Die Bachmuschel (Unio Crassus Phil.)
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DIE BACHMUSCHEL (UNIO CRASSUS PHIL.) IN DER LABER UND DER PFATTER (LKR. REGENSBURG) Bericht November 2017 Auftraggeber: Landschaftspflegeverband Regensburg e.V. Altmühlstr. 3 93059 REGENSBURG www.lpv-regensburg.de Auftragnehmer: Diplom Biologin Christine Schmidt Schmidt & Partner GbR Diplom Geoökologe Dr. Robert Vandré Leisau 69 95497 Goldkronach www.muschelschutz.de Ein Projekt der Glücksspirale, gefördert mit Mitteln der Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds. Die Bachmuschel in der Laber und Pfatter (Lkr. Regensburg) Inhalt Inhalt 1 EINLEITUNG..................................................................................................................................1 2 DURCHFÜHRUNG........................................................................................................................1 2.1 Randbedingungen und Einschränkungen..................................................................................1 2.2 Untersuchungsgebiet.................................................................................................................2 2.3 Vorbereitende Arbeiten...............................................................................................................2 2.4 Bachmuschelkartierung..............................................................................................................2 2.5 Auswertung sonstiger Daten......................................................................................................5 3 ERGEBNISSE................................................................................................................................5 3.1 Muschelvorkommen...................................................................................................................5 3.1.1 Große Laber und Hartlaber.....................................................................................................5 3.1.2 Pfatter......................................................................................................................................8 3.2 Altersaufbau................................................................................................................................9 3.3 Habitatausstattung....................................................................................................................11 3.3.1 Große Laber und Hartlaber...................................................................................................11 3.3.2 Pfatter....................................................................................................................................14 3.4 Gewässerchemie......................................................................................................................16 4 BEEINTRÄCHTIGUNGEN UND ABGELEITETE MASSNAHMEN.............................................18 5 LITERATUR..................................................................................................................................20 ANHANG Karten 2017 Die Bachmuschel in der Laber und der Pfatter (Lkr. Regenburg) Dank Dank Dieses Gutachten wäre ohne die Mithilfe einer Reihe von Personen in der vorliegenden Form nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns bei: ● Hartmut Schmid, Gebietsbetreuer Donautal, Landschaftspflegeverband Regensburg e.V. ● Christine Rapp, Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung der Oberpfalz ● Wolfgang Dorfer, Bernhard Köllner und Dr. Jörg Brandner, Wasserwirtschaftsamt Regensburg ● Dr. Katharina Stöckl, Koordinationsstelle Muschelschutz, Freising ● Josef Sedlmeier, Landschaftspflegeverband Regensburg e.V. ● Dr. Thomas Ring, Fischereifachberatung für den Bezirk Oberpfalz ● Martin Rinner, Landratsamt Regensburg ● Dr. Kathrin Lengfellner, Ökon, Kallmünz 2017 Die Bachmuschel in der Laber und der Pfatter (Lkr. Regensburg) 1 Einleitung 1 Einleitung Über das Vorkommen der Bachmuschel Unio crassus im südöstlichen Teil des Landkreises Regensburg ist bisher nur wenig bekannt. Bei einem Teil der Gewässer beruhen die Angaben auf Zufallsfunden und lassen keine Rück- schlüsse auf Bestandsgröße und Altersaufbau zu. Systematisch erhobene Daten liegen aus der Pfatter oberhalb Thalmassing im Rahmen der Erstellung des FFH-Managementplans (ANSTEEG 2008) und aus der Großen Laber bei Ankofen (KOORDINATIONSSTELLE FÜR MUSCHELSCHUTZ 2015, schriftl. Mitt.) vor. Die Einzugsgebiete dieser beiden Gewässer werden intensiv landwirtschaft- lich genutzt und wurden in der Vergangenheit durch Begradigungen und Versteinungen z.T. er- heblich verändert. Durch Maßnahmen der Gewässerunterhaltung oder zur Verbesserung der Gewässerstruktur kommt es in neuerer Zeit häufiger zu Eingriffen in die Gewässersohle und damit auch in den Lebensraum von Bachmuscheln. So wurden