Stand: 18.04.2019

Arbeitsgruppe zum Projekt „Ertüchtigung Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich“ Ergebnisbericht

Vorwort

Der vorliegende Ergebnisbericht stellt die Diskussion sowie die Hinweise und Ideen der Teilnehmenden aus den beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe am 22. Januar und 12. Februar 2019 dar und wurde dem Kreis der Teilnehmenden zur Abstimmung und Kommentierung bis zum 20. März 2019 vorgelegt.

Einzelne Teilnehmende haben zu dem Bericht Stellung genommen und Anmerkungen eingebracht. Die Hinweise, die sich direkt auf die im Rahmen der Arbeitsgruppensitzungen besprochenen Inhalte bezogen, wurden vollständig eingearbeitet. Andere Anmerkungen bezogen sich auf Aspekte, die über die diskutierten Inhalte der Arbeitsgruppe hinausgingen. So gab es beispielsweise von den Anwohnerinnen und Anwohnern in Cranz im Nachhinein abweichende Ansichten bzw. neue Vorschläge zur weiteren Gestaltung der Dreiecksfläche zwischen Cranzer Hauptdeich / Cranzer Elbdeich / Estedeich und zur Führung des Busverkehrs. Alle eingegangenen Anmerkungen dieser Art wurden an die Planenden weitergeleitet, können aber in diesem Bericht, der allein die beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe dokumentiert, nicht aufgeführt werden.

Inhalt

1. Anlass und Hintergrund S. 4

2. Arbeitsgruppe: Aufgabe und Sitzungen S. 5

3. Planungshinweise der Teilnehmenden und Erstbewertung durch ReGe und HPA S. 7

a. Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen S. 7 i. „Plan B“ planerisch ausarbeiten ii. Kostenvergleich der Varianten vorlegen iii. Verkehr während der Bauphase koordinieren

b. Themenbereich 2: Wohnbebauung Cranzer Hauptdeich S. 10 i. Mit Sonderlösungen den Eingriff in Eigentum vermeiden Kombinationslösung (innen und außen) ermöglichen Konstruktive Bauwerke (z. B. Spundwände) schaffen ii. Auffahrten: Erreichbarkeit der Häuser sicherstellen

c. Themenbereich 3: Dreiecksfläche bis Sperrwerk Estemündung (innerorts) S. 12 i. Dreiecksfläche zwischen Cranzer Hauptdeich und Cranzer Elbdeich 1. Lärm- und Sichtschutz realisieren 2. Verkehrsberuhigte Zone am Cranzer Elbdeich einrichten 3. Sammelvorschlag: Verlegung der Buslinie 150 prüfen P+R / Fahrradparkplatz ermöglichen Radweg über Cranzer Elbdeich verlegen 4. Verlegung eines Glasfaserkabels mitdenken ii. Bereich von der Dreiecksfläche bis zum Sperrwerk Estemündung 1. Frostschutzberegnung / Entwässerung 2. Rad- und/oder Gehweg auf dem Deich (mit besserer Befestigung) errichten 3. Bushaltestelle zum Umstieg auf die Fähre (Cranzer Seite) prüfen

d. Themenbereich 4: Sperrwerk Estemündung bis Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde S. 17 i. Palm / Pella Sietas ii. 10-kV-Kabel iii. Sammelhinweis Rohre und Entwässerung bedenken Obststand Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm

e. Themenbereich 5: Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde bis Airbus Südtor S. 19 i. Sammelhinweis: Kreisverkehre prüfen / Verkehrsbeziehungen der Kreuzungen Planungsraum bis zum Abbieger Airbus Südtor erweitern Den Verkehrsfluss zu Stoßzeiten verbessern a) Stau bei Stoßzeiten b) Verkehr floss vor Ampelinstallation besser Beschilderung für Airbuszufahrt verbessern (Lieferverkehr)

4. Zusammenfassung und nächste Schritte S. 21

1. Anlass und Hintergrund

Der Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich muss ertüchtigt werden, um ihn an die aktuellen Anforderungen des öffentlichen Hochwasserschutzes in anzupassen. Die Hamburg Port Authority (HPA), in deren Zuständigkeit die Erhöhung des Cranzer und Neuenfelder Hauptdeichs liegt, hat die ReGe Hamburg GmbH mit der Planung und Umsetzung des Vorhabens beauftragt. Das Vorhaben teilt sich in drei wesentliche Projekte auf:

1. Deicherhöhung und -instandsetzung: Auf einer Länge von rund drei Kilometern soll der Deich auf 9,00 Meter NHN, im Anschluss an den Hauptdeich auf 9,40 Meter erhöht werden. Die Deichkrone wird durchgängig auf 3,00 Meter verbreitert. Der Deich wird so gestaltet, dass Nacherhöhungen als Anpassungen an die Auswirkungen des Klima- wandels möglich sind. In einem westlichen Teilabschnitt in Cranz – an der Landesgrenze zu Niedersachsen – ist auf einer Länge von 280 Metern noch ein Vollkleideich vorzufinden. Dieser wird durch einen Deich mit Sandkern und Kleiabdeckung ersetzt.

