VOLKSSCHULE PÖRTSCHACH AM BERG

Schuljahr 1917-1921

Am 10. Februar 1918 starb Herr Schulleiter Franz Rader in Folge eines Schlaganfalles auf dem Wege von nach Pörtschach. Der Verstorbene wurde unter großer Beteiligung aus Nah u. Fern am stetigen Ortsfriedhofe zur letzten Ruhe gebettet nachdem Genannter volle 24 Jahre zum Wohle der Jugend u. Bevölkerung gewirkt hatte.

An seine Stelle kamen als Aushilfslehrerinnen Edith Rader, Tochter des Verstorbenen u. in letzterer Zeit vertrat diese Mathilde Nußer, da E. Rader Studienurlaub hatte.

Am 26. April 1919 übersiedelte aus Glantschach H. Lehrer Edwin Kainig im Kompetenzwege hierher.

Am 28.4.1919 begann das Schuljahr 1919/20 mit 47 Schülern ohne Sommerbefreiten.

Von Mai herrschte allgemeine Trockenheit. Das Getreide verspricht eine günstige Ernte.

Sonntag, den 1. Juni 1919 ging es wie Lauffeuer von Mund zu Mund: "Die Serben sind im Anmarsche gegen Maria Saal!" Flüchtlinge, meist junge Burschen, die von den Abwehrkämpfen gegen die Jugoslawen sich beteiligten, zogen in endlosen Zügen mit Pferden, Vieh, Kisten u.s.w. durch unseren Ort über die Preilitz ins obere Glantal u. weiter über Feldkirchen ins ebene Gurktal.

h Am gleichen Tage, abends ½ 11 wurde der Nachbarort Maria Saal besetzt. Die große Glocke wurde geläutet u. am Montag wurden Gottesdienste u. Predigten gehalten. Auch der Herzogstuhl wurde besucht. Die Truppen bestanden größten Teils aus Untersteirern und Krainzern, die früher ein Ift.Rgt. 17 dienten. Auch aus Dragonen Nr. 5. Einige Besitzer u. Burschen sahen bekannte Kriegskameraden als Feinde wieder. Unser Ort sah am 3.6. die ersten Gendarmeriepatroullen. Von Seite der Gemeinde kam der Auftrag bis 4.6. alle Klassen abzuliefern. Wenige kamen dem Auftrage nach. Es wurde so gut es eben ging versteckt od. weiter verschickt, denn man wußte, daß die Waffen niemals wieder zurück erstattet werden.

Am 5.6. wurden Hausdurchsuchungen nach Waffen u. militärischen Gegenständen vorgenommen. Nirgends wurde etwas gefunden, alles verlief gut. Die Besitzer bewirteten die Patroullen reichlich. Sie beauftragten alles ja recht gut zu verwahren u. einzugraben, denn die nachkommenden Serben fänden jeden Schlupfwinkel. Über diese Hausdurchsuchungen wurde kein Weg laut. Nach 4 Tagen kamen an Stelle der Slawen die gefürchteten Serben.

Freitag den 6. d.M. vormittags wurde unser Ort von zwei Kompagnien Serben besetzt. Meist lagern, lange braune Balkangestalten. Eine Kompagnie besetzte den Ulrichsberg mit dem Kommando in Wainz, die zweite in der Kuhweide. Die Pferde werden in die Wiesen getrieben, ja selbst die Äcker wurden nicht geplant. Besonders hart wurden die Besitzer des Ulrichsberges und Baintraten betroffen.

Verbaue und Schützengräben von Wernberg über den Ulrichsberg, Weinz, Unterwehr, Kuhweide Tanzenberg u. Höffern zeigte die Demarkationslinie an, die niemand überschreiten durfte. Man bekam auf gar keinen Fall eine Überschreitungsbewilligung. Und doch gelang es einigen Burschen in finsterer Nacht das Überschreiten der streng bewachten Linie. Es fielen Fehlschüsse auf die Flüchtlinge.

Am darauffolgenden Tage wurden strenge Hausdurchsuchungen bestehend aus 12 Mann und einem Offizier in den Häusern, Ställen durchgeführt. Viel Militär. Monturendecken u.s.w. auch gut versteckte Jagdgewehre Ferngläser verschleppten sie auf Nimmerwiedersehen. Es nützte keine Bestechung, daß außer den militärischen Sachen auch Fleisch, Fett, Geld, Uhren, u.s.f. mitgestohlen wurde war eine tägliche Nebenerscheinung. An einem Tage durchsuchten die Räuber höchstens zwei Gehöfte.

Nebst diesem Hausdurchsuchungen wären auch solche zu erwähnen, die nur auf Diebstahl ausgingen. Beim Jure, im Schulhause, beim Kropf beim Sattler u.s.w. wurde gestohlen. Wollte man sich beim Kommando über dieses Vorgehen beschweren, wurde man von den Posten mit Stock oder Gewehrkolbenhieben bedacht. Die Mutter des Sattlers in Unterwehr, der serbische Soldaten die ganze Wäsche u. Schuhe stahlen, wurde als sie darüber Beschwerde erheben wollte, von den Posten derart geprügelt, daß sie bewußtlos zusammenbrach und über 8 Tage das Bett hüten mußte. So erging es vielen.

Georg Schleschitz vlg. Bäuerle, dem die Geschichte schon zu arg war, drohte einem unbewaffneten Serben im Stalle mit der Mistgabel. Nach kurzer Zeit wurde er abgeführt und in Weinz beim Kommandanten zuerst derart mit einem Knüppel gehauen, bis er zusammenbrach, dann nach Klgft in Haft gesteckt. Nach 2 Tagen ließ man ihn wieder laufen. Verhaftet wurden noch mehrere Personen wegen Verheimlichung von Munition u. Gewehren. In Blintendorf wurden 3 Besitzer u.zw. Franz Sucher, Hans Kaschitz, David Röhsler wegen renitenten Benehmens den Serben gegenüber zu 4 Monaten Kerker verurteilt. Sie befanden sich in Laibach.

Am 19. Juni 1/2 3h nachmittags zog die Horde ab. Alles atmete vor Erleichterung auf. Sie besetzten hierauf den Maria Saalerberg, Galgenkogel u.s.w. und nur in dringendsten Fällen bekam man eine Reisebewilligung nach . Gehalt bezogen die Lehrer in St. Veit.

