soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

02/2005

Kommunikationswissenschaft: Massen- kommunikation – Medien - Sprache

GESIS-IZ Bonn 2005

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache

Band 2005/2

bearbeitet von

Hannelore Schott

Mit einem Beitrag von Charlotte Dany

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005

ISSN: 1431-1038 Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn bearbeitet von: Hannelore Schott Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge- sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das IZ ist Mitglied der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS). Die GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.

© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

Vorwort ...... 7

Charlotte Dany "Digital Divide" als Herausforderung für Globales Regieren. Am Beispiel des UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft...... 9

Sachgebiete

1 Massenkommunkikation 1.1 Allgemeines...... 21 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte...... 36 1.3 Massenmedien...... 51 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie...... 68 1.5 Medieninhalte...... 88 1.6 Mediennutzung...... 111 1.7 Medienwirkung ...... 131 1.8 Journalismus...... 148 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation ...... 171 1.10 Medien und Ökonomie...... 200 1.11 Medien und Recht ...... 214 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation...... 228 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit...... 241 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung...... 248 1.15 Sonstiges ...... 252 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation ...... 263 Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 295 Personenregister ...... 297 Sachregister ...... 305 Institutionenregister...... 323

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur ...... 329 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 329

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Pro- fil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Daten- banken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungs- informationssystem Sozialwissenschaften).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo- gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Die interdisziplinäre Ausrichtung von „Kommunikationswissenschaft“ schließt sowohl Fragen der Massenkommunikation, d.h. der medienvermittelten öffentlichen Kommunikation ein, als auch der individuellen, interpersonellen Kommunikation, bei der die Aspekte der Sprache eine starke Be- achtung erfahren. Die neueren Entwicklungen im Bereich der interaktiven Medien, der Multime- dia-Anwendung und der Computerkommunikation, die hier noch unter Massenkommunikation subsumiert sind, lassen diese Unterscheidung allerdings wieder unscharf werden.

Der Gegenstandsbereich der Massenkommunikation umfasst neben einem methodenorientierten kommunikationswissenschaftlichen bzw. kommunikationssoziologischen Schwerpunkt auch öko- nomische, rechtliche, politische und pädagogische Fragestellungen sowie ausgewählte Nachweise 8 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 Vorwort

zur Medientechnik und zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Maßgebend ist das Verständnis von Publizistik- und Kommunikationswissenschaft als einer integrierten Sozialwissenschaft und damit die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der dokumentierten Arbeiten. Darüber hinaus wurden jedoch auch praxisorientierte Informationen aufgenommen, die für Wissenschaftler interessant sein können.

Aus dem sehr unterschiedlichen Umfang der Kapitel 1 (Massenkommunikation/Medien) und 2 (Sprache, interpersonelle Kommunikation) wird allerdings deutlich, dass Probleme der Massen- kommunikation und der Medien weitaus häufiger untersucht und diskutiert werden, als das für interpersonelle Kommunikation der Fall ist.

Dieser Ausgabe des sofid ist ein fachwissenschaftlicher Beitrag vorangestellt, der aus dem Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin stammt. Der Ver- ein „Freunde der Publizistik“ verleiht einmal im Jahr Förderpreise für die besten Abschlussarbei- ten (M.A.) an diesem Institut. Im Jahr 2005 erhielt Charlotte Dany den 2. Preis. Eine Zusammen- fassung ihrer 112-seitigen Magisterarbeit „„Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren. Am Beispiel des UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft“ hat sie, um neuere Er- gebnisse ergänzt, für diesen soFid zur Verfügung gestellt. Wir danken ihr dafür.

Mit der Aufnahme von Fachbeiträgen streben wir eine stärkere Vernetzung mit der Wissenschaft an und möchten diesen Band als zusätzliche Kommunikationsplattform für das Fachgebiet anbie- ten.

„Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren. Das Beispiel des UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft

Charlotte Dany

Einleitung Die zunehmende Durchdringung der entwickelten Welt mit Informations- und Kommunikations- technologien (IuK) sowie der teilweise Ausschluss der weniger entwickelten Welt aus diesen Kom- munikationsstrukturen stellt die internationale Gemeinschaft vor politische Herausforderungen. Die digitale Kluft (Digital Divide) beschreibt die ökonomischen, sozialen und kulturellen Probleme, die sich aus der ungleichen Verteilung von IuK ergeben. Die Vereinten Nationen haben es sich zum Ziel gesetzt, das Potential von IuK in der Entwicklungszusammenarbeit auszuschöpfen. Auf dem UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS) wird diskutiert, wie eine offene und inklusive globale Informationsgesellschaft geschaffen und letztlich die digitale Kluft überwunden werden kann. Die International Telecommunication Union (ITU) organisierte den ersten WSIS vom 10.-12. Dezember 2003 in Genf, im November 2005 wird in Tunis ein weiterer Gipfel folgen. Die hier vorgestellte Magisterarbeit untersucht ausschließlich die Vorbereitungszeit des ersten WSIS 2003. Der Vorbereitungsprozess zum WSIS 2003 dauerte fast zwei Jahre und war von großen Interessendi- vergenzen und Schwierigkeiten, sich auf Leitlinien einer inklusiven Informationsgesellschaft zu ei- nigen, gekennzeichnet. Es wurden sehr unterschiedliche Themen diskutiert, wie die Frage, wer das Internet regieren oder ob es ein weltweites Menschenrecht auf Kommunikation geben soll. Auch die Rolle geistiger Eigentumsrechte im digitalen Zeitalter und die Finanzierung einer „Informationsge- sellschaft für alle“ standen auf der Tagesordnung. Das Ergebnis des Gipfels waren eine Prinzipiener- klärung (WSIS Declaration of Principles vom 12.12.2003) und ein Aktionsplan (WSIS Plan of Action vom 12.12.2003). Seine Komplexität erhielt der Verhandlungsprozess durch die Beteiligung sehr unterschiedlicher Repräsentanten, nicht nur aus Industrienationen, Entwicklungs- und Schwellen- ländern, sondern auch von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und internationalen Organisationen. Der WSIS ist insbesondere in der Einbeziehung von Nichtregierungsorganisationen (NRO) ein No- vum. Erstmals wurden diese Vertreter der Zivilgesellschaft neben staatlichen Repräsentanten umfas- send und formal bereits in den Vorbereitungsprozess einbezogen. NRO sollten direkt an der Formulierung der Prinzipienerklärung und des Aktionsplanes mitarbeiten. Zwar nehmen bereits seit den 1990er-Jahren zunehmend nicht-staatliche Akteure an internationalen Konferenzen teil, doch der WSIS institutionalisierte und formalisierte deren Beteiligung. So gab es im WSIS Sekretariat ne- ben der Abteilung für Regierungen und der Abteilung für Wirtschaftsvertreter auch die Civil Society Division (CSD). Die Einbeziehung aller Akteursgruppen, das heißt, die Umsetzung des angekündig- ten „Multi-Stakeholder-Ansatzes“, wurde zu einer wichtigen Legitimierungsgrundlage des Gipfels. Die Magisterarbeit untersucht die Einflussmöglichkeiten von Nichtregierungsorganisationen auf die Verhandlungen während der Vorbereitungszeit zum WSIS 2003. Eingebettet in die Debatte zu Glo- balem Regieren (Global Governance) werden NRO als zentrale Akteure identifiziert (Arts 2003, Keck/Sikkink 1998, Weiss/Gordenker 1996), deren Einbeziehung die Legitimität von Entscheidun- 10 soFid Kommunikationsforschung 2005/2 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren gen in internationalen Verhandlungen erhöht (Nanz/Steffek 2005). Doch in internationalen Ver- handlungen sind die Einflussmöglichkeiten der NRO oftmals begrenzt. Drei Leitlinien, die sich aus der normativen Theorie zu globalem Regieren ableiten lassen, begrenzen den Untersuchungsrahmen und leiten die Analyse: (1) Grad der Partizipation, (2) Inklusivität der Verhandlungen und (3) Ein- flussnahme auf das Politikergebnis. Die Teilnahme von NRO an den Verhandlungen, der Grad der Einbeziehung ihrer Anliegen und ihr direkter Einfluss auf die Inhalte der Dokumente werden empirisch am Beispiel des WSIS 2003 untersucht.

1 Grad der Partizipation: Zugang und Transparenz Der Grad der Partizipation beschreibt die Möglichkeit von Nichtregierungsorganisationen, aktiv an Verhandlungen teilzunehmen. NRO werden zunächst durch einen Akkreditierungsprozess zu den Verhandlungen zugelassen. Der Grad ihrer Partizipationsmöglichkeiten wird durch Teilnahmere- geln, wie Stimm- und Beobachterrechte, bestimmt. Transparenz, das heißt die Versorgung mit allen wesentlichen Informationen, ist eine weitere Voraussetzung, um effektiv am Verhandlungsprozess zu partizipieren. Zugang und Transparenz sind notwendige Voraussetzungen für eine inhaltliche Einflussnahme auf das Politikergebnis. Beim WSIS wurde der Grad der Partizipation von nicht-staatlichen Akteuren formal durch Verfah- rensregeln (Rules of Accreditation, Rules of Procedure, Rules of Participation) bestimmt. Den NRO war es laut Verfahrensregel 55 erlaubt „to sit as observers at public meetings of the Summit and its committees (…). Upon the invitation of the presiding officer (…) such observers may make oral state- ments on questions in which they have special competence.” Nicht-staatliche Akteure konnten also am Vorbereitungsprozess des WSIS teilnehmen, aber nicht so weitreichend, wie es aufgrund der all- gegenwärtigen Rhetorik des „Multi-Stakeholder-Ansatzes“ zu erwarten gewesen wäre. Nicht-staatli- che Akteure hatten keine Stimmrechte und keinen kontinuierlichen Zugang zu nicht-öffentlichen Treffen, wie den Arbeitsgruppen. In diesen konnten NRO nur teilnehmen, wenn sich die staatlichen Akteure darauf einigten. Die Verfahrensregeln waren insofern nichts Neues, als sie denen vergange- ner UN-Gipfel glichen, z.B. des World Summit on Sustainable Development in Johannesburg im Jahr 2002. Wie aus den folgenden Beispielen ersichtlich wird, wurde die effektive Beteiligung von NRO durch verschiedene Faktoren beschränkt. Dennoch weiteten sich im Verlauf des Gipfelprozesses die Partizipationsmöglichkeiten für NRO aus. Die Teilnahme der NRO wurde zum Teil durch Ausschluss und Einschränkungen der Partizipations- rechte behindert. Von der Akkreditierung bis zu den Rederechten in den Arbeitsgruppen konnten einzelne Staaten die Teilnahme der NRO ablehnen. So wurden auf der dritten Vorbereitungskonfe- renz (September 2003) Nichtregierungsorganisationen auf Wunsch Chiles und Brasiliens aus Ar- beitsgruppen ausgeschlossen. NRO-Akteure kritisierten das Rederecht im Plenum als ineffektiv, weil es nur auf einen kurzen Zeitraum am Tag begrenzt war und so keine inhaltlichen Debatten zwi- schen NRO und Regierungen zuließ. Auch die Entstehung eines zentralen Vorbereitungsdokumen- tes, des so genannten Non-Paper, zeigt beispielhaft wie NRO sowohl von der Formulierung des Papiers ausgeschlossen als auch in einer adäquaten Reaktion behindert wurden. Das Non-Paper ent- stand durch inoffizielle bilaterale Treffen des Präsidenten der Vorkonferenzen mit einzelnen Regie- rungsvertretern. Zeitdruck und Sprachbarrieren erschwerten eine angemessene Reaktion auf das Dokument durch die NRO, denen es an finanziellen und personellen Ressourcen fehlte. soFid Kommunikationsforschung 2005/2 11 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren

Gerade NRO aus Entwicklungsländern fehlt es oftmals an ausreichenden personellen, finanziellen und technischen Mitteln, um effektiv an internationalen Verhandlungen teilnehmen zu können. Doch gerade die Teilnahme von Vertretern aus Entwicklungsländern ist zentral, da sie von den Nachteilen der Informationsgesellschaft am stärksten betroffen sind, und von deren Vorteilen am meisten profi- tieren können. Deswegen sollte ihre Teilnahme entsprechend gefördert werden. Dies kann beispiels- weise durch die Wahl des Verhandlungsortes geschehen, durch Stipendienvergabe oder die Vermeidung paralleler Veranstaltungen. Der WSIS kam diesen Anforderungen jedoch nur zum Teil nach. Die auf dem WSIS beteiligte Zivilgesellschaft war stark eurozentrisch. Nach eigenen Berechnungen1 kamen die meisten Vertreter aus Europa (41%). Darauf folgten die Regionen Subsahara Afrika (17%), Nordamerika (12%), Lateinamerika (7%), Asien (7%) und Nordafrika/Naher Osten (3%). Legt man das Bruttonationaleinkommen als Entwicklungsindikator zugrunde, vertraten über die Hälfte der NRO-Vertreter Industrienationen (55%), 20% Entwicklungsländer und weitere 14% die ärmsten Länder. Die restlichen zivilgesellschaftlichen Teilnehmer repräsentierten internationale In- teressen und ließen sich keiner bestimmten Weltregion zuordnen. Legt man den Sitz des Büros zu- grunde, aus dem die NRO-Teilnehmer anreisten, fällt eine noch deutlichere Dominanz Europas auf. Allein aus der Schweiz kamen 35% der zivilgesellschaftlichen Vertreter. Insgesamt arbeiteten drei Viertel der Vertreter von NRO auf dem WSIS in Industrienationen und nur ein Viertel in Entwick- lungsländern. Die Organisatoren des WSIS kamen den Bedürfnissen ressourcenschwacher NRO aus Entwic- klungsländern mit der Wahl des Verhandlungsortes nicht entgegen. Fast alle Vorbereitungstreffen fanden in Europa statt. Eine Ausnahme waren die Regionalkonferenzen, die einmal auf jedem Konti- nent stattfanden. Diese waren jedoch weniger zentral als die fünf Vorbereitungskonferenzen und der Gipfel in Genf sowie das ebenso entscheidende Intersessional Meeting in Paris. Stipendien wurden vergeben, um die Teilnahme von Repräsentanten aus Entwicklungsländern zu unterstützen. Die Ver- gabe ist jedoch nicht transparent und es bleibt unklar, wer die finanzielle Unterstützung erhalten hat. Zudem wurden lediglich 60% der Mittel, die für Stipendien vorgesehen waren, ausgegeben. Neben diesen Faktoren, die die Partizipation von NRO praktisch einschränkten, kam es während der Vorbereitungen zum WSIS zu einer Aufweichung der formalen Partizipationsregeln zugunsten der NRO. Im Laufe des Verhandlungsprozesses waren die Verfahrensregeln und die Partizipationsmög- lichkeiten der NRO immer wieder Gegenstand der Debatte. Insbesondere während des Intersessional Meeting in Paris (Juli 2003) und der dritten Vorbereitungskonferenz (September 2003) ging es um prozedurale Fragen. In dieser Periode konsultierte das gouvernementale WSIS-Büro sogar offiziell das Civil Society Bureau – ein Organ, das nach der zweiten Vorbereitungskonferenz aus Eigeninitia- tive der NRO entstand – um sich über die Zukunft des Multi-Stakeholder-Ansatzes zu beraten. NRO Vertreter konnten zudem zunehmend an Arbeitsgruppen teilnehmen. Ein Beispiel ist die Arbeits- gruppe zu Internet Governance, die nach dem Gipfel in der Working Group on Internet Governance (WGIG) institutionalisiert wurde, auch hier mit einer großen Beteiligung nicht nur von staatlichen Vertretern, sondern auch von der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft. Hier konnten zivilgesell-

1 Die Berechnungen basieren auf der „List of Participants PrepCom3, 15.-17. September 2003“, 22.09.2003, S03/WSISPC3/ADM/0005!!PDF-E.pdf und der Daten der ITU „PrepCom3 Participants: Entities of Type WSIS-NGO, zusammengestellt auf http://www.itu.int/wsis/participation/prepcom3/org_detail.asp?ID= WS-NGO. Die Nichtregierungsorganisationen wurden den Weltregionen mithilfe der Kriterien „Hauptsitz des Büros“, „Mehrzahl der Mitarbeiter“ und „Bezug auf eine Region im Namen der NGO“ zugeordnet. 12 soFid Kommunikationsforschung 2005/2 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren schaftliche Akteure verstärkt mitreden, da staatliche Vertreter auf die technische Expertise von NRO und Wirtschaftsvertretern im Bereich Internet Governance angewiesen waren (Kleinwächter 2004a: 55). Neben der Teilnahme an den Verhandlungen ist für eine effektive Partizipation auch der Zugang zu allen wesentlichen Dokumenten und Hintergrundinformationen erforderlich. Der WSIS war ein transparenter Verhandlungsprozess. Alle relevanten Informationen waren den Akteuren zugänglich, hauptsächlich durch das Internet. Auch die Kommunikation und Organisation der NRO verlief über Mailinglisten und eigene Webseiten. Dies ist zwar unter Gesichtspunkten der Transparenz positiv zu bewerten, bedeutet aber auch, dass die Akteure des WSIS von der Nutzung von Informationstechno- logien abhängig waren: Wer keinen Computer mit Internetanschluss hat, kann sich nicht aktiv als zi- vilgesellschaftlicher Vertreter auf dem WSIS engagieren. Ein weiteres Problem waren Sprach- und Zeitprobleme. So wurde kritisiert, dass Dokumente erst sehr spät veröffentlicht wurden und eine Übersetzung aus dem Englischen fehlte, was eine adäquate Reaktion der NRO erschwerte. Dies be- hinderte beispielsweise die aktive Teilnahme von NRO-Akteuren, die neben der Beschäftigung mit dem WSIS Vollzeit arbeiteten oder mit dem Englischen nicht ausreichend vertraut waren.

2 Inklusivität der Verhandlungen zu geistigen Eigentumsrechten Inklusiv ist eine Verhandlung dann, wenn sie nicht nur formal alle Akteure, sondern auch alle Inter- essen (Anliegen und Argumente) gleichberechtigt einbezieht (Nanz 2003). Inklusivität ist entschei- dend für einen fairen Diskussionsprozess. Denn nur, wenn die Anliegen und Argumente der betroffenen Akteure in einer Verhandlung Gehör finden, werden alle Interessen repräsentiert. Wie inklusiv internationale Verhandlungen geführt werden, lässt sich daran messen, ob bestehende Inter- essenskonflikte abgebaut bzw. bestimmte Interessen systematisch begünstigt oder benachteiligt wer- den. Hier wird beispielhaft der Interessenskonflikt um geistiges Eigentum auf dem WSIS angeführt, um herauszufinden, ob die Anliegen der Zivilgesellschaft in die Diskussion um geistiges Eigentum einbezogen wurden. Geistige Eigentumsrechte garantieren Autoren, Erfindern und Verlegern beschränkte Monopole durch Patente, Urheberrechte und Warenzeichen, um ihr Einkommen zu sichern und Kreativität und Innovation zu gewährleisten. Der Themenkomplex umfasste auf dem WSIS einerseits die Frage, ob bestehende geistige Eigentumsregime ausreichend sind oder ob und in welcher Form sie an die An- forderungen der heutigen Informationsgesellschaft angepasst werden müssen. Es sollte geklärt wer- den, welche internationalen Politikforen für die Regelung von geistigen Eigentumsrechten verantwortlich sein sollten, um eine optimale Balance zwischen der Sicherung ökonomischen Ge- winns durch geistige Eigentumsrechte und der Förderung des Allgemeinwohls durch den freien Zu- gang zu Informationen herzustellen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Rolle von Freier Software und Open Access Lösungen diskutiert. In der Debatte über geistiges Eigentum standen sich auf dem WSIS, stark vereinfacht, Industrienatio- nen und Privatwirtschaft sowie Entwicklungsländer und NRO gegenüber. Industrienationen und Pri- vatwirtschaft vertraten hauptsächlich ökonomische Interessen, indem sie die bestehenden internationalen Richtlinien unterstützten. Sie wollten die geistigen Eigentumsrechte stärken und zu- dem auf Bereiche neuer Informations- und Kommunikationstechnologien ausweiten. Entwicklungs- länder und zivilgesellschaftliche Akteure hingegen wollten überwiegend geistige Eigentumsrechte soFid Kommunikationsforschung 2005/2 13 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren beschränken bzw. auflockern, um zum Beispiel Entwicklungsziele zu erreichen. NRO plädierten in dieser Debatte auf dem WSIS für eine Veränderung des bestehenden Regimes zu geistigen Eigen- tumsrechten. Sie forderten, dass Informationen und Wissen im Interesse des Gemeinwohls frei zu- gänglich gemacht werden. Sie unterstützten Freie Software und insbesondere den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur (durch Open Access Lösungen) – gerade in Entwicklungsländern. In den Verhandlungen wurden zivilgesellschaftliche Anliegen nur begrenzt beachtet. In einem frühe- ren Stadium des Verhandlungsprozesses waren Staaten offener gegenüber den Argumenten der NRO. Gegen Ende des Verhandlungsprozesses wurden die Dokumente hinsichtlich der Förderung von Open Access oder Freier Software wieder abgeschwächt. Die Interessen der Zivilgesellschaft und auch der Entwicklungsländer spiegeln sich nur in Ansätzen in dem Verhandlungsprozess wie- der. Interessen der Privatwirtschaft und der Industrienationen hingegen wurden stärker beachtet und fanden Eingang in die Abschlussdokumente. Deswegen ist der WSIS zumindest im Fall der Diskus- sion um geistiges Eigentum wenig inklusiv, weil nicht alle Interessen gleichberechtigt einbezogen wurden. Ein offener Diskurs scheint durch starke wirtschaftliche sowie die Interessen einflussreicher Industrienationen behindert worden zu sein.

3 „Does Input Lead to Impact?“ – Inhaltliche Einflussnahme auf die Deklaration und den Aktionsplan Neben den Zugangsmöglichkeiten und der gleichberechtigten Interessenvertretung sollen NRO die Möglichkeit haben, durch ihre Teilnahme tatsächlich das Politikergebnis zu verändern. Es wurde mit inhaltsanalytischen Methoden untersucht, ob die Vorschläge der Zivilgesellschaft zu bestimmten Themen während der Vorbereitungskonferenzen zu einer Veränderung der Abschlussdokumente ge- führt haben. Analysiert wurden sowohl die Arbeitsdokumente, die Declaration of Principles und der Plan of Action, in den unterschiedlichen Stadien im Verhandlungsprozess als auch alle schriftlich vorliegenden Dokumente der NRO, die sich zu bestimmten Themen des WSIS äußerten. So kann festgestellt werden, ob die inhaltliche Einflussnahme der NROs auch zu einer Veränderung des Politikergebnisses führte. In der Magisterarbeit wurde der Verhandlungsprozess bis zur dritten Vorbereitungskonferenz unter- sucht. Die meisten NRO-Vorschläge fanden bis dahin keinen Eingang in die Dokumente. In der De- klaration wurden während PrepCom3 in etwa 60% der Paragraphen keine NRO-Vorschläge aufgenommen. In 26% der Paragraphen wurden zwar Veränderungen vorgenommen, die auf NRO-Vorschläge zurückgingen, oftmals war dies jedoch lediglich die Übernahme eines einzelnen Wortes. Im Aktionsplan wurden nur in vier der 28 Paragraphen (14%) Textvorschläge der Zivilge- sellschaft übernommen, wobei es sich in drei Fällen lediglich um die Übernahme einzelner Wörter handelte (eigene Berechnungen). Der geringe Einfluss der Zivilgesellschaft auf die Inhalte der WSIS Dokumente wurde von der Auto- rin in einer weiterführenden Studie bestätigt und konkretisiert, in der die Forderungen der NRO hin- sichtlich bestimmter Themen herausarbeitet und deren Rezeption in den Arbeitsdokumenten im Zeitverlauf verfolgt wurde (Dany 2005, unveröffentlichtes Manuskript). Dies wurde neben dem Bei- spiel zu geistigen Eigentumsrechten auch anhand der Diskussion um Internet Governance und der Forderung nach einem Menschenrecht auf Kommunikation untersucht. In allen drei Themenberei- chen gelang es den NRO nur bedingt, ihre Forderungen in den Arbeitsdokumenten zu platzieren. Ins- 14 soFid Kommunikationsforschung 2005/2 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren besondere die Abschlussdokumente spiegelten nur wenige konkrete Anliegen der NRO wider, obwohl sie zum Teil während der Verhandlungen aufgegriffen worden waren und vorübergehend Eingang in die Dokumente gefunden hatten. Als Konsequenz aus diesem geringen inhaltlichen Einfluss kündigten die zivilgesellschaftlichen Vertreter in einer Presseerklärung vom 14. November 2003 ihren Rückzug aus dem Formulierungs- prozess der offiziellen Dokumente und die Formulierung einer eigenen alternativen Deklaration an.

Fazit Der Weltgipfel zur Informationsgesellschaft 2003 in Genf war eine Chance zur kooperativen Bear- beitung und Überwindung von Problemen, die mit der ungleichen Verteilung von IuK weltweit, dem Digital Divide, zusammenhängen. Der WSIS ist ein ausgesprochen interessanter Fall, an dem die Zu- sammenarbeit verschiedener staatlicher und nicht-staatlicher Akteure untersucht werden kann. Er ist ein Politikprozess, der eine weitgehende Partizipation von nicht-staatlichen Akteuren zuließ und die Umsetzung des Multi-Stakeholder-Ansatzes zu einer Meßlatte für seinen Erfolg und zu einem grund- legenden Legitimationskriterium machte. Dennoch untermauern die Ergebnisse zu Partizipation, In- klusion und inhaltlichem Einfluss der NRO in den Vorbereitungsprozess des WSIS 2003 des Gipfels die Kritik vor allem zivilgesellschaftlicher Akteure an der erfolgreichen Umsetzung des Multi-Stakeholder-Ansatzes. Die Partizipation der NRO war formal relativ hoch: die Zivilgesellschaft wurde, ebenso wie andere Beobachter, umfassend in den Vorbereitungsprozess einbezogen. Dennoch sahen sich die NRO de facto vielen Partizipationsbarrieren gegenüber, die ihre effektive Teilnahme behinderten. Im Verlauf der Verhandlungen jedoch nahmen die Partizipationsmöglichkeiten für NRO zu, da staatliche Ver- treter auf ihre technische Expertise zurückgreifen wollten. Das Beispiel des Interessenkonflikts um geistiges Eigentum hat deutlich gemacht, dass der Gipfelprozess nicht inklusiv war. Die Interessen der NRO wurden in dieser Debatte nur unzureichend berücksichtigt und ihre Einbeziehung in die Dokumente nahm im Zeitverlauf der Verhandlungen ab. Auch in anderen Themenbereichen war der inhaltliche Einfluss der NRO auf die Abschlussdokumente gering und im Zeitverlauf abnehmend. Die Untersuchung der Diskussionen um Internet Governance und die Notwendigkeit eines Men- schenrechts auf Kommunikation machte deutlich, dass gegen Ende des Vorbereitungsprozesses die WSIS-Dokumente weniger Anliegen der NRO widergespiegelten. In einem früheren Stadium des Verhandlungsprozesses, als die Verhandlungen noch offener und Staaten eher bereit zu Kompromissen waren, war der WSIS Prozess insgesamt den Anliegen der NRO gegenüber empfänglicher. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der WSIS angesichts seines hohen Anspruches hinsichtlich der Teilnahme aller Akteure und guter formaler Voraussetzungen für deren Partizipation wenig offen und inklusiv war. Der WSIS forderte und förderte die Beteiligung von NRO aus Gründen der Legiti- mität, doch blieb die Umsetzung dieses Multi-Stakeholder-Ansatzes hinter den Erwartungen zurück. Die Beteiligung der NRO beeinflusste nur gering das Politikergebnis. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen sowohl die NRO als auch die staatliche und andere nicht-staatliche Akteure aus dem WSIS 2003 für den nächsten Gipfel im November 2005 in Tunis und andere internationale Verhandlungsprozesse im Bereich IuK und Entwicklung ziehen. soFid Kommunikationsforschung 2005/2 15 „Digital Divide“ als Herausforderung für Globales Regieren

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Charlotte Dany, geb. 1978, studierte von 1998 bis 2003 Publizistik und Kommunikationswissen- schaften, Politikwissenschaften und Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin. Im Projekt B5 „Participation and Legitimacy in International Organizations“ des Sonderforschungs- bereiches 597 „Staatlichkeit im Wandel“ der Universität Bremen führte sie eine Fallstudie durch, de- ren Ergebnisse in den Beitrag eingeflossen sind. Zurzeit arbeitet sie an einer Doktorarbeit im Bereich Transnational Relations and Political Theory an der Graduate School of Social Sciences der Universität Bremen, auch zum Weltgipfel zur Informa- tionsgesellschaft. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 21 1 Massenkommunikation

1 Massenkommunikation

1.1 Allgemeines

[1-L] Arnold, Anne-Katrin; Schneider, Beate: TV kills social capital?: eine kritische Auseinandersetzung mit der Sozialkapitalforschung von Robert Putnam, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeit- schrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 4, S. 423-438 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Das Konzept des sozialen Kapitals, das Robert Putnam Mitte der 90er Jahre in die öffentliche Diskussion eingebracht hat, hat nach dem von ihm diagnostizierten Schwund so- zialen Kapitals und einer damit verbundenen Schwäche von Demokratie und Zivilgesellschaft in den USA auch in Deutschland an Brisanz und Popularität gewonnen. Der Hauptverursa- cher des dramatischen Kapitalverlusts soll ein alter Bekannter sein: das Fernsehen. Etwa 40 Prozent des Rückgangs sozialen Kapitals sind nach Putnam durch elektronische Unterhal- tungsmedien, insbesondere das Fernsehen, verursacht. In vorliegendem Beitrag setzen wir uns kritisch mit den theoretischen Grundlagen des von Putnam entwickelten Sozialkapital- Konstrukts auseinander. Anhand der Daten aus einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung zum sozialen Kapital in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt untersuchen wir dann die von ihm postulierten negativen Zusammenhänge zwischen sozialem Kapital und Fernsehnutzung sowie die positive Verknüpfung zwischen Kapital und Internetnutzung. Beide Zusammen- hänge können wir zwar bestätigen - aber nicht annähernd in der Stärke, die Putnam festge- stellt hat." (Autorenreferat)

[2-L] Bohrmann, Hans: Wissenschaft muß sich für Zeitungen engagieren: die Abwicklung der Institutsarchive offen- bart ein infrastrukturelles Dilemma, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsfor- schung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsar- beit, Jg. 49/2004, Nr. 4, S. 471-475 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Autor schildert in seinem Essay die Entwicklung der Erforschung des Zeitungswe- sens an deutschen Hochschulen, welche vor knapp einhundert Jahren begann, sowie der fast zeitgleichen Dezentralisierungsprozesse der Universitätsbibliotheken. Er schildert die Ent- wicklung diesbezüglich bis heute, speziell aus Sicht der Zeitungswissenschaft später Publizis- tik- und Kommunikationswissenschaft. Auch vor allem in Hinblick auf die Zeitungs- und Medienarchive, die in langen Jahren aufgebaut wurden. Er moniert speziell die Abwicklung vieler Institutsarchive im Bereich der kommunikationswissenschaftlichen Institute als infra- strukturelles Dilemma und beklagt die sehr eingegrenzte Finanzierung gerade in den letzten Jahren. Er gliedert den Beitrag wie folgt: (1) Universitätsbibliotheken und Institutsbibliothe- ken (historisch); (2) Zeitungswissenschaft: Institutsbibliotheken und Institutsarchive in den 20er und 30er Jahren; (3) Publizistik und Kommunikationswissenschaft nach 1945: keine Antworten auf Finanzklemme und Studienreformen. (BM)

22 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

[3-L] Busek, Erhard (Hrsg.): Kommunikation und Netzwerke: europäisches Forum Alpbach 2002, Wien: Verl. Österreich 2003, 377 S., ISBN: 3-7046-4156-1 (Standort: Bayer. SB München(12)-2005.1387)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Erhard Busek: Kommunikation und Netzwerke - Betrachtungen zur Eröffnung (8-11); Bernd-Olaf Küppers: Information und Kommunikation als Organisations- prinzipien des Lebendigen (12-25); Claus Weyrich: Die Zukunft der Informations- und Kommunikationstechnik: Visionen, Trends, Technologien (26-28); Arnold Klotz: Out of Control - Stadtentwicklung im Zeitalter von Globalisierung und Virtualisierung (30-33); Hartmut Häußermann: Globalisierung und Stadtentwicklung (34-45); Christiane Thalgott: Stadtentwicklung im Zeitalter von Globalisierung und Virtualisierung (46-50); Bernd Zim- mermann: Duale Stadt - Duale Planung Oder: Von Nachbarschaft als Notwendigkeit (51-60); Julia B. Bolles-Wilson: Ästhetische Globalisierung - die Bedeutung von Kontext in einer vir- tuellen Welt (61-68); Carl Baudenbacher: Einige Überlegungen zum Verhältnis von Wirt- schaft, Recht und Ethik in der Globalisierung (70-81); Wilfried Stadler: Die offene Gesell- schaft und ihre Werte Ordnungspolitische Thesen zu einer globalen sozialenMarktwirtschaft (82-94); Rudolf Edlinger: Die Herausforderung der Netzwerkgesellschaft: Welchen Stellen- wert hat die Solidarität (95-98); Hans Küng: Globalisierung erfordert ein globales Ethos (99- 114); Manfred Prisching: Soziale Verantwortung oder verordnete Ethik (115-147); Klaus Werner: Wirtschaftsethik und globale Akteure - Wer oder was steuert die Welt? (148-152); Peter Atteslander: Ermittlung und Vermittlung von individuellen Gesundheitszielen (154- 159); Egon Kapellari: Einleitung zum Podiumsgespräch 'Alternativen zum Kampf der Kultu- ren' (160-164); Richard Schifter: Alternatives to the clash of cultures (165-169); Solomon Passy: Who is making the foreign policy? (170-173); Ernst Walch: Die neue Außenpolitik - Wer macht die Außenpolitik? (174-180); Werner Rothengatter: Entwicklung des Verkehrs in Europa und Möglichkeiten einer gestaltenden Verkehrspolitik (182-192); Franz Morak: Gren- zen und Grenzfälle des Medienwachstums (194-208); Jan Mojto: Grenzen und Grenzfälle des Medienwachstums (200-208); Wolf-Dieter Ring: Grenzen und Grenzfälle des Medienwachs- tums (209-216); Ota Weinberger: Der dritte Weg - Kritische Anmerkungen zu herrschenden Konzeptionen von Moral, Recht und Gerechtigkeit (218-228); Wolfgang Benedek: Konflikt- management durch Mediation - Mediation als Wunderwaffe für die Lösung internationaler Konflikte? (229-240); Wolfgang Hoffmann-Riem: Zukunftsmarkt Mediation - Überlegungen zu einem Konzept der Konfliktbewältigung (241-258); Volker Gadenne: Zur Aktualität von Karl Popperskritischem Rationalismus (259-268); Reinhold Stecher: Berg und menschliche Entfaltung (269-278); Barbara Schennach: Networking in der Europäischen Union - Semi- narbericht (280-302); Grzegorz Dogil und Andreas Kemmerling: Sprache und Kommunikati- on (303-306); Eva Jablonka and Eörs Szathmäry: Networks in Evolution (307-311); Siegfried Franck und Wolfgang Wieser: Die Erde als Geo-Bio-Ökosystem (312-314); Michael Baur- mann und Ingeborg Maus: Grundlagen von Recht und Moral (315-322); Wenzel Matiaske und Manfred Moldaschl: Netzwerk und Arbeit (323-329); Rajendra Dengle und Justin Stagl: Kulturelle Globalisierung (330-333); Andreas Diekmann und Gebhard Kirchgässner: Nach- haltiges Wirtschaften (334-340); Friedrich Korkisch und Peter A. Mayer: Die Geschichte des amerikanischen Films: Die Filme als Mittel der Propaganda (342-375).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 23 1.1 Allgemeines

[4-L] Bussemer, Thymian; Cammann, Alexander: Strukturwandel der Medienwelt: ein aktueller Literaturbericht, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 58-74 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Literaturbericht enthält eine Zusammenstellung von Publikation zum Thema Struk- turwandel der Medienwelt mit den dazugehörigen Zusammenfassungen und Autoreninforma- tionen. Dabei wird ein breites Themenspektrum abgedeckt, das von politischer Kommunika- tionskultur über Krieg als Medienereignis bis zu Sebastian Haffners Feuilletons aus den Jah- ren vor dem Zweiten Weltkrieg reicht.(ICH)

[5-L] Dietz, Simone: Weltverlust und Medienwirklichkeit: zur Aktualität von Günther Anders' Fernsehkritik, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 3- 10 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag überprüft das Potential, das die Fernsehkritik in Günther Anders' "Anti- quiertheit des Menschen" (1956) für eine Analyse der heutigen Medienlandschaft besitzt. Es wird aufgezeigt, dass Günther Anders' Thesen über das Fernsehen sowie seine Begriffe der Verbiederung, der Phantom- und Matritzenwelt auch nach fünfzig Jahren einen geeigneten Rahmen für die Analyse der Fernsehwelt bieten - wenn man auf den irreführenden Begriff des "Weltverlust" und auf die überzogene These verzichtet, die Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Schein selbst würde durch das Fernsehen aufgehoben. Geht man davon aus, dass es hier nicht um die Abschaffung des Fernsehens geht, sondern um seine richtige Nut- zung und Gestaltung, reicht Kulturkritik allein nicht aus: Sie muss ergänzt werden um eine gesellschaftstheoretische und medientheoretische Perspektive. Daher können Günther Anders' Thesen für die verschiedenen Ebenen der Medientheorie nur einen übergreifenden Rahmen bilden, der dazu beiträgt, dass wir unsere Welt nicht verlieren, sondern verstehen und gestal- ten. (ICH)

[6-L] Duarte, Rodrigo; Fahle, Oliver; Schweppenhäuser, Gerhard (Hrsg.): Massenkultur: kritische Theorien im interkulturellen Vergleich, (Ästhetik und Kulturphiloso- phie, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2003, 142 S., ISBN: 3-8258-6328-X (Standort: UB Bonn(5)-2005- 2240)

INHALT: "Das vorliegende Buch versammelt gegenüberstellende, aber auch integrative Betrach- tungen der Kritischen Theorie der 'Kulturindustrie' mit Walter Benjamins politischer Medien- ästhetik, Marshall McLuhans universalistischer Medientheorie, Jean Baudrillards apokalypti- scher Ästhetik der Simulation und des Hyperrealen, Vilem Flussers geschichtsphilosophi- schem digitalen Nihilismus der Medienkultur, Niklas Luhmanns funktionalistischer System- theorie der Massenmedien und Richard Shustermans neopragmatistischer Ästhetik der popu- lären Kultur. Die Einleitung setzt sich mit Umberto Ecos einflussreicher Lesart von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno sowie mit der medienphilosophischen Benjamin- Interpretation von Norbert Bolz auseinander und resümiert die neue Aneignung der Kulturin- dustrie-Theorie im Globalisierungsdiskurs der gegenwärtigen Soziologie für die hier Scott Lash und Heinz Steinert als Repräsentanten ausgewählt wurden." (Autorenreferat). Inhalts- 24 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

verzeichnis: Rodrigo Duarte, Oliver Fahle und Gerhard Schweppenhäuser: Fall und Aufstieg der Kulturindustrie-Kritik. Zur Einleitung (9-20); Sven Kramer: Benjamin und Adorno über Kunst in der Massenkultur (21-41); Thomas Friedrich: The Medium is McLuhan (42-51); O- liver Fahle: Vo(r)m Verschwinden. Adorno und Baudrillards Medientheorien (52-74); Rodri- go Duarte: Das Lob der Oberflächlichkeit und ihre Kritik. Flussers Medientheorie und die Kulturindustrie-Theorie von Horkheimer und Adorno (75-93); Gerhard Schweppenhäuser: Paradoxe Beobachter, eingebildete Zeugen. Luhmanns Systemtheorie der Massenmedien und die kritische Theorie der Massenkultur (94-116); Roger Behrens: Erfahrung in der Popkultur. Kritische Anmerkungen zu Richard Shustermans Ästhetik des Pragmatismus (117-139).

[7-L] Fohrmann, Jürgen; Schüttpelz, Erhard (Hrsg.): Die Kommunikation der Medien, (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 97), Tübingen: Niemeyer 2004, 299 S., ISBN: 3-484-35097-0 (Standort: UB Bonn(5)-2004-3500)

INHALT: "Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die - auch in allen gegenstandsbezogenen Entfaltungen - grundsätzlich programmatisch ausgerichtet sind. Dem Arbeitszusammenhang des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs Medien und kulturelle Kommunikation (ei- nem Forschungsverbund der Universitäten Aachen, Bonn und Köln) entstammend, versuchen sie, insbesondere den Einsatzpunkt medienwissenschaftlicher Forschung zu diskutieren. Die Strittigkeit eines solchen Einsatzpunkts lässt sich vornehmlich auf die Frage zurückführen, ob von einem technischen oder von einem Symbolsystem-bezogenen Apriori auszugehen ist. Ist mithin die technisch-apparative Verfasstheit eines Mediums in seiner determinierenden oder zumindest überdeterminierenden Kraft an den sozialen Prozessen als 'Klartext' ablesbar oder kann die Wirkungsmächtigkeit von Medien nur aus einer Analyse von Symbolsystemen ge- wonnen werden, der die 'Eigentlichkeit' dieses Mediums un-oder zumindest unterbestimmt bleibt, weil sie sich in ihrem So-Sein jenseits der durch sie hervorgebrachten Formen grund- sätzlich entzieht? Auch wenn sich im vor-liegenden Band - wie nicht anders zu erwarten - in dieser Frage keine unisono akklamierte Position festmachen lässt, so neigen doch die meisten Beiträge zu einer kulturellen Fundierung des Medienbegriffs und nicht zu einer medientech- nischen Fundierung von Kultur." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Fohrmann: Der Unterschied der Medien (5-20); Bernhard J. Dotzler: Diskurs und Medium. Noten zur Grund- legung einer historischen Techno-Logie (21-36); Tobias Wendl: Medien und ihre kulturelle Konkretion. Eine ethnologische Perspektive (37-68); Ludwig Jäger: Die Verfahren der Me- dien: Transkribieren - Adressieren - Lokalisieren (69-80); Gisela Fehrmann / Erika Linz: Re- sistenz und Transparenz der Zeichen. Der verdeckte Mentalismus in der Sprach- und Medien- theorie (81-104); Axel Fliethmann: Die Medialität der Intertextualität - Die Textualität der In- termedialität - Das Bild der Seife (105-122); Matthias Bickenbach: Die Intermedialität des Photographischen (123-162); Erhard Schüttpelz: Die Szene der (medien-)technischen Überle- genheit und ihre Brechung. Zur Sozialgeschichte der Unterscheidung von Schriftlichkeit und Mündlichkeit. Ein Kommentar zu Forschungen Michael Harbsmeiers (163-176); Leander Scholz / Hedwig Pompe / Albert Kümmel / Eckhard Schumacher: Rhetorik des NeuenMe- diendiskurse zwischen Buchdruck, Zeitung, Film, Radio, Hypertext und Internet (177-274); Torsten Hahn / Nicolas Pethes / Irmela Schneider: 'Verwaltung für menschliche Wünsche und Tatsachen'. Utopie und Krise der Gesellschaft in Mediendiskursen (275-299).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 25 1.1 Allgemeines

[8-L] Grant, Colin B.: Uncertain communications: uncertain social systems, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für so- ziologische Theorie, Jg. 10/2004, H. 2, S. 217-232 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 07784; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der folgende Essay handelt von einer kritischen Untersuchung der Beziehung zwi- schen Kommunikation und Unsicherheit im Kontext systemtheoretischer Überlegungen. Der Text verfolgt also das Ziel, an die von etwa Dirk Baecker und Siegfried J. Schmidt initiierte kritische Reflexion anzuknüpfen, die im englischsprachigen Raum kaum Gehör gefunden hat. Es wird im folgenden argumentiert, dass Niklas Luhmanns Sozialtheorie - und zwar trotz sei- ner Behandlung von Unsicherheit - mit einer unzureichend komplexen Kommunikationstheo- rie operiert, die letztlich von überstabilen Systemgrenzen ausgeht. Da Luhmann Systemgren- zen nicht als flüssig konzipiert, werden kommunikative Sicherheiten im Sinne von binären Codes überbewertet. Diese Überstabilisierung von Kommunikationen rührt auch daher, dass Luhmanns Theorie sozialen Agenten bekanntermaßen wenig Platz einräumt. Dieser Essay beginnt mit einer vorsichtigen Rekonstruktion der Grenze zwischen System und Umwelt und entwickelt anschließend einen Vorschlag für unsichere Kommunikationen und unsichere Grenzziehungsoperationen in sozialen Systemen, dargestellt am Beispiel des heutigen 'Mas- senmedienterrorismus'." (Autorenreferat)

[9-L] Hepp, Andreas: Cultural Studies und Medienanalyse: eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 308 S., ISBN: 3-531-23184-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5064)

INHALT: "Die Cultural Studies haben sich zu einem vielbeachteten Ansatz der Sozialwissen- schaften entwickelt, insbesondere im Bereich der Medienforschung. In 'Cultural Studies und Medienanalyse - Eine Einführung' wird der medienanalytische Ansatz der Cultural Studies umfassend vorgestellt. Bezogen auf den Gegenstand 'Medien' werden einerseits die Theorie- ansätze der Cultural Studies diskutiert und ihre forschungsgeschichtliche Entwicklung darge- legt. Andererseits werden die empirischen Studien der Cultural Studies aus den Bereichen der Produkt- und Diskursanalyse sowie der Rezeptions- und Aneignungsforschung ausführlich behandelt. Im Mittelpunkt stehen dabei u.a. Themen wie Populärkultur, kulturelle Identität, Gender, Lesarten von bzw. Vergnügen an populären Medienprodukten und medienbezogene Jugendkulturen." (Autorenreferat)

[10-L] Hipfl, Brigitte; Klaus, Elisabeth; Scheer, Uta (Hrsg.): Identitätsräume: Nation, Körper und Geschlecht in den Medien ; eine Topografie, (Cultural studies, Bd. 6), Bielefeld: transcript Verl. 2004, 369 S., ISBN: 3-89942-194-9

INHALT: Das Zusammenspiel von Medien und Identität ist eine der zentralen Fragestellungen der Cultural Studies. Der vorliegende Band liefert hierfür neue Ansätze, indem Medien als Konstrukteure von Identitätsräumen verstanden werden. Unter dieser Perspektive werden fol- gende Themen behandelt: Welche 'spaces of identity' ergeben sich aufgrund der medientech- nologischen Entwicklungen? 'Kommt es zu einem Wiederaufleben nationaler Identitätsräu- me'? Werden transnationale bzw. translokale Verortungen sichtbar? Welche Körper werden in den Medien repräsentiert und welche Geschlechterkonstruktionen werden damit vermittelt? 26 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

Welcher Art sind die Identitätsräume, die im Cyberspace und in dessen virtuellen Umgebun- gen angeboten werden? Welche Bedeutung kommt Verstörungen normativer Muster durch die medialen Präsentationen von Homosexuellen und Transgenders zu? (RG). Inhaltsver- zeichnis: Elisabeth Klaus, Brigitte Hipfl, Uta Scheer: Einleitung: Mediale Identitätsräume (9- 15); Brigitte Hipfl: Mediale Identitätsräume. Skizze zu einem 'spatial turn' in der Medien- und Kommunikationswissenschaft (16-50). 1. Medien als Konstrukteure (trans-)nationaler Identi- tätsräume - Brigitte Hipfl: Medien als Konstrukteure (trans-)nationaler Identitätsräume (53- 59); Lisa Parks: Planetenpatrouille: Satellitenbilder, Wissensproduktionen und globale Si- cherheit (60-80); Douglas Kellner: Zur Dekonstruktion geopolitischer Räume. 11. September, Spektakel des Terrors und Medienmanipulation: eine Kritik der Medienpolitik von Dschihad und George Bush (81-113); Kevin Robbins: Beyond imagined community? Transnationale Medien und türkische MigrantInnen in Europa (114-132); Barbara O'Connor: Nation, Gender und die Dance Hall. Eine irische Fallstudie (133-161). 2. Körper im Genderregime der Mas- senmedien - Elisabeth Klaus: Sexed/ Gendered Bodies und die Medien in der Perspektive der Kommunikationswissenschaft. Eine Einführung (165-171); Martina Thiele: Körper ins rechte Licht gerückt. Selbstinszenierungen der Leni Riefenstahl am Beispiel ihrer Homepage (172- 200); Gita Mühlen Achs: Die Ordnung der Geschlechter als heterosexuelle Romanze: Foto- Lovestories in Jugendzeitschriften (201-221); Sylvia Pritsch: Virtuelle Gefährtinnen in der Hyperwelt. 'Digital Beauties' als Allegorien des Posthumanismus (222-241). 3. Que(e)rräume: Trans, Homo, Hetero - Uta Scheer: Que(e)rräume: Trans, Homo, Hetero (245-249); Andreas Jahn-Sudmann: Heartland of Darkness: Female Masculinity, White Trash und die Strategien der Repräsentation in 'Boys Don't Cry' (250-274); Edgar Forster: The Man Who Wasn't There (275-291); Uta Scheer: Gefährliche Liebschaften: Formwandler und Homosexualität in 'Star Trek: Deep Space Nine' aus einer queeren Perspektive (292-337); Jan Jagodzinski: Identität im Cyberspace. Ein psychoanalytischer Zugang (338-364).

[11-L] Klaus, Elisabeth: Die Konstruktion von Geschlecht im medialen Diskurs: Befunde und Perspektiven der kom- munikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung, in: Ingrid Bauer, Julia Neissl (Hrsg.): Gender studies : Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung, Innsbruck: Studien- Verl., 2002, S. 67-80, ISBN: 3-7065-1622-5 (Standort: ULB Münster(6)-3H72549)

INHALT: Die Verfasserin stellt in ihrem Überblick über kommunikationswissenschaftliche As- pekte der Frauen- und Geschlechterforschung drei Strategien vor, die von jeweils unter- schiedlichen erkenntnistheoretischen Positionen ausgehen und unterschiedliche Bedeutungs- aspekte der Kategorie Gender in den Medien und im Journalismus deutlich machen. Während der die Anfänge der Frauenmedienforschung dominierende Gleichheitsansatz Frauen in erster Linie als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse sieht, rückt der Differenzansatz Frauen als in den Medien Handelnde in den Blick. Eine Weiterentwicklung des Differenzansatzes in Rich- tung Poststrukturalismus und Dekonstruktivismus versteht Gender als soziales Konstrukt. Die drei genannten Strategien bestehen heute nebeneinander fort. Die Verfasserin zeigt, welche Konsequenzen sie jeweils in Bezug auf Medieninhalte, Journalismus und Rezipienten zeiti- gen. (ICE2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 27 1.1 Allgemeines

[12-L] Knoblauch, Hubert; Schnettler, Bernt: Vom sinnhaften Aufbau zur kommunikativen Konstruktion, in: Manfred Gabriel (Hrsg.): Paradigmen der akteurszentrierten Soziologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 121- 137, ISBN: 3-8100-13895-2 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5136)

INHALT: Der Beitrag plädiert für die Notwendigkeit der Bestandsaufnahme angesichts einer miteinander oft bis zur verwirrenden Unübersichtlichkeit verwobenen Vielfalt gegenwärtiger theoretischer Ansätze in der Soziologie. Dazu erfolgt zunächst eine - relativ komprimierte - Darstellung der einzelnen Traditionslinien und deren Entwicklung, die in die Frage nach möglichen Konvergenzpunkten mündet. Die Autoren skizzieren dann eine Entwicklung, die von der Weberschen Forderung ausgeht, Aufgabe der Soziologie sei es, den subjektiv ge- meinten Sinn zu rekonstruieren. Sie führt über Alfred Schütz' Anstrengungen, den sinnhaften Aufbau der sozialen Welt konstitutionsanalytisch zu erfassen, zu Berger und Luckmanns Er- neuerung der Wissenssoziologie. Schließlich wird auf die Weiterentwicklung dieses Ansatzes eingegangen, die unter besonderer Berücksichtigung der Sprache bei der Konstruktion von Wirklichkeit als Wende zur "kommunikativen Konstruktion" bezeichnet werden. Damit ist auch der Begriff benannt, der als möglicher theorieübergreifender Referenzpunkt bei Verglei- chen dienen soll. (ICA2)

[13-L] Köhler, Sebastian: Neigung, Eignung, Professionalisierung: Ergebnisse der Befragung der KanidatInnen, die die Eignungsprüfung der Abteilung Journalistik (KMW) der Universität Leipzig 2003 er- folgreich bestanden, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 55-62

INHALT: Seit 1993 werden Kandidaten für das Journalistikstudium an der Universität Leipzig anhand einer Eignungsprüfung ausgewählt, durch die die kommunikative, journalistische und Medienkompetenz besser als durch ein NC-Verfahren bestimmt werden kann. Den 76 erfolg- reichen Bewerbern des Jahres 2003 wurden anschließend Fragebögen mit der Bitte um Be- antwortung zugesandt, mit 61 Rückläufen haben 80% an der Befragung teilgenommen. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse der Befragung vorgestellt und kommentiert. (PT)

[14-L] Koppetsch, Cornelia: Öffentlichkeitseliten und der Wandel von Expertenkulturen: Überlegungen zu Luhmanns Theorie der Massenmedien, in: Günter Burkart, Gunter Runkel (Hrsg.): Luhmann und die Kul- turtheorie, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 189-212, ISBN: 3-518-29325-7

INHALT: In jüngster Zeit hat die soziologische Zeitdiagnose den Themenbereich des strategi- schen Aufmerksamkeits- und Eindrucksmanagements wiederentdeckt. Politiker trainieren Medienauftritte, Parteien geben bei Werbeagenturen Wahlkampagnen in Auftrag und Kirchen bedienen sich neuerdings der Methoden des Eventmarketings und der Public Relations. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage, welche Veränderung in der Wahrnehmung von Expertenautorität und Expertenrollen diesem Wandel zugrunde liegt und welche Bedeu- tung den Massenmedien dabei zukommt. Im ersten Abschnitten wird auf der Basis der Sys- temtheorie ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, mit dem die spezifische Form massenme- dialer Einflussnahme herausgearbeitet werden kann. Für Luhmann sind die Massenmedien das System, dem es primär um die Bekanntmachung von Informationen und nicht etwa um 28 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

Wahrheits- oder Heilsfindung geht. Demgegenüber gilt für klassische Expertenrollen, wie hier am Beispiel des Wissenschaftssystems gezeigt wird, traditionell die Einflusswährung der Reputation, die durch professionelle Prüfverfahren an das Urteil der eigenen Expertengruppe gebunden bleibt und der nach außen durch Titel und Stelle öffentliche Legitimität verliehen wird. Aber auch Experten werden immer mehr gezwungen, Eindruckstechniken und Wirk- lichkeitskonstruktionen der Massenmedien zu beherrschen: Publikationen in Zeitungen, Auf- tritte in Fernsehen und Rundfunk werden zu wichtigen Mitteln der Gewinnung öffentlichen Vertrauens. (ICA2)

[15-L] Krainer, Larissa: Medien- und Kommunikationsethik, in: Ethica : Wissenschaft und Verantwortung, Jg. 13/2005, H. 2, S. 135-156

INHALT: "Medienethik hat sich in den vergangenen Jahren als eigenständiges Fach innerhalb der Medien- und Kommunikationswissenschaften etabliert. In ihr geht es um folgende Themen und Fragestellungen: Wahrung von zentralen Grundrechten und Freiheiten (z. B. Meinungs- freiheit), Herstellung von Meinungsvielfalt und Medienpluralität (um eine ausreichende Viel- falt von Informationen zur Verfügung zu stellen), Medienökonomie (Kommerzialisierung, Konzentration), Möglichkeiten der Etablierung von Medienqualität, und um ein kommunika- tives Handeln in der Mediengesellschaft zu ermöglichen, das Aussicht hat, als ethisch be- zeichnet zu werden. Für die Umsetzung von Medienethik werden folgende Akteure verant- wortlich gemacht: Politiker, Informations- und Nachrichtenhändler (Nachrichtenagenturen, PR-Treibende) sowie Produzenten und Rezipienten von Medien." (Autorenreferat)

[16-L] Kremnitz, Georg: Von der formalen Sprachwissenschaft zur Soziologie der Kommunikation, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 46/2004, H. 6 = H. 258, S. 809-813 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Die historisch vergleichende Linguistik des 19. Jahrhunderts konzentrierte sich fast ausschließlich auf die formalen Aspekte von Sprache und ignorierte die Regularitäten der Kommunikation. Moderne formale Sprachtheorien verfahren fast ebenso, obwohl sich die Kommunikationsmodelle seit der Zeit von Bühler und Jakobson nicht geändert haben. Nach Ansicht des Verfassers sollte die Linguistik von der Kommunikation her konzeptualisiert werden. (ICEÜbers)

[17-L] Löblich, Maria: Probleme und Chancen des biographischen Leitfaden-Interviews: ein Erfahrungsbericht, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 20/2005, Nr. 1, S. 4-10

INHALT: Der Beitrag zeigt anhand eines Erfahrungsberichts Probleme biografischer Interviews auf. Insbesondere werden die spezifischen Bedingungen thematisiert, die aus besonderen so- zialen Merkmalen des Befragten, wie Interviewerfahrung, hohe Artikulationsfähigkeit und hoher sozialer Status resultieren. Ausgangspunkt ist der Gedanke, dass beide Gesprächspart- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 29 1.1 Allgemeines

ner an der Situationsdefinition mitwirken, dass ihre Vorstellungen voneinander ihren Ge- sprächsstil bestimmen und den Gesprächsverlauf beeinflussen. Die stärksten Einflüsse auf die hier geschilderte Interviewsituation ergaben sich aus der Interviewerfahrung und aus dem Antwortverhalten des Befragten sowie aus den Generations- und Statusunterschieden zwi- schen Interviewerin und Interviewtem. Geschlussfolgert wird, dass im Interview mit einem (betagten) Wissenschaftler und Publizisten eine flexible Handhabung des Leitfadens beson- ders wichtig ist, weil elaborierte und lange Antworten mitunter Themen vorwegnehmen und Nachfragen erschweren. Distanzempfinden auf Seiten des Interviewers kann durch eine inten- sive Vorbereitung gemildert werden. Was einem biographischen Interview einen ganz beson- deren Wert verleiht, ist der Eindruck, den man von der Person, ihrer Erzählung und ihrer Le- bensumgebung erhält. Für verstehendes, hermeneutisches Vorgehen liefert ein solches Erleb- nis unverzichtbares Kontextwissen. Ein weiterer Vorteil biografischer Interviews liegt darin, dass man Einfluss nehmen und potentielle Fehlerquellen vorab reflektieren kann. (RG)

[18-L] Lüsebrink, Hans-Jürgen; Walter, Klaus Peter; Fendler, Ute; Stefani-Meyer, Georgette; Vatter, Christoph: Französische Kultur- und Medienwissenschaft: eine Einführung, Tübingen: Narr 2004, VI, 261 S., ISBN: 3-8233-4963-5 (Standort: UuStB Köln(38)-31A8246)

INHALT: "Ziel des Bandes ist es, eine auf den Kulturraum Frankreich spezifizierte Einführung in die Kultur- und Medienwissenschaft zu geben, die die Vermittlung der wichtigsten theoreti- schen Grundlagen und eines Analyseinstrumentariums mit der Veranschaulichung durch kon- krete Fallstudien und Demonstrationsbeispiele verbindet. Der Band gibt Studienanfängern der Romanistik (mit Schwerpunkt Frankreich) sowie anderen Interessierten für die Bereiche 'Kul- tur' und 'Medien' und die immer mehr an Bedeutung gewinnenden interkulturellen Studien ei- ne solide und leicht fassliche Überblicksdarstellung an die Hand." (Autorenreferat). Inhalts- verzeichnis: Hans-Jürgen Lüsebrink: Einleitung (1-5); Hans-Jürgen Lüsebrink: Französische Kultur- und Medienwissenschaft: systematische und historische Dimensionen (9-37); Geor- gette Stefani-Meyer: Grundbegriffe der Semiotik (39-49); Georgette Stefani-Meyer: Printme- dien (53-84); Klaus Peter Walter: Hörfunk (85-110); Klaus Peter Walter: Kino und Spielfilm (111-153); Klaus Peter Walter: Fernsehen (155-187); Hans-Jürgen Lüsebrink: Semi-Oralität (189-211); Ute Fendler: Intermedialität (213-231); Christoph Vatter: Neue Medien: Internet und Multimedia (233-254); Ute Fendler / Christoph Vatter: Nachwort. Herausforderungen und Perspektiven einer französischen Kultur- und Medienwissenschaft (255-261).

[19-L] Meyer-Kurmann, Luzius: Der richtige "Blend": Erfahrungen mit "SYCOM - Learning system for an introduction to communication and media studies" an der Universität Zürich, in: Medien-Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 4, S. 50-55

INHALT: Dargestellt werden Entwicklungsgeschichte und Lernziele des Projekts SYCOM, mit dem Studierenden des Fachs Publizistikwissenschaft als Ergänzung zur Präsenzvorlesung per interaktiver Unterrichtsform eine bessere Ausbildungsqualität geboten werden soll. SYCOM kann als Kombination von Präsenzunterricht und Selbststudium mit digitalen Lernmaterialien und von verschiedenen didaktischen Methoden als "Blendet Learning"-Szenario aufgefasst werden. Vorgestellt werden Inhalte (Einführung in die Publizistikwissenschaft, Einführung in 30 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

das wissenschaftliche Arbeiten) und erste positive Erfahrungen des gemischten Lernszenari- os. (DY)

[20-L] Naß, Martin: Massenmedien und Meinungsmarkt: Konstruktion und Dekonstruktion von Öffentlichkeit in der modernen Gesellschaft ; systemtheoretische Reflexionen zu einer Ethik der Beobach- tung, Würzburg 2004, 497 S. (Graue Literatur; URL: http://opus.bibliothek.uni-wuerzburg. de/opus/volltexte/2004/910/pdf/nass.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971616043& dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=971616043.pdf)

INHALT: "Die Untersuchung beschreibt das Verhältnis von Massenmedien und Öffentlichkeit. Dazu stellt sie die allgemeine Theorie sozialer Systeme des Soziologen Niklas Luhmann vor. Den Grundgedanken der Beobachtung von Beobachtern (Beobachtung zweiter Ordnung) führt sie mit dem philosophischen Traktat des Soziologen und Filmtheoretikers Siegfried Kracauer über den Detektiv-Roman ein. Die Entwürfe von Öffentlichkeit in der Tradition der Vernunftaufklärung der Philosophen Hannah Arendt, Jürgen Habermas und John Dewey werden dekonstruiert. Öffentlichkeit wird reformuliert in der Diktion eines operativen Kon- struktivismus, als Ergebnis von Beobachtungen zweiter Ordnung und als ein Medium-Form- Komplex gefasst. Massenmedien erzeugen durch ihre Formgebung eine Zweitversion der Öf- fentlichkeit. Die Funktion der Massenmedien besteht in der Sofort-Integration einer Weltge- sellschaft durch massenmediale Herstellung einer gemeinsamen Aktualität. Durch permanen- te Reaktualisierung der Selbstbeschreibung der Gesellschaft leisten sie einen Beitrag zu ihrer Realitätskonstruktion." (Autorenreferat)

[21-L] Prott, Jürgen: Öffentlichkeit und Gewerkschaften: theoretische Ansätze und empirische Erkenntnisse, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2003, 253 S., ISBN: 3-89691-558-4 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.42593)

INHALT: Zentrale Fragestellung der Arbeit ist: Was können anspruchsvolle und einflussreiche Theorien der Öffentlichkeit zum Verständnis der Gewerkschaftspresse als eines wesentlichen Ausschnitts von Verbandspublikationen leisten? Zur Beantwortung dieser Frage ist der Text vierstufig aufgebaut. Im ersten Hauptteil (Kapitel A) wird den grundlegenden begrifflichen Zusammenhängen des gesellschaftlichen Wechselverhältnisses des Privaten und des Öffentli- chen nachgegangen. Im Anschluss an diesen Einstieg erfolgt eine Diskussion systemtheoreti- sche Ansätze (Kapitel B). Einsichten Niklas Luhmanns öffnen den Blick für ausgeprägte Selbstbezüglichkeiten gesellschaftlicher Teilsysteme, verweisen also auf Muster relativ auto- nomer Reproduktion von Öffentlichkeit. Der dann diskutierte Ansatz von Gerhards und Neidhardt ist dem von Luhmann in mancher Hinsicht überlegen, weil er offener ist für sozia- len Wandel und sich ändernde Funktionsbestimmungen gesellschaftlicher Teilsysteme. Wie sich Struktur und Funktion von Öffentlichkeit geschichtlich wandeln, in welcher Weise sie mit der Durchsetzungskraft gesellschaftlicher Interessen verwoben ist, steht im Mittelpunkt des dritten Hauptabschnitts (Kapitel C). Aus der Gegenüberstellung der Theorien von Jürgen Habermas und Richard Sennett, die in je verschiedener Weise vom aufklärerischen Potential von Öffentlichkeit inspiriert sind, wird deutlich, dass Öffentlichkeit in politisch-ökonomische Kontexte wie in symbolisch-kulturelle Zusammenhänge eingelagert ist. Der letzte Hauptab- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 31 1.1 Allgemeines

schnitt zieht die erörterten Theorienlinien auf die gewerkschaftliche Publizistik zusammen (Kapitel D). Gewerkschaften sind soziologisch gesehen Verbände mit einer Art Doppelcha- rakter. Von der Beantwortung der Fragen im Licht des empirischen Materials hängt es ab, ob dieses Segment von Publizistik im Sinn der oben angedeuteten Kontroverse als "etablierte Öf- fentlichkeit" oder als "Gegenöffentlichkeit" zu charakterisieren ist. (ICA2)

[22-L] Pürer, Heinz: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft: ein Handbuch, (Uni-Taschenbücher, Bd. 8249), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2003, 597 S., ISBN: 3-8252-8249-X (Standort: UB Bonn(5)- 2003-3991)

INHALT: "Heinz Pürer umreißt in seinem Handbuch umfassend und verständlich den Gegens- tandsbereich der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Er führt in ihre Grundbegrif- fe ein und thematisiert die Geschichte des relativ jungen Faches sowie seine Kontextuierung innerhalb der Sozialwissenschaften - d.h. neben der Politikwissenschaft, Psychologie und So- ziologie. Im Zentrum des Interesses stehen die wichtigsten Lehr- und Forschungsfelder: die Kommunikatorforschung, die Medieninhaltsforschung, die Medien(struktur)forschung sowie die Rezipientenforschung. Ein Überblick über die wichtigsten Methoden der empirischen Kommunikationsforschung wie Befragung, Inhaltsanalyse, Beobachtung und Experiment runden das Handbuch ab." (Autorenreferat)

[23-L] Reich, Kersten; Sehnbruch, Lucia; Wild, Rüdiger: Medien und Konstruktivismus: eine Einführung in die Simulation als Kommunikation, (In- teraktionistischer Konstruktivismus, Bd. 3), Münster: Waxmann 2005, VI, 222 S., ISBN: 3-8309- 1450-4

INHALT: "Medien sind im deutschen Sprachraum aus konstruktivistischer Sicht meist aus der Sicht radikal-konstruktivistischer Positionen analysiert worden. Dies führte zu einem Defizit sowohl im Anschluss an Kulturtheorien als auch gegenüber umfassender Medienkritik. Diese Arbeit hat einen sozial orientierten Konstruktivismus und konstruktiven Pragmatismus als Hintergrund und betrachtet Medien aus kulturkritischer Sicht. Sie orientiert sich dabei an ei- nem medienkritischen Verständnis, das in Theorie und mit zahlreichen praktischen Beispielen einführend dargestellt wird. Wichtige konstruktivistische Argumentationsfiguren werden für das Thema Medien diskutiert. Dabei werden sowohl Klassiker der Medientheorie wie Flusser, Virilio und Baudrillard umfassend behandelt als auch Tendenzen der Entwicklung der Me- dien von den Anfängen bis zur Virtualisierung besprochen. Das Thema der Simulation wird breit erörtert und konstruktivistisch in einem eigenen Theorieentwurf interpretiert." (Autoren- referat)

[24-L] Renger, Rudi; Wiesner, Christian: Journalistik hybrid: Konzept und Praxis einer Blended-Learning-Vorlesung, in: Medien- Journal : Zeitschrift für Kommunikationskultur, Jg. 28/2004, Nr. 4, S. 56-63

INHALT: "Blended Learning" wird definiert als ein integriertes Lehr-Lernkonzept, das die Ver- bindung des Internets mit traditionellen Lehr-Lernmethoden sowie Medien optimal nutzt. 32 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

Vorgestellt wird das Konzept, das für die Lehrveranstaltung "Einführung in die Journalistik" im Rahmen des Journalistik-Studiums an der Universität Salzburg entwickelt wurde. Die Stu- dierenden haben die Möglichkeit über die Lernplattform "Blackboard" in einer hybrid- virtuellen Lehr-Lernumgebung, journalismuswissenschaftliches Grundlagenwissen auf der Basis eines didaktischen Kommunikationsdesigns zu erarbeiten. Das Konzept vereint motiva- tionale, instruktionale und integrierte Lehr-Lernarrangements und Kommunikationsmodelle miteinander. (DY)

[25-L] Roters, Gunnar; Klingler, Walter; Gerhards, Maria (Hrsg.): Medienzukunft - Zukunft der Medien, (Forum Medienrezeption, Bd. 7), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 129 S., ISBN: 3-8329-0095-0

INHALT: "Der vorliegende Sammelband zieht eine anschauliche und besonnene Bilanz zum Thema 'Zukunft der Medien'. Dabei werden die internationalen Entwicklungen ebenso be- rücksichtigt wie rechtliche, ethische und wirtschaftliche Aspekte von Zukunftsentwicklungen in Deutschland. Wissenschaftliche Prognosen zur künftigen Mediennutzung sowie eine kriti- sche Zusammenfassung der Tagung runden die Darstellung ab." (Autorenreferat) Inhaltsver- zeichnis: Thomas Hirschle: Vorwort (7-14); Jo Groebel: Medienzukunft aus nationaler und internationaler Perspektive (15-22); Winfried Hassemer: Die Medien: Inszenierung der Wirk- lichkeit. Inszenierung der Privatheit? (23-36); Horst Wiper: Verflechtung der Medien in Deutschland (37-50); Dieter Dörr: Die wirtschaftliche Seite der Medienzukunft Ökonomische und gesellschaftliche Zukunftsentwicklung (51-60); Josef Trappel: Perspektiven der Medien- und Kommunikationsmärkte Konvergenz, Konsolidierung und Konkurrenz (61-66); Maria Gerhards / Walter Klingler: Mediennutzung in der Zukunft (67-94); Christoph Neuberger: Lösen sich die Grenzen des Journalismus auf? Dimensionen und Defizite der Entgrenzungs- these (95-112); Horst Stipp: Internationale Internetstrategien (113-120); Uwe Kammann: Die große Erzählung (121-126).

[26-L] Spohr, Mathias: Das gemeinsame Mass: Ansätze zu einer allgemeinen Medientheorie, (Im Kontext : Beiträge zu Religion, Philosophie und Kultur), Anif: Müller-Speiser 2003, 324 S., ISBN: 3-85145-081-7 (Standort: UuStB Köln(38)-31A6994)

INHALT: "Die vorliegende 'Medientheorie' geht vom alltäglichen, intuitiven Gebrauch des Wor- tes Medium aus. Sie unterscheidet soziale und technische Medien: Personen oder Funktionen, die Personen oder Funktionen vermitteln können. Zu einer Person kann man eine persönliche Beziehung haben, zu einer Funktion bleibt die Beziehung anonym. Wenn wir ein Funktio- nieren voraussetzen, sprechen wir nicht von sozialen, sondern von technischen Medien. Es wird versucht plausibel zu machen, dass die Unterscheidungen Medium/Form, Person/Funk- tion, Personal/Institution, Umwelt/System, Beobachter/Aufzeichnung, Unterscheidung/Unter- schied auf dasselbe hinauslaufen - aufgrund einer traditionellen Verwechslung von Wirklich- keit und Aufzeichnung: Wir versuchen, Schrift zur Vorschrift von Handlungen zu machen, obwohl sie immer Nachschrift bleibt. Der historische Hintergrund wird darin gesehen, dass die westliche Zivilisation aus einer zwiespältigen Einstellung der christlichen Religion zum Messen entstanden ist." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 33 1.1 Allgemeines

[27-L] Steinmann, Matthias F. (Hrsg.): Sophies zweite Welt, (Berner Texte zur Medienwissenschaft, Bd. 9), Bern 2004, 356 S., ISBN: 3- 9521500-3-7 (Standort: UB Jena(27)-KMW-GC-Stei-2004; Graue Literatur)

INHALT: Der Band präsentiert Arbeiten und Ergebnisse eines Seminars aus dem Wintersemester 2003/04 an der Universität Bern, das sich mit dem "Publikum im Wirklichkeitstransfer" be- fasst. Der Wirklichkeitstransfer als ein Abdriften in eine sekundäre mediale Realität während der kommunikativen Phase steht dabei im Mittelpunkt der Überlegungen und Untersuchun- gen. Hier wird ein neues Fokus auf einen Prozess bei der Medienrezeption gesetzt, der täglich an Bedeutung gewinnt. (RG) Inhaltsverzeichnis: Matthias F. Steinmann: Sophies zweite Welt - das Publikum im Wirklichkeitstransfer (5-16); Nadja Nolding, Carole Schaber: Philosophi- sche Theorien bezogen auf das Phänomen des Wirklichkeitstransfers (17-46); Michelle Frey, René Flückiger: Der Medienrezipient im Wirklichkeitstransfer? (47-78); Paula Frischknecht, Katrin Weilenmann: Der Wirklichkeitstransfer aus medizinischer Sicht (79-118); Pedro Co- des, Marcel Menotti, Urs Wartenweiler: Psychologische Theorien und der Wirklichkeitstrans- fer (119-154); Natalie Jäggi, Nives Mlaker, Sabine Sigg, Sabrina Zaugg: Wirklichkeitstrans- fer Themenkreis Pädagogik (155-178); Malaika Hug, Sabine Schär: Der Symbolische Interak- tionismus im Wirklichkeitstransfer (179-198); Felicia Kreiselmaier, Sarah Lenz, Lucia Vasel- la: Wirklichkeitstransfer aus der Sicht der Cultural Studies (199-222); Lucia Malär, Elisabeth Moser: Gratifikationsforschungsansatz und Wirklichkeitstransfer (223-256); Simona Bochs- ler, Miriam Kull: Handeln und Medienrezeption (257-274); Robert Aeberhard, Barbara Frösch, Franziska Ingold, Andrea Rentsch: Gewaltforschung und Wirklichkeitstransfer (275- 296); Nadine Haldemann, Barbara Martinec, Simone Mörikofer: Die Vielseherforschung in Bezug auf den Wirklichkeitstransfer (297-312); Iwan Elmiger, Frank Voumard: Screen- Theorie als Ansatz für den Wirklichkeitstransfer (313-342); Tanja Hackenbruch, Matthias F. Steinmann: Der Wirklichkeitstransfer im Fokus - Zusammenfassung der Betrachtungen (343- 350).

[28-L] Stichweh, Rudolf: Setzt die "Weltgesellschaft" auf "Weltkommunikation"?, (Working Papers / Universität Biele- feld, Institut für Weltgesellschaft), Bielefeld 2004, 16 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni- bielefeld.de/soz/iw/pdf/weltkommunikation.pdf)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der Frage nach dem Zusammenhang von Weltgesellschaft und Weltkommunikation, wobei sich die Ausführungen an der Systemtheorie von N. Luh- mann orientieren. Den Ausgangspunkt bilden zwei Annahmen: (1) Für Weltgesellschaft gilt, dass sie jenes System ist, das alle Kommunikation in sich einschließt, so dass es keine Kom- munikation außerhalb der Weltgesellschaft gibt und deshalb die Weltgesellschaft ein System ist, dass in seiner Umwelt nur Systeme vorfinden wird, die nicht auf Kommunikation aufru- hen. (2) Kommunikation in der Weltgesellschaft ist per se Weltkommunikation, weil sie an der Strukturbildung in diesem System partizipiert und an ihrer Reproduktion und Variation mitwirkt. Die Überlegungen sollen dieses grundlegende Verständnis durch die Einführung von sieben analytischen Gesichtspunkten vertiefen und veranschaulichen: (1) kommunikative Erreichbarkeit, (2) das Verstehen von Kommunikation, (3) die Sicherung weltweiter An- schließbarkeit an Kommunikationen, (4) das Konzept des Auswahlbereichs, (5) die Verbrei- tungsmedien für Kommunikation, (6) Migration sowie (7) die Dimensionen Raum und Zeit. (ICG2) 34 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

[29-L] Thiedeke, Udo (Hrsg.): Soziologie des Cyberspace: Medien, Strukturen und Semantiken, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 608 S., ISBN: 3-531-14072-8

INHALT: "Cyberspace ist mehr als eine Vision der Science-Fiction, die sich im Flimmern von 3D-Brillen realisiert. Cyberspace meint ein sozio-technisches Kommunikationsnetzwerk, des- sen Zentrum das Internet ist, aber auch einen Sinnhorizont virtualisierter Erfahrungen; der in- zwischen zur Alltagsrealität gehört. In diesem Band sind Beiträge der Soziologie und anderer Disziplinen versammelt, die anhand verschiedener Beispiele untersuchen, welchen Verände- rungen Kommunikation, soziale Erwartungsstrukturen, Identitäten und kulturelle Beschrei- bungen unterliegen, wenn sie im Cyberspace 'auf Lichtgeschwindigkeit' beschleunigt wer- den." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: I. Einleitung: Probleme einer Soziologie des Cy- berspace: Udo Thiedeke: Wir Kosmopoliten: Einführung in eine Soziologie des Cyberspace (15-47); II. Wirklichkeitsmedien: Ubiquität sozio-technischer Strukturen: Caja Thimm: Me- diale Ubiquität und soziale Kommunikation (51-69); Holger Braun-Thürmann: Agenten im Cyberspace: Soziologische Theorieperspektiven auf die Interaktionen virtueller Kreaturen (70-96); Thomas Malsch: Kommunikationsbegriff und Agentengesellschaft: Überlegungen zu einer Soziologie des Cyberspace (97-118); III. Grenzüberschreitungen: Semantiken der Vir- tualisierung: Udo Thiedeke: Cyberspace: Die Matrix der Erwartungen (121-143); Joachim R. Höflich: Kommunikation im Cyberspace und der Wandel von Vermittlungskulturen: Zur Veränderung sozialer Arrangements mediatisierter Alltagskommunikation (144-169); Barbara Becker unter Mitarbeit von Christian Hüls: Zwischen Allmacht und Ohnmacht: Spielräume des "Ich" im Cyberspace (170-192); Christiane Funken: Female, Male, Neuter, Either: Gibt es ein Geschlecht im Cyberspace? (193-211); IV. Liebe und Partnerschaft: Ulrike Landfester: Von der Liebe zur Konsenshalluzination: Virtuelle Passionen zwischen Brief und Cybersex (215-239); Nicola Döring: Wie verändern sich soziale Beziehungen durch Mobilkommunika- tion? Eine Analyse von Paar-, Familien- und Freundschaftsbeziehungen (240-280); V. Eigen- tum und Geld: Udo Thiedeke: Drei - zwei - eins - download! Über die Schwierigkeit virtuali- siertes Eigentum zu besitzen (283-310); Udo Thiedeke: Wer wird Millionär? Virtualisie- rungsprobleme des Geldes im Cyberspace ( 311-332); VI. Bildung und Wissen: Winfried Ma- rotzki und Arnd-Michael Nohl: Bildungstheoretische Dimensionen des Cyberspace (335- 354); Svenja Möller: Wissen, was es ist! Die Bedeutung der Medienkompetenz für die Wis- sensnavigation im Cyberspace (355-379); Michaela Goll: Die Organisation von Wissen in vernetzten Unternehmen (380-407); VII. Macht und Einfluss: Jeanette Hofmann und Marc Holitscher: Zur Beziehung von Macht und Technik im Internet (411-436); Hans Geser: Frei- willige Vereinigungen im Spannungsfeld konventioneller und neuer Medien (437-463); Gerit Götzenbrucker: Machtverschiebung im Cyberspace: Virtualisierte soziale Netzwerke als Ausgangspunkt innovativer Organisationsprozesse (464-488); VIII. Recht und Verfahren: Franz C. Mayer: Völkerrecht und Cyberspace: Entgrenztes Recht und entgrenzte Medien (491-521); Michael Hutter: Die globale Regulierung des Internet Domain Name Systems: Fünf Lehren aus dem Fall der 'ICANN' (522-537); Gabriele Siegert und Karin Pühringer: Vertrauen ist der Anfang von Allem: Zur Relevanz des Vertrauens im Cyberspace (538-563).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 35 1.1 Allgemeines

[30-L] Tiele, Annekaryn; Scherer, Helmut: Die Agenda - ein Konstrukt des Rezipienten?: die Bedeutung kognitiver Informationsverar- beitung im Agenda-Setting-Prozess, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsfor- schung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsar- beit, Jg. 49/2004, Nr. 4, S. 439-453 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Ziel dieser Studie ist es, die Schema-Theorie in das Agenda-Setting-Modell theore- tisch zu integrieren und empirisch in Ansätzen zu prüfen. Wir untersuchen den Einfluss von kognitiven Schemata bei der Rezeption und Verarbeitung von medial vermittelten politischen Themen. Hierfür wurde mit einem Mehrmethodenansatz analysiert, wie 25 Jugendliche die TV-Kanzlerkandidatenduelle im Bundestagswahlkampf 2002 wahrnahmen. Die empirische Umsetzung erfolgte mit einer standardisierten schriftlichen Vorbefragung und einer auf die Rezeption der TV-Duelle folgenden freien schriftlichen Reproduktion. Parallel dazu wurde eine Themenanalyse der TV-Duelle durchgeführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass po- litische Themen, die bereits in den Schemata der Rezipienten verankert sind, verstärkt wahr- genommen und mit höherer Wahrscheinlichkeit erinnert werden als andere Themen der rezi- pierten Medien-Agenda. Unsere Ergebnisse betonen, dass eine stärkere theoretische Einbin- dung der Schema-Theorie in das Agenda-Setting-Modell nicht nur in der 'Second-Level'- Forschung, sondern auch in der 'klassischen' Agenda-Setting-Forschung notwendig ist, um den Wirkungsprozess zwischen der politischen Informationswahrnehmung und -verarbeitung auf Rezipientenseite und den präsentierten Themen auf Medienseite besser nachvollziehen zu können." (Autorenreferat)

[31-L] Urban, David: Medien- und Kommunikationswissenschaften - Gegenstände und Ansätze: szientometrische Analyse der Berichterstattung über wissenschaftliche Arbeit zu technisch vermittelter Kommunikation, Rodenberg: Klausur-Verl. 2003, 264 S., A1-A85, ISBN: 3-932167-09-0

INHALT: Die Studie liefert auf der Basis einer szientometrischen Analyse eine Bestandsaufnah- me der wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaft auf vier zentralen und aktuellen Feldern: Ausweitung des Objektbereichs, Wachsen des Kon- kurrenzdrucks, Weiterentwicklung zentraler Begriffe und Theorien und Entwicklung eines eindeutigen fachlichen Selbstverständnisses. Der Rahmen dieser systematischen Be- standsaufnahme wird aus einer sekundäranalytischen Betrachtung verfügbaren Materials ent- wickelt. Für die bibliometrische Analyse wurde ein aus den für das Themengebiet wesentli- chen deutschsprachigen Literaturdatenbanken gewonnener und bereinigter Analysedatensatz auf die Bedeutung der diversen Gegenstände für den Bereich der Medien- und Kommunikati- onswissenschaft sowie für die anderen Geistes- und Sozialwissenschaften hin untersucht. Gleichzeitig werden die Ansätze zur Bearbeitung dieser Gegenstände anhand verschiedener Aspekte klassifiziert: anwendungs- bzw. theoretische Orientierung, quantitative bzw. qualita- tive Orientierung, wissenschaftliche Produktivität und Kooperationsgrad. Die Auswertung zeigt, dass im Fach ein Defizit an Hinwendung zu zukunftsrelevanten Gegenständen besteht. Gleichzeitig zeichnen sich die Wissenschaftler im Bereich der Medien- und Kommunikati- onswissenschaft durch ein vergleichsweise hohes Maß an Kooperation und Produktivität aus. Eine oft behauptete einseitige Orientierung des Faches auf quantitative Verfahren konnte durch die Untersuchung nicht bestätigt werden. In der Anwendungsorientierung ergab sich 36 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.1 Allgemeines

kein Unterschied zu den anderen Geistes- und Sozialwissenschaften, allerdings ist der Anteil theorieorientierter Veröffentlichungen höher als in den Nachbardisziplinen. (RG)

[32-F] Ziemann, Andreas, Jun.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Evolution, Strukturen und Integrationsweisen der Mediengesellschaft

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Weimar, Fak. Medien, Fach Mediensoziologie (Bauhausstr. 11, 99423 Weimar) KONTAKT: Leiter (Tel. 03643-583804, Fax: 03643-583751, e-mail: [email protected])

[33-F] Ziemann, Andreas, Jun.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Moderne Kommunikations- und Handlungstheorien im kritisch-systematischen Vergleich

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Weimar, Fak. Medien, Fach Mediensoziologie (Bauhausstr. 11, 99423 Weimar) KONTAKT: Leiter (Tel. 03643-583804, Fax: 03643-583751, e-mail: [email protected])

1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

[34-L] Badrnejad-Hahn, Hahle: Kulminationspunkte des deutschen Antisemitismus im Spiegel der italienischen Presse zwi- schen 1933 und 1938, (ESH Working Paper, No. 10), Hannover 2004, 76 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/badrnejad.pdf)

INHALT: Die Studie befasst sich mit der Frage, auf welche Weise ausgewählte italienische Zei- tungen auf drei Kulminationspunkte im Prozess der Ausgrenzung und Entrechtung der Juden in Deutschland im Zuge der deutschen antisemitischen Entwicklung nach der Machtergrei- fung der Nationalsozialisten reagieren. Die Studie basiert auf einer Zeitungsanalyse und un- tersucht, auf welche Art und Weise ausgewählte italienische Zeitungen über den nationalsozi- alistischen Boykottaufruf ('Deutsche, kauft nicht bei Juden') vom 1. April 1933, über die deutschen Rassengesetze vom 15. September 1935 und über die Pogromnacht, die sog. Reichskristallnacht vom 9./10. November 1938, berichten. Als Vertreter einer ganzen Reihe von Zeitungen, die von der faschistischen Bewegung ins Leben gerufen und lanciert worden sind, wird das Sprachrohr Mussolinis, der 'Popolo d'Italia' herangezogen. Diese Zeitung ent- spricht in etwa dem 'Völkischen Beobachter' und spiegelt die offizielle Haltung des Regimes wider. Als zweite Zeitung wird der 'Corriere della Sera' analysiert. Bei dieser Zeitung handelt es sich um den Exponenten der alteingesessen konservativen Linie und die Zeitung der alten soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 37 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

bürgerlichen Eliten. Als dritte Zeitung wird der 'Osservatore Romano' untersucht. Hierbei handelt es sich streng genommen gar nicht um eine italienische Zeitung, sondern um das offi- zielle Presseorgan des Vatikanstaats. In das Thema einführend, wird zunächst ein kurzer Ü- berblick zum Forschungsstand in Fragen des italienischen Antisemitismus gegeben. Im An- schluss folgt eine Auseinandersetzung mit der Problematik der Zensur im italienischen Fa- schismus bzw. mit den vermutbaren oder sichtbaren Freiräumen der drei Zeitungsredaktionen und deren Spiegelungen in den täglichen Meldungen. Insgesamt vermittelt sich die Tendenz der untersuchten Zeitungen am ehesten durch Auslassungen - das, was nicht gesagt wird - und durch Hinzufügungen - das, was der Leser zusätzlich erfährt; konkrete Falschdarstellungen bilden ebenso eine absolute Ausnahme wie klar erkennbare Wertungen. Die Haltung der je- weiligen Zeitung drückt sich am ehesten darin aus, dass sie ihrem Leser Informationen zur Verfügungen stellt, welche eine bestimmte Wertung nahe legen, oder Informationen, welche ein Bild in eine unerwünschte Richtung verschieben könnten, nicht berücksichtigt. Dass ein solches Vorgehen schwerlich unbewusst sein dürfte, liegt nahe. Bei dem 'Popolo d'Italia' soll der Leser offenbar auf diese Art und Weise gesteuert werden, während es offenbar für die beiden anderen Zeitungen so noch am ehesten möglich war, eine eigene Position ungefährdet anzudeuten. (ICG2)

[35-F] Bluhm, Gesa, M.A. (Bearbeitung); Albert, Mathias, Prof.Dr. (Leitung): Vertrauenspolitik. Deutsch-französische Beziehungen seit 1949 (Teilprojekt A14)

INHALT: Das Teilprojekt untersucht, wie sich seit 1949 Strategien politischer Kommunikation entwickelten, die nach Jahrzehnten der Feindschaft über die Konstruktion eines Paradigmas des Vertrauens die deutsch-französischen Beziehungen umdeuteten. Dieser Wandel der Prä- sentationen und Repräsentationen des Verhältnisses zwischen Franzosen und Deutschen im Zuge der europäischen Integration richtet den Blick auf die Modi der Konstruktion von Wirk- lichkeit innerhalb des politischen Kommunikationsraums. Mittels einer Beziehungs- und Kommunikationsgeschichte soll geklärt werden, welche deutschen und französischen Akteure mit welchen diskursiven Strategien nach 1949 innerhalb einer näher zu definierenden transna- tionalen Kommunikationsstruktur interagierten und welche Repräsentationen politischen Ver- trauens zwischen Frankreich und Deutschland dabei in öffentlichen Diskursen und Praktiken vermittelt wurden. Dabei geht es nicht allein um die Beziehungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik, sondern auch um das Verhältnis zwischen Frankreich und der DDR. In dieser Ost-West-Dreieckskonstellation wurden die deutsch-französischen Konflikte der Zeit vor 1945 in neue Konfliktformen des Kalten Krieges mit anderen Feindbildern und veränder- ten In- und Exklusionsmechanismen überführt. Die Wirkmächtigkeit einer Versöhnungspoli- tik zwischen zwei Nationen beruht, so eine weitere These, nicht allein auf Aktivitäten der Re- gierungen und ihrer offiziellen Außenpolitik, sondern auch auf einem intergesellschaftlichen Austausch auf allen sozialen Ebenen. Die Kommunikation über Vertrauen oder Freundschaft ist - ähnlich wie im Fall einer imaginierten und konstruierten Feindschaft zwischen nationalen Kollektiven - als ein öffentlicher, wirklichkeitskonstituierender Diskurs mit häufig einherge- henden symbolisch-performativen Praktiken zu sehen, der zur Reduktion sozialer und politi- scher Komplexität beiträgt. Mit Hilfe der soziologischen Kategorie Vertrauen analysiert das Teilprojekt nicht primär politisches Entscheidungshandeln, sondern die symbolische Ökono- mie der deutsch-französischen Beziehungen. ZEITRAUM: seit 1949 GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich; Bundesrepublik Deutschland, DDR 38 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE IV Politikwissenschaft Professur für Politikwissenschaft, insb. Politischen Theorie (Postfach 100131, 33501 Bielefeld); Uni- versität Bielefeld, SFB 584 Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte (Post- fach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-3999, Fax: 0521-106-6020, e-mail: [email protected])

[36-L] Buschke, Heiko: Deutsche Presse, Rechtsextremismus und nationalsozialistische Vergangenheit in der Ära Adenauer, (Campus Forschung, 866), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2003, 404 S., ISBN: 3- 593-37344-0

INHALT: Der Autor untersucht, 'wie in den 50er Jahren in der führenden Tages- und Wochen- presse über das Thema Rechtsextremismus berichtet, debattiert und geurteilt wurde' (27). Er will klären, 'welchen Platz die Presse innerhalb der durch Amnestie, Integration und Aus- grenzung charakterisierten Vergangenheitspolitik der 50er Jahre einnahm' (28). Dazu hat er die Berichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau, Welt, Zeit und Spiegel über sieben rechtsextremistische oder die na- tionalsozialistische Vergangenheit betreffende Ereignisse in den 50er-Jahren analysiert. In methodischer Hinsicht geht Buschke hermeneutisch-interpretierend vor. Seiner Auswahl an analysierten Texten legt er das Kriterium zugrunde, dass sie für das jeweilige Medium eine typische Position enthalten, was freilich etwas schwammig ist. Die ausführliche Studie kommt zu den Ergebnissen, dass die Presse durchaus eine wichtige Rolle bezüglich der Ver- gangenheitspolitik wahrnahm. Sie thematisierte Rechtsextremismus und nationalsozialistische Vergangenheit, setzte sich jedoch recht unkritisch damit auseinander, wobei sich seit Mitte der 50er-Jahre der Trend hin zu einer kritischeren Berichterstattung abzeichnete. Aus dem In- haltsverzeichnis: 1. Politische Kultur in der Ära Adenauer - Einstellungswandel und sozio- ökonomische Rahmenbedingungen 1945-1969 2. Die Entwicklung des Rechtsextremismus nach 1945 und die Last der Vergangenheit 3. Die Presselandschaft in der frühen Bundesrepu- blik 4. Der Fall Hedler 1949-1951 5. Der Aufstieg und Fall der Sozialistischen Reichspartei (SRP) 1949-1952 6. Der Braunschweiger Remer-Prozess 1952 7. Die Affäre um den Bund Deutscher Jugend (BDJ) und seinen Technischen Dienst (TD) 1952/1953 8. Die Naumann- Affäre 1953 9. Der Schlüter-Skandal 1955 10. Die antisemitische Schmierwelle 1959/1960 11. Inhalt und Wandel des Rechtsextremismus-Diskurses in den 50er Jahren - Schlussbetrach- tung (ZPol, VS)

[37-L] Cebulla, Florian: Rundfunk und ländliche Gesellschaft 1924-1945, (Kritische Studien zur Geschichtswissen- schaft, Bd. 164), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, 358 S., ISBN: 3-525-35145-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-5011)

INHALT: Die sozialgeschichtliche Studie zeichnet anhand der Verbreitung, Rezeption und Nut- zung des Rundfunks im ländlichen Milieu die kulturelle und soziale Entwicklung in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus nach. Der Umgang mit dem Medium des soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 39 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Landfunks verdeutlicht die Ambivalenzen der Moderne, die Ursachen für paradoxe kulturelle Zuschreibungen sowie die Verantwortlichkeiten, Interessen und Deutungen der bürgerlichen und agrarischen Akteure. Die Art und Weise, wie das neue Medium aufgenommen und ge- nutzt wurde, ermöglicht Rückschlüsse auf das Verhältnis der Agrarbevölkerung zum gesell- schaftlichen Wandel und zur technischen Modernisierung im Spannungsfeld zwischen Fort- schrittsoptimismus und Kulturpessimismus. Die Studie zeigt in einer detaillierten Inhaltsana- lyse der Landfunkprogramme, wie der Rundfunk die agrargesellschaftliche und agrarökono- mische Modernisierung flankierte. In kultureller Hinsicht durchbrach er z.B. die informatio- nelle Isolation des Landes und ermöglichte durch tagesaktuelle Meldungen, Wetter- und Wirtschaftsnachrichten eine Zeitsynchronisierung ländlicher und urbaner Räume. Das Radio trug unmittelbar städtische Kultur auf das Land und ermöglichte der Bevölkerung die Partizi- pation an den Segmenten des bürgerlichen Bildungs- und Kulturbetriebes und die Rezeption populärer Unterhaltung. Auch in technischer Hinsicht unterstützte der Rundfunk die Moder- nisierung, denn durch die Verbreitung neuester agrarwissenschaftlicher Erkenntnisse trug er zur Professionalisierung und Rationalisierung der Betriebsführung bei. (ICI2)

[38-L] Danker, Uwe; Oddey, Markus; Roth, Daniel; Schwabe, Astrid: Am Anfang standen Arbeitergroschen: 140 Jahre Medienunternehmen der SPD, Bonn: J. H. W. Dietz Nachf. 2003, 219 S., ISBN: 3-8012-0334-4

INHALT: Die reich illustrierte Publikation liefert einen Überblick über die Geschichte der sozial- demokratischen Presseorgane von 1864, dem Gründungsjahr des 'Social-Demokrat', bis zur Gegenwart. Die Autoren wehren sich gegen die Vorwürfe, die unternehmerischen Tätigkeiten der SPD wären wirtschaftlich erfolglos geblieben und hätten hinterrücks eine Zensur einge- führt. Diese in der Einleitung vertretene These mag historisch nicht unstrittig sein, zeigen doch die Autoren selbst, wie seit der Weimarer Republik der finanziellen die politische Zent- ralisierung der Presse folgte. Dennoch gelingt ihnen eine gut zusammengefasste historische Präsentation der sozialdemokratischen Medienunternehmungen, wobei der Darstellung der einzelnen Epochen jeweils Fallbeispiele folgen. (ZPol, VS)

[39-L] Faulstich, Werner: Medienwandel im Industrie- und Massenzeitalter (1830-1900), (Die Geschichte der Medien, Bd. 5), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, 302 S., ISBN: 3-525-20791-3 (Standort: UB Bonn(5)-2004-4838)

INHALT: Die gesellschaftlichen Veränderungen Deutschlands im 19. Jahrhundert lassen sich im Hinblick auf einige wenige Faktoren skizzieren, die in engem Zusammenhang miteinander stehen: der gewaltige Anstieg der Bevölkerungszahlen; als Konsequenz daraus die Ausbil- dung einer Massengesellschaft mit einer ganz neuen sozialen Differenzierung; ferner neue technische Erfindungen, welche insbesondere die industrielle Produktion ermöglichten. Diese vier Schlüsselphänomene (Bevölkerungsboom, soziale Stratifikation, technische Erfindungen und Industrialisierung) bilden den Ausgangspunkt der vorliegenden Studie, die die Bedeutung und Funktion der damaligen Medienkultur und ihre Veränderungen detailliert untersucht. Im 19. Jahrhundert ging die Blütezeit der bürgerlichen Druckmedien zu Ende und es begann die Ära der revolutionären elektronischen Medien, die durch Kapitalisierung, Stratifikation und die Reproduktion von Wirklichkeit gekennzeichnet war. Die massiven Veränderungen der 40 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Medienkultur in dieser Zeit des Umbruchs untersucht der Autor anhand einer Vielzahl von Medien, wie z.B. Zeitungen, Telegraf, Fotografie, Plakat und Litfaßsäule, Brief und An- sichtskarte, Buch und Heft, Telefon, Schallplatte und Film. (ICI)

[40-L] Fischer, Jörg-Uwe: Illustrierte Trauer - staatliche Totenfeiern: symbolische Inszenierung der Trauer in DDR- Illustrierten, in: Sozialwissenschaftliche Informationen : das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 33/2004, H. 1, S. 35-44

INHALT: "Staatstrauer in der DDR: Trauer um die toten Staats- und Parteiführer. Das Land hul- digt dem Totenkult. Bildjournalisten, die den Trauerzug begleiten, halten das Ritual im Bild fest. Die geschickte symbolische Inszenierung der Trauer sollte der Legitimation des politi- schen Systems dienen. Illustrierte waren das ideale zeitgenössische Medium für visuelle Kommunikation. Als das Fernsehen noch nicht überall präsent war, galten sie als Trägerme- dium für die Mobilisierung wie die Indoktrination ihrer Leser." (Autorenreferat)

[41-L] Ganahl, Simon: Ich gegen Babylon: Karl Kraus und die Presse, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Ver- gangenheit und Gegenwart, Jg. 20/2005, Nr. 1, S. 29-37

INHALT: Karl Kraus und sein Lebenswerk waren bereits Gegenstand einer Vielzahl literaturwis- senschaftlicher, germanistischer und kommunikationshistorischer Studien. Der Beitrag be- leuchtet die wichtigsten Erkenntnisse über Person und Werk des Schriftstellers und "Wortak- robaten" aus einer innovativen, transdisziplinären Perspektive. Auf der Basis einer umfang- reichen Sprach- und Inhaltsanalyse trägt der Autor die Fragmente einer Presse- und Sprach- kritik bei Kraus zusammen, versucht diese zu kanonisieren und stellt sie in den lebensge- schichtlichen Zusammenhang des "weltberühmten Wieners" im Widerstreit von Moderne und Postmoderne. (RG)

[42-F] Garncarz, Joseph, Dr.; Köster, Ingo (Bearbeitung); Kreimeier, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Industrialisierung der Wahrnehmung (Teilprojekt A5)

INHALT: Im Prozess der Industrialisierung sehen sich die europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften Anforderungen einer "Modernisierung" ausgesetzt, die innerhalb weniger Jahrzehnte Struktur und Inhalte der sozialen Interaktion, Öffentlichkeit und Teilöffentlichkei- ten, kollektive Verhaltens- und Wahrnehmungsmodelle einschneidend verändern (Simmel 1903). Die Erfahrungen dieser Epoche sind traumatischer Natur - und sie drängen nach indi- vidueller und kollektiver "Verarbeitung" im Bereich einer als verbindlich erfahrbaren, auf symbolische Setzungen angewiesenen Sinnkonstitution. Hier hat der Transformationsprozess traditioneller Medien zu "Massenmedien" seinen sozial- und kulturhistorischen Ort: ein "Durchbruch", dessen Vehemenz auf Umwälzungen im Bereich paradigmatischer Wahrneh- mungsmuster, mithin auf einen kulturellen Umbruch deutet (Hörisch/ Wetzel 1990). Die Entwicklung von der Fotografie zu den ersten "laufenden Bildern" der Kinematografie ist als technischer Prozess zu sehen, der in den langen Verlauf der Industrialisierungsgeschichte eine für die Herausbildung der modernen Massenmedien entscheidende Zäsur setzt. Als deren soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 41 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

"Stichjahr" das Jahr 1895 - mit den ersten öffentlich vorgeführten filmischen Bildern - anzu- setzen, ist insofern legitim, als erst mit der technisch ermöglichten Projektion die kommer- zielle Verwertung des neuen Mediums, mit ihr seine gesellschaftliche und kulturelle Wirk- samkeit und sein Einfluss auf die Transformation kollektiver Wahrnehmungsmuster Geltung erlangen kann. Der Forschungsansatz basiert auf der Hypothese, dass ein wesentlicher Beitrag zur Auseinandersetzung mit den neuen, von der Industrialisierung diktierten kulturellen und lebensweltlichen Erfahrungen von der internationalen Kinematografie der Jahre zwischen 1895 und 1914 geleistet wurde. In diesem internationalen Rahmen sollen die Spezifika des deutschen Films der ersten Vorkriegszeit untersucht werden: als Beweisstücke einer Industri- alisierungsgeschichte, die - im Vergleich etwa zu England und Frankreich - mit folgenreichen Verspätungen und sozialen, politischen und kulturellen Verwerfungen verlaufen ist. Das Inte- resse gilt dezidiert der Subgeschichte dieser Epoche, ihrer Wahrnehmungs- und Bewusst- seinsgeschichte. Binnenmedial gesehen, verläuft die Bruchlinie zwischen einer als innovativ, ja revolutionär rezipierten Technologie und ihren den Sinnstiftungs-Modellen des 19. Jahr- hunderts verhafteten Inhalten. Die "Industrialisierung der Wahrnehmung", der das narrative Material sich eher widersetzt, determiniert um so stärker den ästhetischen Korpus und das filmsprachliche Zeichensystem der frühen Kinematografie. Sie wirkt sich ebenso auf den se- miologischen Kanon traditioneller Medien aus und initiiert zentrale ästhetische Figuren des 20. Jahrhunderts wie Montage und Collage. Schließlich: Der Medienumbruch an der Schwel- le zum 21. Jahrhundert ermöglicht einen retrospektiven Erkenntnisprozess, der die Forschung in die Lage versetzt, die kulturellen Brüche der Industrialisierungsphase mit einem ausdiffe- renzierten methodischen und begrifflichen Instrumentarium zu beschreiben und sie in eine sinnvolle Beziehung zu den Anforderungen der Gegenwart zu setzen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche" (57068 Siegen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0271-740-2325, e-mail: [email protected]); Garncarz, Joseph (Dr. e-mail: [email protected]); Köster, Ingo (e-mail: [email protected])

[43-F] Genest, Andrea (Bearbeitung); Lindenberger, Thomas, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Rewolucja papierowa. Der polnische politische Samizdat im späten Kalten Krieg - eine Stu- die zum Wandel von Öffentlichkeit(en) (1975-1991) (Teilprojekt im Rahmen des DFG- Projektverbunds "Deutschland und Europa im Systemkonflikt. Perzeptionen - Strukturen - Repräsentationen")

INHALT: Gegenstand des Projektes ist die Analyse der politischen Untergrundschriften (Samiz- dat, "zweiter Umlauf") in der Volksrepublik Polen in der Schlussphase des Kalten Krieges und der anschließend beginnenden Transformation. Untersucht wird die Samizdatkultur, d.h. die Inhalte, die Produktionsbedingungen und die Rezeption des sog. "zweiten Umlaufs", der seine größte Bedeutung während der polnischen Krise in den 80er Jahren erlangte. Die Ideen- geschichte, die Infrastruktur und die Vernetzungen des politischen Samizdat sollen im histori- schen Kontext der polnischen Regimekrise und der seit 1979/80 verschärften internationalen Spannungen erforscht werden. In konzeptioneller Hinsicht fragt das Projekt nach den Struktu- ren, Wirkungsweisen und der Interaktion verschiedener Sphären von Öffentlichkeit (Gegen- öffentlichkeit und offizielle Sphäre in der kommunistischen Diktatur, internationale Öffent- lichkeit) in den 70er und 80er Jahren. Dabei gilt es zu klären, inwieweit der Umbruch der Jah- 42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

re 1989/91 in den unabhängigen politischen Publikationen Polens bereits vorbereitet und ge- dacht wurde und man deshalb, wie schon die Zeitgenossen formulierten, im Hinblick auf die Jahre bis 1989 von einer durch den Samizdat mitgetragenen, diskutierten und schriftlich vor- weggenommenen graduellen "papierenen Revolution" (rewolucja papierowa) sprechen kann. ZEITRAUM: 1975-1991 GEOGRAPHISCHER RAUM: Volksrepublik Polen ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Pots- dam) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0331-28991-16, Fax: 0331-28991-60, e-mail: [email protected])

[44-L] Graf, Günter: "Publik": eine katholische Wochenzeitung und eine Dissertation, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 3, S. 284-304 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Die katholische Wochenzeitung "Publik" erschien von 1968 bis 1971. Die Zeitschrift sollte "als Organ auf dem Boden der Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962- 1965) in der katholischen Kirche eine publizistische Führungsrolle einnehmen, auf hohem journalistischen Niveau vor allem führende Schichten der Gesellschaft ansprechen und sich darüber hinaus als Forum für die Diskussion kontroverser Fragen zur Verfügung stehen." Als Herausgeber fungierte ein Gremium von 14 Treuhändern mit einem siebenköpfigen Auf- sichtsrat im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. 1994 legte Andreas Heller im Fachbe- reich Katholische Theologie der Universität Frankfurt a.M. eine Dissertation vor mit dem Ti- tel "Der Einstellungsbeschluss der katholischen Wochenzeitung 'Publik' durch die Deutsche Bischofskonferenz - eine Untersuchung anhand der offiziellen Gutachten im Spiegel der deutschsprachigen Presse", die 1999 als Buch erschien. Mit dieser Veröffentlichung setzt sich der Autor, der von 1966-1996 Berater der Publizistischen Kommission der Deutschen Bi- schofskonferenz war, kritisch auseinander. Er wirft Heller eine "erhebliche Zahl sachlicher Unrichtigkeiten sowie insgesamt einen ungewöhnlich nachlässigen Umgang mit der Materie" vor. Im Kern geht es darum, dass die Dissertation in der Einstellung von "Publik" einen Sieg des "geschlossenen" über den "offenen" Katholizismus sieht, während der Autor für diesen Entschluss vor allem wirtschaftliche Gründe anführt. (UN)

[45-L] Holzer, Erwin: Volksbücherei im Wandel der Zeiten: Fragmente einer Büchereichronik aus der Provinz, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 4, S. 34-39

INHALT: Der Beitrag schildert anhand persönlicher Erfahrungen bei der Übernahme einer Pro- vinzbibliothek in der obersteirischen Heimat des Verfassers, wie sich Kommunikationshisto- riker dem wichtigen Kapitel Bibliotheksgeschichte annähern können, welche Quellen zur Verfügung stehen, welche methodische Vorgehensweise adäquat zu sein scheint und wie die- se Fragmente schließlich zu einer Bibliotheksgeschichte zusammengefügt werden können. Bei der Bibliothek handelt es sich um die Stadtbücherei von Mürzzuschlag, die 1920 vom soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 43 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Bildungsreferat der Sozialdemokratischen Partei Österreichs gegründet wurde und bis 1934 unter dem Titel "Arbeiterbücherei" geführt wurde. Anhand verschiedener Quellenfunde und Dokumente, insbesondere Briefe der beteiligten Personen, wird die Geschichte der Bibliothek von ihren Anfängen über die Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegsjahre geschil- dert. (UN)

[46-L] Hörisch, Jochen: Eine Geschichte der Medien: von der Oblate zum Internet, (Suhrkamp-Taschenbuch, Bd. 3629), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, 453 S., ISBN: 3-518-45629-6 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2194)

INHALT: "Dieses Standardwerk lässt die wichtigsten Stadien der Mediengeschichte von den Anfängen bis zum Internet Revue passieren. Es setzt mit dem Urknall ein: Am Anfang war der Big Bang, dessen Nachhall wir heute noch vernehmen. Heute aber überlagern sich im Multimedia-Rauschen alte und neue Erfindungen, senden durcheinander und sind auf der Su- che nach ihrer eigentlichen Funktion. Die leitende These des Buches ist: Während die frühe Medienwelt im Bann von Stimme und Schrift sinnzentriert ist, wendet sich die neuere Me- dientechnik an die Sinne und sprengt das traditionelle Primat der Bedeutungen und zentri- schen Kommunikationsverhältnisse. Audiovisuelle Hybridmedien wie der Computer, der am Internet hängt, bringen beide Stränge von Sinn und Sinnen zusammen und verstricken uns in ein Netz, das die Subjekte, die User und Loser zu Schnittstellen macht." (Autorenreferat)

[47-F] Hugo, Philipp von (Bearbeitung); Frevert, Ute, Prof.Dr. (Betreuung): Politik der Bilder. Spielfilm und Öffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland 1949- 1990