2. Grundsanierung der Deichverteidigungs- und Hauptverkehrsstraße: Die Straße ist verkehrlich stark belastet und sanierungsbedürftig. Sie muss im Zuge der Deichertüchtigung grundhaft erneuert werden. Orientiert am Hamburger Regelwerk für die Planung und den Entwurf von Stadtstraßen soll die Fahrbahn auf insgesamt 7,00 Meter ausgebaut (bisher 6,20 bis 7,30 Meter) werden. Es ist geplant, mehr Platz für einen Zweirichtungsverkehr für Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen auf einem Geh- und Radweg in dem seitlichen Lagerstreifen von 4,00 Metern Breite (vormals 2,00 Meter) zu schaffen. Die Straßensanierung beinhaltet zudem die Verbesserung des Verkehrsflusses von hoch belasteten Knotenpunkten mit dem Ziel der Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf der Strecke.

3. Erneuerung der Be- und Entwässerung: Der Binnendeichgraben übernimmt eine wichtige Funktion für die Be- und Entwässerung binnenseitiger Flächen. Er muss im Zuge der Deichanpassung versetzt und seine wasserwirtschaftliche Funktion neu geregelt werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind: - Maßnahmen zur Behandlung der Straßenabwässer, - die Ertüchtigung des Bewässerungssystems für den Obstanbau in Neuenfelde, - die Anpassung des Siel- und Schöpfbauwerkes Neuenfelde, - die Erneuerung der Deichdrainagen.

Das Gesamtprojekt befindet sich am Ende der Vorplanungsphase. Die ReGe hat zahlreiche Planungsvarianten geprüft und nach den folgenden Kriterien bewertet: - Umwelt (u. a. Schutzgüter Naturschutz, Flächen- und Bodenschutz, Mensch) - Bau (u. a. Baubarkeit, Baugrund, Einhaltung von Richtlinien und Regelwerken) und - Aufwand (u. a. Baukosten, Unterhaltungsaufwand, Grunderwerb).

Als Ergebnis der Abwägung favorisiert die ReGe eine Deichertüchtigung auf der Binnenseite. Ein sensibler Eingriff in den naturschutzrechtlich streng geschützten Tideauwald als Teil des Fauna- Flora-Habitat (FFH)- und Vogelschutzgebietes „Mühlenberger Loch / Neßsand“ soll dadurch vermieden werden. Dieser Eingriff wäre genehmigungsrechtlich nur zu begründen, wenn es keine zumutbare Alternative gäbe. Diese besteht nach Naturschutzrecht jedoch mit der Ertüchtigung nach binnen. Zu realisieren ist diese Variante nach binnen nur mit einer Inanspruchnahme von öffentlichen, privaten und in Teilabschnitten (land-)wirtschaftlich genutzten Flächen. Dieser Eingriff soll durch Planungsoptimierung und Sonderlösungen auf ein Mindestmaß reduziert werden.

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2. Arbeitsgruppe: Aufgabe und Sitzungen

ReGe und HPA stellten die Planung am 15. November 2018 im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung vor, die sich an Anwohner/-innen und Eigentümer/-innen in Cranz und Neuenfelde richtete. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung machten ReGe und HPA das Angebot, einen möglichst repräsentativen Kreis von 19 Betroffenen aus Cranz und Neuenfelde einzuladen, um weitere Ideen für eine optimierte Planung vor Ort zu entwickeln.

Abb.1: Teilnehmende der Arbeitsgruppe (Vertreter ansässiger Unternehmen waren eingeladen, konnten jedoch nicht teilnehmen).

Daraus entstand die Gründung der Arbeitsgruppe „Ertüchtigung Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich“. Sie traf sich zu zwei Sitzungen am 22. Januar und 12. Februar 2019 (s. Abb. 2), die beide in der Schule Arp-Schnitger-Stieg in Neuenfelde stattfanden. Im Rahmen der Sitzung I entwickelten die Teilnehmenden abschnittweise – von der Landesgrenze im Westen bis kurz vor der Einfahrt zum Südtor des Airbusgeländes im Osten des Planungsraumes – Ideen, um die Planung besser an die Bedürfnisse der Betroffenen vor Ort anzupassen. Diese Ideen wurden in einem nächsten Schritt von ReGe und HPA erstbewertet und auf ihre Machbarkeit hin überprüft. In Sitzung II stellten die Planenden die Ergebnisse der Bewertung und Untersuchung den Teilnehmenden des Arbeitskreises vor und diskutierten diese mit ihnen.

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Abb. 2: Bisheriger Dialogprozess rund um die Ertüchtigung des Cranzer und Neuenfelder Hauptdeichs.

Die Diskussion und die Inhalte aus diesen beiden Sitzungen sind im vorliegenden Ergebnisbericht festgehalten. Der Bericht soll ReGe und HPA als eine wichtige Grundlage für die nun anstehende Phase der Entwurfsplanung dienen. Zusätzlich ist geplant, ihn im Rahmen einer weiteren Informationsveranstaltung den Cranzer und Neuenfelder Bürger/-innen im April 2019 vorzustellen.

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3. Planungshinweise der Teilnehmenden und Erstbewertung durch ReGe und HPA

Die Ideen und Hinweise aus der Arbeitsgruppe wurden zur besseren Übersicht in fünf Themenbereiche gegliedert, beginnend im Westen an der Landesgrenze zu Niedersachsen bei der Cranzer Wohnbebauung bis nach Osten zur Einfahrt zum Airbus Südtor. Folgende Themenbereiche wurden bestimmt:

- Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen - Themenbereich 2: Wohnbebauung Cranzer Hauptdeich - Themenbereich 3: Dreiecksfläche bis Sperrwerk Estemündung - Themenbereich 4: Sperrwerk Estemündung bis Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde - Themenbereich 5: Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde bis Airbus Südtor

Im Folgenden werden die Ideen und Hinweise aus der Arbeitsgruppe vorgestellt. Daran schließen sich die jeweilige Erstbewertung von HPA und ReGe sowie das Ergebnis aus der gemeinsamen Diskussion an.

