Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren für den Hochwasser-Rückhalteraum / (Landkreis )

Karl Westermann im Auftrag des NABU-Bezirksverbandes Südbaden (Februar 2020) *)

1. Allgemeine Bewertung Nachkommen, der Vernichtung von vielen Tierpopu- lationen, der Zerstörung, Entwertung und zeitweisen Der NABU stimmt den Plänen zur Hochwasser- Unzugänglichkeit von Nahrungshabitaten, ganz beson- rückhaltung und zu den ökologischen Flutungen ders in der Verdriftung von Tieren und ihren Entwick- grundsätzlich zu, fordert aber nachdrücklich, die lungsformen und bei „beweglichen“ Arten in einer ver- Antragsunterlagen in verschiedenen Punkten zu stärkten Abwanderung und reduzierten Zuwanderung präzisieren und zu ergänzen. von Individuen. Zu den Auswirkungen von Hochwas- sern existiert eine Fülle von Literatur. Diese kann Bei der allgemeinen Beschreibung der schutzgüter, durchaus als Modell für die künstlichen Flutungen im einschließlich der Erhaltung der Biodiversität, be- Projektraum dienen, wurde aber anscheinend über- steht ebenso grundsätzlich Konsens wie bei der Ver- haupt nicht berücksichtigt. Von WEsTErMANN (2008) pflichtung zur Unterlassung von vermeidbaren Ein- liegen auch publizierte Erfahrungen u.a. aus dem Pro- griffen und bei zwingenden Ersatz- und Ausgleichs- jektraum vor. Auch wenn vermutlich flutungstolerante maßnahmen für schäden im Falle unvermeidbarer Arten einwandern können oder sich im Projektraum Eingriffe. An den verschiedensten stellen sind je- ausbreiten können, muss es zu einem massiven rück- doch ebenfalls Präzisierungen und zusätzliche Maß- gang der Artenzahl und vor allem der Individuenzahl nahmen erforderlich. (Dichte) kommen. Nicht flutungstolerante bzw. nicht an große Fließge- schwindigkeiten (siehe unten) angepasste Pflanzen- 2. Auswirkungen von Flutungen (Übersicht) bestände werden ebenfalls absterben und allmählich ersetzt werden. Wegen ihres langsamen Wachstums Der aktuelle Zustand des Projektraums wird sich und der überwiegenden Pflanzung von nicht hoch- durch rückhaltemaßnahmen und ökologische Flu- wassertoleranten Arten und Individuen entsteht vor tungen stark verändern. Ganz besonders wird jede allem bei Bäumen und ihren Beständen ein erhebli- rückhaltung im Turnus von einigen bis etwa 10 Jah- ches Problem. Das Beispiel der Polder Altenheim ren zu groben schäden führen. Diese können nur zeigt, dass ein Umbau zu flutungstoleranten Bestän- dann gemindert (nicht vermieden!) werden, wenn al- den zwar kostenintensiv, aber erfolgreich sein kann. le Möglichkeiten zur Entwicklung eines naturnahen, Ein hochrangiges Problem stellen alle Quellgewässer d.h. „auenähnlichen“(!) Überflutungsraums genutzt dar, die unten gesondert behandelt werden. werden. Zentrales Element dieser Entwicklung sind die ökologischen Flutungen, deren durchschnittliche Häufigkeit, Einstauhöhen und Abflüsse an naturna- 3. Große Unterschiede zwischen intakten Auen hen Oberrhein-Auen und (!) an den ökologischen Er- und dem geplanten Rückhalteraum fordernissen des Projektraums (siehe unten) zu ori- entieren sind. Eine intakte Aue wird sich jedoch durch die Maßnah- Vor einem ersten Probebetrieb des rückhalteraums men im Projektraum nicht annähernd wieder herstel- müssen ökologische Flutungen schon mehrere Jahre len lassen. In einer natürlichen Aue bestehen ver- auf möglichst großen Flächen praktiziert werden, um schiedenste Verbindungen zwischen dem Fluss und vermeidbare schäden durch den Probebetrieb zu ver- den Auengewässern, die teilweise schon vor einem hindern. kleinen Hochwasser anspringen. Mit wachsenden Die Auswirkungen der Flutungen auf Tiere bestehen in Abflüssen im Vorfluter füllt sich die Aue allmählich; der Tötung von Tieren und ihren nicht selbstständigen wenn hohe Abflüsse erreicht sind, ist die Aue schon

*) Für die Publikation wurden die Form angepasst und kleine Teile inhaltlich ergänzt, die mit * gekennzeichnet sind.