INHALT: Das Dissertationsvorhaben fragt nach der Rolle des Spielfilms in der Geschichte der Bundesrepublik, wobei Spielfilme als Anlass und Gegenstand von Kommunikation verstan- den werden. Untersucht werden Aushandlungsprozesse und Konflikte, die von der Förderung des "guten Films" bis zur Bekämpfung von "Schmutz und Schund" reichen und die unter an- derem darum kreisen, was in einer Gesellschaft darstellbar ist bzw. gezeigt werden kann. Mit einer Analyse von Kontinuität und Wandel des filmischen Feldes will die Studie einen Bei- trag zur Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Bundesrepublik liefern. ZEITRAUM: 1949- 1990 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalge- schichte (48133 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[48-L] Koenen, Erik: Ein "einsamer" Wissenschaftler?: Erich Everth und das Leipziger Institut für Zeitungskun- de zwischen 1926 und 1933 ; ein Beitrag zur Bedeutung des Biographischen für die Ge- schichte der Zeitungswissenschaft, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 20/2005, Nr. 1, S. 38-50 44 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INHALT: Der Beitrag skizziert die Bedeutung des Biografischen für die Kontinuität des journa- listischen Schaffens und des zeitungswissenschaftlichen Werks von Erich Everth am Leipzi- ger Institut für Zeitungskunde zwischen den Jahren 1926 und 1933. Nach einem Problemauf- riss wird die Fach- und Lebens- sowie Theoriegeschichte der Zeitungswissenschaft bis 1933 aus der Sicht eines biografischen Zugangs thematisiert, um dann die Tragfähigkeit und die Reichweite des biografischen Ansatzes für die Fach- und Theoriegeschichte der Zeitungswis- senschaft zu erörtern, wobei Leben und Werk Everths im Mittelpunkt steht. Es wird dann auf die Entwicklung des Journalismus und der Zeitungswissenschaft eingegangen. Im Anschluss daran wird auf die kaum erforschte Biografie von Everth eingegangen und mit seinen Erfah- rungen im Ersten Weltkrieg und im Journalismus in der Weimarer Republik wesentliche bio- grafische Kontexte umrissen, vor dem sein zeitungswissenschaftliches Werk entstanden und zu verstehen ist. Es wird deutlich, dass sich diese Erfahrungswelt systematisch aus vier Di- mensionen mit jeweils spezifischen Momenten zusammensetzt (individuelle, historische, kognitive und soziale Dimension), die sich in der besonderen Gestalt des Werks widerspie- geln: Aufgrund seiner journalistischen Erfahrungen erarbeitete er eine eng an die Fragen und Schwierigkeiten öffentlicher Kommunikation orientierte zeitungswissenschaftliche Theorie, die die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft und Öffentlichkeit reflektierte. (RG)

[49-L] Kowalczuk, Ilko-Sascha: Freiheit und Öffentlichkeit: die Bedeutung des politischen Samisdat in der DDR, in: Ge- schichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg. 55/2004, H. 10, S. 586-597 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1016; UuStB Köln(38)-BP9515; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Zu allen Zeiten existierte in der DDR eine vielfarbige politische Samisdatkultur, die sich in den Achtzigerjahren erheblich ausweitete. In den verschiedenen Zeitschriften und Ein- zelabhandlungen im Untergrund artikulierte sich die Opposition und debattierte, wie die Ge- sellschaft demokratisiert werden könne. Vorbilder waren dabei Entwicklungen in anderen osteuropäischen kommunistischen Diktaturen. Der Samisdat in der DDR ist heute weitgehend unbekannt. Der Beitrag versucht, die Vielfarbigkeit, die Bedingungen und die Inhalte politi- schen Samisdats in der DDR herauszuarbeiten und zugleich auf die Bedeutung für die Oppo- sition und die Revolution von 1989 hinzuweisen." (Autorenreferat)

[50-F] Lampe, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Volkstheater im DDR-Fernsehen - komparativ. Ein Mediengenre im Spannungsfeld von Heiterer Dramatik, Volksstück und westdeutschen Fernsehschwänken (Teilprojekt im Rah- men des Gesamtprojekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ")

INHALT: Gegenstand des Teilprojektes sind die unter "Heitere Dramatik" vom Deutschen Fern- sehfunk produzierten "Volkstheater"-Stücke aus dem "Fernsehtheater Moritzburg" (Halle/ Saale). Das Projekt berücksichtigt allgemeine gesellschaftliche Entwicklungen, spezifische Produktions- und Rezeptionskontexte (Kultur- und Medienpolitik, technische und ökonomi- sche Ressourcen, alltagskulturelle Bedingungen) sowie (konkurrierende) eigen- und fremd- staatliche Medien- bzw. Programmangebote. Innerhalb dieses Rahmens werden die Traditio- nen, die Veränderungen, die Einflüsse und Wirkungen, die gehaltlichen Implikationen, die medien- und genreästhetischen Darstellungsformen und die kulturellen und kommunikativen Funktionen des "Fernsehtheaters Moritzburg" als Genre der "Heiteren Dramatik" untersucht. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 45 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Das Projekt erfasst vollständig die Programmgeschichte des "Fernsehtheaters Moritzburg", indem durch eine umfassende, komparativ dimensionierte Analyse die wichtigsten Produkti- onen dieses "Fernsehtheaters" aufgearbeitet und eingeordnet werden: in gehaltlicher, genrege- schichtlicher, (bildschirm-)ästhetischer und intermedialer Hinsicht. Dabei werden diese Er- gebnisse zugleich für eine Analyse der gesellschaftlichen, kulturellen und kommunikativen Funktionen des Genres "Heitere Dramatik" genutzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften (Rudolf-Breitscheid-Str. 10, 06110 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-23580, Fax: 0345-55-27058, e-mail: [email protected])

[51-L] Maase, Kaspar: Vom Schreckbild zum Vorbild: wie und warum sich der deutsche Rundfunk amerikanisier- te, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg. 55/2004, H. 10, S. 564-583 (Standort: FES Bonn(Bo133)-X1016; UuStB Köln(38)-BP9515; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "An der Entwicklung des Rundfunks seit den 1920er Jahren überprüft der Aufsatz die Annahme einer Amerikanisierung deutscher Kultur. Die Kernthese lautet: Annäherungen an und die Übernahme aus Radio und Fernsehen der USA bis hin zur Kommerzialisierung waren nicht Ergebnis äußeren Einflusses, sondern Resultat innergesellschaftlicher Entscheidungen; stets ging es darum, sich mit dem Drängen der Publikumsmehrheit nach größerer Unterhalt- samkeit zu arrangieren. So wird abschließend erörtert, worin die überlegene Anziehungskraft amerikanischer Populärkultur gründen könnte." (Autorenreferat)

[52-F] Marszolek, Inge, apl.-Prof.Dr.phil. (Leitung): Propaganda als soziale Praxis

INHALT: Bisher ist Propaganda, vor allem in diktatorischen Systemen, in einer linearen Perspek- tive, von oben nach unten untersucht worden. Bezogen auf den Nationalsozialismus, aber auch auf den Stalinismus, heißt das letztlich, dass unser Verständnis von Propaganda die Art und Weise widerspiegelt, wie die NS-Vergangenheit etc. von den Zeitgenossen erinnert wur- de: Es gab oben die Nazi-Führung, die ein ganzes Volk manipulierte und durch "Gehirnwa- schung" mit der rassistischen Weltanschauung infiltrierte. In diesem Projekt, dessen erstes Teilprojekt eine Untersuchung der medialen Repräsentation des Juden im Nationalsozialis- mus sein wird, will ich die Wirkungsmächtigkeit und die Aneignungsformen von Propaganda darstellen. Ausgehend von den Konzepten der angloamerikanischen Cultural Studies wie dis- kursanalytischen Methoden sollen visuelle, auditive und sprachliche Konfigurationen analy- siert werden. Dabei ist zum einen danach zu fragen, inwiefern diese Quellen das soziale Wis- sen über den Judenhass und Judenmord strukturierten, zum anderen kann durch das Einbetten der unterschiedlichen medialen Quellen in den diskursiven Kontext auch die soziale Praxis der Akteure, und zwar sowohl derjenigen der Produzenten (Journalisten, Fotografen, etc.) wie der Medienkonsumenten aufgeschlüsselt werden. Wichtig scheint mir dabei, die Bedeutung der Unterschiedlichkeit der Medien und ihrer Vernetzung zu beachten. So wurde offenbar in den Printmedien sehr viel offener über die Verfolgung der Juden berichtet als z.B. in dem Un- 46 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

terhaltungsmedium Radio. In einem zweiten Schritt möchte ich Drittmittel für eine kompara- tistische Studie einwerben. Kooperationspartner: Osteuropa-Institut. ART: gefördert BEGINN: 2005-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Drittmittel; Institut für Sozialforschung (partiell) INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Studiengang Kulturwissen- schaft (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-218-7395, Fax: 0421-218-7574, e-mail: [email protected])

[53-L] Mühlegger-Reisenauer, Marlies; Böcking, Tabea: Kampfplatz Kirchenpresse: Zensurmaßnahmen an kirchlicher Publizistik in der DDR, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 4, S. 348-368 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Partei- und Staatsführung der DDR lag besonders viel an einer gezielten Medien- kontrolle, um das Meinungsmonopol der SED sicherzustellen. Die kirchliche Publizistik nahm dabei im Pressesystem der DDR eine Sonderrolle ein. Die Kirchenzeitungen, die nur teilweise in das System der Medienlenkung eingebunden waren, unterlagen als die einzigen Medien in der DDR der Vorzensur. Als sich die evangelischen Kirchen der DDR in den 1980er Jahren zunehmend gesellschaftlich relevanten Themen zuwandten, fand dies auch in der evangelischen Presse seinen Niederschlag. Als Tiefpunkt des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche gilt das Jahr 1988, in dem es zu den meisten Zensureingriffen an allen fünf evangelischen Kirchenzeitungen kam. An der auflagenstärksten und überregionalen evangeli- schen Wochenzeitung 'Die Kirche' werden mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse Art und Ausmaß der inhaltlichen Zensurmaßnahmen untersucht. Es zeigt sich, dass die Zensur- maßnahmen sehr differenziert durchgeführt wurden. Sie konzentrieren sich besonders auf Beiträge zu innenpolitischen Themen und auf Aussagen kirchlicher Amtsträger, die eine ü- berregionale kirchliche Öffentlichkeit ansprachen. Zusammen mit den bestehenden strukturel- len Zensurmaßnahmen weist dies auf eine gezielte Zensurpolitik hin, die die den Kirchenzei- tungen noch verbliebenen Freiheiten unter Kontrolle zu bekommen versuchte." (Autorenrefe- rat)

[54-L] Opahle, Joachim: Szenen einer Landnahme: 20 Jahre Verkündigungssendungen im Privatfernsehen, in: Com- municatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesell- schaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 45-55 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der gemeinsame Auftritt der katholischen Rundfunk-Beauftragten für die öffentlich- rechtlichen und privaten Fernsehsender bei der Präsentation kirchlicher Fernsehsendungen auf dem Katholikentag 2004 in Ulm war ein Zeichen der Normalität, die 20 Jahre nach Ein- führung des Privatfunks in Deutschland heute beide Systeme auszeichnet. Die innerkirchliche Beziehung zwischen den Parteigängern des öffentlich-rechtlichen und des privaten Rund- funks war nicht immer so entkrampft. Während man sich in ZDF und ARD mit Gottes- dienstübertragungen und dem 'Wort zum Sonntag' auf bewährte Programme konzentrierte, mussten die Beauftragten für die privaten TV-Sender Neuland betreten. Der Beitrag zeigt im soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 47 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

Rückblick, dass ihr Weg einer Landnahme gleicht - reich an Entbehrungen, aber auch an Er- folgen." (Autorenreferat)

[55-F] Polianski, Igor J., Dr. (Bearbeitung); Lemke, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Die "Natur" des Kalten Krieges. Naturwissenschaftliche Präsentation und populärwissen- schaftliche Propaganda im geteilten Berlin 1948-1961 (Teilprojekt im Rahmen des DFG- Projektverbunds "Deutschland und Europa im Systemkonflikt. Perzeptionen - Strukturen - Repräsentationen")

INHALT: Das Projekt fragt nach den Praktiken der Präsentation von Naturwissenschaft und damit verbundenen kultur-, bildungs- und wissenschaftspolitischen Konzepten, die unter den spezi- fischen Bedingungen der Ost-West-Systemauseinandersetzung im Großraum Berlin entstan- den sind. Die Untersuchung geht von der Hypothese aus, das hier die zwar asymmetrische, aber in seinen beiden Teilen zu beobachtende Ideologisierung und Politisierung der populär- wissenschaftlichen Darbietung von Naturforschung aus historischen (Distanzierung von nati- onalsozialistischen Naturbildern) und aktuellen Gründen (Berlin als Brennpunkt zugespitzter Systemauseinandersetzung) von singulärer Intensität war. Die öffentliche Präsentation der Naturwissenschaft avancierte in beiden Stadthälften zu einer überaus wichtigen "Werbeflä- che" für die Überlegenheit der einen über die jeweils andere Seite. Das Projekt untersucht diese Konkurrenz am Beispiel wichtiger Medien auf verschiedenen Handlungsebenen und thematischen Feldern, wobei die Beziehung zwischen der Präsentation von Naturwissenschaft und Politik als wechselseitiger Austausch von materiellen und geistigen Ressourcen begriffen wird. Auch findet die Wechselwirkung zwischen der naturwissenschaftlichen Präsentation in den einander entgegen gesetzten "Schaufenstern" in der Region Beachtung. ZEITRAUM: 1948-1961 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Pots- dam) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-51, Fax: 0331-28991-60, e-mail: [email protected])

[56-L] Probst, Daniel: Evolution der Medien: kommunikationswissenschaftliche Überlegungen am Beispiel der Telegraphie, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2004, 177 S., ISBN: 3-89821-383-8 (Standort: UB Sie- gen(467)-21KLET1096)

INHALT: "Auf dem Weg in die Mediengesellschaft ist die adäquate Evaluation neuer Medien von größter Bedeutung für die politische, ökonomische und soziale Entwicklung. Die Ausei- nandersetzung mit neuen Medien ist aber weitgehend von der Rhetorik der Geräteindustrie geprägt, die euphorisch Medien-Revolutionen und die exponentielle Beschleunigung der Kommunikation postuliert. Dem setzt Daniel Probst in seiner kommunikationstheoretischen Untersuchung ein Modell langfristigen Wandels entgegen, das einerseits die Konstanten der medienvermittelten Kommunikation hervorhebt, andererseits auch die vielfältigen erfolglosen Innovationen berücksichtigt, welche von der Mediengeschichtsschreibung sonst häufig über- sehen werden. Auf der Grundlage der Evolutionstheorie sowie eines umfassenden Medien- 48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

begriffs, der neben Technik auch politische und ökonomische Organisationsformen, Zeichen- systeme und Medieninhalte integriert, wird hier ein Modell der Medienevolution und der langfristigen Ausprägung von Medienformen entwickelt. Anhand zahlloser, liebevoll zusam- mengetragener Details aus der Geschichte der Telegraphie vom 16. Jahrhundert bis heute ge- lingt es Daniel Probst, dieses Modell nicht nur zu belegen, sondern auch anschaulich mit Le- ben zu erfüllen. Die Studie kommt zu den überraschenden Ergebnissen, dass die verschiede- nen Einzelmedien entstehungsgeschichtlich kaum von einander abgegrenzt werden können und dass ein 'neues Medium', wann immer es als ein solches gesellschaftlich wahr-genommen wird, in seiner Entwicklung immer schon ein 'altes Medium' ist." (Autorenreferat)

[57-L] Sösemann, Bernd; Frölich, Jürgen: Theodor Wolff: Journalist, Weltbürger, Demokrat, (Jüdische Miniaturen, 10), Berlin: Hentrich & Hentrich 2004, 63 S., ISBN: 3-933471-62-1

INHALT: Der Band fügt zwei biografische Aufsätze zusammen, die beide aus Reden während einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum aus Anlass von Wolffs 60. Todestag am 22. September 2003 in Berlin hervorgegangen sind. Sösemann beschäftigt sich mit der journalistischen Tätigkeit Wolffs, der zunächst für das Berliner Tageblatt als Korrespondent aus Frankreich berichtete. Dort fand er im Lichte der Dreyfus-Affäre und des weit verbreiteten Antisemitismus zu seiner libe- ralen Überzeugung. Später wurde er Chefredakteur der Zeitung und gestaltete schließlich den Kurs des Blattes wesentlich mit. Außerdem interessiert Sösemann das Verhältnis des Juden Wolff zu seiner Religion, mit der er sich allerdings erst kurz vor seinem Tod, in seiner Schrift 'Die Juden' von 1942/43, intensiv beschäftigt hat. Frölich untersucht im zweiten Aufsatz den Charakter von Wolffs Liberalität. Ausgehend von dessen Haltung zum Liberalismus vor 1918 wird Wolffs Mitgliedschaft in der DDP und sein nicht unkompliziertes Verhältnis zu der nach dem Tod von Hugo Preuß maßgeblich durch Friedrich Naumann geprägten Partei beleuchtet. Auch Frölich widmet sich schließlich dem Chefredakteur Wolff und klärt, inwiefern dieser als Liberaler bezeichnet werden kann. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Bernd Sösemann: Theo- dor Wolff - ein großer Journalist in Monarchie und Republik (7-40); Jürgen Frölich: Die 'gro- ße demokratische Partei für das einige Reich'. Die problematischen Beziehungen Theodor Wolffs zum organisierten Liberalismus (41-61). (ZPol, VS)

[58-F] Stahl, Heiner (Bearbeitung); Lindenberger, Thomas, Priv.Doz. Dr. (Leitung): Jugend- und Medienpolitik im kalten Ätherkrieg: zur Einrichtung, Funktion und Wirkung von jugendspezifischen Radiosendungen in Ost- und Westdeutschland im Kalten Krieg in den 1960er Jahren (Teilprojekt i.R.d. DFG-Projektverbunds "Deutschland und Europa im Systemkonflikt. Perzeptionen - Strukturen - Repräsentationen")

INHALT: Das Projekt untersucht an den Radiosendungen "RIAS-Treffpunkt" (RIAS), "Jugend- studio DT 64" (Berliner Rundfunk) und "SF-Beat" (Sender Freies Berlin) die Entstehung von Jugendhörfunkprogrammen in der Bundesrepublik und der DDR. Der Schwerpunkt liegt auf den Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlich strukturierten Mediensystemen als Teilaspekt des innerdeutschen Systemkonfliktes in den 1960er Jahren. Der Blick richtet sich auf Berlin als Verdichtungsraum der Auseinandersetzung. Zum einen ist die Funktion dieser Jugendsendungen innerhalb der Politikfelder Jugend und Medien in der Bundesrepublik und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 49 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

der DDR zu untersuchen. Zum anderen analysiert das Projekt die inhaltliche Ausgestaltung der Sendungen und deren Aufgaben hinsichtlich der Zielgruppe Jugend. Einen weiteren Fo- kus bildet das Spannungsfeld zwischen Jugendkultur und Rezeption der Angebote in der ge- teilten Stadt Berlin. Drei Ebenen sind zu untersuchen. Eine administrative Dimension be- schreibt die Handlungsweisen der politischen Akteure, eine rundfunkorganisatorische be- leuchtet die Umsetzung von Jugendprogrammen und eine wirkungsbezogene fragt nach der Aneignung dieser Sendungen durch Jugendliche. ZEITRAUM: 1960er Jahre GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Ost- und Westdeutschland ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Pots- dam) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-29, Fax: 0331-28991-60, e-mail: [email protected])

[59-L] Stöber, Rudolf: What media evolution is: a theoretical approach to the history of new media, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 4, S. 483-505 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH 04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag versucht die Entstehung der "neuen Medien" zu erklären. Medien sind nicht nur Resultat technischer Neuerungen sondern verdanken ihre Entstehung einem Zwei- stufenprozess, der sich erstens aus diesen Neuerungen und zweitens aus ihrer gesellschaftli- chen Institutionalisierung zusammensetzt. Dabei verbessern die technischen Neuerungen und Erfindungen zunächst nur die "alten" Medien: so verbesserte beispielsweise Gutenberg die Schrift, der Film verbesserte ältere optische Medien und die drahtlose Telegraphie verbesserte die Telegraphie per Draht. Auf der nächsten Innovationsstufe werden die neuen Medien insti- tutionalisiert: so entstehen neue Medien wie Massenpresse, Spielfilm und Rundfunk. Dieser Prozess der "gesellschaftlichen Institutionalisierung" verändert die neu erfundenen Medien grundsätzlich. Die Gesellschaft institutionalisiert Neuerungen durch die Entdeckung neuer Kommunikationsmöglichkeiten; sie passt die neuen Medien den gesellschaftlichen Verhält- nissen an und gibt ihnen ein Format. Der theoretische Ansatz des Beitrags kombiniert die E- volutionstheorie mit der von Joseph Schumpeter vorgeschlagenen Unterscheidung zwischen "Invention" und "Innovation". Mediengeschichte liest sich dabei als die Geschichte von Ko- kurrenzkämpfen zwischen Presse, Telegraphie, Film, Hörfunk, Fernsehen und Multimedia. Die Entstehung neuer Medien wird so in den Kontext sozialer, politischer, kultureller, öko- nomischer und technischer gesellschaftlicher Diskurse gestellt. (UNübers.)

[60-L] Stubenvoll, Karl: Das Ende einer "sozialistischen" Bibliothek: die Plünderung und Zerstörung der Sozialwis- senschaftlichen Studienbibliothek der Wiener Arbeiterkammer durch die Nationalsozialis- ten, in: Medien und Zeit : Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, Jg. 19/2004, Nr. 4, S. 4-17

INHALT: Am Beispiel der Plünderung und Zerstörung der Sozialwissenschaftlichen Studienbib- liothek der Wiener Arbeiterkammer (AK-Bibliothek) durch die Nationalsozialisten wird das Ende einer "sozialistischen" Bibliothek nachgezeichnet. Diese Bibliothek weckte auch schon 50 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

im austrofaschistischen "Ständestaat" Begehrlichkeiten und war in ihm Restriktionen unter- worfen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wiederum wurde die Restituierung der umfang- reichen Bestände und Bibliophilen-Sammlungen verschleppt. Angefangen mit der Gründung der AK-Bibliothek und ihrer Bedeutung als wissenschaftliche Musterbibliothek der österrei- chischen Arbeiterbewegung über die Beschränkungen in der Zeit des Austrofaschismus wird der schrittweisen Zerstörung der Bibliothek von der Plünderung durch Gestapo und Sicher- heitsdienst der SS bis zur Verschleppung der Restbestände durch das Arbeitswissenschaftli- che Institut der Deutschen Arbeitsfront nachgegangen. Bis heute hat die Bibliothek von den geplünderten Vorkriegsbeständen lediglich etwa 35.000 Bände zurückerhalten. Mehr als drei Viertel des Bestandes sind einschließlich der Bibliothekskataloge verschollen. (UN)

[61-F] Tippach-Schneider, Simone, Dr.phil. (Bearbeitung); Ruppert, Wolfgang, Prof.Dr.phil. (Betreuung): Tausend Tele-Tips. Das Werbefernsehen in der DDR

INHALT: Einerseits erfolgt die Beschäftigung mit der Geschichte des Werbefernsehens in der DDR in den 60er Jahren und zum anderen mit den in dieser Zeit produzierten und vorgeführ- ten Webefilmen. Bei der Untersuchung der Formen der Bedeutungsproduktion zeigt sich, dass das Werbefernsehen der DDR (1963-1976) in den 60er Jahren innerhalb der Zirkulation der Objekte industrieller Massenproduktion einerseits Teil der Bedeutungsproduktion war, aber auch selbst eine Mikroebene darstellt, auf der gezeigt werden kann, inwieweit die Uto- pien von einer sozialpolischen Lebensgestaltung innerhalb einer differenzierten Konsum- und Produktkultur in Bildern umgesetzt werden konnten und inwieweit diese Versuche auch scheiterten. ZEITRAUM: 1950 bis 1980 GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR METHODE: Verbindung von Mediengeschichte mit Kultur- und Konsumgeschichte. Untersu- chung folgt W. Rupperts Ansatz zur "industriellen Massenkultur" - die Verbindung materiel- ler und immaterieller Kultur umfasst hier die Geschichte der industriell hergestellten Waren ebenso wie die kulturellen Muster der Aneignung durch Konsument und Nutzer. DATEN- GEWINNUNG: Datenerstellung auf der Basis von bereits vorliegenden Materialien wie Tex- ten, Akten, Statistiken. VERÖFFENTLICHUNGEN: Tippach-Schneider, Simone: Tausend Tele-Tips. Das Werbefern- sehen in der DDR 1959-1976. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf 2004. Zugl.: Berlin, U- niv. der Künste, Diss., 2001. ISBN 3-89602-478-7. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1996-01 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsches Rundfunkarchiv INSTITUTION: Universität der Künste Berlin, Fak. Gestaltung, Institut für Theorie und Praxis der Kommunikation (Mierendorffstr. 28-30, 10589 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[62-F] Viehoff, Reinhold, Prof.Dr. (Bearbeitung); Lersch, Edgar, Prof.Dr. (Leitung): Fiktionale Geschichtssendungen im DDR-Fernsehen (Teilprojekt im Rahmen des Gesamt- projekts "Programmgeschichte des DDR-Fernsehens - komparativ")

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 51 1.2 Geschichte der Medien, Pressegeschichte

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften (Rudolf-Breitscheid-Str. 10, 06110 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-5523632, Fax: 0345-5527058, e-mail: [email protected] halle.de); Bearbeiter (Tel. 0345-552-3570, Fax: 0345-552-7058, e-mail: [email protected])

[63-L] Wagner, Hans-Ulrich: Antidemokratische Hetze?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 120-121

INHALT: Im Rahmen der Artikelserie, in der "über Umbrüche und Sternstunden, die den Journa- lismus nachhaltig verändert und zum Berufsbild des Journalismus beigetragen haben" berich- tet wird, erinnert dieser Beitrag an die Entwicklung des politischen Journalismus im Nord- westdeutschen Rundfunk der Nachkriegszeit. Es entwickelte sich "ein forscher Journalismus- stil, der sich an englischen Vorbildern orientierte." Der im Oktober 1946 eingesetzte neue Chief Controller H. C. Greene wollte die Unabhängigkeit des Rundfunks gegenüber den poli- tischen Parteien und künftigen Regierungen sichern. Anlässlich der "Fragebogen-Affäre", bei der eine Reihe von Mitarbeitern im NWDR Hamburg ihre biographischen Angaben gefälscht haben sollten, versuchten die Parteien, den Sender "unter ihre Kontrolle zu bekommen". (PT)

1.3 Massenmedien

[64-L] Aschentrup, Arnd; Schneider, Beate; Klimmt, Christoph: Chancen und Probleme von Video on Demand in Deutschland, in: MedienWirtschaft : Zeit- schrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 4, S. 182-192

INHALT: "Das Angebot von echtem VoD erfordert auf der Anbieterseite einen hohen Aufwand und ist nur durch das Zusammenwirken von Akteuren auf den verschiedenen betroffenen Wertschöpfungsstufen zu realisieren. Dabei zeigt die Betrachtung des Nutzerinteresses, dass VoD nicht als revolutionäres neues Paradigma der audiovisuellen Medien zu verstehen ist, sondern es vielmehr als weiterer - durchaus willkommener - Baustein im Kanal-Repertoire der Mediennutzer betrachtet werden muss. (...) Das frei empfangbare Fernsehen kann wesent- liche Bedürfnisse der Rezipienten gerade aufgrund seiner starren Programmschemata beson- ders gut befriedigen. Deshalb sind Anbieter, die Kompromisse bei der Service-Qualität ihrer VoD-Dienste machen, zum Scheitern verurteilt. (...) Ein VoD-Angebot für den Massenmarkt muss mit wenig Aufwand auf den Fernseher kommen, einfach zu bedienen sein und viele att- raktive Inhalte ohne Vorladezeiten zur Verfügung stellen. (...)" (Autorenreferat)

[65-L] Ayish, Muhammad I.: Arab world television in the age of globalisation: an analysis of emerging political, economic, cultural and technological patterns, (Hamburger Beiträge: Medien und politische Kommunika- tion - Naher Osten und islamische Welt, 6), Hamburg 2003, 121 S., ISBN: 3-89173-071-3 (Stand- ort: SUB Bremen(46)-a-puz424.1-5fa/326; Graue Literatur) 52 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

INHALT: Seit den 90er-Jahren unterliegt die Fernsehlandschaft in den arabischen Ländern einem grundlegenden Wandel: Während das Medium Fernsehen früher vorwiegend als nationales Propagandainstrument diente, haben die Einführung des Satellitenfernsehens sowie gesell- schaftliche und politische Reformen zu Neuerungen in den Programminhalten geführt. So werden beispielsweise ausländischer Programme ausgestrahlt. Auch die Organisationsstruktu- ren unterlagen weit reichenden Veränderungen, u. a. wurden private Investoren zugelassen, die umfassende Modernisierungen vornahmen. Der Autor analysiert die ökonomischen, tech- nischen und sozialen Faktoren, die diesem Wandel zugrunde liegen. Er gibt zunächst einen historischen Überblick über die Entwicklung und untersucht dann die Bedeutung des Medi- ums Fernsehen für die politische Kommunikation. Dabei geht er besonders auf den Fernseh- sender Aljazeera und den Einfluss des Fernsehens auf die Wahrnehmung des Konfliktes zwi- schen Israel und Palästina ein. Anschließend beleuchtet Ayish die Auswirkungen der geän- derten globalen ökonomischen Rahmenbedingungen sowie das Verhältnis von globalen und regionalen Einflussfaktoren bei der Umgestaltung der Fernsehlandschaft. In den Abschluss- kapiteln geht es um den politischen Umgang der arabischen Länder mit den technischen Ver- änderungen wie Digitalisierung und Internet. Abschließend entwickelt der Autor Perspektiven für die Zukunft des Fernsehens in diesem Teil der Welt. (ZPol, VS)

[66-L] Berger-Klein, Andrea: Mikropolitik im Rundfunk: Programm- und Strukturreformen bei NDR 90,3 (Hamburg- Welle), (Medien und Politik, 17), Hamburg: Lit Verl. 2001, 179 S., ISBN: 3-8258-5703-4

INHALT: Die Veränderungen auf dem Medienmarkt in den letzten 15 Jahren, insbesondere die Zulassung privater Rundfunkanbieter, hatten auch gravierende Folgen für das öffentlich- rechtliche NDR-Hörfunkprogramm NDR 90,3 (früher NDR1/Hamburg-Welle). Es wurden zahlreiche Versuche unternommen, den zunehmenden Hörerschwund zu stoppen und die Hö- rer wieder zurückzugewinnen. Mit der Änderung der Programmstruktur waren zumeist auch personelle Umbesetzungen und Umstrukturierungen der Redaktionen verbunden. Auf der Ba- sis von leitfadengestützten qualitativen Interviews zeichnet die Autorin die mikropolitischen Aspekte dieser Umstrukturierungsprozesse nach. So will sie verdeutlichen, welche mikropoli- tischen Faktoren den Verlauf und die Ergebnisse der verschiedenen Reformen beeinflusst ha- ben. Diese hätten, so das Ergebnis der Untersuchung, bei der Reform eine zentrale Rolle ge- spielt. Einmal mehr zeigt sich: Erst die Einbeziehung der Mitarbeiter ermöglicht eine erfolg- reiche Umstrukturierung einer Organisation. (ZPol, VS)

[67-F] Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS-: TürkTV - Türkische Fernsehsender in Deutschland

INHALT: Eine Vielzahl von Fernsehstationen sendet für das türkische Publikum in Deutschland. In Studien zu diesem politisch und wirtschaftlich wichtigen Thema wurden bislang zwei Schwerpunkte behandelt: die Rezeption dieser Medien durch die deutsch-türkische Bevölke- rung und die Beschreibung türkischer Medien im Kontext der allgemeinen Debatte um Integ- rationspolitik. Am Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung (BIVS) wird der Pro- grammgestaltung und den Programminhalten der türkischen Fernsehsender nachgegangen. Dabei stehen Institutionen, Fernsehsender, Programmkommissionen und Presseämter im Vordergrund. Vor allem geht es um die Beschreibung und Analyse der Fernsehaktivitäten in soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 53 1.3 Massenmedien

der Türkei und in Deutschland soweit diese an das deutsch-türkische Publikum gerichtet sind. In dem Forschungsprojekt zu türkischen Fernsehsendern mit deutsch-türkischem Publikum sollen die Verbreitung und Akzeptanz von Sendern und Programmen untersucht werden. Ziel der Arbeiten sind Richtlinien für eine neue integrationspolitische Fernsehpolitik. Die Ender- gebnisse sollen im Internet und im Verlag Edition Parabolis publiziert werden. Nach Ab- schluss dieser Studie werden die Ergebnisse auf einer zweitägigen Konferenz vorgestellt. Ziel der Konferenz wird es sein: Medienexperten und Migranten gemeinsam zu diesem Thema diskutieren zu lassen; Ergebnisse dieser Studie in die politische Gremien zu vermitteln; Er- gebnisse der Studie mit Fachleuten kritisch zu durchleuchten und unter Umständen weitere Problembereiche zu spezifizieren. Folgende Fragen werden im Rahmen des TürkTV- Projektes erörtert: Zu welcher Kategorie gehören die Fernsehsender? Welche Programminhal- te oder Schwerpunkte haben die Fernsehstationen? Welche politisch-ökonomischen Hinter- gründe waren bei der Entstehung relevant? Wie sind die Fernsehstationen politisch ausgerich- tet? An welche Zielgruppen wenden sie sich? Welche Ziele verfolgen die deutsch-türkischen Fernsehstationen, die in Deutschland niedergelassen sind? Unterscheiden sich die Zielsetzun- gen der deutsch-türkischen Fernsehstationen von denen in der Türkei? Welche Hinweise zum Bekanntheitsgrad und zur Akzeptanz der Sender bei der türkischen Bevölkerung in Deutsch- land gibt es? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In der ersten Phase sollen die einzelnen Fernsehstationen beschrieben werden. Im Anschluss daran wird eine Übersicht über die Programminhalte erarbeitet werden. Dabei sol- len die Programme für Deutsch-Türken besonders berücksichtigt werden. In einem weiteren Schritt soll eine Liste über die Akzeptanz von Sendern und Programmen in der Türkei und in Deutschland zusammengestellt werden. Anschließend sollen die Programme ausgewertet werden. Überdies sollen Recherchen beim Bundespresse- und Informationsamt dazu dienen, eine Übersicht über deren Arbeit im Bereich Medien, Migration und Integration zu erstellen. Im Zentrum stehen die Auswertung wissenschaftlicher und grauer Literatur, Interviews mit Fernsehstationen, Medienanstalten, Experteninterviews und Presseämtern. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium des Innern INSTITUTION: Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- (Schliemannstr. 23, 10437 Berlin) KONTAKT: Institution (Tel. 030-44651-065, Fax: 030-4441085, e-mail: [email protected])

[68-L] Blum, Roger: Mit Tabloid aus der Krise, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 62-65

INHALT: Tabloid-Formate boten sich schon immer für Boulevardzeitungen an, da sie wenig Inhalt haben und vorwiegend in öffentlichen Verkehrsmitteln mit wenig Platz gelesen wer- den. Der überwältigende Erfolg des Gratis-Tabloids "20 Minuten" aus dem norwegischen Schibstedt-Verlag hatte in der Schweizer Presselandschaft einen Schock ausgelöst und brach- te Bewegung auf den Zeitungsmarkt. Die "Basler Zeitung", die "Aargauer Zeitung", die "Tri- bune de Geneve" und teilweise auch "Le Matin", "Blick" und "Berner Zeitung" reformierten ihr Format, Erscheinungsbild und ihre Inhalte. Dabei können vier Tendenzen ausgemacht werden, die im Beitrag etwas näher behandelt werden: Tabloidisierung, Popularisierung, Ent- gettoisierung (Aufweichung der Ressortgrenzen) und Regionalisierung. (PT)

54 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

[69-F] Börder, Anne-Mette (Bearbeitung); Wermke, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung): Akustische Dimensionen von Kinderhörkassetten. Medienanalyse und Konsequenzen für den Deutschunterricht der Grundschule

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sprach- und Literaturwissenschaft, Forschungsstelle integrierte Medienerziehung -FiM- (Alte Münze 10, 49074 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[70-L] Busch, Dominic; Panasiuk, Igor; Schröder, Hartmut; Bernreuther, Marie-Luise; Höfner, Eckhard; Ivkovac, Aleksander (Hrsg.): Medientransformationsprozesse, Gesellschaftlicher Wandel und Demokratisierung in Süd- osteuropa: Dokumentation der Jahrestagung des Center for Advanced Central European Studies am 16., 17. und 18. Mai 2001 in Frankfurt (Oder), (Kulturwissenschaftliche Medien- forschung, 1), Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 409 S., ISBN: 3-631-50571-X

INHALT: Auf der Tagung wurden die Ergebnisse des Forschungsprogramm des CACES vorge- stellt. Im akademischen Jahr 2000/2001 nahmen zehn Postgraduierte aus den Staaten Südost- europas teil und analysierten die grundlegende Umgestaltung der Medien in den südosteuro- päischen Ländern. Die Beiträge der geladenen Gastreferenten sind ebenfalls dokumentiert. Zur Sprache kommen politische, rechtliche, ökonomische und kulturelle Aspekte der Medien- transformation. Neben theoretischen Problemstellungen zur gesellschaftlichen Transformati- on werden kommunikationswissenschaftliche Fragen behandelt und länderspezifische Fall- studien vorgestellt. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Theoretische Fragen und Problemstellungen zur gesellschaftlichen Transformation: Stilian Yotov: Medientransformationsprozesse und die Herausforderung der Demokratie (17-25); Timm Beichelt: Öffentlichkeit und Demokratie in den Transitionsstaaten Südosteuropas (27-39); Dariusz Aleksandrowicz: Massen - Medien - Massenmedien (41-56); Karsten Weber: Ethnische Minderheiten und das Recht auf freie Meinungsäußerung - Variationen eines liberalen Themas (57-72); Prozesse gesellschaftlicher Transformation als Problemstellung in den Medien: Marie-Luise Bernreuther: 'Alles Info, o- der was?' Die Entwicklung des Informationsangebotes der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland zwischen 1994 und 2001 (117-139); Eckhard Höfner: Selektion, (Sende- )geschwindigkeit und Wahrnehmungsraster: Probleme der (inter-)nationalen Medientrans- formation am Beispiel des Formates Nachrichten (201-219); Länderbezogene Fallstudien: Linda Meniku: Besonderheiten des Konfliktdiskurses in der albanischen Tagespresse (243- 252); Orlin Spassov: Medien und Transformationsprozesse in Bulgarien. Kurzer Überblick über die Geschichte der Tageszeitung '24 Tschassa' ('24 Stunden'); (253-261); Irena Stojano- va: Transformationsprozesse und literarische Öffentlichkeit in Bulgarien der 90er Jahre (263- 275); Dubravka Valic-Nedeljkovic: Die Rolle der Medien in der Vojvodina am Beispiel der Wahlkämpfe 2000 (291-298); Kinga Judit Tamas: Minderheitensendungen in den rumäni- schen Medien. Rechtliche Grundlagen 1989-2000 (333-344); Brandusa Bacila: Zivilgesell- schaftliche Strukturen in Rumänien (345-359); Ljubov Gordienko: Politische Kommunikation in Russland: Neue Chancen durch das Internet? (361-375); Magdalena Marsovszky: Medien und Transformationsprozesse in Ungarn (391-405). (ZPol, VS)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 55 1.3 Massenmedien

[71-L] Gleich, Uli: Medien- und Programmqualität aus Zuschauersicht: ARD-Forschungsdienst, in: Media Per- spektiven, 2004, Nr. 12, S. 594-598 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00 257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.ph tml/12-2004_ard_forschungsdienst.pdf?foid=13577)

INHALT: Der Begriff Qualität bedeutet seinem Ursprung nach zunächst nichts anderes als die Beschaffenheit oder Eigenschaft einer Sache. Wenn er jedoch im Zusammenhang mit den Medien bzw deren Angeboten gebraucht wird, so ist damit meist auch eine Wertung verbun- den. Man redet von journalistischer Qualität und meint damit guten Journalismus, man redet von Programmqualität und meint damit gutes oder hochwertiges Programm. Allerdings erfor- dern Wertungen explizite Maßstäbe, die jedoch bei den teilweise hitzig geführten Debatten und selbst in wissenschaftlichen Untersuchungen nicht immer offen gelegt werden (können). Kriterien zur Beurteilung von Medien- und/ oder Programmqualität können beispielsweise rein technischer Natur sein (z.B. Bildqualität) oder sich auf das Handwerkliche der Medien- gestaltung beziehen (z.B. Drehbuch eines Films). Qualitätskriterien können auch aus gesetzli- chen Grundlagen abgeleitet sein (z.B. Jugendschutz, allgemeine Programmaufträge, Presse- gesetze). Die Beurteilung von Medien kann auch auf der Basis ethisch-moralischer oder phi- losophischer Überlegungen erfolgen (z.B. unter Heranziehung bestimmter, gesellschaftlich vereinbarter Normen und Werte, wie zum Beispiel Wahrheit oder Emanzipation). Schließlich kann eine Qualitätsbewertung auch denjenigen überlassen werden, die die Medien auf der Grundlage individueller Bedürfnisse und Erwartungen nutzen: den Zuschauern, Lesern oder Hörern von Medienangeboten. In dem vorliegenden Literaturbericht werden neun neuere Veröffentlichungen zum Thema ausführlich vorgestellt, elf weitere sind bibliographiert. (BM2)

[72-L] Glotz, Peter; Meyer-Lucht, Robin (Hrsg.): Online gegen Print: Zeitung und Zeitschrift im Wandel, (Medien und Märkte, Bd. 12), Kon- stanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 239 S., ISBN: 3-89669-443-X (Standort: UB Bonn(5)-2004-3163)

INHALT: "Auf die anfängliche Skepsis Mitte der 90er Jahre folgte zur Jahrtausendwende der rauschhafte Wettlauf um die besten Plätze im digitalen Raum. Dem neuen Medium wurden hohe Zuwächse im Werbemarkt vorausgesagt, ein baldiges Ende von Print-Ausgaben wurde nicht mehr ausgeschlossen. Doch das digitale Terrain erwies sich für viele steiniger als erwar- tet. Der neue Markt stellte sich häufig als wettbewerbsintensiver als angenommen heraus, die Vorteile des neuen Mediums wurden zum Teil überschätzt. Die digitalen Phantasien wurden konkret und so folgte ihre Entzauberung. Weitere vier Jahre später, knapp zehn Jahre nach Beginn des kommerziellen Worldwide Web, ist nun die Zeit reif für eine Zwischenbilanz jen- seits von Euphorie und Ernüchterung. Dieses Buch analysiert, auf welche Weise Zeitungen und Zeitschriften von der Konkurrenz durch das Internet betroffen sind und wie sich das Ge- schäft mit journalistischen Sites entwickelt. Dabei werden verschiedene Methoden kombi- niert: Eine Delphi-Studie bündelt die Experten-Erwartungen zur weiteren Entwicklung der Online- und Print-Angebote. Fallstudien von zehn journalistischen Online-Angeboten erfor- schen deren Entwicklung und Strategien. Eine Detailanalyse der überregionalen Stellenmärk- te prüft Anzeichen für einen Strukturwandel. Zudem werden neue Daten zur Mediennutzung ausgewertet. Dieses Buch basiert auf dem Forschungsprojekt 'Zeitung und Zeitschrift in der digitalen Ökonomie', das von Oktober 2001 bis Oktober 2003 an meinem Lehrstuhl am Insti- 56 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

tut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen durchgeführt wurde." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: : Wandel in der Kontinuität - Heraus- forderungen an eine neue Zeitungskultur (11-25); Robin Meyer-Lucht: Journalistische Onli- ne-Angebote - Zur Genese einer neuen Mediengattung (26-45); Castulus Kolo: Personalge- winnung im Wandel - Die zukünftige Rolle der Zeitungen im Markt für Stellenanzeigen (46- 74); Castulus Kolo: Der Wettbewerb von Zeitung und Internet in den Rubrikenmärkten (75- 86); Delphi-Studie (87-120); Fallstudien (121-239).

[73-L] Gössmann, Hilaria; Waldenberger, Franz (Hrsg.): Medien in Japan: Gesellschafts- und kulturwissenschaftliche Perspektiven, (Mitteilungen des Instituts für Asienkunde Hamburg, 372), Hamburg 2003, 284 S., ISBN: 3-88910-297-2 (Graue Literatur)

INHALT: Die Autoren setzen sich aus soziologischer, japanologischer, kulturwissenschaftlicher, wirtschafts- und politikwissenschaftlicher Perspektive mit der Rolle der Medien im heutigen Japan auseinander. Der Band dokumentiert die Beiträge zur 14. Jahrestagung der Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Japanforschung, die im Dezember 2001 in Berlin stattfand. Ihr Thema waren die 'Medien als Gegenstand und Triebfeder des Wandels'. Der wachsenden Rol- le des Internets entsprechend spielt dieses Kommunikationsmittel in fast allen Beiträgen eine wichtige Rolle. Im engeren Sinne politikwissenschaftlich interessant sind vor allem der Auf- satz von Patrick Köllner über die Rolle politischer Parteien in der Rundfunkpolitik sowie der Artikel von Verena Blechinger über die Wählerwerbung japanischer Politiker im Internet. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Hilaria Gössmann / Franz Waldenberger: Medien in Japan - ge- sellschafts- und kulturwissenschaftliche Perspektiven: Einführung (11-25); Kerstin Teicher: Der japanische Medienmarkt - Strukturen und Entwicklungspotenziale (26-43); Wolfram Manzenreiter: Die Informatisierung des Alltags: Kommunikation und Technologie im sozia- len Wandel (44-67); Ilse Lenz / Karen Shire: Neue Medien in der Arbeit: Geschlechterver- hältnisse im Wandel (68-102); Patrick Köllner: Zwischen formalen Vorgaben und informel- len Regeln: Die Rolle politischer Parteien in der Rundfunkpolitik Deutschlands und Japans (103-127); Verena Blechinger: Japans Politiker im Internet - Wählerwerbung im digitalen Zeitalter (128-152); Yasuo Imai: Zum Verhältnis von neuen Medien und Pädagogik. Der Stand der japanischen Diskussion (153-166); Irene Langner: Zum Stand der Internet- Einführung in japanische und deutsche Schulen (167-194); Marc Löhr: Zeitung machen in Japan - Historische Entwicklung und gegenwärtige Tendenzen (195-212); Ulrich Apel: Die Rolle der Medien in der Zukunftsplanung (213-225); Petra Kienle / Birgit Staemmler: Kom- munikationsstrategien japanischer Neuer Religionen im Internet (226-243); Barbara Gatzen / Hilaria Gössmann: Fernsehen als Spiegel und Motor des Wandels? Zur Konstruktion von China und Korea in japanischen Dokumentarsendungen und Serien (244-280). (ZPol, VS)

[74-L] Hadamik, Katharina: Medientransformationen und Entwicklungsprozesse in Mittel- und Osteuropa: ein theore- tisch-methodologischer Beitrag zur Analyse postkommunistischer Transformationsverläufe, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 4, S. 454-470 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)-FHM AP00663; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 57 1.3 Massenmedien

INHALT: "15 Jahre nach Beginn des epochalen Wandels in Mittel- und Osteuropa erscheint es zunehmend fragwürdig, von 'osteuropäischen Medien' zu sprechen und sie als eine Einheit zu betrachten. Analog zum allgemeinen Transformationsverlauf der einzelnen Länder, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln, existiert auch in Bezug auf mittel- und osteuropä- ische Medien eine Vielfalt nationaltypischer Transformationspfade. Bei Analysen von Me- dientransformationsprozessen in Mittel- und Osteuropa ist deshalb eine differenzierte Be- trachtung unerlässlich. Zugleich erscheint es sinnvoll, relevante Faktoren, die den Verlauf der allgemeinen postkommunistischen Entwicklung flankieren und prägen, zu identifizieren und diese externen Parameter in die Analyse des medienbezogenen Wandels einzubeziehen. Er- gebnis dieser Herangehensweise war die Entwicklung eines mehrdimensionalen methodolo- gischen Instruments zur Analyse medienbezogener Transformationsverläufe in postkommu- nistischen Ländern. Es ist geeignet, drei Transformationsdimensionen abzubilden: die unter- schiedlichen Stufen, die Transformationsfortschritte dokumentieren; die besonderen histo- risch-kulturellen Voraussetzungen und politischen und sozioökonomischen Rahmenbedin- gungen; sowie die unterschiedlichen Ebenen des Transformations- und Entwicklungsprozes- ses in den Medien." (Autorenreferat)

[75-L] Hallenberger, Gerd: Eurofiction 2003 - deutlicher Angebotsrückgang: erstausgestrahlte einheimische fiktionale Fernsehproduktionen in Deutschland ; Angebotsstruktur und Nutzung, in: Media Perspekti- ven, 2005, Nr. 1, S. 14-22 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/01- 2005_hallenberger.pdf?foid=13844)

INHALT: "Nachdem der Rückgang der Werbung bei den Fernsehsendern bereits 2001 zu deutli- chen Einnahmeausfällen geführt hatte, machte sich dies erstmals im Jahr 2003 bei den erst- ausgestrahlten Fictionsendungen bemerkbar. Die Studie Eurofiction, die seit acht Jahren im Forschungsverbund von Teams in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spa- nien durchgeführt wird, belegt in ihrer aktuellen Vollerhebung, dass in allen untersuchten Ländern im Jahr 2003 weniger neue Fictionproduktionen im Programm waren als noch im Jahr zuvor. Neben der wirtschaftlichen Krise werden als weitere Faktoren des Angebotsrück- gangs der Boom an Reality-Formaten, aber auch eine gewisse kreative Stagnation im Bereich Fiction angesehen. Die Studie Eurofiction weist im Einzelnen aus, dass 2003 die Zahl der ausgestrahlten Produktionen um 46 (oder 12%) zurückging, die Zahl der Einzelsendungen um 173 (oder 6%) und die Gesamtsendelänge der erstausgestrahlten Fictionproduktionen um 145 (oder 8%). Die Abnahme betraf sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Sender. Bei den 'großen' Sendern war es SAT.1, der 48 Sendestunden (oder 22%) weniger einheimische, erst- ausgestrahlte Fiction im Programm hatte als ein Jahr zuvor, im öffentlich-rechtlichen Sektor waren vor allem die kleineren Sender (Dritte, Ki.Ka, Arte, 3sat) betroffen. Insgesamt sind es allerdings wie in den Jahren zuvor die öffentlich-rechtlichen Sender, die die meisten erstaus- gestrahlten Fictionproduktionen zeigen, die ARD/ Das Erste ist führend mit 100 Produktionen oder 580 Sendestunden, gefolgt von RTL mit 367 Sendestunden. Im internationalen Ver- gleich belegt Deutschland trotz des Rückgangs weiterhin den ersten Platz unter den fünf un- tersuchten Ländern, sowohl in Bezug auf die Zahl der Produktionen als auch bei der Sende- länge und der Zahl der Einzelsendungen. Während Frankreich bei der Zahl der Produktionen auf Platz 2 liegt, ist es bei der Zahl der Einzelsendungen und der Sendestunden Großbritan- nien. Auffallend ist für alle Länder der Rückgang bei den Koproduktionen: Allenfalls in 58 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

Deutschland und Frankreich spielen Kooperationen mit ausländischen Partnern noch eine gewisse Rolle, dies aber vor allem wegen der kulturellen und sprachlichen Nähe zu einigen Nachbarländern. 'Echte' internationale Koproduktionen, die die Grenzen des Sprach- und Kul- turraums überschreiten, sind höchst selten geworden." (Autorenreferat)

[76-L] Hepp, Andreas: Netzwerke der Medien: Medienkulturen und Globalisierung, (Medien - Kultur - Kommunika- tion), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 497 S., ISBN: 3-8100-4133-5

INHALT: "Seit einigen Jahrzehnten lässt sich ein zunehmender Prozess der Globalisierung von Medienkommunikation ausmachen. Durch das Satellitenfernsehen, die Netzkommunikation, aber auch die weltweite Distribution von Kinofilmen haben globale Kommunikationsflüsse erheblich zugenommen. Damit einher geht ein Prozess der Veränderung von Medienkulturen. Dieser gegenwärtige Wandel von Medienkulturen wird in der Medien- und Kommunikati- onswissenschaft kaum angemessen erfasst, nicht zuletzt, weil deren Ansätze zu stark durch ?territoriales Denken' geprägt sind. In 'Netzwerke der Medien' wird auf Basis der Kritik bis- heriger Forschungen ein Neuansatz der Beschreibung von Medienkulturen in Zeiten der Glo- balisierung entworfen. Gegenstand sind hier Netzwerkunternehmen der global orientierten Medienproduktion und globale Medienstädte, weltweite Medienereignisse, über verschiedene Kulturen hinweg verfügbare Produkte unterschiedlichster Medien wie Fernsehen, Film und Internet sowie deren Aneignung in Bezug auf differente kulturelle Kontexte und Medieniden- titäten. 'Netzwerke der Medien' unternimmt den Versuch, gegenwärtige Medienkulturen in deren Komplexität und Widersprüchlichkeit zu fassen." (Autorenreferat)

[77-L] Hömberg, Walter: Vom Menü zum Büffet: Entwicklungstrends im Fernsehen, in: Communicatio Socialis : inter- nationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 3-13 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich nicht nur innerhalb der Individualkom- munikation, sondern auch im Bereich der Massenkommunikation viel geändert. Nach Einfüh- rung des dualen Rundfunksystems in Deutschland haben die Fernsehprogramme an Zahl und Sendevolumen stark zugenommen. Die Sender versuchen die Zuschauer vor allem durch Ma- gazine und Serien zu binden. Die meisten neuen Formate sind im Bereich der Unterhaltung entstanden. Das 'Reality-TV' wurde inzwischen weitgehend durch 'Real-Live-Sendungen' ab- gelöst, die Menschen in Experimentalsitutionen zeigen. Durch den Gebrauch der Fernbedie- nung und durch Call-in-Sendungen hat sich das Zuschauerverhalten radikal gewandelt. Die Zulassung privater Veranstalter hat auch das Angebot und die Nutzung der öffentlich- rechtlichen Sender beeinflusst. Der Struktur- und Funktionswandel des Fernsehens wird kri- tisch analysiert." (Autorenreferat)

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[78-L] Krüger, Udo-Michael: Konsonanz - Konkurrenz - Konfusion?: Programmprofile im Überblick, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 14-34 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nach 20 Jahren dualer Rundfunkordnung in Deutschland liefern kontinuierliche Pro- grammstrukturanalysen ein Bild von der Angebotsentwicklung auf dem Fernsehmarkt. An- ders als von der Konvergenzthese hervorgesagt, die eine zunehmende Angleichung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogrammen erwartete, lassen sich aus langfristi- gen Programmvergleichen kein Funktionsverluste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks er- kennen. Bei starkem Wachstum des Fernsehangebots und einer Umverteilung des Publikums blieb die Programmstruktur der öffentlich-rechtlichen Sender in der Gesamtsendezeit wie auch in der Prime time stabil. Unberührt von Ähnlichkeiten im massenattraktiven Unterhal- tungsbereich erweisen sich die Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern in den Informationsangeboten, den Nachrichten und den politisch relevanten Inhal- ten nach wie vor als so groß, dass man hier von einer Funktionsteilung sprechen kann. Dem Zuschauer bietet sich heute ein vielfältiges Programmspektrum, in dem der öffentlich- rechtliche Rundfunk unersetzbar erscheint." (Autorenreferat)

[79-L] Kurp, Matthias: Musikfernsehen, das unterschätzte Medium: MTV und VIVA als Lebenswelt-Begleiter und Sozialisationsagenten, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 28-31 (URL: http://www.br- online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/kurp.pdf)

INHALT: Vorgestellt werden Programmangebot und Bedeutung der Musiksender MTV und Viva für jugendliche Zuschauer im Kontext der wechselseitigen Beziehungen zwischen Musikin- dustrie und Fernsehbranche. Zentrales Element der Programme sind etwa 100-120 Video- clips, die jeweils bis zu fünfmal am Tag ausgestrahlt werden. Trotz der kommerziellen Orien- tierung liefern die Programme mit ihren unterschiedlichen Musikangeboten Vorbilder für Le- bensstile und jugendkulturelle Lebensformen. Musikfernsehen wird nicht als "geheimer Ver- führer", sondern als Lebenswelt-Begleiter und Sozialisationsagent angesehen. (DY)

[80-L] Läge, Damian; Kälin, Stephan: Imageforschung mit Kognitiven Karten: die Landschaft der Fernsehsender in der Wahr- nehmung der Zuschauer/innen: T. 2, Zielgruppenspezifität und Merkmalsbasiertheit der Senderlandschaft sowie die Sichtweise von TV-Expert/inn/en, in: Zeitschrift für Medienpsy- chologie, Jg. 17/2005, Nr. 1, S. 13-23 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/171)

INHALT: "Kognitive Karten bilden die strukturelle Sichtweise ab, die eine Gruppe von Personen von einem Ausschnitt der Welt besitzt. Insofern ist diese psychologische Konzeption geeig- net, den stärker soziologisch orientierten Fragebogenansatz in der Imageforschung zu ergän- zen. Am Beispiel der in der Schweiz empfangbaren deutschsprachigen Fernsehsender wird der methodische Ansatz Multidemensionaler Skalierung exemplarisch auf dieImageforschung im Bereich der Medien angewendet. Annahmen über die systematische Unterschiede dieser Sichtweise bei soziodemografisch unterschiedlichen Gruppen bestätigen sich nicht. Es kann 60 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

vielmehr gezeigt werden, dass die Fernsehzuschauer/innen im Vergleich zu professionellen TV-Expert/inn/en und zu Werbe-Expert/inn/en eine strukturell fast identische Sichtweise auf- bauen. Der in den drei Studien verfolgte ähnlichkeitsbasierte Ansatz wird begleitet von merkmalsorientierten Rangskalen, die nicht nur die Ähnlichkeitsstruktur mittels Property Fit- ting inhaltlich zu erklären in der Lage sind, sondern die ihrereits die Rekonstruktion eines praktisch identischen Merkmalsraumes ermöglichen." (Autorenreferat)

[81-L] Marxer, Wilfried: Medien in Liechtenstein: Struktruanalyse der Medienlandschaft in einem Kleinstaat, (Liech- tenstein, politische Schriften, Bd. 37), Schaan: Verl. der Liechtensteinischen Akad. Ges. 2004, 340 S., ISBN: 3-7211-1057-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.29122)

INHALT: "Die Studie zeichnet die Geschichte der Medien in Liechtenstein seit dem Erscheinen der ersten Zeitung im Jahr 1863 nach. Dabei werden nicht nur die Entwicklungen bei einzel- nen Medien und in den verschiedenen Mediensektoren Printmedien und elektronische Medien beschrieben, sondern ebenso die rechtlichen und medienpolitischen Hintergründe beleuchtet. Grundlage dafür liefern insbesondere Archivarbeiten, Literaturrecherchen, Dokumentenana- lysen, quantitative Analysen von Printmedien sowie die Auswertung von Struktur- und Me- diendaten. Ergänzend werden mittels einer Vollerhebung bei den Journalistinnen und Journa- listen der liechtensteinischen Medien die Berufsvoraussetzungen, Handlungsbedingungen, Haltungen und Motive der Medienschaffenden untersucht. Schliesslich werden in einer Se- kundäranalyse von Datensätzen die Nutzerstrukturen der liechtensteinischen Medien und das Nutzungsverhalten der Medienkonsumenten in Liechtenstein analysiert. Alle Analysen sind so weit möglich vergleichend angelegt. Dies ermöglicht eine Einordnung und vorsichtige Bewertung der Qualität des liechtensteinischen Mediensystems, namentlich auch nach dessen Funktion im politischen System Liechtensteins." (Autorenreferat)

[82-L] Matzen, Christiane: Chronik der Medienentwicklung in Deutschland 2003, in: Medien & Kommunikationswissen- schaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 694-720 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: Die Autorin beschreibt die Medienentwicklung in Deutschland im Jahre 2003 in einer umfangreichen Chronik. Die wichtigsten Entscheidungen und Entwicklungen sind in den fol- genden Schwerpunkten beschrieben: (1) Medienregulierung (Medienpolitik/ Medienrecht; (2) Medienunternehmen; (3) Medienmärkte; (4) Medienangebote/ Medieninhalte Presse; (5) Me- dienangebote/ Medieninhalte Rundfunk; (6) Medienangebote/ Medieninhalte Online-Medien; (7) Werbung/ Marktanteile; (8) Mediennutzung. (BM)

[83-L] Oy, Gottfried: Neuer Hunger nach vertiefenden Texten: Gegenöffentlichkeit als Qualitätssicherung der Qualitätsmedien?, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 49-57 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 61 1.3 Massenmedien

INHALT: Thema des Beitrags ist die Rolle der Alternativmedien als Gegenprodukte zu den medi- alen Produkten der Massenmedien im Sinne einer Qualitätssicherung. Im besonderen geht es um die Krise der Alternativmedien, die bereits Ende der 1970er Jahre einsetzte. Drei idealty- pische Formen von kritischen Theoremen von Öffentlichkeit, Medien und Demokratie wer- den vorgestellt: Gegenöffentlichkeit als Sorge um die Demokratie, Betroffenenberichterstat- tung als Kritik an der Massendemokratie und Kommunikation als emanzipative Strategie. Anschließend wird gefragt, wo sich die in diesen drei Konzepten formulierten politischen Ziele wiederfinden und inwieweit deren Praxis Eingang in Inhalt und Konzept moderner Me- dien gefunden hat. Dies wird an deren Grundlagen überprüft: Politik in erster Person, Betrof- fenheit und Authentizität, Verbreitung zurück gehaltener Nachrichten, Verwirklichung des Rückkanal-Theorems, nicht-hierarchische Arbeitsteilung und schließlich parteipolitische und ökonomische Unabhängigkeit. Dabei wird abschließend betont, dass das Modell "Alternative Öffentlichkeit" als gesellschaftskritisches Konzept seine Wirkung nur entfalten kann, wenn es als umfassende Gesellschaftstheorie und nicht nur als isolierte Medientheorie begriffen wird. (ICH)

[84-L] Palm, Carla: Freebies für die MTV-Generation, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 54-57

INHALT: Ähnlich wie in Deutschland sinken in den USA die Auflagen der Zeitungen kontinuier- lich und der Leserschwund ist insbesondere bei jungen Lesern anzutreffen. Diesem Trend versuchen die Zeitungshäuser mit Gratisblättern für neue Jungleser entgegenzuwirken. Der Beitrag gibt eine kurze Übersicht zu den Konzeptionen und Strategien von mehreren Zei- tungsverlagen, die Gratiszeitungen anbieten. (PT)

[85-F] Rawan, Shir, Priv.Doz. Dr.; Ibahrine, Mohammed, M.A.; Topcu, Özlem (Bearbeitung); Hafez, Kai, Prof.Dr. (Leitung): Auslandsrundfunk im "Dialog der Kulturen". Die Gestaltung der DW-Programme in der islamischen Welt

INHALT: Ziel des Projekts ist die Reflexion über die Arbeit der DW-Hörfunkprogramme in Ara- bisch, Urdu, Paschtu, Dari, Farsi und Türkisch. Dabei soll einer Reihe lang- und kurzfristiger Entwicklungen und Trends Rechnung getragen werden. Die in den letzten Jahren und Jahr- zehnten geführte Debatte über eine mögliches "Ende des Auslandsrundfunks" in Zeiten des globalen Satellitenrundfunks verkehrt sich zusehends in ihr Gegenteil. Nutzungsanalysen zei- gen, dass insbesondere wegen sprachlicher Hürden der Akzeptanz nationaler Fernsehpro- gramme in anderen Ländern enge Grenzen gesetzt sind. Spezifische fremdsprachliche Ange- bote wie die der DW werden gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung mehr denn je gebraucht. Erforderlich ist hierbei allerdings eine Reflexion über die inhaltliche Ausrichtung der Programme unter dem Stichwort der Dialogisierung des Auslandsrundfunks. Das Ziel muss es sein, Auslandsrundfunk zur Drehscheibe für regionale und globale Fragen werden zu lassen; nationale Nabelschau ist nicht gefragt. Besonderer Dialogbedarf besteht im Bereich der westlich-islamischen Beziehungen, da hier eine Reihe brisanter politischer, kultureller und religiöser Fragen bestehen, die einer möglichst neutralen und engagierten Kommunikati- onsplattform bedürfen. Die Ereignisse des 11. September haben eine Reihe westlicher Aus- 62 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

landsrundfunksender zu einer Ausweitung ihrer Programme in Nah- und Mittelost bewogen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen bedarf die Arbeit der DW einer strategischen Standortbestimmung. GEOGRAPHISCHER RAUM: islamische Länder, Nordafrika, Naher Osten, Mittlerer Osten, Türkei METHODE: Bei der Evaluierung werden u.a. folgende Fragen behandelt: 1. Rolle des Auslands- rundfunks im Dialog der Kulturen; 2. Programmstruktur und -inhalte der DW- Hörfunkprogramme in Arabisch, Dari, Paschtu, Farsi, Urdu, Türkisch; 3. investigative Pro- gramme; 4. journalistisches Krisenmanagement; 5. technische Reichweiten der DW-Pro- gramme; 6. Sendezeiten und Reichweitenstabilität; 7. Personalrekrutierung; 8. Redaktionslei- tung; 9. externe Studios und Büros; 10. Informationsfluss (Quellen). Die Anlage der Untersu- chung ist explorativ. Exemplarische Programmevaluationen, anhand realer oder künstlicher Wochensamples, werden in Konsultationsgesprächen mit den Bereichsleitern und Redakteu- ren der betroffenen Redaktionen erörtert. Die Ergebnisse werden in einen systematischen Ge- samtbericht integriert. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hafez, Kai; Rawan, Shir; Ibahrine, Mohammed; Topcu, Özlem: Auslandsrundfunk im "Dialog der Kulturen": konzep- tionelle Überlegungen zur Gestaltung der DW-Programme in der islamischen Welt. Ab- schlussbericht zum Evaluations- und Beratungsprojekt. Erfurt 2003. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-06 ENDE: 2003-05 AUFTRAGGEBER: Deutsche Welle FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0361-7374170, e-mail: [email protected])

[86-F] Richter, Carola, M.A. (Bearbeitung); Hafez, Kai, Prof.Dr.; Gertel, Jörg, Prof.Dr. (Betreu- ung): Das Mediensystem in Libyen - Akteure und Entwicklungen

INHALT: In autoritären politischen Systemen wie Libyen wird ein Mediensystem von der Macht- elite determiniert und findet innerhalb der von der Elite vorgegebenen Rahmenbedingungen seinen Ausdruck. Diese These ist nur insofern richtig, als dass hauptsächlich staatliche Akteu- re das Feld beherrschen. Dennoch sind auch diese autoritär bestimmten Systeme nicht sta- tisch. Im Zusammenspiel mit innenpolitischen Richtungswechseln und weltweiten Transfor- mationsprozessen wird auch das Mediensystem eines Landes geformt. Davids in Gestalt ver- schiedener Akteure des Mediensystems fordern den autoritären Goliath auf unterschiedlichste Weise heraus und erreichen entsprechend den kulturellen und strukturellen Gegebenheiten auch unterschiedliche Ergebnisse. Die Aufgabe dieser Arbeit soll es deshalb sein, die Akteu- re, die das libysche Mediensystem gestalten, zunächst kulturell und strukturell zu verorten und aus der Analyse ihrer Stellung und den medienpolitischen Vorgaben der Machtelite die Möglichkeiten und Spielräume der Akteure aufzuzeigen, die zu Veränderungsprozessen im Mediensystem und gleichzeitig im politischen System führen könnten. Als analytische Grundlage wird das von Gadi Wolfsfeld konzipierte Political Contest Model genutzt, das mit weiteren theoretischen Versatzstücken, die sich aus Ansätzen der Cultural Studies, der Transi- tionsforschung und Rollenverständnissen sowie dem Modell der Mobilisierungspresse spei- sen, als konzeptioneller roter Faden der Arbeit dient. ZEITRAUM: 1866-2003 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Libyen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 63 1.3 Massenmedien

METHODE: Da der geringe Umfang an Literatur zum großen Teil ideologisch gefärbt ist, stützt sich die Forschung hauptsächlich auf qualitative Interviews mit den libyschen Akteuren, um abseits des offiziellen Diskurses ein wahrhaftigeres Bild des libyschen Mediensystems zu er- halten und die Beweggründe für die Handlungen der Akteure verstehen zu können. Zugleich sollte den Akteuren auch die Möglichkeit geboten werden, sich und ihre Medien selbst zu bewerten sowie ihre Ziele und Möglichkeiten selbst zu analysieren, ohne westliche Standards angelegt zu bekommen. Insgesamt wurden 21 Tiefeninterviews mit Journalisten bzw. Funkti- onären im libyschen Mediensystem geführt. Diese Interviews fanden nicht in Fragebogen- form statt, um den Protagonisten einen möglichst großen Spielraum für ihre Antworten zu lassen. Um die Interviews dennoch vergleichbar zu machen, wurden Fragekategorien gebil- det, die im Laufe der Tiefeninterviews abzuarbeiten waren, allerdings je nach Situation nicht unbedingt in der gleichen Reihenfolge oder mit einer gleich formulierten Frage. Die inter- viewten Personen wurden vorrangig nach ihrer Wichtigkeit ausgewählt, so dass vor allem ChefredakteurInnen oder Direktoren von Medienorganisationen zu Wort kommen. Mit 16 weiteren Personen sowie Exil-Oppositionellen fanden ausführliche Informationsgespräche statt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Richter, Carola: Das Mediensystem in Libyen - Akteure und Ent- wicklungen. Hamburger Beiträge, Bd. 9. Hamburg: Dt. Orient-Inst. 2004. ISBN 3-89173- 088-8.+++Dies.: "Die Privatisierung der Revolution" - zum Wandel des libyschen Medien- systems. in: Frankfurter Rundschau, 2004-05-11.+++Dies.: Libyen geht online - aber wohin? in: Inamo, 38, 2004, Sommer, 2.+++Dies.: Libyen geht online - aber wohin? in: Qantra - On- line-Magazin des Auswärtigen Amtes. Im Internet unter: http://www.qantara.de/web- com/show_article.php/_c-491/_nr-19/i.html abrufbar. ART: Magister; gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2003-10 AUFTRAGGEBER: nein FINAN- ZIERER: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Orientalisches Institut (Burgstr. 21, 04109 Leipzig); Universität Erfurt, Philosophische Fakul- tät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Vergleichende Analyse von Medien- systemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-7374172, e-mail: [email protected])

[87-F] Rogler, Lutz, Dr.des.; Hofheinz, Albrecht (Bearbeitung): Medien und strukturelle Veränderungen von Öffentlichkeit in der arabisch-islamischen Welt der Gegenwart

INHALT: Ziel des Projekts ist es, neuere Entwicklungen der Medienkommunikation in der ara- bisch-islamischen Welt im Hinblick auf Herstellung und strukturelle Veränderungen von Öf- fentlichkeit(en) zu analysieren. In Fallbeispielen wird ein paradigmatisch "neues" Medium (das Internet) einem vergleichsweise "älteren" gegenübergestellt, das aber in Kontext, Form und Funktion ebenfalls recht rezent ist (theoretisch orientierte islamische Zeitschriften). In theoretischer Hinsicht knüpft das Projekt an Untersuchungen an, die eine enge Verbindung zwischen soziokulturellen und technologischen Transformationen einerseits und Möglichkei- ten öffentlicher Interaktion und Debatte, insbesondere in Religion und Politik, andererseits sehen. Durch die empirische Untersuchung zweier Medien in ausgewählten Kontexten soll das Projekt zum einen Aussagen darüber ermöglichen, inwieweit die jeweiligen Medien einen neuen Umgang mit religiösen, politischen und soziokulturellen Themen befördern, praktizie- ren und gleichzeitig strukturieren. Zum anderen soll untersucht werden, ob und wie sie Kritik 64 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

an etablierten religiösen, politischen und intellektuellen Autoritäten üben, welche Auseinan- dersetzungen um die Legitimität von Autoritäten geführt werden, und wie sich in ihnen neue Autoritäten konstituieren. Ferner werden die durch moderne Medien intensivierten Vernet- zungen und Wechselwirkungen zwischen transnationalen und lokalen Öffentlichkeiten in den Blick genommen, und zwar sowohl was die Beziehungen zur Diaspora und zu globalen nicht- islamischen Öffentlichkeiten als auch was die innerarabischen und -islamischen transnationa- len Beziehungen anlangt ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient (Kirch- weg 33, 14129 Berlin) KONTAKT: Rogler, Lutz (Dr. e-mail: [email protected])

[88-F] Siegert, Gabriele (Bearbeitung); Weber, Rolf H., Prof.Dr. (Leitung): Mediale Innovationen - innovative Medien

INHALT: Aufarbeitung der Beschaffenheit und Zusammensetzung von publizistischen Konzep- ten aus medienökonomischer Sicht und aus medienrechtlicher Sicht als Schutzobjekt. ZEIT- RAUM: bis Ende 2005 METHODE: juristische Analyse; empirische Forschung ART: gefördert ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Schweizerischer Nati- onalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz); Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut (Rämistrasse 74, 8001 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[89-L] Sommer, Steffen: The Medium is the Missile: Videos als Mittel der globalen Kriegsführung, (Publizistik, 12), Münster: Lit Verl. 2003, 166 S., ISBN: 3-8258-6848-6

INHALT: Dass die Medien gerade im Krieg für Propagandazwecke eingesetzt werden, ist nicht neu. Der Einsatz der Bin-Laden-Videos im Rahmen der Berichterstattung über die Terroran- schläge vom 11. September 2001 sei allerdings ein grundsätzlich neues Phänomen, schreibt der Autor: Erstmals seien Medienberichte nicht 'nur' als Propagandamittel eingesetzt worden, die den eigentlichen Krieg unterstützen sollten, sondern vielmehr habe sich ein Teil des Krie- ges in die Medien selbst hinein verlagert. Solche Videos seien deshalb selbst als Waffen zu betrachten. Im ersten Teil der Arbeit gibt der Autor eine Darstellung der Inhalte, der medialen Präsentation sowie der öffentlichen Wahrnehmung der Videos. Im zweiten Teil versucht Sommer seine Theorie unter Zuhilfenahme der Konzepte von McLuhan, Baudrillard und Vi- rilios zu plausibilisieren. Die lesenswerte Studie bietet einen interessanten Beitrag zum Ver- hältnis von Medien und Krieg. Es wird deutlich, welche Veränderungen und Kräfteverschie- bungen die neuen Kommunikationstechnologien auch in diesem Bereich bewirken. (ZPol, VS) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 65 1.3 Massenmedien

[90-L] Spielmann, Yvonne: Video: das reflexive Medium, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Bd. 1739), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, 478 S., ISBN: 3-518-29339-7

INHALT: "Vom Aufkommen der Videotechnik Mitte der sechziger Jahre bis heute hat sich ein breitgefächertes Feld der Videopraxis etabliert. Es nimmt seinen Ausgang in der Auseinan- dersetzung mit den Parallelmedien Fernsehen und Performance und entwickelt im Rahmen der Formatvorgaben von Videoband, Videoinstallation und Videoperformance ein eigenes äs- thetisches Vokabular. Dieses zeichnet sich durch Übergänge zur Installation, zum Happening und zu multimedialen, hypermedialen und interaktiven Präsentationsformen aus.Yvonne Spielmann fragt in ihrer detaillierten Studie nach dem Stellenwert von Video in technologi- scher, ästhetischer und medienkultureller Perspektive und vertritt die These, dass Video ein eigenständiges Medium darstellt und nicht etwa ein Zwischenstadium, das mit der Einführung digitaler Technologien obsolet würde. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über die Theorie und Geschichte der Videokunst und stellt daher ein Kompendium dieser für die Kunst der Gegenwart maßgeblichen Medienform dar." (Autorenreferat)

[91-L] Stipp, Horst: Die Fernsehentwicklung in den USA - 10 Jahre danach: was aus einer Prognose aus dem Jahr 1994 wurde, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 12, S. 569-575 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/12-2004_stipp.pdf?foid=13571)

INHALT: "Im August 1994 legte der Autor in Media Perspektiven eine Prognose über die voraus- sichtliche Entwicklung des Fernsehens in den kommenden zehn Jahren vor. Diese Prognose unterschied sich in wichtigen Punkten von vielen anderen Voraussagen der damaligen Zeit. Im Gegensatz zu den damals häufig zu vernehmenden Erwartungen, dass das Fernsehen Teil eines 'Electronic Superhighways' werden würde, der sich hauptsächlich auf den PC stützen und dessen Charakteristikum die 'interaktive' Nutzung durch den Zuschauer sein würde, be- ruhte die Prognose von 1994 auf der Annahme, dass wesentliche Elemente des gewachsenen Fernsehsystems auf absehbare Zeit ihre Gültigkeit behalten und Veränderungen im Nutzer- verhalten daher eher graduell vonstatten gehen würden. Nach Ablauf der zehnjährigen Frist erweist sich nun, dass diese vorsichtige Prognose im Wesentlichen richtig war, vor allem weil sie in erster Linie von den Einstellungen und Bedürfnissen der Mediennutzer ausging und nicht allein von den technischen Möglichkeiten, die zweifellos durch die Digitalisierung ge- geben waren. So zeigte sich beispielsweise, dass zwar der Anteil der Kabel- und Satelliten- haushalte in den USA auf etwa 85 Prozent gestiegen, die Zahl der verfügbaren Fernsehkanäle in diesen Haushalten ebenfalls drastisch gewachsen ist, die Nutzung des Fernsehgeräts sich aber weiterhin vor allem auf 'konventionelles' Fernsehen konzentriert und der Anteil der Pay- TV-Angebote sowie der neuen Dienste an der Nutzung relativ gering geblieben ist. Stärker als vorausgesagt hat sich in den USA die Nutzung des DVD-Players entwickelt. Der Markt- anteil der großen Networks ist gegenüber den Kabelkanälen schneller gesunken als erwartet. Kaum vorauszusehen war im Jahr 1994 die große Bedeutung, die der elektronische Pro- grammführer (EPG) inzwischen als zentrale Nahtstelle zwischen digitalen Fernsehangeboten und den Nutzern erlangt hat. Es bestätigt sich damit die Erkenntnis, dass Prognosen im Me- dienbereich auf den Interessen der Nutzer und Konsumenten aufsetzen müssen und nicht auf technikdeterminierten Modellen. In der mittleren Sicht dürfte das breitbandige Internet zu- 66 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

mindest in den USA eine stärkere Rolle spielen; außerdem ist ein Anstieg des 'Multitasking', der gleichzeitigen Nutzung verschiedener Medien zu erwarten. Die Nutzerinteressen ändern sich jedoch relativ langsam, weshalb in den USA auch der analoge Switch-off von 2006 auf 2009 verschoben wurde. Prognosen für die kommenden zehn Jahre sollte man daher skeptisch gegenüberstehen." (Autorenreferat)

[92-L] Taureg, Martin; Wittmann, Frank (Hrsg.): Entre tradition orale et nouvelles technologies: où vont les mass média au Sénégal?, (Arbeits- papiere / Universität Mainz, Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Nr. 47), Mainz 2004, 171 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-mainz.de/~ifeas/workingpapers/EndaSenegal.pdf)

INHALT: Der vorliegende Band informiert über die Entstehung und die gegenwärtige Situation der Massenmedien in Senegal und diskutiert ihren Beitrag zum nationalen Aufbau des Lan- des. In verschiedenen Einzelbeiträgen werden die spezifischen Probleme und Aufgaben der senegalischen Massenmedien im Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne be- leuchtet. Die Themenschwerpunkte beziehen sich u.a. auf die Rolle der senegalischen Presse drei Jahre nach dem Beginn einer alternativen Reformpolitik, auf die Profession der Journa- listen im Zusammenhang ethischer Fragen von Armutsbekämpfung, Korruption und Men- schenrechtsverletzungen sowie auf medienrechtliche Problemstellungen von lokalen Rund- funksendern und öffentlichen Fernsehanstalten. Ferner werden die Arbeitsbedingungen der Journalisten in Senegal anhand von Fallbeispielen beschrieben und Möglichkeiten zur Ent- wicklung einer Medienkompetenz bei den Rezipienten erörtert. (ICI)

[93-L] Trebbe, Joachim: Fernsehen in Deutschland 2003-2004: Programmstrukturen - Programminhalte - Pro- grammentwicklungen, (Schriftenreihe der Landesmedienanstalten, Bd. 31), Berlin: Vistas Verl. 2004, 104 S., D 3-D 132, ISBN: 3-89158-398-2

INHALT: Was läuft im Fernsehen? Diese vielerorts und regelmäßig gestellte Alttagsfrage nach den Programminhalten des meistgenutzten Massenmediums steht auch im Mittelpunkt der systematischen und kontinuierlichen Programmforschung der Landesmedienanstalten, über deren Ergebnisse in dem vorliegenden Band berichtet wird. Nach einer Evaluations- und Machbarkeitsstudie im Jahr 1997 (Band 12 dieser Schriftenreihe) und einer Zwischenbilanz im Jahr 2000 (Band 18) werden in dem vorliegenden Forschungsbericht die neuesten Pro- grammentwicklungen im privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehen dargestellt Im Mittel- punkt dieser Programmforschung stehen, neben der Analyse und Dokumentation der Pro- grammstrukturen und -formate, die neuesten Trends der Fernsehpublizistik. Die Studie zeigt im Zeitverlauf, wie sich die Berichterstattung über Politik, Gesellschaft, Human Touch und Privates innerhalb der letzten sieben Jahre in den Programmen von ARD, ZDF, RTL, SAT.1, ProSieben, VOX, RTL II und Kabel 1 verändert hat. Die Studie ist wie folgt gegliedert: (1) Einleitung; (2) Konzeption und Methode; (3) Programmentwicklungen 2004; (4) Kriegsbe- richterstattung 2003: Ausnahmezustand und Normalisierung; (5) Rückblick: Programmfami- lien im Jahresvergleich 2002-2003; (6) Zusammenfassung und Diskussion. (BM2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 67 1.3 Massenmedien

[94-F] Weber, Rolf H., Prof.Dr.; Scheuer, Alexander (Leitung): Kulturquoten im Rundfunk

INHALT: Gegenstand des Forschungsprojektes sind Kulturquoten in Rundfunkprogrammen. Zu deren Beurteilung ist vorausgesetzt, dass eine Klärung mit Bezug auf den Begriff Kultur vor- genommen wird. Kultur ist indessen begrifflich nur schwer zu erfassen. Einleitend wird des- halb das Forschungsprojekt die phänomenologischen und politischrechtlichen Bedeutungsva- rianten des Kulturbegriffs, insbesondere als schöpferischen Akte, skizzieren. Das schweizeri- sche Recht kennt im Gegensatz zur EU bisher keine Quotenregelung für Kulturprogramme. Unabhängig davon, ob die Schweiz in diesem Bereich auch Europakompatibilität erreichen will, erweist es sich als sinnvoll, zu untersuchen, wie die europäischen Medienunternehmen die Vorgaben der Fernseh-Richtlinie umgesetzt haben und welche Probleme dabei entstanden sind. ZEITRAUM: bis Ende 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, EU METHODE: juristische Analyse; empirische Forschung ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut (Rämistrasse 74, 8001 Zürich, Schweiz); Institut für Europäisches Medienrecht - EMR- (Nell-Breuning-Allee 6, 66115 Saarbrücken) KONTAKT: Weber, Rolf H. (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[95-L] Wilke, Jürgen (Hrsg.): Alte und Neue Medien in Lateinamerika, (Schriften des Deutschen Übersee-Instituts Hamburg, 59), Hamburg 2003, 369 S., ISBN: 3-926953-59-4 (Standort: Dt.B Frankfurt a. M.(292)- 2003A71130; Graue Literatur)

INHALT: Wilke knüpft an die von ihm in den 90er-Jahren initiierten Studien über Mediensyste- me in Lateinamerika an, mit denen 'erstmals (...) ein umfassender Überblick für 14 Länder' (7) gegeben wurde. Er hat in diesem Band drei Arbeiten zusammengestellt, die entweder bis- herige Lücken schließen (ein Länderbericht zu Kuba), die vorangegangenen Studien um aktu- elle Entwicklungen ergänzen (Internet) oder mit neuen Fragestellungen an das Thema heran- gehen (Erklärung entwicklungshemmender Faktoren). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Carola Andrea Saavedra Hurtado: Massenmedien in Kuba (11-132); Daniel Flemes: Die alten Me- dien und das Internet in Lateinamerika: Verbreitung und Beitrag zu Demokratisierung und Entwicklung (135-241); Achim Fehrenbach: Das Internet in Kolumbien (243-368). (ZPol, VS)

[96-L] Wurff, Richard van der: Impacts of the internet on newspapers in Europe: conclusions, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 107-120 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag zieht eine Bilanz der im Themenheft?Impacts of the Internet on Newspa- pers in Europe? präsentierten Untersuchungen. Danach sind die Auswirkungen der über das Internet verbreiteten Online-Medien auf die Druckmedien und insbesondere die Tageszeitun- gen vielfältig und zum Teil widersprüchlich. Das Internet verstärkt den Wettbewerbsdruck 68 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.3 Massenmedien

auf dem festgefügten Zeitungsmarkt, eröffnet andererseits den Zeitungsverlegern aber zusätz- liche Möglichkeiten, ihre Wettbewerbspositionen zu stärken. Die Art und Weise in der die Verlage diese neuen Möglichkeiten nutzen, führt zu einer 'Mediatisierung' des Internets. Der gegenläufige Trend hin zu einer 'Internetisierung' der traditionellen Massenmedien ist weni- ger stark ausgeprägt und eindeutig. In der Konsequenz heißt das, dass die Online-Medien im Nachrichtensektor und hier insbesondere die Online-Zeitungen im Hinblick auf die Druckver- sionen der Tageszeitungen nur eine untergeordnete und ergänzende Rolle spielen. Sie sind zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch auf der Suche nach ihrer spezifischen Rolle im gesamten Online-Angebot. (RG)

[97-L] Zanker, Ruth: Commercial public service children's television: oxymoron or media commons for savvy kids?, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 4, S. 435-455 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag hat zwei Zielsetzungen. Zunächst untersucht er, wie die Gewinner der gesellschaftlichen Debatten über "öffentliches Interesse" und "Meinungsfreiheit" in wachsen- dem Maße die nationalen Interpretationen der Medienrechte von Kindern in der westlichen Welt beeinflusst haben. Die Argumentation des Beitrags geht dahin, dass der Ausgang dieser Debatten entscheidenden Einflus auf das Medienangebot für Kinder hatte. Im zweiten Teil beschäftigt sich der Beitrag schwerpunktmäßig mit den speziellen Herausforderungen, mit denen sich Politiker und Rundfunkmacher in Neuseeland bei ihren Bemühungen um die Ent- wicklung neuer öffentlich-rechtlicher Medienangebote in Neuseeland konfrontiert sehen. Das Land mit vier Millionen Einwohnern befindet sich mitten in einem schwierigen Experiment. Die Labourregierung, die 1999 ins Amt kam und 2002 wiedergewählt wurde, hat erklärt, dass sie nach einem Jahrzehnt eines deregulierten Medienmarktes den Versuch starten werde, das öffentlich-rechtliche Medienangebot der staatlichen Rundfunkanstalt TVNZ neu zu definie- ren. (UNübers.)

1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[98-L] Bieber, Christoph; Leggewie, Claus (Hrsg.): Interaktivität: ein transdisziplinärer Schlüsselbegriff, (Interaktiva - Schriftenreihe des Zent- rums für Medien und Interaktivität (ZMI), Gießen), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 348 S., ISBN: 3-593-37603-2

INHALT: "Interaktivität ist das Schlüsselwort der neuen Informations- und Kommunikations- technologien, das ihre spezifische Differenz und den Vorsprung gegenüber 'alten' Print-, Ton- und Bildmedien markieren soll. Aus den jeweiligen Perspektiven verschiedener geistes- und naturwissenschaftlicher Disziplinen wird der Begriff der Interaktivität definiert und die Be- deutung neuer, interaktiver Medien für die Gesellschaft herausgearbeitet. Die Beiträge wid- men sich dabei einer anspruchsvollen Begriffsbildung und entwickeln ein vielschichtiges Ge- rüst von Interaktivität. Darüber hinaus stehen Ausprägungen und Anwendungen interaktiver Verfahren im Spannungsfeld von Politik und Recht, Bildung und Wissenschaft, Technik und soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 69 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Kunst im Mittelpunkt. So entsteht ein umfassender Reader für jeden, der sich mit Möglichkei- ten und Grenzen von Interaktivität beschäftigt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Claus Leggewie, Christoph Bieber: Interaktivität - Soziale Emergenzen im Cyberspace? (7-14); Al- bert-Laszlo Barabasi, Eric Bonabeau: Skalenfreie Netze (15-27); Diedrich Diederichsen: Verknüpfungskulturen - Die Dynamik des Internet und seiner Vorläufer (28-40); Armin Me- dosch: Die Gesellschaft im Ad-hoc-Modus - dezentral, selbst organisiert, mobil (41-66); Ele- na Esposito: Der Computer als Medium und Maschine (67-96); Lutz Goertz: Wie interaktiv sind Medien? (97-117); Winfried Marotzki: Interaktivität und virtuelle Communities (118- 131); Hans-Jürgen Bucher: Online-Interaktivität - Ein hybrider Begriff für eine hybride Kommunikationsform (132-167); Frank Marcinkowski, Andrea Schrott: Medialisierung und Interaktivität - das Beispiel Wissenschaft (168-189); Roberto Simanowski: Der Autor ist tot, es lebe der Autor - Autorschaften im Internet (190-215); Rainer Kuhlen: Kollaboratives Schreiben (216-239); Eike Richter: Recht in interaktiven Umgebungen (240-256); Markus Möstl: Sicherheit und Freiheit im Internet? (257-271); Mathias Mertens: Computerspiele sind nicht interaktiv (272-288); Arne Moritz: Mausklick und cookie - Erweiterungen des Körpers im Datenraum (289-307); Helga Finter: Cyberraum versus Theaterraum - Zur Dramatisierung abwesender Körper (308-316); Jens Heitjohann, Steffen Popp: Redirecting the Net - Theatrale Streifzüge zwischen Biotechnologie und Semiotik (317-328); Zentrum für Medien und Inter- aktivität: Interaktive Plattformen - Ein Zwischenbericht (329-345).

[99-L] Bucher, Ulrich: Die sozialen Folgen des Internets im Zusammenhang mit den Internet-Auftritten von Künst- lern, Marburg: Tectum Verl. 2004, 358 S., ISBN: 3-8288-8728-7 (Standort: UB Bonn(5)-2005- 305)

INHALT: "Mit dem Siegeszug des Internets ist eine kaum überschaubare Zahl von Thesen zu dessen sozialen Folgen entstanden. Ein Überblick über diese Thesen sowie deren Konfronta- tion mit empirischen Daten sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Dabei wird aufgegrif- fen, inwieweit sich durch das Internet die soziale Differenzierung erhöht, ob die Matrix- Struktur der Web-Inhalte zu einem neuen Denken führt, das Internet ein Katalysator neuer Beziehungen ist und infolge eines Spiels mit verschiedenen Identitäten ein multiples Selbst entsteht. Diese Wirkungszusammenhänge, die insbesondere auf Lievrouw, Landow, Rifkin und Turkle zurückgehen, werden dann im Zusammenhang mit den Internet-Auftritten von Künstlern einer empirischen Analyse unterzogen. Um der Vielschichtigkeit des Themas ge- recht zu werden, wurde umfangreiches empirisches Material gesammelt und ausgewertet. Da- zu zählt neben einer Künstler-Befragung auch eine Struktur-Analyse von Künstler-Websites sowie eine Internet-Plattform unter der Domain www.kunstplattform.de. Wenngleich eine Beschreibung der Künstler-Auftritte kein primäres Ziel der Arbeit ist, finden sich dazu den- noch zahlreiche Daten (so unter anderem zu den Zielsetzungen des Internet-Auftritts, dessen Gestaltung, der Besucherzahlen und Nutzungsdauer, sowie den Erfahrungen aus Sicht des Künstlers)." (Autorenreferat)

[100-L] Bussiek, Hendrik: Pipes without water - and where are the pipes?: information and communication technolo- gies in Africa, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2005, H. 3, S. 97-107 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2005/08BUSSIEK.PDF) 70 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: "The spread of the internet is an unprecedented success story in the history of commu- nications. So far it has made its greatest strides in the rich countries of the North: while low- income countries are home to nearly 60 percent of the world's people, they account for just under 5 percent of the globe's internet users. There are a number of reasons for this slow pro- gress, especially in Africa. Preconditions for internet use are the availability - and reliable supply - of electricity, telephones and computers, a precondition hard to meet in most African countries. In part, this is due to prevailing settlement patterns, with many people living in vil- lages with hardly any connection to the country's infrastructure. And even if available, they would not be able to afford access to whatever may be on offer. But the wealth divide be- tween (potential) users is not the only reason for the digital divide. Access to the internet de- pends not just on the availability of telephone lines but, to an even larger extent, on their qual- ity, which is very poor in most low-income countries. A number of technical solutions have been proposed to extend internet access: local internet exchange points, telecenters and inter- net cafés, wireless applications. However, economic and socio-cultural obstacles abound in a region where owning a book of one's own to study at leisure - and not a notebook! - would represent a quantum leap forward. Given these difficulties, it would make more sense to rely on other media, especially public broadcasting, as forums for public discourse." (author's ab- stract)

[101-L] Castells, Manuel: Die Internet-Galaxie: Internet, Wirtschaft und Gesellschaft, Wiesbaden: VS Verl. für Sozial- wiss. 2005, 296 S.

INHALT: Der Autor sieht das Internet als technologische Basis für die Organisationsform des Informationszeitalters, das Netzwerk. Die Geschichte des Internets und seiner Selbst- Evolution wird umrissen. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Kultur des Internets und Sze- nen wie die der Hacker und der virtuellen Gemeinschaften. Das e-Business wird als neue Wirtschaftsform vorgestellt und die Rolle von Politik im Internet wird untersucht. Ist so etwas wie ein Cyberkrieg vorstellbar? Das globale Netzwerk schafft sowohl neue Freiheiten wie auch neue Bedrohungen. Sicherheit und Privatsphäre müssen auch virtuell bewahrt werden. Die Geografie des Internets wird skizziert: Von wo nach wo fließen welche Datenströme, wo gibt es Netzwerke und Knotenpunkte? Abschließend wird dem Problem der "Digital Divide" nachgegangen: "Die Tatsache, dass das Internet auf vielen Gebieten des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Lebens eine so zentrale Rolle spielt, bedeutet zugleich, dass diejenigen, die keinen oder nur begrenzten Zugang zum Internet haben oder die es nicht rich- tig nutzen können, marginalisiert werden." (ICB)

[102-L] de Waal, Ester; Schönbach, Klaus; Lauf, Edmund: Online newspapers: a substitute or complement for print newspapers and other information channels?, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 55-72 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass Online-Zeitungen nicht so gut wie ihre gedruckten Konkurrenten sind, was die Reichweite der Themen angeht, die sie ihren Lesern anbieten. Aber ist das ein Problem, über das man besorgt sein sollte? Bislang scheint der Be- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 71 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

such auf den Seiten der Online-Zeitungen noch kein Ersatz für das Lesen traditioneller Zei- tungen zu sein. Es gibt allerdings kaum einschlägige Forschungsergebnisse und nur einige wenige Studien beschäftigen sich mit der Wirkung von Online-Zeitungen. Der Beitrag unter- sucht, bis zu welchem Grad Online-Zeitungen die Funktionen der gedruckten Presse und an- derer Informationskanäle übernehmen können. Im einzelnen wird dabei dem Verhältnis der Nutzung von Online-Zeitungen und dem anderer Medienkanäle nachgegangen und danach gefragt, welchen speziellen Nutzen Online-Zeitungen für verschiedene Informationsarten im Vergleich zu ihren Offline-Konkurrenten und anderen Informationskanälen bieten. Eine aktu- elle repräsentative Untersuchung mit nahezu eintausend Teilnehmern aus den Niederlanden ergab, dass bei jungen Leuten der Besuch auf den Seiten von Online-Zeitungen negativ mit der Nutzung gedruckter Zeitungen korreliert. Insbesondere für männliche Probanden und sol- che mit geringem Bildungsgrad gilt darüber hinaus, dass die Zeit, die sie mit der Nutzung von Online-Zeitungen verbringen, zu Lasten ihres Fernsehkonsums geht. Generell gilt jedoch, dass Online-Zeitungen keinen negativen Einfluss auf die Nutzung anderer Medien oder die Zeit, die dafür aufgewendet wird, hat. Regelmäßige Nutzer von Online-Zeitungen machen im Gegenteil mehr und häufigen Gebrauch von anderen Informationskanälen, wobei sie angeben, dass das Angebot der gedruckten Zeitungen und des Fernsehens ihren Informationsbedürfnis- sen eher entspricht. (Unübers.) (RG)

[103-F] Fietkau, Hans-Joachim, Dr.; Trénel, Matthias, Dipl.-Psych. (Bearbeitung): Internetgestützte Mediation

INHALT: Öffentliche Diskurse werden in zunehmendem Maße internetunterstützt durchgeführt (E-mails, Datenaustausch Web-Seiten, gemeinsame Werkspaces etc.). In diesem Zusammen- hang stellen sich eine Reihe von sozialwissenschaftlichen Fragen: Wie werden die neuen Me- dien genutzt, welche Konsequenzen ergeben sich für die Gestaltung, den Ablauf und die Er- gebnisse von Diskursverfahren, wie können die Möglichkeiten, die das Internet bietet für Diskurs-/ Mediationszwecke weiterentwickelt werden. Wie wirken sich die neuen Medien auf Gruppen und soziale Netzwerke aus? Die Abteilung befasst sich seit 2000 mit diesen Fragen. Hierzu wurde eine enge Kooperationsbeziehung zu zwei Instituten der Fraunhofergesellschaft (AiS und Fokus) aufgebaut, die sich mit der Entwicklung einschlägiger Software und mit E- Government beschäftigen. METHODE: Es wurden die bislang vorliegenden Erfahrungen mit internetgestützten Diskursen recherchiert. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde das Problemlösungsverhalten in online mediierten Gruppen bei Hidden-Profil-Aufgaben untersucht. Laufende Vorhaben: 1. In einer experimentellen Simulation (Rollenspiel online) wurden Kommunikationsmuster in der Onli- ne-Mediation analysiert. Die Einsatzmöglichkeiten von Spielen in diesen und ähnlichen For- schungskontexten wird weiter untersucht. 2. Untersucht wird die Auswirkung von Mediatoren in Internetdiskursen in einem quasiexperimentellen Design. Die Untersuchung wird im Rah- men eines Promotionsstipendiums von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. 3. Es wird ein theoretischer Rahmen entwickelt, mit dessen Hilfe das Verhalten in sozialen Netzwerken, in denen auch computerunterstützt kommuniziert wird, verstanden werden kann. DATENGE- WINNUNG: Qualitatives Experimentieren; Quasiexperimentelle Feldforschung; Inhaltsanaly- se; Interviews. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fietkau, H.-J.; Prokop, J.; Trénel, M.: Kommunikationsmuster und Interaktionserfahrungen in Sprottenborn. in: AG-Online-Mediation. Sprottenborn - ein online mediiertes Rollenspiel. Discussion Paper/ Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 72 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

SP IV 2003-109. Berlin 2003, S. 56-91. Download unter: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/ 2003/iv03-109.pdf .+++Fietkau, H.-J.: Das Spiel als Erkenntnismethodik. in: AG-Online- Mediation. Sprottenborn - ein online mediiertes Rollenspiel. Discussion Paper/ Wissen- schaftszentrum Berlin für Sozialforschung, SP IV 2003-109. Berlin 2003, S. 31-39. Downlo- ad unter: http://skylla.wz-berlin.de/pdf/2003/iv03-109.pdf .+++Fietkau, H.-J.: Unscharfe Kommunikation und verzerrte Entscheidungen in der Online-Mediation. in: Märker, Oliver; Trénel, Matthias (Hrsg.): Online-Mediation. Neue Perspektiven in der Konfliktvermittlung - mit Beispielen aus Politik und Wirtschaft. Berlin: Ed. Sigma 2003, S. 83-104.+++Fietkau, H.- J.: Internetgestütztes Konfliktmanagement in politischen Problemlagen. in: Report Psycholo- gie, Jg. 26, 2001, H. 11/12, S. 670-674.+++Trénel, M.: Online-Mediation: Nutzen, Software und Strategien. in: Wirtschaftspsychologie, 2001, 2, S. 45-50.+++Märker, O.; Hagedorn, H.; Trénel, M.: Internet-basierte Bürgerbeteiligung in Esslingen. Relevanz - Moderation - Soft- ware. in: Deutsches Institut für Stadtplanung (Hrsg.): Bericht des Media@Komm-Kongresses "Bürgerkommune im Netz", 12.-13. Juni 2001 in Esslingen. Berlin: Dt. Inst. f. Urbanistik 2001.+++Rogg, A.; Trénel, M.: Der virtuelle Parteitag als Partizipationschance - Kriterien für die basisdemokratische Gestaltung virtueller Parteitage. in: Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.): www.virtueller-parteitag.de. Untersuchungen zum 1. virtuellen Parteitag von Bündnis 90/ Die Grünen Baden-Württemberg am 24.11.-3.12.2000. Studien und Berichte der Heinrich-Böll- Stiftung, Nr. 6. 2001, S. 57-68.+++Trénel, M.; Märker, O.; Hagedorn, H.: Bürgerbeteiligung im Internet. Das Esslinger Fallbeispiel. in: Institut für Städtebau Berlin der Deutschen Aka- demie für Städtebau und Landesplanung (Hrsg.): Kooperative Planung und Mediation im Konfliktfall, Vol. 83. Berlin 2001.+++Trénel, M.; Märker, O.; Hagedorn, H.: Bürgerbeteili- gung im Internet. Das Esslinger Fallbeispiel. WZB dicussion papers, FSII 01-308. Berlin 2001, 46 S. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans- Böckler-Stiftung INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesell- schaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Fietkau, Hans-Joachim (Dr. Tel. 030-25491-287, Fax: 030-25491-219, e-mail: fiet- [email protected]); Trénel, Matthias (Tel. 030-25491-281, e-mail: [email protected])

[104-L] Floeting, Holger: "New media" and urban development - virtuality and the formation of new spatial patterns in urban areas, (Occasional Paper / Deutsches Institut für Urbanistik), Berlin 2003, 20 S. (Graue Literatur; URL: http://www.difu.de/publikationen/occasional/DF7348.pdf)

INHALT: Der Beitrag informiert über die Entwicklung der Informations- und Kommunikations- technologie (IKT) und deren Auswirkung auf die städtische Entwicklung in Deutschland. Da- bei gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Aspekte: (1) die Verbreitung der 'neuen Medien' (Bildschirmtext usw.) in West- und Ostdeutschland seit den 1980er Jahren, (2) die Verbreitung des Internet seit 1997 und die Untersuchung ihrer Nutzer nach sozioökonomi- schen Indikatoren, (3) der Zusammenhang zwischen IKT-Trends und der urbanen Entwick- lung, (4) die Beschreibung zukünftiger städtischer Gebiete hinsichtlich der Infrastruktur, der Arbeitsbedingungen usw. sowie (5) die Darstellung von Raumplanungsprozessen und ihren Bestandteilen. (ICG2) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 73 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[105-L] Fortunati, Leopoldina: Mediatization of the net and internetization of the mass media, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 27-44 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Wenn von den Auswirkungen des Internets auf die traditionellen Massenmedien die Rede ist, denken Kommunikationswissenschaftler zunächst an die Online-Präsenz der Medien und deren Nutzung. Der Beitrag geht von der Hypothese aus, dass sich die Auswirkungen des Internets auf die 'klassischen' Medien nicht in erster Linie an der mehr oder weniger erzwun- genen 'Invasion' des Internets durch Presse, Hörfunk und Fernsehen messen lassen, sondern in anderen Prozessen zu suchen sind. Sie spiegeln sich in erster Linie in der Mediatisierung des Netzes wider, sowohl was das Festnetz (Computer, Internet) als auch was das Mobilnetz (In- ternet, Mobiltelephon) angeht und komplementär dazu in einer 'Internetisierung' der klassi- schen Massenmedien. Diese beiden gleichzeitig ablaufenden Prozesse ermöglichen es, die Einflüsse der Massenmedien auf das Internet abzuschätzen. Auf diese kann man die gegensei- tige Abfolge von Druck und Gegendruck, Modifikationen und reziprokem Eindringen, die die traditionellen Massenmedien und das Internet zu verantworten haben, analysieren. (UNü- bers.) (RG)

[106-F] Hanekop, Heidemarie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Wittke, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Mobiles Internet: Entstehung neuer Nutzungsformen? (Teilprojekt im Rahmen des For- schungsverbunds "Internetökonomie")

INHALT: In dem Projekt wird der Entwicklungs- und Implementationsprozess mobiler Internet- anwendungen mit dem Ziel untersucht, neue oder veränderte Nutzungsformen bereits in ihren Keimformen zu erkennen, zu beschreiben und für die Entwicklung zukünftiger Anwendungen auf der Basis drahtloser Internettechnologien nutzbar zu machen. Nutzungsformen mobiler Internetanwendungen werden als soziale Praxen der Anwender betrachtet und im Hinblick auf ihre sozialen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Implikationen untersucht. Aus- gangspunkt des Projektes ist die These, dass sich Internettechnologien und -dienste auch des- wegen so rasch ausbreiten konnten, weil sie von der Herausbildung neuer, internetspezifi- scher Nutzungsformen vorangetrieben wurden. Neue Nutzungsformen können dabei als ge- lungene Kombination von technischen Features, (digitalen) Inhalten bzw. Diensten und ver- änderten Nutzungspraktiken der Anwender begriffen werden. Es sollen drei aufeinander auf- bauende Fragestellungen untersucht werden: Analyse und Beschreibung unterschiedlicher, kontextabhängiger Anwendungsszenarien für mobile Internetanwendungen. Die dabei zugrundeliegende Annahme geht von einer kontextabhängigen Ausdifferenzierung der Nut- zungsformen für mobiles Internet aus. In Abhängigkeit von unterschiedlichen Nutzungsorten, z.B. kann unterschieden werden zwischen dem Aufenthalt an einem festem Ort (Universität oder Cafe) versus einer Nutzung 'unterwegs', d.h. ohne Ortsbindung. Eine andere Dimension der Ausdifferenzierung von Szenarien könnte sich durch die Zeitstruktur der Nutzung erge- ben, z.B. der Dauer des Aufenthalts an dem jeweiligen Ort, sowie aus der Nutzungssituation (beruflich versus privat, vertraute versus fremde Umgebung etc.). Diese situativen Kontext könnten je spezifische Bedarfe der Anwender erklären, aus denen sich unterschiedliche An- forderungen an Netzinfrastruktur, Endgeräte, Dienste und Inhalte ableiten könnten. Ziel die- ses Untersuchungsschrittes ist die Entwicklung (vorläufiger) Anwendungsszenarien, die rele- vante Ausdifferenzierungen von Kontexten mobiler Internetnutzung aufnehmen. Aufbauend 74 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

auf den Anwendungsszenarien sollen Anforderungen und Erwartungen der Anwender an mo- bile Internetanwendungen identifiziert und konkretisiert werden. Hierzu werden mit Test- Anwendern Usability-Tests ausgewählter marktreifer oder prototypisch entwickelter Anwen- dungen der Praxispartner durchgeführt. Anschließende Focusgruppen-Diskussionen mit den Test-Anwendern zielen zum einen auf begründete Bewertungen der getesteten Anwendungen, zum anderen auf die Artikulation auch solcher Anforderungen und Erwartungen, die nicht durch bereits (zumindest prototypisch) realisierte Anwendungen überprüfbar wären. Die Tests finden in enger Kooperation mit Praxispartnern statt. Die Testergebnisse werden an die Praxispartner rückgekoppelt und sollen in die Weiterentwicklung der Anwendungen einge- hen. Schließlich sollen auf der Grundlage der ermittelten Anforderungen und Erwartungen der Test-Anwender einerseits und der unterschiedlichen Anwendungsszenarien andererseits Annahmen über mögliche (zukünftige) Nutzungsformen des mobilen Internet entwickelt wer- den. Ziel ist eine Typologie denkbarer Kombination von Anwendungskontexten, technischen Features, (digitalen) Inhalten bzw. Diensten und Nutzungspraktiken. Da während der Projekt- laufzeit mit einer großen Veränderungsdynamik beim mobilen Internet zu rechnen ist, sollen die Annahmen über mobile Internet-Nutzungsformen durch Usability-Tests und Focusgrup- pen-Diskussionen in einer zweiten Testphase überprüft und die Typologie entsprechend mo- difiziert und erweitert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hogrefe, Dieter; Riedel, André; Zibull, Marco; Kaspar, Christian; Hanekop, Heidemarie; Hess, Thomas; Figge, Stefan; Hochstatter, Iris; Rauscher, Barbara; Richter, Markus: Mobile Anwendungen - eine interdisziplinäre Herausforderung. in: Die Wirtschaftsinformatik, 2005. ARBEITSPAPIERE: Hanekop, Heidemarie; Lanfer, Carmen; Hofschröer, Uwe: Befragung unter Göttinger WLAN-Nutzern. Ergebnisbericht im Rahmen des Campusnetzes der Universität Göttingen. Göttingen 2004.+++Hanekop, Heidemarie: Mobiles Internet: Entstehung neuer Nutzungsformen? Forschungskolloquium Mediaconomy, 05.03.2004. Göttingen 2004. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundes- ministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[107-F] Hanekop, Heidemarie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Wittke, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Wissenschaftliches Publizieren im Internet: bilden sich neue Institutionen im Wissenschafts- system heraus? (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsverbunds "Internetökonomie")

