2020 75 Jahre Kriegsende in Vilshofen Und Umgebung
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2020 75 JAHRE KRIEGSENDE IN VILSHOFEN UND UMGEBUNG VILSHOFENER JAHRBÜCHER SONDERBAND 15 Herausgegeben vom Kultur- und Geschichtsverein Vilshofen Redaktion: Toni Keil 1 Gefördert durch die Ernst-Pietsch-Stiftung Deggendorf Impressum: Selbstverlag des Kultur- und Geschichtsvereins Vilshofen (www.kgv-vilshofen.de) Gesamtherstellung: Rückert-Druck, Vilshofen Vilshofen 2019 © bei den Autoren Redaktion: Toni Keil Die wissenschaftliche und juristische Verantwortung für den Inhalt der einzelnen Beiträge liegt ausschließlich bei den Autoren. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 2 Inhaltsverzeichnis Grußwort des Bürgermeisters ............................................................................................ 5 Vorwort ................................................................................................................................ 6 Bevor die Amerikaner nach Vilshofen kamen .................................................................. 7 Der amerikanische Vorstoß in Ostbayern ....................................................................... 8 Vom totalen Krieg zur totalen Niederlage ...................................................................... 10 Die Eisenbahnbrücke ist verschwunden! ........................................................................ 13 Fliegeralarm .................................................................................................................... 15 Jetzt ist es sicher: „Die Amis kommen!“ ........................................................................ 18 Am heißen Draht zwischen SS und Amerikanern .......................................................... 21 Das Krankenhaus war in Gefahr .................................................................................... 24 Erst der dritte Versuch zerstörte die Brücke ................................................................... 26 Mit der Zille zu den Amis .............................................................................................. 30 Zwei Gewehrläufe hinterm Hühnerhaus ......................................................................... 32 Beim Einmarsch der Amis verjagt die Bevölkerung „ihre Verteidiger“ ........................ 34 Volkssturm rettete Eisenbahnbrücke über den Laufenbach ........................................... 38 Lebensbilder aus Schweiklberg - Zum Ende des Krieges ............................................... 41 Feige Morde an russischen Gefangenen bei Zeitlarn ...................................................... 45 Das Kriegsende in Vilshofen ............................................................................................... 51 Am 1. Mai 1945 war der Krieg in Vilshofen zu Ende ..................................................... 52 „Dann krachte es plötzlich, als ob jemand schießt“ ....................................................... 57 Berichte der Vilshofener Seelsorger nach Kriegsende .................................................... 59 Kriegsende in Sandbach ................................................................................................. 65 OMGUS, die amerikanische Militärverwaltung in Vilshofen ........................................ 67 Das Kriegsende zwischen Wolfach und Vils ..................................................................... 71 Pfarrers Tagebuch beleuchtet Ortenburger Zeitgeschichte ............................................. 72 Verhinderte Brückensperre rettete Ortenburg ................................................................ 77 Schreinermeister Josef Knödl übergibt Aldersbach an die Amerikaner ........................ 79 Josef Knödl – denunziert, couragiert, ehrenamtlich aktiv ............................................. 82 Kindheitserinnerungen an das Kriegsende 1945 in Aidenbach ...................................... 84 3 Schicksale und Erinnerungen ........................................................................................... 87 Sorgen und Angst an der „Heimatfront“ ...................................................................... 88 Lebensmittelkarten und Hamstern ............................................................................... 91 Auf einem offenen Milchauto begann der Exodus ........................................................ 93 Im Flüchtlingslager am Taferlsee ................................................................................. 97 Ein Schulbub in den Wirren vor und nach dem Kriegsende 1945 ................................ 100 Mit der Kapitulation zum King von Vilshofen ............................................................. 