Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. • Postfach 2126 • 32828 Augustdorf Die Senne/Egge – Natur erhalten und schützen Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. • Postf. 2126 • 32828 Augustdorf Rundbrief 18 A U G U S T 2 0 0 8 Wälder -- Felsen -- Höhlen Kernpunkte des Gutachtens zu den fachlichen Grundlagen eines Nationalparks Lippe Der Befund ist eindeutig: Ein National- park Lippe kann errichtet werden, wenn die Eigentümer der Flächen für das Pro- jekt gewonnen werden können. Die na- türlichen Voraussetzungen, die den Kri- terien des Bundesnaturschutzgesetzes entsprechen müssen, sind vorhanden. Das ist das Fazit eines Gutachtens, das der Landschaftsplaner Dr. Günter Bock- winkel im Auftrag des Landrats Heu- winkel erstellt und am 20. Mai den Ab- geordneten des Lipper Kreistags vorge- stellt hat.

Der Gutachter hatte zu prüfen, ob die Flächen des Suchraumes in Lippe für ei- nen Nationalpark geeignet sind, welche besonderen Merkmale den Wert dieser Flächen bestimmen, ob die für einen Na- tionalpark erforderlichen Alleinstellungs- merkmale gegeben sind, wie das Schutz- gebiet (die „Kulisse“) abgegrenzt wer- den kann und welche Entwicklungs- chancen ein Nationalpark Lippe zu bie- ten hat. Anhand zahlreicher Fotos und Schaubil- Wert bestimmende Merkmale: der wurde dargelegt, dass zu den her- vorragenden Eigenschaften eines Natio- Standortvielfalt, Diversität von Waldlebensräumen nalparks Lippe die geologische Standort- vielfalt gehört, weil das Gebiet „die (extreme Verflechtung von Kalk- und Sandstandorten verworfenste Gegend Deutschlands“ ist. in Verbindung mit Topografie und Exposition) Diese Eigenart mit ihrer extremen Ver- flechtung von Kalk- und Sandstandorten Wälder auf Sand im Übergangsbereich zum Tiefland sichert Lebensräume von nationaler und internationaler Bedeutung, so u. a. Karst,

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Höhlen im Mittelgebirge, Moore und Ei- chenwälder auf Sand im Übergang zum Tiefland. Hier leben seltene und gefährdete Tier- arten wie zahlreiche Fledermausarten, Haselmaus und Haselhuhn, Wildkatze, Vogelarten wir der Rotmilan, Schwarz- storch und Uhu, das Bachneunauge, aber auch Käferarten wie der Flachkäfer, eine Reliktart alter Wälder, die in Westfalen seit 1879 verschwunden ist, oder der Düsterkäfer, von dem es weltweit nur zwei weitere Fundstellen gibt. Bockwinkels Fazit, das sich mit einem Gutachten des Nationalparkexperten Biebelriether deckt, lautet: „Einem Gebiet, dem die natürliche Ent- wicklung von Eichenwälder des Tief- landes von Beginn an ermöglicht wird, käme im europäischen Vergleich eine Vorreiterrolle zu. Es hätte damit interna- tionale Bedeutung.“ Wälder Der vom Gutachter untersuchte Suchraum umfasst 10.363 ha als einer zusammen- hängenden Kernzone, in der ein Start mit über 50 % Prozessschutzfläche möglich wäre. 66,3 % dieser Fläche sind im Be- sitz der öffentlichen Hand, 23,3 % be- sitzt ein großer Privateigentümer und 10,4 % sind sonstige Privatflächen. Wird die nördliche Egge mit 2.842 ha dazu genommen, befinden sich 75,5 % des potenziellen Nationalparkgebiets in öffentlicher Hand. Bereits bestehende Schutzgebiete machen im Suchraum des Kreises Lippe 40 % dieser Fläche aus und einschließlich der nördlichen Egge sind es 55 %. Zudem könnte sich das Land NRW im Suchraum mit einer Er- weiterungsfläche von zusammen 2.842 ha beteiligen, die bereits als Naturschutz- gebiete bzw. als FFH-Fläche ausgewie- sen sind. Für den Erwerb von Flächen weist das Gutachten auf verschiedene Möglichkeiten hin, die sowohl Ankauf wie auch Flächentausch einschließen. Ob es gelingen wird, die Grundeigentü- mer von den Vorteilen eines National- parks zu überzeugen und für eine kon- sensuelle Lösung zu gewinnen, ist aller- dings immer noch offen. Positive Voten liegen dagegen bereits aus den Gemein- den Augustdorf, Schlangen und Horn-Bad Meinberg vor. Alle Schaubilder und Fotos dieses Rund- briefs wurden mit Genehmigung dem Gutachten von Dr. Bockwinkel entnom- men. Mehr dazu in: www.cdu-kreistagsfraktion-lippe.de/ uploads/nationalpark1.pdf sowie nationalpark2.pdf

