Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeit1

Almut Bich

Zusammenfassung - Eine detaillierte Analyse der latenezeitlichen Funde und Befunde aus dem Nördlinger Ries hat deutliche Un­ terschiede in der kulturellen Ausrichtung der Frühlatene­ und der jüngeren Latenezeit in diesem Gebiet ergeben. In der Frühlatenezeit präsentiert sich das Ries nach Bestattungssitten und Funden als mit dem nordostbayerischen Raum zusammengehörig. Im Vergleich zu der Besiedlungsdichte der Hallstattzeit ist das Ries in der Frühlatenezeit nur spärlich besiedelt. Erst in der jüngeren Latenezeit verdichtet sich das Verteilungsbild der Siedlungen wieder. Jetzt lassen sich jedoch grundlegend veränderte Kulturkontakte fassen. Die Bestat­ tungssitten ebenso wie viele Funde finden jetzt die besten Parallelen am mittleren Neckar. Eine Zuwanderung, die zu dem beobachteten Bevölkerungsanstieg in der jüngeren Latenezeit geführt haben könnte, kann daher nur aus diesem Gebiet angenommen werden. In den qualitätvolleren Funden können enge Beziehungen besonders zu dem Manchinger Raum, aber auch nach Berching­Pollanten festgestellt werden. Unterschiede zwischen der Frühlatene­ und der jüngeren Latenezeit sind auch in Besiedlungsschwerpunkten im Riesbecken zu beobachten. Während in der Frühlatenezeit das Westries durch Importfunde hervorgehoben ist, bildet sich in der jüngeren Latenezeit im Südostries am Zusammenfluss von Wonnitz und Eger eine dichte Siedlungskonzentration um die fundreichste Siedlung des Arbeitsgebie­ tes, Heroldingen „Kalbläcker", heraus.

Schlüsselwörter ­ Latenezeit, Frühlatenezeit, Jüngere Latenezeit, Nördlinger Ries, Südbayern, Nordostbayern. Neckargebiet, Siedlungen, Grabhügel, Salz

Abstract ­ A detailed analysis of the archaeological objects and features dating to the Latene period in the Nördlinger Ries has shown significant cultural distinctions between the early and the later Latene period (Latene B2­D1) in this area. For the early Latene period the burial customs and objects display an affiliation to the north­eastern part of . In contrast to the amount of Settlements of the Hallstatt period, the Nördlinger Ries seems to be only sparsely populated during the early Latene period. The number of Settlements does not increase again until the later Latene period. By then. however. the cultural contacts of the population have changed fundamentally. The burial customs and objects now show close ties with the middle Neckar area. If the population increase in the Nördlinger Ries is to be seen as a result of Immigration, then this will be the area the immigrants would have come from. The objects of higher quality not only show close contacts to the region of Manching in the Danube valley but also to Berching­Pollanten, situated north of the Frankenalb. There are further differences between the early and the later Latene period in the Nördlinger Ries concerning the distribution of the Settlements. While the Western Ries is accentuated by imported objects during the early Latene period, in the south­eastern part of the basin Settle­ ments are concentrating around the important site of Heroldingen „Kalbläcker" in the later Latene period.

Keywords ­ Latene period, early Latene period, later Latene period. Nördlinger Ries, southern Bavaria, northern Bavaria, Neckar area, Settlements, Barrows, Salt

Charakteristik des Arbeitsgebietes des 20. Jahrhunderts. Vorbildlich fortgeführt wurden diese Forschungsanfänge vom Bayerischen Landes­ Das Nördlinger Ries befindet sich an der Nahtstelle amt in Augsburg, das seit den 70er Jahren systema­ zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb. Der tische Befliegungen und Begehungen im Riesbecken fast kreisrunde Rieskrater ist das Ergebnis eines betreut. Durch diese Begehungen schoss die Zahl Meteoriteneinschlages vor 15 Millionen Jahren. der bekannten latenezeitlichen Fundorte von 42 in Er hat heute einen Durchmesser von etwa 25 den 70er Jahren auf heute 247 in die Höhe. Kilometern. 80­100 Meter tiefer als die umgeben­ Die umfassende Materialaufnahme, nicht nur de Hochfläche gelegen, bietet der Rieskessel einen der in verschiedenen Museen gelagerten Alt­ und bequemen Durchstich durch die Alb. Verbunden Ausgrabungsfunde, sondern auch des gesamten wird das Ries durch drei Flusstäler mit den umlie­ Materials der Begehungen der letzten Jahrzehnte, genden Regionen: Das Wörnitztal stellt im Süden das bei den einzelnen ehrenamtlichen Helfern pri­ die Verbindung zur Donauebene her und im Nord­ vat verblieben ist, erbrachte eine breite statistische osten zum mittelfränkischen Albvorland. Die Basis an Funden und Fundstellen für die Latenezeit Eger, der zweite große Fluss des Rieses, führt nach im Nördlinger Ries. Auf dieser Grundlage ermög­ Westen und über Jagst und Kocher in das mittlere lichte eine detaillierte Analyse von Funden und Neckargebiet. Befunden die Rekonstruktion der latenezeitlichen Schon seit 100 Jahren wird das Ries intensiv Besiedlungs­ und Wirtschafts Verhältnisse. Es zeig­ archäologisch erforscht. Den Grundstein zu einer ten sich hierbei deutliche kulturelle Unterschiede systematischen archäologischen Landesaufnahme zwischen der frühen und der jüngeren Latenezeit legte der Nördlinger Pharmazierat Ernst Frickhinger ab der Stufe LL B2. in Begehungen und kleineren Ausgrabungen Anfang

Archäologische Informationen 28/1 &2, 2005, 123-138

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Abb. 1 Verbreitung der frühlatenezeitlichen Siedlungen (Punkte) und Gräber (Dreiecke) im Nördlinger Ries (im Westen außerhalb des Rieskraters sind der Ipf und Kirchheim-Osterholz ergänzt).

Die Besiedlungsverhältnisse in der Frühlatenezeit früher Drehscheibenware aus dem übrigen Umfeld hervorgehoben. Eine campanische Bronzefigur aus Die Siedlungen der Frühlatenezeit sind in lockerer Ehringen­Wallerstein (KOCIUMAKA 1991, 62­64) und Streuung über das gesamte Becken verteilt (Abb. die westlich knapp außerhalb des Kraterbeckens 1). Allein die im Osten verbreiteten, ertragsarmen in Kirchheim­Osterholz in einer Zisterne gefunde­ Sandböden und Sumpfgebiete sowie das Nordries nen 25 Fragmente von attisch­rotfigurigen Kylikes mit eher tonigen, schweren Böden scheinen ge­ (KRAUSE 2002, 506 Abb. 25) untermauern das Bild mieden worden zu sein. Vermutlich ebenso auf­ einer Kleinregion von gewisser Bedeutung. grund der schlechteren Bodenverhältnisse zeigt Inwieweit der im westlichen Vorland außer­ sich die Siedlungsleere dieser Gebiete auch in der halb des eigentlichen Rieskraters gelegene Ipf bei Hallstattzeit (FRIES 1996, 63). Bopfingen als latenezeitliche Höhensiedlung in die Während in der Halls tattzeit aber der Schwerpunkt Diskussion mit einbezogen werden kann, ist frag­ der Besiedlung im Süden des Rieses liegt, wird das lich. Die genannten Importstücke fanden sich an Westries in der Frühlatenezeit durch das gehäufte Fundorten in der Ebene. Die Grabungen von F. Auftreten von qualitätvollen Importfunden wie etwa Hertlein hatten 1907/08 auf dem Ipf mit einer

