The Great Gatsby in Zwei Deutschen Übersetzungen
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„… something new – something extraordinary and beautiful and simple + intricately patterned“ Fitzgeralds The Great Gatsby in zwei deutschen Übersetzungen Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts (MA) an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Nina Elisabeth PUCHER am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft Begutachterin: Univ.-Prof. Dr. Heike van Lawick Brozio Graz, 2015 Inhalt Einleitung ....................................................................................................................................... 1 1 Descriptive Translation Studies ................................................................................................ 3 2 Zu den Konzepten der Domestizierung und Verfremdung ....................................................... 7 2.1 Friedrich Schleiermachers „Ueber die verschiedenen Methoden des Uebersezens“ ........... 8 2.2 Foreignization und domestication bei Lawrence Venuti ................................................... 13 2.3 Foreignisation und kulturelle Asymmetrie bei Piotr Kwieciński ...................................... 18 2.4 Covert und overt translation bei Juliane House ................................................................. 20 2.5 Kaisa Koskinen: Foreignization und die Bedeutung von affect ........................................ 22 2.6 Die retranslation hypothesis: Ein kurzer Einblick ............................................................. 23 2.7 Zusammenfassung der dargelegten Konzepte .................................................................... 26 3 F. Scott Fitzgerald ................................................................................................................... 29 3.1 Eine kurze Biographie ........................................................................................................ 29 3.2 Posthumer Erfolg ............................................................................................................... 33 4 Der Roman The Great Gatsby (1925) ..................................................................................... 36 4.1 Inhalt des Romans .............................................................................................................. 36 4.2 Charakteristik und Themen des Romans ........................................................................... 38 4.3 Reaktionen auf den Roman in den USA ............................................................................ 42 5 Die deutschen Übersetzungen ................................................................................................. 45 5.1 Übersetzung 1: Der große Gatsby (1953) .......................................................................... 46 5.1.1 Der Übersetzer Walter Schürenberg ........................................................................ 46 5.1.2 Der Blanvalet Verlag .............................................................................................. 48 5.2 Übersetzung 2: Der große Gatsby (2006) .......................................................................... 49 5.2.1 Die Übersetzerin Barbara Abarbanell ...................................................................... 49 5.2.2 Der Verlag Diogenes .............................................................................................. 51 6 Analyse .................................................................................................................................... 52 6.1 Methodische Grundlagen ................................................................................................... 52 6.1.1 Das Normenkonzept von Gideon Toury .................................................................. 54 6.1.2 Das Normenkonzept von Andrew Chesterman ........................................................ 56 6.1.3 Andrew Chestermans translation strategies ............................................................ 60 Syntactic strategies ............................................................................................................ 61 Semantic strategies ............................................................................................................ 63 Pragmatic strategies .......................................................................................................... 64 6.2 Vergleich ausgewählter Textpassagen ............................................................................... 66 6.2.1 Beschreibung der Figuren ....................................................................................... 67 6.2.2 Beschreibung von Orten und Szenen ....................................................................... 