Phänomen Castingshow“ Untersuchungen Zu Produktion Und Rezeption Eines TV-Formates
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Phänomen Castingshow“ Untersuchungen zu Produktion und Rezeption eines TV-Formates Verfasserin Judith Weiß angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, September 2010 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Christian Schulte - 1 - Inhaltsverzeichnis 1 VORWORT 5 2 DANKSAGUNGEN 6 3 EINLEITUNG 7 3.1 Kapitelfolge 7 4 ALLGEMEINES 12 4.1 Populärkultur 12 4.1.1 Alltagskultur 14 4.1.2 Erlebniskultur 15 4.1.3 Freizeitkultur 16 4.1.4 Jugendkultur 17 4.1.5 Massenkultur 18 4.2 Unterhaltung 19 4.3 Affektfernsehen 21 4.4 Reality TV 22 4.4.1 Entwicklung und Wurzeln des Reality TV 23 4.4.2 Erscheinungsformen von Reality TV 25 4.4.3 Charakteristische Eigenschaften von Reality TV 27 4.4.3.1 Personalisierung und Emotionalisierung 27 4.4.3.2 Stereotypisierung 28 4.4.4 Castingshows als performatives Realitätsfernsehen 29 5 CASTINGSHOWS 31 5.1 Definition und Tradition von Casting 31 5.2 Entwicklung von Castingshows im Fernsehen 31 5.2.1 Talentcastings im deutschsprachigen TV 32 - 2 - 5.2.1.1 Wie alles begann: Popstars 32 5.2.1.2 Die Fortsetzung: Das Jahr der Castingshows 33 5.2.1.3 Die Nachzügler 35 5.2.2 Neue Formen 36 5.2.3 Die Castingflut: Sonderformen mit prominenten Teilnehmern 37 5.2.4 Die „Gegenbewegung“ 38 5.2.5 Überblick: Bisherige Castingformate im deutschsprachigen Fernsehen 39 5.3 Inszenierungsweisen des TV-Castings 42 5.3.1 Die Castingshow als Doku-Soap 42 5.3.2 Die Castingshow als Fernsehshow 45 5.3.2.1 Hauptelemente der Fernsehshow 46 5.3.3 Die Agenda-Setting-Hypothese 49 5.3.4 Das Pseudo-Ereignis 50 6 MECHANISMEN UND ERFOLGSREZEPTE 52 6.1 Dramaturgische Aspekte 52 6.1.1 Struktur 52 6.1.2 Narrationsweise und Informationsvergabe 54 6.1.3 Spannung 57 6.1.4 Verbale Gestaltungsmittel 58 6.1.5 Exkurs: Die Castingshow als Heldenreise 61 6.1.5.1 Eine Heldin namens Austria’s Next Topmodel 61 6.1.6 Die Castingshow als Spiel 63 6.1.6.1 Eigenschaften des Spiels nach Johan Huizinga 64 6.2 Erfolgsrezepte von Castingshows 67 6.2.1 Polarisation und Voyeurismus 67 6.2.2 Inszenierte Authentizität / Privatheit im Fernsehen 69 6.2.3 Die Inszenierung von Glück und Unglück 69 6.2.4 Zuschauerbeteiligung 71 6.2.5 Die Jury 72 6.2.6 Die Industrie hinter den Castingshows 75 6.2.6.1 Kult-Marketing 75 6.2.6.2 Eventisierung 76 - 3 - 6.2.6.3 Einnahmequellen 78 6.2.6.4 Castingshows und die Musikindustrie 80 7 TEILNEHMER 83 7.1 Startum und Starkult 84 7.1.1 Star, Idol, Vorbild, Held 84 7.1.2 Die Entwicklung der Stars 86 7.1.2.1 Der Abstieg der Stars 87 7.1.3 Stars und Image 88 7.1.4 Mittel der Starinszenierung 90 7.1.5 Die neuen „Stars und Sternchen“ der Unterhaltungsindustrie 92 7.2 Teilnahmemotivationen 95 7.2.1 Das Motiv der Selbstdarstellung 95 7.2.1.1 Motivation der Selbstdarstellung im Rahmen von TV-Formaten 97 7.2.1.2 Zusammenfassende Aspekte der Selbstdarstellung im Fernsehen 97 7.2.2 Das Motiv des Fernsehauftrittes als Therapie 98 7.2.3 Erlebnis Castingshow 98 7.2.4 Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum! 99 8 REZEPTION 101 8.1 Fernsehen und Lebenswelt 101 8.2 Aneignung und Bedeutungszuweisung 102 8.3 Rezeptionsmotive