DIE LINKE. Thüringen „Sozial, solidarisch und der Zukunft zugewandt“

Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt

am 14. und 15. Juli 2007

Mit der einstimmigen Annahme der Landessatzung am 14. Juli 2007 um 16:15 Uhr wurde der Landesverband Thüringen der Partei DIE LINKE. gegründet. Als Vorsitzender des Landesvorstandes wurde Knut Korschewsky gewählt. Seine Stellvertreter sind Ina Leukefeld und Jörg Kubitzki. In die Funktion der Landesge- schäftsführerin wurde Katrin Christ und als Landesschatzmeister wurde Holger Hänsgen gewählt. Dem Landesvorstand gehören weitere siebzehn Genossinnen und Genossen an, von denen vier ehemalige Mitglieder der WASG sind. Berichte, Informationen und Beschlüsse zum Gründungsparteitag in dieser Ausgabe des Mitteilungsblattes auf den Seiten 3 bis 7 und Seite 9. DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 2

Aus dem Kreisvorstand Dr. Roland Hahnemann: NO NPD! Liebe Genossinnen, liebe Genossen! Der parteilose Abgeordnete und Sprecher für Innenpolitik der Fraktion DIE LINKE im Thürin- Liebe Sympathisant(inn)en! ger Landtag, Dr. Roland Hahnemann, unter- Der Kreisvorstand traf sich am 18.07.2007 in stützt das Bemühen von Ralf-Uwe Beck, Spre- Rudolstadt zu einer gemeinsamen Beratung cher des Trägerkreises Mehr Demokratie in mit den Vorsitzenden der Basisgruppen. An Thüringen, das kommende Volksbegehren der Auswertung des Bundes- und Landespar- „Mehr Demokratie in Thüringer Kommunen“ teitages haben 25 Genossinnen und Genossen nicht durch Neonazis diffamieren zu lassen. teilgenommen. Die weitere Auswertung der „Die rechtsextremistische Sicht der NPD be- Parteitage sollte auch Gegenstand der bevor- legt, dass wir nicht das Gleiche wollen“, betont stehenden Mitgliederversammlungen der Ba- unser Abgeordneter, der auch Landesvorsit- sisgruppen in Vorbereitung der Gesamtmitglie- zender des Thüringer Verbandes der Verfolg- derversammlung unsres Kreisverbandes sein. ten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten In diesem Zusammenhang bitten wir die Ba- (VVdN-BdA) ist. sisgruppen nochmals, ihre Vorschläge für die Ralf-Uwe Beck habe keinen Grund, zwischen zu wählenden Gremien des Kreisverbandes bis „ausländerfeindlich“ und „zuwanderungsfeind- zum 13.09.2007 zu erarbeiten und dem Kreis- lich“ zu differenzieren. „Als Sprecher des Trä- vorstand bekannt zu geben. Gleichfalls sind gerkreises kennt ’Bruder Beck’ die Grundhal- durch uns zwei Delegierte für den Bundespar- tung der Mitglieder von Mehr Demokratie in teitag und sechs Delegierte für den Landes- Thüringen und weiß sehr wohl, zwischen de- parteitag zu wählen. Ferner muss überlegt mokratisch und rechtsextremistisch zu diffe- werden, welches Mitglied aus unserem Kreis- renzieren“, sagt Hahnemann. verband in den künftigen Landesvorstand ge- Roland Hahnemann drückt Ralf-Uwe Beck sein wählt werden sollte. „aufrichtiges Bedauern“ aus, dass ihm „Neona- Die nächste öffentliche Sitzung des Kreisvor- zis wohl auf die Pelle rücken und auf den standes findet am 13.08.2007 um 19:00 Uhr in ‚rechten’ Weg zu bringen versuchen werden“, unserer Geschäftsstelle in Saalfeld statt. ironisiert Hahnemann die Gesprächsankündi- gung der NPD. Klaus Biedermann – Helga Müller– Lutz Eckelt Quelle: Pressemitteilung der Landtagsfraktion vom 20.07.2007

Einladung zur Gesamtmitgliederversammlung zur Gründung des Kreisverbandes DIE LINKE. Saalfeld-Rudolstadt am 22.09.2007 um 09.00 Uhr in die Aula der Landessportschule in Bad Blankenburg

Tagungsschwerpunkte werden unter anderem sein: • Bericht des Kreisvorstandes durch den Vorsitzenden des Kreisvorstandes • Wahl des neuen Kreisvorstandes mit seinen Gremien • Wahl der Delegierten für den Bundes- und Landesparteitag DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 3