Spendenkonto 114 595 bei der Sparkasse (BLZ 480 501 61) Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. • Postfach 2126 • 32828 Augustdorf „Warum lassen wir nicht alles so, wie es ist?“ Befürchtungen zum Nationalpark Lippe, die wir für unbegründet halten

Je konkreter das Projekt „Nationalpark Egge (10.490 ha) nur zwischen weniger mit ihr Verdienst. Um das zu erhalten, Lippe“ diskutiert wird, desto deutlicher als 1% und bis zu 16% ihrer Gesamtka- brauchen wir keinen Nationalpark. Wir wird auch, dass die Meinungsbildung in pazität aus. Eine Abhängigkeit der Haupt- sollten alles so erhalten wie es ist. der Öffentlichkeit von Befürchtungen, kunden von der Lieferung aus der da- Vermutungen und Behauptungen bela- mals diskutierten NP-Kulisse konnte ob- Richtig ist: Soweit der erhaltene Arten- stet ist, die sich bei genauer Betrach- jektiv nicht nachgewiesen werden. Es bestand nicht nur das Ergebnis staatli- tung als unbegründet erweisen. Dazu im spricht vieles dafür, dass die Verhältnis- cher Gesetze und Schutzauflagen, son- Folgenden Beispiele häufig vorgetrage- se bei der räumlich direkt benachbarten dern auch einer auf Naturschutz bedach- ner Ablehnungsgründe, die in Wahrheit NP-Kulisse Lippe ähnlich sind. ten sorgsamen Waldbewirtschaftung ist, keine sind: Zu beachten ist außerdem, dass bei der verdient das Anerkennung und Lob. Aber Studie die Mehrzahl der Kunden Nadel- über 95 % der Buchenwälder in Deutsch- Holz ist ein Rohstoff, der in Zukunft im- holz kaufen. Durch die Umwandlung der land weisen nicht alle Altersstadien ei- mer wichtiger, immer knapper und im- Nadelholzbestände in einem NP zu Laub- nes natürlichen Bestandes auf. Wegen mer teurer wird. Aus diesem Grund ist es unverantwortlich, große Waldbestän- de der wirtschaftlichen Nutzung zu ent- ziehen. Mit einem Nationalpark Lippe würden aber jährlich 80.000 Festmeter Holz vom Markt genommen. Dieses Holz fehlt den regionalen Holzverarbeitungs- betrieben. Holzmangel führt dazu, dass die Möbelindustrie abwandert und viele Tausend Arbeitsplätze gefährdet werden.

