Drei Jubilare Im Dienste Uetikons
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JAHRE UETIKER WICHTIGE DATEN 20 5. bis 7. September Kinderkleiderbörse 25. September Erntedank-Gottesdienst mit CKPUN Doppelquartett I K 25. September BL T Abstimmungssonntag 26. September Gemeindeversammlung 30. September – 2. Oktober Uetiker Chilbi 1. Oktober September 2016 Erscheint viermal jährlich • Auflage 4400 Exemplare Nr. 3 Uetiker Herbst Markt Drei Jubilare im Dienste Uetikons , Als Marianne Koller (Leiterin Bibliothek), Hector Sifontes (Gruppenleiter Reinigung) und Oliver tuelle Bibliothek mit einem 16 000 Räss (Leiter Infrastruktur) sich beim gemeinsamen Fototermin für diesen Beitrag begegnen, Medien umfassenden Angebot für begrüssen sie sich herzlich und unverkrampft. Obwohl sie in der Gemeinde die unterschied- alle Altersgruppen. lichsten Tätigkeiten ausüben, kennen und schätzen sie sich als Kollegen. Ausserdem kön- nen sie alle in diesem Jahr ein Arbeitsjubiläum feiern. Als Marianne Koller vor 20 Jah- ren als treue Kundin der Biblio- thek angefragt wurde, ob sie Lust hätte, drei bis vier Stunden in der Woche mitzuhelfen, sagte sie so- fort zu. Das war noch zu Zeiten Fotos: Pascal Golay Pascal Fotos: von Karteikarten und Schreibma- schine, als das Erfassen der neuen Bücher, die Schreibarbeit bei Aus- leihen und die Ordnungskontrolle die Hauptbeschäftigung der Bib- liotheksmitarbeiter bildeten. Na- türlich hat die Digitalisierung auch von den Bibliotheken nicht haltge- macht: Heute ersetzt der Strich- code die Karteikarte, der Scanner den Kugelschreiber, und dank mo- derner Software können neue Me- dien im Nu erfasst werden. «Wir haben im Vergleich zu früher viel mehr Zeit für die Beratung unserer Oliver Räss, Marianne Koller und Hector Sifontes (von links) Kunden, ebenso für die Recher- che für in Zukunft anzuschaffende 20 Jahre: haupt den Geist ihres herrschen- (1777–1811) scheint sich die Medien», bilanziert Marianne Marianne Koller den Geschmacks schneller und Uetiker Bevölkerung zu Herzen Koller, die mittlerweile zur Bib- (Leiterin Bibliothek) doch zugleich richtiger kennen- genommen zu haben. Schliesslich liotheksleiterin aufgestiegen ist, lernen als – in den Lesebibliothe- betreibt die Gemeinde mitten im den Wandel der Zeit. Heute ist es «Nirgends kann man den Grad ken.» Dieses Zitat des deutschen Dorf eine mit 320 Quadratmetern wichtig, dass eine Bibliothek am der Kultur einer Stadt und über- Schriftstellers Heinrich von Kleist grossflächige und inhaltlich topak- Ball bleibt und ihr Angebot immer Uetiker Blickpunkt Jubiläums-Apéro 4 Energiestadt in Adventsstimmung – Christbaum gesucht 23 GVU-Porträt – Emmental Versicherung 6 Das Uetiker Doppelquartett feiert das 100-Jahr-Jubiläum 25 Preisrätsel 13 Kurzmeldungen: Underwägs «vo puur zu puur» 29 Bauarbeiten in der Scheug bald abgeschlossen 15 Neue Ausstellung im Uetiker Museum 29 INHALT Vorschau Chilbi und Herbstmarkt 2016 18 Bahngeschichte und Bahngeschichten Bibliothek – Neue Bücher 19 Schlusspunkt: Spanisch-Anfängerkurs 32 1 Gemeinde hoch aktuell ist. Deshalb hat man Koller nicht gefährdet – die Aus- fung fand. Eine Berufung, die er lichen Weg einzuhalten, eine In- in Uetikon schon vor Jahren be- leihstatistiken der vergangenen