78 6.2.3 Dialoge und Beschreibung der Beziehungen zwischen den Figuren ......................... 92 6.3 Zusammenfassung der Analyseergebnisse unter Miteinbeziehung der Normenkonzepte . 99 7 Zusammenfassung: Domestizierung und Verfremdung in den Übersetzungen .................... 106 Literaturverzeichnis ................................................................................................................... 108 Anhang ....................................................................................................................................... 118 Einleitung „I want to write something new – something extraordinary and beautiful and simple + intricately patterned“ (Bruccoli/Duggan 1980:112, zit. n. Lanahan/Bruccoli/Lanahan 1999; Hervorh. im Orig.) – so beschrieb F. Scott Fitzgerald jenes Buch, das er mit The Great Gatsby schreiben wollte. Fitzgerald schrieb diese Worte bevor er den Roman verfasst hatte und lange Zeit bevor ihn auch die Literaturkritik und Öffentlichkeit als herausragend wahrnahm, dennoch sollten sie sich als wahr erweisen: Der Roman The Great Gatsby überzeugte durch genau die Eigenschaften, die ihm Fitzgerald vorhergesagt hatte: durch den außergewöhnlichen Stil, seine Schönheit, seine Einfachheit und die Sorgfalt, mit der arrangiert wurde. The Great Gatsby gilt heute als moderner amerikanischer Klassiker und wurde seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1925 in dutzende Sprachen übersetzt; schon allein in deutscher Sprache liegen heute acht Übersetzungen vor. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit zwei dieser deutschen Übersetzungen: der Übersetzung, die von Walter Schürenberg angefertigt wurde und im Jahr 1953 erschien, und der Neuübersetzung von Bettina Abarbanell aus dem Jahr 2006. Bei Schürenbergs Text handelt es sich um jene Übersetzung, die der Großteil der deutschsprachigen LeserInnenschaft als Der große Gatsby kennt, da sie für lange Zeit im Handel erhältlich war und über ein halbes Jahrhundert lang „der maßgebliche Text“ (Ingendaay 2011) war. Diese Übersetzung wurde im Jahr 2006 durch Abarbanells Version ersetzt, die zum Ziel hatte, The Great Gatsby originalgetreu und „flüssig“ (Zanovello 2015) wiederzugeben. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage, ob sich in den beiden Übersetzungen Tendenzen zu Domestizierung bzw. zur Verfremdung beobachten lassen und inwiefern diese Tendenzen mit den jeweils geltenden Normen der Zielkultur zusammenhängen können. Dazu sollen die Unterschiede zwischen den Übersetzungen aufgezeigt werden und es soll festgestellt werden, in welchen Bereichen diese Unterschiede auftauchen. Des Weiteren soll herausgefunden werden, wie der Übersetzer Walter Schürenberg und die Übersetzerin Bettina Abarbanell mit F. Scott Fitzgeralds außergewöhnlichem Still umgehen. Schon bei der oberflächlichen Lektüre der beiden Texte zeigte sich, dass sich die beiden Übersetzungen in gewissen Passagen stark voneinander unterscheiden. Eine kurze Gegenüberstellung der beiden Übersetzungen unter Miteinbeziehung des Originals gab Anlass zu der Hypothese, dass sich der Übersetzer von Übersetzung 1 (1953), Walter Schürenberg, weiter vom Original entfernt und in seiner Interpretation von Fitzgeralds Sprache weiter als die Übersetzerin von Übersetzung 2 (2006), Bettina Abarbanell, geht. 1 Es wird angenommen, dass Schürenberg versucht, den Text für seine Leserinnen und Leser fassbarer, verständlicher und lesbarer zu machen als dies im Original der Fall ist, und insgesamt eher LeserInnen-orientiert übersetzt. Abarbanells Priorität liegt darauf, in ihrer Neuübersetzung die Strukturen, die Satzgefüge und den Stil Fitzgeralds möglichst nah am Original wiederzugeben. Kapitel 1 beschäftigt sich mit den Descriptive Translation Studies, die den Ausgangspunkt dieser deskriptiv orientierten Arbeit bilden. In Kapitel 2 werden Domestizierung bzw. Einbürgerung und Verfremdung in der Übersetzung näher betrachtet, da es sich bei diesen Begriffen um durchaus komplexe Konzepte handelt, die einer näheren Erläuterung bedürfen. Im dritten und vierten Kapitel werden der Autor F. Scott Fitzgerald und sein Roman The Great Gatsby vorgestellt und auf das Leben und Gesamtwerk des Autors sowie auf den Inhalt, die Charakteristika und die Rezeption seines bekanntesten Romans eingegangen. Im fünften Kapitel stehen die beiden deutschen Übersetzungen, die einer Analyse unterzogen werden, der Übersetzer Walter Schürenberg und die Übersetzerin Bettina Abarbanell sowie die Verlage Blanvalet und Diogenes im Mittelpunkt. In Kapitel 6 werden die methodischen Grundlagen für die Analyse dargelegt und sodann die Analyse der Textpassagen durchgeführt. Kapitel 7 fasst die Arbeit und ihre wichtigsten Ergebnisse zusammen und versucht Tendenzen in Richtung Domestizierung bzw. Verfremdung sichtbar zu machen. 2 1 Descriptive Translation Studies In diesem Kapitel sollen die Descriptive