Montag, den 23. Juni 1919 begann wieder der regelmäßige Unterricht. Im Laufe der Ferien wurde in der Küche des Lehrers der Herd neu aufgebaut und der Zimmerofen übersetzt. Mit 1. Dezember 1919 wurde über Beschluß des O.Sch.R. der ungeteilte Vormittagsunterricht eingeführt. Im November fiel derart feuchter Schnee, daß vielen Bäumen die Krone brach. Auch im Schulgarten richtete der Schnee solchen Schaden an, daß die Bäume ausgegraben werden mußten. Kartoffeln blieben bis zur Hälfte am Acker. Der Winter 1920 kann als äußerst mild bezeichnet werden, da das Thermometer am kältesten Tage nur 13° unter Null zeigte.

Am 19. März wurde beim Rausch ein Josefigelage gegeben, daß einen schweren Unglück zur Folge hatte. Der große Kirchenpöller, der ein Gewicht von über 90 kg hatte und von der Ulrichsberger Kirche stammte, ging beim letzten Schuß in Trümmer und verletzte den Sohn des Ambros Urabl derart in der Gesäßgegend, daß an einem Aufkommen des Unglücklichen gezweifelt wird. Sie luden den Pöller mit ital. Sprengpulver.

Ende April blühten alle Obstbäume. Man hofft auf eine außerordentlich gute Ernte. Das Wetter ist wie geschaffen. Kühle, regnerische Tage wechseln mit Sonnenschein. 28.5. Gartentürl und der dazugehörige Teil des Zaunes neu hergestellt.

Seit 1.6. täglich starker Regen mit Gewitter und einigen Hagelkörnern. Die Gegend v. St. Veit u. St. Donat wurde durch Hagelschlag schwer geschädigt. Das Wintergetreide mußte größtenteils abgemäht werden. Durch den anhaltenden Regen wurde der Pfeiler des Pfarrhofgartens so sehr gelockert, daß er am 10. abends zusammenstürzte und einige Steine den Zaun des Schulgartens eindrückten. Bis 22.6. fortwährend Regen u. kalt wie im April. Von 1. bis 12. Juli entfiel der Unterricht, da Lehrer Kainig an einer Blutvergiftung an der rechten Hand erkrankte.

Im Juni war der Schulbesuch 60%, da die Hälfte der Schüler Keuchhusten erkrankten.

Die Kärntner Volkskundgebung am Zollfelde.

Eine solche Massenvolkskundgebung, wie am 12. September 1920 vormittags auf dem Zollfelde, hat Kärnten noch niemals gesehen, auf eine solche Menschenmenge haben die Türme der altehrwürdigen Maria Saaler Kirche auch in der sagenumsponnenen Zeit der Herzoghuldigung nicht wieder geschaut! Von frühen Morgen an herrschte bewegtes Leben auf allen Zufahrtsstraßen; zu Pferd, zu Wagen u. zu Fuß kam das Volk aus allen in Massen herbeigeströmt, alle Sonderzüge waren geradezu beängstigend überfüllt und lange schon vor Beginn der überaus feierlichen, überwältigend schönen u. unvergeßlichen Heimatkundgebung hatte sich eine unübersehbare, festlich gestimmte Massenmenge um den sonst so stillen u. einsamen Herzogstuhl angesammelt, welche bis zu Beginn der Feier sicherlich die fünzigtausend und darüber anwuchs. Nicht nur Klagenfurt, jede Gemeinde jede noch so kleine Ortschaft der Zone B war sozusagen bis auf den letzten Mann und die letzte Frau ausgerückt, aber auch aus der vergewaltigten Zone A waren Tausende u. Tausende von lieben Landesleuten herübergekommen, und alle, alle, welche nur eine heiße Sehnsucht, die Sehnsucht nach Erlösung von fremder Gewalt, erfüllte, schlang die Heimatliebe ihr festes, unzerreißbares Ban. Und diese bewunderungswürdige, unausrottbare Kärntner Heimatliebe fand auch äußerlich ihren beredten Ausdruck in den Hunderten u. Hunderten blumen- und reisig geschmückten weißrot bebänderten und bewimpelten Ortschafts- und Privatwagen, welche schließlich seitwärts zu förmlichen Wagenburgen sich zusammenstauten, in den mit Herbstgrün geschmückten Tafeln u. Schildern mit weithin lesbaren Aufschriften (wie "Kärnten den Kärntnern", "Kärnten frei u. ungeteilt"! u.a.), welche allüberall als Orts- od. Vereinssammel? zu sehen waren, u. in den rot weißen Kärntner Abzeichen, welche von jung u. alt, rasch u. ausnahmslos mit Freude u. Holz getragen wurde. Reich waren auch, besonders unter der Frauenwelt, die Landestrachten vertreten und setzten dem überaus farbenbunten Massenbilde ganz besondere, heimattreue Lichter auf. Wohin man in dem dichten, wogenden Gedränge sah u. hörte, überall herrschte helle Heimatbegeisterung durch die Kärntner auf althistorischen Boden. Auch der Sängerbund hatte tausende von Sängern aufgeboten, um den feierlichen Tag durch das Lied zu verschönern, auch an städtischen u. ländlichen Musikkapellen fehlte es nicht. In der Riesenvolksmenge, welche Zopf an Zopf dicht gedrängt auf dem weiten, grünen Zollfelde stand, schlug nur ein Herz, das goldene Kärntnerherz, lebte nur ein Gedanke, der Kärntner Heimatgedanke!

Und trotz der noch nie geschauten Massenkundgebung, trotz aller gerechten Empörung über die fremden Gewalthaber, auch nicht der leiseste Mißton. So kämpft nur ein kultiviertes u. zivilisiertes Volk für seine heiligen u. unveräußerlichen Rechte zieht auch damit für heute u. immerdar den Grenzstrich zwischen sich und dem ihm völlig wesensfremden unsäglich rohen Balkan. Die zündenden Ansprachen, welche der von Maria Saaler Kanonikus Maierhofer gelesenen Feldmesse, während das Klgft. Stadttheaterorchester die deutsche Messe spielte, folgten und die Kärntnerfrage in bekannter Weise vom historischen, wirtschaftlichen, politisch-militärischen u. kulturellen Standpunkte auch noch einmal kurz und überzeugend beleuchteten, fanden eine begeisterte Aufnahme und stürmische Zustimmung. Die Entschließungen über die Unteilbarkeit Kärntens wurden unter besonderen Jubel, welcher die weithin dröhnenden Freuden-Pöllerschüsse von den nahen Hängen übertönte, einstimmig angenommen. Und als schließlich auch Landsleute aus der Zone A die Rednertribüne bestiegen und ergreifende Worte der Heimattreue sprachen, erreichte die helle Heimatbegeisterung ihren Höhepunkt und mit dem vieltausendstimmig gesungenen Kärntner Heimatliede: "Dort wo Tirol an .... fand die große Kärntner Kundgebung am Zollfelde ihren würdigen Abschluß.