3.a Themenbereich 1: Übergreifende Planungsideen

3.a.i „Plan B“ planerisch ausarbeiten

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

In der Öffentlichkeitsveranstaltung am 15. November 2018 hat die ReGe die sogenannte Vorzugsvariante – die Ertüchtigung nach binnen – vorgestellt. Da es hierzu viele Rückfragen gab, nutzte Nina Oncken, Projektleiterin der ReGe, die 1. Sitzung der Arbeitsgruppe dafür, die Entscheidungsfindung für diese Variante detaillierter darzulegen. Sie machte deutlich, dass von ReGe und HPA im Zuge der Planungen zahlreiche unterschiedliche Varianten untersucht worden sind (ein Auszug der Varianten wurde gezeigt), darunter auch Lösungen, die eine Deichertüchtigung nach außen in das Mühlenberger Loch vorsahen. Diese Varianten wurden jedoch aufgrund des erheblichen Eingriffs in den Tideauwald als nicht genehmigungs- und realisierungsfähig verworfen. In der 2. Sitzung stellte Christian Michalczyk von der Behörde für Umwelt und Energie (BUE), Referat Schutzgebiete und Landschaftspflege, darauf aufbauend die Schritte vor, die nach § 34 BNatSchG von den Behörden für eine Genehmigung zu prüfen sind.

Deutlich wurde, dass ein Eingriff in den streng geschützten FFH-Lebensraum Tideauwald als unzulässig zu bewerten ist, wenn  das Projekt zu erheblichen Beeinträchtigungen des Lebensraumes in seinen für die Erhaltungsziele und den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen führen wird,  eine zumutbare Alternative zum Eingriff in den Tideauwald besteht,  der Eingriff in den FFH-geschützten Lebensraum Tideauwald nicht kompensiert werden kann.

Sowohl ReGe als auch BUE legten dar, dass ein Eingriff in den Tideauwald als eine erhebliche

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Beeinträchtigung zu bewerten ist, da er mehr als ein Prozent der Fläche des Lebensraumes in diesem Bereich in Anspruch nehmen würde und damit über der Erheblichkeitsschwelle läge. Auch gibt es nach Naturschutzrecht mit der Deichertüchtigung nach innen eine zumutbare Alternative. Weitere Schritte – wie etwa die Beantragung einer Ausnahmegenehmigung bei der Europäischen Kommission und die Möglichkeit der Kompensation – wurden dadurch nicht weiter betrachtet.

Abb. 3: Prüfschritte der Ausnahmeregelung zum Eingriff in das FFH-Gebiet Tideauwald. Da die Ausnahmeregelung bereits durch den 2. Prüfschritt („alternative Lösung“) verhindert wird, wird der 3. Prüfschritt nicht weiter betrachtet.

Gegen diese Darstellung erheben die Teilnehmenden in beiden Sitzungen der Arbeitsgruppe Einwände. Ihrer Ansicht nach stellt der Eingriff in private und (land-)wirtschaftliche Flächen zwar für den Naturschutz eine zumutbare Alternative dar, nicht jedoch für die betroffenen Menschen vor Ort. Die Forderung lautet, im Rahmen dieses Vorhabens dem Schutzgut Mensch einen höheren Stellenwert zuzuweisen. Ein Vertreter der Obstbauern erklärt, dass die Obstbauern keine Flächen für das Vorhaben der Deichertüchtigung zur Verfügung stellen werden.

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Erstbewertung der Planenden

Die ReGe wird in der Planung darauf achten, den Eingriff in private und (land-)wirtschaftliche Flächen so gering wie möglich zu halten. Gegen die naturschutzrechtlichen Vorgaben – die keinen Ermessensspielraum zulassen – kann die ReGe jedoch nicht handeln:

Urteil Bundesverwaltungsgericht zur A 20 (06.11.2013; Rand-Nr. 74): - „Lässt sich das Planungsziel … mit geringerer Eingriffsintensität verwirklichen, so muss der Projektträger von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Ein Ermessen wird ihm insoweit nicht eingeräumt“ (striktes Vermeidungsgebot).

In der Frage, was eine zumutbare Alternative darstellt, finden die Planer und die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe keinen Konsens. Die ReGe kündigt jedoch an, die Beeinträchtigungen an besonders kritischen Stellen durch Sonderlösungen sowie eine weitere Optimierung der Verkehrssituation zu mindern (s. Kap. 3.b und 3.c).

3.a.ii Kostenvergleich der Varianten vorlegen

Hinweis aus der Arbeitsgruppe

Die Teilnehmenden stellen infrage, dass eine Ertüchtigung nach binnen kostengünstiger sei als eine Ertüchtigung nach außen. Sie fordern die ReGe auf, die Kosten für die verschiedenen Varianten zu nennen. Zudem merkt ein Vertreter der Obstbauern an, dass auch ein möglicher Grunderwerb binnendeichs zu erheblichen Kosten führen dürfte, die es einzurechnen gelte.

