, 21. November 2014 4/2014 BrunneBrunne Erscheint vierteljährlich 30. Jahrgang

Altstadtzeitung Leist der Untern Stadt Bern, Kesslergass-Gesellschaft,ZytigZytig Rathausgass-Brunngass-Leist, Kramgassleist, Matte-Leist, Vereinigte Altstadtleiste 2 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG BrunneZytig, 21. November 2014 Geschätzte Leserinnen und Leser EDITORIAL

Das Jubiläumsjahr der BrunneZytig ist fast ver- Nachruf auf diesen ungewöhnlichen und vielseiti- flossen. Noch einmal haben wir die Titelseite der gen Menschen finden Sie auf Seite 18. Quo vadis? Zeitung einem Künstler zur freien Verfügung ge- stellt – und Martin Thönen hat mit seinen fesseln- Bevor Sie sich jetzt an die Lektüre dieser Ausgabe Ein Blick zurück und dann wird klar: Es ist nicht den Holzschnitten unseren Jubiläumsausgaben ei- der BrunneZytig machen, möchte die Redaktion mehr wie’s einmal war! Die grosse Frage aber: nen würdigen Abschluss verliehen. Seine Altstadt- Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, noch danken: Wie wird es sein in fernerer Zeit? Ansichten offenbaren auf den ersten Blick ein Idyll Für das anhaltende Interesse an unserer Zeitung – – doch es ist brüchiger als es scheint. Allenthalben und die vielen Komplimente, die wir in diesem Vor 30 Jahren war das Gründungsjahr der Brunne- schimmert der Wandel durch. Jahr von Ihnen entgegennehmen durften. Wir Zytig; ich besuchte zu jener Zeit den Kindergarten haben uns sehr darüber gefreut. Sie sind uns An- an der ; die Autos rasten mit 50 km/h «Wandel» – unter diesen Oberbegriff hatte die Re- sporn in unserem Bestreben, Ihnen weiterhin eine durch die Gassen; es wäre niemandem in den Sinn daktion der BrunneZytig ihr Jubiläumsjahr ge- attraktive, vielfältige und lesenswerte Altstadt- gekommen, eine brennende Rakete ins alte Gebälk stellt. So haben wir in den letzten drei Ausgaben Zeitung vorzulegen. zu spicken; das Quartier war gut durchmischt, von zurückgeschaut auf die Entwicklung der Abwas- verlotterten, aber belebten Absteigen bis zu teuer re- ser-Entsorgung in der Altstadt von den Anfängen Zu besonderem Dank ist die BrunneZytig Ihnen novierten Luxuswohnungen war alles vorhanden. bis heute, haben den Wandel der letzten 30 Jahre verpflichtet, geschätzte Inserentinnen und Inse- bei Handel und Gewerbe dokumentiert und über renten. Sie sichern mit Ihren Inseraten unsere Exi- Heute ist der Kindergarten an der Postgasse ge- den Wandel der Altstadtkeller zu Orten der Kunst stenz. Wir freuen uns besonders, dass so viele von schlossen, die Kinder sitzen nur noch an der Frick- und des Vergnügens geschrieben. Ihnen uns schon seit den Anfängen die Treue hal- treppe im «Kreisli». Die Aufenthaltsqualität in den ten. Jedes Ihrer Inserate zeigt aber auch, wie gross Gassen hat sich dank der flächendeckenden Begeg- In dieser Ausgabe wollen wir zum Abschluss doch und vielseitig das Angebot in der Unteren Altstadt nungszone massiv erhöht. Zu jedem ungeraden Ge- noch ein wenig Nabelschau betreiben, denn auch ist. Sie investieren damit indirekt also auch ins burtstag sowie an Silvester und Neujahr werden die BrunneZytig hat sich im Lauf der drei Jahr- Quartier. Auch dafür sei Ihnen Dank! brennende Feuerwerkskörper in den Gassen und zehnte gewandelt. Wir haben in den alten Zytigs- Hinterhöfen gezündet. Die Wohnungen werden Ausgaben geschmökert – und was dabei Doch trotz der Inserate sind die Mittel der Brun- selbst von Institutionen wie der Kirche zu familien- herausgekommen ist, erfahren Sie auf Seite 4. neZytig sehr knapp bemessen. All jenen, die uns budget-unverträglichen Zinsen auf den Markt ge- Zudem stellen wir Ihnen Claudia Weiss vor, deren in diesem Jahr wieder mit einer Geldspende be- worfen (aktuelle Inserate: z. B. 6.5 Zimmer für Arbeit die BrunneZytig sehr viel zu verdanken hat dacht haben, sei deshalb ganz herzlich gedankt! 5’210 Franken). Zonenwidrige Bordelle erhalten – und die Ihnen das eine oder andere ‚Schmankerl’ Ihre Unterstützung hilft uns sehr. Unser Dank gilt Betriebsbewilligungen. Jahrelang leerstehende Häu- aus dem heutigen wie dem vergangenen Redakti- natürlich auch unseren Abonnenten, die ebenfalls ser werden nur dank illegaler Zwischennutzung onsalltag verrät (Seite 6). ihr Scherflein zum Gedeihen der BrunneZytig bei- wieder belebt. steuern. Kennenlernen können Sie in unserem Jubiläums- Die grossen Fragen aber bleiben: Werden meine teil auch Sonja Knuchel, die Inhaberin eines jener Mein ausdrücklicher Dank geht auch an die Mit- Kinder in 30 Jahren nur noch überteuerte (Zweit-) Läden, die in der Unteren Altstadt (noch) für ganz glieder des Redaktionsteams. Für ihre unermüdli- Wohnungen in der Untern Altstadt antreffen? Wird spezielle Farbtupfer sorgen. Wie sie «Kull, das che ehrenamtliche Arbeit, die vielen Ideen, ihre es noch ein eigentliches Quartierleben geben? Wer- Traditiongeschäft für Fest- und Vereinsartikel» Unterstützung und nicht zuletzt für den Sonder-Ef- den noch unabhängige Ladengeschäfte betrieben mit der Grandezza einer Grande Dame führt, lesen fort, den sie in diesem Jubiläumsjahr geleistet oder beherrschen internationale Filialbetriebe und sie auf Seite 8. Nicht nur aus saisonalen Gründen haben. Souveniershops das Gassenbild? Existieren Woh- ist der Weihnachtsmarkt vor dem Münster im Ju- nungen in einem qualitativ erträglichen Wohnum- biläumsteil gelandet. Auch er wird 30 Jahre alt Die nächste Herausforderung wartet schon auf die feld oder kann man als «normaler» Arbeit - (Seite 9). Redaktion. Soviel sei hier bereits verraten: Der nehmender, welcher am Morgen zeitig aufstehen Wandel bei der BrunneZytig geht im nächsten Jahr muss, um seinem Brotjob nachzugehen, nicht mehr Wir hätten uns sehr gewünscht, dass der Brunne- weiter. Lassen Sie sich von der ersten Ausgabe in der Untern Altstadt wohnen, weil man nicht zu Zytigs-Gründer Xaver Zach gerade diese Jubilä- 2015 überraschen! seinem Schlaf kommt? Oder weil die Mietzinse flä- umsausgabe noch hätte in den Händen halten chendeckend ins Unbezahlbare abgehoben sind? dürfen. Doch das war ihm nicht mehr vergönnt. Doch zunächst wünsche ich Ihnen im Namen des Wir aber stellen uns vor, wie er, am Tisch sitzend, gesamten Redaktionsteams eine entspannte Ad- Die Entwicklung eines Quartiers lässt sich nicht diese Ausgabe seiner «Zytig» genauestens studiert, ventszeit, ein harmonisches Weihnachtsfest und absolut steuern. Trotzdem ist es äusserst wichtig, dann und wann zustimmend oder missbilligend ein in jeder Hinsicht glückliches neues Jahr! dass Schwerpunkte gesetzt und Leitplanken fest- brummelt – und sich am Ende dann zufrieden gelegt werden. Und zunächst muss natürlich ein schmunzelnd eine Zigarette anzündet und genies- Barbara Büttner Ziel definiert werden. Dies alles macht unser serisch ein Schlückchen Rotwein trinkt... Unseren Chefredaktorin Stadtplaner. Ich habe höchsten Respekt vor dieser Herausforderung. Wo aber wird sie uns hinführen? Wir dürfen unsere Anregungen einbringen – bitte nehmen Sie als Leistmitglied deshalb die Gele- genheit wahr, wenn Sie von Ihrem Leist ange- Impressum schrieben werden, um beim STEK 2015 (Stadt- entwicklungskonzept) oder der Umfrage der Uni Die «BrunneZytig» wird von den Altstadt leis ten gemeinsam gestaltet. Unter den Leist rubriken finden Bern im Rahmen des Projekts « 2020» Sie auch leistinterne Informationen. mitzuwirken (Seite 29). Verantwortlich für die Herausgabe: Vereinigte Altstadtleiste Bern; Chefredaktion: Barbara Büttner Stefanie Anliker, Präsidentin des Leists der Unteren Stadt und der Vereinigten Altstadtleiste Redaktion Leist der Untern Stadt: Iris Gerber (ig), Zahai Bürgi (ZB) Redaktion Kesslergass-Gesellschaft: Beat Schwaller (sw) Redaktion Rathausgass-Brunngass-Leist: Edi Franz (ef), Stefan Theiler (drs) Die nächste Ausgabe der Redaktion Kramgassleist: Barbara Büttner (babü), Regula Leuenberger (rlu) BrunneZytig erscheint am 13. März 2015 Redaktion Matte-Leist: Brigitte Holzer (BR) Koordination, Inserateannahme, Produktion: Redaktionsschluss: Druckerei Weiss GmbH, Claudia Weiss und Pascale Thomann-Weiss, Kalchackerstrasse 7, 20. Februar 2015 3047 Bremgarten/BE, Tel. 031 301 22 79, [email protected] ISSN2235-1531, www.altstadtleiste.ch, [email protected] BrunneZytig, 21. November 2014 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG 3 Besuch im Holzschnitt-Atelier

Damals war es, als Martin Thönen bereits in der Schulzeit aus Freude zur Sache Holzschnitte herstellte und bereits fühlte, dass er Leidenschaft und Berufung gefunden hatte. Diese Lei- denschaft treibt den mittlerweile 72-jährigen auch heute noch an. Diesen Herbst publiziert er unter anderem die 50-ste Ausgabe seines einzigartigen Kalenders.

Wie es seinen Anfang nahm Tat zu schreiten. Doch diese Leidenschaft zum Nach der Schule begann Martin Thönen in Unter- Schönen, die wie ein Feuer in ihm brennt, treibt seen die vierjährige Lehre als Schriftsetzer. Ein ihn an. Beruf, den es in seiner damaligen Vielfältigkeit, als Grafiker, Texter, Gestalter, Setzer und Drucker, Handwerk weitergeben heute gar nicht mehr gibt. Nach der Lehre besuchte Dank der in den letzten 15 Jahren entstandenen Die Galerie Art+Vision stellt jährlich 4-5 Holz- Thönen die Kunstgewerbeschule in Bern. Diverse Kunsthochschulen, hatte Martin Thönen nicht nur schnitt-Künstler aus. Tätigkeiten als Typograph und Grafiker folgten, Gelegenheit als Dozent tätig zu sein, sondern auch, vor allem in der Westschweiz sowie später der Be- diese alte Drucktechnik an junge, interessierte Men- such anderer Schulen für Gestaltung. 1965 sollte schen weiterzugeben. Was er natürlich mit sehr Da die teilweise 100-jährigen Setz-, und Druck- das wegweisende Jahr für Thönen werden. Er er- grosser Leidenschaft getan hat und sich freute, dass maschinen bis zu 3 m hoch und 2000 kg schwer hielt den eidgenössischen Preis für angewandte es doch den einen oder anderen talentierten Nach- sind, und auch die verschiedenen Bleischriften für Kunst. Das nutzte er für eine inspirierende Studi- wuchs bei den Kunsthochschülern gibt. Für die Al- den handwerklichen Buchdruck viel Platz bean- enreise nach Marokko, die ihm den Weg zum frei- lermeisten von ihnen wird der Holzschnitt spruchen, hat Thönen noch zusätzliche Ateliers in schaffenden Künstler ebnen sollte. So erhielt er voraussichtlich einfach ein Teilgebiet von vielen Schmitten FR und Huémoz VD. denselben Preis ebenfalls im darauffolgenden Jahr. bleiben, das sie an der Hochschule kennenlernen Weitere Reisen und Preise folgten. dürfen. Wann es wieder einen Holzschneider mit der Für Liebhaber 50-jährigen Ausdauer von Martin Thönen geben Was Martin Thönen in aufwendiger Handarbeit, Offenheit und Ehrlichkeit wird, steht wohl irgendwo in den Sternen. mit viel Geschicklichkeit und Ausdauer herstellt, Für Martin Thönen ist es klar, dass seine Themen sind einzigartige Werke für Liebhaber. Liebhaber, und Motive ihn finden und nicht umgekehrt. Es ist Drucken ist ein Abenteuer die zu schätzen wissen, wie diese Holzschnitte her- für ihn die Offenheit gegenüber der Schönheit Die Holzschneiderei ist ein langsamer, präziser gestellt werden und welcher Aufwand dahinter- eines jeden einzelnen Momentes, die ihn im All- und in sich selbst reifender Prozess, bei dem beim steckt. Das sind vor allem private Kunstliebhaber, tag Inspirationen entdecken lässt. Und die Schön- Schneiden erst Emotionalität und dann beim Druk- die an Ausstellungen, Galerien und in Museen an- heit des aufgefangenen Momentes sowie Thönens ken Ausdauer gefragt sind. Ganz einfach gesagt, zutreffen sind. Doch auch nationale und interna- Lebenshaltung widerspiegeln sich in seinen ehrli- wird beim Holzschneiden mit verschiedenen tionale Kunstinstitutionen wurden und werden auf chen, klaren und durch Ausdauer geprägten Wer- Werkzeugen das gewünschte Thema spiegelver- Thönen’s Werke aufmerksam. Inzwischen umfasst ken. Trotz seiner jahrelangen Tätigkeit als Künst- kehrt in eine Holzplatte geschnitten. Dieser Holz- Thönens Arbeit 50 Werkgruppen zu verschiedenen ler ist es für ihn auch heute noch so, dass sich einer stock wird dann in der gewünschten Farbe Themen wie Pflanzen, Wasser, Moose und Flech- Idee immer auch Widerstände, Ungewissheiten eingefärbt und als Druckstock benutzt. So gelangt ten, Galaxien, Baumrinden. Jede einzelne Werk- und Fragen in den Weg stellen, bis diese Idee kon- das Sujet schliesslich auf’s Papier. Für jede zu- gruppe bedeutet ein Jahr Arbeit. kret ins Zentrum rücken darf. Noch immer kostet sätzliche Farbe, braucht es eine neue entsprechend es ihn Überwindung, Mut und Offenheit, um zur bearbeitete Druckplatte. Zukunftsmusik In der nahen Zukunft möchte Thönen vermehrt li- mitierte Bucheditionen und Mappenwerke herstel- len. Dabei wird ihm, wie auch in den 50 bereits vergangenen Jahren, seine Frau Edith zur Seite ste- hen. Sie, die verantwortlich ist für die im Altstadt- keller eingerichtete Galerie Art+Vision, in der jährlich 4-5 Holzschnitt Künstler ihre Werke vor- stellen. Die Holzschnitt Kunst lebt, und wie! Bei einem Besuch in Martin Thönen’s Atelier in der Junkern- gasse 34 kann man sich ein Bild davon machen.

drs

Martin Thönen „Baumrinde“

50 Jahre Original-Holzschnitt-Kalender • Neue Holzschnitte Martin Thönen in seinem Atelier an der 34 • Editionen und Mappenwerke • Glückwunschkarten

29. November 2014 bis 10. Januar 2015

GALERIE Junkerngasse 34 ART+VISION 3011 Bern BERN Tel. 031 311 31 91 www.martinthoenen.ch Di-Fr 14-19, Sa+So 11-17 Uhr 4 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG BrunneZytig, 21. November 2014 Früher war alles nur ein bisschen anders Eine Zeitreise durchs Archiv der BrunneZytig

Knapp 54 Zentimeter lang und 7 Zentimeter hoch die Namen stellvertre- ist der hellbraune Karton aus Pappe. Sein Deckel tend für die Nachfolgen- liegt lose auf, sprengt doch der Inhalt inzwischen den genannt: Xaver längst das Fassungsvermögen: 30 Jahrgänge der Zach, Hans Haltmeyer BrunneZytig, die einzelnen Ausgaben säuberlich und Jörg Zoller sowie nach Datum sortiert und gestapelt. 116 Exemplare die freien Mitarbeiterin- sind es mit dieser Ausgabe geworden – jedes ein- nen Lieseli Oehrli, Mar- zelne spiegelt ein kleines Stückchen Zeitge- grit Sterchi und Nelly schichte, weil darin das Leben und der Wandel in Zach. Peter Oehrli über- der Unteren Altstadt zumindest ausschnittsweise nimmt die überlebens- festgehalten sind. wichtige Inserateakqui- si tion. Diese drei Jahrzehnte Zeitungs- und Quartierge- schichte liegen jetzt vor mir auf dem Tisch. Doch Verankerung als Alt- bevor ich mich neugierig in die Lektüre stürze, stadtzeitung stelle ich die Kaffeetasse vorsichtshalber weit weg, Noch aber wird die handelt es sich doch beim grössten Teil dieser Aus- BrunneZytig allein vom gaben um Unikate, die erst noch digitalisiert wer- Leist der Unteren Stadt den müssten. Behutsam greife ich nach der ersten getragen – die Zytig ist Ausgabe vom 23. März 1984, die Xaver Zach, da- dementsprechend «LUS- Das Erlacherhoffest, Reminiszenz an den mittelalterlichen «Früeligsmärit», mals Präsident des Leists der Unteren Stadt LUS, lastig». Doch bald wer- wurde am 5. Juni 2004 zum dreiundzwanzigsten und letzten Mal von beritte- und seine Frau Nelly praktisch im Alleingang her- den Themen aufgriffen, nen Herolden eröffnet. ausgebracht haben. die auch über den Leist- Bereich hinaus interessieren, die Zerstörung der Bis heute einzigartig: Ein Titelbild in Farbe Vom «Schreibmaschinensatz»… Justitia auf dem Gerechtigkeitsbrunnen 1986 1990 wandelt die BrunneZytig mit der zweiten Das ursprünglich mattgrünliche Papier der ersten durch einen jurassischen Separatisten etwa – oder Nummer auch ihr Erscheinungsbild: Sie wechselt Titelseite hat sich im Lauf der Zeit oliv verfärbt der langwierige Kampf um die Rückgewinnung vom A4 zum B4-Format, das sich bis heute gehal- und ist schon ein wenig abgegriffen. Erschei- der Münster plattform als Treffpunkt für die Be- ten hat. Auch der Zeitungskopf ändert sich ein nungsbild und Herstellungsprozess wirken aus der völkerung, war doch die «Pläfe» in den 1980er wenig: Der einzeilige Namenszug rutscht nach heutigen technikverwöhnten Sicht fast anrührend Jahren zu einem weit über Bern hinaus berüchtig- links, das Zeitungslogo mit dem Gerechtigkeits- altmodisch: Nelly Zach, so werde ich später lesen, ten Drogenumschlagsplatz verkommen. brunnen vor der Häuser-Fassade nach rechts. tippt auf der Kugelkopfschreibmaschine die Texte Gleichsam als Amuse-Bouche erscheint in dieser ab, anschliessend werden die Blätter im A4-For- 1990 treten sukzessive die anderen Leiste der Un- Nummer, dank eines anonymen Sponsors, auch mat sozusagen im «Handdruck» auf einer Matrize teren Altstadt dem Herausgebergremium der Brun- zum ersten und einzigen Mal eine farbige Abbil- abgezogen und vervielfältigt, dann gefaltet und neZytig bei, wobei die Koordination der Redaktion dung auf einer Titelseite: Der «Rosengarten», ein eingelegt. »selbstverständlich unserem Leist als Gründer der Werk des in Bern lebenden Malers Robert André, Brunneyzytig vorbehalten bleibt», wie LUS-Prä- der mit Space-Art und Science Fiction-Bildern be- «Erscheint nach Bedarf» steht im Zeitungskopf. Der sident Zach von Anfang an klarstellt. 1991 gesellt kannt wurde. Bedarf wäre wohl zweifellos grösser gewesen, doch sich auch der Matteleist dazu, wenn auch nur für die Kosten sind – trotz Herstellung in Heim- und kurze Zeit, denn unüberwindlich scheinen die re- Wachsende Themenvielfalt Handarbeit – in der «Vorcomputertzeit» hoch: Auf daktionellen Differenzen. Erst Ende 2011 kann Die Redaktion vergrössert sich, wählen doch die 15 000 Franken kommt laut Nelly Zach eine 12-sei- Zach die «Mätteler» wieder freudig willkommen neu dazugestossenen Leiste jeweils ihre Vertreter- tige Ausgabe zu stehen. So kommen, auf noch heissen: «Endlich ist die Untere Altstadt komplett Innen in die Redaktion. Vermehrt wird über Ge- immer leuchtend grünem Papier, bis 1986 nur drei zusammengeschlossen!» schäfts- oder Restaurant-Eröffnungen geschrieben weitere Ausgaben heraus. In allen wird bei Bewoh- – und auch über Schliessungen. Geschäftsleute wer- nern wie Geschäftsinhabern offensiv für einen Bei- den ebenso porträtiert wie GassenbewohnerInnen, tritt zum Leist geworben. Gemeinsam sind wir stark verdiente Leistmitglieder werden bei «runden» Ge- – das ist Zachs Credo, das er bereits in der ersten burtstagen gewürdigt – und in Nachrufen. Viel wird Ausgabe formuliert: «Nur ein Zusammenschluss über die Arbeit der Leistvorstände und ihrer Dach- Aller ermöglicht es uns, gemeinsame Ziele – Erhö- organisation, der VAL, die Vereinigten Altstadtleiste hung der Lebensqualität in unserer schönen Altstadt, berichtet, ebenso über die Aktivitäten der Leistmit- Verkehrs- und Geschäftsprobleme etc. – bei den Be- glieder, sei es bei Gassen- und Laubenputzeten oder hörden zu erreichen». beim Einsatz bei Festivitäten aller Art. Natürlich ist die BrunneZyig auch beim vergnüglichen Beisam- …zum Profi-Filmsatz mensein dabei, sei es bei gemeinsamen Sylvester- Ende 86 ist der Turnaround geschafft: Es sind nicht banketten oder bei Ausflügen und mehrtägigen nur genügend Inserenten gefunden, um die Zeitung Reisen, die sogar ins «richtige» Ausland führen, ins finanzieren zu können, sondern vor allem auch Burgund etwa, und nicht nur über die «Zytgloggen- eine Druckerei: Der «Junkerndruck» von Robert grenze» hinaus. Weiss, die vormalige Druckerei May im Traffelet- haus an der Junkerngasse 22. Und Xaver Zach Darüber hinaus halten Kulturthemen in den 90ern freut sich im Editorial der vierten Ausgabe, auf vermehrt Einzug, es gibt sogar ein Feuilleton, eine nunmehr weissem Papier: «Dank modernem Film- locker-leichte Plauderei über das (Altstadt)Leben satz konnten wir auf weniger Seiten (nämlich acht) im Allgemeinen und im Besonderen. Ausgebaut über ein Drittel mehr Text produzieren» – und er wird auch das Historische: Die Stadtgeschichte, die verspricht, die Brunnezytig regelmässig einmal pro Geschichte der Brunnen, Gassen, Zünfte, Kirchen Quartal herauszubringen. Mit Ausnahme des Jahres und der altehrwürdigen Häuser. Ihr Umbau wird in 1987, in dem nur drei Ausgaben erscheinen, ist die- Wort und oft auch im Bild dokumentiert und der be- ses Versprechen bis heute eingehalten worden. reits damals einsetzende Trend zu Luxussanierun- Die BrunneZytig sucht noch immer den Sudeltrog gen durchaus kritisch angemerkt. Nun konstituiert sich auch ein festes Redaktions- des Kreuzgassbrunnens, der seit der Brunnensa- team, die so genannte «Redaktionskommission» – nierung von 1998 spurlos verschwunden ist. Hin- Ihren festen Platz in der Zeitung über all die Jahre und weil die sozusagen die Mutter aller ehrenamt- weise auf seinen Verbleib werden noch immer hinweg hat die von den Leisten getragene gemein- lichen BrunneZytigs-Redaktionen ist, seien hier gerne entgegengenommen. nützige «Speiseanstalt der Unteren Altstadt». Die BrunneZytig, 21. November 2014 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG 5