und Nutzungsstrategien 104 8.3.1 Uses-and-Gratifications-Approach 104 8.3.2 Parasoziale Interaktion 107 8.3.3 Identifikation, Projektion und emotionales Erleben 109 8.3.4 Fernsehaneignung durch Kommunikation 111 8.3.4.1 Funktionen fernsehbegleitender Sprachhandlungen 113 8.3.4.2 Makrofunktionen der Fernsehkommunikation 115 8.4 Fans und Fankultur 116 8.4.1 Das Image der Fans in der Öffentlichkeit 117 8.4.2 Fanaktivitäten 118 - 4 - 8.4.2.1 Konsum und Produktivität 120 8.4.3 Charakteristika von Fans 122 8.4.4 Fans und Gemeinschaft 123 8.4.4.1 Virtuelle Communities im Internet 124 8.4.5 Fanhierarchien 126 8.4.6 Motive für die Beteiligung an einer Fankultur 127 8.4.7 Castingshows und die Identitätskonstruktion von Jugendlichen 128 8.4.7.1 Kritische Aspekte in der Aneignung von Castingshows 132 9 SCHLUSSWORT 135 10 QUELLENVERZEICHNIS 140 11 ANHANG 151 12 ABSTRACT 158 - 5 - 1 Vorwort Im Hinblick auf die Diplomarbeit wurde mir im Laufe meines Studiums relativ früh klar, dass ich ein Thema finden wollte, welches einen Bezug zur Gegenwart aufweist. Auf der Suche nach einer geeigneten Themenstellung, begann ich also, meinen Alltag und damit auch mein Medienverhalten zu beobachten. Dabei kam ich zu der Feststellung, dass im Grunde keine Woche verging, ohne beim Durchforsten des Fernsehprogrammes über eine Castingshow zu stolpern. Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis waren Castingformate immer wieder ein Gesprächsthema und Diskussionsgegenstand. Die Meinungen schwankten dabei zwischen Interesse, Spott, Ablehnung und Akzeptanz. So fasste ich den Entschluss, das „Phänomen Castingshow“ als Thema für meine Diplomarbeit auszuwählen. Durch eine Analyse der verschiedenen Aspekte des Unterhaltungsformates wird mit dieser Arbeit der Versuch unternommen, herauszufinden, was hinter diesem polarisierenden Genre der Medienlandschaft steckt. Abschließend möchte ich noch bemerken, dass sämtliche – eventuell überwiegend männliche – Formulierungen bzw. Funktions- und Personenbezeichnungen geschlechtsneutral zu verstehen sind. - 6 - 2 Danksagungen Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Menschen bedanken, die mir in vielerlei Hinsicht eine besondere Stütze sind und waren. Der größte Dank gilt meiner Familie, welche stets hinter mir steht und auf die ich mich immer verlassen kann. Besonders bedanke ich mich bei meinen Eltern dafür, dass sie mir mein Studium ermöglicht haben, sowie für ihre Unterstützung jeglicher Art, ihre Geduld, ihren Rückhalt und ihre Zuversicht. Weiters danke ich Elisabeth Zach und meinem Bruder Stefan für zahlreiche Ratschläge, Gespräche und aufbauende Worte. Mein Dank gilt außerdem Univ.-Prof. Dr. Christian Schulte für die Betreuung meiner Diplomarbeit. - 7 - 3 Einleitung Seit rund zehn Jahren ist das Genre Castingshow aus dem Fernsehprogramm nun schon nicht mehr wegzudenken und prägt durch seine oft crossmediale Umsetzung die gesamte Medienlandschaft. Und obwohl die Idee, begabte Menschen im Rahmen einer Fernsehsendung ihre Begabung präsentieren und diese von der Öffentlichkeit kommentieren oder bewerten zu lassen, bereits Anfang der 1960er umgesetzt wurde, erleben Castingformate heute einen Boom und erwecken öffentliches Interesse