Richtig ist: Die regionale Holzwirtschaft braucht Holz und ihre Versorgung mit Holz muss gesichert sein. Das ist sie aber auch. Das ergibt sich schon aus den Grö- ßenverhältnissen der wirtschaftlich ge- nutzten Waldflächen und der National- parkflächen sowie aus der derzeitigen Be- darfsdeckung auf dem Weltmarkt. Wür- de ein Nationalpark in Lippe errichtet, so beträfe das 0,05 Prozent des Waldes in Deutschland, von dem auch weiterhin wald steigt bei einer NP-Ausweisung intensiver holzwirtschaftlicher Nutzung 99 Prozent bewirtschaftet werden. außerdem dessen Einschlag kurz- und fehlen Terminal- und Zerfallsphasen des mittelfristig an. Regenerationszyklus1). Dabei zeigen wis- Als 2005 die Errichtung eines National- senschaftliche Untersuchungen, dass die parks Senne-Eggegebirge in greifbare Die vorzugsweise von der Holzindustrie Diversität z. B. bei Pilz-, Flechten- und Nähe rückte, wurde die Betroffenheit der propagierte Sorge um den Verlust von Moosarten sowie bei Käfer- und Vogel- Holzindustrie untersucht. Die damalige Arbeitsplätzen durch Holzmangel erweist arten in Naturwaldparzellen und älteren Studie des Umweltministeriums zur Aus- sich als eine Übertreibung, die im offen- Nationalparks sogar sorgsam bewirt- wirkung der Nationalparkausweisung auf sichtlichen Widerspruch zu den Fakten schaftete Laubwald-Forste erheblich das Cluster Forst und Holz in OWL, die steht. übertrifft – von den dunklen Fichten- sich auf Flächen der Egge bezog, die der monokulturen ganz zu schweigen. Alters- heutigen Suchraumkulisse direkt benach- Die im Lipper Raum vorhandene Vielfalt gestaffelte Waldbestände mit standort- bart sind, ergab, dass dort 2004 rd. an Pflanzen und Tieren, die relativ in- gerechten Baumarten, mit natürlich viel 61.000 m3 eingeschlagen und an 70 takte Natur in ihrer ganzen Schönheit Alt- und Totholz, bergen sowohl an Pflan- Abnehmer verkauft wurden. 70% dieser und mit einzigartigen Naturschätzen, die zen als auch besonders an Tieren das Menge ging an 12 Hauptkunden der Säge- als Rechtfertigung für die Errichtung ei- weitaus reichere Artenspektrum im Ver- und Holzindustrie und an Händler. Bei nes Nationalparks angeführt werden, ist gleich zu den gleichaltrigen Buchen- diesen Hauptkunden machte die Menge das Ergebnis des sorgsamen Umgangs hallenwäldern2). Im Nationalpark Bayri- aus der damaligen NP-Kulisse Teilgebiet der Waldbauern mit der Natur und so- scher Wald hat sich nach den durch Wind-

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pflanzen.“ (www.bgc-jena.mpg.de/public/ carboeur/)

Die Erfahrungen mit dem Nationalpark Eifel zeigen, dass von einem National- park in Lippe keine wirtschaftlichen Vor- teile für die Region zu erwarten sind. Eine Besucherbefragung hat ergeben, dass die meisten Besucher in den NP Eifel nur für vier Stunden kommen und dabei kein Geld ausgeben. Auch die Zahl der Übernachtungen sei kaum gestiegen.