DIE LINKE. Thüringen auf Gothaer Parteitag gegründet Der Gründungsparteitag der Partei DIE LINKE. Thü- Feststellung, dass eine Regierung, die gegen das ringen, auf dem sich die Linkspartei.PDS Thüringen Volk klage, dieses auch nicht mehr regieren sollte. und die WASG Thüringen vereinigten, fand in der Entscheidend für die Wählbarkeit der LINKEN seien Gothaer Stadthalle am 14. und 15. Juli 2007 statt. Mit ihre Vorstellungen auf dem Gebiet der Sozialpolitik. der einstimmigen Annahme der Landessatzung Er forderte alle Sperren und Sparmaßnahmen im durch die Delegierten am 14.07.2007 um 16:15 Uhr Sozialhaushalt zu beenden und, dass vorhandene konstituierte sich der Landesverband DIE LINKE. Mittel effizienter eingesetzt werden müssten. Analog Thüringen. Als Landesvorsitzender wurde Gen. Knut (ähnlich) der Jugendpauschale für die Kommunen Korschewsky gewählt, er erhielt von 78% der Dele- könnte eine Sozialpauschale eingeführt werden. In gierten das Votum, den neuen Landesverband zu Thüringen ist in den Großstädten jedes dritte und führen. Als Stellvertreter erhielten Ina Leukefeld und thüringenweit jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Jörg Kubitzki das Vertrauen der Delegierten. Katrin Bildung müsse für jeden, unabhängig von den finan- Christ wurde erneut als Landesgeschäftsführerin und ziellen Möglichkeiten der Eltern, möglich sein. Darin Holger Hänsgen als Landesschatzmeister gewählt. eingeschlossen ist auch die Förderung von begabten Dem Landesvorstand gehören weitere 17 Genossin- Kindern, um deren Fähigkeiten besser zu entwickeln nen und Genossen, davon vier ehemalige WASG- und auszuprägen. Mitglieder, an. Die Mitglieder des Landesvorstandes, der Landesfinanzrevisionskommission und der Lan- Zur Sicherung der kommunalen Selbstverwaltung sei desschiedskommission siehe Seite 9. es notwendig, die erforderlichen Mittel bereitzustel- len, um in den Kommunen gleichwertige Lebensbe- Zum Gründungsparteitag hatten sich 130 Delegierte, dingungen zu sichern. Der von der Landesregierung unter ihnen 23 Delegierte der WASG, unter dem veranlasste Kommunale Finanzausgleich werde von Motto „Sozial, solidarisch und der Zukunft zuge- der LINKEN abgelehnt, da dieser nur die absolute wandt“ versammelt. Abhängigkeit der Kommunen vom Land sichert. Die Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Vorsit- Landkreise und Kommunen müssten in die Lage ver- zenden des Kreisverbandes Gotha, Gen. Bernd setzt werden, damit sie im Interesse der Bürgerinnen Fundheller, betonte die Abgeordnete des Europäi- und Bürger wirken können. Letztlich wird Politik schen Parlaments, Genn. , dass es Zeit durch Menschen für die Menschen gemacht und das werde, dass wir wieder Feuer unter den Hintern be- erfordere effektivere Behördenstrukturen, den Aus- kämen, entweder es gehe demokratisch oder gar bau entscheidender Rechte auf kommunaler Ebene nicht. Sie betonte, dass Frauen nicht unbedingt die sowie die Erweiterung der Demokratie auf kommu- Welt verändern könnten, aber durch diese sei es naler Ebene. Zu Letzterem startet ab 31.08.2007 ein möglich eine Partei zu verändern. Sie forderte, dass Volksbegehren (siehe Seite 8). Auf dem 1. Parteitag die neue LINKE feministisch und emanzipatorisch der Partei DIE LINKE. Thüringen am 01./02.12.2007 sein müsse. in Mühlhausen sollen Fragen der Kommunalpolitik In seinem Referat verwies der Landesvorsitzende der LINKEN beraten werden. darauf, dass der Gründungsparteitag der Thüringer Die Gefahr des Neofaschismus und damit die politi- LINKEN auf traditionellem Territorium der deutschen sche Gefahr des Rechtsextremismus haben in den Arbeiterbewegung stattfinde. In Gotha vereinigten letzten Jahren in Thüringen zugenommen. Hier gilt sich die beiden Flügel der deutschen Sozialdemo- es notwendige Strukturen für den Kampf gegen kratie und Gotha war auch Gründungsort der USPD. rechts zu bilden, um den Neonazismus keinen Platz DIE LINKE müsse sich mit diesen Traditionen ausei- zu lassen. Unter dem Aspekt, dass die CDU eine nandersetzen. Er betonte, dass nur demokratischer massive Diffamierungspolitik gegen DIE LINKE fährt, Sozialismus möglich sei und dass mit dem Stalinis- gehört die NPD verboten. mus unwiderruflich gebrochen wurde. Freiheit und Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen im Sozialismus müssen eine Einheit bilden und bedin- Jahre 2009, mit der in Thüringen ein Regierungs- gen einander. Auf die siebzehnjährige Arbeit der wechsel erreicht werden soll, sei es erforderlich, PDS – Linkspartei.PDS zurückblickend würdigte er dass schrittweise ein Wahlprogramm geschaffen u.a. die Arbeit von Gabi Zimmer als erste Landesvor- werde, welches zugleich ein linkes Regierungspro- sitzende, Dieter Hausold und für die Jahre der gramm aber auch ein gutes Gerüst für die Oppositi- WASG Siegfried Gütthoff. onsarbeit sein müsse. Unter Bezugnahme auf die Regierungserklärung des DIE LINKE in Thüringen sieht sich, so heißt es in der Ministerpräsidenten Althaus, der Thüringen auf Er- „Gothaer Erklärung“ des Gründungsparteitages folgskurs sieht, zeigte Knut Korschewsky an den (Wortlaut siehe Seite 5-6), als eine Partei des All- ausgewählten Problembereichen wie z.B. der Sozial- tags, die unter anderem für Arbeitszeitverkürzung und Kommunalpolitik sowie dem erstarkenden Neo- statt Rente mit 67, bezahlbares Wohnen, längeres faschismus bestehende Probleme in Thüringen auf. gemeinsames Lernen und Kindertagesstätten mit ei- Auf bereits durchgeführte Volksbegehren in Thürin- nem Bildungsauftrag eintritt und die Macht der Kon- gen und die damit verbundenen Klagen der Landes- zerne eindämmen will. regierung reagierte der Landesvorsitzende mit der

