„Ertüchtigung Cranzer Und Neuenfelder Hauptdeich“ Ergebnisbericht
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Stand: 18.04.2019 Arbeitsgruppe zum Projekt „Ertüchtigung Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich“ Ergebnisbericht Vorwort Der vorliegende Ergebnisbericht stellt die Diskussion sowie die Hinweise und Ideen der Teilnehmenden aus den beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe am 22. Januar und 12. Februar 2019 dar und wurde dem Kreis der Teilnehmenden zur Abstimmung und Kommentierung bis zum 20. März 2019 vorgelegt. Einzelne Teilnehmende haben zu dem Bericht Stellung genommen und Anmerkungen eingebracht. Die Hinweise, die sich direkt auf die im Rahmen der Arbeitsgruppensitzungen besprochenen Inhalte bezogen, wurden vollständig eingearbeitet. Andere Anmerkungen bezogen sich auf Aspekte, die über die diskutierten Inhalte der Arbeitsgruppe hinausgingen. So gab es beispielsweise von den Anwohnerinnen und Anwohnern in Cranz im Nachhinein abweichende Ansichten bzw. neue Vorschläge zur weiteren Gestaltung der Dreiecksfläche zwischen Cranzer Hauptdeich / Cranzer Elbdeich / Estedeich und zur Führung des Busverkehrs. Alle eingegangenen Anmerkungen dieser Art wurden an die Planenden weitergeleitet, können aber in diesem Bericht, der allein die beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe dokumentiert, nicht aufgeführt werden. Inhalt 1. Anlass und Hintergrund S. 4 2. Arbeitsgruppe: Aufgabe und Sitzungen S. 5 3. Planungshinweise der Teilnehmenden und Erstbewertung durch ReGe und HPA S. 7 a. Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen S. 7 i. „Plan B“ planerisch ausarbeiten ii. Kostenvergleich der Varianten vorlegen iii. Verkehr während der Bauphase koordinieren b. Themenbereich 2: Wohnbebauung Cranzer Hauptdeich S. 10 i. Mit Sonderlösungen den Eingriff in Eigentum vermeiden Kombinationslösung (innen und außen) ermöglichen Konstruktive Bauwerke (z. B. Spundwände) schaffen ii. Auffahrten: Erreichbarkeit der Häuser sicherstellen c. Themenbereich 3: Dreiecksfläche bis Sperrwerk Estemündung (innerorts) S. 12 i. Dreiecksfläche zwischen Cranzer Hauptdeich und Cranzer Elbdeich 1. Lärm- und Sichtschutz realisieren 2. Verkehrsberuhigte Zone am Cranzer Elbdeich einrichten 3. Sammelvorschlag: Verlegung der Buslinie 150 prüfen P+R / Fahrradparkplatz ermöglichen Radweg über Cranzer Elbdeich verlegen 4. Verlegung eines Glasfaserkabels mitdenken ii. Bereich von der Dreiecksfläche bis zum Sperrwerk Estemündung 1. Frostschutzberegnung / Entwässerung 2. Rad- und/oder Gehweg auf dem Deich (mit besserer Befestigung) errichten 3. Bushaltestelle zum Umstieg auf die Fähre (Cranzer Seite) prüfen d. Themenbereich 4: Sperrwerk Estemündung bis Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde S. 17 i. Palm / Pella Sietas ii. 10-kV-Kabel iii. Sammelhinweis Rohre und Entwässerung bedenken Obststand Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm e. Themenbereich 5: Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde bis Airbus Südtor S. 19 i. Sammelhinweis: Kreisverkehre prüfen / Verkehrsbeziehungen der Kreuzungen Planungsraum bis zum Abbieger Airbus Südtor erweitern Den Verkehrsfluss zu Stoßzeiten verbessern a) Stau bei Stoßzeiten b) Verkehr floss vor Ampelinstallation besser Beschilderung für Airbuszufahrt verbessern (Lieferverkehr) 4. Zusammenfassung