gebühr) /AK € 17 ,– für Kinder ab 4 Jahren für Kinder ab 4 Jahren

SEAN-PATRIC BRAUN FREI 22 ZEIT FEBRUAR / MÄRZ 2014 lagerhaus Reklame FR FEBRUAR EIZ So 02 Contact Improvisation | Workshop mit Markus Hoft | tanzwerk 17 Uhr Mi 05 Che Sudaka | Konzert | Saal 20 Uhr EIT Do 06 Jessy Martens & Band /The Wake Woods | Lesung | Saal 20 Uhr Fr 07 SPH Bandcontest | Nachwuchswettbewerb | Saal 18 Uhr Eröffnungsinszenierung des Bremer Karnevals | Ausstellungseröffnung | Kafé 19 Uhr Sa 08 Kippe rockt das Lagerhaus! | Schulbandskonzert | Saal 18.30 Uhr Alsomirschmeckts!-Improabend | mit Frauen auf See und Die Daddelnden | etage 3, 20.30 Uhr Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr Mi 12 Philosophische Gesellschaft Bremen: Was ist ein gerechter Lohn? | Vortrag von Dr. Carsten Köllmann | Saal 19.30 Uhr Do 13 Slam Bremen mit Stargast KEMGV | anschließend Open Slam | Saal 20 Uhr Fr 14 Top Dogs | Schauspiel von Urs Widmer, Regie Ullrich Matthaeus | Saal 20 Uhr Patrick Duff /Susie Asado | Konzert | etage 3, 20 Uhr Sa 15 Waldemaar | Konzert | Saal 20 Uhr 14 Patrick Duff V. B. Schulze’s Bernsteinzimmer | Der weiße und der schwarze Schwan | etage 3, 21 Uhr ALTES PUWERK CAFÉ ERSENES MarieMarie ⁄ 20 Di 18 HI5 / Florian Oberlechner | Konzert | etage 3, 19.30 Uhr CLUB MOMENTS ⁄  EFDE ENERGIELEITZENTRALE – GENERATORENHAL ab 16. März 2014 Lagerhaus-tanzbar | Saal 21 Uhr m o c . t s a o t n e f f a r i g Schwankhalle :: Raum für Ideen Mi 19 n Jahcoustix / Ephraim Judah | Konzert | Saal 20 Uhr g i s e FKE-MUSE d GEWOELBE VEGESACK ⁄ HEN VUE EATER www.schwankhalle.de Do 20 MarieMarie | Konzert | Saal 19.30 Uhr HAUS IM PARK Fr 21 Einheizen zum Bremer Karneval | Sambagruppen an vier Spielorten | Saal, Kafé 20 Uhr K BN – NSA ACADEMIA Sa 22 Salafisten – Bedrohung für Deutschland? | Lesung mit Ulrich Kraetzer | Saal 19.30 Uhr SCH ACHIM ⁄ KITO COMING SOON Di 25 Schule und was dann?! | Freiwilliges Ja(hr) – Frei I will I ich I für I dich – KULTURKIRCHE . EPHAN I APRIL Informationsmesse | Saal 15 Uhr KULTURZENT M L AGERHAUS ⁄ FASS Mi 26 Zwischen Wüste und Meer | MUSIKERIN AVE BN E.V. ⁄ MS TUE 02/04 JJuuddiitthh HHoollooffeerrnneess SCHLACHTHOF MUSICAL THEATER BREMEN Kämpfe um Bewegungsfreiheit in Nordafrika | etage 3, 19.30 Uhr 03/04 MMoonnsstteerrss ooff LLiieeddeerrmmaacchhiinngg LAGERHAUS PORT IM SPEICHER XI ⁄ SCHWANKHALLE Sa 28 ›Ich bin Ausländer und das ist gut so‹ | SEAAL BMEN ⁄ SIMON-PET S-KIRCHE 10/04 FFrank Gooooseen SCHLACHTHOF Kurzgeschichten von und mit Mahmood Falaki | Saal 19.30 Uhr

SWISSÔTEL ⁄ THEATER AM LEIBNIZPLATZ The Soft Hills 18/04 Marrc-Uwee Klliing PIER 2 14 EATER BMEN ›2012‹ MÄRZ VIA SPONTE ZOLLKANTINE ⁄ 24/04 jjaazzzzaahheeaadd!! DDaanniisshh NNiigghhtt SCHLACHTHOF Di 04 Cäthe / Jonathan Kluth | TV Noir Konzerte 11 | Saal 20 Uhr

25/04 jjaazzzzaahheeaadd!! OOvveerrsseeaass NNiigghhtt SCHLACHTHOF 11/01 Fr 07 Äl Jawala | Konzert | Saal 20 Uhr Sa 08 (erm.) Brachenkiste | Achtung! Ewiger Vormärz führt zu Merkelinismus | etage 3, 21 Uhr 27 CLUBS ⁄ 1 CKET 20€/15€ 26/04 jjaazzzzaahheeaadd!! EEuurrooppeeaann JJaazzzz MMeeeettiinngg SCHLACHTHOF inkl. Shuttle-Angebote Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr MAI m Fr 14 The Soft Hills | Konzert | etage 3, 20 Uhr

05/05 SSaammyy DDeelluuxxee SCHLACHTHOF Di 18 Christian Kjellvander | Konzert | etage 3, 20 Uhr

