Bruderklausenkapelle,

Bruderklausenkapelle Islisberg, Arni sowie dem oberen und unteren Lunkhofen zur Pfarrei Lunkhofen. Diese besass ursprünglich nur in eine Pfarr- Rottenschwil kirche, was den Kirchgang für die Rottenschwiler beschwerlich und lang gestaltete, besonders im Winter. Als 1840 der Aargauer Grosse Ein lang gehegter Wunsch Rat im Zuge der religiösen und politischen Konflikte jener Zeit die Grün- Über vierzig Jahre lang mussten die Rottenschwiler auf ihre eigene dung einer neuen Reusstalpfarrei um anregte, sahen die Rot- Kapelle hinarbeiten. Entsprechend gross war die Freude unter der Dorf- tenschwiler in diesen Plänen keine wesentliche Verbesserung ihrer Situ- bevölkerung, als am 24. August 1969 endlich eine kleine, moderne ation. In einer Abstimmung entschieden sie sich 1925 gegen den Bei- Kirche zu Ehren von Nikolaus von der Flüe eingeweiht werden konnte. tritt zur neuen Pfarrei. In der Folge erhielt der lang gehegte Wunsch In Anlehnung an die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils von nach einem eigenen Gotteshaus neuen Auftrieb und wurde nun auch 1962 entstand ein moderner Kirchenbau, der Gläubige und Zelebran- seitens des Kantons unterstützt. Versehen mit einem Startkapital von ten gleichberechtigt unter einem zeltähnlichen Dach versammelt. Noch 12‘000 Franken aus dem ursprünglich für die Bildung der Reusstalpfar- heute finden alle vierzehn Tage sonntags und donnerstags Gottes- rei vorgesehenen Fonds begann Rottenschwil 1939 für die eigene Kir- dienste in der Kapelle statt. che zu sammeln. 1945 konstituierte sich der Rottenschwiler Kapellen- verein, der noch immer als Eigentümer und Kurator der Bruderklausen- Kanton fördert Wunsch nach eigener Kirche kapelle amtet. Rottenschwil und der anrainende Weiler Werd gehören zusammen mit Gemeinsam mit Schulhaus Als in den 1960er Jahren Land in der Dorfmitte für den Bau eines Schulhauses in Gemeindebesitz überging, fand der Wunsch nach ei- nem eigenen Gotteshaus Aufnahme in die Projektgestaltung. Mit wie- derkehrenden Bazar-Veranstaltungen vermochte der Rottenschwiler Kapellenverein bis zum Baubeginn so viel Geld zu sammeln, dass ledig- lich noch eine Hypothek von 100‘000 Franken aufgenommen werden musste, für deren Verzinsung ein grosszüger Spender aufkam. 1968 wurde mit den Arbeiten begonnen, am 24. August 1969 folgte die festliche Weihe. Endlich war der Traum von einem eigenen Gotteshaus für die Rottenschwiler wahr geworden.

Moderne Formensprache Das Innere der Kapelle kommt schlicht, aber aufgrund der hölzernen Dachtäferung überaus anheimelnd daher. Eine Diagonale be- schreibt die Mittelachse der quadratischen Kapelle, auf welcher Bruderklausenkapelle Rottenschwil

www.aargauerkapellen.ch

ein roter Teppich zum Altarbereich führt. In der Flucht befindet Das Projekt «Aargauer Kapellen» sich der Tabernakel. Davor die marmorsteinerne Altarkonstruktion Zum Abschluss ihres Jubiläumsjahres «125 Jahre Römisch-Katholische flankiert von einem Eisenkreuz und einem Rednerpult mit Bank. Landeskirche des Kantons : 1886–2011» hat die Landes­ kirche das Projekt «Aargauer Kapellen» initiiert. Ziel ist es, Spiritueller Impuls: Kirchenbilder den reichen Kapellenschatz im Kanton Aargau mit praktischen und Schon das Neue Testament spricht von lebendigen Steinen. Jede historischen Informationen zu dokumentieren, spirituelle Impulse Zeit baut ihr(e) Kirchenbild(er) aber auch wörtlich konkret. Gibt zu geben und die Menschen einzuladen, diese besonderen Orte zu Lebendigem eine feste Gestalt. Was verholzt, kann überwintern. besuchen und dort einen Moment innezuhalten. Als das Christentum seit Konstantin aus dem Untergrund auf- taucht, will es seine Botschaft mitten in die Stadt, unter die Leute Weitere Informationen zu den Kapellen und zum Projekt allgemein bringen. Will die jetzt frei zugängliche Botschaft auch «gut ver- finden Sie unter www.aargauerkapellen.ch. kaufen». Die Kirchenbauten guckt es der Profan-Architektur ab: Die Basilika ist eigentlich nichts anderes als die Markthalle der römischen Antike. Romanische Kirchen bergen wie eine Gottes- burg; gotische Kathedralen stellen ein lichtdurchflutetes himmli- sches Jerusalem dar. In der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil werden viele Kirchen mit Zeltdach entworfen. Es erinnert ans Kirchenbild des Konzils. Kirche als wanderndes Gottesvolk. Standort Rottenschwil, beim Schulhaus Israels Heiligtum in der Wüste: Das Stiftszelt. Transportabel, mo- bil. Kirche bleibt unterwegs, beweglich, flexibel. Unter verholztem S-Bahn von Lenzburg via Wohlen nach Muri. Von dort aus weiter mit Zeltdach fliegen Gebete gottwärts. Bus in Richtung Oberlunkhofen/Zürich Wiedikon nach Rottenschwil Thomas Markus Meier (Haltestelle Kapelle).

Individualverkehr: Via Lenzburg – Wohlen – – Besenbürgen oder von Baden aus via Bremgarten – Hermetschwil. Parkplätze beim Schulhaus.

Öffnungszeiten Die Kapelle ist tagsüber jederzeit zugänglich. Kontakt: Kapellenverein Rottenschwil, Frau Helene Brügger-Häne, Tel. 056 634 24 49

Link: www.pfarreilunkhofen.ch