Aus den Hochwassern in der Matte resultierte ein neues, schon weit gediehe- Bevor 2005 die Bagger in den beiden Hauptgassen auffuhren, kamen noch nes Hochwasserschutzkonzept, aus dem Grossbrand an der Junkerngasse ein die Archäologen. Ihre Funde bestätigten: Die Stadt reichte schon bei ihrer verbessertes Brandschutzkonzept, das aber bisher noch nicht in allen Teilen Gründung bis zum späteren Zytgloggeturm – und das Gassenniveau war rund umgesetzt ist. 1,7 Meter tiefer als heute. BrunneZytig freut sich mit, als 2004 die ehrenamt- von Zielverkehr sprechen, «wenn sich an gewissen Blätter nur lose eingelegt. Geheftet wird erst ab lichen «Spysi-Frauen» mit dem «Bärendreck-Preis» Abenden eine Parkplatz suchende Blechlawine 2010. Die Zytigs-Dauerthemen im neuen Jahrtau- ausgezeichnet werden, weil sie, wie es in der Lau- durch sämtliche Fahrverbote wälzt und parkierte send bleiben die Bemühungen der Leiste, die Alt- datio heisst, «den Mittagstisch nicht nur mit einer Wagen überall, sogar auf den Fussgängerstreifen, stadt aufzuwerten. Doch die grossen Schlagzeilen warmen Mahlzeit, sondern auch mit einem warmen die Altstadt verschandeln», zürnt 1993 ein Leser- machen die ab 2003 anstehenden Sanierungen in Herz verschönern». briefschreiber in der BrunneZytig. 1994 fragt die der Altstadt: Die Sanierung des Lehnenviadukts an BrunneZytig auf der Titelseite: «Wann wird die Alt- der Postgass-Brunngasshalde, die Erweiterung des Die «Ghüder»-Klagen stadt autofrei?» Dann, wenn es in unmittelbarer Rathausparkings, die Umgestaltung des Casino- Doch es gibt auch über weniger Erspriessliches zu Nähe genügend unterirdischen Parkraum gebe – platzes mit dem Ausbau des unterirdischen Park- berichten, über das Abfallproblem zum Beispiel. schallt es postwendend aus den Leistvorständen zu- hauses. Und vor allem: Die umfassende Sanierung Die in gestrengem Ton geäusserten Aufforderungen, rück. der beiden Hauptgassen 2005, die neu aber nicht die Kehrichtsäcke doch, Gopferteli! endlich nicht mehr «Flanier»-, sondern «Begegnungszone» wer- mehr zu Unzeiten auf der Gasse zu deponieren, vor Die grosse «Busflut» – und die «Flanierzone» den sollen. allem nicht übers Wochenende!, füllen seit den An- 1997 steigert sich der Zorn von Anwohnern und fängen ungezählte Editorials. Die wenig schmei- Geschäftleuten zur Wut, der sie in Leserbriefen an Die neue Berner Farbe: Orange chelhafte Meinung des Personals der städtischen die BrunneZytig Luft machen. Der Grund: Infolge Doch kaum sind die sanierten Hauptgassen Ende Kehrrichtabfuhr, wonach «unsere Gassen zu den der Sanierung der Kornhausbrücke wird in diesem Oktober in ihrer heutigen Gestalt mit einem Rie- schmutzigsten und disziplinlosesten der Stadt ge- Jahr der Öffentliche Verkehr monatelang durch die senfest wieder eingeweiht worden und die Nach- hören», 1993 im Jahresbericht des Rathaus-Brunn- Kram- und die umgeleitet. wehen verarbeitet, drängen die Diskussionen über gassleists festgehalten, erfährt via Brunnezytig Neben dem üblichen Durchgangsverkehr durch- Überzeitbewilligungen und Ladenöffnungszeiten grössere Verbreitung. Immerhin: Seit Einführung queren 1075 Busse die Hauptgassen – täglich! ins Blatt. Auch wirft der nächste Grossanlass seine der blauen Gebührensäcke 2007 ist die Abfalldiszi- Schatten voraus: Die Euro 08. Während dieses 1999 lanciert der «Verein Bern Vision 2020» die plin der Anwohnerschaft bedeutend gestiegen – und Fussball-Anlasses solle die «Begegnungszone» Idee einer «Flanierzone Untere Altstadt», mit die Klagen in der BrunneZytig sind verstummt. zur «Ausspannzone» werden, kündigen die Alt- Tempo 20 für den motorisierten Verkehr, Fussgän- stadtleiste an. gervortritt, einer Verlegung der Buslinie 12 und ein- «Freie Liebe statt freie Marktwirtschaft» Der Rathaus-Brunngassleist arbeitet ein Gastro- geschränkten, gebührenpflichtigen Parkiermöglich- Die AutorInnen der BrunneZytig sparen über viele Konzept aus, der Kramgassleist baut mit Bänken, keiten. In Leserbriefen und Leisten wird kontrovers Jahre hinweg nicht mit mahnenden Worten, die ge- Sofas, Stühlen,Tischen und Blumen in den Farben diskutiert. legentlich durchaus auch amüsant daher kommen. der teilnehmenden Nationen eine EUROASE auf – «Ihr durftet schon längere Zeit Eure Präsenz mit In der ersten Nummer des neuen Jahrtausends ris- und der Geraniummärit steuert ein rot-weisses dem Aushängen der alten Regimentsfahne der Stadt kiert die BrunneZytig eine Vision: «Die Berner Alt- «Euro-Geranium» bei. Doch die Farbe dieser un- Bern, übermalt mit einem Totenkopf und einem stadt im Jahr 2010»: Die Altstadt ist verkehrsfrei, hässlichen Leintuch, auf dem für eine längst ver- der Stadtbach fliesst offen durch die Gassen, in gangene Demo geworben wird, beweisen. (…) Wir denen täglich ein fröhliches, südländisch inspirier- bitten Euch höflich, das hässliche Emblem zu ent- tes Markttreiben mit Musik-, Theater- und Klein- fernen, unser Dank ist Euch gewiss», schreibt Xaver kunstdarbietungen herrscht. Nicht alle freuen sich Zach 1993 in der November-Nummer der Brunne- über derartige «weltfremde Utopien», wie die Le- Zytig einer Gruppe von Hausbesetzern, die sich in serbriefe zeigen. Man wolle kein «jahrmarktähnli- der Gerechtigkeitsgasse 15 eingerichtet haben. ches Sammelsurium» in den Gassen, ist der übereinstimmende Tenor. Die jungen Leute nehmen daraufhin in der Tat das beanstandete Leintuch ab, hängen aber ein anderes Die Grossbaustelle Untere Altstadt aus. Die Aufschrift auf dem neuen Laken ist denn Die Diskussionen um die Flanierzone dagegen auch terminunabhängig: «Freie Liebe statt freie gehen weiter, Ende 2000 bewilligt die Stadt dafür Marktwirtschaft». Es wird – unter dem Beifall der einen Planungskredit von 185 000 Franken. Und er- BrunneZytig – trotzdem von der Feuerwehr ent- lässt eine neue Parkierordnung, die in der Unteren fernt. Und zufrieden wird in einer weiteren Ausgabe Altstadt und in den Spalten der BrunneZytig hitzig vermerkt, dass die Besetzer im November 94 diskutiert wird. Stein des Anstosses: Die Höhe der schliesslich freiwillig das Haus verlassen. Gebühren für Parkplätze und Dauerkarten, aber auch die Unklarheiten, wer wo wie und wie lange Die Krux mit dem Verkehr parkieren kann. Eine Diskussion, die noch immer Doch mehr noch als Hausbesetzer, immer lauter nicht verstummt ist. Die Fussballfans der verschiedensten Nationen werdende Nachtbuben, Vandalen und Sprayer, verbrüderten sich 2008 auf den Gassen und Plät- regen Autoverkehr und «wildes» Parkieren die An- Die BrunneZytig selbst erhält in den Jahren 2001/2 zen der Unteren Altstadt. Am schönsten aber wars wohnerschaft auf: Man könne ja wohl kaum noch ihr heutiges Aussehen. Noch immer aber sind die mit den Oranjes... 6 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG BrunneZytig, 21. November 2014 beschwerten Berner Fussballtage im Frühsommer wird nicht rot-weiss sein, sondern das satte Orange Claudia Weiss: Gedächtnis und der fröhlichen niederländischen Fans. Die Brun- neZytig konstatiert unter dem Titel «Wie die Oran- Motor der BrunneZytig jes Bern verfärben» staunend und begeistert: «Wer hätte gedacht, dass die Fans eines anderen Landes eine ganze Stadt so verändern können». Die BrunneZytig gäbe es nicht ohne Xaver und werden auf einem Leuchtpult die Seiten montiert Im hier und jetzt kristallisiert sich ein grosses Nelly Zach, aber sie wäre auch ohne die Familie und abfotografiert, die Druckplatten erstellt und Thema heraus, das die BrunneZytig seit Anfang Weiss undenkbar: Seit 28 Jahren wird die Brunne- dann wird gedruckt. 2014 eng begleitet: Wie müssen wir jetzt die Wei- Zytig in der familieneigenen Druckerei produziert, chen stellen, damit die Untere Altstadt auch in Zu- doch ging und geht diese Zusammenarbeit stets Der «Schlepp-top» kunft ein lebendiges und vielfältiges Wohn- und weit über die drucktechnische Dienstleistung hin- «Wir haben im Geschäft immer die neuesten Com- Geschäftsquartier bleibt, in dem für alle Platz ist? aus: Vater Robert Weiss war zu Lebzeiten auch puter gehabt, doch bis 1995 ‚windows 95’ flä- Mitglied der Redaktionskommission; Tochter chendeckend in den Firmen eingeführt wurde, war Claudia managt seit seinem Tod vor 16 Jahren die es schon mühsam. Die Rechner waren wahnsinnig BrunneZytg als Produzentin, Koordinatorin und langsam und hatten kaum Speicherkapazität. Mein Beraterin. Auf ihren schier unerschöpflichen Er- Laptop, ich habe ihn ‚Schlepp-top’ genannt, hatte fahrungsschatz greift die heutige, an Arbeitsjahren einen Speicherplatz von gerade einmal einem Me- weitaus jüngere Redaktion nicht nur in heiklen gabyte. Und die Speicherdisketten, du erinnerst Fällen gerne zurück. Ohne ihre Geschichte(n) dich sicher, diese weichen, biegsamen Plastikdin- bliebe ein Rückblick auf 30 Jahre BrunneZytig un- ger, die Floppy-Disks, auf ihnen konnte man ge- vollständig. rade mal 250 Kilobytes speichern. Heute speichert so ein kleiner USB-Stick 16 Gigabyte...» Claudia Um Claudia Weiss zu besuchen, muss man nach holt tief Luft und lacht schallend. Bremgarten. Dort ist sie geboren und aufgewach- sen, dort hat sie politische und journalistische Kar- Die Technik hat es ihr schon immer angetan. Be- riere gemacht, dort ist sie im Gemeindeleben fest reits als Kind habe sie lieber technische Zeich- verankert – dort ist ihr Lebens- und Arbeitsmittel- nungen angefertigt als Handarbeiten. Was zu punkt. Als ich in ihre Wohnung unterm Dach der gewissen Friktionen mit der Handarbeitslehrerin Druckerei Weiss in Bremgarten eintrete, sitzt sie führte. «Aber wer stand am Morgen nach meiner am Tisch, fast zur Gänze verschwunden hinter dem ersten Wahl in den Gemeinderat von Bremgarten grossen Bildschirm ihres Computers. «Moment mit einem Blumensträusschen in der Hand vor mir, noch», murmelt sie, «ich muss das noch rasch fer- um zu gratulieren: Die Handarbeitslehrerin». tig machen». Beim «das» handelt es sich um den Diese Geste, obwohl schon 15 Jahre her, rührt neuen Katalog einer deutschen Firma, den sie ge- Claudia noch immer. staltet, zweisprachig, in deutsch und französisch. Schwere Jahre Der Abgabetermin steht unmittelbar bevor – und Sie erzählt, wie sie nach ihrer Druckerlehre ei- Am 15. Oktober 2009 eröffnete endlich der neue weil dies ziemlichen Stress bedeutet, verziehe ich gentlich habe studieren wollen. Drucktechnologie Bärenpark. Während sich die neuen Bewohner mich schnell auf die winzige Dachterrasse und ge- am Technikum Lausanne. Doch stattdessen muss Finn und Björk am Eröffnungstag rar machten, niesse jeden einzelnen der warmen Oktoberson- sie, gemeinsam mit ihrer Schwester Karin, Ende amüsierten sich die BesucherInnen im alten Bä- nenstrahlen. Ein paar Minuten später lässt sich der 80er Jahre wegen einer schweren Erkrankung rengraben. Claudia neben mir in den Sessel fallen. «Was willst des Vaters interimistisch die Druckerei führen. du über die BrunneZytig wissen?» fragt sie erwar- Claudias Lebhaftigkeit weicht Nachdenklichkeit, tungsvoll. «Alles, was du weisst», entgegne ich Wandel und Kontinuität als sie erzählt, wie der Krebstod der Schwester und zücke ebenso erwartungsvoll den Kugel- Meine Zeitreise durchs BrunneZytigs-Archiv ist Karin kurze Zeit später zur Zäsur wird, für die Fa- schreiber. Claudia beginnt zu erzählen. zu Ende. Aus der einen Tasse Kaffee sind viele ge- milie – wie auch für die Druckerei. Wie sie dar- worden. Müsste ich jetzt einem imaginären Reise- aufhin ihre Studienpläne definitiv begräbt, voll in Die Faszination an der Technik führer Auskunft geben, was mir von dieser Reise den Betrieb einsteigt und noch eine zweijährige Gerade einmal 19 Jahre alt ist sie, hat soeben erst bleibt, würde ich wohl sagen: Drei Jahrzehnte Ausbildung zur Sachbearbeiterin absolviert. BrunneZytig – das sind auch 30 Jahre des Wandels die Druckerlehre absolviert, als ihr Vater 1986 die in der Unteren Altstadt – aber auch der Kontinui- Druckerei May in der Junkerngasse erwirbt – und 1998 stirbt der Vater im Alter von 59 Jahren – und tät. Mit grossem Enthusiasmus, Sachkenntnis und im Traffelethaus neben Prospekten, Formularen wieder steht die Familie vor einschneidenden Ver- Engagement haben die Mitglieder der verschiede- und allerlei anderem auch die BrunneZytig druckt. änderungen. Mutter Mariangela und die Töchter nen Redaktionen über dieses historische Quartier, Ihre Mithilfe ist im väterlichen Filialbetrieb in der Claudia Weiss und Pascale Thomann übernehmen seine Entwicklung und seine Menschen geschrie- Altstadt hochwillkommen. Mit der BrunneZytig die Druckerei Weiss. Gleichen Jahrs noch wird der ben. Ihre Triebfeder war und ist die Liebe zur Un- hat sie damals allerdings noch nichts am Hut. «Das Filialbetrieb im Traffelethaus aufgelöst und das teren Altstadt. Ihre Artikel fügen sich, war für mich ein Druckauftrag wie jeder andere», Geschäft auf den Stammsitz in Bremgarten kon- Mosaiksteinchen gleich, zu einem facettenreichen sagt sie lapidar. Bild ihrer jeweiligen Zeit. Und dann würde ich Die Manuskripte für die noch hinzufügen, dass die aktuelle Redaktion die- BrunneZytig sind damals ses Bild um weitere Facetten bereichert, mit ihrer im besseren Fall mit Art zu schreiben und ihrer Sicht der Dinge. Schreibmaschine ge- schrieben, im schlechte- Mal schauen, was dann die Nachfolgenden in 30 ren handschriftlich ver- Jahren über uns schreiben werden… fasst. «Das war halt so in babü der Vorcomputerzeit», nimmt sie meine Frage vorweg – und schliesst marianne mi1ani einen detaillierten Ex- couture kurs an, wie damals ein Produktionsablauf funk- tioniert hat. Die stark vereinfachte Kurzversion Gerechtigkeitsgasse 49 CH 3011 Bern lautet in etwa so: Die Manuskripte werden in Fon 031 311 01 06 den Satzcomputer ge- Viele Stunden lang sitzt Claudia Weiss tagtäglich in ihrem Büro in Bremgar- Fax 031 311 01 47 tippt und auf Fotopapier ten am Computer. Zum Ausgleich begibt sie sich aufs Eis, ist sie doch seit vie- belichtet, anschliessend len Jahren eine passionierte Curlingspielerin. Foto: Hansueli Trachsel BrunneZytig, 21. November 2014 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG 7 zentriert. Doch seit 2008 wird dort nicht mehr ge- druckt, aus Rentablitätsgründen lagert Claudia die Druckerei aus.

Auch journalistisch tritt Claudia in die Fusstapfen des Vaters und führt in seiner Nachfolge als verant- wortliche Redaktorin und Herausgeberin die Dorf- zeitung, «drWecker», das «monatliche Morgen- blatt» für Bremgarten und Umgebung. Die Ge- meinde zollt ihr dafür Anerkennung. Im Juni dieses Jahres wird sie mit ihrem Team mit dem «Kultur- stern Bremgarten» ausgezeichnet.

Die Redaktionsmanagerin 1998 übernimmt sie zudem den Druck der Brunne- Zytig. Mit dem Altstadt-Bazillus ist sie zu jener Zeit schon längst infiziert – und was ihr an intimer Kenntnis über das Quartier und über die Leiste noch fehlt, impft Xaver Zach ihr nachhaltig ein. Auch das jetzige Redaktionsteam profitiert von ihrem pro- funden Wissen und ihrem fast «elefantösen» Ge- dächtnis. Sie kennt fast alles und alle, kann gleichsam aus dem Stand heraus sagen, wann und ob schon einmal über ein Thema geschrieben wurde und was man dabei allenfalls beachten solle. Wenn die Redaktion im Unteroffizierkeller bei Peter Schweizer zu Gast ist und wieder einmal lange dar- Die heutige Redaktion der BrunneZytig, von links: Edi Franz (ef), Rathaus-Brunngass-Leist; Claudia über diskutiert, ob sie in der nächsten Ausgabe lie- Weiss (Produktion); Zahai Bürgi (ZB), Leist der Unteren Stadt; Iris Gerber (ig), Leist der Unteren Stadt; ber über dieses oder jenes neue Geschäft oder Stefan Theiler (drs), Rathaus-Brunngass-Leist; Regula Leuenberger (rlu), Kramgass-Leist; Beat Schwal- Jubiläum schreiben soll, dann ist es jeweils Clau- ler (sw), Kesslergass-Gesellschaft; Barbara Büttner (babü), Kramgass-Leist. An der Fotosession ge- dia, die kurz und konzis einwirft: «Ist der Inhaber fehlt hat Brigitte Holzer (BR) vom Matte-Leist. Warum es kein Zufall ist, dass sich die Redaktion Leist-Mitglied?» Damit ist die Diskussion meist be- ausgerechnet am Läufer-Brunnen fotografieren liess, werden Sie dann in der ersten Ausgabe des Jah- endet, sichert doch eine Leistmitgliedschaft noch res 2015 bemerken... Foto: Hansueli Trachsel immer eine Vorzugsbehandlung... Stimme schleicht sich ein unerwartet strenger Klang immer treu geblieben seien. «So treu wie unsere Der unverkrampfte Blick der Neuen ein, «eines muss ich dir doch sagen: Ich wünschte Abonnenten», schmunzelt sie. Gut hundert seien es, Ob ihr denn die Arbeit nicht ein wenig langweilig mir von einigen von euch etwas mehr Disziplin!» zumeist ehemalige Altstadtbewohner. Leistmitglie- werde nach den vielen Jahren, die sie schon mit und Ihre fadengerade Direktheit ist entwaffnend – und der. Heimweh-Berner. Der am weitest Entfernte bei der BrunneZytig verbracht habe, frage ich. Clau- ich ahne, was jetzt kommt: «Wenn die letzten Arti- lebe in Singapur. «Ohne die Infos von Euch kann dia schüttelt entschieden den Kopf. Die Zeitung kel erst lange nach Redaktionsschluss eintrudeln, ich nicht leben», habe er bei der Bestellung des habe sich doch immer weiter entwickelt. «In den er- kann ich nicht arbeiten!» Mit Verve setzt sie mir, die Abos geschrieben. sten Jahren war sie vor allem ein Leistblatt mit kur- ebenfalls zu dieser besonderen Spezies unverbes- Langsam verlassen wir die Terrasse. Unvermittelt zen Artikeln und nur wenigen Porträts», die serlicher Last-Minute-SchreiberInnen gehört, en de- hält Claudia inne und rühmt, über das ganze Gesicht Redaktionsmitglieder hätten noch sehr zurückhal- tail auseinander, wie sich diese Zeitverzögerungen strahlend, die Pöstler in der Unteren Altstadt. «Die tend geschrieben. Als die ersten Profi-Journalisten auf den gesamten Zeitungsumbruch auswirken, der lieben die BrunneZytig. Wenn wir uns etwas ver- ins Reaktionsteam kamen, habe sich das geändert. auch so schon knifflig genug sei. Als ich gerade zer- späten mit der Zeitungslieferung, dann warten sie Sie überlegt einen Moment. «Ich glaube», sagt sie knirscht Besserung geloben will, lacht Claudia auf uns, damit sie die Zeitung noch mitnehmen kön- dann, «wirklich entscheidend für die thematische schon wieder und sagt, dass sie sich auch ein Kor- nen». Ihr herzliches Lachen hallt durch die Däm- Öffnung und Weiterentwicklung der BrunneZytig rekturprogramm wünschen würde, das alle Druck- merung. war, dass die Mitgliedschaft in der Redaktionskom- fehler ausmerze. Selbst um den Preis, dass ihr dann mission auch für Nicht-Leistvorstandsmitglieder ge- Perlen entgingen, wie jene in einem Artikel über die Jetzt wissen Sie es also, verehrte Leserinnen und öffnet wurde». Diese neuen Redaktionsmitglieder mobilen ToiToi-Toiletten, als sich ‚Exkremente’ un- Leser: Wenn Sie auch diese Ausgabe der Brunne- hätten eine andere Sicht und andere Themen einge- versehens in ‚Sakramente’ verwandelt hätten. Zytig rechtzeitig in ihrem Briefkasten finden – dann bracht, gerade weil sie sich nicht mit den Leistpro- ist das wieder einmal einem Sondereffort Claudias blemen hätten herumschlagen müssen. «Ich habe Die Treue zur BrunneZytig und der Pöstler zu verdanken. das auch in meiner Zeit als Gemeinderätin gemerkt: Die Sonne versinkt langsam hinter dem Dach des babü Da siehst du nur die Probleme. Das Schöne be- Nachbarhauses, die Schatten werden länger und es schäftigt dich nicht, das nimmst du als Selbstver- wird herbstlich kühl auf der Terrasse. Wir sprechen ständlichkeit hin». über die Inserenten, die, zusammen mit den Spen- dern, das Überleben der BrunneZytig sichern. Und Lob und ein bisschen Tadel davon, dass die Zeiten für die Gewerbler rauer ge- Sie macht eine kleine Pause. «Ohne das grosse En- worden sind. So manche müssten mehr rechnen, gagement seitens der ehrenamtlichen Schreiberin- und würden es sich zweimal überlegen, in der Brun- nen und Schreiber kann man eine solche Zeitung neZytig ein Inserat zu schalten, obwohl es mit 60 gar nicht machen», sagt sie dann. Sie habe grösste Franken deutlich günstiger ist als an anderen Orten, Hochachtung vor dieser Freiwilligenarbeit, die auch berichtet Claudia. Umso schöner sei, dass viele In- sehr zeitaufwendig sei. «Aber», und in ihre dunkle serenten der ersten Jahre der BrunneZytig noch

dipl. Uhrenmacher Kramgasse 14, 3011 Bern Telefon 031 311 12 60 8 30 JAHRE BRUNNE ZYTIG BrunneZytig, 21. November 2014