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Pfostenschlitzmauerkonstruktion zwar einen wohl beeinflusst sein konnte, kann diese Theorie nun latenezeitlichen Ausbau der Befestigungen gezeigt im Ries auf einer breiten statistischen Basis unter­ (HERTLEIF 1911, 47 ff.; 67 ff. - KRAUSE 1992, 55 mauert werden. Die Besiedlungsdichte verschiede­ Abb. 31)-. Im Material der alten Ausgrabungen3 ner Zeiten kann im Ries durch die großflächigen sowie unter den Lesefunden der neueren Zeit findet Begehungen objektiv beurteilt werden. So kommt es sich jedoch wenig Latenezeitliches. Es überwiegen im Ries während der Frühlatenezeit zu einer dras­ Funde der Urnenfelderzeit, in geringerem Maße tischen Bevölkerungsabnahme, die erst ab der Stufe kommt hallstattzeitliches Fundgut vor (KRAUSE 1992, LT B2 wieder ausgeglichen wird. Man kann trotz 14 f.; 51 ff.; KRAUSE 1995, 75 ff.; KRAUSE 2002, 497; des deutlichen Bevölkerungsrückganges annehmen, KRAUSE 2004, 21). Die jüngere Latenezeit ist dabei so dass die fruchtbaren Böden des Rieses niemals ganz selten vertreten, dass eine dominierende Stellung verlassen wurden. Die Gehöfte auf dem Goldberg einer Siedlung auf dem Ipf in dieser Zeit nicht wahr­ bezeugen eine Besiedlung des Rieses auch in LT scheinlich ist. Ein „Zangentor" im äußeren Wall Bl (PARZINGER 1998, 44; 117; 125 ff.), die aber sonst (PLANCK 1988,143) ist oft als Beweis eines Oppidums hier nicht und in ganz Bayern selten zu finden ist auf dem Ipf angeführt worden, hält aber einer ein­ (KRäMER 1985,11). gehenderen Untersuchung nicht stand. Aus der Der geringe Bevölkerungsniederschlag der frühen Latenezeit ist vom Plateau des Ipfes eben­ Frühlatenezeit passt zeitlich zu den historisch falls nur wenig mehr Material bekannt geworden, überlieferten Keltenwanderungen des 4./3. beispielsweise ein Ösenarmring, eine Fibel vom Jh. v. Chr.5. Möglicherweise können die Bevöl­ FLT­Schema sowie ein Braubacher Schalenfragment kerungsschwankungen im Ries mit Ab­ bzw. (KRAUSE 1992, 62 f.). Neue Ausgrabungen von R. Zuwanderungen inmitten der Bevölkerungsbe­ Krause bestätigten den festgestellten generellen wegungen dieser Zeit erklärt werden. Unterstützt Mangel an latenezeitlichem Fundmaterial auf dem wird diese Annahme dadurch, dass ein ähnlicher Ipf4. Neben Material der späten Urnenfelderzeit Bevölkerungsabfall in dieser Zeit inzwischen auch förderte die Grabung auf dem Plateau vor allem in anderen siedlungsgeschichtlich untersuchten solches der Hallstattzeit zutage. Die frühe wie die Landschaften Südbaverns nachgewiesen ist". jüngere Latenezeit scheinen dagegen auf dem Ipf offenbar kaum eine Rolle gespielt zu haben. Auffallend unterschiedlich sind im Ries die Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung Mengenverhältnisse zwischen den Fundstellen in der Frühlatenezeit der aufgrund des überwiegend keramischen Lese­ fundmaterials meist nicht weiter differenzierba­ Die überlieferten Bestattungen der Frühlatenezeit ren Späthallstatt­Frühlatenezeit und der jüngeren sind meist Nachbestattungen in Hügeln, die schon Latenezeit. Trotz ähnlich langer Dauer der Perioden in der Bronze­ oder Hallstattzeit angelegt wurden. sind dreimal so viele Siedlungsfundstellen der jün­ Es handelt sich überwiegend um S­N­ausgerich­ geren Latenezeit wie der Späthallstatt­Frühlatenezeit tete Körperbestattungen, in einem Falle um eine bekannt. Die Spärlichkeit des frühlatenezeitlichen Brandbestattung. Derartige Verhältnisse sind in Siedlungsniederschlages wird in einem Vergleich der Frühlatenezeit für alle das Ries umgebenden mit der Hallstattzeit noch deutlicher. Aus einer Regionen gleichermaßen tvpisch (LORENZ 1978, 43 wiederum vergleichbar langen Zeitspanne stehen f.; KRäMER 1985, 3). Im Ausstattungsmuster aber 158 hallstattzeitliche Siedlungsfundstellen 33 der zeigen die LT A­zeitlichen Gräber des Rieses Späthallstatt­Frühlatenezeit gegenüber (Fries 2005, deutliche Beziehungen nach Nordbayern. Das 26). Erst in der jüngeren Latenezeit ist mit 98 Ries gehört den Bestattungen nach zu Kerstens Siedlungsfundstellen wieder ein Aufschwung der Frühlatene­Ostgruppe (KERSTEN 1933, 128 ff.). Bevölkerungszahlen zu verzeichnen. Weder in Südbayern noch im südlichen Teil Baden­ Den hier zu beobachtenden Bevölkerungsrück­ Württembergs wurden den Toten wie im Ries bis zu gang während der Frühlatenezeit hatte H. P. Uenze drei Gefäße in das Grab mitgegeben (LORENZ 1978, in Südbayern schon 1972 anhand der Verbreitung 82 f.). Stattdessen ist diese Sitte in Nordbayern und der Grabhügel der späten Hallstattzeit und der im Norden Baden­Württembergs verbreitet. Die frühen Latenezeit vermutet (UENZE 1972, 250). Beigabe von Gerätschaften, wie sie im Ries beispiels­ Wenn seine Schlussfolgerung noch mit gewissen weise in einem Messer in Hügel 3 von Unsicherheiten behaftet waren, da die Verbreitung sichtbar wird, wird weder in Südbayern noch in der Grabhügel durch unterschiedliche Faktoren Baden­Württemberg geübt (LORENZ 1978, 100). Im von Auffindungs­ und Erhaltungsbedingungen bis nordbayerischen Grabfundmaterial sind Messer hin zu einer möglichen Veränderung des Ritus jedoch in großer Zahl vorhanden (KERSTEN 1933,

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Abb. 2 Die Hauptkommunikationsrouten für das Nördlinger Ries in der Frühlatene- zeit.