Erstbewertung der Planenden

Für die unterschiedlichen Varianten (Ertüchtigung nach binnen, Ertüchtigung nach binnen und außen, Ertüchtigung nach außen) kann die ReGe zu diesem Zeitpunkt der Planung noch keine belastbaren absoluten Zahlen nennen. Dafür stehen die Planungen noch zu weit am Anfang.

Jedoch ist es möglich, die Aufwände für die Varianten zu vergleichen. Zu berücksichtigen ist: Die Straße muss in jedem Fall – also sowohl bei einer Ertüchtigung nach binnen als auch nach außen – erneuert werden, sodass diese Kosten bei allen Varianten entstehen. Bei der Ertüchtigung nach außen entstehen zusätzliche Kosten, da das Deckwerk des Deichs erneuert und der Treibselräumweg zurückgebaut und wieder neu gebaut werden müssten. Zudem sind die durch einen Eingriff in den Tideauwald zu schaffenden Ausgleichsflächen monetär noch nicht bewertet. Danach ist die Deichertüchtigung nach binnen die kostengünstigste Variante. Zur Übersicht stellt die ReGe einen prozentualen Vergleich vor:

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Ertüchtigung nach … Kosten in % binnen 100 % binnen und außen ~ 145 %* außen ~ 175 %*

* ohne Kosten für Ausgleichsflächen / inkl. prognostizierte Kosten für Grunderwerb

Abb. 4: Kostenvergleich der verschiedenen Varianten.

3.a.iii Verkehr während der Bauphase koordinieren

Hinweis aus der Arbeitsgruppe

Die verkehrliche Situation ist durch den Pendler- und Lieferverkehr zum Airbusgelände und nach Hamburg allgemein bereits sehr angespannt. Oft entstehen lange Staus. Verschiedene Mitglieder der Arbeitsgruppe äußern die Sorge, dass die Situation während der Bauphase über einen langen Zeitraum weiter verschärft werden könnte.

Erstbewertung der ReGe Hamburg

Die ReGe Hamburg nimmt diesen Hinweis sehr ernst. Die Planung der Verkehrssituation während der Bauphase ist eine der wichtigsten Aufgaben für die nun anstehende Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Um das Wissen der Betroffenen vor Ort einzubeziehen, prüft die ReGe, eine gesonderte Arbeitsgruppe einzurichten, die die Bauphase begleitet und schnell auf mögliche Belastungssituationen hinweisen kann. Mögliche Teilnehmende dieser Arbeitsgruppe wären z. B. Vertreter/-innen des Bezirksamts , der Polizei, des Landkreises , des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Straßenplaner/-innen sowie der Anwohner/-innen. Der genaue Teilnehmerkreis, die Aufgaben und die Termine werden im weiteren Verlauf der Planung ausgearbeitet.

3.b Themenbereich 2: Wohnbebauung Cranzer Hauptdeich

3.b.i Mit Sonderlösungen den Eingriff in Eigentum vermeiden - Kombinationslösung (innen und außen) ermöglichen - Konstruktive Bauwerke (z. B. Spundwände) schaffen

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Analog zur Forderung, den „Plan B“ – also die Außenvariante – weiter auszuplanen, betonen die Teilnehmenden, dass unbedingt jeder Eingriff in private und (land-)wirtschaftliche Flächen vermieden werden soll. Die Teilnehmenden erkennen zwar die rechtlichen Hürden für eine

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Deichertüchtigung nach außen an. Sie wünschen sich aber, dass eine Ertüchtigung nach außen überall dort geprüft werden soll, wo sie das Eigentum der Anwohner/-innen zu schützen vermag.

Die Teilnehmenden schlagen eine Kombinationslösung für die Deichertüchtigung in Cranz vor: Diese beinhaltet, den Deich grundsätzlich nach innen zu ertüchtigen, jedoch an Engstellen nach außen zu gehen. Eine kleine Kombinationslösung würde den Bereich der Wohnbebauung an der Landesgrenze umfassen (bis zur Dreiecksfläche), eine große Kombinationslösung verliefe vom Sperrwerk Estemündung bis zur Landesgrenze.

Um einen Eingriff in Privateigentum zu verhindern, wird als weitere Idee der Einbau einer Spund- oder Winkelstützwand im Bereich der Wohnbebauung direkt am Cranzer Hauptdeich genannt. Sie könnte den Deichfuß verkürzen, sodass an dieser Stelle nicht in das Eigentum eingegriffen werden müsste.

Erstbewertung der Planenden

Für den Bereich von der Landesgrenze bis zur Einmündung zum Cranzer Elbdeich hat die ReGe den Einsatz einer Spund- oder Winkelstützwand geprüft. Dafür würde der Deichfuß durch eine 1,00 Meter hohe Spund- oder Winkelstützwand verkürzt. Ein Eingriff in Privateigentum könnte dadurch vollständig vermieden werden (s. Abbildungen 5 und 6).

Auch soll der Geh- und Radweg auf der Häuserseite entlanggeführt werden, sodass die Hauptverkehrsstraße – und damit der Auto- und LKW-Verkehr – weiter als jetzt von der Wohnbebauung ferngehalten werden könnte. Mit dieser Lösung würde auch der direkte Übergang hin zum niedersächsischen Teil des Geh- und Radwegs geschaffen werden.