INHALT: Mit dem Internet eröffnen sich neue Möglichkeiten wissenschaftlichen Publizierens, die zunehmend als Alternative zu Fachzeitschriften und -verlagen diskutiert werden. Das Pro- jekt untersucht die Funktionsweise, Voraussetzungen und Implikationen dieser neuen Formen für das Wissenschaftssystem. Die Ausgangsthese ist, dass die Ausbreitung der neuen Formen des wissenschaftlichen Publizierens und die Reichweite hiervon ausgelösten Veränderungen auch davon abhängen werden, ob es zur Herausbildung alternativer Institutionen kommt, wel- che die für das Wissenschaftssystem zentrale Funktion der Selektion und Qualitätssicherung übernehmen. Die wissenschaftliche Publikation spielt eine zentrale Rolle im Wissenschafts- system, erst die durch die Publikation abgesicherte Nachvollziehbarkeit und Wiederholbarkeit neuer Erkenntnisse und Erfindungen erhebt diese in den Rang objektiven wissenschaftlichen Wissens. Rund um diese zentrale Funktion der wissenschaftlichen Publikation rankt sich ein soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 75 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

dichtes Geflecht dem Wissenschaftssystem immanenter Institutionen und Normen, die die Publikationsstrategien der Wissenschaftler steuern und die sich komplementär ergänzen mit vornehmlich über Fachverlage organisierten kommerziellen Wegen der Wissensdistribution. Die zentrale Rolle wissenschaftlicher Fachzeitschriften und -verlage bei der Wissensdistribu- tion wird durch die neuen Wege der Wissensdistribution im Internet in Frage gestellt. Die zugrunde liegende Annahme des Teilprojektes geht davon aus, dass auch eine - wie auch im- mer organisierte, auch partielle - Substitution der Rolle der Fachverlage abhängen wird, ob und inwieweit es zur Herausbildung alternativer Institutionen kommt, welche die für das Wis- senschaftssystem neben der Wissensdistribution zentralen Funktionen der Selektion und der Qualitätssicherung übernehmen. Im einzelnen werden im Projekt folgenden Fragestellungen behandelt: 1. Analyse und Beschreibung der Funktionen, die neue, internet-basierte Plattfor- men für wissenschaftliches Publizieren im Wissenschaftssystem einnehmen. Dieses Ziel wird in enger Kooperation mit einem Projekt der Universitätsbibliothek Göttingen im Rahmen des Projektverbundes Mediaeconomy verfolgt. Dabei geht es neben der Übernahme von Funktio- nen der Wissensdistribution und der Sicherstellung des Zugangs zu Publikationen auch um die Frage, wie auf Grundlage dieser Plattformen die Selektion und Qualitätssicherung von Publikationen organisiert ist und ob sich alternativ zum klassischen Peer-review-Verfahren neue Organisationsformen herausbilden. 2. Die Bedeutung neuer, internet-basierter Plattfor- men für das wissenschaftliche Kommunikationssystem hängt auch davon ab, welche Rolle und welchen Stellenwert sie in den Publikationsstrategien der Autoren einnehmen. Hierfür ist von Bedeutung, welche Möglichkeiten des Reputationserwerbs mit der Nutzung dieser Platt- formen verbunden sind, aber auch, welchen Stellenwert Publikationen im wissenschaftlichen Kommunikationsprozess erhalten, die nicht die Form des klassischen Zeitschriftenbeitrags haben. Ziel des Teilprojekts ist die Analyse und Beschreibung der Nutzung der genannten neuen Plattformen in den Publikationsstrategien von ausgewählten WissenschaftlerInnen- gruppen in ausgewählten Disziplinen. 3. Die in der Vergangenheit klaren Abgrenzungen in den Rollen- und Funktionszuweisungen der beteiligten Institutionen (wie wissenschaftliche Fachgesellschaften, Universitäten, Verlage und Bibliotheken) werden durch die Möglichkei- ten des Internet und der neuen IuK-Techniken in Frage gestellt. Beispielsweise liegen Initiati- ven von Universitäten und Bibliotheken zu neuen Formen wissenschaftlichen Publizierens (wie GAP, FIGARO oder ProPrint) quer zu den herkömmlichen institutionellen Abgrenzun- gen. Ziel des Teilprojekts ist die Analyse der Veränderung des institutionellen Gefüges wis- senschaftlichen Publizierens und die Beschreibung von Ansätzen zur Herausbildung neuer In- stitutionen in diesem Gefüge. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hogrefe, Dieter; Riedel, André; Zibull, Marco; Kaspar, Christian; Hanekop, Heidemarie; Hess, Thomas; Figge, Stefan; Hochstatter, Iris; Rauscher, Barbara; Richter, Markus: Mobile Anwendungen - eine interdisziplinäre Herausforderung. in: Die Wirtschaftsinformatik, 2005. ARBEITSPAPIERE: Hanekop, Heidemarie; Lanfer, Carmen; Hofschröer, Uwe: Befragung unter Göttinger WLAN-Nutzern. Ergebnisbericht im Rahmen des Campusnetzes der Universität Göttingen. Göttingen 2004.+++Hanekop, Heidemarie: Mobiles Internet: Entstehung neuer Nutzungsformen? Forschungskolloquium Mediaconomy, 05.03.2004. Göttingen 2004. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundes- ministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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[108-L] Hassenpflug, Dieter; Tegeder, Gudrun (Hrsg.): City.net - Städte im Zeitalter der Telekommunikation, Marburg: Tectum Verl. 2004, 401 S., ISBN: 3-8288-8711-2 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-geom700h355)

INHALT: "Telekommunikations- und Informationstechnologien stehen für die Herausforderun- gen einer vernetzten Welt im 21. Jahrhundert. Waren im 19. und 20. Jahrhundert die Revolu- tionen von Industrie und Verkehr die entscheidenden Kräfte des Urbanisierungsprozesses, so gilt nun die Informationsrevolution, die mit Telefon und Fax begonnen hat und heute vorläu- fig im Internet mündet, als der wirkungsmächtigste Faktor zukünftiger Stadtentwicklung. Kri- tiker dieses Prozesses führen an, dass viele Funktionen, die bisher die Existenz der Städte be- gründeten, nun von ortlosen Computernetzen erfüllt werden. Städte hätten demzufolge ausge- dient. Die Stadt drohe nun im virtuellen Raum gänzlich zu verschwinden. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass selbst in der Welt des Cyberspace das alte ökonomische Prinzip der Agglomeration immer noch seine Gültigkeit hat: Menschen brauchen nach wie vor den persönlichen Kontakt, um einander zu begegnen, Geschäfte abzuwickeln, Informatio- nen und Güter auszutauschen. Vertreter aus Theorie und Praxis hinterfragen in der Publikati- on weitverbreitete Klischees und thematisieren stattdessen Chancen, Möglichkeiten sowie Herausforderungen, die das telekommunikative Zeitalter für Städtebauer, Architekten sowie Stadt- und Regionalplaner bietet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gudrun Tegeder: Introduction: The mythology of the offline - online dualism (15-20); Franz-Josef Bade, Claus- Friedrich Laaser, Rüdiger Soltwedel: Neue Ökonomie und Raumstruktur - Niedergang oder Akzentuierung städtischer Strukturen? (21-62); Olaf Roik: Wechselwirkungen zwischen In- nenstadthandel und Internethandel (55-62); Gudrun Tegeder: Retail Stays in Business. Case- study: Leipzig and Hanover (63-80); Elmar Zepf: Die künftige Stadt, ein Netzwerk der terri- torialen und der virtuellen Ebene (81-100); Markus Hesse: Einführung: Reale oder virtuelle Mobilität? (101-110); Thomas Bone: Dezentrale Warenübergabesysteme zur effizienten Ver- sorgung der 'letzten Meile' (111-126); Patricia Mokhtarian, Gustavo Collantes, Carsten Gertz: Telecommunting, residential location, and commute distance traveled: Evidence from state of Carlifornia employees (127-148); Dirk Zumkeller: Fördert Telekommunikation den Bedeu- tungsverlust der Nähe? Ein Zukunftsbild unserer Mobilität (149-176); Jutta Croll: Einfüh- rung: Eine Frage des Zugangs - oder die Veränderung der Politik durch das 'kleine e'? (177- 188); Lisa Anna Boni: Telecities. Connecting Cities through partnership in the digital era (189-214); Stephan A. Jansen: Electronic Government und Virtuelle Metropolen - Über die Beziehungsfähigkeit von Kommunen (215-240); Holger Rescher: Stadtplanung besser ver- mitteln - Stadtplanung besser verste-hen. Das Projekt 'Virtuelle Stadtplanung' im Rahmen von Ex-Wost (Experimenteller Wohnungs- und Städtebau) (241-252); Carolin Welzel: Der inter- aktive Stadtraum - Öffentlichkeit und Demokratie (253-268); Lars Bölling: Einführung: Ver- such einer Einordnung (269-280); Gregor Büchner: Location, Location, Connectivity or how the commercial real estate industry is learning to stop worrying and love the new economy (281-292); Kay Friedrichs: Net Services. Bauen fur die Netzwerkgesellschaft (293-314); Vit- torio Magnago Lampugnani: Dispositive zur Verfeinerung des Menschen (315-336); Gregor Langenbrinck: Über den Städten Dot.City (337-354); Hans-Michael Brey: Questions for the CyberCity. Statement on the topic 'Future Visions and Urban Realities' (355-362); Holger Floeting: CyberCity: No urban future? (363-368); Karlheinz Steinmüller: Investigation of the Cyber City - Urban Realities and Visions of the Future (369-378); Michael Wegener: Com- mentary: Will telecommunications change the city? (379-387).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 77 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

[109-L] Hoffmann, Bert: Downloading democracy?: potential and limitations of the internet for advancing citizens' rights in Latin America, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2005, H. 3, S. 30-46 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2005/04BHOFFMANN.PDF)

INHALT: "The internet has profoundly changed the public sphere even in those countries in which only a minority of the population has a computer and modem in their home. Experi- ences in Latin America show that the internet can make important contributions to the democ- ratization of the public sphere, but they also point to significant obstacles to the emancipatory effects of the new technologies and to new forms of social exclusion. The profound global inequalities between North and South and the social chasms within most third world countries strongly influence the distribution and use of the new technologies. The liberalization of the telecommunications regime that has swept the continent since the end of the 1980s provides the decisive economic context in which the diffusion and use of internet, e-mail, etc., are tak- ing place, with market forces producing a strong bias towards the more affluent sectors of so- ciety. Nevertheless, even for the poor population the net-based digital media have become vi- tal not only as a source of information but also for sustaining transnational migration net- works that have evolved into a prime source of revenue in many countries. In this respect, al- ternatives to the Northern model of private domestic access are of crucial importance. At the same time, 'access' alone is insufficient for a developmentally and socially inclusive use of the new communication technologies, and must be accompanied by a broader process of 'meaningful use' and, eventually, of 'social appropriation' of the new technologies. A key ele- ment of the 'politics of the internet' stems from their decentralized and cross-border nature, which helps to circumvent 'filters' established by the traditional mass media within the framework of the nation-state. This is illustrated by Mexico's Zapatista guerillas who were able via the internet to mobilize world opinion for their cause, and also by state-socialist Cuba, where the defense of 'media sovereignty' involves a strict state monopoly over the me- dia for which the internet presents a formidable challenge. To avoid the pitfalls of the false al- ternative between state-centered versus market-centered models, a citizens' rights-centered approach is needed to adequately address the great social and political challenge represented by the internet. It must combine the demand to provide the essential conditions for participa- tion in the new net-based communication for all sectors of society, with the defense of truly pluralist articulation against the authoritarian ambitions of governments and of market ac- tors." (author's abstract)

[110-L] Hofheinz, Albrecht: The internet in the Arab world: playground for political liberalization, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2005, H. 3, S. 78-96 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2005/07HOFHEINZ.PDF)

INHALT: "In the Middle East, from the perspective of early 2005, the age of the old patriarchs seems to be nearing its end, and the new media - satellite television, mobile phones, the inter- net - are often regarded as having precipitated this development by undermining governments' hegemonic control over the flow of information. The use of the internet in the Arab world, however, is not very widespread, except among the younger, educated elites, where the inter- net is increasingly a fact of 1ife, and rapidly becoming an important factor in socialization. Two features are characteristic of the Arabic corner of the internet: first, religion has greater 78 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

weight than anywhere else in the world, and second, Arab users are particularly eager to en- gage in discussion - not least of politics, religion, and sex. In both domains, a growing asser- tion of the individual as an active speaker and decision-maker, not merely a passive recipient of authoritative discourse, is apparent. However, at present the internet serves more clearly to extend one's private sphere than decisively to strengthen civil society vis-à-vis the state. Civil society groups do of course use the net to facilitate and accelerate their external contacts and internal coordination and to reinforce their public visibility. For a broader and more effective domestic mobilisation via the internet, however, the user base remains too small, representing less than ten percent of the Arab population. As for reaching publics at home, the internet lags far behind other means of communication. However, in tandem with others (satellite TV, youth culture, and the 'globalization' of consumer products, social networks, and ideational configurations), the internet is one factor creating a dynamic of change that is helping to erode the legitimacy of traditional authority structures in terms of family, society, culture/ re- ligion, and also the state, thus creating pressure for reform. Young people are claiming 'pri- vate' spaces of freedom that are influencing their social attitudes. In the wake of this process, ideas on the relations between state, society, and the individual that have been generally ac- cepted for generations are changing, and the internet is the medium in which such change is often most vigorously expressed." (author's abstract)

[111-L] Hofmann, Jeanette: Internet Governance: zwischen staatlicher Autorität und privater Koordination, in: Interna- tionale Politik und Gesellschaft, 2005, H. 3, S. 10-29 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2005/03JHOFMANN.PDF)

INHALT: "Internet Governance ist ein kollektiver Suchprozess. Er wurde erforderlich, weil das für internationale Regulierungen sonst übliche Souveränitätsprinzip im Internet nicht zum Tragen kommt. Nach dem technischen Regime und dem Versuch, auf Mechanismen von Self-Governance zu vertrauen, erleben wir zur Zeit den ambitionierten Versuch, demokrati- sche Verfahren außerhalb des nationalstaatlichen Rahmens zu entwickeln." (Autorenreferat)

[112-F] Kalz, Marco (Bearbeitung); Baumgartner, Peter, Univ.-Prof.Dr. (Betreuung): Strukturierungsprozesse in der Wikipedia

INHALT: Im Rahmen der Dissertation sollen Strukturierungsprozesse in der deutschsprachigen Wikipedia untersucht werden. Die Dissertation beschäftigt sich dabei mit Fragen wie: Wie funktioniert die Wikipedia? Welche Prozesse spielen sich in diesem "Online self-organizing social system" (Wiley) ab? Wie ist das Zusammenspiel von Freiheit und festen Regeln in den Strukturierungsprozessen der Wikipedia? Wie entstehen Konflikte und wie werden diese ge- löst? In welchem Verhältnis stehen die sozialen Prozesse und die eingesetzte Technik? Die- sen Fragen sollen mit Hilfe einer teilnehmenden Beobachtung in Kombination mit einer Ak- teursbefragung nachgegangen werden. ART: Dissertation ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Bil- dungswissenschaft und Medienforschung Lehrgebiet Bildungstechnologie (Universitätsstr. 11 TGZ, 58084 Hagen) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 79 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02331-987-4787, Fax: 02331-987-194787, e-mail: [email protected])

[113-L] Lee, Eun-Jeung: Demokratische Transformation und neue Kommunikationstechnologien in Asien: das Bei- spiel Südkorea, in: Internationale Politik und Gesellschaft, 2005, H. 3, S. 47-62 (URL: http://fesportal.fes.de/pls/portal30/docs/FOLDER/IPG/IPG3_2005/05EUN-JEUNG.PDF)

INHALT: "In keinem Land der Welt ist das Internet so verbreitet wie in Südkorea. Es spielt eine wesentliche Rolle in der Demokratisierung des Landes. Neue Möglichkeiten gesellschaftli- cher Partizipation wurden eröffnet, die Medienmacht der konservativen Tageszeitungen wur- de durch den im Internet aufgebauten Gegen-Diskurs gebrochen." (Autorenreferat)

[114-F] Lehmann, Fiona Anne E. (Bearbeitung): Multimediale Programmangebote in der Perspektive von Subjektkonstitution und Ökonomie

INHALT: Ziel der Dissertation ist es, die relevanten Erfolgsfaktoren bei der Gestaltung eines Medien- und Ereignisarrangements heraus zu arbeiten und sie im Kontext ihrer ökonomi- schen Bedeutung zu beschreiben. METHODE: Empirisch greift die Arbeit auf Experteninterviews zum Gesamtarrangement "Pop- stars" und dessen Folgeprodukte sowie auf Medienanalysen der Produkte zurück. Den theore- tischen Rahmen bildet die Medienrezeption im Sinne der British Cultural Studies (En-/ Deco- ding) sowie ökonomische Theorien zur Programmfinanzierung. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und -didaktik (Moritz-Str. 23, 34127 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[115-L] Lehmann, Kai; Schetsche, Michael (Hrsg.): Die Google-Gesellschaft: vom digitalen Wandel des Wissens, Bielefeld: transcript Verl. 2005, 408 S., ISBN: 3-89942-305-4 (Standort: B 2211 - 30/05)

INHALT: "Diskussionen zur Wissensgesellschaft gibt es viele, konkrete Bilanzen nur wenige. Dabei ist klar: tu Beginn des 21. Jahrhunderts ändert sich der Umgang mit Wissen radikal. Wie wir Wissen heute entwickeln, verändern und verbreiten, unterscheidet sich in vielfältiger Weise von früheren Formen. Der umfangreiche Band liefert eine aktuelle Bestandsaufnahme der verschiedenen Dimensionen der internetbasierten Wissensgesellschaft. In mehr als 50 Beiträgen ziehen Praktiker, Journalisten und Wissenschaftler Bilanz für Politik und Ökono- mie, für Bildung, Medien und Kunst und gleichen dabei Diskussion und. Wirklichkeit mitein- ander ab." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Florian Rötzer: Das globale Gehirn. Eine Leitbotschaft (11-14); Michael Schetsche, Kai Lehmann, Thomas Krug: Die Google- Gesellschaft. Zehn Prinzipien der neuen Wissensordnung (17-31); Kai Lehmann: Der lange Weg zur Wissensgesellschaft (33-39); Christine Plass: Das grosse Vergessen. Datenschwund im digitalen Zeitalter (41-46); Nicola Döring, Christine Dietmar, Alexander Hein: Informati- 80 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

on überall. Mobile Wissenskommunikation (47-51); Kai Lehmann: Blackbox Suchmaschine. Politik für Neue Medien. Interview mit Marcel Machill und Wolfgang Sander-Beuermann (53-60); Nina Degele: Neue Kompetenzen im Internet. Kommunikation abwehren, Informati- on vermeiden (63-74); Klaus Patzwaldt: Suchmaschinenlandschaften (75-88); Martin Röll: 'Am Anfang war das Wort' Weblogos, Google und Geschäftsbeziehungen (89-93); Jan-Mark Batke: Wie sich Melodien finden lassen (95-100); Markus Beckedahl: Online-Kampagnen. Das Netz als Forum politischer Öffentlichkeit (103-112); Michael Schetsche: Die ergoogelte Wirklichkeit. Verschwörungstheorien und das Internet (113-120); Monika Lehnhard: Zu Be- such bei Putin und Bush. Das virtuelle Amtszimmer für Kinder (121-126); Helga Böhm: Ge- genöffentlichkeit im Internet. Indymedia.org (127-132); Christian Arns: Fallstricke Online. Über die eigenen Worte gestolpert (133-138); Christiane Schulzki-Haddouti: Bürgerrechte im Netz. Zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz (141-150); Beatrice Lüttcher: Eine kur- ze Geschichte freier Software. Interview mit Oliver Zendel (151-156); Rainer Kuhlen: Crea- tive Commons. Im Interesse der Kreativen und der Innovation (157-162); Charta der Bürger- rechte. Für eine nachhaltige Wissenschaft Version 3.0 (163-168); Michael Domsalla: Wis- sensmanagement und neue Wirtschaftsprozesse (171-180); Hendrik Speck und Frederic Phi- lipp Thiele: Goggle. Gossip und PR-ostitution. Das Geschäft mit der Suchmaschine (181- 190); Klaus Patzwaldt: Google Inside (191-196); Holger Schilp: Content-Broking. Handel mit digitalen Inhalten (197-201); Christoph Neuberger: Das Ende des 'Gatekeeper'- Zeitalters (205-212); Judith Roth: Der digitale Zeitungsmarkt (213-220); Bö Lohmöller: Blogs sind? Blogs sind! (221-228); Kai Lehmann: Neuer Wein in neuen Schläuchen. 10 Jahre Online- Journalismus. Interview mit Markus Deggerich (229-233); Jochen Wegner: Die Googleisie- rung der Medien (235-240); Petra Risau und Martin Schumacher: Online-Beratung im Netz. Hilfe oder Scharlatanerie? (243-252); Christian Schlieker und Karl Lehmann: Verknüpft, Verknüpfter, Wikis (253-262); Alexandra Klein: 'Ihr seid voll col' Online-Beratung für Ju- gendliche (263-268); Marc Neller: Geburt eines Kritikers. Wie Kunden zu Rezensenten wer- den (269-271); Nicola Döring und Sandra Pöschl: Wissenskommunikation in Chats (273- 280); Katja Hoffmeister: Von der Überflüssigkeit eines Begriffes. Bildung mit E-Learning (283-288); Benjamin Wischer: Blühende Lernwelten. E-Learning in der Hochschullehre (289-298); Dieter Müller: Zwischen Realem und Virtuellem. Mixed-Reality in der techni- schen Bildung (299-304); Thea Payome: Berufen zum Teletutor? Interview mit Kerstin A- ckermann-Stommel (305-310); Natascha Thomas: Wissenschaft in der digitalen Welt (313- 322); Jan Schmidt: Online-Forschung. Wissen über das Netz (323-328); und weitere Beiträge

[116-L] Mall, Vera: Das Internet als Kommunikationsforum für suizidgefährdete Adoleszente, Berlin 2003, 293, 44 S. (Graue Literatur; URL: http://edocs.tu-berlin.de/diss/2003/mall_vera.pdf; http://deposit. ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=967142385&dok_var=d1&dok_ext=pdf&file-name=967142385. pdf)

INHALT: "In Auseinandersetzung mit kulturhistorischen, soziologischen und psychodynami- schen Aspekten, sowie Theorien, die das Verhältnis Suizid und Adoleszenz verfolgen, konnte in vorliegender Dissertation herauskristallisiert werden, dass dem Suizidgeschehen ein multi- kausales Bedingungsgefüge zugrunde liegt. In diesem Bedingungsgefüge spielen insbesonde- re bei suizidgefährdeten Adoleszenten kommunikative Appelle an das soziale Umfeld eine bedeutende Rolle. Da das Internet seinen Nutzern Möglichkeiten zur Kommunikation bietet, stellte sich bei der Erörterung bestehender Theorien und Studien zur computervermittelter Kommunikation die Frage, welche Chancen, aber auch welche Grenzen institutionelle Hilfs- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 81 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

und Beratungsangebote für Suizidgefährdete für das Medium Internet sehen. Zur Abklärung wurde eine quantitative Vergleichsstudie, sowie eine qualitative Befragung einiger bereits im Internet aktiver Institutionen über die kommunikativen Chancen und Grenzen des Mediums via E-Mail zwischen im Internet aktiven und nicht aktiven institutionellen Hilfs- und Bera- tungseinrichtungen für Suizidgefährdete durchgeführt. Übereinstimmend kamen die befragten Institutionstypen zur Überzeugung, dass das Internet als zusätzliches Angebot in bestehender psycho-sozialer 'Angebotslandschaft' anzusehen und insbesondere als "Informationsvermitt- ler" nicht mehr wegzudenken sei. Im Hinblick auf Suizidgefährdete und hier speziell suizid- gefährdete Adoleszente zeigte sich aber auch, dass der für die Arbeit der beiden befragten In- stitutionstypen wichtige emotional-kommunikative Beziehungsaspekt vorzugsweise face-to- face stattfindet. Auch die institutionelle Bearbeitungspraxis eingehender E-Mails (innerhalb von 48 Stunden) wird in Anbetracht der als notwendig gesehenen beziehungs- und emotions- nahen Betreuung akut suizidal Gefährdeter, derzeit als Schwachpunkt der interaktiven Betreuungsarbeit via E-Mail angesehen. Herauskristallisierte Missstände lagen bei allen be- fragten Institutionen vor allem in strukturellen Schwierigkeiten mit fehlenden personellen Kapazitäten und finanziellen Ressourcen. Positiv hervorgehoben wurden die Gesichtspunkte der Wahrung der Anonymität und der damit einhergehenden Niedrigschwelligkeit eines An- gebotes für Suizidgefährdete, die nach Einschätzung der befragten Institutionen über das In- ternet gesicherter zu gewährleisten sind. Da es sich um eine zeitlich sehr früh angesetzte Un- tersuchung sozialer Arbeit im Internet handelt und tradierte Umgangsweisen mit diesem neu- en Medium noch nicht vorliegen, kann abschließend noch keine verbindliche perspektivische Einschätzung für die interaktive Internetpraxis im sozialen Bereich abgegeben werden, wohl aber die Hoffnung auf Erweiterung derartiger Forschungsprojekte, die dabei bestmöglich auch den in vorliegender Arbeit angesprochenen Personenkreis 'suizidgefährdeter Adoleszen- ter' zu Wort kommen lässt." (Autorenreferat)

[117-L] Misoch, Sabina: Selbstdarstellung Jugendlicher auf privaten Homepages, in: Medien und Erziehung : Zeit- schrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 43-47

INHALT: "Das Darstellen der eigenen Identität gehört zum Alltagshandeln. Vor allem für Ju- gendliche erweisen sich Selbstpräsentationen als wichtige Verhaltensweisen, da diese im Kontext der adoleszenten Identitätssuche und -absicherung stehen. Durch die gesellschaftli- che Etablierung des Internet, das inzwischen von ca. 92 Prozent der Jugendlichen genutzt wird, haben sich für Selbstdarstellungen neue Bühnen herausgebildet. So wird im nachfol- genden Beitrag der Frage nachgegangen, wie sich Jugendliche mittels privater Homepages im Netz präsentieren." In der empirischen Studie konnte die These bestätigt werden, "dass priva- te Homepages von Jugendlichen u.a. für Prozesse der Identitätsarbeit genutzt werden, welche sich durch experimentelle Selbstdarestellungen artikulieren." (Autorenreferat)

[118-L] Mühlenfeld, Hans-Ullrich: Der Mensch in der Online-Kommunikation: zum Einfluss webbasierter, audiovisueller Fernkommunikation auf das Verhalten von Befragten, (DUV Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. 2004, XIV, 264 S., ISBN: 3-8244-4561-1 (Standort: UB Bonn(5)- 2004-6605)

82 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: "Ein Problem der derzeitigen Entwicklung von web-basierten Fernkommunikations- technologien besteht darin, dass Interfaces dahingehend optimiert werden, eine möglichst vorteilhafte Usability zu bieten oder die Downloadraten möglichst gering zu halten. Dabei entfremdet sich die Technologie immer weiter von den eigentlichen Akteuren und wird teil- weise zum Selbstzweck. Alltägliche Beispiele hierfür sind technologiebasierte Zwänge, denen man sich unterwerfen muss, um diese zu benutzen, wie z.B. nur 160 Zeichen für eine SMS zur Verfügung zu haben oder keine Umlaute benutzen zu können. Was aber nützt eine Tech- nologie, bei der sich der Mensch der Technologie anpassen muss und nicht umgekehrt, die Technologie dem Menschen angepasst wird? Kommunikationstechnologien sollen zur Ver- ständigung untereinander und letztendlich zur sozialen Integration jedes Einzelnen dienen. Diese Vorgabe ist bei der bisherigen Entwicklung der neuen Informations- und Kommunika- tionstechnologien kaum zu erkennen. Dasselbe gilt für den Bereich der Sozial- und Kommu- nikationsforschung, der sich dieser Technologien bedient: die Online-Forschung. Ein Blick in die Mailingliste der DGOF (Deutsche Gesellschaft für Online Forschung), die girlist, zeigt, dass sich viele Beiträge um die technische Machbarkeit von Online-Studien drehen und we- niger den Nutzer im Fokus haben. Erhebungen sollen schneller, einfacher und kostengünsti- ger zum Sammeln von möglichst vielen Daten sein. Die vorliegende Arbeit soll ein Beitrag zum 'Humanizing' der Online-Forschung sein, in der Tradition von Tourangeau und Couper, indem der Mensch und dessen natürliche, kommunikative Bedürfnisse wieder ins Zentrum einer Untersuchung rücken. Dies geschieht, indem mit Hilfe von sehr 'reichhaltigen' Kommu- nikationsmitteln, der Desktop-Videokonferenz, versucht wird, sich der natürlichsten Art der zwischenmenschlichen Kommunikation, dem Face-to-Face Gespräch, zu nähern. Dass hierbei die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien eine treibende Kraft darstellen, mag vorerst paradox anmuten. Allerdings eröffnen diese Technologien eine Vielzahl von Möglichkeiten, einen anderen Fokus auf die Online-Forschung zu werfen. Die vorliegende Arbeit verfolgt mit diesem Ansatz das Ziel, einen Beitrag zur Erweiterung der derzeitigen Online-Forschung zu leisten. Obwohl hier nur theoretisch angerissen, bietet die vorliegende Methode die Möglichkeit, Erhebungsformen wie ein narratives Interview oder eine Gruppen- diskussion, die bisher online so nicht vorhanden sind, durchzuführen. Im Rahmen der Arbeit war es nicht möglich, alle denkbaren Ausprägungen zu untersuchen, da u.a. ein Großteil in der Vermittlung von Grundlagen besteht. In diesem Sinne kann die vorliegende Arbeit nur ei- nen Anfang machen, indem grundsätzliche Probleme und Überlegungen, die durch diese Art der Fernkommunikation und der sich daraus ergebenden Art der Erhebung entstehen können, aufgezeigt werden. Allerdings geschieht dies nicht aus einer technologie-zentrierten Sicht, sondern entlang einer menschlichen Verhaltensweise, der sich die Technologie mehr oder weniger anpasst." (Textauszug)

[119-L] Müller-Lietzkow, Jörg: Thema: Open Science (2): Paradigmawechsel in der Wissenschaftskommunikation, in: Me- dienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikationsökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 4, S. 193-203

INHALT: "In Ausgabe 3/2004 der MedienWirtschaft wurden vier Standpunkte zum Thema Open Science bzw. Open Access vorgestellt. Insbesondere die Position der Verleger (Haank und Lex) soll mit dieser 'Reaktion' kritisch hinterfragt werden. Zunächst werden einige Grundla- gen zur neuen 'Offenheit' (Openness) bzw der Open-Bewegung vorgestellt. Im Anschluss daran werden anhand einiger Fallbeispiele sowohl ökonomische wie auch juristische Frage- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 83 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

stellungen erörtert. Darauf hin wird nach einerAntwort auf die Frage, ob es sich bei Open Science und Open Access um eine Modeerscheinung oder um einen ernsthaften Paradigma- wechsel in der Wissenschaft bzw. wissenschaftlichen Publikationswelt handelt, gesucht. Bei einem Paradigmawechsel ergeben sich einige zentrale Konsequenzen für verschiedene Inter- essensgruppen, welche sowohl auf gesellschaftlicher, juristischer, wissenschaftlicher und ö- konomischer Ebene zu diskutieren sind. Mit einem vorläufigen Fazit werden die Überlegun- gen abgerundet." (Autorenreferat)

[120-L] Neuberger, Christoph: Angebot und Nutzung von Internet-Suchmaschinen: Marktstrategien, Qualitätsaspekte, Regulierungsziele, in: Media Perspektiven, 2005, Nr. 1, S. 2-13 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard- werbung.de/showfile.phtml/01-2005_neuberger.pdf?foid=13843)

INHALT: "Durch den Börsengang der Suchmaschine Google im August 2004 ist der Markt der Suchmaschinen in die öffentliche Diskussion gerückt. Der harte Wettbewerb im globalen Suchmaschinen-Markt wirkt sich auch auf das deutschsprachige Angebot aus, sodass Google, Yahoo und MSN ihr Leistungsspektrum um spezialisierte Suchdienste ausgeweitet haben. Darüber hinaus expandieren die Suchmaschinen in immer neue Contentbereiche, wie zum Beispiel Nachrichten, Service und Wissenschaft. Google ist in Deutschland zum Synonym für die Suche im Internet geworden. Besitzt Google ein Quasi-Monopol auf dem Suchmaschinen- Markt? Zum einen sind die Suchmaschinen untereinander eng verflochten, zum anderen be- ruht der hohe Marktanteil von Google aber auch darauf, dass es zwar viele Suchmaschinen gibt, aber nur wenige genutzt werden. Auch die Arbeit von Journalisten ist hiervon betroffen, da sich - wie einige Experten behaupten -Journalisten zunehmend mit Google-Anfragen be- gnügen und auf die Offline-Recherche verzichten ('Googleisierung' des Journalismus). Un- bestritten ist, dass die Onlinerecherche generell im Journalismus an Stellenwert gewonnen hat. Die Entscheidung, welche Nachrichten und Meinungen publiziert werden, liegt aber nach wie vor bei den traditionellen Massenmedien. Gemessen an den Zugriffsdaten und an der Qualität der Suchergebnisse (z.B. Relevanz, Vollständigkeit) ist Google in den USA und in Europa die führende Suchmaschine. Die Relevanz von Suchmaschinen-Ergebnissen wird in wachsendem Maße durch externe und inteme Manipulation beeinträchtigt. Externe Manipula- tionsmöglichkeiten ergeben sich durch sog. Suchmaschinen-Optimierer, die im Auftrag von Anbietern die Beachtungschancen von Websites verbessern. Interne Manipulation geht von den Suchmaschinen-Anbietern selbst aus, das heißt Website-Anbieter bezahlen für Treffer, die zudem oft nur unzureichend oder gar nicht als Werbung gekennzeichnet sind. Neben der Kontrolle der Suchmaschinen durch eine kritische (Internet-)Öffentlichkeit sind Initiativen zur Regulierung im Suchmaschinen-Bereich im Gespräch. Die Regulierungsziele lauten Mei- nungsvielfalt, Monopolabwehr und Jugendschutz." (Autorenreferat)

[121-L] Nyiri, Kristof (Hrsg.): Mobile democracy: essays on society, self and politics, (Communications in the 21st Century), Wien: Passagen-Verl. 2003, 444 S., ISBN: 3-85165-618-0

INHALT: Die neuen Kommunikationstechnologien haben dazu geführt, dass sich traditionelle Strukturen und Grenzen, wie etwa die zwischen öffentlich und privat, zwischen Arbeit und 84 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Freizeit zunehmend verwischen. Die Autoren beleuchten diese Veränderungen aus unter- schiedlichen Perspektiven. Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen der Handynutzung auf die Organisation und die Strukturen der Arbeit. Das Buch dokumentiert ein interdiszipli- när ausgerichtetes, international besetztes Symposion, das von dem ungarischen Unternehmen Westel Mobile Telecommunications gefördert wurde und im April 2003 in Budapest statt- fand. Aus dem Inhaltsverzeichnis: James E. Katz: A Nation of Ghosts? Choreography of Mo- bile Communication in Public Spaces (21-32); Joachim R. Höflich: Part of Two Frames. Mo- bile Communication and the Situational Arrangement of Communicative Behaviour (33-52); Ronald E. Rice / James E. Katz: Mobile Discourtesy. National Survey Results on Episodes of Convergent Public and Private Spheres (53-64); Kenton O'Hara / Barry Brown / Mark Perry: Mobile Work, Technology and Place (65-72); György Csepeli / Klara Benda: Mediated Communication and Conformity: A Replication of the Asch Conformity Experiment in an Online Environment (73-87); Joshua Meyrowitz: Global Nomads in the Digital Veldt (91- 102); Kenneth J. Gergen: Self and Community in the New Floating Worlds (103-114); Gabor Szecsi: Language and Community in the Age of Electronic Media (115-122); Wendy Robin- son: We've Been Mobilized. Consuming the Internet, Electronic Devices and Cellular Tele- phones on the Go (123-136); Mark Poster: Everyday Life and Mobile Phones (137-146); Maria Heller: Social and Political Effects of NICTs and Their Penetration in Hungary (147- 164); David Robison: Mobile Privatization and the Metaphors of Mobile Industries (165- 176); Andras Kelen: Inland Roaming? Appraising the Strategic Challenge Posed by a Forth- coming Choice of Alternative Network Routes for Telephone Customers (177-182); Richard Harper: Are Mobiles Good or Bad for Society? (185-214); Jane Vincent: Emotion and Mobile Phones (214-224); Bella Ellwood-Clayton: Virtual Strangers: Young Love and Texting in the Filipino Archipelago of Cyberspace (225-235); Leopoldina Fortunati: The Mobile Phone and Democracy. An Ambivalent Relationship (239-258); Fernando Paragas: Dramatextism. Mo- bile Telephony and People Power in the Philippines (259-284); Endre Danyi / Miklos Sükösd: Who's in Control? Viral Politics and Control Crisis in Mobile Election Campaigns (285-316); Shin Dong Kim: The Shaping of New Politics in the Era of Mobile and Cyber Communica- tion. The Internet, Mobile Phone and Political Participation in Korea (317-326); On-Kwok Lai: Mobile Communicating for (E-)Democracy beyond Sovereign Territorial Boundaries. Transnational Advocacies versus E-Government Initiatives in Comparative Perspectives (327-338); Dan Jarnerö / Daniel Folkesson / Per Flensburg: Can Mobile Communication Make Democracy More Available? (339-348); Bruno von Niman et al.: Universal Access to Mobile Communication, for E-Inclusion (349-355); Rich Ling / Birgitte Yttri / Ben Anderson / Deborah DiDuca: Mobile Communication and Social Capital in Europe (359-374); Satomi Sugiyama / James E. Katz: Social Conduct, Social Capital and the Mobile Phone in the U. S. and Japan. A Preliminary Exploration via Student Surveys (375-386); Heidi Schumacher / Karin Drda-Kühn: Culture & ICT: Mobile Communications to Support Employment (387- 392); Jonathan Donner: What Mobile Phones Mean to Rwandan Entrepreneurs (393-410); Csaba Szabo: Communication Order in Hungarian Society. Networks in a Hungarian City (411-425). (ZPol, VS)

[122-L] O'Sullivan, John: Delivering Ireland: journalism's search for a role online, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 45-68 (Standort: UuStB Köln(38)- MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 85 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

INHALT: Im Mittelpunkt der Diskussion über die neuen Medien steht häufig ihr demokratisches Potential. Darunter wird verstanden, dass sie in der Lage sein sollen, die öffentliche Kommu- nikation durch einen differenzierteren, offeneren und nachvollziehbareren Journalismus und die öffentliche Debatte darüber zu reformieren. Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung irischer Online-Nachrichten, basierend auf einer Beobachtung einer Anzahl un- terschiedlicher Webseiten und auf Interviews mit Journalisten. Ziel war es herauszufinden, ob das behauptete Potential sich abzuzeichnen beginnt und ob die Praktiker diese Vision teilen. Ausweitung des Inhalts, Interaktivität, Schnelligkeit, Vertiefung der Darstellung und neuarti- ge Erzählmöglichkeiten sind einige zumindest lat ente mögliche Charakteristika von Online- Nachrichten. Aber diese Möglichkeiten werden nur selten oder nur teilweise genutzt. Die Er- gebnisse der Beobachtung und der Interviews mit denen, die die Inhalte ins Netz stellen, sind weit davon entfernt von einer Revolution in den Medien sprechen zu können. Sie sind viel- mehr Ausdruck einer vorsichtigen Kontinuität wenn nicht Trägheit der Entwicklung der Me- dieninhalte und der Medienpraxis. (UNübers.) (RG)

[123-L] Oblak, Tanja: The lack of interactivity and hypertextuality in online media, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 87-106 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Formen der Darstellung von Inhalten, die online über das Internet angeboten werden. Dabei stehen zwei Aspekte der neuen Cybertextualität im Mittelpunkt der Untersuchung: der Begriff der Hypertextualität und die potentielle Inter- aktivität. Beide Merkmale werden als neue Herausforderungen, in denen sich das spezifische Kommunikationspotential des Internets widerspiegelt, verstanden. Mit Hilfe einer empiri- schen Untersuchung soll ermittelt werden, in welchem Ausmaß von diesen signifikanten Vermittlungsformen im Online-Angebot der Nachrichtenmedien Gebrauch gemacht wird. Dazu wurde der Inhalt slovenischer Druck- und Online-Medien verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Praxis generell einen Mangel an Interaktivität herrscht, wobei die sich er- gebenden Unterschiede auf unterschiedliche Kommunikationsmuster zwischen den Medien- produzenten und den Lesern hindeuten. In Bezug auf die Hypertextualität gibt die Analyse einen Einblick in die Komplexität dieses Konzepts, dessen Verwirklichung in den online zu- gänglichen Nachrichtenmedien noch in den Kinderschuhen steckt. (UNübers.) (RG)

[124-L] Palm, Goedart: CyberMedienWirklichkeit: virtuelle Welterschließungen, (Telepolis), Hannover: Heise 2004, 240 S., ISBN: 3-936931-17-8

INHALT: "Der vorliegende Text entstand auf der Grundlage von Essays und Artikeln, die in den Jahren 2000 bis 2003 für das Online-Magazin 'Telepolis' verfasst wurden. Der Entstehungs- kontext impliziert, dass ein großer Teil der anfänglichen Referenzen auf Recherchen im In- ternet basiert. Einige Links wurden erhalten, andere ergänzt, um dem Leser weiterführende Netz-Lektüren zu eröffnen. In diversen Fällen erschien es wegen der Schnelllebigkeit des Mediums weniger sinnvoll, die virtuellen Querverweise anzugeben. Der interessierte Leser sollte mit einschlägigen Suchmaschinen in der Lage sein, diese Lücken zu 'ergooglen' - ohne- hin eingedenk des Umstands, dass ein Buch über Virtualität bereits ein schwer verzeihlicher 86 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Medienbruch sein mag. Unabhängig von den netzorientierten Entstehungsvoraussetzungen des Textes wurden viele Überlegungen vertieft, mit Literaturhinweisen versehen, um auch ei- ne geschlossene Lektüre jenseits des Netzes zu eröffnen. Insbesondere der Versuch einer me- dientheoretischen und -historischen Sondierung stützt sich größtenteils auf bisher nicht veröf- fentlichtes Material. Es versteht sich vielleicht heute von selbst, dass der Text relativ beliebi- ge Einstiegsweisen eröffnet und sehr unterschiedliche Leserkreise hier ihre je spezifische Lektüre finden mögen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Meditationen auf der Schnittstelle (16-32); Von der Technikphilosophie zur Cybersophie (33-47); Medientheorie zwischen Kul- tur- und Virtualitätskritik (48-58); Cyberspace - Von der Datenbank zum Code der Schöpfung (59-122); E-Mail-Subject: Ein Lebensstil kommt in die Jahre (124-129); Spielen als virtuelle Wirklichkeitsaneignung (130-140); Von der Reiselust im virtuellen Museum (141-147); Wis- senschaftliche Welterschließung (148-154); Aufmerksamkeit als Medienwährung (155-163); Zur Macht der Suchmaschinen (164-172); Computer: Die virtuelle Maschine (173-183); Künstliche Intelligenz (KI): Minderwertige Buchführung oder Heiliger Geist? (184-195); Zum künstlich kreativen Künstler 'Aaron' (196-201); Von virtuellen Mythen (202-224).

[125-L] Paulitz, Tanja: Netzsubjektivität/en: Konstruktionen von Vernetzung als Technologien des sozialen Selbst ; eine empirische Untersuchung in Modellprojekten der Informatik, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot 2005, 322 S., ISBN: 3-89691-609-2

INHALT: Die Verfasserin thematisiert Internet und Subjektivität unter einer Handlungsperspekti- ve und fragt nach den damit verbundenen produktiven Machtwirkungen. Im Mittelpunkt steht die Konstruktion von Netzsubjektivität im Zuge der Entwicklung technischer Netze. Die Ver- fasserin fragt zunächst auf theoretischer Ebene nach Konstruktionen vernetzter Subjektivität. Im Folgenden werden die Ergebnisse zweier Fallstudien vorgelegt und diskutiert, wobei jedes Modellprojekt in jeweils fünf Analyseschritten auf (1) die programmatisch-technische Aus- richtung, (2) die Modellbildung, (3) die vorgelegten technischen Entwürfe, (4) die praktizier- ten Konstruktionsverfahren und (5) die Grenzziehungen zwischen Virtualität und Nicht- Virtualität hin untersucht wird. Bei den Fallbeispielen handelt es sich um die "Virtuelle inter- nationale Frauenuniversität" und den "Virtuellen Druck- und Medienverbund". Die wechsel- seitige Produktivität zwischen Vernetzung und Subjektivität wird auf verschiedenen Analyse- ebenen sichtbar. (ICE2)

[126-L] Salaverria, Ramon: An immature medium: strengths and weaknesses of online newspapers on september 11, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 69-86 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Für die Ereignisse des 11. September 2001 gibt es keinen Präzedenzfall. Der Beitrag untersucht, wie Online-Zeitungen auf diese Ereignisse reagierten. Ein Sample von 18 Online- Zeitungen aus neun Ländern wurde mit Hilfe einer deskriptiven Methode untersucht mit dem Ziel, die Stärken und Schwächen der Online-Zeitungen, die an diesem Tag offenkundig wur- den, zu analysieren. Dabei zeigt sich, dass sich das Internet als ein globales Medium etabliert hat. Die Ereignisse gaben zudem Anstoß für vielfältige Synergien im Medienbereich und für neue Multimediaformate. Auf der anderen Seite mangelte es dem Medium an technologischer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 87 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

Einsatzfähigkeit wobei zusätzlich redaktionelle Defizite und ein nur zögernder Einsatz der in- teraktiven Kapazitäten des Mediums zu beobachten waren. Insgesamt kann man von einem bedeutenden Testfall in der Nachrichtenberichterstattung sprechen, an dem sich die redaktio- nellen Stärken und Schwächen der Online-Zeitungen zu Beginn 21. Jahrhunderts beispielhaft darstellen lassen. (UNübers.) (RG)

[127-L] Schachtner, Christina; Winker, Gabriele (Hrsg.): Virtuelle Räume - neue Öffentlichkeiten: Frauennetze im Internet, (Politik der Geschlechter- verhältnisse, Bd. 27), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2005, 262 S., ISBN: 3-593-37726-8

INHALT: "In der Vernetzung durch das Internet werden häufigdemokratische und partizipatori- sche Potenzialegesehen. Auch innerhalb der Frauenbewegungbefördert das Internet die Hoff- nung auf Stärkungder eigenen Anliegen. Die Autorinnen des Bandesprüfen, inwiefern über Internetauftritte frauen-politischer Organisationen und webbasierter Frauennetzwerke neue Formen der Gemeinschaftsbildungund politischer Partizipation entstehen. Sie zeigen,dass Netzwerke, die über das Internet verstärkt odererstmalig geknüpft werden, zu neuen Räumen undÖffentlichkeiten führen und damit ein Empowermentvon Frauen unterstützen." (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Christina Schachtner / Gabriele Winker: Wie eine Idee ins Laufen kam: Genese und Realisierung einer Studie zu virtuellen Frauennetzen (7-20); Gabriele Win- ker: E-Empowerment - Vielfalt und Integration frauenpolitischer Aktivitäten im Internet (21- 30); Ricarda Drüeke / Gabriele Winker: Neue Öffentlichkeiten durch frauenpolitische Inter- net-Auftritte (31-50); Kerstin Sude: Internet-Präsenz frauenpolitischer Netzwerke in Deutsch- land (51-70); Tanja Carstensen: Das Internet im frauenpolitischen Alltag (71-90); Tanja Cars- tensen / Gabriele Winker: Problemorientierte Suchstrategien und die Auffindbarkeit frauen- politischer Inhalte im Internet (91-106); Wolfgang Taube / Gabriele Winker: Virtuelle Nach- barschaften zur Unterstützung subalterner Gegenöffentlichkeiten (107-126); Christina Schachtner: Netze verbinden, fangen auf und bilden RaumZur Erforschung virtueller Mäd- chen- und Frauenräume (127-144); Andrea Welger: Bildung und Organisation virtueller Mädchen- und Frauennetze (145-166); Christina Schachtner: Virtuelle Mädchen- und Frau- ennetze als Kommunikationsräume (167-218); Bettina Duval: Virtuelle Mädchen- und Frau- ennetze als Kooperations- und Empowerment-Räume (219-238); Bettina Duval / Andrea Welger: Virtuelle Communities: Das Netz als Sozialraum (239-260).

[128-L] Wurff, Richard van der: Online competition and performance of news and information markets in the Netherlands, in: Gazette : the international journal of mass communications studies, Vol. 67/2005, Nr. 1, S. 9- 26 (Standort: UuStB Köln(38)-MAP00647; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Verleger sind in der Wertschöpfungskette für den Bereich Information Vermittler zwi- schen den Produzenten originaler Inhalte, den Nutzern und der Werbewirtschaft. Das Internet stellt ihnen zusätzlich zu den traditionellen Medien einen weiteren Kanal zur Erfüllung dieser Vermittlungsaufgabe zur Verfügung. Das Entstehen dieses neuen Kommunikationskanals be- droht die profitable Situation der eingesessenen Verleger, weil das Internet die Hürden für den Markteintritt neuer Anbieter frei zugänglicher Information niedriger setzt. Auf der ande- ren Seite eröffnet das Internet für die Verleger neue Chancen, die Beziehungen zu ihren Nut- zern und Rezipienten zu stärken. Fallstudien zum Online-Markt für Nachrichten, Verbrau- 88 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.4 Interaktive Medien, Multimedia, Kommunikationstechnologie

chermagazine und professionelle Informationen in den Niederlanden kommen zu dem Ergeb- nis, dass die alteingesessenen Verleger diese Möglichkeiten um so intensiver nutzen, je stär- ker sie im Wettbewerb mit den neuen Konkurrenten auf dem Markt stehen. Hauptnutznießer des sich intensivierenden Wettbewerbs zwischen den Altverlegern und den neuen Anbietern auf dem Online-Markt sind die individuellen Nutzer von Information. (UNübers.) (RG)

1.5 Medieninhalte

[129-F] Albers, Thies, M.A. (Bearbeitung): Bildung im öffentlichen Diskurs. Eine Analyse der Berichterstattung zum Thema Bildung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (Arbeitstitel)

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83- 25359, e-mail: [email protected])

[130-L] Beermann, Torsten: Der Begriff Terrorismus in deutschen Printmedien: eine empirische Studie, (Kommunikati- onsökologie, Bd. 12), Münster: Lit Verl. 2004, 151 S., ISBN: 3-8258-7817-1 (Standort: UB Eich- stätt(824)-69AP26540B415B4)

INHALT: Der Autor gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte des Begriffs "Terroris- mus" und die verschiedenen Definitionsansätze in Sozialwissenschaft, Politik und Medien. Im anschließenden Praxisteil untersucht er den Umgang mit dem Begriff des Terrorismus in aus- gewählten deutschen Printmedien. Anhand verschiedener ausgewählter Gewalttaten der ver- gangenen vier Jahrzehnte analysiert er Berichte aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Frankfurter Rundschau, dem Spiegel und der Bild-Zeitung. Seine Studie erhebt zwar keinen Anspruch auf Repräsentativität, möchte aber gleichwohl Tendenzen, Gewohnheiten und Re- gelmäßigkeiten im Umgang deutscher Journalisten mit dem Begriff des Terrorismus deutlich machen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Gibt es einheitliche Kriterien für die Ver- wendung des Begriffs "Terrorismus" in einem Printmedium? Unterscheidet sich die Einstu- fung einer politischen Gewalttat zwischen Printmedien verschiedener politischer und journa- listischer Ausrichtungen (Boulevardzeitung, Nachrichtenmagazin, links-liberale oder konser- vative überregionale Zeitung)? Werden auch Fälle von staatlicher politischer Gewalt als "Ter- rorismus" bezeichnet? Ändert sich die Verwendung des Begriffs "Terrorismus" für vergleich- bare politische Gewalttaten mit der geographischen, kulturellen oder politischen Distanz der Region, in der sie erfolgen? Ändert sich die Einstufung, ob ein Ereignis "terroristisch" ist, wenn seit dem Ereignis eine gewisse Zeitspanne (etwa eine Woche) verstrichen ist? Ändert sich die Einschätzung, ob eine Gruppe von politischen Gewalttätern"terroristisch" ist, mit der Dauer ihres politischen Kampfes? (ICI2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 89 1.5 Medieninhalte

[131-F] Beilenhoff, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Gesichterpolitiken: das Gesicht in Film und Fernsehen II (Teilprojekt B6)

INHALT: keine Angaben ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" (Bernhard-Feilchenfeld-Str. 11, 50969 Köln)

[132-L] Bernreuther, Marie-Luise: Made in USA: Realitätskonstruktionen nach dem 11. September, (Kulturwissenschaftliche Medienforschung, Bd. 2), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 291 S., ISBN: 3-631-52678-4 (Standort: UB Bonn(5)-2004-6386)

INHALT: Auf dem Hintergrund der beiden Kriege in Afghanistan und Irak in der jüngsten Ge- schichte geht es in dem Buch um die Klärung der Ursachen für den fundamentalen Paradig- menwechsel in der amerikanischen Außen- und Innenpolitik seit dem Amtsantritt George W. Bushs. Die Ausführungen beruhen auf der These, dass keineswegs einzelne "Kriegs-Lügen", sondern vielmehr der kontinuierliche und exakt geplante Aufbau von Bedrohungsszenarien, die Instrumentalisierung der Terroranschläge vom 11. September für machtpolitische Interes- sen und eine spezifische Realitätskonstruktion über einen Zeitraum von 18 Monaten hinweg zur Unterstützung von innen- und außenpolitischen Regierungsentscheidungen führten, deren Rechtmäßigkeit zunehmend obsolet geworden war. An dem Erfolg dieser Strategie sind auch die Medien beteiligt gewesen. Basis der Untersuchung bilden überregionale Tageszeitungen in den Vereinigten Staaten und solche, die in der ausländischen Presse häufig zitiert werden. Zusätzlich wird auf Originalquellen zurückgegriffen (Reden des US-Präsidenten, Geheim- dienstberichte, Dokumente der UN-Waffenkontrolleure etc.), die mit den von den Medien ausgewählten Passagen vergleichen werden, um die Bedeutung der Selektion für mediale Re- alitätskonstruktionen zu illustrieren. Schließlich wird bei entscheidenden Ereignissen die a- merikanische Berichterstattung mit der außeramerikanischen, besonders der deutschen, kon- trastiert. Hierbei stellt sich heraus, dass letztendlich die Rezipienten im Ausland mit mei- nungsbildungsrelevanten Zusatzinformationen versorgt wurden, auf die der Großteil der ame- rikanischen Bevölkerung verzichten musste. (ICH2)

[133-F] Bromber, Katrin, Dr. (Bearbeitung): Communicating Difference. Eine textlinguistische Untersuchung zu verbalen Strategien der Ab- und Ausgrenzung in Presseerzeugnissen des kolonialen Tansania (Teilprojekt 5 im Rahmen des Projekts "Indischer Ozean - Raum als Bewegung")

INHALT: Die Untersuchung verbaler Strategien der Ab- und Ausgrenzung geht von der Grund- annahme aus, dass Kulturbeziehungen im Indischen Ozean nicht nur zu translokalen Überla- gerungen geführt haben, sondern auch von Grenzziehungen gekennzeichnet sind. Die textlin- guistische Analyse von swahilisprachigen und ausgewählten englischen Pressetexten des ko- lonialen Tansania (1892-1964) soll aufzeigen, wer Abgrenzungen formulierte, welche sprach- lichen Mittel zum Einsatz gelangten und welche Absichten damit verfolgt wurden. Im Mittel- punkt stehen Äußerungen, die den Zugang zu materiellen und ideellen Ressourcen kommuni- zieren. Textproduzenten und -rezipienten werden als handelnde Subjekte in der sprachlichen 90 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

Interaktion verstanden, was auch bedeutet, der Grobklassifikation kultureller Gruppen in "In- der", "Afrikaner", "Swahili" usw. eine verfeinerte Sichtweise entgegenzusetzen. ZEITRAUM: 1892-1964 GEOGRAPHISCHER RAUM: Tansania VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.zmo.de/publikationen/lit_Bromber.html . ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient (Kirch- weg 33, 14129 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[134-L] Cippitelli, Claudia; Schwanebeck, Axel (Hrsg.): Nur Krisen, Kriege, Katastrophen?: Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen ; Dokumentation der 21. Tutzinger Medientage, München: R. Fischer 2003, 198 S., ISBN: 3- 88927-323-8

INHALT: Im Mittelpunkt der Beiträge stehen insbesondere die Produktionsbedingungen von Auslandsberichten des deutschen Fernsehens, die sich vor allem durch die neuen Kommuni- kationsmedien stark verändert haben. In diesem Zusammenhang wird der extrem gestiegene Zeit- und Aktualitätsdruck sowie die damit verbundene Frage thematisiert, inwieweit die Be- richterstattung den oft komplexen Verhältnissen auch tatsächlich gerecht wird. Aus dem In- haltsverzeichnis: Claudia Cippitelli: Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen. Ein Überblick (9-12); Axel Schwanebeck: Die Welt im Wohnzimmer. Was leisten Auslandsbe- richte im deutschen Fernsehen? (13-30); Volker Lilienthal: Nahaufnahmen in der Fremde. Ausland im Fernsehen - eine Programmbeobachtung (31-54); Friedemann Schlender: Brü- cken und Hindernisse der gegenseitigen Wahrnehmung. Der indische Subkontinent und Deutschland (55-73); Thomas Roth: 'Sagt die Wahrheit: Die bringen uns um!' Der Tsche- tschenienkrieg oder Strategien zur Unterdrückung der Wahrheit (73-94); Dietrich Leder: Kontrolleure der Kriegsführung. Zaungäste der Weltgeschichte. Krisen- und Kriegsreporter berichten (95-116); Sonia Mikich: Geistige Provinzialisierung. Eine Zustandsbeschreibung (117-128); Micha Brumlik: Die Medien, das Fremde und die Weltgesellschaft (129-144); Hans J. Kleinsteuber: Der Dialog der Kulturen in der Kommunikationspolitik (145-192). (ZPol, VS)

[135-F] Degenhardt, Sven, Univ.-Prof.Dr.paed. (Bearbeitung): Darstellung blinder und sehbehinderter Menschen in Medien

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Behinder- tenpädagogik (Sedanstr. 19, 20146 Hamburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 040-42838-6785, Fax: 040-42838-6787, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 91 1.5 Medieninhalte

[136-L] Ellrich, Lutz: Gefangen im Bild?: "Big Brother" und die gesellschaftliche Wahrnehmung der Überwa- chung, in: Leon Hempel, Jörg Metelmann (Hrsg.): Bild - Raum - Kontrolle : Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005, S. 35-50, ISBN: 3- 518-29338-9

INHALT: Der Beitrag analysiert die "archaische Dialektik von Schaulust und Exhibitionismus" am Beispiel der Fernsehshow "Big Brother" und der Foren, die die neuen Medien zur Verfü- gung stellen. Die Inszenierungen mit versteckten und offenen Kameras sind nicht nur zeitge- mäße Varianten eines "gewöhnlichen Fetischismus". In welchem Sinne das Format "Big Bro- ther" die herrschende Vorstellung von Videoüberwachung verändert und die Metapher für ei- ne totalitäre soziale Ordnung in das Logo der Spaßgesellschaft verwandelt hat, wird mit Blick auf das vorhandene empirische Material geklärt. Von den befragten Jugendlichen wird betont, dass die Sendung - wie kaum eine andere - deutlich macht, wie wichtig für die einzelnen Sub- jekte der Zugang zu Bereichen sei, in die niemand Einblick habe. Die angestrebte Realitäts- nähe der Fernsehshow biete daher eine wenig "realistische" Bestandsaufnahme des Überwa- chungsproblems. Das Verdienst von "Big Brother" - so das Fazit einer empirischen Untersu- chung des Autors - besteht in der Veranschaulichung der folgenden These: Wenn individuel- les Handeln in Zukunft nicht mehr überwiegend von verinnerlichten Normen, sondern von Orientierungsweisen geprägt sein wird, die wir durch mediengestützte Beobachtungen ge- winnen, so erzwingt diese Umstellung eine aktive Beteiligung der einzelnen Menschen. Sol- che zusätzlichen Leistungen der Individuen können in einer hochkomplexen Welt aber nur erbracht werden, insofern die erforderliche Mobilisierung auch beachtliches Vergnügen berei- tet. (ICA2)

[137-L] Engels, Julia Franziska: Helden an der Mauer: die propagandistische Aufbereitung von Republikfluchten in der deutschen Presse, (Beiträge zur Kommunikationstheorie, 22), Münster: Lit Verl. 2004, 155 S., ISBN: 3-8258-7426-5

INHALT: Die Autorin stellt die Berichterstattung des 'Neuen Deutschlands', des Zentralorgans der SED, jener der Springer-Presse über ausgewählte Fälle von Fluchtversuchen bzw. den Tod eines DDR-Grenzers Anfang der Sechzigerjahre gegenüber. Sie arbeitet im Rahmen der Diskursanalyse streng kommunikationswissenschaftlich. Engels kommt zu dem Ergebnis, dass beide Zeitungen den Anschein vermittelten, 'als befände man sich im Kriegszustand' (130). Gleichzeitig sei jeweils in Anspruch genommen worden, 'stellvertretend für alle Deut- schen zu sprechen' (132). Die Autorin hat damit insgesamt einen kleinen Ausschnitt der deutsch-deutschen Konstruktion von Öffentlichkeit aufgezeigt. (ZPol, VS)

[138-L] Gaus, Bettina: Frontberichte: die Macht der Medien in Zeiten des Krieges, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 193 S., ISBN: 3-593-37543-5

INHALT: Die Autorin, die als Auslandskorrespondentin der 'taz' jahrelang Erfahrungen in Krisen- regionen Afrikas gesammelt hat, setzt sich kritisch mit der Rolle der medialen Kriegsbericht- erstattung auseinander. Ihre Ausgangsthese lautet, dass die Renaissance der Theorie des ge- 92 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

rechten Krieges im Verein mit der Verbrämung militärischer Einsätze als 'humanitär' durch die Kriegsberichterstattung befördert worden ist. Die 'Diskussion, die in der Bundesrepublik Deutschland über die legitimierenden Kriterien eines Kampfeinsatzes geführt werden, ist un- redlich' (13), so Gaus, weil sie einen Krieg als 'die Fortsetzung humanitärer Hilfe mit anderen Mitteln' (12) verharmlost habe. Die neun Kapitel leuchten von dieser These ausgehend stern- förmig Aspekte der medialen Kriegsberichterstattung aus. Das Buch verbindet, theoretische Reflexion mit praktischer Anschauung und fügt beide Stränge zu einer kurzweiligen und de- tailreichen, gleichwohl stets stringent argumentierenden Abhandlung zusammen. Die Autorin bezieht jederzeit deutlich Position, ohne jedoch die Komplexität der Probleme aus dem Auge zu verlieren. 'Vielleicht gibt es tatsächlich keine Alternative dazu, dass wir Nachrichten aus entfernten Weltregionen erst dann zur Kenntnis nehmen, wenn sie in eine Überschrift passen - wenn eine Situation also bereits dramatisch eskaliert ist. Aber wir sollten uns dann über das wachsende Maß an Feindseligkeit, das uns entgegenschlägt, wenigstens nicht wundern.' (173). (ZPol, VS)

[139-F] Glauser, Christoph (Leitung): Analyse der Internetangebote der 26 Schweizer Kantone

INHALT: In einer periodischen Erhebung erfasst das Institut für angewandte Argumentenfor- schung in Bern die Internetplattformen der Schweizer Kantone. Neue Themen und Schwer- punkte werden identifiziert und wichtige Angebotstrends werden sichtbar. Die Angebote der Kantone werden den bei den Suchmaschinen ermittelten Nachfragewerte gegenübergestellt. ZEITRAUM: zweimal jährliche Vollerhebung seit 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die Daten werden mit neuester IT-Technologie ausgewertet. Es handelt sich dabei um spezielle computergestützte Inhaltsanalysen und Argumentationsforschungsinstrumenten. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichpro- be: 26 Seiten mit unterschiedlichen Ressourcenzahlen; sämtliche kantonalen Internetportale; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-11 ENDE: 2009-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Angewandte Argumentenforschung -IfaA- (Mülinenstr. 3, 3006 Bern, Schweiz)

[140-L] Gutiérrez-Villalobos, Sonia: Pro-conflict and pro-cooperation coverage: the San Juan River conflict, in: conflict & com- munication online, Vol. 4/2005, No. 1, 13 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2005_1/pdf_2005_1/gutierrez.pdf)

INHALT: "Dieser Beitrag analysiert die Medienberichterstattung über den Rio-San-Juan-Konflikt zwischen Costa Rica und Nicaragua. Hierbei handelt es sich um einen lang andauernden Kon- flikt um die Verwaltung eines Flussbeckens, welches sich entlang der Grenze der beiden Länder erstreckt. Im März 2002 vereinbarten die Regierungen, von einer konfrontativen zu einer kooperativen Strategie überzuwechseln. Das Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, wie die costa-ricanische Presse über den Konflikt sowohl während der Konfrontationsphase als auch nach dem Wechsel zu einer kooperativen Strategie berichtete. Dabei ist das Augen- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 93 1.5 Medieninhalte

merk insbesondere auf die jeweilige Konflikt- bzw. Kooperationsorientierung der Berichter- stattung gerichtet. Ausgewählt wurden zwei große Zeitungen: La Nación (LN) und La República (LR). Inhaltsanalytisch ausgewertet wurden 81 Nachrichtenmeldungen aus zwei verschiedenen Zeiträumen: - Juli 1998 - Phase der Konfrontation, und - Juni 2002 - Phase der Kooperation. In der Studie wurde eine zweidimensionale Skala angewendet, die 12 Sets von Indikatoren beinhaltet. Jeweils sechs Sets indizieren je eine konfliktorientierte bzw. eine kooperationsorientierte Berichterstattung über den Konflikt. Die Ergebnisse der Analyse der Berichterstattung von 1998 weisen eher auf eine Unterstützung von Konflikt und Konfronta- tion hin als von Kooperation: - In der Analyse der LN von 1998 ist die konflikt- und konfron- tationsorientierte Berichterstattung im Vergleich zur kooperationsorientierten Berichterstat- tung stärker, sowohl bezüglich der Variable 'Konzeptualisierung des Rio-San-Juan-Konflikts' als auch der Variable 'negative Bewertung der nicaraguanischen Handlungen'. Somit domi- niert in dieser Zeitung eine konfliktorientierte Berichterstattung. - Die Analyse der LR von 1998 zeigt die Dominanz einer konfliktorientierten Berichterstattung in drei Variablen: den höchsten Score weist die Variable 'Bewertung der nicaraguanischen Handlungen' auf, gefolgt von 'Bewertung der nicaraguanischen Rechte und Intentionen' und 'negative Emotionen'. Da- gegen deutet die Variable 'Konzeptualisierung des Rio-San-Juan-Konflikts' eher auf eine Kooperations- als auf eine Konfliktorientierung hin. Insgesamt indizieren vier Variablen eine konfliktorientierte und eine Variable eine kooperationsorientierte Berichterstattung. Die Er- gebnisse der Analyse der Berichterstattung von 2002 offenbaren einen Rückgang der kon- fliktorientierten Berichterstattung zugunsten der kooperationsorientierten: - In der LN zeigt sich dies in der Konzeptualisierung des Rio-San-Juan-Konflikts: Die Variable 'Konzeptuali- sierung des Rio-San-Juan-Konflikts' indiziert überwiegend Kooperation. Im Jahr 2002 domi- niert nach keiner Variable eine konfliktorientierte Berichterstattung. LN wechselt folglich von einer konfliktorientierten zu einer kooperationsorientierten Berichterstattung, nachdem sich die politische Agenda von Konfrontation zu Kooperation verschoben hat. - In der LR mani- festiert sich eine Dominanz der konfliktorientierten Berichterstattung in zwei Variablen und eine Kooperationsorientierung in der Variable 'Konzeptualisierung des Rio-San-Juan- Konflikts'. Insgesamt zeigt sich in zwei Variablen noch immer ein Übergewicht einer kon- fliktorientierten Berichterstattung, während zwei Variablen eine Kooperationsorientierung aufweisen. Im Ergebnis lassen sich zwei Tendenzen identifizieren: 1. ein Rückgang der kon- fliktorientierten zugunsten einer kooperationsorientierten Berichterstattung 2. die Resistenz gegenüber einer kooperationsorientierten , obwohl sich die politische Agenda in Richtung Kooperation verändert hat. Die Ergebnisse sind hilfreich, um den Beitrag der costa-rica- nischen Presse zur Förderung von Kooperation und zur Deeskalation von Konflikten zu be- werten. Frieden ist ein wichtiges Leitprinzip der Außenpolitik Costa Ricas. Im Unterschied zu Befunden, nach denen Medien als Werkzeug für Politiker fungieren, bleiben die beiden Zei- tungen LN und LR hinter der Politik, die Kooperation

[141-L] Hagedorn, Jörg: Entgrenzte Diskursarenen jugendkultureller Selbstthematisierung: Rekonstruktion zur Transformation der Techno-Szene, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädago- gik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 46-57

INHALT: "Der Beitrag setzt sich im Rahmen einer exemplarischen Fallstudie mit Formen ju- gendkultureller Selbstpräsentationen im Internet auseinander. Am Beispiel der Techno-Szene wird aufgezeigt, dass innerhalb medialer Diskursarenen sich jugendkulturelles Selbst in der 94 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

Rückkopplung zum anderen entfaltet und erfährt. Für die Techno-Szene wird vor diesem Hin- tergrund eine Transformation von der Ästhetik der körperlichen Präsenz in jugendkulturellen Orten hin zu einer Ästhetik der identitätsstiftenden Selbstinszenierung in neuen jugendkultu- rellen Räumen entworfen." (Autorenreferat)

[142-L] Höke, Susanne: Der alltägliche "Wow"-Effekt, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 80-83

INHALT: Im Rahmen ihrer Diplomarbeit am Studiengang Journalistik in Leipzig hatte die Auto- rin die beiden auflagenstärksten europäischen Boulevardzeitungen "Bild-Zeitung" und "The Sun" miteinander verglichen. Neben der Inhaltsanalyse einer künstlichen Untersuchungswo- che wurden zusätzlich acht Leitfadeninterviews geführt. Die Studie hat ergeben, dass es trotz Unterschieden in der Geschichte und den gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedin- gungen zwischen der deutschen und der britischen Zeitung viele Gemeinsamkeiten gibt. Bei- de greifen auf ähnliche Berichterstattungsmuster und Tendenzen, wie Personalisierungen, Emotionalisierungen oder Sensationalisierungen zurück, die Ansprechhaltungen ähneln sich ebenfalls. Der Vergleich bestätigte aber auch weit verbreitetes Klischee: die britische Zeitung ist deutlich ironischer, sarkastischer und kommentierender als die deutsche. (PT)

[143-L] Honegger, Monique: Fernseh-Gespräche über Sex: eine Analyse, (Passagen XMedia), Wien: Passagen-Verl. 2001, 342 S., ISBN: 3-85165-495-1 (Standort: UuStB Köln(38)-11Z6673)

INHALT: "Wie wird im Fernsehen über Sex gesprochen? Wie funktioniert die Enthüllungsma- schinerie des Fernsehens, wenn es um Sex geht? Analysen von Gesprächen in Erotikmagazi- nen, vor allem das Dreiergespräch von Verona Feldbusch mit Amelie Fried und Ulli Potofski in Peep! (RTL2), dienen Monique Honegger als Grundlagen, um das televisuelle Spiel mit Sex zu beschreiben. 'Enthüllung' erweist sich dabei als Schlüsselbegriff. Der Autorin geht es weder um eine Anklage noch um eine Verteidigung von Sex und 'Pornographie' im Fernse- hen. Vielmehr erklärt sie in minutiöser Analyse und vor anspruchsvollem theoretischem Hin- tergrund den Fernsehdiskurs der Sexualisierung und Enthüllung, der - wie das Öffnen von Babuschkafiguren - quasi endlos gespielt werden kann. Honegger eröffnet Sex-interessierten, Medienschaffenden und medienkritisch Denkenden einen reflektierten Zugang zur Vorfüh- rung von Sex." (Autorenreferat)

[144-L] Jackob, Alexander: Jenseits der Zeugenschaft: zur Kritik kollektiver Bilder nach Holocaust, in: Augen-Blick : Marburger Hefte zu Medienwissenschaften, 2004, Nr. 36, S. 10-25. Der Volltext ist über www. infoconnex.de erhältlich.

INHALT: Nicht nur aus heutiger Perspektive stellt die Erstausstrahlung des Fernsehvierteilers "Holocaust" in den Vereinigten Staaten eine entscheidende Zäsur im Umgang der Massenme- dien Film und Fernsehen mit der Vernichtung von rund sechs Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg dar. Schon damals wurde - so stellte der Historiker Peter Novick in seiner Untersu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 95 1.5 Medieninhalte

chung "Nach dem Holocaust" fest - diese erste Darstellung für ein großes Publikum von Kri- tikern und Kommentatoren "begeistert" aufgenommen. Im vorliegenden Aufsatz werden eini- ge vom Historiker Peter Novick und anderen Geschichtswissenschaftlern hinterlassene Lü- cken im Diskurs über den Holocaust und die Massenmedien in den Blick genommen und Vorschläge zu einer Differenzierung entwickelt. Ziel ist es, die Frage nach der Rolle des kol- lektiven Gedächtnisses mit der Frage nach den massenwirksamen und bekannten Bildern des Nazi-Terrors zu koppeln. Diese werden als kollektive Bilder näher bestimmt, um zu zeigen, dass die Bilder-Medien Fernsehen und Film heute integrale Bestandteile eines permanent im Wandel begriffenen kollektiven Gedächtnisses sind. Als für viele Menschen wiedererkennba- re kollektive Bilder bieten sie zugleich eine Möglichkeit, das Verhältnis zum tatsächlichen Ereignis des von den Nationalsozialisten verübten Völkermordes zu überprüfen und kritisch zu befragen. Bilder gehören zum wirkungsvollsten Bestand des kollektiven oder kulturellen Gedächtnisses über die Massenvernichtung der Juden im Dritten Reich. (ICI2)

[145-L] Kaindl, Christina: "Du musst ihn fühlen, den Scheiß!": neoliberale Mobilisierungen im Imaginären und der Kampf um neue Lebensweisen am Beispiel von Big Brother und Popstars, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 3 = H. 261, S. 347-360 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: "Big Brother" und "Popstars" sind zwei populäre deutsche Fernsehshows, die als ex- emplarische Präsentationen der Herausbildung einer neuen, im Alltagsleben zu verankernden und auf die Bedürfnisse einer hochtechnologischen Produktions- und Lebensweise reagieren- den Konformität gelten können. Beide Shows erfordern bestimmte Einstellungen, das Akzep- tieren sozialer Ungerechtigkeiten und den Umgang mit ihnen durch individuelle (Selbst- )Mobilisierung. Sexualität und intime Emotionen gelten nicht länger als etwas, das man ver- stecken muss, sondern als etwas, das als integraler Teil der eigenen Performanz auf dem Markt öffentlich gemacht werden muss. Das Ranking zeigt, dass Wettbewerbsfähigkeit mit der Fähigkeit zur Kooperation mit spezifischen vorgegebenen Arrangements einhergeht. (I- CEÜbers)

[146-L] Kleinberger, Ulla: Mediale Einbettung von Textsorten und von Texten: am Beispiel von Laien und Experten in der Wirtschaftsberichterstattung am Fernsehen und im Internet, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 109-115

INHALT: "Durch die Diversifikation und Kompatibilität der Informationsmedien im Alltag wer- den an die Textproduktion neue Anforderungen gestellt. Idealerweise werden Texte konzep- tuell medienunabhängig entwickelt, vernetzt und medienspezifisch realisiert. Diesem Ideal wird aber in der Realität nicht immer entsprochen: Texte wechseln das Medium und erfahren dabei unter Umständen Anpassungen oder Neugestaltung, jedoch geschieht dieser Transfer mitunter ohne ersichtliche medienspezifische bzw. -adäquate Änderungen. Mit einer Auswahl an sprachlichen Phänomenen im Spannungsfeld zwischen Übernahme und Adaptation wird sich dieser Beitrag befassen. Im Fokus wird die Betrachtung und Analyse der Schnittstelle 'Fernsehen' - 'Internet' stehen, am Beispiel der Funktion von 'Experten' und 'Laien' in Beiträ- 96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

gen der Wirtschaftsberichterstattung werden Texte, die einem Medienwechsel unterworfen sind bzw. die in unterschiedlichen Medien realisiert werden, einander gegenübergestellt und analysiert. Die Funktion der 'Rollen', welche die Personen einnehmen, ändert sich je nach medialer Umgebung. Transfer von einem Medium in ein anderes sollte deshalb nicht ohne medienadäquate - Adaptionen vonstatten gehen. Ziel wird es sein, die unterschiedliche Funk- tionalität derselben Beitragssequenzen medienabhängig zu erläutern und auf Entwicklungs- tendenzen hinsichtlich der multimedialen Anforderungen einzugehen. An sich sind mediale sprachliche Transfererscheinungen ein schon altes und bekanntes Phänomen, das wiederholt und mit unterschiedlichen Schwerpunkten seit den 1980er Jahren diskutiert wird (z.B. in Bur- ger 1990). Jedoch erfährt die Auseinandersetzung in den letzten Jahren eine neue Komponen- te durch multimediale Entwicklungen, welche das Medienangebot in Bezug auf 'Sprache' deutlich erweitert und neue Konstellationen hervorgebracht haben." (Autorenreferat)

[147-L] Kradolfer, Edi: Die Konjunktur in der Wirtschaftsberichterstattung: das Beispiel der monatlichen Konjunk- turanalyse der NZZ, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 102-108

INHALT: Informationen über makroökonomische Entwicklungen sind für die Orientierung eines Gemeinwesens bedeutsam. Die entsprechenden Indikatoren sind jedoch relativ komplex und die Berichterstattung darüber ist damit einigen spezifischen Problemen ausgesetzt. Um Zu- sammenhänge von Medienberichterstattung und volkswirtschaftlichen Indikatoren genauer erfassen zu können, werden zunächst die inhärenten Charakteristika der entsprechenden Wirt- schaftsberichterstattung untersucht. In der in diesem Beitrag vorgestellten Pilotstudie war dies die Konjunkturberichterstattung der NZZ. Die Fragestellung beschränkte sich zunächst auf den Zusammenhang von volkswirtschaftlichen Indikatoren mit ihrer Berichterstattung. "Dar- aus leitet sich dann die Frage ab, inwiefern sich aus dieser Berichterstattung angemessene in- haltsanalytische Indikatoren bilden lassen, um die Frage des Zusammenhangs von Konjunk- tur-'Stimmung' und der Berichterstattung genauer angehen zu können." (PT)

[148-L] Krems, Olaf: Der Blackout-Kontinent: Projektion und Reproduktion eurozentrischer Afrika- und Afrika- nerbilder unter besonderer Berücksichtigung der Berichterstattung in deutschsprachigen Massenmedien, Münster 2003, X, 346 S. (Graue Literatur; URL: http://miami.uni-muenster. de/servlets/DerivateServlet/Derivate-860.zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=9685010 28)

INHALT: "Die europäische Sichtweise von Afrika wird auch heute noch von Vorstellungen be- stimmt, wonach der 'schwarze Kontinent' ein einziges exotisches Abenteuer- und Wunderland ist. Anderen wiederum gilt Afrika als 'Herz der Finsternis' im Strudel hausgemachter Krisen und Katastrophen, als Synonym für Elend, Hunger, Seuchen und Hilflosigkeit. Insbesondere die Berichterstattung der Massenmedien spiegelt diese ebenso holzschnittartigen wie wider- sprüchlichen Projektionen wider. Doch woher stammen diese Afrika- und Afrikanerbilder, in welchen Kontexten sind sie entstanden, welche Funktionen hatten und haben sie und weshalb gilt es, diese Darstellungsmuster zu durchbrechen und sich intensiver mit den Realitäten auf unserem Nachbarkontinent auseinanderzusetzen? Die Erörterung dieser Fragen sowie die soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 97 1.5 Medieninhalte

Konkretisierung von Vorschlägen zur Reform der Afrika-Berichterstattung ist Thema der vor- liegenden Arbeit." (Autorenreferat)

[149-L] Laermann, Klaus: Das Fernsehen und die Tyrannei des Intimen, in: Psychosozial, Jg. 28/2005, H. 1 = Nr. 99, S. 27-37 (Standort: UuStB Köln(38)-XG5196; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Auf dem Hintergrund, dass die wachsende Komplexität der Weltverhältnisse in moder- nen Industriegesellschaften die Bereitschaft der Individuen mindert, sich öffentlich auf andere einzulassen, und dass dadurch die Wirklichkeitserfahrungen zurückgehen bzw. verarmen, gewinnen die Medien, allen voran das Fernsehen, immer mehr an Bedeutung. Sie bieten einen scheinbar direkten Zugang zur Öffentlichkeit. Themen des Beitrags sind das Fernsehen als Medium der Unmittelbarkeit schlechthin, als Medium fortlaufender Gegenwart, sowie die In- timitätsbestrebungen, die sich gegenwärtig auf das Fernsehen richten und es seinerseits mobi- lisieren. Das Zapping mithilfe der Fernbedienung dient darüber hinaus als Mittel der Zersplit- terung der Kontinuität von Zeit und Raum in einer Folge zunehmend verkürzter Bildsequen- zen. Neben dem Unterschied zwischen Film und Fernsehen geht es nicht nur um die Schilde- rung intimer Erfahrungen in den pseudo-docu-soaps und real-life soaps, in denen sich ein ge- steigerter Realismus in der Gier zeigt, mehr und mehr Privates in die Sphäre des Öffentlichen zu ziehen. Es geht auch um die wirkungsmächtigen Talkshows, durch die das Publikum im besonderen Maße eine Intimisierung in der Öffentlichkeit erfährt, und um die Nachrichten, deren Aktualität und Authentizität durch die Prominenz des "anchorman" beglaubigt wird. Das neuerliche Unbehagen am Fernsehen jedoch beruht auf einer überdehnten Gegenwärtig- keitserfahrung, auf einer vielfach über jede Geschmacksgrenze hinausgehenden Sucht nach Wirklichkeit. Es ist das Medium einer unerfüllten Gegenwart. (ICH)

[150-L] Meier, Daniel: Zwischen Faszination und Befremdlichkeit: die Wahrnehmung des orthodoxen Christen- tums in der deutschen Presse, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kom- munikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 70-75 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die mediale Wahrnehmung der Orthodoxie schwankt zwischen Befremdlichkeit ange- sichts einer unkritischen Loyalität zum Staat einerseits und der Faszination der (Ikonen- )Frömmigkeit und praktizierter Nächstenliebe andererseits. Der Beitrag zeigt inhaltsanaly- tisch am Beispiel einer großen deutschen Regionalzeitung mit kommunikations- und religi- onswissenschaftlichen Kategorien, was für ein Bild der orthodoxen Kirche westliche Journa- listen zeichnen. Untersuchungsobjekt sind die 'Nürnberger Nachrichten', der Untersuchungs- zeitraum erstreckt sich über drei Jahre, von Januar 2000 bis Dezember 2002. Zusammenfas- send lässt sich sagen, dass das von Faszination, Fremdheit und Befremdlichkeit geprägte Bild der Orthodoxie nicht explizit negativ erscheint, obwohl es dem Westen in der Perspektive der Massenmedien fremd gegenüber steht. Anders als in der medialen Wahrnehmung des Protes- tantismus ist der Gottesdienst als zentrales Element orthodoxen Glaubens auch medial stark präsent. Befremdlich wirken die ökumenefeindlichen und staatlich-reaktionären Tendenzen in der Orthodoxie. Vereinzelt erscheint das orthodoxe Christentum implizit als eine eigene Weltreligion neben dem westlichen Christentum. (UN) 98 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

[151-F] Meschnig, Alexander; Hüttl, Tina (Bearbeitung): Der Verlust der kulturellen Hegemonie. Gewerkschaften und ihr Verhältnis zur Arbeitswelt in der medialen Darstellung

INHALT: Das negative öffentliche Image der Gewerkschaft ist mit ein Hauptgrund für ihren Bedeutungsverlust. In der medialen Berichterstattung erscheinen die Gewerkschaften vielfach als Problem und nicht als Lösung für die zukünftigen Fragen einer veränderten Lebens- und Arbeitswelt. Die Studie versucht den Haupteinwänden gegen gewerkschaftliche Politik an- hand einer Analyse der Printmedien nachzugehen. Kontext/ Problemlage: In den letzten Jah- ren lässt sich in den unterschiedlichsten Medien die Dominanz eines "neoliberalen Diskurses" beobachten, der insbesondere gewerkschaftliche Überzeugungen und Grundwerte als nicht mehr zeitgemäß und überholt erscheinen lässt. Im Ringen um kulturelle Hegemonie und ver- bindliche gesellschaftliche Grundwerte wird den Gewerkschaften eine fast durchgehend nega- tive Rolle zugeschrieben. Medial erscheinen sie vor allem als "Verweigerer" und "Blockierer" von "notwendigen Reformen" der modernen Arbeitswelt. Am Augenscheinlichsten zeigt sich die Schwäche gewerkschaftlicher Positionen in der medialen Debatte rund um die Reformen des Arbeitsmarktes. Vermittelt über die Medien werden Gewerkschaften im wesentlichen als die Vertreter des traditionellen Arbeitnehmers in der Öffentlichkeit identifiziert. Demgegen- über machen sich die Medien zum Fürsprecher insb. von Arbeitslosen und Steuerzahlern, die durchgängig als Opfer verfehlter gewerkschaftlicher Politik dargestellt werden. Fragestellung: Für die Studie maßgeblich ist die Frage, inwiefern die Printmedien an der negativen Bewer- tung gewerkschaftlicher Politik beteiligt sind, indem sie voreingenommen darüber berichten. Sind die Printmedien tatsächlich verantwortlich für das negative Image der Gewerkschaften in der Öffentlichkeit und was sind die Hauptargumente gegen ihre Politik? Der Fokus der Studie richtet sich auf das Image der Gewerkschaften in der medialen Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt. Anhand ausgewählter Kernthemen, die im "Reformjahr" 2003 die Me- dien beschäftigten, wird untersucht, wie Gewerkschaften in ihrem Verhältnis zur modernen Arbeitsgesellschaft in den Printmedien dargestellt werden und zwar zunächst unabhängig von der Frage, ob Realität und Bild tatsächlich übereinstimmen. Die These der Studie lautet, dass die Gewerkschaften selbst die Wirkmächtigkeit ihres (negatives) Bildes in der Öffentlichkeit unterschätzen und ihm zu wenig entgegensetzen. Ergebnisse: Die Gewerkschaften sehen sich medial mit vier Haupteinwänden konfrontiert: erstens mangelnde Repräsentation, zweitens die Nicht-Anerkennung der Realitäten, drittens ein Glaubwürdigkeitsdefizit und viertens Machtmissbrauch. Das Einzelthema, dass den Gewerkschaften am meisten schadet, ist die Arbeitslosigkeit. Sie ist das mächtigste Argument aller Kritiker und führt zu den weitgehends- ten Forderungen nach einer Begrenzung gewerkschaftlichen Einflusses. Daneben ist es die fehlende Themensetzung und die programmatische Ratlosigkeit, die die öffentliche Wahr- nehmung der Gewerkschaften bestimmt. Gewerkschaften erscheinen medial im wesentlichen als Neinsager. Allein den Medien die Schuld für das negative Image zu geben greift aber zu kurz. Denn die Medien spiegeln auch das Bild wider, dass Gewerkschaften von sich vermit- teln. Grund für ihr negatives Image ist vielfach, dass ihre Überlegungen weder als glaubwür- dige noch als umsetzbare Alternativen zu kommunizieren sind. METHODE: Die Datenbasis der Studie resultiert aus der Inhaltsanalyse der Medienberichterstat- tung über Gewerkschaften die im Jahr 2003 von politischer Bedeutung waren und die die öf- fentliche Diskussion dominierten. Von den verschiedenen Medien wurden ausschließlich Printmedien berücksichtigt. Für die Ermittlung der thematisch relevanten Beiträge wurden insgesamt fünfzehn Tageszeitungen, zwei Wochenblätter und drei wöchentliche Magazine ausgewertet. Für die Inhaltsanalyse berücksichtigt wurden nach erster allgemeiner Durchsicht soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 99 1.5 Medieninhalte

ausschließlich meinungsbetonte Beiträge, also Kommentare, Leitartikel und Debattenbeiträge von Journalisten sowie externen Experten, die in den jeweiligen Medien veröffentlicht wur- den. Bei der Analyse der Meinungsbeiträge wurde versucht, die inhaltliche Ebene der Argu- mentation von der wertenden Beurteilung der Gewerkschaften getrennt zu betrachten. Damit können die gängigen Argumentationsmuster nachgezeichnet werden, auf die Gewerkschaften inhaltlich antworten müssen. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hüttl, T.; Meschnig, A.: Der Verlust der kulturellen Hegemonie. Gewerkschaften im Spiegel der Printmedien. Abschluss- bericht. 102 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Meschnig, A. (Emdenerstr. 32, 10551 Berlin); Hüttl, T. (Chorinerstr. 7, 10119 Berlin)

[152-L] Mühle, Ursula: Die Rückkehr der Soziologie in die Gesellschaft: Reaktionen der Medien auf den 32. Kon- gress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesell- schaft für Soziologie, Jg. 34/2005, H. 1, S. 28-33 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Mehr als 2000 Gesellschaftsforscherinnen und -forscher diskutierten vom 4. bis 8. Oktober 2004 auf rund 130 Veranstaltungen über das Leitthema "Soziale Ungleichheit - kul- turelle Unterschiede" an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität. Die Experten und Interessenten aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Le- ben nutzten den Kongress als Plattform, um neue und alte Fragen zu diskutieren und sich mit dem neuesten Forschungsergebnissen nach innen und außen zu präsentieren. Das Pressekon- zept der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) umfasste drei Grundlinien, die sich durch die gesamte Pressearbeit zogen und die der Öffentlichkeit - mit Hinweisen auf die je- weiligen Veranstaltungen - präsentiert wurden: (1) Ungleichheit in der globalen Arbeitsge- sellschaft, (2) Kulturelle Unterschiede und (3) normative Komponenten von Ungleichheit. Im vorliegenden Aufsatz werden ausgewählte Pressestimmen zu diesen drei Veranstaltungs- schwerpunkten wiedergegeben. (ICI2)

[153-L] Müller, Jochen: Von Kampfmaschinen und Ballkünstlern: Fremdwahrnehmung und Sportberichterstattung im deutsch-französischen Kontext ; eine Presse- und Fernsehanalyse, (Saarbrücker Studien zur Interkulturellen Kommunikation (mit Schwerpunkt Frankreich und Deutschland), Bd. 9), St. Ing- bert: Röhrig 2004, 587 S., ISBN: 3-86110-366-4 (Standort: ULB Münster(6)-3F53536)

INHALT: "Deutsche Kampfmaschinen, französische Ballkünstler - die Darstellung Deutscher und Franzosen im Rahmen der Sportberichterstattung des jeweiligen Nachbarlandes könnte unter- schiedlicher kaum sein. Nach dem Motto 'Sag mir, wie du spielst, und ich sage dir, wer du bist!' werden zahlreiche Handlungen der Sportler als 'typisch deutsch' bzw. 'typisch franzö- sisch' dargestellt, verallgemeinert und auf die jeweilige Gesamtgesellschaft übertragen. So vermittelt die Sportberichterstattung die Vorstellung eines imaginären Volkscharakters von Deutschen und Franzosen. Die vorliegende Arbeit zeigt am Beispiel der Fußball-WM 1998 in Frankreich, wie aufschlussreich Untersuchungen populärkultureller Medienereignisse für die 100 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

inter-kulturelle Fremdwahrnehmungsforschung sein können. Mit Hilfe ihres interdiszipli- nären Ansatzes unterstreicht die Studie nicht nur, dass sich Deutsche und Franzosen quasi diametral entgegengesetzte Charaktere zuschreiben, sie legt auch offen, welche Ereignisse der Geschichte und welche Informationen über den Anderen im kollektiven Gedächtnis am stärksten verwurzelt sind, und welche Beziehung Deutsche und Franzosen zur Sprache des Nachbars haben. Eine ausführliche Untersuchung der Berichterstattung über die folgenschwe- ren Ausschreitungen deutscher Hooligans am 21. Juni 1998 in Lens wirft zudem ein Schlag- licht auf das emotionale Verhältnis der Nachbarn und ihren Umgang mit den aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit besonders sensiblen Themen Hooliganismus und Rechtsradika- lismus. Schließlich arbeitet die Studie, die in eine Darstellung der verschiedenen Strömungen der Fremdwahrnehmungsforschung sowie einen umfangreichen Überblick zur Entwicklung deutscher Frankreich- und französischer Deutschlandbilder eingebettet ist, eine Reihe von bislang unerforschten Unterschieden der beiden Presse- und Fernsehkulturen heraus." (Auto- renreferat)

[154-L] NAVEND - Zentrum für Kurdische Studien e.V. (Hrsg.): Kurden und Medien: ein Beitrag zur gleichberechtigten Akzeptanz und Wahrnehmung von Kurden in den Medien, (NAVEND-Schriftenreihe, Bd. 14), Bonn 2004, 295 S., ISBN: 3- 933279-25-9 (Standort: UuStB Köln(38)-20050106645; Graue Literatur)

INHALT: "Die Ausblendung der KurdInnen im Aufnahmeland sowie die öffentlich-mediale Dif- famierung und Stereotypisierung macht vor allem kurdische MigrantInnen stark betroffen. Sie fühlen sich dadurch ausgegrenzt, diskriminiert und marginalisiert. In diesem Zusammenhang sollte sich die wissenschaftliche Forschung und Auseinandersetzung stärker diesem Thema stellen. Vor allem geht es auch darum, ein möglichst reales Bild über KurdInnen zu vermit- teln. Dieser vorliegende Sammelband umfasst vereinzelte Beiträge und Analysen, die sich mit dem Thema 'KurdInnen und Medien' aus unterschiedlichen Blickwinkeln auseinandersetzen. Ferner soll dieser Sammelband verschiedene Positionen bündeln und einen Beitrag zum gleichberechtigten Dialog in dieser Gesellschaft setzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Die öffentlich-mediale Darstellung und Wahrnehmung der Kurd(inn)en in Deutschland - Ul- rich Pätzold: Das Bild der Kurden in den deutschen Medien (11-24); Kemal Bozay: Kurdi- sche Migrant(inn)en in der öffentlichen Wahrnehmung (25-40); Bertram Scheufele, Hans- Bernd Brosius: Fremdenfeindlichkeit durch Berichterstattung über Gewalt von "Fremden" am Beispiel der Kurden (41-78); Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges: Libanesische Kurd(inn)en im Kreuzfeuer der medialen Kritik - über die Verantwortung und das Versagen von Journalist(inn)en (79-108); Siegfried Quandt: Die Darstellung der Türkei, der Türken und Kurden in deutschen Massenmedien - die Berichterstattung der Printmedien und Fernsehsen- der im März/ April 1995 (109-122); Jürgen Hoppe: Vom Täter zum Opfer - der Wandel des Kurden-Bildes in der deutschen Medienlandschaft (123-132); Siegfried Jäger: Rassismus und Rechtsextremismus in den Medien - einige Überlegungen zur Berichterstattung über Rassis- mus und Rechtsextremismus aus diskursanalytischer Sicht (133-154). Das Bild der Kurd(inn)en im medialen Vergleich - Daniel Weimer, Mark Galliker: Die Darstellung der Kurd(inn)en in deutschen und schweizerischen Tageszeitungen (155-166); Zur Darstellung des Kurdenkonflikts in den Medien - Berichterstattung über den Kurdenkonflikt in ausge- wählten Schweizer Tageszeitungen (167-190); Hans Branscheidt: Der 3. Golfkrieg und die Physiognomie der Kurden (191-198); Ilhan Kizilhan: EU, Türkei und der Kurdenkonflikt in den Medien (199-216); Bayram Ayaz: Kurdenfrage: ein Tabu der türkischen Medien (217- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 101 1.5 Medieninhalte

228). Das Bild der Kurd(inn)en aus praxisbezogener Perspektive - Kai Hafez: Die Medien- nutzung der Türken und Kurden in Deutschland (229-238); Cinur Ghaderi: Das Bild der Kur- den im öffentlich-medialen Diskurs und ihre Wirkung auf die Integration (239-254); Sabine Hammer, Nina Schmolcke-Hansen: Kurdische Exilpublizistik in Deutschland (255-270); A- wat Asadi, Siruan Hadsch-Hossein: Cyber-Kurdistan und die Kurden im Internet (271-284); Matthias Loretan: Kurdische Öffentlichkeiten (285-292).

[155-L] Neu, Alexander S.: Die Jugoslawien-Kriegsberichterstattung der Times und der Frankfurter Allgemeinen Zei- tung: ein Vergleich, (Demokratie, Sicherheit, Frieden, 166), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 271 S., ISBN: 3-8329-0797-1

INHALT: Neu analysiert mithilfe der quantitativen und der qualitativen Textanalyse die journalis- tische Berichterstattung der im Titel genannten beiden großen, international renommierten Tageszeitungen. Ausgehend von der medientheoretisch ausgewiesenen These, dass Zeitungen nicht einfach eine äobjektiveô Realität übermitteln, sondern politische Realität selbst mitges- talten, untersucht der Autor alle zwischen 1991 und 1994 in den genannten Medien erschie- nenen Artikel. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Berichterstattungen der Times und der FAZ nur geringfügig unterscheiden. Zwar lässt sich, was die Struktur der Texte und deren Gattungen angeht, ein größeres meinungsbildendes Interesse bei der FAZ nachweisen, inhalt- lich aber ähnele sich die Berichterstattung. Beide Zeitungen (re-)produzierten ein neorealisti- sches Weltbild, demzufolge Staaten die zentralen Akteure des internationalen Geschehens seien und Konflikte vor allem auf ethnozentrische Differenzen zurückgeführt würden. 'Unter- schiede zwischen FAZ und der Times hinsichtlich der Jugoslawien-Bilder konnten lediglich in jenen Fällen, in denen es um das Verhalten 'der Kroaten' in und gegenüber Bosnien- Herzegowina ging, konstatiert werden' (235). (ZPol, VS)

[156-L] Noije, Lonneke van; Hijmans, Ellen: National identity and nationalism in New Year's speeches of French presidents, in: Commu- nications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 23-54 (Stan- dort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In vielen europäischen Ländern spielt die Frage der kulturellen Identität eine besondere Rolle. Gründe dafür sind die wachsende Globalisierung, die Position der USA und der euro- päische Einigungsprozess. Wie können politische Führer mit diesen Entwicklungen umgehen, ohne sich von ihren Völkern zu entfremden? Auf welche Art und Weise verleihen sie in der populären Kommunikation der nationalen Identität Ausdruck? Ist Nationalismus ein Charak- teristikum ihrer Rhetorik? Diese Fragen werden an sechsunddreißig Neujahrsansprachen, die die fünf letzten französischen Präsidenten über die Jahre gehalten haben, gestellt. Die Ant- worten auf diese Fragen sollen helfen, eine Perspektive für die Vorstellungen von nationaler Identität und Nationalismus zu entwickeln. Eine Diskursanalyse zeigt, dass sich jeder Präsi- dent einer typischen Art von Diskurs bedient, in der die nationalistische Rhetorik eine Rolle zu spielen scheint. Darüber hinaus kann unter drei verschiedenartigen Bedeutungsstrukturen oder Frames unterschieden werden, die mit den Begriffen 'Zusammengehörigkeitsgefühl' oder 'Vaterlandsliebe', 'Mythos der französischen Werte' und einem 'spezifisch Anderssein' be- schrieben werden können. (UNübers.) (RG) 102 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

[157-L] Pfister, Gertrud: Gender, Sport und Massenmedien, in: Claudia Kugelmann, Gertrud Pfister, Christa Zipprich (Hrsg.): Geschlechterforschung im Sport : Differenz und/oder Gleichheit ; Beiträge aus der DVS- Kommission "Frauenforschung in der Sportwissenschaft", Hamburg: Czwalina Verl., 2004, S. 59- 88, ISBN: 3-88020-440-3 (Standort: UB Wuppertal(468)-21KQFF133)

INHALT: Der Beitrag baut auf der Vorstellung auf, dass Gender eine soziale Konstruktion ist, die in allen gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen von der Familie bis zur Sprache ver- ankert, in allen Interaktionen verkörpert und von allen Menschen internalisiert und inszeniert wird. Bei der Produktion von gendered scripts sind die Medien wichtige Verstärker und Sozi- alisationsagenten. Die Verfasserin stellt aktuelle Ergebnisse zur Bedeutung des Geschlechts im Mediensport vor und diskutiert mögliche Ursachen für die Unterschiede in der Berück- sichtigung und Darstellung von Frauen und Männern. Zu den behandelten Aspekten zählen der Umfang der Frauensportberichterstattung, geschlechtsspezifische Stereotype, die Produk- tion von Geschlechterdifferenz in Sportzeitschriften, doing gender in der Werbung, Weiblichkeits- und Männlichkeitsentwürfe, aber auch ambivalente und mehrdimensionale In- szenierungen von Geschlecht im Mediensport. (ICE2)

[158-L] Prieto Ramos, Fernando: Media & migrants: a critical analysis of Spanish and Irish discourses on immigration, Bern: P. Lang 2004, 267 S., ISBN: 0-8204-6954-8 (Standort: Bayer. SB München(12)-2004.22305)

INHALT: Das Buch untersucht, wie in den Medien von Migranten gesprochen wird, welche Rol- len Medien im Diskurs über das Fremde und Fremdheit spielen und wann und wie Migranten selbst in den Medien zur Sprache kommen. Weiterhin wird untersucht, wessen Sichtweise di- rekt und indirekt legitimiert wird und wie sich in den letzten Jahren die Berichterstattung in verschiedenen europäischen Zeitungen verändert hat. Das Buch geht diese Fragen systema- tisch an, indem es die Darstellung von Immigration in zwei verhältnismäßig neuen Aufnah- meländern - Spanien und Irland - innerhalb des letzten Jahrzehnts untersucht. Es konzentriert sich auf die Diskurse in vier Zeitungen (El Pais, ABC, The Irish Times und Irish Indepen- dent) von 1990, 1996 und 1999 bis 2000. Sowohl quantitative als auch qualitative Methoden werden im Rahmen einer kritischen Diskursanalyse eingesetzt. Der Analyse von deskriptiven und inhaltlichen Kategorien folgt die Untersuchung von Strategien des Andeutens, hypotheti- schen Behauptungen über Ausländer, Intertextualität und Scheinargumenten. Die Ergebnisse verweisen auf eine wachsende Konvergenz von Aussagen und Diskursen über ethnische Ver- änderungen in einem Europa, in dem das kollektive "Selbst" und das der "Anderen" im Kon- text von supranationaler Integration und weltweit ansteigender Migration neu definiert wer- den. (ICA2)

[159-L] Prott, Jürgen: Gewerkschaften in den Massenmedien, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirt- schafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58/2005, H. 5, S. 272-277 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/ de/indexwsi.htm) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 103 1.5 Medieninhalte

INHALT: "In den deutschen Gewerkschaften breitet sich Unbehagen über eine ihre Belange missachtende Berichterstattung und Kommentierung in der Presse aus. Einer genaueren Be- trachtung hält eine Pauschalkritik jedoch nicht stand. Die gewerkschaftliche Öffentlichkeits- arbeit ist zumindest auf den zentralen Organisationsebenen nicht erfolglos, was auch auf Pro- fessionalisierungsgewinne in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Es mangelt ihr jedoch nach wie vor an strategischer Ausrichtung und koordinierenden Kommunikationsstrategien. Der demokratische Charakter der Gewerkschaften mit seinen kontroversen Prozessen der Willensbildung sowie ihre Organisationskrise setzen dem Bemühen strukturelle Grenzen, von einem eigenständiger gewordenen Mediensystem durchgehend wohlwollend dargestellt zu werden." (Autorenreferat)

[160-L] Rechenberger, Daniela: Gender und Medien: die Konstruktion von Gender in der japanischen Zeitungsberichtser- stattung zur Problematik der 'Trostfrauen', in: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Scham- bach (Hrsg.): Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterfor- schung, Bielefeld: Kleine, 2004, S. 135-153, ISBN: 3-89370-386-1 (Standort: UuStB Köln(38)- 31A2951)

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, wie in den Medien Japans über die so genannte "Trostfrauen"-Problematik berichtet wurde. "Trostfrauen" wurden während des Zweiten Weltkriegs zur Prostitution in Militärbordellen gezwungen. Eine Analyse der Berichterstat- tung in einschlägigen japanischen Tageszeitungen zeigt, dass die betroffenen Frauen selbst wenig Möglichkeiten besaßen, an der Formung ihres (Gender-)Bildes mitzuwirken. Die Auto- rin untersucht dazu die verschiedenen Bereiche der Nachrichtenproduktion hinsichtlich der Mechanismen der Geschlechterkonstruktion mittels einer Inhaltsanalyse eingehender. Frauen werden systematisch aus dem Bereich der Nachrichtenproduktion ausgeschlossen: als Journa- listinnen, als Informationsquellen und durch Nachrichtencharakteristika. Dies findet sich auch in der Berichterstattung über die "Trostfrauen"-Problematik bestätigt. In den meisten Berich- ten beschäftigen sich RegierungsvertreterInnen und Regierungsvertreter mit dem Thema. Die ganze Angelegenheit wird zwischen den beteiligten Regierungen ausgehandelt, aber nie auf individueller Ebene. Deshalb werden auch die Frauen selbst selten zitiert. (ICA2)

[161-L] Robertson, John. W.: People's watchdogs or government poodles?: Scotland's national broadsheets and the second Iraq war, in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 4, S. 457-482 (Standort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Vom Ersten Weltkrieg bis zum Irakkrieg von 2003 haben sich Wissenschaftler mit der Frage beschäftigt, ob die Medien und insbesondere die Presse ihrer Rolle als Wachhund ge- recht geworden sind, dadurch dass sie unabhängig und kritisch über die Handlungen von Re- gierung und Militär berichteten. Es ist schon oft die Behauptung aufgestellt worden, dass in der Berichterstattung die Stimmen aus dem Regierungslager und dem Militär gegenüber de- nen anderer Gruppen überrepräsentiert sind. Überregionale Zeitungen repräsentieren ein kriti- sches Element in der Öffentlichkeit einer Nation. Im Idealfall nehmen sie ihre Funktion als "Wachhund" stellvertretend für die Bürger wahr und man stellt daher höhere Qualitätsansprü- che an sie als an die Boulevardpresse oder auch das Fernsehen. Auf der Basis einer Inhalts- 104 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

analyse zweier überregionaler schottischer Blätter, "The Herald" und "The Scotsman" zum I- rakkrieg von 2003 kommt die hier vorgelegte Untersuchung zu dem Schluss, dass sich der weitaus überwiegendste Teil der Berichterstattung mit militärischen Erfolgen oder Bewegun- gen befasst. Im Gegensatz dazu wurde den massiven Schäden an der Infrastruktur, dem Ge- sundheitssystem, der Umwelt und der zivilen Ordnung als Folge des massiven Bombarde- ments und der Zerstörung der Ordnungstrukturen nur sehr wenig Beachtung geschenkt. Von insgesamt 2775 Berichten enthielt nur eine sehr geringe Anzahl Angaben über die Zahl der Toten und Verwundeten und berichtete über die täglichen Opfer unter der Zivilbevölkerung. Nur eine kleine Handvoll ließ auch Iraker und andere arabische oder islamische Stimmen zu Wort kommen. In Anlehnung an Arbeiten von Klaehn und Corner zum Propagandamodell von Hermann und Chomsky liefert der Beitrag einen Kontext auf empirischer Grundlage, in den die Debatte eingeordnet werden sollte. Darüberhinaus wird auch problematisiert, ob die Ergebnisse der Untersuchung die Einordnungshypothese (Indexing Hypothesis) von Livings- ton und Eachus und den Orientalismusansatz von Edward Said stützen. (UNübers.)