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129). Ebenso schließt sich das Ries mit der Tatsache, Auftreten von Schichtaugenperlen im Ries spricht dass keiner der Bestatteten in LT A Beinringe trug, für eine Bindung an den nordbayerischen Raum, an nordbayerische Verhältnisse an (KERSTEN 1933, der im mitteleuropäischen Verbreitungsgebiet der 128 ff.) und setzt sich von den Gepflogenheiten in Perlen neben Böhmen, Mähren, Niederösterreich Südbayern und Baden­Württemberg ab (LORENZ und dem Burgenland ein Verbreitungszentrum dar­ 1978, 150; 153 f.). Erst in dem vermutlichen LT B2­ stellt (AUER 1982, 215­252; KUNTER 1995, 43 Abb. 5; zeitlichen Grabfundensemble von Kirchheim fin­ Karte 1). Tierkopffibeln, wie wrir sie in einiger Zahl det sich ein Beinringpaar, wie es in diesen beiden im Ries finden, setzen in ihrer Verbreitung vom Regionen in LT B charakteristisch ist. Mittelrhein bis nach Böhmen einen Schwerpunkt Die engen kulturellen Kontakte der frühlatene­ auf der Fränkischen Alb (BINDING 1993, 116 f.; Karte zeitlichen Bevölkerung des Rieses nach Nordosten 6) und passen damit ebenso in das gewonnene zeigen sich nicht nur an den Bestattungssitten, Bild. sondern auch im restlichen Fundmaterial. LT A­ Neben der kulturellen Einheit mit Nordbayern zeitliche Linsenflaschen, von denen ein Exemplar beweist das Ries mit einigen wenigen Stücken jedoch in „Bühl" gefunden wurde, haben einen auch, dass es als leicht zugänglicher Albdurchstich Verbreitungsschwerpunkt in Nordostbayern und eine Durchgangsregion mit weitreichenden Bezie­ Westböhmen, sind aber weiter westlich nur noch hungen war. In südliche Richtung weisen zwei vereinzelt zu finden (STöLLNER 2002,171 Abb. 75). Die bronzene Certosafibeln aus , deren Typ Muster der Stempelverzierungen auf der frühlatene­ besonders häufig in Südtirol und im Trentino ver­ zeitlichen Keramik im Ries gehören mit geometri­ treten ist (PARZINGER 1988, Taf. 148, Karte 1 Nr. schen Motiven und S­förmigen Stempeln dem östli­ 2; JABLONKA 1996, 273 Abb. 6), sowie die erwähn­ chen Stilkreis Frank Schwappachs an, der sich von ten attisch­rotfigurigen Kylikes aus einer Grube in Nordbayern bis Böhmen zieht (SCHWAPPACH 1973, Kirchheim­Osterholz. Das Ries bekam darüber hin­ Abb. 4). Die im Ries üblichen Gürtelhaken mit ein­ aus aus Richtung Westen qualitätvolle Erzeugnisse fachem kästchenförmigen Beschlag sind zwar vom der Zeit. Wohl von der Heuneburg aus wurde das Schweizer Mittelland und Südwestdeutschland bis Ries mit früher geriefter Drehscheibenware versorgt nach Tschechien verbreitet (FREY 2002,180 Abb. 150. (HOPERT 1996, 26). Vgl. auch: FREY 1996, 201 Abb. 6; HERRMANN/FREY Eine Kartierung der Kommunikationswege, 1996,68 Abb. 77; GUGGISBERG/STöLLNER 1996,123 Abb. in die das Ries in der Frühlatenezeit eingebun­ 5; STöLLNER 2002, 96f.), sind aber nur im östlichen Teil den ist, kann im Vergleich zu dem bisherigen des Verbreitungsgebietes wie die Rieser Exemplare Kenntnisstand (RIECKHOFF/BIEL 2001, 89) durch die aus Ederheim und Beizheim vor allem aus Eisen detaillierte Fundanalyse deutlich erweitert werden. gefertigt. Die Rieser Beispiele schließen sich an eine Neben der seit jeher vermuteten Westrichtung über Konzentration im Verbreitungsgebiet in Franken den Ipf aus dem Ries hinaus, muss vor allem die und der Oberpfalz an. Auch das relativ häufige Kommunikationsachse in Richtung Nordostbayern

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Abb. 3 Verbreitung der jüngerlatenezeitlichen Siedlungen (Punkte), Gräber (Dreiecke) und Viereckschanzen (Quadrate) im Nördlinger Ries sowie der Befestigungen auf dem Burgberg und Ipf (westl. des Rieskraters ist die Konzentration von Viereckschanzen um den Ipf sowie die Siedlung Bopfingen-Flochberg ergänzt). neu hinzugefügt werden (Abb. 2). Darüber hinaus gemieden. Dagegen ist ein starker Siedlungsstel­ zeugen die Certosafibeln aus Maihingen von einer lenzuwachs im Südostries, v.a. am Zusammenfluss Route den Lech aufwärts in Richtung Süden und von Eger und Wörnitz zu verzeichnen (Abb. 3). Alpenübergang, die möglicherweise auch andere Auch das Gebiet östlich der Wörnitz wird jetzt trotz Gegenstände wie eine campanische Bronzefigur schlechter Bodenbedingungen stärker besiedelt. von Ehringen­Wallerstein oder die attisch­rotfiguri­ Wie die Menschen der Hallstattzeit, die vornehm­ gen Kylikes des 2. Viertels des 5. Jh.v.Chr. gekom­ lich auf Böden mit guter Ertragsfähigkeit siedel­ men sind7. ten (FRIES 1996, 73 f.), suchte die Bevölkerung der Frühlatenezeit fast ausschließlich die fruchtbaren und gut zu bearbeitenden Lehmböden auf. Beson­ Die Besiedlungsverhältnisse in der jüngeren ders deutlich wird die rigide Auswahl des Sied­ Latenezeit lungsstandortes in diesen Zeiten, wenn man bedenkt, dass Lehmböden nur gut ein Drittel der Fläche In der jüngeren Latenezeit den Stufen LT B2­D1, des Rieses bedecken. In der jüngeren Latenezeit verdreifacht sich die Besiedlungsdichte im Ries. dagegen befinden sich nur noch drei Viertel der Wie zuvor werden das Nordwest­ und Ost­Ries Siedlungen auf den ertragreichen Lößlehmböden.

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Wörnitz

Heroldingen

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Abb. 4 Der Fundplatz „Kalbläcker" in Heroldingen und die ungefähre Lage der latenezeitlichen Befunde (l=Haus l;ll=Haus II; lll=Haus III; S=Schotterplatz; G=Gräber; ?=sog. Abfallgruben; Auelehmausdehnung hellgrau schattiert, mit kleinen Ovalen unterlegt sind Bereiche, in denen Kalksteinkonzentrationen oder Hügelgräber gemeldet wurden; nach Skizzen LfD. Thierhaupten).

Von der Bevölkerung werden im Gegensatz zu vor­ Die Siedlung liegt in einer Schleife der Wörnitz, die her deutlich mehr Sandböden und in geringerem ein potentielles Siedlungsareal von 30ha einschließt. Maße auch Tonböden in Kauf genommen. Auch Von drei Seiten ist die Siedlung von Flussläufen an weiteren Umweltfaktoren ist zu erkennen, dass umgeben, die vierte Seite dominiert im Osten der neben landwirtschaftlichen Überlegungen in der „Burgberg". Diese Siedlung hat zwar die Hälfte des jüngeren Latenezeit darüber hinaus andere Aspekte bearbeiteten Materials ergeben, an Befunden sind für die Wahl des Siedlungsplatzes von Bedeutung aber nur drei 80m voneinander entfernt gelegene gewesen zu sein scheinen. Hausgrundrisse der Spätlatenezeit bekannt gewor­ Das zuvor herausstechende Westries ist jetzt den. Die auf den ersten Blick im Vergleich zum im Gegensatz zu der genannten Konzentration im Fundaufkommen erstaunlich geringe Befunddichte Südostries weniger dicht bevölkert. Jedoch befin­ ist damit zu begründen, dass wir uns auf den det sich am westlichen Riesrand mit Bopfingen­ „Kalbläckern" nicht im Kern der Siedlung, son­ Flochberg in dieser Zeit eine größere Siedlung dern inmitten eines mittelbronzezeitlichen Grab­ in strategisch günstiger Lage an einem der hügelfeldes befinden. Diese Hügel sind heutzutage Eingänge in das Becken (KRAUSE/ WIELAND 1993, völlig verschleift und obertägig nicht mehr zu erken­ 59­112; KRAUSE 1992, 71 ff.). In einer vergleichba­ nen. Von ihnen zeugen nur noch die immer wieder ren Schlüsselposition am Südausgang des Rieses gemeldeten Steinkonzentrationen im Acker (Abb. liegt die Siedlung „Kalbläcker" in Heroldingen. Sie 4). In der Latenezeit waren die Grabhügel jedoch wurde zu derselben Zeit wie Flochberg, in der Stufe noch bekannt: Man hat sowohl in der Früh­ als LT B2, gegründet. auch in der Mittellatenezeit in ihnen nachbestattet. Die bedeutendste Siedlung im Arbeitsgebiet Ein sicheres Körpergrab unter einer Steinpackung nicht nur unter den Neugründungen der jüngeren gehört in die Mittellatenezeit. Verschiedene, schlecht Latenezeit sind die „Kalbläcker" in Heroldingen. dokumentierte „dunkle Verfärbungen" und Gruben

