Olympische Bewegung in Österreich 2
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OLYMPISCHE BEWEGUNG IN ÖSTERREICH 2 ........... DIE OLYMPISCHE BEWEGUNG DAS INTERNATIONALE OLYMPISCHE KOMMITEE Die olympische Bewegung ist eine Lebensphilo- sophie, die ursprünglich von Pierre de Couber- tin gefördert wurde und auf Körper, Willen und Geist beruht, indem sie Sport, Kultur und Erzie- hung miteinander vereint. Die zentralen Werte, wie Höchstleistung, Freundschaft und Respekt, bilden die Säulen der Olympischen Bewegung. Die olympische Bewegung sieht es als ihre stän- dige Aufgabe, den Olympischen Geist durch eine kontinuierliche Arbeit der Mitglieder der Olym- pischen Familie zu verbreiten. Die Grundlage der Olympischen Bewegung ist die Olympische Idee, die sich des Sports bedient, um Pierre de Coubertin (1863-1937) pädagogische und humanistische Ziele zu reali- - an seiner Seite seine Frau – wiederbegründete die olympische sieren. Ihre wichtigsten Erscheinungsformen sind Bewegung und somit auch die die Olympischen Spiele mit ihrem Programm, Olympischen Spiele der Neuzeit. Protokoll und Zeremoniell. Sportler fi nden seit 1960 im Sommer und seit 1976 auch im Winter statt und folgen den Olympischen Som- mer- und Winterspielen. DAS IOC Als oberste Ebene führt das IOC die olympische Be- Das Internationale Olympische Comité (IOC) wurde am wegung an. Die zweite Ebene bilden die vom IOC 23. Juni 1894 von Baron Pierre de Coubertin in Paris anerkannten Organisationen, die sich zum Olympismus gegründet. Die Einführung der Olympischen Spiele der bekennen und sich an die vom IOC in der Olympischen Neuzeit wurde 1894 als Wiederbegründung der anti- Charta festgehaltenen Regeln halten. Gemeint sind ken Spiele in Olympia vom IOC beschlossen. Als „Treffen dabei, die internationalen Verbände, die Nationalen der Jugend der Welt“ sollen sie dem sportlichen Vergleich Olympischen Komitees (NOKs), die Organisationsko- und der Völkerverständigung dienen. Seit 1896 fi nden mitees der Olympischen Spiele, die nationalen Verbän- alle vier Jahre Olympische Sommerspiele und seit 1924 de und Sportvereine, Sportfunktionäre und natürlich die Olympische Winterspiele statt. Im Jahr 1992 wurden Athleten. Winter- und Sommerspiele letztmalig im selben Jahr ver- Die Aufgabe des IOC besteht nicht nur darin, die Or- anstaltet, seitdem alternierend im zweijährigen Rhythmus. ganisation und Durchführung der Olympischen Spiele Von 1912 bis 1948 wurden auch Olympische Kunstwett- zu sichern, sondern auch den Olympismus weltweit zu bewerbe durchgeführt. In den Jahren 1924, 1932 und propagieren, Sport in der Gesellschaft zu fördern und 1936 gab es sogar mit dem „Prix olympique d´alpinisme“ Sportorganisationen zu unterstützen. Freundschaft und auch einen Preis für herausragende Leistungen im Bereich Respekt stehen dabei im Mittelpunkt, damit Frieden, Er- des Bergsteigens. Paralympics als Wettkämpfe behinderter ziehung und Kultur durch den Sport gefördert werden. Obwohl Lausanne in der Schweiz noch nie Austragungs- ort der Olympischen Spiele war, befi ndet sich der Sitz des IOC seit 1915 in dieser Stadt am Genfer See. ............. 