[162-L] Rost, Dietmar: Die Produktion der "Brandenburger": eine Fallstudie zu regionalem Fernsehen und dessen Bemühungen um Stiftung von Landesidentität durch Geschichte, in: Historical Social Re- search : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 29/2004, No. 4 = No. 110, S. 41-78 (Standort: UuStB Köln(38)- XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-04/2-04rost-d.pdf)

INHALT: "Die deutschen Bundesländer, sowohl die alten im Westen als auch die neuen im Os- ten, so heißt es häufig in der Öffentlichkeit, sollen ihre Identität pflegen und entwickeln. Schnell werden Identitätsdefizite entdeckt und Identitätspolitiken verfolgt. Aus sozialwissen- schaftlicher Sicht stellt sich daher die Frage, wie solche aktuellen Bemühungen um Stiftung von Identität aussehen und wie diese mit den Problemen und Gefahren umgehen, die von kri- tischer Seite, z.B. hinsichtlich des Verhältnisses von Fremdem und Eigenem, als eng mit sol- chen Imaginationen von Gemeinschaft verbunden betrachten werden. Der Aufsatz untersucht diese Frage im Kontext des regionalen Fernsehens anhand einer eingehenden interpretativen Analyse einer vom Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg produzierten Dokumentationsreihe zur Landesgeschichte. Insofern widmet er sich zugleich einem Element der gegenwärtigen Welle von Geschichtsthematisierungen im Fernsehen. Die untersuchte Fernsehreihe zeigt ei- nerseits ein deutliches Bemühen um Behutsamkeit und Reflexivität bei der Repräsentation des eigenen Landes. Andererseits kann sie den erwähnten Problemen nicht völlig entgehen, da sie auf einer eindimensionalen Fokussierung beruht und insofern den häufig geforderten Entwürfen von multipler Identität nicht gerecht wird. Theoretisch wie methodisch orientiert sich der Aufsatz an der von Stuart Hall entworfenen Medienforschung. Er konzentriert sich dabei auf eine produkt- bzw. textanalytische Perspektive, die unter anderem nach textimma- nent bevorzugten Lesarten sucht." (Autorenreferat)

[163-L] Ruhrmann, Georg: Nachrichten zum Fürchten, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 94-96 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 105 1.5 Medieninhalte

INHALT: Der Beitrag beruht auf einer inhaltsanalytischen Studie von Fernsehnachrichten mit dem Konzept der Nachrichtenfaktoren. In vier Stichproben wurden die Nachrichten der öf- fentlichrechtlichen und der privaten Sender bezüglich ihrer Berichterstattung über Angstthe- men untersucht, zusammen wurden 2427 Nachrichten codiert. Der Beitrag stellt kurz die Er- kenntnisse der im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen durchgeführten Langzeitstudie vor. Unter Angstthemen werden drei Themenkomplexe verstanden: Kriminali- tät, Unfälle und Katastrophen. Unter Nachrichtenfaktoren wurden Personalisierung, Kontro- verse, Emotionen, Aggression, räumliche Nähe und Visualität bestimmt. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass wir die "Frühformen einer Kommerzialisierung von Ängsten aller Art (erleben): Urteile und Vorurteile werden ununterscheidbar". (PT)

[164-L] Ruhrmann, Georg; Sommer, Denise: Migranten in den Medien - von der Ignoranz zum Kontakt?, in: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, Jg. 25/2005, H. 3/4, S. 123-127 (Standort: UuStB (Köln)38-XF442; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Verfasser legen ausgewählte Ergebnisse von vier empirischen Untersuchungen vor, die zeigen, wie Migranten in der Berichterstattung sowohl thematisch als auch durch die Form der Präsentation diskriminiert werden. In der Berichterstattung über Migranten zeigen sich übereinstimmend vor allem zwei Vorurteile. Erstens werden Migranten vor allem dann als nicht zugehörig, als "nicht-deutsch" kategorisiert, wenn sie aus nicht westeuropäischen Kulturen stammen. Zweitens werden Migranten häufig pauschal negativ bewertet; das betrifft nicht nur ihr politisches Handeln, sondern auch ihr Verhalten am Arbeitsmarkt und im alltäg- lichen Leben. (ICE2)

[165-L] Schatz, Eva; Götz, Maya: Kompakt, verständlich und authentisch: was Jugendliche von journalistischen Beiträgen erwarten, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 21-27 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/schatz.pdf)

INHALT: Im Rahmen des Projekts "Journalismus mit Jugendlichen für Jugendliche" wurden 368 Schüler in Gruppendiskussionen und per schriftlicher Befragung zu redaktionellen Hörfunk- und Fernsehbeiträgen befragt. Beurteilt wurden u.a. Beiträge des Jugendmagazins "bla-teen" (BR), von Schülern konzipierte und jugendadäquate Beiträge des Radiosenders Bayern 3. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf Themenrelevanz, Faktendarstellung, Alltagskontext, Mei- nungsvielfalt und Gestaltung. Zusammenfassend wird festgestellt, dass die Jugendlichen in den verschiedene Segmenten eines Beitrags unterschiedliche Rezeptionshaltungen und - erwartungen eingehen, z.B. informationsgewinnend, emotional anknüpfend, sich positionie- rend. (DY)

[166-L] Schiffer, Sabine: Der Islam in deutschen Medien, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2005, H. 20, S. 23-30 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/UUJUJ0.pdf)

106 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

INHALT: "Der Islam ist nicht das Thema dieses Aufsatzes - wie auch nicht der meisten Medien- darstellungen, die dies glauben machen wollen. Medienschaffende sollten auf verantwor- tungsbewusste Berichterstattung achten, um sich nicht einem offiziellen Agenda-Setting zu unterwerfen. Medienkompetenz ist für die Nutzer wiederum eine Schlüsselqualifikation, die sie zu verantwortlichen Bürgern in einer funktionierenden Demokratie macht." (Autorenrefe- rat)

[167-L] Schilling, Horst: Mehr Respekt vor den Opfern, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 88-91

INHALT: Die Veröffentlichung von schockierenden Fotos in der Berichterstattung über die Tsu- nami-Katastrophe in Südostasien führte zu einigen Beschwerden beim Deutschen Presserat. In seinem Beitrag stellt der Autor die einzelnen Beschwerden vor und kommentiert die Ent- scheidungen des Presserats. So wurde mehrmals eine Rüge gegen die "Bild-Zeitung" ausge- sprochen, einmal gegen den "Spiegel" und einmal gegen die "tz" in München. Einig war sich der Presserat in seiner Podiumsdiskussion, dass es kein Patentrezept bezüglich der Veröffent- lichung schockierender Fotos geben kann und dass bei jedem Bild aufs neue Abwägungen stattfinden müssen. (PT)

[168-L] Schwarz, U.: Gesundheit in der Mediengesellschaft: institutionelle Gesundheitsaufklärung und Fersehun- terhaltung, in: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47/2004, H. 10, S. 927-933

INHALT: "Der Beitrag skizziert Konzepte unterhaltsamer Gesundheitsaufklärung, wie sie in der in Deutschland neuen Disziplin Gesundheitskommunikation diskutiert werden, und beschreibt die institutionelle Praxis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bei der Zusammenarbeit mit dem Fernsehen im Spannungsfeld von Fachinformation und Unterhal- tung. An Beispielen werden einzelne Aspekte der institutionell initiierten unterhaltenden Ge- sundheitsaufklärung im Fernsehen dargestellt. Abschließend werden Perspektiven institutio- neller Gesundheitsaufklärung im kommerzialisierten Medienmarkt diskutiert." (Autorenrefe- rat)

[169-L] Schwarzhaupt-Scholz, Dorothea: Impeachment im digitalen Zeitalter: inhaltsanalytische Untersuchung eines politischen Dis- kussionsforums der New York Times on the Web, (INTERNET Research, 14), München: R. Fischer 2004, 221 S., ISBN: 3-88927-347-5

INHALT: Welche Rolle spielte das Medium Internet im politischen Kontext des Impeachment- Verfahrens gegen den damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton wegen seiner Affä- re mit der Praktikantin Monica Lewinsky? Diese Fragestellung liegt der exemplarischen in- haltsanalytischen Studie zugrunde. Die Affäre wurde zuerst auf der Homepage des Online- Journalisten Matthew Drudge veröffentlicht; später legte die Neugier der Internetuser auf pi- kante Details des so genannten Starr Reports, dem Untersuchungsbericht des gleichnamigen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 107 1.5 Medieninhalte

Sonderermittlers Kenneth Starr, zeitweise zahlreiche Server lahm. In einem Forum der New York Times, das von dieser inzwischen aus dem Netz genommen wurde, diskutierten zahlrei- che Internetuser über das Für und Wider einer Amtsenthebung Clintons. Die Postings dieses Forums waren die Datengrundlage der nachfolgenden Inhaltsanalyse der Autorin, mit der sie die zentralen Inhalte und Merkmale dieser Online-Diskussion identifizieren wollte. Dabei zeigt sie u. a. auf, dass diese Online-Öffentlichkeit keineswegs nur einseitig strukturiert war, sondern vielmehr die unterschiedlichen gesellschaftlichen Strömungen widerspiegelte. Zu- dem zeichneten sich die Beiträge häufig durch ein relativ hohes Niveau sowie eine hohe Dis- kussionsdisziplin und einen fairen Diskussionsstil aus. Im Anhang wurden verschiedene Postings sowie ein Glossar wichtiger Internetbegriffe abgedruckt; außerdem hat die Autorin den gesamten Text des Forums wieder ins Internet eingestellt. (ZPol, VS)

[170-L] Seifert, Katrin: Die Konstruktion Rußlands in der deutschen Auslandsberichterstattung 1985-1995: Studien zum Wandel der deutschen Wahrnehmung Rußlands, Berlin: Wiss. Verl. Berlin 2003, 258 S., ISBN: 3-936846-23-5

INHALT: Die Autorin untersucht anhand der Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Zeit, welche Russlandbilder diese Printmedien vermittelt haben. In ihrer qualitativen Inhaltsanalyse will Seifert zum einen darlegen, welche Bilder vom Land überhaupt gezeichnet wurden, zum anderen will sie Veränderungen und Kontinuitäten der Wahrnehmungsmuster angesichts der politischen Umbrüche verfolgen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Berichterstattung im Untersuchungszeitraum zwar thema- tisch vielfältiger und differenzierter geworden ist, stereotype Vorstellungen von Russland und den Russen seien jedoch nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil der Berichterstattung in den untersuchten Medien. (ZPol, VS)

[171-L] Spetsmann-Kunkel, Martin: Die Moral der Daytime-Talkshow: eine soziologische Analyse eines umstrittenen Fernseh- formates, (Soziologie, Bd. 44), Münster: Lit Verl. 2004, 220 S., ISBN: 3-8258-7783-3 (Standort: ULB Münster(6)-MS7960/555)

INHALT: "Es ist gemeinhin üblich, ein Dissertationsvorhaben mit den Worten anzukündigen, dass die vorliegende Arbeit eine gänzlich neue Forschungsfrage zu beantworten versucht. Diesen Anspruch erhebt die hier vorliegende Arbeit nicht. Es wird nicht der Versuch unter- nommen, 'das Rad (in der Soziologie) neu zu erfinden', als vielmehr eine mediensoziologi- sche Analyse eines umstrittenen Fernsehformates vorzunehmen. In Anlehnung an den bedeu- tenden Soziologen Norbert Elias, der von dem Soziologen als Mythenjäger sprach, soll der Mythos von den sozialunverträglichen Medien, die Desintegration bedingen, anhand eines Beispiels - der Daytime Talkshow - einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Man mag einwenden, es ginge mir darum 'aus Dreck Gold zu machen', dem ist aber nicht so. Die Day- time Talkshows und auch der pornographische Film, dem wir uns in einem Exkurs zuwenden werden, sind zudem nicht ausgewählt worden, weil ich dieses Format bzw. dieses Genre möglicherweise auch privat präferiere - dem ist bei weitem nicht so -, sondern weil ein Blick auf die derzeitige Forschungssituation zu diesen Themen einige offene Fragen und Unge- klärtheiten hinterließ. Ferner soll anhand der Daytime Talkshows veranschaulicht werden, 108 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

wie eine umfassende Analyse (Produkt, Produktion, Rezeption) eines Medieninhaltes nach meiner Auffassung auszusehen hat. Im Prinzip ist für dieses Vorhaben der Untersuchungsge- genstand eher nebensächlich; dies meint, dass anstelle der Daytime Talkshow - und des por- nographischen Films - genauso gut auch beispielsweise Boulevardnachrichtenmagazine, Re- al-Life-Soaps à la 'Big Brother' oder Horrorfilme hätten untersucht werden können., Das Problem einer jeden mediensoziologischen Studie ist dabei immer, dass sich der Medien- markt permanent verändert. Bezogen auf unser Thema bedeutet dies, dass das Format 'Dayti- me Talkshow' zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit möglicherweise gar nicht mehr im deutschen Fernsehprogramm existiert. Ein Problem mit dem - dies nur am Rande - auch die zahlreichen bisher unveröffentlichten 'Big Brother'-Studien noch konfrontiert wer- den. Gerade aus diesem Grund ist es notwendig und das Anliegen dieser Arbeit eine Art der Analyse vorzunehmen, die - ungeachtet ihres Untersuchungsgegenstandes - eine allgemeinere Aussagekraft (hinsichtlich des argumentativen und methodischen Vorgehens) besitzt und da- durch weitere mediensoziologische Arbeiten anregt." (Textauszug)

[172-L] Stern, Tobias: Der '11. September' in deutschen und koreanischen Medien: eine vergleichende Inhaltsana- lyse überregionaler Tageszeitungen, (Schriften des Deutschen Übersee-Instituts Hamburg, 57), Hamburg 2003, 241 S., ISBN: 3-926953-57-8 (Standort: LB Stuttgart(24)-53/20934)

INHALT: Wie berichten überregionale Tageszeitungen über Ereignisse von weltpolitischer Be- deutung? Am Beispiel der Berichterstattung von je zwei Tageszeitungen aus Südkorea und Deutschland untersucht der Autor, welche Bedeutung die Medien dem Ereignis des 11. Sep- tember 2001 zuwiesen und wie sie die weiteren Geschehnisse bis zum Ende der Vorkriegs- phase beurteilten. Die politische Einordnung einzelner Begebenheiten findet in der verglei- chenden Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Berichterstattung besondere Beachtung. Wenngleich der Autor ein politik- und medienwissenschaftliches Forschungsinte- resse verfolgt, hat die Arbeit einen primär kommunikationswissenschaftlichen Schwerpunkt. (ZPol, VS)

[173-F] Streit, Antje, M.A. (Bearbeitung); Wermke, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung): Fremdheitskonzepte in Fernsehserien. Medienanalyse mit Vorschlägen zur mediendidakti- schen Anwendung im fremdsprachlichen Deutschunterricht

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sprach- und Literaturwissenschaft, Forschungsstelle integrierte Medienerziehung -FiM- (Alte Münze 10, 49074 Osnabrück) KONTAKT: Betreuerin (e-mail: [email protected])

[174-L] Stumpf, Andreas: Vom digitalen Grubenhund, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 76-79 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 109 1.5 Medieninhalte

INHALT: Der "Grubenhund" ist ein pressetypologischer Begriff, der nach A. Schütz eine Falsch- meldung mit medienpädagogischer Mission bezeichnet. Im Rahmen seiner Diplomarbeit im Studiengang Publizistik an der Universität Eichstätt führte der Autor ein Grubenhund- Experiment durch. Über das Internet hatte er eine gefälschte E-Mail-Pressemitteilung an ca. 1500 Print- und Online-Redaktionen sowie Agenturen verschickt, in der der Nachweis des Sex-Gens ISA durch die Wissenschaftler des Münchner Arthur-Schütz-Institutes bekannt ge- geben wurde. Es sollte der Frage nachgegangen werden, wie stark das Internet jounalistische Recherearbeit beeinflusst. Die Studie, die aus dem Experiment, einer Online-Befragung und drei qualitativen Interviews bestand, zeigte, dass Medienmacher deutlich mehr online als off- line recherchieren. Sie orientieren sich noch mehr als früher an den Leitmedien. Die Befürch- tung, dass die Nutzung von Internet zur verstärkten Verbreitung von Falschmeldungen führt, wurde nicht bestätigt. Das Internet wurde im Gegensatz zum Instrument für die Aufklärung von Fakes. (PT)

[175-L] Trenz, Hans-Jörg: Die mediale Ordnung des politischen Europas: Formen und Dynamiken der Europäisierung politischer Kommunikation in der Qualitätspresse, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 34/2005, H. 3, S. 188-206 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Erfolgschancen des europäischen Integrationsprozesses als gesellschaftspoliti- sches Großexperiment sind eng an das Entwicklungspotential einer europäischen politischen Öffentlichkeit geknüpft worden. In der aktuellen Diskussion um das sogenannte Öffentlich- keits- und Kommunikationsdefizit Europas überwiegt allerdings die Skepsis, ob die zögerli- chen Ansätze zur Europäisierung politisch-medialer Kommunikation den funktionalen und normativen Anforderungen politischer Öffentlichkeit entsprechen könnten. Ausgehend von der These eines funktionalen Wechselverhältnisses zwischen politischer Herrschaftsausübung und Öffentlichkeit in der EU soll im vorliegenden Beitrag das Ausmaß der Fokussierung ge- sellschaftlicher Beobachtungspositionen auf die neue normative Zurechungseinheit 'Europa' quantitativ und qualitativ erhoben werden. Hierzu liegen die Ergebnisse einer vergleichenden Medieninhaltsanalyse der europapolitischen Nachrichtenberichterstattung des Jahres 2000 in Qualitätszeitungen aus sechs Ländern vor, über die unterschiedliche Grade der Resonanzer- zeugung des politischen Europas und ihre Effekte auf die Aushandlung der Legitimität einer europäischen Herrschaftsordnung bestimmt werden können." (Autorenreferat)

[176-F] Ullmann, Franz (Bearbeitung); Heitzer, Horst W., Prof.Dr. (Betreuung): Geschichtsbilder im Wandel. Sudetendeutsche Organisationen im Spiegel ihrer Publikatio- nen (Arbeitstitel)

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Passau, Philosophische Fakultät, Didaktik der Geschichte (94030 Passau) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

110 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.5 Medieninhalte

[177-L] Wahler, Eva-Maria: "Bravo TV" im ZDF: Starmagazin und Jugendserie, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 53- 55 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/wahler. pdf)

INHALT: Vorgestellt wird die seit Februar 2003 vom ZDF ausgestrahlte Jugendsendung "Bravo TV", die als Genremix von Soap Opera und Magazinsendung aufgebaut ist. Durch die fiktio- nale Rahmenhandlung im Soap-Stil, kombiniert mit aktuellen Beiträgen, bietet die Sendung den jugendlichen Zuschauer besondere Identifikationsmöglichkeiten. Auf Grund von Unter- suchungen zur Akzeptanz der Sendung wurde der Genremix aufgehoben und in zwei getrenn- te Bereiche geteilt; eine junge, aus "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bekannte Schauspielerin (Mia Aegerter) wurde seit 2004 als Moderatorin und Identifikationsfigur eingesetzt. (DY)

[178-L] Wichert, Frank: Die Konstituierung moderner Männlichkeit in hegemonialen Printmedien: eine diskursana- lytische Untersuchung, Duisburg 2004, 378 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ub.uni- duisburg.de/ETD-db/theses/available/duett-06172004-142201/unrestricted/wichertdiss.pdf; http:// deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971656673&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=9716566 73.pdf)

INHALT: "In der Dissertation wird herausgearbeitet, wie in deutschsprachigen hegemonialen Printmedien 'Anrufungen' an die Subjektkategorie Mann (re-)produziert werden. Mit dieser Untersuchung liegt erstmals eine empirische Untersuchung vor, die zeigt, welche modernen Konstituierungsmomente im Hinblick auf Männlichkeit durch den Printmediendiskurs trans- portiert werden. In der vorliegenden Dissertation wird zunächst einmal der diskursive Kon- text beschrieben, der mit spezifischen Wissenstransformationen als diskursiver Hintergrund aktueller medialer Berichterstattung anzusehen ist. Insbesondere die diskursiven Ereignisse der '68er' Bewegung und die neu entstandenen Subjektivitätsformen in der Folge der '89er' Wende üben einen nachhaltigen Einfluss auf die Konzeption moderner Männlichkeit aus. Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass die Kategorie 'Geschlecht' aus historischer Sicht eine be- deutende Transformation erfahren hat. Der Diskurs über Geschlechterzuschreibungen wan- delte sich von der Annahme, dass Frauen als 'unvollkommene Männer' seien, hin zu einem biologisch/ genetischen/ sozial begründeten Dualismus, der sich zutiefst auch in aktuelle Printmedien einschreibt. Ferner wird durch die Rekapitulierung des Forschungstandes deut- lich, dass Ontologisierungen von Geschlechtern aus diskursanalytischer Perspektive nicht haltbar sind. Die Dissertation folgt in theoretischer und methodologischer Sicht dem Verfah- ren der 'Kritischen Diskursanalyse', wie es im Anschluss an die Ausführungen Michel Fou- caults und Jürgen Links von Siegfried Jäger (vgl. Jäger 2001) entwickelt wurde. Insbesondere der hier entwickelte Diskursbegriff und die normalismustheoretischen Konzeptionen ermögli- chen es, aktual-historische Texte in ihrem diskursiven Bezug zu analysieren. Vor allem die diskursiven Formen der narrativen Erzählung, der Kollektivsymbolik und des Angebots von Applikationsvorgaben dienen dazu, Männlichkeitskonzepte im hegemonialen Printmedien- diskurs zu konsituieren. Die empirische Analyse der Dissertation gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden die Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und die Frankfurter Rundschau (Fr) sowie das wöchentliche erscheinende Nachrichtenmagazin Focus im Hinblick auf die in ihnen enthaltenen Männlichkeitsapplikationen untersucht. Der Unter- suchungszeitraum erstreckt sich auf das Jahr 1997. Es wurden alle Artikel erfasst, die in die- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 111 1.5 Medieninhalte

sen Medien veröffentlicht wurden und in signifikanter Weise Zuschreibungen an die Subjekt- kategorie Mann enthalten. Diese strukturelle Analyse ermöglicht es, in printmedientypischen Rubriken konkrete Anrufungen zu analysieren. Wie die Analyse dieses ersten empirischen Teils zeigt, orientieren sich diese printmedialen Fremdzuschreibungen an Stratifikationsmus- ter des Konkurrenzdispositivs. 'Erfolg' und ein symbolisch codierter 'Aufstieg' stellen typische narrative Formationen dar, mit denen Männer beschrieben werden. Der zweite empirische Analyseteil verdeutlicht anhand Auswertungen von Interviews des Nachrichtenmagazins Fo- cus, die einer feinanalytischen Untersuchung unterzogen wurden, die subjektive Positionie- rung von Männern im Hinblick auf herrschende Diskurse." (Textauszug)

[179-F] Wöhlert, Romy, M.A. (Bearbeitung); Albrecht, Günther, Prof.Dr.; Hafez, Kai, Prof.Dr. (Betreuung): Zivilisation gegen Barbarei: die Konstruktion des Anderen in Politik und Medien nach dem 11.09.2001

INHALT: Konstruktion von islamisch/ arabisch/ orientalischer Andersheit; daraus ableitbare Eigenwahrnehmung; Funktion des Konstrukts; Einbettung von Wissenschaft/ Experten. ZEITRAUM: Januar bis Dezember 2001 sowie 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Länder- vergleich Bundesrepublik Deutschland - USA METHODE: Theoretische Grundlage bilden systemtheoretische Überlegungen zu gesellschaftli- cher Inklusion und Exklusion, Theorien abweichenden Verhaltens sowie zur Konstruktion so- zialer Identität; methodisch soll eine qualitative, computergestützte Inhaltsanalyse durchge- führt werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Stichprobe: 1.000; Artikel). ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt); Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg Gruppenbezoge- ne Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie, Konsequenzen (Universitätsstr. 25, 33615 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3106, e-mail: [email protected])

1.6 Mediennutzung

[180-F] Dörr, Günter, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Medienkompetenz im Einsatz von Computer und Internet im Unterricht für Lehrer und Lehrerinnen in Grund-, Haupt- und Realschulen (MECI)

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Weingarten, Fak. 01, Fach Erziehungswissenschaft (Kirchplatz 2, 88250 Weingarten) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0751-501-8260, e-mail: [email protected]) 112 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

[181-L] Eggert, Susanne: Fernsehen statt Radio hören?: Mediengebrauch in Familien mit Migrationshintergrund, in: MedienConcret : Magazin für die medienpädagogische Praxis, 2003, H. 1, S. 23-26

INHALT: Die Autorin setzt sich mit dem Mediennutzungsverhalten von Migrantenkindern aus- einander. Bei der Vermittlung von Medienkompetenz plädiert sie für die Berücksichtigung der Medienpräferenzen und der besonderen Erfahrungen, die Kinder mit Migrationshin- tergrund machen oder gemacht haben. (DIPF/Bal)

[182-L] Eimeren, Birgit van; Krist, Renate: Mediennutzung und Fernsehpräferenzen der 12- bis 17-Jährigen, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 12-20 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/eimeren.pdf)

INHALT: Dargestellt werden Ergebnisse verschiedener Studien zur Mediennutzung und zum Medienumgang von Jugendlichen aus den Jahren 2003 und 2004. Die Daten zu den 12- bis 17-Jährigen wurden Umfragen verschiedener Altersgruppen entnommen; sie geben Auf- schluss u.a. über Internetnutzung, Sehdauer, Fernsehnutzung im Tagesablauf, Sender- und Sendungsvorlieben, geschlechtsspezifische Faktoren der Fernsehrezeption und Anteil der Ju- gendlichen an ausgewählten Sendungen wie Nachrichten, Magazinsendungen, Serien, Reality Shows oder Daily Soaps. (DY)

[183-L] Gehrke, Gernot (Hrsg.): Digitale Teilung - digitale Integration: Perspektiven der Internetnutzung, (ecmc Working Paper, Vol. 5), München: KoPäd Verl. 2004, 127 S., ISBN: 3-935686-95-1 (Standort: FHB Bonn- Rhein-Sieg(1044)-11OGC1240)

INHALT: "Seit 2003 sind in Deutschland zwar über 50 Prozent der Bevölkerung online, aber: Knapp die Hälfte bleibt offline, und ihre Vorbehalte gegenüber den Anwendungspotenzialen des Internet sind stabil. Besonders Frauen und Ältere, aber auch jene mit geringerem Ein- kommen und einem formal niedrigen Bildungsabschluss gehören zu jenen, die keinen Gebrauch von den neuen Angeboten machen. Im Rahmen eines Expertenworkshops, den die ecmc GmbH im Auftrag der Staatskanzlei NRW in Karl durchführte, begaben sich Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auf die Suche nach den Gründen für diese Zweitei- lung der Gesellschaft. Im Blickpunkt stand die Frage: Was kann gegen die Digitale Teilung getan werden? Im Ergebnis plädieren die Autor(inn)en der Beiträge in diesem Buch insbe- sondere dafür, die Lebensumstände von Offlinern und ihre speziellen Anforderungen oder Erwartungen an die Potenziale von Computer und Internet stärker in den Fokus von Produkt- entwicklung und Marketing zu rücken, als dies bislang geschehen ist. Die Forderungen nach Kostenreduzierung und mehr Rechtssicherheit sowie Datenschutz sind zentrale Botschaften der Beiträge." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Bertram Konert: Deutschland und die di- gitale Welt: Faktoren der Teilung - Faktoren der Integration (15-30); Gernot Gehrke: Zwi- schen Teilung und Integration. Welche Faktoren sind entscheidend, welche Strategien ver- sprechen Erfolg? (31-44); Guido Schryen: Neulich am Hot Spot - Bringt mobiles Internet die Menschen ins Netz? (45-52); Mechthild Winkelmann: Auf den Inhalt kommt es an? Wie und warum (nicht) Bürger ins Netz gehen (53-66); Stefan Lennardt: Gegen den Digital Divide im soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 113 1.6 Mediennutzung

Fernsehen (67-74); Rudolf Philipeit: eGovernment für alle - wer geht ins digitale Rathaus? (75-84); Jutta Croll: Internet für alle - Mission erfüllt? (85-92); Ekkehardt Oehmichen: Ab- schätzungsversuche - wer bleibt warum offline? (93-103).

[184-L] Gerhards, Maria; Klingler, Walter: Programmangebote und Spartennutzung im Fernsehen 2003: Analyse auf Basis der AGF/ GfK-Programmcodierung, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 12, S. 584-593 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/12-2004_gerhards_klingler.pdf?foid=13573)

INHALT: "Bei leicht zugenommener Fernsehnutzung (Tagesreichweite, Seh- und Verweildauer) ist die Verteilung der Angebote und der Nutzung der TV Programmsparten 2003 im Ver- gleich zu den Vorjahren stabil geblieben. Information/ Infotainment überwiegt im Angebot, Fiction nimmt den ersten Platz in der Nutzung ein. Die hohen Verweildauern führen aller- dings dazu, dass rund zwei Drittel aller Bundesdeutschen am Tag zumindest kurz Kontakt mit der Programmsparte Information haben. Auf der Basis von 20 Fernsehprogrammen, die zu- sammen 91 Prozent der Fernsehnutzung repräsentieren, erlaubt die Analyse der AGF/ GfK- Programmcodierung Aussagen über die Programmangebote und Spartennutzung im deut- schen Fernsehen. So entfiel im Jahr 2003 mit 47 Prozent der angebotenen Sendeminuten der größte Anteil auf die Angebotssparte Information/ Infotainment, 24 Prozent auf Fiction, 10 Prozent auf Unterhaltung, 8 Prozent auf Werbung, 7 Prozent auf Sport und 5 Prozent auf Sonstiges. Am stärksten genutzt wurde mit 35 Prozent der gesamten Fernsehnutzung der fik- tionale Bereich, dicht gefolgt vom Bereich Information/Infotainment (33%) sowie von Unter- haltung (15%), Werbung (8%), Sport (7%) und Sonstiges (3%). Während die Nutzung von Information/ Infotainment mit zunehmendem Alter ansteigt, ist der Fictionanteil umso höher, je jünger die Zuschauer sind. Bezogen auf den gesamten Fernsehtag ist ein durchschnittlicher Zuschauer 50 Jahre alt; der durchschnittliche Informations-/ Infotainmentseher ist 54 Jahre alt, bei der Programmsparte Fiction beträgt das Durchschnittsalter 47 Jahre, bei Unterhaltung 51 Jahre und bei Sport 53 Jahre. Bezogen auf soziodemographische Gruppen und die Bevöl- kerungstypologie nach Sinus-Milieus gilt nach wie vor eine deutliche Segmentierung in den Bedürfnissen der Zuschauer. Hinsichtlich des Angebots und der Nutzung dominieren ARD und ZDF die informationsorientierten Programmbereiche eindeutig. In einem Vergleich mit dem Jahr 1998 zeigt sich sogar dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk hier seine Position weiter ausgebaut hat." (Autorenreferat)

[185-L] Gries, Jürgen; Maaz, Kai: Medienwelten der 10- bis 13-Jährigen: stadtquartiersbezogene Forschung im Vorfeld von Kinder- und Jugendarbeit, in: Deutsche Jugend : Zeitschrift für Jugendfragen und Jugendarbeit, Jg. 52/2004, H. 6, S. 267-277

INHALT: Mit der zunehmenden Berufstätigkeit beider Elternteile, dem Verlust an Aufenthalts- und Erfahrungsräumen und dem Rückgang an Kinderkontakten in der Nachbarschaft sowie dem Prozess der Individualisierung, Entstrukturierung und Enttraditionalisierung kultureller Lebensformen geht eine Entwicklung einher, die als zunehmende Mediatisierung von Erfah- rung bezeichnet wird. Die Autoren stellen in diesem Beitrag Ergebnisse einer empirischen Studie vor, in der die Medienwelten 10- bis 13-Jähriger in sozialen Brennpunkten untersucht 114 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

wurden. Die beiden Autoren verstehen ihre Studie als stadtquartiersbezogene Forschung im Vorfeld von Kinder- und Jugendarbeit. Sie bestätigen den Prozess einer zunehmenden Media- tisierung am Beispiel des Fernsehens, des Computers und des Internets. Sie zeigen, wie sich die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in diesen Bereichen ausgebreitet hat und wie sich die Lebensräume von Kindern durch die neuen Kommunikationsmedien signifikant verändert haben. (DJI/Sd)

[186-L] Groeben, Norbert; Hurrelmann, Bettina (Hrsg.): Lesesozialisation in der Mediengesellschaft: ein Forschungsüberblick, (Lesesozialisation und Medien), Weinheim: Juventa Verl. 2004, 468 S., ISBN: 3-7799-1355-0 (Standort: UB Bonn(5)- 2005-1518)

INHALT: "Der vorliegende Band entstammt der interdisziplinären Kooperation innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms 'Lesesozialisation in der Mediengesellschaft'. Die Komplexität der Gegenstandsbereiche Lesen wie Mediengesellschaft erfordert eine solche Interdisziplina- rität, in der sozial- und kulturwissenschaftliche Disziplinen von der Psychologie über die Kommunikationswissenschaft (einschließlich Journalistik etc.) bis zur Literaturwissenschaft und -didaktik vernetzt zusammenarbeiten, um den vielfältigen Aspekten der Verarbeitung klassischer und neuer Medien gerecht zu werden. Dabei stellt dieser Band, der den Titel des Schwerpunktprogramms trägt, den Ertrag der sechsjährigen interdisziplinären Kooperation dar, mit der der Forschungsstand in diesem Problembereich in adäquater Komplexität, empi- rischer Fundierung und zugleich theoretischer Kohärenz aufgearbeitet werden soll." (Auto- renreferat). Inhaltsverzeichnis: Norbert Groeben: Einleitung: Funktionen des Lesens - Nor- men der Gesellschaft (11-35); Christoph Klimmt & Peter Vorderer: Unterhaltung als unmit- telbare Funktion des Lesens (36-60); Ursula Christmann: Information als unmittelbare Funk- tion des Lesens (61-94); Gerhard Rupp, Petra Heyer & Helge Bonholt: Folgefunktionen des Lesens - Von der Fantasie-Entwicklung zum Verständnis des sozialen Wandels (95-144); Norbert Groeben: (Lese-)Sozialisation als Ko-Konstruktion - Methodisch-methodologische Problem-(Lösungs-)Perspektiven (145-168); Bettina Hurrelmann: Informelle Sozialisations- instanz Familie (169-201); Joachim Fritzsche: Formelle Sozialisationsinstanz Schule (202- 249); Cornelia Rosebrock: Informelle Sozialisationsinstanz peer group (250-279); Bettina Hurrelmann: Bildungsnormen als Sozialisationsinstanz (280-305); Norbert Groeben & Sascha Schroeder: Versuch einer Synopse: Sozialisationsinstanzen - Ko-Konstruktion (306-350); Günther Rager & Petra Werner: Entwicklung und Struktur der Mediengesellschaft (351-374); Marco Ennemoser & Wolfgang Schneider: Entwicklung von Lesekompetenz - Hemmende Einflüsse des medialen Umfeldes (375-401); Margrit Schreier: Entwicklung von Lesekompe- tenz - Fördernde Einflüsse des medialen Umfeldes (402-439); Norbert Groeben & Bettina Hurrelmann: Fazit: Lesen als Schlüsselqualifikation? (440-466).

[187-L] Großegger, Beate: "Jugendfernsehen" zwischen Zeitgeist und Zielgruppe, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 4- 11 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/grosseg- ger.pdf)

INHALT: Nach einigen Überlegungen zur Bedeutung des Fernsehens für Jugendliche seit den 60er Jahren bis zur Gegenwart werden Ergebnisse zur Jugendforschung vorgestellt. Es wird soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 115 1.6 Mediennutzung

festgestellt, dass die heutige Jugend sich nicht mehr primär durch ihren sozioökonomischen Status erschließen lässt, da Individualisierung und Pluralisierungsprozesse prägend wirken. Basierend auf dem Bericht zur Lage der Jugend in Österreich von 2003 werden Ergebnisse zum Fernsehen vorgestellt und interpretiert. Allgemein lässt sich sagen, dass die Jugendlichen Fernsehen größtenteils als ein multifunktionales Medium nutzen, indem es unterschiedliche Bedürfnisse nach Unterhaltung, Entspannung und Information erfüllt. Durch die Fragmentie- rung der Zielgruppe "Jugend" sind die früheren Jugendmagazine von geringerer Bedeutung geworden. (DY)

[188-F] Hafez, Kai, Prof.Dr. (Leitung): Türkische Mediennutzung in Deutschland

INHALT: Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat Prof.Dr. Kai Hafez im Jahr 2001 beauftragt, eine qualitative Studie zum Mediennutzungsverhalten türkischer Einwande- rer in Deutschland anzufertigen. Die These steht im Raum, dass der Konsum türkischsprachi- ger Medien die Entstehung einer Parallelgesellschaft fördern könne, während eine Hinwen- dung zu deutschen Medien die Integration unterstütze. Für diese These sprechen eine Reihe von Erscheinungen, insbesondere die rapide Zunahme des Konsums von türkischen Fernseh- programmen via Satellit seit den 90er Jahren. Erfahrungen aus anderen Ländern - etwa Unter- suchungen des Medienverhaltens von Iranern in Los Angeles oder Indern in London - zeigen jedoch auch, dass die Nutzung muttersprachlicher Medien ein vieldeutiger Prozess ist. Je nach der politischen Orientierung des Einzelnen, der peer group oder des Meinungsführermi- lieus, in dem er/ sie sich bewegt, kann es zu einer nationalistischen Aufladung im Sinne der "Ethnisierung" und zur zunehmenden Konfrontation mit der "Gastgebergesellschaft" kom- men. Oder aber es findet eine "strategische Ethnisierung" im Sinne einer sozio- psychologischen Erleichterung der staatsbürgerlichen Integration statt. Kulturelle Ethnisie- rung durch Medien kann unter bestimmten Bedingungen die staatsbürgerliche Integration insbesondere der ersten Einwanderergenerationen durch die Erhöhung der Akzeptanz gegen- über dem neuen kulturellen und gesellschaftlichen Umfeld fördern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Im Rahmen der qualitativen Untersuchung ist durch Interviews mit türkischen Fa- milien und Einzelpersonen in Deutschland eine Klärung politisch-gesellschaftlicher Zusam- menhänge der Mediennutzung erfolgt. Zu den Ergebnissen der Studie gehört eine differen- zierte Typologie von Mediennutzern, wobei je nach der Art des Zusammenhangs von tür- kisch- oder deutschensprachiger Mediennutzung mit der politischen, sozialen und kulturellen Integration etwa verschiedene Formen an der Türkei orientierten "Exil-Nutzer" von anderen "Diaspora-Nutzern" unterschieden werden. Auch die Gruppe der den deutschsprachigen Me- dien zugewandten Einwanderer wird differenziert. Die Studie geht auf der Basis der gewon- nenen Nutzerperspektiven kritisch mit verbreiteten Annahmen des Zusammenhangs von Me- dien und Integration ins Gericht. Es zeigt sich, dass das Vertrauen vieler Einwanderer im "Kulturexil" an das deutsche "System" oft sehr ausgeprägt ist - größer als bei vielen jungen Türken, die nur deutsche Medien nutzen. Es gibt keinen konstanten Zusammenhang zwischen Medienkonsum und politischer und sozialer Integration. Medien sind vielmehr ein Katalysa- tor der kulturellen Integration. Die Studie äußert Vorschläge für eine differenzierte medienpo- litische Strategie, die den Bedürfnissen der Nutzergruppen gerecht würden und insofern auch erfolgversprechend wäre. 116 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

VERÖFFENTLICHUNGEN: Hafez, Kai: Türkische Mediennutzung in Deutschland: Hemmnis oder Chance der gesellschaftlichen Integration? Eine qualitative Studie im Auftrag des Pres- se- und Informationsamtes der Bundesregegierung. Berlin: Bundesregierung, Presse- und In- formationsamt 2002.+++Ders.: Media and migration: ethnicity and transculturality in the me- dia age. Schwerpunktheft der Zeitschrift Nord-Süd aktuell, 15, 2001, 4. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-06 ENDE: 2002-05 AUFTRAGGEBER: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0361-7374170, e-mail: [email protected])

[189-L] Hahn, Andreas; Kindermann, Melanie; Ladner, Margitta: Serienfans in vergleichender Betrachtung, in: Achim Bühl (Hrsg.): Auf der Suche nach der Muße : empirische Analysen zum Freizeitverhalten, Münster: Lit Verl., 2004, S. 145-206, ISBN: 3-8258-7772-8 (Standort: UB Bonn(5)-2004-5251)

INHALT: Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, was Menschen dazu bewegt, einen relevanten Teil ihrer Freizeit vor dem Fernseher zu verbringen, um Glück und Leid von Seriencharakte- ren zu teilen. Mittels einer quantitativen Oneline-Befragung versuchen die Autoren, eine Se- rienfan-Typologie anhand der drei Serien "Gute Zeiten schlechte Zeiten", "Lindenstraße" und "Marienhof" zu erstellen. Der Rücklauf der Erhebung betrug 281 Fragebögen. Die Autorin- nen stellten Hypothesen auf zu den Bereichen: Demographie der Serienfans, Serienfantypen, Freizeittypen und gesellschaftlich-politische Orientierung. Die Erhebung gelangt zu dem Er- gebnis, dass es je nach Serie einen charakteristisch Fantyp gibt. Während der Fantyp bei "Gu- te Zeiten schlechte Zeiten" meist im Teenageralter ist und sich stark mit den Serienhelden i- dentifiziert, bilden die Fans der "Lindenstraße" die älteste Fangruppe mit einem breiten Al- tersspektrum. Die Fans zeigen eine nüchterne, teilweise kritische Betrachtung der Szenen. Marienhoffans sind ca 20 Jahre alt, Singles und überwiegend weiblich. Sie haben eine eher kritische Sichtweise gegenüber der Serie. Sie sehen sowohl hochaktuelle Fernsehsendungen als auch triviale und verbringen, wie auch die beiden anderen Gruppen, ca. die Hälfte ihrer Freizeit vor dem Fernseher. (ICB)

[190-L] Hajok, Daniel: Jugend und Fernsehinformation: eine explorativ-deskriptive Studie, Berlin 2004, 286 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diss.fu-berlin.de/cgi-bin/zip.cgi/2004/126/Fub-diss2004126 zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971298831)

INHALT: "Bei den Orientierungs- und Suchprozessen im Jugendalter kommt dem Fernsehen, dem Leitmedium der Jugendlichen, eine besondere Bedeutung zu: Es ist zu Zeiten, in denen das Wissen der Menschen von der Welt und der Gesellschaft medial vermitteltes Wissen ist, die wichtigste mediale Informationsquelle und Orientierungshilfe Heranwachsender. An die- sem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an. Sie rückt den Gegenstand 'Jugend und Fernsehin- formation' in den Mittelpunkt des Interesses. Ausgehend von einer Betrachtung der Phäno- mene 'Jugend- und Fernsehinformation' auf der Grundlage sozial-, erziehungs- und medien- wissenschaftlicher Forschung wird im Hauptteil der Arbeit ein empirischer Zugang zum Ge- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 117 1.6 Mediennutzung

genstand vorgenommen. Datenbasis ist eine mündliche Face-to-face-Befragung von 210 Ju- gendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, die im Rahmen eines größeren Forschungs- projektes zum Spannungsfeld 'Jugend - Politik - Fernsehen' in Hamburg, Leipzig und Umge- bung sowie Kempten und Umgebung durchgeführt wurde. Hauptanliegen der Studie ist es, den Gegenstand 'Jugend und Fernsehinformation' in seinen zentralen Dimensionen weiterge- hender als bisher geschehen zu beschreiben und zu erkunden. 'Jugend' steht dabei für einen entwicklungs- und sozialisationsbedingt spezifischen Rezipientenkreis mit einem besonderen Zugang zu den Medien, der sich quantitativ und qualitativ von Kindern und Erwachsenen un- terscheidet. 'Fernsehinformation' steht für den Prozess der Nutzung von Aussagen, Mitteilun- gen und Nachrichten mit informativer Qualität, der vielfältig motiviert und in die Lebenskon- texte der Menschen und in konkrete Situationen eingebettet ist. Theoretischer Bezugsrahmen hierfür ist die handlungstheoretische Perspektive mit der Grundannahme, dass Mediennut- zung von individuellen, sozialen und medialen Faktoren bedingtes soziales Handeln ist. Ent- gegen der bisherigen Praxis deskriptiver Forschung in diesem Bereich wird in der explorativ- deskriptiven Studie die Perspektive der Jugendlichen eingenommen und der Frage nachge- gangen, was 12- bis 17jährige selbst als informative Angebote des Fernsehens auffassen und nutzen, welche Motive hinter der Rezeption stehen, wie sie entsprechende Fernsehangebote bewerten, woran sie ihre Kritik festmachen und welche inhaltlichen Informationserwartungen sie haben. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf interindividuellen Unterschieden, die hinsichtlich soziodemographischer Merkmale (Alter, Schulbildung, Geschlecht, intellektuel- les Anregungsmilieu im Elternhaus, ältere Geschwister, Wohnort in den neuen/ alten Bundes- ländern und in der Großstadt/ im ländlichen Gebiet) und bedeutsamer Kontextvariablen (sub- jektive Interessenlage, politische Engagementbereitschaft, Fernsehnutzungsdauer, Anbieter- präferenzen) deutlich werden." (Autorenreferat)

[191-F] Hermeking, Marc, Dr.phil. (Bearbeitung): Kulturelle Einflüsse auf Nutzung und Gestaltung des Internet/ www

INHALT: Kulturelle Werte und Kommunikationsstile haben Einfluss auf die Nutzung von Me- dien und die Gestaltung ihrer Inhalte. Ergebnisse der interkulturellen Marketing-Forschung (insb. Werbeforschung) und der interkulturellen Kommunikation (insb. Hall, Hofstede u.a.) werden auf das neue Medium Internet und sein World Wide Web (www) übertragen bzw. ü- berprüft. Der "Digitale Graben" lässt sich so z.B. auch kulturell erklären und verstehen. ZEITRAUM: 2001-2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, USA, Japan u.a. METHODE: Vergleich der Nutzung/ Diffusion des Internets (www) in ausgewählten Kulturen; Vergleich der Seitengestaltung (Webseiten-Design) beispielhaft in ausgewählten Kulturen. Untersuchungsdesign: Zeitreihe; Querschnitt (Ländervergleich) DATENGEWINNUNG: In- haltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: ca. 1.000; www - ca 100 Unternehmens-Webseiten bzw. Organisations-Webseiten -incl. Homepages- in 10 Ländern -verschiedene Branchen, lo- kale und internationale Firmen-; Auswahlverfahren: Quota; Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Veröffentlichungen zur Nutzung des Internet -www- weltweit, diverse Quel- len; Auswahlverfahren: ca. 10 ausgewählte Länder/ Kulturen). Hermeneutik; Ethnografie. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hermeking, Marc: Cultural influences on internet diffusion and website acceptance. Some findings from cross-cultural marketing research. in: Sudweeks, Fay; Ess, Charles (eds.): Cultural attitudes towards technology and communication. Proceed- ings of the Fourth International Conference on Cultural Attitudes towards Technology and 118 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

Communication. Karlstadt (Sweden), 27 June - 1 July 2004. 2004, pp. 442-453. ISBN 0-86 905-862-2. ARBEITSPAPIERE: Hermeking, M.: Internationaler Auftritt der EADS im World Wide Web. Eine Expertise zur interkulturellen Unternehmenskommunikation im Internet im Auftrag der EADS. 2001. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[192-F] Hoffmann, Dagmar, Dr.; Goldschmidt, Rüdiger, Dipl.-Soz.; Heymann, Yvonne, Dipl.- Soz. (Bearbeitung): Vergleichende Analyse von Morningshows in sächsischen privaten Programmangeboten und deren Bedeutung für die Programmakzeptanz, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen

INHALT: In der Studie soll untersucht werden, inwieweit Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren morgendliche Radioprogrammangebote nutzen und wie diese Angebote, z.B. Moderationen und Gewinnspiele der so genannten Morningshows, akzeptiert werden bzw. ob diese unter Aspekten des Jugendschutzes vertretbar sind. METHODE: In dem seit Anfang Dezember 2002 laufenden Projekt sollen bis Ende November 2003 folgende Untersuchungsschritte realisiert werden: a) Programmstrukturanalysen ver- schiedener sächsischer Hörfunksender (Jump, Radio PSR, Energy Sachsen, Hitradio Antenne Sachsen, Radio Chemnitz sowie Radio Leipzig); b) Befragung von ca. 600 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 12 an den Standorten Chemnitz und Leipzig sowie dem je- weiligen Umland; c) Evaluation der Internetauftritte der jeweiligen Sender. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-12 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien -SLM-; Institut für Soziologie FI- NANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Medien- kommunikation und interkulturelle Kommunikation -IMIK- Professur Mediennutzung - Medienpsychologie, Mediensoziologie- (09107 Chemnitz) KONTAKT: Hoffmann, Dagmar (Dr. Tel. 0371-531-3914, e-mail: [email protected] chemnitz.de); Goldschmidt, Rüdiger (Tel. -3909, e-mail: [email protected] chemnitz.de); Heymann, Yvonne (Tel. -3914, e-mail: [email protected])

[193-F] Hofmann, Ole (Bearbeitung): Individuelle Fernsehnutzungsmuster von Kindern: Strukturanalysen von Mustern kindli- cher Fernsehnutzung anhand individueller Nutzungsverläufe

INHALT: Ziel der Dissertation ist es, kindliche Fernsehnutzung auf individueller Ebene zu be- schreiben. METHODE: Empirisch greift die Arbeit auf personenbezogene/ individuelle Daten (PIN-Daten) der GfK-Fernsehforschung von 50 Haushalten zurück, in denen 90 Kinder leben. Fernsehen wird dabei als selbstverständlicher Teil des Alltags von Kindern verstanden und ist in dessen Strukturen eingebunden. Daneben ist Fernsehnutzung aber immer auch durch die Angebots- strukturen des (Kinder-)Fernsehens bedingt. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 119 1.6 Mediennutzung

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und -didaktik (Moritz-Str. 23, 34127 Kassel) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[194-L] Hosp, Gerald: Die Auswirkung der Pressekonzentration auf die Leserzufriedenheit: empirische Evidenz für die Schweiz, in: MedienWirtschaft : Zeitschrift für Medienmanagement und Kommunikations- ökonomie, Jg. 1/2004, Nr. 4, S. 171-181

INHALT: "Über die Auswirkungen der Wettbewerbsintensität auf Tageszeitungsmärkten gibt die theoretische und empirische Literatur ein uneinheitliches Bild ab. Die empirische Literatur hat zudem bislang die Rezipientenseite vernachlässigt die bislang nur über die Auflage oder Pro-Kopf-Auflage Aufnahme in die Analyse fand. In diesem Beitrag wird vorgeschlagen, die Auswirkungen der Pressekonzentration auf die Leserzufriedenheit zu untersuchen. Dabei wird die Lesedauer als Ausdruck der Leserzufriedenheit verwendet. Je länger gelesen wird, desto höher wird der Nutzen von Tageszeitungen eingeschätzt. Die empirische Untersuchung zeigt für die Schweiz, dass ein höheres Konzentrationsmass mit einer geringeren Lesedauer verbunden ist. Vermehrte Titelanzahl führt zu einer verbesserten Abdeckung der Präferen- zen." (Autorenreferat)

[195-L] Huber, Nathalie: Ohne Bilder im Bilde: eine qualitative Studie zur Mediennutzung und Medienbewertung von blinden Menschen in Deutschland, (Mediennutzung, Bd. 4), Münster: Lit Verl. 2004, 201 S., ISBN: 3-8258-8002-8 (Standort: UB Siegen(467)-21Klez2385)

INHALT: Auf dem Hintergrund des in den letzten 20 Jahren gestiegenen Medienkonsums in Deutschland geht es in der vorliegenden Arbeit um die Frage, wie sich blinde Menschen im Medienalltag zurechtfinden, und ob sie den Medien einen vergleichbar hohen Stellenwert zu- schreiben wie Normalsehende. Der eigentlichen Analyse der Mediennutzung von Blinden geht zunächst eine Begriffsbestimmung von Blindheit und eine Darstellung der gesellschaftli- chen Situation von Blinden in Deutschland voraus. Im Anschluss wird anhand einer Befra- gung zahlreicher Blindeninstitute (Telefon-Interviews mit zahlreichen Experten) eine Über- sicht über das blindenspezifische Medienangebot erstellt. Theoretische Ansätze der Medien- nutzung wie der Uses-and-Gratifications-Approach, Cultural Studies oder das Lebensstil- Konzept sollen helfen, die Mediennutzungsmotive blinder Interviewpartner herauszuarbeiten, die dann die Grundlage für die Entwicklung einer Typologie blinder Mediennutzer bilden. Die Arbeit dokumentiert, dass eine eigene Medienwelt für Blinde existiert, die der sehenden Öffentlichkeit in der Regel nicht bekannt ist: Die Mediennutzung von blinden Menschen ist grundsätzlich mit einem erheblichen zeitlichen und technischen Mehraufwand verbunden (z.B. müssen Zeitungen vertont werden etc.). Ziel der Studie ist es, ein Bewusstsein unter Normalsehenden für die Möglichkeiten und Grenzen der Mediennutzung von Blinden zu schaffen und Hypothesen über die Mediennutzung von blinden Menschen zu generieren, um eine Basis für zukünftige Forschungsarbeiten zu schaffen. (ICH)

120 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

[196-F] Iben, Gerd, Univ.-Prof.Dr.; Katzenbach, Dieter, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Soziale Benachteiligung, Analphabetismus und Medienkompetenz

INHALT: In diesem Projekt soll Schülerinnen und Schülern aus benachteiligten Milieus über den Einsatz Neuer Medien ein Zugang zur Schriftkultur ermöglicht werden. ART: gefördert BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: BHF-Bank-Stiftung INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpä- dagogik WE IV (Senckenberganlage 15, Fach 122, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Iben, Gerd (Prof.Dr. Tel. 069-798-23827, Fax: 069-798-28408, e-mail: [email protected]); Katzenbach, Dieter (Tel. 069-798-22092, Fax: 069-798-28408, e-mail: [email protected])

[197-F] Klimmt, Christoph, Dr.; Schramm, Holger, Dr. (Bearbeitung); Dohle, Marco, Dipl.- Medienwiss. (Leitung): Rationalität bei der Selektion von Medienangeboten: zur Übereinstimmung von Motiven, Erwartungen und postrezeptiven Bewertungen bei der Rezeption von fußballbezogenen Medienangeboten

INHALT: Kern des Projekts ist die Frage nach der Rationalität der Selektionsprozesse von Rezi- pienten unter der Bedingung, dass verschiedene Medienangebote, die sich mit einem Ereignis befassen, ausgewählt werden können. Einen solchen Fall stellt die Berichterstattung rund um einen Spieltag der Fußball-Bundesliga dar. In einer Befragungsstudie wurden daher fußballin- teressierte Personen zunächst gebeten, vor dem Spieltag 1. ihre generellen Motive zur Nut- zung fußballspezifischer Medienangebote zu nennen und 2. ihre konkreten Erwartungen an einzelne, zur Nutzung beabsichtigte Programmangebote anzugeben. Nach dem Spieltag wur- den die Personen 3. in einer zweiten Befragungswelle gebeten, zu bewerten, in welchem Ma- ße ihre Erwartungen erfüllt wurden. Ziel der Studie war es, die Übereinstimmungen von Mo- tiven, Erwartungen und Bewertungen zu prüfen. METHODE: Die Untersuchung beinhaltet in der Tradition der Uses-and-Gratification-Forschung eine Erweiterung des Erwartungs-Bewertungs-Ansatzes von Rayburn und Palmgreen: Es er- folgt vor allem eine Differenzierung der gesuchten Gratifikationen in allgemein gesuchte (im Sinne von Motivation) und von spezifischen Angeboten erwartete (im Sinne einer Handlungs- folgeerwartung) Gratifikationen. Zudem werden handlungspsychologische Ansätze integriert. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schrift- lich (Stichprobe: N=290; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ergebnisse wurden auf der Tagung der international Communication Association (ICA) im Mai 2004 vorgestellt. Aufsatz zum Thema ist in Vorbereitung (vorauss. Ab März 2005). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz); Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (Expo Plaza 12, 30539 Hannover); Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftli- ches Institut Lehrstuhl für Medienwissenschaft I (Universitätsstraße 1, 40225 Düsseldorf) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 121 1.6 Mediennutzung

KONTAKT: Leiter (Tel. 0211-8114068, e-mail: [email protected])

[198-L] Kochhan, Christoph; Haddad, Denise; Dehm, Ursula: Bücher und Lesen als Freizeitaktivität: unterschiedliches Leseverhalten im Kontext von Fernsehgewohnheiten, in: Media Perspektiven, 2005, Nr. 1, S. 23-32 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/01-2005_kochhan.pdf?foid=13845)

INHALT: "Die Lesefähigkeit wird als unabdingbare Voraussetzung zur wirkungsvollen Teilnah- me an der modernen Informations- und Mediengesellschaft gesehen. Die Schere zwischen 'In- formationsreichen' und 'Informationsarmen' scheint jedoch weiter auseinander zu gehen. Die Position des Mediums Buch ist in diesem Zusammenhang unsicherer geworden. Eine Reprä- sentativbefragung von 1246 Personen über 14 Jahren ging der Lesetätigkeit der deutschen Bevölkerung nach, fragte nach Lesehäufigkeit, Genrepräferenzen und der Orientierung im Bücherangebot. Ein wichtiger Aspekt der Untersuchung war außerdem das Verhältnis zwi- schen Lesen und Fernsehen. Den Antworten der Befragten zufolge liest ein Viertel der Deut- schen täglich oder fast täglich, darunter vor allem Frauen und Menschen in den mittleren Jahrgängen. Auch die jüngeren Altersgruppen greifen in der Freizeit relativ häufig zum Buch (14-19-Jährige: 24% täglich/ fast täglich; 20-29-Jährige: 23% täglich/ fast täglich). Männer und ältere Menschen zeigten eine unterdurchnittliche Lesehäufigkeit. Fernsehkonsum und Leseintensität beeinflussen einander: Je umfangreicher der Fernsehkonsum, desto geringer der Buchkonsum. Allerdings zeigen sich bei genauerer Betrachtung größere Unterschiede. Regelmäßige Nutzer öffentlich-rechtlicher Programme lesen häufiger, dies gilt gerade auch in der jüngsten Befragtengruppe. Auch eine höhere formale Schulbildung korrespondiert mit in- tensiverem Lesen. Im Schnitt lesen die Deutschen 2,5 Bücher pro Monat. Bei der Wahl der Buchlektüre spielen unter anderem Empfehlungen von Freunden und Verwandten eine Rolle, aber auch Buchbesprechungen in der Presse. Ein Drittel der Befragten lässt sich durch Litera- tursendungen im Fernsehen auf Bücher aufmerksam machen. Dies gilt wiederum deutlich mehr für Seher öffentlichrechtlicher Programme (39%) als für Nutzer, die bevorzugt private Programme anschauen (27%). Die Verknüpfung von Fernsehen und Buch geht jedoch noch darüber hinaus. Buchverfilmungen und Buchveröffentlichungen im Zusammenhang mit Rat- gebersendungen sind zwei Beispiele außerhalb des Genres der Literatursendung. Deutlich wird aus der Studie, dass die Affinität zum Lesen vor allem unter den jüngeren Altersgruppen geweckt werden muss, um dem Buch den Stellenwert in der Gesellschaft zu erhalten." (Auto- renreferat)

[199-L] Kondo, Kaoruko: Global and diasporic media and children's hybrid identities: the case of Japanese children in London, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 51- 71

INHALT: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit japanischen Kindern, die sich mit ihren Familien für längere Zeit in London aufhalten. Als ethnische Gruppe entwickeln sie durch ihr alltägli- ches Leben und durch ihre Mediennutzung Identitäten, besonders hybride Identitäten, die deutlich machen, dass es wichtig ist, den sozio-ökonomischen Hintergrund sowie die Erzie- hungsziele der Eltern genauer zu untersuchen. Das Muster der spezifischen Mediennutzung 122 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

dieser japanischen Kinder in London wird unter verschiedenen Aspekten untersucht: Ge- schlechtsrollen, Ziele der Eltern und die Rolle globaler Medien in Bezug auf die Zukunft der Kinder werden diskutiert." Für ihre Studie beobachtete die Autorin zwölf Familien mit Kin- dern zwischen fünf und acht Jahren über den Zeitraum von einem Jahr. Sie besuchte die Fa- milien alle zwei Monate. (PT2)

[200-F] Krems, Josef, Prof.Dr. (Leitung): Wissenserwerb aus distribuierten WWW-basierten Informationsbeständen (Teilprojekt der DFG-Forschergruppe "Neue Medien im Alltag: von individueller Nutzung zu soziokulturel- lem Wandel")

INHALT: Im Mittelpunkt des Projektes stehen Prozesse des Wissenserwerbs aus im WWW zur Verfügung gestellten Informationen. In Fortsetzung der bisherigen Studien soll insbesondere die Unterstützung der Rezipienten bei der Integration distribuierter Textkomponenten zu ei- ner kohärenten Repräsentation des Textinhalts experimentell untersucht werden. Konkret soll der Einfluss unterschiedlicher Formen der Informationsaufbereitung bei instruierenden Tex- ten auf Verarbeitungsaufwand und Wissenserwerb betrachtet werden. Es sollen in Anlehnung an Kintsch (1998) textbegleitende Gliederungsschemata in ihrer Auswirkung auf die lokale und globale Kohärenzbildung analysiert werden. Eine weitere wichtige Variable ist die Kom- plexität der Rezeptionssituation. Der Effekt kohärenzstiftender Gliederungshilfen soll bei Texten mit intransparenter Verknüpfungsstruktur der Textteile unter erschwerten Verarbei- tungsbedingungen (Zeitdruck, Ablenkung) untersucht werden. Parallel zu den Laborexperi- menten sollen zwei empirische Untersuchungen im Internet durchgeführt werden. Ein weite- res Ziel ist die Entwicklung und Evaluation eines interaktiven Lehr-Lern-Systems für die In- ternet-Grammar (TP Schmied), das sich durch die Adaptation der bereitgestellten Wissensbe- stände an das individuelle Nutzerprofil auszeichnet. Aufgrund von Aktionen des Nutzers und der Online-Analyse des Nutzerverhaltens sollen relevante Informationen im WWW recher- chiert und vorwissensabhängig aufbereitet werden. Wesentliche Aspekte dieses Systems sol- len evaluiert werden. Abschließend sind die bislang erarbeiteten Projektergebnisse in Design- regeln für die benutzerorientierte Gestaltung von Dokumenten im WWW zu überführen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: ca. 300; Studierende; Auswahlverfahren: Zufall). VERÖFFENTLICHUNGEN: Waniek, J.; Naumann, A.: Grundlagen und Empfehlungen für die Gestaltung von Hypertexten. in: Wirtschaftspsychologie, 6, 2004, 1, S. 6-14.+++Waniek, J.; Brunstein, A.; Naumann, A.; Krems, J.F.: Interaction of text structure representation and situ- ation model in hypertext reading. in: Swiss Journal of Psychology, 62, 2003, pp. 103- 111.+++Naumann, A.; Waniek, J.; Krems, J.F.; Hudson-Ettle, D.: User behaviour in hyper- text based teaching systems. in: Smith, M.J.; Salvendy, G.; Harris, D.; Koubek, R.J. (eds.): Usability evaluation and interface design: cognitive engineering, intelligent agents and virtual reality. Proceedings of the HCI International, Vol. 1, 2001. London: Erlbaum 2001.+++ Naumann, A.; Waniek, J.; Krems, J.F.: Nutzerverhalten bei hypertextbasierten Lehr-Lern- systemen (User behaviour in hypertext based teaching systems). in: Oberquelle, H.; Opper- mann, R.; Krause J. (Hrsg.): Mensch & Computer 2001. Stuttgart: Teubner 2001, 55, S. 449- 450.+++Waniek, J.; Naumann, A.; Krems, J.F.: Effects of structural support an knowledge acquisition and navigation in hypertext. in: Harris, D. (ed.): Engineering psychology and cog- nitive ergonomics. Great Britain: Ashgate (in press).+++Naumann, A.; Waniek, J.; Krems, J.F.: Vergleich von Wissenserwerb und Navigationsstrategien bei linearen Texten und Hyper- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 123 1.6 Mediennutzung

texten. (Comparison of knowledge acquisition and navigational strategies in linear text and hypertext). in: Frindte, W.; Köhler, T.; Marquet, P.; Nissen, E.: IN-TELE 99 - Internet-based teaching and learning 99. Frankfurt am Main: P. Lang (in press).+++Naumann, A.; Waniek, J.; Krems, J.F.: Knowledge acquisition, navigation and eye movements from text and hyper- text. in: Reips, U.-D.; Bosnjak, M. (eds.): Dimensions of internet science. (in press).+++Naumann, A.; Waniek, J.; Krems, J.F.: Wissenserwerb, Navigationsverhalten und Blickbewegungen bei Text und Hypertext. (Knowledge acquisition, navigational strategies and eye movements in text and hypertext). in: Reips, U.-D. (ed.): Current internet science - trends, technique, results. Aktuelle Online-Forschung - Trends, Techniken, Ergebnisse. Zü- rich: Online Press 1999.+++Weitere Publikationen sind im Internet unter http://www.tu- chemnitz.de/~anjna/ abrufbar. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psycho- logie Professur für Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie (09107 Chemnitz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[201-F] Lenz, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Jäckel, Michael, Prof.Dr. (Leitung): Die regionale digitale Spaltung

INHALT: Internetnutzer und Nichtnutzer werden unter dem Stichwort "Digital Divide" anhand soziodemographischer Merkmale unterschieden. Allerdings gibt es darüber hinaus Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Grad der Urbanisierung und der Nutzung von In- formations- und Kommunikationstechnologien. Diesen Hinweisen wird im Projekt "Die regi- onale digitale Spaltung" nachgegangen. Kontext/ Problemlage: Ländliche Regionen laufen Gefahr, sich im Bereich der Verbreitung und Nutzung von Internettechnologien zu zurück- bleibenden Regionen zu entwickeln. Um dieser Gefahr entgegensteuern zu können, ist eine Identifikation der Erfolgsfaktoren für eine Diffusion neuer Technologien speziell im ländli- chen Raum notwendig. Mit dem Begriff der "regionalen digitalen Spaltung" wird die in Art und Ausmaß ungleiche Internetnutzung von urbaner und ländlicher Bevölkerung umschrie- ben. Fragestellung: Die folgenden Forschungsfragen stehen im Zentrum des Projekts: 1. In welchem Ausmaß kann in Deutschland von einer Regionalisierung der "digitalen Spaltung" gesprochen werden? 2. In welcher Form werden Stadt-Land-Unterschiede bezüglich der In- ternetnutzung in den Initiativen und Aktionen von Wirtschaft und öffentlichen Institutionen zur Überwindung der digitalen Spaltung berücksichtigt? Mit der Beantwortung dieser For- schungsfragen werden folgende Zielsetzungen verbunden: Das Phänomen einer regionalen digitalen Spaltung soll in Art und Ausmaß beschrieben werden. Public-Private-Partnerships im Bereich der Internetdiffusion sollen auf die Berücksichtigung von Stadt-Land- Unterschieden hin analysiert werden. Speziell für die ländliche Bevölkerung bestehende Nutzwerte des Internets sollen herausgearbeitet werden, um so den bisherigen Offlinern einen nachvollziehbaren Mehrwert kommunizieren zu können. METHODE: 1. Literatur- und Internetrecherche: Eine eingehende Literatur- und Internetrecher- che zum Thema "regionale digitale Spaltung in Deutschland" soll zu einer umfassenden und genauen Definition des zu untersuchenden Phänomens führen. 2. Sekundärdatenanalyse: Die Frage, welche Bevölkerungsgruppen tendenziell zu den Verfechtern und welche zu den Ver- ächtern des Internets zählen, wird durch verschiedene aktuelle Studien beantwortet. Die Se- kundäranalyse aktueller Datensätze zur Nutzung von Informations- und Kommunikations- technologien soll insbesondere auf die Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Regio- 124 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

nen hin reanalysiert werden. 3. Inhaltsanalyse: Anhand einer Untersuchung von im IuK- Bereich bestehenden Förderprogrammen sollen die Verbreitung, Inhalte und Formen beste- hender Public-Private-Partnerships im Bereich der Internetdiffusion auf die Berücksichtigung von Stadt-Land-Unterschieden hin untersucht werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Jäckel, Michael; Lenz, Tho- mas; Zillien, Nicole: Die regionale digitale Spaltung. Forschungsprojekt zur Untersuchung von Stadt-Land-Unterschieden der Internetnutzung. Abschlussbericht. Trier 2005. 53 S. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-201-3053, e-mail: [email protected])

[202-F] Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest: Lehrer/-innen und Medien 2003 - Nutzung, Einstellungen, Perspektiven

INHALT: Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland stehen Computern und Internet im Schulalltag sehr aufgeschlossen gegenüber, so ein Ergebnis der aktuellen Studie "Lehrer-/innen und Me- dien 2003". 67 Prozent betonen die Wichtigkeit dieser Medien für den Unterricht ("stimme voll und ganz zu"), 66 Prozent die große Bedeutung von Computern und Internet für den spä- teren Berufsalltag ihrer Schülerinnen und Schüler. 60 Prozent sehen in der Schule die Instanz, die Kindern den Umgang mit Computern vermitteln soll. Somit schreiben die Lehrerinnen und Lehrern der Schule hier eine höhere Kompetenz zu als beispielsweise den Eltern. 75 Pro- zent der Lehrer nutzen nach ihren eigenen Angaben mindestens mehrmals in der Woche einen Computer und 55 Prozent surfen ebenso häufig im Internet. Insgesamt weisen Lehrerhaushal- te eine höhere Medienausstattung auf als der Durchschnitt der deutschen Haushalte. Nach Angaben der Lehrerinnen und Lehrer stehen heute an deutschen Schulen im Schnitt für je- weils 92 SchülerInnen ein Fernsehgerät bzw. ein Videorekorder zu Verfügung. Bei Compu- tern sieht die Relation mit 18 Schülerinnen und Schülern pro Gerät zwar zunächst deutlich besser aus, aber die im Schuleinsatz häufig notwendige individuelle Nutzung lässt diese Quo- te dann in einem anderen Licht erscheinen. Und nicht alle Computer sind internettauglich. So werden heute Videos immer noch häufiger im Unterricht eingesetzt als der Computer oder das Internet. Die Lehrerinnen und Lehrer legen Wert auf die eigene Fortbildung im Multime- dia-Bereich, ein Gebiet in dem allerdings noch mehr getan werden kann. Anders als die heu- tige Schülergeneration sind sie in der Regel noch nicht als Multimedia-Generation aufge- wachsen, sondern mussten und müssen sich die notwendige Kompetenzen selbst aneignen. ZEITRAUM: November 2002 bis Januar 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Bei der Befragung der Lehrerinnen und Lehrer standen folgende Themen im Mittel- punkt: Mediennutzung in der Freizeit; private Medienausstattung; Einschätzung der Medien- nutzung der eigenen Schülerinnen und Schüler; Medieneinsatz in der Schule; Medienausstat- tung an der Schule; Dimensionen der Medienkompetenz. Grundgesamtheit der Studie bilden Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland, die an allgemeinbildenden Schulen unterrichten. Aus dieser Grundgesamtheit wurde eine repräsentative Stichprobe von insgesamt 2.002 LehrerIn- nen befragt. Die Interviews wurden in der Zeit von November 2002 bis Januar 2003 telefo- nisch durchgeführt. Feldarbeit und Datenprüfung lagen beim ENIGMA-Institut, Wiesbaden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Feierabend, Sabine; Klingler, Walter: Lehrer/-Innen und Medien 2003. Nutzung, Einstellungen, Perspektiven. MPFS For- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 125 1.6 Mediennutzung

schungsberichte. Baden-Baden: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2003, 51 S. Download unter: http://www.mpfs.de/ftp/Lehrerbefragung.pdf . ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hans-Bredow-Str., 76530 Baden-Baden) KONTAKT: Institution (Tel. 0711-6699-131, Fax: 0711-6699-111, e-mail: [email protected])

[203-L] Pettit, Philip: Trust, reliance and the Internet, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 108-121

INHALT: In jemanden Vertrauen zu setzen, bedeutet im intuitiven, umfassenden Sinn des Beg- riffs nicht nur, sich auf diese Person zu verlassen, sondern auch, dieses Sich-Verlassen zu manifestieren in der Erwartung, dass diese Manifestation von Vertrauen die Motivation und die Gründe des Anderen, sich als vertrauenswürdig zu erweisen, stärken wird. Kann Vertrau- en zwischen Menschen auf der Basis von Internetkontakten allein aufgebaut werden? Eine entsprechende Erwartung in einen Anderen aufzubauen und ihm in einer bestimmten Angele- genheit zu vertrauen, kann auf der Vermutung beruhen, dieser Andere sei vertrauenswürdig, oder auf der Vermutung, dass der andere Wertschätzung suche und daher auf die gute Mei- nung, die durch einen Akt des Vertrauens ausgedrückt oder versprochen wird, positiv reagie- ren werde - oder auf beiden Vermutungen gemeinsam. Keiner dieser Mechanismen kann je- doch Vertrauen erzeugen, wenn Menschen nur über das Internet miteinander in Verbindung stehen. Im Internet trägt jeder den Ring des Gyges: in Bezug auf die persönliche Identität ist jeder für alle anderen unsichtbar. (ICEÜbers)

[204-F] Reiling, Nina, M.A. (Bearbeitung); Schulz, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung): Das Mediennutzungsverhalten Jugendlicher: ein Kohortenvergleich

INHALT: Nationale und internationale Studien haben die Signifikanz des Forschungsbereiches Jugendliche und Medien bekräftigt. Auch in Deutschland hat sich das Mediennutzungsverhal- ten verändert. Zeitschriften- und Buchlektüren sind bei Jugendlichen eher rückläufig, Fernse- hen, Musik- und Radiohören gelten als bevorzugte Leitmedien, und die Internetnutzung ist in den letzten Jahren beträchtlich angestiegen. Das Mediennutzungsverhalten Jugendlicher wur- de bisher vor dem Hintergrund der Medien- und Themeninteressen eingehend erforscht. Das Freizeitverhalten Jugendlicher ist trotz zunehmender Medienausstattung und wachsendem Medienbesitz von hoher Stabilität gekennzeichnet ist. Gleichzeitig wird belegt, dass neue Medien wie das Internet und das Handy bei einer Tendenz steigender Benutzung einen siche- ren Platz im Alltag und Leben der Jugendlichen haben. Das Merkmal 'Alter' ist hierbei ein zentrales Unterscheidungsmerkmal für das Verhalten von Mediennutzern. Mit dem Begriff des Alters sind zwei Aspekte verbunden, zum einen das Lebensalter von Individuen und zum anderen eine Verortung in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext. In Bezug auf das Lebensalter und mit der Zugehörigkeit einer Altersgruppe lässt sich das Publikum in Alters- kohorten mit einem ähnlichem Erfahrungshintergrund einordnen. Diese Einordnung ermög- licht einen Vergleich verschiedener Altersgruppen untereinander und über einen Zeitraum hinweg. Diese Untersuchung soll Antwort darauf geben, wie sich das Mediennutzungsverhal- 126 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

ten Jugendlicher seit den 70er Jahren bis heute verändert hat und wie sich diese Veränderun- gen in einen gesellschaftlichen Hintergrund einordnen lassen. ZEITRAUM: 1970-2000 METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse (Daten der Massenkom- munikation 1970-2000. Herkunft der Daten: DJI-Jugendsurvey). ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakul- tät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (Postfach 3931, 90020 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0911-5302-675, e-mail: [email protected])

[205-L] Roe, Keith; Broos, Agnetha: Marginality in the information age: the socio-demographics of computer disquietude ; a short research note, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 91-96 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den soziodemographischen Faktoren eines Aspekts der 'digitalen Ungleichheit', nämlich der Computernutzung und dem Nutzungsverhalten. Die Er- gebnisse beruhen auf einer breit angelegten Untersuchung zur Computernutzung und zum Nutzungsverhalten unter der erwachsenen Bevölkerung Flanderns. Sie zeigen, dass die Nichtnutzung von Computern und eine negative Einstellung zu digitalen Entwicklungen nicht auf relativ kleine Bevölkerungssegmente beschränkt ist, sondern bei über 40 Prozent der Be- fragten verbreitet ist. Regressionsanalysen zeigen, dass das Bildungsniveau die am stärksten bestimmende Variable bezüglich der Beunruhigung durch den Computer ist, gefolgt von Al- ter und Geschlecht. Die Implikationen dieser Ergebnisse werden zusammenfassend diskutiert. (UNübers.) (RG)

[206-F] Rogler, Lutz, Dr.des. (Bearbeitung): Die "majalla fikriyya" als Forum intellektueller Öffentlichkeit im Umfeld arabischer islami- scher Bewegungen (Teilprojekt 2 im Rahmen des Projekts "Medien und strukturelle Verän- derungen von Öffentlichkeit in der arabisch-islamischen Welt der Gegenwart")

INHALT: Das Projekt beinhaltet die Untersuchung einer Gruppe von theoretisch orientierten Zeitschriften ("majalla fikriyya") in arabischer Sprache, die seit Beginn der siebziger Jahre im Umfeld der "islamischen Strömung" in verschiedenen arabischen Ländern bzw. in der arabi- schen Diaspora in Europa und den USA erschienen sind. Die ausgewählten Zeitschriften ha- ben in den letzten drei Jahrzehnten nicht nur eine wichtige Rolle für die Entwicklung des reli- giös-ideologischen Repertoires einer Reihe von (sunnitisch-)islamischen Bewegungen im Maghreb und im Nahen Osten gespielt, sondern haben insbesondere auch zur kommunikati- ven Vernetzung islamischer Intellektueller verschiedener arabischer Länder und Gruppierun- gen beigetragen. Im Vordergrund der vergleichenden Analyse stehen daher jene Aspekte, die das Genre der transnationalen "majalla fikriyya" als ein Forum für die Konstituierung und Strukturierung einer spezifischen intellektuellen Öffentlichkeit im politisch-ideologischen Kontext der "islamischen Strömung" charakterisieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. unter: http://www.zmo.de/publikationen/lit_Rogler.html . soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 127 1.6 Mediennutzung

ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient (Kirch- weg 33, 14129 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[207-F] Schack, Korinna, Dr. (Bearbeitung); Kuckartz, Udo, Prof.Dr. (Leitung): Informationsverhalten im Umweltschutz

INHALT: Beobachtet man die aktuelle Umweltkommunikation, also den Anteil, den Umweltthe- men in der Kommunikation der unterschiedlichen Öffentlichkeiten einnimmt, lässt sich ein- deutig ein Spannungsverhältnis zu den faktisch verfügbaren Informationsangeboten feststel- len, die aus Umweltpolitik, Umweltberatung und Umweltforschung bereitgestellt werden. Dieses Phänomen ist die Grundlage für die Frage danach, wie denn das menschliche Informa- tionsverhalten aussieht. Die These ist, dass der menschliche Informationserwerb bestimmten sozialen Mustern folgt und sich dieses Spannungsverhältnis zwischen Informationsangebot und Umweltkommunikation nicht zuletzt aus der fehlenden Berücksichtigung der entspre- chenden Muster in weiten Teilen des Informationsangebotes ergibt. Das Projekt wird unter dem Titel "Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Ergebnisse zu den Determinanten des Informationsverhaltens und interdisziplinäre Ermittlung von Möglichkeiten verbesserter In- formationsstrategien im Bereich Umweltschutz" im Rahmen des Umweltforschungsplans vom Umweltbundesamt gefördert (F+E 200 17 156). GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundes- republik Deutschland METHODE: Empirische Untersuchung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 20; Expertinnen im Bereich Kommunikation und Information; Auswahlverfahren: Quota). Sekundäranalyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Allbus u.a.). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Siehe Webseite: http://www. empirische-paedagogik.de/infoprojekt/infoprojekt.htm . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2000-09 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Umweltbun- desamt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungs- wissenschaft Lehrstuhl für Empirische Erziehungswissenschaft (Bei St. Jost 15, 35039 Mar- burg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-28-23026, Fax: 06421-28-22823, e-mail: [email protected])

[208-L] Scheule, Rupert M.; Capurro, Rafael; Hausmanninger, Thomas (Hrsg.): Vernetzt gespalten: der digital Divide in ethischer Perspektive, (Schriftenreihe des Internatio- nal Center for Information Ethics (ICIE), Bd. 3), München: Fink 2004, 262 S., ISBN: 3-7705- 3968-0 (Standort: ULB Münster(6)-3H80242)

INHALT: "Das digitale Netz vernetzt nicht nur, sondern spaltet zugleich; die digitale Kommuni- kation verbindet nicht nur, die trennt auch: Der afrikanische Kontinent hat eine geringere Netzpräsenz als allein die Stadt New York. Die Angestellten der Weltbank verfügen über mehr Telefonleitungen und Modems als ganz Ruanda. Am Beginn des 21. Jahrhunderts hat 128 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

etwa die Hälfte der Menschheit noch niemals telefoniert. Ist das aber ein Problem? Ja, sagen die einen und unternehmen alle Anstrengungen, um Informations- und Kommunikationstech- nologien in die entlegensten Teile der Welt zu bringen. Nein, sagen die anderen, und verwei- sen auf die Innovationsdynamik der ICTs, die das Problem von selbst lösen werde. Falsch ge- fragt, sagen die Dritten, denn den entsprechenden Ländern fehlen nicht ICTs, sondern Wasser und Medikamente. Die Einbindung in die Weltgesellschaft durch ICTs zerstört allenfalls un- sere Kultur, setzen wiederum andere hinzu und demonstrieren gegen Globalisierung. Der vor- liegende Band widmet sich aus ethischer Perspektive diesen und weiteren Fragen der Spal- tung durch Vernetzung. Er bringt die einzelnen Positionen zur Sprache und in einen Dialog miteinander. Dabei integriert er diskursethische, gerechtigkeitstheoretische, ästhetische, sys- temtheoretische, poststrukturalistische, kulturtheoretische und symboltheoretische Zugänge und bietet durch interne Vernetzung der Texte ein komplexes Bild möglicher Antworten. Po- litische Aktualität gewinnt der Band zudem mit einer der ersten wissenschaftlichen Gesamt- analysen der DOT-Force-Initiative der G8, die jüngst ihren Abschlussbericht vorgelegt hat, und mit dem MISTICA-Dokument, das die digitale Spaltung von der anderen Seite her, aus lateinamerikanisch- karibischer Sicht behandelt und hier erstmals im deutschsprachigen Raum vorgestellt wird. Der 3. Band der Schriftenreihe des International Center for Informati- on Ethics zeigt deutlich: Der Digtial Divide ist nicht allein unter technischen oder kommer- ziellen Gesichtspunkten bewertbar. Er verlangt nach einer ethischen Verortung." (Autorenre- ferat). Inhaltsverzeichnis: Rafael Capurro, Thomas Hausmanninger, Rupert M. Scheute: Ver- netzt gespalten. Ein Trialog (15-36); Andreas Greis: Cybergeography. Zur Morphologie des Digital Divide (37-50); Johann Ev. Hafner: Net Divide. Eine systemtheoretische Beschrei- bung der Exklusionen im Netz (51-70); Eike Bohlken: Verlangt die Forderung nach kulturel- ler Autonomie die Überwindung des Digital Divide? Eine kritische Grundrechtsdiskussion (71-84); Matthias Wörther: Jenseits der Datenflut. Überlegungen zur Informationsaskese (85- 96); Klaus Wiegetling: Kultur versus Globalisierung. Zu ethischen Konsequenzen informati- onstechnologisch disponierter Globalisierungsstrategien (97-114); Karsten Weber: Digitale Spaltung und Informationsgerechtigkeit (115-120); Rupert M. Scheule: Digitale Spaltung und Vernetzungsgerechtigkeit (121-138); Johannes J. Frühbauer: Digital Divide und das Welt- ethos-Projekt (139-148); Matthias Kettner: Digital Divide und deliberative Demokratie. Eine diskursethische Bemerkung zur Technikabhängigkeit (149-160); Wolfgang Sützl: Digital Di- vide und emanzipative Ästhetik (161-178); Felix Weil: Digital Divide und Digitale Dynamik. Über den tatsächlichen ethischen Handlungsbedarf (179-188); Karsten Weber: Non- proprietäre Software und Geschenkökonomie. Lösungen für die digitale Spaltung? (189-198); Rupert M. Scheule: 'Get us Connected'. Zur ICT-basierten Implementierung von Vernet- zungsgerechtigkeit in Afrika (199-204); Johannes J. Frühbauer: Digital Empowerment. Das 'Hole-in-the-Wall' Projekt und die Inklusion der Analphabeten (205-212); Jessica Heesen: Technik als Mission. Wie Vereinte Nationen und G8 die digitale Spaltung über-winden wol- len (213-224); Rafael Capurro: MISTICA. Eine lateinamerikanische Antwort auf die digitale Spaltung (225-242).

[209-F] Sloane, Peter F.E, Prof.Dr. (Bearbeitung): Informations- und Medienverhalten von Jugendlichen - Einfluss von Print- bzw. Digitalme- dien soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 129 1.6 Mediennutzung

INHALT: In dieser Studie wurde eine Literaturauswertung zum Informations- und Medienverhal- ten von Jugendlichen vorgenommen. Diese Studie diente zur Vorbereitung einer Entschei- dung zur Mediengestaltung. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Hauptgeschäftsführerkonferenz der bayerischen Handwerkskammern FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Paderborn, Fak. 02 Wirtschaftswissenschaften, Department 5 Wirt- schaftspädagogik WIWI 01 Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05251-60-2372, Fax: 05251-60-3419, e-mail: [email protected])

[210-F] Steiner, Pia, Lic.rer.pol.; Stroetmann, Karl (Bearbeitung); Arend, Michal, Dr.phil.; Ku- bitschke, Lutz (Leitung): eInclusion and eAccessibility priority issues

INHALT: Das Projekt umfasst die Bereiche "eInclusion" und "eAccessibility", und wendet sich damit an eines der zentralen Politikziele der Europäischen Union - die Sicherstellung des Zu- gangs zur sowie die Einbeziehung in die Informationsgesellschaft und ihre Vorteile für jeden Bürger. Hauptzielgruppen sind ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie weitere Risikogruppen. Aufgabenstellung ist die Schaffung einer umfassenden empirischen Datenbasis, um den politischen Prozess in den Bereichen "eInclusion" und "eAccessibility" zu unterstützen. Dabei stehen drei Themenbereiche im Vordergrund: Fragen der "eAccessibi- lity" im Rahmen des Aktionsplanes und der Roadmap eEurope 2005, der Rahmengesetzge- bung und Regulierung für elektronische Telekommunikation, bei Ausschreibungen öffentli- cher Auftraggeber u.a.; elektronische Arbeitsformen, Internet-basierte Weiterbildungsmög- lichkeiten für Ältere und Behinderte, Minoritäten u.a.; Zugang zu elektronischen Bürger- diensten (wie z.B. eGovernment, eLearning und eHealth/ Telemedizin). Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Integration chronisch kranker und behinderter Menschen in die In- formationsgesellschaft, v.a. durch sog. eHealth-Dienste. Außerdem werden sog. "Best Practi- ce"-Beispiele für Politik und Forschung dokumentiert, auf deren Grundlage Empfehlungen für innovative, praxisnahe Politikstrategien und Implementierungsmaßnahmen erarbeitet werden. Über einen Zeitraum von 30 Monaten werden acht Projektpartner aus den alten und neuen EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz zusammenarbeiten. Zusätzlich decken weitere nationale Partner alle anderen alten und neuen Mitgliedsstaaten und Kandidatenländer ab. (S.a. http://www.einclusion-eu.org ). GEOGRAPHISCHER RAUM: alte und neue EU- Mitgliedsstaaten und Schweiz VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.einclusion-eu.org/ . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Union FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH (Oxfordstr. 2, 53111 Bonn); Econcept AG Wirtschafts- und Politikberatung (Lavaterstr. 66, 8002 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Arend, Michael (Dr. e-mail: [email protected])

[211-F] Strotmann, Mareike (Bearbeitung): Mediennutzungsverhalten und -aneignung bei türkischen Jugendlichen 130 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.6 Mediennutzung

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation BEGINN: 2003-09 ENDE: 2005-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3142, e-mail: [email protected])

[212-F] Treumann, Klaus Peter, Prof.Dr.; Meister, Dorothee; Sander, Uwe, Prof.Dr.; Burkatzki, Eckhard; Hagedorn, Jörg; Kämmerer, Manuela; Strotmann, Mareike; Wegener, Claudia, Dr. (Be- arbeitung): Medienhandeln Jugendlicher. Eine empirische Studie zur Mediennutzung und zur Medien- kompetenz bei 12- bis 20-Jährigen zu Anfang des 21. Jahrhunderts

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: Anfang des 21. Jahrhunderts ART: keine Angabe BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0521-106-6960, e-mail: [email protected])

[213-L] Zubayr, Camille: Zeitsauger Fernsehen?: Programmnutzung im Wandel, in: Communicatio Socialis : internati- onale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 35-44 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dass sich das Programmangebot in Deutschland mit der Zulassung privatrechtlicher, werbefinanzierter Sender sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht dramatisch ändern wird, war für die meisten Experten keine allzu große Überraschung. Weniger eindeu- tig waren hingegen die Prognosen über die Akzeptanz des dualen Systems bei den Zuschau- ern. Wie hat das deutsche Fernsehpublikum auf die neuen Angebote reagiert? Wie viel mehr Zeit verbringen sie mit dem Fernsehen? Ist der Mehrkonsum Ausdruck eines aktiv gestiege- nen Interesses? Und: Werden heute andere Sendungen bevorzugt als noch vor zehn oder 15 Jahren? Diese und andere Fragen zu den Fernsehgewohnheiten der Deutschen nach Einfüh- rung des dualen Systems versucht der nachstehende Artikel mithilfe der Messdaten der konti- nuierlichen Fernsehforschung zu beantworten." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 131 1.7 Medienwirkung

1.7 Medienwirkung

[214-L] Beck, Ulrich: Entgrenzung der Intifada oder: Das Linienbus-Ticket in Haifa, in: Doron Rabinovici, Ulrich Speck, Natan Sznaider (Hrsg.): Neuer Antisemitismus? : eine globale Debatte, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 133-142, ISBN: 3-518-12386-6 (Standort: UB Bielefeld(361)-12IB260N4A6)

INHALT: Der israelisch-palästinensische Konflikt bricht immer mehr auch in EU-Ländern auf und bedroht den nationalen Kompromiss des Ausgleichs von Juden und Nicht-Juden. So be- flügelte die Parteinahme Chiracs gegen das Bombardement Iraks den Judenhass französisch- arabischer Jugendlicher, der sich in Gewalt gegen französische Juden entlud. Der vorliegende Beitrag widmet sich dieser Entgrenzung der Intifada. Fernsehbilder von Kriegshandlungen und ihren Opfern werden überall auf der Welt empfangen. Gewalt in dem einen Winkel des Globus kann Gewaltbereitschaft in vielen anderen Winkeln der Erde wachrufen. Der Autor nennt dieses Phänomen die "Globalisierung der Emotionen". Die Theorie der Identität von Gesellschaft und Politik, die davon ausgeht, dass wir nach wie vor in klar gegeneinander ab- gegrenzten, nationalstaatlich organisierten "Containern" leben, mitfühlen und denken, ist demnach falsch. Das Mitleid ist in der globalisierten Fernsehkultur nicht länger an die natio- nale Freund-Feind-Schematik gebunden. Trotz der Globalisierung der Emotionen leben Israe- lis und Europäer moralisch und politisch in verschiedenen Welten. Und dies bricht in der Be- lastungsprobe durch die entgrenzte Intifada dort hervor, wo die Europäer im existentiellen Entweder-Oder zwischen Israelis und Palästinensern Partei ergreifen müssen. (ICB2)

[215-L] Demers, Frederic: Fiction serielle et conscience historique dans le Quebec d'aujourd'hui, in: Traverse : Zeit- schrift für Geschichte, 2004, H. 2, S. 99-107 (Standort: UuStB Köln(38)-24A6639; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Autor untersucht die Entstehung eines kollektiven Geschichtsbildes und National- bewusstseins am Beispiel der kanadischen Fernsehserie "Die Töchter von Caleb", welche zu Beginn der 1990er Jahre mit großem Publikumserfolg gesendet wurde. Er gibt zunächst einen kurzen Überblick über Handlung und Personen der Serie und fragt nach den Gründen für den Erfolg der Erzählstrukturen dieses beliebten Historienfilms. Im zweiten Teil thematisiert er den allgemeinen Zusammenhang zwischen Serienfiktion und Geschichtsbewusstsein sowie die Gabe des Filmgenres, Geschichte trotz zahlreicher Stereotypen authentisch "fühlen zu las- sen". (ICI)

[216-L] Dostal, Werner; Troll, Lothar: Die Berufswelt im Fernsehen: Folgen für das Berufsverständnis und den Berufswahlprozess, in: Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesagentur für Arbeit : Zeit- schrift für berufskundliche Information und Dokumentation, 2004, Nr. 24, S. 57-69; 89 KB (Standort: UuStB Köln(38)-Haa1989; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://doku.iab.de/ibv/2004/ibv2404_57.pdf)

132 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

INHALT: In der Berufsforschung werden Methoden und Kategorien entwickelt, die zur Analyse und Beschreibung des Phänomens "Beruf" herangezogen werden können. Diese Ansätze sind im Rahmen des "Konzepts der differenzierten Information zur Beschreibung von Berufen und Ausbildungswegen" verfeinert und publiziert worden. Vorgestellt werden zwei Pilotstudien, die sich mit den Folgen für das Berufsverständnis und den Berufswahlprozess aufgrund der Darstellung von Berufswelten im Fernsehen beschäftigen. Untersucht wurden einerseits das Gesamtangebot und sein Bezug zu berufsbezogenen Inhalten, andererseits wurden spezielle Vorabendserien, die sich vor allem an Jugendliche wenden, genauer analysiert. Die Ergebnis- se machen deutlich, dass das Medium Fernsehen erhebliche Wirkungen bei den Fernsehkon- sumenten zeitigt, während die dargebotenen Informationen eher klischeeorientiert und aus Gründen der Kosten sparenden Produktionspraxis eher verengt und realitätsfern gestaltet sind. Das Spektrum der gezeigten Berufe ist zwar vergleichsweise breit, es werden aber dennoch nur für einige wenige Berufe vertiefte und für die Berufswahl nutzbare Informationen ange- boten. Diese Pilotstudien sollen als "ein erster Einstieg in die kulturelle Indikatorenforschung, die in Deutschland noch in ihren Anfängen steckt, betrachtet werden". (IAB)

[217-L] Fritzsche, Bettina: Medial vermittelte Beziehungen: para-interaktiv und dennoch sinnhaft, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 32-37 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/fritzsche.pdf)

INHALT: In 23 narrativen Interviews und Gruppendiskussionen mit Mädchen verschiedener Milieuzugehörigkeit im Alter von 10-18 Jahren wurde das medial vermittelte Verhältnis zwi- schen Fans und Popstars untersucht. Es zeigt sich, dass in vielen Fan-Star-Beziehungen den Stars ein eindeutiger Symbolcharakter für eine glückliche Liebesbeziehung zukommt. Als weitere Funktion werden Konsumierbarkeit (Kleidung, Aussehen, Orientierung), Identifikati- on und "para-interaktive" Beziehung (Erleben von Intensität und Begehren) genannt. Diese Beziehungen zu den Popstars können mit durchaus konstruktiven Auseinandersetzungen im Rahmen des Übergangs von der Kindheit in die Jugendphase verknüpft sein. (DY)

[218-L] Früh, Werner; Wünsch, Carsten; Klopp, Pascal: TDU - Unterhaltungsindex: ein Instrument zur empirischen Ermittlung von Unterhaltungs- erleben, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 515-544 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Zur Erfassung von Unterhaltungserleben wird ein Messinstrument entwickelt und in drei empirischen Untersuchungen validiert. Es geht zurück auf die 'triadisch-dynamische Un- terhaltungstheorie' (Früh 2002 & 2003a). Diese versteht Unterhaltungserleben als ein emoti- onsähnliches Erleben (Makroemotion), welches durch eine tendenziell positive Valenz, eine prinzipielle Beherrschbarkeit der Konsequenzen der Rezeption und die Nutzung allgemeiner Dispositionsfreiheiten (Souveränität/ Kontrolle) gekennzeichnet ist. Das Messinstrument kann Unterhaltung anhand dieser Aspekte als ein stetiges Merkmal in beliebigen Kontexten erfassen (also z.B. auch bei der Nachrichtenrezeption). In den Validierungsstudien wird ne- ben Reliabilität, Objektivität und Facevalidität insbesondere die Konstruktvalidität geprüft. Die Ergebnisse bestätigen unsere Erwartungen. Sie zeigen, dass das vorgestellte Instrument soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 133 1.7 Medienwirkung

zu anderen und (aus unserer theoretischen Perspektive) besseren Messergebnissen führt, als bekannte Verfahren der Unterhaltungsmessung." (Autorenreferat)

[219-L] Geißler, Rainer; Pöttker, Horst (Hrsg.): Massenmedien und die Integration ethnischer Minderheiten in Deutschland: Problemaufriss - Forschungsstand - Bibliographie, (Medienumbrüche, Bd. 9), Bielefeld: transcript Verl. 2005, 542 S., ISBN: 3-89942-280-5

INHALT: "Gegenwärtig findet in Deutschland ein sozialer Umbruch statt: Der Anteil der Migran- ten an der Bevölkerung ist stark gewachsen und er wird noch weiter wachsen. Die Gesell- schaft steht vor der Herausforderung, diese ethnischen Minderheiten zu integrieren. Massen- medien, die sich aufgrund ihrer Ausdifferenzierung ebenfalls in einem Umbruch befinden, spielen bei diesem Integrationsprozess eine wichtige Rolle. Der Band klärt das umstrittene Konzept der Integration durch Massenmedien, gibt einen Überblick über den Forschungs- stand und enthält eine auf Vollständigkeit angelegte Bibliographie der wissenschaftlichen Li- teratur zum Thema Medien und Integration von Migranten." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Rainer Geißler: Vom Gastarbeiterland zum Einwanderungsland: Herausforderungen an das Mediensystem (15-24); Horst Pöttker: Soziale Integration: Ein Schlüsselbegriff für die Forschung über Medien und ethnische Minderheiten (25-44); Rainer Geißler: Interkulturelle Integration von Migranten -ein humaner Mittelweg zwischen Assimilation und Segregation (45-70); Rainer Geißler: Mediale Integration von ethnischen Minderheiten (71-80); Daniel Müller: Die Darstellung ethnischer Minderheiten in deutschen Massenmedien (83-126); Sonja Weber-Menges: Die Wirkungen der Präsentation ethnischer Minderheiten in deutschen Me- dien (127-184); Horst Pöttker: Diskriminierungsverbote und Beschwerdepraxis des Deut- schen Presserats - eine quantitative und qualitative Analyse (185-222); Daniel Müller: Ethni- sche Minderheiten in der Medienproduktion (223-238); Sonja Weber-Menges: Die Entwick- lung ethnischer Medienkulturen. Ein Vorschlag zur Periodisierung (241-322); Daniel Müller: Die Inhalte der Ethnomedien unter dem Gesichtspunkt der Integration (323-356); Daniel Mül- ler: Die Mediennutzung der ethnischen Minderheiten (359-388); Rainer Geißler, Horst Pöti- ker: Bilanz (391-396); Daniel Müller: Hinweise zur Bibliographie: Kriterien, Benutzung, Tendenzen (399-408).