Verkleiden kommt vor Verleiden: Die skurrilen Schätze der Grande Dame Die Hexen streichen sich die Spinnweben aus den Gesichtern. Die Spitzhüte und die Reisbe- sen wandern wieder in die Schränke, die Kürbisreste in die Suppentöpfe. Eine gruselige Nacht, deren Wurzeln eigentlich aus uns fremden Kulturkreisen stammen, verebbt im fahlen Mor- genlicht. Ob all die dunklen Mächte wohl vertrieben sind? In den Geschäftsräumen an der Ge- rechtigkeitsgasse 59 schaut es aus wie nach einer wilden Halloweenparty, obschon diese nicht hier, sondern an manch andern Orten stattgefunden hat…

Man kann Halloween als Klamauk aus Übersee rigen mittelalterlichen Eiche gegenüberzustehen. abtun. Mag sein. Doch spätestens seit im Streifen Weit gefehlt. Mit der Reformationszeit begann der «E.T.» ein niedlicher Ausserirdischer dank der Ko- alte Brauch dahin zu serbeln. Die heutige Berner stümierung als Gespenst vor den Skalpellen der Pa- Fasnacht ist eine jugendliche Pflanze. Erste Wie- thologen gerettet wurde, hat der Brauch dieser Form derbelebungsversuche in den 1970er Jahren ver- von Verkleidung auch hierzulande seine Anhänger- sandeten noch. Erst mit der Gründung des Vereins schaft gefunden. Das war 1982. Man schlüpft für Bärner Fasnacht begannen die Narrentage erneut zu eine Nacht in eine andere Rolle, eine möglichst er- spriessen. Dies geschah 1982. Damit blieb das schreckende, überlegt sich schon Tage zuvor die Art Münster in der Stadt. des «Tapetenwechsels», freut sich auf den Auftritt und hat am Ende mächtig Spass. Wer darin ein Pro- Und einmal mehr: Cherchez la Dame Auch an ihrem 86. Geburtstag ist Sonja Knuchel blem sieht, der hat vielleicht eines mit sich selber… 1982: Halloween und Fasnacht – zwei Trends waren im Laden anzutreffen. in den Startpflöcken. Dieses Datum ist insofern von Ein Gruss von Siegfried und Roy also Bedeutung, als Sonja Knuchel ein Jahr zuvor Scherzartikel wie z.B. Furzkissen, Spinnenzucker Im Haus für Fest- und Vereinsartikel herrscht nach die Geschäftsführung des Hauses für Kostüme und oder Senfpralinen, die sie mit übernehmen musste, Holloween emsiges Aufräumen. Denn der nächste Scherzartikel an der Gerechtigkeitsgasse 59 über- selber jemals wirklich lustig fand. Streich steht schon bevor. Nur den weissen Kö- nahm. Mit zunehmender Popularisierung der bei- nigstiger berührt die Hektik wenig. Er räkelt sich den erwähnten Trends begann das Unternehmen Kleider machen auch noch heute Leute genüsslich im Schaufenster und blinzelt mit blauen unter Sonja Knuchels Leitung zu florieren. Und Die Silhouette der Grande Dame gehört zum Alt- Augen den Passanten zu, sofern er nicht vom schon 1992, als sie schliesslich das Geschäft von stadtbild, wenn sie sich morgens und nachmittags Dschungel von Bandhavgarh und dem Mahara- Kulls Erben erstehen konnte, war sie Chefin von in ihr Geschäft, zum Lunch oder Dinner ins Com- dscha von Rewa träumt. Mit dem nächsten Gross- insgesamt 13 Angestellten. merce oder abends nach Hause begibt, stets perfekt anlass, der Fasnacht, hat das Riesenkuscheltier sowie geschmackvoll mit Capes, langen Jupes oder kaum viel gemein. Doch halt, zuvor sind noch die Eine Geschäftsidee geriet ins Swingen frech karierten Hosen bekleidet, begleitet von ihrem Kläuse und die Weihnachtsengel an der Reihe… Die Geschichte des Firma begann allerdings schon treuen Vierbeiner «Lord». So sehr sie sich auch zur legendären Jahrhundertwende, 1900 also. Ma- immer für ihr Geschäft einsetzt, es käme ihr nie und Fast wären die Narren ausgestorben thematiklehrer Kull addierte a2 plus b2 zum Hypo- nimmer in den Sinn, ihren Hund an Halloween oder Dem ureigenen Kulturkreis hingegen entstammt die tenusen-Quadrat und begann, in seiner Papeterie zur Fasnacht als Werbeträger zu kostümieren – im Berner Fasnacht. Ihre Wurzeln greifen weit in die neben quadrierten Heften auch Tombola-Lose und Gegensatz zu Paris Hilton, die ihren «Prince» letzt- Vergangenheit zurück. Und man möchte meinen, andere Artikel für Vereinsanlässe anzubieten. Die hin als Hot Dog verkleidete. Stil bleibt eben Stil. mittlerweile 44 Tage vor Ostern jeweils einer knor- Idee fiel in eine fruchtbare Zeit. Man stelle sich die Und so erstaunt es denn auch nicht allzu sehr, wenn Belle Epoque und die Goldenen Zwanziger bildlich man erfährt, dass sich Sonja Knuchel bis übers acht- vor: Die Cotillons wurden zum Dekor und zum zigste Lebensjahr hinaus am Donnerstag jeweils ins Spielzeug der Gesellschaft. Und schliesslich kam Tanzstudio begab, um sich bei flotten Jazzrhythmen der Charleston, gefolgt vom Lindy Hop – Sonja fit und beweglich zu erhalten. Bewundernswert in- Knuchel hätte bestimmt bestens in diese Zeit ge- dessen ist es allemal. passt. Die Kull’sche Papeterie tat dies ebenso. Selbst Schätze sind nicht mehr was früher Colombina und Pulcinella sind rare Gäste Die Dimensionen des Ladenlokals an der Gerech- Tombola-Lose stapeln sich in Sonja Knuchels Wa- tigkeitsgasse 59 sind beschränkt. Die Regale prä- renlager noch heute kistenweise. Als ehemalige sentieren sich überfüllt mit Hüten in allen Formen, Konfektions-Mitarbeiterin bei Loeb brachte sie das Perücken in sämtlichen Farben und Masken, von in den Laden für Fest- und Vereinsartikel mit ein, Beauties bis Bösewichten, Tieren bis Monstern, was ihr besonders nahe lag – die Kostüme. Damit hängen dicht an dicht, Kostüme, Engelsflügel sowie verlieh sie dem Unternehmen neuen Aufschwung. tausend andere Dinge, die das Fasnacht- oder Par- Ihr persönlich lägen wohl die traumhaft schönen, tyherz begehrt, verkleinern die Räumlichkeit auf die von Poesie umrankten Kostüme des venezianischen Grösse einer Schatzhöhle. Mittendrin, hilfsbereit lä- Karnevals bedeutend näher als Graf Draculas blut- chelnd, steht die Grande Dame mit ihren weissen rünstige Eckzähne sowie die Masken von Wladimir Haaren – mittlerweile allein. Denn kaum hatte sie Putin, Kim Jong oder Ueli Maurer. Überhaupt: 1992 das Spezialgeschäft erstanden, begannen auch Vor den Weihnachtsmännern und dem Engel im Wenn es um Bekleidung geht, zeigt Sonja Knuchel die Warenhäuser das lukrative Sortiment der vor- Schaufenster ruht der weisse Tiger majestätisch an sich selbst Stil und Klasse. Und so glaube ich übergehenden Metamorphosen und der unge- hinter Scheiben. denn auch nicht, dass die Geschäftsführerin all jene dämmten Ausgelassenheit für sich zu entdecken.

Restaurant Harmonie COMCONA Fritz Gyger + Walter Aebischer Hotelgasse 3, 3011 Bern

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Sonja Knuchels stolzer Umsatz schmolz dahin wie 30 Jahre Berner Münster Weihnachtsmarkt der letzte Schnee an einem frühlingshaften Fas- nachtstag… und leise rieselt der Schnee… Und doch ein leises Polten am Horizont Von den einst dreizehn Mitarbeiterinnen ist ihr keine mehr geblieben. Eine um die andere hat sie Eva Heiniger, Damenbekleidung, Textilien, Strick- nach und nach entlassen müssen. «Man spürt die arbeiten, Nähen, stets am Werken und Wirken Krise allenthalben», meint sie. Gegenwärtig Pia Hess, Naturkosmetik und Badeprodukte schreibt noch eine Frau an zwei Tagen Rechnun- Liliane Kreuter, Textiles, Kleider, Kissen, Mittli gen und ihr Gatte hütet manchmal abends das Ge- schäft. Alles andere erledigt sie alleine. Doch Dahinter steht wohl die Philosophie des Leisen aufgeben, nein, das kommt für sie nicht in die und Sensiblen, der Austausch zwischen Menschen Tüte. Die Faszination des Metiers erlischt be- inmitten Authentizität, Originalität und gegensei- kanntlich zuletzt. «Es kommen jetzt vermehrt auch tigem Vertrauen; baumelnde Sinnesfreude im junge Leute in den Laden, der Trend des Verklei- Schein der Kerze eben. dens ist am Zunehmen, Polterabende, Geburts- tagsfeten offerieren weitere Gelegenheiten», schöpft Sonja Knuchel neue Hoffnungen… Die Grande Dame will weitermachen, solange sie noch mag. Hoffentlich noch eine ganze Weile lang. Man suche und finde sie; sie, die Gelegenheit Hans-Rudolf Matscher und die Menschen mit dem feinen, taktilen Gespür für das Unikat, in kunsthandwerklicher Weise fer- tigend, ausstellend und gleich eigenhändig ver- kaufend. Und siehe da – Sie dürfen sich freuen – es gibt sie (noch), seit 1984 schon, seit 30 Jahren also, am Weihnachtsmarkt vor dem Münster.

Kaum von den Konfettis des Zibelemärits befreit, beginnt sich der Münsterplatz von neuem zu regen. Mit Messband und Kreide ausgestattet, wird allent- Die Märit Kultur Beiz, gleich neben dem Moses- halben aufgezeichnet, eingeteilt, markiert und ab- Brunnen aufgebaut, braucht den Weihnachtsmarkt geklebt. Ein gebührender Gebäudeabstand für und ist umgekehrt – angesichts der willkommenen Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr muss eingehal- Aufwärm- und Verpflegungsmöglichkeit für die ten werden, Eingänge und Anlieferungswege be- Marktleute und Märit besuchende nicht wegzu- rücksichtigt. Nichts wird dem Zufall überlassen. denken. Alle freien Hände packen am Weihnachtsmärit mit Letzter Markttag: Mittwoch, 24. Dezember 2014, an, der Geist des Miteinander manifestiert sich an 16.00 Uhr. diesem Kraftort neben dem Münster in eindrückli- Kontakt: [email protected] cher Weise. Thema des Marktes 2014: Kerzenlicht. Glühweinrezept privat (ca. 2 Liter)

0,7 l Wasser 50 g Glühwein-Mischung 1 Orange in Scheiben Mit Stil führt Frauch Knuchel seit nunmehr 22 ½ Zitrone in Scheiben Jahren ihr Geschäft für Fest- und Vereinsartikel, den Traditionsnamen Kull hat sie beibehalten Aufwärmen, auf mittlerem Feuer (mit Deckel) ca. 10 Minuten sieden lassen. Kull Fest- und Vereinsartikel Sud sorgfältig absieben; Nachfolgerin Sonja Knuchel ausgekochte Zutaten entsorgen. Gerechtigkeitsgasse 59, 3011 Bern Telefon 031 311 25 05 1,4 l Rotwein dazugeben Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9.00–11.30 Uhr, 100 g Zucker 13.00–18.30 Uhr, Sa 9.00–16.00 Uhr Tipp: 1 Gutsch Cointreau beigemischt schmeckt wundersam Ob als Hüsli, Hüttli oder Verkaufsstand verstan- Mindestens 25 Minuten auf kleinem Feuer MICRODERMABRASION den: Alle bringen sie ihr eigenes Reich mit und las- unter Umrühren ziehen lassen. Warm halten Nanette Wüthrich Witzmann sen es von Profis oder unter Mithilfe von Freunden, auf ganz kleinem Feuer und servieren. Mög- Familienmitgliedern etc. am vorbezeichneten Ort lichst Isolierbecher oder Mugs verwenden jedes Jahr wieder neu erstehen, sozusagen Haus Kramgasse 55, 3011 Bern werdend. Jedes mit angepasstem, fein ausgetüftelten Telefon 079 749 14 42 Innenleben, Behältnisse, Tablare, Haken und Ösen am richtigen Platz, damit dann in kürzester Zeit Microdermabrasion ist eine kurze und nicht invasive Be- gleich aufgehängt, eingeordnet und dekoriert wer- handlung zur Glättung und Tiefenreinigung der Haut. Dieses den kann. Alle sind sie Bauherrschaft, Innenein- neue Verfahren entfernt sanft die oberen Schichten der ge- richter und Kunsthandwerkende in Personalunion; schädigten Gesichts- und Halshaut durch eine Art «Sand- ein gutes Omen für all ihre Sachen und Sächelchen, strahl» aus Salzkristallen. Die Technik ist geeignet bei unreiner die sie Ihnen – den mit Recht erwartungsvollen Be- und schuppiger Haut. Unregelmässige Pigmentierungen und Altersflecken können dadurch verringert werden. Durch die sucherInnen – ab Samstag, 29. November 2014, schonen de, schmerzfreie und unblutige Entfernung der 10.00 Uhr mit Stolz präsentieren werden. oberflächlichen Hautschichten wird eine Regeneration resp. Neubildung angeregt. Microdermabrasion kann bei allen Chapeau für ein Trio. Den Kunsthandwerkerin- Haut-Typen und jedem Teint angewendet werden. nen der ersten Stunde herzlich ein Kränzchen ge- 1 Behandlungsdauer: 1 ⁄2 Stunden wunden! Dreissig Jahre dabei gewesen am Eine Probebehandlung offeriere ich für Fr. 100.– anstelle Weihnachtsmarkt beim Münster; bei herrlichster von Fr. 130.– Wintersonne, schleichendem Nebel oder Graupel- …und leise rieselt der Schnee – baumelnde Sin- Ebenso stelle ich Gutscheine aus für Sie und Ihn. schauern; vom vielen, erdrückenden Neuschnee nesfreude im Schein der Kerze. auf dem Dach ihres Hüslis ganz zu schweigen. sw, Bilder: sw/zvg 10 LÄBIGIALTSTADT BrunneZytig, 21. November 2014

Postgässler und Mätteler bringen Neuerungen in die wird im Minimum das Adventsdatum als Zahl, an- sonsten liegt vom Tannenäschtli bis zum Video alles drin.» Diese kleinen «mobilen» Events ver- Adventszeit der Unteren Altstadt schieben sich von einem Dezemberabend zum an- deren also von Privatwohnungen zu Geschäfts- In der letzten BrunneZytig haben wir sowohl in der VAL- wie auch in der LUS-Agenda zur ak- und Vereinsräumen innerhalb des Quartiers, tiven Mitarbeit innerhalb der Adventszeit der Unteren Altstadt aufgerufen. Heute erfahren manchmal sogar unter die winterlichen Lauben. Sie dazu ein paar weitere Details. «Jeder, der irgendetwas Fensterartiges besitzt, kann mitmachen, je unterschiedlicher und durch- mischter die Teilnehmer, desto besser! Und keine Der 1. Advents-Sonntag am 30. November sem Jahr machen die Pigiluna-Singers den Auf- Angst, mit dem jeweils angebotenen Essen ma- Am Sonntagsverkauf am 1. Advent unter dem takt, die ihre Weihnachtslieder schmettern und die chen wir kein grosses Aufhebens – Suppe, Punsch Motto «quer statt längs!» können neuerdings Ge- Kinder, Eltern und Anverwandten zum Mitsingen oder Tee z.B. ist prima.» Klar darf es auch eine schäfte im ganzen VAL-Gebiet teilnehmen. Eine animieren werden. Der Chor aus der Region Bi- selbst gebackene Züpfe mit Käse und dazu ein Anmeldung war bis Ende September möglich. Der glen/Arni wurde 1999 gegründet und umfasst 35 Glas Wein sein. Es soll dabei, und das möchte Ros- frühzeitige und stresslose Einkauf von Weih- Mitglieder, inklusive vier Musiker. Schon 2011 marie Bernasconi betonen, nicht in ein Konkur- nachtsgeschenken im Quartier, alles in der tradi- haben sie an den Brunnen der Oberen Altstadt renzverhalten ausarten, andererseits aber auch tionell festlichen Atmosphäre, ist dank Hans Weihnachtslieder gesungen, und 2013 ging‘s – wie nicht durch immer wiederkehrende Eintönigkeit Gurtner gleichzeitig auch «ein Fest für ein Fest», dieses Jahr wieder – zu den Brunnen der Unteren langweilen. Ein wenig Phantasie und Abwechs- denn mit seinem Glühweinausschank unter den Altstadt. Inzwischen hat dieses gemeinsame Ad- lung sind immer willkommen.» Die Fenster sollten Lauben neben dem Postgassbeizli sammelt er je- ventssingen «Fans» bis nach Interlaken. Um 16.50 nach Möglichkeit während der ganzen Adventszeit weils freiwillige Spenden für die jährliche Senio- hält dann der Oberchlous aus dem - abends beleuchtet sichtbar bleiben – dies nicht als renweihnacht des LUS in der Spysi. Beide Events Erker seine traditionelle Ansprache an die anwe- Muss, den Teilnehmern wird auch hier weitgehend sind ohne ihn kaum mehr denkbar. Für den be- senden Kinder, und danach ziehen die freie Hand gelassen. liebten Anlass in der Spysi buken ihm früher die Samichläuse und ihre Schmutzlis mit vollen Säk- Ab diesem 1. Dezember werden nun also Mätteler Leistfrauen und später das Domicil zudem ken aus dem Zytglogge-Turm, um ihre grossen und Altstädtler gemeinsam zu 20 Adventsfenstern feine Weihnachtsgüetzi. Im Gegenzug erhielt das und kleinen Bewunderer in der Gasse zu besche- innerhalb des ganzen VAL-Gebietes zwischen Zyt- Seniorenheim dafür Gurtners, aus den Früchten ren. Nicht vergessen: Lernen Sie vorher noch Ihr glogge und Bärengraben, zwischen Matte und seines Gartens, selbstgemachte Konfitüren. Da das Värsli auswendig! Längmuur, zwischen Herren- und Brunngasse Altersheim am seine Tore seit kur- (www.pigiluna-singers.ch und www.samichlous- «pilgern» können und so – jeweils zwischen 18 zem aber geschlossen hat, fallen die nötigen zunft-bern.ch) und 20 Uhr – eine grosse, adventliche Begeg- «Guetzliproduzenten» aus, und Hans Gurtner nungszone bilden (Durchführungsorte siehe Ka- sucht zukünftige Backwillige, welche die allseits Die Adventsfenster im Dezember sten). beliebte Seniorenweihnacht mit ihren süssen Köst- Neuerdings wird vom 1. bis zum 21. Dezember ZB lichkeiten bereichern ([email protected]). jeder Tag ein Adventsfenster innerhalb des gan- Auch Nelly Steiner, Inhaberin einer kleinen Bro- zen VAL-Gebiets geöffnet. Dezemberdaten der Adventsfenster-Feiern cantestube in der Postgasse, ist – als eine ihrer Be- In der Matte hat es vor eini- gründerinnen – nicht mehr aus der 1. Adventsfeier gen Jahren in kleinem und (wo nicht anders vermerkt jeweils 18.00 Uhr) in der Unteren Altstadt wegzudenken. Nun, da sie privatem Rahmen ganz zu- 1. Kramgasse 2 Rathaus-Apotheke beschlossen hat, ihren vollen Laden nicht mehr fällig begonnen. Und ein 2. 38/45 Mediathek Dr. Strangelove und aufzustocken, sieht sie darin eine gute Gelegen- ebenfalls zufälliges Treffen Spielwaren Zemp heit, mit einem ebenfalls Spenden generierenden zwischen Stefanie Anliker 3. Schifflaube 32 Martin Giezendanner, Kathrin Lanz, Flohmarkt am Sonntagsverkauf teilzunehmen (VAL) und Rosmarie Ber- Thierry Kneissel resp. einen solchen zusammen mit Hans Gurtner nasconi (Matte) brachte die 4. Gerberngasse 13 Rolf Belle’s Vitrine zu organisieren. Wir hoffen, dass ihr Aufruf für beiden auf die Idee, diesen 5. Gerberngasse 14 Buddhistisches Zentrum Flohware in der letzten BrunneZytig (und in Ihren schönen Adventsbrauch, 6. Längmuurspili Dr Samichlious chunnt! (17-19 Uhr) Briefkästen!) bereits Früchte getragen hat und un- wie er in vielen Dörfern auf 7. Gerberngasse 21 Eva Banlaki und Han Kok sere Leser schon fleissig dabei sind, entbehrliche dem Lande durchgeführt 8. Kramgasse 18 Dix-Sept – afrikanisches Wohndesign Dinge bereitzustellen. Abgabetermin ist der 27. wird, in die Altstadt zu 9. Mühlenplatz 12 Susann Lanz und Willi Hess November zw.18 und 20 Uhr in Frau Steiners Ge- holen. In der Matte gestal- 10. Mattenenge 7 Sozialdienst Kirchgemeinde Nydegg schäft an der Postgasse 44. tete sich das Ereignis, das 11. Gerechtigkeitsg. 69 Utiger Kindermöbel während der Adventszeit 12. Schifflaube 18 Marliese und Albert Strüby Die Samichlousezunft garantiert dafür, dass in der täglich an einem anderen 13. Wasserwerkgasse 2 Familie Moser Schär Kramgasse «dr Bärner Samichlous chunnt». Be- Ort stattfindet, von Anfang 14. Badgasse 4 Buchladen Einfach Lesen (ab 17 Uhr) ginn wie jedes Jahr am 1. Advents-Sonntag um an als etwas, das Rosmarie 15. Junkerngasse 30 nach der Spysiweihnachtsfeier um 16.00 Uhr am Kreuzgass-Brunnen. Auch in die- Bernasconi liebevoll «le- 18.30 Suppe von Hans Gurtner bendiges Adventsfenster» 16. Schifflaube 50 Flechtwerk Monika Künti nennt: «Ich finde jeweils die 17. Wasserwerkgasse 8 Dominic Senn und Alexandra Flury Leute viel spannender als 18. Wasserwerkgasse 2 Lucien Bürki, Gina Bettosini, die Fenster selbst! Für uns (3. OG) Mathias Zürcher stehen nicht die möglichst 19. Wöschhüsi Mattenvereine, Matte-Änglisch, kunstvolle Ausstattung und (ohne Fenster!) Matte-Leist, Wöschhüsiverein Präsentation der Fenster im 20. Kein Fenster! Vordergrund, sondern die in 21. Postgasse 44 Brocante Nelly Steiner ungezwungener Atmo- sphäre dabei stattfindenden http://www.einfachlesen.ch/41-inhalte-laden/laden-einfach-lesen/ Begegnungen. Präsentiert 463-advents-fenster-2014 BrunneZytig, 21. November 2014 LÄBIGIALTSTADT 11 STEK 2015 – Ein Stadtentwick- lungskonzept nimmt Formen an…