4 OLYMPIA 5 ........... IM ALTERTUM „OLYMPISCHER FRIEDEN“ EIN SPORTLICHES UND RELIGIÖSES FEST Während der Panhellenischen Spiele wurde ein heili- ger Friede („ekecheria“) ausgerufen. Boten („spondo- phoren“) eilten von Stadt zu Stadt, um das Datum der Wettkämpfe zu verkünden. Sie forderten die Einstel- lung aller kriegerischen Handlungen vor, während und nach den Spielen, um den Athleten, aber auch Seit 776 v. Chr. gibt es Aufzeichnungen über den Zuschauern, eine gefahrlose Hin- und Rückreise die Olympischen Spiele der Antike, ihre Ur- zu sichern. Die Wettkämpfe sollten in Frieden ausge- tragen werden. Die Anzahl der zu den Olympischen sprünge gehen jedoch bis ins 2. Jahrtausend v. Spielen erschienenen Personen wird auf mehr als Chr. zurück. 293 mal wurde diese bedeutendste 40.000 geschätzt. Sportveranstaltung des Altertums durchgeführt. Sie wurden alle vier Jahre zu Ehren des Zeus, der obersten Gottheit der Griechen, veranstaltet. OLYMPISCHE WETTKAMPFARTEN JAHR SPIELE WETTKÄMPFE („AGONEN“) 776 v. Chr. 1. Stadionlauf („stadion“, Lauf über 192,28 m) 724 14. „diaulos“ (Doppellauf, ca. 385 m) „DIE PANHELLENISCHEN SPIELE“ 720 15. „dolichos“ (Langstreckenlauf über 20 oder 24 Stadien, ca. 3845 m oder 4615 m) Die Panhellenischen Spiele umfassten neben Ziel dieser Spiele war es, die griechische Welt zu ver- 708 18. „pentathlon“ (antiker Fünfkampf) mit den fünf Wettbewerben, „diskos“ (Diskuswerfen), den Spielen von Olympia (Olympische Spiele), sammeln (pan = gesamt, hellenisch = griechisch), zu „halma“ (Weitsprung mit Sprunggewichten – wahrscheinlich Fünfsprung), „akontion“ die Spiele von Delphi (Phythische Spiele), die einer Zeit, in der Griechenland noch kein Staat, son- (Speerwerfen), dem Stadionlauf und „pale“ (Ringkampf) Spiele von Korinth (Isthmische Spiele) auch noch dern aus Stadtstaaten (politisch und wirtschaftlich unab- 688 23. „pygme“ (Faustkampf) die Spiele von Nemea (Nemeische Spiele). Der hängige Einheiten) bestand. Zu den Spielen in Olym- 680 25. „tethrippon“ (Wagenrennen mit Viergespann über 12 Runden, ca. 13.843 m) Sieg bei allen vier Spielen war der größte Erfolg, pia kamen Athleten und Zuschauer aus der ganzen welchen ein Athlet erringen konnte. Als Gewin- damaligen griechischen Welt – also nicht nur aus allen 648 33. „pankration“ (Allkampf, Verbindung aus Ringen und Boxen) sowie Wettreiten mit Pfer- ner trug er dann den Titel eines „Periodoniken“. Teilen Griechenlands, sondern auch aus den vielen den über 2 Runden (ca. 2.307 m) griechischen Städten, die durch die große Kolonisations- 632 37. Knabenwettkämpfe: Stadionlauf, Ringen Die Olympischen Spiele waren die bedeutends- bewegung zwischen dem 8. und 6. Jahrhundert v. Chr. 628 38. Knaben: Pentathlon (nur dieses eine Mal) ten von allen. Sie hatten nicht nur den Charak- im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer gegrün- ter von sportlichen Wettkämpfen, sondern waren det worden waren. Zu den Wettkämpfen waren nur 616 41. Knaben: Faustkampf auch ein religiöses Fest. Im Laufe der langen Ge- griechische Männer und Knaben zugelassen. 