„Jetzt Ist Es Mit Dir Aus...“
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Peter Körner „Jetzt ist es mit Dir aus...“ 10. November 1938 in Aschaffenburg: Opfer und Täter Ahndung und Erinnerung Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg Beiheft 5 herausgegeben von Joachim Kemper Peter Körner „Jetzt ist es mit Dir aus...“ 10. November 1938 in Aschaffenburg: Opfer und Täter Ahndung und Erinnerung STADT- UND STIFTSARCHIV ASCHAFFENBURG Aschaffenburg 2019 herausgegeben durch das Stadt- und Stiftsarchiv im Auftrag der Stadt Aschaffenburg Der Druck dieses Buches wurde unterstützt durch Zuwendungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e.V. sowie der Adam Hörnig Baugesellschaft mbH & Co KG (Aschaffenburg). Fachlektorat: Christian Seeger (Berlin) Layout: Manuela Reich ISBN: 978-3-922355-35-9 Gesamtherstellung: VDS VERLAGSDRUCKEREI SCHMIDT 91413 Neustadt an der Aisch Inhalt Inhalt ...........................................................5 Grußwort des Oberbürgermeisters......................................7 Einleitung........................................................9 1. Die Themen ................................................10 2. „Bewältigung“ und Gedenken . .13 3. Zu den Quellen..............................................16 4. Ausblick ...................................................22 Vorgeschichte des Novemberpogroms ..................................23 1. Repressionen ...............................................23 2. Attentat, „Polenaktion“ ........................................24 3. Vorspiel in Hessen . .29 4. Goebbels, Heydrich, SA und SS ..................................31 Die Vorgänge in Aschaffenburg .......................................42 1. Erste Ermittlungen............................................42 2. Die Gestapo untersucht ........................................46 3. Das Oberste Parteigericht . 55 4. Löwenthals wandern aus .......................................60 5. Gerichtsverfahren nach dem Krieg ................................65 6. Zur Person: Heinrich Taudte ....................................73 7. Das Urteil ..................................................79 8. Die Spruchkammer ...........................................83 Die Mittäter .....................................................88 1. Georg Volk .................................................88 2. Exkurs: SA, SS und das Ringen um die Gerichtsbarkeit .................94 3. Bruno Ritter ...............................................101 4. Johann Gigl ...............................................104 5. Ludwig Euringer ............................................110 6. Andreas Jehl ...............................................115 7. Die Rolle der Maria Jehl . 129 Zerstörungen – eine Rekonstruktion ..................................133 1. Wege der Täter .............................................133 2. Valentin Krenz . .139 3. Ernst Ruttmann .............................................142 4. Leopold Born ..............................................144 5. Jakob Ihrig . 144 6. Hugo Kohler...............................................145 7. Leonhard Jörg ..............................................145 8. Benedikt Herrmann..........................................145 9. Konrad Zenglein ............................................147 10. Josef Sedlmayer............................................148 11. Engelbert Brennstuhl ........................................149 12. Weitere Ermittlungen ........................................150 13. Das Gerichtsverfahren .......................................151 5 Synagogenbrand – eine Rekonstruktion ................................154 1. Die Aufträge ...............................................154 2. Feuer in der Treibgasse .......................................157 3. Gerichtsverfahren ...........................................163 4. Spruchkammer .............................................168 5. Zur Person: Adam Hörnig .....................................171 Nach dem Pogrom ...............................................176 1. Verhaftungen ..............................................176 2. Schadenserfassung, Beschlagnahmungen ..........................186 4. Plünderungen ..............................................193 5. Die Kultusgemeinde .........................................197 6. Exkurs: Die Polizisten Jahreis und Hiller...........................199 Die „Bewältigung“ ...............................................208 1. Zur Wirkungsgeschichte ......................................208 2. Säuberung und Umerziehung . 208 3. Zunehmende Milde ..........................................211 4. Entlastungsstrategien .........................................212 5. Beteiligung der Bevölkerung ...................................217 6. Verdrängung ...............................................219 7. Kollektiver Antisemitismus.....................................224 8. Amnestien und Begnadigung...................................225 9. „Nullum crimen, nulla poena sine lege“ . 