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 171 weitgehend hoch geflutet (z.B. auch WEsTErMANN & die einzelnen Gewässer und die überfluteten Land- scHArFF 1988). Bei diesem Mechanismus kommt es flächen, die zwingend für den gesamten Projektraum im Gegensatz zum Projektraum nur lokal zu hohen ergänzt werden müssen. Fließgeschwindigkeiten mit ihren Zerstörungen. Vie- le Tiere können dabei auch ziemlich problemlos aus In den Antragsunterlagen wird nicht einmal erwähnt, dem Flutraum fliehen oder in großer Zahl auf Bäu- dass der Projektraum durch den früheren Altrhein- men Zuflucht finden (z.B. Landschnecken). Eine in- verbund und einzelne moderne Ausbaumaßnahmen takte Aue weist im Gegensatz zu dem Projektraum im Abströmbereich erheblich vorbelastet ist. Im Pro- in entscheidender Weise zahlreiche refugien in den jekt selbst ist zusätzlich sogar ein umfangreicher verschiedensten Ausprägungen für im Wasser leben- Ausbau von weiteren schluten geplant. Dadurch gin- de Tiere auf, von denen aus eine Wiederbesiedlung gen und gehen nicht nur ausgedehnte refugien für verloren gegangener siedlungsräume erfolgen kann. Wassertiere verloren, sondern werden die Fließge- Intakte Auen lassen sich durch Hochwasser-rückhal- schwindigkeiten von zu- und abströmendem Wasser temaßnahmen jedoch keinesfalls wiedergewinnen, kräftig erhöht. weil die noch vorhandenen Fluträume insgesamt zu klein sind. Die neue Fauna und Flora eines „auenähnlichen“ Überflutungsraums muss daher gegenüber natürli- Die geplante Alternative einer technischen steuerung chen Auen ebenso wie gegenüber dem aktuellen Zu- von Flutungen und Leerungen muss dagegen zu mas- stand stark verarmt sein. siven schäden führen. Bei einer bevorstehenden Hochwasserwelle müssen ökologische Flutungen ab einem vorgegebenen rheinabfluss abgebrochen und Der NABU stimmt zu, dass massive Eingriffe der rückhalteraum rasch weitgehend „geleert“ wer- unvermeidbar sind, fordert jedoch mit Nach- den. In diesen ziemlich abgetrockneten raum wer- druck, die Vorgänge der Flutung und Leerung den dann bei einer Füllung sehr große Wassermengen samt ihren Auswirkungen ebenso wie den „sta- (218 m³/s bei rheinabflüssen von 4500 m³/s bzw. tionären“ Betrieb im Detail offenzulegen und ne- 165 m³/s bei 3600 m³/s) extrem rasch und extrem un- gative Auswirkungen durch Vermeidungs-, Aus- natürlich eingelassen, die in großen Teilen (!) des gleichs- und Ersatzmaßnahmen umfassend zu Projektraumes zu hohen Fließgeschwindigkeiten kompensieren. führen müssen. Tieren bleibt überwiegend keine chance für eine erfolgreiche Flucht. Auch die Leerung soll schon in etwa einem halben 4. „Schlutenlösung“ Tag weitgehend erfolgt sein, d.h. extrem unnatürlich rasch und nur in Ausnahmefällen wirklich zwingend. Die schlutenlösung ist ein Konstrukt der Bürgerini- Auch bei diesem Vorgang sind grobe schäden vor- tiativen (BI) und ihrer Unterstützer. sie kann auf ei- programmiert, erst recht wenn wirklich einmal un- nem Großteil der Projektfläche keineswegs eine Ent- mittelbar nach der Leerung die nächste rückhaltung wicklung zu einem auenähnlichen Überflutungsraum durch eine zweite Hochwasserspitze erforderlich auslösen, auch wenn es auf kleineren Teilflächen im werden sollte. Gegensatz zu den Forderungen der BI zu flächenhaf- selbst im „stationären“ Betrieb eines gefüllten rück- ten Ausuferungen kommen sollte. Gegenüber ökolo- halteraums sind schäden wahrscheinlich, abhängig gischen Flutungen ist sie evident weit weniger wirk- von der Höhe und Dauer der Überstauung, der stän- sam, wie auch in den Projektunterlagen klar zum dig in den rückhalteraum einströmenden und von Ausdruck kommt. Damit verstößt sie gegen die zwin- dort ausströmenden Wassermengen und ihren lokalen gende Vorgabe für das Projekt, dass schädigende Ein- Maximalgeschwindigkeiten, den Driftraten von Ge- griffe soweit als möglich vermieden werden müssen. schwemmsel, Kiesen, sanden und Feinsubstraten so- Bei jeder rückhaltung muss es nämlich bei der wie den Nährstoffeinträgen in oligotrophe und me- schlutenlösung immer wieder in weit größerem Aus- sotrophe Gewässerbereiche. maß zur Tötung von Tieren und Zerstörung von Pflanzenbeständen einschließlich Wäldern als bei der Es muss sehr verwundern, dass diese Eingriffe in den Lösung über ökologische Flutungen kommen. Ein Naturhaushalt nicht offen gelegt wurden. Detaillierte Umbau der Wälder zu hochwassertoleranten Bestän- Angaben der relevanten Wasserparameter bei Fül- den ist bei der schlutenlösung nicht in dem erforder- lung, Leerung und „stationärem“ Betrieb fehlen für lichen Maße möglich. Durch ökologische Flutungen

172 stellungnahme Polder Wyhl-Weisweil können dagegen die schäden infolge einer Hochwas- der Ausbau von schluten auf wenige Versuchsgewäs- serrückhaltung erheblich begrenzt werden, wie auch ser beschränkt wird und Quellgewässer (siehe unten) der Umbau der rheinwälder zu hochwassertoleran- soweit als irgend möglich von einem regelmäßigen ten Beständen in den Poldern Altenheim zeigt. Durchfluss erheblicher Mengen eutrophierten rhein- Bei der schlutenlösung ist völlig unsicher, wie lange wassers bewahrt werden. Er fordert, die praktische nach einer rückhaltung eine natürliche renaturie- Umsetzung der Probephase und ihre wissenschaftli- rung der verwüsteten Lebensräume dauert und ob ei- che Kontrolle und Bewertung schnellstmöglich zu ne Wiederbesiedlung angesichts ihrer erforderlichen starten, weil einem Probebetrieb des rückhalteraums Zeitspanne „über Jahre“ überhaupt in ausreichendem mehrere Jahre mit ökologischen Flutungen voraus- Maße stattfinden kann. In jedem Fall ist nach bishe- zugehen haben. rigen Kenntnissen von einer Zerstörung und allmäh- lichen Entwertung erheblicher Waldbestände und ho- hen Kosten für die Waldbesitzer (Land, Gemeinden) 5. Unnatürliche, technisch gesteuerte auszugehen. Flutungen des „Abströmbereichs“ Wenn schluten und Altrheine regelmäßig bis hin zu beträchtlichen Hochwassern (rheinabflüssen von bis Der „Abströmbereich“ unterhalb der Weisweiler zu 2800 m³/s) geflutet werden und nicht ein großer rheinstraße ist nach den Projektunterlagen „derzeit Teil der entnommenen Wassermengen zu Flutungen Teil der [angeblich!] natürlichen Überflutungsflä- der Landflächen (wie bei den ökologischen Flutun- chen des rheins“, vor allem durch eine seit etlichen gen) eingesetzt wird, ist mit einer ständigen Ausräu- Jahren angelegte, schmale Dammsenke und alte Ein- mung und Entwertung vieler Fließgewässer und lassbauwerke zur Flutung des Durchgehenden schluten zu rechnen. Bei einem Ausbau von schluten Altrheinzugs und seiner Nebengewässer, bei sehr gehen außerdem regelmäßig wertvolle senken mit großen restrheinabflüssen auch durch Ausuferun- überwiegend stillgewässercharakter verloren, die bei gen. An den verschiedensten stellen der Unterlagen einer rückhaltung als unverzichtbare refugien fun- wird daraus abgeleitet, dass Überflutungen und hohe gieren könnten. Die gefluteten schluten würden als Abflüsse aus dem rückhalteraum damit unschädlich Fallen für verschiedene Tierarten (Libellen, Wasser- sind. Angesichts der technischen steuerung des ab- vögel u.a.) wirken, weil sie geflutet als attraktive strömenden Wassers und seiner großen Fließge- Fortpflanzungshabitate erscheinen, durchschnittlich schwindigkeiten sowie der großen Anteile von bisher aber insgesamt nur an 57 Tagen im Jahr Wasser füh- höchstens ausnahmsweise überströmten Flächen trifft ren können. Dass Quellgewässer wie die Hexenkehle diese Einschätzung nur für eher geringe Teilflächen durch regelmäßige Flutungen im rahmen einer zu. schlutenlösung stark geschädigt werden, ist wahr- In jedem Fall sind massive Summationseffekte durch scheinlich, wobei diese Gefährdung allerdings auch Flutungen vom restrhein her sowie vor allem durch bei ökologischen Flutungen nicht ausgeschlossen die geplante Praxis der Leerung des rückhalteraums werden kann (siehe unten). zu erwarten, die einzeln untersucht und dargestellt Nur wenn eine Vermeidung nicht möglich ist, sind werden müssen. Dabei muss angesichts zu erwarten- ersatzweise Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vor- der schäden im Detail geklärt werden, welche Ge- zusehen. Die von den BI vorgeschlagenen Eichen- wässer mit welchen Abflüssen beschickt werden und pflanzungen sind jedoch keinesfalls ausreichende wie hoch dabei die Fließgeschwindigkeiten an den Maßnahmen. sie führen ohne ökologische Flutungen verschiedensten stellen werden. Nicht vermeidbare nach bisherigen Kenntnissen zu nicht hinreichend schäden infolge der technischen steuerung jeder hochwassertoleranten Beständen und könnten in je- Polder-Leerung müssen durch Ausgleichs- bzw. Er- dem Fall nur einen kleineren Teil der schädigenden satzmaßnahmen kompensiert werden. Eingriffe in den Naturhaushalt kompensieren. Möglicherweise bekommt der Abströmbereich durch die Maßnahmen auch eine relevante zusätzliche Funktion als rückhalteraum, die quantifiziert werden Der NABU hält nach bisherigen Kenntnissen die müsste. schlutenlösung für nicht genehmigungsfähig.