10. Oktober 1920 Volksabstimmung in der Zone A 59% für Deutschösterreich 41% für Jugoslavien. Somit ist die Unteilbarkeit Kärntens besiegelt.

Selbst die ältesten Leute können sich nicht zurückerinnern, je eine solche Äpfelernte gesehen zu haben, als die heurige.

Roggen minder; bei einigen Besitzern kaum die Aussaat. Türken u. alles übrige gut.

4.12. Der erste Schnee in größerer Menge. 15.12. Es schneit weiter 1/2 m Höhe. Schulbesuch schlecht 50%. Bis 20.12. hat es geschneit 3/4 m Schneehöhe.

Thermometer zeigte 23. -4° 24. -6°. Hierauf 1 Grad Wärme. 12. Jänner. Die Schneemenge bis auf 10 cm infolge des eingetretenen Tauwetters gesunken. Sonntag d. 16. d.M. starb am nach Hause Wege infolge eines Schlaganfalles Georg Gröblach vlg. Flattacher in Beintratten ein geachteter Weinhändler.

Samstag d. 5. M. wurde am hiesigen Friedhofe Schustermeister Pickl, der der Schule die Armeschuhe lieferte im Alter von 83 Jahren zu letzten Ruhe gebettet.

Mit Feber legte Hochwürdiger Herr Pater Gastl die Stelle eines Mitpräsident in hiesiger Pfarre nieder.

An seine Stelle gelangte Hochwürdiger Herr Peter Domberger, der auch die Religionsstunden haltet.

Am 21. März brannte die Winklerrealität in Beintratten ab. Die Pächter erlitten einen namhaften Schaden.

Die Saaten stehen gut da u. versprechen viel. Infolge der kalten Nachtfröste besteht wenig Aussicht auf eine günstige Obsternte.

Der Mai war kühl. Die Heuernte gut. Juni sehr kalte Tage u. Nächte. Ende Juni zeigte Saualpe u. Zirbitzkogel, Hochobir u. Karawanken Neuschnee. Infolge dessen eisig kalte Winde u. morgens Reif, der Hülsenfrüchte u. Türken teilweise verbrannte.

21. Juni morgens 5h 3° unter Null. Sonntag, den 29. Juni Neuwahl des O.Sch.R. Gewählt wurde einstimmig zum Obmann Herr Thomas Beyweihs, Besitzer u.z.d. Stellwert (1.8.1920), Herr Hans Fischer, Besitzer.

Mitglieder: Jokel Rauter, Besitzer Pörtschach (24.4.1921) Phillip Rader, " " (28.5.1921) Markus Ontischer " Unterwehr (1.8.1920)

Franz Leitgeb vlg. Feichter u. Johann Egger vlg. Kropf als Ersatzmänner.

Die Obsternte im heurigen Jahre war außer Apfel eine sehr günstige. Getreide nicht reichlich, jedoch sehr mehlreiche Körner. Englische Kartoffel eigneten sich für hiesigen Boden besonders gut. Ernte glänzend. Die Brunnen, wie Quellen der Wasserleitungen beginnen zu versiegen. In Möderndorf wird das Wasser täglich von der Glan zugeführt. Unsere Bewohner holen es für das Vieh vom Bache.

24.12. reichlicher Schneefall, richtige Weihnachtsstimmung. Kälte nimmt zu.

Schuljahr 1945/46

Das Schuljahr 1945/46 begann am 1.X.1945. Obl. Wolautschnig wurde nach versetzt. Sein Nachfolger, Sepp Rabusch, trat am 1.X.1945 den Dienst an.

Pörtschach bekommt Licht. Ein jahrzehntelanger Wunsch ging am 20.X.1945 in Erfüllung. An diesem Tage wurde der Forderung vom H. Weok St. Veit/Glan über der Prelitz nach Unterw?, Pörtschach, Meinz, Eisentratten und Möderndorf fertiggestellt. Die meisten Bauern hatten die Inneninstallation vollendet. So war der 20. Oktober ein Freudentag, unser Dorf zeigte von nah an gesehenes Bild - es erstrahlte im Lichterglanze. Einigen verdienstvollen Männern sei auch an dieser Stelle gedankt. Es sind das der ?? Hans Hauser, vlg. Kolbitzer in Unterwuhs und Herr Dottermann, Besitzer auf Neuss. Herr ? ist es zu verdanken, daß Pörtschach in letzter Minute das Licht bekam, da die spätere Materiallager eine Installation bzw. Fernleitung nicht mehr zuließ. Auch bekam der sogenannte Luftgenossenschaft nur staatl. Subvention. Der Kostenpreis war daher verhältnismäßig niedrig.

Durch das Entgegenkommen des Ortsschulratsobmannes, Herrn Rauter Josef, vlg. Steiner konnte auch in der Lehrerwohnung das Licht eingeleitet werden. Eine Installation zu der Klasse war aus Materialgründen nicht möglich.

Unsere Glocke kehrt heim. Auch unsere Glocke (der ehemaligen in der Kirche am Ulrichsberg) kam im Kriege nach Brixlegg in Tirol. Sie sollte dort eingeschmolzen werden. Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, daß es nicht dazu kam. Am 2.XII.1945 kehrte nun unsere Glocke wieder heim. Herr Josef Rauter, vlg. Steiner holte sie mit dem Hammerschlag-Traktor in Klagenfurt ab. Der 2. Dezember 1945 war für die Pörtschacher ein Festtag. Die Blaskapelle ? (Klagenfurt) spielte die Festmesse. Nach dem Gottesdienst wurde die Glocke aufgezogen. Ein Schüler trug den Schluß aus dem "Lied von der Glocke" war. Im Dorfgasthause Tschinder war am Nachmittag ein gemütliches Beisammensein mit der Klagenfurter Blaskapelle. Die Glockenaufzugsarbeiten führte der Annabichler ?. Als am späten Nachmittag die Glocke nach jahrelanger Abwesenheit wieder läutete, spielte die Musikkapelle das Kärntnerlied "O Glöckle vom Hammattal". Wohl jeder war froh gemuht und dachte an die Schwere der Kriegsjahre und an die Kameraden, die die Heimkehr nicht mehr erlebten.