Berichte 128 Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeit mit Knochenbrand innerhalb der Steinpackungen, der Latenezeit zumindest ausgebaut worden sind. die jüngerlatenezeitliche Funde enthielten, lassen Doch haben, wie oben diskutiert, auch erneute weitere Brandbestattungen auf den „Kalbläckern" Grabungen auf dem Plateau keine jüngerlatenezeit­ vermuten. Nicht erkannte Brandgräber würden lichen Siedlungsspuren festgestellt. In der Ebene darüber hinaus die große Zahl an üppigen und aber befindet sich in knapp 2km Entfernung mit recht qualitätvollen Lesefunden der Stufen LT B2 Bopfingen­Flochberg wiederum eine größere offene und C von diesem Acker erklären, die nicht mit Siedlung der jüngeren Latenezeit am Fuße einer der Besiedlung der drei ergrabenen LT D­Häuser in solchen Befestigung8 (Abb. 4). Einklang zu bringen sind. Zwei Hortfunde mit Münzstempeln, die bei Mit den drei ausgegrabenen Häusern fas­ Kleinsorheim (ZIEGAUS 1998, 2­3) und Niederaltheim sen wir dementsprechend nur die letzten, in das (ZIEGAUS 2002) in den südlichen Riesrandhügeln Grabhügelfeld eingestreuten spätlatenezeitlichen deponiert worden waren, heben das dicht besiedel­ Ausläufer der Siedlung. Die noch fehlenden Sied­ te Südostries zusätzlich hervor und unterstreichen lungsbefunde zu den früheren Lesefunden können seine Bedeutung. In letzter Zeit wurden auf den im Anschluss an die „Kalbläcker" zur Wörnitz hin „Kalbläckern" in Heroldingen immer häufiger vermutet werden (Abb. 4). Von dort sind jedoch Münzen gefunden, die eine gewisse Bedeutung keinerlei Lesefunde gemeldet worden. Mit einer Kar­ der Siedlung im Handelsgeflecht der jünge­ tierung der Auelehmablagerungen wird der Grund ren Latenezeit bezeugen. Wenn auch die beiden hierfür deutlich. Innerhalb der Flussschleife sind Münzstempeldepots nicht direkt mit dieser Sied­ nur die „Kalbläcker" nicht mit Auelehm überlagert lung in Verbindung zu bringen sind, so beweisen und daher für uns fundreich. Auf den näher am sie doch eine Anwesenheit von latenezeitlichen Fluss gelegenen „Kalblwiesen" dagegen wären ver­ Münzmeistern im Ries. Beide Depots konnten leicht mutliche latenezeitliche Siedlungsreste von der mit wieder hervorgeholt werden. Es muss sich daher den mittelalterlichen Rodungen noch einmal zuneh­ nicht um Votivgaben handeln, ein Versteckf und oder menden Auelehmablagerung zugedeckt worden. Altmetallhort ist wegen der neben Werkzeugen und Eine vergleichbare geologische Situation förderten Stempeln enthaltenen Metallreste im Kleinsorheimer Ausgrabungen in Bopfingen­Flochberg zutage. Dort Depot wahrscheinlicher. konnte durch tiefe Profilschnitte das eisenzeitliche Die Rieser Depots unterstützen die Amiahme, und römische Talniveau mehr als zwei Meter unter dass es sich bei den latenezeitlichen Münzmeistern der heutigen Oberfläche festgestellt werden (KRAUSE um Wanderhandwerker gehandelt hat, die an ver­ 1989/90,13). schiedenen Orten für unterschiedliche Auftraggeber Inmitten der Siedlungskonzentration am Zusam­ tätig waren. Der Meister des Niederaltheimer menfluss von Wörnitz und Eger liegt in einer Depots war mit den verfügbaren Stempeln in der den südlichen Rieseingang dominierenden Position Lage, je nach Bedarf und Auftrag Silber­ oder der „Burgberg" bei Heroldingen. Er trägt eine Goldmünzen, aber auch unterschiedliche Typen 25ha umfassende Befestigung, die aufgrund eines von Regenbogenschüsselchen zu prägen. Die Auf­ 17m langen Zangentores meist für spätlatenezeit­ träge erfolgten hierbei sicherlich durch ranghohe lich gehalten worden ist. Inzwischen konnte an Persönlichkeiten. Nicht zuletzt das relativ regel­ Beispielen wie dem Zävist in Böhmen oder auf der hafte Gewicht der keltischen Münzen spricht für Pipinsburg bei Osterode am Harz gezeigt werden, eine zentrale Macht hinter der Münzprägung, die dass Vorläufer dieser Torbauart bei uns schon ab der Rohstoffbeschaffung und ­Verwaltung sowie Münz­ Späthallstattzeit vorkommen. Da das Gebiet um den produktion selbst kontrollierte. Zusammenfluss von Eger und Wörnitz jedoch nur in der jüngeren und nicht schon in der Späthallstatt­ Frühlatenezeit eine besondere Rolle in der Sied­ Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung lungsverteilung spielte, ist ein Zusammenhang mit in der jüngeren Latenezeit der jüngeren Latenezeit wahrscheinlicher. Auf dem Berg selber sind jüngerlatenezeitliche Funde spär­ Das Ries wurde von W. Krämer in seiner Aufarbeitung lich gesät. Die Befestigung könnte daher allenfalls der mittellatenezeitlichen Grabfunde zum südbaye­ als Fliehburg für die Bevölkerung der um den rischen Kulturraum gerechnet (KRäMER 1985). In „Burgberg" konzentrierten jüngerlatenezeitlichen Südbayern findet mit den Flachgräberfeldern der Siedlungsstellen gedient haben. jüngeren Latenezeit ein kultureller Neubeginn statt. Eine ganz entsprechende Situation findet Durchgehend von LT A bis in die Mittellatenezeit sich möglicherweise auch am Westausgang des belegte Siedlungen oder Bestattungen der Stufe Rieses. Dort trägt der Ipf Befestigungen, die in LT A auf den Flachgräberfeldern der Stufen LT B

