Konzernlagebericht/ Konzernabschluss/ Testat –
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REWE-ZENTRALFINANZ EG, KÖLN KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020 INHALTSVERZEICHNIS KONZERNSTRUKTUR 3 WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 6 1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 6 2. Branchenentwicklung 13 DARSTELLUNG DER LAGE 16 1. Vergleich der im Vorjahr berichteten Prognose mit der tatsächlichen Geschäftsentwicklung 17 2. Ertragslage 18 3. Finanz- und Vermögenslage 22 4. Leistungsindikatoren 27 RISIKO- UND CHANCENBERICHT 33 PROGNOSEBERICHT 42 1. Künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung 42 2. Erwartete Umsatz- und EBITA-Entwicklung 47 Konzernstruktur Die REWE-ZENTRALFINANZ eG, Köln, (RZF) bildet gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen den RZF Konzern (im Folgenden kurz: Konzern) und mitsamt dem genossenschaftlich organisierten selbständigen Einzelhandel die REWE Group, eine international tätige Unternehmensgruppe im Handels- und Touristikbereich. Der Konzern umfasst zum 31. Dezember 2020 neben dem Mutterunternehmen RZF 275 (Vorjahr: 266) inländische und 171 (Vorjahr: 149) ausländische Tochterunternehmen. Mit Wirkung zum 1. Mai 2019 übernahm die RZF mit Ausnahme von acht Aktien sämtliche vinkulierte Aktien der Aktionäre der REWE – Zentral-Aktiengesellschaft, Köln (RZAG). Nach dem Erwerb der verbliebenen acht Aktien hält die RZF seit dem 17. Juni 2020 sämtliche Anteile an der RZAG. Der Konzern ist in verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv, die sich in Sparten und Segmente untergliedern. Geschäftsfelder Das Geschäftsfeld Handel Deutschland umfasst die Sparten REWE, PENNY Deutschland und Handel Deutschland Zentralgesellschaften. Die Sparte REWE ist sowohl im Einzel- als auch im Großhandel tätig. So werden unter den Marken REWE und REWE CENTER 1.722 Super- und Verbrauchermärkte betrieben. Im Großhandelsgeschäft Seite 3 werden 2.653 REWE- und REWE Dortmund-Partner sowie nahkauf-Märkte und andere Großkunden beliefert. Über den REWE Liefer- und Paketservice auf REWE.de ist REWE zudem im Online-Geschäft aktiv. In der Sparte PENNY Deutschland werden unter der Vertriebsmarke PENNY 2.150 Discountmärkte betrieben. Die Sparte Handel Deutschland Zentralgesellschaften umfasst neben den inländischen Immobiliengesellschaften auch die Produktion und den Vertrieb von Backwaren unter der Marke Glocken Bäckerei und die Produktion von Fleisch- und Wurstwaren unter der Marke Wilhelm Brandenburg, in- und ausländische Warengesellschaften sowie Onlinehandel (ZooRoyal und Weinfreunde) und E-Commerce-Services (REWE Digital), die im Vorjahr noch dem Geschäftsfeld Sonstige zugeordnet waren. Das Geschäftsfeld Handel International umfasst die Sparten Vollsortiment Österreich, Vollsortiment CEE sowie PENNY International. Im Vollsortiment Österreich und CEE werden an insgesamt 2.892 Standorten Super- und Verbrauchermärkte betrieben. In Österreich werden Filialen unter den Marken BILLA, MERKUR (ab April 2021 BILLA Plus) und ADEG betrieben. Im Großhandelsgeschäft werden zudem 358 ADEG-Partnermärkte beliefert. Mit dem Supermarktformat BILLA ist der Handel International auch in Bulgarien, Russland, der Slowakei und Tschechien vertreten. Daneben werden in