Richtig ist: Der Initiator des NP Eifel, Volker Hoffmann, hat auf einer Versamm- lung lippischer Waldbauern in Bad Mein- berg Befragungs-Ergebnisse zur wirt- schaftlichen Rentabilität dieses Projekts vorgetragen, die aussagen, dass der NP Eifel unter Renditeerwartungen bisher zumindest eine Enttäuschung ist. Was dabei unterging: Hoffmann nannte auch Gründe dafür. Das Gebiet ist von Wegen Totholz im altersgestaffelten Waldbestand zerschnitten, der fortgesetzte Holzein- wurf und Borkenkäfer entstandenen Lich- nur auf eine räumlich und zeitlich sehr schlag zerstört den Eindruck ungestör- tungen ein natürlicher Bergwald entwik- eingegrenzte Analyse zu. Langfristig und ter Natur, neuerdings darf auch wieder kelt, der an Artenvielfalt die vorherigen landesweit ist sie nicht haltbar. gejagt werden, und auch die Gastrono- Forstbestände weit übertrifft3). Seit nunmehr fast zehn Jahren werden mie sei von den Besuchern als misera- Ferner handelt es sich bei zahlreichen im Nationalpark Hainich vom Max-Planck- bel bewertet worden. So war Hoffmanns besonders seltenen und wertvollen Ar- Institut für Biochemie Jena Forschungen Fazit: Der „Nationalpark Eifel“ ist zur Zeit ten in der Suchraumkulisse um Urwald- zum Kohlenstoffhaushalt des Waldes keiner. Seine „Botschaft“ an die Wald- relikte, die trotz der bisherigen Wald- durchgeführt, die zu neuen – von Prof. bauern hätte also sein müssen: Wenn in bewirtschaftung überleben konnten, weil Wegener aber nicht berücksichtigten – Lippe ein Nationalpark errichtet wird, aufgrund der schwierigen Geländegestalt, Befunden geführt haben. Eines der un- dann ist unbedingt darauf zu achten, der zerklüfteten Hänge und Bachtäler erwarteten Ergebnisse lautet: „Bereits dass nicht die gleichen Fehler begangen offenbar immer kleinere Teilflächen von jetzt können wir aber sagen, dass auch werden wie in der Eifel. einer völligen Waldverwüstung früherer alte, nicht bewirtschaftete Wälder eine Jahrhunderte und einer regulären forstli- bedeutende Kohlenstoff-Senke darstel- Wenn man ferner die von Hoffmann dar- chen Bewirtschaftung in neuerer Zeit len können, und daher nicht von vorn- gestellten Ergebnisse der Besucher- verschont geblieben sind. Aufgrund der herein vernachlässigt werden sollten.“ befragung auf die Anzahl der Besucher Kleinheit und isolierten Lage dieser Struk- Dieser Befund wird bestätigt durch For- des NP Eifel hochrechnet (die Besucher- turen sind sie im Falle einer Zerstörung schungsergebnisse des europäischen zahl stieg von 140.000 im Jahr 2006 auf durch natürliche Katastrophen oder Forschungsverbunds „CargoEurope-Clu- 185.000 in 2007), ergibt sich, dass trotz menschlicher Einwirkungen hochgradig ster“, der von der EU-Kommission finan- der meist kurzen Besuchsdauer und des vom Aussterben bedroht, weil sich in ziert wird. In einer Pressemitteilung des hohen Anteils von Besuchern ohne Aus- dem umgebenden bewirtschafteten Wald MPG vom 4. Juni 2003 dazu kann nach- gaben im vergangenen Jahr immerhin ca. keine Ausweichstrukturen in erreichba- gelesen werden: „Aufforstung und 2,5 Mio. Euro von allen Besuchern des rer Nähe finden. Kohlenstoffmanagement in Wäldern er- NP Eifel ausgegeben worden sind. laubt nur, vorübergehend zusätzlichen Es ist erwiesen, dass ein bewirtschafte- Kohlenstoff zu speichern, der aber als Eine Verallgemeinerung der schlechten ter Wald für den Klimaschutz wichtiger CO2 nach circa 15 bis 100 Jahren in die Erfahrungen dort verbietet sich aber auch ist als ein Nationalpark, weil ein Nutz- Atmosphäre zurückkehrt. (…) Ergebnis- deshalb, weil diesem Einzelfall überzeu- wald mehr CO2 bindet als freisetzt, wäh- se von Ökosystemstudien, CO2-Fluß- gende Erfolgsbilanzen der anderen deut- rend ein Naturwald umgekehrt mehr CO2 messungen und der Inversion atmosphä- schen Nationalparke gegenüberstehen. abgibt als bindet. rischer Modelle zeigen, dass auch alte Beispiele dazu enthält das Gutachten des und natürliche Urwälder immer noch CO2 Landschaftsexperten Dr. Bockwinkel, das Richtig ist: Mit dieser These hat Prof. aus der Atmosphäre in beträchtlichem am 20. Mai dem Kreistag Lippe vorge- Gerd Wegener von der TH München in Umfang aufnehmen. Daher wäre es we- tragen wurde: Die jährlichen Besucher- einem Vortrag in Bad Meinberg dem sentlich effektiver im Sinne des Klima- zahlen im Nationalpark Hainich betrugen nationalparkkritischen Waldbauernver- schutzes, aber auch der Biodiversität, 1997: 50.000; 2004: 140.000; nach Er- band große Freude bereitet. Sie trifft aber diese Wälder zu schützen als neue zu öffnung eines Baumwipfelpfades (2005)

Spendenkonto 114 595 bei der Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 501 61) Förderverein Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. • Postfach 2126 • 32828 Augustdorf waren es im Jahr 2006 sogar 385.000 und 2007 über 500.000. Im Nationalpark Bayerischer Wald mit seinen Besucher- zentren, Tierfreigehegen und Bildungs- projekten stiegen die Besucherzahlen von 4 Mill. 1970 auf 18 Mill. im Jahr 2001. Im Müritz Nationalpark ergab sich durch den NP 2004 ein zusätzlicher Nettoum- satz von 11,9 Mill. Euro 4).