Das Feld, das das STEK beackert ist immens! In Bund und Berner Zeitung sind tagtäglich meh- rere Artikel in seinem Umkreis angesiedelt. Acker – Ansiedlung – auch unsere Sprachge- wohnheiten weisen auf den Stellenwert hin, den das Thema in unserem Leben einnimmt.

Die VAL luden ihre Mitglieder am 22. Oktober ins jekt brachte erstmals Ordnung in die verschiede- Restaurant Zähringer zum Orientierungsabend nen regionalen Planungen und vereinigte sie zu über den Stand der Arbeit der Stadtplaner in Bezug einer Gesamtschau. Nach Werren steht der Kanton Mark Werren stellt im Restaurant Zähriger das auf das Stadtentwicklungskonzept 2015. Mark Bern im Vergleich mit anderen Schweizer Kanto- Stadtentwicklungskonzept 2015 vor Werren, Projektleiter vom Planungsamt, bot den nen damit an vorderster Front. Doch bleibt die Zeit rund 50 Anwesenden Rückblick und Zukunfts- nicht stehen, historische Ereignisse nehmen ihren es auch aushalten können, es nicht allen recht zu schau und eine Gelegenheit, Fragen zu stellen. Lauf, die Bevölkerung und deren Ansprüche än- machen. Gleich zu Beginn wurde klar, wie intensiv das dern sich, und nach etwa 20 bis 30 Jahren scheint Thema mit all unseren Lebensumständen verbun- sich ein Stadtbild «abgewetzt» zu haben und muss Noch steckt das STEK also mitten im Denkraum den ist, wie viele Teilaspekte das Konzept mitein- neu aufpoliert werden. Das STEK 2015 wurde in für die nächsten 20 Jahre. Wir Anwohner sind auf- zubeziehen hat, und wie viele Ansprüche wir Angriff genommen, und sein Fortschreiten wurde gerufen, am nächsten Forum im Mai 2015 aktiv halbwissenden Stadtbewohner damit verknüpfen dieses Jahr bereits auf zwei Foren der Berner Öf- daran teilzunehmen. So können wir Verantwortung und die STEK-Macher damit oft heillos überfor- fentlichkeit vorgestellt. 52 Organisationen nahmen für unser Quartier übernehmen und ihm – gemäss dern. dran teil, von denen rund 450 Anregungen einge- dem Vorbild unserer bunten Strassenschilder – die gangen sind. gewünschte Farbe verpassen. Nach diesem 3. Die Aufgabe und das Ziel des STEK, um es gleich Forum, wird die Schluss-Publikation des Stadtent- vorweg zu nehmen, ist nicht die Detailplanung des Die grundlegenden Fragen, um die alles kreist: wicklungskonzepts in Angriff genommen und zukünftigen Stadtlebens. Mit der haben sich dann Wollen wir wachsen, und wenn ja, wie? Haben wir dann der Öffentlichkeit zur konkreten Mithilfe bei der Gemeinderat, die Quartierkommissionen und überhaupt Raum zur Verfügung, wollen wir uns der Umsetzungsplanung vorgelegt. Danach muss die Leiste und schliesslich die Anwohner selbst zu- ausbreiten oder «wohnungsverdichten»? Wollen sie durch den Stadtrat konsolidiert werden. Man sammen- und auseinanderzusetzen. Für diese Ar- wir irgendeinen Lebensaspekt (Gewerbe, Gastro, dürfe dabei nicht vergessen, wie Mark Werren zum beit bietet das STEK aber grundlegende Visionen, Tourismus, Kinder, Parks, Kultur usw. usw.) be- Schluss nochmals betont, das STEK beinhalte Möglichkeiten, Empfehlungen. Ein wünschens- vorzugt anbieten? Wollen wir mobiles Durch- keine einmalige Aktion, nach der alles neu geord- wertes zukünftiges Stadtbild also, an dem man sich gangsgebiet oder eher Ruhepol sein? Und vor net sein wird. Das STEK beschreibe einen zurück, juristisch, politisch und räumlich orientieren kann alledem, was heisst «Lebensqualität» für unser vorwärts und in einen grossen Umkreis blickenden – nicht mehr und nicht weniger. Dieses Entwick- Quartier und seine Anwohner? Eine Schwierigkeit Langzeit-Prozess, der das Leben in unserer Stadt lungs-Leitbild ist enorm vielschichtig und umfasst der Planer besteht darin, dass es keine allgemein- ständig begleiten und schliesslich doch prägen Projektarbeiten mehrerer Forschungs-Teams in gültigen Regeln für das Vorgehen gibt – jede Stadt, werde. Bereichen wie Mobilität von Menschen und Gü- jede Region macht es anders. ZB tern, Siedlungsverdichtung, Durchmischung von arbeiten und wohnen, Bevölkerungszusammenset- Bern braucht also einen eigenen Ansatz, und nicht Für den Überblick: http://www.bern.ch/stadtver- zung und einige mehr. Das Planungsamt ist der nur das, jedes Berner Quartier braucht seinen ei- waltung/prd/stadtplanung Think-Tank. Anhand seines Ideenpools macht die genen Ansatz, auch die Berner Altstadt, sogar die Für das konkrete Detail halten Sie die Leiste in konkrete Gemeinde- und Quartierarbeit daraus Untere Berner Altstadt. Man muss Vieles bereden, den Mail-News auf dem Laufenden dann das, was nach dem Prinzip der Konsens-Po- vergleichen und entscheiden. So entsteht schliess- litik im Alltag Bestand hat: Die Verkehrsordnung, lich ein buntes Stadtmosaik, in welchem sich jeder Raum für Verdienstmöglichkeit und kulturelle An- Mensch irgendwo einnisten, identifizieren und gebote, die Gestaltung öffentlicher Plätze, Sicher- wohlfühlen können sollte. Jedes Quartier spielt heit, Sauberkeit und und und… darin seine eigene Musik – und das STEK hat nun die Aufgabe, die verschiedenen Melodien ohne Das erste gesamtplanerische Stadtentwicklungs- allzu schaurige Misstöne zusammenklingen zu las- projekt wurde im Kanton Bern aufgrund der Richt- sen. pläne der Gemeinden 1995 publiziert, wobei die Stadt Bern sich gemeindeunabhängig einen sol- In diesem Chor hatten die Stadtplaner mit der Ber- chen Plan selbst erarbeitete, von dem ein Grossteil ner Altstadt – und insbesondere mit der untern Alt- bis heute bereits umgesetzt worden ist. Dieses Pro- stadt – am wenigsten Mühe: Durch die Regelung als UNESCO-Welterbe war von der Idee her klar, dass der Status quo an erster Stelle steht und kaum grosse Änderun- gen zu erwarten sind. Doch beeinflusst auch hier die Globalisierung so manches Detail und verlangt – oft gegen den herrschenden Trend – eine anspruchsvolle Umsetzung des Gesamt- bildes in den Alltag. Po- litik und Quartierarbeit ist unumgänglich, wenn auch nicht jedermanns Sache: Zuhören, Vermit- teln, Kompromissbereit- schaft signalisieren, und immer wieder Geduld üben und das Einspra- Bern ist ein Mosaik von Quartieren, jedes mit eigener Identität, eigenem Cha- cherecht der Bevölke- rakter und eigenem «Wir-Gefühl» rung gewährleisten. Und 12 LÄBIGIALTSTADT BrunneZytig, 21. November 2014

Dr. Jost Hartmann-Preis 2014 Auszeichnung der besten Reno- vationen in der Berner Altstadt

Im März 2014 wurde öffentlich mit folgendem Umbau und Renovation Postgasse 52/54 Text darauf hingewiesen, dass Renovationen, wel- Preisträger: Architekturbüro Stephan Probst + che die genannten Bedingungen erfüllen, bis Mitte Partner AG April bei der städtischen Denkmalpflege zur Ju- rierung angemeldet werden können. Für den engagierten Umgang mit der schwierigen Ausgangslage in einer räumlich und strukturell «Dr. jur. Jost Hartmann hat mit letztwilliger Ver- komplexen Altstadtliegenschaft. Der Einsatz für fügung vom 27. Juni 1985 ein Legat ausgesetzt, den Erhalt wertvoller Bauteile, auch untergeord- ‘mit der Auflage, eine Stiftung zu errichten, aus neter, ist dabei besonders hervorzuheben. der jeweils die am besten renovierten Häuser in der Altstadt von Bern prämiert werden’. Der dar- aus entstandene Jost-Hartmann-Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Mit dem Preis werden jeweils die an den besten Renovationen von Altstadthäusern massgeblich Beteiligten geehrt; es können dies Bauherrinnen und Bauherren, Architektinnen und Architekten 19 oder Ingenieurinnen und Ingenieure, Handwerke- rinnen und Handwerker oder Restauratorinnen Renovation Kornhausplatz 19 und Restauratoren sein. Der Preis kann an einen (Restaurant Ringgenberg) oder mehrere Beteiligte, an eine oder mehrere Re- Preisträgerin: Werren Architekten & Bauleitungen novationen ausgerichtet werden. Berücksichtigt AG werden Renovationen, deren Vollendung zum Zeit- Für die mit grosser Sorgfalt umgesetzte Instand- punkt der Jurierung höchstens fünf Jahre zurück- stellung der substanziell und gestalterisch schwer liegt und die im Gebiet der Berner Altstadt gemäss beeinträchtigten Fassade Kornhausplatz 19. Die Definition in der Bauordnung der Stadt Bern wahrgenommene Verantwortung zur Wiederher- durchgeführt wurden. stellung einer schönen Sandsteinfassade verdient Anerkennung. Für die Jurierung wird neben der Erhaltung und Restaurierung des Äusseren vor allem die Erhal- tung der inneren Baustruktur und der Nutzungs- Preisverleihungen Obere Altstadt: struktur sowie die Erhaltung und Restaurierung der Raumausstattungen berücksichtigt.» Renovation 16 (Restaurant Della Casa) Anfangs August wurden die nach einer Vorprüfung Postgasse 52 / 54 Preisträgerin: Genossenschaft Dr. Frano Della zugelassenen Gebäude von der Denkmalpflege- Casa kommission besucht und vor Ort beurteilt. Renovation Münstergasse 18 Am 21. November 2014 findet in festlichem Rah- Für die sorgsame Wahrung und das Weitertragen Preisträgerin: Frau Paula Seiler men die Preisverleihung im statt. der von der Familie Della Casa im «Delli» hoch- Die Urkundentexte wiedergeben auf kurze und Für ihren grossen persönlichen Einsatz und die Be- gehaltenen Werte. Die Sanierung der Liegenschaft prägnante Weise die Argumentation der Preisver- reitschaft, sich auf alternative Konzepte sowie den ermöglicht den langfristigen Betrieb der beliebten, leiher und werden deshalb hier in ungekürzter speziellen Charakter einer historistischen Raum- aussergewöhnlichen Berner Gaststätte im Sinne Form wiedergegeben: ausstattung mit maserierter Vertäfelung einzulas- der Erblasser. sen. Preisverleihungen Untere Altstadt: Umbau und Renovation 4 (Burgerspittel am Bahnhofplatz) Preisträgerin: Burgergemeinde Bern Für den Gesamtumbau des Burgerspittels zu einem Generationenhaus. Der mit viel Umsicht und gros- sem Verständnis für das bedeutende bauhistorische Objekt geplante Umbau und die mit bedeutenden Investitionen wahrgenommene Verantwortung ver- dient höchste Anerkennung.

Preisträgerin: Graf Stampfli Jenni Architekten AG Für die bemerkenswerte Restaurierung und Mo- dernisierung des Burgerspittels. Die sorgfältige Analyse aller verfügbaren historischen Grundla- Postgasse 52 / 54, Seite Postgasshalde gen, das präzise Einfügen anspruchsvollster haus- technischer Anlagen sowie das grosse Engagement für den denkmalpflegerischen Umgang mit der Bausubstanz verdient Anerkennung.

Preisträger: Herr Hausi Rentsch Für die bemerkenswerte, mit grosser Begeisterung in traditioneller Handwerkstechnik ausgeführte Restaurierung und Teilrekonstruktion der kostba- ren barocken Vertäfelung des Direktionszimmers, sowie für dessen Wiedereinbau an seinem origina- len Standort im ersten Obergeschoss des Burger- Münstergasse 18 spittels. BrunneZytig, 21. November 2014 LÄBIGIALTSTADT 13

Die Brunnezytig gratuliert und dankt den Preisträ- gern, tragen doch gerade sie mit ihrem Engagement, Herbsttag von Rainer Maria ihrer Fachkenntnis und ihren nicht unerheblichen Investitionen dazu bei, dass das UNESCO-Welterbe Rilke – Sputnik kommentiert Berner Altstadt in seiner Substanz erhalten bleibt und nicht zur Kulisse verkommt. ef / Bilder ef Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr gross. nossen werden können. Auf dem GROSS? Fast alle beklagten sich Markt hörte ich sogar, wie jemand Denkmalpflege der Stadt Bern über den vielen Regen, die Kälte, das vom «Verein zur Förderung der Blut- Die Denkmalpflege der Stadt Bern befindet sich wenige Aareschwimmenkönnen. Ich und Leberwürste» erzählte… Gibt es im Erlacherhof an der Junkerngasse und ist Teil war eigentlich ganz glücklich. Ich auch einen «Verein zur Förderung der Präsidialdirektion der Stadt Bern. mag keine überzogenen Sommer. der prallen Lebenslust»? Es wäre Ausgewiesene Fachpersonen unter der Leitung eine gute Zeit, ihn nun zu gründen – Leg deine Schatten auf die Sonnenuhren, des Denkmalpflegers der Stadt Bern, Dr. Jean- wenn alle wieder ihr Alltagsgesicht und auf den Fluren lass die Winde los. Daniel Gross, begleiten die bauliche Weiterent- herumtragen, könnte man vielleicht wicklung der Altstadt und der Aussenquartiere. NEIN! BITTE NOCH NICHT! So darauf zurückgreifen? Sie erforscht und schützt die Baudenkmäler und angenehm schön schauen die Men- Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. sorgt für einen verträglichen Umgang mit der hi- schen selten aus, wie in diesen üppi- Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, storischen Bausubstanz. gen Herbsttagen! Das Licht schmeichelt dem Teint. Das strah- Sooo dramatisch sehe ich das nicht – Bei Umbauten, Renovationen und Sanierungen lende Lächeln auf den Gesichtern, aber ich kann ja nicht nur von mir an inventarisierten Bauten bietet sie kostenlose wegen der geschenkten Sonnentage ausgehen. Die Scheidungsrate bei Beratung an und nimmt Stellung zu den einge- ist es allüberall. Die haarigen Waden Murmeltieren ist im Winter sicher reichten Baugesuchen. und quellenden Fleischberge sind sehr gering! Oder ist das Murmeli- Es empfielt sich, bei geplanten Umbauten und pfleglich verborgen. Die Flip-Flops, fett, welches beim Zytglogge ver- Renovationen die Denkmalpflege frühzeitig ein- welche jeden eleganten Panther zu kauft wird, das Resultat eines langen zubeziehen. einer watschelnden Ente mutieren Scheidungskrieges? Ich muss dieser Zuständig ist die Denkmalpflege ebenfalls für die lassen, sind endlich wieder ver- Frage unbedingt auf den Grund Dokumentation und Inventarisierung der Bau- schwunden. gehen. denkmäler der Stadt Bern. Befiehl den Früchten voll zu sein; wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben Denkmalpflegkommission gib ihnen noch zwei südlichere Tage, und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben. Zur Unterstützung der Denkmalpflege tagt die GERNE! Selten sah ich so viele Denkmalpflegekommission in der Regel vier glückliche Gesichter in dieser Stadt, Der Verein «zur prallen Lebenslust» Mal jährlich. Sie setzt sich zusammen aus Fach- wie in den letzten Wochen! MUSS gegründet werden! «Der spezialisten, Juristen und Vertretern der Altstadt. Kopf ist rund, damit das Denken die Dränge sie zur Vollendung hin und jage Sie genehmigt die Unterstützungsbeiträge der Richtung wechseln kann!», wusste die letzte Süsse in den schweren Wein. Denkmalpflege und unterstützt die Denkmal- schon der französische Maler und pflege bei der Beurteilung komplexerer Ge- Der Markt ist so bunt und prall wie Dadaist Francis Picabia, der, in letz- schäfte. nie. Kürbisse, die ich besonders mag, ter Egeh mit Olga Mohler, der Toch- Die Jurierung der für den Dr. Jost Hartmann- in allen Grössen und Farben. Sie er- ter eines Rubiger Bahnhofvorstands Preis gemeldeten Gebäude erfolgt ebenfalls innern mich von der Form her an verheiratet war. Die Berner Welt ist durch die Denkmalpflegekommission. meine Artgenossen. Und all die eben voller Überraschungen. Herbstspezialitäten, welche nun ge- Liebe Berner und Bernerinnen, ge- niesst die letzten warmen wunderba- ren Tage mit Boule spielen auf der Wir wünschen Plattform und mit Kaffee trinken in der Herbstsonne, auch wenn eure Ihnen eine kleinen, überzüchteten Hündchen besin liche schon Wintermäntelchen tragen. Sputniks Gedanken am Endes dieses «goldenen» Advents-Zeit. Oktobers hat Lia Koch aufgezeichnet.

Ihr Gesundheits-Coach.

Dr. Stefan Fritz Kramgasse 2, 3011 Bern Telefon 031 311 14 81 www.rathaus-bern.apotheke.ch 14 LÄBIGIALTSTADT BrunneZytig, 21. November 2014 Es tut sich was im Forum Altenberg Stiftsgarten am Ende November schliesst das Forum Altenberg seine Pforten und seine künstlerische Leiterin Aarehang… Esther Hirschi verabschiedet sich. Eine charaktervolle, profilierte Stätte der Kultur, die das wertvoll Besonnene pflegte, geht verloren.