Er stimmt entsprechend den Gegebenheiten jedoch Der NABU fordert, die Projektunterlagen ent- einer Probephase über maximal fünf Jahre zu, wenn sprechend zu ergänzen.

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 173 6. Unzulässige Prognosen waldbereich war vom Kuckuck fast vollständig ge- räumt, nur im Bereich großer randlicher schluten In den Projektunterlagen werden sehr häufig Prog- existierten noch einzelne reviere. nosen abgegeben, die naturgemäß mit Unsicherhei- ten behaftet sind und das geplante Projekt in der re- gel absichern sollen. sie sind angesichts der 7. Vogelschutzgebiet Wyhl-Weisweil massiven Eingriffe in einen hochwertigen Lebens- raum unzulässig, weil ausreichende konkrete Erfah- Die Vogelschutzrichtlinie betrifft die Erhaltung sämt- rungen vorliegen. Für das Projekt Wyhl/ Weisweil licher wildlebenden Vogelarten, die im europäischen kann wegen der technisch gesteuerten Flutung und Gebiet der Mitgliedsstaaten heimisch sind. sie gilt Leerung des Polders allerdings nur sehr einge- für Vögel, ihre Eier, Nester und Lebensräume. Damit schränkt auf Erfahrungen von der freien rheinstre- sind nicht nur die Arten aus dem Anhang I und Zug- cke nördlich Iffezheim verwiesen werden. Aus den vogelarten nach Artikel 4 (2) Gegenstand der richt- Poldern Altenheim könnten dagegen ausreichende linie, sondern alle autochthonen Arten. Erfahrungen aus drei Jahrzehnten vorliegen, wenn Vogelbestände können im rahmen einer Hochwas- dort ein regelmäßiges Monitoring mit vergleichbarer serrückhaltung und ökologischer Flutungen vor al- Genauigkeit (beispielsweise bei Vögeln zwingend lem durch den Verlust von Nestern, den Verlust von revierkartierungen; rUPP & WEsTErMANN 1989) wie Nahrungs- und Bruthabitaten, verstärkte Abwande- bei den Erstuntersuchungen (= Beinahe-Nullaufnah- rungen (nach Verlust der Bruten oder durch negativ men) stattfinden würde. Es ist nicht nachvollziehbar, veränderte Habitate bei und nach Flutungen) oder dass von den Poldern Altenheim keine detaillierten In- verringerte Zuwanderungen (durch suboptimal ge- formationen zu aktuellen (!) Bestandsveränderungen wordene Habitate) erheblich zurückgehen. Nicht we- vieler Tier- und Pflanzen-Arten aus den verschie- nige Populationen sind dabei durch vorangegangene densten Taxa vorgelegt wurden. solange diese nicht wasserwirtschaftliche (schilfvögel, Wasservögel, detailliert durchgeführt und die Ergebnisse allgemein Eisvogel) oder forstwirtschaftliche (spechte, Greif- zugänglich und nachprüfbar gemacht werden, wer- vögel, Höhlenbrüter) Eingriffe massiv vorgeschädigt. den Prognosen angesichts ihrer Unsicherheit und all- Angesichts der großen Gefährdung vieler Arten gemein-pauschaler Behauptungen nicht akzeptiert. durch Flutungen kann damit nicht nur mit wenigen allgemeinen Bemerkungen auf ausgewählte Arten eingegangen werden, sondern müssen Bestandsver- Der NABU fordert, vorhandene aktuelle (!) Er- hältnisse und Vorkommen vieler Arten geklärt und fassungen in den Poldern Altenheim offen zu le- dargestellt werden. Vorhandene Daten müssen voll- gen und gegebenenfalls solche Erfassungen vor ständig offen gelegt werden. spekulationen wie die einem Planfeststellungsbeschluss für Wyhl/ einmalige sichtung einer stark gefährdeten Art (z.B. Weisweil detailliert durchführen zu lassen. Krickente) und Vermutungen sind zu vermeiden. Die Liste der Brutvögel aus der Vogelschutzrichtlinie in der Fassung für Baden-Württemberg ist im Übrigen Der NABU legt ein erstes Ergebnis eigener Untersu- in den Unterlagen nicht einmal aktuell und muss chungen vor (rUPP & WEsTErMANN 2019): durch den Gänsesäger ergänzt werden (KrATZEr, Auf zwei aneinandergrenzenden Kontrollflächen des rUPP & WEsTErMANN 2018). Polders 1/ Altenheim ging die siedlungsdichte des Kuckucks (rote Liste Baden-Württemberg: stark ge- fährdet) auf derselben, randlich wegen eines reviers Eine Prognose kann nur mit genauen aktuellen geringfügig ergänzten Kontrollfläche von Daten aus dem Projektraum und aus den nahen 12 bis 13 Männchen-revieren/ 160 ha (1988), also Poldern Altenheim begründet werden. einer Dichte von mindestens 7,5 revieren/ 100 ha, auf 4 Männchen-reviere/ 190 ha (2019), entsprechend Bei den Prognosen fehlen außerdem genaue Be- 2,1 reviere/ 100 ha, zurück. schreibungen der Bruthabitate der Arten und deren Der rückgang muss vorrangig durch den rückgang Gefährdung durch Flutungen. Beispiele, wie sie hät- vieler Wirtsvogelarten und den zweifellos sehr er- ten vorgelegt werden müssen: heblichen rückgang der Hauptnahrung (schmetter- (a) Mittelspecht-reviere liegen ganz überwiegend in lingsraupen) verursacht sein. Der gesamte rhein- geschlossenen Altbeständen von grobborkigen