Weihnachtsfeier in der Schule. Am 22.XII. veranstaltete die Schulleitung eine Weihnachtsfeier. Durch eine Sammlung (die Schulkinder führten diese selbst durch) war es möglich, die Schüler und ihre kleinen Geschwister reichlich zu bewirten. Durch Gedichte, Lieder, Märchen und Spiele wurde die Weihnachtsfeier gestaltet. Der große, schöne Christbaum erstrahlte beim Singen des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Frau Urabl, vlg. Köraus gebührt besonderer Dank, da sie den Backofen zur Verfügung stellte und den Schülerinnen Anleitungen zum Backen gab.

Heimkehrerfeier am 23.X. in Radberg/Baracke. Die Gemeindeverwaltung Maria Saal veranstaltetein Radberg eine Heimkehrerfeier. Anschließend war in der Pörtschacher- Schule ein gemütlicher Heimkehrerabend. Leider kamen nicht alle Eingerückten zurück.

Die bisher bekannten Verluste sind: Rader Albin, (Juve) Pörtschach/Berg, ist im Lazarett zu Felddorf einem Bombenangriff zum Opfer gefallen.

Kuchling Bernhard, Sohn des Zimmersmeisters Peter Kuchling Möderndorf, fiel in Rußland.

Fritz Dottermann, Sohn des Besitzers von Meinz, war Flieger und stürzte ab.

Sarnig Franz, Schwiegersohn des Kleinbauers "Logau", Meinz 2, fiel in Rußland.

Kaschitz Bertl, Bruder des Besitzers Michael Raffetz in Möderndorf, starb in Rußland den Heldentod.

Sebastian Zessernig befindet sich in jugoslawischer Kriegsgefangenschaft. Leo Hölbling, Hans Bergwerk, Gustl Hölbling, Franz Kuchling, Peter Hanffuß sind in russischer Kriegsgefangenschaft.

Von den Soldaten Josef Rader, Johann Hornbogner, Schlaffitz Valentin, Sicher Engelbert haben die Angehörigen keinen Nachruf.

Josef Tschinder, Alfons Lackner kehrten aus französischer Gefangenschaft heim. Alfred Tschinder war in Norwegen.

Nachzutragen wären noch die Bombenwürfe in Pörtschach. Auch auf Pörtschach fielen 1944 (Herbst) Bomben. Zum Glück wurde kein Anwesen zerstört. Die Bomben fielen auf den Steiner-Kogel (gegen die Bäusche-Halt), ?? (in der Nähe von "Loggauer").

Milder Winter 1945/46. Der Winter 1945/46 hatte für die Holzarmut der Städter vollstes Verständnis. Die Temperaturen waren weit über den langjährigen Durchschnitt. Auch war sehr wenig Schnee.

Arbeitermangel in der Landwirtschaft. Durch die Bergs?? und Landflucht macht sich ein sehr empfindlicher Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtschaft bemerkbar. Zum Teil schaffen hier die "Versetzten Personen" Abhilfe. Mancher Bäuer arbeitet nur mit Ausländern. Eröffnung der ländl. Berufsschule für Knaben. Am 9.I. 1946 wurde die ldl. Berufsschule f. Knaben in Pörtschach/Berg eröffnet. Die Schülerzahl beträgt 15. Die Knaben kommen aus den Schülersprengeln Hörzendorf, Projern, Lind und Pörtschach/Berg. Der Ferialtag (Donnerstag) ist der Unterrichtstag.

Elternversammlung in der Schule. Am 8.III.1946 fand in der Schule eine gut besuchte Elternversammlung statt. Der Seelsorger und Schulleiter sprachen über zeitbedingte Erziehungsfragen.

Ausflug auf den Ulrichsberg. Am 14.VI.1946 machte die Schule bei herrlichem Wetter einen Ausflug auf den Ulrichsberg. Das 1. Schuljahr blieb zu Hause. Während des Ausfluges wurden Heimat- und Naturkunde betrieben.

Und doch keine Wasserleitung. Trotz Bemühungen des Schulleiters ist es durch die Materiallage nicht möglich die Schule mit fließendem Wasser zu versorgen. Hoffentlich kann aber dieses dringende Projekt bald verwirklicht werden!

Schulschluß 1945/46. Das Schuljahr 1945/46 schloß am 28. Juni 1946. Wegen Typhusepidemie wurde der Unterricht schon am 22. Juni eingestellt. Aus der Schule wurden 2 Knaben und 2 Mädchen entlassen. 2 Schülerinnen besuchen freiwillig die Schule ein weiteres Jahr. (Achatz ??.

Schuljahr 1946/47

Schuljahrsbeginn 1946/47.

Das Schuljahr 1946/47 begann am 2. September 1946. In Pörtschach wurde der Unterricht am 16. September 1946 aufgenommen. (Malerarbeiten in der Schule).

Schülerstärke: 51 (23 Knaben u. 28 Mädchen), 11 Anfänger (6 Knaben u. 5 Mädchen) traten in das 1. Schuljahr ein.

Einsatz der Schuljugend bei der Kartoffelernte. Auch heuer wieder hat die Schuljugend bei der Einbringung der Erdäpfel fleißig mitgeholfen.

Reiche Obsternte 1946. Jedes gerade Jahr ist bei uns ein Obstjahr. Auch heuer wieder waren die Bäume übervoll. Für die Bauern war das Obst eine gute Einnahmequelle. Das Obst war bewirtschaftet und wurde zur Sammelstelle nach Ratzendorf gebracht.

Lehrmittelanschaffungen der Schule. Der Schulleitung ist es gelungen wertvolle Lehrmittel (Bilder, Anschauungskasten) zu erwerben. Sie stellen eine Bereicherung des Lehrmittelbestandes dar.

Weihnachtsfeier 1946. Auch heuer wieder wurde eine Weihnachtsfeier für die Schüler veranstaltet. Ein süßer ?? machte den Kindern eine besondere Freude.

Kalter Winter 1946/47. Ein außerordentlich strenger Winter machte den Haushaltungen und wohl auch Schulleitungen viel zu schaffen. Viele Schulen mußten wegen Holzmangel schließen. Auch unsere Schule mußte den Unterricht einstellen. Der Erfolg blieb nicht aus, schon am 2. Tag veranlaßte der Ortsschulrat die Holzlieferung. Nach einem Tag Kälteferien wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Durch den strengen Frost gingen mehr Marillen- und Zwetschkenbäume ein. Überhaupt kann man bei uns ein Sterben des Steinobstes feststellen.

Auswintern der Saat. Durch den ungünstigen Winter hat die Wintersaat stark gelitten. Mancher Roggenacker mußte umgebaut werden. Hoffentlich wird das Jahr 1946 kein Krisenjahr!