[220-F] Göritz, Anja S., Dr. (Bearbeitung): Webbasierte Stimmungsinduktion

INHALT: Machbarkeitsstudie der Stimmungsinduktion online: negative Stimmung konnte über- zeugend mit Fotografien und dem Velten-Verfahren hergestellt werden, pos. Stimmung konn- te mit Cartoons bedingt hergestellt werden. METHODE: Experimentelle Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Experiment (Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 300; Auswahl- verfahren: Zufall. Stichprobe: 500; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 1.100; Auswahl- verfahren: Zufall. Stichprobe: 2.000; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbei- ter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Göritz, A.S.; Moser, K.: Web-based mood induction. Cognition and emotion (in print).+++Dies.: Mood and flexibility in categorization: a conceptual replica- 134 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

tion. In: Perceptual and Motor Skills, 2003, 97, pp. 107-119.+++Görlitz, A.S.: Stimmungsin- duktion über das WWW. in: Report Psychologie, 2002, 3, S. 192-202. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Sozialwissenschaftliches Forschungszentrum -SFZ- INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakul- tät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozi- alpsychologie (Postfach 3931, 90020 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected], Tel. 0911-5302373)

[221-L] Hagenah, Jörg: Sportrezeption und Medienwirkung: eine dynamisch-transaktionale Analyse der Beziehun- gen zwischen Sportkommunikation und -rezipienten im Feld des Mediensports, (Reihe Me- dien-Skripten : Beiträge zur Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 41), München: R. Fischer 2004, ISBN: 3-88927-348-3 (Standort: UB Bonn(5)-2005-1317)

INHALT: "In unserer Gesellschaft hat der Mediensport eine große Bedeutung. Allerdings weiß man recht wenig über die Wirkungen der Berichterstattung. Dem wird nachgegangen mit ei- ner systemtheoretischen Einführung des 'Magischen Vierecks' des Mediensports. Anschlie- ßend wird das Verhältnis zwischen Medien und Publikum auf der Mikroebene analysiert, in- dem die Beziehungen zwischen Sportkommunikatoren und -rezipienten diskutiert werden. Aufgrund der defizitären spezifischen Forschungslage werden allgemeine Medienwirkungs- theorien sportspezifisch adaptiert.Mit Hilfe des dynamisch-transaktionalen Ansatzes werden Sportrezeptionsmodelle abgeleitet und empirisch überprüft. Außerdem wird anhand von Ex- perimenten gezeigt, ob die rezeptionale Bewertung sportlicher Leistungen eher durch Sport- journalisten beeinflusst wird oder durch Rezipienteneigenschaften geprägt erfolgt." (Autoren- referat)

[222-L] Heidtmann, Horst: Hexen und Zauberer, Stars und Prinzessinnen: die 'Medienfreunde' unserer Kinder, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 60-63

INHALT: "Welche Medienfiguren sind für Kinder in der heutigen Medienlandschaft wichtig? Um dies herauszufinden, wurden vom Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) Kinder zwischen drei und 13 Jahren danach befragt, mit welchen Figuren sich die Mädchen und Jungen identifizieren und mit welchen Figuren sie gerne befreundet wären." Aus dem Vergleich mit ähnlichen älteren Befragungen wird offenbar, dass die Segmentierung von Me- dienangeboten zur Ausdifferenzierung der Präferenzen führt. So wurden von den 1246 Be- fragten insgesamt 660 verschiedene Charaktere als Identifikationsfiguren und als Medien- freunde genannt. Die aktuellen Trends der Popularmedien sind stärker prägend als es noch vor 10 Jahren war. Nach wie vor gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Vorlieben der Mädchen und der Jungen und zwischen unterschiedlichen Altersstufen. (PT)

[223-F] Heilmann, Christa M., Priv.Doz. Dr.; Braun, Angelika, Prof.Dr. (Leitung): Geschlechtsspezifische interkulturelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen an- hand synchronisierter Fernsehserien soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 135 1.7 Medienwirkung

INHALT: Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes "Fokus Geschlechterdifferenzen: Theoreti- sche Neuorientierungen, soziokulturelle Differenzierungsprozesse und internationale Ent- wicklungen" bearbeiteten die Projektmitarbeiter das Thema "Geschlechtsspezifische interkul- turelle Wahrnehmung von Persönlichkeitsmerkmalen anhand synchronisierter Fernsehserien". Aus der Erkenntnis, dass Rollenkonstituierungen, Persönlichkeitsprofile und Geschlechtszu- schreibungen immer als ein Ergebnis von Attribution und Darstellung zu betrachten sind, also einerseits vom Bild der Gesellschaft, das diese von den jeweiligen Konstituenten transpor- tiert, abhängen, jedoch andererseits auch über den Kommunikationsprozess auf dieses Bild Einfluss genommen wird, musste ein Forschungsansatz gefunden werden, der diese Attribuie- rungen und Darstellungen abzubilden vermag. Der subjektive Höreindruck von Probanden, der letztlich die materielle Grundlage für Attribuierungen bildet, stellt einen komplizierten multifaktoriellen Perzeptionsprozess dar. Da die Phonetik messbare akustische Daten, die Sprechwissenschaft wahrnehmbare Daten erhebt, die gleichermaßen in diesen Prozess ein- fließen, erweisen sich beide als für eine solche Untersuchung ideal geeignete komplementäre Fachgebiete. Es erschien daher sinnvoll, das Forschungsvorhaben interdisziplinär anzulegen. Ziel des Gesamtprojektes ist die Klärung der Frage, inwieweit Rollen auch über stimmliche Parameter von Emotionen konstruiert werden, ob Unterschiede in diesem Zusammenhang für weibliche Darstellerinnen im Vergleich mit den männlichen belegbar sind und in welcher Weise im Prozess des Synchronisierens der Transfer in die jeweils anderen Sprachen stattfin- det. Das zentrale Forschungsinteresse besteht in der Suche nach validierbaren Erkenntnissen über die Bedeutung stimmlicher Parameter für Geschlechtsrollenkonstituierungen bei unter- schiedlichen Emotionen. Der dominante Ansatz des Forschungsprojektes ist die Annahme, dass sich die eingesetzten Stimmen in Originalfilmen und den jeweiligen Synchronfassungen nicht nur dahingehend unterscheiden, dass interkulturell gesehen unterschiedliche Hörerwar- tungen bestehen, sondern dass kulturtransformatorisch über die differenten auditiven Eindrü- cke verschiedenartige Bilder vermittelt werden. Diese Rollenbilder können auf zwei Ebenen beobachtet werden: Auf der Basis von Persönlichkeitsattribuierungen sowie durch die Dar- stellung affektiver Zustände (Emotionen). Das weitere Ziel der Untersuchung ist, festzustel- len, wie Emotionen in verschiedenen Sprachen kodiert werden, und ob diese Gefühlszustände von Hörerinnen und Hörern anderer Muttersprachen zutreffend benannt werden können. Die Darstellung der Emotionen durch weibliche und männliche Sprechende wurde u.a. an der Grundfrequenz untersucht, d.h. die Sprechstimmlage der Betreffenden wurde analysiert. Im Ergebnis kann gesagt werden, dass bei deutschen und amerikanischen Sprecherinnen die Grundfrequenz von kalter Wut über Trauer, neutraler Stimmgebung zu Freude, Angst und heißer Wut kontinuierlich ansteigt, während die japanische Synchronsprecherin in der neutra- len Situation den tiefsten Bereich verwendete. Bei den männlichen Sprechern fand sich die heiße Wut ebenfalls in den höchsten Bereichen, während die tiefen übereinstimmend bei allen Sprachen bei der Trauer lagen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Frauen und Männer über alle drei Kulturen die eher nach innen gerichteten Emotionen (Trauer, kalte Wut, Neutralität) in den tieferen, die mehr nach außen gerichteten Emotionen (heiße Wut, Freude) überwiegend in den höheren Frequenzbereichen ausdrückten. Dieser Befund bestätigt ältere Untersuchungsergebnisse. Hervorzuheben gilt, dass die japanische Synchronsprecherin mit ihrer Stimme in die höchsten Bereiche führt und sie zugleich am stärksten variiert. Hier zeichnet sich möglicherweise ein kultureller Unterschied ab. METHODE: Anhand von Synchronisationen von Fernsehserien soll untersucht werden, inwie- weit kulturell geprägte Rollenbilder einerseits über stimmliche Parameter konstituiert und an- dererseits über anders wirkende Stimmen von Synchronsprecherinnen interkulturell transfor- miert werden. Bisherige Ergebnisse zur Persönlichkeitsattribuierung zeigen einen deutlichen 136 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

Trend zur Stereotypenbildung, d.h. der Sprachteilhaber bzw. die Sprachteilhaberin ist durch- aus in der Lage, prototypische Merkmale bestimmter Persönlichkeitsstrukturen zuverlässig zu identifizieren. Die Situation wird allerdings dadurch kompliziert, dass die Stereotype kultur- abhängig sein dürften. Da davon ausgegangen werden kann, dass Schauspieler/innen bzw. Synchronsprecher/innen in erster Linie auf solche Stereotype rekurrieren, muss sich die Um- setzungen prototypischer Merkmale durch die Beschreibung non- und paraverbaler Mittel fassen lassen. Die Auswahl der untersuchten Kulturkreise und somit auch der Sprachen er- folgte anhand folgender Kriterien: Der Synchronisations- und Untertitelungstradition der ein- zelnen der Länder, der Verfügbarkeit des Filmmaterials und schließlich der Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen - überwiegend monokulturellen - Untersuchungen zur Beteiligung von stimm- und körpersprachlichen Merkmalen an der Konstituierung von Rollenbildern und der Abbildung affektiver Zustände. Auf dem deutschen Fernsehmarkt überwiegt US-ameri- kanisches Filmmaterial quantitativ. Die Kombination US-amerikanischer Film - deutschspra- chige Synchronisation ist also maßgeblich für die Seh- und auch Hörerfahrung deutscher Zu- schauerinnen und Zuschauer und sollte folglich maßgeblich für die Konstituierung von Ste- reotypen verantwortlich sein. Die japanische Synchronisation lässt aufgrund der kulturellen Divergenz besondere Schwierigkeiten für die interkulturelle Transformation der Darstellung von Rollen und affektiven Zuständen erwarten. Als Material wurde die US-amerikanische Fernsehserie "Ally McBeal" herangezogen. Das Perzeptionsexperiment besteht aus vier Tei- len: 1. Die auditive Darbietung neutraler Szenen mit einer Dauer von je ca. einer Minute der beiden Hauptfiguren in allen drei Sprachen, das heißt, in insgesamt sechs Bedingungen. Hier nehmen die Hörer/innen anhand semantischer Differentiale eine Persönlichkeitseinschätzung der Sprecherin/ des Sprechers vor, welche diese hinsichtlich des Charakters, der sozialen Rol- le, Bildung/ Intelligenz und Attraktivität beschreiben. 2. Die visuelle Darbietung aller szeni- schen Ausschnitte. Hierbei sollen die dargestellten Emotionen der 45 Szenen benannt werden (forced choice). 3. Die auditive Darbietung aller Szenen in jeweils drei Sprachen. Insgesamt handelte es sich um 135 Ausschnitte, in denen wiederum Emotionen beurteilt wurden. 4. Schließlich wurden alle Stimuli sowohl akustisch als auch auditiv (in drei Sprachen = 135 Ausschnitte) dargeboten. 5. Jeweils 10% der Stimuli wurden zweimal dargeboten, um durch einen Vergleich zwischen Test und Retest die Reliabilität der Hörerurteile einschätzen zu können. Als Versuchspersonen (Hörer) fungierten insgesamt 118 männliche und weibliche Teilnehmende aus den drei betroffenen Kulturkreisen. Genderbezogene Forschung in geis- teswissenschaftlichen Bereichen bedient sich gewöhnlich soziologischer, hermeneutischer und psychologischer Forschungsmethoden, um Fragestellungen zu untersuchen und gedankli- che Annäherungen an ein kompliziertes soziokulturelles Konstrukt zu ermöglichen. Mentale Durchdringung und empirische Absicherung sind die zentralen Vorgehensweisen dieser For- schungsrichtungen. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunfts- forschung (Karl-von-Frisch-Str. 8a, 35032 Marburg) KONTAKT: Institution (Tel. 06421-28-24823, Fax. 06421-28-24841, e-mail:[email protected])

[224-L] Hoffmann, Dagmar: Zum produktiven Umgang von Kindern und Jugendlichen mit medialen Identifikationsan- geboten, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 7-19 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 137 1.7 Medienwirkung

INHALT: "Welche Rolle spielen Medienfiguren und -geschichten im Hinblick auf die psychoso- ziale, soziokulturelle und ganz individuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen? Kann die Vielfalt an medialen Identifikationsangeboten für Jugendliche eine Chance bedeu- ten oder zur Verunsicherung bei der Identitätsausbildung beitragen? Vor dem Hintergrund dringlicher Entwicklungsbedürfnisse besonders im Jugendalter gilt es, Identifikationsleistun- gen medialer Angebote zu identifizieren und zu hinterfragen. Die vielfältigen Identifikations- prozesse für Mädchen und Jungen werden anhand entwicklungspsychologischer, soziologi- scher und geschlechtsspezifischer Aspekte der Mediensozialisation diskutiert." (Autorenrefe- rat)

[225-F] Hugger, Kai-Uwe, Dr. (Leitung): Transnationale soziale Räume von Jugendlichen im Internet

INHALT: Ziel des Projekts ist die theoretisch-konzeptionelle wie empirische Untersuchung des Problembereichs "Jugend, Globalisierung und Internet". Im MitteIpunkt steht die Frage, wel- chen Einfluss die globalisierte Kommunikation des Internets auf die Entstehung transnationa- ler sozialer Räume von Jugendlichen ausübt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hugger, K.-U.: Jugend in der globalen Medienkultur. in: Bach- mair, B.; Diepold, P.; Witt, C. de (Hrsg.): Jahrbuch Medienpädagogik 5. Opladen 2005 (im Druck).+++Ders.: Globalisierte Medienszenen von Jugendlichen. in: Abel, J.; Möller, R.; Pa- lentien, C. (Hrsg.): Jugend im Fokus empirischer Forschung. Münster: Waxmann 2004. ISBN 3-8309-1431-8.+++Ders.: Jugend, Globalisierung und transnationale Medienszenen. in: Frie, S.; Pannier, J. (Hrsg.): Medien, Kultur und Eitelkeiten. Symposiumsbeiträge 2003. Bielefeld 2004. ART: Habilitation BEGINN: 2002-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Institu- tion INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiter (Tel. 0521-106-4535, e-mail: [email protected])

[226-L] Jäger, Thomas; Viehrig, Henrike: Medienpräsenz und Aufmerksamkeitssteuerung: die Flutkatastrophenberichterstattung und ihre politischen Folgen, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 11-19 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: Auf dem Hintergrund der Berichterstattung über die Flutkatastrophe in Asien im De- zember 2004 befasst sich der Beitrag mit der Frage, warum die Ereignisse in Südostasien in Deutschland eine derartige Wirkung zeitigten. Auf der Basis empirischer Daten von Printme- dien und Fernsehberichten in der Zeit vom 26. Dezember 2005 bis 18. Januar 2005 entsteht hierbei die These, dass durch die spezifische Art und Weise der Berichterstattung nicht nur die Spendenbereitschaft in Deutschland enorme Ausmaße angenommen hat, sondern auch unerwartete und deshalb zufällige Änderungen in der deutschen Außen- und Entwicklungspo- litik ausgelöst wurden. Außerdem konnte man im Ansatz institutionelle Veränderungen beo- bachten, deren Ursache auch in der Form der deutschen Medienberichterstattung zu erkennen waren. Das Grundthema "Natur gegen Mensch", bei dem es keine Schuldigen gibt, und das 138 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

ständige Rekurrieren auf die deutsche Perspektive führte zu einer von den Medien vermittel- ten großen Opfergemeinschaft und zu einer Darstellung der Ereignisse allein als menschliche Schicksale, ohne die politische Dimension zu thematisieren. (ICH)

[227-F] Kepplinger, Hans Mathias, Prof.Dr.phil. (Leitung): Die Eigendynamik der Wirkung von Skandalberichten

INHALT: Skandale entstehen durch die Anprangerung (Skandalierung) von Missständen durch die Medien. Die Skandalierung erfolgt nicht primär durch die Bezeichnung eines Missstandes als Skandal. Die (erfolgreiche) Anprangerung von Missständen besitzt vielmehr eine ganze Reihe von weitgehend themenunabhängigen Charakteristika. Berichte dieser Art rufen bei den Rezipienten kognitive und emotionale Wirkungen sowie Verhaltensdispostionen hervor, die weit über den konkreten Gehalt der Beiträge hinausgehen, jedoch theoretisch erklärbar sind. Eine Grundlage für die Erklärung der Effekte liefert die 'Appraisal Theorie', die jedoch zentrale Aspekte der Skandalberichterstattung vernachlässigt, von unrealistischen Annahmen ausgeht, nicht unter realistischen Bedingungen getestet, unter Laborbedingungen aber z.T. bestätigt wurden. Ziel der vorliegenden Studie ist die Anpassung der theoretischen Annahmen an die Spezifika der Skandalberichterstattung, ihre Implementierung in ein Computer gestütz- tes Modell sowie der empirische Teil der modifizierten Theorie unter realistischen Bedingun- gen. Dazu sollen fallbezogen Inhaltsanalysen der wichtigsten Publikationen mit ereignisnahen Befragungen gekoppelt werden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Publizistik (Colonel-Kleinmann-Weg 2, 55099 Mainz) KONTAKT: Leiter (Tel. 06131-392579, Fax: 06131-394239, e-mail: [email protected])

[228-L] Klein, Markus; Papathanassiou, Vassilios; Pitsch, Werner; Emrich, Eike: Aspekte sozialer Konstruktion von Krisen: Kommunikaton über Gesundheit und Leistungs- fähigkeit von Kindern und Jugendlichen in der Sportwissenschaft, in: Sportwissenschaft, Jg. 35/2005, H. 1, S. 15-38 (Standort: UuStB Köln(38)-M XD 00113; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Bei Krisen handelt es sich um soziale Konstruktionen, deren Wahrnehmung als prob- lematisch und/ oder bedrohlich keineswegs zwingend an reale und objektivierbare Fakten ge- bunden ist. Gerade in der massenmedialen Berichterstattung spielen Krisendarstellungen eine wichtige Rolle und dienen der Erzeugung öffentlicher Aufmerksamkeit. Am Beispiel der Darstellung besorgniserregender Zustände in den Bereichen Gesundheit und sportmotorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen werden derartige Krisenkonstruktionen in ihrer medialen Verflochtenheit einerseits und ihrer Legitimationsfunktion für die Wissen- schaft andererseits illustriert. Dabei eröffnet die mangelnde Spezifität (sport- )wissenschaftlicher Konstrukte wie Gesundheit und sportmotorische Leistungsfähigkeit vie- lerlei Anknüpfungspunkte sowohl für die massenmediale Verwertung als auch für problema- tische wissenschaftliche Interpretationen." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 139 1.7 Medienwirkung

[229-L] Matthes, Jörg: Die Schema-Theorie in der Medienwirkungsforschung: ein unscharfer Blick in die "Black Box"?, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 545-568 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Die Schema-Theorie gilt als bewährtes Erklärungsmodell in der kognitiv orientierten Medienwirkungsforschung. Gemäß dieser Theorie hängen die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen von erlernten, relativ stabilen kognitiven Wissensstrukturen, so genannten Schemata, ab. Ziel dieses Aufsatzes ist eine Bestandsaufnahme der Schema-Theorie in der Medienwirkungsforschung. Nach einem Überblick über die wichtigsten Grundannahmen widmet sich der Beitrag vor allem einer kritischen Betrachtung der Theorie. Es wird argu- mentiert, dass die Schema-Theorie nicht nur ein vereinfachtes Bild von Informationsverarbei- tungsprozessen zeichnet, sondern auch für eine reliable und valide empirische Umsetzung un- zureichend ist. Zudem können durch die Schema-Theorie Wirkungsprozesse nur schwer prä- zise vorhergesagt werden. Anschließend werden daher drei mögliche Alternativen zur Sche- ma-Theorie skizziert: die nicht-strukturelle Schema-Theorie, konnektionistische Ansätze und Einstellungstheorien. Der Beitrag schließt mit einem Plädoyer für eine stärkere Orientierung an aktuellen kognitionsund sozialpsychologischen Konzepten." (Autorenreferat)

[230-L] Matzat, Uwe: Cooperation and community on the Internet: past issues and present perspectives for theo- retical-empirical Internet research, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 63-90

INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über zwei zentrale Debatten der sozialwis- senschaftlichen Internetforschung, nämlich die Debatte über die sogenannten sozialen Folgen der Internetnutzung und die Debatte über die Existenz von Gemeinschaft im Internet. Die Forschung hat sich schon früh mit der Frage beschäftigt, ob Gemeinschaftsbildung im Inter- net möglich ist und welche Folgen die Internetnutzung für die Nutzer hat. Neuere For- schungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Internet nicht länger als konstante Größe mit einheitlichen Folgen für die Nutzer angesehen werden sollte. Die Konsequenzen der Internet- nutzung hängen vielmehr von mehreren Kontextbedingungen ab. Der Verfasser stellt theore- tische Ansätze vor, die erklären, welche Bedingungen und welche Eigenschaften von Online- Gruppen es erleichtern, Lösungen für Kooperationsprobleme auf bilateraler oder Gruppen- ebene zu finden. (ICEÜbers)

[231-L] Maurer, Marcus: Das Paradox der Medienwirkungsforschung: verändern Massenmedien die Bevölkerungs- meinung, ohne Einzelne zu beeinflussen?, in: Publizistik : Vierteljahreshefte für Kommunikati- onsforschung ; Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlich- keitsarbeit, Jg. 49/2004, Nr. 4, S. 405-422 (Standort: UB Bonn (5)-Z57/193; UuStB Köln(38)- FHM AP00663; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Ergebnisse von Medienwirkungsstudien unterscheiden sich erheblich, je nachdem ob die Analysen auf Individual- oder auf Aggregatebene durchgeführt wurden. Dabei gilt in der Regel, dass in den präziseren Individualanalysen deutlich schwächere Medieneffekte ge- 140 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

messen werden als in Aggregatanalysen. Dies lässt sich als das Paradox der Medienwirkungs- forschung bezeichnen. Man kann es mit einem ökologischen Fehlschluss erklären, aber auch darauf zurückführen, dass Individualanalysen zu diffizil sind und die Wirkungen der interper- sonalen Anschlusskommunikation ausklammern. Der vorliegende Beitrag zeigt zunächst, dass Individual- und Aggregatanalysen implizit eine unterschiedliche Definition von Me- dienwirkungen zugrunde liegt. Er belegt dann mit einer Methodenkombination aus einer In- haltsanalyse von vier Fernsehnachrichtensendungen und einer sechswelligen Panelbefragung ihrer Zuschauer, dass Aggregatanalysen bei konsonanter und Individualanalysen bei nicht konsonanter Medienberichterstattung geeigneter sind, um die Wirkung der Massenmedien auf die Rezipienten zu untersuchen. Die Ursachen dieser Befunde und ihre Konsequenzen für die Medienwirkungsforschung werden diskutiert." (Autorenreferat)

[232-L] Mikos, Lothar: Fernsehen, Kult und junge Zuschauer, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 38-41 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/mikos.pdf)

INHALT: Entscheidend für den Kultstatus einer Fernsehsendung ist ihr serieller Charakter und dass sie in bestimmten Gruppen als Distinktionsmittel eingesetzt werden kann. Neben den Verweisen auf populärkulturelle Vorbilder liegt die Besonderheit dieser Serien in der Ab- grenzung vom Mainstream und gleichzeitig in der Übereinstimmung in den Gruppen der Gleichaltrigen (Peers). Kultstatus können auch Serien erhalten, indem Erwachsene sie als Teil ihrer Medienbiografie verstehen ("Die Sendung mit der Maus"). "Kultserien zeugen davon, dass in der kommunikativen Aneignung aufgrund bestimmter textueller Bedingungen ... ein Medienereignis gemacht wird, mit dem zugleich Gemeinschaft und Abgrenzung gegenüber anderen ausgedrückt wird." (DY)

[233-L] Naveh, Chanan: The role of the media in establishing international security regimes, in: conflict & communica- tion online, Vol. 4/2005, No. 1, 18 S. (URL: http://www.cco.regener-online.de/2005_1/pdf_2005_1/naveh_2005.pdf)

INHALT: "In diesem Aufsatz wird der Einfluss der Medien auf internationale Sicherheitsregime untersucht: Wie beeinflussen die Medien den Lebenszyklus internationaler Regime von ihrem Entstehen über die Phase ihrer Etablierung, Konsolidierung und Stabilisierung bis hin zu ih- rem Niedergang? Obwohl der Beitrag besonders auf die Rolle der Medien bei der Entwick- lung von abhebt, steht außer Frage, dass die Medien den Lebenszyklus aller internationalen Regime beeinflussen, wie auch immer diese beschaffen sind.Die Analyse sowohl der Bezie- hungen zwischen Medien und Sicherheitsregimen im Allgemeinen als auch des spezifischen Beitrags der Medien zu jeder einzelnen Entwicklungsstufe der Sicherheitsregime erfolgt mit kommunikationswissenschaftlichen Methoden. Untersucht werden die Medienagenda, die 'Nachrichtenwerte' der Medien und deren verschiedene Funktionen sowie die Fähigkeit der Medien, öffentliche Unterstützung für das jeweilige Anliegen des Regimes zu mobilisieren. Die meisten bisherigen Studien haben die Wechselbeziehungen zwischen Mustern der Me- dienkommunikation und globalen Entwicklungen auf der Ebene von Staaten bzw. hinsichtlich der Formulierung der Außenpolitik dieser Staaten untersucht. Die internationale Dimension dieser Beziehungen dagegen wurde weitgehend ignoriert. Anliegen des vorliegenden Beitrags soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 141 1.7 Medienwirkung

ist es, dieses Desiderat zu beseitigen. Die entsprechenden Prozesse werden anhand der Fall- studie des internationalen Anti-Irak- Sicherheitsregimes dargestellt. Auch wenn sich der Bei- trag auf das spezifische Anti-Irak-Regime konzentriert, muss dabei beachtet werden, dass die- ses wiederum Teil eines allgemeineren Anti-Schurken-Regimes ist, das den Krieg gegen den weltweiten Terrorismus führt. Die Untersuchung der Entwicklung der Medien in Wechsel- wirkung mit dem Anti-Irak- Sicherheitsregime lehrt uns, dass die Medien in internationalen Krisen einhellig das Regime unterstützen, das 'die Bösen' bekämpft. Wenn das Regime sich jedoch weiter entwickelt, sich auf umstrittenes Terrain begibt und an Legitimität verliert, ver- ringert sich auch die Unterstützung durch die Medien. Die Medien können sich dann sogar in eine oppositionelle Kraft verwandeln und mit denjenigen verbünden, die sich dem Regime widersetzen. Die Untersuchung des Falles Irak zeigt, dass die Akteure, die ein internationales Regime forcieren und befördern (unabhängig davon, ob es sich dabei um eine Sicherheitsre- gime oder ein anderes Regime handelt), sich auch auf die richtige Handhabung der internati- onalen Medien vorbereiten müssen. Sie müssen geeignete Medienstrategien ausarbeiten und Instrumente der Public Relations entwickeln, mit denen die Medien dazu befähigt werden, diejenigen Kräfte zu unterstützen, die das Regime und dessen Normen repräsentieren." (Auto- renreferat)

[234-L] Paul, Gerhard: Bilder des Krieges - Krieg der Bilder: die Visualisierung des modernen Krieges, Paderborn: Schöningh 2004, 527 S., ISBN: 3-506-71739-1

INHALT: Mit den Anschlägen vom 11. September und den Vorfällen von Abu Ghraib ist der direkte Zusammenhang von Bildern des Krieges und Kriegsführung endgültig ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Kriege werden nicht mehr allein und vielleicht nicht einmal in erster Linie mit militärischen Mitteln geführt und gewonnen, sondern auch mit Mitteln der audio- visuellen Darstellung. Medienpräsenz und mediale Deutungshoheit ist heute ein Machtfaktor allererster Güte. Im theoretischen Einleitungskapitel steckt Paul den medienwissenschaftli- chen Rahmen der Untersuchung ab und erläutert Genese und Bedingungen der modernen bildlichen Kriegsberichterstattung. Bilder sind seiner Auffassung nach erstens Dispositive der Wahrnehmung, indem sie als internalisierte Bilder unser Weltverständnis prägen. Zweitens seien sie Agenturen des kulturellen Gedächtnisses, indem sie unsere Erinnerung an politische Ereignisse entscheidend beeinflussen. Drittens seien sie mittlerweile selbst zu kriegerischen Akteuren geworden: 'Kinoleinwand und Bildschirm (haben sich) somit zum visuellen Schlachtfeld erweitert' (15). (ZPol, VS)

[235-L] Pfeiffer, Christian (Interviewter); Niggeschmidt, Martin (Interviewer): Immer schlimmer?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 98-101

INHALT: Im Auftrag des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover wurde von TNS Infratest eine repräsentative Befragung von 2000 Bürgern nach ihrer Einschätzung der Krimi- nalitätsentwicklung durchgeführt. Zusätzlich wurden die Probanden gefragt, aus welchen Quellen sie sich über das Kriminalitätsgeschehen informieren. Aus den Ergebnissen der Be- fragung wird ersichtlich, dass an die 90 Prozent der Befragten einen Anstieg, zum Teil einen dramatischen Anstieg, der Kriminalität unterstellen. In Wirklichkeit ging in den meisten Be- 142 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

reichen die Kriminalität in der letzten Dekade zurück. Der klarste herausragende Verzer- rungseffekt war bei den Konsumenten kommerzieller Sender auszumachen. In dem Gespräch werden Ergebnisse der Studie vorgestellt und diskutiert. (PT)

[236-F] Raabe, Claudia (Bearbeitung): Fernsehprogrammangebote für Kinder als Interpretations- und Orientierungsmuster in der Alltagswelt

INHALT: Ziel der Dissertation ist es, herrauszuarbeiten welche Interpretations- und Orientie- rungsmuster das Fernsehen Kindern bei ihrer Verortung bzw. ihrer "Sozialisation in eigener Regie" (Hengst 1991) bietet, wie breit das Spektrum an unterschiedlichen inhaltlichen Orien- tierungsangeboten im Bereich Gesellschaft und Kultur im Fernsehen ist und in welche Muster der Differenzierung diese Angebote passen. METHODE: Empirisch greift die Arbeit mit Inhaltsanalysen auf die Bestandsaufnahme zum Kinderfernsehen zurück. Der theoretische Rahmen der Dissertation bilden die Bereiche Me- dienaneignung, Subjektivität und Alltagsästhetik. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und -didaktik (Moritz-Str. 23, 34127 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[237-L] Rauchfuß, Katja: Soziale Netze: zum Wandel sozialer Netzwerke durch die Nutzung des Internets, Marburg: Tectum Verl. 2003, 94 S., ISBN: 3-8288-8532-2 (Standort: UuStB Köln(38)-28A2690)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den sozialen Dimensionen von Kommuni- kationsmedien anhand sozialer Netzwerke. Den Ausgangspunkt der Arbeit bildet die Betrach- tung des Konzeptes des sozialen Netzwerkes und dessen Einsatz in den Sozialwissenschaften. In der Abhandlung wird dann mit Hilfe theoretischer Erkenntnisse der Netzwerkanalyse der Frage nachgegangen, inwieweit sich der Charakter sozialer Beziehungsnetze durch den Gebrauch von Individualkommunikationstechniken ändert. Das Interesse richtet sich dabei besonders auf den Einfluss des Internets, denn gerade die Kommunikationsdienste des Onli- ne-Mediums spielen für den Aufbau und die Pflege von Sozialbeziehungen eine immer grö- ßere Rolle. Vor dem Hintergrund der Nutzung anderer Individualkommunikationstechniken in persönlichen Beziehungen wird gegenüberstellend der Strukturwandel sozialer Netzwerke infolge des Gebrauchs des Internets näher untersucht." (Autorenreferat)

[238-F] Scheufele, Bertram, Dr. (Leitung): Die Darstellung von sexuellem Missbrauch in den Medien und deren Wirkung

INHALT: Die (medien)öffentliche Diskussion über sexuellen Missbrauch konzentriert sich auf extreme Einzelfälle von Kindesmissbrauch (z.B. `Dutroux'). Damit wird Missbrauch als punktuelles Phänomen verharmlost und verzerrt dargestellt, da z.B. Misshandlungen in der Ehe ingoriert werden. Darüber hinaus scheint es v.a. in Boulevardmedien eher um Bestrafung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 143 1.7 Medienwirkung

als um Prävention der Täter und eher um Voyeurismus als um Mitgefühl mit den Opfern zu gehen. Das Projekt soll erstens über eine Inhaltsanalyse klären, ob diese Einschätzung der Be- richterstattung zu sexuellem Missbrauch zutrifft. Die bisherige Forschung behandelt die me- diale Darstellung sexuellen Missbrauchs höchstens am Rande als einen unter vielen Aspekten der Kriminalitätsberichterstattung. Für Missbrauch, aber auch für andere Delikte werden da- bei weder komplexere bzw. subtilere Mediendarstellungen (z.B. Stereotype) noch die Opfer- perspektive hinreichend berücksichtigt. Zweitens soll das Projekt untersuchen, wie Rezipien- ten aufgrund der derzeitigen Berichterstattung sexuellen Missbrauch wahrnehmen und wie sie Maßnahmen im Täter- und Opferbereich bewerten. Drittens soll aber v.a. geprüft werden, ob eine angemessenere Berichterstattung das Problembewusstsein, Wissen und Präventivverhal- ten der Rezipienten sowie ihre Unterstützung für Opferhilfen verbessern würde. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit Opferhilfeorganisationen durchgeführt werden. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München)

[239-F] Scheufele, Bertram, Dr. (Leitung): Der Zusammenhang zwischen Wirtschafts-, Finanz- und Börsenberichterstattung in der deutschen Wirtschaftspresse und den Aktienkursen deutscher Unternehmen

INHALT: Bewertungen von Unternehmen (z.B. Anlegerempfehlungen) dominieren die Wirt- schaftsberichterstattung. Eine Reihe verstreuter Studien der Finanzforschung untersucht deren Wirkung auf Aktienkurse. Allerdings werden nur bivariate Korrelationen berechnet, was kei- ne Kausalschlüsse erlaubt. Zudem sind es meist Momentaufnahmen oder Einzelfallstudien mit kurzfristiger Gewinnperspektive. Die Kommunikationswissenschaft hat Effekte der Wirt- schaftsberichterstattung kaum untersucht. Meist wird nach Wirkungen auf Konjunkturein- schätzungen oder Problembewusstsein der Bevölkerung gefragt. 1. Im beantragten Projekt soll ein systematisches Modell des Zusammenhangs von Wirtschafts-, Finanz- und Börsenbe- richterstattung sowie Anlegertipps einerseits und Aktienkursen andererseits entwickelt wer- den. Wir gehen davon aus, dass v.a. "Börsenlaien" auf Medienprognosen reagieren, weil diese ihnen als wichtige Informationsquelle und Orientierungshilfe dienen. Dies betrifft besonders Unternehmen, deren Aktien vielen Kleinanlegern offen stehen (z.B. "T-Aktie"). Aber auch "Börsenprofis" reagieren, wenn sie annehmen müssen, dass die Reaktionen der Laien auf Medienempfehlungen überdurchschnittliche Kursbewegungen auslösen könnten. 2. Zudem soll eine empirische Untersuchung durchgeführt werden, die mit komplexen zeitreihenanaly- tischen Verfahren die betreffenden Kausalzusammenhänge untersucht. Dabei sollen multiva- riate Analysen mit kurz- wie langfristige Perspektiven durchgeführt werden. Zudem sollen Zeiten des Börsen-Booms und der Börsen-Flaute, Börsenwerte mit unterschiedlichen Kapi- talbreiten bzw. Aktienaufkommen (für Kleinanleger) sowie verschiedene Märkte kontrastiert werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunika- tionswissenschaft und Medienforschung (Oettingenstr. 67, 80538 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2180-9416, e-mail: [email protected])

144 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

[240-L] Schramm, Holger (Hrsg.): Die Rezeption des Sports in den Medien, (Sportkommunikation, Bd. 3), Köln: Halem 2004, 219 S., ISBN: 3-931606-77-5

INHALT: Sport in den Medien fasziniert eine Vielzahl von Menschen. Der Band hat es sich zum Ziel gesetzt, die Rezeption bzw. das Erleben von Sport in den Medien systematisch zu hinter- fragen. Im Mittelpunkt steht dabei die Suche nach Erklärungen, warum sich so viele Men- schen überhaupt dem Mediensport zuwenden, was sie bei der Rezeption erleben und welche Wirkungen die Auseinandersetzung mit dem Mediensport während und nach der Rezeption hat. Die einzelnen Beiträge behandeln die Motive der Sportrezeption, den Einfluss von Per- sönlichkeitsmerkmalen auf die Nutzung von Mediensport, parasoziale Interaktionen zwischen Rezipienten und Mediensport-Stars, das Erleben von Fußball im Fernsehen sowie diverse Wirkungen, die mit der Rezeption von Mediensport einhergehen. (UN). Inhaltsverzeichnis: Holger Schramm: Vorwort (7-9); Wiebke Loosen: Sport als Berichterstattungsgegenstand der Medien (10-27); Camille Zubayr, Heinz Gerhard: Zur Nachfrage nach Sportangeboten in den Medien (28-48); Arthur A. Raney: Motives for using sport in the media: motivational aspects of sport reception processes (49-74); Jörg Hagenah: Einfluss von Persönlichkeit auf das Erle- ben von Sport in den Medien (75-96); Tilo Hartmann: Parasoziale Interaktionen und Bezie- hungen mit Sportstars (97-120); Holger Schramm, Marco Dohle, Christoph Klimmt: Das Er- leben von Fußball im Fernsehen (121-142); Rene Weber, Volker Gehrau: Sportrezeption auf Mikroebene. Eine empirische Analyse der Rezeption von Fußballspielen im Fernsehen (143- 166); Thomas Bruns: Struktur, Rezeption und Wirkung von Gewalt in der Sportberichterstat- tung (167-182); Uli Gleich: Die Wirkung von Sportkommunikation: ein Überblick (183-211); Holger Schramm: Nachwort (212-214).

[241-L] Schuster, Thomas: Nachrichten und Börsenkurse: Preiseffekte ökonomischer und nicht-ökonomischer Veröf- fentlichungen in den Nachrichtenmedien, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 613-636 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Zahlreiche empirische Studien zeigen, dass Aktienkurse wenn überhaupt - sehr schnell auf Nachrichten in den Massenmedien reagieren. In vielen Fällen wurden die Informationen bereits vorher berücksichtigt, haben sich die Preise bereits auf Primärpublikationen durch Nachrichtendienste, Pressemitteilungen oder Unternehmensmeldungen bewegt. Etwaige verbleibende Informationen werden normalerweise rasch nach der Veröffentlichung in den Massenmedien eingepreist. Doch nicht immer: Wiederholt sind verzögerte Preisanpassungen, Unterreaktionen wie auch Überreaktionen nach der Publikation einzelner Medienberichte zu beobachten. Dies weist auf Schwächen sowohl der Effizienzmarkthypothese als auch der Be- havioral Finance-Theorie hin: Verzögerte Reaktionen treten zu häufig auf, um sie noch als Anomalien im Rahmen von Modellen rationaler Preisbildung zu erklären. Doch sie treten zu erratisch auf, um als Normalfall erklärt zu werden, wie dies in neueren Modellen systematisch irrationaler Preisbildung geschieht. Mit anderen Worten: Anlagepreise reagieren häufig nicht auf Nachrichten, die in den Medien veröffentlicht werden. Manchmal reagieren sie doch. Das Evidenzmaterial führt zu dem Schluss, dass die Märkte effizient und ineffizient zugleich sein können." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 145 1.7 Medienwirkung

[242-F] Schwarzkopf, Julia, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Reusswig, Fritz, Dr. (Leitung): Double Impact - die Wirkung des Klima-Blockbusters "The Day After Tomorrow" auf das deutsche Publikum

INHALT: Wie wirkt ein Hollywood-Film auf Klimabewusstsein und Klimahandlungsbereitschaft des Kinopublikums? Welche Änderungen im mentalen Modell des Klimasystems bewirkt der Film? Wie sahen Klimaexperten den Film - und wie bewerten sie die Publikumswirkung? Wie persistent sind mögliche Filmwirkungen? ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: umweltsoziologische Bewusstseinsforschung; Lebensstilansatz; Cultural Theory. Untersuchungsdesign: Panel; Panel -3 Zeitpunkte- und Fokusgruppen und Expertenbefragung DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion -Fokusgruppen- (Stichprobe: 60; Jugendliche). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 1.139; Kinobesucher -1. und 2. Welle-). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 150; Kinobesucher -freiwillig, 3. Welle-). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 80; Wissenschaftler). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut –tele- fonische Nachbefragung-. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit INSTITUTION: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. Abt. Globaler Wandel und Soziale Systeme (Postfach 601203, 14412 Potsdam) KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-288-2576, e-mail: [email protected])

[243-L] Soeffner, Hans-Georg; Raab, Jürgen: Bildverstehen als Kulturverstehen in medialisierten Gesellschaften, in: Aleida Assmann, Ul- rich Gaier, Gisela Trommsdorff (Hrsg.): Positionen der Kulturanthropologie, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2004, S. 249-274, ISBN: 3-518-29324-9

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit Bildern aus einer soziologischen Perspektive. Die Autoren interessieren sich für Bilder als Träger und Vermittler sozialen Sinns, den sie im Rahmen ei- ner sozialwissenschaftlichen Bildhermeneutik untersuchen. In der postmodernen Gesellschaft durchdringen sich der symbolische Modus des Bildes und der Sprache auf neue Weise in den audiovisuellen Medien und bilden als apparatives Gefüge für den menschlichen Körper und seine Sinne eine neuartige Umwelt und damit auch eine "zweite Natur". Menschen haben hier keine natürliche Umwelt, sondern sie leben in "gedeuteten Welten" (Rilke), in geistig- sozialen Welten: in Werten und Normen, in Handlungs- und Kommunikationsmustern, in In- stitutionen und gesellschaftlichen Ordnungen. Menschliche Umwelt ist das, was der Mensch aufgrund seiner reflexiv-künstlichen Natur aus der Natur macht: Kultur, in der er sich als Kul- turwesen bewegt. Wie dieses Potential jedoch konkret aussieht, wie es umgesetzt wird, wor- aus sich die unterschiedlichen Realisierungen erklären lassen, wie und mit welchen Hilfsmit- teln der Mensch den Menschen verändert - dies herauszufinden ist die ebenso umfassende wie letztlich nur in Bruchstücken erfüllbare Aufgabe der (Kultur-)Soziologie. (ICA2)

[244-F] Universität der Bundeswehr Hamburg: Wirklichkeitskonstruktionen des Fernsehens

146 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Professur für Erziehungs- soziologie, insb. Sozialisationstheorie (Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 040-6541-2601, e-mail: [email protected])

[245-L] Wegener, Claudia: Identitätskonstruktion durch Vorbilder: über Prozesse der Selektion, Aneignung und Inter- pretation medialer Bezugspersonen, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädago- gik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 20-31

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung medial vermittelter Vorbilder im Ju- gendalter. Dabei diskutiert er die unterschiedlichen Prozesse, die mit der Auswahl und An- eignung medialer Bezugspersonen verbunden sind und zeigt auf, in welchem Zusammenhang diese mit der Ausformulierung von Identität stehen. Die Ausführungen münden in einem Mo- dell medialer Beziehungen, das unterschiedliche Forschungsansätze integriert und aufeinan- der bezieht, um wesentliche Aspekte im Wechselspiel zwischen Rezipient und medialer Be- zugsperson sichtbar zu machen." (Autorenreferat)

[246-F] Weller, Christoph, Dr.; Hippler, Jochen, Dr. (Bearbeitung): Die massenmediale Konstruktion der internationalen Politik

INHALT: Was wir über internationale Politik wissen, wissen wir aus den Massenmedien. Trotz aller Zweifel an ihrer angemessenen Berichterstattung sind wir auf ihre Vermittlungsleistung angewiesen. Auch die Politik wird daran gemessen, wie sie mit den die öffentliche (mediale) Debatte bestimmenden Problemen umgeht. Massenmediale Berichterstattung prägt die Be- deutung, die Ereignissen, Problemen und politischen Entscheidungen gegeben wird, und sie gestaltet so die politische Agenda und das politische Handeln mit. An der Berichterstattung über internationale Konflikte wird untersucht, anhand welcher Eigengesetzlichkeiten der mo- dernen Massenmedien die jeweilige Konstruktion der internationalen Politik zustandekommt. METHODE: interdisziplinäre Herangehensweisen; konstruktivistische Ansätze VERÖFFENTLICHUNGEN: Weller, Christoph: Das Fernsehen und die politische Deutung der Ereignisse am 11. September. Oder: die Kriegserklärung des Gerhard Schröder. in: Löffel- holz, Martin (Hrsg.): Krieg als Medienereignis II: Medienkommunikation im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, S. 257-273. ISBN 3-531-13997-5.+++Ders.: In- ternationale Politik und Konstruktivismus: ein Beipackzettel. in: WeltTrends, Nr. 41, Winter 2003/2004, S. 107-123.+++Ders.: Die Aktualisierung kollektiver Identitäten bei der Deutung der Terroranschläge am 11. September 2001. in: Jäger, Siegfried; Januschek, Franz (Hrsg.): Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität. Edition Diss, Bd. 1. Münster: Unrast-Verl. 2004, S. 221-237. ISBN 3-89771-730-1.+++Ders.: Die Welt, der Diskurs und Global Gover- nance: zur Konstruktion eines hegemonialen Diskurses - eine Replik auf Ulrich Brand. in: Zeitschrift für Internationale Beziehungen, 10, 2003, 2, S. 365-382.+++Ders.: Rolle und Ver- antwortung der Medien im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. in: Auswärtiges Amt (Hrsg.): Achtes Forum Globale Fragen: Außenpolitik "in Echtzeit"? Die Medialisierung der Weltpolitik. Berlin: Auswärtiges Amt 2003, S. 78-81.+++Ders.: Der 11. September im Fernsehen: die Deutung der Terroranschläge als Krieg. in: Schoch, Bruno; Hauswedell, Co- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 147 1.7 Medienwirkung

rinna; Weller, Christoph; Ratsch, Ulrich; Mutz, Reinhard (Hrsg.): Friedensgutachen 2002. Reihe Friedensgutachten. Münster: Lit Verl. 2002, S. 43-51. ISBN 3-8258-6007-8.+++Ders.: Friedensforschung zwischen Massenmedien und Krieg: von der Manipulationsforschung zur konstruktivistischen Friedentheorie. in: Albrecht, Ulrich; Becker, Jörg (Hrsg.): Medien zwi- schen Krieg und Frieden. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konflikt- forschung e.V., AFK, Bd. 29. Baden-Baden: Nomos-Verl-Ges. 2002, S. 27-44. ISBN 3-7890- 7903-0.+++Ders.: Ursachen der massenmedialen Inszenierung von Politik und ihre Gefahren für die Demokratie. Anmerkungen aus politikwissenschaftlicher Perspektive. in: Calließ, Jörg (Hrsg.): Die Inszenierung von Politik und Medien: die Inszenierung von Politik für die Me- dien. Loccumer Protokolle 19/97. Rehburg-Loccum: Evang. Akad. Loccum, Protokollstelle 1998. ISBN 3-8172-1997-0.+++Ders.: Sprache und Macht: zur Manipulation der Meinungs- bildung durch Presseerklärungen. in: Weller, Christoph (Red.): Sind Soldaten Mörder? Ana- lysen und Dokumente zum "Soldatenurteil". Tübingen: Verein für Friedenspädagogik 1990, S. 80-92. ISBN 3-922833-60-8. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Entwicklung und Frieden -INEF- (47048 Duisburg) KONTAKT: Weller, Christoph (Dr. Tel. 0203-379-4316, Fax: -4425, e-mail: [email protected]); Hippler, Jochen (Dr. Tel. 0203-379-4450, Fax: -4425, e-mail: [email protected])

[247-F] Wörsdorfer, Julia Sophie, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Ludwig, Udo, Dr.; Dreger, Chris- tian, Dr. (Leitung); Wagner, Adolf, Univ.-Prof.Dr.; Klinger, Sabine, Dipl.-Volksw. (Betreuung): Die Medien als Determinante der Konsumentenstimmung - Wirkungszusammenhänge und ihre Bedeutung für die Konsumforschung

INHALT: Die ökonomische Konsumforschung widmet sich der Erklärung des privaten Verbrauchs und stützt sich dabei in erster Linie auf ökonomische Variablen wie Einkommen und Vermögen. Aber auch Indikatoren der Konsumentenstimmung finden regelmäßig bei der Analyse Berücksichtigung. An dieser Stelle interessiert, welche Faktoren auf die Konsumen- tenstimmung einwirken, insbesondere, ob die Darstellung der wirtschaftlichen Lage in den Medien von Relevanz ist. ZEITRAUM: 1995-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesre- publik Deutschland METHODE: Von der Berichterstattung der Medien zur wirtschaftlichen Lage geht ein maßgebli- cher Einfluss auf die Konsumentenstimmung und insofern auf den privaten Verbrauch aus (in Anlehnung an "Agenda Setting"-Theorie). Entsprechende Daten können daher als Indikatoren der Konsumentenstimmung interpretiert und im Rahen von Konsumfunktionen analysiert werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wörsdorfer, Julia Sophie: Medien Tenor. Forschungsbericht, Nr. 148. 2004. ARBEITSPAPIERE: Wörsdorfer, Julia Sophie: Die Volatilität des Konsumenten- verhaltens. Eine theoretische und empirische Analyse der Konsumschwankungen in Deutsch- land mit besonderem Fokus auf der Konsumentenstimmung. Diplomarbeit. Univ. Leipzig, In- stitut für empirische Wirtschaftsforschung. ART: Dissertation BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution 148 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.7 Medienwirkung

INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle); Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische Wirt- schaftsforschung (Marschnerstr. 31, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-7753863, e-mail: [email protected])

1.8 Journalismus

[248-L] Belinszki, Eszter: Zwischen Gleichheitsnorm und Differenzerfahrung: Geschlechterkonstruktionen ungari- scher JournalistInnen, Bochum 2004, 420 S. (Graue Literatur; URL: http://www-brs.ub.ruhr-uni- bochum.de/netahtml/HSS/Diss/BelinszkiEszter/diss.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn =969940556&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969940556.pdf)

INHALT: "Diese Dissertation beschäftigt sich mit den Begriffen der Geschlechterdifferenz und Geschlechtergleichheit in Ungarn Mitte der 1990er Jahre, im Spannungsfeld zwischen 40- jähriger sozialistischer Gleichheitsrhetorik und der Wiederbelebung von traditionellen Ge- schlechterideologien nach der Wende sowie im Kontext widersprüchlicher Lebensrealitäten von Frauen und Männern. Als empirisches Feld dient der Journalismusberuf. Beruf wird da- bei als ein zentraler Teil der Subjektkonstitution konzipiert. Das erkenntnisleitende Interesse fokussiert darauf, wie Geschlecht im journalistischen Berufskonzept der Subjekte gedeutet wird? Wie werden berufliche Vorstellungen und vergeschlechtlichte Lebensentwürfe mitein- ander verknüpft und als Teile der Subjektkonstitution integriert? Diesen Fragen wird auf der Basis qualitativ ausgewerteter Interviews mit ungarischen Journalistinnen und Journalisten nachgegangen." (Autorenreferat)

[249-L] Berry, Don: Von britischen Tugenden, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 58-61

INHALT: Der Autor war zehn "wundervolle" Jahre Journalist und stellvertretender Chefredakteur bei der englischen Tageszeitung "The Daily Telegraph". Er berichtet kurz über die Grundsät- ze der Arbeit bei diesem "Vorzeige-Blatt", in dem trotz des konservativen Standpunkts des damaligen Besitzers Conrad Black umfassend und ausgewogen auch über kontroverse The- men berichtet wurde. Gegenwärtig wächst in der britischen Presse die Tendenz zu kommen- tierendem Journalismus und zu meinungsgefärbten Nachrichten, die von den Tabloid- Blättern, allen voran von der "Daily Mail" ausgeht. Dem neuen Journalismus kann sich die li- berale Presse nicht entziehen, auch die nicht, die auf der anderen Seite des politischen Spekt- rums steht, wie das Beispiel von "Independent" zeigt. "Keiner dieser Trends ist zwangsläufig eine schlechte Sache. (...) Ich befürchte nur, dass wir unsere wichtigste Aufgabe vernachläs- sigen: Die Versorgung mit objektiven Nachrichten." (PT)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 149 1.8 Journalismus

[250-F] Bonz, Jochen, Dr.; Bayer, Felix; Schomaker, Tim; Wilde, Matthias (Bearbeitung); Emme- rich, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Erscheinungsformen und Konzepte des Popjournalismus

INHALT: Das Projekt eröffnet der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung das Feld des Popjournalismus. Dieser prägt die zeitgenössische Medienlandschaft. Seine gegenwartskultu- relle Relevanz ist entsprechend hoch, wissenschaftliche Untersuchungen sind bislang jedoch allenfalls rudimentär vorhanden. Kooperationspartner: Bremer Literaturkontor. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bremen, FB 10 Sprach- und Literaturwissenschaften, Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien -ifkud- (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[251-L] Borjesson, Kristina (Hrsg.): Zensor USA: wie die amerikanische Presse zum Schweigen gebracht wird, Zürich: Pendo Verl. 2004, 432 S., ISBN: 3-85842-577-X

INHALT: Die amerikanische Fernsehproduzentin Borjesson und zwölf weitere, mit Preisen aus- gezeichnete US-Journalisten berichten von ihren Recherchen im Kontext von bewiesenen o- der vermuteten politischen Skandalen: dem angeblichen Einsatz von Saringas der US-Armee gegen amerikanische Deserteure im Vietnamkrieg, dem geheimnisumwitterten Absturz des Fluges TWA 800 oder den Ungereimtheiten bei der Präsidentenwahl 2000, als in Florida die Namen tausender Bürger in den Wählerverzeichnissen fehlten. Das Bild der freien amerikani- schen Presse sei ein Mythos - das sollen die meist spannend geschriebenen Beiträge zeigen. Die Autoren prangern dabei aber nicht nur Einschränkungen der Pressefreiheit durch Wirt- schaft und Politik an, sondern warnen auch selbstkritisch vor einer vorauseilenden Selbstzen- sur der Journalisten und Verleger. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Charlotte Dennett: Das Große Spiel ums Öl: die bruchstückhafte Berichterstattung im Kampf gegen den Terror (24-61); Greg Palast: Ein Amerikaner im journalistischen Exil: Nachspiel zu einer gefährlichen Wahl (62-79); Helen Malmgrem: Großes Spektakel oder großer Prozess: Die Affäre O. J. Simpson und die Gefahr tödlicher Kliniken (80-96); Jane Akre: Schweigen oder Gehen? Der Skandal um hormonverseuchte Milch (97-131); Gerard Colby: Die begrabenen Bücher: Zensur in der Verlagsbranche (132-157); Monika Jensen-Stevenson: Erst das Urteil, dann die Beweise - Der Fall Bobby Garwood (158-192); J. Robert Port: Keiner will es hören: Die Geschichte des Massakers von No Gun Ri (193-210); April Oliver: Saringas gegen Deserteure? Vom Um- gang der US-Armee mit ihren Soldaten (211-220); John Kelly: Verschwiegene Verbrechen - Die CIA und das Gesetz (221-246); Gary Webb: Information oder Intoxikation? Die CIA, das Crack und die Contras (247-269); Michael Levine: Lippenbekenntnisse: Die großen Lügen im Kopf gegen die Drogen (271-320); Kristina Borjesson: Ins offene Messer: Die ungeklärten Ursachen für den Absturz der TWA 800 (321-400); Philipp Weiss: Der große Filter: Tod auf dem Bahngleis (401-419). (ZPol, VS)

150 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

[252-L] Brosda, Carsten; Leif, Thomas; Schicha, Christian; Haller, Michael: Leitlinien für einen seriösen Journalismus - ein Ethik-Kodex für alle Medien: Dokumentati- on eines Konzeptpapiers des "netzwerks recherche", in: Zeitschrift für Kommunikationsökolo- gie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 52-55

INHALT: Die journalistische und publizistische Selbstkontrolle, deren zentrales Organ bislang der Deutsche Presserat ist, ist ein wichtiges Instrument zur Wahrung eines ethisch begründe- ten und hochwertigen Journalismus. "Aber auch ein erfolgreiches Instrument kann noch bes- ser werden und muss gelegentlich den veränderten Anforderungen des Medienbetriebs ange- passt werden." Im vorliegenden Beitrag werden die Leitlinien des "netzwerks recherche" für die Entwicklung des allgemeinen Journalismuskodex vorgestellt. (PT)

[253-L] Brosda, Carsten: Kommunikative Qualität als Grundlage journalistischer Autonomie: Alternativen zur Kolo- nialisierung des Journalismus durch die Massenmedien, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürger- rechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 20-29 (Standort: UuStB Köln(38)- XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag untersucht das komplexe Wechselverhältnis zwischen massenmedialem System und Journalismus. Dabei steht nicht die Kritik am Output des Mediensystems oder an Einseitigkeiten im journalistischen Handeln im Mittelpunkt sondern die Frage, ob im mas- senmedialen System ein Journalismus erhalten werden kann, der gesellschaftliche Aufgaben erfüllt, und ob nicht aus den Krisen des Mediensystems Chancen für den Journalismus er- wachsen können. Dabei wird betont, dass Massenmedien und Journalismus in einem wider- sprüchlichen Verhältnis zu einander stehen (Emanzipation und Vermachtung). Der Beitrag diskutiert die Auswirkungen eines zunehmend zweckrationalisierten kommerziellen Medien- systems auf die Autonomie des Journalismus und fordert die Rückkehr zu einer aktiveren, gestaltenden Kommunikationspolitik sowie die Wahrung journalistischer Handlungsspiel- räume. (ICH)

[254-L] Bundesagentur für Arbeit (Urheber): Arbeitsmarkt Journalisten: in Netzwerken nachwachsen, in: ABI Berufswahl-Magazin, Jg. 28/2004, H. 11, S. 23-25; 330 KB (URL: http://doku.iab.de/abi/2004/abi2804_23.pdf)

INHALT: Der Beitrag gibt einen Überblick über den Arbeitsmarkt für Journalisten, der derzeit nicht als 'rosig' eingeschätzt werden kann. Der Einbruch der Werbeeinnahmen hat insbeson- dere auf dem Sektor der Printmedien zu einem Verlust an Arbeitsplätzen geführt. In der Regel sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine umfangreiche Praxiserfahrung Voraus- setzung für eine Tätigkeit in Rundfunkanstalten und Presseverlagen sowie einen der begehr- ten Ausbildungsplätze in Journalistenschulen. Auf dem Arbeitsmarkt für Journalisten ist der Trend zur Selbständigkeit zu beobachten, was zwar zu einer Verbesserung der beruflichen Arbeitslosenstatistik führt, die Berufssituation aber nicht verbessert. Etwa 50 Prozent der selbständigen Journalisten verdienen weniger als sie zum Leben brauchen. Obwohl nach einer Prognose des IAB Kommunikationsberufe bis zum Jahre 2020 im Vergleich zu anderen Beru- fen 'sehr gefragt' sein werden, ist die gegenwärtige Situation durch Selbständigkeit und zu- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 151 1.8 Journalismus

mindest wechselnde Arbeitgeber gekennzeichnet. Als eine mögliche Verbesserung der Be- rufsaussichten gilt der Zusammenschluss in Journalistenbüros oder Netzwerken. (IAB)

[255-L] Bundesagentur für Arbeit (Urheber): Arbeitsmarkt Journalisten - die Zunft muss kämpfen, in: Uni-Magazin : Perspektiven für Be- ruf und Arbeitsmarkt, Jg. 28/2004, H. 1, S. 60-64; 426 KB (URL: http://www.unimagazin.de/200401/pdf/arbeitsmarkt.pdf)

INHALT: Der Bericht gibt Informationen zum Arbeitsmarkt Journalismus, den Arbeitsfeldern, den Arbeitsfunktionen sowie den Möglichkeiten der Existenzgründung. In einem Info-Teil werden Adressen von Medienunternehmen genannt und deren Einstellungspraxis dargestellt. Die Verdienstmöglichkeiten für freie Journalisten werden zurückhaltend eingeschätzt. (IAB)

[256-L] Capurro, Rafael; Grimm, Petra (Hrsg.): Krieg und Medien: Verantwortung zwischen apokalyptischen Bildern und paradiesischen Quoten?, (Medienethik, 4), Stuttgart: Steiner 2004, 184 S., ISBN: 3-515-08469-3

INHALT: Der Sammelband enthält sowohl Beiträge von Wissenschaftlern und Journalisten zum Symposium zur Medienethik der Stuttgarter Hochschule der Medien im Jahr 2002 als auch aktuellere Texte, die sich alle aus ethischer Sicht im kritischen Abstand zur scheinbar neutra- len medialen Vermittlung kriegerischer Ereignisse mit dem Verhältnis von Krieg und Medien beschäftigen. Nach einleitenden moralischen und kulturwissenschaftlichen Betrachtungen von Medien im Krieg und Medienmacht werden sowohl die Medien übergreifenden Auswir- kungen von politischen Machtverhältnissen auf die Pressefreiheit aufgezeigt als auch die Rol- le der Medien in Kriegen und wie diese 'bei der Kriegsberichterstattung 'Wirklichkeiten' er- zeugen' (12). Neuere Entwicklungen wie die von 'embedded journalists' im Irak-Krieg 2003 werden dabei berücksichtigt. Um diese ideologische und symbolische Funktion der Konstruk- tion von Bedeutung durch Medien zu verdeutlichen, bedienen sich die Autoren auch der fikti- onalen Darstellung von Krieg im Film. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Petra Grimm / Rafael Capurro: Einleitung (7-15); 1. Grundfragen zu Krieg und Medien: Elias Jammal: Krieg oder Dialog der Kulturen? (17-42); Klaus Wiegerling: Kriegsmedien und Medienkriege. Zum Ver- hältnis von Krieg und Medien (43-55); Michael Nagenborg: Kriege, Information, Medien: Ein Fragenkatalog (57-77); 2. Krieg in Film und Hörfunk: Katja Kirste: Propaganda und Trauma. Paradigmen des Krieges in filmischen Darstellungen (79-96); Patrick Vonderau: Krieg im Kino - Aufriss eines Problemfeldes (97-105); Carla Palm: Information als Waffe? Die Rolle des amerikanischen Soldaten-Senders AFN sowie der Front-Zeitung Stars and Stri- pes während des Golfkonflikts 2003 (107-115); 3. Mediale und politische Realitäten des Krieges: Christoph Pingel: Die magischen Container. Krieg und metaphorische Rationalität (117-140) Franco P. Rota: Dramaturgie, 'Embeddedness' und der Verlust politischer Orientie- rung. Aspekte der Darstellung des Irakkrieges 2003 im Fernsehen (141-162); Elke Schäfter: Pressefreiheit in Gefahr?! Berichterstattung in Kriegs- und Krisenzeiten (163-177). (ZPol, VS)

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[257-L] Dürr, Tobias: Prophet der Info-Elite: der Nutzwertsoziologe Helmut Markwort, in: Sozialwissenschaftliche Informationen : das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 34/2005, H. 1, S. 30-38

INHALT: "Wie kam Helmut Markwort auf die Idee, mit dem Focus ein neues Magazin für die 'Info-Elite' zu gründen und gegen den Spiegel anzutreten? Und warum hatte Markwort trotz der zunächst hämischen Kritik an seinem Magazin am Ende doch Erfolg? Selbstbewusstsein und Erfolg Helmut Markworts sind erklärungsbedürftig - und nur aus seiner Herkunft und aus den Prägungen von Kaltem Krieg und Bonner Republik zu verstehen." (Autorenreferat)

[258-L] Duve, Freimut; Haller, Michael (Hrsg.): Leitbild Unabhängigkeit: zur Sicherung publizistischer Verantwortung, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 278 S., ISBN: 3-89669-460-X

INHALT: Die publizistische Unabhängigkeit der Medien wird zunehmend durch staatliche Ein- flüsse und wirtschaftliche Interessen bedroht. Vor diesem Hintergrund plädieren die Autoren dieses Bandes für redaktionelle Unabhängigkeit und publizistische Verantwortung. Medien- wissenschaftler, Publizisten und Journalismusforscher rekonstruieren die Idee dieses Leitbilds und umreißen dessen politische, ökonomische und kulturelle Bedingungen. Darüber hinaus werden Konzepte zur Sicherung publizistischer Unabhängigkeit diskutiert und Lösungsansät- ze vorgestellt. (BM) Inhaltsverzeichnis: 1. Zur normativen Bedeutung journalistischer Unab- hängigkeit und über die Widerstände dagegen - Michael Haller: Die Idee des neutralen Beob- achters. Über das Paradigma des modernen Informationsjournalismus (13-30); Markus Beh- mer: Gesinnung - Parteilichkeit - Überparteilichkeit. Zur Geschichte des Rollenwandels der Presse seit dem 17. Jahrhundert (31-51); Christian Möller, Alexandra Popescu: Transformati- on des Journalismussystems. Die Implementierung des Prinzips Unabhängigkeit in osteuropä- ischen Staaten seit 1989 (53-64); Rudi Renger: Journalismus als Mittel zum Zweck? Aktuelle Trends der Entgrenzung und Instrumentalisierung des Journalismus (65-81). 2. Konzepte zur Sicherung redaktioneller Unabhängigkeit - Udo Branahl: Der rechtliche Rahmen. Begriff, Funktion, Konzepte, Regelungen und Probleme (85-105); Peter Studer: Die Idee der "inneren Pressefreiheit". Das Konzept der Selbstverpflichtung und Selbstregulierung (107-130); Bar- bara Baerns und Monika Feldschow: Der Trennungsgrundsatz. Relevanz und Umsetzung des Grundsatzes der Trennung von Werbung und redaktionellem Teil (131-144); Michael Haller: Redaktionelle Überparteilichkeit oder politische Einflußnahme? Politikberichterstattung und SPD-Pressebesitz (145-165). 3. Lösungsansätze, Fallstudien und Beschreibungen aus der Medienpraxis - Freimut Duve: Die OSZE-Initiative. Perspektiven für Europa (159-165); Bo- do Hombach: Richtlinien in den Verlagen des WAZ-Konzerns (167-171); Brigitte Alfter: Das Beispiel Orkla-Media, Norwegen/ Osteuropa (173-183); Gerti Schön: Das Beispiel New York Times (185-191); Mathias Döpfner: Die "Leitlinien zur Sicherung der journalistischen Unab- hängigkeit bei Axel Springer" (192-199); Gerd Schulte-Hillen: Journalistische Mitverantwor- tung des Verlegers (201-204).

[259-L] Elter, Andreas: Vom mentalen Virus erfasst, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 18-25 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 153 1.8 Journalismus

INHALT: In seinem Beitrag beschreibt der Autor den gegenwärtigen Zustand des US- amerikanischen Journalismus. "Aus dem 'embedding' der Irak-Kriegsreporter wurde sukzes- sive eine 'mental-embedding' der US-Medien". Es entsteht aus der Vermengung des Vertrau- ens in staatsoffizielle Informationsquellen, aus Selbstzensur und der Vernachlässigung jour- nalistischer Handwerksregeln, deren wichtigste in der Überprüfung von Sachaussagen und der Erschließung alternativer Quellen besteht. Beispiele aus der Berichterstattung über die Toten des Irakkrieges, über unbequeme Vorfälle wie die Berichterstattung über den Fall Srgena oder über die Bombardierung eines Hotels in Bagdad durch die US-Armee illustrieren die Ausführungen. (PT)

[260-L] Engelbrecht, Thorsten: Sex, Blut und Tod, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 36-47

INHALT: Die These "HIV ist die Ursache von Aids", obwohl wissenschaftlich nicht bewiesen, wurde zum Theorem der Aids-Forschung und -Berichterstattung. Der Autor dieses Beitrags zeigt, wie der Wissenschaftsjournalismus an der Verfestigung dieses Theorems beteiligt war. Der Mainstream-Journalismus hat Aids zum "griffigen Angstthema hochgeschrieben", blen- dete folgenreiche Widersprüche aus und drückte Zweifel weg. Der Wissenschaftsjournalis- mus vertraute blind den Wortführern der HIV-Forschung und in ihrem Bemühen, dem Publi- kum verständliche Antworten zu geben, reduzierten sie die Komplexität der Sachverhalte auf ein einfaches kausales Muster und Mittel - "safer sex". (PT)

[261-L] Engels, Kerstin: Kommunikationsarbeit in Online-Medien: zur beruflichen Entwicklung kommunikativer Erwerbstätigkeiten ; eine explorative Studie aus institutionentheoretischer Sicht, (Studien zur Kommunikationswissenschaft), Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 329 S., ISBN: 3-531-14087-6

INHALT: Mit der Umwälzung der Medienlandschaft durch computergestützte digitale Trägerme- dien und der Expansion der Internet-Nutzung ab 1996 bilden die Online-Dienstleistungen im Internet eine überragende Wachstumsbranche. Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das vom März 2001 bis September 2002 am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung durchge- führt wurde, wurden die beruflichen Strukturen dieses neuen Arbeitsfeldes 'redaktionelle Multimediaproduktion' erkundet. Die institutionentheoretischen Annahmen und das explora- tive Vorgehen werden erläutert. Auf dieser Grundlage wird die Konstruktion einzelner Tätig- keitsfelder und Aufgabenschwerpunkte sowie der dazugehörigen Qualifikationsmuster analy- siert. Dazu werden 290 Stellenanzeigen aus elf online verfügbaren Stellenbörsen über einen Zeitraum von vier Monaten ausgewertet. Ferner werden 15 Leitfadeninterviews mit Experten aus Medienverbänden, Medienbildung und Personalverantwortlichen aus Medienunterneh- men geführt. Es entsteht eine Typologie neuer Tätigkeitsfelder, die neben 'redaktioneller Pub- lizistik' und Public Relations-Tätigkeiten u.a. auch marketingorientierte Bereiche umfasst. Dabei zeigt sich aber auch das Spannungsverhältnis zwischen der Entwicklung neuer Tätig- keits- und Qualifikationsprofile und dem herkömmlichen journalistischen Berufsethos. Im Anhang werden sämtliche Kategorien und Tabellen der Inhaltsanalyse dokumentiert. (IAB)

154 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

[262-L] Fasel, Christoph: Netzwerkjournalismus, (Praktischer Journalismus, Bd. 61), Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 268 S., ISBN: 3-89669-455-3

INHALT: Sachtexte mit einem konkreten Nutzen für den Leser, Hörer oder Zuschauer haben in den vergangenen Jahren im Journalismus ständig an Bedeutung gewonnen. Das Spektrum der Themen reicht dabei von Kindererziehung, Gesundheit und Partnerschaft bis zu Hausbau, Computer und Geldanlage. Systematisch und illustriert mit zahlreichen Beispielen führt der Autor in Funktion, Aufbau und Sprache von Sachtexten ein. Er zeigt, wie sich Nutzwertjour- nalismus an den Bedürfnissen des jeweiligen Publikums orientiert, eine klare Sprache ver- wendet und konkrete Handlungsanleitungen bietet. 15 namhafte Redakteure aus den ver- schiedensten Medien berichten über ihre Strategien, ihrem Publikum Rat und Orientierung zu geben. Das Buch ist wie folgt gegliedert: (1) Einleitung; (2) Was ist Nutzwertjournalismus?; (3) Die Rolle des Nutzwertjournalisten; (4) Textsorten und Schreibhaltung; (5) Die Themen- findung; (6) Das Schreiben; (7) Der rechtliche Rahmen; (8) Praxisbeispiele. (BM2)

[263-L] Franz-Balsen, Angela: Karrieren in der Umweltkommunikation: ein Forschungsbericht, (INFU-Diskussionsbeiträge, Nr. 19), Lüneburg 2003, 27 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-lueneburg.de/infu/down- load/pdfs/19_03.pdf)

INHALT: "Entwicklung und Expansion so genannter Umweltschutzberufe (Environmental Ca- reers) sind Anlass für die wissenschaftliche Analyse der damit verbundenen Professionalisie- rungsprozesse. Der Schwerpunkt der Forschung liegt dabei von Anfang an und bis heute im Bereich des technischen Umweltschutzes, das ganze Feld der Umweltkommunikation wird weitgehend übersehen - das gilt für die europäische wie für die außereuropäische Literatur. Zudem wird die Umweltkommunikation selten als Gesamtphänomen erfasst. Es existieren al- lenfalls sektorielle Studien, z.B. über Umweltbildung oder Umweltjournalismus. Mit der Un- tersuchung 'Professionelle Identität in Berufsfeldern der Umweltkommunikation' (Arbeitsti- tel) wird hingegen eine bereichsübergreifende Arbeit vorgelegt, die sich auf alle etablierten Berufsfelder der Umweltkommunikation erstreckt: von Bildung und Berichterstattung (Jour- nalismus) über Kommunikation in Behörden und Firmen bis zu Umweltkommunikation als Dienstleistung von eigens darauf spezialisierten Unternehmen (Umweltagenturen). Ausge- hend von einem großen Defizit an qualitativer Forschung über Umweltberufe wird hier eine qualitative Kommunikatorstudie durchgeführt, welche methodisch an die Tradition berufsso- ziologischer Biographieforschung anknüpft (Binnensicht der Akteure als empirischer Zu- gang). Narrative Interviews mit 20 Vertretern und Vertreterinnen der oben genannten Tätig- keitsfelder liefern umfangreiches Datenmaterial zu: Micro-Macro-Link (umwelthistorischer und professionstheoretischer Schwerpunkt); Konstruktionen professioneller Identität in der Umweltkommunikation (berufssoziologischer Schwerpunkt); Konstruktionen von persönli- cher Identität der KommunikatorInnen (erzähltheoretischer Schwerpunkt). In diesem Zwi- schenbericht aus den noch nicht abgeschlossenen Auswertungsprozessen (Biographieanalyse nach Schütze u.a.) werden neben theoretischen Verortungen erste Erkenntnisse aus den Fall- analysen und Annäherungen an theoretische Ableitungen vorgestellt sowie methodische und inhaltliche Fragen diskutiert." (Textauszug)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 155 1.8 Journalismus

[264-L] Fröhder, Christoph Maria: Ein Bild vom Krieg: meine Tage in Bagdad, Hamburg: Hoffmann u. Campe 2003, 176 S., ISBN: 3-455-09419-8

INHALT: Der Autor berichtete als freier Fernsehkorrespondent für die ARD über den Irak-Krieg aus Bagdad. Das mitunter lebensgefährliche Arbeiten eines Kriegsreporters thematisiert er in seinem Buch ebenso wie die Lügen der Diktatur und der Eroberer. Am interessantesten sind jedoch seine Überlegungen über die Zwänge, denen sich Kriegsberichterstatter sowohl durch die Kriegsparteien als auch durch konkurrierende Medien und nicht zuletzt durch die eigenen Arbeitgeber ausgesetzt sehen. Insgesamt beurteilt Fröhder die Rolle der Medien in diesem Krieg nicht sehr positiv. Zu leicht haben sich Journalisten vor den Karren der Propaganda- Maschinerie ihrer Regierungen spannen lassen. Die 'embedded journalists' sind das beste Bei- spiel dafür. Fröhder selbst erfreute sich keiner besonderen Bevorzugung, weder durch das i- rakische Regime noch durch die US-Streitkräfte. Große Teile des Buches enthalten deshalb auch Schilderungen, wie er sich im Alltagsgeschäft eines Kriegsreporters mit einer Mischung aus kalkuliertem Risiko, langjähriger Routine, Schlitzohrigkeit und Chuzpe seine Informatio- nen beschaffte. (ZPol, VS)

[265-L] Goede, Wolfgang: Zivilgesellschaft und Technologie: Bürger werden zu Partnern der Wissenschaft, in: Maece- nata Actuell : das Informationsmedium des Maecenata-Instituts für Philantropie und Zivilgesell- schaft, 2005, Nr. 50, S. 37-40 (URL: http://www.maecenata.de/dokumente/1500_publikationen/Maecenata_Actuell/2005_MA50.pdf)

INHALT: Wie stark werden die neuen Technologien Staat, Wirtschaft und Gesellschaft verän- dern? Wieviel Einfluss darauf hat der Bürger, was ist die Rolle der Zivilgesellschaft in der stärker denn je von Wissenschaft geprägten Zukunft und wieviel Mitgestaltungskraft entfaltet der Dritte Sektor? Diese und andere Fragen wurden im Herbst 2004 auf der Vierten Weltkon- ferenz der Wissenschaftsjournalisten in Montreal gestellt. Die Konferenz in Kanada wurde von der "World Federation of Science Journalists" (WFSJ), dem neuen Weltdachverband der Wissenschaftsjournalisten mitgetragen, der im Jahr 2002 ins Leben gerufen worden war. Er ist eine Antwort auf die Globalisierung und in der internationalen Zivilgesellschaft verankert, er strebt eine bürgernahe Berichterstattung über alle Fragen der Wissenschaft und Technolo- gie an und stellt erstmals auch die Nachhaltigkeit von Hochtechnologien zur Diskussion. Das Bündnis aus Vereinigungen von Wissenschaftsjournalisten aus aller Welt versucht, einer neu- en Kultur der Wissenschaftsberichterstattung den Weg zu ebnen, die sich von den Grundsät- zen der Zivilgesellschaft und Demokratie leiten lässt - denn: "Nur gut informierte und gebil- dete Bürger können die Folgen wissenschaftlicher Untersuchungen und ihre Anwendung ver- stehen und in letzter Instanz unterstützen oder ablehnen." (ICI2)

[266-L] Hafez, Kai (Hrsg.): Media ethics in the dialogue of cultures: journalistic self-regulation in Europe, the Arab World, and Muslim Asia, (Hamburger Beiträge: Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt, 7), Hamburg 2003, 266 S., ISBN: 3-89173-084-5 (Graue Literatur)

156 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

INHALT: Auf welchen ethischen Grundlagen basiert die Arbeit der Journalisten in der arabischen Welt und in einem muslimischen Land wie Indonesien? Welche Rolle können die Medien im interkulturellen Dialog zwischen dem Westen und islamischen Ländern spielen? Neben län- derübergreifenden Analysen bietet dieser Sammelband Berichte über die Situation der Me- dien und von Journalistenverbänden in ausgesuchten Ländern der islamischen Welt, in denen die Pressefreiheit oftmals eingeschränkt ist. Zusammengefasst werden damit die Ergebnisse einer internationalen Konferenz, die im März 2001 im Berliner Schloss Bellevue stattfand. Wissenschaftler, Medienpolitiker und Journalisten diskutierten dort auch die Frage, wie jour- nalistische Institutionen frei von staatlichem Einfluss arbeiten können. Aus dem Inhaltsver- zeichnis: Johannes Rau (9-12); Kai Hafez: Editor's Preface (13-17); I. The Dialogue of Cul- tures between Islam and the West Hans Küng: An Intercultural Basis for an Ethic of Journal- ism (21-27); Ghassam Salame: 'Islam and the West': Clash or Cooperation? (28-32); Alfred Grosser: Journalism Ethics: The Mass Media's Role in Transnational Relations (33-35); II. 'Good Journalism' - 'Bad Journalism'. Intercultural Perspectives on Journalism Ethics Kai Hafez: Journalism Ethics Revisited: A Comparison of Ethics Codes in Europa, North Africa, the Middle East, and Muslim Asia (39-68); Majid Tehranian: Negotiating Global Media Eth- ics (69-92); Wolfgang Wunden: Freedom, äBlasphemia', and Moral Responsibility of the Journalist (93-103); Hussein Amin: Freedom as Value in Arab Media: Perceptions and Atti- tudes Among Journalists (104-116); Muhammed I. Ayish: American-Style Journalism and Television in the Arab World: An Exploratory Study of News Selection at Six Arab Televi- sion Channels (117-133); Joseph Milton Fernando: Media Ethics in Malaysia and South-East Asia: What Price Asian Values? (134-144); III. Journalistic Self-Regulation: Who holds the Media Accountable? Fatima Boutarkha: The Role of Journalism Associations and Trade Un- ions in the Democratic Transition of Morocco (147-157); M. Rabah Abdellah: Journalists' Organizations and Associations of Self-Regulation in Algeria (158-161); Ibrahim Nafie: The Future of Journalistic Self-Regulation and Journalism Associations in Egypt and the Arab World (162-168); Achim Vogt: Regulation and Self-Regulation: The Role of Media Commis- sions and Professional Bodies in the Muslim World (169-181); Ati Nurbaiti: Journalism As- sociations in the Consolidation of Democracy: Indonesian Self-Regulation as a Role Model for the Muslim World? (182-188); Lutz Tillmanns: Internationalism and Interculturalism as a Value in German Journalism (189-194); Siegfried Weischenberg: International Comparative Perspectives on Journalism Associations and Trade Unions (195-204); 'Many Voices - One world'. The Media in International and Intercultural Relations Johan Galtung: Peace Journal- ism as Ethical Challenge with Special Reference to the Balkans, the Arabs, and Islam (207- 214); Kaarle Nordenstreng: Something to Be Done: Transnational Media Monitoring (215- 227); Anthony Löwstedt: The Need for a Global Association of Independent Press Councils (228-232); Oktay Eksi: Transnational Complaints Mechanisms as Viewed by the World As- sociation of Press Councils (WAPC); (233-234); Hans J. Kleinsteuber: Dialogue of Cultures and the Internet: A Turning Point in the Ethics of International Communications? (235-248); Freimut Duve / Alexander Nitzsche / Ana Karlsreiter: The OSCE, Islam, and the Media (249- 264). (ZPol, VS)

[267-L] Hartwig, Stefan: Krieg mit Bildern: der Krieg gegen den Terrorismus und die Nutzung der Medien, in: Zeit- schrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 41-48 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 157 1.8 Journalismus

INHALT: Der Krieg gegen den Terrorismus ist eine asymmetrische Auseinandersetzung zwi- schen den USA und ihren Verbündeten und einer heterogenen, als Terroristen bezeichneten Gruppe. Auch die Operationen nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen in Afga- nistan und Irak sind wegen der Organisationsform und technischer Ausstattung asymmetri- sche Operationen. Am Beispiel einiger Sequenzen von Bildern, deren Urheber die USA, is- lamische Gruppen und reguläre irakische Kräfte waren, wird dargestellt, wie der asymmetri- sche Krieg bewusst mit Bildern geführt wird. Die Kriegsgegner kommunizieren durch Bilder direkt miteinander und mit Dritten, es können Sequenzen von inhaltlichen Aussagen ausge- macht werden. Historich bekannte Verhaltensmuster von Kriegsgegnern wie Fälschung von Bildern, falsche Zuordnung oder Erfindung von Sachverhalten finden dank der technischen Möglichkeiten verstärkt Anwendung. Sie werden von den Medien aufgegriffen und ins kol- lektive Gedächtnis eingehen. (PT)

[268-L] Herz, Annette; Leyendecker, Hans: Skandal im Dunkelfeld, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 10-17

INHALT: "Haben die Medien in der Visa-Affäre Vorwürfe erhoben, die sie nicht belegen kön- nen? Eine Diskussion zwischen der Menschenhandels-Expertin A. Herz und dem SZ- Rechercheur H. Leyendecker (...) zeigt beispielhaft die unterschiedliche Annäherung zweier Disziplinen an eine sehr komplexe Wirklichkeit: Einerseits der Recherchejournalismus, der Einzelfälle aufgreift, sich auf Hinweise von Experten und Informanten stützt und nicht warten kann, bis alles ausgezählt ist. Und andererseits die Wissenschaft, die nur überprüfte Daten gelten lässt und damit - wie das Beispiel der Menschenhandels-Statistiken zeigt - einen ganz anderen Ausschnitt der Wirklichkeit beschreibt. Die Abfolge der drei Beiträge entspricht dem klassischen Schema: Angriff (A. Herz: Verwirrspiel mit den Zahlen, S. 11-14), Replik (H. Leyendecker: Irritierender Entlastungsversuch, S. 15-16) und Duplik (A. Herz: Spekulationen statt Fakten. S. 17)." (Autorenreferat)

[269-L] Hill, Declan: Reporter im Abseits, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 43-45

INHALT: Der Beitrag erinnert an den "größten Bestechungsskandal in der Welt des Fußballls", der Anfang der 60er Jahre in England durch zwei Journalisten des Boulevardblattes "The People" aufgedeckt wurde. Dass Reporter von "The People" daraufhin von der englischen Fußballliga aus ihren Stadien verbannt wurden, ist typisch für das Dilemma, dem Sportjour- nalisten ausgesetzt sind. Die meisten Sportjournalisten sind von den Leuten abhängig, über die sie investigative Storys schreiben sollten. Ein "noch tiefgründigeres und dunkleres Motiv" wäre die profitable Synergie zwischen Sportjournalisten und der Sport-Unterhaltungsindus- trie, die in den USA aufgedeckt wurde. Ein psychologischer Grund dafür, dass investigativer Journalismus in der Sporberichterstattung relativ selten vorkommt, ist der naive Glauben an die heile Welt des Sports. (PT)

158 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

[270-L] Höhne, Andrea; Ruß-Mohl, Stephan: Zur Ökonomik von Wirtschaftsjournalismus und Corporate Communication: Finanzbe- richterstattung und Risiko-Kommunikation als Beispiele, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 90-101

INHALT: Im Lichte des ökonomischen Theorie-Ansatzes werden in diesem Beitrag exemplarisch zwei Bereiche des Wirtschaftsjournalismus beleuchtet. (1) Börsen- und Finanzberichterstat- tung. "Hierzu werden einige Fakten präsentiert, die es erschweren, weiterhin daran zu glau- ben, dass Journalisten - gängigen ethischen Postulaten folgend hauptsächlich der Allgemein- heit dienen und vor allem nach Wahrheit suchen". (2) Im Bereich der Risikokommunikation wird am Beispiel der Berichterstattung über BSE und über AIDS das Overbzw. Underrepor- ting behandelt. Wie im Bereich der Finanzberichterstattung verfolgen die Medien auch bei der Risikokommunikation ökonomische Eigeninteressen. In harter Konkurrenz haben die Medien "einen großen Anreiz, um des eigenen Vorteils willen ihre Berichterstattung leicht konsumierbar darzubieten, die Recherche einseitig auszurichten und widersprechende Fakten wegzulassen". (PT)

[271-F] Jarolimek, Stefan (Bearbeitung): Öffentlichkeit im Wandel. Die Transformation des Journalismus in Belarus (Arbeitstitel)

INHALT: Ziele: 1. Entwurf eines Analysemodells für Transformationsprozesse der Öffentlich- keit; 2. Beschreibung der Transformation der Öffentlichkeit in Belarus. ZEITRAUM: 1989- 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Belarus METHODE: Integrativer Ansatz aus System- und Akteurstheorie. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen (bela- russische Tageszeitungen; Auswahlverfahren: künstliche Wochen). Aktenanalyse, offen (Me- diengesetze, Moralkodex). Qualitatives Interview (Stichprobe: 10-15; Journalisten). Sekun- däranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Nisepi - http://www.nisepi.by ). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Interne Zwischenberichte. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Stipendium; SYLFF-Stiftung, Leipzig INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunika- tionswissenschaft (Postfach 100920, 04009 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[272-L] Keil, Günter: Angst und Jubel, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 55- 61

INHALT: "Die schlimmsten Gefahren, denen der Wissenschaftsjournalist ausgesetzt ist, sind Ideologie und Naivität. (...) Die Ideologie ist gewiss die schlimmere von beiden." In seinem Beitrag bringt der Autor Beispiele für die Ideologisierung der Berichterstattung über wissen- schaftliche Belange, die in der Bundesrepublik besonders häufig bei Umweltthemen zu beo- bachten ist. Ideologischer Angstjournalismus ist besonders gefährlich, weil er langfristige soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 159 1.8 Journalismus

Blockaden hervorruft, die ganz schwierig aufgelöst werden können. Bekannte Beispiele sind z.B. das Waldsterben, Kernkraftwerke, Chemie, Gentechnik und neuerdings die Hochfre- quenzstrahlen der Funktelefone. Auch für die Naivität bzw. Gutgläubigkeit der Wissenschaft- journalisten werden in dem Beitrag Beispiele gebracht: bemannte Raumfahrt, Kernfusion, Photovoltaik oder Wasserstofftechnik. Die Journalisten werden oft durch die geschickte PR- Strategie der Industrie und der Politik geblendet. Der Wissenschaftsjournalismus hat die wichtige Funktion, Fachinformation für die Öffentlichkeit verständlich aufzubereiten. Dabei sollen Wachsamkeit und Misstrauen kultiviert werden. (PT)

[273-L] Kohring, Matthias: Vertrauen in Journalismus: Theorie und Empirie, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 301 S., ISBN: 3-89669-442-1

INHALT: Der Autor entwickelt vor allem in Auseinandersetzung mit soziologischen Ansätzen Simmels, Webers, Luhmanns und Colemans eine Theorie des Vertrauens in Journalismus. Dieses Modell überprüft er anhand repräsentativer Umfragen, die den Vertrauensbegriff nach der Auswahl der Themen, der Auswahl der Fakten, deren Richtigkeit und deren Bewertung differenzieren. Die verschiedenen Dimensionen des entwickelten Messinstruments erlauben es, Probleme in Vertrauensbeziehungen zwischen Journalismus und seinem Publikum genau- er als bislang möglich zu ermitteln. Das Buch ist wie folgt gegliedert: (1) Vertrauen in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung; (2) Vertrauen in der modernen Gesellschaft: (3) Die Funktion von Journalismus; (4) Vertrauen in Journalismus - ein Entwurf; (5) Zusam- menfassung und Ausblick. (BM2)

[274-L] Korff, Yorck von: Missing the wave: Egyptian journalists' contribution to democratization in the 1990s, (Ham- burger Beiträge: Medien und politische Kommunikation - Naher Osten und islamische Welt), Hamburg 2003, 262 S., ISBN: 3-89173-072-1 (Standort: UB Freiburg im Breisgau(25)- GE2004/183; Graue Literatur)

INHALT: Seit dem Ende der 90er-Jahre befasst sich die politikwissenschaftliche Ägypten- Forschung verstärkt mit der Frage nach den Ursachen des sich dort zunehmend verlangsa- menden und teilweise sogar rückläufigen politischen Reformprozesses. An diesem Punkt bie- tet von Korffs informative Analyse der Rolle der ägyptischen Journalisten eine wichtige Er- gänzung. Im Versuch, sowohl externe Faktoren wie das politische System und die sozioöko- nomischen Bedingungen als auch das Wirken von Akteursgruppen in die Untersuchung des blockierten Demokratisierungsprozesses in Ägypten einzubeziehen, greift er auf den theoreti- schen Rahmen der von Schubert, Tetzlaff und Vennewald eingeführten Unterscheidung zwi- schen strategischen, d. h. die wichtigsten Machtressourcen kontrollierenden Gruppen und den konfliktfähigen Gruppen zurück, die von den Positionen politischer Macht weitgehend ausge- schlossen sind. Nach einer eingehenden Bestandsaufnahme der historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Hindernisse für den Demokratisierungsprozess in Ägypten zeigt er in über- zeugender Weise, dass die ägyptischen Journalisten keine eigenständige, mehrheitlich ge- schlossen agierende Einheit formen, sondern sich den bereits existierenden strategischen und konfliktfähigen Gruppen zuordnen lassen. Im Ergebnis sieht er unter den ägyptischen Journa- listen nur eine kleine Minderheit, die aktiv versucht, den Prozess der Demokratisierung vo- 160 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

ranzutreiben. Deren Einfluss werde nachhaltig beschränkt durch die große Zahl ihrer politisch uninteressierten Kollegen und diejenigen Journalisten, welche entweder mit den strategischen Gruppen des autoritären Status quo sympathisieren oder mit ihren ebenfalls nicht an allge- meiner Presse- und Meinungsfreiheit interessierten islamistischen Herausforderern. (ZPol, VS)

[275-L] Krüger, Uwe: Nahkampf mit der NPD, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 82-86

INHALT: Die Frage, ob Berichterstattung über Rechtsextreme zu ihrer Popularisierung beiträgt, wird in Journalistenkreisen immer wieder gestellt. Die Lokalredaktion Pirna der "Sächsischen Zeitung" unter dem damaligen Leiter K. Gertoberens hatte sich mit der rechten Szene offen- siv befasst und die politische Karriere der Rechten kritisch begleitet. Seit 2002 hat die Lokal- redaktion eine andere Leitung bekommen und die Entpolitisierung ist offensichtlich. (PT)

[276-L] Krumbach-Halbach, Anna Nicole: Der Wandel von Berufsbild und Arbeitsweise des Journalismus und seine Folgen für das politische Bewusstsein der Gesellschaft am Beispiel der zunehmenden Verbreitung des Gen- res Talkshow im Fernsehen der 90er Jahre, Aachen 2004, 337, 194 S. (Graue Literatur; URL: http://sylvester.bth.rwth-aachen.de/dissertationen/2004/214/04_214.pdf)

INHALT: "Nach dem Monopol- und Bedeutungsverlust des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in den 80er Jahren ist der Medienmarkt in den 90er Jahren zunehmend von kommerziellen Inte- ressen geprägt. Programminhalte werden vorgegeben von Managern mit Wirtschaftsstudium in den Vorstandsetagen der Medienkonzerne. Leitprinzipien dieser Kommerzialisierung des Fernsehsystems sind schnelle und billige Produktionen mit hohen Einschaltquoten und Wer- beerlösen. Das Genre Talkshow wurde offenbar genau diesen Anforderungen gerecht. Inner- halb von zehn Jahren stieg die Anzahl der Talkshows im deutschen Fernsehen um das 30fache. Mit der zunehmenden Verbreitung des Genres verändert sich die Arbeit der Journa- listen ebenso wie ihr Bild in der Öffentlichkeit. Ausgehend von der geschichtlichen Entste- hung der Talkshow in den USA untersucht die Arbeit die Entwicklung der Talkshow in Deutschland von 1994 bis 2002. Die Primäranalyse geht auf das Geschäft und die Moral der Talkshow-Macher und das Spannungsverhältnis von Medien, Politik und Demoskopie ein. Dabei wird deutlich, dass dem verschärften Konkurrenzdruck der TV-Sender das Nachdenken über journalistisches Handeln zum Opfer fällt. Die Wirkung der Talkshow ist Inhalt der Se- kundäranalyse. Die Autorin hospitiert in zahlreichen Talkshow-Redaktionen. Sie lernt den Alltag in den untersuchten Redaktionen als eine Mixtur aus Ideologie der Medien-Manager, aus spezifischen Formen der Wahrnehmung von Ereignissen, Verarbeitungsritualen und pro- fessioneller Routine kennen. In beispielhafter Weise verdeutlicht die Arbeit auch mit Hilfe quantitativer Untersuchungen zu Anzahl und Inhalten der Talkshow, dass die meisten Mitar- beiter in den Redaktionen als journalistisch definierte Aufgaben nicht erfüllen. Berufliche Maßstäbe wie Wahrheit, Wirklichkeit und Objektivität werden ökonomischen, technischen und organisatorischen Zwängen sowie der Tyrannei der Einschaltquote unterworfen. Weder angebliche Selbstkritik der Macher noch Kritik von politischer Seite bewirken eine Reflexion über Medienethik und inhaltliche Veränderungen der Sendungen. Politik und Medien instru- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 161 1.8 Journalismus

mentalisieren sich gegenseitig. Machtinhaber und Kritiker sitzen inzwischen in einem Boot, Politik ist medienvermittelte Politik. Gerade das Genre Talkshow verhindert den kritisch- distanzierten Umgang mit Politikern. Weil Journalistendarsteller lieber gefällig mit Politikern auf der Couch plaudern und kaum nach Wahrheiten suchen, hat das Publikum keine Chance zur Meinungs-, Willens- und Entscheidungsbildung. Die Talkshow dient in erster Linie dem Primat des wirtschaftlichen Erfolges, wodurch sie zunehmend demokratiefeindlich wirkt. Diesen Prozess deutlich zu machen, ist Ziel der vorliegenden Arbeit. Konsequenz daraus ist die Forderung nach einem Austausch zwischen Medien, Wissenschaft und Schule. Mit Hilfe von Medienpädagogik könnten schon junge Fernsehzuschauer in die Lage versetzt werden, die Interdependenzen der so genannten 'Mediendemokratie' zu entlarven, als Grundvorausset- zung für Partizipation an Demokratie." (Autorenreferat)

[277-L] Leif, Thomas: Dienstleister oder Aufklärer?: Nivellierung, Inszenierung und Public Relations als Gefahr für die "Vierte Gewalt", in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 34-48 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit den Gefahren für die Rolle der Medien als "Vierter Ge- walt". Dem wachsenden PR-Einfluss, den Dauerinszenierungen der Politiker und dem Verlust kritischer Recherchekompetenz vieler Journalisten kann nur entgegen gesteuert werden, wenn alle Tendenzen, den Medienbetrieb weiter zu kommerzialisieren und gleichzeitig die Arbeits- bedingungen für den recherchierenden Journalismus zu begrenzen, abgewehrt werden. Dazu gehört eine intensive Selbstverständnis-Debatte über Chancen und Grenzen des Journalismus wie auch eine Renaissance der professionellen Weiterbildung von Journalisten. Demokrati- scher Diskurs braucht Wissen, Werte und Haltungen. Die Arbeitmöglichkeiten für unabhän- gige recherchierende Journalisten müssen auf allen Ebenen gesichert werden. Nur so wird Journalismus in der Zukunft mehr sein als Kommentierung von Marketing. (ICH)

[278-L] Löffelholz, Martin (Hrsg.): Theorien des Journalismus: ein diskursives Handbuch, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 603 S., ISBN: 3-531-33341-0

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Martin Löffelholz: Theorien des Journalismus. Eine historische, metatheoretische und synoptische Einführung (17-63); Martin Löffelholz, Thorsten Quandt, Tanja Thomas: Ausgangspunkte der Journalismustheorie (65-68); Manfred Rühl: Des Journa- lismus vergangene Zukunft. Zur Emergenz der Journalistik (69-85); Hans Martin Kepplinger: Problemdimensionen des Journalismus. Wechselwirkung von Theorie und Empirie (87-195); Johannes Raabe: Theoriebildung und empirische Analyse. Überlegungen zu einer hinreichend theorieoffenen, empirischen Journalismusforschung (107-127); Michael Haller: Die zwei Kulturen. Journalismustheorie und journalistische Praxis (129-150); Frank Esser: Journalis- mus vergleichen. Komparative Forschung und Theoriebildung (151-179); Martin Löffelholz, Thorsten Quandt, Tanja Thomas: Systemorientierte Ansätze der Journalismustheorie (181- 183); Matthias Kohring: Journalismus als soziales System. Grundlagen einer systemtheoreti- schen Journalismustheorie (185-200); Bernd Blöbaum: Organisationen, Programme und Rol- len. Die Struktur des Journalismus in systemtheoretischer Perspektive (201-215); Thomas 162 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

Hanitzsch: Integration oder Koorientierung? Risiken funktionaler Differenzierung und Jour- nalismustheorie (217-232); Alexander Görke: Programmierung, Netzwerkbildung, Weltge- sellschaft. Perspektiven einer systemtheoretischen Journalismustheorie (233-247); Stefan Weber: Journalismus als Oszillieren zwischen Form und Medium. Grundlagen einer nicht- dualisierenden Journalismustheorie (249-258); Martin Löffelholz, Thorsten Quandt, Tanja Thomas: Sozialintegrative und kulturorientierte Ansätze der Journalismustheorie (259-262); Hans-Jürgen Bucher: Journalismus als kommunikatives Handeln. Grundlagen einer Hand- lungstheoretischen Journalismustheorie (263-285); Christoph Neuberger: Journalismus als systembezogene Akteurkonstellation. Grundlagen einer integrativen Journalismustheorie (287-303); Vinzenz Wyss: Journalismus als duale Struktur. Grundlagen einer strukturati- onstheoretischen Journalismustheorie (305-320); Sabine Schäfer: Journalismus als soziales Feld. Das relationale Denken Pierre Bourdieus als Grundlage für eine Journalismustheorie (321-334); Bernhard Pörksen: Journalismus als Wirklichkeitskonstruktion. Grundlagen einer konstruktivistischen Journalismustheorie (335-347); Stefan Frerichs: Journalismus als kon- struktives Chaos. Grundlagen einer chaostheoretischen Journalismustheorie (349-358); Rudi Renger: Journalismus als kultureller Diskurs. Grundlagen der Cultural Studies als Journalis- mustheorie (359-371); Martin Löffelhoz, Thorsten Quandt, Tanja Thomas: Themenspezifi- sche Zugänge zur Journalismustheorie I: Dimensionen des Journalismus (373-375); Elisabeth Klaus: Von Subjekt und System zur Kultur. Theorien zur Analyse der Geschlechterverhält- nisse im Journalismus (377-392); Hans Heinz Fabris: Vielfältige Qualität. Theorien zur Ana- lyse des Journalismus (393-404); Barbara Thomaß: Von Aristoteles zu Habermas. Theorien zur Ethik des Journalismus (405-417); Klaus-Dieter Altmeppen: Entscheidungen und Koordi- nationen. Theorien zur Analyse von Basiskategorien journalistischen Handelns (419-433); Margreth Lünenborg: Europa ohne Öffentlichkeit? Theorien zur Analyse europäischer Jour- nalismuskulturen (435-450); Thorsten Quandt: Das Ende des Journalismus? Theorien zur A- nalyse netzbasierter Medienkommunikation (451-468); Martin Löffelholz, Thorsten Quandt, Tanja Thomas: Themenspezifische Zugänge zur Journalismustheorie II. Interrelationen des Journalismus (469-470); Martin Löffelholz: Ein privilegiertes Verhältnis. Theorien zur Ana- lyse der Inter-Relationen von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit (471-485); Frank Mar- cinkowski, Thomas Bruns: Autopoiesis und strukturelle Kopplung. Theorien zur Analyse der Beziehungen von Journalismus und Politik (487-501); Klaus-Dieter Altmeppen: Funktionale Autonomie und organisationale Abhängigkeit. Journalismus und Ökonomie (503-515); Armin Scholl: Die Inklusion des Publikums (517-536).

[279-L] Mooney, Chris: Gelähmt vom Zwang zur Ausgewogenheit, in: message : internationale Fachzeitschrift für Jour- nalismus, 2005, H. 1, S. 50-54

INHALT: In dem aus dem "Columbia Journalism Review" übernommenen Beitrag stellt der Au- tor drei Beispiele von "unausgewogenem Wissenschaftsjournalismus" in den USA vor: (1) die Diskussion um die Berichterstattung der Los Angeles Times über ein neues Texanisches Gesetz, nach dem die Abtreibungsärzte die Frauen auf einen angeblichen Zusammenhang zwischen Abtreibungen und Brustkrebs hinweisen müssen, (2) die Berichterstattung zu Kli- maforschung und Klimaveränderungen und (3) die Berichterstattung über die angebliche Ge- burt eines geklonten Babys im Jahr 2001. Obwohl die Beispiele unterschiedlich sind und nicht auf gleichen journalistischen Versäumnissen und Unzulänglichkeiten beruhen, hätten in allen Fällen die Behauptungen, sowohl die der Randfiguren der Naturwissenschaft als auch soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 163 1.8 Journalismus

die, die dem wissenschaftlichen Konsens entstammen, hinterfragt werden müssen. Obwohl Journalisten, die nicht auf Naturwissenschaften spezialisiert sind, leicht überfordert sein kön- nen, reicht es nicht aus, in der Berichterstattung bloß unterschiedliche Meinungen und Stand- punkte gegenüber zu stellen. (PT)

[280-L] Mükke, Lutz (Interviewer); Hersh, Seymour (Interviewter): "Ich sagte mir, fahrt zur Hölle", in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 26-30

INHALT: Mit seinen Enthüllungsrecherchen hatte der US-Journalist die Regierungen immer wieder unter Druck gesetzt. Im New Yorker hatte er im Mai 2004 drei große Storys über die Folterungen im Gefängnis Abu Ghraib geschrieben, für die er Kritik und Auszeichnungen er- hielt. Im vorliegenden Gespräch gibt der Autor Auskunft über seine Arbeitsmethoden, die Si- cherheit der Informanten und über den Zustand des amerikanischen Journalismus nach der neuen Anti-Terror-Gesetzgebung. (PT)

[281-L] Neuberger, Christoph: Journalistikstudium und Arbeitsmarkt: Erfahrungen und Urteile der Eichstätter Journalis- tik-Absolventen, (Eichstätter Materialien zur Journalistik, 16), Eichstätt 2002, 60 S. (Standort: IAB-94-186-31 BO 819; Graue Literatur)

INHALT: Die Journalistenausbildung in Form von Journalistik-Vollstudiengängen, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland in Dortmund, Eichstätt, Leipzig und München angeboten wer- den, erfreuen sich zunehmender Anerkennung. Dies bestätigt auch die Eichstätter Absolven- tenstudie. Im Jahr 2000 nahmen insgesamt 181 ehemalige Studierende des Eichstätter Dip- lom-Studiengangs Journalistik an einer schriftlichen Befragung teil, um die Qualifikationsan- forderungen in der journalistischen Praxis zu ermitteln und sie mit den Qualifikationen ab- zugleichen, die im Journalistik-Studium erworben werden. Den Befunden konnten die Ergeb- nisse ähnlicher Studien aus München und Leipzig gegenübergestellt werden, so dass Verglei- che zwischen den Journalistik-Absolventen gezogen werden konnten. Zwei Drittel der Absol- venten gab an, sie würden noch mal in Eichstätt Journalistik studieren. Der Übergang in den Beruf vollzog sich für 60 Prozent der Absolventen ohne zeitliche Verzögerung. Es zeigt sich jedoch, dass das Studium gegenüber der praktischen Berufserfahrung verblasst. Ziel des Stu- diengangs muss zukünftig sein, noch mehr auf die Belange der Studierenden und auf Anfor- derungen des Arbeitsmarktes einzugehen. Eingebettet sind die Ergebnisse in eine breite Dar- stellung zum Gesamtthema 'Journalismus und Arbeitsmarkt'. (IAB)

[282-L] Nintemann, Gabriele: "Auf eigene Gefahr": Stereotypen zum Journalismus ; ein deutsch-amerikanischer Ver- gleich von Einstellungs- und Darstellungsmustern zum Journalismus in Facts und Fiction, Münster 2003, 477, 186, 280 S. (Graue Literatur; URL: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-1277.zip)

INHALT: "Die vorliegende Arbeit entwickelt erste Grundlagen in Theorie und Empirie, das Prob- lem der Stereotypenbildung zum Journalismus zu analysieren, zwischen den Einstellungs- 164 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

mustern und Stereotypen zum Journalismus in der Gesellschaft, den Einstellungsmustern und Autostereotypen der Berufangehörigen des journalistischen Berufsstandes und der (Re-)Pro- duktion von Stereotypen zum Journalismus im fiktionalen Darstellungen einen Zusammen- hang aufzuzeigen und zu erörtern, ob und wie diese auf das Handlungssystem Journalismus selbst zurückwirken. Die Arbeit wurde dabei als Vergleich Deutschland/ USA auf der Basis zwei empirischer Fallstudien konzipiert. Im Zentrum der Analyse stehen jene Segmente, die den Stereotypisierungsprozess präzisieren: die über das Rollenselbstverständnis, über Sys- temzusammenhänge, über professionelle Kompetenzen und Medienmoral." (Autorenreferat)

[283-L] Pena Fletcher, Juan Cristobal: Auf den Spuren der Mörder, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 48-53

INHALT: Der Tod des chilenischen Sängers und Muskers Victor Jara blieb 30 Jahre lang unauf- geklärt. Als Vorbereitung auf den Gedenktag des Putsches von Augusto Pinochet startete der Autor Anfang 2003 eine Recherche für die chilenisch/ argentinische Ausgabe des "Rolling Stone". Der vorliegende Beitrag protokolliert die Recherche, die 2004 als beste chilenische Print-Reportage ausgezeichnet wurde. Aufgrund seiner Ermittlungen konnte ein Prozess ge- gen die Verantwortlichen für die Ermordung des Sängers eröffnet werden. (PT)

[284-L] Pfetsch, Barbara; Eilders, Christiane; Neidhardt, Friedhelm: Das "Kommentariat": Rolle und Status einer Öffentlichkeitselite, (Discussion Papers / Wis- senschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflik- te und Demokratie, Arbeitsgruppe Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung, 2004-402), Berlin 2004, 33 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20050106430; Graue Literatur); Forschungsbericht/ Nummer: SP IV 2004-402

INHALT: "Im Mittelpunkt des WZB-Papers stehen die 'Meinungsmacher' der überregionalen Qualitätszeitungen in der Bundesrepublik. Die Kommentare dieser 'Leitmedien' werden im politischen System intensiv wahrgenommen. Die Themenpräferenzen und Meinungen der Kommentatoren dienen als Hinweise auf allgemeine Stimmungen in der Bevölkerung und auf die Durchsetzbarkeit konkreter Entscheidungen. Auch in öffentlichkeitstheoretischer Perspek- tive stellen Kommentatoren einen besonders herausgehobenen 'Sprecher'-Typus dar. Im Ge- gensatz zu anderen Sprechern, die um Medienaufmerksamkeit konkurrieren, besitzen Kom- mentatoren ein entscheidendes Privileg: sie produzieren nicht nur Themen und Meinungen; sie können selber dafür sorgen, dass ihre Äußerungen tatsächlich öffentlich werden. Ange- sichts der öffentlichkeitstheoretischen und politischen Bedeutung der Kommentatoren über- rascht, dass das 'Kommentariat' in der bisherigen Forschung eine merkwürdig unbeschriebene Größe geblieben ist. Auf der Basis einer schriftlichen Befragung und persönlicher Gespräche mit Kommentatoren der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Rundschau, der Welt und der tageszeitung gibt diese Studie einen Einblick in die wichtigsten Charakteristika dieser Sprechergruppe. Wer sind also die Meinungsmacher der deutschen Qualitätspresse? Wie viele Journalisten umfasst diese Öffentlichkeitselite und wel- che sozio-kulturellen Profile kennzeichnen sie? Wie sehen die Zugangschancen aus? Handelt es sich um einen vergleichsweise offenen Kreis von Journalisten, die von Zeit zu Zeit kom- mentieren, oder um eine abgeschlossene Gruppe von Vordenkern der Nation, die dauerhaft soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 165 1.8 Journalismus

und fast ausschließlich mit der Meinungsproduktion betraut ist? Was sind die Kriterien für den Zugang zu dieser Öffentlichkeitselite und wie unterscheiden sich die Zeitungen in Hin- blick auf die Zugangschancen? Und führt die Auswahl der Kommentatoren zu Themenspezia- lisierungen oder Meinungsoligopolen innerhalb und möglicherweise auch zwischen den Zei- tungen?" (Autorenreferat)

[285-L] Pöttker, Horst: What is journalism for?: professional ethics between philosophy and practice, in: Communi- cations : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 109-116 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Literatur über Medienethik unternimmt oft den Versuch, die Kluft zwischen Theo- rie und Praxis zu schließen. Dies ist auch der Fall bei drei neuen Büchern von T. Harcup, K. Sanders und S.L. Bracci und C.G. Christians, von denen sich nur Sanders durchgängig auf beide Seiten stellt. Sie liefert Grundzüge moralphilosophischer Positionen, wobei sie den tu- gendethischen Ansatz, der sich mit dem Charakter einer Person und seinen moralischen Fä- higkeiten befasst, bevorzugt. Gleichzeitig analysiert Sanders typische Alltagskonflikte in der journalistischen Arbeit. Sanders und der mehr praktisch orientierte ehemalige Journalist Har- cup sind der gleichen Grundfrage auf der Spur: 'Wozu ist Journalismus da'?, liefern aber un- terschiedliche Antworten. Für Harcup liegt die Hauptaufgabe des Journalismus in der Herstel- lung von Öffentlichkeit, d.h. darin, die Grenzen der sozialen Kommunikation zu überwinden. Für Sanders ist es die Aufgabe des Journalismus, die Wahrheit zu erzählen. Viel kann auch über das Verhältnis von Wahrheit und Öffentlichkeit von den 'Theoretikern einer zeitgenössi- schen Ethik' wie Charles Taylor oder Jürgen Habermas gelernt werden, die in dem Sammel- band von Bracci und Christians präsentiert und interpretiert werden, und darüber, wie dieses Verhältnis Anregungen für die journalistische Praxis geben kann. Was Journalisten für Wahr- heit halten, kann nicht die unerlässliche Vorbedingung für die Veröffentlichung einer Infor- mation sein. Vielmehr bietet die Freiheit des Diskurses die notwendige Voraussetzung dafür, dass die Entscheidung darüber, ob und bis zu welchem Grade eine Information von öffentli- chem Interesse ist, in den Händen der Öffentlichkeit selbst liegt. (Unübers.) (RG)

[286-L] Rademacher, Lars: Die Explosion des "Wissens" in den Medien: Wissenschaftsjournalismus im Fernsehen und in der Presse, in: Sozialwissenschaftliche Informationen : das Journal für Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur, Jg. 33/2004, H. 4, S. 57-64

INHALT: "'Wissenschaft' und 'Wissen' sind zum festen Programmpunkt in nahezu allen Medien- gattungen geworden. Kaum ein Verlag, keine Zeitung und kein Fernsehsender, die sich die- sem Trend entziehen könnten. Doch was macht 'Wissenschaft' oder - unspezifischer - 'Wissen' zu einem derart attraktiven Gegenstand der Berichterstattung? Und welche spezifischen Prä- sentationsweisen werden gegenwärtig dabei verwendet? Schließlich: Welches Bild von 'Wis- senschaft' und 'Wissen' entsteht in unseren Medien?" (Autorenreferat)

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[287-L] Reitz, Tilman: Weltgeschichte als Heilsgeschehen: zur Messianisierung Karol Wojtylas, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 47/2005, H. 2 = H. 260, S. 163-168 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Nicht die Millionen von anlässlich des Ablebens von Papst Johannes Paul II. Trauern- den in aller Welt sind Anlass zur Verwunderung, Anlass zum Wundern geben vielmehr die ergriffenen Kommentare, die den Weg des verstorbenen Papstes ins Grab mit einer Art deutschlandweitem Dauergottesdienst begleitet haben. Von der taz bis zur FAZ ist die media- le Totenfeier von seltsam Weihevollem durchdrungen. Der Zusammenbruch des Staatssozia- lismus im Osten wird dem verstorbenen Papst als persönliche Leistung angerechnet, ebenso wird hier und da seine Kapitalismuskritik und die Kritik an der Bush-Regierung gepriesen. Andere Punkte bleiben ausgeblendet. Die Intellektuellen haben, wie Max Weber sagen wür- de, "das Opfer des Intellekts" gebracht. (ICE2)

[288-L] Ritzert, Barbara: Bekannte Risiken?, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 30-34

INHALT: Wissenschaftsjournalisten brauchen eine doppelte Kompetenz: Sicherheit in den Wis- senschaftsmethoden und Kompetenz bezüglich journalistischer Arbeits- und Rechercheme- thoden. In ihrem Beitrag rekonstruiert und kritisiert die Autorin den Ablauf der Berichterstat- tung über die Risiken des Rheuma-Präparates Vioxx in Deutschland. Nach der Veröffentli- chung der ersten Meldungen über die Nebenwirkungen des Medikaments in den USA haben nur wenige Medien in der Bundesrepublik nachgefragt, fehlerhafte Übersetzungen oder Inter- pretationen der englischsprachigen Publikationen wurden ungeprüft weitergegeben. Die durch die Anzeigen der Pharma-Industrie finanzierte Fachpresse berichtete fast überhaupt nicht über die Angelegenheit. "Während die internationalen englischsprachigen Medizinfachblätter durch ihre Publikationen und Kommentare den Diskurs vorantreiben und die Kritik an der In- dustrie und den Behörden nicht scheuen, erfahren deutsche Mediziner davon nur in kurzen Berichten der Publikumsmedien und im Online-Dienst des Ärzteblattes." (PT)

[289-L] Rose, Jürgen: Weapons of mass deception: strategische Manipulation von Medien während des Irak-Krie- ges, in: Wissenschaft und Frieden : W&F, Jg. 23/2005, H. 1, S. 41-44

INHALT: "Wenn politische Entscheidungsträger in Demokratien Bürger - und auch immer zahl- reicher Bürgerinnen - in Kriege entsenden wollen, um in fernen Ländern, wie das der Krieg gemeinhin so mit sich bringt, andere Menschen zu töten oder zu verstümmeln und dabei ge- gebenenfalls selbst das gleiche Schicksal zu erleiden, dann benötigen sie für ein derartiges Unterfangen eine möglichst breite und tunlichst nicht in Zweifel zu ziehende demokratische Legitimation. Gerade demokratische Öffentlichkeiten, die Krieg normalerweise als illegitimes Mittel der Politik betrachten, lassen sich nur durch geschickte und überzeugende Propaganda von dessen Notwendigkeit überzeugen. Die Entscheidung zum Krieg bedarf in Demokratien soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 167 1.8 Journalismus

mittlerweile der Beschwörung von Menschheitsbedrohungen wie Massenvernichtungswaffen, Terrorismus oder Völkermord." (Autorenreferat)

[290-L] Roth, Andreas: Das Bild von Religion und Kirche bei ostdeutschen Tageszeitungsredakteuren, in: Communi- catio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 4, S. 329-347 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Im Rahmen einer Examensarbeit an der Theologischen Fakultät der Universität Leip- zig wurden in einer nichtrepräsentativen postalischen Umfrage Redakteure der großen Regio- nalblätter 'Sächsische Zeitung' und 'Leipziger Volkszeitung' befragt. Es zeigte sich, dass das existentielle Verhältnis der Mehrheit der befragten Redakteure zu Religion und Kirche ge- prägt ist von Indifferenz mit einer skeptischen Tendenz: Religion bleibt ohne Relevanz für ihr persönliches Leben. Doch ein Großteil der Respondenten betont zugleich die positive Funkti- on von Religion und Kirche für die moralische Orientierung, für Soziales, Tradition und Kul- tur der Gesellschaft. So ist Kirche und christliches Leben vor allem in diesen Bereichen auch ein relevantes journalistisches Thema für die meisten Befragten. Die Erhebung erbrachte zu- dem Indizien für eine nur 'mangelhaft' funktionierende Kommunikation zwischen der Kirche und den befragten Zeitungsredakteuren." (Autorenreferat)

[291-L] Schönherr, Juliane: Jeanne d'Arc in Orange, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 10-13

INHALT: Während ihres Aufenthaltes in Sewastopol auf der Krim konnte die Autorin per Inter- net die deutsche Berichterstattung über die Krise in der Ukraine Ende 2004 verfolgen. Sie stellt fest, dass zwar die nachrichtliche Berichterstattung um Neutralität bemüht war, aber in den Analysen, Hintergrundberichten, Kommentaren und Interviews die Standpunkte der uk- rainischen Opposition unter Wiktor Juschtschenko beherrschend waren. Selbst in Artikeln, die scheinbar die politische Gegenseite beleuchteten, wurden negative Stereotypen bemüht, wie anhand von Zitaten aus deutschen Medien illustriert wird. Sie haben auch die Oppositi- onspolitikerin Julia Timoschenko zur Ikone der Revolution gekürt, "was sie zur reichsten Frau der Ukraine machte, blieb unerwähnt". In einem eingeschobenen kurzen Interview mit M. Huber, der ehemaligen Moskau-Korrespondentin für die Weltwoche und die Zeit wird e- benfalls bestätigt, dass die Berichterstattung über den Wahlkampf in der Ukraine höchst un- ausgewogen und in den Denkstrukturen des Kalten Krieges verwurzelt war. (PT)

[292-L] Schröder, Dieter: Augstein, München: Siedler 2004, 319 S., ISBN: 3-88680-782-7

INHALT: Der Journalist und langjährige 'Spiegel'-Mitarbeiter Schröder nähert sich dem Leben Augsteins aus der Perspektive eines distanzierten Beobachters. Im Mittelpunkt der Darstel- lung steht das Magazin 'Der Spiegel', das durch seinen Gründer und Herausgeber gewisser- maßen verkörpert wurde. Für den politikwissenschaftlichen Leser besonders interessant sind 168 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

die Schilderungen von Augsteins Kampf gegen Adenauer und Strauß in seinen Kolumnen un- ter dem Pseudonym Jens Daniel, die Darstellung der 'Spiegel-Affäre', der politischen Kam- pagnen des 'Spiegel' und nicht zuletzt der Rolle des Magazins in der medienpolitischen Ent- wicklung der Bundesrepublik. Auch die parteipolitischen Ambitionen Augsteins, die Ausei- nandersetzungen mit und die alsbald enttäuschte Illusion, als Quereinsteiger Fraktionsvorsitzender der FDP im werden zu können, finden Erwähnung. Dem Versuch, aus den immer wieder changierenden politischen Vorstellungen Augsteins ein kohä- rentes Bild seines politischen Denkens zu zeichnen, widersteht der Biograf aus gutem Grund. Zwei aufschlussreiche Hinweise auf die Ziele Augsteins gibt Schröder dennoch. Der eine stammt von Augstein selbst: 'Sie müssen mir konzedieren, dass ich bei allem, was ich tue, et- was für den Spiegel Gutes und etwas für die Allgemeinheit Moralisches erreichen will' (152). Der andere ergibt sich aus dem Begriff, auf den Schröder die Deutschlandvision Augsteins, seinen starken Patriotismus und seine Bismarck-Verehrung bringt. Danach war Augstein ein im Denken des späten 19. Jahrhunderts verwurzelter Nationalliberaler in der Bundesrepublik. (ZPol, VS)

[293-L] Schuler, Thomas: Die schmutzigen Details, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 88-93

INHALT: Der Beitrag stellt die umstrittene US-amerikanische Klatsch-Biographin Kitty Kelley vor, deren neuestes Buch "Der Bush-Clan" auf 700 Seiten die Familie des Präsidenten porträ- tiert. Vorausgegangen waren Bücher über J. Onassis, E. Taylor, N. Reagan, F. Sinatra und das englische Königshaus, die alle zu Bestsellern wurden. Allen ihren Biographien ist gemein, dass sie gegen den Willen der Porträtierten, die sich oft als Opfer bezeichnen, geschrieben wurden. In ihren Biographien enthüllt die Autorin die Privatsphäre der Prominenten, sie "schreibt gerne über Drogenmissbrauch, Alkohol- und Gewichtsprobleme, Krankheiten und Eheprobleme." Kritiker werfen K. Kelley vor, unbelegte Sensationsdarstellungen aus der Boulevardpresse ungeprüft zu übernehmen, alle Quellen als gleichwertig zu verwenden oder Aussagen ohne jeden Beleg zu präsentieren. Anlässlich der Vorstellung des Bush-Buches in Deutschland hatte der Autor die Gelegenheit, mit K. Kelley ein Gespräch zu führen, das er im Beitrag zusammenfasst. (PT)

[294-L] Soldt, Rüdiger: Die Zukunft des politischen Journalismus: Policy-Analysen versus Boulevardisierung, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 44/2005, H. 1 = H. 169, S. 30-33 (Standort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Aus journalistischer Perspektive befasst sich der Beitrag mit den Wandlungsprozessen in der Realität überregionaler Tageszeitungen. Am Beispiel der Arbeitsmarktreform wird auf- gezeigt, wie wichtig die Qualität im Journalismus ist. Demgegenüber muss festgestellt wer- den, dass das Privatfernsehen und die Suche nach publikumsfreundlichen Darstellungsformen der Boulevardisierung Vorschub geleistet hat. Auf diesem Hintergrund wird gefragt, was Zei- tungen tun können, um sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen und welche Zu- kunft der Qualitätsjournalismus hat, vor allem in Konkurrenz zu Internet und Fernsehen. Ab- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 169 1.8 Journalismus

schließend wird betont, dass die Zeitungen zukünftig nur eine Chance haben, wenn sie über- legene Analysen und zuverlässigere und umfangreichere Recherchen anbieten. (ICH)

[295-F] Sponholz, Liriam, Dipl.-Journ. (Bearbeitung); Bentele, Günter, Prof.Dr. (Betreuung): Objektivität im Journalismus in Brasilien und Deutschland