174 stellungnahme Polder Wyhl-Weisweil Baumarten (v.a. stieleichen, früher auch schwarz- ten Wasservogelarten, des Kuckucks wegen der pappeln, selten alte Hybridpappeln, alte Eschen usw.) schädigung seines (wahrscheinlich) wichtigsten von mindestens 3-5 ha Fläche, in lückigen Mittelwäl- Wirtsvogels Teichrohrsänger, des Wintergastes rohr- dern und ausgedünnten Altbeständen können die re- dommel sowie sehr wahrscheinlich vieler weiterer viere noch erheblich größer sein. Es mutet seltsam Arten aus anderen Taxa massiv beeinträchtigt. Es be- an, bei dem „200 Altbäume“-Programm, aufgeteilt steht Konsens, dass durch Flutungen und die damit auf etliche Teilflächen, auf wirksame Hilfen für die verbundene Ausräumung von schlamm schilf geför- durch forstliche Maßnahmen stark beeinträchtigte dert werden kann und dass vitales schilf relativ Mittelspecht-Population der Projektfläche zu setzen. hochwasserresistent ist. Es reicht aber keineswegs Der geplante Umbau der Wälder zu flutungstoleran- aus, auf natürliche Mechanismen bei der renaturie- ten Beständen kann dagegen mittelfristig den Mittel- rung von schilfbeständen allein zu setzen und auf ak- specht fördern, wenn auf die bisherige exzessive Alt- tive Maßnahmen zu verzichten. Ein warnendes Bei- holznutzung im staatswald Weisweil weitgehend spiel bietet Polder I/ Altenheim, in dem die ehemals verzichtet wird. vorhandenen guten schilfbestände vielfach grob ge- (b) Der schwarzspecht brütet im Projektraum fast schädigt sind. immer in alten, bis auf größere Höhen astlosen rot- buchen, gegebenenfalls können wenige alte rotbu- Vitale schilfbestände stellen ab einer (nicht genau chen oder gar ein einzelner Baum für eine Nisthöhle bekannten) Mindestgröße Lebensräume dar, die re- über Jahre ausreichen. Der schutz der Art kann je- fugien für viele Tiere bei Hochwassern darstellen, so- doch im Projektgebiet nicht ausreichend gewährleis- dass deren Verluste durch eine rückhaltung erheb- tet werden, weil die noch vorhandenen reste alter lich gemindert werden könnten. rotbuchen bei Flutungen verstärkt allmählich abster- ben werden. Bei dieser Art sind Ersatzmaßnahmen außerhalb des Projektgebiets daher konkret zu pla- Der NABU fordert, ein umfassendes Wasser- nen, z. B. in den Weisweiler Gewannen Köpfle und schilf-renaturierungsprogramm als Ausgleichs- Heidnischlager, im Wyhler Gewann setzlig, am Lim- maßnahme in die Antragsunterlagen aufzuneh- berg (!) und in den rheinhausener Gewannen Brei- men und damit mittelfristig refugien für gießen, Oberwäschgrien und östlicher Brentsand. Wasserorganismen bei Flutungen zu schaffen.

In jedem Fall sind die aktuellen Lebensräume des Projektraums viel arten- und individuenreicher als 9. Biodiversität, * FFH-Lebensräume auf den zu erwartenden auenähnlichen (!) Flächen mit Hochwasserrückhaltungen und ökologischen Die Verpflichtungen nach der Biodiversitätskonven- Flutungen. tion werden in den Planunterlagen zwar erwähnt, Gegebenenfalls müssen deshalb erhebliche Verluste aber in keiner Weise konkretisiert und bekommen da- der aktuellen Populationen aller Arten nach Artikel mit den charakter einer „Leerformel“. 1 der Vogelschutzrichtlinie, vorrangig Anhang I-Ar- ten, Arten nach Artikel 4 (2) und Arten der aktuellen Im Projektgebiet haben drei Lebensräume eine he- roten Liste Baden-Württemberg durch Ausgleichs- rausragende Bedeutung: und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden.  die Quellgewässer  das ausgedehnte system von nicht vorrangig von Grundwasser gespeisten Altrheinen und anderen Der NABU hält Nachbesserungen der Umwelt- Fließgewässern sowie verträglichkeitsstudie in Bezug auf die Vorgaben  die ehemals ausgedehnten alten Eichenwälder, die der Vogelschutzrichtlinie einschließlich von Aus- sonst in den rheinwäldern entlang des südlichen gleichs- und Ersatzmaßnahmen für zwingend. Oberrheins (rP ) nicht in dieser Ausdeh- nung und Qualität vorkamen.

8. Wasser-Schilf als Lebensraum 9.1 Quellgewässer Durch wasserwirtschaftliche Maßnahmen sind sehr große Wasserschilf-Lebensräume verloren gegangen. Quellgewässer werden durch oft kräftige Grundwas- Dadurch wurden die Populationen der verschiedens- serquellen am Gewässerboden oder -rand gespeist.