in der Schweiz allerdings schnell formation via E-Mail nach Hause, schlossen, Hörbücher, Filme auf Jahre bestätigen ihre These. vergessen musste, da die venezo- wie bei allen anderen Kindern DVD, Zeitschriften, Sprachkurse lanischen Berufsdiplome in der auch. Schliesslich sei er im Mo- und Musik-CDs ins Sortiment 10 Jahre: Schweiz nicht anerkannt werden ment bei der Arbeit. aufzunehmen. Es können digitale Hector Sifontes und er daher ausbildungstech- Medien wie E-Books bezogen (Gruppenleiter Reinigung) nisch wieder bei null hätte begin- 10 Jahre: nen müssen. Oliver Räss Als Hector Sifontes im Februar vor (Leiter Infrastruktur) 19 Jahren in Kloten landete, erlebte Als er vor etwas mehr als zehn Jah- er erst mal einen Kälteschock. Er ren ein Inserat sah, mit dem eine Als Oliver Räss vor zehn Jahren kam aus dem Sommer in Venezu- Hauswart-Aushilfe für das damals in Uetikon zu arbeiten begann, da- ela, wo 40 Grad Celsius an der Ta- neu gebaute Schulhaus Mitte ge- mals als Abteilungsleiter Bauamt, gesordnung waren, und nun zeigte sucht wurde, bewarb er sich und war gerade die Endphase des CU- das Thermometer in Zürich Mi- bekam die Stelle in seiner Wohn- West-Projekts eingeläutet wor- nustemperaturen an. «An das Wet- gemeinde auch. Er drückte nun den. Ein Projekt, das die Hürde ter gewöhnte ich mich zum Glück wieder die Schulbank, und 2013 der Gemeindeversammlung be- schnell, heute mag ich die Kälte schloss er die Lehre zum Haus- kanntlich nicht meisterte. «Auch sogar lieber als zu grosse Hitze», wart ab. Der Gemeinde Uetikon wenn ich nur in der Endphase des so Hector Sifontes über seine An- ist er heute noch dankbar für die Projekts damit zu tun hatte, war fänge in der Schweiz. Herzerwär- Chance, eine Berufsausbildung ich seinerzeit der Überzeugung, mend ist hingegen der Grund für zu absolvieren. Das sei überhaupt dass die CU-West für Uetikon sein damaliges Auswandern: die nicht selbstverständlich. Nachdem eine gute Sache wäre», erinnert Marianne Koller Liebe. Seine Frau Karin hatte er die Gemeinde das Unterhaltswe- sich Oliver Räss an seine Anfangs- über Schweizer Nachbarn in Ve- sen reorganisierte, ist Sifontes nun zeit in Uetikon. Damals hätte sich werden, und das von zu Hause aus, nezuela kennengelernt. Er folgte seit Mai 2015 Gruppenleiter Rei- schliesslich auch niemand vor- Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr. ihr in die Schweiz, nach Uetikon. nigung. Im neuen Modell sieht stellen können, dass dereinst der Dazu braucht es nur eine einma- Damals verstand oder sprach er er vor allem Vorteile. «Natürlich Kanton Zürich und eine Kantons- lige Anmeldung in der Bibliothek. kein Wort Deutsch. Von Beginn setzt der liegenschaftenübergrei- schule die noch viel bessere Lö- «Als wir 2010 mit der Bibliothek an besuchte er Deutschkurse, er fende Einsatz eine gewisse Fle- sung darstellen würden. Womit ins Riedsteg-Zentrum zogen und wusste, ohne Beherrschen der xibilität des Personals voraus, er wir wieder in der Gegenwart wä- damit das Platzangebot verdop- Sprache würde es mit der Integra- erlaubt aber auch eine sachge- ren: Als Leiter des Bereichs In- peln konnten, war am Anfang ein tion nicht klappen. Bald arbeitete rechte Aufgabenteilung in allen frastruktur begleitet Oliver