INHALT: Ziel der Arbeit ist festzustellen, ob die von den Journalisten angewendete Methode, um Nachrichten, Berichte und Reportagen zu schreiben, Objektivitätskriterien genügt. Dazu wur- de ein realitätsbezogener Begriff von Objektivität theoretisch entwickelt, aus dem sich solche Kriterien ableiten lassen. Nach diesem Begriff wird Objektivität als der Zusammenhangsgrad zwischen sozialer Realität und Medienrealität verstanden. Als Journalistische Objektivität be- greift man die normengeleitete Beobachtung der Realität, deren Ziel die Suche und Annähe- rung an die Realität ist. Man geht davon aus, dass Journalisten von solchen Objektivitätskrite- rien abweichen, da ihre Objektivitätsverständnisse der Pflicht eines Realitätsbezugs der Be- richterstattung nur bedingt berücksichtigen. Es wird auch angenommen, dass die subjektiven und politischen Einstellungen der Journalisten keinen Einfluss auf die Erfüllung der Kriterien haben, wobei die Ursachen für die Abweichung eher in der journalistischen Routine zu finden sind. Aus einer Vergleichperspektive ist zu vermuten, dass brasilianische und deutsche Jour- nalisten zwar verschiedene Objektivitätsverständnisse vertreten, aber in beiden Gruppen stellt man unterschiedliche Objektivitätsdefizite dar, die aus ähnlichen journalistischen Methoden kommen. Sollen solche Defizite in direkten Zusammenhang mit den von Journalisten ange- wendeten Techniken oder Regeln stehen, kann man daraus mögliche neue Orientierungsmus- ter entwickeln, die sie bei ihrer Arbeit anwenden könnten, um der Realität näher zu kommen. Als Zwischenergebnisse weisen die gewonnenen empirischen Daten darauf hin, dass deutsche Journalisten Objektivität als Trennung von Nachrichten und Kommentaren verstehen, wäh- rend ihre brasilianischen Kollegen den Begriff mit Verständlichkeit verbinden. Die Frage da- nach, welche Methoden Journalisten anwenden und in welchem Zusammenhang diese mit ih- rem Objektivitätsverständnisse stehen, wird gerade durch die Auswertung der Daten über- prüft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brasilien und Bundesrepublik Deutschland METHODE: Der Begriff von Objektivität, der in der Arbeit entwickelt wird, bezieht sich auf eine kritisch-rationalistische Erkenntnistheorie; Journalismus wird als ein Typ von Erkenntnispro- zess verstanden, der denselben Regeln wie andere Typen - wie bspw. das Alltagswissen und die Wissenschaft - folgt. Zu diesen Regeln gehören Selektivität, Perspektivität und Konstruk- tivität. Da die vollständige Erkenntnis der Realität ausgeschlossen ist, können Menschen sich an die Realität nur annähern. Diese Annäherung ist möglich und stellt eine journalistische Pflicht dar, da der Journalismus eine der wichtigsten Erkenntnisquellen ist. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Qualitatives Inter- view (Stichprobe: 40; Auswahlverfahren: systematisch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sponholz, Liriam: Redaçoes e assessorias de imprensa, riscos e oportunidades (portugiesisch). in: Observatório da Imprensa, n. 175, 2002, 5/6 ( http://ob- servatorio.ultimosegundo.ig.com.br/arquivo/inde05062002.htm ).+++Sponholz, Liriam: Ob- jetividade em Journalismo: uma perspectiva da teoria do conhecimento (portugiesisch). in: Revista FAMECOS, Porto Alegre (Brasil): PUC-RS, n. 21, Agosto 2003, p. 110-120. +++ Sponholz, Liriam: As idéias e seus lugares: objetividade em jornalismo no Brasil e na Ale- manna (portugiesisch). in: Revista Comunicaçao e Politica., Vol. 11, Rio de Janeiro (Brasil): Centro Brasileiro de Estudos Latino-americanos, maio-agosto 2004, n. 2, p. 144-165. 170 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.8 Journalismus

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD- INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit - Public Relations (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-2248041, e-mail: [email protected])

[296-L] Spurk, Christoph; Zischek, Yves; Wyss, Vinzenz: Qualifikationsanforderungen an den Kommunikator FH: sechs Thesen zu Ausbildun- gansprüchen der Praxis, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 52-60

INHALT: Am Institut für Angewandte Medienwissenschaft in Winterthur wird seit 2003 der Studiengang "Fachjournalismus und Unternehmenskommunikation" angeboten. Um bei der Entwicklung und Weiterführung des Studiengangs die Perspektive der Kommunikationspra- xis berücksichtigen zu können wurde das dreistufige Projekt "Abslovententracking" gestartet. In der ersten Stufe wurden Praktiker nach ihren Qualifikationsanforderungen an Fachhoschu- labsolventen befragt; im zweiten Projektteil sollen alljährlich die Absolventen zu ihrer Lauf- bahnentwicklung befragt; im dritten Schritt werden die aus den Absolventenbefragungen ge- wonnenen Daten mit der Studienverlaufsdatenbank verknüpft. Der vorliegende Beitrag refe- riert die Ergebnisse der ersten Teilstudie. Die Autoren stellen die Zielsetzung und Fragestel- lung sowie den Ansatz und die Methode der Studie vor. In Form von sechs Thesen werden die Ergebnisse der Befragung präsentiert. (PT)

[297-L] Weinreich, Jens: Die Promoter des Sports, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 36-42

INHALT: Der Schiedsrichterskandal beschäftigt seit Monaten die deutschen Medien. In seinem Beitrag geht der Autor der Frage nach, ob es sich dabei um einen Fußball-, Wett-, Schieds- richter-, Bundesliga-, DFB- oder einen Medienskandal handelt. Zugleich wird die Frage dis- kutiert, ob den Sportjournalisten der Vorwurf zu machen ist, die Affäre verschlafen zu haben. Am Beispiel von drei Spielkritiken wird dargelegt, dass die Journalisten Unverständnis für manche Entscheidungen von Schiedsrichter Hoyzer geäußert haben. Alle drei Autoren haben im Nachhinein aber beteuert, die kriminelle Dimension der Geschichte nicht geahnt zu haben. (PT)

[298-L] Werth, Christoph: Sind Journalisten käuflich?: Journalismus im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 48-50

INHALT: Journalismus bewegt sich in der Gefahrenzone der Korruption. In seinem Beitrag be- schreibt der Autor kurz die beiden möglichen korrumptiven Verflechtungen - das Verhältnis Wirtschaft und Journalismus und das Verhältnis Politik und Journalismus. Abschließend wird die Problematik Mainstream-Journalismus und Doppeltes Meinungsklima behandelt. (PT) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 171 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[299-L] Abelson, Donald E.: Capitol thinkers: American think tanks and the media, in: Politik im Netz, Jg. 6/2005, H. 26, o.A. (URL: http://www.politik-im-netz.com/pin_rl/archiv/paufsatz/Action.lasso?-database=pin_ aufsatz.fp3&-layout=internet&-response=/pin_rl/archiv/paufsatz/arc_auf_det.lasso&Ident_such= A-129&-search)

INHALT: Vor dem Hintergrund der amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2004 erörtert der Autor die Einbindung der sogenannten think tanks in die öffentlichen politischen Debatten in den USA. Er konstatiert einen Wandel dieser Institutionen von Forschungseinrichtungen zu öffentlichen Meinungsmachern und -lenkern. Die think tanks sind bemüht, in den Printme- dien sowie im Rundfunk und Fernsehen präsent zu sein. Auf diese Weise nehmen sie durch- aus Einfluss auf das Meinungsbild der amerikanischen Bevölkerung. Allerdings sollte man nach Ansicht des Autors bei der Untersuchung bzw. der Annahme der meinungsbildenden po- litischen Reichweite von think tanks einen differenzierten Blick walten lassen. (ICG2)

[300-L] Althaus, Marco; Cecere, Vito (Hrsg.): Kampagne!: 2., Neue Strategien für Wahlkampf, PR und Lobbying, (Medienpraxis, 3), Müns- ter: Lit Verl. 2003, 462 S., ISBN: 3-8258-5995-9

INHALT: Der Band beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Analyse des Bundestagswahl- kampfes 2002. Althaus und Cecere haben eine gute Mischung aus Theorie und Praxis der Wahlkampfführung vereinigt. Peter Radunski unterstützt in seinem Geleitwort eine zuneh- mende Professionalisierung des Wahlkampfmanagements, die in Deutschland noch immer kein zufrieden stellendes Ausmaß erreicht habe: 'Wie hätte sonst die Union Flutkatastrophe und die Debatte über den Irakkrieg verschlafen und verpatzen können, und Schröder fast acht Monate lang wahlkämpfen müssen, bis er sein Thema endlich gefunden hatte?' (7) Manch ein Leser mag sich fragen, ob dies nicht auch am 'Zuviel' der Beratung gelegen haben mag. Der damit verbundenen Frage nach der Qualität von Politikberatung und Wahlkampfmanagement will das Buch in den Worten seiner Herausgeber nachgehen: 'Die Botschaft dieses Buches ist: Im Maschinenraum der Demokratie stehen Ingenieure, deren Leistung draußen oft verzerrt wahrgenommen wird. Ihr Einfluss (und ihre Privilegien) aber beruhen auf seriösem Hand- werk, Kreativität, Gründlichkeit, Redlichkeit, wissenschaftlicher Ausbildung und der Bereit- schaft, immer wieder dazu zu lernen - auch und gerade vom politischen Gegner.' (11) Aus dem Inhaltsverzeichnis: Peter Radunski: Zum Geleit: Profis machen müde Demokraten mun- ter (7-9); 1. Strategie: Marco Althaus: International Electioneering I: Europas neuer Wahl- kampfstil (14-49); Bernd Becker: International Electioneering II: Labour: Ende der totalen Kampagne (50-68); Vito Cecere: Standortbestimmung bei SPD und Union: Kampf um die Mitte (69-95); Marco Althaus: Management der Konfrontation: Vom Luftkampf zum Wahl- kampf (96-117); Heiko Kretschmer: Krisenkommunikation: Kann Krise politisch sein? (118- 131); Alexander Mauss: Umfrageforschung: Wissen, was andere denken (132-150); Marco Althaus: Desktop Targeting: Zielscheiben im Wahlkreis (151-167); 2. Wahl 2002: Susanne Fengler / Uwe Jun: Rückblick auf den Wahlkampf 2002: Kopie der Kampa 98 im neuen Kon- text (168-198); Oliver Röseler: Wahlkampforganisation der CDU/CSU: Union wie noch nie (199-211); Jorgo Chatzimarkakis / Stefan Kapferer: Die Kampagne der FDP: Auf dem Weg 172 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

zur 18 (212-228); Martin Biesel: Fundraising: Bürgerfonds 18/2002: Kampagne mit Gewinn (229-244); Marcus R. Becher: Die Grünen Kampagne: 'Grün wirkt' mit wenig Ressourcen (245-266); Nora Damme: Die PDS-Kampagne: Absturz aus dem Wahlquartier (267-281); Daniel Holefleisch: Jungwählerkampagne: Die Wahl Gang aus der Politikfabrik (282-294); 3. Medien: Caroline König: Pressearbeit in der Soundbite-Ära: Neue Töne, klassische Muster (295-313); Marco Althaus: Bildkommunikation: Kameratauglich in die Kampagne (314-345); Peter Treichel / Marco Althaus: Dialogmarketing in Kampagnen: High Tech, High Touch, per Telefon (346-365); Dietrich Boelter / Vito Cecere: Online-Campaigning 2002: Die Internet- Strategie der SPD (366-384); Stefan Scholz: Online-Kampagne der CDU: Wahlfakten.de und mehr (385-398); Alexander Bilgeri: Das Internet als Quelle und Recherche-Tool: Info- Management virtuell (399-417); Stefanie Ohnmacht: Wahlkreisbetreuung mit Informations- system: Datengedächtnis der Kampagne (418-426); 4. Profession: Axel Wallrabenstein: Neue Agenturen, neue Services: Public Affairs-Boomtown Berlin (427-435); Dominik Meier: Pro- fessionalisierung der Politikberatung: Plattform für ein neues Berufsfeld (436-447); Daniel Dettling: Think Tanks: Politikberatung im Postkorporatismus (448-452). (ZPol, VS)

[301-L] Baringhorst, Sigrid: Soziale Integration durch politische Kampagnen?: Gesellschaftssteuerung durch Inszenie- rung, in: Stefan Lange, Uwe Schimank (Hrsg.): Governance und gesellschaftliche Integration, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 129-146, ISBN: 3-8100-4134-3

INHALT: Marketing, so die These des vorliegenden Beitrags, ist über den ökonomischen Wett- bewerb hinausgehend zur umfassenden Sozialtechnologie der Erzeugung kollektiver Zustim- mung und der Erzeugung kollektiver Identität geworden. Die Kampagne, als zentrales Ele- ment von Marketingstrategien, ist zum dominierenden öffentlichen Kommunikationsmodus avanciert, der neben den Bereichen der Wirtschaftskommunikation und der politischen Herr- schaftslegitimation auch die Sphären der öffentlichen Vermittlung und Erzeugung von so- zialen und moralischen Werten und Normen durchdringt. Je mehr die traditionellen Agentu- ren politischer und moralischer Sozialisation und Integration, wie die politischen Parteien, Kirchen und Gewerkschaften, Mitglieder und allgemeines Vertrauen verloren haben, desto stärker sind politische und sozial-moralische Kampagnen zu Medien der Erzeugung und Mo- bilisierung von Gemeinschaftsgefühlen und sozialen Unterstützungsleistungen geworden. Im Beitrag werden Formen, Möglichkeiten und Grenzen einer Steuerung sozialer Integrations- und Gemeinschaftsbildungsprozesse durch kampagnenförmige Kommunikationsstrategien exemplarisch untersucht. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf orts- bzw. raumbezogenen Kam- pagnen sozialer Aus- und Eingrenzung. Städtische Toleranz- und regionale Imagekampagnen belegen die zunehmende Bedeutung territorial definierter kollektiver Identitäten und geben Aufschluss über die komplexen ökonomischen, politischen und sozialen Motive, die einer Gesellschaftssteuerung durch politische Kampagnen zugrunde liegen. (ICA2)

[302-F] Baumberger, Roland; Binswanger, Stefanie (Bearbeitung); Brücher, Heide, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): Glossar E-Government

INHALT: Ziel der Phase 1: Erstellung eines Glossars mit Definitionen bzw. Erklärungen der wichtigsten Fachbegriffe des Bereichs E-Government sowie verwandter Bereiche. Das Glos- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 173 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

sar wird online zur Verfügung gestellt. Ziel der Phase 2: Ausbau des Glossars (Integration von rund 70 weiteren Begriffen) und Optimierung der Navigation. Das Glossar wird übersetzt ins Französische, Italienische und Englische (bestehende Versionen: Deutsch & Russisch) Die publizierten Begriffsdefinitionen sind nicht als absolute Definitionen, sondern als Diskus- sionsgrundlage für die im Bereich e-Government Forschenden/ Tätigen. Das Glossar selbst sowie die enthaltenen Definitionen und Erklärungen stehen in ständiger Weiterentwicklung. Neue Erkenntnisse aus Forschung und Praxis werden laufend eingearbeitet. S.a. http://glos- sar.iwv.ch/ . ZEITRAUM: ab 2001 GEOGRAPHISCHER RAUM: deutscher, französischer, i- talienischer, englischer und russchischer Sprachraum ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Berner Fachhochschule -BFH- Hochschule für Verwaltung und Wirtschaft - HSW-, Institut für Wirtschaft und Verwaltung -IWV- Competence Center E-Government - CCeGov- (Eigerplatz 5, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[303-L] Beck, Daniel; Münger, Tamara; Pitum, Sandra; Sauer, Juliane: Service Public unter Druck?: die Auswirkungen der EU-Transparenzrichtlinie auf den öf- fentlich-rechtlichen Rundfunk, Zürich: Rüegger 2004, 179 S., ISBN: 3-7253-0775-X

INHALT: Die im Juli 2000 von der EU-Kommission beschlossene Transparenzrichtlinie sieht vor, dass Unternehmen, die staatliche Aufträge erledigen und parallel in anderen Unterneh- mensbereichen tätig sind, zu einer 'getrennten Buchführung' (10) übergehen müssen. Auf die- se Weise soll sichtbar werden, wohin öffentliche Gelder in den subventionierten Unterneh- men fließen und ob sie tatsächlich nur für staatliche Aufträge eingesetzt werden. Ziel ist es, Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Die Vertreter der öffentlich-rechtlichen Medien be- fürchteten nun, die Richtlinie könne zur Einflussnahme der EU auf die Rundfunkgestaltung in den Mitgliedstaaten führen. Diese Studie soll den Einfluss der Transparenzrichtlinie 'als all- gemeine wettbewerbspolitische Massnahme der Europäischen Union auf Organisation und Finanzierung des Rundfunks in einzelnen Mitgliedstaaten' (13) feststellen. Sie gliedert sich in drei Teile: Im ersten wird die Entwicklung der EU-Medienpolitik sowie die der Transparenz- richtlinie nachgezeichnet. Im zweiten Abschnitt geht es um ihre Umsetzung in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten (Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Österreich). Und schließ- lich wird gefragt, welche Auswirkungen eine Übernahme der Richtlinie in der Schweiz auf den Schweizer Rundfunk hätte. Die bisherigen Erfahrungen mit der Richtlinie hätten gezeigt, so die Autorinnen in ihrem Resümee, dass die Kommission nicht zur 'Programmwächterin' (127) geworden sei und die Mitgliedstaaten über ausreichenden Spielraum in der Ausgestal- tung der Regelungen für die öffentlich-rechtlichen Veranstalter verfügten. (ZPol, VS)

[304-L] Becker, Bernd-Werner: Machterhalt und Zukunftsgestaltung: Elemente erfolgreicher politischer Steuerung in Groß- britannien, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, Jg. 36/2005, H. 2, S. 301-311 (Standort: UuStB Köln(38)-XF148; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In einer Mediendemokratie sind Politiker ständig im Wahlkampf. Damit wird ein struk- turiertes System strategischer Politikformulierung und -kommunikation zu einem wichtigen 174 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Bestandteil von Politik auch außerhalb von Wahlkämpfen. Unabhängig vom Ergebnis der Parlamentswahl vom 5. Mai 2005 demonstriert die britische Regierung unter Tony Blair die Bedeutung strategischer Politikformulierung und -kommunikation durch Downing Street 10 für die Stabilisierung der Regierung - trotz Rückschlägen in Meinungsumfragen und dem weit verbreiteten Vertrauensverlust in den Premierminister seit der Entscheidung für eine Be- teiligung am Krieg gegen den Irak Anfang 2003. Die Strategie basiert vor allem auf der Zent- ralisation von Macht, der Informalisierung von Entscheidungsstrukturen und professioneller politischer Kommunikation. Das britische Beispiel zeigt auch, dass strategische Politikformu- lierung und -kommunikation mehr als eine Strategie zum Machterhalt ist. Wenn eine klare politische Vision vorhanden ist, kann strategische Politikformulierung und -kommunikation auch eine Strategie zur Gestaltung der Zukunft sein. (ICEÜbers)

[305-L] Bilgeri, Alexander; Wolf, Alexander (Hrsg.): Diplomatie digital: neue Kommunikationswege der internationalen Politik, Opladen: B. Budrich 2004, 124 S., ISBN: 3-938094-09-5 (Standort: UB Bonn(5)-W2004-2514)

INHALT: "Für die Kommunikation in der internationalen Politik bietet das Internet große Chan- cen. Es gilt als Symbol einer global denkenden Welt und schafftschnelle Verbindungen zwi- schen Menschen auf der ganzen Erde. Die Diplomatie hat das neue Medium teilweise schon früh für sich entdeckt. Es bietet die Möglichkeit, das eigene Land und die Arbeit der Regie- rung einer weltweiten Öffentlichkeit direkt zu vermitteln. Auch internationale Organisationen wie die UNO nutzen Webseiten in großem Umfang, um Dokumente und Hintergrundinforma- tionen zur Verfügung zu stellen. Das intensiviert und beschleunigt den Informationsfluss in der internationalen Politik. Wie sich diese Entwicklung auswirkt, zeigen Erfahrungsberichte von Botschaften mit eigenen Online-Auftritten, die im Mittelpunkt des Buches stehen. Neben den Diplomaten, die den Umgang mit dem Internet aus ihrer landesspezifischen Sichtweise schildern, beleuchten Experten die Praxis. Sie analysieren Konzepte, deren Umsetzung in Form von Webseiten sowie die Folgen diplomatischer Gepflogenheiten für die Arbeit mit dem Internet. Auf diese Weise entsteht ein Kompendium des internationalen Kommunikati- onsfortschritts." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Barbara Olfe-Kräutlein /Alexander Wolf: Botschaftsnetzwerk Das Corps - ein Erfahrungsbericht (11-20); Alexander Bilgeri / David Rose / Dirk Zander: Mehr als virtuelle Visitenkarten - politikerscreen.de testet die Homepages der ausländischen Botschaften in Deutschland (21-30); Christiane Goedelt / Nina Schwarz: Public Diplomacy! Diplomatische Selbstdarstellung durch eine kreative Homepage (31-40); Christoph Johannes Heil: Newsletter täglich! Informationen aus der Israelischen Botschaft via E-Mail - Vor- und Nachteile. Ein Erfahrungsbericht (41-48); Wilhelm Späth: Global vernetzt - lokal präsent. Wie die deutsche Diplomatie das Internet nutzt (49-68); Ana- tols Ponomarenko: Diplomatie digital: die Ukraine (69-76); Juozas Zalatorius: Informations- technologie und Litauens Schritte in Richtung Modernisierung (77-92); Michael Popp: 'eEu- rope' - ein Aktionsplan für Europa (93-104); Claudia Nolte: Die Bedeutung des Internet für die weltweite Wahrnehmung der Vereinten Nationen (105-112); David Rose / Dirk Zander: Nutzen und Probleme von Webseiten im Bereich internationaler Beziehungen für die journa- listische Recherche (113-120).

[306-F] Binswanger, Stefanie (Bearbeitung); Brücher, Heide, Prof.Dr.rer.pol. (Leitung): eGovernment-Trendbarometer soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 175 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Im Fokus der eGovernment-Aktivitäten steht die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien, insbesondere das WorldWideWeb. Unter dem Aspekt der Bürger- und Kundenfreundlichkeit verfolgt der Staat verschiedene Maßnahmen, um mög- lichst schnell möglichst viele Dienstleistungen internetfähig zu machen und online zur Verfü- gung zu stellen. In diesem Zusammenhang adressiert die Studie Trendbarometer eGovern- ment vier Fragen: 1. Sind Schweizer Bürgerinnen und Bürger bereit für eGovernment? 2. Kennt die Schweizer Bevölkerung das aktuelle eGovernment-Angebot des Staates und wie nutzt sie es? 3. Welche Erwartungen stellt die Bevölkerung zukünftig an die Möglichkeiten zur Abwicklung der Behördengeschäfte via Internet? 4. Wird eVoting die Stimmbeteiligung erhöhen und Abstimmungsresultate beeinflussen? Die Beantwortung der Fragen gibt Auf- schluss darüber, wie die Endnutzer, nämlich Schweizer BürgerInnen, das ihnen von der öf- fentlichen Verwaltung angebotene Dienstleistungsspektrum nutzen und beurteilen: Dieses Wissen ist grundlegend für Entscheidungen zur Entwicklung elektronischer Behördendienst- leistungen - insbesondere dann, wenn diese periodisch evaluiert werden und so Trends und die Wirkung von Maßnahmen nachgewiesen werden können. Ziel der Studie ist eine sich wiederholende Leistungs- und Wahrnehmungsbeurteilung elektronischer Angebote und Dienstleistungen des öffentlichen Sektors aus Sicht der Schweizer BürgerInnen. Die erhobe- nen Daten dienen dazu, Trends in der Nutzung und der Leistungsbeurteilung elektronischer Dienstleistungen der Verwaltung aufzuzeigen. Das Trendbarometer wird in einem regelmäßi- gen Rhythmus durchgeführt. (Zwischen)ergebnisse: Resultate der ersten Erhebung: Grund- sätzlich besteht durchaus Bedarf und Potenzial für eGovernment-Aktivitäten (Beispiel: Die BürgerInnen wollen den Geschäftsverkehr mit Behörden in Zukunft vermehrt über das Inter- net abwickeln). Dennoch sind traditionelle Kanäle zur Information, Kommunikation und Transaktion mit Behörden, insbesondere für ältere Altersgruppen und nicht versierte Internet- nutzerInnen, weiterhin notwendig. Der positiven Nutzungseinstellung des Internets bei der Abwicklung von Behördengeschäften stehen jedoch in punkto Sicherheit ganz klare, deutli- che Vorbehalte gegenüber, die es notwendig machen, das Vertrauen in das Medium Internet zu fördern. Identifizierung und Authentifizierung sind in diesem Zusammenhang zwei The- men, die adressiert werden müssen: Der fehlende Zertifizierungsdienst für digitale Signaturen und die lange schon erwarteten notwendigen Gesetzesänderungen, die für eine sichere Ab- wicklung von Transaktion über das Internet grundlegend sind. Die Studie zeigt ebenfalls, dass Behördenanwendungen bezüglich Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig lassen: 2/3 der Befragten wünschen sich eine Unterstützung bei der Abwicklung von Behördengeschäften via Internet. Auch die enttäuschende Bekanntheit der behördlichen Websites weist auf Benut- zerunfreundlichkeit und deutliche Schwachstellen bezüglich Information, Kommunikation, Befähigung und Motivation zu ihrer vermehrten Benutzung hin. Den Guichet Virtuel kennen lediglich 7% der BürgerInnen, obwohl er das zentrale Einstiegsportal für Behördengeschäfte darstellen soll. Die Studie hat zudem gezeigt, dass elektronische Behördenangebote derzeit hauptsächlich versierte Nutzer' ansprechen. Es braucht folglich eine offensivere Kommunika- tion über die über das Internet angebotenen Dienste, verbunden mit der Befähigung und ei- nem klaren Anreizsystem für eine vermehrte Nutzung. Dass das Potenzial des Internets als Medium für Behördengeschäfte von den BürgerInnen dennoch erkannt wird, zeigt sich am Wunsch eines Ausbaus der Dienstleistungen im Internet. S.a. http://www.sidos.ch/fw_query/ siweb2.fwx?htm.sel0=8087 . ZEITRAUM: 2003 bis voraussichtlich 12/2005 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Schweiz METHODE: Formulierung von Hypothesen; Entwicklung des Fragebogens; landesweite empiri- sche Datenerhebung mittels computerunterstützten Telefoninterviews (CATI). Die Grundge- samtheit besteht aus der gesamten erwachsenen Wohnbevölkerung der Schweiz in allen 176 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Sprachregionen. Davon wurden 1.003 Personen repräsentativ ausgewählt. Datenauswertung und Überprüfung der Hypothesen. Untersuchungsdesign: halbjährliche Erhebung DATEN- GEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.003; Bevölkerung der ganzen Schweiz; Auswahlverfahren: Stichprobe -randomisiert-). Durchführung der Feldar- beit: DemoSocope. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brücher, Heide; Binswanger, Stefanie; Baumberger, Petra; Moosmann, Reto: eGovernment Trendbarometer. Hrsg. v. Kompetenzzentrum eGovernment & Unisys. Bern, Febr. 2004. ARBEITSPAPIERE: S. http://www.iwv.ch/index.php?nav=288 . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-10 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Unisys Schweiz AG FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Berner Fachhochschule -BFH- Hochschule für Verwaltung und Wirtschaft - HSW-, Institut für Wirtschaft und Verwaltung -IWV- Competence Center E-Government - CCeGov- (Eigerplatz 5, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[307-L] Birkenmaier, Philipp: E-democracy: der Wandel der Demokratie durch das Internet, Berlin: Rhombos-Verl. 2004, LVIII, 296 S., ISBN: 3-937231-34-X (Standort: UB München(19)-8-04-6513)

INHALT: "Der Autor beschäftigt sich mit der Frage, ob und gegebenenfalls wie die zunehmende Verbreitung und Nutzung des Internets die Demokratie in Deutschland verändern. Dabei werden zunächst das demokratische System in Deutschland und Grundbegriffe des Internets erörtert. Anschließend stellt der Autor aktuelle e-democracy-Projekte wie e-voting, e- government und e-party vor und untersucht ihre rechtlichen Voraussetzungen. Abschließend wird der Frage nachgegangen, wie sich diese e-democracy-Projekte auf die Demokratie in Deutschland auswirken. Der Verfasser kommt zu dem Schluss, dass das Internet ein großes demokratietheoretisches Potenzial besitzt. Dieses Potenzial kann jedoch erst zur vollen Ent- faltung kommen, wenn die Zugangsmöglichkeiten sowohl in technischer als auch in intellek- tueller Hinsicht gefördert und erweitert werden." (Autorenreferat)

[308-L] Brettschneider, Frank; Deth, Jan van; Roller, Edeltraud (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2002: Analysen der Wahlergebnisse und des Wahlkampfes, (Veröffentli- chung des Arbeitskreises 'Wahlen und politische Einstellungen' der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW), 10), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 391 S., ISBN: 3-8100-4123-8

INHALT: Dieser Band dokumentiert die Beiträge einer Tagung des Arbeitskreises Wahlen und politische Einstellungen der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft im Juni 2003 in Stuttgart. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Wahlergebnisses und des Wahlkampfs der Bundestagswahl 2002, wobei vor allem die Rolle der Fernsehduelle ausführlich diskutiert wird. Daneben beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren mit der Wahlbeteiligung und mit Fragen der politischen Repräsentation. Von besonders grundlegendem Interesse für die empirische Politikforschung ist der Vergleich von Ergebnissen aus Offline- und Online- Umfragen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Frank Brettschneider / Jan van Deth / Edeltraud Rol- ler: Die Bundestagswahl 2002: Analysen der Wahlergebnisse und des Wahlkampfes (9-19); I. Kandidaten und Wahlkampf: Harald Schoen: Der Kanzler, zwei Sommerthemen und ein Fo- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 177 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

to-Finish. Priming-Effekte bei der Bundestagswahl 2002 (23-50); Jürgen Hofrichter: Die Rol- le der TV-Duelle im Bundestagswahlkampf 2002 (51-73); Jürgen Maier: Wie stabil ist die Wirkung von Fernsehduellen? Eine Untersuchung zum Effekt der TV-Debatten auf die Ein- stellungen zu Gerhard Schröder und Edmund Stoiber (75-94); Winfried Schulz / Reimar Zeh: Die Fernsehpräsenz der Kanzlerkandidaten im Wandel. Analyse der Wahlkampfberichterstat- tung 1990-2002 (95-117); Sandra Wagner: Die Nutzung des Internets als Medium für die po- litische Kommunikation: Reinforcement oder Mobilisierung? (119-140); II. Rationale Wäh- ler: Bernhard Weßels: Sachfragen, generalisierte politische Positionen und Leistungsbewer- tungen: Zur Konditionierung präferenzorientierten Wählens ... (143-165); Thomas Gschwend / Franz Urban Pappi: Stimmensplitting und Koalitionswahl (167-183); Katja Neller / S. Isa- bell Thaidigsmann: Wer wählt die PDS? Ein Vergleich von Stamm- und Wechselwählern bei den Bundestagswahlen 1994-2002 (185-218); III. Wahlbeteiligung und Wahlumfragen: Oscar W. Gabriel / Kerstin Völkl: Auf der Suche nach dem Nichtwähler neuen Typs. Eine Analyse aus Anlass der Bundestagswahl 2002 (221-248); Silvia Ellermann: Die Bedeutung der Brief- wähler bei der Bundestagswahl 2002 (249-275); Thorsten Faas / Hans Rattinger: Drei Umfra- gen, ein Ergebnis? Ergebnisse von Offline- und Online-Umfragen anlässlich der Bundestags- wahl 2002 im Vergleich (277-299); IV. Politische Repräsentation: Hermann Schmitt / Andre- as M. Wüst: Direktkandidaten bei der Bundestagswahl 2002: Politische Agenda und Links- Rechts-Selbsteinstufung im Vergleich zu den Wählern (303-325); Joachim Behnke: Parteien- struktur und Überhangmandate (327-352); Silke I. Keil: Parteiprogrammatik in Wahl- kampfanzeigen und Wahlprogrammen 1957-2002: Und es gibt ihn doch - den (kleinen) Un- terschied (353-388). (ZPol, VS)

[309-L] Chiang, Su-Hui: Politische Eliten und ihre Images: Politikdarstellungen am Beispiel der fünf Präsidenten in Taiwan von 1950 bis 2002, Freiburg im Breisgau 2004, IV, 248 S. (Graue Literatur; URL: http://freidok.ub.uni-freiburg.de/freidok/volltexte/2004/1410/pdf/Chiang.pdf; http://deposit.ddb. de/cgi-bin/dokserv?idn=972110348&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=972110348.pdf)

INHALT: "Diktatoren in autoritären Regimes nutzen z.B. die politische Inszenierung, um die Aufmerksamkeit der Masse auf sich zu lenken. Auch Politiker in repräsentativen Demokra- tien verwenden das Mittel symbolischer Politik und lassen beispielsweise fast alle Botschaf- ten visualisieren. Durch die Massenmedien werden die politische Inszenierung sowie die Images der Politiker überall verbreitet. Die politische Darstellung und das 'Making' des Images 'können gleichermaßen zur Verschleierung oder zur Transparenz, zur Stabilisierung oder Erschütterung von Machtverhältnissen beitragen.' Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass das zwanzigste Jahrhundert ohne politische Inszenierungen nicht vorstellbar ist. Die Entwick- lung in Taiwan bietet sich als ein gutes Beispiel an. 50 Jahre, von 1949 bis 2000, dauerte der Prozess der Demokratisierung und brachte 5 Präsidenten hervor. Von Autokratie zur Demo- kratie, von Zensur zur Pressefreiheit. Wie stellt sich der Politiker dar? Welches Image möchte der Politiker hinterlassen oder erreichen, und wie möchte er vom Publikum wahrgenommen werden? Sind sie alle erfolgreich? Oder gibt es eine große Kluft zwischen Ideal und Realität? Zusammenfassend wird hier folgendes herausgearbeitet: Erstens, welches Image gibt sich je- der Präsident; und zweitens, wo liegt der Unterschied zwischen der Imagepolitik im autoritä- ren Regime und der Imagepflege in der demokratischen Gesellschaft? Es gibt verschiedene Medien, um das Image eines Politikers herzustellen, zu vermitteln und zu prägen. Früher war nur wenig Material vorhanden, aber heutzutage liegt umfangreicher Forschungsstoff vor, um 178 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

das Image der Eliten zu analysieren. In dieser Arbeit wird nur das Bildmaterial bzw. die offi- zielle Photographie verwendet. Die Gründe dafür sind folgende: Erstens befindet sich der Ge- genstand meiner Beobachtung - diese fünf Präsidenten - im modernen Zeitalter. Das Foto als Medium zur Politik- oder Imagevermittlung wird gegenüber Gemälden oder Skulpturen be- vorzugt. Auch für den Forscher sind Photos eher zugänglich als andere Medien. Es sei denn, dass Gemälde und Skulpturen auch photographiert werden und als Album erscheinen. Zwei- tens sind die offiziellen Photos wichtig, weil sie die Subjektivität eines Politikers präsentie- ren. Dass heißt, sie sind Abbilder, in denen das gewollte Image vermittelt wird. Diese Photos erfahren immer eine besondere Behandlung und sind absichtlich ausgewählt, um das Ziel des Politikers zu erreichen." (Autorenreferat)

[310-F] Classen, Elvira (Bearbeitung); Hamm, Bernd, Prof.Dr.rer.pol.Dr.h.c. (Betreuung): Krisen- und Kriegs-Kommunikation in der Informationsgesellschaft. Bestandsaufnahme und interkultureller Vergleich von Strategien, Intentionen und Implikationen in den USA und der Bundesrepublik Deutschland

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: USA, Bundesrepublik Deutschland ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie (Universitätsring 15, 54286 Trier) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0651-201-2727, Fax: 0651-201-3930, e-mail: [email protected])

[311-L] Crone, Maren: Packaging politics: Strategien und Mechanismen medialer Politikvermittlung in deutschen und amerikanischen Nachrichtensendungen, Münster 2004, 339 S. (Graue Literatur; URL: http://miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-2005/packaging_politics.pdf; http: //deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=972793801&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97279 3801.pdf)

INHALT: "Pressekonferenzen, Staatsempfänge, Fototermine- die mediale Vermittlung von Politik bedient sich standardisierter Ausschnitte der politischen Realität zur mediengerechten Verpa- ckung schwer vermittelbarer Inhalte. Nicht nur die Politik, sondern auch ihre Berichterstat- tung erscheinen damit als ständig wiederkehrendes Ritual. Untersucht werden die Hinter- gründe und Formen typisierter Darstellungsmuster sowie das routinierte und sich selbst ver- stärkende Wechselspiel zwischen den Elementen der expressiven Selbstdarstellung sowie der medialen Fremddarstellung von Politik. Die Vermittlungsmechanismen der symbolischen An- reicherung, Personalisierung, Ritualisierung und Emotionalisierung politischer Information dienen dabei nicht nur der Reduktion von Komplexität, sondern ermöglichen gleichzeitig die Konstruktion demonstrativer Publizität, die unter dem Gewand der Medientauglichkeit wün- schenswerte Ausschnitte politischer Wirklichkeiten selektiert, stilisiert und stetig reprodu- ziert." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 179 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[312-L] Dieball, Werner: Die nonverbale Kommunikation im Bundestagswahlkampf 2002: Gerhard Schröder versus Edmund Stoiber, Münster 2004, V, 479 S. (Graue Literatur; URL: http://miami.uni-muen- ster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-2011.zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97 3040122)

INHALT: "Diese interdisziplinäre Dissertation aus dem Fachbereich Politikwissenschaften ver- folgt vordergründig das Ziel, die Wirkungsweise der nonverbalen Kommunikation im Bun- destagswahlkampf 2002 zu analysieren. Im Zentrum der empirisch-analytischen Untersu- chung stehen Gerhard Schröder und Edmund Stoiber, die nach den nonverbalen Merkmalen: äußeres Erscheinungsbild, Mimik, Stimmklang, Gestik und Motorik untersucht werden. Das leitende Forschungsinteresse der Arbeit besteht darin, zu eruieren, inwieweit die Körperspra- che der politischen Opponenten zum politischen Erfolg/ Misserfolg resp. zur positiven/ nega- tiven Medienpräsenz beigetragen hat. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Untersuchungen werden in tabellarischer Form komprimiert zusammengefasst und transparent gemacht. Aus den Studien werden allgemeingültige Grundsätze über die Wirkungsweise der Körpersprache abgeleitet, die der Wissenschaft auch zukünftig als Kompendium dienen sollen, um die De- kodierung von Körpersprache zu ermöglichen." (Autorenreferat)

[313-L] Diehl, Paula: Zwischen Telenovelas und Politik: die Körperinszenierung des brasilianischen Präsidenten Fernando Collor de Mello, in: Hauke Brunkhorst, Gerd Grözinger, Wenzel Matiaske (Hrsg.): Peripherie und Zentrum in der Weltgesellschaft, München: Hampp, 2004, S. 195-210, ISBN: 3- 87988-875-2

INHALT: 'Mit einem besonderen Aspekt brasilianischer Politik beschäftigt sich Paula Diehl. Collor de Mello, erster gewählter Präsident nach der Militärdiktatur, dann in einem Amtsent- hebungsverfahren wegen Korruption abgesetzt, ist ein herausragendes Lehrbeispiel der Me- dienmacht in der Politik. Dabei spielte nicht nur die Unterstützung des Kandidaten durch ei- nen übermächtigen Fernsehketten-Besitzer eine große Rolle, sondern vor allem auch die Art der Darstellung der Person. Angelehnt an die Rezeptionsmuster der ubiquitären Telenovelas, wurde der Wählerschaft eine ausgefeilte 'Körperinszenierung' geboten: sportlich, erotisch, dominant. Der König hat nicht mehr einfach 'zwei Körper', wie im Mittelalter, der Körper ei- nes modernen populistischen Präsidenten ist jetzt zugleich immer Sinnbild politischer Virili- tät. Dazu müssen mehrere Projektionsebenen zugleich bedient werden, und bedarf es wegen der Gefahr der Übersättigung ständiger Neu-Inszenzierungen, wie bei einem Pop-Star. Collor de Mello mag damals die Grenze zur Karikatur häufiger überschritten haben, aber europäi- sche Pendants, von Haider bis Berlusconi zeigten sich bald lernfähig." (Autorenreferat)

[314-L] Dolezal, Martin: Globalisierung und die Transformation des Parteienwettbewerbs in Österreich: eine Analyse der Angebotsseite, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 34/2005, H. 2, S. 163-176 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der vorliegende Beitrag beruht auf der These, dass die Globalisierung zu einer Rekon- figuration nationaler gesellschaftlicher Konfliktlagen führt. Untersucht wird dies anhand von 180 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Veränderungen des Parteienwettbewerbs in Österreich von 1975 bis 2002. Die thematischen Positionierungen der Parteien wurden durch eine quantitative Inhaltsanalyse der Wahlkampf- berichterstattung in Printmedien gewonnen und mittels einer multidimensionalen Skalierung in einem politischen Raum dargestellt. Die Analyse zeigt den Wandel des Parteienwettbe- werbs und die inhaltlichen Angebote der Parteien für GewinnerInnen und VerliererInnen der Globalisierung." (Autorenreferat)

[315-L] Fechner, Johannes: Die Aufsicht über den Privatrundfunk in Deutschland, (Schriftenreihe zur Rechtssoziologie und Rechtstatsachenforschung, 83), Berlin: Duncker & Humblot 2003, 150 S., ISBN: 3-428- 10911-2

INHALT: In Deutschland üben die 15 Landesmedienanstalten die Aufsicht über den Privatrund- funk aus. Ist dieses Modell zukunftsfähig? Der Autor sieht das skeptisch: Zwischen den Lan- desmedienanstalten bestehe ein Standortwettbewerb um die Ansiedelung von Medienunter- nehmen, sodass sich die Aufsicht weniger am Ziel der Sicherung der Vielfalt als vielmehr der Förderung der Medienunternehmen orientiere. Darüber hinaus sei ein erheblicher Einfluss der politischen Parteien vorhanden und die Entscheidungsprozesse seien nicht ausreichend trans- parent. Auch die Finanzierung der Landesmedienanstalten wird kritisch beurteilt. Aufgrund der erkennbaren Defizite der bestehenden Aufsichtsstrukturen werden mögliche Alternativen dargestellt und Regulierungsmodelle in anderen Staaten diskutiert. Fechner empfiehlt, alle Landesmedienanstalten zu einer zentralen Rundfunk- und Telekommunikationsaufsicht zu vereinen. Auf diese Weise ließe sich die Meinungsvielfalt effektiv sichern. Aus dem Inhalts- verzeichnis: 1. Rechtliche Grundlagen der Aufsicht über den Privatrundfunk in Deutschland 2. Das Gebot der Staatsferne 3. Die Effektivität der Aufsicht 4. Globalisierung der Medien- märkte und technische Entwicklungen 5. Die Zulässigkeit des Kabelbelegungsmonopoles der Landesmedienanstalten 6. Die finanziellen und personellen Mittel der Landesmedienanstalten 7. Die deutsche Aufsicht über den Privatrundfunk im Vergleich 8. Alternativen zum beste- henden Modell der Aufsicht über den Privatrundfunk (ZPol, VS)

[316-L] Frevert, Ute; Braungart, Wolfgang (Hrsg.): Sprachen des Politischen: Medien und Medialität in der Geschichte, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, 371 S., ISBN: 3-525-36274-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-5352)

INHALT: "Politische Kommunikation ist auf Medien angewiesen - in der Antike ebenso wie in der heutigen Zeit. Medien transportieren politische Botschaften, prägen und formen sie aber auch. Wie hat sich diese Wechselwirkung im Lauf der Jahrhunderte verändert? Welche Me- dien erlauben welche Form der politischen Kommunikation? Welchen Einfluss nehmen die jeweiligen Sprachen und Regeln der Medien auf die Vermittlung von Politik? Die Beiträge des Bandes untersuchen diese Medialität des Politischen in einem weiten historischen Bogen, der von der Antike bis in die Gegenwart führt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Fre- vert: Politische Kommunikation und ihre Medien (7-19); Klaus Schreiner: 'sygzeichen'. Sym- bolische Kommunikationsmedien in kriegerischen Konflikten des späten Mittelalters und der frühenNeuzeit (20-94); Jan-Dirk Müller: Publizistik unter Maximilian I. Zwischen Buchdruck und mündlicher Verkündigung (95-122); Michael Schilling: Medienspezifische Modellierung politischer Ereignisse auf Flugblättern des Dreißigjährigen Krieges (123-138); Jörg Requate: soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 181 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Die Zeitung als Medium politischer Kommunikation (139-167); Bettina Brandt: Von der Kundgebungsmacht zum Denkanstoß. Das Denkmal als Medium politischer Kommunikation in der Moderne (168-216); Jurij Murasov: Sowjetisches Ethos und radiofizierte Schrift. Ra- dio, Literatur und die Entgrenzung des Politischen in den frühen dreißiger Jahren der sowjeti- schen Kultur (217-245); Lothar van Laak: 'Wir nähern uns dem Zeitalter der Massenpolitik' Bertolt Brechts dialektisch-experimentelle Vorführung des 'öffentlichen Zustands' im 'Drei- groschenprozeß' (246-267); Hans-Jürgen Bucher: Die Medienrealität des Politischen. Zur In- szenierung der Politik im Fernsehen (268-303); Michael Diers: 'Les représentants représen- tés'. Reflexion von Bild und Politik in Andreas Gurskys 'Bundestag, Bonn' (1998) (304-331); Ludwig Jäger: Sprache als Medium politischer Kommunikation Anmerkungen zur Transkrip- tivität kultureller und politischer Semantik (332-355); Wolfgang Braungart: Irgendwie dazwi- schen Authentizität, Medialität, Ästhetizität: ein kurzer Kommentar (356-368).

[317-L] Giese, Karsten: Freier Diskurs oder perfekter Überwachungsstaat?: Identity Work im chinesischen Internet, in: China aktuell, Jg. 34/2005, H. 1, S. 35-51

INHALT: Die vorliegende Studie untersucht relevante Aspekte gesellschaftlicher und technologi- scher Entwicklungen, die eine Individualisierung, Diversifizierung und Privatisierung des ge- sellschaftlichen Lebens in der Volkrepublik China in der jüngsten Vergangenheit erst ermög- lichten und diese beförderten. Im Mittelpunkt steht dabei das Internet als wichtigste Innovati- on, von der inzwischen 94 Mio. meist überdurchschnittlich gebildete und überwiegend städti- sche Nutzer intensiv Gebrauch machen. Vor dem Szenario des Kampfes um politische Hege- monie im Bereich kollektiver Identifikation besteht aus Sicht der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) somit eine dringliche Notwendigkeit zur Regulierung und Überwachung von Inhalten dieses neuen Mediums. Insbesondere im Hinblick auf die mittlerweile unüberschau- bare Zahl vielfältiger Kommunikationsforen des chinesischen Internets wird der Frage nach- gegangen, ob es sich hierbei tatsächlich um symbolische öffentliche Räume für heterodoxe Identitätsdiskurse handelt oder nur um scheinbare Freiräume im Propagandastaat, in denen Varianz und Richtung relevanter Diskurse aufgrund von Reglementierung, Zensur und Sank- tionsandrohung ohne wirklichen Freiraum von den engen ideologischen Vorgaben der KPCh begrenzt werden. Die Herausforderungen, die damit für die uneingeschränkte Machtausübung der Kommunistischen Partei Chinas verbunden sind, werden ebenso diskutiert wie Strategien und Gegenstrategien in diesem politisch aufgeladenen Handlungsfeld. (ICI2)

[318-L] Gladkov, Sabine Alexandra: Macht und Ohnmacht der 'Vierten Gewalt': die Rolle der Massenmedien im russischen Transitionsprozeß, (Schriftenreihe von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert- Stiftung, 16), Münster: Lit Verl. 2002, 394 S., ISBN: 3-8258-6230-5

INHALT: Die Autorin untersucht die Rolle der russischen Massenmedien seit 1985. Dabei setzt sie einen Zusammenhang zwischen Pressefreiheit und Demokratisierung voraus. Die empiri- schen Daten beschränken sich nicht nur auf Moskau, das aufgrund seiner hohen Mediendichte nicht repräsentativ für die Russische Föderation ist. Berücksichtigt werden deshalb auch Da- ten der Stadt Novosibirsk und des gleichnamigen Kreises. 'Dabei interessierte weniger der konkrete publizistische Output als die inneren und äußeren Bedingungen der Pressearbeit und 182 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

der Medien als Ganzes in ihrer Bezogenheit auf den politischen Umgestaltungsprozess' (15). Trotz deutlicher Fortschritte in der Pressefreiheit seit 1985 zeigt sich ein kompliziertes, mit- unter erbarmungsloses Bild der russischen Presselandschaft: 'Gewalttaten, Drohungen und selbst Auftragsmorde' (230) gehören zum beruflichen Alltag russischer Journalisten. Auch die schwierige Finanzlage vieler Redaktionen und das Missachten der Auskunftspflicht durch staatliche Stellen verkomplizierten die Situation. Hinzu kämen unvollständige Gesetze, eine unterentwickelte Streitkultur und ein nach wie vor starker 'Reflex zur rücksichtslosen Mani- pulation der öffentlichen Meinung' (215) durch die Regierung oder regierungstreue Medien - die Entwicklung der Pressefreiheit und der russische Transitionsprozess seien stecken geblie- ben. 'Wenn die Mediensituation eines Landes Ausdruck und Spiegelbild seiner inneren Ver- fassung ist, (...) dann bleibt nach dieser Analyse der traurige Eindruck eines Landes zurück, das wirtschaftlich, politisch, moralisch und menschlich weitgehend erschöpft ist' (323). (ZPol, VS)

[319-F] Glauser, Christoph (Leitung): Internetauftritte der Parteien

INHALT: Anlässlich der Nationalratswahlen werden die Internetauftritte der nationalen Parteien in einer vergleichenden Studie untersucht. Von Interesse ist dabei einerseits die Auswahl und Gewichtung der kommunizierten Themen, anderseits der Vergleich der auf den Homepages der Parteien angebotenen mit den bei den Suchmaschinen ermittelten tatsächlich nachgefrag- ten Inhalten. ZEITRAUM: 4-jährlich seit 1999 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: Die Daten werden mit neuester IT-Technologie ausgewertet. Es handelt sich dabei um spezielle computergestützte Inhaltsanalysen und Argumentationsforschungsinstrumenten. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichpro- be: 13; gesamter Internetauftritt jeder nationalen Partei; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1999-08 ENDE: 2009-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Angewandte Argumentenforschung -IfaA- (Mülinenstr. 3, 3006 Bern, Schweiz)

[320-F] Glauser, Christoph (Leitung): US-Wahlkampf 2004: Analyse und Vergleich der Internetauftritte von Bush und Kerry

INHALT: Mit Hilfe computergestützter Inhaltsanalyse wurden die Internetplattformen der Präsi- dentschaftskandidaten des US-Wahlkampfes wiederholt untersucht. Ziel der Analyse war ei- nerseits ein systematischer Vergleich der Inhalte und Schwergewichte der beiden Internetauf- tritte, anderseits aber auch das Verhältnis der angebotenen zu den bei Suchmaschinen nachge- fragten Inhalten. Durch die mehrmaligen Erhebungen konnte die Entwicklung untersucht werden. (Zwischen)ergebnisse: Seiten wurden gegen Wahltermin hin umfangreicher. Kerry traf die Nachfrage besser als Bush. Es wurden interessante bedeutende Unterschiede in der Gewichtung einzelner Themenbereiche und deren Entwicklung festgestellt. ZEITRAUM: Au- gust bis September 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: USA METHODE: Die Daten werden mit neuester IT-Technologie ausgewertet. Es handelt sich dabei um spezielle computergestützte Inhaltsanalysen und Argumentationsforschungsinstrumenten. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 183 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichpro- be: 2 Internetseiten mit jeweils ca. 7000 Ressourcen; gesamter Internet-Auftritt; Auswahlver- fahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-08 ENDE: 2004-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Institut für Angewandte Argumentenforschung -IfaA- (Mülinenstr. 3, 3006 Bern, Schweiz)

[321-L] Haas, Hannes; Langenbucher, Wolfgang R. (Hrsg.): Medien- und Kommunikationspolitik: ein Textbuch zur Einführung, (Studienbücher zur Pub- lizistik und Kommunikationswissenschaft, Bd. 12), Wien: Braumüller 2002, 202 S., ISBN: 3- 7003-1424-8

INHALT: Das Studienbuch versammelt grundlegende Texte zur publizistik- bzw. kommunikati- onswissenschaftlichen Teildisziplin Kommunikationspolitik. Das inhaltliche Spektrum reicht von wissenschaftstheoretischer Grundlagenforschung bis zu konkreten Anwendungsbereichen kommunikationspolitischer Politikberatung. Die Texte umfassen einen Zeitraum von den frü- hen dreißiger Jahren bis zu den späten neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts. (RG) Inhalts- verzeichnis: 1. Grundlagen der Kommunikationspolitik - Bertolt Brecht: Radiotheorie 1927- 1932 (1-9); Gerhard Maletzke: Beziehungen zwischen Kommunikationspolitik und Kommu- nikationsforschung. Ein Problemaufriß (10-25); : Aktive und passive Öffent- lichkeit. Über Teilnahme und Initiative im politischen Prozeß moderner Gesellschaften (26- 35); Franz Ronneberger: Ziele und Formen der Kommunikationspolitik (36-43); Kurt Imhof: Gesellschaftsordnung und öffentliche Kommunikation (44-51). 2. Medienpolitik - Jürgen Wilke: Bedeutung und Gegenstand der Medienpolitik. Skizze eines Feldes praktischer Politik und wissenschaftlicher Analyse (52-67); Ulrich Saxer: Medienpolitik zwischen Selbständig- keit und Überfremdung (68-81); Otfried Jarren, Patrick Donges: Ende der Massenkommuni- kation - Ende der Medienpolitik? (82-99); Karen Siune, Olof Hulten: Does public broadcast- ing have a future? (100-112); Manfred Knoche: Konzentrationsboom und Forschungsdefizite. Von der Presse- zur Medienkonzentrationsforschung (113-130). 3. Kommunikations-Union Europa - Dieter Dörr: Die europäische Medienordnung (131-179); Hans-Peter Siebenhaar: Europäisches Fernsehen. Mehrsprachiges, grenzüberschreitendes Fernsehen als Instrument des Einigungsprozesses (180-190); Peter Glotz: Integration und Eigensinn. Kommunikations- raum Europa - eine Chimäre? (191-197).

[322-L] Hemels, Joan: Regulierung, Selbstregulierung und Medienkompetenz in den Niederlanden: die Entwick- lung und die öffentliche Debatte, (Dossier / Nederlands Instituut voor de Classificatie van Audi- ovisuele Media (NICAM), Nr. 4), Hilversum 2005, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://www.kijkwijzer.nl/upload/download_pc/7.pdf)

INHALT: Zu Beginn des Jahres 2002 trat der 'Kijkwijzer' in den Niederlanden als Klassifikations- und Informationssystem für das gesamte Spektrum audiovisueller Produkte von Fernsehen, Film und Video bis DVD in Kraft. Träger von 'Kijkwijzer' ist NICAM, eine in Zusammenar- beit mit dem Staat von den öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern und der Film-, Video- und DVD-Branche gegründeten Stiftung, die in Form einer 'konditionierten Selbstre- 184 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

gulierung' die Aufsicht über den Inhalt der audiovisuellen Medien ausübt. Ziel ist der 'Schutz von Kindern und Jugendlichen vor möglicherweise schädlichen Bildern in Fernsehprogram- men und Filmen'. NICAM realisiert ein neuartiges Modell einer 'public-private partnership' und liefert die passende Konstruktion für eine kooperative und effektive Sorgepflicht aller be- troffenen Gruppen bezüglich des Einflusses von Medien auf Kinder und Jugendliche. Die Studie liefert eine Bestandsaufnahme über den aktuellen Stand auf dem Gebiet der Medienre- gulierung und Selbstregulierung in den Niederlanden und gibt damit Anregungen für die üb- rigen EU-Länder und die Beitrittskandidaten. Die Studie gliedert sich in zwei Teile, wobei im ersten die Regulierung aus historischer Perspektive behandelt wird und im zweiten Teil an Hand der Arbeitsweise von 'Kijkwijzer' das Funktionieren der Selbstregulierung als ein Teil der niederländischen audiovisuellen Medienkultur erläutert wird. (UN)

[323-F] Herdrich, Sonja (Bearbeitung); Hahn, Karl, Prof.Dr. (Betreuung): Berlusconis Medienimperium als Politikum?

INHALT: Ist Berlusconis Medienimperium eine Gefahr für die Demokratie in Italien? ZEIT- RAUM: 1992-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Italien METHODE: Literaturarbeit ART: Magister BEGINN: 2004-06 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitstelle für Interdisziplinäre Deutschland- und Europafor- schung -AIDE- (Scharnhorststr. 100, 48151 Münster) KONTAKT: Institution (Tel. 0251-83-25342, Fax: 0251-83-25341)

[324-F] Hinkelbein, Oliver; Rulfs, Monika; Harvey, Penelope, Prof.Dr. (Bearbeitung); Dracklé, Dorle, Prof.Dr. (Leitung): Netzkultur und ethnische Identitätspolitik: eine vergleichende Untersuchung zu transkultu- rellen eGovernment Projekten in fünf nationalen Kontexten

INHALT: The internet and the new information and communication technologies (ICTs) are looked upon as catalysts of social change. In connection with globalisation, the idea has arisen that through the Net human co-operation will in future be boundless, and that at the same time hierarchies will become pointless and dissolve. The Net, in the "digital age", is considered an inevitable force of social progress. Will citizens in future thus govern them- selves by participating in the Net? Will minorities become better integrated when they are linked up - and will their problems thereby be solved of their own accord? In our research project, we will focus on the realisation of eGovernment measures in projects whose goal it is to close the digital gap between people who participate in the Net and those who are disad- vantaged (e.g., immigrants and members of ethnic minorities). We will investigate the effects of these projects on the everyday life of people who work with the Net. How are the projects financed, used, conceived, set up and maintained? What policies are bound up with these measures? (Project homepage: http://www.s-hb.de/~netculture/ ). ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Volkswagen Stiftung soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 185 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INSTITUTION: Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Studiengang Kulturwissen- schaft (Postfach 330440, 28334 Bremen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-218-4323, Fax: 0421-218-7574, e-mail: [email protected])

[325-L] Holtz-Bacha, Christina (Hrsg.): Die Massenmedien im Wahlkampf: die Bundestagswahl 2002, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 285 S., ISBN: 3-531-14028-0

INHALT: Moderner Wahlkampf findet in erster Linie über die Massenmedien statt und bedient sich ihrer Logik und Wirkungsmechanismen, um eine günstige Darstellung von Akteuren und Politik zu sichern. Parallel zu dieser Entwicklung werden die Massenmedien jedoch selbst zu Akteuren im Wahlkampf, üben Kritik und Kontrolle aus oder verfolgen eine eigene politische Agenda. Die Beiträge des 'Wahlreaders' (7); untersuchen einzelne Aspekte dieses Spannungs- feldes vornehmlich anhand des Bundestagswahlkampfes 2002. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Christina Holtz-Bacha: Bundestagswahlkampf 2002: Ich oder der (9-28); Jürgen Wilke / Carsten Reinemann: Die Bundestagswahl 2002: Ein Sonderfall? - Die Berichterstattung über die Kanzlerkandidaten im Langzeitvergleich (29-56); Winfried Schulz / Reimar Zeh: Kanzler und Kanzlerkandidat in den Fernsehnachrichten (57-81); Marcus Maurer / Hans Mathias Kepplinger: Warum die Macht der Fernsehbilder wächst. Verbale und visuelle Informationen in den Fernsehnachrichten vor den Bundestagswahlen 1998 und 2002 (82-97); Gerhard Vowe / Jens Wolling: Ein Tag wie jeder andere? - Die Bundestagswahl 2002 im Radio (98-115); Ju- liana Raupp: Information, Instrumentalisierung, Reflexion: Die widerspruchsvolle Verwen- dung von Umfragen in der Wahlberichterstattung (116-137); Patrick Rössler: Big Pollsters Are Watching You! Zur Darstellung und Wahrnehmung von Umfragen zur Bundestagswahl 2002 in unterschiedlichen Medien (138-161); Frank Esser: Wie die Medien ihre eigene Rolle und die der politischen Publicity im Bundestagswahlkampf framen. Metaberichterstattung: ein neues Konzept im Test (162-193); Eva Schweitzer: Wahlkampf im Internet. Eine Analyse der Internetauftritte von SPD, CDU, Bündnis '90/Die Grünen und FDP zur Bundestagswahl 2002 (194-215); Eva-Maria Lessinger / Markus Moke / Christina Holtz-Bacha: 'Edmund, Es- sen ist fertig'. Plakatwahlkampf 2002 - Motive und Strategien (216-242); Christoph Tapper / Thorsten Quandt: 'Herr Bundeskanzler, es geht von ihrem Zeitkonto ab, wenn sie ungefragt antworten.' Eine dialoganalytische Untersuchung der Fernsehduelle im Wahlkampf 2002 (243-263); Lutz M. Hagen / Reimar Zeh / Maike Müller-Klier: Fußball in den Medien, Public Mood und wie der Acker dann doch noch gewann (264-281). (ZPol, VS)

[326-L] Jackson, Nigel A.; Lilleker, Darren G.: Just public relations or an attempt at interaction?: British MPs in the press, on the web and 'In Your Face', in: European journal of communication, Vol. 19/2004, Nr. 4, S. 507-533 (Stan- dort: UuStB Köln(38)-MXH04914; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Für die Abgeordneten des britischen Parlaments reicht es nicht länger aus, eine be- stimmte Partei zu repräsentieren und über einen sicheren Sitz zu verfügen, der die Wieder- wahl garantiert. Man muss davon ausgehen, dass die heutigen Abgeordneten den Beweis da- für antreten müssen, dass sie nicht nur die Partei sondern darüberhinaus auch den Wahlkreis repräsentieren. Dabei fühlen sie einen wachsenden Druck nachzuweisen, dass sie den letzte- 186 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

ren Aspekt ihres Berufes auch ernst nehmen. Daher kann man sie bei vielen Aktivitäten beo- bachten, die als der Profilierung dienend oder als Öffentlichkeitsarbeit zu bezeichnen sind. Derartige Aktivitäten werden normaler Weise mit der PR für wohltätige Zwecke und/ oder In- teressengruppen identifiziert. Abgeordnete sind Teil einer selbstgesteuerten Kampagne, profi- lieren sich in den lokalen Medien, und nutzen in verstärktem Maße auch das Internet um Re- klame für sich selbst, ihre Aktivitäten und eine Reihe von Themen, die für die Abgeordneten und Teile ihre Wählerschaft von Bedeutung sind, zu machen. Die Ansätze von Grunig und Hunt zur PR-Theorie oder auch von Ferguson zur Managementtheorie bieten Erklärungsmus- ter für mögliche Motivationen hinter den unterschiedlichen Strategien, derer sich Abgeordne- te bedienen. Der Beitrag stellt die Frage, ob es sich bei den genannten Aktivitäten nur um PR handelt oder ob sich dafür weniger zynische Motive finden lassen. Geht es in anderen Worten einfach um Stimmenfang, was sicherlich ein entscheidender Aspekt ist, oder steckt auch der Wunsch dahinter, die Interaktion zwischen den lokalen Wählerschaften und ihren parlamenta- rischen Repräsentanten zu stärken. (UNübers.)

[327-L] Jarren, Otfried; Donges, Patrick: Staatliche Medienpolitik und die Politik der Massenmedien: institutionelle und symbolische Steuerung im Mediensystem, in: Stefan Lange, Uwe Schimank (Hrsg.): Governance und gesell- schaftliche Integration, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 47-63, ISBN: 3-8100-4134- 3

INHALT: Die Autoren betrachten Medienpolitik als ein eigenständiges, in seinen Dimensionen (sozial, zeitlich, sachlich) offenes Handlungssystem, das vorrangig durch Kommunikation konstituiert wird und sich auf die Massenmedien als Regelungsfeld bezieht. Neben den Ak- teuren des politisch-administrativen Systems sind in diesem Handlungssystem auch Akteure des ökonomischen Systems (vor allem Rundfunkveranstalter, Verlage, aber auch die Wer- bung und deren Verbände) und des intermediären Systems (etwa Kirchen, Verbände und Ge- werkschaften) zu finden, sofern sie eine gemeinsame Orientierung auf den Gegenstand der publizistischen Kommunikation in den Medien aufweisen und sich daher bei ihren Handlun- gen gegenseitig in Rechnung stellen müssen. Der vorliegende Beitrag beleuchtet einige As- pekte, die vor dem Hintergrund der Gesamtfragestellung nach dem Zusammenhang von ge- sellschaftlicher Integration und Governance von Interesse sind. Zunächst geht es grundlegend um die Frage, ob es sich bei den Medien um ein eigenständiges funktionales Teilsystem der Gesellschaft handelt, wie das Mediensystem mit anderen Teilsystemen der Gesellschaft ver- bunden ist und welche Integrations- und Steuerungsprobleme daraus entstehen. Dabei wird die These vertreten, dass das Mediensystem aus systemtheoretischer Perspektive einen schwachen Grad an Ausdifferenzierung aufweist. Weiterhin werden die zentralen politischen Steuerungsakteure und deren Verfasstheit diskutiert. Abgerundet wird der Beitrag durch eine Kritik an der traditionellen Medienpolitik, die jedoch an deren grundsätzlicher Notwendigkeit gerade im "Multi-Media-Zeitalter" festhält. (ICA2)

[328-L] Jun, Uwe: Der Wandel von Parteien in der Mediendemokratie: SPD und Labour Party im Vergleich, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 461 S., ISBN: 3-593-37469-2 (Standort: UB Bonn(5)- 2004-6510) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 187 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: In der jüngeren vergleichenden politikwissenschaftlichen Forschung wird davon aus- gegangen, dass sich die politischen Parteien bei der Ausprägung ihrer Organisationsstrukturen und der Implementation ihrer Kommunikationsstrategien zunehmend angleichen. Nicht nur innerhalb der einzelnen politischen Systeme, sondern auch zwischen den Systemen Westeu- ropas scheinen sich die politischen Parteien zu "zentralisierten Wahlkampforganisationen" zu entwickeln. Als Prototyp dieser Entwicklung gilt die britische Labour Party - der "Präzedenz- fall einer bonapartistischen Partei". In der vorliegenden Studie zum Wandel von politischen Parteien wird untersucht, ob die Labour Party dem Prototyp einer professionalisierten "Me- dienkommunikationspartei" entspricht und inwieweit sie als Vorreiter einer modernisierten sozialdemokratischen Partei zu betrachten ist. Um die Konvergenzhypothese für westeuropäi- sche Großparteien einer Überprüfung zu unterziehen, wird ein Vergleich des Wandels der Labour Party mit dem der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) unternommen. Die Wandlungsprozesse beider Parteien werden nicht nur in organisationsstruktureller und kommunikationsstrategischer Hinsicht analysiert, sondern auch daraufhin untersucht, welche programmatische Transformation sozialdemokratische Parteien angesichts neuerer Heraus- forderungen wie Globalisierung, Auflösung sozialstruktureller Identitäten und zunehmender Wertepluralismus durchgeführt haben. Darüber hinaus wird die These der "Amerikanisie- rung" europäischer Parteien untersucht, um zu prüfen, ob sich tatsächlich eine solche Tendenz ausmachen lässt. (ICI2)

[329-L] Karp, Markus; Zolleis, Udo (Hrsg.): Politisches Marketing: eine Einführung in das politische Marketing mit aktuellen Bezügen aus Wissenschaft und Praxis, (Politik - Kommunikation - Management, Bd. 1), Münster: Lit Verl. 2004, 278 S., ISBN: 3-8258-7898-8 (Standort: UB Passau(739)-51MF2000K18)

INHALT: "Abnehmende ideologische Gegensätze, eine zunehmende Anzahl von Wechselwäh- lern und die steigende Bedeutung von Massenmedien zwingen die politischen Akteure, neue Wege des Dialogs mit der Wählerschaft zu gehen. Das Politische Marketing will dafür ein besseres Marktverständnis entwickeln, um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger genauer erfassen und diesen besser entsprechen zu können. In diesem Sammelband geben die jeweili- gen Beiträge aus der Politikberatung, aus der Wissenschaft und aus der Politik eine Einfüh- rung in die unterschiedlichen Aspekte des Politischen Marketings aus dem Bereich der Wahl- kampfführung, der Politischen Kommunikation und der Politischen Planung." (Autorenrefe- rat). Inhaltsverzeichnis: Markus Karp: Einführung in das Politische Marketing (7-14); Ralph Heidemann: Markenaufbau - Lehren aus den Wirtschaftswissenschaften für die Politik (15- 28); Udo Zolleis und Dennis Weilmann: Moderner Themenwahlkampf (29-50); Gerd Stroh- meier: Die Modernisierung der Wahlkämpfe in Deutschland (51-66); Michaela Schreiber: Kommunikationsstrategien im Wahlkampf: Unterschiede lokaler und nationaler Kampagnen am Beispiel von SPD und Labour Party (67-88); Rudi Hoogvliet und Cornelis Stettner: Per- manent Campaigning oder nach der Wahl geht's einfach weiter (89-101); Helmut Jung: Mög- lichkeiten der qualitativen Wahlforschung fair politische Planung und das Führen von Wahl- kämpfen (102-118); Thomas Biermann: Was der Wähler wirklich will - Marktforschungsme- thoden aus dem Dienstleistungsmanagement für das Politische Marketing nutzen (119-132); Udo Zolleis und Daniel Kießling: Machst du noch Reklame oder wirbst du schon? Anforde- rungen an politische Werbung in modernen Wahlkampagnen (133-152); Frank Priess: Wand- lungen der Politischen Kommunikation in Deutschland (153-163); Reinhard Grindel: Bild, BamS, Glotze - mehr braucht man nicht Anmerkungen eines Seitenwechslers (164-178); 188 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Wolfgang Stock: Politische Kommunikation, Massenmedien und Agenda Setting: Wie Mei- nungen und Mehrheiten entstehen (179-183); Tobias Kahler: Der echte Schein. Vom identi- tätsorientierten Marketingansatz zur Inszenierung von Authentizität (184-200); Karl Rudolf Korte: Darstellungs- oder Entscheidungspolitik in der modernen Mediendemokratie: Stile des Regierens in der Publikumsgesellschaft (201-220); Martin Thunert: Es ist immer Wahlkampf: Permanent Campaigning als moderner Regietangs- und Politikstil (221-231); Marco Althaus: Permanent Campaigning, Consultants und Co-Kompetenzen: Wettbewerbsvorteile und Inno- vationspartner im strategischen Dreieck des Politikmanagements (232-248).

[330-L] Ketterl, Hans-Peter: Politische Kommunikation: Analyse und Perspektiven eines sich verändernden Kommunika- tions-Genres, München 2004, XIII, 817 S. (Graue Literatur; URL: http://edoc.ub.uni-muen- chen.de/archive/00001949/01/Ketterl_Hans_Peter.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn= 971093857&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=971093857.pdf)

INHALT: "Das Thema dieser Arbeit ist Kommunikation im Allgemeinen und politische Kommu- nikation im Speziellen. In ihr wird - praxisorientierter als in bereits vorliegenden Arbeiten - von germanistischer Seite untersucht, ob die öffentliche Kommunikation, insbesondere die politische, sich, will sie ihre Ziele erreichen, immer weiter an der wirtschaftlichen Kommuni- kation orientieren muss, insbesondere auch an Markenkommunikation. Durch die Zusammen- führung dieser beiden Kommunikations-Genres kann sich Neues für die Zukunft und somit ein effizienterer Weg ergeben, mit den gestiegenen Anforderungen umzugehen. Ausgangs- punkt dafür ist, dass deutliche Anzeichen identifizierbar sind, die es gestatten, bei der Beo- bachtung von politischer Kommunikation eine Entwicklung auszumachen, die beschrieben werden kann mit der zentralen These: Aktuelle politische Kommunikation wird maßgeblich vom Sinnzusammenhang der Marketingtechniken des Wirtschaftssystems bestimmt." (Auto- renreferat)

[331-L] Kießling, Daniel: Wahlwerbung - ihr Anspruch und ihre Wirklichkeit im Bundestagswahlkampf 2002, (WIP Working Paper, Nr. 23), Tübingen 2004, 48 S. (Graue Literatur; URL: http://www.sowi.uni- tuebingen.de/wip/public/WiPs/WIP%2023/WiP_23_Wahlwerbung.pdf)

INHALT: "Von politikwissenschaftlichen Studien über moderne Wahlkampagnen ausgehend, analysiert das Paper die konkreten Ziele, die Wahlwerbung für erfolgreiche Kampagnen er- füllen muss. Die bisher in der Literatur beschriebenen drei Ziele Information, Identifikation und Mobilisierung werden in präzisere Kategorien gefasst und unterteilen sich in die Ziele Betroffenheit, Bedeutung, Kompetenz/ Exklusivität, Glaubwürdigkeit/ Vertrauenswürdigkeit, Transparenz, Personalisierung, Mobilisierung, Wiederholbarkeit/ Penetranz. Daran anknüp- fend werden werbestrategische Mittel und Maßnahmen für die klassische Werbung darge- stellt, die nach Ansicht der Werbepraxis und -forschung geeignet sind, um diese acht Ziele zu erfüllen. Dabei ist festzustellen, dass Politik durchaus mit Strategien der Wirtschaftswerbung beworben werden kann. Für Parteien, die mit ihrer Wahlwerbung Aufmerksamkeit erreichen wollen, ist es sinnvoll, die vorherrschenden Werte der Gesellschaft oder einer gesellschaftli- chen Gruppe bei der Gestaltung der Werbung zu berücksichtigen und deren politisch- kulturelle Identität mit einzubeziehen. Die Wähler sollten sich bei Betrachtung der Wahlwer- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 189 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

bung in Lebenswelt-Reproduktionen wieder erkennen können. Erst durch persönliche und emotionale Einbindung können sich Wähler mit den Politikangeboten einer Partei identifizie- ren. Dennoch darf nicht nur emotional an den Betrachter appelliert werden: Informationen und Inhalte stringent darzustellen, ist nicht minder wichtig für die erfolgreiche Politikvermitt- lung via Wahlwerbung. Die werbestrategischen Mittel und Maßnahmen dienen dann als Folie für eine Untersuchung der Wahlwerbung aus dem Bundestagswahlkampf 2002. Analysiert werden dabei die Werbekampagnen von Bündnis 90/ Die Grünen, CDU/ CSU, SPD und FDP. Die Untersuchung soll überprüfen, ob die dargestellten Mittel und Maßnahmen bei der Ges- taltung der damaligen Wahlwerbung berücksichtigt wurden. Hier ist festzustellen, dass die meisten Plakate und Spots keinen Anschluss an die Lebenswelt des Wählers finden. Die Dar- stellungen lassen die Politiker größtenteils losgelöst bzw. isoliert vom Alltag des Wählers er- scheinen. Allzu oft werden stereotype und austauschbare Bilder verwendet, die kein aufmerk- samkeitsstarkes Erlebnisprofil darstellen und kein individuelles Image vermitteln." (Autoren- referat)

[332-L] Kießling, Daniel; Zolleis, Udo: Politische Werbung in modernen Wahlkampagnen: zu den Kriterien professioneller Werbe- strategien, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 50/2005, H. 1 = Nr. 422, S. 47-55 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_58 84_1.pdf)

INHALT: Der Beitrag skizziert die Grundzüge politischer Werbung in modernen Wahlkampag- nen, die sich an der folgenden zentralen Leitfrage ausrichtet: 'Was muss Wahlwerbung leis- ten, um das Interesse des reizüberfluteten und politisch oft wenig interessierten Wählers zu gewinnen?' In einem ersten Schritt werden die zu erfüllenden Ziele der Wahlwerbung ge- nannt: (1) die Betroffenheit der Wähler wecken, (2) Wähler müssen den Themen eine Bedeu- tung zusprechen, (3) die Partei muss Kompetenz kommunizieren, (4) Glaubwürdigkeit/Ver- trauenswürdigkeit, (5) die Transparenz der Lösungswege, (6) Personalisierung, (7) die Mobi- lisierung der Wähler sowie (8) die Wiederholbarkeit/Penetranz von Wahlwerbebotschaften. In einem zweiten Schritt werden sodann die geeigneten Strategien für die Wahlwerbung dar- gestellt. Dazu gehören die folgenden Aspekte: (1) das Wecken von Emotionen durch Bilder, (2) die Vermittlung von politischer Kompetenz, (3) eine überzogene Darstellung der Realität, (4) die Betonung der Normen und Werte, (5) die Herstellung von Glaubwürdigkeit, (6) kurze und klare Werbetexte, (7) die Mobilisierung der Wähler sowie (8) die Wiederholung der Wahlwerbung. Abschließend wird aber darauf hingewiesen, dass das kreative Moment, das bei der gestalterischen Umsetzung einer Wahlkampfstrategie nötig ist, nicht vorgegeben oder festgelegt werden kann. Es ist vielmehr für jede einzelne Wahlkampagne zu entscheiden, wann und wie welche Strategie einsetzbar ist, und ob die kreative Umsetzung der Strategie beziehungsweise ihrem Ziel gerecht wird. (ICG2)

[333-L] Klein, Markus: Der Einfluss der beiden TV-Duelle im Vorfeld der Bundestagswahl 2002 auf die Wahlbeteili- gung und die Wahlentscheidung: eine log-lineare Pfadanalyse auf der Grundlage von Panel- daten, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 34/2005, H. 3, S. 207-222 (Standort: UuStB Köln(38)- XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) 190 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: "Während des Wahlkampfs zur Bundestagswahl 2002 trafen die Kanzlerkandidaten der beiden großen Volksparteien anlässlich zweier Fernsehdebatten aufeinander, die nach dem Vorbild der amerikanischen 'Presidential Debates' organisiert waren. Die Fernsehsender be- warben diese zentralen Wahlkampfereignisse als die 'TV-Duelle' des Amtsinhabers Gerhard Schröder (SPD) und des Kanzlerkandidaten der Unionsparteien, Edmund Stoiber. Jede der beiden Debatten wurde von 15 Millionen Zuschauern verfolgt, ungefähr einem Viertel der deutschen Wähler. Der Artikel untersucht den Einfluss der beiden TV-Duelle auf die Wahl- teilnahme und die Wahlentscheidung der Bürger. Die analysierten Daten wurden mittels einer neuartigen Befragungstechnologie über den Fernsehschirm der Befragten erhoben. Es wird gezeigt, dass das Sehen der Duelle in der Tat einen Einfluss auf die Wahlteilnahme und die Wahlentscheidung des einzelnen Bürgers ausgeübt hat." (Autorenreferat)

[334-L] Libertus, Michael: Essential aspects concerning the regulation of the German broadcasting system: historical, constitutional and legal outlines, (Arbeitspapiere des Instituts für Rundfunkökonomie an der Universität zu Köln, No. 193), Köln 2004, 21 S., ISBN: 3-934156-87-8 (Graue Literatur; URL: http://rundfunkoek.uni-koeln.de/institut/pdfs/19304.pdf)

INHALT: Der Verfasser setzt sich mit grundlegenden Aspekten der Regulierung des deutschen Rundfunkwesens auseinander. Er behandelt die verfassungsrechtlichen Grundlagen, die Kompetenz zur Regulierung des Rundfunks, neue Medien und Telekommunikation, das duale Rundfunkwesen in Deutschland, den rechtlichen Rahmen des öffentlichen Rundfunks und dessen Finanzierung, die Kontrolle von Konzentrationsprozessen im Mediensektor sowie die Lizenzvergabe für analogen und digitalen terrestrischen Rundfunk, für Kabelfernsehen und für die Ausstrahlung über Satelliten. Der Verfasser fragt abschließend nach zukünftigen poli- tischen Herausforderungen und Implikationen der Regulierung des Rundfunkwesens in Deutschland. (ICEÜbers)

[335-L] Maatsch, Sönke: Zur Messung europäischer Öffentlichkeit: das Verhältnis zwischen gängigen Indikatoren am Beispiel der Debatte um Referenden zur EU-Verfassung in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien, (CEuS Working Paper, 2004/4), Bremen 2004, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.monnet-centre.uni-bremen.de/pdf/wp/2004-4%20Maatsch.pdf)

INHALT: "Die im Rahmen des Integrationsprozesses immer größer werdende politische Bedeu- tung der Europäischen Union und ihrer Institutionen hat die Frage nach ihrer demokratischen Verfasstheit immer lauter werden lassen. Seit Anfang der 1990er wird dabei zunehmend ein europäisches Öffentlichkeitsdefizit beklagt. Die Vorstellung des 'Vertrages über eine Verfas- sung für Europa' hat diese Rufe wieder lauter werden lassen. Dabei bestehen über Form und Aufgabe einer solchen europäischen Öffentlichkeit unterschiedliche Vorstellungen, mit denen jeweils eigene Vorschläge zu ihrer Messung verbunden sind. Die vorliegende Arbeit setzt bei einigen dieser Indikatoren an und untersucht, welche Zusammenhänge zwischen diesen be- stehen und welche Rückschlüsse sich daraus bezüglich des Verhältnisses verschiedener Arten europäischer Öffentlichkeit ziehen lassen. Als Datenbasis dient dabei eine empirische Unter- suchung der Presseberichterstattung zu Volksentscheiden zur EU-Verfassung in Großbritan- nien, Frankreich und Italien, die im Rahmen einer Forschungsarbeit von Serena Bilanceri, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 191 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Anja Vedder und dem Autor vorgenommen wurde (2004). Die Datenbasis wurde für die vor- liegende Arbeit um Deutschland erweitert. Das untersuchte Thema weist gegenüber anderen europäischen Debatten eine Besonderheit auf: die Entscheidungen zu Volksabstimmungen liegen auf nationaler Ebene, und daher ist das Thema auch kein rein europäisches. Die Ent- scheidung - und hier liegt die europäische Dimension des Themas - hat jedoch Rückwirkun- gen auf die gesamte EU, da die EU-Verfassung nur in Kraft treten kann, wenn alle Mitglied- staaten sie ratifiziert haben. Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile. Kapitel II gibt einen kurzen Überblick über bestehende Sichtweisen und Operationalisierungen europäischer Öf- fentlichkeit. Es werden verschiedene Indikatoren herausgearbeitet, die Basis für die empiri- sche Untersuchung der folgenden Kapitel sind. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Er- gebnisse der Datenanalyse mit Blick auf die verschiedenen Indikatoren (Kapitel III). In Kapi- tel IV werden schließlich die Zusammenhänge zwischen diesen Indikatoren untersucht, um die zentrale Frage dieser Arbeit zu beantworten: in welchem Verhältnis stehen die unter- schiedlichen Indikatoren europäischer Öffentlichkeit in der Empirie (Kapitel IV)? Die Arbeit schließt mit einigen Bemerkungen zu den Forschungsergebnissen, insbesondere mit Blick auf die den Indikatoren zugrunde liegenden normativen Konstrukte von (europäischer) Öffent- lichkeit." (Textauszug)

[336-L] Meier, Henk Erik: Kommerzialisierung und Marktkonstitution: zur politischen Konstruktion des Sportrechte- marktes, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 583-612 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "In der gegenwärtigen Diskussion über die Kommerzialisierung der Medien wird oft die Tatsache verdrängt, dass Medienmärkte politisch konstituiert sind. Im Anschluss an Neil Fligstein konzeptionalisiert der vorliegende Beitrag die Schaffung von Marktinstitutionen als genuin politischen Prozess, in dessen Verlauf die sektoralen Akteure um eine Stabilisierung ihrer Marktinteraktionen unter Zuhilfenahme staatlicher Durchsetzungspotenziale ringen. Um die Relevanz dieser theoretischen Perspektive empirisch zu verdeutlichen, rekonstruiert der Beitrag die Regulierung des Sportrechtemarktes. Dabei wird nachgewiesen, dass die sektora- len Akteure versucht haben, den Sportrechtemarkt unter Mobilisierung politischer Macht oder rechtlicher Ressourcen in ihrem Interesse zu strukturieren. Die Komplexität und Interdepen- denz der Regulierungsprobleme führte dazu, dass diese in drei segmentierten Politikarenen bearbeitet wurden die durch differierende kognitive Referenzrahmen charakterisiert und in unterschiedlichem Maße offen für die sektoralen Interessen waren. Im Ergebnis dieser politi- schen Prozesse weist der Sportrechtemarkt ein sehr hohes Regulierungsniveau auf, das sich zu Lasten der Einnahmeinteressen der Sportrechteinhaber auswirkt. Die Konkurrenz unter- schiedlicher Regulierungsansätze hat dazu geführt, dass der Sportrechtemarkt als noch nicht hinreichend stabilisiert angesehen werden kann." (Autorenreferat)

[337-L] Nielinger, Olaf: Afrika und der UN-Gipfel zur Informationsgesellschaft, (Afrika im Blickpunkt, Nr. 4-03), Hamburg 2003, 7 S. (Graue Literatur; URL: http://www.duei.de/iak/de/content/aktuelles/pdf/AiB4-03.pdf)

192 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

INHALT: Vom 10. bis 12. Dezember 2003 findet in Genf der erste Weltgipfel zur Informations- gesellschaft statt (World Summit on the Information Society, WSIS). Ziel des Gipfels ist die Gestaltung der globalen Informationsgesellschaft. Gerade die afrikanischen Länder würden von einer Gipfelerklärung, die neue Impulse für eine globale Informationsgesellschaft setzten will, besonders profitieren. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Beitrag mit den fol- genden Fragen: Wo steht die afrikanische Informationsgesellschaft, wie haben sich die Län- der Afrikas auf den Gipfel vorbereitet, welche Forderungen wurden bisher vertreten und wel- che Perspektiven könnten sich im Anschluss an den Gipfel ergeben? In das Thema einfüh- rend, wird zunächst die Einführung der Informations- und Kommunikationstechnologien in Afrika ab dem Ende der 1980er Jahre skizziert. Daran knüpft eine Darstellung des WSIS- Prozesses seit 1992 an. Auslöser, Informationstechnologien zum Gipfelthema zu machen, sind vor allem zwei Faktoren: Zum einen ein zunehmender Bedarf an der Steuerung globaler Informationsflüsse in Bereichen wie Standardsetzung, Datenschutz und Datensicherheit oder geistiges Eigentum, zum anderen die zunehmende Ungleichverteilung der Verfügbarkeit von Informationstechnologien. Es folgt eine Beschreibung der Verbreitung von Informationstech- nologien in Afrika: Auf- und Ausbau der Infrastruktur, Bereitstellung von Zugangsmöglich- keiten zu den Technologien, Gestaltung von politischen, rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen, die Anreize zur Nutzung oder für privatwirtschaftliches Engagement setzen sollten, Verbesserung oder Bereitstellung von Ausbildungsangeboten sowohl für pro- fessionelle IT-Berufe als auch für Endnutzer und schließlich die Entwicklung von angepass- ten und relevanten Anwendungen. Auf dieser Grundlage folgt eine Positionierung Afrikas im WSIS-Prozess. So bieten die Vorbereitungen zum Weltgipfel den afrikanischen Akteuren die Chance zur Reflexion über den eingeschlagenen Weg. Die Ausführungen schließen mit einer Darlegung der WSIS-Perspektiven, die durch folgende Ansprüche geprägt sind: Die Indust- rieländer fordern die Anerkennung universeller Rechte und Pflichten sowie eine offene, libe- rale Internetstruktur, lehnen direkte Finanzzusagen an die Entwicklungsländer ab und streben stattdessen den Ausbau bestehender Finanzierungsmechanismen an, insbesondere die stärkere Betonung privater Investitionen. Diese Positionen werden von der Privatwirtschaft weitge- hend unterstützt. Die Gruppe der Entwicklungsländer dagegen fordert die Einrichtung eines 'digitalen Solidaritätsfonds' als Finanzierungsmechanismus und besteht auf vollen Souveräni- tätsrechten über die Ressource Internet, also auf der nationalen Kontrolle über das Internet. (ICG2)

[338-L] Plasser, Fritz (Hrsg.): Politische Kommunikation in Österreich: ein praxisnahes Handbuch, (Schriftenreihe des Zentrums für Angewandte Politikforschung, Bd. 29), Wien: WUV-Univ.-Verl. 2004, 501 S., ISBN: 3-85114-858-4 (Standort: UB Siegen(12)-31OYV3215)

INHALT: "Politische Realität ist in einer Mediengesellschaft zum überwiegenden Teil massen- medial konstruierte und vermittelte Realität, wie auch politischer Wettbewerb in öffentlichen Räumen stattfindet, die durch medienspezifische Nachrichten- und Präsentationsregeln ge- prägt werden. Im vorliegenden Handbuch wird erstmals systematisch die politische Kommu- nikationspraxis in Österreich aus politikwissenschaftlicher Sicht untersucht. Die einzelnen Beiträge bieten interessierten Leserinnen und Lesern dichte Einblicke in unterschiedliche Praxisfelder politischer Kommunikation wie Überblicke über den neuesten Forschungsstand. Unverkennbar steht das politische Kommunikationssystem Österreichs unter Stress, dessen Ursachen in den Beiträgen dieses Handbuchs ebenso untersucht werden wie seine Konse- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 193 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

quenzen für die Praxis der Politikvermittlung in einer multimedialen, medienzentrierten De- mokratie." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Fritz Plasser: Politische Kommunikation in me- dienzentrierten Demokratien (21-35); Fritz Plasser/Peter A. Ulram: Öffentliche Aufmerksam- keit in der Mediendemokratie (37-99); Peter Filzmaier: Internet und neue Foren der Medien- demokratie (101-147), Günther Lengauer/Günther Pallaver/Clemens Pig: Redaktionelle Poli- tikvermittlung in der Mediendemokratie (149-236); Fritz Plasser/Günther Lengauer/Wolfgang Meixner: Politischer Journalismus in der Mediendemokratie (237-308); Fritz Plasser/Clemens Hüffel/Günther Lengauer: Politische Öffentlichkeitsarbeit in der Mediendemokratie (309- 350); Ferdinand Karlhofer: Interessenvertretung in der Mediendemokratie (351-376); Fritz Plasser/Peter A. Ulram: Parteienwettbewerb in der Mediendemokratie (377-428).

[339-F] Puppis, Manuel, lic.phil.; Künzler, Matthias, lic.phil.; Donges, Patrick, Dr.; Schade, Ed- zard, Dr.; Dörr, Bianka (Bearbeitung); Jarren, Otfried, Prof.Dr.; Weber, Rolf H., Prof.Dr.iur. (Lei- tung): Selbstregulierung und Selbstorganisation

INHALT: Zielsetzung: Die traditionelle staatliche Regulierung mittels Recht ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Dies zeigt sich auch im Bereich der Rundfunkregulierung: Der Wandel des Mediensystems bringt es mit sich, dass zukünftige Entwicklungen im Me- dienbereich nicht mehr ausschliesslich mittels des Steuerungsinstruments Recht gestaltet werden können. Deshalb wird im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts aus sozi- al- und rechtswissenschaftlicher Perspektive untersucht, welche Bedingungen notwendig sind, um Formen der Co-Regulierung, Selbstregulierung und Selbstorganisation im Medien- sektor erfolgreich anzuwenden. Ziel des Projekts ist es, Bedingungen für den Erfolg und/ oder Misserfolg von Selbstregulierung und Selbstorganisation zu finden. Durch die Untersuchung verschiedener Modelle sollen Vorschläge für die mögliche Implementation von Formen der Selbstregulierung und Selbstorganisation formuliert werden (insbesondere für die Schweiz, wo der Entwurf eines neuen Rundfunkgesetzes diskutiert wird). Definitionen: Im ersten Teil des Projekts wird eine theoretische Analyse von Formen der Selbstregulierung und der Selbstorganisation durchgeführt. Beide Begriffe werden in der wissenschaftlichen Literatur sehr unterschiedlich verwendet werden. Wir gehen von folgenden Arbeitsdefinitionen aus: Selbstregulierung bezeichnet Regeln, welche privaten Organisationen freiwillig aber trotzdem bindend für die gesamte Industrie aufstellen und durchzusetzen versuchen (z.B. Presserat oh- ne Beteiligung des Staates). Co-Regulierung (oder regulierte Selbstregulierung) bezeichnet die Formulierung, Aufstellung und Durchsetzung von Regeln durch eine Organisation für den eigenen Sektor in Zusammenarbeit oder im Auftrag des Staats (beispielsweise schreibt der Staat den Rundfunkorganisationen vor, redaktionelle Richtlinien zu erlassen oder er formu- liert Minimalstandards und überwacht deren Durchsetzung). Selbstorganisation (oder Selbst- kontrolle) bezieht sich auf die Formulierung, Aufstellung und Durchsetzung von Regeln in- nerhalb einer einzigen Organisation (z.B. interne Kodizes einer Rundfunkorganisation oder Programm-Controlling). Komparative Studie: Im zweiten Teil der Studie wird eine empiri- sche Analyse von Selbstregulierung und Selbstorganisation in verschiedenen europäischen Ländern vorgenommen; namentlich in Dänemark (Pressenaevnet), Schweden (Allmänhetens Pressombudsman and Pressens Opinionsnämd; Formen der Selbstorganisation des Schwedi- schen Fernsehens), Finnland (Julkisens sanan neuvosto), Deutschland (Freiwillige Selbstkon- trolle Fernsehen; Rundfunkrat und Programm-Controlling bei WDR, SWR und MDR), Öster- reich (ORF Stiftungsrat, Publikumsrat und Programm-Controlling), Grossbritannien (BBC 194 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

Selbstorganisation, z.B. Programme Complaints Unit) und der Schweiz (SRG Programm- Controlling). Die empirische Umsetzung wird mittels einer Dokumentenanalyse (z.B. Jahres- berichte, Selbstporträts der jeweiligen Organisationen) und Experteninterviews in den jewei- ligen Ländern vorgenommen. Befragt werden Expertinnen und Experten von Selbstregulie- rungsorganisationen, öffentlichen Rundfunkorganisationen sowie Vertreterinnen und Vertre- ter von Regulierungsbehörden und Ministerien. Bei der empirischen Analyse werden zwei Perspektiven berücksichtigt, um ein ausgeglichenes Bild zu erhalten. Einerseits werden die allgemeinen institutionellen Rahmenbedingungen und die Zielsetzungen von Selbstregulie- rung berücksichtigt. (S.a. http://www.mediapolicy.unizh.ch ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Dänemark, Schweden, Finnland, Großbritannien, Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz METHODE: Nach einer theoretischen Aufarbeitung der Begriffe Selbstregulierung/ Co-Regu- lierung und Selbstorganisation und einer deskriptiven Darstellung der Rundfunksysteme und Fälle, wurden ExpertInneninterviews (offener Leitfaden), eine sozialwissenschaftliche Doku- mentenanalyse (nach Mayring; Kategorienschema) und in einigen ausgewählten Fällen eine rechtswissenschaftliche Analyse durchgeführt. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Qualitative Dokumentenanalyse (Rechtsakten, Selbstdarstellungen der unter- suchten Fälle -Selbstregulierungsorganisationen und Instrumente der Selbstorganisation-, Po- sitionspapier und Dokumente von Rundfunkorganisationen, Ministerien, Regulierungsbehör- den - Analyse im Oktober/ November 2003). ExpertInneninterview (Vertreter der Fälle, zu- ständige Ministerien und Regulierungsbehörden, Rundfunksender - Durchfühung zwischen Juni und August 2003). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Puppis, Manuel: Rundfunk zwischen Aufsicht und Selbstverant- wortung. in: Medienheft vom 16. Januar 2003.+++Donges, Patrick: Selbstregulierung - ideo- logisches Schlagwort oder tragfähiges Regulierungskonzept? in: Friedrichsen, Mike; Seufert, Wolfgang (Hrsg.): Effiziente Medienregulierung. Marktdefizite oder Regulierungsdefizite?. Baden-Baden: Nomos, S. 215-227.+++Donges, Patrick; Puppis, Manuel: Medienfreiheit im nationalen Kontext. Selbstregulierung und ihre Erfolgsfaktoren. in: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 193 vom 20.08.2004, S. 9. ARBEITSPAPIERE: Puppis, Manuel: Der Staat und die Selbst- regulierung des Rundfunks. Eine theoretische und empirische Untersuchung von Formen der Selbst- und Co-Regulierung im Rundfunksektor. Zürich: Lizentiatsarbeit am IPMZ.+++ Künzler, Matthias: Leitideen für öffentlichen Rundfunk in der Mediengesellschaft: eine kom- parative Länderstudie. Zürich: Lizentiatsarbeit am IPMZ.+++Puppis, Manuel; Künzler, Mat- thias; Schade, Edzard; Donges, Patrick; Dörr, Bianka; Ledergerber, Andreas; Vogel, Martina: Selbstregulierung und Selbstorganisation. Unveröff. Schlussbericht zuhanden des Bundesam- tes für Kommunikation (BAKOM) (s. unter: . http://www.mediapolicy.unizh.ch/research/ ba- kom3/projektbericht.php ). ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung -IPMZ- (Andreasstr. 15, 8050 Zürich, Schweiz); Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Zentrum für Informati- ons- und Kommunikationsrecht (Hirschengraben 56, 8001 Zürich, Schweiz) KONTAKT: Institution (Tel. 0041-1-634-4661, Fax: 0041-1-634-4934, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 195 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[340-L] Quiring, Oliver: Wirtschaftsberichterstattung und Wahlen, Konstanz: UVK Verl.-Ges. 2004, 300 S., ISBN: 3- 89669-437-5

INHALT: Welchen Einfluss hat die Wirtschaftsberichterstattung im Fernsehen auf das Wahlver- halten der Bevölkerung? Welche Rolle spielte sie, als 1998 zum ersten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte eine amtierende Bundesregierung abgewählt wurde? Mithilfe zeitrei- henanalytischer Verfahren bringt die Studie wirtschaftsstatistische Indikatoren, Medienin- haltsanalysedaten sowie Daten aus Bevölkerungsumfragen in einen systematischen Zusam- menhang. Der Autor belegt, dass den Fernsehzuschauern zwischen den Bundestagswahlen 1994 und 1998 ein Bild der Wirtschaft präsentiert wurde, das wesentlich negativer war als es die offiziellen Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung zum Ausdruck brachten. So bietet die Untersuchung eine Teilerklärung für den im September 1998 stattgefundenen Regierungs- wechsel. Das Buch ist wie folgt gegliedert: (1) Einleitung; (2) Wirtschaftsberichterstattung und Wahlverhalten ein Forschungsüberblick; (3) Modelle des Wahlverhaltens und ökonomi- sche Variablen; (4) Informationsquellen zu wirtschaftlichen Belangen; (5) Untersuchungsan- lage und Datengrundlagen; (6) Die Wirtschaftsberichterstattung der Medien; (7) Wirtschafts- berichterstattung und wirtschaftliche Vorstellungen der Bevölkerung; (8) Wirtschaftsbericht- erstattung und politische Vorstellungen der Bevölkerung; (9) Schlussbetrachtung. (BM2)

[341-L] Rosenberger, Sieglinde K.; Seeber, Gilg: Kopf an Kopf: Meinungsforschung im Medienwahlkampf, Wien: Czernin Verl. 2003, 157 S., ISBN: 3-7076-0162-5

INHALT: Die Autoren setzen sich anhand des österreichischen Nationalratswahlkampfs von 2002 kritisch mit der Rolle der Meinungsforschung in Wahlkämpfen auseinander. Entgegen der Ansicht, die öffentliche Meinung sei nichts weiter als die Summe individueller Einstellungen, wird argumentiert, 'dass öffentliche Meinung gemacht wird und dass die Umfrageforschung diese öffentliche Meinung nicht nur schlicht misst oder beobachtet, sondern, zusammen mit anderen Akteuren, selbst massiv in den Meinungsbildungsprozess (...) eingreift' (50). Journa- listen, Politiker und Umfrageinstitute hätten den Wahlkampf 2002 aus Eigeninteresse als 'hor- se race' mit vermeintlich knappem Ausgang dargestellt. Im Gegensatz zu dieser öffentlichen Inszenierung sei ein knapper Ausgang nach Ansicht der Autoren jedoch kaum zu erwarten gewesen. Als Beleg für diese These dient ein Vergleich der verschiedenen Umfragedaten. Diesbezüglich verblüfft insbesondere die teilweise signifikante Abweichung der erhobenen Rohdaten von den schließlich veröffentlichten gewichteten Umfragen. Neben der Darstellung dieser vermeintlichen 'Wirklichkeitskonstruktion' im Vorfeld der Wahl enthält das Buch eine kurze und verständliche Einführung in Grundbegriffe, mögliche Wirkungsweisen und Fehler- quellen der Umfrageforschung. Abschließend wird das Internetforum 'wahlkabine.at' als Möglichkeit für die Wiederbelebung des inhaltlichen Elements abseits politischer Inszenie- rung in Wahlkämpfen analysiert. Der Versuch eines 'transdisziplinären Brückenschlags zwi- schen Politikwissenschaft und Statistik' (9) enthält zahlreiche Anmerkungen und Kritikpunkte zum Verhältnis von Medien, Meinungsforschung und Politik. (ZPol, VS)

196 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

[342-L] Sarikakis, Katharine: Powers in media policy: the challenge of the European parliament, Oxford: P. Lang 2004, 212 S.

INHALT: Sarikakis arbeitet als Senior Lecturer in Internationaler Kommunikation und Medien- politik an der Universität Coventry. Sie analysiert die Rolle des Europäischen Parlaments im EU-Entscheidungsprozess im Bereich der Medienpolitik. Der Policy-Making-Prozess wird mithilfe von Fallstudien zur Fernsehrichtlinie, zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk, zum Thema Medienkonzentration und -pluralismus detailliert untersucht. Die Autorin resümiert aus den Fallstudien, dass das Europäische Parlament erheblichen Einfluss auf die Europäisie- rung der Medienpolitik hatte. Es sei nicht auf eine konsultative Rolle beschränkt gewesen: 'The EP is not part of a government but it is part of governance' (177). Ihm sei es gelungen, Debatten anzuregen und sie auch aufrechtzuerhalten. Zum Teil habe es mehr Freiheiten, Themen von öffentlichem Interesse zur Sprache zu bringen als nationale Parlamente. Das EP habe sich als Vertreter der Rechte von Bürgern, nicht allein der von Verbrauchern, erwiesen. Es sei zwar auf die Kompromissfindung angewiesen, doch darin unterscheide es sich weder von der Kommission noch vom Rat. (ZPol, VS)

[343-L] Scheuch, Michael: Demokratie per Mausklick: neue Informationstechnologien und ihre Auswirkungen auf De- mokratietheorie, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2003, 172 S., ISBN: 3-89821-310-2

INHALT: Der Autor legt dar, dass die Vorstellungen und Konzepte von Demokratie bereits seit der Antike mit den jeweiligen Kommunikationstechnologien ihrer Zeit verknüpft sind. Ver- änderungen der Kommunikationsstrukturen hätten sich auch zumeist auf die Demokratietheo- rien ausgewirkt. Anschließend beschreibt er die innovativen Elemente der so genannten neu- en Informations- und Kommunikationstechnologien. Danach diskutiert er einige neuere De- mokratietheorien, insbesondere das Konzept der äStarken Demokratieô von Benjamin Barber. Scheuch prüft, ob und inwieweit die neuen Ansätze bereits die Veränderungen des Kommu- nikationssektors aufgreifen und beschäftigt sich dabei insbesondere mit drei Schlüsselbegrif- fen, nämlich Information, Kommunikation sowie Öffentlichkeit. Abschließend wagt er einen Blick in die Zukunft, indem er Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt, die die neuen Medien für die Ausgestaltung der Demokratie bieten könnten. Er weist aber auch auf Risiken hin. Die Arbeit wurde bereits 1997 verfasst und liegt nun erstmals in gedruckter Form vor. Im Nach- wort geht der Autor auf die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen ein. Trotz des ra- santen technischen Fortschrittes seien keine grundsätzlichen Änderungen zu konstatieren, in- sofern sei die Arbeit unverändert aktuell. (ZPol, VS)

[344-L] Stenert, Ute: Die Gründung des Südwestrundfunks: ein rundfunkpolitisches Lehrstück?, in: Communica- tio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 3, S. 261-276 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich)

INHALT: "Die nach jahrzehntelanger Diskussion erzielte Rundfunkreform in Südwestdeutsch- land bezeichnet die Autorin als Ergebnis einer vorausschauenden und strategisch gut vorbe- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 197 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

reiteten Rundfunkpolitik. Wenn dabei aus zwei mittelgroßen ARD-Rundfunkanstalten eine zukunftsfähige größere Einheit geschaffen worden sei, habe das auch seinen politischen Preis gehabt. In ihrem Beitrag beschreibt die Autorin den schwierigen Veränderungsprozess, in den auch die Kirchen eingebunden waren, und untersucht dann die Frage, ob diese Rundfunkpoli- tik in Südwestdeutschland Vorbildfunktion für weitere Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland haben kann." (Autorenreferat)

[345-L] Strohmeier, Gerd: Politik und Massenmedien: eine Einführung, (Studienkurs Politikwissenschaft), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 364 S., ISBN: 3-8329-0965-6

INHALT: Der Band bietet eine umfangreiche Einführung in die Interdependenzen zwischen Poli- tik und Massenmedien. Er ist wie folgt strukturiert: I. Medientypen (Massenmedien, Printme- dien, Rundfunk, Internet und Entwicklung der Massenmedien); II. Medienfunktionen (Politi- sche Funktionen von Massenmedien, Politische Funktionen von Massenmedien am Beispiel von Demokratien, Politische Funktionen von Massenmedien in Diktaturen); III. Medienreali- tät (Realitätswahrnehmung, Politische Massenkommunikation in modernen Demokratien); IV Medienagenda (Ereignisse, Selektions- und Transformationsmechanismen der Massenme- dien, Politik und Massenmedien); V. Medienwirkung (Arten der Medienwirkung, Phasen der Medienwirkungsforschung, Umgang mit Ansätzen, Modellen und Thesen der Medienwir- kungsforschung, Ansätze, Modelle und Thesen der Medienwirkungsforschung); VI. Medien- system der Bundesrepublik Deutschland (Printmedien, Rundfunk, Medienrecht); VII. Praxis- kapitel: Journalistisches Arbeiten (Arbeitstechniken eines Journalisten, Arbeitstechniken ei- nes Pressesprechers). (BM)

[346-L] Weisbrod, Bernd (Hrsg.): Die Politik der Öffentlichkeit - Die Öffentlichkeit der Politik: politische Medialisierung in der Geschichte der Bundesrepublik, (Veröffentlichungen des zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen, 21), Göttingen: Wallstein 2003, 284 S., ISBN: 3-89244-691-1

INHALT: Der Band versammelt Beiträge, die anlässlich der im November 2002 veranstalteten Jahrestagung des Zeitgeschichtlichen Arbeitskreises Niedersachsen erarbeitet wurden. Die Tagung 'hatte das Ziel, medienwissenschaftliche und zeitgeschichtliche Fragestellungen zu verbinden, um den Formwandel der Öffentlichkeit in der Geschichte der Bundesrepublik als eigenständigen politischen Prozeß zu verstehen' (7). Aus dem Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Bernd Weisbrod: Öffentlichkeit als politischer Prozeß. Dimensionen der politischen Mediali- sierung in der Geschichte der Bundesrepublik (11-25); Politische Stilisierung: Thomas Mer- gel: Der mediale Stil 'Sachlichkeit'. Die gebremste Amerikanisierung des Wahlkampfs in der alten Bundesrepublik (29-53); Daniela Münkel: Politiker-Image und Wahlkampf. Das Bei- spiel : Vom deutschen Kennedy zum deutschen Helden (55-76); Politische Visu- alisierung: Knut Hickethier: Der politische Blick im Dispositiv Fernsehen. Der Unterhal- tungswert der Politik in der medialen Republik (79-96); Habbo Knoch: Bewegende Momente. Dokumentarfotografie und die Politisierung der westdeutschen Öffentlichkeit vor 1968 (97- 122); Mediale Skandalisierung: Frank Bösch: Öffentliche Geheimnisse. Die verzögerte Re- naissance des Medienskandals zwischen Staatsgründung und Ära Brandt (125-150); Karl Christian Führer: 'Aufmerksamkeit' und 'Vertrauen' als Kategorien der Mediengeschichte 198 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

(151-174); Mediale Politisierung: Sybille Buske: Die Veröffentlichung des Privaten. Die me- diale Konstruktion der ledigen Mutter in den sechziger und siebziger Jahren (177-194); Wil- libald Steinmetz: Ungewollte Politisierung durch die Medien? Die Contergan-Affäre (195- 228); Ikonische Öffentlichkeiten: Paul Betts: Ästhetik und Öffentlichkeit. Westdeutschland in den fünfziger Jahren (231-260); Rainer Gries: Der Vertrieb von Vertrauen. Überlegungen zu Produktkultur und politischer Öffentlichkeit (261-283). (ZPol, VS)

[347-L] Werle, Raymund: Internetpolitik in Deutschland, in: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 14/2005, Nr. 1, S. 26-32 (URL: http://www.itas.fzk.de/tatup/051/werl05a.pdf)

INHALT: "Die Rahmenbedingungen nationalstaatlicher Technologiepolitik haben sich in den letzten 30 Jahren grundlegend geändert. Trotz der tendenziellen Erosion des klassischen Na- tionalstaats bestehen aber weiterhin Gestaltungsmöglichkeiten, die auch genutzt werden. In Deutschland war es bis in die zweite Hälfte der 1990er Jahre möglich, eine konzertierte, der deutschen informations- und kommunikationstechnischen Industrie vermeintlich nützliche Politik gegen das TCP/ IP basierte Internet zu betreiben. Erst mit der Änderung der institutio- nellen Rahmenbedingungen des Politikfeldes wurden die Konsequenzen der Fehlsteuerung sichtbar. Die neue, ebenfalls national spezifische Politik trägt der infrastrukturellen Bedeu- tung des Internets Rechnung. Sie fördert den Zugang zum Netz und die Nutzung des Netzes und versucht, die hierzu notwendigen Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene zu schaffen. Die Internetpolitik ist inkrementell. Aus unterschiedlichen Quellen wird eine Vielzahl kleinerer Forschungs- und Entwicklungsprojekte finanziert." (Autorenreferat)

[348-F] Westholm, Hilmar, PD Dr.; Fischer, Arne, Dipl.-Inform. (Bearbeitung); Kubicek, Her- bert, Prof.Dr. (Leitung): Medienmix in der lokalen Demokratie: die Integration von Online-Elementen in Verfahren der Bürgerbeteiligung

INHALT: In der Bürgerbeteiligung wird immer häufiger das Internet genutzt, sei es zur Bereit- stellung von Informationen oder als Chat mit Politikern. Oft sind dies aber nur Anwendungen von Technik, die kaum anschlussfähig sind. Angebracht ist es deshalb, das geeignete Zusam- menwirken von neuen Medien mit Zeitungen, TV sowie unmittelbaren Formen der Bürgerbe- teiligung wie Bürgerversammlungen zu untersuchen. Kontext/ Problemlage: Gegenwärtig werden immer wieder Hoffnungen geäußert, mit dem Internet als Informations- und Kommu- nikationsmedium die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an politischen Prozessen er- leichtern zu können und auf diese Weise neue Impulse für die (Weiter)Entwicklung der loka- len Demokratie zu erhalten. Häufig stellen diese Erwartungen die technologischen Möglich- keiten in den Vordergrund, ohne die erforderliche Einbettung der Technik in bestehende Pro- zesse und Strukturen ausreichend zu berücksichtigen. Somit besteht die Gefahr, dass sich das Internet in der langen Reihe medientechnologischer Innovationen wieder findet, die ähnliche Hoffnungen auf demokratieförderliche Effekte geweckt, aber nie erfüllt haben. Um die Mög- lichkeiten und Bedingungen der Technikunterstützung zu klären, kommt es auf die Verknüp- fung "realer" und "virtueller" Verfahrenselemente an. Dies ist in alltäglichen politischen Pro- zessen auszuloten und zielgruppen- und inhaltsgerecht anzupassen. Fragestellung: Ziel des Projektes ist es, ein realistisches Bild davon zu gewinnen, ob und wie das Internet zur Förde- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 199 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

rung der lokalen Demokratie genutzt werden kann. Differenziert wird diese Fragestellung be- züglich der Zielgruppen und der Inhalte der Beteiligungsprozesse. Damit hängt zudem eng die Bestimmung dessen zusammen, was in jedem Einzelfall unter "Förderung" zu verstehen ist. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bremen METHODE: Im Projekt werden Beteiligungsprozesse in Bremen mit einer Kombination aus herkömmlichen und neuen, technikgestützten Verfahrenselementen unterstützt. Dies ge- schieht in mehreren Erprobungsphasen wie z.B. zur Entwicklung von Stadtteilkonzepten oder zur Unterstützung der Arbeit von Schulelternbeiräten, in denen die technischen Komponenten auch in der Zeitschiene verändert werden können. Bei der Auswahl der Praxisfelder wird eine bezüglich Zielgruppen und Themen variiert, um im Rahmen einer kontrastiven Analyse ge- naueren Aufschluss darüber zu erhalten, wie ein wirkungsvoller Medienmix in Abhängigkeit von diesen beiden Variablen gestaltet werden kann. Dies schließt auch Literaturanalyse be- stehender medienspezifischer Zielgruppenforschung ein. In der begleitenden Evaluation der Prozesse werden zudem die Anschlussfähigkeit der Technik an relevante Kontextbedingun- gen sowie Nutzbarkeit und Nützlichkeit der Angebote aus Sicht unterschiedlicher Zielgrup- pen, Verwaltung und Politik erhoben. VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.ifib.de/index.php?sprache=de&inhalt=projekte&subinhalt=laufend&ansicht=klei n&subsubinhalt=details&id=135 . ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: ifib - Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH an der Uni (Am Fall- turm 1, 28359 Bremen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0421-218-2211, e-mail: [email protected])

[349-F] Zeh, Reimar, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Schulz, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung): Wahlkampagnen im Wandel. Wahlkämpfe in den deutschen Fernsehnachrichten 1994-1998

INHALT: Auch 1998, wie zuvor schon zur Bundestagswahl 1994, wurde diagnostiziert, dass die großen Parteien einen "amerikanischen" Wahlkampf geführt hätten. Sie würden Ereignisse inszenieren, um die Berichterstattung vor allem des Fernsehens zu ihren Gunsten beeinflussen zu wollen. Die Parteien, so zum Teil der Vorwurf, würden ihren Spitzenkandidaten zum Hauptthema ihrer Kampagne machen und damit einen inhaltsleeren Wahlkampf führen. E- benso werden alle vier Jahre wieder Vorwürfe an die Medien - besonders an das Fernsehen - laut, sie würden sich zu stark an den Inszenierungen der Parteien orientieren und so an Auto- nomie gegenüber den politischen Akteuren verlieren. Diese Untersuchung soll zunächst Ant- worten auf die Fragen finden, inwieweit die Wahlkampfberichterstattung des Fernsehens sich an den Inszenierungsversuchen der Parteien orientierte, und/ oder ob die zunehmende Kon- kurrenz zwischen den Fernsehsystem zu mehr Vielfalt in der Berichterstattung geführt hat. Des Weiteren wird gefragt, welche Einflüsse der Berichterstattung der Hauptabendnachrich- tensendungen auf die wahlrelevanten Einstellungen des Elektorats ablesen lassen. ZEIT- RAUM: 1994-1998 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (1994 Haupt- abendnachrichten von ARD, ZDF, RTL und SAT1, Analysen der Beiträge und Urteile wäh- rend sieben Wochen vor dem Wahltermin; 1998 Hauptabendnachrichten von ARD, ZDF, RTL, SAT1 und PRO7, Analysen der Beiträge und Urteile während fünf Wochen vor dem Wahltermin). Sekundäranalysen von Umfragedaten. 200 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.9 Medien und Politik, internationale Kommunikation

VERÖFFENTLICHUNGEN: Zeh, Reimar: Kanzlerkandidaten im Fernsehen. Eine Analyse der Berichterstattung der Hauptabendnachrichten in der heißen Phase der Bundestagswahlkämpfe 1994 und 1998. München: R. Fischer 2005. ISBN 3-88927-375-0. ART: Dissertation ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakul- tät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (Postfach 3931, 90020 Nürnberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0911-5302-675, e-mail: [email protected])

[350-L] Zimmermann, Stefan: E-Government in Hongkong: Digitalisierung der Verwaltung in einer chinesischen Metropo- le, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2004, 133 S., ISBN: 3-89821-338-2

INHALT: Hongkong nimmt weltweit eine führende Position bei der Einführung von E- Government-Projekten ein. Bereits seit 1998 wurden entsprechende Projekte seitens der Re- gierung der weitgehend eigenständigen chinesischen Sonderverwaltungsregion energisch vo- rangetrieben. Die vorwiegend deskriptiv gehaltene Arbeit enthält im ersten Teil eine genaue begriffliche Abgrenzung des Phänomens gegen verwandte Begriffe sowie eine Darstellung der für Hongkong spezifischen Rahmenbedingungen und der allgemeinen Voraussetzungen für die Einführung solcher Systeme. Anschließend erläutert der Autor die Inhalte der für das E-Government grundlegenden Strategien der Regierung. Danach geht Zimmermann detailliert auf Einzelprojekte ein und erläutert die Probleme bei deren Umsetzung. Zudem gibt er einen Überblick über die tatsächliche Nutzung sowie die Schwachstellen der inzwischen sehr breit ausgebauten Angebote. Diese liegen, so der Autor, vor allem im Bereich der Partizipation, wohingegen Serviceleistungen und Verwaltungsakte in vielen Fällen bereits elektronisch ab- gewickelt würden. Allerdings würden zunehmend auch kritische Stimmen laut, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes. Nur wenn es der Regierung gelingen sollte, eine noch breitere Akzeptanz und stärkere Nutzung der Angebote zu erzielen, würden die hohen Investitionen ihre Kosten senkende und Effizienz steigernde Wirkung voll entfalten. (ZPol, VS)

1.10 Medien und Ökonomie

[351-L] Büch, Martin-Peter; Maennig, Wolfgang; Schulke, Hans-Jürgen (Hrsg.): Sport im Fernsehen: zwischen gesellschaftlichem Anliegen und ökonomischen Interessen, (Wissenschaftliche Berichte und Materialien des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Bd. 07), (3. Internationaler Workshop "Sport und Ökonomie", 2003, Hamburg), Köln: Verl. Sport u. Buch Strauß 2004, II, 100 S., ISBN: 3-89001-398-8

INHALT: "Mit diesem Band werden die Vorträge des 3. Internationalen Workshops 'Sport und Ökonomie', der im Rahmen des Radsportweltcups Anfang August in Hamburg stattfindet do- kumentiert" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Martin-Peter Büch, Wolfgang Maennig und Hans-Jürgen Schulke: Sport im Fernsehen - gesellschaftliches Anliegen und ökonomisches Interesse (5-8); Arne Feddersen: Perspektiven in den Vermarktungsstrategien des Sports - soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 201 1.10 Medien und Ökonomie

Kurzfassung einesVortrags von Bernd Hoffmann (9-14); Wolfgang Holzhäuser: Vereins- ver- sus Ligainteresse bei der Optimierung des Sportrechtemarketings (15-28); Armin Bott und Stefan Schmitt: Zur Kreation von Zuschauernachfrage (29-38); Günther von Lojewski: Zur optimalen Nutzung der Übertragungsrechte aus der Sicht des Sports (39-44); Werner Zimmer: Vollständigkeit, Ausgewogenheit und stabile Informationslage als öffentlich-rechtlicher (Sende-)Auftrag (45-50); Jörn Kruse: Ökonomische Konsequenzen der Sportberichterstattung im öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehen (51-70); Horst Wegner: Millionen-Gehälter im Sport und die Vermittelbarkeit von steigenden Rundfunkgebühren (71-82); Horst M. Schellhaaß: Sport als Teil des öffentlich-rechtlichen Programmauftrages (83-96).