Inspektion durch den Herrn Bezirksschulinspektor. Am 17. Juni besuchte Herr Bezirksschulinspektor Hans Skorianz die Schule. Es war das der erste Besuch seit 1945. Der Herr Bezirksschulinspektor blieb von 8 Uhr bis gegen 11 Uhr und war mit den Leistungen zufrieden.

Pfingstfreude am Hause Zisserweg. Herr Sebastian Zisserweg, Maurer in Pörtschach kam am Pfingstmontag, den 24. Mai ganz unerwartet aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft.

Vorzeitiger Schluß des Unterrichtes. Laut Weisung der Landessanitätsdirektion für Kärnten wurde der Unterricht an allen Schulen am 12. Juli 1947 eingestellt. Gottseidank war in Pörtschach keine Kinderlähmung. 1 Schüler und 3 Schülerinnen wurden entlassen. Von diesen traten 2 Schülerinnen in die Frauenberufschule (Fachschule für Damenschneidern) ein. 2 Knaben machten die Aufnahmsprüfung in die 2. Klasse Hauptschule. Ein Schüler bestand die Aufnahmsprüfung in die 1. Klasse Gymnasium. (Tanzenberg).

Schuljahr 1947/48

Schuljahrsbeginn 1947/48.

Das Schuljahr 1947/48 begann am 29. September 1947. (Wegen der Kinderlähmung verspäteter Anfang.) Die Schülerzahl beträgt 68. Davon sind 8 Knaben und 9 Mädchen Anfänger.

Die Pörtschacher Schule wird zweiklassig. Durch die hohe Schülerzahl, (die Schüler aus Radweg - früher Gastschüler in Maria Saal - gehen jetzt nach Pörtschach in die Schule) mußte eine zweite Klasse errichtet werden. Der Raummangel zwingt zu einer Notlösung. Am Vormittag hat die 1. Klasse und am Nachmittag die 2. Klasse Unterricht. (Wechselfolge) der Donnerstag ist nicht mehr Ferialtag.

Die zweite Lehrkraft ist Frl. Irmgard Mohr. Die Lehrerin wohnt beim Kolbitzer zu Unterwuhr.

Einbringung der Kartoffelernte. Auch heuer halfen die Schüler bei der Kartoffelernte mit.

Pörtschacher kehren aus russischer Kriegsgefangenschaft heim. Im Spätherbst 1947 kamen aus russischer Kriegsgefangenschaft folgende Pörtschacher: Leopold Hölbling, Hans Bergwerk, Gustl Hölbling, Franz Dohlenz, Peter Hanschur und Auer Emmerich. Die Freude war groß. Hoffentlich kommen alle Vermißten nachhause! Beerdigung des Mesners Leopold Urabl, vlg. ??. Am 8. Dezember 1947 wurde unter großer Beteiligung der überall beliebte Besitzer und Mesner Leopold Urabl, vlg. ?? zu Grabe getragen. Vor mehr als zwanzig Jahren hatte sich Leopold Urabl vom Pöllerschießen beim Rausch in Galling eine Beinverletzung zugezogen. Die Wunde heilte nie mehr zu und unser Mesner mußte vorallem in den letzten Jahren viel mitmachen.

In der Dienstwohnung wird ein neuer Ofen gesetzt. Um beide Zimmer zu heizen, stellte die Fa. Stix, Klagenfurt einen Kachelofen zwischen die Wand. Der alte Ofen war für ein Zimmer zu klein und außerdem schon sehr schadhaft. Es steht zur Verfügung der Gemeinde.

Christbaumfeier 1947. Auch in diesem Jahre veranstaltete die Schule am 20. Dezember eine Weihnachtsfeier. Die Schüler brachten ihre kleinen Geschwister mit. Die größeren Schüler spielten das Märchen "Hänsel und Gretel".

Milder Winter 1947/48. Der Winter 1947/48 war mild und schneearm. Zu Weihnachten war kein Schnee. Die Temperatur im Jänner war wie im März. Erst der Februar brachte Schnee und kältere Tage. Für das Steinobst (Marillen) war dieses Wetter nicht günstig. Die Saaten haben gut überwintert.

Mumpsepidemien in der Schule. Die Schule blieb vom 29. Feber bis einschl. 7. März wegen neuer stark auftretender Mumpsepidemien geschlossen. Aber zwei Drittel der Schüler waren an Mumps erkrankt.

Waldbrand am Ulrichsberg. In der Nacht zum Ostersonntag (27.III. zum 28.III.) brach am Ulrichsberg (unter dem Almbauer) im Wald des Grafen Goiß ein Waldbrand aus. Die vermutbare Ursache ist Unvorsichtigkeit beim Abschießen von Luftraketen. Schon in der Nacht löschte die Feuerwehr Maria Saal. Am Ostersonntag dehnte sich der Brand weiter aus. Die Klagenfurter Feuerwehr mußte zur Lokalisierung herangezogen werden. Auch die Pörtschacher halfen tatkräftig mit. Der Schaden kann noch nicht festgestellt werden.

Die Vierbergler. Jedes Jahr am sogenannten Dreinagelfreitag, (2. Freitag nach Ostern) kommen am frühen Morgen die Vierbergler nach Pörtschach in die Kirche. Heuer waren es 36 Seelen.

Inspektion. Am Samstag, den 12.6.1948 besuchte Herr Bezirksschulrat Hans Skorianz die Schule. Am Vormittag inspizierte er die II. Klasse und am Nachmittag die 1. Klasse. Der Herr Inspektor war mit den Leistungen recht zufrieden.

Kalter und niederschlagreicher Sommer. Ende Juni trat eine Regenperiode ein. Sie brachte auf den Bergen Schnee (bis 1.200 m) und es war eine Temperatur wie zum Frauentag im September. Durch tagelange Niederschläge konnten die Bauern das Heu nicht unterbringen. Der Regen schadete vor allem dem Getreide (Kost) und den Frühkartoffeln.

Schuljahrsschluß 1947/48. Am Samstag, den 10.VII.1948 schloß der Unterricht im Schuljahr 1947/48. Um 8h besuchten die Schüler den Schlußgottesdienst; anschließend fand eine schlichte Schlußfeier mit Zeugnisverteilung statt. Drei Knaben (Schuldhaus Josef, Koffitz Georg, Kohlweg Heinrich) und ein Mädchen (Klinger Erika) wurden entlassen. Müller Karl, Mandelweg Josef, Rader Alfred, Koschutnig Josefine, Dobernig Traudl und Steiner Adolfine traten in die Hauptschule über.