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 175 Ihr charakter wird nicht durch Zuleitung von Fremd- zu den spezifischen Temperaturgängen der Quellge- wasser (wie aktuell in den meisten Fällen) verändert. wässer gemacht werden und dabei ausgerechnet die Das Quellwasser strömt offensichtlich regelmäßig Hexenkehle mit ihren eher schwach schüttenden aus erheblicher Tiefe zu (z.B. ein Beleg im rahmen Quellen als Beispiel genannt wird. Es ist doch viel- der Voruntersuchungen zu dem einst geplanten KKW fach belegt, Wyhl) und hat daher eine ziemlich konstante Was- - dass das Wasser der Quellen im Winter fast immer sertemperatur, im Winter beispielsweise von mindes- deutlich wärmer und im sommer deutlich kälter als tens 10 °c. Das abströmende Quellwasser erwärmt die übrigen Abflüsse ist, während in den beiden lan- sich oder kühlt sich ab, je nach Quellabfluss und Au- gen Übergangsperioden die Unterschiede gering sein ßentemperaturen u.a. In Quellgewässern wachsen be- können, vorzugt characeen, von denen viele Arten hier ihre - und dass der Temperaturgang der Quellabflüsse au- einzigen Wuchsorte haben. In stark beschatteten oder ßerdem von deren Betrag (Menge/ Zeit) und Umge- durch Zufuhr von rheinwasser degenerierten Quell- bungsfaktoren (z.B. Besonnung/ Beschattung) ab- gewässern können characeen jedoch auch vollstän- hängt. dig fehlen. Quellgewässer mit kräftigen Quellaufstößen kom- Ein Beispiel auf Grund weniger Messungen am men rechtsrheinisch vor allem in der rheinniederung 25.01.2020 zum Ende einer eher kühlen Wetterperi- zwischen Breisach und Burkheim, im raum Weis- ode: Der Quellbereich der Weisweiler ruhsandkehle weil bis zum Leopoldskanal und in Teilen der Altaue wies eine Wassertemperatur von 10,7 °c auf; wenige des NsG Taubergießen bei Kappel regelmäßig vor. 100 m unterhalb hatte sich die Temperatur infolge Diese Landschaften besitzen noch heute Lebensräu- weiterer Quellbereiche auf 11,2 °c erhöht. Gewäs- me, die eine hochrangige spezifische (!) Besonder- serabwärts fehlen wahrscheinlich zunächst kräftige heit des südlichen Oberrheins mit höchstem schutz- Quellbereiche. Erst im zentralen Bereich der Kehle wert darstellen. Diese sind seit langem von (breit und daher strömungsarm, Fläche etwa 0,11 ha) LAUTErBOrN, KrAUsE, WEsTErMANN & WEsTEr- treten verbreitet wieder kleine Quellaufstöße auf, so- MANN (1998, dort ausführliche Literaturliste) u.a. be- dass am Ausfluss des Zentralbereichs trotz einer eher schrieben. Wenn die verpflichtenden Vorgaben der kalten Winterperiode noch 9,2 °c gemessen wurden. Biodiversitätskonvention bei der Planung der Hoch- Bis zur Mündung in die Hansenkehle bei „Gerbers wasserrückhaltung im Projektraum Wyhl-Weisweil Mur“ hatte sich das Wasser dann auf 8,7 °c abge- nicht zuallererst in Bezug auf die Quellgewässer kühlt. Das Wasser der Hansenkehle (Durchgehender konkretisiert werden, liegt ein grober Verstoß vor. Altrheinzug) wies auf der Westseite oberhalb der Brücke 7,6 °c auf, wobei im Gewässerboden früher * Die Quellgewässer des geplanten rückhalteraums ebenfalls verbreitet Grundwasserquellen vorkamen. sind hochbedeutende Lebensräume, die vielfach – Entsprechende Messungen lassen sich in den ver- Wuchsorte von characeen beherbergen und dann un- schiedensten Quellgewässern wiederholen. ter dem strengen schutz der FFH-Richtlinie stehen Intakte oder renaturierbare Quellgewässer können (Lebensraumtyp 3140). Dieser Lebensraumtyp hat ohne großen Aufwand durch Temperaturmessungen am südlichen Oberrhein zwischen Breisach und ra- in der richtig gewählten Jahreszeit (Winter oder statt einen von drei Verbreitungszentren in Baden- sommer) einfach erfasst werden. Der Gießencharak- Württemberg und ist wegen seiner „Kleinflächigkeit ter des Grienwassers ließ sich beispielsweise noch und seltenheit [...] besonders schutzbedürftig“ (Mi- nach Jahrzehnten der Zufuhr großer rheinwasserab- nisterium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Ba- flüsse (verglichen mit den Quellschüttungen) eindeu- den-Württemberg 2010/ 4. Auflage). WEsTErMANN tig belegen (WEsTErMANN & WEsTErMANN 1998), & WEsTErMANN (1998) fanden in der rheinniede- was auch durch einen aufwändigen Geländeversuch rung zwischen Wyhl und Leopoldskanal acht chara- durch Wasserwirtschaftler exakt bestätigt wurde. – ceen-Arten, u.a. etliche große Vorkommen von Cha- Nachweise von characeen erfordern einen erhebli- ra hispida, einzelne von Chara contraria, einen chen Aufwand und müssen in der „passenden“ Jah- ausgedehnten Wuchsort der am südlichen Oberrhein reszeit (bei vielen Arten der Herbst) durchgeführt sehr seltenen Nitella opaca, seltenheiten wie Chara werden. aspera und Tolypella glomerata, außerdem drei wei- Es ist unverständlich, dass in den Projektunterlagen ter verbreitete Arten. (Landschaftspflegerischer Begleitplan – Erläute- rungsbericht, seite 406) eher abwertende Aussagen

176 stellungnahme Polder Wyhl-Weisweil Wie allgemein bekannt sind allerdings in der Vergan-  Obwohl sogar die Flutungen der Breigießenkehle genheit Quellgewässer durch wasserwirtschaftliche mit relativ geringen Abflüssen und geringer Häu- Maßnahmen, den Altrheinverbund, in großem Aus- figkeit zu einer weitgehenden Zerstörung der spe- maß verloren gegangen. Als Konsequenz müssten zifischen Quellgewässer-Vegetation geführt hat- vorhandene Lebensräume streng geschützt, gepflegt ten, werden in den Unterlagen zum Projektraum und wo noch mit vertretbarem Aufwand machbar, re- die massiven Negativ-Auswirkungen einer rück- naturiert werden. Dabei bestehen keinerlei Zweifel, haltung auf Quellgewässer nicht dargestellt oder dass durch Flutungen Grundwasseraufstöße in den verharmlost. verschiedensten Bereichen erheblich begünstigt wer- a) Von keinem Quellgewässer werden Flutungen den. Ein Quellgewässer ist jedoch weit mehr, näm- durch rückhaltemaßnahmen oder ökologische lich ein Lebensraum, in dem auf Grund günstiger Flutungen in Bezug auf Häufigkeiten oder Fließ- physikalisch-chemischer Parameter eine spezifische, geschwindigkeiten quantifiziert. Vor allem die sehr selten gewordene Flora und Fauna vorkommt. Ausräumungsgefahr bei der Füllung oder Leerung Diese ist jedoch durch extreme (rückhaltung) bzw. des Polders wird nicht sachgerecht behandelt. Der häufige (ökologische) Flutungen sehr stark gefährdet Hinweis, dass „auentypische Arten“ der Wasser- und muss daher vorsorglich (!) durch wasserwirt- vegetation keine Auswirkungen durch Flutungen schaftliche schutzmaßnahmen soweit als möglich er- erfahren, ist eine nicht zutreffende Behauptung, halten bzw. notfalls ausgeglichen werden. weil bei rückhaltemaßnahmen die Art der tech- Es muss jedoch entschieden bezweifelt werden, ob nischen steuerung der Flutung und Leerung nicht bei wasserwirtschaftlichen Maßnahmen trotz gegen- auentypisch ist, sondern vielfach Ausräumungen teiliger Verlautbarungen entsprechend gehandelt und Zerstörungen hervorrufen wird. Es besteht wird, wie neueste Vorgänge im Projektraum sowie selbstverständlich Konsens, dass bei und nach die Planungen zum rückhalteraum deutlich machen: Flutungen Grundwasserquellen stärker schütten werden und damit die physikalisch-chemischen  Im rahmen der rückverlegung des Hochwasser- Parameter eines Quellgewässers günstiger wer- damms südlich des Leopoldskanals sollte der den, wie mehrfach in den Projektunterlagen dar- Breigießenkehle in wenigen Fällen pro Jahr zu- gestellt wird. Quellgewässer sind allerdings Le- sätzlich Wasser in eher geringen Mengen aus dem bensräume für die verschiedensten, oft seltenen Durchgehenden Altrheinzug zugeführt werden, Pflanzen und Tiere, die wiederum durch Flutun- obwohl sie häufige Vorkommen von Chara hispi- gen infolge Verdriftungen, Ausräumung, Überla- da, Hydrocharis morsus-ranae u.a. aufwies, die gerungen oder lang anhaltende Zufuhr eutrophier- am südlichen Oberrhein selten und stark rückläu- ten Wassers stark gefährdet werden. Das Beispiel fig sind. Von seiten der verantwortlichen Wasser- Breigießenkehle muss als Beleg dafür gewertet wirtschaftler wurde bei einer Begehung nach- werden, dass die Befürchtungen sehr berechtigt drücklich betont, dass die zusätzlichen Abflüsse sind. unschädlich und Ersatzmaßnahmen unnötig seien. b) Dabei können auch sehr seltene Arten des Land- Erst nach hartnäckigen Hinweisen des Verfassers schaftsraums betroffen sein, wie Groenlandia dieser stellungnahme auf erhebliche risiken ent- densa, Hottonia palustris, Nitella opaca, Chara schied der Vertreter der UNB Emmendingen, dass aspera u.a. (WEsTErMANN & WEsTErMANN die geforderten Ersatzmaßnahmen auf der Ostsei- 1998), deren Wiederansiedlung angesichts ihrer te des betroffenen Gewässers umgesetzt werden allgemeinen seltenheit rheinaufwärts mehr als müssen. – Die bis dahin über zumindest mehrere spekulativ wäre. Wiederansiedlungen von ausge- Jahrzehnte vorhandene hochwertige Vegetation räumten Makrophytenarten durch Diasporen sind der Breigießenkehle war nach den ersten Flutun- zwar, wie in den Unterlagen kurz ausgeführt, gen innerhalb von höchstens einem Jahr praktisch grundsätzlich möglich, aber bei seltenen oder verschwunden (!), die einzigen relevanten Vor- spärlich vorkommenden Arten unwahrscheinlich kommen existieren an den Ersatz-Gewässern. und mit erheblicher Wahrscheinlichkeit wiederum durch Ausräumung bei der nächsten rückhaltung  In demselben rahmen wie oben wurde die Weis- bedroht. weiler Flut umgeleitet. Ein langjähriges größeres c) Nördlich der rheinstraße Wyhl ist ein weiteres Vorkommen von Ch. hispida in einem Nebenarm Entnahmebauwerk erforderlich, über das im Falle des stückerwassers ist seither verschwunden, einer Hochwasserrückhaltung Abflüsse bis zu 143 eventuell durch rückstau der neuen Flut. m³/s entnommen werden sollen. Das Wasser gerät

