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2. Traum von der Ferne „Sieh an mein Gesicht voll Tugend und Wert, doch dein perverses Herz zeigt mir sogleich, wie grausam und wild du bist.“ (Fernando) Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg Antonio Vivaldi Motezuma Uraufführung im Teatro Sant‘Angelo, Venedig, am 14. November 1733 Antonio Vivaldi Motezuma * 08.12.06 Oper in drei Akten Koproduktion mit dem Libretto von Alvise Giusti Luzerner Theater Uraufführung der Wir danken der Heidelberger Fassung Schlossverwaltung Schwetzingen Transkription des Fragments: & dem Autohaus Jonckers. Steffen Voss Das Cembalo wird durch Merzdorf Neukomposition: Thomas Leininger Cembalobau zur Verfügung gestellt. In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln 04 Besetzung Motezuma, Kaiser der Azteken Asprano, mexikanischer General Sebastian Geyer Silke Schwarz Mitrena, seine Frau Alebrije Rosa Dominguez Yusuf Erdugan Teutile, seine Tochter Azteken Michaela Maria Mayer Xaver Bachmann Yusuf Erdugan Fernando (Hernan Cortés) Emil Kraft Maraile Lichdi Philipp Schüfer Birtan Özkan Ramiro, sein Bruder & Teutiles Liebhaber Jana Kurucová 05 Inszenierungsteam Engel Musikalische Leitung Emil Kraft Michael Form Spanier Regie Kahwe Knapp / Michael Schlösser Martín Acosta Businessman, Astronaut Bühne und Kostüme Eberhard Bühler Humberto Spíndola Museumswächter, Astronaut, Priester Lichtdesign Eren Gövercin Andreas Rinkes Götter Chor Xaver Bachmann / Philipp Schüfer Tarmo Vaask 06 Dramaturgie, Übertitel Ausstattungsassistenz Bernd Feuchtner Bettina Ernst Musikalische Assistenz & Rezitative Souffl euse Dirk Börner Delia Tedeschi Musikalische Einstudierung Inspizienz & Leitung Statisterie Sebastian Kennerknecht, Uwe Stöckler Michael Klubertanz, Timothy Schwarz, Philharmonisches Joana Mallwitz Orchester der Stadt Heidelberg Regieassistenz, Abendspielleitung Naturtrompete Solvejg Franke Laura Vukobratovic / Michael Maisch 07 Basso continuo Ton Dirk Börner, Cembalo Wolfgang Freymüller, Julian Behr, Theorbe Andreas Legnar, Magali Deschamps Barockworkshop Leiter der Beleuchtung Chiara Banchini Steff Flächsenhaar Leiterin der Kostümabteilung Technik & Werkstätten Viola Schütze Technische Leitung Leiterin der Maske Ivica Fulir Kerstin Geiger Technische Einrichtung Leiterin der Requisite Martin Fuchs Esther Hilkert 08 Leiter des Malsaals Dietmar Lechner Dekorationswerkstatt Markus Rothmund Leiter der Schlosserei Karl-Heinz Weis Leiter der Schreinerei Klaus Volpp Das Massaker von Chololla H Zum Titel Bei uns unter dem Namen „Montezuma“ geläufi g, fi el es den Venezianern offenbar leich- ter, den Namen des Aztekenkaisers als „Motezuma“ auszusprechen. Der historische Fürst hieß „Muteczuma“ oder „Motecuhzoma“, was schon die Spanier so unaussprech- lich fanden, dass sie ihn „Moctezuma“ nannten, wobei es in Mexiko bis heute blieb. Der Name, mit dem ihn seine Untertanen anredeten, war indes „Tlatoani“, was bedeutet: Der, der spricht. Die Venezianer sympathisierten mit Mexiko nicht zuletzt deshalb, weil die prächtige Hauptstadt der Azteken ebenfalls ins Wasser gebaut und von Kanälen durchzogen war. Der wichtigste historische Bericht über die Conquista Mexikos er- schien 1694 mit der zweibändigen „Historia de la conquista de México“ von Antonio de Solís. Den heutigen Bewusstseinsstand repräsentieren die Biographie „Moctezuma“ von Hugh Thomas und die „Visión de los Vencidos“, eine Sammlung von Texten der Besiegten. 