Nasser August. Die erhoffte Wetterbesserung trat nicht ein. Zu den langanhaltenden Landregen kamen noch schwere Unwetter dazu. Bei uns machten sie gottseidank keinen besonderen Schaden. Durch den ständigen Regen waren die Bauern bei der Einbringung gehindert. Wetterbeobachter sagen, daß schon seit Jahrzehnten kein so nasses Jahr zu verzeichnen war. (In den zwanziger Jahren).

Pörtschacher Kirchtag. Am 15.VIII.1948 (Frauentag) fand in Pörtschach das Kirchweihfest statt. Am Vormittag war Umgang und Musik. Auch die Schulkinder nahmen unter Führung des Schulleiters daran teil. Am Nachmittag spielte die Musik beim Dorfwirte zum Tanz. Der Besuch war gut.

Färbeln und Weißen der Schule. In der Woche vom 22.VIII. - 27.VIII. färbelte Herr Sebastian Zissernig das Schulhaus. Auch wurde über die Abortgrube ein Betondeckel gemacht. (Einem alten Übel wurde Abhilfe geschaffen). Das Weißen wurde in der Klasse und im Stiegenhaus durchgeführt. Herr Zissernig arbeitete unter dem Maurermeister Thurner.

Vom Schulleiter wurde eine Sammlung der Gesteine des Ulrichsberges angelegt. (Chloritschiefer, Grödener Sandstein bzw. Roter Sandstein", Triaskalk, Werfener Schichten, Aragonit-Ulrichsberger Marmor, Dolomit.)

Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Pörtschach am Berg. Anfang September machte der Direktor der LBA, Herr Regierungsrat Prof. Raimund Pflegerl eine Exkursion mit einem Lehrerfortbildungskurs nach Pörtschach. Herr Regierungsrat Pflegerl ist ein Bruder des Kohlerwirtes nächst Tanzenberg und besuchte die hiesige Volksschule. Das interessante Referat die "Bodenständigkeit des Unterrichtes in der Landschule" gefiel allen Lehrpersonen sehr gut. Die Grundlage für das Referat bildeten die Dorfgeschichte und der Dorfplan mit der Umgebung. Auch die Dorfkirche wurde besucht.

Schuljahr 1948/49

Das Schuljahr 1948/49 begann am Montag, den 13. September. Schülerzahl:

1. Klasse 1. Abtlg. 2. Abtlg. zusammen Klassenlehrer: K 6 8 14 Irmgard Moser M 3 9 12 = 26

2. Klasse 1. Abtlg. 2. Abtlg. 3. Abtlg. zus. Klassenlehrer: K 8 6 3 17 Sepp Kabusch M 8 9 5 22 = 39

Gesamtschülerzahl: 65

Der Herbst 1948 brachte eine sehr reiche Obsternte in Pörtschach und Umgebung. Der Preis betrug für 1 kg Tafelobst S 1.20, für 1 kg Preßobst zahlte man 60 g. Herr Johann Manker, vlg. Waube in Möderndorf baute ein neues Wohnhaus. Das alte Wohnhaus soll später als Stall ausgebaut werden.

Tod des langjährigen Ortsschulratsobmannes Josef Rauter, vlg. Steiner. Am 21. XII.1948 verschied plötzlich der langjährige Obmann des Ortsschulrates Josef Rauter, vlg. Steiner an einer Lungenentzündung. Das Begräbnis fand am 23.XII. unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt. Die Schulkinder trugen den Kranz der Pörtschacher Schule. Der MGV. Maria Saal sang seinem langjährigen Mitglied ergreifende Abschiedslieder. Dorfpfarrer Wientschnig, Bürgermeister Mratschnigger und der Obmann der MGV. Maria Saal, Josef Schmid srpachen am offenem Grabe. Josef Rauter erwarb sich um die Pörtschacher Schule große Verdienste. Unter ihm wurden unter anderem die Malerarbeiten gemacht, das elektrische Licht in die Schule eingeleitet und das Schulhaus gefärbelt.

In der Schulholzhütte wurde ein neuer Hühnerstall gebaut.

In Unterwuhr baute Frau Maria Hallemoschnig die Schusterkeusche aus. Der Gemeinschaftssinn der Unterwuhrer zeigte sich beim Sandführen. An einem Tage wurde der Sand von der Stolzl Grube in Dellach zur Schusterkeusche geführt.

Auch heuer zogen die Vierbergler am Dreinagelfreitag (2. Freitag nach Ostern) durch unser Dorf. Es wurden 60 Seelen gezählt.

Herr Sebastian Zissernig, Maurer, übersiedelte von der Pagatzkeusche zum "Laggane". Er bekam von seiner Mutter einen Besitzanteil. Das schon sehr baufällige Haus wurde ausgebaut u. bekam ein neues Dach..

Ausflug auf die Gerlitzen. Am 28.V.1949 machte die 2. Klasse mit dem Schulleiter einen Ausflug auf die Gerlitzen. Es war ein herrlicher Tag. Wir fuhren mit einem Lastkraftwagen über Hörzendorf nach Feistritz Pulst. Von dort ging die Fahrt über Feldkirchen nach Annenheim am Ossiachersee. Mit dem ersten Wagen der Kanzelbahn fuhren wir auf die Kanzelhöhe und von dort mit den Lift auf die Gerlitzen. Ein blauer Himmel und strahlender Sonnenschein begrüßten uns auf der Spitze. Wir bewunderten die herrliche Aussicht. Am Nachmittag fuhren wir nach . Dort wurde das Kärntner Relief von Oberlercher besichtigt. Wir waren alle sehr beeindruckt von dieser Meisterarbeit. Über Velden, Pörtschach, Krumpendorf, Klagenfurt ging die Fahrt nach Maria Saal. Die Kinder waren wohl müde, aber man hörte aus aller Munde: "Dås wår a schöner Ausflug."

Schulschluß: Am 9. Juli 1949 schloß das Schuljahr 1948/49. 1 Knabe und 5 Mädchen traten in die Hauptschule über. 7 Schüler wurden entlassen. 2 Schüler der 1. Klasse erreichten das Lehrziel nicht.

Besuch der Lehrerbildungsanstalt. Auch heuer besuchte Herr Regierungsrat Prof. Raimund Pflegerl mit einem Lehrerfortbildungskurs Pörtschach. Es wurde das vorjährige Referat gehalten. Herr Regierungsrat Pflegerl schenkte der Schule auch ein Lied: "Die Glocken um den Ulrichsberg." Schuljahr 1949/50

Das Schuljahr begann am 12. September 1949. Der Eröffnungsgottesdienst war am 12. September.