Fr 21 Henrik Freischlader | Konzert | Saal 19.30 Uhr 09/05 GGuussttaavv PPeetteerr WWööhhlleerr BBaanndd SCHLACHTHOF Sa 22 V. B. Schulze’s Bernsteinzimmer | e

d Motorpsycho . 21/05 Motorpsycho SCHLACHTHOF k i

l Das Perseus-B – 59 Oktaven unter Normalnull | etage 3, 21 Uhr b o . w

w MC Fitti So 23 w 22/05 MC Fitti SCHLACHTHOF Rock Pop Jazz Konzert | Musikschulkonzert | etage 3, 15 Uhr Fr 28 Die EFKAKA-Improshow | Improtheater | etage 3, 20 Uhr 23/05 JJaann PPlelewwkkaa ssiinnggtt SSiimmoonn && GGaarrffuunnkkeel l SCHLACHTHOF Jan Josef Liefers & Oblivion 29/05 Jan Josef Liefers & Oblivion SCHLACHTHOF Montags Offene Tanzgelegenheit für Standardtänze | Saal 20 Uhr Lagerhaus Milonga | DJane Natascha |Saal 21.30 Uhr Eine Veranstaltung von: Messe Bremen, WFB GmbH und den beteiligten Spielstätten FR FEBRUAR / MÄRZ 2014 schlachthof

EIZ FEBRUAR Sa 01 Heinz Rudolf Kunze & Verstärkung | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr EIT So 02 Nicolas, wo warst du? | Cargotheater | Magazinboden 11 Uhr Fr 07 Fünf Bands, ein Abend | Profilers /Yellowtree / Octopus /Mohawk /Faceplant | Kesselhalle 19 Uhr So 09 Das schönste Ei der Welt | Theater Pina Luftikus | Magazinboden 11 Uhr Do 13 The Blues Band | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Valentin | Geschichten im Turm | Uhrenraum 20 Uhr Fr 14 Sven Regener | Lesung | Kesselhalle 20 Uhr Sa 15 Sven Regener | Lesung | Kesselhalle 16 & 20 Uhr So 16 Die verzauberte Prinzessin | Puppentheater Regenbogen | Magazinboden 11 Uhr Sa 22 28. Bremer Karneval | Musik & Tanz | alle Ebenen 20 Uhr Do 27 Idan Raichel | Roots Night | Kesselhalle 20 Uhr

27 Idan Raichel

MÄRZ Sa 01 Horst Evers | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr So 02 Die Stadtmaus und die Feldmaus | Ambrella Theater | Magazinboden 11 Uhr Do 06 Whirlschool 2014 – Tanz macht Schule | Tanz | Kesselhalle 11 & 18 Uhr Fr 07 Whirlschool 2014 – Tanz macht Schule | Tanz | Kesselhalle 18 Uhr Sa 08 Women in (E)Motion | NYNKE / Samantha Martin & The Haggard | Kesselhalle 20 Uhr Stand Up Disco | Party | Magazinkeller 23 Uhr So 09 Dornröschen | Hermannshoftheater | Magazinboden 11 Uhr Mi 12 Frida Gold | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Do 13 Knorkator | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Fr 14 12 Frida Gold Solar Fake / Janosch Moldau | Magazinkeller 20 Uhr Sa 15 18. Pop & Jazz Chorfestival | Konzert | Kesselhalle 19.30 Uhr So 16 Mäuseken Wackelohr | Tandera Theater mit Figuren | Magazinboden 11 Uhr Fr 21 Weltgeschichtentag | Geschichten im Turm | Uhrenraum 20 Uhr Women in (E)Motion | Alexandra Lehmler-Quintett | Kesselhalle 21.30 Uhr Sa 22 Fil | Lesung und Konzert | Kesselhalle 20 Uhr So 23 Hänsel und Gretel | Theater Pappenelli | Magazinboden 11 Uhr Mi 26 American Songbirds Festival | Ashia & The Bison Rouge / Rachelle Garniez /Kyrie Kristmanson /Stefanie Nilles | Kesselhalle 20 Uhr So 30 Hokus Pokus Omnibus | Friedrich der Zauberer – Kindertheater | Magazinboden 11 Uhr High Five | A-cappella-Konzert | Kesselhalle 20 Uhr

26 Ashia & The Bison Schlachthof

// IMPRESSUM Herausgeber : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 2 8215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0 421 /37 7750, Fax: 3 77 75 11, [email protected], Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12–19, 2 8203 Bremen, Telefon: 0 421/7 01461, -fax: 70 13 06, Z-Magazin im Internet: www .schlachthof-bremen.de Redaktion: Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Sean-Patric Braun, Sophie Hellgardt, Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Ausland: Robert Best (Zürich), Anatol Karminsky (Ulan Bator) Grafische Gestaltung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Beiträge: Annika Blanke, Martha Graf, Arne Helms, Katharina Rosen, Nora Stötzner, Jörg Windszus, Dierck Wittenberg, Z-Magazin Fotos/Illustrationen : Marina Lilienthal (Titel), Marlena Reinert (Kulturgut), Anja Conrad, Frank Dudek, Charlotte Goltermann, Felix Groteloh, Jens Hartmann, Marina Lilienthal, Eldad Rafaeli, Femke Teussink Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Druckerei : Girzig & Gottschalk, Bremen.