wie nie zuvor. Wurzelnd in der Tradition des Reality TV, welches im Jahr 1999 durch die Reality-Gameshow Big Brother seinen Durchbruch feierte, setzen Castingshows auf die Formel „echte Menschen, echte Geschichten, echte Gefühle“. Zum Zeitpunkt der Ausstrahlung der ersten Popstars-Staffel im Jahr 2000 war der langfristige Erfolg dieses Genres noch nicht abzusehen. Heute, zehn Jahre später und um einige gecastete Musiker, „Topmodels“ und „Superstars“ reicher, lässt sich das Ende der Erfolgswelle nicht absehen. Zwar war der Erfolg der Castingshow-Gewinner nicht immer von langer Dauer oder von bemerkenswertem Ausmaß, trotzdem gibt es heute kaum noch einen Fernsehsender, welcher noch kein Format dieses Genres ausgestrahlt hätte. Am Sieger der Show ist diesen aber meist kaum gelegen – wichtig ist es vielmehr, die Sendung selbst als gut funktionierendes, ökonomisch rentables und publikumstaugliches „Produkt“ zu vermarkten und zu positionieren. Der Erfolg des Siegers ist dabei mehr oder weniger ein willkommener Nebeneffekt. Das Prinzip des Castings wurde im Laufe der Jahre auf zahlreiche Bereiche angewendet. So suchte man medial bereits nach Sängern, Models, Tänzern, Musikgruppen, Comedians, Performance-Künstlern, Schauspielern aber auch nach besten Freunden, Praktikanten oder Lebenspartnern. Die Bandbreite scheint endlos zu sein und doch sind den Formaten stets gewisse dramaturgische Aspekte gemein. Besonders erwähnenswert sind dabei die Gestaltungsmittel der Personalisierung, Intimisierung, Emotionalisierung und Stereotypisierung. 3.1 Kapitelfolge Die vorliegende Arbeit soll das „Phänomen Castingshow“ unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchten, mit dem Ziel, dem Reiz, der Faszination und den Mechanismen - 8 - des Formats auf den Grund zu kommen. Neben dem gesellschaftlich-kulturellen Umfeld, aus welchem heraus Castingformate entstehen konnten und einer Betrachtung ihrer Entwicklung im deutschsprachigen Raum, werden vor allem drei Aspekte thematisiert. Diese sind zum ersten die Mechanismen und Erfolgsrezepte der medialen Talentwettbewerbe, weiters die Seite der Teilnehmer – wie etwa deren Motivation und die Veränderung des Starbegriffes durch das Aufkommen von Castingshows –, sowie schließlich der Themenblock der Rezeption der Sendungen. Das vierte Kapitel soll als Grundlage und Einführung in das Thema dienen. Hier wird der größere Kontext des Themas beleuchtet, sowie grundlegende Begriffe erklärt. Mit einer Betrachtung der Begriffe Populärkultur, Alltagskultur, Jugendkultur, Erlebniskultur und Freizeitkultur soll das Umfeld, welches die Basis für den Erfolg des Formates bildet, dargelegt werden. Neben einer Darlegung der Begriffe „Unterhaltungsfernsehen“ und „Affektfernsehen“, welchen das Genre „Castingshow“ zweifelsohne zugeteilt werden kann, komplettiert ein Abschnitt zum Thema „Reality TV“ das einführende Kapitel meiner Arbeit. In diesem Block wird die Entwicklung des Reality TV skizziert, bereits da gewesene Formate genannt und Eigenschaften des Genres beleuchtet. Kapitel 5 bietet eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Format „Castingshow“. Ausgehend von der Erklärung der Funktion, der Aufgabe und der Ursprünge des Castings