Schülerzahlen: Abteilung I. Klasse: I. II. III. K M K M K M 5 4 3 4 9 11 = 36 Schüler

Lehrkraft: Lehrerin Irmgard Moser

II. Klasse 10 10 4 4 1 0 = 29 Schüler

Klassenlehrer: Kabusch Sepp

Die Schülerzahl beträgt 65.

Reicher Erntesegen. Die heurige Ernte kann als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Vor allem der Winterweizen "Dr. Lassers Dickkopf" brachte hohe Erträge. Obst war heuer wenig. Viele Obstgartenbesitzer mußten Obst kaufen, um den Eigenbedarf zu decken.

Preise der landwirtschaftlichen Produkte: (Herbst 1949). 1 kg Tafeläpfel 1 S 1 l Milch 1 S Erzeugerpreis, Konsumentenpreis 1.4 S Schlachtvieh 6.5 S 1 kg Weizen 0.86 S 1 kg Roggen 70 g. Ein Knecht bekommt 200 S Monatslohn bei freier Station. Der Bauer zahlt auch noch die sozialen Abgaben (monatl. ungefähr 45 S). eine Facharbeiterstunde (Verrechnung durch den Meister) kostet ungefähr 6 S.

Der Dienstbotenmangel macht sich in der Landwirtschaft immer unangenehmer bemerkbar. Eine Produktionssteigerung ohne Arbeitskräfte ist unmöglich.

Aus Mitteln des Marshallplanes wurden auch in Pörtschach/Bg. neue Düngerstätten gebaut.

Auch heuer halfen die Schulkinder bei der Kartoffelernte mit. Die Erträge waren nicht zufriedenstellend. Für 1 kg Kartoffeln bekam der Bauer 28-34 g.

Die Familie Seiser am Ulrichsberg baute heuer ein neues Wohnhaus.

Bau einer Wasserleitung. Die Besitzerin Emma Rauter, vlg. Steiner baute im Herbst 1949 eine Wasserleitung von der Quelle bei der alten Steiner Mühle. Die Leitung führt durch den Schulhof. Diese einmalige Gelegenheit wurde vom Schulleiter benützt, um die Einleitung des Wassers in das Schulhaus zu veranlassen. Der Herr Bürgermeister der Marktgemeinde Maria Saal zeigte dafür großes Verständnis. Nun hat endlich die Pörtschacher Schule Wasser im Hause. Die Installationsarbeiten besorgte die Lehrwerkstätte Tanzenberg. An dieser Stelle sei Herrn Felix Kohlweg gedankt. Er ist meistens der ausführende bei den Arbeiten an und in der Schule. Für die Schulleitung ist es eine große Hilfe, wenn man einen willigen Arbeiter hat. Die Tochter des Herrn Felix Kohlweg ist die Schuldienerin unserer Schule. (monatl. Entlohung 60 S).

Unterricht an der ldl. Berufsschule f. Knaben. Etwas verspätet begann heuer der Unterricht an der ldl. Berufsschule für Knaben. Die Schüler kommen aus den Sprengeln der Volksschulen Pörtschach, Projern und Hörzendorf. Sogar "freiwillige Besucher" kommen regelmäßig zum Unterricht. Der Schulbesuch ist recht gut.

Schülerzahl: 27 Klassenlehrer ist Sepp Kabusch.

Schweinelähmung auch in Pörtschach. Seit dem Frühjahr wird vor allem Mittelkärnten von der Schweinelähmung heimgesucht. Nun fielen ihr auch in Pörtschach der größte Teil der Schweine zum Opfer. (Jure, Steiner, Tschinder, Kropf, Urabl und Flatschacher). Eine Bekämpfung oder Heilung dieser Seuche ist nicht möglich, da man den Erreger noch nicht kennt. Für den betroffenen Bauern ist der Schaden sehr groß.

Raummangel an der Pörtschacher Schule. Für die Berufsschule ist kein Platz. Der Schulleiter versucht im Pfarrhof eine Notklasse einzurichten.

Auch heuer vereinten sich beide Klassen zu einer schönen Weihnachtsfeier. Vom "Roten Krenz" wurden Geschenke ausgeteilt.

Tonkino in der Pörtschacher Schule. Damit auch die Pörtschacher öfters einen guten Film zu sehen bekommen, sprach der Schulleiter bei dem Kulturreferat des K.O.V. in Klagenfurt bezüglich Filmvorführungen in Pörtschach vor. Am 12.XII.1949 kam der Tonfilmwagen zum erstenmal. Trotz starken Schneefalles war der Besuch sehr gut. Diese neue "Errungenschaft" wurde von der Bevölkerung sehr begrüßt. Einmal im Monat soll eine Filmvorführung sein.

2. Klasse im Pfarrhof. Endlich wurde vom Ordinariat das Ansuchen der Pörtschacher Schule um Überlassung eines Raumes im Pfarrhofe positiv entschieden. Nach Weihnachten wurde das Zimmer notdürftig eingerichtet. Von der Mädchenhauptschule in Maria Saal bekam die Schulleitung sechs gebrauchte Bänke. Die 2. Klasse ist im Pfarrhof untergebracht. Die Berufsschüler haben am Montag Unterricht. Die Mädchen haben an diesem Tage wbl. Handarbeiten. Handarbeitslehrerin ist Franziska Kabusch. Jetzt wurde wieder die Ganzstunde eingeführt.

Im Feber 1950 bekam Schulleiter Sepp Kabusch das Ernennungsdekret zum definitiven Oberlehrer von Pörtschach. Schulleiter Kabusch ist nun bald fünf Jahre hier.

Mitte Feber machten zwei Zöglinge der L.B.A. hier eine alltägige Schulpraxis.

Die Schulbänke wurden von Schülern neu gestrichen.

Der Pörtschacher Schneidermeister Beyweiß Gustav, vlg. Rader baute sein Haus aus.

Am 3. Mai inspizierte Herr Bezirksschulinspektor Regierungsrat Skorianz unsere Schule. Jahresausflug zum Klopeiner See. Der heurige Schülerausflug führte uns zuerst auf die Burg Hochosterwitz. Nach der Burgbesichtigung ging die Omnibusfahrt weiter nach Brückl. Hier wurde die Kettenfabrik besichtigt. Über Völkermarkt kamen wir zum Klopeiner See. Die "nasse Rast" im See tat allen wohl. Am Nachmittag fuhren wir dann zum Wildensteiner Wasserfall. Alle Schüler sahen zum ersten Mal einen Wasserfall und waren vom stürzenden Wasser sehr beeindruckt. Über kamen wir auf die Hollenburg. Von der Burg genossen wir die herrliche Rundsicht. Auch besichtigten wir das Haflinger Gestüt und den Rindermusterstall. In Klagenfurt stiegen wir, obwohl schon müde, auf den Stadtpfarrturm und sahen nocheinmal ein großes Gebiet unserer herrlichen Kärntner Heimat.