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Abb. 5 Die Verbreitung von Grabhügelbestattungen der Stufe LT B und C in Süddeutschland (vgl. Liste 1; und C, die eine Begräbnisplatzkontinuität anzeigen werden durch einige Besonderheiten gekennzeich­ würden, konnte Krämer in seiner Zusammenschau net, die sie von den südbayerischen Verhältnissen in Südbayern nicht finden. Hinter der kulturellen absetzen. Zäsur zwischen Krämers „Hügelgräberlatene" und Anhand der Grabungsdokumentation konnte dem „Flachgräberlatene" wird in Bayern gemeinhin nachgewiesen werden, dass es sich bei den mittella­ die Einwanderung von Kelten im Zuge der historisch tenezeitlichen Körpergräbern im Ries entgegen bezeugten Bevölkerungsbewegungen vermutet (z.B. der bisherigen Annahme nicht um Flachgräber PAULI 1980,191; KRäMER 1985,1 ff.). Chr. Eggl konn­ wie in Südbayern, sondern um Bestattungen te unlängst an Bestattungen der Stufe LT B2a aus in Steinhügeln handelt. Die beiden besterhalte­ Aschheim­Dornach, Lkr. München, nicht nur auf­ nen Gräber in Holheim und Heroldingen sind grund ihrer Ausstattung Verbindungen nach Nord­ Körperbestattungen, doch gibt es in der Doku­ und Mittelböhmen aufzeigen, die sich an dem übri­ mentation deutliche Hinweise auf eine steigende gen Grabmaterial dieser Zeit in Südbayern immer Zahl von bisher unerkannten Brandbestattungen. wieder feststellen lassen. Anhand von Strontium­ Brandbestattungen sind in Südbayern in dieser Zeit Isotopen­Analysen am Zahnschmelz der Skelette eine Seltenheit9, werden aber in Baden­Württemberg konnte hier die Vermutung untermauert werden, mit der Mittellatenezeit immer häufiger bis sie über dass zumindest ein Teil der Siedler Zuzüglinge aus die Zahl der Körperbestattungen dominieren10. dem böhmischen Gebiet ist (EGGL 2003, 513­538). Kartiert man die Verbreitung der Grabhügelbe­ Ob es sich bei den festgestellten Bezügen zum boi­ stattungen aus den Stufen LT B und C, zeigt sich, schen Raum, bei Vergleichsfunden oder die sog. dass diese in Süddeutschland jetzt nur noch in zwei BOIOS­Scherbe betreffend (KRäMER 1982, 492ff.), Gebieten häufiger auftreten: am mittleren Neckar um reine Handelsbeziehungen oder Zeugen einer und den Lech aufwärts bis um Starnberger und Mobilität von Stammesteilen handelt, wird auch für Ammersee. Ausgespart ist die östlich gelegene Zone Manching diskutiert (SIEVERS 2000, 392). der Flachgräberfelder (Abb. 5). Im Ries dagegen liegen die Verhältnisse anders. Interessanterweise schließt sich die Verbreitung Zwar sind, wie erwähnt, die Besiedlungsdichte­ der Grabhügel in LT B und C exakt mit den schwankungen zwischen der frühen und der jün­ Kartierungen aus, die Eggl für die Vergleichsfunde geren Latenezeit derart deutlich, dass mit Ab­ und zu den Dornacher Grabfunden entwirft11. Während Zuwanderungen gerechnet werden muss. Die süd­ für das oberbayerische Gebiet östlich und nördlich bayerischen Kulturkontakte können aber nicht auf von Starnberger See und Ammersee die engsten das Ries übertragen werden. Die Rieser Gräber Verbindungen nach Böhmen und Mähren bestehen,

Berichte 130 Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeit

Abb. 6 Verbreitung östlicher und westlicher Formen der spätlatene­ zeitlichen bemalten Kera­ mik in der Umgebung des Nördlinger Rieses (nach 15 MAIER 1970, WIELAND 1996 mit Ergänzungen vgl. Liste • 8 9 1 2; Punkte ­ östliche For­ men; Dreiecke ­ westliche Formen; leere Quadrate unbestimmbar). • 6 3D 14 12 16 ••17

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steht nach den Bestattungssitten das Gebiet um die lich an das Ries grenzenden Schwäbischen Alb Seen sowie Bayerisch-Schwaben und das Altmühltal sind kaum ansprechbare Funde bemalter Keramik in Kontakt mit dem mittleren Neckarraum. Auch bekannt geworden (WIELAND 1996, 117; Karte 15). der südbayerische Raum kann während der Stufen Nur in der im westlichen Teil der Schwäbischen LT B und C folglich nicht mehr als kulturelle Einheit Alb gelegenen Viereckschanze „Ruchenholz" von gesehen und müsste in Zukunft differenziert unter­ Altheim­Heiligkreuztal, Kr. Biberach, ist ein Topf sucht werden. mit Streifenbemalung gefunden worden (WIELAND Neben der fortdauernden Hügelgrabsitte, 1996, 118 Abb. 40,5). Zu diesem Gefäß sind jedoch durch die bisweilen Hügelnekropolen mit Nach­ im Gegensatz zu den Rieser Funden die besten bestattungen der Stufen LT A, B und C vorkom­ Parallelen unter den westlichen Formen, beispiels­ men12, wird das Ries in der Mittellatenezeit durch weise aus Basel, zu nennen. Nördlich der Alb, in seine reichen Gefäßbeigaben eng an den mittleren 60km Entfernung vom Ries durch das Kochertal Neckarraum angeschlossen. Im Grab von Holheim erreichbar, kann man in Schwäbisch Hall an den etwa befanden sich mindestens fünf Gefäße. Dies Formen der bemalten Ware dagegen Kontakte zur wiederum grenzt das Gebiet von den Grabhügeln Ostgruppe und nach Manching feststellen (WIELAND um Ammersee und Starnberger See ab, in denen 1996, 118 Abb. 40,7; 119). Eine Übermittlung sol­ sich wie im restlichen Südbayern kaum Gefäße fan­ cher Stücke über das Ries ist hier vorstellbar (Abb. den13. Ganz entsprechende Grabfunde finden sich 6). Weitere 50km in Richtung Westen am Neckar jedoch im mittleren Neckarraum14. gehört die bemalte Ware in der Viereckschanze Eine Zuwanderung, die das Bevölkerungsdefizit von Fellbach­Schmiden bereits zu den westlichen im Ries mit der jüngeren Latenezeit wieder ausglei­ Formen (WIELAND 1996, 117; 18 Abb. 40,1). Die chen könnte, muss man daher im Gegensatz zu den Beziehungen des Schwäbisch­Haller Gebietes nach oberbayerisch­böhmischen Verhältnissen aus dem Osten unterstreichen dazu auch die Formen der Westen, genauer gesagt aus dem mittleren Neckar­ glatten Drehscheibenware, bei denen es sich wie­ gebiet, annehmen. derum um die gedrungenen Formen des östli­ chen Bereiches handelt (KOST 1939/40, 65 Abb. 21 Die Analyse des Fundmaterials offenbarte entspre­ rechts). chende Verbindungen. Die im Ries gefundenen Diese Nordwest­Südost­Achse, die vom Neckar­ Gefäße der spätlatenezeitlichen bemalten Ware gehö­ gebiet durch das Ries nach Manching und Südbayern ren mit bauchigeren Formen zu der von F. Maier her­ führt, spiegelt sich ebenso in der Verteilung der ausgearbeiteten Ostgruppe (MAIER 1961, 361ff.). Die Kreuzquinare Typ „Schönaich", von denen ein ausladenden, bauchigeren Formen sind vor allem Münzstempelpaar in Kleinsorheim gefunden wor­ in Manching vertreten, während schlankere Formen den ist (ZIEGAUS 1998a, Abb. 11). Ihre Verbreitung für den Westen charakteristisch sind. Von der west­ reicht von ihrem vermutlichen Entstehungsgebiet

131 Berichte Almut Bick

1_ Abb. 7 Die Hauptkommunikationsrouten für das Nördlinger Ries in der jüngeren Latenezeit.