Abb. 5: Draufsicht auf den Abschnitt an der Cranzer Wohnbebauung, bei dem eine Spund- oder Winkelstützwand möglich wäre. Die Grafik zeigt einen ersten Entwurf.

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Abb. 6: Der Straßenquerschnitt auf Höhe der Cranzer Wohnbebauung, bei dem eine Spund- oder Winkelstützwand möglich wäre. Die Grafik zeigt einen ersten Entwurf.

3.b.ii Auffahrten: Erreichbarkeit der Häuser sicherstellen

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Die Anwohner/-innen am Cranzer Hauptdeich befürchten, dass die Auffahrten durch die breitere Straße kürzer und damit schlechter zugänglich werden bzw. ein Abbiegen auf die Straße durch schlechte Einsicht schwieriger wird.

Erstbewertung der Planenden

Die ReGe nimmt die Bedenken auf und verweist auf die Sonderlösung durch die Spund- oder Winkelstützwand. Der Geh- und Radweg wird auf Höhe der Cranzer Wohnbebauung nicht auf der Deichseite, sondern auf der Häuserseite entlanggeführt und von 1,50 Meter auf 3,15 Meter verbreitert. Dadurch rückt die Straße weiter von den Häusern ab als bisher. So sind auch die Auffahrten weiter ohne Einschränkungen befahrbar. Mit dem Auto von der Einfahrt auf die Straße zu gelangen, wird durch die verbesserte Einsicht tendenziell einfacher.

3.c Themenbereich 3: Dreiecksfläche bis Sperrwerk Estemündung (innerorts)

3.c.i Dreiecksfläche zwischen Cranzer Hauptdeich und Cranzer Elbdeich

1. Lärm- und Sichtschutz realisieren

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Die Anwohner/-innen in Cranz geben den Hinweis, dass bereits jetzt sehr viel Verkehr am Cranzer Hauptdeich herrsche. Wenn die Straße verbreitert wird, könnten Autos hier noch schneller fahren. Sie befürchten, dass das Verkehrsaufkommen allgemein steigen wird und schlagen daher vor, entlang des Cranzer Hauptdeichs einen Lärm- und Sichtschutz, beispielsweise durch eine

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Lärmschutzwand und/oder einen begrünten Wall, einzurichten (ein möglicher Verlauf ist auf Abbildung 8 eingezeichnet).

Erstbewertung der Planenden

Die ReGe nimmt das Bedürfnis der Anwohner nach mehr Lärm- und Sichtschutz auf. Der Bau einer Lärm- und Sichtschutzwand fällt nicht in die Zuständigkeit des Vorhabens. ReGe und HPA bieten jedoch an, das Gespräch mit dem zuständigen Bezirksamt Harburg zu suchen und anzuregen, dass die Errichtung eines Lärm- und Sichtschutzes nach Möglichkeit in die Baumaßnahmen einbezogen wird.

2. Verkehrsberuhigte Zone am Cranzer Elbdeich einrichten

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Die Verkehrsbelastung am Cranzer Elbdeich ist jetzt bereits sehr hoch. Eine Anwohnerin betont, dass die Autos sehr schnell fahren und mit erhöhter Geschwindigkeit in den Cranzer Elbdeich abbiegen. Der Wendeverkehr durch die Buslinie 150 sorge zudem für Erschütterungen, was u. a. zu Schäden an der Bausubstanz führe.

Erstbewertung der Planenden

Um die Verkehrsbelastung an dieser Stelle zu mindern, bieten ReGe und HPA an, ab der Abzweigung des Cranzer Elbdeichs bis zum Autohaus Dicks die Zufahrtmöglichkeit vom Cranzer Hauptdeich zu begrenzen (s. Abbildung 7). Wie genau die Abgrenzung erfolgt und wie weit die Verkehrsberuhigung reicht, wird im Laufe der Planung weiter ausgearbeitet. Dafür nimmt die ReGe das Gespräch mit dem Bezirksamt Harburg auf, welches für die Einrichtung zuständig ist.

Abb. 7: Möglicher Bereich einer verkehrsberuhigten Zone am Cranzer Elbdeich mit begrenzter Zufahrtsmöglichkeit vom Cranzer Hauptdeich.

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3. Sammelvorschlag - Verlegung der Buslinie 150 prüfen - P+R / Fahrradparkplatz ermöglichen - Radweg über Cranzer Elbdeich verlegen

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Ein Anwohner am Cranzer Elbdeich hat nach der Öffentlichkeitsveranstaltung am 15. November 2018 verschiedene Vorschläge zur Optimierung der Verkehrssituation im Bereich der Dreiecksfläche Cranzer Hauptdeich / Cranzer Elbdeich eingereicht und diese im Rahmen der 1. Sitzung der Arbeitsgruppe vorgestellt. Der Vorschlag zur Gestaltung der Dreiecksfläche in Cranz stieß bei den Teilnehmenden auf große Zustimmung. Auch der Tourismusverband begrüßt diesen Vorschlag.