Schuljahrsschluß: Am 8. Juli schloß das Schuljahr 1949/50. 2 Schüler wurden entlassen, 3 Schüler traten in die Realschule ein, 1 Knabe und 5 Mädchen besuchen die Hauptschule.

Schuljahr 1954/55

Am 13. September begann das Schulj. 1954/55.

In der 1. Klasse unterrichtet Volksschulleiter Sepp Kakusch und in der 2. Klasse Volksschullehrer Hermann Wilhelmer. Den Religionsunterricht erteilt Ho. Pfarrer Daniel Wentschnig, den Handarbeitsunterricht Hi.Ha. Franziska Kakusch.

Mit 20. September wurde der Lehrer Hermann Wilhelmer wieder der Volksschule Maria Saal zugeteilt. Die hiesige Schule wird daher bis auf weiteres einklassig geführt.

Die Obsternte war verhältnismäßig gut, Kartoffeln gab es aber sehr wenig. (Krautfäule wegen des nassen Sommers).

Am 4.11. begann der Unterricht an der Berufsschule f. Knaben. 28 Schüler aus den Sprengeln Maria Saal, Karnburg, Projern (Karnberg) u. Pörtschach/Bg. besuchen die hiesige Schule. Es unterrichten Ho. Pater Robert Rehmelt und Volksschulleiter Sepp Kakusch.

Am 5.11. erhielt die I. Klasse eine Schicke - Blättertafel von der Schulmöbelfabrik Eckl, Judenburg um 2.700 S.

Seit 1. Dezember macht Volksschullehrer Hermann Wilhelmer wieder in Pörtschach Dienst.

Die Schule erhielt durch eine Nähmaschinenaktion, durchgeführt vom Kärntner Gemeindebund, eine schöne Messerschmitt-Nähmaschine.

Heuer gab es zu Weihnachten keinen Schnee. Bis jetzt ist der Winter sehr mild. 10. Jänner 1955.

Am 11. Jänner besuchten die Herren Landesschulinspektor Prof. Volkmar Haselbach, Bezirkshauptmann Dr. Marko und Bezirksschulinspektor Skorianz die Schule. Auf die Notwendigkeit der Errichtung eines Lehrmittelzimmers und Erneuerung der Aborte wurde durch den Schulleiter hingewiesen. Verspätete Schneefälle..... Erst der März brachte Schnee und Wintertemperaturen.

Die Schule war wegen einer Grippeepidemie vom .. bis .. gesperrt.

Am 10. März 1955 inspiziert Herr Fachinspektor Anton Schöffmann die landw. Berufsschule.

Am 31. März schloß der Unterricht an der landw. Berufsschule f. Knaben.

Später Frühlingsbeginn .... Am 21. März gab es Schneefall, zu Ostern hatten wir nachwinterliche Temperaturen und durch zwei Wochen nach Ostern wehte eisiger Nordwind.

Neue Schuleinrichtung ..... Nach Ostern wurden von der Möbelfabrik Rudolf Eckl, Judenburg 15 Schultische, 30 Sessel, 1 Lehrertisch, 1 Lehrersessel und 1 Lehrmittelschrank geliefert. Diese Neuanschaffung war wohl sehr notwendig, da die immer wieder schadhaften Bänke dem Schulleiter Sorge bereiteten. Die Klasse ist jetzt auch viel freundlicher.

Wallfahrt zu den vier Bergen ... Am heurigen Dreinagelfreitag zogen um 5h morgens 38 Wallfahrer in unsere Dorfkirche ein. Es war ein herrlicher Tag. Der Sender Klagenfurt begleitete die Wallfahrer mit einem Sendewagen.

Firmung und bischöfl. Visitation .... Am Mittwoch, den 27. April visitierte Sr. Exzellenz hochwdst. Herr Bischof Josef Köstner der Pfarre Pörtschach am Berg und spendete nach dem hl. Meßopfer die Firmung. Bei der Begrüßung sprachen Hochwürden Pfarrer Daniel Wrutschnig, Bürgermeister Mratschnigger, der Obmann des Kirchenrates Josef Gastinger und der Schulleiter. Heidemarie Scherzer überbrachte durch ein Gedicht den Willkommensgruß der Schüler. Es waren nur 6 Firmlinge.

Jahresinspektion.... Am 3. Mai besuchte Herr Regr. B.Sch.I. Johann Skorianz die Volksschule.

Jahresausflug.... Am 29.6. fuhren die I. und II. Klasse mit einem Postomnibus in das Bodental. Die Schüler der I. Klasse spazierten zur Märchenwiese, während die II. Klasse zur Klagenfurter - Hütte und von dort weiter auf den Kosiak wanderte. Das Wetter war gut und wir lernten eines unserer schönsten Täler kennen.

Schulschluß ... Am 9.7.1955 schloß das Schulj. 1954/55, 2 Mädchen und 3 Knaben wurden entlassen, 2 Knaben und 1 Mädchen traten in die Hauptschule über. In der I. Klasse erreichten 2 Schüler und in der II. Klasse 4 Schüler nicht das Lehrziel.

Auch der heurige Sommer war niederschlagsreich. Die Ernte begann spät, Wiesen und Felder brachten gute Erträge. Tragischer Tod eines jungen Landarbeiters ... Am 2. August geriet der 25jährige Fritz Straßer, Landarbeiter bei Holbitzer in Unterwehr beim Schleifen der Mähmaschinenmesser in den Stromkreis. Die eingesetzten Wiederbelebungsversuche hatten leider keinen Erfolg. Viele Trauergäste gaben dem allseitsbeliebten Verstorbenen das letzte Geleite.

Während der Ferien wurde der Klassenofen vom Hafnermeister Neumann, Klagenfurt um 1.880 S übersetzt.

Die Fa. Bekina, Klagenfurt zog den Fußboden ab. Dieser wurde mit Firnis und Wachs eingelassen; Betrag 680 S.

Die I. Klasse wurde auch geweißt. In der Küche der Schulleiterwohnung brachte Elektronikmeister Ing. Reiterer, Klagenfurt einen Trennschutzschalter an.