Während dreiundzwanzig Jahren lebte das Forum Altenberg mit seinen Konzerten, Lesungen und Philosophiewerkstätten. Mit ‚Ein weit gereistes Lächeln‘ unternahm es Exkurse in die Kunst und Kulturgeschichte von der Moderne bis in die Ge- genwart. Es fanden Dîners und Apéros pour l’art statt, an denen Künstler und Publikum zusammen- sassen zwischen den und über die Bühnendarbie- ‘Die Ausdauer bitten, sie möge mit uns bleiben…’ tungen hinaus, um sich Poesie mit auf den Weg gegeben; Altenbergstrasse 40 dem gegenseitigen Aus- Eingang zum Stiftsgarten von der Fricktreppe aus. tausch widmen zu können. Mehrjährige Kurse in garten, der länger besteht als der Begriff «urban Wenn sie offen ist, bitte eintreten! (Blick auf die Bildender Kunst oder Sprachentwicklung, gardening». Esther Hirschis Geschenk an die Pas- Häuser in der Badgasse) Schreibateliers oder Werkstätten beispielsweise zu santen wird auch verschwinden: Die an der Fas- Rilkes Duineser Elegien wurden angeboten. sade angebrachte Wandtafel, auf der sie Sprüche Am 25. Oktober konnte die Berner Öffentlichkeit oder Gedichte schrieb, die einen jeweils noch einen Augenschein nehmen von dem, was im Das Forum Altenberg bot eine Kultur der leisen, lange in Gedanken begleiteten, die man mit der Stiftsgarten im Frühling alles grünen und blühen feinen Töne und war ein Ort des Lernens, tief- Zeit auswendig wusste, glücklicherweise bevor soll. Wo vor kurzem noch übermannshohes Ge- gründiger Gespräche und unvergesslicher Begeg- Esther Hirschi wieder auf die Leiter stieg und die strüpp wucherte und die glasbedeckten, steinum- nungen. Esther Hirschi ist nicht eine Leiterin nach nächste poetische Miniatur anschrieb. randeten Terrassenbeete in Scherben lagen, wird gängigem Zuschnitt, keine Kulturvermittlerin mit nach 15 Jahren nun ausgemistet, gejätet, umgesto- Modul-Ausbildung zur Kunstmanagerin (um mit chen, angepflanzt und gesät. Werfen Sie doch den heutigen Begriffen zu fechten), keine, für die selbst einen Blick von der Westmauer der Mün- Kunst nicht mehr als ein weiteres Gebiet zur Be- sterplattform in die Tiefe, wo freiwillige Helfer am wirtschaftung ist. Sie ist Kunstgeschichtlerin, pla- Werk sind und Angela Losert, die neue Pächterin, stische Bildhauerin, eine Schreibende, eine mit Liebe alles organisiert. Und wenn Sie die Lesende, eine, die sich in Philosophie und Lyrik Fricktreppe beim Münsterplatz hinuntersteigen bewegt, eine Ästhetin und Kochkünstlerin. Esther und die erste Holztüre links, die in den Garten Hirschi ist ein Mensch mit allen zwölf Sinnen, in führt, offen finden, dann treten Sie ein! Es gibt be- diesem besten Sinn der Anthroposophie verbun- reits eine Herbsternte an bunten Kürbissen zu den, die gerade dieses gleichzeitige und gleich- holen. Und nächstes Jahr mehr… wertige Nebeneinander der zwölf Sinne in ihrer In unserem Frühlingsheft werden Sie die ganze Weltsicht pflegt. In ihren Worten: spannende Geschichte dieses Garten-Projektes ‚Wo der Mensch eine Sinnenentwicklung durch- lesen können. ZB macht, alle seine zwölf Sinne aktiviert, wird er Mensch, wird er Künstler, in Gewissheit, dass der Mensch an und für sich ein frag – würdiger ist.‘ Esther Hirschis Überzeugungen dieser Art und mit Gedanken wie ‚Das Sakrament der Zukunft ist die Begegnung‘, gab sie dem Forum Altenberg das Gepräge.

Beim Gespräch mit Esther Hirschi schwingt kaum Wehmut über die bevorstehende Schliessung mit – jetzt könne sie endlich ihren eigenen künstleri- schen Arbeiten, dem Plastischen, mehr Raum geben! – keine Frustration über die bemühenden Anfragen an öffentliche und private Sponsoren, Ein ander Mal stand da: ‘Wer Schmetterlinge la- obschon gerade die öffentliche Hand knausrig chen hört, der weiss, wie Wolken schmecken.’ blieb und kleingeistig geführt wurde, vielmehr will Gepflegte Poesie an der Altenbergstrasse 40 Alles in freiwilliger Arbeit! Angela Losert mit sie Dank adressieren an die Künstler, die trotz einem ihrer fleissigen Mitarbeiter und ihrer ersten schwierigen Honorarbedingungen immer wieder Kürbisernte kamen, Dank und Hommage an den Vorstand, der ‚Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter dir, ihr all die Jahre die Treue hielt. Zufrieden und be- wie der Winter, der eben geht. Denn unter Wintern glückt zählt sie auf, was ihr unvergessen bleibt: ist immer so endlos Winter, dass überwinternd, Restaurant Die Kontakte mit DozentInnen und KünstlerInnen dein Herz überhaupt übersteht.‘ Diese Zeilen ste- aus dem In- und Ausland, die philosophischen hen jetzt, im Abschlussmonat November. Der ist Werkstätten mit ihrem gedanklichen Bauen in die noch vollbepackt mit hochwertigem Programm, Zukunft, und besonders wichtig, die Musik, die siehe www.forumaltenberg.ch/info@forumalten- unsichtbare Kunst, die das Forum trug. berg.ch oder direkt an der Altenbergstr. 40. Regula + Stephan Hofmann Postgasse 48, 3011 Bern, Tel. 031 311 60 44 Das Forum wird fehlen. Die wohlig eingerichteten Schlusspunkt macht ein grosser Kehraus: Der Dienstag ab 17 Uhr offen Räume, die Konzerte, die Lesungen, das ganze Flohmarkt mit dem Verkauf des Inventars am Mittwoch bis Samstag 10 bis 24 Uhr offen Programm. Aber auch draussen die Pflanzentöpfe Samstag, 29. November von 10 bis 17 Uhr. mit Blühendem und Wucherndem, dem Trottoir- ig BrunneZytig, 21. November 2014 LÄBIGIALTSTADT 15 30. Seifenkistenrennen im Die Altstadt abseits April 2015 – hoffentlich! des Mainstream entdecken Vereinsmitglieder und Sponsoren gesucht Die Berner Altstadt ist schön, beeindruckend und unglaublich vielfältig – und doch kennen sie die wenigsten ausserhalb der Hauptachse zwischen Zytglogge und Bärengraben. Was es da in den Sei- tengassen und -gässchen, versteckt unter Lauben und abseits des Mainstream an interessanten Ge- schäften, verträumten Bars und originellen Ateliers alles zu entdecken gibt, lohnt sich nicht nur für Berner und Bernerinnen zu erforschen, sondern erst recht für Besucher und Besucherinnen aus dem In- und Ausland. Leider kommen diese Perlen in den Stadtführern oft zu kurz oder werden gleich links liegen gelas- sen. Aus diesem Grund und mit der Unterstützung von über 100 Ladengeschäften, Restaurants, Ate- Das noch junge Team «Zauberblume» kurz nach Geehrt werden Siegerinnen und Sieger in den ver- liers, Cafés, Bars und Handwerkern ist ein unter- dem Start. schiedensten Kategorien. haltsames Taschenbuch entstanden, welches, gespickt mit unbekannten Anekdoten und ge- Der nächste Frühling kommt bestimmt – und mit des bunten Anlasses an. Wenn Sie das Seifenki- schichtlichen Anmerkungen in drei Spaziergängen, ihm hoffentlich auch die Grossen Berner Renn- stenrennen unterstützen möchten, haben Sie zwei durch die Seiten- und Nebengassen der Berner Alt- tage, das traditionelle Seifenkistenrennen am Klö- Möglichkeiten. stadt führt. sterlistutz. Im Frühling 2014 hatte das Rennen nur – Treten Sie dem «Förderverein Grosse Berner Erhältlich sind die «Berner Stadtspaziergänge» dank grosszügigen Sponsoren durchgeführt wer- Renntage» bei. Eine Mitgliedschaft kostet 40 ab Dezember bei den mitwirkenden Betrieben den können. Denn: Die Sparmassnahmen von Franken pro Jahr. oder auf www.altstadt.be zum Preis von 8 Fran- Stadt und Kanton Bern hatten auch den Veranstal- – Werden Sie Sponsorin oder Sponsor, Spende- ken. zvg ter des Seifenkistenrennens – den Dachverband für rin oder Spender. Alle Geldgeberinnen und offene Arbeit mit Kindern in der Stadt Bern (DOK) Geldgeber werden am Seifenkistenrennen sicht- – getroffen. Zum Glück sprangen private Geldge- bar gemacht. ber ein. Kontakt und weitere Infos unter: [email protected], Inzwischen hat der DOK zusammen mit engagier- www.berner-seifenkisten.ch ten Eltern den «Förderverein Grosse Berner Renn- www.facebook.com/bernerrenntage tage» gegründet. Der Verein hat zum Zweck, die Durchführung des Rennens auf längere Zeit zu si- Alexandra Flury, Vorstand chern und die dazu erforderlichen finanziellen Mit- «Förderverein Grosse Berner Renntage» tel zu sammeln.

Die seifigste Seifenkiste Das erste Seifenkistenrennen im Jahr 1985 fand noch im Breitenrain statt. Seit vielen Jahren jedoch ist das Rennen am Klösterlistutz in der Berner Alt- Kita, Preschool, Kindergarten stadt zuhause. Rund 200 Kinder und Jugendliche aus allen Stadtteilen machen jedes Jahr mit und und 1.– 4. Schuljahr tragen vor grosser Zuschauerkulisse die Rennläufe Ganzheitlicher Unterricht zur Förderung der aus. Diese finden jeweils am letzten Sonntag im Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz April statt und werden über Lautsprecher kom- > An der Jubiläumsstrasse, mentiert. Am Freitag zuvor stehen technische Nähe Zoo Dählhölzli Checks an, am Samstag gibt es Trainingsläufe. Ein > Betreuung inkl. Mittagessen Rennteam besteht aus mindestens zwei Kindern. Kita: 7.00 –18.30 Uhr Gewinnen können die Teams einen von Freiwilli- Preschool und Kindergarten: 7.30 –17.30 Uhr gen gebackenen Siegerkuchen – und zwar in den 1.– 4. Schuljahr: nach Absprache verschiedensten Kategorien. Besonders beliebt ist > Schnuppertage erwünscht die Ehrung «seifigste Seifenkiste». In dieser Ka- tegorie gewinnen jene Kinder, die ihre Kiste mit Gerne beraten wir Sie persönlich. Kontaktieren Sie uns! möglichst wenig Hilfe von Erwachsenen gebaut Feusi Bildungszentrum | Jubiläumsstrasse 93/95 | 3005 Bern 031 537 33 50 | [email protected] | [email protected] haben. 031 537 33 20 | [email protected] | www.feusi.ch Jubiläumsausgabe Erstes Ziel des neu gegründeten Fördervereins ist es, die Jubiläumsausgabe des Seifenkistenrennens zu sichern: Im April 2015 steht die 30. Ausgabe Plakate mit den Sponsoren im Jahr 2014. 16 LÄBIGIALTSTADT BrunneZytig, 21. November 2014 Buddhismus am Kraftort Matte

Bald ist es wieder soweit. Der Advent bricht über die Stadt hinein. Schaufenster versinken in üppigen Dekorationen, die Gassen und Lauben erfreuen sich am festlichen Gefunkel und zahl- reiche Weihnachtsessen treiben den Wirten Freudentränen in die Augen. Nostalgiker hoffen auf weisse Weihnachten und die Heilsarmee auf Spenden, welche den Topf am Kochen hal- ten sollen. Weihnachten steht vor der Tür. Die Christenheit feiert die Geburt Jesu.

Wie erleben Buddhistinnen und Buddhisten die neben der Gemeinschaftsküche, mit ‚Wichtel- Weihnachtszeit in Bern? 2010 ist das Buddhisti- gschenkli’ darunter, für die grossen und kleinen sche Zentrum der Karma Kagyü-Linie in die Matte Bewohnerinnen und Bewohner. gezogen. Im Schaufenster an der Gerberngasse 14 Die offene Haltung der Gemeinschaft manifestiert findet sich denn auch kein Weihnachtsbaum. Dort sich auch in anderer Hinsicht: Gelebt wird hier Erklärungen zu buddhistischen Themen im Medi- sitzt eine Buddhafigur ohne jeglichen Firlefanz. keine klösterliche Abgeschiedenheit, sondern ein tationsraum Ein Schild an der Eingangstüre weist daraufhin, sehr lebensnaher Buddhismus mitten in einem dass jeden Abend um 20 Uhr eine angeleitete Me- Stadtquartier weltlicher und westlicher Prägung. ditation stattfindet. Auch ein Vortrags- und Kurs- Gelehrt wird an der Gerberngasse die über Das Berner Zentrum an der Gerberngasse 14 programm ist aufgehängt. Zusätzlich zum 1000jährige Kagyü-Schule, der sogenannte Dia- Das Zentrum in Bern ist, wie die anderen rund 650 öffentlich zugänglichen Meditationsraum gibt es mantwegbuddhismus. Es handelt sich dabei um Zentren in der Welt, als Verein organisiert. Jegliche im Erdgeschoss einen Empfangsraum und eine Bi- eine der vier Hauptlinien im Tibetischen Buddhis- Mitarbeit erfolgt ehrenamtlich durch Mitglieder bliothek. Im 1. Stock befinden sich eine Gemein- mus. Der Diamantwegbuddhismus richtet sich ins- der Gemeinschaft so auch der Umbau des Hauses schaftsküche, in der auch Gäste gern gesehen sind, besondere an Menschen, die mit Beruf, Beziehung in der Matte in den letzten vier Jahren, meist nach sowie weitere Gemeinschaftsräume. In den oberen und Familie mitten im Leben und in der Gesell- Feierabend und am Wochenende. Das Zentrum hat Stockwerken sind Wohnungen, welche von Mit- schaft stehen. Die buddhistische Sichtweise fliesst die Funktion eines Begegnungsortes: Es bietet die gliedern der buddhistischen Gemeinschaft, der so- in den Alltag mit ein, und alltägliche Erlebnisse Möglichkeit zu gemeinsamer Meditation und or- genannten Sangha, bewohnt werden. Zurzeit leben können wiederum für die buddhistische Praxis ver- ganisiert Vorträge von qualifizierten Lehrern. hier 11 Erwachsene und 7 Kinder. Elvira ist eine wendet werden. Warum ist das Buddhistische Zentrum ausgerech- dieser Bewohnerinnen. Von Beginn an lebte sie im net in der Matte gelandet? Die Suche nach einem Buddhistischen Zentrum, zuerst mit ihrem Partner, Lamaistischer Buddhismus geeigneten Standort, erwähnt Elvira, war ein lang- unterdessen zusätzlich mit ihren zwei Buben Die regelmässige Meditation und die direkte Über- wieriger Prozess. Die seit den frühen 80er Jahren Giosch und Matti. tragung von Wissen und Erfahrung vom Lehrer bestehende Berner Sangha wuchs stetig und zog (Lama) zum Schüler sind von zentraler Bedeutung mehrmals um. Es entstand der Wunsch nach einem Ost und West unter einem Dach im Diamantwegbuddhismus. Das Linienoberhaupt bewohnten Zentrum, das auch ausserhalb der Me- Sie muss lachen, als ich sie frage, wie sie als ist zurzeit der 17. Karmapa. Er verkörpert die In- ditationszeiten zugänglich ist und ein lebendiges Buddhistin es mit Weihnachten hält. In hübschem karnation des jeweiligen Vorgängers, wie das auch und bleibendes Angebot schafft. Lama Ole Nydahl Bündnerdialekt meint sie, dass sie schliesslich in beim prominenteren Dalai Lama der Fall ist; die- wies bei gelegentlichen Besuchen in Bern darauf christlichem Umfeld aufgewachsen sei und keine ser repräsentiert allerdings eine andere Schule des hin, dass er die Matte als Kraftort wahrnehme und Berührungsängste hinsichtlich Advent und Weih- tibetischen Buddhismus. hier, nahe den Bären, den idealen Standort sehe. nachten verspüre. Sie trifft sich mit der Familie, Zwei besonders wichtige Figuren für die Dia- Das rund 350 Jahre alte Gebäude an der Gerbern- man isst und singt zusammen, tauscht Geschenke mantwegbuddhisten im Westen sind der dänische gasse 14 war somit ein regelrechter Glücksfall. aus und hat endlich mal wieder Zeit für einander. Lama Ole Nydahl und seine Frau Hannah. Die Auch die wechselvolle Vorgeschichte des Hauses Auch im Buddhistischen Zentrum findet der Weih- beiden begegneten in den späten 60er Jahren dem konnte da kein Hindernis mehr sein: Heute wer- nachtsbaum ein Plätzli: er steht im Essbereich 16. Karmapa in Nepal und wurden nach Jahren der den hier keine Würste der Metzgerei Schläfli oder Meditation und Praxis Liebesspielzeug von ‚Planet Love‘ mehr angebo- von ihm in den Westen ten, sondern geistige Nahrung und die Ausrichtung geschickt, um interes- auf zeitlose Werte. Die in den Verkauf involvierten sierten Westlern den Zu- Mitglieder der Erbengemeinschaft freuten sich über gang zum Diamant- die neue Zweckbestimmung der Liegenschaft. wegsbuddhismus zu er- möglichen. Im Gespräch Gute Vernetzung im Quartier mit Elvira wird klar, wie In den letzten 5 Jahren haben sich die Mitglieder wichtig es für einen des Zentrums mit Erfolg bemüht, Kontakt zum Schüler ist, den passen- Quartier herzustellen. Elvira schätzt die wach- den Lehrer zu finden sende Zahl der Familien im Quartier ebenso, wie und diesen immer wie- die urchigen bodenständigen Mättelerinnen und der zu prüfen. Mit Ei- Mätteler der älteren Generation. Sie freut sich an genverantwortung fängt deren gutem Humor und am grossen Geschichts- alles an, so Elvira, und bewusstsein. Wer es wagen will, das Zentrum von wenn man zusätzlich innen kennenzulernen: Am 5. Dezember öffnet immer froher wird, mehr sich die Türe an der Gerberngasse 14 im Rahmen Freiheit und Furchtlo- der Aktion ‚Läbige Adventskalender‘. Wir emp- sigkeit erlebt und zuneh- fehlen: Hingehen! mend nützlich wird für BR andere, dann sei man auf Weitere Informationen unter In der Gemeinschaftsküche herrscht reger Betrieb der richtigen Spur. www.buddhismus.org/bern

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zur Verfügung und für die Künstler und Künstlerin- ArtStadtBern 2014 nen ein Rückzugsort für Verpflegung und Austausch untereinander. Für diese grosszügige Mitarbeit und – ein Rückblick Unterstützung sei dem Team der Webern herzlich gedankt. Den einzelnen Spielorten wurden Helfer Das mittlere September-Wochenende galt ganz ArtStadtBern, diesem innovativen Projekt, und Helferinnen zugeteilt, die für Sicherheit und das die Altstadt Bern und die Kunstwelt zusammenbringt. Einem breiten Publikum wurde reibungslosen Betrieb sorgten und mit ihrer Publi- Zugang zu Kultur geboten und ambitionierte Kunst nahegebracht. kumsbetreuung wertvolle Dienste leisteten.

ArtStadtBern ist, trotz seiner Grösse, ein diskretes und feinfühliges Festival, der Altstadt dienlich und angepasst. Es hat nichts aufgesetzt Grossspuriges. Es macht das Leben und die Substanz der Altstadt erfahrbar. Gerade durch die Verbindung von intel- lektuellem Wahrnehmen und sinnlichem Eintau- chen werden bleibende Eindrücke vermittelt, wird Wertvolles gepflegt und manch eine Inspiration aufgenommen. ig

Wenn Räume erzählen, gibts ein Lesen von den An der Konzertperformance von Ka Moser im Kon- Wänden. Eine Textinstallation von Iris Gerber Rit- servatorium: ‘Die Sprache des Pianos ist Musik.’ ter an der Postgasse.