Fortsetzung auf Seite 4 DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 4

In seinem Diskussionsbeitrag wies der Fraktionsvor- schleunigt wurde. Durch Bundeskanzler Schröder sitzende der LINKEN im Thüringer Landtag Gen. wurde eine Sozialpolitik gemacht, die Kohl nie ge- Dieter Hausold nach, dass die CDU unter Bürgerpo- macht hätte. Die Agenda 2010 steht für die Sozialpo- litik nur Auslese verstehe. DIE LINKE dagegen steht litik der SPD. In diesem Prozess boten auch die Grü- für mehr Demokratie und Bürgerbeteiligung, für Ar- nen keinen Gegenpol. beit und Chancengleichheit sowie für eine allen zu- In Bezug auf die Attacken der anderen Parteien, die gängliche Bildung, für die DIE LINKE ein entspre- seit der Parteigründung der LINKEN von diesen ge- chendes Konzept habe. Wenn Herr Althaus vom führt werden, warf Gregor Gysi die Frage auf: „Wir Aufschwung spreche, muss man sich die Frage stel- müssen doch auch mit anderen Parteien leben, wa- len, wer etwas davon habe. Die Bedarfsgemein- rum können diese nicht auch mit uns leben? Eine schaften von Hartz IV steigen stetig an, Mittel für so- Demokratie müsse so etwas aushalten“. zialpflichtige Leistungen werden gebündelt, es gibt Gregor Gysi nannte fünf Punkte unter denen eine Zu- Steuergeschenke an die großen Unternehmen und sammenarbeit mit der SPD möglich wäre. Das wären Banken, durch die der Mittelstand benachteiligt wird. eine konsequente Friedenspolitik, Einführung eines Mit der Thüringer Familienpolitik haben sich die Be- Mindestlohnes, Abschaffung von Hartz IV, Rücknah- dingungen in den Kindertagesstätten verschlechtert. me der Rente mit 67 (d.h. Rente mit 65), gleiche Renate Schlicht vom DGB machte in ihrem Grußwort Rente (Lohn) für gleiche Leistung (gleiche Rente in die politische Verantwortung und die Hoffnung an die Ost und West). Aber dazu würden noch weitere For- neue LINKE deutlich. Sie verwies darauf, dass in derungen kommen. Das sind u.a. die Durchsetzung Thüringen die niedrigsten Löhne im Vergleich zu den der Steuergerechtigkeit, eine Reform der Gesund- anderen neuen Bundesländern gezahlt würden. heitsreform, Schaffung eines öffentlichen Beschäfti- Bodo Ramelow (Mitglied des Bundestages – Links- gungssektors (z.B. Förderung von begabten Kindern fraktion) verwies auf die gesamtdeutschen Perspek- durch bezahlten Förderunterricht), höhere Investitio- tiven, die die neue LINKE habe, um mehr Druck von nen in Wissenschaft und Forschung sowie Technik- links auszuüben. Wichtig sei eine grundlegende Ver- und Technologieentwicklung, Sicherung einer Be- änderung der Finanzpolitik. Der Anspruch zu einem rufsausbildung für alle Jugendlichen, die in diesem Mindestlohn müsse durchgesetzt werden, jedoch reichen Deutschland möglich sein sollte. Der Jugend dürfe dies nicht in Einheit mit der Erhöhung der An- darf und dürfe nicht die Zukunft genommen werden. forderungen an den Arbeitnehmer stehen, wie z.B. Für DIE LINKE muss gelten, dass soziale Sicherheit die Verlängerung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn. und Freiheit eine Einheit sind. Er forderte, dass Bereiche der Grundsicherung wie- Mit Blick auf die Landtagswahlen 2009 in Thüringen der in die öffentliche Hand überführt und staatliche bemerkte Gregor Gysi, dass die Thüringer CDU Fördermittel gerecht verteilt werden. Ebenso sei es selbstgerecht, arrogant und verklemmt und die SPD notwendig auf dem Gebiet der Energiepolitik neue schwächlich sei. DIE LINKE sei besser und muss mit Wege zu gehen und die Versorgungsnetze in öffent- der Wahl wieder besser sein als die SPD, so dass liche Hand zu überführen. diese der kleinere Koalitionspartner werden könnte. In weiteren Diskussionsbeträgen sprachen Redne- Damit könnte Bodo Ramelow Thüringens Minister- rinnen und Redner zu verschieden Themen, so unter präsident werden. Ein Ministerpräsident der LINKEN anderem zur Kommunalpolitik, zur Arbeit des Jung- erlangt mehr Beachtung und könnte wirtschaftlichen endverbandes Links!jugend ['solid], zur Arbeit des Aufschwung bewirken. neu gegründeten Studentenverbandes DIE LINKE.SDS, Die Delegierten beschlossen außer der Landessat- zu Fragen der Wirtschaftpolitik (OWUS) und zur zung und der Gothaer Erklärung auch „Energiepoliti- Arbeit auf verschiedenen politischen Gebieten. sche Leitlinien“ sowie Initiativanträge zur Nichtver- Hauptredner am Samstagnachmittag war Gregor längerung der Afghanistan-Mandate (Bundeswehr Gysi, Abgeordneter des Deutschen Bundestages und raus aus Afghanistan), zu Aktionen zum Weltfrie- einer der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion DIE denstag, zur Solidarität mit den Beschäftigen der LINKE. Er betonte, dass für uns noch immer der An- Deutschen Bahn AG und zur Abschaltung des Atom- spruch des demokratischen Sozialismus bestehe, kraftwerkes Krümmel. Den Delegierten lagen auch d.h. dass politische Macht demokratisch kontrolliert die entsprechenden Berichte der Landesfinanzrevisi- werden muss. Dazu gehöre, dass Schlüsselpositio- ons- und der Landesschiedskommission sowie die nen in staatliche Hand gehören. Das heißt, dass öf- Beschlusskontrolle zur Arbeit des Landesvorstandes fentliche Daseinsfürsorge auch wirklich öffentlich vor. Die Bürgermeister mit Mandat der Partei DIE sein müsse. Dieses schließe wiederum ein, dass auf LINKE gaben den Delegierten ihre Bad Blankenbur- dem Sektor der finanzielle Aspekt nicht im Vorder- ger Erklärung „Gerechter und planbarer kommunaler grund stehen sollte und hier auch keine Privatisie- Finanzausgleich!“ zur Kenntnis, die beim letzten Bür- rung erfolgen dürfe. Eine faire freie Marktwirtschaft germeisterstammtisch Anfang Juli in Bad Blanken- sollte es auf wirtschaftlichen Gebieten geben, wo sie burg verabschiedet wurde. hingehöre. Heike Hentschel & Lutz Eckelt Kritisch griff der Redner den fortschreitenden Abbau Delegierte des Parteitages des Sozialstaates an, der durch den bisher nicht Anmerkung der Redaktion: mehr vorhanden dritten Tarifpartner, die DDR, be- Informationen zu den Initiativanträgen siehe Seite 7.

DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 5 Gothaer Erklärung des Gründungsparteitages der Partei DIE LINKE. Thüringen

17 Jahre nach dem Anschluss der DDR an Deshalb setzen wir gegen zunehmenden Antise- I. die Bundesrepublik Deutschland haben nun mitismus, Rassismus und Neofaschismus unse- auch Linke in Deutschland mit der Gründung der ren demokratischen Widerstand. Wir unterstützen Partei DIE LINKE am 16. Juni 2007 in Berlin ihre antifaschistische Bildungsarbeit und die Stärkung Vereinigung vollzogen. Mit der Konstituierung des zivilgesellschaftlicher Strukturen. Landesverbandes der Partei DIE LINKE gestalten Wir wenden uns gegen die zunehmende Ein- wir das inhaltliche Zusammenwachsen der Linken schränkung demokratischer Bürgerrechte und die auch in Thüringen. wachsende Politikerverdrossenheit, in dem wir auf DIE LINKE ist ein konkretes Ergebnis der Pro- mehr Demokratie, mehr Mitentscheidungsrechte testbewegungen gegen Schröders Politik des So- für die Bürgerinnen und Bürger und der von ihnen zialabbaus mit der Agenda 2010 und Hartz IV. gewählten Vertreter in den Parlamenten setzen. Gegen diese Politik fanden sich unmittelbar Be- Wir treten ein für mehr Transparenz und Öffent- troffene in sozialen Bündnissen zusammen und lichkeit in den politischen Entscheidungsprozes- es widersprachen Gewerkschafterinnen und Ge- sen. werkschafter. Infolge dieser Entwicklung verließen DIE LINKE in Thüringen wird die vielfältigen viele Linke die SPD. Sie bildeten sowohl in der Traditionen der sozialistischen Arbeiterbe- Bundesrepublik als auch in Thüringen die „Wahl- II. wegung, die hier in Gotha eine ihrer Geburtsstät- alternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit“. Be- ten hat, kritisch in sich aufnehmen und weiterfüh- standteil des Widerstands war von Beginn an ren. Wir beziehen uns positiv auf den Kampf der auch die PDS in Thüringen, die wie schon in vie- Thüringer Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert len Kämpfen zuvor den sozialen Protest unter- zur Herstellung der demokratischen, sozialen und stützt hat. gewerkschaftlichen Rechte der arbeitenden Be- In der Partei DIE LINKE vereinen sich Mitglieder, völkerung. DIE LINKE in Thüringen steht in der die in den Kämpfen unserer Zeit für eine Welt Tradition der Opposition gegen den imperialisti- ohne Krieg und Armut eintreten und die sich für schen Ersten Weltkrieg und der Burgfriedenpolitik. die Gestaltung eines friedlichen, demokratischen, Wir nehmen das Erbe der Rätebewegung von solidarischen und kulturvollen Gemeinwesen ein- 1918/19 auf, die im Ergebnis der Novemberrevo- setzen. lution wichtige demokratische Grundrechte er- Wir wollen die Macht der Konzerne eindämmen. kämpfte. In den sozialen und demokratischen Wir verteidigen die Grundprinzipien des Grundge- Reformen der sozialistischen Regierungen in Thü- setzes, die unantastbare Menschenwürde den ringen von 1919 bis 1923 sehen wir ein ver- sozialen Rechtsstaat und die Demokratie gegen schüttetes Erbe sozialistischer Politik. Wir fühlen den neoliberalen Marktradikalismus und die fort- uns den Verteidigern der Demokratie gegen den schreitende Privatisierung der öffentlichen Da- Kapp-Putsch 1920 und dem antifaschistischen seinsvorsorge. Widerstandskampf Thüringer Sozialdemokraten, Gemeinsam laden wir alle interessierten Men- Kommunisten, Gewerkschafter, Christen und bür- schen aus sozialen Bewegungen, Gewerkschaf- gerlichen Antifaschisten von 1933 – 45 verpflich- ten, Vereinen, Verbänden und Bürgerinitiativen, tet. Ältere und Junge, Menschen mit und ohne Arbeit Die Mitglieder der Partei DIE LINKE in Thüringen sowie unterschiedlicher Herkunft und Sozialisie- stehen zu ihren politischen Biografien. Wir gehen rung, auch Selbständige und Unternehmer ein, offen mit unseren Fehlern und Versäumnissen mit uns gemeinsam für eine andere Politik in Thü- um. Zugleich achten wir die Leistungen alternati- ringen und Deutschland zu streiten. Wir protestie- ver Entwicklung in der DDR zum Kapitalismus. Mit ren gegen gesellschaftliche Missstände. Wir ar- der Erkenntnis, dass Sozialismus niemals mit beiten an konkreten Verbesserungen durch die autoritären und diktatorischen Mitteln erreicht Entwicklungen und Durchsetzung sozialistischer werden kann und darf, stehen wir auch in der Reformalternativen und streiten für alternative Tradition Thüringer KP-Opposition und dem Bu- Entwicklungswege. Freiheit, soziale Gerechtigkeit chenwalder Manifest demokratischer Sozialisten. und Gleichheit sind für uns keine Widersprüche, Wir bleiben bei dem Gründungskonsens der sondern Grundbedingung für die Gestaltung der SED/PDS vom Dezember 1989: „Wir brechen Zukunft. Deshalb unterstützen und bekräftigen wir unwiderruflich mit dem Stalinismus als System“. den Ruf des Gründungsparteitages in Berlin: DIE LINKE in Thüringen will eine Partei Freiheit und Sozialismus – das ist die Antwort und zugleich die Herausforderung an DIE LINKE. III. der gesellschaftlichen Veränderung hin zu mehr Demokratie und sozialer Gerechtigkeit sein. Deshalb muss sie zugleich eine Partei der Selbstveränderung und des Pluralismus sein.