[352-L] Bundesagentur für Arbeit (Urheber): Branchenreport Verlagswesen: Verlage auf dem Vormarsch, in: Uni-Magazin : Perspektiven für Beruf und Arbeitsmarkt, Jg. 28/2004, H. 5, S. 54-59; 547 KB (URL: http://www.unimagazin.de/200405/pdf/branchenreport.pdf)

INHALT: Der Abwärtstrend im Verlagswesen scheint gestoppt zu sein, im Jahr 2004 wird ein - wenn auch verhaltenes - Wachstum erwartet, das vor allem aus einer Konzentrationswelle in- folge von Übernahmen und Fusionen resultiert. Kinder- und Jugendbuchverlage sowie Bellet- ristik können Zuwächse verzeichnen. Bei Zeitschriften und Zeitungen scheint der enorme Anzeigenrückgang eine Talsohle erreicht zu haben, und es wird mit einer Konsolidierung die- ses Marktes gerechnet. Einzelne Unternehmen (u.a. Fachverlagsgruppe Springer ScienceBu- siness Media, Rohwohlt, Langenscheid und die WAZ-Gruppe) werden vorgestellt. Im Mittel- punkt stehen dabei Unternehmensprofile, Zukunftsperspektiven und Einstellungschancen für Bewerber. (IAB)

[353-L] Dolata, Ulrich: Eine Internetökonomie?, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozial- wissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 58/2005, H. 1, S. 11-17 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.econdoc.de/_de/indexwsi.htm)

INHALT: "Welche Wirkungen hat das Internet auf die Wirtschaft? Der Aufsatz geht dieser Frage auf der Basis neuerer empirischer Untersuchungen und Fallstudien zum Thema nach. Gegen- läufig zu früheren Einschätzungen einer grundlegend neuen internetbasierten Ökonomie wer- den in diesem Zusammenhang die folgenden Thesen begründet: Erstens ersetzen neue elekt- ronische Formen des Handels keineswegs den traditionellen Handel, sondern ergänzen ihn sukzessive. Zweitens weist die Nutzung internetbasierter Technologien große sektorale Un- terschiede auf und unterstützt oft bereits laufende sektorale Restrukturierungsprozesse. Drit- tens zeichnen sich neue internetbasierte Märkte, Geschäftsfelder und Kooperationsbeziehun- gen nicht durch Annäherungen an neoklassische Vorstellungen von perfekter Marktkonkur- renz und an egalitär strukturierte Kooperationsbeziehungen aus, sondern gehen einher mit signifikanten Konzentrationsprozessen und neuen Machtungleichgewichten zugunsten etab- lierter Unternehmen. Und viertens löst die Nutzung des Internet vor allem in wissensintensi- ven, komplex arbeitsteiligen und kundennahen Produktions- und Dienstleistungsprozessen traditionelle Standortbindungen nicht zugunsten global vernetzter und ortsungebundener Wirtschaftsprozesse auf." (Autorenreferat) 202 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

[354-L] Eisenegger, Mark; Vonwil, Matthias: Die Wirtschaft im Bann der Öffentlichkeit: Ursachen und empirische Evidenzen für die erhöhte öffentliche Exponiertheit ökonomischer Organisationen seit den 90er Jahren, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 80-89

INHALT: "Im Zentrum dieser Ausführungen steht die Beobachtung einer markant vergrösserten öffentlichen Exponiertheit ökonomischer Organisationen seit den 90er Jahren. Die Zunahme dieser Exponierung wird an der intensivierten Aufmerksamkeitskonzentration der medien- vermittelten Kommunikation auf das Teilsystem Wirtschaft einerseits, und an gesteigerten Reputationsrisiken der Unternehmen andererseits festgemacht. Die Folgen dieses Prozesses für die Wirtschaft sind fatal: Die Unternehmen geraten unter verstärkten Legitimationsdruck und sehen sich zu vielfältigen und kostspieligen Anpassungsleistungen gezwungen. Es stellt sich die Frage nach den Ursachen dieses Medialisierungsdruckes. Im Beitrag werden zwei Erklärungsmuster kombiniert: Das eine bezieht sich auf die intensivierte kommunikative Be- wirtschaftung ökonomischer Vorgänge durch das moderne Mediensystem im Zuge seiner ei- genen Ökonomisierung. Das andere führt die gewachsene Exponierung der Wirtschaft auf Ef- fekte des sozialen Wandels zurück. Es wird die These vertreten, dass die neoliberale Ära der 90er Jahre des letzten Jahrtausends den gesellschaftlichen Erwartungsfluss prominent auf das Teilsystem Wirtschaft kanalisiert hat, wodurch in der Medienberichterstattung vielfältige Möglichkeiten für Ökonomie-zentrierte Anschlusskommunikation geschaffen wurden." (Au- torenreferat)

[355-L] Fischer, Doris: Rückzug des Staates aus dem chinesischen Mediensektor?: neue institutionelle Arrange- ments am Beispiel des Zeitungsmarktes, (Duisburger Arbeitspapiere zur Ostasienwirtschaft, No. 56), Duisburg 2001, 25 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-duisburg.de/FB5/VWL/OAWI/ARBEITSPAPIERE/AP56.pdf)

INHALT: Der Beitrag beleuchtet am Beispiel des Zeitungsmarktes die Weiterentwicklung im Mediensektor Chinas und geht in diesem Zusammenhang der Frage nach, inwieweit privat- wirtschaftliche Organisationsformen die Staatsunternehmen verdrängen. Dabei steht die Be- trachtung neuer institutioneller Arrangements im Kontext von Veränderungen des 'institutio- nal environment' im Mittelpunkt. Die Ausführungen zum chinesischen Zeitungsverlagswesen basieren zum großen Teil auf Interviewinformationen und Materialien, welche die Autorin während einer Forschungsreise im März 2000 in Hongkong und der VR China sammeln konnte. In einem ersten Schritt wird zunächst auf die verschiedenen Funktionen des Staates im chinesischen Mediensektor eingegangen. Daran anschließend folgt eine Zusammenfassung der wesentlichen Veränderungen in der Organisation von Zeitungsverlagen in den letzten Jah- ren. Dazu gehören der Wandel (1) von der Vollsubventionierung zur Gewinnorientierung, (2) vom reinen Propaganda- zum Informations- und Werbeträger, (3) von einer Verwaltungsinsti- tution zu einem Quasi-Unternehmen sowie (4) von 'einer Zeitung pro Verlag' zur Konzernbil- dung. In diesem Bereich manifestiert sich in besonders deutlicher Weise der Widerspruch zwischen politischer und wirtschaftlicher Ordnung und - so die These - der Fähigkeit, durch Flexibilität der institutionellen Arrangements mit diesem Widerspruch umzugehen. Den Ab- schluss der Betrachtung bilden einige Überlegungen zu den Konsequenzen, die sich aus der Untersuchung für die Zukunft der chinesischen Massenmedien ergeben. So ist eine von den Verlagen angestrebte Auflösung des politischen Vertrages mit der Regierung ohne eine politi- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 203 1.10 Medien und Ökonomie

sche Liberalisierung kaum zu erwarten, ebenso wenig eine Privatisierung der Verlage. In dem Moment, in dem diese politische Liberalisierung eintreten sollte, wird sich die Situation der Zeitungsverlage jedoch grundlegend verändern. Es steht zu befürchten, dass der Wegfall der strikten politischen Vorgaben zumindest in einer Übergangszeit dazu führen wird, dass nur noch auf die ökonomischen Anreize geschaut und die Berichterstattung sensationsorientierter und unseriöser wird. (ICG2)

[356-L] Frank, Björn; Mundelius, Marco; Naumann, Matthias: Eine neue Geographie der IT- und Medienwirtschaft?, in: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirt- schaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 71/2004, Nr. 30, S. 433-440; 39 KB (Standort: UuStB Köln(38)- FHM Haa 00474; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/wochenberichte/docs/04-30-2.html)

INHALT: "Das DIW Berlin hat die räumliche Entwicklung der Medienwirtschaft und der Produk- tion von Informationstechnologie (IT) in Deutschland für den Zeitraum 1998 bis 2003 unter- sucht. Diese Branchen sind regional stark konzentriert; die führenden Standorte konnten ihre Position noch ausbauen - sowohl in den beiden Jahren vor der im Frühjahr 2000 einsetzenden Krise der 'New Economy' als auch danach. Im Durchschnitt sind die Betriebe in der IT- und Medienwirtschaft im Zeitverlauf kleiner geworden, wobei Ballungsräume nach wie vor die größeren Betriebe aufweisen. Die Untersuchung zeigte zudem, dass auch 'Nachbarschaftsef- fekte' die Entwicklung der Branche beeinflussen; so sind Cluster von Kreisen mit über- bzw. unterdurchschnittlich guter Entwicklung zu beobachten." (Autorenreferat)

[357-L] Friedrichsen, Mike; Seufert, Wolfgang (Hrsg.): Effiziente Medienregulierung: Marktdefizite oder Regulierungsdefizite?, (Schriften zur Me- dienwirtschaft und zum Medienmanagement, Bd. 4), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 243 S., ISBN: 3-8329-0557-X

INHALT: "Über die adäquate Ausgestaltung des Regulierungsrahmens für die Medienwirtschaft auf Basis kommunikations- und wirtschaftswissenschaftlicher theoretischer Konzepte und empirischer Befunde gibt es eine interdisziplinäre Debatte. Mögliche Gründe für Marktdefizi- te in Form von Funktionsmängeln oder (totalem) Marktversagen werden in der ökonomischen Literatur auf verschiedenen Ebenen (Anbieter, Nachfrager, staatliche Regulierung) und auf- grund unterschiedlicher Problemlagen (externe Effekte, Unteilbarkeiten, Informationsmän- geln wie z.B. bei adverser Informationsverteilung, Anpassungsproblemen wie etwa cobweb- Prozessen oder auch aufgrund der Existenz sogenannter öffentlicher Güter/ Kollektivgüter) diskutiert. Als relevanter Mechanismus bzw. als relevante Steuerungsvariable von funktionie- renden wie eingeschränkt funktionstüchtigen Marktprozessen wird dabei von Anbietern das Verhältnis zwischen Erlösen und Kosten, sprich das realisierbare Gewinnziel angesehen, auf der Nachfrageseite lässt sich ökonomisches Verhalten über die individuelle (oftmals einge- schränkte) Wahrnehmung von Leistung und Gegenleistung (Preisleistungsverhältnis) definie- ren. Die zentralen Fragestellungen liegen vor allem in der Differenzierung zwischen Rezi- pienteninteresse und Profitinteresse einerseits, der zunehmenden Ausdifferenzierung des Me- dienangebots und der Gesellschaft andererseits. Dabei wird hinsichtlich der politischen Inte- ressen und des publizistischen Auftrags die Frage nach einer effizienten Medienregulierung zu klären sein. Natürlich muss dabei erörtert werden, welche Regulierungskonzepte sich be- 204 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

währt haben, wobei zwischen komplexer Medienregulierung und einfacher Medienwettbe- werbspolitik zu unterscheiden ist. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, inwiefern Medien- und Kulturgüter durch öffentliche Unternehmen effizient produziert werden können oder ob es überhaupt Kriterien für eine ausreichende publizistische Vielfalt des Medienangebots gibt. Mit den vorliegenden Beiträgen namhafter Wissenschaftler aus der Medienökonomie und Kommunikationswissenschaft werden einige dieser Fragstellungen konkretisiert und ökono- misch analysiert. Der Band dokumentiert eine Auswahl der Vorträge der Tagung der Fach- gruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikati- onswissenschaft in Berlin." (KB2). Inhaltsverzeichnis: Johannes Ludwig: Mediale Vielfalt: ein (Nicht)-Ergebnis von Anbieter- und/oder Nachfrageinteressen, Marktdefiziten und/oder Regulierungsdefiziten (11-28); Georg Ruhrmann: Digitales Fernsehen und Rezipienten (29- 38); Martin Gläser: Öffentlich-rechtlicher Rundfunk im strategischen Wandel (39-52); Vale- rie Feldmann: Der Kunde als König? Zum Beitrag der Unternehmensstrategie für die Vielfalt der Medieninhalte-Produktion (53-70); Insa Sjurts: Einfalt trotz Vielfalt in den Medienmärk- ten: eine ökonomische Erklärung (71-88); Mike Friedrichsen: Marktdefizite in der digitalen Medienwelt (89-110); Jörn Kruse: Publizistische Vielfalt und Effizienz durch den Markt oder durch staatliche Regulierung (111-138) Petra Radke, Friedrich Then Berg: Neue Politische Ökonomie und Medienregulierung, dargestellt am Beispiel öffentlich-rechtlicher Rundfunk- anstalten (139-156); Manfred Knoche: Konkurrenz, Konzentration und Regulierung in der Medienindustrie (157-172); Constanze Farda: Politische Interessen, öffentlich-rechtlicher Auftrag und Medienbehörden (173-182); Hans-Ulrich Mühlenfeld: Rundfunk, Mediendienst oder...? Potenzielle rechtliche und ökonomische Probleme einer definitorischen Lozierung von Web-Radios in Deutschland (183-192); Henning Never: Vielfalt per Dekret - zur Ziel- konformität der positiven Rundfunkordnung aus wettbewerbstheoretischer Sicht (193-214); Patrick Donges: Selbstregulierung, ideologisches Schlagwort oder tragfähiges Regulierungs- konzept (215-228); Wolfgang Seufert: Gibt es eine effiziente Medienregulierung? Ein erstes Resümee der Kritik an Konzeption und Praxis der Regulierung des Rundfunks (229-238).

[358-L] Haas, Ingrid M.: Digitale Zukunft und die Auswirkung auf Programmkosten: die Sicht eines privaten Pro- grammanbieters, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 11, S. 524-528 (Standort: UB Bonn(5)- Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/haas_11-2004.pdf?foid=13465)

INHALT: "Die Digitalisierung wird nicht von der Technologie getrieben, sondern von den Inhal- ten. Wirft man einen Blick auf die Digitalisierung der Fernsehhaushalte in Europa, so liegt Großbritannien mit 54 Prozent an der Spitze, und Deutschland ist mit 14 Prozent weit abge- schlagen. Der Grund hierfür liegt vor allem in der unterschiedlichen Ausgangssituation in der analogen Welt. Denn in Deutschland können schon jetzt 93 Prozent der Haushalte fünf und mehr Programme empfangen (sog. Multi-channel-Haushalte), in Großbritannien sind es 52 Prozent und in Frankreich gar nur 26 Prozent. In Deutschland ist der analoge Fernsehmarkt bereits stark fragmentiert, sodass es nur geringe Möglichkeiten für zusätzliche Inhalte im Di- gital-TV gibt, die außerdem kaum durch Werbung finanzierbar wären. Ein Problem für die Privatsender stellt auch das große Angebot der öffentlichrechtlichen Sender dar, insbesondere die Dritten Programme, die sich als Vollprogramme entwickelt haben. Um alle Werbekunden halten zu können, verfolgen die Privatsender das Ziel, die technische Reichweite im Digital- TV zu sichern, das heißt, beim Übergang von analog zu digital keine Reichweite zu verlieren. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 205 1.10 Medien und Ökonomie

Das zweite Ziel besteht darin, die Programme und die Marken zu schützen, wobei insbeson- dere die Auffindbarkeit der Programme in den elektronischen Programmführern von Bedeu- tung ist. Dies gilt nicht nur für den Marktführer RTL, sondern auch für kleinere und eher zielgruppenspezifische Programme wie VOX. Mit der Teilnahme am terrestrischen Digital- fernsehen (DVB-T) versuchen die Privatsender, ein Gegengewicht zur Monopolbildung in den beiden anderen Verbreitungswegen (Kabel und Satellit) zu bilden. So hat sich RTL auch gegen die geplante Fusion im Kabelmarkt ausgesprochen. Die Bereitschaft der Zuschauer, zu- sätzlich für Fernsehinhalte zu bezahlen, wird sich auf Angebote beschränken, die einen klaren Mehrwert und echte neue Möglichkeiten bieten. Hierzu gehört zum Beispiel Interaktivität. Digitale Festplattenrekorder, mit denen man Werbung überspringen kann, sind nüchtern zu beurteilen. Denn es ist durchaus fraglich, ob alle Zuschauer diese Funktion nutzen werden, da viele Menschen nach wie vor den zeitnahen Fernsehkonsum vorziehen. Auch HDTV wird nicht zuletzt aufgrund der hohen Qualität des deutschen PAL-Systems noch auf sich warten lassen." (Autorenreferat)

[359-L] Haller, Michael: Informationsfreiheit und Pressevertrieb in Europa: zur Funktionsleistung des Grosso- Systems in ausgewählten Staaten der Europäischen Union, (Stiftung Presse-Grosso, 3), Baden- Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 259 S., ISBN: 3-7890-6874-8

INHALT: Eine effiziente Distribution von Presseprodukten ist nicht nur eine ökonomische Auf- gabe, sondern zugleich eine wesentliche Bedingung für die Gewährleistung der Meinungs- vielfalt und damit eine der Grundbedingungen der Demokratie. Haller vergleicht die Distribu- tionssysteme für Printmedien in Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich. Dazu werden zunächst die traditionell gewachsenen Organisationsstrukturen sowie die entspre- chenden rechtlichen Regelungen in den vier Ländern dargestellt. Anschließend vergleicht der Autor die Vertriebssysteme hinsichtlich verschiedener Effizienzkriterien. Der Strukturwandel der Mediensysteme der letzten Jahrzehnte führte auch zu Umbrüchen im Printbereich. Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Funktionsfähigkeit der jeweiligen Distributions- systeme sind das Thema des nachfolgenden Kapitels. Abschließend zeigt Haller Perspektiven, aber auch mögliche Problemfelder der Zukunft auf. Die Studie ist im Auftrag der Stiftung Presse-Grosso entstanden. Sie basiert u. a. auf einer schriftlichen Erhebung sowie zahlreichen Expertengesprächen. (ZPol, VS)

[360-F] Hanekop, Heidemarie, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Wittke, Volker, Prof.Dr. (Leitung): Auswirkungen der Internetökonomie auf Arbeit und Beschäftigung in der Medienbranche (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsverbunds "Internetökonomie")

INHALT: Die Medienbranche gilt als besonders prädestiniert für Veränderungen durch das Inter- net, da ihre Produkte weitgehend in digitalisierter Form hergestellt und elektronisch verbreitet werden können. Auswirkungen der Ausbreitung internetbasierter Medien auf Arbeit und Be- schäftigung in der Medienbranche werden daher kaum in Zweifel gezogen, allerdings in Hin- blick auf Richtung und Umfang kontrovers diskutiert. Einerseits werden negative Beschäfti- gungswirkungen erwartet. So wird argumentiert, die Besonderheiten der Branche würden vielfältige Optionen zur Verkürzung der Wertschöpfungskette bergen. In dem Maße, wie das Internet neben die klassischen Distributionskanäle tritt oder diese gar verdrängt, werden 206 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

Wertschöpfungsstufen reduziert oder gar übersprungen (siehe die aktuelle Debatte über Peer- to-Peer-Netzwerke), andere teilweise von den Konsumenten selbst übernommen (z.B. Aus- druck von Zeitungsartikeln, Brennen von CDs). Aus dem Trend zur Verkürzung von Wert- schöpfungsketten in der Medienproduktion- und -distribution wird auf negative Beschäfti- gungseffekte geschlossen. Beschäftigungsverluste wären demnach vor allem in der Distribu- tion und bei der Erstellung materieller Trägerprodukte (Druck, Ton- und Filmträger) zu er- warten. Andererseits werden positive Auswirkungen auf Arbeit und Beschäftigung erwartet. Es wird argumentiert, dass erweiterte Distributionsmöglichkeiten über das Internet die Nach- frage nach Inhalten und damit auch die Medienproduktion erhöhen werden. Zudem erfordert die Diversifikation der Distributionskanäle redaktionelle Anpassungen an das jeweilige tech- nische Medium und die damit verbundenen Nutzungsformen, dies würde neue Aufgaben- und Funktionsbereiche entstehen lassen, bestehende würden erweitert. Mehrfachverwertung bzw. Variation von Inhalten kennzeichnen eine relevante Produktstrategie der Medienunternehmen in der Internetökonomie, die zu Verzweigungen der medialen Wertschöpfungskette führen könnte. Zudem ist zu erwarten, dass intermediäre Funktionen, die in der Medienbranche tradi- tionell an die Erstellung und den Vertrieb der Datenträger geknüpft sind, bei elektronischer Distribution über das Internet in anderer Weise erbracht werden und von daher ein Potential für neue Tätigkeiten bilden. Diese und ähnliche Argumente versuchen zu belegen, dass - auch unter der Voraussetzung von verkürzten Wertschöpfungsketten - die positiven Beschäfti- gungseffekte überwiegen werden, weil an anderen Stellen im Produktionsprozess neue Auf- gabenfelder entstehen, bzw. bestehende Aufgaben erweitert werden. Eventuell auftretende Beschäftigungsverluste würden so durch neue oder erweiterte Beschäftigungsfelder mehr als kompensiert. Eine Bilanzierung dieser gegenläufigen Dynamiken und ihrer Beschäftigungs- wirkungen ist überaus schwierig. Klar ist bisher nur, dass durch die geschilderten Dynamiken unterschiedliche Effekte auf verschiedenen Stufen des Produktions- und Distributionsprozes- ses ausgelöst werden können, unklar ist, wo und mit welchen Konsequenzen. Zudem verläuft die Diffusion der Internettechnologien in den Sektoren der Medienbranche uneinheitlich und asynchron. Eine Bilanzierung wird darüber hinaus von der Überlagerung durch andere Dy- namiken erschwert. Auf der Ebene einer aggregierten Betrachtung sind die Auswirkungen der Diffusion internetbasierter Medien beispielsweise schwer zu trennen von Effekten des kon- junkturellen Rückgangs, der Internationalisierung und der Konzentration bei Verlagen und Druckereien oder der Reorganisation von Produktionsprozessen im Zuge der Digitalisierung. Jenseits der Bilanzierung von quantitativen Beschäftigungswirkungen sind erhebliche Aus- wirkungen auf die qualitativen Dimensionen von Arbeit zu erwarten, d.h. insbesondere auf Tätigkeitsprofile, Aufgabenzuschnitte, Qualifikationsanforderungen und Arbeitsbedingungen. Über diese Auswirkungen ist bisher nur wenig bekannt, dennoch sind sie für die langfristige Entwicklung von Arbeit nicht weniger wichtig. METHODE: Das Teilprojekt verfolgt im wesentlichen drei Zielsetzungen: 1. Analyse und Be- schreibung der durch internetbasierte Medien ausgelösten Veränderungsdynamiken in den verschiedenen Sektoren der Medienbranche. Um diese Veränderungen in der Medienbranche beschreiben zu können, ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie die Diffusion internetbasierter Medien in den Sektoren der Medienbranche verläuft, auf welche Wertschöpfungsstufen und Funktionsbereiche in den einzelnen Sektoren der Medien- branche sich die Veränderungen konzentrieren, und um welche Veränderungen es dabei im Einzelnen geht. Ziel des ersten Untersuchungsschrittes ist es, die Veränderungsdynamik zu beschreiben und die Wertschöpfungsstufen, Funktionsbereiche und möglichst auch die Un- ternehmen zu identifizieren, auf die sich die Veränderungsdynamik konzentriert. 2. Die Aus- wirkungen auf Arbeit und Beschäftigung in den Feldern mit hoher Veränderungsdynamik sol- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 207 1.10 Medien und Ökonomie

len an Hand von Einzelfallstudien analysiert werden. Durch den Zugriff über Einzelfallstu- dien (anstatt einer aggregierten Betrachtung) soll einerseits der Zusammenhang zwischen Veränderungsimpuls (durch Internettechnologien) und Wirkung (auf Arbeit und Beschäfti- gung) im Kontext betrieblichen Handelns und betrieblicher Strategien (z.B. betrieblicher Ar- beitseinsatzkonzepte) untersucht werden. Es geht dabei um die Beantwortung der Frage, wel- che Effekte in den verschiedenen Abteilungen des Unternehmens auf die Ausbreitung inter- netbasierter Medien oder Internettechnologien zurückzuführen sind. Im Zentrum der betrieb- lichen Fallstudien stehen die qualitativen Auswirkungen auf Arbeit und Beschäftigung: wie verändern sich Tätigkeitsprofile, Aufgabenzuschnitte und Qualifikationsanforderungen der Beschäftigten, welche Formen von Arbeitsteilung (ggf. über das eigene Unternehmen hinaus) entwickeln sich, wie verändern sich Arbeitszeitstrukturen und Arbeitsbedingungen? Ziel des Teilprojektes ist die Beschreibung relevanter Veränderungen der oben genannten Dimensio- nen von Arbeit in ausgewählten Unternehmen der Medienbranche. 3. Für die Beschreibung quantitativer Veränderungen der Erwerbsarbeit wird auf Branchen- und Beschäftigungsdaten zurückgegriffen. Die Daten der Erwerbs- und Beschäftigtenstatistik werden sekundäranaly- tisch aufbereitet und ausgewertet. Da die Statistiken (bzw. die dort verwendeten Kategorien) dem Wandel der Branchen-, Berufs- und Tätigkeitsstrukturen hinterherhinken, sind (in be- grenztem Umfang) eigene Erhebungen notwendig. Die eigenen Erhebungen konzentrieren sich auf Felder (Unternehmen bzw. Unternehmensbereiche) mit hoher Veränderungsdynamik. Gestützt auf die Ergebnisse der Fallstudien werden Indikatoren für den strukturellen Wandel entwickelt, die in einer schriftlichen Befragung erhoben werden können. Ziel des Teilprojek- tes ist eine möglichst genaue Beschreibung der quantitativen Effekte in den Bereichen der Medienbranche, in denen bereits eine hohe Veränderungsdynamik zu beobachten ist. Für die Medienbranche insgesamt, wie für die verschiedenen Sektoren werden die verfügbaren Daten differenziert ausgewertet und vor dem Hintergrund der eigenen empirischen Befunde inter- pretiert. Ob sich daraus eine zuverlässige Schätzung der quantitativen Effekte für die gesamte Branche ableiten lässt, hängt von den Ergebnissen der Untersuchung ab. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hogrefe, Dieter; Riedel, André; Zibull, Marco; Kaspar, Christian; Hanekop, Heidemarie; Hess, Thomas; Figge, Stefan; Hochstatter, Iris; Rauscher, Barbara; Richter, Markus: Mobile Anwendungen - eine interdisziplinäre Herausforderung. in: Die Wirtschaftsinformatik, 2005. ARBEITSPAPIERE: Hanekop, Heidemarie; Lanfer, Carmen; Hofschröer, Uwe: Befragung unter Göttinger WLAN-Nutzern. Ergebnisbericht im Rahmen des Campusnetzes der Universität Göttingen. Göttingen 2004.+++Hanekop, Heidemarie: Mobiles Internet: Entstehung neuer Nutzungsformen? Forschungskolloquium Mediaconomy, 05.03.2004. Göttingen 2004. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundes- ministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[361-L] Hunter, Mark; Jaouani, Salim: Von Federn und Schwertern, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 16-19

INHALT: "Die Übernahme von Socpresse durch Serge Dassault im vergangenen Sommer mar- kiert den vorläufigen Höhepunkt einer beschleunigten Konzentration auf dem französischen 208 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

Medienmarkt. Mit dem Vertragsabschluss übernahm Dassault, der 79-jährige Senator und Er- be der Groupe Industriel Marcel Dassault, einem französischen Imperium der zivilen und mi- litärischen Luftfahrt, die Kontrolle über den zweitgrößten Pressekonzern Frankreichs. Der größte ist Hachette Filipacchi Medias, er wird von der Lagardere-Gruppe und -Familie kon- trolliert." Damit kontollieren Waffenhersteller zwei Drittel der französischen Tagespresse. Im vorliegenden Beitrag wird beschrieben, wie Serge Dassault innerhalb des kurzen Zeiraums Einfluss auf die Zeitungsgruppe und insbesondere auf das wichtigste Blatt des Unternehmens den Le Figaro ausübt. (PT)

[362-L] Kiefer, Marie Luise: 20 Jahre privater Rundfunk in Deutschland: Versuch einer Bestandsaufnahme aus medien- ökonomischer Perspektive, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 12, S. 558-568 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/12-2004_kiefer.pdf?foid=13570)

INHALT: "In den vergangenen 20 Jahren unterlag das Mediensystem massiven Umwälzungen, die bis heute anhalten. Zu erklären sind sie allein im Kontext von Veränderungen des gesell- schaftlichen Produktionssystems und der gesellschaftlichen Normen und Leitwerte seit den 1970/80er Jahren. Die Zulassung und Entwicklung privaten Rundfunks und der Wandel des Mediensystems insgesamt in Deutschland und anderswo müssen als Teil der Herausbildung des postfordistischen Kapitalismus begriffen werden. Stichworte für diese Veränderungen im Medienbereich sind neue Informations- und Kommunikationstechniken, Deregulierung und Globalisierung. Der Wohlfahrtsstaat, geprägt auch durch die Theorien von John Maynard Keynes, geriet damit ebenfalls in eine Krise; er wird zunehmend ersetzt durch einen Wettbe- werbsstaat, der sich vor allem an der internationalen Standortkonkurrenz orientiert. Für die Medien bedeutete dieser Wandel vor allem eine Ökonomisierung und eine wachsende Domi- nanz des Regimes der Wirtschaft über das der Publizistik (Medien als Wirtschafts- und Kul- turgüter). Die privaten Rundfunksender sind eingespannt in eine zunehmend komplexe Ver- wertungsstrategie großer, international operierender Konzerne. Formatisierung des Pro- gramms und crossmediale Vermarktung sind Elemente dieses Geschäftsmodells. Wer zählt 20 Jahre nach dem Startschuss für privaten Rundfunk in Deutschland zu den Gewinnern des dua- len Systems? Nach Ansicht der Autorin sind es die Werbewirtschaft sowie die Film- und Fernsehproduktionswirtschaft, nicht jedoch die Sender, nicht die Zuschauer und nicht die Po- litik, wenn auch politische Wünsche nach einem regierungs-, sprich damals: unionsgeneigten Rundfunk für die Zulassung privaten Rundfunks eine große Rolle spielten. Die Politik unter- schätzte die Dynamik der einmal entfesselten Marktkräfte im Zusammenspiel mit neuen Techniken, mit dem Resultat, dass sich der private Sektor zunehmend weniger steuern lässt - gleichzeitig aber auch eine weitgehende Entpolitisierung des Programms erfährt. Um die ge- sellschaftliche Funktion und die Gemeinwohlorientierung des Rundfunks intakt zu halten, ist daher eine Stärkung der zweiten Säule des so genannten dualen Systems, des öffentlichrecht- lichen Rundfunks, erforderlich. Im Gegensatz zu den USA sind immerhin in Deutschland und Europa hierfür die Strukturen weiterhin vorhanden." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 209 1.10 Medien und Ökonomie

[363-L] Langenstein, Gottfried: Digitale Zukunft und die Auswirkung auf Programmkosten: die Sicht des ZDF, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 11, S. 519-523 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/langenstein_11-2004.pdf?foid=13464)

INHALT: "Wir befinden uns in Europa bereits mitten im Digitalen Zeitalter. In Frankreich ist der Hauptverbreitungsweg des Fernsehens nach wie vor die terrestrische Verbreitung, sodass der ab März 2005 beginnenden Digitalisierung des terrestrischen Netzes die größte Aufmerksam- keit gilt. Strittig ist dabei die Frage, ob die Vollversorgung angestrebt werden soll, oder ob die Restversorgung der letzten 10 bis 15 Prozent der Haushalte über die Bereitstellung von Satellitenschüsseln aufgefangen werden kann. In England ist die Digitalisierung des Individu- alempfangs bereits sehr weit fortgeschritten: Im Jahr 2004 verfügen 54 Prozent der britischen Haushalte über digitale Empfangsmöglichkeiten, wobei die Satellitenübertragung gefolgt von der terrestrischen Übertragung die Hauptrolle spielen. Um ihre Präsenz im digitalen Satelli- tenbereich sicherzustellen, musste die BBC einen vorderen Platz im BSkyB-Programmführer erkaufen. In Deutschland verfügen gegenwärtig 14 Prozent der Haushalte über eine digitale Fernsehempfangsmöglichkeit. Davon sind 59 Prozent Satellitenhaushalte. Solange das Kabel nicht attraktive Zusatzdienste anbietet, wird der Zuwachs digitaler Haushalte bei den beiden anderen Empfangsmodi stattfinden. Nach dem Entwurf des neuen Rundfunkänderungsstaats- vertrags muss das ZDF in seinem Bouquet auf die Partner EURONEWS und EUROSPORT verzichten und sich auf die bestehenden Digitalkanäle ZDF.infokanal, ZDF.dokukanal und ZDF.theaterkanal beschränken. Hinsichtlich HDTV sind die USA den europäischen Ländern voraus, nachdem es bereits in den 90er Jahren Versuche mit HDTV in Japan und Europa ge- geben hatte. Inzwischen erfährt HDTV eine Renaissance, die mit dem Aufkommen von Flatscreens und dem Boom auf dem DVD-Markt zusammenhängt. Während die jüngere Ge- neration mit interaktiven Anwendungen zu begeistern ist, wird die Mehrheit der Zuschauer auch in Zukunft nicht interaktiv fernsehen. Trotz der insgesamt großen Programmauswahl ist zu bedenken, dass die Zuschauer wie in den USA auch hierzulande nur drei bis vier Stan- dardangebote auswählen werden, die etwa 60 Prozent Marktanteil auf sich vereinigen. Will man hier wahrgenommen werden, bedarf es einer Schärfung des Profils der Kanäle. Wie das Beispiel der BBC zeigt, wird die Frage des Zugangs und der Abbildung auf digitalen Pro- grammführern die Schlüsselfrage für die Gestaltung der Medienmärkte und den Programmer- folg sein." (Autorenreferat)

[364-L] Läpple, Dieter; Thiel, Joachim; Wixforth, Jürgen: Chancen und Risiken in neuen Arbeitsfeldern der Informationsgesellschaft: das Beispiel der Multimedia-Branche ; Schlussbericht, Hamburg 2004, 53 S.; 472 KB (Graue Literatur; URL: http://www.tu-harburg.de/stadtplanung/html/ab/ab_106/ag_1/downloads/ESF%20downloads/ Schlussbericht.pdf)

INHALT: "Ziel des Projektes 'Chancen und Risiken in neuen Arbeitsfeldern der Informationsge- sellschaft: das Beispiel der Multimedia-Branche' war es, auf der einen Seite Strukturen und Funktionsweisen der Branche und des Beschäftigungssystems der neuen Medien beispielhaft an einem zum einen typischen und zum anderen durch die Ausgeprägtheit von Boom und Krise besonders hervorstechenden Arbeitsfeld der Informations- und Wissensgesellschaft zu untersuchen und auf der anderen Seite sowohl die Fragestellungen und Annahmen als auch 210 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

die Ergebnisse dieser Untersuchung in das Nachdenken und den Dialog der Sozialpartner und der sonstigen Akteure der Arbeitsmarktpolitik einzuspeisen. Damit hatte das Projekt zwei un- terschiedliche Ausrichtungen: 1. als akademisches Projekt eine empirisch-analytische Dimen- sion zur Generierung von Wissen über Strukturen und Dynamiken in einem neuen Arbeitsfeld sowie 2. als Wissenschafts-Praxis-Transfer eine dialogorientierte Ausrichtung zur Verbrei- tung dieses Wissens unter den Praxisakteuren in diesem Arbeitsfeld bzw. zur mittelfristigen Veränderung ihrer Praxis. Inhaltlicher Schwerpunkt des Projektes sind dabei die Ungleich- heitsmuster im Arbeitsmarkt der neuen Medien, die neben dem Thema der Ungleichvertei- lung von Chancen und Risiken auch in ihrer Rolle als Mobilitäts- und Mobilisierungsbarrie- ren auf dem Arbeitsmarkt und somit als Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unter- nehmen betrachtet und diskutiert werden. Die handlungsorientierte Zielsetzung ist somit der Abbau dieser Ungleichheitsmuster als Voraussetzung zur Erreichung des Doppelziels von Wettbewerbsfähigkeit und Kohäsion, das in der Lissabon-Strategie des Europäischen Rates vom März 2000 festgelegt wurde." (Autorenreferat)

[365-L] Leidinger, Christiane: Die industrielle Verstrickung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 20 05, H. 2, S. 62-65

INHALT: "Branchenfremde Verflechtungen im Medienbereich sind in Europa, und hier vor allem in Großbritannien, Frankreich und Italien, seit den 80er Jahren, in den USA bereits seit Mitte der 60er Jahre nachweisbar. Harte Fakten über beteiligte Konzerne, Branchen und Bereiche gibt es aber bis heute nur sehr wenige. Weltweit liegen keine systematischen Studien vor. Auch in Deutschland weist keine Statistik die Verflechtungsform, auch multisektorale Kon- zentration genannt, aus. (...) Die potentiellen Auswirkungen branchenfremder Verflechtungen sind nur schwer nachzuweisen." (Textauszug) (PT)

[366-L] McGougan, Julian: Digitale Zukunft und die Auswirkungen auf Programmkosten: die Erfahrungen in Großbri- tannien - was ist auf Deutschland übertragbar?, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 11, S. 538- 546 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/mcgougan_11-2004.pdf?foid= 13468)

INHALT: "Großbritannien ist in Europa führend, was die Digitalisierung anbelangt: Inzwischen werden rund 55 Prozent aller britischen Fernsehhaushalte mit digitalen Fernsehprogrammen versorgt. Das Satellitenfernsehen hat nach wie vor eine führende Stellung, während Kabel ei- ne geringere Rolle spielt. Nachdem das terrestrische digitale Fernsehen (DVB-T) zunächst mit dem Scheitern von ITV Digital im Jahr 2002 einen Fehlstart erlebte, ist die Nachfolge- plattform Freeview unter Führung der BBC ein ausgesprochener Erfolg. Freeview besitzt als frei zugängliches digitales Angebot eine besondere Attraktivität für einen großen Teil der bri- tischen Fernsehhaushalte, die bisher noch allein das eingeschränkte analoge terrestrische Fernsehen empfangen können. Daher ist Freeview in den vergangenen zwei Jahren maßgeb- lich für den Anstieg bei den digitalen Anschlüssen verantwortlich. Die BBC konnte gleichzei- tig auch mit ihrem digitalen Radioangebot Bewegung in den stagnierenden Radiomarkt brin- gen. Aus Sicht der Rundfunkveranstalter ist die Digitalisierung mit einer Reihe von Chancen, soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 211 1.10 Medien und Ökonomie

aber auch Risiken verbunden. Zu den positiven Aspekten gehören unter anderem die größere Flexibilität, die Verknüpfung mit neuen interaktiven Zusatzangeboten sowie die Möglichkeit, bestimmte Publika genauer anzusprechen. Risiken liegen unter anderem im elektronischen Programmführer (EPG), der im digitalen Fernsehen eine zentrale Position als Navigationsin- strument für den Nutzer einnimmt. Die Situation der Ausstrahlungs- und Verwertungsrechte für Rundfunkinhalte wird durch digitale Anwendungen verkompliziert, auch das Digital Rights Management (DRM) ist für Anbieter wie die BBC ein durchaus zweischneidiges In- strument. Nicht zuletzt birgt das Aufkommen der Personal Videorecorder (PVR) neue Her- ausforderungen für die Fernsehveranstalter. Im Bereich des digitalen Radios deutet sich be- reits an, wie sich Nutzungsgewohnheiten verändern könnten. Vor allem wirft jedoch die Digi- talisierung die Frage auf, wie all die neuen Möglichkeiten finanziert werden sollen. Für die BBC läuft eine relativ großzügige Gebührenregelung im Jahr 2006 aus, zu einem Zeitpunkt, da voraussichtlich neue, große Investitionen in digitale Technik notwendig werden könnten. Die BBC will durch eine Ausweitung neuer digitaler Dienste, etwa im interaktiven Bereich, nicht ihre konventionellen Programmangebote gefährden. Gleichzeitig wird von ihr jedoch erwartet, dass sie bei dem so genannten Switch-over, dem endgültigen Umstieg von analog auf digital in Großbritannien, eine führende Rolle übernimmt. Die Kostenfrage ist bisher noch nicht geklärt." (Autorenreferat)

[367-L] Pätzold, Ulrich; Röper, Horst: Fernsehproduktionsmarkt Deutschland 2001 bis 2002: Fortschreibung der FORMATT- Studie über Konzentration und regionale Schwerpunkte der Auftragsproduktionsbranche, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 12, S. 576-583 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln (38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ardwer- bung.de/showfile.phtml/12-2004_paetzold_roeper.pdf?foid=13572)

INHALT: "Seit 1998 erfasst das Dortmunder FORMATT-Institut die Auftragsproduktionen aller deutscher Fernsehsender. Die Basisdaten dieser Langzeitstudie zeigen programmliche Trends, Stärken und Schwächen einzelner Produktionsstandorte wie auch die programmwirtschaftli- chen Potenziale in Deutschland. Mittlerweile spielen die so genannten Auftragsproduktionen eine wichtige Rolle für die Programme der Fernsehsender. Die mit Abstand volumenstärkste Produktionsgruppe ist die RTL-Group geblieben, die nun nach dem Zerfall der KirchMedia- Gruppe weit an der Spitze steht. Naturgemäß spielen die Aufträge der privaten Fernsehsender für die Produktionsbranche eine dominierende Rolle. Aber auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vergeben immer mehr Aufträge an Produktionsunternehmen. Gerade diese Aufträge bleiben unverzichtbar um das Qualitätsniveau in der Produktionsbranche zu sichern. Der Beitrag beschreibt die Anlage der Studie und stellt ausgewählte Ergebnisse aus den Jah- ren 2001 und 2002 in einen vergleichenden Zusammenhang mit den Ergebnissen der Vorläu- ferstudie. So war das Gesamtvolumen der Auftragsproduktion in den Jahren 2001 und 2002 weniger rückläufig als befürchtet. Während die Aufträge für das Genre Fiction kontinuierlich gestiegen sind, wurden die Informationsgenres weniger beauftragt. Besondere Beachtung fin- den die Verschiebungen zwischen den Standorten Nordrhein-Westfalen, Bayern, Berlin und Hamburg. Einbezogen in diese Produktionsstudie ist auch der Kinofilm, dessen strukturelle Voraussetzungen nach wie vor unbefriedigend bleiben." (Autorenreferat)

212 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

[368-F] Ring, Peter, Prof.Dr.; Müller-Lietzkow, Jörg, Dr.; Luipold, Uwe (Bearbeitung); Seufert, Wolfgang, Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Medienwirtschaft in Thüringen - Entwicklung, Stand, Perspektiven

INHALT: Standortbewertung, Wettbewerbsfähigkeit, Wachstumspotential der Thüringer Me- dienwirtschaft im internationalen Vergleich. Strategieempfehlungen für die Thüringer Lan- desregierung zum Ausbau des Medienstandortes. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Thüringen, wichtigste 20 Medienstandorte in Deutschland METHODE: Agglomerationstendenzen in Medienbranchen; Auswertung des Standortprofils anhand amtlicher Daten und einer schriftlichen Befragung Thüringer Medienunternehmen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives In- terview (Stichprobe: 20; große Thüringer Medienunternehmen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.000 -angeschrieben, 200 realisiert-; Thüringer Medienunternehmen -2/3 des Gesamtumsatzes; Auswahlverfahren: total). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Umsatzsteuerstatistik, Beteiligtenstatistik). Feldarbeit durch Mitarbei- ter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Seufert, Wolfgang; Müller-Lietzkow, Jörg; Luipold, Uwe; Ring, Peter: Medienwirtschaft in Thüringen. Entwicklung, Stand und Perspektiven. TLM Schriften- reihe, Bd. 16. München: kopaed 2004. ISBN 3-938028-16-5. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Thüringer Lan- desmedienanstalt -TLM- Erfurt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien (Ernst-Abbe- Platz 8, 07743 Jena) KONTAKT: Leiter (Tel. 03641-944951, e-mail: [email protected])

[369-L] Schönenborn, Jörg: Digitale Zukunft und die Auswirkung auf Programmkosten: die Sicht der ARD, in: Media Perspektiven, 2004, Nr. 11, S. 513-518 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/schoenenborn_11-2004.pdf?foid=13463)

INHALT: "Bei der Digitalisierung der Übertragungswege sind vier Entwicklungslinien zu unter- scheiden: die Programmvermehrung (550 Programme sind über Satellit technisch zu empfan- gen), die Veränderung der Verbreitungswege (z.B. über DVB-T), die Digitalisierung der Pro- duktion (mit Folgen für Produktionsformen und redaktionelle Arbeitsabläufe) und die Inter- aktivität als Zukunftsperspektive. In Bezug auf die Programmvermehrung ist die ARD auf ihr Digitalbouquet mit drei digitalen Zusatzkanälen beschränkt. Das ARD-Digitalkonzept 'Ver- netzen statt Versparten' wurde erfolgreich umgesetzt, indem die vielfältigen Programmleis- tungen der ARD zusammengefasst und mit den drei Kanälen EinsMuXx (zeitversetzte Aus- strahlung der Sendungen des Ersten), EinsExtra (informationsorientiertes Programm) und EinsFestival (Fiction und Musik) ergänzt wurden. ARD Digital fungiert als Versuchsplatt- form, die sich zum Beispiel bei den Olympischen Sommerspielen mit den Kanälen Athen 1 bis 4 erfolgreich präsentierte. Strategische Vorteile der privaten Konkurrenz ergeben sich durch die dortige Familienbildung. So hat RTL im Rahmen seiner redaktionellen und techni- schen Zusammenarbeit mit dem Nachrichtensender n-tv nicht nur Synergien gewonnen, son- dern ein konzerneigener Nachrichtenkanal hat auch einen strategischen Vorteil bei der schnel- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 213 1.10 Medien und Ökonomie

len Übertragung aktueller Ereignisse. Die digitale Verbreitung erschließt neues Publikum, und der Verbreitungsweg verändert das Angebot für die Zuschauer. So können zum Beispiel regionale Programmangebote besser verbreitet werden. Zukünftig wird auch eine mobile Fernsehnutzung durch DVB-T möglich sein. Die Rückwirkungen auf die gesamte Produkti- onskette sind enorm. Bei fiktionalen und nonfiktionalen Programmen sind schon heute das Herstellungsformat und die Bildqualität wichtige Kriterien für die internationale Vermark- tung. Auch hier dient ARD Digital als Erprobungsfeld. Die technischen Grundvoraussetzun- gen für Interaktivität werden gegenwärtig mit dem MHP-Standard geschaffen. Eine Einigung über Deutschland hinaus ist erforderlich, damit sich interaktives Fernsehen entwickeln kann. Interaktive Angebote im ARD-Digitalbouquet sind bereits vorhanden, während die Nutzung von MHP als Rückkanal noch am Anfang steht." (Autorenreferat)

[370-L] Snijders, Chris; Zijdeman, Richard: Reputation and Internet auctions: eBay and Beyond, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 158-184

INHALT: Jeden Tag werden zahllose Dinge über Online-Auktionshäuser wie eBay oder Ricardo verkauft. Zwar gibt es zunehmend Berichte über Missbrauch, die Transaktionen scheinen aber doch relativ problemlos abzulaufen. Eine mögliche Erklärung dafür liegt darin, dass die Re- putations-Mechanismen dieser Websites opportunistischem Verhalten vorbeugen. Die Ver- fasser diskutieren zunächst die Mechanismen, die die Wahrscheinlichkeit des Verkaufs eines angebotenen Gegenstands und dessen Preis betreffen. Sie untersuchen dann, ob sich die Er- gebnisse aktueller Studien zu Online-Auktionen replizieren lassen. Dabei zeigt sich, (1) dass es sinnvoll ist, zwischen Power-Anbietern und gelegentlichen Nutzern zu unterscheiden, (2) dass es Variablen gibt, die die Verkäufe beeinflussen, aber oft nicht berücksichtigt werden, (3) dass der Operationalisierung von Reputation besondere Aufmerksamkeit geschenkt wer- den sollte, (4) dass Heteroscedastizität der Daten als Eigenschaft von Standard-Regressions- modellen nicht vernachlässigt werden darf und (5) dass es Hinweise darauf gibt, dass die Ef- fekte für verschiedene Online-Auktions-Websites unterschiedlich sind. (ICEÜbers)

[371-L] Zervos, Frank: Digitales Fernsehen in Deutschland: medienpolitische und medienwirtschaftliche Herausfor- derungen des zukünftigen Fernsehens, Wiesbaden: Westdt. Verl. 2003, 215 S., ISBN: 3-531- 14027-2

INHALT: Bis zum Jahr 2010 soll die herkömmliche analoge Rundfunkübertragung vollständig abgeschafft und das Digitalfernsehen flächendeckend eingeführt werden. Das Interesse der Konsumenten an diesen Angeboten ist jedoch eher gering. Bislang verfügen erst wenige Haushalte über entsprechende Empfangsgeräte. Mit der geplanten Umstellung gehen eine Reihe rechtlicher und politischer Veränderungen (z. B. Einspeisungsrechte, Urheberrecht, Li- zenzen, Konzentrationsprozesse, Jugendschutz) einher. Im ersten Teil seiner Arbeit vermittelt der Autor einen Überblick über die derzeitigen Angebote auf dem Markt und erläutert die technischen Voraussetzungen des digitalen Rundfunks. Im zweiten Abschnitt werden eine Einschätzung des Marktes und ein Überblick über verschiedene Verwertungs- und Finanzie- rungsmodelle gegeben. Der dritte Teil ist den medienpolitischen Fragen gewidmet. Der um- 214 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.10 Medien und Ökonomie

fangreiche Anhang enthält Interviews mit verschiedenen hochrangigen Experten, darunter auch Ministerpräsident Kurt Beck. (ZPol, VS)

1.11 Medien und Recht

[372-L] Allhutter, Doris: "Illegale und schädigende Internetinhalte": Pornografie und Grundrechte im Policy Fra- ming der Europäischen Union, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 33/2004, H. 4, S. 423-436 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit einem der gewinnbringendsten Zweige der Internet- branche, der Mainstream-Internetpornografie und ihren Rahmenbedingungen im Kontext der Politik der Europäischen Union zu illegalen und schädigenden Internetinhalten. Basierend auf dem Framing-Ansatz wird der Politikprozess zum 'mehrjährigen Aktionsplan zur sichereren Nutzung des Internets' aus grundrechtlicher und feministischer Perspektive untersucht. Dabei wird das Policy Framing der beteiligten EU-AkteurInnen insbesondere hinsichtlich ge- schlechtersensibler Herangehensweisen und den ihnen zugrunde liegenden theoretischen Zu- gängen analysiert. Die dominanten Policy Frames der AkteurInnen werden aus unterschiedli- chen Schwerpunkten in der Zielsetzung und Definition illegaler und schädigender Internetin- halte und deren grundrechtlichen Implikationen sowie der strategischen Positionierung der AkteurInnen zwischen 'möglichen Grundrechtseingriffen' oder der 'Betonung liberaler Ab- wehrrechte' abgeleitet." (Autorenreferat)

[373-L] Aschenbrenner, Jo Beatrix: Leitlinien aus Europa für die Umsetzung der Privatkopieschranke im Zweiten Korb der Urheberrechtsnovelle, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 145-154 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nach europäischem Recht ist der deutsche Gesetzgeber frei, die Privatkopie gänzlich zu untersagen. Nicht jedoch kann nur eine der beiden Formen untersagt und die andere zuge- lassen werden. Hinsichtlich der Regelungstiefe überlässt die Richtlinie dem nationalen Ge- setzgeber einen weiten Spielraum. Die Privatkopie kann durchsetzungsstark ausgestaltet wer- den. Die in der lebendigen Diskussion um die Neuregelung der Privatkopie vorgeschlagenen Beschränkungen stellen weder einen Verstoß gegen Richtlinienrecht noch einen unzulässigen Eingriff in das geistige Eigentumsrecht dar. Der Referentenentwurf vom 27.9.2004 verzichtet nach eigenen Worten auf wesentliche Beschränkungen der Privatkopie. Er nimmt allerdings eine Klarstellung hinsichtlich der legalen Quelle des Werkes vor. Die Regelung einer durch- setzungsstarken Privatkopie hält er nicht für erforderlich. Wie auch an den zahlreichen nach dem Referentenentwurf veröffentlichten Stellungnahmen zu sehen, ist die Diskussion nach wie vor eröffnet." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 215 1.11 Medien und Recht

[374-L] Blaue, Andreas: Meinungsrelevanz und Mediennutzung: zur Konvergenz und Regulierung elektronischer Medien, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 1, S. 30-41 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Technische Konvergenz führt - soweit absehbar - nicht zu einer Konvergenz der Me- diennutzung. Auch unter den Bedingungen informationstechnologischer Integrationsentwick- lungen bleibt Nutzungsverhalten dienstespezifisch, folgt es dem jeweiligen Grad der Mei- nungs(bildungs)relevanz elektronischer Medien. Dem entspricht das geltende Ordnungskon- zept, das vor dem Hintergrund des Gewährleistungsauftrags der Rundfunkfreiheit am glei- chen Motiv der Wirkungsintensität eines Inhaltedienstes auf den Meinungsbildungsprozess verschiedene Dienstekategorien mit unterschiedlicher Regelungsdichte hinreichend, aber auch notwendig weit differenziert. Dienstespezifische Regulierung folgt unmittelbar dienstespezifischer Mediennutzung, nicht zufälligen technologischen Rahmenbedingungen. Es besteht daher kein Anlass, das vertikal abgestufte Regelungsniveau der Medienordnung zu ändern. (...)" (Autorenreferat)

[375-L] Braun, Thorsten: Das Urheberrecht in der Informationsgesellschaft: der Referentenentwurf zum Zweiten Korb aus Sicht der Tonträgerwirtschaft, insbesondere im Hinblick auf die Privatkopie, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 100-103 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: So begrüßenswert es ist, dass der Referentenentwurf zum "Zweiten Korb" der Urheber- rechtsnovelle sich zu einem starken Schutz geistigen Eigentums bekennt und den Rechteinha- bern die Erstverwertung im Online-Bereich zusichert, so unbefriedigend ist der Entwurf je- doch im Detail. Dies gilt insbesondere für den Sektor der Privatkopie, wo mit einer zu weiten und missbrauchsanfälligen Schranke dem massenhaften Kopieren von Musik auch weiterhin Vorschub geleistet wird. Auch geht der Entwurf nicht auf die deutlich gesteigerte Nutzungs- intensität durch neue Übertragungs- und Speicherformen ein. (KB)

[376-L] Brauneck, Anja: Kritische Anmerkungen zur konventionellen gerichtlichen Prüfungsmethodik bei satirischen Darstellungen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 12, S. 887- 895 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Folgendes "Prüfungsverfahren bei satirischen Darstellungen (liegt) nahe: Die in dem reichsgerichtlichen Urteil von 1928 angenommenen satirischen Merkmale der 'Übertreibung' und der 'Indirektheit der Aussage' sind zwar wesentlich für eine satirische Darstellung, jedoch keineswegs ausreichend, um ihre Komplexität angemessen zu erfassen. Insofern ist es hilf- reich, die in der literaturwissenschaftlichen Satire-Diskussion erarbeiteten Differenzierungen hinsichtlich des Satirebegriffs auch für die rechtliche Bewertung der Satire heranzuziehen. Die streitgegenständliche Äußerung muss daher im ersten Prüfungsschritt hinsichtlich der dargestellten konstitutiven Merkmale der Satire untersucht werden. Liegt nach dieser Prüfung eine satirische Äußerung vor, so ist daran anschließend deren exakt formulierbarer Aussage- kern nach dem Maßstab eines satirekundigen Rezipienten zu ermitteln. Allerdings ist die im 216 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

reichsgerichtlichen Urteil von 1928 vorgenommene Unterscheidung von 'Aussagekern' und 'Einkleidung' in aller Regel verfehlt, da sich die satirische Darstellung als unteilbare Einheit von Aussage und Gestaltung präsentiert. Daher bleibt bei der Ermittlung des Aussagegehalts die satirische Äußerung als Ganzes Gegenstand der Interpretation. Im nächsten Schritt ist der ermittelte Aussagekern der Satire im Hinblick auf eine mögliche Persönlichkeitsrechtsverlet- zung im Wege einer Güterabwägung zwischen dem Grundrecht der Kunstfreiheit einerseits und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht andererseits zu überprüfen und zwar auch dann, wenn der Intimbereich des Angegriffenen von der Äußerung betroffen ist. Eine absolute Grenze der Satire bildet jedoch die Schmähkritik, bei der der Satiriker nicht in erster Linie ei- ne soziale Absicht verfolgt, sondern die persönliche Diffamierung des Angegriffenen beab- sichtigt." (Autorenreferat)

[377-L] Braunmühl, Patrick von: Entwurf für den Zweiten Korb des neuen Urheberrechts bringt weitere Nachteile für Verbraucher, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 109-112 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Urheberrecht wird zunehmend durch privatrechtliche Lizenzen ersetzt. Daher muß ein Mindesstandard an Rechten der Verbraucher im Interesse der Privatsphäre, der Wissen- schaft und der Bildung geschaffen werden. Diesem Anspruch wird der Referentenentwurf zum "Zweiten Korb" aber nicht gerecht. Im Gegenteil stellt er eine weitere Verschlechterung der Rechtsposition des Nutzers gegenüber der Wirtschaft dar. (KB)

[378-L] Gangloff, Tilmann P.: Tatort: Jugendschutz: Privatsender streiten sich mit ARD und ZDF über den Jugendschutz, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 71-73

INHALT: Der ARD-Krimireihe "Tatort" werden wiederholt Verstöße gegen die Jugendschutzauf- lagen vorgeworfen. Da die Reihe Millionenpublikum hat, werden die Grenzüberschreitungen stärker wahrgenommen. Die privaten Sender beklagen, viel strengeren Kontrollinstanzen zu unterliegen als es die öffentlichrechtlichen Sender zu sein scheinen. In seinem Beitrag be- schreibt der Autor kurz die Einrichtungen und ihre Kompetenzen (und Differenzen), die in Deutschland für den Jugendmedienschutz zuständig sind: die Landesmedienanstalten, Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen und die Jugenschutzbeauftragten der öffentlich-recht- lichen Runfunkanstalten. (PT)

[379-L] Grassmuck, Volker: Ein Plädoyer für durchsetzbare Schrankenbestimmungen für Privatkopie, Zitat und Files- haring, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 104-109 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Nutzer dürfen privat kopieren. Verwerter dürfen ihnen diese Möglichkeit mit Hilfe von technischen Schutzmaßnahmen wieder nehmen. Seit Inkrafttreten des Ersten Korbes klafft dieser Widerspruch zwischen der Zulässigkeit sowohl der Schranke wie ihrer Beseiti- gung durch DRM. Seine Auflösung hat der Referentenentwurf nicht gewagt, sondern erneut soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 217 1.11 Medien und Recht

vertagt. Die sehr grundlegende Freiheit des Zitierens will der Entwurf geringfügig erweitern. Auch diese Schranke läuft leer bei Werken, die ausschließlich DRM-gekapselt angeboten werden. Die Klagemöglichkeit, die der Gesetzgeber im Ersten Korb zur Durchsetzung be- stimmter Schrankenbestimmungen geschaffen hat, wirft viele praktische und grundsätzliche Probleme auf. Solange sie jedoch die einzige verfügbare Lösung ist, muss sie auch für die Be- rechtigten der Privatkopie und der Zitatfreiheit nutzbar gemacht werden. Besonders eklatant ist dies Missverhältnis von medienwirklicher Entwicklung und urheberrechtlicher Regelung in Bezug auf Tauschbörsen. Weder die geltenden noch die geplanten Bestimmungen sind in der Lage, hier die Interessen der Urheber noch die der Nutzer zu wahren. Die vollständige Ratlosigkeit, die die Beschreibung der Tauschbörsendynamik unter der in München versam- melten Urheberrechtsfamilie auslöste, ist beredtes Zeugnis dafür. Dabei ist weder das Prob- lem einer massenhaften, nicht genehmigten, aber auch nicht verhinderbaren Werknutzung durch neue Medien dern Urheberrecht neu, noch seine Lösung. Sie lautet: eine Kultur-Flatrate fürs Netz. Es wird zunehmend deutlich, dass dem Massenindividualmedium Internet einzig eine kollektive Rechtewahrnehmung angemessen ist." (Autorenreferat)

[380-L] Gröpl, Christoph: Rechtsfragen bei der Rundfunkübertragung von Sportereignissen: ein Vergleich zwischen dem Kurzberichterstattungsrecht und dem Großereignisübertragungsrecht unter dem As- pekt der Berufsfreiheit, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 12, S. 865-875 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "1. Im dualen Rundfunksystem hat der Wettbewerb zwischen den öffentlich-recht- lichen Rundfunkanstalten und den privaten Fernsehsendern den Kampf um die Übertragungs- rechte für Sportereignisse entfacht. 2. Der Rundfunkstaatsvertrag gewährleistet vor diesem Hintergrund einerseits das Recht eines jeden Fernsehveranstalters zur Kurzberichterstattung (Kurzberichterstattungsrecht, Paragr. 5 RStV), andererseits die Pflicht von Exklusivrechteer- werbern, bei bestimmten sportlichen Großveranstaltungen die volle und zeitgleiche Ausstrah- lung im 'freien' Fernsehen zu ermöglichen (Großereignisübertragungsrecht, Paragr. 5 a RStV). 3. Die Ausgestaltung des Kurzberichterstattungsrechts ist vom Bundesverfassungsge- richt 1997 im Wesentlichen gebilligt worden. Das Großereignisübertragungsrecht war dem- gegenüber noch nicht Gegenstand einer verfassungsgerichtlichen Überprüfung. 4. Die Ent- scheidungskriterien des Bundesverfassungsgerichts zum Kurzberichterstattungsrecht lassen sich nur beschränkt auf das Großereignisübertragungsrecht übertragen. Denn durch dessen Live-Zuschnitt erhält es einen grundlegend anderen, wesentlich von 'Spannungselementen' geprägten Charakter. 5. Paragr. 5 a RStV 'entkommerzialisiert' die von ihm erfassten sportli- chen Großereignisse für die Exklusivrechteerwerber des Bezahlfernsehens in weitem Umfang und greift damit in die Berufsfreiheit insbesondere der Ereignisveranstalter (Sportvereine und -verbände) sowie der Fernsehveranstalter ein. 6. Qualifizieren lässt sich dieser Eingriff im Ergebnis als (bloße) Berufsausübungsregelung; verfassungsrechtlich rechtfertigen ließe er sich im Ansatz durch das Informations-, Kommunikations-, Identifikations- und Unterhal- tungsinteresse breitester Schichten der Bevölkerung. 7. Ob die mit dem Großereignisübertra- gungsrecht verbundene 'Entkommerzialisierung' indes auch erforderlich und verhältnismäßig i. e. S. ist, hängt von juristischen Wertungen und damit letztlich vom individuellen Vorver- ständnis des Normanwenders ab: Erachtet dieser frei empfangbare Live-Übertragungen sport- licher Großereignisse als 'essentiell' oder gar 'unabdingbar', wird die Entscheidung zu Guns- ten der derzeitigen Rechtslage ausfallen. Anderenfalls mögen Gesichtspunkte des freien 218 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

Marktes, insbesondere die wirtschaftlichen Interessen von Ereignis- und Fernsehveranstaltern überwiegen und eine verfassungsrechtsindizierte Reform von Paragr. 5 a RStV nahe legen." (Autorenreferat)

[381-L] Haupt, Stefan; Ullmann, Loy: Der Fax- und E-Mail-Versand sind in der Informationsgesellschaft verboten: eine Anmer- kung zum Urteil des Kammergerichts vom 30.4.2004, Az.: 5 U 98/02, in: Zeitschrift für Urhe- ber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 1, S. 46-49 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Mit seinem Urteil vom 30.4.2004 hat das Kammergericht Berlin den Versand von Arti- keln per Fax oder E-Mail verboten. "Nach der Absicht der Europäischen Union, des Gesetz- gebers und der Rechtsprechung des BGH dürfen neue technische Möglichkeiten nicht grund- sätzlich ausgeschlossen bzw. verhindert werden. Nach Sinn und Zweck der Norm (Paragr. 44 a UrhG) sowie der Rechtsprechung des BGH müssten der Fax- und EMail-Versand zukünftig möglich sein. Nach der Entscheidung des Kammergerichtes ist eine derartige Nutzung jedoch untersagt. Folgende Lösungen sind denkbar: 1. der Gesetzgeber wird zu einer Klarstellung veranlasst oder 2. durch eine vertragliche Regelung mit den Rechteinhabern wird die Nutzung rechtlich abgesichert. Allerdings werden dadurch die Schrankenreglungen ad absurdum ge- führt, was perspektivisch zu einer ausschließlichen Rechteinhaberschaft (Monopolstellung) führt, die gerade durch die Schrankregelung im Sinne der Allgemeinheit vermieden werden sollte." (Autorenreferat)

[382-L] Heidemann-Peuser, Helke: Die Pauschalvergütung für privates Kopieren, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 118 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: Der Referentenentwurf zeigt das Bemühen der Bundesregierung um eine gerechte Vergütung für privates Kopieren. Da gegenwärtig keine Möglichkeit der Individualvergütung in Sicht ist, ist es sinnvoll, die Pauschalvergütung vorzusehen und diese an den Preis des Ko- piergeräts bzw. des Speichermediums zu knüpfen. (KB)

[383-L] Hilgendorf, Eric: Crime, law and the Internet, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 302-312

INHALT: Der Verfasser skizziert einleitend das deutsche Rechtssystem und die Rechtspolitik, um dann die Hauptformen der Internet-Kriminalität darzustellen. Vor diesem Hintergrund wird einer der wichtigsten Internet-Fälle der vergangenen zehn Jahre, der CompuServe-Fall, dar- gestellt. Zu den Hauptproblemen der Netzkriminalität gehört die globale Reichweite. Im weltumspannenden Cyberspace ist es offensichtlich leichter, Verbrechen zu begehen, die Menschen in einer Reihe anderer Länder beeinträchtigen. Andererseits kann ein einzelnes Land sein Strafrecht nicht willkürlich über seine Grenzen hinweg ausdehnen. Ein internatio- nales Strafrecht für das Internet ist möglich, sollte aber auf den Schutz universell - oder annä- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 219 1.11 Medien und Recht

hernde universell - akzeptierter Interessen und Werte begrenzt bleiben. Tatsächlich scheint es, dass die Probleme der Computerkriminalität im Internet nicht durch das Strafrecht allein zu lösen sind. (ICEÜbers)

[384-L] Hoeren, Thomas: Der 2. Korb der Urheberrechtsreform, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 12, S. 885-887 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die bisherigen Bemühungen des Gesetzgebers bei Umsetzung der RL 2001/29/EG haben vornehmlich die Belange der Rechteverwerter im Zusammenhang mit den Möglichkei- ten der Informationsgesellschaft berücksichtigt. Im Vordergrund standen bislang zuvörderst die Risiken und nicht die mit den neuen technischen Möglichkeiten verbundenen Chancen. Dies gilt insbesondere für den Bereich von Bildung, Wissenschaft und Forschung. Die Infor- mationsgesellschaft hat hier zu ganz neuen Möglichkeiten der Wissensvermittlung und der Zusammenarbeit von Forschern und Wissenschaftlern geführt. Die Nutzung dieser neuen Möglichkeiten ist im globalen Kontext ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Hierbei ist nicht allein das Vorhandensein der technischen Mittel und Ressourcen entscheidend, sondern auch ein verlässlicher Rechtsrahmen auf der Inhaltsebene. Dies ist durch die bisherige Aus- gestaltung des Urheberrechts nicht gelungen. Die Schranken zu Gunsten von Bildung, Wis- senschaft und Forschung sind durch ihre teilweise umständliche Ausgestaltung und die Ver- wendung von unbestimmten Rechtsbegriffen für die tägliche Arbeit von Lehrern, Hochschul- lehrern, Wissenschaftlern und Forschern nicht praktikabel. Zudem wurden Erfordernisse aus der Praxis bei der Gesetzgebung bislang nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt, was nicht zuletzt daran liegt, dass Stimmen aus dem Bereich Bildung, Wissenschaft und For- schung bisher bei den Beratungen kaum zu Wort gekommen sind. Angesichts der starken in- ternationalen Lobby der Rechteverwerter ist ein geschlossenes Vorgehen für die Durchset- zung der Belange von Bildung, Wissenschaft und Forschung im Zuge des 2. Korbs der Re- form des Urheberrechts erforderlich." (Autorenreferat)

[385-L] Hoppe, Tilman: Campbell vs Mirror Ltd.: das "Model"-Urteil zu Privacy?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 1, S. 41-45 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Noch bis vor einigen Jahren galten Prominente in Großbritannien als 'Freiwild' der Regenbogenpresse. Weltweites Aufsehen erregte daher die Veröffentlichung von mit einer geheimen Kamera aufgenommenen Fotos der knapp bekleideten Prinzessin von Wales beim Training, im Fitnessstudio. Diana konnte sich gegen die am 7.11.1993 im Sunday Mirror als 'Di Spy Sensation' erschienene Veröffentlichung nur wehren, weil der Besitzer des Fitness- studios - und nicht ein außenstehender Paparazzi - die Bilder aufgenommen hatte. Nunmehr wurde mit einem Urteil des House of Lords dem Recht of Privatsphäre auch in Großbritan- nien zum Durchbruch verholfen. "Ein allgemeines Recht auf Privatleben, wie es den anderen europäischen Rechtsordnungen bekannt ist, hat das House of Lords mit der Fortentwicklung des breach of confidence zwar nicht geschaffen. Denn für Verletzungen des Privatlebens, z.B. durch eine rechtswidrige Personendurchsuchung der Polizei, greift der Tatbestand des breach 220 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

of confidence nicht. (...) Was das Medienrecht anbelangt, verfügt das englische Recht mit seiner dreifachen Haftung (compensatory und aggravated damages sowie Gewinnabschöp- fung) jedoch heute schon über einen wirksameren Schutz des Privatlebens als das deutsche Recht. Ob England darüber hinaus dem europaweiten Trend folgen wird und den Pri- vatheitsschutz durch einen Straftatbestand für die Veröffentlichung privater Informationen allgemein oder zumindest für die Veröffentlichung von Bildaufnahmen von privaten Situatio- nen auszubauen, dürfte allerdings zweifelhaft sein." (KB2)

[386-L] Hucko, Elmar: Statement: Urheberrecht in der Informationsgesellschaft: der Referentenentwurf zum Zwei- ten Korb, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 128-130 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Entwurf zum "Zweiten Korb" folgt konsequent den Grundsatzentscheidungen des "Ersten Korbs": Die Privatkopie bleibt erlaubt, auch digital. Die Urheber werden durch eine Pauschalvergütung entschädigt. Es gibt aber kein Recht der Durchsetzung der Privatkopie bei Einsatz technischer Schutzmaßnahmen. Der grundrechtliche Schutz des Urheberrechts bleibt somit gewahrt. (KB)

[387-L] Kreile, Reinhold: Stellungnahme zum Referentenentwurf, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 112-113 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Bemessung der pauschalen Vergütung für zulässige Privatkopien darf nicht - wie es der Entwurf zum "Zweiten Korb" des neuen Urheberrechts vorsieht - an die Kosten des Kopiergeräts gekoppelt werden. Vielmehr ist der verfassungsrechtliche Grundsatz der "ange- messenen Vergütung" zu gewährleisten. Anderenfalls würde die Entwicklung von "Billigge- räten" zu einem Verfall der Vergütungssätze führen. (KB)

[388-L] Ladeur, Karl-Heinz: Rechtsproblem der Regulierung der Entgelte, der Paketbündelung und der Vertragsgestal- tung im digitalen Kabelfernsehen, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 1, S. 1-9 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: "Der Überblick über die gegenwärtigen Probleme des Kabelfernsehens zeigt, dass das deutsche Telekommunikations- und Medienrecht eine Reihe regulatorischer Vorkehrungen für die Organisation der Übertragung unter den Bedingungen der Digitalisierung bereit hält. Die zentralen Fragen sind im Rundfunkstaatsvertrag und im TKG nur rudimentär geregelt. Zum Teil liegt das an der bewussten Option für eine stärkere Flexibilisierung des Rechts durch die Ermöglichung von mehr privater Initiative. Grundsätzlich erscheint dies richtig. Das Handlungsfeld kann aber so komplex werden, wenn alle Bedingungen vertraglich ausge- handelt werden müssen und zugleich die Reichweite der Verfügungsrechte der Beteiligten unklar ist. Deshalb bedarf es einer begrenzten Beteiligung der Landesmedienanstalten und der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 221 1.11 Medien und Recht

RegTP vor allem als Reserveentscheider oder als Mediatoren für die Fälle, in denen vertragli- che Lösungen nicht oder nur schleppend zustande kommen. Dafür reicht insbesondere das geltende Medienrecht aus. Die Landesmedienanstalten sind aber zu ermutigen, ihre durchaus nicht unbedeutenden Handlungsmöglichkeiten zur Abstützung einer erfolgreichen Strategie der Digitalisierung der Kabelnetze zu nutzen." (Autorenreferat)

[389-L] Melichar, Ferdinand: Die Private Vervielfältigung und Pauschalvergütungen im Referentenentwurf zum Zweiten Korb, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 119-120 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Obwohl der Entwurf sich um eine abgewogene Regelung der Privatkopie bemüht, sind zwei wichtige Aspekte zu kritisieren: (1) Die Höhe der Pauschalvergütung sollte wie bisher vom Gesetzgeber festgelegt und nicht den beteiligten Parteien überlassen werden; (2) die be- währte Schiedsstellenregelung sollte beibehalten und nicht durch einen einzelnen - vom BMJ ad hoc zu bestimmenden - Vorsitzenden ersetzt werden. (KB)

[390-L] Morlok, Martin; Alemann, Ulrich von; Streit, Thilo (Hrsg.): Medienbeteiligungen politischer Parteien, (Schriften zum Parteienrecht, 29), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 168 S., ISBN: 3-8329-0719-X

INHALT: Sind Medienbeteiligungen politischer Parteien zulässig? Aus juristischer Sicht sei dies 'eine äußerst umstrittene Frage' (10), schreibt Morlok. Ihr wird nach einer Bestandsaufnahme, einer Analyse der Entwicklung am Beispiel der SPD und einer kartellrechtlichen Betrachtung vor allem aus verfassungsrechtlicher Sicht nachgegangen. Unterschieden werden dabei Rund- funk und Printmedien. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Hans H. Klein kritisiert die gegenwärtige Entwicklung, bei der die Rundfunkgesetze der Länder so verschärft werden, dass es nicht nur politischen Parteien verboten ist, sich als Rundfunkveranstalter zu betätigen. Auch Unternehmen, an denen Parteien beteiligt sind, werden davon ausgeschlossen. Aber dass 'ausgerechnet Parteien, die an der Bildung des Volkswillens von Verfassungs wegen mitwirken müssen, ihre Meinung im Rundfunk nicht unmittelbar sollen kundtun dürfen, ist befremdlich', resümiert Klein (89). Die SPD-Politikerin Inge Wettig-Danielmeier verweist zudem auf die historische Entwicklung der SPD-Medien, die schon bei der Verabschiedung des Grundgesetzes bekannt gewesen sei, dennoch aber immer wieder vor allem von der Springer-Presse kampagnenhaft kritisiert worden sei. Die oben erwähnte Änderung der Lan- desmediengesetze der unionsregierten Länder verlaufe dementsprechend gezielt zu Unguns- ten der SPD. Die Politikerin kritisiert, dass damit die älteste deutsche Partei aus den Medien herausgedrängt werden soll, sich aber ausländische Investoren - 'auch als Strohmänner ande- rer politischer Richtungen' (141) - ungehindert engagieren können. Der Band geht auf eine Tagung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Oktober 2003 zurück. Aus dem In- haltsverzeichnis: I. Bestandsaufnahme und kartellrechtlicher Blickwinkel: Friedhelm Boll: Entwicklung der Medienbeteiligung politischer Parteien am Beispiel der SPD (15-28); Mar- garete Schuler-Harms: Medienbeteiligungen politischer Parteien - Eine Bestandsaufnahme (29-49); Petra Pohlmann: Medienbeteiligungen politischer Parteien aus kartellrechtlicher Sicht (51-59); II. Die Beteiligung politischer Parteien an Medien - Rundfunkrecht und Ver- fassungsrecht: Hubertus Gersdorf: Medienbeteiligung politischer Parteien im Lichte des 222 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

Rundfunkverfassungsrechts (69-75); Hans H. Klein: Medienbeteiligung politischer Parteien - Verfassungsrechtliche Betrachtungen (77-90); III. Streitgespräch: Ist die Beteiligung politi- scher Parteien an Medien zulässig?: Joachim Wieland: Medienbeteiligung politischer Parteien (103-112); Peter M. Huber: Medienbeteiligungen politischer Parteien (113-128); IV. Die poli- tische Bewertung der Medienbeteiligung von politischen Parteien - Podiumsdiskussion mit Inge Wettig-Danielmeier (SPD), Lothar Hegemann (CDU), Dietmar Strehl (Bündnis '90/Die Grünen), Stefan Grüll (FDP) (139-166). (ZPol, VS)

[391-L] Pakuscher, Irene: Statement zum Urheberrecht in der Informationsgesellschaft: der Referentenentwurf zum Zweiten Korb, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 127- 128 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Referentenentwurf will für die Zukunft eine flexible Anpassung der Vergütung an den Stand der Technik gewährleisten und bei Streitigkeiten über die Vergütung durch ein straffes Verfahren schnell Rechtsklarheit schaffen. (...) Deshalb schlägt der Entwurf in Pa- ragr. 54 vor, künftig die Vergütungspflicht allein an die tatsächliche nennenswerte Nutzung der Geräte zum Kopieren urheberrechtlich geschützter Inhalte anzuknüpfen. Damit erledigen sich die Streitigkeiten über die Bestimmung der Geräte zum Kopieren geschützter Werke und Leistungen. (...) Diese neuen materiellen Regelungen ergänzt der Entwurf durch grundlegend neue Wege, auf denen die Beteiligten die Vergütung in weitgehender Selbstregulierung rasch bestimmen oder bestimmen lassen können. Auf der ersten Stufe bleibt es bei der Festsetzung der Tarife durch die Verwertungsgesellschaften. Auf der zweiten Stufe aber ist ein neues Schiedsstellenverfahren vorgesehen, bei dem sich ein vom Bundesministerium der Justiz be- nannter Vorsitzender und zwei oder mehrere von den beteiligten Parteien benannte Beisitzer wie in einer Mediation um eine Lösung bemühen. Weil die vorgeschlagenen Regelungen je- doch noch nicht hinreichend erkennen lassen, dass dieses Mediationsverfahren neben das 'klassische' Schiedsstellenverfahren treten soll, wird der Entwurf in diesem Punkt neu formu- liert werden." (Autorenreferat)

[392-L] Pelny, Stefan: Das Verfahren der EU-Kommission gegen Dänemark: ein Menetekel für die Länderregie- rungschefs in Deutschland?, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 1, S. 22-29 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die EU-Kommission hatte beschlossen, gegen Dänemark wegen der staatlichen Finan- zierung der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt TV2 ein Verfahren einzuleiten. "Zieht man einen Vergleich zwischen den geschilderten Entscheidungen der EU-Kommission und dem aktuellen deutschen Rundfunkrecht, dann lässt sich eine Reihe von Defiziten feststellen, die der deutsche Rundfunkgesetzgeber in Zukunft beheben sollte: 1. Bund und Länder sollten sich darauf einigen, die staatlichen Beihilfen in Gestalt des körperschaftssteuerlichen Sonder- tarifs zu Gunsten von ARD und ZDF abzuschaffen. 2. Die KEF sollte den gesetzlichen Auf- trag erhalten, anlässlich der Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich- rechtlichen Anstalten auch umfassend zu kontrollieren, ob die Sender ihren Rundfunkauftrag tatsächlich erfüllen. 3. Die Länder sollten rundfunkstaatsvertragliche Regelungen schaffen, wonach die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verpflichtet werden, jährlich einen - öf- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 223 1.11 Medien und Recht

fentlich zugänglichen - Haushalt zu verabschieden, der eine Verbindung zwischen dem ihnen zugebilligten Gebührenaufkommen und dem von ihnen zu erfüllenden Rundfunkauftrag her- stellt. 4. Die Länder sollten rundfunkstaatsvertragliche Regelungen treffen, wonach diverse Tätigkeiten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als außerhalb des Rundfunkauftrags liegende kommerzielle Aktivitäten definiert werden. 5. Die Länder sollten unverzüglich die Transparenz-Richtlinie bezogen auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunkbereich in ihrer Rundfunkgesetzgebung umsetzen." (Autorenreferat)

[393-L] Reinemann, Susanne: Die Auswirkungen des Legge Gasparri auf die Meinungsmacht von Silvio Berlusconi in Ita- lien, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 12, S. 904-911 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Am 29. April 2004 hat das italienische Parlament ein Mediengesetz gebilligt, welches insbesondere die analoge terrestrische Ausstrahlung des privaten Fernsehprogramms Rete- quattro der Mediaset-Gruppe von Ministerpräsident Silvio Berlusconi formell legalisiert und eine weitere Ausdehnung seines Medienimperiums auch im Zeitungs- und Werbegeschäft er- laubt. Damit endet eine intensiv geführte Debatte über das von der Regierung Berlusconi über ihren Kommunikationsminister Maurizio Gasparri (Alleanza Nazionale - AN) im September des Jahres 2002 eingebrachte und nach ihm benannte Gesetz zur Reform der elektronischen Medien, das Legge Gasparri (Gasparri-Gesetz), das Beobachtern zufolge einen herausragen- den Platz in der Mediengeschichte einnehmen wird. Durch das Legge Gasparri wird eine auf der Grundlage des Legge Maccanico (Maccanico-Gesetz) vom 31.7.1997 getroffene Ent- scheidung des Corte Costitutionale (Verfassungsgerichtshof) vom 20. November 2002 aufge- hoben, die die Medienkonzentration in Italien begrenzen sollte. Damit wird einmal mehr der bereits derzeit bestehende massive Einfluss von Silvio Berlusconi (..) auf die elektronischen Medien des Landes gestärkt. Der vorliegende Beitrag erläutert Gegenstand und Entstehung des Gesetzes mit Blick auf die Medienkonzentration in Italien." (Autorenreferat)

[394-L] Riesenhuber, Karl: Tantiemenansprüche der Berechtigten gegen die Verwertungsgesellschaften: zugleich eine Besprechung von BGH v. 4.3.2004 - I ZR 244/01 - Verteilung des Vergütungsaufkommens, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 137-145 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Verwertungsgesellschaften sind gerade dort, wo sich die Tantiemen auf der Grundlage von Angaben der Berechtigten errechnen, im Interesse der Gesamtheit aller Be- rechtigten (Treugeber) gebunden, sorgfältige Prüfungen vorzunehmen. Mit der Vertrauens- stellung der Berechtigten geht umgekehrt eine besondere Sorgfaltspflicht einher. Er muss sei- ne Angaben nicht nur innerhalb der - zulässigerweise - vorgesehenen vertraglichen Aus- schlussfristen machen, sondern diese ggf. auch näher darlegen und beweisen. Unklarheiten in den Angaben der Berechtigten können im Verteilungsplan grundsätzlich pauschale Abzüge rechtfertigen. In seinem Urteil vom 4.3.2004 hat der Bundesgerichtshof damit die früher, vor allem in den Entscheidungen GEMA-Wertungsverfahren und Klausurerfordernis aufgestell- ten Grundsätze für die rechtliche Beurteilung von Verteilungsplänen weithin überzeugend 224 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

fortgeführt. Das Wahrnehmungsrecht gewinnt durch die zunehmende gerichtliche Konkreti- sierung zunehmend an Kontur." (Autorenreferat)

[395-L] Rohleder, Bernhard: Statement zur Neuregelung des Vergütungssystems für die Geräteindustrie, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 120-121 (Standort: UuStB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der BITKOM begrüßt, dass das Justizministerium die dringende Notwendigkeit einer Reform des pauschalen Abgabensystems erkannt und mit großer Energie in die Hand ge- nommen hat. Jedoch ist aus unserer Sicht enttäuschend, dass nicht alle notwendigen Schnitte gemacht wurden, derer es bedarf, um ein wirklich zukunftgerichtetes Vergütungssystem zu schaffen. Stattdessen möchte man das pauschale Geräte- und Leerträgerabgabensystem in Deutschland gerade soweit modernisieren, dass es nicht offensichtlich gegen EU- und Wett- bewerbsrecht verstößt und damit auf unabsehbare Zeit erhalten werden kann. Dies geschieht wohl wissend, dass die Geräte- und Leerträgerindustrie bei einer Ausweitung des Systems massiv belastet wird. Es geschieht auch, obwohl klar ist, dass Pauschalabgaben für den Urhe- ber immer nur ein Zusatzeinkonnnen sein können. Sein eigentliches Einkommen muss der Urheber aus der Erstverwertung seines Werkes ziehen. Abgaben auf Geräte und Speicherme- dicn befördern dagegen eher das legale und illegale Kopieren Privater." (Textauszug)

[396-L] Scharf, Albert; Fedotov, Michail (Hrsg.): Medienrecht im Vergleich Deutschland-Russland: eine Initiative des Petersburger Dialogs, Würzburg: Königshausen u. Neumann 2004, 414 S., ISBN: 3-8260-2943-7 (Standort: B d. Inst. f. Auslandsbez. Stuttgart(212)-24839)

INHALT: Eine Gruppe von russischen und deutschen Experten im Bereich des Medienrechts legt eine rechtsvergleichende Analyse vor, die aufzeigt, auf welche Herausforderungen die Me- dienfreiheit gegenwärtig trifft und welche Wege zur Überwindung dieser Herausforderungen von den Rechtssystemen beider Länder angeboten werden. Im Einzelnen werden Gesetzge- bung und Praxis der Rechtsanwendung in achtzehn Fragenkomplexen für beide Länder darge- stellt. Dabei handelt es sich um folgende Bereiche: verfassungsrechtliche Grundlagen, Schranken der Meinungs- und Medienfreiheit, Mediengesetzgebung und -struktur, öffentlich- rechtlicher Rundfunk, Rolle internationaler Verträge, Selbstregulierung, Zuständigkeit von Exekutivbehörden, Registrierung und Lizenzierung, Eigentumsrecht, Recht auf Information, Zugang zu geschützten Informationen, Schutz der persönlichen Ehre, Schutz der Individual- sphäre, gerichtliche Kontrolle der Informationsverbreitung, Schutz der Informationsquellen, Schutz der öffentlichen Moral und Jugendschutz, Werbung, Wahlen. (ICE2)

[397-L] Schimmel, Wolfgang: Statement zur Pauschalvergütung für privates Kopieren, in: Zeitschrift für Urheber- und Me- dienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 121-124 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 225 1.11 Medien und Recht

INHALT: Der Referentenentwurf sieht zu Recht vor, privates Kopieren mit einer Pauschalvergü- tung zu versehen, um die Rechte der Urheber zu wahren. Die vorgesehene Höhe dieser Ver- gütung ist aber zu niedrig, wenn sie an die Kosten der erforderlichen Geräte geknüpft wird, da diese erfahrungsgemäß einem raschen Verfall unterliegen. (KB)

[398-L] Schwarz, Mathias; Evers, Margareta: Der Referentenentwurf für ein zweites Gesetz zur Regelung des Urheberrechts in der Infor- mationsgesellschaft aus der Sicht der Filmwirtschaft, in: Zeitschrift für Urheber- und Medien- recht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 113-117 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Filmwirtschaft begrüßt den Referentenentwurf in weiten Teilen. Dies gilt insbe- sondere für die im Filmbereich vorgesehene Übertragungsregelung (...). Auch die vorge- schlagenen Änderungen im Bereich der zulässigen Privatkopie sind (...) als positiv zu bewer- ten. Dies gilt für den Verzicht auf eine gesetzgeberische Maßnahme zur Durchsetzung der Privatkopie beim Einsatz technischer Schutzmaßnahmen ebenso wie für die Ergänzung in Pa- ragr. 53 Abs. 1 UrhG, nach der künftig auch Downloads von Werken aus dem Internet von einer legalen Quelle stammen müssen. Neben den genannten erfreulichen Neuregelungen sieht die Filmwirtschaft jedoch noch erheblichen Änderungsbedarf. (...) Die im Urheber- rechtsgesetz bereits bestehenden gesetzlichen wie auch die im Entwurf vorgesehenen Maß- nahmen reichen nicht aus, um die Piraterie wirksam zu bekämpfen. Weitere Verbesserungen sind daher dringend geboten." (Textauszug)

[399-L] Seibold, Christoph: Urheberrecht in der Informationsgesellschaft - der Referentenentwurf zum Zweiten Korb: Diskussionsbericht des gleichlautenden Symposions, veranstaltet am 2. November 2004 vom Bundesministerium der Justiz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Urheber- und Me- dienrecht, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 130-136 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In der Reihe "Geistiges Eigentum im Gespräch" befasste sich das Symposion des Bun- desministeriums der Justiz und des Instituts für Urheber- und Medienrecht am 2. November 2004 im Künstlerhaus in München mit dem Thema "Urheberrecht in der Informationsgesell- schaft - der Referentenentwurf zum Zweiten Korb". Das erste Panel befasste sich mit ver- schiedensten Aspekten der Privatkopie. Die zweite Paneldiskussion befasste sich mit dem Thema "Die Pauschalvergütung für privates Kopieren". (KB)

[400-L] Trautmann, Hans: Die Pauschalvergütung für privates Kopieren aus Sicht der Hersteller/ Importeure von Ge- räten der Unterhaltungselektronik, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 125-126 (Standort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "1. Materiell wird der Gesetzentwurf mit seinen Regelungen in Paragr. 54 und Paragr. 54 a Urheberrechtsgesetz-Entwurf begrüßt. Er bietet den Beteiligten die Werkzeuge zu ange- 226 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

messenen Tarifen und einem Ausgleich zwischen Pauschalabgeltung und individueller Lizen- sierung zu finden. (...) 2. Die in Paragr. 14 ff. Urheberrechtswahrnehmungsgesetz-Entwurf vorgeschlagenen Regelungen hebeln die Möglichkeiten des materiellen Rechtes wieder aus, weil die Tariffindung weiter einseitig von den Urheberverwertern dominiert wird und die neuen Mitwirkungsmöglichkeiten von der Industrie bei der Schiedsstelle Alibicharakter ha- ben." (Textauszug)

[401-L] Vogtmeier, Julia: Elektronischer Pressespiegel in der Informationsgesellschaft: Einordnung und Beurteilung nach dem neuen Urheberrecht, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 2, Rechtswissenschaft, Bd. 4015), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, XXV, 344 S., ISBN: 3-631-53029-3 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y2088)

INHALT: "Die Bedeutung elektronischer Pressespiegel für die Informationsgesellschaft nimmt stetig zu. Insbesondere das Pressespiegelurteil des BGHs und die EU-Urheberrechtsrichtlinie machen eine Neubewertung der rechtlichen Rahmenbedingung erforderlich. Gegenstand die- ser Untersuchung ist die urheberrechtliche Beurteilung der neuen Form der digitalen Herstel- lungs- und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten im Rahmen des Paragraph 49 UrhG. Im Licht der Informationsfreiheit wird der Frage nachgegangen, ob eine über die strengen Vorgaben des BGHs hinausgehende Privilegierung möglich ist. Die Verfasserin plädiert unter Berück- sichtigung der unterschiedlichen Entwicklungen und Umsetzungsvorschläge der europäischen Mitgliedstaaten im Ergebnis dafür, eine am Drei-Stufen-Test orientierte und technologieneut- ral ausgestaltete Harmonisierung der Pressespiegelregelung vorzunehmen." (Autorenreferat)

[402-L] Wallenberg, Gabriela von: Fortentwicklung des dualen Rundfunksystems zur Überwindung der wettbewerbsrechtli- chen Schieflage zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 48/2004, Nr. 12, S. 875-887 (Standort: UuStB Köln(38)- XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "1. Das vom BVerfG in seiner Rspr. entwickelte duale Rundfunksystem bedarf wegen der technischen Entwicklung, die zu einer Änderung des Medienangebots geführt hat, der Fortentwicklung. Nur so kann die Schieflage zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk beseitigt werden. 2. Das BVerfG geht in seiner Rspr. von einem Wettbewerbsver- hältnis zwischen privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk aus. Dieses Wettbewerbsver- hältnis muss bei Festlegung des Umfangs des gesetzlichen Auftrags der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten berücksichtigt werden. Gleiches gilt, wenn es um ihre Betätigungsmög- lichkeiten jenseits des gesetzlichen Auftrags geht. Die objektiv mögliche und zu erwartende Leistungskraft der privaten Rundfunkveranstalter ist zu berücksichtigen. Die den öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten verfassungsrechtlich gewährte Entwicklungsgarantie gibt ih- nen daher keinen Freibrief für eine grenzenlose Betätigung. 3. Für Spartenprogramme bedeu- tet die Anwendung dieses Grundsatzes, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich nur in Bereichen betätigen dürfen, in denen die privaten Veranstalter naturgemäß Defizi- te haben. Die Veranstaltung von Pay-TV ist ihnen nicht gestattet, Online-Angebote nur, so- weit sie programmergänzende Informationen haben." (Autorenreferat) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 227 1.11 Medien und Recht

[403-L] Wanckel, Endress: Sex muss schon im Spiel sein, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 102-105

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit der deutschen Spruchpraxis im Bezug auf mögliche Geld- entschädigungen wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts nach unverhältnismäßigen Ein- griffen in die Privat- oder Intimsphäre. Dies war beispielsweise bei Prinzessin Caroline we- gen Paparazzi-Aufnahmen ihres neugeborenen Kindes der Fall und bei einer Schülerin, die wegen ihres Namens von Stefan Raab zu reiner Belustigung verunglimpften wurde. Von sol- chen Fällen sind die echten Schadenersatzforderungen zu unterscheiden, die wegen Schädi- gung von Eigentum oder Vermögen auf Grund vorsätzlicher oder fahrlässiger Falschbehaup- tungen erhoben werden. Da diese Schädigungen schwer zu beweisen sind oder nur unter Of- fenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kläger bewiesen werden können, wird mit solchen Klagen oft gedroht, aber sie werden selten erhoben. Bei dieser Art Klagen soll der volle Wert ersetzt werden, bei den Persönlichkeitsverletzungen spielt die finanzielle Lage der Beklagten eine Rolle bei der Festsetzung des Schadenersatzes. (PT)

[404-L] Wanckel, Endress: "Ich will da rein!", in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 2, S. 94-96

INHALT: Der Autor kommentiert die Entscheidung des Landgerichts Leipzig, das die Klage eines Unternehmens auf Erwähnung im Serviceteil einer Zeitung zurückgewiesen hat. Wie im redaktionellen Teil, entscheidet auch im Serviceteil die Redaktion, über wen oder was sie be- richtet, es gibt kein einklagbares Recht eines Unternehmens auf Nennung in der Zeitung. Da in diesem Fall die Zeitung auch kein konkurrierendes Unternehmen genannt hat, war die Ur- teilsfindung relativ einfach, schwieriger wäre die Entscheidung, wenn eine Ungleichbehand- lung vorgelegen hätte. Der Autor erinnert an Urteile, die 1997 gegen die Focus-Bestenlisten ("Die 500 besten Ärzte Deutschlands" und "Die 500 besten Anwälte") durch das BGH gefällt wurden. In beiden Fällen sahen die Gerichte in den Artikeln eine sittenwidrige Förderung fremden Wettbewerbs. Eine ähnliche Problematik kann sich bei den Warentests ergeben. Das Ignorieren eines Produkts kann für das Unternehmen verheerende Folgen haben. (PT)

[405-L] Zypries, Brigitte: Das Urheberrecht in der Informationsgesellschaft: der Referentenentwurf zum Zweiten Korb, in: Zeitschrift für Urheber- und Medienrecht : ZUM, Jg. 49/2005, Nr. 2, S. 98-100 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XD107; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Aus Sicht des Justizministeriums stellt der Referentenentwurf zum "Zweiten Korb" der Urheberrechtsnovelle einen ausgewogenen "Ausgleich zwischen den Interessen der Kreati- ven, der Wirtschaft und den Verbrauchern" dar. Dies wird deutlich am geplanten System der pauschalen Vergütung zur Kompensation zulässiger Privatkopien, das den Gesetzgeber von der nicht erfüllbaren Pflicht befreit, die jeweiligen Vergütungssätze zeitnah zu technologi- schen Veränderungen in den digitalisierten Produktions- und Distributionsstrukturen anzu- passen. Stattdessen wird das Prinzip der Eigenverantwortung aller Beteiligten eingeführt. Die 228 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.11 Medien und Recht

Definition des geistigen Eigentums und deren Akzeptanz in der Gesellschaft ist Ziel des vor- liegenden Entwurfs. (KB)

1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[406-L] Blanke, Moritz; Godemann, Jasmin; Herzig, Christian; Nierling, Linda; Rauer, Felix: Wie nutzen große Unternehmen das Internet, um über Nachhaltigkeit zu kommunizieren?: Studie zur internetgestützten Nachhaltigkeitsberichterstattung von DAX 30-Unternehmen, (INFU-Diskussionsbeiträge, Nr. 24), Lüneburg 2004, 52 S. (Graue Literatur; URL: http://www. uni-lueneburg.de/infu/download/pdfs/24_04.pdf)

INHALT: Die Entwicklung der Unternehmenskommunikation hat unterschiedliche Stationen genommen und steht derzeit vor der Herausforderung, die sich wandelnden Kommunikati- onsmöglichkeiten zu integrieren und die erweiterten Möglichkeiten zu nutzen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die Studie mit einer kommunikationswissenschaftliche Teildis- ziplin der Public Relations-Forschung, die sich unter anderem mit Fragen einer integrierten und dialogorentierten Unternehmenskommunikation auseinander setzt. Das Hauptinteresse der Arbeit besteht darin, den aktuellen Stand (Mai 2004) der Entwicklung im Bereich inter- netgestützter Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen des DAX 30 abzubilden, in- dem ihre Webseiten analysiert werden. Dabei werden bestehende Trends und Problemstellun- gen offen gelegt und künftige Aufgaben und Herausforderungen dargestellt. Es wird unter- sucht, (1) in welchem Umfang die im DAX 30 notierten Unternehmen technische Möglich- keiten des Internets nutzen, um die Unterstützungspotentiale einer internetgestützten Nach- haltigkeitsberichterstattung zu erschließen, und (2) inwiefern sich hierdurch Möglichkeiten einer dialogorientierten Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen ergeben. Hierzu werden theoretische Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie Erkennt- nisse der Online- und Nachhaltigkeitskommunikation miteinander verknüpft, um einen Ana- lyserahmen zu entwickeln, mit dem derzeit bestehende Angebote evaluiert werden können. Im ersten Schritt wird als theoretischer Hintergrund die dialogorientierte Unternehmenskom- munikation der Public Relations-Forschung vorgestellt und die der Arbeit zugrunde liegenden Fragestellungen erläutert. Im Anschluss erfolgt eine detaillierte Beschreibung der durchge- führten empirischen Studie, sowohl im Hinblick auf die Methodik der Untersuchung und der Herleitung des Analyserahmens als auch hinsichtlich der ermittelten Ergebnisse zu den Merkmalen Navigation, Informationsangebot, Multimediaeinsatz, Hypertextualität und Dia- log-/ Partizipationsangebot. Abschließend wird eine Typologisierung internetgestützter Nachhaltigkeitsberichterstattung vorgenommen, bevor in einem Ausblick auf künftige Her- ausforderungen an eine internetgestützte Nachhaltigkeitsberichterstattung aufmerksam ge- macht wird. (ICG2)

[407-L] Cross, Richard: Website-keywords: der Schlüssel zum Erfolg, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 4, S. 21-26 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 229 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: "Das Internet verändert alles; auch das Verständnis der Kaufmotive. Dank Suchma- schinen wie Google braucht man es nicht mehr dem Zufall zu überlassen, jene Schlüsselbeg- riffe zu finden, die das Geschäft ankurbeln. An ihnen kann man studieren, was für Wörter und Phrasen die Web-User tatsächlich verwenden, um das zu finden, was sie wollen. Dies wie- derum erleichtert es Textern und Geschäftsstrategen, ihre Verkaufsbotschaften präzise auf den Sprachgebrauch und die damit einhergehenden (Such)Handlungen der potentiellen Käu- fer abzustimmen." (Autorenreferat)

[408-L] Deckers, Daniel: Kommunion und Kommunikation: zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der katholischen Kirche in Deutschland, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikati- on in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 4, S. 369-380 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Bild der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit weitgehend geprägt von einem Mißtrauen in die Institution Kirche. Indizien dafür liefern der Umgang der Kirche mit politi- schen Themen wie der Zwangsarbeiterentschädigung oder Skandalen wie den Pädophilievor- würfen in den USA einerseits und das Medienecho auf derartige Vorgänge andererseits. Der Beitrag fordert die Entwicklung einer neuen Kommunikationsstrategie der Öffentlichkeitsar- beit der katholischen Kirche in Deutschland, die sich sowohl auf die interne als auch die ex- terne Kommunikation erstreckt und hin zu einer "integrierten Kommunikation" führen soll. Kritisch hinterfragt wird die Arbeit und Kompetenz der diözesalen Pressestellen, die in einem Konfliktfeld zwischen kirchlicher Hierarchie und ihrer Rolle als Vermittler gegenüber der Öf- fentlichkeit stehen. Der Beitrag plädiert dafür, in den Pressestellen das Berufsbild zu festigen und Mindeststandards für die Öffentlichkeit festzulegen. "Das betrifft unter anderem die hie- rarchische Einordnung, die Position im Informationsgefüge und einen formalisierten Dialog mit der Bistumsleitung." (UN)

[409-L] Dmoch, Thomas: Prozeßstandardisierung der internationalen Werbeplanung, in: ZfAW : Zeitschrift für die gesamte Wertschöpfungskette Automobilwirtschaft, Jg. 7/2004, H. 3, S. 43-51

INHALT: "Unter der internationalen Werbeplanung ist ein Prozess zu verstehen, der folgende Arbeitschritte umfasst: die Analyse der Ausgangssituation, die Werbestrategieplanung inklu- sive der Erarbeitung der kommunikativen Positionierung und der Zielgruppendefinition, die Werbebudgetplanung, die Werbegestaltungsplanung, die Media-Planung und die Werbeer- folgskontrolle. Im Zeichen der Globalisierung der Werbung hat die Vereinbarung internatio- naler Methodenstandards für die Werbeplanung einen hohen Stellenwert, weil sie die Wirk- samkeit internationaler Kampagnen zu steigern vermag. Gleichwohl ist zu konstatieren, dass in der Automobilbranche das faktische Ausmaß der Prozeßstandardisierung hinter den Mög- lichkeiten zurückbleibt. Vor diesem Hintergrund ist dieser Beitrag als Gestaltungsvorschlag für die internationale Werbeplanung zu werten. Für jeden Arbeitschritt der Werbeplanung werden Methoden erläutert und Vorschläge zur Aufgabenteilung im internationalen Unter- nehmensverbund unterbreitet." (Autorenreferat)

230 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[410-L] Earls, Mark: Trotz aller Individualität: der Mensch ist ein "Herdentier", in: Vierteljahreshefte für Werbe- wissen, 2004, Nr. 4, S. 30-32 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "Was immer uns jemand über seine Motive und Intentionen erzählt, Konsum sollte als ein sozialer Akt verstanden werden. Nicht einfach in der Hinsicht, daß wir Produkte in vollem Wissen um andere Leute oder sogar vor ihren Augen bzw. zusammen mit ihnen kaufen, son- dern unter Berücksichtigung des Aspektes, daß unser Kauf- und Konsumverhalten am meis- ten durch das beeinflußt wird, was andere Leute denken und wie sie handeln. Die Konsum- forschung hat in Übereinstimmung mit anthropologischen Erkenntnissen erbracht, daß die meisten Leute das kaufen, wovon sie glauben, daß es andere kaufen oder kaufen wollen; und sie konsumieren es auf eine Weise, wie es andere tun oder wie sie es von anderen vermuten. Nur ganz wenige verhalten sich konsequent anders als alle anderen um sie herum. Nachdem das in den meisten Fällen wahr ist, hat Massenmarketing natürlich eine Zukunft. Der einzelne Konsument wird nicht aufhören, auf Einflüsse anderer zu reagieren; und zwar zumeist ohne daß er es bemerkt." (Autorenreferat)