Kroatien und Österreich unter der Marke BIPA auch Drogeriefachmärkte betrieben. In Litauen werden Supermärkte unter der Marke IKI betrieben. In der Sparte PENNY International werden die Marken PENNY MARKT und PENNY MARKET an insgesamt 1.588 Standorten in den Ländern Italien, Österreich, Rumänien, Tschechien und Ungarn betrieben. Im Rahmen des Erwerbs der Lekkerland-Gruppe mit Wirkung zum 1. Januar 2020 wurde das neue Geschäftsfeld Convenience gebildet. Es umfasst die Sparten Convenience Deutschland, Convenience International und Convenience Zentralgesellschaften. In den Sparten Convenience Deutschland, der auch die bis zum 31. Dezember 2019 im Geschäftsfeld Handel Deutschland geführte REWE To Go – hier werden 17 Filialen betrieben – zugeordnet ist, und Convenience International erfolgt u. a. die Belieferung von Tankstellenshops, Kaufhäusern, Lebensmittel- und Getränkemärkten, Fast-Food- Ketten, Kiosken, Kantinen, Bäckereien sowie weiterer Anbieter für den bequemen Genuss on-the-go. Insgesamt werden mehr als 85.700 Verkaufsstellen beliefert. Neben Deutschland und den Niederlanden ist Lekkerland in Belgien, Luxemburg und Spanien unter der Firmierung Conway aktiv. In der Sparte Convenience Zentralgesellschaften werden zentrale Dienstleistungen sowie IT-Services zusammengefasst. Das Geschäftsfeld Touristik gliedert sich in die Sparten Touristik Zentraleuropa, Touristik Nordeuropa, Touristik Osteuropa, Touristik Zielgebiete und Touristik Zentrale. Es umfasst unter der Dachmarke DER Touristik eine Vielzahl von Reiseveranstaltern, Reisevertrieben (Reisebüro-Ketten, Franchise-Vertriebe und Online-Portale) sowie Zielgebietsagenturen und Hotels. Die Touristik ist in den Quellmärkten Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Osteuropa und mit den Kuoni-Einheiten auch in Skandinavien, Finnland, Frankreich, Großbritannien sowie den Benelux-Ländern aktiv. Die Touristik tritt vor allem unter den Marken Apollo, Calimera, DER.COM, DER Reisebüro, DERPART, DERTOUR, EXIM Tours, FISCHER Group, Helvetic Tours, ITS, Jahn Reisen, Kuoni, Meier’s Weltreisen Seite 4 und Sentido auf. Insgesamt verfügt die Touristik über 809 Reisebüros. Zudem werden 583 Vertriebsstellen durch Franchisenehmer betrieben. Das Geschäftsfeld Baumarkt betreibt in Deutschland unter den Marken toom Baumarkt und B1 Discount Baumarkt 281 Märkte. Im Rahmen des Großhandelsgeschäfts werden zudem 37 Partnermärkte und Franchisenehmer beliefert. Unter dem Geschäftsfeld Sonstige werden insbesondere zentrale Dienstleistungen des Mutter- unternehmens und verschiedener Tochterunternehmen für Konzernunternehmen und Dritte zusammengefasst. Es handelt sich im Wesentlichen um Beschaffungsfunktionen (Warengroßhandel und Lagerhaltung), Zentralregulierung, Delkredereübernahme, IT-Services, Energiehandel (EHA) sowie die Koordination gruppenübergreifender Werbeaktivitäten. Standortportfolio 31.12.2020 Handel Handel Länder Touristik Baumarkt Convenience Gesamt Deutschland International Deutschland 3.872 -- 510 281 17 4.680 Österreich -- 2.151 -- -- -- 2.151 Tschechien -- 633 96 -- -- 729 Italien -- 392 -- -- -- 392 Ungarn -- 226 7 -- -- 233 Rumänien -- 276 59 -- -- 335 Slowakei -- 155 14 -- -- 169 Russland -- 164 -- -- -- 164 Nordics* -- -- 5 -- -- 5 Bulgarien -- 132 -- -- -- 132 Schweiz -- -- 71 -- -- 71 Großbritannien -- -- 33 -- -- 33 Litauen -- 227 -- -- -- 227 Frankreich -- -- 13 -- -- 13 Kroatien -- 124 -- -- -- 124 Polen -- -- 1 -- -- 1 Summe 3.872 4.480 809 281 17 9.459 * Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Seite 5 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG Das Jahr 2020 war wesentlich durch den Ausbruch des Coronavirus geprägt. Gemäß Angaben der WHO haben sich 2020 über 84 Mio. Menschen (bestätigt) mit dem Virus infiziert, mehr als 1,8 Mio. Menschen sind im Zusammenhang mit Corona verstorben (Datenstand: 4. Januar 2021). Die Weltwirtschaft wurde durch die globale Ausbreitung des Coronavirus in eine tiefe Krise gestürzt. Weltweit wurden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und zur Stützung der Wirtschaft ergriffen. Diese Maßnahmen beeinflussen die wirtschaftliche Entwicklung in den Ländern in unterschiedlichem Ausmaß: Seuchenpolitische Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Pandemie, Verhaltensänderungen von privaten Haushalten und Unternehmen sowie Quarantäne- maßnahmen, wie z. B. das Herunterfahren des wirtschaftlichen Lebens, haben teilweise die Warenproduktion behindert und die Produktionsabläufe – auch grenzüberschreitend – empfindlich gestört. Die Unsicherheit führte zu massiver Kaufzurückhaltung bei den privaten Haushalten und zur Zurückstellung von Investitionen bei Unternehmen. Von dieser Rezession ist neben den produzierenden Unternehmen der Dienstleistungssektor besonders stark betroffen. Geringe Infektionszahlen und entsprechende Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen führten in vielen Volkswirtschaften zu einer raschen Erholung der Wirtschaftsleistung im dritten Quartal, nichtsdestotrotz liegt die Wirtschaftsleistung unterhalb des Niveaus zu Beginn des Jahres 2020. Seit Beginn des vierten Quartals nimmt das Infektionsgeschehen wieder deutlich und schnell zu: Insbesondere in Europa, den USA und in Teilen Südamerikas erkranken derzeit täglich mehr Menschen am Coronavirus als noch im Frühjahr 2020. Viele Länder reagierten erneut mit einem „Lockdown“, der aber im Regelfall geringere Einschränkungen als im Frühjahr 2020 mit sich bringt. Die zweite Infektionswelle trübte die Stimmung bei Konsumenten und Unternehmen, sodass die weitere wirtschaftliche Entwicklung sich zum Jahresende verlangsamte. Insgesamt minderte sich die Wirtschaftsleistung weltweit um 3,5 Prozent. In vielen Ländern wurden finanz- und geldpolitische Maßnahmen ergriffen, die die Auswirkungen der Coronakrise abmildern sollen: Zur Stützung der europäischen Wirtschaft hat die Europäische Union (EU) neben einem mehrjährigen Finanzrahmen in Höhe von 1.074,3 Mrd. € einen Corona-Aufbaufonds mit einem Volumen von 750,0 Mrd. € beschlossen, die USA haben ein Corona-Hilfspaket in Höhe von 900,0 Mrd. US$ verabschiedet. Die Erfolge bei der Impfstoffentwicklung, ein beschleunigtes Verfahren bei der Zulassung von Impfstoffen und eine erste Auslieferung im Dezember 2020 geben Anlass zur Hoffnung, dass die Pandemie in einem überschaubaren Zeitraum eingedämmt werden kann. Nach erfolgtem Brexit haben sich die EU und Großbritannien nach mehr als 10-monatigen Verhandlungen am zweiten Weihnachtsfeiertag auf ein Handelsabkommen geeinigt. Da eine Ratifizierung durch das EU-Parlament