Fortsetzung auf Seite 6 DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 6

Unter Selbstveränderung verstehen wir die Fähig- Dienstleistungsunternehmen, im Thüringer Hand- keit, unser eigenes Handeln vor dem Hintergrund werk und Gewerbe sowie im sozialen und kultu- einer sich ständig wandelnden Gesellschaft kri- rellen Bereich mühen sich Menschen um Innova- tisch zu reflektieren und mit Blick auf unsere Ziele tion, Service, um eine gute medizinische und so- auch zu korrigieren. Pluralismus bedeutet für uns ziale Versorgung. Viele Menschen werden von nicht lediglich die Duldung des Andersdenken, diesen Möglichkeiten ausgegrenzt, sind ohne Ar- sondern vielmehr das bewusste Aufnehmen und beits- und Ausbildungsplatz oder in prekärer Be- Anerkennen der jeweils anderen linken Sicht. schäftigung, leben in Armut. Die Potenziale und Wir streiten für eine innerparteiliche Demokratie, Ressourcen von Thüringen müssen so genutzt in der die Entscheidungen durch Mehrheiten ge- werden, dass alle Menschen und auch künftige troffen und Minderheiten zugleich geachtet, res- Generationen gut davon leben können. Es geht pektiert und geschützt werden. um reale Veränderung der Lebenssituation vieler Menschen in unserem Land. Wir wollen der Ab- DIE LINKE in Thüringen wird ihren Beitrag leisten, wanderung entgegen wirken und vor allem jungen um den Anspruch der Programmatischen Eck- Menschen eine gute Bildung und Ausbildung, eine punkte einzulösen. Wir wollen ein linke Partei Arbeit, von der man leben und eine Familie grün- entwickeln, wie es sie bisher in Deutschland noch den kann, kurz – eine Zukunft geben, die ihnen nicht gab: Linke einigend, demokratisch und so- von der herrschenden Politik verbaut wird. zial, eine konsequente Friedenspolitik verfolgend, ökologisch, feministisch, offen und plural, streitbar Deshalb müssen die Weichen umgestellt werden. und tolerant, antirassistisch und antifaschistisch. Wir wollen einen gesetzlichen Mindestlohn, Ar- Wir verstehen uns als Teil der europäischen Lin- beitszeitverkürzung statt Rente mit 67, bezahlba- ken, der sozialen Bewegungen und der Friedens- res Wohnen, längeres gemeinsames Lernen, Kin- bewegung. dertagesstätten mit einem Bildungsauftrag und kostenlosem Mittagessen, Möglichkeiten für le- DIE LINKE in Thüringen versteht sich als eine bensbegleitendes Lernen bis ins Alter und inte- Partei für den Alltag! Das war und ist unser Mar- ressante wohnortnahe Freizeitangebote. Gegen kenzeichen. Wir helfen, wo Protest und Wider- die existenzgefährdende Umweltzerstörung, stand erforderlich sind. Wir wenden uns aktiv ge- sichtbar am sich abzeichnenden Klimawandel, gen Diskriminierungen jeglicher Art. Wir sind in setzen wir einen sozialökologischen Umbau, der Rathäusern, Kommunalvertretungen und im Arbeitsplätze schafft, auf regenerative Energieer- Landtag aktiv. Die parlamentarische Arbeit ist zeugung setzt, die Versorgungsnetze in öffentli- aber nichts ohne die Partei als Netzwerk von Akti- che Hand überführt und die öffentliche Daseins- vistinnen und Aktivisten, die sich vor allem auch vorsorge der Marktlogik entzieht. außerparlamentarisch engagieren. Mit unserer Sichtbaren Beteiligung an den G 8 Protesten und Wir wollen eine fachlich fundierte medizinische unserer Mindestlohnkampagne haben wir unter Versorgung für alle Menschen und bezahlbare Beweis gestellt, dass außerparlamentarischer Wi- Pflege im Alter in hoher Qualität. Alle Menschen derstand ein unverzichtbares Element unserer sollen sich Theater, Orchester und eine vielfältige Arbeit ist. Breitenkultur leisten können. Tourismus, Freizeit- und Erholungssport sowie Spitzensport wollen wir DIE LINKE in Thüringen will 2009 die fördern. Es braucht Raum und Räume für bürger- IV. CDU aus der Regierungsverantwortung schaftliches Engagement, für öffentlich finanzierte ablösen. Als stärkste Oppositionspartei sehen wir Beschäftigung sowie für Ehrenamt in den Kom- uns in der Verantwortung, den dringend notwen- munen, Vereinen und Verbänden. digen Politikwechsel in unserem Land einzuleiten. Der gegenwärtige Kurs der CDU spaltet die Ge- Für einen solchen Politikwechsel wird sellschaft und zerstört ihre Grundlagen. Für diese DIE LINKE in Thüringen streiten. Politik stehen beispielhaft die sogenannte Famili- enoffensive, die finanzielle Strangulierung der DIE LINKE. in Thüringen ist bereit zur Kommunen und Landkreise und die Zerstörung Veränderung ! der Thüringer Kulturlandschaft. Eine andere Welt ist möglich, wenn wir Gegen diese Politik wenden sich Menschen un- sie uns erkämpfen. terschiedlichster gesellschaftlicher Spektren. Die- sen gesellschaftlichen Widerstand zu bündeln, die Wer will, soziale Frage in den Mittelpunkt unseres Han- dass die Welt so bleibt wie sie ist, delns zu stellen und damit unser eigenes politi- will nicht, sches Profil zu stärken ist die Aufgabe der Partei DIE LINKE in Thüringen. dass sie bleibt. Erich Fried Unser Land Thüringen ist reich an klugen Men- schen, reich an Wissenschaft, Kultur und einer Quelle: www.die-linke-thueringen.de wunderschönen Natur. In Wirtschafts- und

DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 7

Gothaer Parteitag – Beschlüsse und Initiativanträge

Auf dem Gründungsparteitag der Thüringer be- Ein Antrag von Delegierten aus dem Kyffhäuserkreis, schlossen die Delegierten mit großer Mehrheit der sich mit Inhalten zur Erarbeitung des neuen „Energiepolitische Leitlinien der Partei DIE LINKE. Parteiprogramms befasste, wurde im Ergebnis der Thüringen“. Diese Leitlinien sind das Ergebnis einer Diskussion zur weiteren Beratung an den neuen Energiepolitischen Konferenz, die im Arbeitsauftrag Landesvorstand verwiesen. der 2. Tagung des 9. Landesparteitages der Links- Mit der Annahme eines weiteren Initiativantrages partei.PDS stattgefunden hatte. Die beschlossenen unterstützten die Delegierten den Kampf der Be- Leitlinien sollen die Grundlage für weitere zukunfts- schäftigten bei der Deutschen Bahn AG für höhere weisende thüringenspezifische Analysen auf ener- Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Mit der An- giepolitischem Gebiet bilden. Mit diesen Leitlinien nahme dieses Antrages lehnte der Landesparteitag orientiert sich DIE LINKE. Thüringen am Beschluss gleichzeitig die geplante Privatisierung der Deut- des Bundesvorstandes vom Dezember des schen Bahn AG ab, die im Interesse der Beschäftig- vergangenen Jahres „Energiesicherheit – gerecht ten und der Fahrgäste verhindert werden müsse. Nur und umweltverträglich“. in öffentlicher Verantwortung können bundesweit Dieser Beschluss umschreibt ein Leitbild der Partei sowohl ein umfassendes Angebot aufrechterhalten DIE LINKE für die Gestaltung der Energiewirtschaft und die Qualität der Bahn ausgebaut, als auch die in Gegenwart und Zukunft. Demzufolge wird einem Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessert hohen Grad der Sicherheit bei der Erzeugung, Über- werden. Die Streiks der Beschäftigten bei der Deut- tragung und Verfügbarkeit von Energie ein großer schen Bahn AG sind als Teil des Widerstands gegen Stellenwert eingeräumt. Im Mittelpunkt stehen dabei dieses Vorhaben zu sehen. Der Landesparteitag der die Chancen für die erneuerbare Energie als Basis Thüringer LINKEN fordert den Deutschen Bundestag für die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und die auf, die Privatisierungspläne der Bahn zu stoppen. Sicherung eines sozial gerechten Zugangs zu einer „Wir wollen keine Bahn, die dem Renditedruck der bezahlbaren Energieversorgung für alle. Die Ener- Kapitaleigner untersteht und für die Belange der Be- gieerzeugungsstrukturen sollten so ausgerichtet schäftigten wie auch der Fahrgäste gleichermaßen werden, um von überregionalen Erzeugern unab- blind ist“, heißt es im Initiativantrag. hängig zu werden und den Erfordernissen des Um- Mit der Zustimmung zu einem weiteren Initiativantrag welt- und Klimaschutzes zu entsprechen. Um ze- unterstützten die Delegierten einen Beschluss des mentierte Monopolstrukturen aufzubrechen, wird Bundesvorstandes, zur Unterstützung einer Kundge- nachdrücklich die Überführung des Eigentums an bung der Friedensbewegung am 15. September in Energieversorgungsnetzen in die staatliche Hand als Berlin, mit der für den Abzug der Bundeswehr aus ein wichtiger Schritt gefordert. Energieversorgung ist Afghanistan demonstriert werden soll. Im September öffentliche Daseinsvorsorge und muss ein gesell- und Oktober soll der Deutsche Bundestag erneut übe schaftlicher Auftrag sein. die Verlängerung bzw. Nichtverlängerung der Afgha- Auf Grundlage der Leitlinien gelte es bestehende re- nistan-Mandate entscheiden. Es geht also um die gionale Energiekonzepte und Landesprojekte zu Entscheidungsfrage, ob die Bundeswehr in Afgha- analysieren und wie diese stärker in bundes- und eu- nistan bleibt oder abgezogen wird. Eine Bevölke- ropaweite überregional eingebunden werden könn- rungsmehrheit ist für den Abzug. ten. Notwendig sei, dass Wege zu einer nachhaltigen Mit der Annahme des Initiativantrages rufen die De- Energiepolitik gegangen werden, die für uns sind: legierten des Gründungsparteitages alle Gliederun- Energiesparen, Verbesserung der Energieeffizienz gen des Landesverbandes auf, sich aktiv an der Un- und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. terschriftensammlung für den Abzug der Bundeswehr DIE LINKE bleibt bei einem klaren Nein zur Atom- aus Afghanistan zu beteiligen. Gleichzeitig wird zur energie und sieht die Energiegewinnung aus fossilen Teilnahme an der geplanten Großdemonstration der Rohstoffen als klimaschädlich. Friedensbewegung am 15. September geworben. Die Energiepolitischen Leitlinien (komplett) werden Der Weltfriedenstag am 1. September wird als Thü- demnächst im Internet auf der Thüringer Landesseite ringer Aktionstag für den Frieden gestaltet. unter www.die-linke-thueringen.de veröffentlicht. Lutz Eckelt (Bad Blankenburg) Die Delegierten sprachen sich gegen den Bau einer Parteitagsdelegierter 380 kV-Höchstspannungsleitung quer durch Thürin- Anmerkung der Redaktion: gen und über den Thüringer Wald aus. Unterschriftslisten für die Forderung „Bundeswehr Mit der Annahme eines Initiativantrages stimmten die raus aus Afghanistan“ erhält jede Basisgruppe mit Delegierten einem Antrag für die sofortige Abschal- dem Mitteilungsblatt, weitere liegen in unseren Ge- tung von Atomkraftwerken mit Sicherheitsmängeln, schäftsstellen. Rückgabe bis 10. September an die wie das „AKW Krümmel“, zu. Geschäftsstellen oder den Bundesvorstand (Anschrift siehe Unterschriftsblatt). DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 8