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 177 nahebei auch in eine alte schlut, die reaktiviert weiterhin als Vorfluter für große Mengen rhein- werden soll und dann direkt in die Obere Hansen- wasser dienen. selbst die bestehenden Brücken kehle einmündet. Die zu erwartenden hohen Ab- über das Grienwasser sollen ersetzt werden, damit flüsse bei der Füllung des Polders werden vermut- die Wassermassen ungehindert abfließen können. lich die Hansenkehle ausräumen, die dortigen Zudem muss selbst bei höheren ökologischen Flu- Vorkommen von Groenlandia und characeen zer- tungen in verschiedenen Grienwasser-Bereichen stören und schließlich den Meliorationsgraben in mit erheblichen seitlichen Zuflüssen gerechnet Mitleidenschaft ziehen. Die Entwicklung einer werden. Die Abflüsse des Grienwassers insge- wertvollen Gießenvegetation ist unter diesen Be- samt, die Dauer von rheinwasserzuflüssen sowie dingungen nicht möglich. – Ein wertvoller Gießen die resultierenden Fließgeschwindigkeiten sind wie die Obere Hansenkehle darf nicht zu einem daher für rückhaltungen und ökologische Flutun- Vorfluter bei der Füllung des Polders ausgebaut gen getrennt möglichst präzise zu ermitteln. Mit werden. Wie das Beispiel Breigießenkehle (siehe erheblicher Wahrscheinlichkeit wird nämlich oben) belegt hat, wird selbst die geplante Flutung durch zu hohe und zu lange andauernde, technisch der Oberen Hansenkehle mit rheinwasser ab be- gesteuerte rheinwasserzuflüsse die renaturie- ginnenden ökologischen Flutungen zu einer Ent- rung einer spezifischen Quellgewässer-Vegetation wertung des Lebensraums „Quellgewässer“ füh- und -Fauna verhindert oder massiv eingeschränkt. ren und darf so keinesfalls ausgeführt werden. Es ist unbewiesen und ziemlich unwahrschein- Zwischen dem Durchgehenden Altrheinzug und lich, dass unter diesen Bedingungen mit der Neu- dem obersten Meliorationsgraben soll eine gestaltung des Grienwassers eine echte Kompen- schwelle eingebaut werden, die „nur bei höheren sations-Maßnahme entstehen kann. Abflüssen überströmt“ werden kann. Diese allge- meine Aussage muss zwingend präzisiert werden. Zu häufige Flutungen mit rheinwasser werden Der NABU fordert, die Belastung des Grienwas- nämlich mit erheblicher Wahrscheinlichkeit den sers mit rheinwasser erheblich zu reduzieren. Lebensraum Meliorationsgraben entwerten (vgl. wiederum Breigießenkehle). d) Die Hexenkehle hat nur relativ schwach schütten- Erstaunt hat, dass die Verlegung des Durchgehenden de Quellen, weist aber in großen Teilen eine sehr Altrheinzugs aus wasserwirtschaftlichen Gründen wertvolle, für Quellgewässer spezifische Wasser- nicht erforderlich sein soll. Bei einer früheren Bege- vegetation auf. sie soll zwar durch eine etwa 50 cm hung mit Vertretern von Wasserwirtschaftsbehörden hohe Kiesschüttung gegen zu häufige Flutungen und K. WEsTErMANN ist eindeutig von einem maß- mit rheinwasser abgeschirmt werden. Es muss geblichen Vertreter ausgesagt worden, dass die Was- aber sehr bezweifelt werden, ob die Kiesschüt- serverteilung zur raschen Flutung des Polders über tung den Flutungen bei der Füllung des Polders einen zentralen, ausgebauten Durchgehenden lange standhält. In jedem Fall wird sie unmittelbar Altrheinzug effektiver als über das Grienwasser am von großen Wassermassen überströmt. Damit Ostrand der Projektfläche funktionieren wird. können große Abflüsse mit hohen Fließgeschwin- digkeiten auch in der Hexenkehle nicht vermie- f) Die ruhsandkehle ist durch eine hochwertige und den werden, sodass es ebenfalls zu Ausräumun- seltene Quellgewässer-Vegetation ausgezeichnet, gen und allmählich zu einer Entwertung kommen u.a. durch große Vorkommen von Chara hispida muss (siehe auch unten). Wie das Beispiel Brei- und Hottonia palustris. Diese liegen in einem gießenkehle (siehe oben) belegt hat, wird selbst breiten, daher strömungsarmen, zentralen Bereich die geplante Flutung der Hexenkehle mit rhein- der Kehle mit einer Fläche von etwa 0,11 ha, die wasser ab beginnenden ökologischen Flutungen auch verbreitet kleine Quellaufstöße aufweist. zu einer Entwertung des Lebensraums „Quellge- Es ist nicht verantwortbar und ein grober Mangel wässer“ führen und darf so keinesfalls ausgeführt der Projektunterlagen, dass ein hochwertiges Ge- werden. wässer wie die ruhsandquelle im rahmen der e) Das zu renaturierende Grienwasser soll an seinem Voruntersuchungen „nicht auf ganzer Länge be- neuen Anfang eine ca. 2.19 m hohe schwelle be- gangen, sondern nur stichprobenhaft im oberen kommen, deren Oberkante nur 40 cm höher als und unteren Teil begutachtet“ wurde (Umweltver- die heute auftretenden Wasserstände liegen wird. träglichkeitsstudie – Erläuterungsbericht, s. 138). Das Grienwasser wird also bei jeder rückhaltung Dadurch wurde ausgerechnet der mit Abstand