520 65. „hoplitodromos“ (Waffenlauf über zwei Stadien) schichte der Olympischen Spiele entstanden rund 500 70. „apene“ (Wagenrennen mit Maultier-Zweigespann) um den Heiligen Hain von Olympia zahlreiche „calpe“ Tempel und Altäre sowie Anlagen und Stadien zur 496 71. (Wettreiten auf Stuten) Austragung der sportlichen Wettkämpfe und für die 444 84. Wagenrennen der Maultiere und Stutenrennen eingestellt Unterbringung der Wettkämpfer. Die Bedeutung 408 93. „synoris“ (Wagenrennen mit Pferde-Zweigespannen) der Panhellenischen Spiele und die Vielzahl lokaler 396 96. Wettkampf der Herolde und Trompeter Sportwettkämpfe im übrigen Griechenland machen deutlich, welchen hohen Stellenwert die körperliche 384 99. Wagenrennen mit Fohlen-Viergespannen Ertüchtigung und der Kampfgeist in der Gesellschaft 264 129. Wagenrennen mit Fohlen-Zweigespannen des alten Griechenlands einnahmen. 256 131. Wettreiten auf Fohlen über eine Runde (ca. 1.154 m) 200 145. „pankration“ der Knaben Olympia (griechisch Ολυμπία), das Heilig- tum des Zeus in Elis, im Nordwesten der Halbinsel Peloponnes war der Austragungs- ort der Olympischen Spiele der Antike. ............. 6 OLYMPIA IM ALTERTUM OLYMPIA 7 ........... IM ALTERTUM „OLYMPISCHE FESTTAGE“ Der dritte Tag: Die Olympischen Spiele dauerten in der Früh- Aus kultischer Sicht der Höhepunkt der Spiele, der gan- zeit wahrscheinlich nur einen Tag, und es gab ze Vormittag war Gott Zeus gewidmet. Hundert blu- nur einen Wettkampf, den Stadionlauf, bei mengeschmückte Stiere („Hekatombe“) wurden zum dem das Stadion (192,28 Meter bzw. 600 Hauptaltar gebracht und dort geschlachtet. Die besten Fuß) durchlaufen werden musste. Die antike Stücke wurden zu Ehren Zeus verbrannt. Festgesandt- Laufbahn bildete kein Oval wie die modernen schaften aus ganz Griechenland brachten auf den nicht Mit der Siegerehrung, der Kranzverleihung Stadien, sondern ein langgestrecktes Rechteck. und Feiern für die Olympioniken klangen weniger als 70 Altären ihre Opfer dar. Am Nachmittag die sportlichen und kultischen Festlich- Die Zuschauer saßen rundherum auf Tribünen erfolgten die Laufbewerbe: der „Dolchios“ (Langlauf keiten aus. wie heute. Im Laufe ihrer langen Geschichte über 24 Stadien, also ca. 4.600 m), der Stadionlauf wurden immer mehr Wettkampfdisziplinen ins und der „Diaulos“ (Doppellauf über zwei Stadien). Aus- Programm aufgenommen. Seit den 77. Olym- klang des Tages bildete ein saftiger Festschmaus. Der fünfte Tag: pischen Spielen (472 v. Chr.) betrug die Dauer Am letzten Tag fanden die Siegerehrungen statt. Die Sie- fünf bis sechs Tage. Nie in der über tausend-jäh- Der vierte Tag: ger wurden zwar unmittelbar nach den Wettkämpfen mit rigen Geschichte Olympia fanden mehr als 18 Der wahrscheinlich einzige Tag ohne zentrale Kulthand- einem Palmzweig ausgezeichnet, an diesem Tag jedoch Wettkämpfe („Agone“) statt. Diese Wettkämpfe Start zum Fackellauf. lungen stand ganz im Mittelpunkt der Schwerathleten: nochmals aufgerufen und mit dem viel begehrten Zweig gliederten sich in drei Gruppen: Ringkampf, Faustkampf und Pankration sowie dem Waf- vom heiligen Ölbaum bekränzt. Sie wurden in Sieger- • Musische Agone der Herolde und Trompeter pischen Regeln zu achten. Als erste traten die Herolde fenlauf („Hoplitodromos“), der schlussendlich den Ab- listen eingeschrieben und bekamen das Recht, zur Erin- • Gymnische Agone (nackte Athleten) mit den und Trompeter zu ihren Wettkämpfen („Agonen“) an, schluss aller Wettkämpfe bildete. Er wurde anfangs mit nerung an ihren Sieg im