Volksbegehren „Mehr Demokratie in Thüringer Kommunen“

Zwischen Bayern und Thüringen liegen Welten – sammenkommen müssen, ist für Frühjahr 2008 jedenfalls in Sachen direkter Demokratie auf vorgesehen. Zunächst hatte das Bündnis gemein- kommunaler Ebene. Während in Bayern in den sam mit den Oppositionsfraktionen im Landtag vergangenen zehn Jahren 1.380 Bürgerbegehren versucht, die Bürgerbegehren mit einer parla- gestartet wurden, sind es in Thüringen gerade mentarischen Initiative zu reformieren. Aber der zwei Dutzend. In einer bayerischen Kommune Gesetzentwurf ist an der CDU-Mehrheit im Land- kommt es alle 16 Jahre zu einem Bürgerbegeh- tag gescheitert. Die CDU sieht keinerlei Ände- ren, in einer Thüringer Kommune alle 500 Jahre. rungsbedarf in Sachen direkter Demokratie. Alles Woran liegt das? In Thüringen sind die Hürden für sei bestens. Bürgerbegehren und Bürgerentscheide ungleich 20 Organisationen gehören zu dem seit 1998 be- höher als in Bayern. Bayern ist Spitzenreiter unter stehenden Bündnis für Mehr Demokratie in Thü- den Bundesländern, Thüringen Schlusslicht. ringen. Im Jahr 2000 hat das Bündnis schon ein- Die meisten der ohnehin wenigen Bürgerbegeh- mal ein Volksbegehren durchgezogen und damals ren in Thüringen scheitern bereits im Antragssta- fast 400.000 Unterschriften für die Reform von dium. Bürgerbegehren zu Bauleitplanungen – Volksbegehren gesammelt. Tatsächlich hat im nicht zulässig. Bürgerbegehren zu Vermögensfra- Nachgang zu dem Volksbegehren der Landtag gen – nicht zulässig. Bürgerbegehren zu Abgaben 2003 die Verfassung geändert und Volksbegeh- – nicht zulässig. Bürgerbegehren zu Satzungen – ren erleichtert. nicht zulässig. Zudem ist die Unterschriftenhürde Die Unterschriftensammlung für den Antrag auf für Bürgerbegehren unverschämt hoch – die Zulassung des Volksbegehrens startet am 31. höchste in Deutschland. Je nach Gemeindegröße August. 5.000 Unterschriften müssen innerhalb müssen 13 bis 17 Prozent der Stimmberechtigten von sechs Wochen für einen erfolgreichen Antrag für ein erfolgreiches Bürgerbegehren unterschrei- gesammelt werden. Die "große" Sammlung, bei ben, in Bayern nur 5 bis 10 Prozent. So müssen der in vier Monaten mehr als 200.000 Unter- etwa in Bad Liebenstein 17 Prozent der Stimmbe- schriften zusammenkommen müssen, ist für rechtigten unterschreiben. Läge der Ort in Bayern, Frühjahr 2008 vorgesehen. wären es nur 10 Prozent. In sind es 13 Prozent, in einer vergleichbaren bayerischen Bitte helfen Sie mit! Gesucht werden Menschen, Stadt nur 6 Prozent, in ebenfalls 13 Pro- die bereit sind, Unterschriften zu sammeln. Ein zent, unter bayerischen Voraussetzungen 5 Pro- Formular, mit dem man sich als Unterschriften- zent. sammlerin und –sammler melden kann, finden Sie auf der Internetseite von Mehr Demokratie in Thü- Der Reformstau in Thüringen ist offensichtlich. Mit ringen: www.thueringen.mehr-demokratie.de einem Volksbegehren will das Bündnis für Mehr Demokratie in Thüringen Bürgerbegehren und Bürgerentscheide erleichtern. Bürgerbegehren sollen auch zugelassen werden über kommunale Bauleitplanungen, Kreditaufnahmen, Satzungen und auch über Abgaben, nicht aber über deren Einführung oder Abschaffung. Auch auf der Ebene des Landkreises sollen Bürgerbegehren möglich sein. Die Hürden für Bürgerbegehren sollen auf 7 Prozent gesenkt werden. Reformiert werden soll auch der bisherige Bürgerantrag, mit dem der Gemeinderat mit einem Thema befasst werden kann. Hier schlägt das Mehr Demokratie- Bündnis einen Einwohnerantrag vor: Maximal 300 Unterschriften sollen genügen; auch Jugendliche ab 14 Jahren sowie ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger sollen unterschreiben können. Nach den Plänen des Bündnisses soll die Unter- schriftensammlung für den Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens Anfang September starten. 5.000 Unterschriften müssen innerhalb von sechs Anmerkung der Redaktion: Wochen für einen erfolgreichen Antrag gesam- Dieser Beitrag beruht auf bereitgestelltem Material melt werden. Die „große“ Sammlung, bei der in des Bündnis für „Mehr Demokratie in Thüringen“; vier Monaten mehr als 200.000 Unterschriften zu- Quelle: www.thueringen.mehr-demokratie.de DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mitteilungsblatt 2007-August – Seite 9

Mitglieder des Landesvorstandes Einladung Vorname Name (Kreisverband) Ja-Stimmen % Landesvorsitzender: zur Gesamtmitgliederversammlung Knut Korschewsky (Erfurt) 78% des Ortsverbandes Stellv. Vorsitzende(r): Ina Leukefeld () 87% DIE LINKE. Rudolstadt Jörg Kubitzki (Unstrut-Hainich) 72% Landesgeschäftsführerin: am 08.09.2007, um 09:30 Uhr, Katrin Christ (Erfurt) 79% im Freizeittreff „Regenbogen“ Landesschatzmeister: (Erich-Correns-Ring 39 in Rudolstadt) Holger Hänsgen (Wartburgkreis) 83% Mitglieder des LV – Vorschlag WASG: Als Tagesordnung schlägt der Vorstand vor: Ramona Alvarez (Erfurt) 86% 1. Bericht des Ortsverbandsvorsitzenden Sabine Büchner ( Gotha ) 83% Simon Ehrenreich (Apolda-Weimar) 81% 2. Wahl des neuen Ortsvorstandes Frank Fiebig (Gotha) 92% 3. Diskussion mit Genn. Nele Hirsch (MdB) zu Mitglieder des LV – Vorschlag Linke.PDS: Bundeswehreinsätzen im Ausland Katrin Albrecht (Jena) 64% 4. Vorbereitung der Gesamtmitgliederver- Sabine Berninger (Ilmkreis) 72% sammlung des Kreisverbandes (Benennung Christian Engelhardt (Jena) 53% der Kandidat(inn)en Bernd Fundheller (Gotha) 52% 5. Informationen und Sonstiges Dr. Thomas Hartung (Apolda-Weimar) 82% Steffen Harzer (Hildburghausen) 69% Alle Genossinnen und Genossen sind zu die- Anke Hofmann (Ilmkreis) 82% ser Versammlung recht herzlich eingeladen. Mike Huster (Saale-Holzland) 62% Daniel Starost Steffen Kachel (Erfurt) 70% Vorsitzender des Charlyn Koch (Sömmerda) 61% Ortsverbandes Ursula Monsees (Erfurt) 65% Antje Schneider (Wartburgkreis) 65% Karin Schrappe (Erfurt) 74% Landesweiter Aktionstag Mitglieder der Landesfinanzrevisionskomm.: Edgar Siebert (Erfurt) 83% für den Frieden Karsten Halbauer (Greiz) 91% Unter dem Motto „Frieden ist leider nur die Ellionor Hartkopf (Unstrut-Hainich) 95% Pause zwischen zwei Kriegen“ (Brecht) plant Dieter Lenz (Erfurt) 91% der Ortsverband Rudolstadt, sich am 1. Septem- Ursula Scheringer (Gotha) 93% ber an den landesweit (Beschluss Parteitag in Ralf Winkler (Eichsfeldkreis) 90% Gotha) stattfindenden Aktionen zu beteiligen. Mitglieder der Landesschiedskommission: Reinhardt Beike (Gera) 66% In der Zeit von 9 Uhr bis 11 Uhr werden die Mit- Wolfgang Bäumler (Gera) 79% glieder des Ortsverbandes unter anderem Un- Katrin Becker (Eichsfeldkreis) 72% terschriften für den Abzug der Bundeswehr aus Gabi Ohler (Erfurt) 73% Afghanistan sammeln. Außerdem ist in Planung, Dr. Günter Schwade (Erfurt) 87% wie im vergangen Jahr, die Bürgermeister des Roswitha Steger (Suhl) 65% Städtedreiecks zu dieser Veranstaltung einzula- den. Mitglieder im Bundesausschuss: Petra Hauthal (Nordhausen) 45% Für Kinder wird es die Möglichkeit geben Luft- Dr. Birgit Klaubert (Altenburger-Land) 70% ballons mit Friedenswünschen aufsteigen zu Mario Hesselbarth (Jena) 47% lassen. Andreas Schuster (Apolda-Weimar) 47% Daniel Starost (Rudolstadt) Vorsitzender des Ortsverbandes Alle nicht gewählten Kandidat(inn)en wurden vom Landesparteitag als Nachfolgemitglieder für das jeweilige Gremium bestätigt.