Absicht und erklärtes Ziel der ArtStadtBern-Initi- Das Publikum machte regen Gebrauch, genoss den anten war, Räume in den Altstadthäusern, die nor- Spaziergang durch die Gassen und Innenräume, malerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich liess sich neugierig ins Bekannte-Unbekannte hin- sind, zu öffnen, begehbar zu machen und zu be- einziehen und stellte sich den jeweiligen verschie- spielen. Kunstschaffende aus verschiedenen Spar- denartigsten Bühnen. Laut Auskünften der Veran- ten liessen sich im Vorfeld auf die Gegebenheiten stalter und der beteiligten Künstler und Künstle- solcher Räume ein und reagierten darauf mit ihren rinnen waren mehrere Tausend unterwegs, schau- Interventionen. ten sich die Räume an, strömten zu den angebotenen Konzerten und Lesungen und disku- Etwa dreissig Künstler liessen sich auf diese Her- tierten mit den Ausführenden. ausforderung ein und inszenierten einen Keller, Zum Keller inszenierter Keller an der Junkern- einen Estrich, ein Treppenhaus, einen Lager- oder ArtStadtBern wurde zum zweiten Mal durchge- gasse, Kellermeisterin war Heidi Gassner: ‘Be- Wohnraum temporär mit Musik, Performances, führt und bestens organisiert. Im Keller des Re- wahren und Aufbewahren. Des Kellers Resonanz.’ mit Bildern oder Literatur. staurants «Zunft zur Webern» stand der Infopoint

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Liebe Kundin, lieber Kunde Vielleicht wissen Sie nicht, … dass wir nach Ihren Wünschen kalte Platten vorbereiten und auch liefern? Literatur zum Abreissen und Mitnehmen. Insze- Da war man eingeladen, sich im Haus einzunisten. … dass wir individuelle Geschenkkörbe gestalten? nierte Texte mit Lesungen von Iris Gerber Ritter. Installation von Gertrud Arold Taha. Sicher aber wissen Sie, … dass Sie die Herzen Ihrer Lieben, Freunde und JESPERS hommes Bekannten mit einem Geschenk (oder Ge- Herrenmode und Accessoires schenkgutschein) höher schlagen lassen. Wer Nydegg KiosK uNd kann einem feinen Olivenöl, einem raffinierten Gerechtigkeitsgasse 73 aceto balsamico, getrockneten Steinpilzen oder 031 311 60 40 Morcheln, hausgemachter Pasta oder gar MiNi MarKet reza einem Bacio widerstehen? Wir sind ein kleines Team, Gerechtigkeitsgasse 6 welches Sie gerne persönlich berät. Wir beraten Sie gerne 3011 Bern Ihr FERRARI-Team Öffnungszeiten Tel. + Fax: 031 311 50 90 Dienstag bis Freitag: 13.00 bis 19.00 Uhr Münstergasse 49, Bern Beim LOEB, Schauplatzgasse 37 Samstag: 10.00 bis 17.00 Uhr sieben tage in der woche offen Tel. 031 311 08 57 Tel. 031 312 01 20 18 LÄBIGIALTSTADT BrunneZytig, 21. November 2014 pfarreidreifaltigkeit Xaver Zach 1927-2014 Taubenstrasse 12, 3011 Bern Telefon 031 313 03 03 (Sekretariat) – ein Nachruf [email protected] www.dreifaltigkeit.ch Wer am 24. September nach Mittag am Berner Novembervorträge: Zu Heinrich von Kleist «Der Münster vorbeiging, mag sich ob der unüblichen zerbrochene Krug». Mi, 26. November, 19.30 Uhr, Kirchenmusik gewundert haben: An der Abdan- Fenstersturz aus dem Paradies: Der «Krug» im kungsfeier von Xaver Zach spielten die russische Theater, Karla Mäder, Dramaturgin und Jan Ste- Saxofonistin Victoria Mozalevskaya (Swiss Jazz phan Schmieding, Dramaturg, Theater Bern, in der School) und der Berner Gitarrist Theo Känzig Rotonda, Zugang via Sulgeneckstrasse 13. (Hochschule der Künste Bern) zwei beliebte Jazz- Sa, 29. November, 20.00 Uhr, Kirche Dreifaltig- standards, den Basin Street Blues von Spencer keit, Theatergottesdienst mit Szenen aus dem Williams und den St. Louis Blues von William C. «Krug», Musik, Michael Frei. Handy. Doch wer Xaver kannte, den wunderte das nicht. Feierabend! Folk-Musik mit der Gruppe SA- LANN. Fr, 21. November; Nora Gohl, Kuno Frau Pfarrer Esther Schläpfer las im Anschluss Schaub, Ueli Steiner, Kurt Studer. Musik 19.00- daran den eindrücklichen Lebenslauf von Xaver 20.00 Uhr. Suppe & Brot ab 18.30 Uhr, Altes Zach, der 1927 in Wabern begann und am diesjäh- Pfarrhaus, Taubenstrasse 4, Saal 1 im UG.. rigen 11. September – nicht unerwartet und nach Adventsfeier: Di, 2. Dezemeber, 16.30 Uhr mit einem immens reichen Leben – geendet hat. Die musikalischer Begleitung und anschliessendem Bänke im Hauptschiff waren besetzt und jeder der einfachem Imbiss. vielen anwesenden Trauergäste hätte sicher seine ganz persönliche Geschichte über dieses Leben Gottesdienst mit Evergreens: So, 21. Dezember, beisteuern können! Ich selbst verabredete mich mit Trauergäste an der Abdankungsfeier für Xaver 20.00 Uhr. Sarah Kaisser Gesang, Martin Niederer, Nelly, seiner Frau, und liess sie erzählen… Zach am 24. September 2014 Schlagzeug, Simone Janner Bass, Jörg Lietha, Kla- vier. Wie wir im Münster hören konnten, war Xaver ein Leben Platz fanden. «Oh ja», meint Nelly «er hat Familiengottesdienste: So, 30. November, 7.00 grosser Liebhaber von Blues und Jazz. Er hatte viel Zeug angerissen! So produzierte er im Lauf der Uhr zur Familienrorate mit anschliessendem Früh- schon als junger Mann an der Postgasse mit einem Jahre zum Beispiel auch ganz nebenbei noch über stück. Mi, 24. Dezember, 16.30 Uhr, festlicher Trompeter-Freund einen Jazzkeller gemietet, und 60 Schallplatten verschiedener Chörli.» Weihnachtsgottesdienst mit Krippenspiel. besuchte 1981 auf einer Amerikareise auch die Jazz- hochburg New Orleans. Sein Jazzkeller blieb nicht Xaver Zach hatte in jungen Jahren bei seinem Heilig Abend, Mitternachtsmesse: 23.00 Uhr, der einzige Altstadt-Keller, den er noch mieten Onkel eine Gärtnerlehre absolviert und erlernte da- mit Ensemble Flautista, Giorgio Schneeberger, sollte, und auch jene USA-Reise war bei weitem nach noch den kaufmännischen Beruf. Seine an- Leitung. nicht die einzige – er liebte vor allem auch Afrika – schliessende Tätigkeit im Passbüro verliess er aber Weihnachtstag, Hochfest des Herrn: 11.00 Uhr in seinem Leben. Wenn seine Frau Nelly anfängt zu wieder, um sich im Bereich Film und Kino mit Chor und Orchester der Dreifaltigkeitskirche, erzählen, kommt man mit dem blossen Auflisten (Schweizer Schul- und Volkskino/Schweizerischer Jürg Lietha, Orgel, Kurt Meier, Leitung von Xavers Unternehmungen kaum hinterher, ge- Kulturfilmbund) selbständig zu machen. Mit sei- schweige denn beim Erzählen all der vielen Anek- nem mobilen Film-Vorführunternehmen wurde er Sylvester: Mi, 31. Dezember, 16.30 Eucharistie- doten und Geschichten, die in diesem vielseitigen im wahren Sinn des Wortes zum Kulturträger und feier mit Barockmusik für Trompete und Orgel. brachte das moderne Hans Lehmann, Trompete; Marianne Diebolds- Kino auf viele Dorfbüh- wyler, Orgel nen der ländlichen Orgelkonzert zum Sylvester: 20.00 Uhr, Werke Schweiz und viele un- von Pachelbel, Karg–Elert, Garovi, Merkel und vergessliche Bilderge- Reinecke. Oliver Eisenmann, Orgel. schichten in die Herzen Pfarreireise nach Georgien 2015: Eine Reise zu und Köpfe der Zu- den Kunst- und Kulturschätzen Georgiens ver- schauer. spricht unvergessliche Erlebnisse. Aber auch Na- turfreunde und Wanderer werden auf ihre Kosten Wenn wir im Lauf der kommen. 6.-16. Juli 2015. Detailinformationen Zeit das Haus an der Ge- finden Sie im Schriftenstand in der Kirche und auf rechtigkeitsgasse 22 be- der Internetseite. sucht hätten, das er mit Frau und Söhnen seit 1976 bewohnte, wäre uns nicht nur ein «Wein- estrich» (kein Platz im Keller!) begegnet, aus dem uns bestimmt ein Schluck angeboten wor- den wäre. Und hätten Die Altpräsidenten des LUS (v.l.n.r.: Peter Oehrli, Christian Anliker, Willy wir dann etwas Zwit- Fuhrer, Xaver Zach, Marianne Reich Arn, Stephan Probst) an der HV im Er- schern gehört, wäre dies lacherhof 2008 (Fotosammlung Probst) nicht unserer Trinkfreu- BrunneZytig, 21. November 2014 LÄBIGIALTSTADT 19 digkeit sondern der Vogelzucht Xavers zuzu- Schon bald die 52. Woche… schreiben gewesen, für die er ein ganzes Zimmer geopfert hatte. «Für seine unzähligen Projekte hat er immer gleich die ganze Familie aufgeboten» er- ALTSTADTLÜT zählt Nelly weiter, «wir bereiteten für die Vögel …im Kellerkino an der Kramgasse 26! täglich Mehlwürmerfutter zu und taten noch vieles mehr!» Ende der 50er Jahre mietete er zum Bei- spiel den Keller des Antiquariats Hegnauer in der Ein wahrhaft feines Zeitzeichen, dieses filmische Kramgasse 16 und gründete dort seinen «Interna- Werk, angesichts der heutigen, rastlos geprägten tional Traveller Club». Und 1962 schloss er sich Zeit. Und gleichermassen eine Hommage an die mit gleichgesinnten Freunden zum Club 62 zu- Bewohnenden, an die älteren, aber auch jungen sammen, dessen tieferer Sinn es lediglich war, ge- Menschen unserer läbigen Altstadt. meinsam und auf gesellige Art und Weise alt zu werden. Unzählige Anlässe wurden organisiert, man traf sich einmal im Monat, und dieses Datum war Xaver heilig. Er war immer mit Leib und Seele bei seinen Unternehmungen, doch ohne seine Familie hätte er all das nicht durchziehen können. Für den Briefmarkenclub habe sie stun- denlang Marken sortiert, und da seien noch ganze Schachteln davon irgendwo in der Wohnung, fügt Nelly Zach hinzu. Und nicht genug all der eigenen Projekte, war Xaver auch Mitglied vieler Vereine, so in der Public Relations Gesellschaft, im Tier- parkverein, bei der WIR-Gruppe Bern und als Alt- stadtbewohner natürlich im Leist, den er 16 Jahre lang präsidierte. In jener Zeit rief er auch die Brun- neZytig – die Sie lieber Leser/liebe Leserin gerade Ein fröhlicher Xaver Zach ein Jahr vor seinem Tod Auf äusserst ungewöhnliche Weise realisiert und in Händen halten – ins Leben. Das Schreiben war an der LUS-HV im Erlacherhof nicht nur diesbezüglich einzigartig, weiss der Film schon immer eine seiner grossen Leidenschaften ‘ALTSTADTLÜT’ auf warmherzige Weise zu be- gewesen und blieb es zeitlebens. Im September durchgezogen werden wollten, war es auch mit geistern und zu bewegen. Bewusst wurde auf dra- 2012 hat Xaver Zach das Amt als Chefredaktor der Xaver Zach bestimmt nicht immer leicht, zusam- maturgische Effekte und technischen Firlefanz BrunneZytig krankheitshalber abgegeben, und menzuarbeiten. Doch hatten seine Projekte immer verzichtet. Schwarz-weiss gehaltene Porträts und Claudia Weiss führte es ad interim weiter, bis am Hand und Fuss und meist über Jahre hinweg Be- die Originalfassung in reicher Palette an Stadtber- 12. August 2013 die VAL Barbara Büttner zur stand. Menschen wie ihn kann man mit Fug und ner Dialekten werden wie selbstverständlich emp- neuen Chefredakteurin wählten. Ich war kurz Recht als Macher UND Künstler bezeichnen. funden und lassen individuell berührende davor ins Redaktionsteam aufgenommen worden Interpretationen zu. und hatte noch die Freude, Xaver für ein Zeitungs- Der ursprüngliche Gärtner und ein Leben lang freu- Abschiedsinterview (BrunneZytig 3/2013) ken- dige Hobby-Gartenarbeiter Xaver Zach hat sich ge- nenzulernen. wünscht, neben seinem Haus im Burgund, wo er unzählige Stunden pflanzend und erntend zu- Wie mit allen umtriebigen, energiegeladenen Kul- brachte, im «Bonsai-Hügeli» beerdigt zu werden. turschaffenden, bei denen Motivation oft unmit- Mögen hier noch viele kreative Pflänzli gedeihen! telbar in Realität umschlägt und Ideen unbedingt ZB

EEnnntttsssooorrggguuunnngg + Reecccyycclcliliinnngg

Ein starkes Trio und zugleich risikofreudiges Team, unabhängige Altstadtmenschen eben, an- lässlich einer ‘ALTSTADTLÜT’-Matinée vor dem Kellerkino angetroffen. Alberto Veronese Filme- macher, Antonio Caporali Aufnahmeleiter und Indra Spuler Redaktion (v.l.n.r.). Spontan und in- teressiert an gehabten Eindrücken, offerierten die drei in Personalunion Kaffee, Tee und allergattig Knusperiges im persönlichen Austausch mit uns herausströmenden Filmbeglückten. Lüt aus einer läbigen Altstadt eben… Text und Fotos sw JETZT ZT Container Zu wissen – in Vorbereitung… bestst r Eine DVD ‘Altstadtlüt – Ich bin ein Altstadt- tet ellen ll uundun anmelden mensch’ o.ä. ist in der Originalversion auf m l Berndeutsch geplant; eventuell mit begleiten- dem Bildband sowie Film- Untertitelung auf deutsch, französisch etc. für den Vertrieb in anderen Kinos schweizweit, an Filmfestivals, Schulen, privat… und auf Grund von durch- wegs ermutigenden Rückmeldungen fremd- sprachiger ZuschauerInnen. Am 24.11.2014: 1 Jahr ‘ALTSTADTLÜT’ im Kellerkino! Kontakt: [email protected] oder Tel. 079 321 01 69 20 AUSDENLEISTEN BrunneZytig, 21. November 2014

Vereinigte Altstadtleiste Kontaktadresse: Sekretariat VAL, Postfach, 3000 Bern 8

ten und Böller im dicht bebauten UNESCO-Welt- Feuerwerksverbot Altstadt erbe Berner Altstadt Brände verursachen können.

Der Stadtrat steht in der Verantwortung «Überreglementierung» als Argument scheint uns doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, als Mitglied des Stadtrats sollte man doch befähigt Vorgeschichte migte und anschliessend in den Stadtrat brachte. sein, die Wichtigkeit von Reglementen und Geset- An der Informationsveranstaltung zu den Brand- zen nach ihrer Tragweite abschätzen zu können. schutz vorkehrungen in der Berner Altstadt wurde Verantwortung? Oder ist dieser Entscheid in dem Bewusstsein ge- aus dem Kreis der Vereinigten Altstadt-Leiste VAL Am 30. Oktober 2014 wurde das Geschäft im fällt worden, dass der Stadtrat tatsächlich in vie- die Anregung eingebracht, im Perimeter der Alt- Stadtrat behandelt. Mit einem klaren Ja zum Feu- len Bereichen unnötige Reglemente und Gesetze stadt ein Feuerwerksverbot zu prüfen. In anderen erwerksverbot – analog der Thuner Altstadt und erlässt? Wie dem auch sei, im Sinne der Transpa- Städten mit historischer Bausubstanz im Kanton zahlreichen anderen Innenstädten – hätte unser renz zeigen wir, wer wie im Stadtrat abgestimmt Bern ist ein solches bereits in Kraft. Stadtrat die Möglichkeit gehabt, die Situation in hat. ef Gemeinderat Reto Nause nahm die Anregung auf unserem Quartier im Sinne des Brandschutzes zu und beauftragte die Ausarbeitung eines Regle- klären. Leider hat er diese Chance verpasst und wir ments, welches der Gesamt-Gemeinderat geneh- müssen weiterhin mit der Angst leben, dass Rake- Abstimmungsresultat Feuerwerkreglement Der Stadtrat beschliesst: Ja 30, Nein 37, Enthaltungen 3 Für Ihre Adventsdekorationen finden Sie am Stadtrat der Stadt Bern, Namensliste: 30.10.2014 – 20:59 – 020 Blumenstand Komminoth Ja Nein SP Frauchiger Benno Altas Katharina in der Gurten- und Münstergasse Kissling-Näf Ingrid Chheng Rithy Krebs Martin Jordi Stefan eine grosse Auswahl an Koniferen, Stechpalmen, Misteln, Kruit Marieke Kehrli-Feldmann Nadja Blau- und Weisstannen sowie fertige Adventskränze und Arrangements. Köçer Fuat Lehmann Annette Sorg Lena Marbet Peter Anfangs Dezember 2014 stellen wir unseren Stampfli David Meier Lukas Stüssi Bettina Mordini Patrizia Verkauf an den Marktständen Gurten- und Münstergasse Vollmer Gisela Pinto de Magalhães Halua bis im März 2015 ein. Sutter Michael SVP Beuchat Henri-Charles Wir wünschen all unseren Kundinnen und Kunden schon jetzt schöne und Blaser Manfred erholsame Festtage und danken herzlich für das uns immer wieder D’Addezio Nathalie Feuz Alexander entgegengebrachte Vertrauen. Friedli Rudolf Glauser Simon Barbara und Christian KOMMINOTH mit Mitarbeiterinnen Gränicher Hans Ulrich Hess Erich Lenglod 5, 3182 Ueberstorf, Tel. 031 741 05 08 Jaisli Ueli www.komminoth.com Jakob Roland Rüegsegger Kurt GB Barry Mess Bühlmann Regula Grossenbacher Franziska Michel Christine Penher Stéphanie Schmitter Leena Tschanz Regula GFL Gutzwiller Lukas Widmer Manuel C. Klauser Daniel Steiner Michael Wicki Janine Wyss Patrik FDP Eicher Bernhard Gafner Wasem Jacqueline Imhof Mario Jost Dannie GLP Grosjean Claude Imthurn Daniel Köpfli Michael Mettler Melanie Ryser Sandra BDP Heer Isabelle Hirsbrunner Kurt Kohli Philip Kupferschmid Hans Mäder Martin Renner-Bach Judith Schneider Martin CVP Daphinoff Michael Fischer Claudio EVP Jans-Troxler Bettina Stürmer Matthias AL Ammann Christa GPB- DA Theiler Luzius JA! Patzen Seraina PdA Zbinden Rolf BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 21

Matte-Leist Postfach 29, 3000 Bern 13 / www.matte-leist.ch / [email protected]

Marroni aus dem Tessin, Raclette aus dem Wallis, ein Dudelsack aus Schottland und Sonnenschein vom Himmel: Ein gelungenes Fest in der Matte!

Die beiden letzten Aus- gaben des Quartierfestes standen aus meteorologi- scher Sicht unter keinem besonders guten Stern. Ganz anders dieses Jahr: Obwohl das Treffen erst spät im Jahr stattfand, Unsere Quartierchronistin blitzt ein Urgestein der kletterten die Temperatu- Matte. ren auf fast sommerliche Werte. Der diesjährige Veranstaltungsort auf dem Spielplatz im Hin- terhof der Gerberngasse lockte besonders viele junge Familien an, so dass bald ein reges Ge- wusel herrschte. Das ku- linarische Angebot konn- te sich sehen lassen, es bestand die Wahl zwi- schen raffinierter Kürbis- Danke all den Helferinnen und Helfern. und währschafter Bündner Gerstensuppe, Raclette und verleitete vereinzelt zu kleinen Tanzeinlagen. und heissen Marroni. Beim Eindunkeln begeisterte Wir freuen uns auf das nächste Jahr! die musikalische Einlage des Dudelsackspielers BR Clown zu werden, ist eine ernste Sache!

Kopf an Kopf und Hand in Hand. Auch kleine Mätteler treffen (sich)! So weit hinauf schafft es kein Hochwasser.

Haarscharfe Schmelzkontrolle. Heissi Marroni für den Präsi! Für eine schöne Glut wurde voller Einsatz geleistet.

Berns Malerei Gipserei pfiffiger Kinderladen

www.sunkid.ch SUN KID Mühlenplatz 6+8 3011 Bern Matte René Kistler 3006 Bern Tel. + Fax 031 311 15 08 3047 Bremgarten Galgenfeldweg 1 Natel 079 208 31 11 Hohstalenweg 5 Tel. 031 381 64 85 Claudia Mätzler 079 215 41 61 Tel. 031 301 68 79 Fax 031 381 64 09 22 AUSDENLEISTEN BrunneZytig, 21. November 2014

Rathausgass-Brunngass-Leist Kontakt: Edi Franz, Postfach 405, 3000 Bern 7 Sympathien für unbewilligte Zwischennutzung einer anrüchigen Liegenschaft

Wer Fehler aus der Vergangenheit wiederholt, muss suchten den Dialog mit sich nicht wundern, wenn in der Gegenwart Wider- den «lieben Nachbarn». stand erwächst: Diese eigentlich banale Erkenntnis bestätigt sich gegenwärtig wieder in der Rathaus- Viel Zustimmung der gasse. Seit Jahren steht dort das Haus Nummer 64 Anwohner für die «Zwi- leer, wertvoller Wohnraum vergammelt ebenso wie schennutzer» der dazugehörige Laubengang. Weil die unbewilligte «Zwischennutzung» ei- Die Eigentümerschaft verschanzt sich seit Jahren nes leerstehenden Hauses hinter einer Mauer des Schweigens. Bekannt ist, bei aller guten Absicht dass sie ein Baugesuch gestellt hat und die Baube- dennoch illegal ist, hält willigung diesen März um ein Jahr verlängert sich der Rathaus-Brunn- wurde. Bekannt ist, dass der Rathaus-Brunngass- gass-Leist mit einer offi- Leist Einsprache erhoben hat. Er vermutet aufgrund ziellen Stellungnahme der publizierten Baupläne wohl nicht zu Unrecht, zurück. Präsident Edi dass dieses Haus mit seiner einschlägigen Vorge- Franz weist aber mit schichte (im Erdgeschoss waren bis vor fünf Jahren grossem Nachdruck dar- Video-Sexkabinen untergebracht) als bordellähnli- auf hin, dass ein Grossteil cher Betrieb weitergeführt werden soll. Dies wäre der Rathausgass-Anwoh- aber nach Auffassung des Leistes nicht zonenkon- ner Sympathien für das form. «neue Leben in Ruinen» Die "Ressourcenengel" sind ins Parterre der leerstehenden Liegenschaft Rat- hegten. Auch VAL-Präsi- hausgasse 64 geflogen und bieten dort vorläufig nicht nur biologische Le- Bekannt ist auch, dass die Behörden erst nach Voll- dentin Stefanie Anliker bensmittel, sondern auch Konzert-, Poesie-, Film- und Suppenabende für die endung des Umbaus entscheiden wollen, ob die kritisiert den «haarsträu- Anwohnerschaft an. Nutzung zonenkonform ist oder nicht. Bekannt ist benden Zustand» der Lie- schliesslich, dass im Haus bisher nur Abbruchar- genschaft an der Rathausgasse 64 und betont, es sei die Liegenschaft und ihre künftige Nutzung brin- beiten durchgeführt wurden und die Eigentümer «äusserst verwerflich, dass wertvoller Wohnraum gen. Sie zeigt zudem auf, dass es die Anwohner- sich beharrlich weigern, über die geplante Nutzung über Jahre hinweg leer steht». schaft nicht hinnehmen will, dass in der Unteren des Hauses Auskunft zu geben. Altstadt Wohnhäuser dem Verfall preisgegeben wer- Den Leisten indes sind die Hände gebunden. Die den. Und dass nicht jedes Gewerbe willkommen ist. Die «Ressourcenengel» greifen ein Aktion der «Ressourceengel» könnte, auch wenn Der Ausspruch einer Anwohnerin dürfte den Nerv Gegen diese Haltung hat sich in der Rathausgasse sie nur wenige Tage dauerte, jedoch wieder Bewe- treffen: «Lieber altes Biogemüse als ein neues Bor- jetzt Widerstand formiert. «Ressourcenengel» nennt gung in die festgefahrene Auseinandersetzung um dell». babü sich ein Verein, der sich «Erhaltung und Nutzung vorhandener Ressourcen» zum Ziel gesetzt hat. Zu- nächst bemühte sich der Verein, mit dem Eigentü- mer einen Zwischennutzungsvertrag ab- zuschliessen. Doch alle Anläufe scheiterten. Anfang November griffen die «Ressourcenengel» zur Selbsthilfe. Im Erdgeschoss der Liegenschaft rich- B A R + W O H N Z I M M E R teten sie einen Laden für «biologische Ausschuss- RATHAUSGASSE 63 * 3011 BERN ware» ein: Früchte und Gemüse etwa, die, weil TEL. 031 311 51 87 * WWW.LESAMIS.CH nicht mehr ganz knackigfrisch, nicht mehr verkauft OEFFNUNGSZEITEN: werden können. In einem Brief an die Anwohner- BAR MO-FR 17H - 00:30H schaft der Rathausgasse erläuterten die «Ressour- SA 15H - 00:30H cenengel» ihr ‚Zwischennutzungs’-Konzept – und WOHNZIMMER FR-SA 22H - 03:00H BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 23 Neu: Bunte Backwarenoase in der Brunngasse

Seit geraumer Zeit zählt die mit Weinrebe, Fähn- Bücherregal oder als Behälter für allerlei schöne chen, Blumen und Gewürzkistchen dekorierte und edle Dinge. Laube an der Brunngasse 42 zum Geheimtipp für Neben Wohn-Accessoires wie Lampen, Wolldek- Altstadt-Geniesser. Das Herzstück des Ladens «ra- ken, Hamamtücher, findet man hier auch den heil- finesse & tristesse» sind recyclierte 10-Liter-Oli- samen griechischen Berghirtentee und kann ihn erst venkanister aus Griechenland, die von Karin Egger noch auf einem Hocker unter den schmucken und mit viel Raffinesse einer neuen Nutzung zugeführt sonnigen Lauben geniessen. wurden: Als Blumenkistchen, Hocker, Puppenkü- Um mehr Laufkundschaft in die schönste Gasse von che, Notizblockhalter, als Tag- und Nachttischchen, Bern anzuziehen und das Potential der entspannen- den Wirkung des Ortes auszuschöpfen, hat sich seit zwei Monaten Anna Ludi von Suzette – Café und Backwerk eingemie- tet. Anna ist die Fee des feinen Dufts von Schoko- Seit zwei Monaten hat sich Suzette – Café und lade und Ingwer, der Backwerk ins Ladenlokal von rafinesse & tristesse beim Betreten der Bou- eingemietet. tique süss und einladend Backwaren für besondere Anlässe und bietet Cate- in der Luft schwebt. Sie ring für Privatpersonen und Firmen an. Doch An- kreiert und backt die be- lässe organisieren die beiden Frauen auch gleich gehrten Kuchen und selber im Laden. So zum Beispiel das Swingkon- «Guezlis». zert, zu dem drinnen und draussen Kürbissuppe, Eine beliebte Spezialität Ingwerschnapps, verschiedene Teesorten und eine ist ihr Schoggikuchen. grosse Auswahl von Kuchen und anderen Backwa- Im Laden an der Brunngasse 42 finden auch Swing-Konzerte statt Sie zaubert aber auch ren geschlemmert werden durften. drs

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Leist der Untern Stadt Kontaktadresse: Postfach 570, 3000 Bern 8 Könnten Sie sich eine Untere Altstadt ohne Weihnachtsbeleuchtung vorstellen?