228 Gedenken .....................................................237 1. Das Konstrukt ..............................................237 2. Die Wandlungen des Gedenkens ................................239 3. Alternative Erinnerung: die DDR ................................242 4. Die Kraft des Zweifels ........................................243 5. Erinnerungskultur auf dem Prüfstand .............................248 Gedenktermine der Ereignisse in Aschaffenburg .........................253 Wissenschaftliche Tagungen des Vereins Haus Wolfsthalplatz .............255 Ausstellungen/Referate zum 9. November (Vorabend der Kristallnacht) .....................................257 Referate zum 27. Januar (Holocaust-Gedenktag) . 258 Bildteil .......................................................259 Anhang .......................................................277 Literatur .......................................................277 Archivalien .....................................................297 Abkürzungen . 299 Danksagung ....................................................300 6 Grußwort des Oberbürgermeisters Mit dem vorliegenden Buch legt Peter Körner einen grundlegenden Baustein zur jüdischen Geschichte der Stadt Aschaffenburg in der NS-Zeit vor. Der Autor hat in- tensiv und aus den Quellen heraus die Geschehnisse um den Novemberpogrom des Jahres 1938 aufgearbeitet. Wie der Untertitel des Bandes bereits zeigt, geht es ihm dabei auch um die Darstellung der Täter sowie Fragen der Bewältigung. Die Vorgänge der Reichspogromnacht in Aschaffenburg werden auf Basis des aktuellen Forschungsstands in den notwendigen größeren Kontext einbezogen. Die Quellen- lage ist dabei für die lokale Situation ausgesprochen gut. Dem Autor gelingt es, die Vorgeschichte und die Ereignisse direkt vor und in der Reichspogromnacht mit der Darstellung der Folgen und Nachwirkungen zu verbin- den. Das Augenmerk gilt auch den Tätern, inklusive der Versuche der Ahndung und Aufklärung nach 1945. Schließlich wird auch die Erinnerungskultur und Ge- denkarbeit der Nachkriegszeit in den Blick genommen, stellt der 9. November 1938 doch einen ganz entscheidenden Kristallisationspunkt der Erinnerung an die NS-Verbrechen dar. Die Quellen sind von Peter Körner intensiv untersucht. Nur für wenige deutsche Städte liegt aktuell eine ähnlich detailreiche Arbeit vor. Die Stadt Aschaffenburg ist in Zusammenarbeit mit Initiativen und Vereinen seit langer Zeit bestrebt, die Erinnerung an die ehemals blühende jüdische Gemeinde der Stadt am Leben zu erhalten. Zahlreiche Jüdinnen und Juden haben in der Ver- gangenheit ganz wesentlich zur Entwicklung der Stadt, zu Kultur, Wirtschaft und Geistesleben beigetragen. Die schrecklichen Ereignisse und die Verfolgungen im 3. Reich sind auch für die heutigen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt eine stete Mahnung. Der Dank geht neben dem Autor, der sich in nächster Zeit mit der jüdischen Ge- meinde der Stadt bis 1933 beschäftigen wird, an eine der großen deutschen For- schungseinrichtungen im Bereich der Geschichtswissenschaften: Das Institut für Zeitgeschichte (München) hat durch ein wissenschaftliches Gutachten einen wich- tigen Beitrag zur Gestaltung der vorliegenden Publikation geleistet. Namentlich er- wähnt seien Prof. Dr. Magnus Brechtken und Prof. Dr. Frank Bajohr, Wissenschaft- licher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien. Als Lektor bereitete Herr Chris- toph Seeger, langjähriger Programmleiter beim Propyläen-Verlag, das Buch für die Drucklegung vor, wofür ebenfalls herzlich gedankt sei. Die Betreuung des Projekts lag städtischerseits bei den Museen der Stadt bzw. im Jahr 2018 beim Stadt- und Stiftsarchiv, in dessen Publikationsreihe das Buch auch erscheint. Ich wünsche dem Buch eine gute Aufnahme in der interessierten Stadtöffentlichkeit sowie in der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit! 7 Einleitung Die vorliegende Untersuchung will die Reihe lokaler Publikationen zum Thema „Reichskristallnacht“1 um einen Längsschnitt ergänzen, der am Beispiel der Stadt Aschaffenburg vom Ende der Weimarer Republik bis heute reicht. Dieser Zeitab- schnitt ist geprägt durch einen mehrfachen Wandel nicht nur der politischen Sys- teme und Ideologien, sondern auch des Blicks auf die einschlägigen Quellen und auf die jeweilige gesellschaftliche Bedeutung, die der Beschäftigung mit der Ver- gangenheit beigemessen wird. Daher widmet sich die Arbeit sowohl den lokalge- schichtlichen Vorgängen und dem zu deren Verständnis nötigen aktuellen For- schungsstand, als auch der wechselvollen Rezeption und gesellschaftlichen Funk- tion der Ereignisse vom 9./10. November 1938.