Bei knappen Kassen kann sich die Regi- on einen Nationalpark nicht leisten. Durch das völlige Nutzungsverbot und einem jährlichen Verlust von 80.000 Festme- tern Holz würden auch den Waldbauern jedes Jahr Erlöse von etwa 3,6 Mill. Euro entgehen.

Richtig ist: Ein Nationalpark kostet Geld. Der Die Erlöse aus dem Holzverkauf des Lan- Suchraum desverbandes Lippe betrugen 2006 ca. 4,53 Mill. Euro. Bei maximaler Kernzonen- ausweitung würde dieser Erlös dem Bock- winkel-Gutachten zufolge um etwa 30 % (= 1,49 Mill. Euro) reduziert – ein Aus- fall, der kompensiert werden muss. An- dererseits bringt der Nationalpark-Tou- rismus aber auch viel Geld in die Regi- on. Bockwinkel prognostiziert je Besu- richtung des Nationalparks Lippe betrof- 1) Knapp, H.D.2007: Buchenwälder als spezifi- fen sein würde. Die potenzielle Natio- sches Naturerbe Europas. In: Europäische cher ca. 10.- Euro, wozu jährlich noch 4- Buchenwaldinitiative. BfN-Skripten 222, 13-39. 5 Mill. Euro kommen, die das Land für nalparkfläche befindet sich überwiegend 2) Flade, M., Winter, S., Mollert, G., Schumacher, die Nationalparkverwaltung - also für im öffentlichen Eigentum. Soweit von H. 2007: Biodiversität und Alter von Buchenwäl- neue qualifizierte Arbeitsplätze - ausge- privaten Eigentümern Flächen in einen dern, ebenda, S. 95-104; vergl. auch Schulte, U. 2005: Biologische Vielfalt in nordrhein-westfä- ben wird. So kommt das Gutachten zu Nationalpark einbezogen werden, wür- lischen Naturwaldzellen. LÖBF-Mitteilungen 3/ dem Schluss: „Nachhaltige Forstwirt- den diesen schon deshalb keine Verlu- 2005, 43-48 schaft im Bereich Teutoburger Wald und ste entstehen, weil sie durch Geld oder 3) Bibelriether, H., 2003: Mit einem Windwurf fing es an. Nationalpark 2/2003, 4-7 Eggegebirge kann nur einen Bruchteil der Flächentausch entschädigt werden. Dass 4) Job., H. et. al.: Ökonomische Effekte von Groß- möglichen Wertschöpfung einer ange- dies auch geschieht, dafür garantiert das schutzgebieten, in: BfN-Skript 135, Bundesamt für passten touristischen Nutzung eines Na- Prinzip der Freiwilligkeit. Naturschutz 2005 tionalparks erreichen.“ Ein Nationalpark Teutoburger Wald ist außerdem die überzeugendste Möglich- keit, eine regionale Dachmarke zu ent- wickeln, die nach einer Anlaufzeit von einigen Jahren eine wesentlich größere Wertschöpfung als eine nachhaltige Waldbewirtschaftung ermöglicht. Durch Werbung und Information würde zum einen die Attraktivität der bereits vor- handenen touristischen Infrastrukturen erhöht. Zum anderen könnten durch Nationalparkzentren und geeignete Leuchtturmprojekte ganz neue Schwer- punkte entwickelt werden. Zudem muss neben der ökonomischen auch die ökologische Rentabilität beach- tet werden. Gesunde natürliche Wälder haben eine Wohlfahrtswirkung für die Es gibt keine Alternative zum Teutoburger Wald gesamte Bevölkerung. und Eggegebirge für die Entwicklung einer Tatsache ist auch, dass im Wesentlichen zugkräftigen regionalen Marke. nur ein Privatwaldbesitzer von der Er-