Oder wären Sie, falls nötig, bereit dazu, einen Teil der anfallenden Kosten dafür zu übernehmen? Diese beiden Fragen hatten sich die Leiste der Unteren Altstadt und ihre Mitglieder heuer zu stellen, denn der bisherige Baumlieferant kündigte im Januar seine alljährliche Beteiligung am Weihnachtsschmuck.

Wahrscheinlich wissen viele Besucher und An- und den Brunnenschmuck in der Adventszeit be- via Leist-News brachte zur grossen Freude des wohner der Altstadt nicht, dass die Weihnachtsbe- trifft, wird der Leist zukünftig auf Sponsoren an- Vorstandes bereits innert nur zwei Tagen alle nöti- leuchtung nicht von der Stadt oder der Gemeinde gewiesen sein. Der Aufruf dazu vom 14. Oktober gen Spender, die wir hier (siehe Kasten) sehr gerne organisiert und bezahlt wird, sondern dass dies seit persönlich erwähnen. Dazu noch eine Anregung: Jahren schon eine der vielen Dienstleistungen der Falls einer der Sponsoren während der Advents- Leiste an ihr Gebiet ist. Zwischen Januar und Ok- zeit unter «seinem» Baum eine eigene kleine Feier tober ging eine ganze Menge Wasser die run- – einen Glühweintrunk, eine Guetzliparty – ver- ter (Foto!) und während der monatlichen anstalten möchte, so kann er sich gerne mit dem Vorstandssitzungen kreisten bereits viele Gedan- Leist in Verbindung setzen, damit dies auch recht- ken rund um die Erhaltung der Weihnachtsbe- zeitig publik gemacht werden kann. leuchtung: Man dachte über Sparmassnahmen und ZB neue Varianten nach – inklusive amüsantes Brain- storming an der HV im März – und rechnete alles Die Weihnachtsschmuck-Sponsoren 2014 immer wieder durch. Nebst den beteiligten Baum- lieferanten sorgen in der gesamten Altstadt drei 1. Grosser Baum an der Nydegggasse: Elektriker für die Lagerung und Montage der Hal- Marianne Reich Arn www.kunstreich.ch terungen und der Beleuchtung (für den LUS Peter und anonymes Spenderehepaar Oehrli) und die Stadt für die Stromversorgung. 2. Mittlerer Baum an der oberen Postgasse: Das alles benötigt Geld, allein im LUS-Gebiet ins- E. & P. Oehrli gesamt rund 32‘000 Franken. Sie «verschlingen» den grössten Teil der jährlichen Leistkosten. 3. Mittlerer Baum an der unteren Postgasse: Philipp Bunge Es gingen mehrere Offerten zur Baumlieferung ein, und schon im Juli konnten die Leist-News 4. mittlerer Baum an der Junkerngasse: melden: «Wir haben an den Vorstandsitzungen des Stephan Probst: www.stephan-probst.ch LUS und der VAL beschlossen, die Bäume bei den 5. Brunnenschmuck an der Burgern einzukaufen.» Die kleinen Bäume, ihre Gerechtigkeitsgasse: Montage und ihr Unterhalt können nun weiterhin M. Gerber & Ch. Heck mit den speziell dafür bestimmten Leistbeiträgen Optik Bötschi www.optik-boetschi.ch der Mitglieder-Geschäfte finanziert werden – herz- Der Leist machte sich weihnächtliche Gedanken Art Floral» www.artfloral.ch lichen Dank!! Was jedoch die grösseren Bäume im Sommer… (Fotomontage Stephan Probst) LUS-Agenda 30. November Z A C teo jakob 1. Advent mit Sonntagsverkauf EINRAHMUNGEN VERGOLDUNGEN Teo Jakob AG MÖBEL BÜROMÖBEL Lesen Sie dazu den Artikel in dieser Zeitung! Gerechtigkeitsgasse 25 Anfertigung von Gold, Eisen, Holz- und 3000 Bern 8 OBJEKTMÖBEL LEUCHTEN Das OK benötigt für die Ausgabe 2015 neue Alurahmen sowie Plexikasten nach Mass. [email protected] TEXTILIEN Mitglieder. Es sollte aus jeder aktiven Gasse www.teojakob.ch Marc Bigler Postgasse 18 3011 Bern Tel./Fax 031 311 03 26 PLANUNG UND eine Vertretung im OK sein. Möchten Sie als INNENARCHITEKTUR Geschäftsvertreter mitmachen? Interessierte Mobile:079 6307121 [email protected] www.marcbigler.com melden sich bitte bei Jacqueline Gasser [email protected] oder 031 312 14 58 1.– 20. Dezember Berner Münster: Restaurierung Chorgewölbe Adventsfenster mit Events Lesen Sie dazu den Artikel in dieser Zeitung, Das Chorgewölbe (1515–1517) dort finden Sie alle Termine und Adressen im bedarf einer sorgfältigen Detail! Restaurierung. 15. Dezember LUS-Seniorenweihnacht in der Spysi Herzlichen Dank für Ihre dringend 30. Januar, 6. und 27. Februar benötigte finanzielle Hilfe! Spysi-Sponsorenessen sind ALLE AUSGEBUCHT! (vgl. dazu den PC-Konto 30-980-9, Burgerliche Ersparnis- Leist-Schaukasten im Spysigässli) kasse, Konto CH87 0638 2042 3103 9390 1 12./13. Juni 2015 der Berner Münster-Stiftung Das Einmalige Objekt DEO Spenden an die Berner Münster-Stiftung Neu wird das «DEO» in Zusammenarbeit mit BERNcity organisiert und der Anlass steht der sind steuerabzugsberechtigt. ganzen Altstadt und der Matte zur Teilnahme Kontakt: 031 312 04 64 offen. Wir freuen uns über Ihre Inputs per Mail an: [email protected] BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 25 umbauen – sanieren – renovieren Neu in Bern? Die Stephan Probst + Partner AG feierte dieses Jahr ihr 30-jähriges Firmenjubiläum. – Neuzuzüger im Herbst 2014

Für «alte Hasen» gibt es eigentlich nichts Neues Der eidgenössisch diplo- über diesen Anlass zu berichten: Wie immer Start mierte Bauleiter Stephan um 10 Uhr auf dem Rathausplatz mit Begrüssung Probst managet als Ge- durch den Stapi und die Leistvertreter, wie immer schäftsführer seinen Ein- informativer Rundgang durch die Untere Altstadt mannbetrieb, dem drei mit den bewährten Führerinnen von Bern Touris- fest angestellte Frauen mus, wie immer – nein, aber wie bereits zum dritten und eine ausgesuchte Mal! – abschliessender Apéro mit Wein, Häppchen Gruppe von Freelancer- und einem leckeren Teller Pasta im Les Terroirs in Handwerker angehören, der Postgasse. Und wie immer nehme ich gerne an mit viel Enthusiasmus diesem jährlich zweimal durchgeführten Event teil, und einer enormen denn es macht immer wieder Freude in die Augen Schaffenskraft. Er hat, derer zu blicken, die Bern vielleicht zum ersten Mal seit seinem allerersten intensiver zu Gesicht bekommen und auf die neu- kleinen Küchenumbau, gierigen Fragen der neuen Anwohner zu antworten. geplant noch im Estrich- Ja, Bern macht Spass und auch ein wenig stolz, dass Büro seines damaligen wir so privilegiert sind, in seinen altehrwürdigen, Wohnhauses an der Ge- junggebliebenen Mauern zu wohnen, oder? ZB rechtigkeitsgasse 26, bis- her über 1200 Projekte realisiert. In den phantasievollen Fotomontage-«Umbauten» verbindet Probst sein Bern Wie umfangreich und in- mit der Welt tensiv seine Arbeit in den heutigen Büroräumlichkeiten im Hinterhaus an der Zurück im Büro begegnet uns das Arbeitsspektrum Gerechtigkeitsgasse 31 ist, zeigt ein Blick auf die Stephan Probsts – angelegt zwischen Geschichts- nadelbepikste Stadtberner Karte an der einen verbundenheit und spielerischer Kreativität – auf Wand und auf die Klemmleisten an der anderen Schritt und Tritt, seien es eine ganze Wand voll Wand, auf der sich sämtliche zurzeit laufenden alter und neuer Bücher über Bern, spezielle histo- Projekte in Reih und Glied geordnet, schon fast zur rische Berner Stadtansichten oder aber die kleine Tapetengrösse ausgewachsen haben. In diese Ar- Kollektion seiner Weihnachtskarten, mit deren Fo- beitsräume, das Büro und den Zeichenraum, ge- tokollagen er alljährlich sein Motto umbauen-sa- Begrüssung der Neuzuzüger durch Stadtpräsident langt man durch einen dunklen Gang, der sich zu nieren-renovieren humorvoll wörtlich und äusserst Tschäppät und LUS-/VAL-Präsidentin Stefanie An- einem romantischen kleinen Innenhof-Garten öff- «weltverbunden» auf die Schippe nimmt und die liker net, unter dessen Senklochdeckel sich irgendwo im via Homepage bestellt werden können. Das kleine Untergrund geschichtsträchtig der Ehgraben zieht. Architekturbüro bietet in der Hompage aufgelistet ein ganzes Alphabet voller Dienstleistungen (von Für seine Jubiläumsfeier war dieser beneidenswert Altbausanierung bis Zimmermannsarbeiten) an, schöne Arbeitsplatz jedoch um einiges zu klein, deren Resultat das Leben eines Hausbesitzers, die gaben sich doch beinahe 400 Gäste die Ehre. Die Seele eines Hauses und die Atmosphäre seines «Sause des Jahres», wie Stephan Probst sie selbst Umfeldes beeinflussen. Gemäss seinem Leitbild nennt, fand deshalb am 20. Juni in den nigelnagel- will Stephan Probst dieser Arbeit deshalb weiter- neuen Glashäusern von Stadtgrün Bern in der El- hin mit Ehre, Achtung und Verantwortung begeg- fenau statt und kann auf seiner Hompage nen. www.stephan-probst.ch bestaunt werden. ZB Es beginnt wie immer auf dem Rathausplatz: Die drei Gruppen der Neuzuzüger vor dem Start zur obligaten Stadtführung

Die Reiseleiterinnen durch die Altstadt: (v.l.n.r.): Ursula Schoch, Beatrice Lang und Therese Caruso von Bern Tourismus Stephan Probsts «hängige» Projekte… Stephan Probst kennt Bern inzwischen fast wie die eigenen Hosentaschen

Weil es so gut schmeckt. Die Neuzuzüger schon zum dritten Mal zu Gast beim abschliessenden Apéro im Les Terroirs in der Postgasse 26 AUSDENLEISTEN BrunneZytig, 21. November 2014

Kesslergass-Gesellschaft Kontakt: Kesslergass-Gesellschaft, A. Hadorn, PF 614, 3000 Bern 8 Die Wirtin des An den Gestaden der tausend Tulpen… «Falken» hört auf ‘Hängende Gärten’ in Bern …oder vom Blumenmeer mit Aareblick. Was zunächst als Gerücht die Runde machte, ist kurz vor Drucklegung der BrunneZytig offiziell: Nach zehn Jahren verlässt Helene Hebeisen im Lage erlesen. Zur Rechten das Münster, zur Linken Die Blumengärtnerei von Susanne Ellenberger Juni nächsten Jahres das Restaurant «Falken» an das Bundeshaus – eine Augenweide für alle mit und Ursi Fuhrimann, man kennt sie oder eben der Münstergasse. Ihr Abschied ist allerdings kein oder ohne ‘grünen Daumen’. Ein Blumenparadies nicht. So mag es einem durch den Kopf gehen, ganz freiwilliger, denn bei den Verhandlungen im ökologischen Selbstverständnis, mit beinahe me- wenn man nach einem Besuch ihres externen Mä- über ihre Pachtverlängerung konnte sie sich mit diterraner Einbettung mitten in der Berner Altstadt. ritstandes unter den Lauben Ecke Bärenplatz/Spi- der Eigentümerfamilie Zoratti nicht einigen. So Die Gärtnerei Ellenberger & Fuhrimann ist eine talgasse daraufhin in der innehält, war zu hören und zu lesen, dass der Pachtzins um Trouvaille der besonderen Art. vergeblich nach einem Blumenschaufenster Aus- 40 Prozent aufschlagen sollte. Angela Zoratti schau haltend. wollte auf Anfrage diese Zahl nicht bestätigen, sagte aber, der neue Pachtzins liege absolut im Aha, gefunden! Hinter dem Eingang führt eine «ortüblichen Rahmen». Das könne sie mit ruhigem Steintreppe nach unten; auf den Stufen stehen sorg- Gewissen sagen. Eine Nachfolge ist bereits gefun- sam verpackte Kundenbestellungen zum Ausliefern den, doch soll darüber erst zu einem späteren Zeit- bereit; unten an der Treppe hörbares Gemurmel aus punkt orientiert werden. Helene Hebeisen dem liebevoll eingerichteten Blumenkeller… wechselte 2005 vom Restaurant der Zunft zu We- Werktisch und Verkaufsbereich zugleich, so prä- bern, der «Wäbere» in den Falken – und hielt das sentiert sich die massive Holzplatte mitten im Traditionslokal nach Meinung vieler auf Erfolgs- Raum. Rundherum Töpfe, Behältnisse und Ablagen kurs. voller saisongerechter Schnittblumen und allerlei babü Gewächsen, fast ausnahmslos aus eigenem Anbau. Bloss über den Jahreswechsel ohne Eigenproduk- tion, gilt es das Angebot für Schnittblumen mit Zu- käufen von November bis Ende Februar zu ver- Die Altvorderen im Staate Bern, die besitzenden vollkommnen. Familien in der Unteren Altstadt, haben das ihre zum Verbleib des nicht überbauten natürlichen Re- fugiums beigetragen. Ein wahrlich würdiger Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. So ist es nicht ver- wunderlich, dass die floralen Wurzeln an dieser Stelle bis ins Jahr 1926 zurück zu verfolgen sind.

Herrengasse 19 – gleich unterhalb des Brunnens – der Eingang gibt sich zurückhaltend, ja verborgen.

Gärtnerin Susanne Ellenberger und ihre Ge- schäftspartnerin Floristin Ursi Fuhrimann, haben wie sie uns erklären, ab dem Jahr 1989 die Blumengärtnerei in eigener Regie übernommen (vorgängig führte Regula Brun ab 1948 das Ge- schäft). Sie sind ein Herz und eine Seele, wenn es um die Liebe zum Beruf, um das Engagement an ‘ihrem Südhang’ geht. Säen, Setzen, Pikieren und Pflegen ist Passion und selbst den Geräuschen beim Binden von Tulpensträusschen, vermögen sie ein freudiges Gefühl abzugewinnen! Wildpflanzen und Schnittblumen zu kombinieren, ist für sie heute eine Selbstverständlichkeit; Sträucher und Bäume, Mohn, Kornblumen, u.a.m. wachsen und gedeihen gleichermassen auch in ihrer Gärtnerei.

Ein paar Schritte genügen und wir wähnen uns hinter der geschwungenen Holztür des Gärtnerei- kellers unvermittelt im Paradies. Ebenerdig eine MULTITEX Mathys + Götschmann AG Textilreinigung Licht – Kraft – Telefon D & D Leopaldi Rathausgasse 27, 3011 Bern Tel. 031 558 58 64 Die Altstadttextilpflege Rathausgasse 21 mit fachmännischer Beratung. Tel. 031311 34 34 BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 27

Denkmalgepflegte Wohnnutzung oder… Die Nr. 24 über sich. Aus dem Tagebuch einer gelungenen Rückführung

Es war an jenem Samstag in der Berner Altstadt; Nr. 24 und eben, die Denkmalpflege, ein fortan das spätsommerliche Prachtwetter bescherte dem unzertrennliches Gespann in unserem heutigen traditionellen Münstergass-Märit einen regen Be- Tagebuch-Auszug. Bern, eine Ressource beson- such und so hatte auch der dort langjährig tätige derer Art, mit einer wertvollen, lebendigen Alt- Metzgermeister aus einer Landgemeinde, zusam- stadt – international als UNESCO-Weltkulturerbe men mit seiner Frau, im Verkaufswagen alle wahrgenommen – und demzufolge mit entspre- kleine Geländeterrasse, dann tauchen wir über Hände voll zu tun. – Endlich hatten sie es ge- chend hoch gelegter Latte bei Sanierungen und Treppen und kleine Gehwege ins Herz der Blu- schafft, alles aufgeräumt und geordnet. Noch blieb Renovationen. mengärtnerei ein. Töpfe, Kistchen und allerlei ihnen etwas Zeit; Zeit für einen kleinen Rundgang Werkzeug säumen unseren Rundgang, rosenbe- über den belebten Münsterplatz.. Sowohl die private Bauherrschaft wie auch die be- wachsene Bögen lassen die Zentrumslage verges- auftragten Architekten AHA! in Bern, wissend um sen und in einem Meer von zahllosen Blüten die zu meisternden Vorgaben, haben sich mit den verweilen. Herren J. Keller (städtische Denkmalpflege), A. Auf beiden Seiten, in grossen Pflanzflächen gut Lüscher (archäologischer Dienst), S. Cibien und P. versteckt, warten sie schon auf ihren Auftritt; sie, Gügi (Bauinspektorat) sowie L. Calavitta (Archi- die bisher noch nicht erwähnten, über 30’000 Tul- tekt und Bauleiter) im Jahr 2006 zum anspruchs- penzwiebeln, unterteilt in ca. 50 Sorten. Holländi- vollen Umbauvorhaben Liegenschaft Müns- sche Verhältnisse auf stadtbernischem Boden tergasse 24 aufgemacht. Das Ziel: Rückführung lassen bitten – wer hierher kommt weiss, zu wem eines zuletzt als Verwaltungsgebäude verwende- er will: Uf Wiederluege am Blumenmeer mit Aa- ten Hauses in eine zonenkonforme Wohnnutzung reblick! sw mit Geschäften im Erdgeschoss. Wohlan, schrei- www.dieblumengaertnerei.ch ten wir zur Tat und tauchen in die vielfarbige Vor- geschichte des Hauses ein!

Nr. 24 – Lebenslauf im Zeitraffer. Um das Jahr 1745 erbaut an der damals so genannten Kirch- gasse. -Zusammenfassung zweier, vorbestehender Handwerkerwohngebäude zu einer Liegenschaft, der heutigen Nr. 24. Die Fassadenfront stammt vermutlich von Albrecht Stürler.

Ganz links Ursi Fuhrimann und daneben Susanne Ellenberger mit ihrem Team (Aufnahme 2012, zvg)

‘Aha, lueg da’, war zu vernehmen, angesichts eines der neu von der Stadt Bern erarbeiteten und hier im Laubenbogen befestigten, dreisprachigen Hinweisschilder. Aufmerksam geworden und halt auch etwas gwunderig, begannen sie zu lesen: ‘Münstergasse 24. Das herrschaftliche Wohnhaus wurde um 1745 erbaut.. ‘ und waren am Ende auch ein bisschen stolz, zu ihrem gemachten Märit-Um- satz auch gleich noch eine Prise Altstadt-Ge- schichte mit nach Hause nehmen zu dürfen..