104 Ein Schock: der erste schwarze Amerikaner ................................................................ 107 Den Amerikanern verdankt er sein Leben ................................................................... 109 Abkürzungen, Autorenverzeichnis und Abbildungsnachweis ............................................. 111 4 Grußwort des Bürgermeisters In der deutschen Geschichte gibt es keine tiefere Zäsur als das Kriegsende am 8. Mai 1945, dessen 75. Wie- derkehr wir mit diesem Sonderband zu den bekannten Vilshofener Jahrbüchern des Kultur- und Geschichts- vereins Vilshofen in würdiger Form gedenken. Ich bin stolz und dankbar, dass wir mit der überarbei- teten und erweiterten Wiederauflage des Sonderbandes aus dem Jahr 1995 einen ganz konkreten und berei- chernden Blick auf das Kriegsende in Vilshofen an der Donau erhalten. Mit authentischen Berichten aus dieser Zeit, für die un- ter anderem auch Zeitzeugen befragt wurden, werden die Ereignisse aus dem Jahr 1945 in Erinnerung geru- fen und für die Nachwelt auf Dauer gesichert. Ohne die persönlichen Schilderungen von Zeitzeugen und das schriftliche Festhalten des Erlebten würden die Ge- schehnisse hier in Vilshofen für immer und unwieder- bringlich in Vergessenheit geraten. Daher bin ich allen einsetzt. Eine Mahnung, die 75 Jahre nach dem Ende Autoren, die an der Erstellung des Sonderbandes von des 2. Weltkriegs immer noch aktuell ist oder vielleicht 1995 und der Wiederauflage von 2020 beteiligt waren, sogar aktueller als je zuvor. für ihre Arbeit von Herzen dankbar. Sie tragen dazu bei, ein besonderes Kapitel unserer Geschichte für die Ihr Bürgermeister nächsten Generationen zu bewahren. Eine Geschichte, die uns allen immer wieder das große Leid vor Augen führt, welches der Krieg für die Menschen in unserer Heimat bedeutete und warum es wert ist, dass sich je- der einzelne für den Erhalt von Frieden und Freiheit Florian Gams 5 Vorwort DIE VERGANGENHEIT IST NICHT TOT; SIE IST NICHT EINMAL VERGANGEN. William Faulkner 1996 veröffentlichte der Kultur- und Geschichtsverein Aus diesem Anlass gibt der KGV eine überarbeitete Vilshofen einen Sonderband zum 50. Jahrestag des und erweiterte Neufassung des oben erwähnten Son- Kriegsendes im Vilshofener Land. „50 Jahre Kriegsen- derbands heraus. de – Erinnerungen an die letzten Monate des 2. Welt- Der akribischen Arbeit des ehemaligen Stadtarchi- krieges im Vilshofener Land“ betitelten die damaligen vars Peter Kugler (†), dem journalistischen Gespür des Herausgeber ihre Publikation. Sie mahnten im Vorwort ehemaligen VA-Redakteurs Ronald Ziegler, aber auch an, dass das Terrorregime der Nationalsozialisten nie vielen anderen Geschichtsinteressierten verdanken wir in Vergessenheit geraten dürfe: „… denn nur aus un- Zeitdokumente, welche das Geschehen zum Ende des serer Vergangenheit können wir für eine friedvolle Krieges in unserer Region belegen. Zukunft lernen.“ Zunehmender Nationalismus sowie Den Autoren der bereits in Zeitungen, Pfarrbriefen, die Präsenz rechtspopulistischer und rechtsextremer Gemeindeblättern oder im oben erwähnten Sonderband Parteien in Parlamenten europäischer Länder wie auch veröffentlichten Beiträge wird dafür gedankt, dass sie gesellschaftliche Entwicklungen lassen diese Worte dem neuerlichen Abdruck ohne Ausnahme zustimm- noch wichtiger als vor 25 Jahren erscheinen. Es ist von ten. großer Bedeutung, dass wir uns erinnern, damit sich Geschichte nicht wiederholt. Besonders bedanke ich mich bei Kreisheimatpfleger Rudolf Drasch für seine umfangreiche Unterstützung. Am 1. Mai 2020 jährt sich in Vilshofen das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Toni Keil 6 BEVOR DIE AMERIKANER NACH VILSHOFEN KAMEN Truppenbewegungen zum Kriegsende 1945 im südlichen Niederbayern („Pfeiltrichter“: Bewegungen der US-Truppen, „Linien“: Rückzug der dt. Truppen) Innerhalb weniger Tage rückte das XX. US Armee Geschehen ausgesetzt. Die meisten Menschen stell- Korps Ende April 1945 in Ostbayern von Regensburg ten sich die Frage, ob ein weiterer Widerstand gegen kommend im südlichen Niederbayern Richtung Öster- die anrückenden Truppen der Amerikaner ihre Hei- reich vor. Die amerikanischen Soldaten nahmen am 28. mat nicht in das absolute Verderben treiben würde. April Straubing und am 30. April Osterhofen ein. Be- Einzelne versuchten durch mutiges Handeln gegen teiligt waren lt. obiger Karte die 13. Panzer- und ver- sinnlose Befehle unverbesserlicher NS-Ideologen schiedene Infanterie-Divisionen. Die Amerikaner stie- Schlimmeres zu verhindern und hatten damit auch ßen dabei auf relativ wenig Widerstand und konnten so teilweise Erfolg. ihren Vormarsch zügig fortsetzen. In den letzten Tagen des