durch das zuständige Wasser- wirtschaftsamt Regensburg an Laber und Hartlaber ökologische Umgestaltungen zur Stärkung der eigendynamischen Gewässerentwicklung vorgenommen. Von der Flussmeisterstelle und dem Gewässerpflegeverband werden regelmäßig Bachabschnitte in Haupt- bzw. Seitengewäs- sern geräumt und entkrautet, um den Abfluss zu verbessern. Dabei werden auch immer wieder Leerschalen oder lebende Exemplare von Unio crassus gefunden. Durch die vorliegende Kartierung soll die Datenlage hinsichtlich der Verbreitung, der Besiede- lungsschwerpunkte und des Altersaufbaues vorkommender Bachmuschelpopulationen in der Großen Laber und Pfatter verbessert werden. Neben den aktuellen Habitatbedingungen sollen bestehende Gefährdungen erfasst und Vorschläge zur Sicherung der Bestände bzw. für die künftige Unterhaltung erarbeitet werden. 2 Durchführung 2.1 Randbedingungen und Einschränkungen Die Fließstrecken der Untersuchungsgewässer im Landkreis Regensburg sind mit etwa 30 km (Große Laber) und 8 km (Hartlaber) sowie 24 km (Pfatter) beträchtlich. Die hier vorgenommene Kartierung konnte daher nur als orientierende Übersichtskartierung angelegt werden. An beiden Gewässern existieren eine Reihe von Triebwerken. Durch den Rückstau an den Wehren sind deshalb längere Gewässerstrecken nicht begehbar. Hier musste auf eine Untersu- chung verzichtet werden. Bedingt durch die Ackernutzungen in den Einzugsgebieten ist der Feinsedimentgehalt in den Gewässern hoch und das Wasser häufig trüb. Eine optische Nach- suche war daher auch bei Niedrigwassser nur in Gewässerabschnitten mit geringer Wassertiefe möglich. 1 2017 Die Bachmuschel in der Laber und der Pfatter (Lkr. Regensburg) 2 Durchführung 2.2 Untersuchungsgebiet Die Untersuchung der Gewässer beschränkte sich auf die Große Laber inkl. Hartlaber und die Pfatter (vgl. Tabelle 2.1 und Karte 1, Anhang). Ergänzend wurden die Seitengewässer Hochwiesenbach (rechtsseitig zur Großen Laber) und Wolkeringer Mühlbach (linksseitig zur Pfatter) beprobt. In der Großen Laber erstreckte sich die Kartierung von der Landkreisgrenze bei Puchhof bis zur Landkreisgrenze oberhalb des Marktes Schierling (s. Karten 2 und 3, Anhang). Die Hartlaber wurde zwischen Unterhaimbuch und Hardt beprobt (Karte 4, Anhang). In der Pfatter erfolgte die Bachmuschelerfassung im Gewässerabschnitt zwischen der B8 bei Pfatter und der Landkreisgrenze (Karten 5 und 6, Anhang). Zusätzlich wurde der Hauptbach im Ortsbereich Thalmassing, der in Kürze renaturiert werden soll, von der Brücke an der Luckenpainter Straße bis zur Ausleitung abgesucht. An der Großen Laber liegt das FFH-Gebiet 7138-372 „Tal der Großen Laber zwischen Sandsbach und Unterdeggenbach“. Als wertgebende Art ist neben der Grünen Keiljungfer Ophiogomphus cecilia und dem Biber Castor fiber die Bachmuschel Unio crassus im Standarddatenbogen genannt. Angaben zur Bestandsgröße fehlen. Die Gesamtbeurteilung des Gebietes für die Art ist mit C angegeben. An der Pfatter reicht das FFH-Gebiet 7138-371 „Bachmuschelbäche südlich Thalmassing“ von der Landkreisgrenze im Westen bis zum Ortsrand von Thalmassing. Als Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie ist u.a. die Bachmuschel Unio crassus mit maximal 450 Individuen und mit der Gesamtbeurteilung C gelistet. 2.3 Vorbereitende Arbeiten Zunächst wurde vom Gebietsbetreuer bei der Regierung der Oberpfalz ein Antrag auf artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zur Hebung der Bachmuscheln gestellt. Auch die zuständigen Fischereiberechtigten wurden im Vorfeld der Kartierung vom Gebietsbetreuer informiert. Gleichzeitig erfolgte eine Abfrage früherer Funde in der PC-ASK Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Von der Koordinationsstelle für Muschelschutz und der Regierung der Oberpfalz übermittelte Berichte vorhandener Kartierungen wurden ausgewertet. 2.4 Bachmuschelkartierung Die Erfassung der Bachmuschelbestände erfolgte in Form einer Rasterkartierung nach der „Kartieranleitung Bachmuschel“ (BAYLWF & BAYLFU 2013). Ausgehend von vorhandenen Meldungen lebender Tiere oder neuerer Leerschalen wurden zu kartierende Bachabschnitte ausgewählt. 2 2017 Die Bachmuschel in der Laber und der Pfatter (Lkr. Regensburg) 2 Durchführung Soweit diese Bereiche vor Ort für eine Besiedlung mit Bachmuscheln geeignet schienen und watend kartiert werden konnten, wurden jeweils vier Probestellen im Abstand von 100 m bachaufwärts untersucht. Alle Probestellen wurden mit GPS (Garrmin GPSmap 60 CSx) eingemessen. Die vier Probestellen ergaben damit Probestrecken von jeweils 300 m. In der Großen Laber wurden insgesamt neun Probestrecken, in der Hartlaber drei Strecken beprobt (Tabelle 2.1). Tabelle 2.1: Untersuchte Probestrecken. Nähere Erläuterungen s. Text. Zur Lage der Strecken s. Anhang, Karten 1 bis 6. Beginn der Probestrecke insges. untersuchte (Koordinaten der jeweils Gewässerlänge an der Gewässer,