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S c am oberen Neckar, wo sich der namengebende (65% der unverzierten Grobkeramik15). Organische Schatzfund befindet, über das Ries und Manching Magerung gehört im Ries dagegen zu den sel­ bis nach Südostbayern. Weitere Beziehungen zu tensten Beimengungen, nur 3% der handgemach­ der Großsiedlung Berching­Pollanten nördlich der ten Keramik in Heroldingen sind derart gearbei­ Fränkischen Alb werden beispielsweise durch eine in tet. Ahnliches gilt für Berching­Pollanten (5% der Heroldingen gefundene Kleinsilbermünze des Typs Grobkeramik organisch gemagert16) oder Altendorf „Pferd mit zurückgewandtem Kopf" bezeugt, des­ (9% der Keramik organisch gemagert: STöCKLI 1979a, sen Produktion dort vermutet wird (KELLNER 1982, 41). Damit kann neben den Bestattungssitten kann 83). Münzstempel für Büschelquinare oder Klein­ auch mit diesem Detail eine Zuwanderung in das silbermünzen Typ „Manching" in den Rieser Depots Ries aus dem Gebiet südlich der Donau während binden das Gebiet andererseits an die Manchinger der jüngeren Latenezeit widerlegt werden. Traditionen (KELLNER 1990, 18.23; ZIEGAUS 2000, 43). Außer den Haupteinflussbereichen sind wie im Ein enger Kontakt zur Region um Manching zeigt f rühlatenezeitlichen Material auch Kontakte zu ande­ sich zum Beispiel auch darin, dass eine mittellatene­ ren Gebieten zu verzeichnen. Eine Nauheimer Fibel zeitliche Gürtelkette aus Hürnheim unter ande­ mit randbegleitenden Leiterbändern auf dem Bügel ren mit einem Manchinger Exemplar in derselben und eine Lauteracher Fibel von den „Kalbläckern" Werkstatt hergestellt worden ist. Die durch die weisen weiter nach Westen (STPJEWE 1996, 75; 160; genannten Beispiele umrissene Kleinregion spiegelt Karte 7; 30). Eine dritte spätlatenezeitliche Fibel, Typ sich am deutlichsten in Funden wie den mittellatene­ Almgren 65, ist vor allem in den oberitalienischen zeitlichen Glasschiebern, deren Kernverbreitung und nördlich angrenzenden Alpengebieten verbrei­ vom Ries mit den Fundorten Heroldingen und tet. Im bayerischen Alpenvorland dagegen ist dieser Wechingen nach Manching­Steinbichel, Köfering­ Fibeltyp seltener (GEBHARD 1991, 28; DEMETZ 1999 32; Egglfing und Berching­Pollanten reicht (GEBHARD Karte 1; 218ff. Liste I), Heroldingen ist einer der weni­ 1989, 52 Anm. 164; ZEPEZAUER 1993, 90; 210 Liste; gen Fundpunkte solcher Bronzefibeln nördlich der Karte 20). Donau. Aus Böhmen wurden Sapropelitarmringe in In diesen qualitätvolleren Objekten zeigt sich das Ries importiert, wie eine kohlenpetrographische eine enge Verbindung zu der Manchinger Gegend, Untersuchung von einigen der 53 Bruchstücke aus der nicht auf alltägliche Stücke übertragen werden der Siedlung „Kalbläcker" beweisen konnte17. kann. In der Machart der einfachen Grobkeramik Nach der detaillierten Fund­ und Befundanalyse beispielsweise besteht ein signifikanter Unterschied kann das Wegesvstem, in welches das Ries in der zwischen Manching und dem Ries. Zwar gibt es in jüngeren Latenezeit eingebunden ist, im Vergleich Formen und Verzierungen Ähnlichkeiten, doch ist zum bisherigen Forschungsstand (RIECKHOFF/BIEL die Magerung eine völlig andere. Die organische 2001, 242f.) ergänzt und korrigiert werden (Abb. 7). Magerung zählt zu den beliebtesten in Manching Die bisher angenommene Route über den nordvvest­

Berichte 132 Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeit liehen Ausgang und das Mauchtal aus dem Ries ist wegen fehlender Siedlungsreste in dieser Gegend als unbedeutend einzustufen. Stattdessen handelt es sich bei dem Weg über den Egereinstich im Westen in das mittlere Neckargebiet um die wichtigste Verkehrsachse für das Ries. Ebenso haben sich ein weiterer Abzweig im Nordosten des Rieses am nörd­ lichen Rand der Alb in Richtung Berching­Pollanten und die Verbindung in südlicher Richtung in das Donautal als bedeutend herausgestellt. Von dort • • führen die Wege vor allem nach Osten, aber auch nach Westen und lechaufwärts nach Süden. • • • • r • M^SI

Die Wirtschaftsgrundlagen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der jüngeren Latenezeit C Neben den ausgesprochen fruchtbaren Böden im Riesbecken werden oft die reichen Erzvorkommen Abb. 8 Die Verbreitung von Keramik mit Kammstrichgrübchen- der östlichen Schwäbischen Alb, die schon seit Verzierung (nach WIELAND 1996 mit Ergänzungen). der Späthallstattzeit verhüttet wurden18/ in die Überlegung zu wirtschaftlichen Grundlagen der nachgezeichnet. Als weiteres Indiz dieser wirt­ Siedlungen im Ries einbezogen. Gegen eine wirt­ schaftlichen Verbindungen sind Briquetagetiegel schaftliche Einheit des Rieses mit der Schwäbischen der jüngeren Latenezeit, die um Schwäbisch Hall Alb spricht jedoch das Fundmaterial, beispielswei­ bis nach Grabenstetten auf der Schwäbischen Alb, se die Alltagskeramik. Aufgrund ihrer Häufigkeit Ehningen und Fellbach­Schmiden im Westen sowie bezeichnete G. Wieland karrmistrichgrübchen­ver­ Weißenburg knapp nordöstlich des Rieses verbrei­ zierte Grobkeramik als geradezu definitorisch für tet sind, von J. Fries­Knoblach jetzt auch mehr­ die Spätlatenezeit der schwäbischen Alb (WIELAND mals im Manchinger Material identifiziert wor­ 1996, 153; 338 Karte 21). Diese Verzierung kommt den20. Die großen Siedlungen Bopfingen­Flochberg kein einziges Mal auf Keramik aus dem Riesbecken und Heroldingen „Kalbläcker", die strategisch am vor (Abb. 8)19. westlichen Eingang und südlichen Ausgang des Stattdessen lohnt sich ein Blick in das mitt­ Riesbeckens in LT B2, zur Zeit der Aufnahme lere Neckargebiet, in das nach Aussage der der Salzproduktion in Schwäbisch Hall, angelegt Bestattungssitten und des Fundmaterials engs­ wurden, können in diesem Wirtschaftsgeflecht als te Beziehungen bestanden. Am mittleren Neckar Etappenstationen von dem Vertriebsweg des Salzes sowie an Jagst und Kocher konzentrieren sich profitiert haben. Salzquellen, die auch in der Latenezeit genutzt wur­ den. Die Salzgewinnung in der jüngeren Latenezeit ist nicht nur durch das gehäufte Vorkommen von Anmerkungen Briquetagetiegeln und „Säulenbriquetage" dieser Zeit in der Gegend bezeugt, sondern auch durch 1 Der Artikel stellt eine verkürzte Fassung der kulturhis­ entsprechende Befunde in Schwäbisch Hall nach­ torischen Auswertung der Ergebnisse der Dissertation der gewiesen (KOST 1939/40, 39­111; WIELAND 1996,164; Verf. dar. Zu Detailanalysen von Funden und Befunden s. 178; Karte 23; 275ff. Kat.­Nr. 583). Die Funde stützen ausführlich BICK 2005. eine Salzgewinnung an diesem Ort von der ausge­ henden Frühlatene­ bis in die Spätlatenezeit. Nach 2 Vergleichbare Befunde gibt es von jüngerlatenezeitlichen pollenanalytischen Untersuchungen war die Saline Anlagen wie Kelheim (mit weiteren Beispielen LEICHT kontinuierlich von der Frühlatenezeit bis in das 3. 2000, 109ff. 132 ff.), dem Heidengraben bei Grabenstetten Jh.n.Chr. in Betrieb (SMETTAN 1988,110 ff.). (WIELAND 1996, 36), auf der Altburg von Bundenbach mit schmaleren Schlitzen für Spaltbohlen (SCHINDLER 1977, Das Ries bietet als Durchstich durch die Alb 16) oder als jüngste Mauerbauvariante in Finsterlohr einen bequemen Weg, auf dem das gewonnene Salz „Burgstall" (ZüRN 1977, 231 ff.). Pfostenschlitzmauern sind in den Donauraum gebracht worden sein könnte. aber auch an frühlatenezeitlichen Beispielen zu finden. W. Dieser Weg wird, wie beschrieben, durch die in den Dehn definierte die Pfostenschlitzmauer Typ Altkönig­ Funden spürbaren kulturellen Kontakte deutlich Preist nach den Ergebnissen seiner Ausgrabungen in