und nächste Schritte S. 21 1. Anlass und Hintergrund Der Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich muss ertüchtigt werden, um ihn an die aktuellen Anforderungen des öffentlichen Hochwasserschutzes in Hamburg anzupassen. Die Hamburg Port Authority (HPA), in deren Zuständigkeit die Erhöhung des Cranzer und Neuenfelder Hauptdeichs liegt, hat die ReGe Hamburg GmbH mit der Planung und Umsetzung des Vorhabens beauftragt. Das Vorhaben teilt sich in drei wesentliche Projekte auf: 1. Deicherhöhung und -instandsetzung: Auf einer Länge von rund drei Kilometern soll der Deich auf 9,00 Meter NHN, im Anschluss an den Finkenwerder Hauptdeich auf 9,40 Meter erhöht werden. Die Deichkrone wird durchgängig auf 3,00 Meter verbreitert. Der Deich wird so gestaltet, dass Nacherhöhungen als Anpassungen an die Auswirkungen des Klima- wandels möglich sind. In einem westlichen Teilabschnitt in Cranz – an der Landesgrenze zu Niedersachsen – ist auf einer Länge von 280 Metern noch ein Vollkleideich vorzufinden. Dieser wird durch einen Deich mit Sandkern und Kleiabdeckung ersetzt. 2. Grundsanierung der Deichverteidigungs- und Hauptverkehrsstraße: Die Straße ist verkehrlich stark belastet und sanierungsbedürftig. Sie muss im Zuge der Deichertüchtigung grundhaft erneuert werden. Orientiert am Hamburger Regelwerk für die Planung und den Entwurf von Stadtstraßen soll die Fahrbahn auf insgesamt 7,00 Meter ausgebaut (bisher 6,20 bis 7,30 Meter) werden. Es ist geplant, mehr Platz für einen Zweirichtungsverkehr für Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen auf einem Geh- und Radweg in dem seitlichen Lagerstreifen von 4,00 Metern Breite (vormals 2,00 Meter) zu schaffen. Die Straßensanierung beinhaltet zudem die Verbesserung des Verkehrsflusses von hoch belasteten Knotenpunkten mit dem Ziel der Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf der Strecke. 3. Erneuerung der Be- und Entwässerung: Der Binnendeichgraben übernimmt eine wichtige Funktion für die Be- und Entwässerung binnenseitiger Flächen. Er muss im Zuge der Deichanpassung versetzt und seine wasserwirtschaftliche Funktion neu geregelt werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind: - Maßnahmen zur Behandlung der Straßenabwässer, - die Ertüchtigung des Bewässerungssystems für den Obstanbau in Neuenfelde, - die Anpassung des Siel- und Schöpfbauwerkes Neuenfelde, - die Erneuerung der Deichdrainagen. Das Gesamtprojekt befindet sich am Ende der Vorplanungsphase. Die ReGe hat zahlreiche Planungsvarianten geprüft und nach den folgenden Kriterien bewertet: - Umwelt (u. a. Schutzgüter Naturschutz, Flächen- und Bodenschutz, Mensch) - Bau (u. a. Baubarkeit, Baugrund, Einhaltung von Richtlinien und Regelwerken) und - Aufwand (u. a. Baukosten, Unterhaltungsaufwand, Grunderwerb). Als Ergebnis der Abwägung favorisiert die ReGe eine Deichertüchtigung auf der Binnenseite. Ein sensibler Eingriff in den naturschutzrechtlich streng geschützten Tideauwald als Teil des Fauna- Flora-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebietes „Mühlenberger Loch / Neßsand“ soll dadurch vermieden werden. Dieser Eingriff wäre genehmigungsrechtlich nur zu begründen, wenn es keine zumutbare Alternative gäbe. Diese besteht nach Naturschutzrecht jedoch mit der Ertüchtigung nach binnen. Zu realisieren ist diese Variante nach binnen nur mit einer Inanspruchnahme von öffentlichen, privaten und in Teilabschnitten (land-)wirtschaftlich genutzten Flächen. Dieser Eingriff soll durch Planungsoptimierung und Sonderlösungen auf ein Mindestmaß reduziert werden. 