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halten jedoch auch am Ziel fest, die Sen- Jahreshauptversammlung unterstützt ne nach Abzug des Militärs in einen Na- tionalpark in Ostwestfalen-Lippe zu in- Nationalpark in Lippe tegrieren“, erklärte Prof. Karl Otto (Bie- lefeld), der zusammen mit Dr. Ute Röder zum Vorsitzenden gewählt wurde. Als stellv. Vorsitzende wurde Maria Grünt- gens wiedergewählt, die sich die Arbeit in Zukunft mit Henning Schwarze, eben- falls aus Schlangen, teilen wird. Henning Schwarze ist der Profi für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Neu im Vorstand sind auch Ilse Weddige aus Bielefeld, die zur neuen Schatzmeisterin gewählt wur- de, Dr. Godehard Franzen, der im Rat der Stadt Bielefeld Experte für Umwelt- fragen war und Rolf Schnülle, Mitglied des Kreistags Lippe und dort zuständig für Umweltfragen. Prof. Ulrich Harteisen, der bisher den 1. Vorsitz gemeinsam mit Ute Röder wahrgenommen hat, kandi- dierte aus beruflichen Gründen nicht wie- der, bleibt aber Mitglied des Vorstands. Eine der nächsten Aufgaben des Förder- vereins ist, darauf hinzuwirken, dass die FFH-Richtlinie auf dem Truppenübungs- platz nationalparkkonform umgesetzt wird. Weiterhin appelliert der Verein an Der neue Vorstand v.l.: Dr. Ute Röder, Ulrike Koch, Ilse Weddige, Prof. Dr. Karl A. das britische Militär, den Truppenübungs- Otto, Maria Grüntgens, Henning Schwarze platz an den Wochenenden und Feierta- gen verlässlich zu öffnen, um den Bür- Am 17. Mai fand die Jahreshauptver- Der Teutoburger Wald, der zum Such- gerinnen und Bürgern zumindest be- sammlung des Fördervereins National- raum für einen Nationalpark in Lippe grenzt den Zugang zu einem der wert- park Senne-Eggegebirge statt – diesmal gehört, ist auch Teil der Kulisse des vollsten Teile unserer Heimat zu ermög- in den Räumen der Segelflugschule Fördervereins, die bereits 2001 vom Wis- lichen. . Auf dem Programm stan- senschaftlichen Beirat unter Federführung Für eine schon länger geplante repräsen- den auch Vorstandswahlen. Eine zentra- von Dr. Ernst Seraphim für einen Natio- tative Meinungsumfrage zur Einstellung le Botschaft des neuen Vorstands und nalpark Senne-Eggegebirge erarbeitet der Bevölkerung unserer Region zu ei- der Versammlung ist: Wir unterstützen wurde. Der Teutoburger Wald und die nem Nationalpark steht jetzt die Finan- die Einrichtung eines Nationalparks in Senne sind naturräumlich eng verzahnt, zierung, so dass sie noch in diesem Jahr Lippe. so dass sie eine Einheit bilden. „Wir stattfinden kann. Grußwort des stellv. Bürgermeisters von Oerlinghausen Impressum „Ich glaube, dass sowohl ein ‚kleiner’ lippischer Nationalpark als auch ein Na- Redaktionsanschrift: tionalpark Senne-Eggegebirge nicht nur Dr. Karl A. Otto einen Gewinn für die Natur bringen kann. Am Gottesberg 49 Neben dem sehr wichtigen Punkt der Er- 33619 Bielefeld haltung der Schöpfung sehe ich auch Telefon: 05 21 - 10 40 23 Vorteile für andere Bereiche, wie die eMail: [email protected] Belebung eines naturnahen Tourismus Internetzugang: und des an Bedeutung gewinnenden www.nationalpark-senne- Gesundheitstourismus, neue wirtschaft- liche Betätigungsmöglichkeiten und des eggegebirge.de für mich sehr wichtigen Punktes, näm- Hinweis für Spender: Durch Frei- lich der Schaffung von Arbeitsplätzen. stellungsbescheid des Finanzam- Somit also eine Steigerung der Lebens- tes gilt als vereinfachter qualität der Bürgerinnen und Bürger un- Zuwendungsnachweis nach § 50 Volker NeuhöferNeuhöfer, stellv. Bürgermeister serer Region und darüber hinaus. Dass Abs. 2 EStDV bei Spenden/Zuwen- von Oerlinghausen, überbrachte dem dies gelingen kann, zeigen Beispiele an- dungen bis 100,- E die entspre- Förderverein zu unserer Jahres- derer in der Bundesrepublik eingerich- chende Buchungsbestätigung z.B. versammlung die Glückwünsche des teter Nationalparks – auch bei anfängli- auf dem Kontoauszug Rates der Stadt. Zitat: cher Skepsis aus Teilen der Bevölkerung.“

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