178 stellungnahme Polder Wyhl-Weisweil wertvollste Teil nicht begutachtet, der im Übrigen dass ein Gebiet seine Funktion bezüglich der Erhal- sowieso nicht durch eine Begehung an den Ufern, tungsziele oder die für den schutzzweck maßgebli- sondern nur mit Boot vom Wasser aus bewertet chen Bestandteile nur noch in eingeschränktem Um- werden kann. fang erfüllen kann“ (MLr 2000). Die ruhsandkehle ist bei der Leerung des Polders hochgradig gefährdet, einerseits durch eine Durchströmung mit erheblichen Wassermassen, Der NABU fordert daher, dass erhebliche zu- andererseits durch rückstaueffekte von der nahen sätzliche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnah- Unteren Hansenkehle her. Beiden Gefährdungen men neu geplant und umgesetzt werden müssen: muss durch Vermeidungsmaßnahmen begegnet werden, wahrscheinlich durch Verzicht auf den Ausbau der schluten M 10a-b, durch eine Verle- a) Die hochbedeutenden Quellgewässer Obere Han- gung des Bauwerks 6.81 sowie durch zusätzliche senkehle-Meliorationsgraben, Hexenkehle, (rena- Abschirmungen der ruhsandkehle gegen Flutun- turiertes) Grienwasser und ruhsandkehle dürfen gen aus der richtung der Weisweiler rheinstraße bei der Füllung und Leerung des Polders nicht sowie gegen Überläufe und rückstaueffekte von von großen Abflüssen durchströmt werden. sie der Unteren Hansenkehle her. sie darf keinesfalls dürfen nicht gezielt durch neu ausgebaute schlu- als Vorfluter für größere Mengen abströmenden ten an abfluss-starke Vorfluter angebunden wer- Wassers dienen. den, sondern müssen umgekehrt möglichst von g) Ausbau des schlutensystems westlich Weisweil diesen getrennt und abgeschirmt werden. Die ge- (Quellgewässer) binnenseits des Projektraums so- planten Absperrungen gegen Flutungen sind kei- wie Entschlammung von Flut, Endinger Graben neswegs ausreichend. und Wanggießen (Quellgewässer) – Ziel: Ablei- b) Zur sicherung der Tiere und Pflanzen müssen tung von Grundwasseraustritten östlich des Pro- strömungsarme Hochwasserrefugien angebunden jektraumes während Flutungen sowie Ausleitung oder geschaffen werden. Als solche kommen vor in den Abströmbereich des Projektraums mittels allem kleine, durch Waldbestände eher abge- eines Pumpwerks. – Unklar ist, inwieweit damit schirmte, eher quer zur Hauptfließrichtung ver- Quellgewässer – wie in den Unterlagen prognos- laufende, nicht ausgebaute seitengewässer im tiziert – als neue oder renaturierte Lebensräume rückstaubereich des jeweiligen Hauptgewässers, entstehen können, weil durch Baumaßnahmen die vegetationsreiche tiefe Buchten oder größere vi- bisherigen Lebensräume stark geschädigt werden tale schilfbestände in Betracht. Vgl. auch WEs- können und die Möglichkeiten einer Neubesied- TErMANN (2008). lung von Gewässern östlich der Hochwasserdäm- c) Quellgewässer östlich des Projektraums, die nicht me erheblich eingeschränkt sind. durch die Maßnahmen betroffen sind, müssen als Ausgleichsmaßnahme gezielt ausgebaut werden, vor allem: Fazit: Die Lebensräume der Quellgewässer sind (1) die Brentsandquelle, deren Wasser * nicht durch die Füllung und Leerung der Polder sehr mehr unmittelbar in den Mühlbach geleitet wer- stark gefährdet. Diese Vorgänge sind nicht auen- den darf, typisch. Verschiedenste Prognosen, dass keine (2) der Gewässerzug Amerikaloch – Quelltopf erheblichen Beeinträchtigungen auftreten wer- Unterer Wald - Meliorationsgraben Erlenbruch den oder diese durch regenerationsprozesse Oberwäschgrien/ Oberhausen, der zu einem wieder rückgängig gemacht werden, sind in die- durchgehenden Gießen ausgebaut werden muss – ser pauschalen Form für Quellgewässer nicht zu- bisher gelangt das Wasser der beiden Quelltöpfe lässig und vermutlich irreführend. wie jenes der Brentsandquelle unmittelbar in den Mühlbach (3) und das Brunnenwasser (Grünle-Graben). * „Je schutzwürdiger und empfindlicher ein Lebens- raum oder eine Art ist, desto eher ist eine erhebliche Beeinträchtigung [bei der erforderlichen Verträglich- * Auf einer Übersichtskarte (Abbildung 1) werden keitsprüfung] anzunehmen. Erheblich ist eine Beein- die erwähnten Gewässer und Gewanne zur Orientie- trächtigung, wenn die Veränderungen und störungen rung dargestellt. in ihrem Ausmaß oder in ihrer Dauer dazu führen,

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 179 Erwähnte Quellgewässer: 1 Obere Hansenkehle 9.2 Ausgedehntes System von nicht vorrangig von 2 Meliorationsgraben 3 Hexenkehle Grundwasser gespeisten Altrheinen und anderen 4 Flut 5 (Innerer) Wanggießen Fließgewässern 6 Ruhsandkehle 7 Stückerwasser 7a Nebenarm 8 Breigießenkehle Vor dem Altrheinverbund waren etliche Altrheine von Leopoldskanal 9 Brunnenwasser Quellwasser dominiert und wiesen eine Wasser-Flora 10 Brentsandquelle 11 Amerikaloch von oligotrophen oder mesotrophen Gewässerstandorten 12 Quelltopf Unterer Wald 13 M.graben Erlenbruch auf. Neuerdings sind sie von rheinwasser geprägt und überwiegend eutroph. An diesen Verhältnissen kann auch die neuerdings verbesserte Gewässergüte des

8 rheinwassers nichts Wesentliches (!) ändern. Restrhein Breigießen Das Hochwasser von 1999 konnte südlich der Weiswei- ler rheinstraße als Modellfall für die Auswirkungen von 13 Ober- Hochwassern bei einer Hochwasserrückhaltung ausführ- Wäschgrien Brentsand lich untersucht werden (WEsTErMANN 2008), obwohl 12 7 bei einer rückhaltung mit viel größeren rheinwasser- 7a 11 N Mengen und Fließgeschwindigkeiten gerechnet werden 9 10 muss. (Zur Veranschaulichung: Der Verfasser dieser stellungnahme konnte bei dem Hochwasser 1999 mehr-