4 2. Arbeitsgruppe: Aufgabe und Sitzungen ReGe und HPA stellten die Planung am 15. November 2018 im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vor, die sich an Anwohner/-innen und Eigentümer/-innen in Cranz und Neuenfelde richtete. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung machten ReGe und HPA das Angebot, einen möglichst repräsentativen Kreis von 19 Betroffenen aus Cranz und Neuenfelde einzuladen, um weitere Ideen für eine optimierte Planung vor Ort zu entwickeln. Abb.1: Teilnehmende der Arbeitsgruppe (Vertreter ansässiger Unternehmen waren eingeladen, konnten jedoch nicht teilnehmen). Daraus entstand die Gründung der Arbeitsgruppe „Ertüchtigung Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich“. Sie traf sich zu zwei Sitzungen am 22. Januar und 12. Februar 2019 (s. Abb. 2), die beide in der Schule Arp-Schnitger-Stieg in Neuenfelde stattfanden. Im Rahmen der Sitzung I entwickelten die Teilnehmenden abschnittweise – von der Landesgrenze im Westen bis kurz vor der Einfahrt zum Südtor des Airbusgeländes im Osten des Planungsraumes – Ideen, um die Planung besser an die Bedürfnisse der Betroffenen vor Ort anzupassen. Diese Ideen wurden in einem nächsten Schritt von ReGe und HPA erstbewertet und auf ihre Machbarkeit hin überprüft. In Sitzung II stellten die Planenden die Ergebnisse der Bewertung und Untersuchung den Teilnehmenden des Arbeitskreises vor und diskutierten diese mit ihnen. 4 5 Abb. 2: Bisheriger Dialogprozess rund um die Ertüchtigung des Cranzer und Neuenfelder Hauptdeichs. Die Diskussion und die Inhalte aus diesen beiden Sitzungen sind im vorliegenden Ergebnisbericht festgehalten. Der Bericht soll ReGe und HPA als eine wichtige Grundlage für die nun anstehende Phase der Entwurfsplanung dienen. Zusätzlich ist geplant, ihn im Rahmen einer weiteren Informationsveranstaltung den Cranzer und Neuenfelder Bürger/-innen im April 2019 vorzustellen. 6 3. Planungshinweise der Teilnehmenden und Erstbewertung durch ReGe und HPA Die Ideen und Hinweise aus der Arbeitsgruppe wurden zur besseren Übersicht in fünf Themenbereiche gegliedert, beginnend im Westen an der Landesgrenze zu Niedersachsen bei der Cranzer Wohnbebauung bis nach Osten zur Einfahrt zum Airbus Südtor. Folgende Themenbereiche wurden bestimmt: - Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen - Themenbereich 2: Wohnbebauung Cranzer Hauptdeich - Themenbereich 3: Dreiecksfläche bis Sperrwerk Estemündung - Themenbereich 4: Sperrwerk Estemündung bis Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde - Themenbereich 5: Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde bis Airbus Südtor Im Folgenden werden die Ideen und Hinweise aus der Arbeitsgruppe vorgestellt. Daran schließen sich die jeweilige Erstbewertung von HPA und ReGe sowie das Ergebnis aus der gemeinsamen Diskussion an. 3.a Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen 3.a.i „Plan B“ planerisch ausarbeiten Hinweise aus der Arbeitsgruppe In der Öffentlichkeitsveranstaltung am 15. November 2018 hat die ReGe die sogenannte Vorzugsvariante – die Ertüchtigung nach binnen – vorgestellt. Da es hierzu viele Rückfragen gab, nutzte