10 Ankunft der spanischen Schiffe im Golf von Mexiko Inhalt Handlung Akt I Szenen 1 – 7. Die Mexikanische Lagune zwischen dem Kaiserlichen Palast und dem Lager der Spanier, mit einer gewaltigen Brücke. Spuren einer schweren Schlacht. Motezuma, das Schwert in der Hand, fordert von seiner Frau Mitrena und seiner Tochter Teutile, dass sie sich umbringen, um nicht dem Feind in die Hände zu fallen. Teutile ist be- reit zu sterben, weil sie glaubt, dass ihr Geliebter Ramiro, spanischer General und Bruder Fernandos, sie verraten hat. Als Fernando Teutile als Geisel nimmt, schießt Motezuma aus seinem Versteck einen Pfeil gegen ihn ab und springt dann in die Lagune. Alle glauben, er sei ertrunken. Szenen 8 – 17. Raum mit einer Tür in der Mitte. Motezuma überlässt sich seiner Wut. Als Ramiro Teutile von Motezumas Tod erzählt, tritt er mit gezücktem Schwert hervor, um Teutile zu töten, doch weil Fernando hinzukommt, wird er von den beiden wieder versteckt. Teutile nimmt Ramiro vor den Verdächtigungen Fernandos in Schutz. Da wird Mitrena angekündigt, die Fernando würdevoll entgegen- tritt und ihn in einem langen Gespräch in die Schranken weist. Als Fernando frech wird, stürzt Motezuma wieder mit dem Schwert hervor, doch Ramiro kann es ihm entreißen, bevor Fernando ihn bemerkt. Nun sieht Fernando Ramiro mit gezogenem Schwert und bezieht den Anschlag auf sich, woraufhin Motezuma erneut hervorstürzt, um Fernando und Mitrena zu beschimpfen. Fernando lässt ihn verhaften und stellt klar, dass er jetzt der Souverän ist. Mitrena wünscht sich einen ruhmreichen Untergang, der mexikanische General Asprano singt sich Mut an (diese Arie ist verloren). 13 Akt II Szenen 1 – 5. Audienzsaal im Lager der Spanier. Asprano versichert Teutile, dass alles zum Gegenschlag bereit ist und singt eine Hoff- nungsarie. Ramiro wirft Fernando vor, zu hart gegen Motezuma zu sein, doch dieser hält ihn für verblendet aus Liebe. Mitrena sucht erneut die verbale Konfrontation mit Fernan- do, und als dieser die Freilassung Motezumas verweigert, fordert sie ihn zur Schlacht heraus. Motezuma, der in Ketten hereingeführt wird, wird wieder wütend, Fernando lässt ihn frei, um mit ihm zu kämpfen – es folgt das Terzett der widerstreitenden Gefühle. Szenen 6 – 14. Am Ufer des Mexiko-Sees. Fernando verhöhnt Asprano als Feigling, dieser beschimpft ihn als gesetzlosen Bar- baren. Der Zweikampf zwischen Fernando und Motezuma beginnt. Als Motezuma zu unterliegen droht, überwältigen seine Soldaten Fernando. Ramiro lässt die Kanus der Mexikaner in Brand setzen, woraufhin Teutile ihm Verrat ihrer Liebe vorwirft und sich in 14 die Flammen stürzen will. Mitrena hält sie davon ab, Asprano kommt mit der Nachricht vom grausamen Orakel des Gottes Uccilibos: „Wenn Teutile und ein Spanier sich opfern, können das Reich und der Vater gerettet werden“. Teutile ist bereit, ihr Leben zu opfern. Mitrena stimmt zu, wenn auch Fernando geopfert wird. Sie befi ehlt, den Turm anzuzün- den, in dem Fernando gefangen