Quelle: www.die-linke-thueringen.de V o r m e r k e n i m T e r m i n k a l e n d e r

08.08.2007 18:00 Uhr Rathaus Bad Blankenburg 02.09.2007 Friedensfest in Gera (Museumplatz) Sitzung des Stadtrates im Fröbelsaal 03.09.2007 19:00 Uhr – Geschäftsstelle Saalfeld 13.08.2007 19:00 Uhr – Geschäftsstelle Saalfeld öffentliche Beratung des Kreisvorstandes öffentliche Beratung des Kreisvorstandes 08.09.2007 Gesamtmitgliederversammlung des 14.08.2007 14:00 Uhr Saalfeld – Seniorentreff Ortsverbandes Rudolstadt Gaststätte „Pappenheimer“ (weitere Informationen siehe Seite 9) 14.08.2007 17:00 Uhr Geschäftsstelle Saalfeld 13.-16.09.2007 Fahrt zum Pressefest der l´Humanité Beratung des Stadtvorstandes Saalfeld Detaillierte Informationen siehe Mittei- lungsblatt Juni 2007 auf Seite 8 und 9 20.08.2007 19:00 Uhr Rudolstadt in der Gaststätte „Zum Brummochsen“ PDS-Stammtisch 15.09.2007 Antikriegs-Demonstration in Berlin und Beratung des Ortsvorstandes 17.09.2007 19:00 Uhr – Geschäftsstelle Saalfeld 21.08.2007 Seniorenwanderung öffentliche Beratung des Kreisvorstandes Wanderung auf dem „Bienen-Lehrpfad“ 22.09.2007 09:00 Uhr Bad Blankenburg Wegstrecke: Kleingeschwenda – Lositz Landssportschule (Aula) – Weichwitz über Knobelsdorf Gesamtmitgliederversammlung Näheres über die Geschäftsstelle Saalfeld unseres Kreisverbandes oder Gen. O. Müller (Tel.: 0 36 71 – 26 20) (weitere Informationen siehe Seite 2) 25.08.2007 ab 14:00 Uhr auf dem Saalfelder Markt 01.-02.12.2007 1. Landesparteitag des Landesver- 17. Saalfelder Detscherfest bandes DIE LINKE. Thüringen in 01.09.2007 Aktion des Stadtverbandes Rudolstadt Mühlhausen mit Wahlen zu den aus Anlass des Weltfriedenstages Gremien im Landesverband (weitere Informationen siehe Seite 9) jeden Montag 14:30 Uhr im Treff der Volkssolidarität in 01.09.2007 ab 10:00 Uhr Informationsstände des Bad Blankenburg (Siedlung) öffentliche Stadtverbandes Saalfeld in Saalfeld- Gesprächsrunden zu aktuellen Themen Gorndorf und in der Fußgängerzone und sonst interessierenden Fragen (Blankenburger Straße)

Anmerkung der Redaktion: Einladung Namentlich unterzeichnete Beiträge stellen per- sönliche Meinungen des Autors dar und sind keine Die nächste Mitgliederversammlung redaktionellen Meinungsäußerungen. der Basisorganisation Das nächste Mitteilungsblatt 2007-09 erscheint am 03.09.2007...... Zuarbeiten für Beiträge und Termine, die im Mit- teilungsblatt veröffentlicht werden sollen, bitte bis ist am ...... um ...... Uhr spätestens 23.08.2007 per Mail an die Redaktion ( [email protected] ) im ...... oder in den Geschäftsstellen abgeben. Das Mitteilungsblatt kann aus drucktechnischen Thema: ...... Gründen frühestens am Tag der Herausgabe ab 11:30 Uhr in der Saalfelder Geschäftsstelle abge- holt werden. Adressen: DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld – Rudolstadt Wahlkreisbüro MdL Dr. Roland Hahnemann Geschäftsstelle Rudolstadt Regionalgeschäftsstelle Saalfeld Am Blankenburger Tor 1a Erich-Correns-Ring 37 Am Blankenburger Tor 1a 07318 Saalfeld 07407 Rudolstadt 07318 Saalfeld Tel./Fax: 03671 / 516465 Tel./Fax: 03672 / 345920 Tel./Fax: 03671 / 517429 E-Mail: [email protected] Internet-Adresse: www.die-linke-saalfeld-rudolstadt.de E-Mail: [email protected] Bankverbindung: Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt - BLZ: 830 503 03 - Konto-Nummer: 450 022 Geschäftszeiten: Geschäftszeiten: Impressum Di: 9.30-12.00 + 13:00–15:15 Uhr Mo:10:00–12:00 Uhr Herausgeber: DIE LINKE. Kreisverband Saalfeld-Rudolstadt Mi: 13:00–15:45 Uhr Do:10:00–12:00 + 14:00–17:00 Uhr Erich-Correns-Ring 37 - 07407 Rudolstadt Druck: Selbstverlag Preis: Spende V.i.S.d.P: Lutz Eckelt Redaktionsschluss: 27.07.2007