133 Berichte Almut Bick

Preist, Kr. Bitburg, dessen Mauer wohl in die Früh­ 77,136,137,138,147,169,170,176,179,180,181,184,196. Mittellatenezeit zu datieren ist (DEHN 1939, 23­26; 1960, 49­50). Die späthallstatt­frühlatenezeitiche Mauer I am 14 Vgl. beispielsweise Münsingen­Auingen, Lkr. Reut­ Zävist in Böhmen ist eine ebensolche Pfostenschlitzmauer lingen (PARET 1938, 67­69), Sinsheim­Dühren, Rhein­ (MOTYKOVä/DRDA/RYBOVä 1988, 415ff.). Neckar­Kreis (SCHUMACHER 1911, 73) oder das Brandgrab 9 von Sindelfingen­Darmsheim, Kr. Böblingen (FISCHER 3 Punktuelle Ausgrabungen von E. v. Paulus 1869 und 1967,63 ff.). Sondagegrabungen von F. Hertlein 1907/08. LD STöCKLI 1979, 5. Ohne Schüsseln mit eingebogenem Rand 4 Eine erste Grabungskampagne mit zwei Schnitten auf dem aus den Grabungsjahren 1955­61. Plateau des Ipf es hat 2004 stattgefunden. In der „Unterburg" wurden 2005 Sondagegrabungen durchgeführt. Abgesehen 16 LASCH 1999, 33. In dieser Arbeit wurde nur ein Teil der von einer Grube mit frühlatenezeitlichem Material sind in Pollanten zutage gekommenen Keramik in, wie die auch hier mehrheitlich späthallstattzeitliche Funde und Autorin sagt, „repräsentativer Auswahl" bearbeitet (ebd. Befunde zutage getreten. Jüngerlatenezeitliches Material 23). Mit fast 40000 aufgenommenen Scherben kann jedoch fehlt von der Unterburg. KRAUSE/BOHR, GUGGISBERG 2005. von einer statistisch fundierten Basis für die Magerung ausgegangen werden. 5 Zuletzt zusammenfassend zu den historischen Quellen: TOMASCHITZ 2002. 17 Gedankt sei hier A. Vieth, Geologischer Dienst Nordrhein­ Westfalen, die die Materialanalysen durchführte: Zu den 6 Münchener Schotterebene und der Landkreis Freising Materialanalysen siehe A. Vieth, Kohlenpetrographische (SCHEFZIG 2001, 203 f. Abb. 101). Untersuchungen an 2 Armringfragmenten und einem Stück Kohle­Rohmaterial aus archäologischen Fundstätten ' Vgl. die Ausführungen von J. Pape zum keramischen im Nördlinger Ries. In: BICK 2005, Anhang 2. Südimport nördlich der Alpen, die nach dem Niedergang des Nordhandels von Massilia aus in der 1. Hälfte des 5. 15 In zwei späthallstattzeitlichen Siedlungsgruben aus Jh.v.Chr. eine Intensivierung des Handels mit südlichem Osterholz, Gde. Kirchheim am Ries, fanden sich klei­ Export gut durch die Etrusker über die Alpen feststellt: PAPE ne Stücke von Rennfeuerschlacke (KRAUSE 2002, 75). 2000, 124 ff. bes. 136 f. mit verschiedenen Denkmodellen Weiter­ hin konnte am „Berger Steig" bei Hermaringen, zur Rolle Massilias in der 1. Hälfte des 5. Jh.v.Chi­.; 145 f. Kr. Heidenheim, eine Siedlungsgrube untersucht wer­ den, in der Verhüttungsschlacken mit spätlatenezeitli­ 8 Dazu kommen in nächster Nähe weitere Bopfinger chen Scherben vergesellschaftet waren (KEMPA 1991, 11; Fundstellen mit Keramikfunden der jüngeren Latenezeit: DERS. 1995, 167 ff.; REIFF/BöHM 1995, 32). ­ In St. Johann, „Alte Neresheimer Landstraße" in Bopfingen selbst Kr. Reutlingen, konnten Verhüttungsöfen durch 14C­ (WIELAND 1996, Kat.­Nr. 10), etwas weiter in Richtung Osten Untersuchungen in das 4./3. Jh. v.Chr. datiert werden im Ortsteil Trochtelfingen „Oberes Ried, Eschenbuck" (GASSMANN/KLEIN 2003, 83). (WIELAND 1996, Kat.­Nr. 13) und „Kapf" (WIELAND 1996, Kat.­Nr. 14). 19 Nächstgelegener Fundpunkt zum Ries, der eine nicht geringe Menge solcher Keramik geliefert hat, ist der 9 Bsp. München­Moosach; München­Obermenzing: KRä­ „Rollenbühl" bei Zoltingen, Lkr. Donau­Ries, nur ca. 5km MER 1985, 45 f.; 119 f. 120 ff. südsüdwestlich der Kraterrandhügel wiederum auf der Albhochfläche gelegen (Bsp. aus Zoltingen: FRICKHINGER 10 S. SCHIEK, Bestattungsbräuche. In: BITTEL/KIMMIG/SCHIEK 1938/39, 16­24; Taf. 5, Abb. 11. Weiteres im Mus. 1981,133 mit einer Aufzählung von Beispielen. Nördlingen).

11 EGGL 2003, 518 (Verbreitung zweiteiliger Buckelringe 20 J. Fries­Knoblach hat sieben von W. E. Stöckli noch als mit Ringverschluß); 519 Abb. 4 (Verbreitung der massiven Ofenränder bezeichnete Fragmente aus Manching als offenen Warzenringe); 521 Abb. 5 (Grabausstattungen mit Briquetagetiegel dieser Art gedeutet: FRIES­KNOBLACH 2001, 2 Sapropelitarmringen sowie mit Schwert und Saprope­ 9; Taf. 28, 6­9; Taf. 29. litarmring).

12 Z.B.: In Philippsburg­Huttenheim am mittleren Neckar Literatur (FISCHER 1967, 90) oder an den südbayerischen Seen im Staatswald Mühlhart bei Unteralting, Lkr. Fürstenfeldbruck W. AUER, Die frühlatenezeitlichen Schichtaugenperlen (KRAMER 1985, 110 Nr. 27). Auch auf den Kalbläckem ist in Nordbayern. Abhandl. Naturhist. Ges. Nürnberg 39, wohl eine LT A­Bestattung in einem der bronzezeitlichen 1982, 215­252. Grabhügel zu rekonstruieren. A. BICK, Die Latenezeit im Nördlinger Ries. Ungedr. 13 Vgl. Katalog KRäMER 1985 unter den angegebenen Diss. Marburg 2005 (vorgesehen als Materialh. Bayer. Fundorten, Nr. 5, 7, 26, 27, 37a, 58, 63, 66, 67, 68, 72, 75, 76, Vorgesch. 2006).

Berichte 134 Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeü

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135 Berichte Almut Eick

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H. P. UENZE, Ha­D3 und Frühlatene (LT­A) in Bayern. Hamburger Beirr. Arch. 2/2, 1972, 241­271.