gehalten wird. Akt III Szenen 1 – 4. Abgelegener Turm. Ramiro befreit mit ein paar spanischen Soldaten seinen Bruder, der daraufhin sein Miss- trauen begräbt. Nun will Ramiro Teutile zurückgewinnen. Motezuma kommt mit einem Trupp mexikanischer Soldaten, fi ndet die Wachen tot und die Türe offen und betritt den Turm. Ramiro lässt die Tür zur Sicherheit hinter ihm verschließen. Asprano kommt mit Soldaten, um den Turm in Brand zu setzen; zu spät erblickt er auf den Zinnen seinen Fürsten. Mitrena freut sich über den vermeintlichen Tod Fernandos. 15 Zwei Geishas vor einem Paravant Szenen 5 – 10. Tempel des Gottes Uccilibos. (Fotografi e von 1880) Teutile bereitet sich auf ihren Opfertod vor. Als Asprano berichtet, dass der Falsche im Feuer starb, bricht Mitrena in Wahnsinn aus. Ramiro dringt in den Tempel ein und entführt Teutile. Die Spanier stürzen die Götterbilder. Motezuma taucht auf und berichtet Mitrena, wie er durch einen Geheimgang aus dem brennenden Turm entkam. Motezuma beklagt, dass er alles verloren hat. Szenen 11 – 12. Großer Platz in der Stadt Mexiko, geschmückt zur Siegesfeier. Der Chor besingt den siegreichen Führer. Fernando bietet den Mexikanern einen neuen König und neue Götter an. Motezuma und Mitrena werfen sich auf Fernando, um ihn zu töten, werden aber von Asprano und Teutile entwaffnet. Motezuma und Mitrena bitten um den Tod. Fernando deutet das Orakel: Das Opfer soll darin bestehen, dass Teutile und Ramiro heiraten. Motezuma und Mitrena bietet er an, als Vasallen des spanischen Königs weiterhin zu regieren. Motezuma sieht den Wiederaufstieg Mexikos, das Volk feiert die bevorstehende Hochzeit. 16 Montezumas Botschafter bringen Cortés Geschenke Folge der Musiknummern Sinfonia in Bajazet erhalten 1. Akt Motezuma „Gl’oltraggi della sorte“ verloren Mitrena „Là sull’eterna sponda“ verloren Fernando „Dallo sdegno che m’accende“ verloren Teutile „Barbaro, più non sento“ verloren Ramiro „Tace il labbro“ 14 Takte erhalten Fernando „I cenni d’un sovranno“ Motezuma „S’impugni la spada“ 19 Takte fehlen Asprano „Nell’aspre sue vicende“ in Semiramide / Catone in Utica (I,9) erhalten 18 2. Akt Asprano „Brilleran per noi più belle“ Ramiro „Quel rossor ch’in volto miri“ Terzett Motezuma, Fernando, Mitrena „A battaglia!“ Fernando „Sei troppo, troppo facile“ Asprano „D’ira e furor armato“ Combattimento verloren Ramiro „In mezzo alla procella“ Teutile „Un guardo, oh dio!“ Mitrena „La fi glia, lo sposo“ 19 3. Akt Fernando „L’aquila generosa“ 47 ½ Takte erhalten Ramiro „Anche in mezzo die contenti“ verloren Asprano „Dal timor, dallo spavento“ verloren Mitrena „Nella stagion ardente“ verloren Teutile „L’agonie dell’alma affl itta“ 50 Takte fehlen Motezuma „Dov’è la fi glia“ Chöre 24 Takte erhalten 20 Die Spanier und ihre mexikanischen Verbündeten ziehen vor der Noche triste ab, um sich zu formieren Zur Heidelberger Fassung S Vivaldi rekonstruieren von Thomas Leininger Der Ergänzung bzw. Neukomposition der verschollenen Musik ging ein ausführ- liches Studium der erhaltenen Instrumental- und Vokalmusik Vivaldis voraus. Dabei wurden nicht nur bereits bekannte „standards“ neu bestätigt, sondern auch die vielen speziellen und individuellen Momente einzelner Stücke berück-