Der Vorschlag sieht folgendes vor: Durch eine Erweiterung nach binnen würden sich gegebenenfalls die Straßenführung und somit auch die Busführung ändern. Die derzeit enge Buskehre an der Kreuzung Cranzer Hauptdeich / Cranzer Elbdeich könnte verlegt und durch eine neue Stichstraße ersetzt werden. Die Deichertüchtigung könnte je nach Ausführung bis in den Spielplatz bzw. Bolzplatz ragen. Der Spielplatz könnte geringfügig verkleinert bzw. der Bolzplatz verlegt werden, sodass Platz für einen P+R-Parkplatz mit Fahrradparkplatz entstünde. Dieser könnte den Pendlerverkehr aufnehmen und auch von Touristen genutzt werden. Die Haltestelle der Linie 150 würde entsprechend der Abbildung 8 verlegt werden. Auch könnte der Radweg über den Cranzer Elbdeich geführt werden, um ihn von der Hauptverkehrsstraße wegzuleiten.

Abb.8: Vorschlag eines Anwohners zur Umgestaltung der Dreiecksfläche in Cranz, inkl. Lärm-/Sichtschutz.

Erstbewertung der Planenden

ReGe und HPA begrüßen den Vorschlag des Anwohners und halten ihn grundsätzlich für umsetzbar. Der Bau einer Stichstraße und eines P+R-Parkplatzes sowie die Verlegung der Bushaltestelle sind formal allerdings nicht Teil des Auftrags zur Deichertüchtigung. Die ReGe nimmt jedoch hierzu das Gespräch mit dem Bezirksamt Harburg und dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) auf, damit die Umsetzung der Vorschläge geprüft und in die Entwurfsplanung aufgenommen werden kann.

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4. Verlegung eines Glasfaserkabels mitdenken

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Die Internetverbindung ist in Teilen von Cranz vergleichsweise langsam. Eine Anwohnerin weist darauf hin, dass an der Kreuzung Cranzer Elbdeich / Estedeich ein Knotenpunkt für Glasfaserleitungen liege. Dieser könnte genutzt werden, um im Rahmen der Straßenarbeiten ein Glasfaserkabel in den Bereich Cranzer Hauptdeich / Cranzer Elbdeich zu verlegen.

Erstbewertung der Planenden

Die Verlegung eines Glasfaserkabels gehört grundsätzlich nicht zum Projekt der Deichertüchtigung. Die ReGe nimmt das Gespräch mit dem zuständigen Telekommunikationsanbieter auf, um die begleitende Verlegung einer neuen Glasfaserleitung zu prüfen.

3.c.ii Bereich von der Dreiecksfläche bis zum Sperrwerk Estemündung

1. Frostschutzberegnung / Entwässerung

Hinweis aus der Arbeitsgruppe

Die anwesenden Obstbauern geben zu bedenken, dass im Zuge der Deichertüchtigung die Entwässerung sowie die Frostschutzberegnung auch im Bereich von Cranz gesichert und optimiert werden sollten.

Erstbewertung der ReGe Hamburg

Für die Ertüchtigung der Be- und Entwässerung führen ReGe und HPA gesonderte Gespräche mit den Obstbauern.

2. Rad- und/oder Gehweg auf dem Deich (mit besserer Befestigung) errichten

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Den Anwohnern/-innen in Cranz ist sehr daran gelegen, dass die Planenden den Eingriff in Eigentumsflächen und die Verlegung der Straße in die Nähe der Wohnbebauung so weit wie möglich vermeiden. Dafür sollten aus Sicht der Teilnehmenden alle Optionen überprüft werden, die beim neuen Straßenquerschnitt Fläche einsparen. Als Lösung schlagen die Anwohner/-innen verschiedene Alternativen zur Führung des Rad- und Gehweges vor. Ein Vorschlag: Rad- und/oder Gehweg könnten über den Deich geführt werden anstatt direkt an der Straße entlang. Dazu wäre die Deichkrone besser zu befestigen.

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Erstbewertung der Planenden

Im Zuge der Deichertüchtigung kann die Deichkrone befestigt werden, sodass das Radfahren und Spazierengehen hier sicherer als bisher möglich sind. Die ReGe erkennt, dass dies insbesondere für den Tourismus interessant ist. Die befestigte Deichkrone kann jedoch nicht den Rad- und Gehweg entlang der Straße ersetzen. Er muss das ganze Jahr über verkehrssicher nutzbar sein und auch bei Schnee und Eis beräumt werden. Dies kann im Falle einer alleinigen Wegführung auf dem Deich nicht gewährleistet werden. Ein befestigter Rad- und Gehweg auf der Deichkrone kann aber ein zusätzliches Angebot für Anwohner/-innen und Tourist/-innen schaffen – insbesondere in den Sommermonaten.

Um auf die Deichkrone zu gelangen, könnten Rampen angelegt werden: eine auf Höhe der Einmündung des Neuenfelder Damms in den Neuenfelder Hauptdeich und eine zweite in Cranz auf Höhe der Kreuzung Cranzer Hauptdeich / Estedeich. Letztere würde eine günstige Verbindung darstellen, sollte der Fahrradweg über den Cranzer Elbdeich geführt werden.

Abb. 9: Mögliche Rampe in Cranz Abb. 10: Mögliche Rampe in Neuenfelde

3. Bushaltestelle zum Umstieg auf die Fähre (Cranzer Seite) prüfen

Hinweis aus der Arbeitsgruppe Im Nachgang zur 1. Sitzung der Arbeitsgruppe reicht eine Anwohnerin den Vorschlag ein, eine zusätzliche Bushaltestelle auf der Cranzer Seite des Sperrwerks Estemündung zu schaffen, um so den Umstieg auf die Fähre zu erleichtern.