Berichte 136 Die kulturellen Beziehungen der Bevölkerung des Nördlinger Rieses in der Latenezeit

G. WIELAND, Die Spätlatenezeit in Württemberg. E 2/3" Forschungen zur jüngeren Latenekultur zwischen - Sinsheim, Rhein-Neckar-Kreis, „Drei Bückel" Schwarzwald und Nördlinger Ries. Forsch, u. Ber. Vor- - Sinsheim-Dühren, Rhein-Neckar-Kreis u. Frühgesch. Baden-Württemberg 63 (Stuttgart 1996). - Stuttgart-Uhlbach, „Hügel Farvnenschopf" - Fübingen-Bebenhausen, „Mauterswiese" P. WISCHENBARTH, Die jüngere Latenezeit im westlichen - Weingarten, Kr. Karlsruhe-Land Bayerisch-Schwaben. Bayer. Vorgeschbl. 64, 1999. Bayern (nach KRäMER 1985, 45 Anm. 189 mit M. A. ZEPEZAUER, Glasperlen der vorrömischen Eisenzeit Ergänzungen): III. Mittel- und spätlatenezeitliche Perlen. Marburger - Alling, Lkr. Fürstenfeldbruck Stud. Vor- u. Frühgesch. 15 (Marburg 1993). - Au, Gem. Rehling, Lkr. Aichach - Beilngries B. ZIEGAUS, Keltisches Werkzeugdepot eines - Bruck a.d. Alz, Gem. Emmerting, Lkr. Altöttin• g Münzmeisters und Foreuten aus Schwaben. Internat. - Edling, Lkr. Starnberg Num. Newsletter 32,1998, 2-3. - Etting, Lkr. Neuburg a.d. Donau - (1998a), Münzen und Münzprägung. In: S. Sievers, - Gauting, Lkr. Starnberg Vorbericht über die Ausgrabungen 1996-1997 im - Geislohe, Lkr. Weißenburg Oppidum von Manching. Germania 76, 1998, 645-652. - Harburg-Heroldingen, Lkr. Donau-Ries - Die Fundmünzen aus der jüngerlatenezeitlichen - Huglfing, Lkr. Weilheim Siedlung von Egglfing. Bayer. Vorgeschbl. 65, 2000, - Kleinprüfening, Gem. Sinzing, Lkr. Regensbur•o 39-83. - Lochham, Gem. Gräfelfing, Lkr. München 5 - Ein neuer keltischer Münzstempelfund aus dem - Nördlingen-Holheim, Lkr. Donau-Ries Nördlinger Ries (Schwaben). Mitt. Freunde Baver. - Oberottmarshausen, Lkr. Schwabmünchen Vor- u. Frühgesch. 100, 2002 - Oberpfaffenhofen, Lkr. Starnberg - Pähl, Lkr. Weilheim H. ZüRN, Grabungen im Oppidum von Finsterlohr. - Pforzen, Lkr. Kaufbeuren Fundber. Baden-Württemberg 3,1977, 231-264. - Prünthal, Gem. Degerndorf, Lkr. Parsberg - Rieden, Lkr. Kaufbeuren - Römerkessel, Gem. Seestall, Lkr. Kaufbeuren Listen - Schwabstadl, Gem. Obermeitingen, Lkr. Landsberg - Staatswald Mühlhart bei Unteralting, Lkr. Liste 1: Grabhügel der Stufen LF B und C in Fürstenfeldbruck Süddeutschland - Staatswald Königswieser Forst bei Mühltal, Gem. Leutstetten, Lkr. Starnberg Baden-Württemberg (nach FISCHER 1967, 95 ff. mit - Stetten, Lkr. Günzenhausen Ergänzungen): - Traubing, Lkr. Starnberg - Albstadt-Failfingen, „Failfinger Mark I 2.7.12" - Wielenbach, Lkr. Weilheim - Ammerbuch-Pfäffingen, Kr. Fübingen - Asperg, Kr. Ludwigsburg, „Grafenbühl" - Blaubeuren-Asch, Alb-Donau-Kreis, „Attenlauh" Liste 2: Fundorte von spätlatenezeitlicher bemalter - Bretten-Sprantal, Kr. Karlsruhe-Land Keramik in der Umgebung des Rieses - Crailsheim-Friensbach, Kr. Schwäbisch-Hall - Filderstadt-Plattenhardt, Kr. Esslingen 1- Glatten-Böffingen, Kr. Freudenstadt (WIELAND 1996, - Gomadingen-Dapfen, Kr. Reutlingen Kat.-Nr. 206) - Horb-Altheim, Kr. Freudenstadt 2- Ehningen, Kr. Böblingen (WIELAND 1996, Kat.-Nr. 65) - Hügelsheim, Kr. Rastatt, „Bannwald" 3- Veringenstadt, Kr. Sigmaringen (WIELAND 1996, Kat.- - Kirchardt, Kr. Heilbronn Nr. 642) - Kirchberg. a.d. Jagst, Kr. Schwäbisch-Hall 4- Altheim-Heiligkreuztal „Ruchenholz", Kr. Biberach - Kirchberg a.d. Jagst-Gaggstatt, Kr. Schwäbisch-Hall, (WIELAND 1996, Kat.-Nr. 84) „Mistlau" 5- Hayingen-Indelhausen, Kr. Reutlingen (WIELAND 1996, - Langenau, Alb-Donau-Kreis, „Englenhäu" Kat.-Nr. 432) - Langenburg, Kr. Schwäbisch-Hall 6- Schwieberdingen, Kr. Ludwigsburg (WIELAND 1996, - Ludwigsburg, „Römerhügel" Kat.-Nr. 390) - Mehrstetten, Kr. Reutlingen 7- Fellbach-Schmiden, Rems-Murr-Kreis (WIELAND 1996, - Münsingen-Auingen, Kr. Reutlingen Kat.-Nr. 780) - Münsingen-Marbach (K. BITTEL, Die Kelten in 8- Brackenheim, Kr. Heilbronn (WIELAND 1996, Kat.-Nr. Württemberg [Berlin, Leipzig 1934] 21) 285A) - Öhringen, Hohenlohekreis 9- Schwäbisch Hall (WIELAND 1996, Kat.-Nr. 583) - Philippsburg-Huttenheim, Lkr. Karlsruhe, Hügel B, C 10- Langenau, Alb-Donau-Kreis (WIELAND 1996, Kat.-Nr. und H 722) - Schlaf, Kr. Göppingen, „Brenntenhau" 11- Günzburg-Friedhof (WISCHENBARTH 1999, 62) - Schopfloch-Unterilfingen, Kr. Freudenstadt 12- Denzingen, Lkr. Günzburg (WISCHENBARTH 1999, 62) - Sigmaringen 13- Nördlingen „Berggässle" - Sigmaringen-Laiz 14- Heroldingen „Kalbläcker" - Sindelfingen-Darmsheim, Kr. Böblingen 15- Berching-Pollanten, Kr. Neumarkt (LASCH 1999, 82) - Singen (Hohentwiel), Kr. Konstanz, „Schnaidholz Hügel 16- Rennertshofen, Lkr. Neuburg a.d. Donau (MAIER 1970,

137 Berichte Almut Bick

155.ff.; Beil. 1)

17- Manching, Lkr. Ingolstadt (MAIER 1970,155 ff.; Beil. 1) 18- Schwabmünchen, Lkr. Augsburg (H. P. UENZE, Drei spätlatenezeitliche Keramikfunde aus dem süd­ lichen Schwaben. In: W. Endres/W. Czysz/G. Sorge, Forschungen zur Geschichte der Keramik in Schwaben. Arbeitsh. Bayer. Landesamt Denkmalpfl. 58 [München 1993] 52 Abb. 1,1.2)

Almut BickM.A. Liebigstr. 6 D - 35037 Marburg

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