Zollgrundkehle fach zur Kontrolle eventuell frisch geschlüpfter Libellen Altrhein, unteres Grienwasser und Hexenkehle mit dem Hansenkehle 6 Kajak befahren.) – Die oberste sedimentschicht des un- teren Grienwassers und des Weisweiler Altrheins mit teilweise dicken Faulschlammhorizonten wurde auf ver- L 104 Altrhein Heidnischlager K 5135 schiedenen Kontrollstrecken weitgehend abgetragen 4 (samt ihren Organismen). Die üppige Makrophytenvege- Weisweil Köpfle tation mit hohen Deckungsgraden, entscheidender Le- bensraum für viele Tierarten (untersucht wurden Libellen- 2 5 Larven), war bis auf vereinzelte Pflanzen verschwunden. 3 Die reichhaltige Makrophyten-Flora der Hexenkehle blieb während des Hochwassers zwar weitgehend erhal-

n ten, kümmerte aber danach wegen großer Nährstoffein-

Mühlbach träge vor allem im Unterlauf, der im rückstaubereich llrhei r e

Vo 1 des Grienwassers und der rheinstraße Weisweil lag, und starb dort bis auf geringe reste ab. Die Emergenzraten Grienwass der meisten Libellenarten gingen am Altrhein und am unteren Grienwasser bis auf reste zurück, erholten sich

jedoch im übernächsten Jahr wieder. Die untere Hexen- Setzlig

* Abbildung: Übersichtskarte des geplanten rückhal- teraums Wyhl/ Weisweil mit den Namen der erwähnten Quellgewässer, Gewanne und weiterer strukturen. Die Wyhl nördliche Grenze des rückhalteraums ist an der rhein- straße Weisweil (K 5135) vorgesehen. Die Flächen bis zum Leopoldskanal westlich des (neuen) Hochwasser- damms gelten als „Abströmbereich“. randliche Hochwasserdämme: Dunkelrot gestrichelte Linien. Quellgewässer: blau, andere Gewässer: hell- blau. rheinwälder: grün. straßen: orange.

180 stellungnahme Polder Wyhl-Weisweil kehle wirkte während des Hochwassers als strö- 9.3 Alte Eichenwälder mungsarmes seitengewässer und damit als refugi- um, in dem die sommerarten nach dem Ablaufen des Die alten Eichenwälder des Projektraumes, ganz be- Hochwassers noch in erheblichen Abundanzen sonders des staatswalds Weisweil, bildeten ehemals ei- schlüpfen konnten. nen selten gewordenen, herausragenden Lebensraum für die verschiedensten Tierarten. Ein sehr großer An- Die Ergebnisse können nur so interpretiert werden, teil dieser Eichenwälder ging durch eine exzessive Alt-  dass vor allem bei der Füllung und Leerung des holznutzung und Waldschäden verloren; seit etlichen Polders, aber auch im stationären rückhaltebe- Jahren wurde außerhalb von schutzwäldern trotz NsG, trieb, große Verluste eintreten werden, Vogelschutz- und FFH-Gebiet ein sehr hoher Anteil des  dass strömungsarme seitengewässer als refugien Nutzholzes vor den zu erwartenden Maßnahmen zur weitgehend fehlen werden, weil sie ausgebaut und Hochwasserrückhaltung geerntet, sodass die schutz- mit großen Wassermengen beschickt werden sol- funktion der rheinwälder bei einer rückhaltung nur len, noch stark eingeschränkt vorhanden ist.  dass die Projektleitung bisher keine Maßnahmen Mögliche Auswirkungen der Flutungen auf die rest- geplant hat, durch Vermeidungsmaßnahmen und bestände sind daher besonders schwerwiegend und den systematischen Ausbau von refugien die müssen sorgfältig beachtet werden. Die zu erwarten- drastischen Verluste zu begrenzen, die auf einer den schäden sind strikt zu kompensieren. Die Ver- weit größeren Fläche als 1999 auftreten werden, antwortung für Kompensationen liegt dabei in erster  *dass es damit im rückhalte- und im Abströmbe- Linie bei der Forstverwaltung. Kompensationen sind reich zu einer dauerhaften Verarmung von Flora bei dem heutigen Zustand der Wälder kurzfristig nur und Fauna kommen wird, die keinen Vergleich durch einen langjährigen (20 bis 30 Jahre?) Verzicht mit naturnahen Auen zulässt. auf forstliche Nutzungen zu leisten. Der erforderliche Umbau der bestehenden Wälder zu hochwassertoleranten alten Beständen ist dagegen ei- Der NABU fordert, Vermeidungsmaßnahmen ne Maßnahme, die sich positiv erst mittelfristig und systematisch zu planen und umzusetzen und in langfristig auf die früheren Tierbestände auswirken diesem rahmen auch auf den Ausbau bzw. die kann. Er gehört zu den verpflichtenden Folgekosten Beschickung mit erheblichen Wassermengen der Hochwasserrückhaltung. von verschiedenen Zuläufen und seitengewäs- Auf standorten mit ehemaligen Eschenpflanzungen, sern zu verzichten. Für nicht vermeidbare schä- die ökologisch unsinnig mit hohen Abundanzen ange- den sind nach Auffassung des NABU die be- legt worden waren, kam es als Folge des Eschenster- schriebenen Kompensationsmaßnahmen zügig bens in den letzten Jahren häufig zu Neupflanzungen umzusetzen. von stieleichen. Diese dürfen zu den erforderlichen Umbaumaßnahmen gezählt werden, wenn es gelingt, hier hochwassertolerante Eichenbestände heranzuzie- hen. Nach bisherigen Kenntnissen sind dazu alsbald systematische ökologische Flutungen einzurichten.

* Zusammenfassung und Fazit: Durch die geplanten Hochwasser-rückhaltemaßnahmen lassen sich naturnahe Auen nicht wiedergewinnen. Vielmehr muss die technische steuerung von Flutungen und Leerungen zu massiven schäden führen. sehr große Wassermengen werden nämlich extrem rasch und extrem unnatürlich in den rückhalteraum einge- lassen und nach Beendigung der retention wieder unnatürlich rasch geleert. Die hohen Fließgeschwindig- keiten lassen Tieren meist keine chance für eine erfolgreiche Flucht und führen zu einer weitgehenden Aus- räumung der Gewässer. Die schäden werden noch entscheidend vergrößert, weil potentielle Hochwasser- refugien eher zusätzlich ausgebaut und schutzbedürftige Lebensräume von sehr hoher Bedeutung wie die Quellgewässer nicht ernsthaft abgeschirmt werden sollen. Ökologische Flutungen können schäden wesent- lich mindern, aber nicht abgeschirmte Quellgewässer auch eutrophieren und weitgehend entwerten. Die Anforderungen der völkerrechtlich verbindlichen Biodiversitätskonvention, der Vogelschutzrichtlinie und der FFH-richtlinie der EU sowie des deutschen Artenschutzrechts werden nicht genügend erfüllt. Umfangreiche Nachbesserungen und zusätzliche Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen sind deshalb erforderlich.

Naturschutz südl. Oberrhein 10 (2021): 171-182 181 Literatur

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Anschrift des Verfassers: Karl Westermann, Buchenweg 2, D-79365 .

Anschrift des NABU-Bezirksverbandes südbaden: Dr. Martin Neub, Vogesenstraße 2, D-79211 .

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