Erstbewertung der Planenden Die ReGe verweist auf die Zuständigkeit des HVV und des Bezirksamts Harburg. Das Anliegen soll in den aufzunehmenden Gesprächen behandelt werden.

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3.d Themenbereich 4: Sperrwerk Estemündung bis Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde

3.d.i Palm / Pella Sietas

Hinweis aus der Arbeitsgruppe / Hinweis aus Vorgesprächen

Als Zufahrt zur Palm Lagerhaus GmbH ist im Bebauungsplan des Bezirks vorgesehen, eine neue Linksabbiegerspur einzurichten. Auch muss sichergestellt sein, dass die Feuerwehr ausreichend Platz rund um die Gebäude zur Verfügung hat, um mögliche Brände im Lagerhaus löschen zu können. Ein Vertreter des Unternehmens war als Teilnehmer zur Arbeitsgruppe geladen, jedoch an beiden Terminen verhindert. Aus dem Kreis der Anwesenden kamen hierzu keine weiteren Hinweise oder Einwände.

Erstbewertung der Planenden

Die ReGe hat diese Maßnahmen bereits in die Planung aufgenommen. Details werden mit der Palm Lagerhaus GmbH geklärt. Eine Lösung, die beides beinhaltet, ist nach jetzigem Planungsstand möglich.

3.d.ii 10-kV-Kabel

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Ein Vertreter der Obstbauern weist die ReGe darauf hin, dass mehrere 10-kV-Kabel von Finkenwerder (teils unter dem Parkplatz des Hofladens) bis zur Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm und von dort in unterschiedliche Richtungen verliefen. Eines verliefe im Deichgrund Richtung Pella Sietas, weitere südlich im Fußweg Richtung Neuenfelder Damm. Die Kabel würden Strom führen.

Erstbewertung der Planenden

Die ReGe dankt für den Hinweis und kündigt an, die genaue Lage des 10-kV-Kabels mit Nord-Süd- Verlauf zu untersuchen. Der Verlauf von 10-kV-Kabeln längs des Hauptdeichs ist den Planenden bekannt.

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3.d.iii Sammelhinweis - Rohre und Entwässerung bedenken - Obststand Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Ein Vertreter der Obstbauern gibt zu bedenken, dass die ReGe bei den Straßenarbeiten die bestehenden Rohre und Entwässerungssysteme in der Nähe des Siel- und Schöpfwerkes Neuenfelde genau beachten müsse. Dies sei insbesondere an der Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm wichtig, da hier parallel zu dem genannten 10-kV-Kabel ein Rohr unterirdisch verlaufe. Zudem liege der Parkplatz mit seinem Obstverkaufsstand auf seinem privaten Grund, den er nicht zur Deichertüchtigung bzw. Straßensanierung abtreten werde.

Erstbewertung der Planenden

Die Sicherstellung und Optimierung der Be- und Entwässerung ist ein wichtiges Teilprojekt der Deichertüchtigung. An der genannten Stelle liegt mit dem Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde eine Sondersituation vor. Durch die technischen Bauwerke und Gebäude, die zum Siel- und Schöpfwerk gehören, ist der Raum nach Süden für die Sanierung der Straße begrenzt. Um den erforderlichen Querschnitt realisieren zu können, könnte an dieser Stelle eine Winkelstützwand mit 1,00 Meter Höhe eingesetzt und in der Verlängerung bis kurz hinter die Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm als Spund- oder Stützwand weitergeführt werden. Die Bushaltestelle müsste etwas weiter nach Süden verlegt werden. Dafür ist in der Böschung ausreichend Platz, sodass die bestehenden Rohrleitungen nicht beansprucht werden müssten.

Abb. 11: Draufsicht auf die Sonderlösung des Deichschnitts in Höhe des Siel- und Schöpfwerks Neuenfelde durch den möglichen Einsatz einer Winkelstützwand. Die Grafik zeigt einen Entwurf.

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Abb. 12: Möglicher Querschnitt für den Einsatz einer Winkelstützwand auf Höhe des Siel- und Schöpfwerks Neuenfelde. Die Grafik zeigt einen Entwurf.

Die ReGe weist darauf hin, dass konstruktive Bauwerke wie Spund- oder Winkelstützwände die Sicherheit des Deichs nicht beeinträchtigen, jedoch die Deichverteidigung erschweren. Daher ist dies – wie die Spundwand an der Landesgrenze in Cranz – nur eine Sonderlösung für einen kurzen Bereich und kann nicht auf der ganzen Strecke des Projekts umgesetzt werden.

3.e Themenbereich 5: Siel- und Schöpfwerk Neuenfelde bis Airbus Südtor

3.e.i Sammelhinweis - Kreisverkehre prüfen / Verkehrsbeziehungen der Kreuzungen - Planungsraum bis zum Abbieger Airbus Südtor erweitern - Den Verkehrsfluss zu Stoßzeiten verbessern a. Stau bei Stoßzeiten b. Verkehr floss vor Ampelinstallation besser - Beschilderung für Airbuszufahrt verbessern (Lieferverkehr)

Hinweise aus der Arbeitsgruppe

Die Verkehrssituation am Cranzer und Neuenfelder Hauptdeich wird von den Teilnehmenden als sehr angespannt beschrieben. Als Ursache für das hohe Verkehrsaufkommen wird die Verkehrssituation für den Pendler- und Lieferverkehr am Südtor des Airbusgeländes identifiziert. Besonders zu Stoßzeiten entstünden sehr lange Staus, die zum Teil bis über die Landesgrenze nach Niedersachsen hinaus reichen. Damit der Verkehr besser fließen kann, wird von den Teilnehmenden ein Kreisverkehr an der Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm vorgeschlagen.