In der Restaurationszeit waren Ober- und Chorge- richt eingemietet. – 1831 bis 1835 dann die Kna- benschule der Münstergemeinde. – Das Konservatorium für Musik von 1895 bis 1940. – Ab 1941 zuerst die Städtische Pensionskasse und letztendlich (vor dem Verkauf des Gebäudes im Jahr 2006) die Liegenschafts- und Steuerverwal- tung des Kantons Bern. Nebenan setzte sich eine junge Frau mit einem Ansichtsexemplar des ‘Vierjahresberichts 2005- Raum-Baubeschrieb. 2008’ der Denkmalpflege der Stadt Bern in Hän- Markante Eingangstür mit langem (heute beheiz- den. Bei den Ketten über die Münstergasse, würde tem) Korridor. Links und rechts davon je ein La- im Rahmen eines öffentlichen Anlasses von Mün- denlokal (ebenerdig). Grosszügiger Raum für sterbauhütte und Denkmalpflege der Stadt Bern, Kinderwagen und Fahrräder. Untergeschoss mit gleich eine Führung mit u.a. Jean-Daniel Gross, grossem Gewölbekeller, transparent in Abteile für Leiter der letzteren und weiteren Sachverständi- die Mieterschaft unterteilt (ein Keller davon gen beginnen. – Sie durfte diese natürlich keines- diente seinerzeit dem Obergericht als Tages-Ar- falls verpassen! restzelle). 28 AUSDENLEISTEN BrunneZytig, 21. November 2014

Münster aktuell MACHT

machtverhältnis die ohne macht machen die mächtigen was 1., 2. und 3. Oberschoss je 1 Wohnung mit Ein- machten gangshalle und 2 grossen Räumen, zusätzlich mit die mächtigen Wohnküche und Bad/WC. Diverse Réduits, Ter- machten rasse im Innenhof sowie Wasch-Türmen im Trep- die ohne macht penaufgang (siehe Foto mit gerundeten Türen). nicht Rollstuhlgängig dank Lift bis ins 3. OG. Ab dort was die mächtigen Weiterführung mit gerader Treppe. machen? mächtiger sind als die mächtigen die ohne macht Kurt Marti aus «republikanische gedichte» Darmstadt / Neuwied 1971 Gasheizung und Warmwasserversorgung im 4. Obergeschoss. Das Dach erhielt eine stark ausge- Fünfzehn Kunstschaffende setzen sich von Okto- bildete Dämmung (Isolation); die alten Ziegel wur- ber bis April 2015 in unkonventioneller, nach- den soweit als möglich wiederverwendet; denklicher Weise mit den Facetten der Macht zusätzliche Felder mit dichten Glasziegeln zur bes- auseinander und schaffen neue Zugänge. Wort- seren Ausleuchtung der Galerie (aus denkmalpfle- schaffende und Musiker veranstalten sieben gerischen Gründen konnten keine zusätzlichen ‘WortKlangRäume’. Programme im Münster auf- Dach/Drehklappfenster eingebaut werden). liegend. sw Situationsvergleich. – Aufgang ins Dachgeschoss. An der Zwischenwand zur Nachbarwohnung füh- Vorher – Nachher ren uns 14 Stiegen aus massiver Eiche unter den Dachgiebel, auf die lichtdurchflutete Galerie im 5. Agenda KGG Obergeschoss; mit uneingeschränkter Sicht auf die beeindruckende, originale Balkenlage aus alter • Weihnachtsmarkt Zeit. 29. November bis 24. Dezember 2014 auf dem Münsterplatz. Mix-Haus der Kesslergass-Ge- sellschaft, Stand 9: 29.11. – 08.12. Barbara Stern 09.12. – 16.12. Lea Ammann 17.12. – 24.12. Ursula Zettel www.bernerweihnachtsmarkt.ch • Die Päpstin (Vorankündigung) 11. Juni bis 25. Juli 2015 Münsterplatz Bern (www.diepaepstin.ch); Freilicht-Schauspiel in Im Dachgeschoss angekommen, dürfen wir einen acht Bildern von Susanne Felicitas Wolf. Mund- Blick in eine der beiden neu eingebauten 2 1/2 – artfassung Ueli Bichsel. Bühnenbild Dany Rhy- Zimmerwohnungen mit Galerie werfen. Die ner. Kostüme Carla Prang. Technik Beat Jörg. Brandmauern, Kaminzüge und die Dachkonstruk- Vorverkauf: Gutscheine ab 1. November 2014; tion wurden sichtbar belassen, eine gegen den Ess- Tickets ab 12. Januar (laut Info-Anlass vom Sa bereich offene Küche, ein Bad/WC, resp. Dusche Ein symbolträchtiger Akt, dieses Bild! Es ist un- 25. Oktober 2014 / 10.00 bis 11.30 h im Casino plus Waschturm machen die Wohnung zum ‘all in terdessen Ende April 2007 geworden; die Maler Bern für Anwohnende und Interessierte). one’ und begehrenswerten Wohnobjekt. Boden- haben ihre Geräte und Farbkübel zusammenge- heizung unter dem schwimmend verlegten Eichen- packt, die Putzlappen der Equipen sind am Trock- • Konzerte im Münster 2014 Massivparkett. Den Hohlraum und Übergang zur nen und die Erstmieter-Innen stehen samt Hyms and Prayers, Fr. 21.11. / 20 h seitlichen Sandsteinwand hat man sinnigerweise Zügelmännern erwartungsvoll in den Startblöcken. Berner Münsterchor, Sa 29.11. / 20 h mit Kieselsteinen hinterfüllt und so auch gleich die Der Schlussstein wird gesetzt, sowohl im wieder- Berner Münsterchor, So 30.11. / 15 h darunter eingelegten Leitungen von Licht und Te- hergestellten Kopfsteinpflaster der Münstergasse Singkreis Wabern, Sa 7.12. / 17 h lefon unsichtbar und stets zugänglich gehalten. wie auch im geschlagenen Bogen bei unserem Ta- Berner Kammerchor, Sa 13.12. / 20 h Hinter den Balken angebrachte Leuchten lassen gebuch einer gelungenen Rückführung. Schön, Berner Kammerchor, So 14.12. / 16 h das Licht weich und flach über die typische Stand- dass Sie dabei waren. The Gregorian Voices, Fr 16.1.15 / 19 h steinstruktur gleiten. Text und Fotos sw sw BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 29

Kramgassleist Kontaktadresse: Kramgassleist, Postfach 852, 3000 Bern 8 Strukturwandel in der unteren Altstadt Nachhaltige Projekt «Kramgasse 2020»: Pflege an der Der Kramgassleist bittet um Kramgasse

Ihre Mithilfe! Aēsop ist ein griechischer Dichter und gilt als Be- Wie kann sich die Kramgasse für die Zukunft rüsten? Wie kann sie sich als attraktives und le- gründer der Fabeldichtung, die mal vergnüglich, bendiges Wohn- und Geschäftsquartier mit einer guten sozialen Durchmischung behaupten? mal belehrend die Moral des Menschen heben will. Wie kann sie erreichen, dass Wohnungs- und Ladenmieten auch weiterhin bezahlbar bleiben? Aesop ist seit diesem Sommer auch an der Kram- Das sind Fragen, die an den Leist herangetragen wurden– und für den Vorstand zusammen mit gasse 61 zu finden – in Gestalt eines Geschäfts, Wirtschaftsgeografinnen der Universität Bern nach Antworten sucht. Für das Herzstück des das hochwertige und nachhaltige Pflegeprodukte Projekts «Kramgasse 2020» ist die Mithilfe der Anwohnerschaft und der Geschäftsleute ent- anbietet. Gegründet wurde die Firma Aēsop 1987 scheidend. Die BrunneZytig erläutert, warum und wofür diese Unterstützung gebraucht wird. in Melbourne und hat nun auch den Weg nach Bern gefunden. Das engagierte Verkaufspersonal berät die Kunden fachkundig zu der Palette an An der diesjährigen Hauptversammlung des sand vertraulich herausgegeben, sie werden nach Kosmetikprodukten auf pflanzlicher Basis. Kramgassleists hat Heike Mayer, Professorin in Auswertung der Umfrage wieder gelöscht. Wirtschaftsgeografie am Geografischen Institut Das Innere des neuen Geschäfts erinnert an eine der Universität Bern, interessante Konzepte zur Preise fürs Mitmachen modernisierte Apotheke. Die Kosmetikprodukte Lebensqualität in Altstädten vorgestellt. Die Ent- Bis 12. Dezember wünscht sich Jeantine Viebrock sind den Wänden entlang aufgereiht, und beim wicklung in Berns Unterer Altstadt wurde denn an- die Fragebogen zurück. Als Preise fürs Mitmachen Schaufenster können an zwei Waschbecken die schliessend auch lebhaft diskutiert und viele winken insgesamt sechs, vom Kramgassleist offe- Produkte getestet werden. Auch die Verpackung ist wünschten sich diesbezüglich ein vermehrtes En- rierte BernCity-Einkaufsgutscheine im Wert von relativ schlicht gehalten, keine farbigen, poppigen gagement. Der Leist versprach, mit dem Institut in je 100 Franken, die aus den Einsendungen ausge- Designs lenken von den Produkten ab. Vor allem Kontakt zu bleiben, um Konzepte und Visionen zu lost werden. Die Ergebnisse der Auswertung wer- der Inhalt soll überzeugen – und so weist die Ge- entwickeln. den im nächsten Mai an der Hauptversammlung schäftsphilosophie auch wieder den Weg zurück des Kramgassleists vorgestellt. Die BrunneZytig zum Fabel-Dichter aus dem 6. Jahrhundert: «Wir Wissenschaftliche Untersuchung des Struktur- berichtet darüber in ihrer Juni-Ausgabe. empfehlen den Gebrauch unserer Produkte als Teil wandels Alle Daten der Umfrage werden selbstverständlich eines ausgeglichenen Lebenswandels, beruhend Nun freut es uns, dass die Studentin Jeantine Vie- vertraulich und gemäss den gesetzlichen Daten- auf gesunder Ernährung, einem vernünftigen Mass brock, unter der Leitung von Heike Mayer, ihre schutzrichtlinien behandelt. an Köperbewegung, mässigem Rotweinkonsum Masterarbeit am Geografischen Institut über den und einer regelmässigen Dosis stimulierender Li- Strukturwandel in der Unteren Altstadt verfassen Altstadtleiste hoffen auf rege Beteiligung teratur.» wird. Sie untersucht den Wandel am Beispiel der Der Kramgassleist und auch die Vereinigten Alt- rlu Kramgasse, stellvertretend für die Untere Altstadt. stadtleiste (VAL) unterstützen die Studie und Ihre Arbeit muss auf einer wissenschaftlichen freuen sich, wenn ganz viele Anwohnende und Ge- Grundlage basieren, darum ist das Herz der Un- schäftsleute antworten. Die Erkenntnisse werden tersuchung eine eigens dafür gestaltete Umfrage, uns helfen, die Sorgen, Wünsche und Visionen zu aus der sie den Wandel skizzieren und mögliche kennen, um allfällige Weichen richtig stellen zu er- Verbesserungswünsche formulieren kann. fahren. Sie werden auch helfen, uns im Rahmen der neuen Stadtkultur-Konzepte gut positionieren zu Fragebogen für Anwohner und für Geschäfts- können. Für optimale Wohnqualität, geschäftiges leute Arbeiten, reichhaltige Angebote, begeisterte Kun- In Zusammenarbeit mit dem Kramgassleist ent- den und gute Nachbarschaft in der Unteren Berner standen zwei Fragebogen: einer für die Bewohner Altstadt: Es lohnt sich, dafür ein klein wenig Zeit und Bewohnerinnen, einer für die Geschäfte. Jean- zu investieren und den Fragebogen auszufüllen! tine Viebrock wird diesen Fragebogen ab Ende Ursula Bischof November persönlich in den Geschäften abgeben und eine Woche später wieder abholen.

Die BewohnerInnen er- halten ihn zusammen mit einem frankierten Rück- antwortcouvert zuge- schickt, an die Mitglieder des Kramgassleists geht der Fragebogen via e- Die Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Umfrage werden helfen, die Wei- Mail, die Adressen hat chen für die Zukunf der Kramgasse richtig zu stellen. Machen Sie doch bitte der Leist für diesen Ver- mit und füllen den Fragebogen aus!

PHARMACIE BÄREN APOTHEKE Originelle Mode… Moderne Apotheke in historischem Ambiente Kramgasse 70 Kompetent in allen Fragen Ihrer Gesundheit Spezielle Accessoires… 3011 Bern mit Liebe für Sie Lukas Schwander, eidg. dipl. pharm. ETH Tel. 031 311 58 00 bim Zytglogge 1 3000 Bern 7 Tel. 031 311 02 42 ausgewählt Fax 031 311 19 87 www.apotheke-baeren.ch 30 AUSDENLEISTEN BrunneZytig, 21. November 2014 «contrast»: Das Non-Profit- Schaufenster für Kunst – und die Organisatorin dahinter Im lichten Wohnraum des Dachgeschosses im Tscharnerhaus an der Kramgasse 54 drängen sich an diesem Abend im Oktober etwa 30 Menschen, jüngere und ältere. Mucksmäuschen- still hängen sie an den Lippen von Gastgeberin Katharina Bütikofer.

Es ist Vernissage der neuen Ausstellung der Schau- beschule in Bern und die Ecole des Beaux Arts in fenstergalerie «contrast», die, acht Meter lang und Paris – und fasst mit knapp 20 Jahren einen an- Katharina Bütikofer geniesst den Vernissagen-Tru- circa 40 Zentimeter tief, den Weg von der Laube spruchsvollen Auftrag: Die Illustration für das bel in ihrer Wohnung zum Hauseingang säumt. Jenes besondere Kunst- Schulbuch «Pflanzenkunde» von Dr. Samuel Weg- fenster, das Bütikofer und Edmée Kohler-Struchen müller, das im Auftrag der Kantone Bern und Basel- pädagogik zunehmend ihr Interesse. 1984 fährt sie 2004 initiiert haben. Stadt 1971 im Paul Haupt-Verlag erscheint – und für ein Jahr in die USA. In New York und in den ein erster Schritt zur Vereinheitlichung der Schwei- Aber dieses Mal sind nicht nur in der Schaufenster- grossen Museen entlang der Ostküste beobachtet zer Lehrmittel ist. galerie im Parterre Kunstwerke zu sehen. Die Aus- sie, «wie dort die Museumskunst den Besuchern, stellung mit Bildern und Zeichnungen der Malerin Erwachsenen wie Kindern vermittelt» wird. Das sei Mit vergnügtem Lachen erzählt Bütikofer, wie ihr Esther Schwarz setzt sich hoch unter dem Dach in «damals bei uns noch gar kein Thema» gewesen. In Dr. Wegmüller in Plastiksäcken die Pflanzen bringt, den Privaträumen Bütikofers fort, in denen sie seit ihrer Stimme hallt noch jetzt das Erstaunen und die die sie zu zeichnen hat. Wie sie merkt, wie diffizil 30 Jahren lebt – und die nach dem Umbau im letz- Faszination von damals nach. Wieder zurück in zum Beispiel der Aufbau von Blättern oder Farnen ten Jahr wie geschaffen für kleine Ausstellungen Bern wird sie unter Hans Christoph von Tavel die ist – und wie schwierig abzuzeichnen. Wie der ge- scheinen. erste Musumspädagogin am Kunstmuseum Bern. strenge Dr. Wegmüller ihr unerbittlich eine neue, «Das war eine Super-Pionierzeit», schwärmt sie und Sie schätze das Werk und die Künstlerin sehr und noch akribischere Zeichnung abverlangt, wenn ihm ihre Augen leuchten. könne in und mit diesen Bildern leben, wird Katha- das Gezeichnete nicht genau genug zu sein scheint. rina Bütikofer später sagen. Doch an diesem Abend Über ein Jahr arbeitet sie an den Pflanzenillustra- Nach 15 Jahren als Museumspädagogin wechselt spricht sie erst einmal kenntnisreich über das Werk tionen. «Eine harte Zeit war das», sagt sie rückblik- sie an ihre nächste Station, die Pädagogische Hoch- von Esther Schwarz, flicht dabei allerlei Kunstge- kend. Doch sehr lehrreich für ihren weiteren schule in Bern. Als Dozentin für bildnerisches Ge- schichtliches ein und animiert erfolgreich die Ver- Lebensweg. stalten und Fachbereichsleiterin bringt sie nissagebesucherinnen und -besucher, ihre Ge- danken über gezeigten Bildern zu formulieren. Fast …zur Museumspädagogin spielerisch setzt sie damit einen öffentlich geführten und Hochschuldozentin Dialog zwischen Besuchern und der anwesenden Am Lehrerseminar im Marzili Künstlerin in Gang. schliesst sie ihre Ausbildung als Primarschullehrerin ab, studiert Von der Schulbuchillustratorin… dann Zeichnungslehre und bil- Wer ihr zuhört, merkt: Die Frau mit den wachen det sich danach beständig wei- Augen unter dem blonden Haarschopf ist eine ter. Mehr und mehr umkreist ihr Kunstvermittlerin durch und durch. Wer sie kennt, Denken die Frage, wie man bil- weiss: Seit Jahrzehnten schon ist Kunstpädagogik dende Kunst «neu und frisch Bütikofers Passion, war Beruf und Berufung zu- und überzeugend unterrichten» gleich. Wer nachfragt, erfährt: Vorgezeichnet war könnte. «Ich hatte sehr früh ihr dieser Berufsweg nicht. Aufgewachsen in einem schon das Gefühl, dass junge Gärtnereibetrieb im Raum Burgdorf, will sie schon Leute lernen müssen, ihre als Kind nur zeichnen. Mit dem Heranwachsen er- Augen für die Kultur zu öff- wacht allmählich auch die Liebe zur Bildenden nen». Kunst. Ein scheues Mädchen sei sie damals gewe- Die Fachdidaktik wird ihr gros- sen. Katharina Bütikofer lächelt, wohl wissend um ses Thema, ihr Lehrer der ihr heutiges Kommunikationstalent. Künstler und Fachpädagoge Nach ihrer Schulzeit bricht Katharina Bütikofer auf Gottfried Tritten. Im Zuge ihrer Katharina Bütikofer hat wieder begonnen zu zeichnen. «Ölbaumstudie» aus ihrem Elternhaus; sie besucht die Kunstgewer- Studien weckt die Museums - ist der Titel dieses Blatts.

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André Steiger + Peter Oehrli mit Ihren Mitarbeitern BrunneZytig, 21. November 2014 AUSDENLEISTEN 31 angehenden Lehrerinnen und Lehrern der Gymna- sial- und Sekundarstufe kunstdidaktisches Know- Goodbye how bei. «Ich kenne wohl jeden Gymnasiums- Zeichensaal im Kanton Bern», schmunzelt sie. Comestibles Das Konzept der Schaufenstergalerie: Kunst statt Kommerz Das WC-Papier ist ausgegangen oder Gäste haben In diese Zeit fällt, wenngleich eher zufällig, die sich ganz spontan angekündigt und der Notvorrat Gründung der Schaufenstergalerie «contrast». Die an Nüsschen wurde beim letzten Fernsehabend Besitzerin des Schaufensters, Edmée Koller-Stru- restlos verputzt. Also schnell rüber ins Comesti- chen, die in Zürich lebende Tochter des früheren bles an der Kramgasse. Das Wichtigste zum Über- Hausbesitzers, sei, so erzählt es Katharina Bütiko- leben fand man immer – und auch Produkte, die fer, nach der Jahrtausendwende auf die Idee ge- man sonst eher verzweifelt in Delikatessen-Ge- kommen, «Kunst statt Kommerz» in ihrem schäften suchte wie den Dijon Senf von Maille. Schaufenster zeigen zu wollen. «Und weil wir uns Mit dem schnellen Gang über die Gasse ist es nun lange kennen, hat sie mich um Mithilfe gebeten». vorbei. Ein weiterer traditioneller Tante-Emma- Die beiden Frauen beschliessen, das Schaufenster Laden schliesst. Obwohl Tante-Emma nicht ganz unentgeltlich KünstlerInnen zur Verfügung zu stel- zutrifft. Die «Tante Emma» war männlich und ent- len, die «kaum Gelegenheit haben, bei einer der re- sprach auch sonst nicht dem klassischen Bild einer nommierten Galerien auszustellen, die uns aber Tante. Während zwanzig Jahren, davon die zehn interessieren». letzten als Geschäftsführer, arbeitete Philipu Lee- nus Jeya im Comestibles. Das Zielpublikum seien Passanten, die zufällig, «vielleicht nur aus den Augenwinkeln heraus», das Kunstschaufenster bemerkten und neugierig wür- den. Sie seien eingeladen, ganz ohne Zwang den Gang entlang zu schlendern und sich die Bilder an- Je nach Blickwinkel verschmilzt die Kunst im Ga- zusehen. Das Konzept funktioniere. Bütikofer lacht. lerieschaufenster mit den Lauben. Die Ausstellung So manches Bild sei sozusagen «im Vorübergehen» von Esther Schwarz ist bei Erscheinen der Brun- gekauft worden. Natürlich provisionsfrei. Auch das neZytig leider schon zu Ende. gehöre zum Konzept. Arbeit zurückgestellt habe», sagt sie mit Nachdruck. Im Wesentlichen obliegt ihr die Auswahl der Künst- Aber nun habe sie endlich wieder mehr Zeit. Zu- lerInnen. Nicht nur der räumlichen Nähe zum frieden krault sie ihren Stubengenossen, den klugen Schaufenster wegen. Auch wegen des reichen Be- Kater Alexis. ziehungsnetzes, das die Kunstpädagogin im Laufe babü ihres Berufslebens geknüpft hat. Gérard Breuil, Frankreich, René Süss, Amsterdam Peter Amici, Die nächste Ausstellung Deutschland, Masako Amemija, Japan und Bern, Der Meisterdreher: Porzellangefässe von Aschi Leopold Schropp, Bern, Paul Serrada, Zürch, Bea- Rüfenacht trice Gysin, Biel – das sind nur einige der Künstler- Vernissage: Sonntag, 23. November, 16.00 Uhr, namen aus den Annalen der Schaufenstergalerie, die Schaufenstergalerie «contrast», Kramgasse 54. ganz bewusst ohne Werbung oder eigene homepage Nun findet man an der Kramgasse 12 nur noch auskommt. Packpapier an den Wänden, und die Regale sind leergeräumt. Kein frisches Brot oder Eier, kein Zeit für das eigene künstlerische Schaffen Seit 1907 Bier mehr für den spontanen Grillabend! Was neu Obwohl Bütikofer seit ein paar Jahren pensioniert im Geschäftslokal sein wird, steht noch in den ist, will sie die Schaufenstergalerie «nicht auf eine Sternen. Gerüchte über ein weiteres Café mit Ver- professionellere Ebene hieven», sondern weiterhin kaufslokal oder eine weitere Bar, die im Umlauf «nebenher» betreiben. Gegenwärtig plant sie bereits sind, liessen sich bis zum Redaktionsschluss der die Weihnachtsausstellung, keine Bilder will sie zei- BrunneZytig nicht bestätigen. Im Moment, da die gen, sondern, zum dritten Mal bereits, «sehr gutes Stadtentwicklung in den Leisten diskutiert wird, Kunsthandwerk»: Keramiken von Aschi Rüfenacht. Rathausgasse 24 • 3011 Bern bleibt zu hoffen, dass nicht eine andere Ladenkette Sie hat auch wieder begonnen, zu zeichnen. «Ich Telefon 031 311 29 92 • Fax 031 312 23 89 einzieht und noch mehr Tradition verschwindet. habe es nicht bereut, dass ich mein eigenes künstle- rlu risches Schaffen wegen meiner kunstpädagogischen Montag geschlossen

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