Räss regelrechter Boom spürbar. Der er für Reinigungs- und Hauswar- Liegenschaften. Das Modell des mit seinem Team heute alle span- hing auch mit der guten Zusam- tungsfirmen und lernte dabei wei- Facility-Managements wird in der nenden Bauprojekte, die in Ueti- menarbeit mit der Schule Uetikon ter fleissig die deutsche Sprache. Privatwirtschaft und immer mehr kon entstehen. War es vor kurzem zusammen. Rund 500 Stunden im auch bei Bund, Kanton und Ge- noch die Bauvorhaben rundum Jahr betreuen wir exklusiv Schü- In Venezuela hatte Sifontes die meinden erfolgreich praktiziert», das Gemeindehaus, beginnt nun ler aus der Gemeinde», so die Bi- Universität besucht, Italienisch resümiert Sifontes ein Jahr nach beim Gymi-Projekt die heisse bliotheksleiterin. Das ist so im und Englisch gelernt. Später ar- der Änderung der Organisations- Phase. Als immer mehr Leute nach Leistungsauftrag der Gemeinde beitete er erst als technischer struktur für den Unterhalt der öf- Uetikon ziehen wollten, wurden Uetikon formuliert. Bereits im Zeichner, ehe er schliesslich als fentlichen Gebäude. eigentlich nur Hochbauten erstellt, Kindergarten kommen die Uetiker Hochbauzeichner seine Beru- neuer privater Wohnraum für neue Kinder in Kontakt mit der Biblio- Die Vorzüge seines Berufs sieht Einwohner. Der Ausbau der öf- thek, die dann während der gan- er im abwechslungsreichen Tätig- fentlichen Infrastruktur, sieht man zen Schulzeit bis zum Abschluss keitsgebiet und vor allem in den mal vom Schulraumangebot ab, der Oberstufe ihr ständiger Beglei- zahlreichen sozialen Kontakten, hinkte dieser Entwicklung hinter- ter bleibt. Die intensive Arbeit mit sei es zu Kindern, Lehrpersonen, her. Daher ist der Nachholbedarf den Uetiker Schulkindern zahlt Lieferanten oder Handwerkern. diesbezüglich heute noch immer sich am Ende auch für die Biblio- Für Sifontes hat seine Stelle noch hoch. Dieser Umstand ist sicher- thek aus. «Ich sehe immer wieder, einen anderen, exklusiven Vor- lich mit ein Grund dafür, dass die dass ehemalige Schüler nach ei- zug: An seinem Arbeitsplatz sieht Tätigkeit von Räss enorm ab- ner Pause, beispielsweise nach der er seine beiden Knaben aufwach- wechslungsreich und vielfältig ist. Lehre oder dem Studium, später sen. «Die Jungs sind nicht immer in die Bibliothek Uetikon zurück- ganz so glücklich über diese Tat- In dem Jahrzehnt, in dem Räss finden – und dann oft die eigenen sache, wie ich es bin», schmun- nun in Uetikon tätig ist, hat sich Kinder mitbringen», erzählt Kol- zelt Sifontes. Als aber einer seiner der Bereich Infrastruktur erheb- ler, die sich immer freut, wenn sich Jungen sich mal einen Streich er- lich verändert. «Die Rahmen- ein solcher Familien-Bibliothek- laubt hatte und die Lehrerin ihn als bedingungen beim Bau werden Kreis schliesst. Die Existenzbe- Vater deswegen direkt ansprach, bat immer komplexer, baurechtli- rechtigung von Bibliotheken sieht Hector Sifontes Sifontes sie, doch bitte den üb- che Aspekte und Verfahren kos- 2 Gemeinde hat. Heute rechnet er damit, auch die nächsten fünf Jahre zu bleiben und sich als Fachmann einzubrin- gen. Neben dem Tagesgeschäft reizt ihn das Kantonsschulprojekt mit all seinen Nebenschauplätzen wie Container-Provisorium oder Bahnhofsentwicklung.