Zudem merken die Anwohner/-innen an, dass der Verkehr vor der Installation der Lichtsignalanlage an der Einfahrt zum Airbusgelände besser floss. Ein weiterer Punkt ist die unzureichende Beschilderung bei Airbus für den Lieferverkehr. Zu häufig würden LKW den Weg zu Airbus nicht auf Anhieb erkennen können, sodass sie bis zur nächsten Wendemöglichkeit an der Buskehre in Cranz fahren, hier wenden und dadurch für besonderen Lärm und Erschütterung sorgen würden.

Da die Einfahrt zum Airbusgelände nicht mehr im Planungsraum für die Deichertüchtigung liegt, hier aber kritische Punkte für die Verkehrsplanung liegen, regen die Teilnehmenden an, den

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Planungsraum bis zum Airbusgelände zu erweitern.

Erstbewertung der Planenden

Die HPA wird prüfen, ob die ReGe den Auftrag bekommt, den Planungsraum bis zur Einfahrt zum Südtor von Airbus zu erweitern. Die ReGe nimmt auf, dass die Straßensanierung im Rahmen der Deichertüchtigung eine geeignete Gelegenheit ist, die Verkehrssituation in Neuenfelde zu verbessern. Dazu muss in einem ersten Schritt geprüft werden, ob die aktuelle Situation durch eine bessere Koordination der Lichtsignalanlagen optimiert werden kann. Falls dies nicht der Fall ist, wird die Lösung durch neue Kreisverkehre untersucht.

Ein Kreisverkehr an der Kreuzung Neuenfelder Hauptdeich / Neuenfelder Damm ist nach erster Prüfung nicht leistungsfähig.

Für die Kreuzung an der Einfahrt zum Südtor des Airbusgeländes wurde bereits eine erste Skizze eines leistungsfähigen Kreisverkehrs angefertigt. Dabei wird jedoch klar, dass dieser ohne eine merkliche Flächeninanspruchnahme nicht zu realisieren wäre, was von Vertretern der Obstbauern abgelehnt wird. Wie der Verkehrsfluss genau optimiert werden kann, wird im weiteren Verlauf der Planung geprüft. An Konfliktstellen wird das Gespräch mit Betroffenen gesucht.

Abb. 13: Erste Skizze eines leistungsfähigen Kreisverkehrs an der Einfahrt zum Airbus Südtor.

Die Beschilderung für den Lieferverkehr liegt in der Zuständigkeit von Airbus. Die ReGe Hamburg leitet das Anliegen an Airbus weiter.

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4. Zusammenfassung und weitere Schritte

Die ReGe Hamburg hat alle Hinweise und Ideen aus der Arbeitsgruppe aufgenommen und sie erstbewertet. Dort, wo Ideen und Hinweise vertiefend geplant werden können, gehen die Planenden nun in die weitere Prüfung und Ausgestaltung. Zudem werden sie die Gespräche mit dem Bezirksamt Harburg, dem Hamburger Verkehrsverbund, Airbus und dem zuständigen Telekommunikationsanbieter für Cranz aufnehmen. Die nach der Erstbewertung realisierbaren Ideen sind hier aufgeführt:

Themencluster Idee Umsetzung

Wohnbebauung Sonderlösung mit Spundwand Nach Erstbewertung Cranzer Hauptdeich möglich

Dreiecksfläche Cranzer Verkehrsberuhigung Nach Erstbewertung Haupt- und Elbdeich möglich

Dreiecksfläche Cranzer Umgestaltung Dreiecksfläche Planbar, aber Gespräche Haupt- und Elbdeich mit Bezirk und HVV

Sperrwerk Estemündung Verlegung der Bushaltestelle Weitere Gespräche

Sperrwerk Estemündung Sonderlösung am Siel- und Nach Erstbewertung bis Siel- und Schöpfwerk Schöpfwerk: möglich Neuenfelde Kabel / Rohrsystem Airbus Verkehrssteuerung In Prüfung

Geh- und Radweg Zusätzliche Geh- und Radwegführung Nach Erstbewertung nur auf dem Deich zusätzlich zum Lagerstreifen möglich

ReGe und HPA sichern zu, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zeitnah – geplant ist April – den Cranzer und Neuenfelder Bürger/-innen sowie dem Regionalausschuss Süderelbe vorgestellt werden.

Des Weiteren befürworten ReGe und HPA, die Arbeitsgruppe nach Bedarf wieder einzuladen, um in wichtigen Planungsphasen über den Stand der Arbeiten zu informieren und wertvolle Rückmeldungen der Teilnehmenden zu erhalten.

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Kontakt

Projektleitung

Nina Oncken ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH Überseeallee 1 20457 Hamburg

Telefon: 040 38088032 Mobil: 0176 17181907

E-Mail: [email protected]

Projektsprecherin

Corinna Dumke ReGe Hamburg Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH Überseeallee 1 20457 Hamburg

Telefon: 040 38088033 Mobil: 0176 17181901

E-Mail: [email protected]

Mehr Informationen zum Projekt: www.rege.hamburg

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