[411-F] Eisend, Martin, Jun.-Prof.Dr. (Bearbeitung): Metaanalyse Humor in der Werbung

INHALT: Ziele des Vorhabens sind: a) Zusammenfassung divergierender Befunde zu einem generalisierbaren Ergebniskorpus und Erstellung integrativer Aussagen über die Wirksamkeit von Humor in der Werbung; b) Erklärung der unterschiedlichen Ergebnisse bisheriger Unter- suchungen durch die Einbeziehung bekannter moderierender Variablen (z.B. Humortypen) und damit auch der Bedingungen, unter denen Humor in der Werbung mehr oder weniger wirksam ist; c) Prüfung neuer Hypothesen auf Basis neu generierter Moderatoren (z.B. Unter- suchungsort als Indikator für kulturellen Kontext) zur Erklärung der Wirksamkeit von Hu- mor; d) Identifizierung der ggf. kontextspezifischen Brauchbarkeit verschiedener Theorien und Wirkungsprozessmodellen von Humor durch die Anwendung pfadanalytischer Verfahren auf der Basis einer metaanalytisch ermittelten Korrelationsmatrix; e) Ableitung geeigneter Kommunikationsstrategien für das Marketing; f) Übertragbarkeit der Methodik und zum Teil auch der Ergebnisse auf andere kommunikative Kontexte (z.B. Erziehung, Rhetorik); g) Eig- nungsprüfung der metaanalytischen Methodik im Hinblick auf das Testen neu generierte Hypothesen sowie die Anwendbarkeit von pfad- bzw. kausalanalytischen Modellen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Eisend, M.: Wann lohnt sich humorvolle Werbung? Bestandsauf- nahme und Desiderate der wissenschaftlichen Forschung. in: transfer - Werbeforschung & Praxis, 2004, 2, S. 14-19. ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Marketing (Garystr. 21, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-83854-460, e-mail: [email protected])

[412-F] Funken, Christiane, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Zum Wandel der unternehmerischen Kommunikation durch Medien soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 231 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Untersuchung des Wandels unternehmerischer Kommunikation durch Medien. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Medien- und kommunikationstheoretische Analyse von Kommunikationsprozessen in Unternehmen; medienintegrativer Ansatz; qualitative und quantitative Methode. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, teilstandardisiert; Teil- standardisierte Befragung, online (Stichprobe: N=20). Beobachtung, teilnehmend. Qualitati- ves Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-01 AUFTRAGGEBER: diverse Wirtschaftsunternehmen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VI, Institut für Soziologie Fachgebiet Me- dien- und Geschlechtersoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-28425, Fax: 030-314-73301, e-mail: [email protected])

[413-L] Furnham, Adrian; Saar, Alexandra: Gender-role stereotyping in adult and children's television advertisements: a two-study comparison between Great Britain and Poland, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 73-90 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Ziel der beiden vorgestellten Untersuchungen war es, zu ermitteln, wie sich in der Fernsehwerbung die Differenzierungen in den Geschlechterrollen in zwei Ländern, Polen und Großbritannien, widerspiegelt. Zu diesem Zweck wurden Samples britischer (Erwachsene n=50; Kinder n=39) und polnischer (Erwachsene n=48; Kinder n=47) Fernsehwerbung gebil- det und mit früheren Untersuchungen verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Darstellung von Geschlechterrollen in der polnischen Fernsehwerbung ein wenig mehr von Stereotypen geprägt ist als in Großbritannien. Die zweite Untersuchung befasste sich mit der Werbung für Kinder und knüpfte an die Inhaltsanalyse von Furnham, Abramsky und Gunter aus dem Jahre 1997 an. Generell gab es mehr Werbspots, die sich sowohl an Jungen wie an Mädchen wand- ten, wobei mehr männliche Figuren im Mittelpunkt standen. Es konnten keine größeren Un- terschiede zwischen beiden Ländern ermittelt werden, was nahe legt, dass der Grad der ge- schlechtsspezifischen Stereotypisierung in Polen und Großbritannien ähnlich ist, wobei die Stereotype in der polnischen Fernsehwerbung ein wenig häufiger vorkommen. (Unübers.) (RG)

[414-L] Gleich, Uli: Interaktive Werbung: ARD-Forschungsdienst, in: Media Perspektiven, 2005, Nr. 1, S. 37-41 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)-FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung.de/showfile.phtml/01-2005_ard-forschungsdienst.pdf? foid=13847)

INHALT: Mit der Digitalisierung des Rundfunks rücken interaktive Formen der Werbung und so genannte interaktive Mehrwertdienste (z.B. Homeshopping) immer mehr in den Blickpunkt der werbungtreibenden Wirtschaft. Als Vorteile interaktiver Technologie im Werbekontext gelten unter anderem die gezieltere Ansprache von Nutzergruppen sowie die aktive Einbin- dung der Nutzer in die Werbekommunikation via Rückmeldekanal, von der man sich eine 232 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

stärkere emotionale Einbindung, höhere Informationsqualität und stärkere Kundenbindung erhofft. Der Begriff "interaktive Werbung" kann jedoch sehr weit gefasst werden. Grundsätz- lich fallen darunter alle Werbeaktivitäten, die Konsumenten dazu aufrufen, mit den Wer- bungtreibenden zu kommunizieren. Als Kommunikationskanäle können dabei unter anderem Telefon, Internet, Teletext, SMS, aber auch die Post genutzt werden. Zu der Thematik werden 12 neuere, deutsch und englischsprachige Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt, acht weitere sind bibliographiert. (BM2)

[415-L] Gleich, Uli: Neue Werbeformate im Fernsehen: Forschungsergebnisse zu ihrer Wirkung und Akzeptanz, in: Media Perspektiven, 2005, Nr. 1, S. 33-36 (Standort: UB Bonn(5)-Z91/28; UuStB Köln(38)- FHM XD00257; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.ard-werbung. de/showfile.phtml/01-2005_gleich.pdf?foid=13846)

INHALT: "Um im hart umkämpften Fernseh-Werbemarkt bestehen zu können, werden zuneh- mend neue Werbeformate entwickelt und eingesetzt. Das Ziel besteht darin, mittels exponier- ter Stellung im Programm die Aufmerksamkeit der Fernsehzuschauer zu erhöhen. Die neuen Werbeformate sollen stärker in den Programmfluss integriert werden. Nur wenn jedoch die Werbung nicht als störend oder unpassend empfunden wird, ist mit Akzeptanz bei den Zu- schauern zu rechnen, sodass sich Werbeerfolg einstellt. Seit der Veränderung der Werbericht- linien vor einigen Jahren müssen Werbespots nicht mehr in klassischen Werbeblöcken ge- zeigt werden. Dies hat zu einer Reihe neuer Spotvarianten geführt, wie zum Beispiel Single Spot, Splitscreen, Single Split und Virtuelle Werbung. Vorliegende Studien zeigen, dass in- novative Werbung vom Publikum angenommen wird. Single Spots erzielen eine höhere Aufmerksamkeit, und Ad-Ins steigern die Werbeerinnerung. Besonders wirksam ist die Kom- bination aus klassischem Werbespot und neuen Spotformaten. Es geht nämlich nicht darum, dass neue Formen der Werbekommunikation im Fernsehen die traditionellen ersetzen, als vielmehr darum, wie die jeweiligen Vorteile unterschiedlicher Strategien im Rahmen einer in- telligenten Vernetzung gewinnbringend eingesetzt werden können. Dabei bleiben nach Mei- nung der Experten die klassische Werbung und das Fernsehen als Leitmedium die wichtigsten Säulen der werblichen Kommunikation." (Autorenreferat)

[416-L] Gordon, Wendy: Die geheimnisvollen Wege von Kauf-Entscheidungen, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 4, S. 26-29 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Noch immer stellen Kaufentscheidungen der Konsumenten die Marktforscher vor gro- ße Rätsel, entsprechend gehen Werbe- und Marketingstrategien oftmals von falschen Annah- men aus. So sind die meisten Kaufentscheidungen eben keine bewußten, linear verlaufenden Prozesse, sondern zumeist ein Mix aus Assoziationen, Emotionen und Gewohnheiten. Emoti- onale Marken-Verankerungen, heuristische Überlegungen und die Implementierung von posi- tiven Assoziationen können daher mehr bewirken als herkömmliche Werbebotschaften. (KB)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 233 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[417-F] Herkenhoff, Frank, M.A. (Bearbeitung); Bentele, Günter, Prof.Dr. (Betreuung): Risikomanagement für Public Relations - theoretische Fundierung und instrumentelle Syste- matik zur Handhabung kommunikativer Risiken (Arbeitstitel)

INHALT: Übertrag des in der Betriebswirtschaft bekannten Risikomanagementansatzes auf die Unternehmensfunktion Public Relations. Teilziele/ Fragestellungen: a) Kommunikationswis- senschaftliche Fundierung von Riskanz in Kommunikationsprozessen anhand typischer Para- digmen; b) Modellierung eines Prognosemodells für Medienberichterstattung anhand ver- schiedener Selektionstheorien aus der Journalistik; c) Entwurf eines Risikomanagementsys- tems für Public Relations, das funktional kompatibel zu bereits im Unternehmen etablierten Systemen ist. Praxisbezug: Ist erstens durch die Anforderung des "Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich" (KonTraG) gegeben, dass die Installation von Risi- komanagementsystemen für sämtliche Unternehmensrisiken fordert. Ein solches System exis- tiert bisher für Kommunikationsrisiken nicht. Ist zweitens durch die Orientierung an der be- triebswirtschaftlichen Risikomanagement-Literatur gegeben, die stets praxisnah arbeitet bzw. argumentiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland, westliches Europa METHODE: Theoretischer Teil: Literaturbestandsaufnahme, Paradigmenvergleich in BWL und Kommunikationswissenschaft; empirischer Teil: Mehrmethodenstudie (schriftliche Befra- gung und Medien-Frame-Analyse via Inhaltsanalyse). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (überregionale Tageszeitungen - Han- delsblatt, FT, FAZ; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stich- probe: ca. 25; PR-Berater; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-08 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit - Public Relations (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0172-8040845, e-mail: [email protected])

[418-L] Hoffmann, Jochen; Röttger, Ulrike: Auf verschlungenen Pfaden: Berufswege von PR-Akteuren in der Schweiz, in: Medienwissen- schaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 45-51

INHALT: "Öffentlichkeitsarbeit ist ein wenig konturiertes Berufsfeld. Die Grenzen zu Marketing, Werbung oder auch Journalismus sind nicht eindeutig und die Art und Weise, wie Public Re- lations (PR) ausgeübt wird, hängt in hohem Maße davon ab, für welche Organisationen PR- Akteure tätig sind. Die starke Prägung der PR durch die spezifischen Bedingungen und An- forderungen ihrer Auftraggeber erschwert die Standardisierung beruflichen Handelns, die Transparenz der Leistungserstellung, die Entwicklung eines einheitlichen PR-Selbstverständ- nisses und eine öffentliche Anerkennung als eigenständige Profession. Es liegt nahe, dass sich ein solches Professionalisierungsdefizit auch in Ausbildungs- und Berufswegen widerspie- gelt. Aspekte der PR-Berufssozialisation sind bislang allerding weder theoretisch noch empi- risch systematisch analysiert worden. Dieser Beitrag will die Frage nach typischen berufli- chen Sozialisationen von PR-Akteruren beantworten. Die Analyse zeigt, dass die Berufslauf- bahnen in der Öffentlichkeitsarbeit in hohem Maße organisationstyp- und handlungsfeldspe- 234 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

zifisch geprägt sind. Darüber hinaus wird deutlich, dass Sozialisationsfaktoren kaum Einfluss haben auf Selbstverständnis und Berufshandeln der Akteure." (Autorenreferat)

[419-L] Huck, Simone; Güller, Karoline: Kommunikation mit dem Kunden: eine theoretische und empirische Bestandsaufnahme, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 61-71

INHALT: "Dieser Beitrag beleuchtet das bislang stark betriebswirtschaftlich geprägte Feld der Kundenkommunikation aus einer eher kommunikationswissenschaftlich orientierten Perspek- tive. Er will eine erste Antwort auf die Frage nach dem Verhältnis von Marketing und Public Relations (PR) in diesem Kontext geben. Ausgehend von einem kurzen Blick auf die gewan- delten Rahmenbedingungen in den Märkten und das neue Selbstverständnis der Kunden wird die Entwicklung der Kundenkommunikation im Marketing nachgezeichnet. Schwerpunkt bil- den dabei neuere Ansätze des Beziehungsmanagements, deren Verbindungslinien zur Ent- wicklung der PR aufgezeigt und diskutiert werden. Ein anschliessender Blick in die Unter- nehmenspraxis belegt: Die in der Theorie häufig gestellte Frage der Über- oder Unterordnung tritt in der Praxis in den Hintergrund. Marketing und PR wirken in der Ansprache des Kunden längst zusammen, indem sie je nach Kommunikationsziel eingesetzt werden, um eine stabile und vertrauensvolle Beziehung zu den Kunden als zentrale Zielgruppe der Unternehmens- kommunikation aufzubauen. Sie haben eine verbindende Grundlage: übergeordnete, gemein- same Ziele wie den Aufbau und Erhalt von Beziehungen und den zweiseitigen Austausch mit den Kunden. Kernaspekt erfolgreicher Kommunikation mit dem Kunden, so das Plädoyer dieses Beitrags, bildet eine systematische, integrierte Kundenkommunikation." (Autorenrefe- rat)

[420-L] Landell-Mills, William: Ein Blick in die Zukunft: das Leben von übermorgen, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 4, S. 14-18 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: "Die Erwartungen der Menschen an die (kollektive) Zukunft basieren auf ihren vergan- genen Erfahrungen. Eine langsame, stetige Entwicklung, die zu gründlichen Veränderungen des Alltagslebens führt, wird konstatiert; Veränderungen, die aber schon kurze Zeit später nicht mehr bemerkenswert erscheinen. Diese Veränderungen sind nicht nur positiv zu sehen und gehen zu Lasten von anderen Dingen. Optimistische Marken erscheinen jünger und femi- niner. Die Zukunft konfrontiert uns mit radikaler Ungewissheit, und Marken haben immer so funktioniert, dass sie uns eine gewisse Sicherheit bieten." (Autorenreferat)

[421-L] Lilienthal, Volker: Schleichwerbung in Vollendung, in: message : internationale Fachzeitschrift für Journalismus, 2005, H. 1, S. 76-78

INHALT: Im März 2004 veröffentlichte der Evangelische Pressedienst epd ein 13-seitiges Dos- sier, in dem dargestellt und belegt wurde, wie das ZDF seine Kooperationspartner und ihre Produkte in Form von Schleichwerbung in der Vorabendserie "Sabine" plazierte. Im vorlie- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 235 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

genden Beitrag beschreibt der Autor seine Recherchen zu diesem Fall. Sein Dossier wurde vom "Netzwerk Recherche" mit dem Preis "Leuchtturm" ausgezeichnet. (PT)

[422-L] Lüttecke, Henner: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Krankenhaus, (Kohlhammer Krankenhaus), Stuttgart: Kohlhammer 2004, 186 S., ISBN: 3-17-017699-4 (Standort: Dt. ZB d. Medizin Köln(38 M)- 2004A1150)

INHALT: "Der zunehmende Konkurrenzkampf unter den Krankenhäusern fordert die individuelle Positionierung jedes einzelnen Krankenhauses, um auf dem Markt bestehen und weiterhin die Patientenversorgung gewährleisten zu können. Das strategische Führungsinstrument Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bietet den Verantwortlichen vielfältige Möglichkeiten, dem steigen- den Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit Rechnung zu tragen und die relevanten Ziel- gruppen an das Haus zu binden. Im vorliegenden Buch stellt der Autor das Führungsinstru- ment vor, erläutert die zahlreichen PR-Instrumente und geht auf gesetzliche Bestimmungen sowie mögliche Krisen und Sonderfälle ein. Praktische Tipps für die tägliche Arbeit und Ges- taltungsmodelle der Pressearbeit runden das Buch ab." (Autorenreferat)

[423-L] Metzinger, Peter: Strategien der Zielerreichung: Möglichkeiten erfolgreicher Öffentlichkeitsarbeit, in: Me- dienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 42-44

INHALT: In dem Beitrag stellt der Autor das von ihm entwickelte "business campaigning Mo- dell" vor, das dazu dient, Situationsanalysen und Strategien so zu erstellen, dass die darin be- schriebenen Spielregeln für Kampagnen besser eingehalten werden können. Campaigning ist das Produkt von ziel- und wirkungsorientierter (d.h. strategischer) Kommunikation und Inter- vention. Kommunikation darf dabei nie zum Selbstzweck werden, sondern muss immer einer bestimmten Intention dienen. Das Modell wird kurz erläutert. (PT)

[424-L] Müller, Nicole: Der Anteil der Werbung an der Entstehung von Sucht: mit Anmerkungen zum Stand der Werbe- und Konsumpädagogik und ihrem Beitrag zur pädagogischen Suchtprävention, Kiel 2004, III, 339 S. (Graue Literatur; URL: http://e-diss.uni-kiel.de/diss_1207/d1207.pdf; http://de- posit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=973607408&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=973607408. pdf)

INHALT: "Die Frage nach der Wirkung von Werbung beherrscht seit Jahrzehnten die gesell- schaftliche wie wissenschaftliche Diskussion. Werbewirkung steht gerade im Hinblick auf den wachsenden Konsum im Mittelpunkt der Kritik und ist ebenso wie die individuelle und gesellschaftliche Konsumentwicklung in ihren Auswirkungen umstritten. In dieser Dissertati- on wird anhand vorliegender Literaturquellen und Forschungsergebnisse untersucht, ob und in welchem Maß Werbung einen Anteil an der Entstehung von Sucht bzw. von Sucht bedin- genden Verhaltensweisen haben kann. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach poten- ziellen Schutzfaktoren sowie die Rolle und Bedeutung der pädagogischen Arbeit relevant. Dazu wird die derzeit praktizierte pädagogische Suchtprävention auf die Möglichkeit und den 236 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

Sinn einer Erweiterung um werbe- und konsumpädagogische Aspekte untersucht." (Autoren- referat)

[425-F] Neuner, Michael, Dr. (Bearbeitung); Raab, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): Werbewirkung im regionalen Hörfunk: eine feldexperimentelle und medienökonomische Untersuchung

INHALT: Evaluierung von Effizienz und Effektivität von Werbung im regionalen Hörfunk - im Vergleich zur Effizienz und Effektivität von Werbung in Print-Medien. ZEITRAUM: 2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz METHODE: Feldexperimentell: Bewerbung eines fiktiven Produkts in 3 räumlich getrennten Re- gionen. Region A: nur Hörfunk; Region B: nur Print; Region C: sowohl Print als auch Hör- funk jeweils mit gleicher Intensität. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN- NUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 900; Radiohörer, private Haushalte; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrage- institut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Raab, G.; Neuner, M.: Das Werbepotenzial regionaler Hörfunkan- bieter in Rheinland-Pfalz. Eine Kommunikationsraumanalyse von Medien und Motiven auf dem Werbemarkt. Schriftenreihe der Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter, Bd. 22. Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 201 S. ISBN 3-7890-7123-4. ART: gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Landeszentrale für private Rundfunkveranstalter Rheinland-Pfalz -LPR- INSTITUTION: Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Transatlantik- Institut (Turmstr. 8, 67059 Ludwigshafen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0621-5918528, e-mail: [email protected])

[426-L] Ochsner, Andrea: Über den narrativen Charakter von Werbetexten: Werbung und sozialer Wandel aus der Sicht der Cultural Studies, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 23-35

INHALT: "In der klassischen Wirkungsforschung wird die Wirkungsdimension der Werbung meist aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachtet; die kulturelle Komponente wird leider meist vernachlässigt." Diesem Forschungsdefizit will die Autorin mit ihrer Untersuchung entgegenwirken, in der sie den soziokulturellen Dimensionen der Wirkung nachgeht. In ihrer kulturwissenschaftlichen Betrachtung wendet sie sich der im Sinne der von den Cultural Stu- dies geprägten Rezipienten- und Aneignungsforschung zu. Die Werbung wird als ein nicht zu unterschätzender Bestandteil der Alltags- und Populärkultur bestimmt. Es wird davon ausge- gangen, dass Werbung Gebrauch von sprachlichen, sozialen und kulturellen Codes macht, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Gesellschaft zirkulieren. Diese Codes sind Gegenstand der vorliegenden Betrachtung. Es wird dargelegt, wie Werbung auf der Ebene des Textes, der sozialen Struktur sowie des kulturellen Kontextes kulturwissenschaftlich analysiert werden kann. "Zu diesem Zweck wird zuerst die Legitimität, Werbung als Teil der Kultur zu betrach- ten, ins Zentrum des Interesses gestellt. In einem zweiten Schritt erfolgt ein kurzer Rückblick auf die Entwicklung der Werbung sowie deren wissenschaftliche Reflexion. Im Anschluss daran wir anhand von drei spezifischen Ansätzen aus der Tradition der Cultural Studies und der Erzählforschung veranschaulicht, wie Werbetexte nicht nur Waren und Dienstleistungen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 237 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

anpreisen, sondern Geschichten erzählen. (Anschließend) wird der Ansatz der narrativen An- eignungsforschung mit Beispielen aus dem Schweizer Nachrichtenmagazin 'Facts' veran- schaulicht." (PT)

[427-F] Petzuch, Stefan (Bearbeitung); Funiok, Rüdiger, Prof.Dr. (Betreuung): Ästhetisierung von Werten in der Werbung? Analysen zur Markenkommunikation mit Mo- ralbezug

INHALT: Die Beteiligung von Unternehmen am moralischen Diskurs der Gesellschaft (Moral, Werbung 1. Ordnung, Beispiel Benetton/ Toscani) und moralischer Werbung mit Produktna- men (2. Ordnung, Beispiel Strellson Menswear) werden als die zwei wichtigsten Formen dar- gestellt und einer semiotischen Analyse unterzogen. Abschließend wird philosophisch-ethisch nach ihrer Berechtigung gefragt und diese - unter der Bedingung von Glaubwürdigkeit und Gütekriterien - Frage positiv beantwortet. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Literaturauswertung und semiotische Analyse zweier Werbeplakate (Benetton/ Olivieri und Strellson Menswear) VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Petzuch, S.: Ästhetisierung von Werten in der Werbung? Analysen zur Markenkommunikation mit Moralbezug. Mün- chen, Hochschule f. Philosophie, Magisterarbeit, WS 2004/05 (einsehbar in der Bibliothek der Hochschule für Philosophie). ART: Magister BEGINN: 2004-05 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Hochschule für Philosophie München, Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachsenenpädagogik -IKE- (Kaulbachstr. 22a, 80539 München) KONTAKT: Betreuer (e-mail: [email protected])

[428-L] Pühringer, Karin; Bloch, Martin; Puippe, Natalie: Die Schoggi-Connection: Product Placement & Sponsoring - genießen nach Schweizer Art, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 19-22

INHALT: "Differenzierter Markt, wettbewerbsorientierte Marktwirtschaft und verschärfte Kon- kurrenzsituation spiegeln sich unter anderem in einem neuen Einsatz von Marketinginstru- menten wider. Die Werbung gehört dabei zu den heute nicht mehr wegzudenkenden Formen dieser Instrumente. Werbung kann sich jedoch weder frei entfalten, noch unabhängig gestaltet werden, weil sowohl rechtliche Grundlagen beachtet, als auch Einflüsse aufgrund von Wer- tewandel und technischer Möglichkeiten der Umsetzung, der Produktionsbedingungen, be- achtet und mitgedacht werden müssen. Die in diesem Beitrag untersuchte programmintegrier- te Fernsehwerbung ist u.a. eine Reaktion der Werbewirtschaft auf veränderte Fernsehnut- zungsmuster der Zuschauerinnen und Zuschauer (Stichwort Zapping)." (Autorenreferat)

[429-L] Ranft, Noemi: "Ein Vampir stirbt nicht!": Intertextualität in der Werbung, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 36-41

238 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: Intertextualität, das Einbringen fremder Elemente im eigenen Produkt, ist eine häufige Strategie in der Werbung. Indem man sich auf schon Bekanntes beruft, das eine positive Konnotation aufweist, verringert man die Gefahr, abgelehnt zu werden. Das häufige Verwen- den von Altbewährtem, bevorzugt von Texten, die zum Kulturgut der Gesellschaft zählen, hat der Werbung den Vorwurf des Parasitären oder des Vampirismus eingebracht. In ihrem Bei- trag diskutiert die Autorin unterschiedliche Definitionen von Intertextualität und zeigt anhand von mehreren Beispielen, wie Intertextualität in der Werbung spielerisch oder humorvoll ein- gesetzt werden kann. Sie vertritt die Auffassung, dass indem sich die Werbung fremder Refe- renzobjekte bedient, sie zu ihrer Bekanntheit beiträgt. Insofern trägt die Intertextualität in der Werbung dazu bei, "unser Kulturgut zu erhalten und weiterzugeben". (PT)

[430-L] Rapp, Stan: "Nonvertising" statt Advertising: das 10 Milliarden-Missverständnis, in: Vierteljahreshefte für Werbewissen, 2004, Nr. 4, S. 18-20 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Eines ist bei allen Veränderungen in der Welt des Marketings in den letzten 40 Jahren gleichgeblieben: die Verschwendung von gutem Geld für schlechte Werbung. Allein in den USA darf man die Summe, die so verpulvert wird, auf 10 Mrd. Dollar schätzen; das sind 60 Prozent dessen, was für Werbung ausgegeben wurde. Dieses Phänomen lässt sich am besten mit dem Ausdruck 'Nonvertising' beschreiben. Hirnlose Werbeagenturen bringen hirnlose Marketingdirektoren dazu, ihr Geld für nutzlose Werbung zu verschleudern." (Autorenreferat)

[431-L] Schenk, Michael: Große Publizität - geringe Wirkung?: Erkenntnisse der Werbewirkungsforschung, in: Me- dienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 5-12

INHALT: An der Wirksamkeit von Werbung und von Werbemitteln werden immer wieder Zwei- fel laut. Wissenschaftliche und praxisbezogene Untersuchungen zu Werbewirkung sollen die Frage beantworten helfen, ob sich der enorme finanzelle Aufwand, der in der Werbung getä- tigt wird, auch lohnt. In seinem Ohne eine vollständige Übersicht über die Werbewirkungs- forschung bieten zu können, sollen im vorliegenden Beitrag "auszugsweise einige traditionel- le und neuere Erkenntnisse der Werbewirkungsforschung vorgestellt und diskutiert werden, die die Wirkungsweise der Werbung beleuchten". Nach der Vorstellung des traditionellen Persuasions-Modells werden die Funktion der Kommunikationsmatrix, die Auswirkung des Werbedrucks und die Schlüsselkonzepte, die für die Wirkungen bei den Rezipienten von Be- deutung sind (Selektivität, interpersonale Beziehungen und Involvement) beschrieben. Ab- schliessend werden neuere Ansätze der Wirkungsforschung dargestellt: die Low-Involve- ment-Hierarchie und Focussierung auf die kognitiven Prozesse. (PT)

[432-L] Siegert, Gabriele; Eberle, Sibylle: Kommerzialisierung der Kommunikation: die Werbebranche der Schweiz und die Hybridi- sierung der Kommunikationsangebote, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 13-18 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 239 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

INHALT: "Hybride Werbeformen reichen von redaktionell gestalteter Werbung über Product Placement bis hin zu Koppelgeschäften zwischen Redaktionen und Werbekunden. Sie finden sich zunehmend neben der bekannten Werbung, die deutlich vom redaktionellen Inhalt ge- trennt und als Werbung erkennbar ist. Da solche Formen werblicher Kommunikation im Kon- text der öffentlichen Kommunikation nicht unproblematisch sind und u.a. Fragen nach der Unabhängigkeit journalistischer Berichterstattung aufwerfen, muss sich die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft dieser Entwicklung intensiver als bisher widmen. Relevant wird dabei auch die Sichtweise der Werbeagenturen als Produzenten werblicher Kommunika- tionsangebote. In einer auf Experteninterviews basierenden Studie wurde untersucht, wie die Schweizer Werbebranche dieser Entwicklung gegenüber steht." (Autorenreferat)

[433-L] Szyszka, Peter: Manipulation oder Informationsvermittlung?: zum Verhältnis von Produkt-PR und Journa- lismus, in: Medienwissenschaft Schweiz, 2004, Nr. 2, S. 72-79

INHALT: "Produktkommunikation gehört zu den kommunikationswissenschaftlich wenig bear- beiteten Forschungsbereichen. Dies gilt sowohl für Produkt-PR als einen mit dem Marketing in direkter Verbindung stehendem Teilbereich der PR-Arbeit, wie auch auf Medienseite für den journalistischen Umgang mit Produkt- und Verbraucherthemen. Der vorliegende Beitrag untersucht Ausgangsinteressen, Rahmenbedingungen und Probleme beider Kommunikator- felder und leuchtet das Verhältnis zwischen Unternehmen und Journalisten in der produktbe- zogenen Kommunikation funktional aus. Dabei wird von der Hypothese ausgegangen, dass beide Seiten, Unternehmen wie Journalisten, mit zwar unterschiedlichen Nutzendispositionen, aber jeweils nutzenorientiert agieren. Aufgerissen wird ein theoretischer Bezugsrahmen für mögliche künftige empirische Untersuchungen." (Autorenreferat)

[434-F] Trebbe, Joachim, Prof.Dr. (Leitung): Sponsoring im Schweizer Fernsehen

INHALT: Ausgehend von der wachsenden Bedeutung von Sponsoring in modernen Fernsehvoll- programmen und vor dem Hintergrund der Neuregelung von Werbung und Sponsoring in der Totalrevision des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) wird im Folgenden eine dreifach gestufte, quantitative und qualitative Inhaltsanalyse der Prime Time-Angebote von SF 1, TSR 1 und TSI 1 sowie des privaten Programms von TeleBärn vorgeschlagen und me- thodisch skizziert. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz METHODE: quantitative Inhaltsanalyse auf drei Stufen: deutsch-, französisch- und italienisch- sprachige Fernsehprogramme der SRG; Programmstichprobe: 1 natürliche Woche, Prime Time zwischen 18 und 23 Uhr; Projektgruppe an der Universität Fribourg ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-07 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Bundesamt für Kommunikation -BAKOM- INSTITUTION: Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fach- bereich Medien- und Kommunikationswisenschaft (Avenue de l'Europe 20, 1700 Fribourg, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

240 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[435-F] Wehmeier, Stefan, Dr. (Leitung): Analyse und Bestandsaufnahme des Forschungsgebiets "Management Communication"

INHALT: Das Einarbeiten in die in Deutschland weitgehend unbekannte Forschungsrichtung Management Communication (MC) dient folgenden Zielen: 1. Das wirtschaftswissenschaft- lich geprägte Forschungsfeld MC soll für die Kommunikationswissenschaft fruchtbar ge- macht werden. Dafür ist eine systematische Bestandsaufnahme notwendig. 2. Der For- schungsaufenthalt vertieft eine vom Leiter in Durchführung befindliche internationale Delphi- Studie (u.a. Teilnehmer aus Neuseeland und Australien), die sich mit der Bedeutung unter- schiedlicher Disziplinen für die PR-Forschung sowie der Zukunft des Verhältnisses von PR- Forschung und -Praxis befasst. METHODE: In Neuseeland und Australien sollen vertiefende Interviews mit Fachvertretern aus Wissenschaft und Praxis geführt werden. Die Delphi-Studie ist Teil der Habilitationsschrift des Leiters, die das Forschungsfeld PR analysiert und dabei sowohl international komparatis- tisch als auch interdisziplinär vorgeht. 3. Mit Hilfe qualitativer und quantitativer Verfahren sollen Aussagen über den interdisziplinären Status des Forschungsfelds gewonnen werden. Qualitativ werden theoretische und methodische Zugänge des Forschungszweigs MC ausge- wertet. Quantitativ soll eine Zitationsanalyse der Zeitschrift Management Communication Quarterly darüber Aufschluss geben, welche Zitierzirkel im Bereich MC existieren. 4. Es sol- len Erkenntnisse über das Theorie-Praxis-Verhältnis im Bereich MC gewonnen werden. Wäh- rend in der US-PR-Forschung Theorie häufig utilitaristisch als Anleitung für eine Optimie- rung der Praxis verstanden wird, wird offenbar bei MC (Herausgeber: Ted Zorn, Neuseeland) stärker eine Verbindung von gesellschaftlichen Veränderungen (etwa Postmoderne), dem Aufkommen neuer theoretischer Strömungen (etwa Chaostheorie) und der Kommunikation von/in Organisationen gesucht (vgl. etwa McKie 1997, McKie 2001). ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-973-5732, Fax: 0341-9735748, e-mail: [email protected])

[436-F] Wehmeier, Stefan, Dr.phil. (Bearbeitung): PR (Public Relations) als Wissenschaft: Entstehung, Einbettung, Entgrenzung

INHALT: Ziele: Genese der PR-Forschung aufzeigen, interdisziplinäre Wurzeln PR-Wissenschaft rekonstruieren, Theorien und Methoden der PR-Forschung systematisieren, Einsatz und Nut- zen von Theorien in der PR-Praxis bestimmen. METHODE: theoretische Analyse unterschiedlicher disziplinärer Zugänge zur PR-Wissenschaft; Delphi-Studie zum Einsatz und Nutzen von PR-Theorien in der Praxis ART: Habilitation BEGINN: 2000-02 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit - Public Relations (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-9735732, e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 241 1.12 Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmenskommunikation

[437-L] Weisser, Michael: Wirksam wirbt das Weib: die Frau in der Reklame ; Bild- und Textdokumente aus den Jah- ren 1827-1930, Bassum: Doell-Verl. 2002, 127 S., ISBN: 3-88808-275-7 (Standort: StuUB Frank- furt am Main(30)-Krm-Wirk)

INHALT: Der Schwerpunkt der in diesem Band dokumentierten Reklameentwürfe deckt den Zeitraum zwischen 1880 und 1930 ab. In dieser Zeit bilden drei idealtypische Vorstellungen von der Frau das Themenreservoir für die Werbegraphiker: die Hausfrau und Mutter, die Freundin und Geliebte sowie die formal-stilisierte Schönheit. Die Abbildungen dokumentie- ren zwei Aspekte der Werbethematik, nämlich das Bild der Frau (Inhalt) und das Spektrum der gebräuchlichsten Werbemittel (Form). Sie machen deutlich, dass die verschiedenen Rol- lenzuweisungen der Frau keine Frage der Ästhetik, sondern vielmehr der letztlich verfügba- ren Ökonomie sind. Neben den Abbildungen umfasst der Band eine umfangreiche Dokumen- tation von Textquellen zur Geschichte des Frauenbildes in Deutschland. (ICE2)

1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[438-L] Durner, Alexandra: Jugendliche Journalisten: wenn Jugendliche mit professionellen Journalisten arbeiten, in: Televizion, Jg. 17/2004, Nr. 2, S. 42-46 (URL: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/17_2004_2/durner.pdf)

INHALT: An dem Projekt "Journalismus mit Jugendlichen" beteiligen sich 500 Jugendliche zwi- schen 16 und 18 Jahren. Im Zeitraum von 2002 bis 2004 entstanden in Zusammenarbeit mit der Fernsehredaktion von "bla-teen" und dem Radio Bayern 3 insgesamt 27 Beiträge. Darge- stellt werden Ablauf und Aufbau des Projekts sowie Ziele (Begegnungen zwischen Jugendli- chen und Journalisten) und Ergebnisse der Medienarbeit von Schülerinnen und Schülern. (DY)

[439-L] Echtermeyer, Katrin; Kloos, Nadine: Medien: neue Potenziale für die Umweltpädagogik, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 15-23

INHALT: "Das Potenzial der Medienpädagogik liegt in der Faszination Heranwachsender für Medien. Sie haben großen Spaß an Medien und daran, mit Medien aktiv zu sein, und lassen sich über die Arbeit mit Medien für die Auseinandersetzung mit Themen begeistern. Ob und wie Medien auch in der Umweltbildung zum Einsatz kommen können und welche Chancen sich dem Duo Umweltpädagogik und Medienpädagogik eröffnen, wird im Folgenden disku- tiert. In den eingestreuten grauen Kästen finden sich Statements von Medienmacherlnnen, die zum Thema Umweltpädagogik befragt wurden." (Autorenreferat)

242 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[440-L] Gembris, Heiner; Kraemer, Rudolf-Dieter; Maas, Georg (Hrsg.): Vom Kinderzimmer bis zum Internet: musikpädagogische Forschung und Medien, (Forum Musikpädagogik, Bd. 59), Augsburg: Wißner 2004, 228 S., ISBN: 3-89639-403-7 (Standort: UB Bonn(5)-2004-6121)

INHALT: "Musikbezogenes Lehren und Lernen hat stets eine große Affinität zu Medien bewie- sen, sei es in der griechischen Antike im Rückgriff auf das Monochord als Demonstrations- medium zur Veranschaulichung musiktheoretischer Sachverhalte, sei es mit dem Liederbuch als kirchlichem 'Volksbildungsmedium' im Zuge der englischen Tonic sol-fa-Bewegung im 19. Jahrhundert, sei es mit dem Schulfunk, der im 20. Jahrhundert als reaktionsschnelles Me- dium gerade für die Integration aktueller Musikentwicklungen in den schulischen Musikun- terricht regelrecht unentbehrlich wurde. Beispiele dafür, wie Medien als lehrmethodische Hilfsmittel fungieren. - In einem Musikunterricht, in dessen Horizont zunehmend das aktuelle Musikleben rückte und dieses sich als von Medien mitgeprägt erwies, wurden Medien schließlich selbst zum Unterrichtsgegenstand. Vor diesem - zugegebenermaßen nur sehr grob skizzierten - Hintergrund dürfte es nicht verwundern, dass in der musikpädagogischen For- schung Medien unter verschiedenen Perspektiven in den Fokus rückten. Auch der vorliegende Band der 'Musikpädagogischen Forschungsberichte' wendet sich dem Thema aus unterschied- lichen Blickrichtungen zu, wobei auch jüngste Entwicklungen innerhalb der Medien ihren Niederschlag finden. Die fachwissenschaftlichen Bezüge werden dabei weit über die eigentli- che musikpädagogische Domäne hinaus zu Musikwissenschaft, Medienwissenschaft oder all- gemeiner Ästhetik gespannt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Renate Beckers: Musik und Medien in der Erfahrungswelt von Kindern (11-35); Randolph Eichert & Wolfgang Martin Stroh: Medienkompetenz in der musikpädagogischen Praxis (36-65); Enjott Schneider: Der Film als Mutter aller Künste 'Collage' in der Postmoderne (66-79); Georg Maas: Zwischen Ruhm und Scheitern. Musikerkarrieren im Spielfilm (80-92); Gold Follmer: Netzmusik. Mu- sikpraktiken in Computer-Netzwerken (93-108); Jan Hemming: Illeg(eni)al: Kulturelle und wissenschaftliche Dimensionen von MP3-Tauschbörsen im Internet (109-123); Gabriele Hofmann: Neue Medien in der Instrumentalpädagogik. Erfahrungen und Einstellungen von Instrumentallehrerinnen und Instrumentallehrern (124-138); Bernhard Weber: Musiklernen auf dem Mäuseklavier? Lerntheoretische Reflexionen über den Einsatz. Neuer Medien im Musikunterricht (139-154); Matthias Kather: Zwischen seichter Unterhaltung und Kulturauf- trag. Musikkonzepte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (Klassik) am Beispiel von Radio Kultur (SFB), Radio3 (ORB/NDR) und dem Projekt Unisono (UdK Berlin/Uniradio Berlin- Brandenburg/SFB) (155-168); Volker Fastenau: '...comme si on appuyait sur une sonnette'? Untersuchungen zur filmklangästhetischen Konzeption in den Spiel- und Dokumentarfilmen Louis Malles (169-173); Christine Klein: Eva-Maria Gembris: Zur Rolle der Sängerin im Spielfilm. Analyse dramaturgischer, psychologischer und pädagogischer Aspekte (174-179); Raphael Munk: Musiktheater an der Schule. Untersuchungen zur Motivation der dabei betei- ligten Lehrerinnen und Lehrer (180-185); Andreas Lehmann-Wermser: Musikunterricht als Einführung in die bürgerliche Musikkultur Eine empirische Studie zum Unterricht an den hö- heren Schulen im Freistaat Braunschweig zwischen 1928 und 1938 (186-203); Markus Brenk: Kunsterziehung als pädagogisches Problem der Schule. Zur Bedeutung eines didaktischen Konzepts der Kunsterziehungsbewegung für das Verhältnis von Allgemeiner Didaktik und Musikdidaktik (204-213); Eva Meidel: Der Aspekt der Schülerorientierung in Konzeptionen der Musikdidaktik seit 1945 (214-221).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 243 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[441-F] Heck, Bettina, Dr. (Bearbeitung); Wermke, Jutta, Prof.Dr. (Betreuung): Ästhetische Erziehung und Medienerziehung - konkurrierende oder konvergierende Kon- zepte?

INHALT: keine Angaben ART: Habilitation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB Sprach- und Literaturwissenschaft, Forschungsstelle integrierte Medienerziehung -FiM- (Alte Münze 10, 49074 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[442-F] Kaufmann, Birte, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Wegener, Claudia, Dr. (Leitung): Medienbeziehungen und Identitätskonstruktion im Jugendalter

INHALT: Das Forschungsprojekt fragt nach Optionen, die die Medien - und hier im Besonderen Stars und Idole als "Medienpersonen" - für den Lebensalltag Jugendlicher bieten. Welche Be- deutung weisen Jugendliche Medienpersonen zu, welche Umgangs- und Aneignungsformen entwickeln sie ihnen gegenüber und welchen Nutzen ziehen sie aus diesen "medialen Bezie- hungen"? Dabei gilt es auch, sowohl Probleme in der Auseinandersetzung mit Medienperso- nen zu erkennen als auch darauf hinzuweisen, wo diese möglicherweise Kompensationsfunk- tionen übernehmen und Defizite ausgleichen, die im Kontext realer Beziehungen entstehen. Zentrale Frage der Untersuchung ist, wie sich Aneignungsprozesse im Umgang mit Medien- personen gestalten, welche Motive medialen Beziehungen zugrunde liegen und auf welche Weise sowie in welchem Maße der Umgang mit ihnen zur Selbstbildung im Sinne eines Iden- titätsgefühls bzw. zur Identitätskonstruktion beiträgt. Das Projekt entwickelt in einem theore- tischen Teil auf der Grundlage kommunikationswissenschaftlicher, ethnographischer und psychologischer Ansätze ein Modell medialer Beziehungen, das anschließend mit einem ge- mischten Methodensetting empirisch überprüft und den Forschungsergebnissen entsprechend konkretisiert wird. METHODE: Das Projekt entwickelt in einem theoretischen Teil auf der Grundlage kommunikati- onswissenschaftlicher, ethnographischer und psychologischer Ansätze ein Modell medialer Beziehungen, das anschließend mit einem gemischten Methodensetting empirisch überprüft und den Forschungsergebnissen entsprechend konkretisiert wird. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wegener, C.; Mikos, L.: Handbuch qualitative Medienforschung. Konstanz: UVK-Verl. (im Druck).+++Wegener, C.: Identitätskonstruktion durch Vorbilder: über Prozesse der Selektion, Aneignung und Interpretation medialer Bezugspersonen. in: merzWissenschaft, 2004, 6.+++Dies.: Manipulation oder Zeitgeist? Lesarten populärer Mu- sik. in: Fritz, K.; Sting, S.; Vollbrecht, R. (Hrsg.): Mediensozialisation: pädagogische Per- spektiven des Aufwachsens in Medienwelten. Opladen: Leske u. Budrich 2003. ISBN 3- 8100-4013-4.+++Dies.: Jugend erforscht. (Medien-)Handeln Jugendlicher im Fokus der Wis- senschaft. in: tv-diskurs, 2003. ART: gefördert BEGINN: 2004-08 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0521-106-3142, e-mail: [email protected])

244 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[443-L] Kinoshita, Yuriko; Tedori, Yoshihiro; Naka, Yoshinori: Communication through school newspaper: a Japanese experience, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 49-53

INHALT: "Die Medienpädagogik in Japan steckt im Spanungsfeld zwischen Politik und Pädago- gik. Während die Politik Medienerziehung als Qualifizierung von Kindern und Jugendlichen für den zukünftigen Markt zu sehen scheint, entwickeln und erproben Lehrer und Professoren Konzepte einer handlungsorientierten Medienarbeit. Wie diese Konzepte aussehen und wie die Umsetzung gelingt, beschreiben sie am Beispiel einer Schülerzeitung in Kishiwada, Osa- ka." (Autorenreferat)

[444-L] Kleber, Susanne; Kokot, Cordula (Hrsg.): Internet in Kindertageseinrichtungen: Ergebnisse des Modellprojektes P.I.N.G.U.I.N., (Pra- xis der Kindertageseinrichtungen), Neuwied: Wolters Kluwer 2004, 96 S., ISBN: 3-556-00991-9 (Standort: Bayer. SB München(12)-PVB2004.9084)

INHALT: "Computer und Internet werden zunehmend Teil der kindlichen Lebenswelt und finden damit verstärkt Eingang in die Diskussion um medienpädagogische Ansätze in Kinderta- geseinrichtungen. Diese Entwicklungen waren Anlass für die Initiierung des Modellprojektes P.I.N.G.U.I.N. durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales. Die Spezifik des Mo- dellprojektes lag in der besonderen Verbindung von Hort als außerschulischem Lernort und PC bzw. Internet als Möglichkeit, Medien kreativ zu nutzen, sich auszudrücken und zu expe- rimentieren. Im Modellprojekt hatten sowohl Kinder als auch Erzieher/innen die Möglichkeit, erste Erfahrungen mit dem Computer zu sammeln und Projektideen rund um das Internet zu realisieren. Die dabei entstandenen Ergebnisse sind ebenso Teil dieses Bandes wie theoreti- sche Zugänge zu einem neuen Land innerhalb der pädagogischen Arbeit in Kindertagesein- richtungen und Horten. Das Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. und das Implementierungsprojekt 'Netzwerk Horte', die beide insgesamt vierzehn Horte bzw. Kindertageseinrichtungen in Sachsen erreichen konnten, finden ihren Nachfolger im Projekt 'Sächsische Online-Bildungs- plattform für Erzieher/innen'. Dieses Projekt wird ab März 2004 drei Jahre durch den Frei- staat Sachsen gefördert und findet unter Federführung des Vereins Medienzille e. V. statt." (Autorenreferat). Innhaltsverzeichnis: Helma Orosz: Grußwort (4); Susanne Kleber/Cordula Kokot: Einleitung (6-7); Stephan Sting: Bildungsperspektiven für Kindertageseinrichtungen (8-17); Hans-Jürgen Palme: Medienpädagogik in Kindertageseinrichtungen (18-24); Susanne Kleber: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Herausforderung für die Wissenschaft (25-31); Su- sanne Kleber/Cordula Kokot: Modellprojekt P.I.N.G.U.I.N. - Herausforderung für die Praxis (32-55); Cordula Kokot: Das 'Netzwerk Horte' - die Implementierung des Modellprojekts P.I.N.G.U.I.N. (56-65); Michael Lohr: Internetnutzung unter jugendschützerischer Perspekti- ve (66-78).

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 245 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

[445-L] Krotz, Friedrich; Hasebrink, Uwe: Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen für die Informationsgesellschaft und ihre Bedingungen in Japan und Deutschland: Kurzbericht über ein international vergleichendes Projekt, (Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts, Nr. 15), Hamburg 2002, 215 S., ISBN: 3- 87296-102-0 (Graue Literatur; URL: http://www.rrz.uni-hamburg.de/hans-bredow-institut/pu- blikationen/apapiere/15japan.pdf; http://deposit.ddb.de/ep/netpub/81/49/97/969974981/_data_stat/ 15Japan.pdf)

INHALT: "In Erweiterung eines europäisch vergleichenden Projekts über den Umgang von Kin- dern und Jugendlichen mit den neuen Medien hat das Institut mit Förderung durch die Deut- sche Forschungsgemeinschaft ein weiteres international vergleichendes Projekt durchgeführt: In Kooperation mit japanischen Wissenschaftlern, Prof. Yoshiro Kawakami von der Bunkyo University in Kanagawa sowie Prof. Hirohisa Suzuki von der Tokyo International University, wurde vergleichend die Medienkompetenz und deren Erwerb in der Schule in den beiden Kulturkreisen untersucht. Dazu wurden seitens des deutschen Teams vor allem explorative Erhebungen im Bereich Schulorganisation und schulische Sozialisation durchgeführt, ferner wurde die einschlägige Literatur zum deutsch-japanischen Vergleich, zur japanischen Kultur und zu Fragen der interkulturell vergleichenden Forschung erarbeitet. Zudem wurde zu Fra- gen der Mediennutzung und der Medienkompetenz ein gemeinsamer standardisierter Frage- bogen erstellt und an Klassen in verschiedenen Schultypen verteilt. Der Abschlussbericht lie- fert eine explorative Annäherung an einen kommunikationswissenschaftlich geprägten Ver- gleich zwischen Deutschland und Japan. Dazu werden zunächst relevante kulturelle und ge- sellschaftliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede benannt und im Hinblick auf ihre Konse- quenzen für das Kommunikationsverhalten diskutiert. In der Zusammenschau mit den Ergeb- nissen der Dokumentenanalysen und Schülerbefragungen in beiden Ländern wird deutlich, wie sich die beiden Länder in der Art, wie die neuen Medien in Schule und Freizeit Eingang finden und welche Konzeption von Medienkompetenz dabei maßgeblich ist, unterscheiden. Parallel zu den unmittelbaren Projektarbeiten wurde die Auseinandersetzung mit der Rolle neuer Medien im Alltag von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Publikationen ver- tieft." (Autorenreferat)

[446-F] Lambrecht, Clemens (Bearbeitung): Bestandsaufnahme Kinderfernsehen: eine systematische Programmanalyse mit der pädago- gischen Fragestellung nach der Mediensozialisation von Kindern

INHALT: Ziel der Dissertation ist es, die Entwicklungen im Programmangebot der Sender sowie in der Nutzung der Kinder mit dem Schwerpunkt auf den Themenbereich "Lernen" zu be- schreiben. METHODE: Empirisch greift die Arbeit Programm- und inhaltsanalytisch auf die Bestandsauf- nahmen zum Kinderfernsehen 1997 bis 2003 sowie auf eine Inhaltsanalyse von 150-200 Schülerinterviews zurück (Wiss.- & Doku. Studie IZI). Den Theoretischen Rahmen bilden die Methoden zur Programmanalyse sowie für den Schwerpunkt Lernen postmoderne Theorien der "Sozialisation in eigener Regie" (Hengst 1991) bzw. des Konstruktivismus. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und -didaktik (Moritz-Str. 23, 34127 Kassel) 246 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[447-L] Luca, Renate: Medienrezeption und Identitätsbildung: persönlich bedeutsames Lernen im medienpädago- gischen Kontext, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 87-96

INHALT: "Wie können medienpädagogische Lehr- und Lernarrangements gestaltet werden, die Identitätsbildungsprozesse fördern? Für die Beantwortung werden zunächst die Unterschiede zwischen interpersonaler und medialer Kommunikation auf der Basis des symbolischen Inter- aktionismus nach George H. Mead dargestellt. Fundamental für die Identitätsbildung ist, wie im zweiten Schritt gezeigt wird, die Förderung interpersonaler Kommunikation als Möglich- keit gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung. Schließlich werden Prinzipien und Me- thoden medienpädagogischer Interventionen formuliert, die persönlich bedeutsames Lernen ermöglichen und damit Kindern und Jugendlichen helfen, sich selbst zu verstehen und anzu- erkennen." (Autorenreferat)

[448-F] Lukaszewski, Frank, Dipl.-Soz.Wiss.; Bertow, Andreas (Bearbeitung); Schweer, Martin K.W., Univ.-Prof.Dr. (Leitung): Neue Medien im Kindesalter

INHALT: In diesem Projekt wird einerseits die Nutzung und der Nutzungskontext Neuer Medien bei Kindern in der Vorschulphase untersucht. Andererseits sollen aus den Ergebnissen neue medienpädagogische Projekte auch für die Grundschule entwickelt, implementiert und letzt- endlich evaluiert werden. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Lehrer, Eltern, Schule, Erzieher, Kinder). Standardisierte Befragung, schriftlich (Lehrer, El- tern, Schule, Erzieher). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schweer, Martin K.W. (Hrsg.): Der Einfluss der Medien. Vertrau- en und soziale Verantwortung. Opladen: Leske u. Budrich 2001. ISBN 3-8100-3013-9.+++ Schweer, Martin K.W. (Hrsg.): Aktuelle Aspekte medienpädagogischer Forschung. Wiesba- den: Westdt. Verl. 2001. ISBN 3-531-13586-4.+++Schweer, Martin K.W.: Neue Medien im Unterricht. Oberhausen: Athena 2002. ISBN 3-89896-129-X.+++Schweer, Martin K.W.; Lu- kaszewski, Frank: Neue Medien in der Grundschule. Erste empirische Befunde zum Nut- zungsverhalten von Kindern im Grundschulalter. in: Lernwelten, 2002, S. 229-232. +++ Schweer, Martin K.W.; Lukaszewski, Frank: Lehramtsanwärter und "Neue Medien". Eine empirische Untersuchung bei Studierenden von Lehramtsfächern. in: System Schule, 2002, S. 21-28. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädago- gische Psychologie (Driverstr. 22, 49377 Vechta) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[449-L] Medienprojekte für nachhaltige Entwicklung, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 5, S. 29-42 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 247 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

INHALT: "Das Thema von Umweltverbänden ist eindeutig: Umwelt. Aber Umwelt ist auch in anderen pädagogischen Bereichen eine wichtige Aufgabe. Rund um die Umweltbildung und den erweiterten Begriff einer Bildung für nachhaltige Entwicklung gibt es zahlreiche interes- sante Beispiele für thematische Medienarbeit in verschiedenen Institutionen und Kontexten. Die dabei eingesetzten Medien sind unterschiedlich; gemeinsam ist jedoch allen Projekten, dass Medien sowohl im Erarbeitungs- als auch im Präsentationsprozess integraler Bestandteil sind. Die im Folgenden beschriebenen Projekte sollen exemplarisch die Vielfalt an Erfahrun- gen und Modellen aufzeigen und als Anregung für eine breite Verankerung der Medienpäda- gogik in der Umweltbildung dienen. Gestaffelt nach dem Alter der Zielgruppe, zeigen die Projekte sowohl die Breite des Themenspektrums als auch die unterschiedlichen Formen der Umsetzung auf, angefangen von kurz- bis hin zu langfristigen Projekten." (PT)

[450-F] Plenk, Astrid (Bearbeitung): Qualitätskriterien von Kindern: was zeichnet die Qualität einer Kindersendung/ eines Kin- derfilms unter dem Gesichtspunkt der Bewertung von Kindern aus?

INHALT: Ziel der Dissertation ist es, Qualitätskriterien im Kinderprogramm aus der Perspektive der Kinder zu erarbeiten. METHODE: Empirische Basis der Arbeit sind qualitative Auswertung der Argumente, die Kinder im Rahmen Ihrer Tätigkeit in Kinderjurys formulieren. Die Arbeit teilt sich in zwei Ebenen: 1. Empirieebene (Datenerhebung ist schon abgeschlossen) und 2. Metaebene (Qualitäts- und Wertediskussion der Postmoderne). Die Erkenntnisgewinne beider Ebenen werden innerhalb der Arbeit verbunden. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Insti- tut für Erziehungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und -didaktik (Moritz-Str. 23, 34127 Kassel) KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[451-L] Suoranta, Juha; Lehtimäki, Hanna: Children in the information society: the case of Finland, (General Editors, Bd. 17), New York: P. Lang 2004, X, 151 S., ISBN: 0-8204-6829-0 (Standort: UB Siegen(467)-21HYBF1283)

INHALT: Finnland gilt weltweit als ein Laboratorium für die postindustrielle Informationsgesell- schaft, in der informationstechnologisches know how mit wohlfahrtsstaatlichen Strukturen und Chancengleichheit für alle in optimaler Weise verbunden zu sein scheinen. Die vorlie- gende Studie geht der Frage nach, ob dieses Bild bzw. Image den Tatsachen entspricht oder ob es nicht zu optimistisch ausfällt. So weist die PISA-Studie - trotz des Spitzenplatzes im in- ternationalen Vergleich - auch einige Mängel nach, dies vor allem im Bereich sozialer Kom- petenzen der Schüler. Die Studie schließt hier an und präsentiert die zentralen Ergebnisse ei- ner empirischen explorativen Untersuchung acht- bis zehnjähriger finnischer Kinder über ihr Verständnis der Medien- und Informationsgesellschaft und die Gewohnheiten ihrer Medien- nutzung. Mittels qualitativer offener Interviews wird die Sicht der Kinder zu diesen Themen- komplexen ermittelt. Im Zentrum des Forschungsinteresses steht die Rekonstruktion der all- tags- und lebensweltlichen Deutungsmuster der Kinder durch den Einsatz einer Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden. Als entscheidend für die Entwicklung von Me- 248 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.13 Medienpädagogik, Medienarbeit

dienkompetenz erweist sich dabei eine Trias aus der Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologie, den kindgerechten Inhalten der Medien und der Art und Weise, wie Kinder Bedeutung mit diesen Medienangeboten verbinden. (ICA)

1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[452-L] Eilders, Christiane; Neidhardt, Friedhelm; Pfetsch, Barbara (Hrsg.): Die Stimme der Medien: Pressekommentare und politische Öffentlichkeit in der Bundesre- publik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 431 S., ISBN: 3-531-14217-8 (Standort: ULB Münster(6)-MG15150/92)

INHALT: "Durch Pressekommentare profilieren Medien sich als eigenständige politische Akteu- re. Sie interpretieren und bewerten Themen und adressieren Probleme zur Bearbeitung an das politische System. Der Band stellt Befunde aus einer umfangreichen Analyse der Kommenta- re überregionaler Tageszeitungen 1994 bis 1998 vor und rekonstruiert damit die Struktur der öffentlichen Meinung in der Bundesrepublik. Themenagenden, Deutungsrahmen und Positio- nen stehen anhaltend bedeutsamen Konfliktlinien im politisch segmentierten Mediensystem gegenüber." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Friedhelm Neidhardt, Christiane Eilders und Barbara Pfetsch: Einleitung: Die 'Stimme der Medien' - Pressekommentare als Gegens- tand der Öffentlichkeitsforschung (11-38); Barbara Pfetsch, Christiane Eilders und Friedhelm Neidhardt in Zusammenarbeit mit Stephanie Grübl: Das 'Kommentarfiat': Rolle und Status einer Öffentlichkeitselite (39-73); Barbara Pfetsch: Geschlossene Gesellschaft? Akteursen- sembles und Akteursbewertungen in Pressekommentaren (74-105); Friedhelm Neidhardt: Kommentarthemen - die mediale Policy-Agenda (106-128); Christiane Eilders: Von Links bis Rechts - Deutung und Meinung in Pressekommentaren (129-166); Albrecht Lüter: Politische Profilbildung jenseits der Parteien? Redaktionelle Linien in Kommentaren deutscher Quali- tätszeitungen (167-195); Christiane Eilders: Fokussierung und Konsonanz im Mediensystem - Zu den Voraussetzungen politischer Medienwirkungen (196-228); Friedhelm Neidhardt: Ge- meinwohlrhetorik vor großem Publikum: Formen und Funktionen von Moralisierung und Heuchelei (229-251); Barbara Pfetsch: Geräuschkulisse des medienpolitischen Parteienstreits - Die Öffentlichkeit der Medienpolitik in Pressekommentaren (252-281); Uwe Hasenbrink: Alles, was Recht ist: Recht und Justiz im Spiegel von Pressekommentaren (282-311); Fried- helm Neidhardt: Wissenschaft als Politikum - Öffentlichkeitsbedürfnisse der Forschung auf dem Prüfstand (312-335); Friedhelm Neidhardt: Rechtsextremismus und 'Ausländerfrage' - Zum Status des Problems in Pressekommentaren (336-357); Christiane Eilders, Katrin Volt- mer: Zwischen Marginalisierung und Konsens: Europäische Öffentlichkeit in Deutschland (358-388).

[453-F] Heyse, Marko, M.A.; Wild, Nina (Bearbeitung); Papcke, Sven, Prof.Dr. (Leitung): Münsterbarometer

INHALT: Die seit 1993 halbjährlich durchgeführte Umfrage Münsterbarometer ist auf lokaler Ebene in dieser Kontinuität einmalig in Deutschland. In Zusammenarbeit mit den "Westfäli- schen Nachrichten" beschäftigt sich die Erhebung dabei mit wissenschaftlichen, allgemeinen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 249 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

und vor allem mit spezifisch Münsteraner Themen. So wird regelmäßig eine Prognose für den Rat der Stadt Münster erhoben und wurde fast jeder Themenbereich, der die Münsteraner Lo- kalpolitik in den letzten Jahren beschäftigte, abgefragt. Oft über mehrere Umfragen hinweg wurde die Einstellung der MünsteranerInnen etwa zum Fahrradparkhaus, Preußenpark, Skulp- turenausstellung, Münsteraner Partnerstädte, Wehrmachtsausstellung, Musikhalle, Verkehrs- politik u.v.m. abgefragt. Daneben ist das Münsterbarometer auch wissenschaftlichen Frage- stellungen gewidmet. Das Politbarometer wird als Lehrforschungsprojekt zusammen mit Stu- dierenden durchgeführt und in Lehrveranstaltungen zur Einführung in die Methoden der em- pirischen Sozialforschung verwendet. Die "AG Münsterbarometer" des IfS unterstützte die Befragung der Jahrgangsstufe 8 des Johannes-Kepler-Gymnasium in Ibbenbüren zur Bundes- tagswahl 2002. Weiterhin wurden vom Team des Politbarometers im Auftrag des Bundesmi- nisteriums für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen drei Erhebungen im Zusammenarbeit mit der Initiative Architektur und Baukultur durchgeführt. (S.a. http://www.uni-muenster.de/So- ziologie/poba/ ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Münster VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://www.uni-muenster.de/Soziologie/poba/ . ART: gefördert BEGINN: 1993-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Verlags- haus Aschendorff u.a. INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Papcke (Scharnhorststr. 121, 48151 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-23196, Fax: 0251-83-23193)

[454-L] Ippen, Laura: Öffentliche Meinung zwischen neuer Wissenschaft und neuer Religion, in: Tönnis-Forum : Mitglieder-Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V., Jg. 13/2004, H. 2, S. 65-77

INHALT: "Kritik der öffentlichen Meinung" ist der Titel des Bandes 14 der neuen Tönnies- Gesamtausgabe. Eine These in diesem Werk lautet: "Die öffentliche Meinung ist die Religion der Neuzeit." Eine andere: "Die Zukunft der Öffentlichen Meinung ist die Zukunft der Kul- tur". Der vorliegende Beitrag (gehalten als Rede auf dem Tönnies-Symposium 2004) rekapi- tuliert Stellungnahmen und Ansichten zur Bedeutung dieses Werks für die Gegenwart. Tön- nies' unterscheidet die öffentliche Meinung des Tages von der "Öffentlichen Meinung". Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung des Tages, der luftartigen öffentlichen Meinung, die sich in Kämpfen und Auseinandersetzungen verliert und kaum zu festeren Aggregatzuständen ge- rinnt, zeichnet die "Öffentliche Meinung" gerade aus, sehr fest zu sein. Sie liegt derart tief in Herz und Seele, dass sie als einheitliche Kraft und Macht sich den täglichen Meinungsum- schwüngen gegenüber sehr lange sehr stabil zu erhalten vermag. Tönnies Konzeption der "Öffentlichen Meinung" ist damit keine Beschreibung der Wirklichkeit, sondern eine Kon- struktion, ein Artefakt des Denkens, ein Instrument, um damit die empirischen Gegebenheiten erkennen und beurteilen zu können. Andererseits ist seine Konstruktion auch ein Ideal mit normativem Charakter, wie er selbst sagt: "Wenn man nicht ein Ideal der Öffentlichen Mei- nung im Herzen trägt, so wird jede Bemühung, die wirkliche Öffentliche Meinung zu erzie- hen, verloren sein". Formal werden damit "Öffentliche Meinung" und Religion gleichbedeu- tend - zumindest nähern sie sich einander an. Tönnies schreibt: "Ebenso wird die Öffentliche Meinung der Religion in deren vorwaltendem Sinne umso ähnlicher, je mehr jene als eine fest geronnene Denkweise, als ein Stück Weltanschauung erscheint und erkannt wird". (ICA2)

250 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

[455-L] Iwai, Noriko: Japanese general social survey: beginning and development, in: ZA-Information / Zentralar- chiv für Empirische Sozialforschung, 2004, H. 55, S. 99-113 (Standort: UuStB Köln(38)- Einzelsignatur; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.za.uni-koeln.de/publications/pdf/za_info/ZA-Info-55.pdf)

INHALT: Der Beitrag stellt den Japanese General Social Survey (JGSS), der seit 2000 jährlich erhoben wird, in seinen Grundzügen und seiner Entwicklung vor. Dabei gliedern sich die Ausführungen in die folgenden Aspekte: (1) Beginn des JGSS-Projektes, (2) Vorstellung des Projekt-Teams, (3) Umfrage-Fahrplan bis 2008, (4) Datennutzung, (5) Inhalte der JGSS- Fragebögen und Form der Datenerhebung von 2000 bis 2003 sowie (6) weitere Entwicklung und Vorgehensweise des JGSS-Projektes. (ICG2)

[456-L] Neidhardt, Friedhelm; Pfetsch, Barbara; Eilders, Christiane: Das "Kommentariat": Porträt einer Öffentlichkeitselite, in: WZB-Mitteilungen, 2005, H. 108, S. 20-23 (Standort: UuStB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm108/20.pdf)

INHALT: "Als "Kommentariat" lässt sich jene Gruppe von Journalisten ansehen, die in ihren Medien regelmäßig persönliche Meinungen zu relevanten Geschehnissen der Politik formu- lieren und deshalb eine überdurchschnittliche Chance besitzen, die öffentliche Meinung mit- zubestimmen. Die soziale Homogenität dieser journalistischen Öffentlichkeitselite drückt sich kaum in ähnlichen Meinungen zum Tagesgeschehen aus. Dies ergibt sich schon aus ihrer Mitgliedschaft zu konkurrierenden Redaktionen." (Autorenreferat)

[457-L] Peters, Bernhard; Schultz, Tanjev; Wimmel, Andreas: Publizistische Beiträge zu einer diskursiven Öffentlichkeit: eine themenübergreifende In- haltsanalyse deutscher Zeitungen und Zeitschriften, (InIIS-Arbeitspapier, Nr. 30), Bremen 2004, 85 S. (Graue Literatur; URL: http://www.iniis.uni-bremen.de/pages/download.php?ID= 30&SPRACHE=DE&TABLE=AP&TYPE=PDF)

INHALT: Der Forschungsbericht präsentiert die Ergebnisse zum Untersuchungsgegenstand der publizistischen Öffentlichkeit in vier überregionalen deutschen Zeitungen und Zeitschriften. Öffentlichkeit wird weithin als eine Sphäre der Meinungsbildung verstanden, in der kontro- verse oder problematisierbare Beiträge ausgetauscht und diskutiert werden. Dabei orientieren sich die Ausführungen an folgenden Fragen: Wie sind öffentliche, speziell publizistische De- batten oder Meinungsbildungsprozesse heute im einzelnen beschaffen? Welche Foren oder Publikationsorgane sind dabei in welcher Weise maßgeblich? Welche Arten von Beiträgen und welche Formen von Argumentation oder Überzeugung werden verwandt? Wer sind die publizistischen Meinungsbildner, und wie sehen die Rolle und der Einfluss verschiedener Ty- pen von Meinungsbildnern oder 'Sinnproduzenten' aus? Ziel der Studie ist es zum einen, in Auswertung vorliegender Arbeiten und in der Durchführung einer eigenen Inhaltsanalyse empirische Aufschlüsse über relevante empirische Strukturen publizistischer Diskursbeiträge zu gewinnen. Dabei wird die Generierung empirischer Daten und Einsichten durch Erwartun- gen angeleitet und geordnet, die sich normativen Ansätzen zu einer diskursiven ('deliberati- ven') Öffentlichkeit entlehnen. Zum anderen werden die normativen Theoriebestände ihrer- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 251 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

seits mit den Facetten, Restriktionen und Komplikationen der Wirklichkeit realer Diskursbei- träge konfrontiert und in einen entsprechenden Reflexionsprozess verwickelt. Als Merkmale publizistischer Diskursbeiträge werden die folgenden Aspekte berücksichtigt: (1) Diskursive und nicht-diskursive Beiträge, (2) der geographische Fokus, Themengebiete und Genres, (3) Argumentationstypen, (4) Zivilität und Polarisierung, (5) die kognitive Komplexität (intellek- tuelles Anspruchsniveau) sowie (6) Kommunikationsrollen und soziale Herkunft. Von über 3.000 Artikeln aus insgesamt 24 Ausgaben von FAZ, SZ, Spiegel und Zeit werden mehr als die Hälfte als grundsätzlich nicht-diskursive Kommunikationsformen identifiziert (vor allem Nachrichten). Ein geringer Teil der über 1.100 verbleibenden Artikel zeigt keine oder nur marginale argumentative Anstrengungen. Aber auch nur rund ein Viertel übernimmt Argu- mentationslasten in einer besonders hervorgehobenen und ausgiebigen Weise - mit Blick auf sämtliche 3.020 Artikel sind das knapp 9 Prozent (bei einer groben Gewichtung nach Artikel- länge knapp 14 Prozent). Lediglich rund 3 Prozent der Beiträge sind sowohl besonders deut- lich argumentativ als auch explizit dialogisch orientiert. (ICG2)

[458-F] Scholz, Evi, M.A. (Bearbeitung); Mohler, Peter Ph., Prof.Dr.Dr.; Harkness, Janet, Dr. (Leitung): International Social Survey Programme 2005 (ISSP 2005): Arbeitsorientierungen

INHALT: ISSP ist ein Gemeinschaftsprojekt sozialwissenschaftlicher Forschungseinrichtungen aus 5 Kontinenten. Seit 1985 wird jährlich eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zu wich- tigen Themen der Sozialwissenschaften durchgeführt. Siehe Internet: http://www.issp.org/ surveys.htm . METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: ca. 500; Bevölkerungsumfrage in Ostdeutschland; Auswahlver- fahren: Zufall. Stichprobe: ca. 1.000; Bevölkerungsumfrage in Westdeutschland; Auswahl- verfahren: Zufall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Geplante Veröffentlichungen siehe: http://www.issp.org/pub- lic.htm . ARBEITSPAPIERE: Geplante Arbeitsberichte siehe: http://www.gesis.org/ en/social _monitoring/issp/german_methods_reports.htm und http://www.gesis.org/en/social_monito- ring/issp/study_monitor.htm . ART: Eigenprojekt FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- (Postfach 122155, 68072 Mannheim) KONTAKT: Mohler, Peter Ph. (Prof.Dr. Tel. 0621-1246-173, e-mail: director@zuma-mann- heim.de); Harkness, Janet (Dr. Tel. 0621-1246-284, e-mail: [email protected])

[459-F] Seidenglanz, René, M.A. (Bearbeitung); Bentele, Günter, Prof.Dr. (Leitung): PR-Images in Deutschland. Bevölkerungsumfrage und Journalistenbefragung

INHALT: Erhebung des PR-Images bei der deutschen Bevölkerung (repräsentativ) und bei deut- schen Journalisten. Erhoben werden dabei u.a.: Bekanntheit von Public Relations (Begriffe, Tätigkeiten, deutsche PR-Praktiker); Abgrenzung von anderen Typen öffentlicher Kommuni- kation (Werbung, Journalismus, Propaganda); Einschätzung der gesellschaftlichen Bedeutung von PR bzw. typischen PR-Aufgaben sowie die Einschätzung des Einflusses, den PR- Praktiker auf den Journalismus sowie auf die Politik und politische Entscheidungen ausüben; 252 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.14 Öffentliche Meinung, Meinungsforschung

Bewertung von Charaktereigenschaften von PR-Praktikern; Einschätzung der Notwendigkeit einer universitären PR-Ausbildung sowie berufsethischer Kodizes. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Erhoben wurden Daten in den drei theoretisch ermittelten Dimensionen Bekannt- heit, eingeschätzte Bedeutung und Bewertung für die Imageträger PR-Branche, PR-Akteure und PR-Tätigkeiten. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 1.100; Bevölkerung. Stichprobe: 105; Journalis- ten). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bentele, Günter; Seidenglanz, René: Das Image der Image-Ma- cher. Eine repräsentative Studie zum Image der PR-Branche in der Bevölkerung und eine Journalistenumfrage. Leipziger Skripten für Public Relations und Kommunikationsmanage- ment, Bd. 7. Leipzig: Univ. Leipzig, LS Öffentlichkeitsarbeit 2004. ISBN 3-989703-1-0. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Deutsche Public Relations-Gesellschaft FINAN- ZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit - Public Relations (Ritterstr. 24, 04109 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-9735730, e-mail: [email protected])

[460-L] Volken, Thomas: Kulturelle Konnotation von Vertrauen: zur Validität von Vertrauen in der wirtschaftssozio- logischen Forschung, in: Michael Nollert, Hanno Scholtz, Patrick Ziltener (Hrsg.): Wirtschaft in soziologischer Perspektive : Diskurs und empirische Analysen, Münster: Lit Verl., 2004, S. 79-93, ISBN: 3-8258-7972-0 (Standort: UuStB Köln(38)-31A5774)

INHALT: Der Verfasser fragt nach der Validität des in der internationalen Umfrageforschung verwendeten Vertrauensindikators und stellt das Konzept Vertrauen in Bezug zu Kooperation in wirtschaftlichen Handlungszusammenhängen. Er diskutiert systemische und normative Charakteristika, die Vertrauen und Kooperation gleichzeitig ermöglichen. Anhand verschie- dener Ländersamples wird untersucht, ob sich empirisch unterschiedliche Muster und Konfi- gurationen von Kooperation und Vertrauen finden lassen, die Rückschlüsse auf die jeweilige kulturelle Konnotation von Vertrauen zulassen. Es finden sich deutliche Anzeichen für eine kontextspezifische Konnotationen der Indikatorfrage; dennoch wird die Validität der Indika- torfrage im Umfeld von Länderstudien im Grundsatz bestätigt. (ICE2)

1.15 Sonstiges

[461-L] Berger, Roger; Schmitt, Katharina: Vertrauen bei Internetauktionen und die Rolle von Reputation, Informationen, Treuhand- angebot und Preisniveau, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 57/2005, H. 1, S. 86-111 (Standort: UuStB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 253 1.15 Sonstiges

INHALT: "Bei Internetauktionen können sich Bieter und Verkäufer auf Grund von Informati- onsasymmetrien opportunistisch verhalten. In diesem Artikel werden die aus der Theorie rati- onalen Verhaltens bekannten Lösungsmöglichkeiten für dieses Vertrauensproblem, nament- lich die Reputationslösung, die Vergabe von Zusatzinformationen und die Einschaltung eines Treuhänders, empirisch überprüft. Außerdem wird auf Preisniveaueffekte eingegangen und die Schätzungen werden jeweils für auktionstheoretische Überlegungen kontrolliert. Besonde- rer Wert wird auf eine präzise Beobachtung der Auktionen von drei Common-Value-Gütern gelegt. Dies ergibt einen Datensatz von insgesamt 717 beobachteten Auktionen bei eBay Deutschland. Es zeigt sich in Übereinstimmung mit der Auktionstheorie, dass Reputation nur auf den Endpreis, nicht aber auf den Erfolg einer Auktion einen Effekt hat. Ebenfalls hat die Vergabe von Zusatzinformationen nur einen beschränkten Einfluss auf die Überwindung der Vertrauensproblematik. Die Einschaltung eines Treuhänders führt sogar zu einem 'crowding- out'-Effekt und erweist sich als kontraproduktiv. Das Preisniveau der Güter ist erstaunlicher- weise ohne Einfluss auf das Auktionsergebnis." (Autorenreferat)

[462-L] Bruhn, Manfred; Wunderlich, Werner (Hrsg.): Medium Gerücht: Studien zu Theorie und Praxis einer kollektiven Kommunikationsform, (Facetten der Medienkultur, Bd. 5), Bern: Haupt 2004, 459 S., ISBN: 3-258-06650-7 (Standort: StUB Frankfurt a. M.(30)-8779775)

INHALT: "Immer schon und immer noch 'medialisiert' das Gerücht Begebenheiten und liefert Erklärungen für unbegreifliche Sachverhalte und rätselhafte Vorgänge. Von der Antike bis heute beunruhigen und verstören Gerüchte mit ihren unbestätigten Informationen die Men- schen oder geben ihnen als willkommene Nachrichten in Krisensituationen vielleicht auch scheinbare Sicherheit. Aus verschiedenen theoretischen Perspektiven erklären die Autorinnen und Autoren dieses Bandes Begriffe, Formen und Strukturen des 'Mediums Gerücht' und stel- len sowohl historische als auch aktuelle Beispiele vor. Die einzelnen Studien beschreiben und reflektieren in allgemein verständlicher Form unter medienwissenschaftlichen, kommunikati- onstheoretischen, soziologischen, kulturgeschichtlichen, juristischen und wirtschaftswissen- schaftlichen Aspekten Gerüchte auf Märkten, in Unternehmen und Organisationsprozessen sowie 'Gerüchteküchen' der Erzähltradition, der Legendenbildung, der Propaganda und des Boulevards." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Manfred Bruhn: Gerüchte als Gegenstand der theoretischen und empirischen Forschung (11-39); Werner Wunderlich: Gerücht - Figu- ren, Prozesse, Begriffe (41-65); Kay Kirchmann: Das Gerücht und die Medien. Medientheo- retische Annäherungen an einen Sondertypus der informellen Kommunikation (67-83); Tho- mas S. Eberle: Gerücht oder Faktizität? Zur kommunikativen Aushandlung von Geltungsan- sprüchen (85-113); Jean-Noel Kapferer: Managing brands through rumors (117-154); Iris Mallmann: Wirkungen von Gerüchten und Handlungsalternativen für Unternehmen (155- 177); Friedrich Thießen: Gerüchte an Finanzmärkten (179-220); Siegfried Schick: Gerüchte in der internen Kommunikation. Die formelle Kommunikation von Mitarbeitern für Mitarbei- ter in der Praxis (223-247); Manfred Piwinger: Der Umgang mit Gerüchten im Unterneh- mensfeld. Ausgewählte Praxiserfahrungen (249-274); Jose Gomez und Anette Grasshoff: Ge- rüchte im Umfeld von Schulinnovationsprozessen (275-299); Herbert Burkert: Das Medium Gerücht im Informationsrecht (303-319); Christine Shojaei Kawan: Horrormalzeit, Höllen- trunk. Gerüchte und Geschichten um Essen und Trinken (323-353); Werner Wunderlich: Wer hat Amadeus umgebracht? Ein Kapitel aus der Mediengeschichte des Gerüchts (355-386); 254 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.15 Sonstiges

Eckhard Jesse und Mario Paul: Gerücht als Propaganda. Ursachen, Funktionsweise und Wir- kung (387-412); Peter Harms: Veronas Baby. Gerüchte und Boulevardpresse (413-436).

[463-F] Grunenberg, Heiko, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Heinrichs, Harald, Prof.Dr. (Leitung): Risikokultur: Kommunikation und Repräsentation von Risiken am Beispiel extremer Hoch- wasserereignisse

INHALT: Die öffentliche Kommunikation über Risiken und Restrisiken von extremen Hochwas- sern ist aufgrund der Alltagsferne dieser Ereignisse zentral für die Risikowahrnehmung, die Risikorepräsentationen und Handlungsbereitschaften der Bürger. Das Teilprojekt zielt auf lo- kalspezifische Risikokulturen: es will die Beziehungen zwischen Risikokommunikations-Ak- tivitäten professioneller Akteure, der Medienberichterstattung sowie die Risikorepräsentatio- nen der Bevölkerung zum Thema Hochwasser analysieren. Die Ergebnisse dienen der Wei- terentwicklung problembezogener sozialwissenschaftlicher Risikoforschung und der Produkt- Entwicklungen im Verbundvorhaben INNIG. GEOGRAPHISCHER RAUM: exemplarisch: Hamburg und Bremen METHODE: Das Arbeitsprogramm umfasst drei Teilstudien: 1. der soziale Kontext wird erfasst über eine inhaltsanalytische Auswertung von Risikokommunikations-Dokumenten (Flyern etc.) und Hochwasser-bezogener Medienberichterstattung; 2. die Risikorepräsentation und Handlungsbereitschaft der Bevölkerung wird über eine repräsentative Meinungsumfrage in Bremen und Hamburg erhoben; 3. und die soziale Beurteilung von Risikoinformationen und Informationskanälen wird in Fokusgruppen in Bremen eruiert. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 800; Wohnbevölkerung in Hamburg und Bremen; Auswahlverfahren: Zufall). Inhaltsanalyse, standardisiert (Stichprobe: 500; Artikel in regionalen und überregionaler Zeitungen zwischen den Jahren 2000 und 2004; Auswahlverfahren: zeitliche Stichprobe). Gruppendiskussion (Stichprobe: 3). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: gefördert BEGINN: 2005-03 ENDE: 2007-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltkom- munikation (21332 Lüneburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 04131-782920, e-mail: [email protected])

[464-F] Hafez, Kai, Prof.Dr. (Leitung): Medienethik- der islamisch-westliche Vergleich

INHALT: Prof.Dr. Kai Hafez war Leiter einer im März 2001 zusammen mit der Zeit-Stiftung veranstalteten internationalen Fachkonferenz "The Ethics of Journalism. Comparison and Transformations in the Islamic-Western Context". Die Konferenz fand in Schloss Bellevue in Berlin statt und wurde von Bundespräsident Johannes Rau eröffnet, unter dessen Schirmherr- schaft sie stand. Für die Konferenz wurde von Kai Hafez eine Studie zur formalen Ethik im Vergleich von Europa, Nahost, Nordafrika und im muslimischen Teil Asiens (Malaysia, In- donesien) erstellt. Dabei wurden journalistische Verhaltenskodizes verglichen, die von Jour- nalisten oder ihren Interessenvertretern ausgearbeitet wurden. Größere Unterschiede zwischen Europa und vielen islamischen Ländern lassen sich auch heute noch hinsichtlich des Stellen- wertes der Meinungsfreiheit erkennen. Dies liegt zum Teil daran, dass der Journalismus eben- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 255 1.15 Sonstiges

so wie seine formale Ethik in vielen Fällen staatlicher Kontrolle unterliegen. Verschiedene journalistische Normenkataloge zeigen, dass in jüngerer Zeit eine Entwicklung zu demokrati- schen Grundsätzen des Journalismus auf eine partielle Konvergenz zwischen Europa und der islamischen Welt weisen, denn hier sind Einschränkungen der Meinungsfreiheit nur durch andere Grundrechte (Personenschutz, Menschenrechte) vorgesehen. In vielen Fällen erfolgt aber auch eine fundamentale Einschränkungen von Freiheitsrechten, die ideologischer Natur ist, da nationale oder religiöse Zielsetzungen als Grenzbedingungen festgeschrieben werden. Insgesamt zeichnet sich ein langsames Vordringen von Freiheitsnormen in die formale Ethik des Journalismus der islamischen Welt ab, wenngleich in vielen Ländern noch gravierende Rückstände gegenüber Europa zu erkennen sind. Weitere Bereiche der Diskussion über Werte und Normen des Journalismus betreffen etwa "Wahrheit und Objektivität", "Privatheit und Öffentlichkeit", die Rolle von "Religion und Tradition" sowie "professionelle Werte" (Um- gang mit Quellen, Recht auf Gegendarstellung usw.). In der Festschreibung des Wahrheits- und Objektivitätsanspruchs als zentralem Wert des Journalismus besteht ein breiter interkul- tureller Konsens. Normen zum Schutz der Privatsphäre sind in der formalen Ethik der Länder des Nahen und Mittleren Ostens, Nordafrikas und in den mehrheitlich muslimischen Staaten Asiens im Allgemeinen stärker ausgeprägt als in Europa. Die Vorstellung allerdings, in der is- lamischen Welt habe die Wahrung der Privatsphäre (der Familie und des Individuums) grundsätzlich Vorrang vor dem Interesse der Öffentlichkeit und insofern bestehe eine funda- mentale Wertedifferenz zum Westen, muss aus verschiedenen Gründen relativiert werden: 1. Eine Abwägung privater Schutz- und öffentlicher Informationsinteressen ist heute Bestandteil der meisten journalistischen Verhaltenskataloge in islamischen Ländern; 2. spezifisch isla- misch-religiös konnotierte medienethische Programme (v.a. Saudi-Arabiens Mediencharta, die islamische Mediencharta von Jakarta) erwähnen Privatheit als Norm gar nicht, was einer islamisch-orthodoxen (und auch islamistische) Leugnung des kommunikativen Individuums gleichkommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa, islamische Welt VERÖFFENTLICHUNGEN: Hafez, Kai: Journalism ethics revisited: a comparison of ethics codes in Europe, North Africa, the Middle East and Muslim Asia. in: Political Communica- tion, 19, 2002, 2, pp. 225-250. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-01 ENDE: 2002-12 FINANZIERER: Zeit-Stiftung Ebe- lin und Gerd Bucerius INSTITUTION: Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswis- senschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen (Nordhäuser Str. 63, 99089 Erfurt) KONTAKT: Leiter (Tel. 0361-7374170, e-mail: [email protected])

[465-L] Hempel, Leon: A Perfect Marriage: die Aktivierung des Fernsehzuschauers als Videobeobachter, in: Leon Hempel, Jörg Metelmann (Hrsg.): Bild - Raum - Kontrolle : Videoüberwachung als Zeichen ge- sellschaftlichen Wandels, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005, S. 51-72, ISBN: 3-518-29338-9

INHALT: Fernsehen und Videoüberwachung stellen zwei unterschiedliche Nutzungsformen ein und derselben Technik dar, wobei diese Verwandtschaft der technischen Grundlagen die Pro- pagierung beziehungsweise Popularisierung des jeweils anderen Gebrauchs erleichtert: Stets wird rekurriert auf die unmittelbare Evidenz von technisch vermittelten Bildern. Der Beitrag zeigt für das Zeitalter der "fernsehsozialisierten" Gesellschaft, dass und wie der Einsatz der Videoüberwachung durch das Fernsehen popularisiert wird. Im Gegensatz zum Fernsehen ist 256 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.15 Sonstiges

die Videoüberwachung zunächst kein öffentliches Medium. Vielmehr handelt es sich um ein prinzipiell abgeschlossenes System, zu dessen Kontrollräumen in der Regel nur autorisierte Personen Zugang haben. Die Nutzungsformen der Televisionstechnik, Fernsehen und Kame- raüberwachung, hatten sich getrennt und finden erst heute wieder in der Darstellung von Vi- deoüberwachung sowie in der Verschmelzung von Unterhaltung und Überwachung im Fern- sehen zusammen. Die Unterscheidung zwischen Drinnen und Draußen wird bei der Darstel- lung von Videoüberwachung im Fernsehen (z. B. Big Brother) wiederholt. Sie stellt das Grundschema dar, das in der Praxis der Überwachung durch die weitere Unterscheidung von Nichtverdacht/Verdacht beziehungsweise Schutz/Kontrolle ergänzt wird. (ICA2)

[466-F] Huizing, Klaas, Prof.Dr.Dr. (Bearbeitung): Ästhetische Theologie

INHALT: Medienanthropologie. VERÖFFENTLICHUNGEN: Huizing, K.: Der erlesene Mensch. Eine literarische Anthropolo- gie. Ästhetische Theologie, Bd. 1. Kreuz: Stuttgart 2000.+++Ders.: Der inszenierte Mensch. Eine Medienanthropologie. Ästhetische Theologie, Bd. 2. Kreuz: Stuttgart 2002.+++Ders.: Der dramatisierte Mensch. Mit Theaterstück "Jesus am Kamener Kreuz". Ästhetische Theo- logie, Bd. 3. Kreuz: Stuttgart 2004. ART: Eigenprojekt ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik (Wittelsbacherplatz 1, 97074 Würzburg) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[467-L] Maschke, Sabine; Stecher, Ludwig: "Britney Spears oder Kassiererin in Real": Medien-Berufsträume mit doppeltem Boden, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 72-85

INHALT: "Ein wichtiger Teil der Identitätsarbeit in der Adoleszenz ist die Entwicklung berufli- cher Zukunftsvorstellungen und Ideen. Um diese Vorstellungen zu untersuchen, fragten wir 6.392 nordrhein-westfälische 10- bis 18-Jährige: Hast Du einen Traumberuf? Etwa 15 Pro- zent der Befragten gaben dabei einen Traumberuf an, der mit Medien zu tun hat, jeweils etwa zur Hälfte einen Beruf 'auf der Bühne' und einen 'hinter der Bühne'. Obwohl mit beiden Be- rufsbereichen unterschiedliche Lebensentwürfe verknüpft sind, weisen die beiden Gruppen von Jugendlichen eine wichtige Gemeinsamkeit auf: Kaum jemand hat neben dem Medien- traumberuf nicht mindestens eine andere Berufsidee - für den Fall, dass der Traumberuf ins Wasser fällt." (Autorenreferat)

[468-L] Niehaus, Michael: Was ist Prominenz im Fernsehen?, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 52/2004, Nr. 4, S. 569-582 (Standort: UuStB Köln (38)-FHM AP11550)

INHALT: "Das Phänomen der Prominenz lässt sich nicht zureichend erfassen, wenn man Promi- nenz als eine spezifische Eigenschaft versteht statt als Effekt von Zuschreibungen, der in der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 257 1.15 Sonstiges

Regel einen Medienverbund voraussetzt. Während die Printmedien Prominenz zuschreiben, indem sie Leute zum Gegenstand von Diskursen machen, die bereits anderen Ortes Aufmerk- samkeit gebündelt haben, ist das Fernsehen in der Lage, Prominenz als Status zuzuerkennen. Erst im Fernsehen erscheint die Prominenz als solche, da das Fernsehen nicht nur ein Medi- um, sondern zugleich ein Ort ist, an dem der Zuschreibungsakt der Prominenz vorgeführt werden kann. Der Prominente wird als Prominenter angesprochen. Er wird als Gast begrüßt und anerkannt. Dadurch erhält er den Status des Prominenten, den er insofern nicht mehr ein- büßen kann, als die Einladung im Prinzip stets wiederholbar ist. Von hier aus lässt sich unter anderem die Prominenz vom Ruhm abgrenzen, da erstere die Möglichkeit medialer Präsenz voraussetzt und daher mit dem Tod erlischt. Weiterhin lassen sich vor diesem Hintergrund neuere Erscheinungsformen der Prominenz würdigen, die zum Beispiel die Überlagerung von Prominentenstatus und Kandidatenstatus in aktuellen Fernsehformaten betreffen. (Autorenre- ferat)

[469-L] Rolfes, Helmuth: Interreligiöser Dialog als Kommunikation: ein Kongress auf Bali, in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 38/2005, Nr. 1, S. 56-69 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhält- lich)

INHALT: Abgesehen von den Philippinen und Osttimor befinden sich die Christen in den Län- dern Asiens überall in einer zum Teil extremen Minderheitensituation. Vor diesem Hinter- grund fand vom 22. bis 27. November 2004 in Kuta auf Bali (Indonesien) ein von der Födera- tion asiatischer Bischofskonferenzen (FABC - Federation of Asian Bishops' Conferences) veranstalteter Kongress mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus verschiedenen asiatischen Ländern und Gästen aus dem Vatikan, Deutschland und den USA zum Thema 'Interreligiöser Dialog als Kommunikation' statt. Themenschwerpunkte waren 1. eine gesamtkirchlich orien- tierte Vergewisserung und Standortbestimmung zum interreligiösen Dialog und 2. die Präsen- tation von unterschiedlichen Erfahrungsberichten aus dem interreligiösen Dialog unter beson- derer Berücksichtigung des Kommunikationsaspekts. In einem durch Workshops vorbereite- ten Abschlussplenum wurde ein 'Final Statement in Form von 'Orientations and Recommen- dations' verabschiedet. (Dokumentiert unter dem Titel: Interreligious Dialogue as Communi- cation, in: Communicatio Socialis, Nr. 1. Jg. 38, 2005, S. 82-85). (UN)

[470-L] Rolfes, Helmuth: Gibt es eine kirchenamtliche Lehre der sozialen Kommunikation?: ein Rückblick 40 Jahre nach "Inter Mirifica", in: Communicatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesellschaft, Jg. 37/2004, Nr. 3, S. 219-244 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Blick auf die vielen institutionalisierten Einrichtungen kirchlicher Medienarbeit fragt der Autor, ob es dafür kirchliche Lehraussagen gibt, wie es sie für die christliche Gesell- schaftslehre in den päpstlichen Sozialenzykliken gibt. Dafür untersucht er die kirchlichen Dokumente seit der Veröffentlichung des Konzilsdekrets 'Inter Mirifica' vor 40 Jahren. Für die gegenwärtige, seither radikal veränderte Medienlandschaft sieht der Autor zwei Schwer- punkte: die wachsende Forderung für den Einsatz der Medien in alle Verkündigungsaufgaben 258 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.15 Sonstiges

mit entsprechenden Pastoralstrategien sowie die Forderung nach einer entfalteten Medien- ethik." (Autorenreferat)

[471-L] Rösch, Gertrud Maria (Hrsg.): Codes, Geheimtext und Verschlüsselung: Geschichte und Gegenwart einer Kulturpraxis, Tübingen: Attempto Verl. 2005, 234 S., ISBN: 3-89308-368-5 (Standort: ULB Düsseldorf(61)- alge915c669)

INHALT: "Techniken der Codierung bzw. der Verschlüsselung gehören zu den unerlässlichen Voraussetzungen der digitalen Kommunikation. Die technische Entwicklung im 20. Jahrhun- dert hat dazu geführt, dass Kryptographie als eine Einzelerscheinung verhandelt wird, wäh- rend es sich historisch gesehen um eine weit verzweigte gesellschaftliche Praxis handelte, de- ren Hauptformen Steganographie und Kryptographie von der Kabbala inspiriert sind. Die Beiträge des Bandes stellen die verloren gegangenen Zusammenhänge wieder her, indem sie u.a. die unterschiedlichen Verfahren der Codierung im Kontext der Freimaurerei, der Ge- schichte der Genetik, in der internationalen Diplomatie oder in Zeiten der Zensur vor Augen führen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gertrud Maria Rösch: Einleitung (7-20); Chris- tina Voss: Universal und geheim. Die Sprache der Freimaurer als weltweiter Kommunikati- onsweg (23-36); Jochen Kölsch: Öffentlicher Geheimdialog. Die Rolle diplomatischer Kom- munikation zwischen Amerika und China in der Ära Kissinger (37-48); Rüdiger Schmitt: Co- de und Geheimtext im Genom (49-57); Ansgar Heuser: Kryptographie im 21.Jahrhundert. Chancen und Risiken (59-65); Christian Wolff: Verschlüsselte Kanäle. Möglichkeiten und Grenzen der Kryptographie im Internet (67-80); Linda Simonis: Hieroglyphische Zeichen. Zur Bedeutung geheimer Äußerungsformen und ihrer Entzifferung in der frühromantischen Diskussion (83-97); Marita Keilson-Lauritz: Maske und Signal. Ein Modell homoerotischen Schreibens und Lesens im 19. und 20. Jahrhundert (99-110); Ulla Fix: Verschlüsselte Texte in Diktaturen. Inklusive und exklusive personenbeurteilende Texte (111-125); Holger Brohm: 'Zwischen den Zeilen'. Zur Ästhetik der literarischen Kommunikation in der DDR unter den Bedingungen der Zensur (127-139); Claudia Albert: 'Um-Schreiben' des Jüdischen. Jüdische Autoren in der DDR (141.152); Ulrich Ernst: Kryptographie und Stenographie. Zwei Grund- formen der Verschlüsselung in literarischen Kontexten (155-178); Gertrud Maria Rösch: 'Ga- rantien des Geheimnisses' Verschlüsselung als Darstellungsstrategie bei Siegmund Freud (179-184); Klaus Kanzog: Erkennen der Signale. Frühe Erfahrungen, gewonnene Verschlüs- selungsraster (185-198); Benno Hurt: Das bisschen Realität (201-207); Barbara Krohn: Orte des Schreibens (209-216); Albert von Schirnding: Rüdiger Schildknapp und Onkel Richard (217-218); Wolf Peter Schnetz. Das Meer auf dem Mount Everest. Das Wechselspiel von Fik- tion und Authentizität in der Literatur - eine Selbstauskunft (219-227).

[472-L] Schielke, Heinrich (Redakteur): Informations- und Kommunikationskriminalität, (BKA Polizei und Forschung, Bd. 27), (Herbsttagung "Informations- und Kommunikationskriminalität", 2003, Wiesbaden), München: Luchterhand 2004, VI, 210 S., ISBN: 3-472-06108-1

INHALT: "Die Phänomenologie der IuK-Kriminalität reicht von der missbräuchlichen Verwen- dung von Telekommunikationsanlagen (sog. 'Phreaking') bis hin zu den bisher hypothetischen Bedrohungsszenarien, die durch Angriffe auf kritische Infrastrukturen (sog. 'Cyber-Terro- soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 259 1.15 Sonstiges

rismus') entstehen können. Daneben bietet das Internet im Rahmen des e-commerce eine willkommene Plattform der verschiedensten Betrugsformen. Durch die möglich gewordenen neuen digitalisierten Begehungsweisen des klassischen Deliktspektrums bereitet das Internet als 'Nervensystem' der modernen Dienstleistungsgesellschaft der Strafverfolgung enorme Probleme. So wurde denn auch auf der Herbsttagung 2003 des Bundeskriminalamtes der Bo- gen von der 'schönen neuen Welt' bis hin zu den 'Schattenseiten' des modernen Mediums ge- spannt. Die Fragestellung, ob rechtsfreie Räume in einem gewissen Umfang zugelassen wer- den, die Anarchie im Netz also akzeptiert wird, zeigt das Spannungsfeld zwischen Strafver- folgung und Wirtschaft auf. Dieser Herausforderung muss sich die Strafverfolgung zukünftig stellen. Klassische Denkmuster und hergebrachte Methoden müssen einem neuen Instrumen- tarium weichen, das den neuen Bedingungen gerecht wird. Auch wenn das Internet der Straf- verfolgung technische und tatsächliche Grenzen setzt, darf dies nicht heißen, das Feld zu Las- ten der Sicherheit der Bürger preis zu geben. Dass dies nur in einem umfassenden und vorbe- haltlosen Dialog aller Gesellschaftsschichten erfolgreich sein kann, wurde auf der BKA- Tagung deutlich." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Festvortrag: Peter Glotz: Schöne neue Welt? Visionen einer vernetzten Zukunft (21-32); Max-Peter Ratzel: Lage, Bedrohungsszena- rien und Handlungsbedarf (33-52); Ralf Günther: (53-70); Thomas Königshofen: Zur Zu- sammenarbeit der Strafverfolgung mit Service-Providern (71-82); Len Hynds: Der britische Ansatz zur Kooperation zwischen Polizei und Wirtschaft und Erfahrungen mit der internatio- nalenpolizeilichen Zusammenarbeit (83-92); Udo Helmbrecht: Kritische Infrastrukturen: Prä- ventionsmaßnahmen aus Sicht des BSI (93-100); Heike Heidemann-Peuser: E-Commerce, ei- ne erste Bewertung (101-114); Jörg Rheinboldt: Sicheres Handeln bei eBay (115-126); David Finn: Zukunftsperspektiven: Wirtschaftliche Entwicklung und IT Sicherheit (127-134); Klaus Brunnstein: Zukunftsperspektiven: Wirtschaftliche Entwicklung und IT Sicherheit (135-146); Waldemar Kindler: Freiheit braucht Sicherheit - Sicherheit braucht Freiheit (147-158); Ale- xander Dix: Freiheit braucht Sicherheit - Sicherheit braucht Freiheit (159-168); Ein Streitge- spräch: Rechtsfreie Räume zulassen- die Anarchie im Netz akzeptieren? (169-196).

[473-L] Schneider, Pablo; Wedell, Moritz (Hrsg.): Grenzfälle: Transformationen von Bild, Schrift und Zahl, (Visual intelligence, Bd. 6), Wei- mar: VDG, Verl. u. Datenbank f. Geisteswiss. 2004, 220 S., ISBN: 3-89739-447-2 (Standort: UB Bonn(5)-2005-2082)

INHALT: "Das kulturtechnische Potential von Medien zu skizzieren, ist die grundlegende Moti- vation der Beiträge in diesem Band. Im methodischen Zugriff sollen sie nicht als eigenständi- ge und in sich geschlossene Gebilde aufgefasst werden, sondern hinsichtlich ihrer Interaktio- nen und Überschneidungen, die 'Grenzerfahrungen' gleich ihre Wirkungsweisen offenlegen. Dabei wird das mediale Grenzwächtertum der traditionellen Disziplinen aufgegeben, der vielgestaltige Prozess der Transformation tritt in den Vordergrund. Was passiert, wenn Bilder durch Schrift erklärt oder in Kodes überhaupt erst errechnet werden? Was geschieht, wenn sich Wort und Zahl in den Ausprägungen von Schrift, Sprache und Visualität differenzieren? Die Abgrenzungen zwischen Bild, Schrift und Zahl bleiben nie ohne Rest, in dem einen Me- dium finden sich stets Spuren des anderen. Vor diesem Deutungshorizont geht es darum aus- zuloten, in wie weit gerade die Bruchkanten und Überschneidungen selbst Orte kulturtechni- scher Praxis situieren. Im Blick auf unterschiedliche Disziplinen (Philosophie, Germanistik, Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte) wird die mediale Verfasstheit des hergebrachten Materials kritisch befragt, um Bild, Schrift und Zahl als Kulturtechniken stringenter zu fas- 260 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.15 Sonstiges

sen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Werner Kogge: Denkwerkzeuge im Gesichtsraum. Schrift als Kulturtechnik (19-40); Gernot Grube: Computerbilder. Bildschirmaufführungen einer Schriftmaschine (41-64); Moritz Wedell: Vom Kerbholz zum Kalkül. Wortgeschichtli- che Annäherung an die Kulturtechnik Zahl (65-97); Gabriele Gramelsberger: Schrift in Be- wegung. Eine semiotische Analyse der digitalen Schrift (101-122); Heike Wiese: Sprachver- mögen und Zahlbegriff. Zur Rolle der Sprache für die Entwicklung numerischer Kognition (123-145); Jörn Münkner: Brennen, drucken, messen, kodieren. Kennzeichnungen von Delin- quenten (149-166); Philipp von Hilgers / Sandrina Khaled: Formationen in Zeilen und Spal- ten: Die Tabelle (167-189); Pablo Schneider: Der Ort und die Vorstellung. Die Schloss- und Gartenanlage von Versailles im Spiegel zeitgenössischer Beschreibungen (191- 217).

[474-L] Schneider, Ulrich F.: Der Januskopf der Prominenz: zum ambivalenten Verhältnis von Privatheit und Öffentlich- keit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 473 S., ISBN: 3-531-14238-0

INHALT: "Der Band leistet eine interdisziplinäre und umfassende Analyse des Medienphäno- mens Prominenz im Kontext gesellschaftlicher Einflussfaktoren - sie leistet damit einen Bei- trag zum Verständnis der Gegenwartskultur. Das Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit führt zum Januskopf der Prominenz: Prominente klagen häufig über den Verlust ihres Privat- lebens. Da man öffentliche Privatheit Prominenter auch als Werkzeug Ihrer Prominenzgene- rierung und -erhaltung interpretieren kann und dieses Instrument immer häufiger auch von klassischen Prominenten genutzt wird, ergeben sich hieraus besondere Anforderungen für den Journalismus." (Autorenreferat)

[475-L] Shields, Richard: Moral discourse within the church: an essential dimension of social communication, in: Com- municatio Socialis : internationale Zeitschrift für Kommunikation in Religion, Kirche und Gesell- schaft, Jg. 37/2004, Nr. 3, S. 245-260 (Standort: UuStB Köln(38)-M XA 01287; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Ausgehend von einer Krise der moralischen Führung durch die Bischöfe in Kanada und den USA, die in der Enthüllung der Pädophilieskandale kulminierte, stellt der Autor eine Diskrepanz zwischen der kirchlichen Lehrverkündigung und dem Verhalten vieler Gläubiger fest. Deshalb schlägt er eine Überprüfung der sozialen Kommunikation innerhalb der Kirche mit dem Ziel vor, einen effektiven moralischen Diskurs zu entwickeln. Als wesentlich für ein gesundes Funktionieren von Religion bezeichnet er es, die Auffassungen über das moralische Gewissen und das soziale Wissen um die Überwindung des Bösen durch das Gute in der Ge- meinschaft des ganzen Volkes Gottes zu entwickeln. Voraussetzung dafür sei die Abwendung von einem einseitigen autoritären Blickwinkel der Hierarchie zur kommunikativen Versöh- nungspraxis in den Gemeinden." (Autorenreferat)

[476-F] Wagner, Klaus, Dr. (Bearbeitung); Suda, Michael, Prof.Dr. (Betreuung): Risikowahrnehmung, Risikobewusstsein und Risikokommunikation von Naturgefahren im Bayerischen Alpenraum soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 261 1.15 Sonstiges

INHALT: Das Ziel der Arbeit ist die Analyse des Naturgefahrenbewusstseins der Bevölkerung im Bayerischen Alpenraum über Sturzfluten und Rutschungen und der Wirkung von Kommuni- kationsinstrumenten. Kommunikationskonzepte über Naturgefahren bedürfen einer genauen Klärung der Ansprüche und Überzeugungen der Zielgruppen, damit sie die erwünschten Wir- kungen entfalten können. Im Zentrum steht das trimodale Modell von Merten (1994), das die Wirkung (massenmedialer) Informationen mit den Kriterien Informationsvermittlung, inter- ner und externer Kontext beschreibt. Besonders der Beschreibung des internen Kontextes wurde großes Gewicht beigemessen. Dafür wurde das Naturgefahrenbewusstsein schwer- punktmäßig im Bereich der Wissensdimensionen analysiert. Das Wissen über vergangene Schadereignisse nimmt sehr schnell ab. Ca. 50% der Befragten erinnerten sich an ein großes lokales Schadereignis, das sich vor 10 Jahren ereignet hatte. Liegt das Ereignis über 40 Jahre zurück, nannten nur noch wenige dieses Ereignis. Die Halbwertszeit des Vergessens beträgt somit für Sturzfluten ca. 14 Jahre. Vorstellungen über Natur- und Umweltschutz und Hoch- wasserkatastrophen im Flachland beeinflussen oft die Vorstellung der Bevölkerung über die Naturgefahrenprozesse und mögliche Vorsorgestrategien. Unter Eigenvorsorge stellen sich die Befragten am ehesten Dämme bzw. Maßnahmen, die das Eindringen des Wassers ins Haus verhindern vor. Notfallmaßnahmen werden fast ausschl. von solchen Personen genannt, die bereits Schäden durch Naturgefahren erlitten haben. Die Bevölkerung informiert sich hauptsächlich über die Massenmedien über die Naturgefahren. Mittels einer Clusteranalyse konnten dabei drei Gruppen unterschieden werden. Gut ein Viertel der Befragten informiert sich insgesamt wenig über Naturgefahren. Diese Personengruppe können also nur Multiplika- toren, die diese Personen direkt ansprechen, für das Naturgefahrenthema interessieren. Ca. 40% der Befragten nutzen überwiegend die Massenmedien und rund ein Drittel informiert sich zusätzlich auch über das lokale Umfeld, d.h. Nachbarn, Gemeindevertreter usw. Die pri- märe Zielgruppe für eine Kommunikationsstrategie, die von Naturgefahren bedrohten Ein- wohner der Gemeinden, zeichnen sich durch ein leicht besseres Wissen als die Nicht- Bedrohten aus. Sie informieren sich stärker mit Hilfe der lokalen Quellen und sind (trotzdem) unzufriedener mit der Information durch die Gemeinden und die zuständige Verwaltung. 30- 40% der Befragten konnten sich erinnern, Informationsinstrumente, die an alle Haushalte ver- teilt wurden, gelesen zu haben. Eine deutlich höhere Wahrnehmungsquote erreichte nur ein Lehrpfad, der seit 1996 in dem Naherholungsgebiet einer Untersuchungsgemeinde besteht. Über 70% der Befragten gaben an, diesen im letzten Jahr besucht zu haben. Im Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag ist eine Serie über lokale Naturgefahren, die in einem Ge- meindebrief veröffentlicht wurde und von 29% der Befragten wahrgenommen wurde, viel besser zu bewerten als ein mit hohen Kosten erstelltes Faltblatt, das von ca. 40% der Befrag- ten gelesen wurde. Durch den Informationskanal Gemeindebrief werden Personen verstärkt angesprochen, die gut in das lokale Umfeld eingebunden sind. Die Wurfsendung eines Falt- blatts in die Briefkästen aller Haushalte führt zu einer verstärkten Wahrnehmung durch die von Naturgefahren Bedrohten bzw. Geschädigten. Für Ausstellungen und Lehrpfade wurden folgende Zusammenhänge ermittelt. Je textreicher die Informationstafeln sind, desto selekti- ver werden die Inhalte wahrgenommen. Eine kleine Ausnahme bilden dabei sehr textreiche Ausstellungstafeln, die aufgrund ihrer Aufmachung nur von am Thema interessierten Besu- chern betrachtet und somit auch länger gelesen werden. Besonders effektiv sind die Informa- tionsmittel dann, wenn sie offene Fragen, die durch Naturereignisse oder bei der Auseinan- dersetzung mit der Natur entstehen, zeit- und ortsnah beantworten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayerischer Alpenraum METHODE: Das Untersuchungsdesign entspricht dem einer Evaluationsstudie. In vier Gemein- den des Bayerischen Alpenraums wurde als Grundlage für die Entwicklung eines Kommuni- 262 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 1.15 Sonstiges

kationskonzepts das Naturgefahrenbewusstsein mittels qualitativer und quantitativer Metho- den der empirischen Sozialforschung erhoben. Gemeinsam mit Vertretern der Gemeinden und den verantwortlichen Behörden wurden anschließend Informationsinstrumente entwickelt und eingesetzt. Diese Informationsinstrumente wurden kurz- bis mittelfristig evaluiert. Zusätzlich zu diesem Vorgehen wurden zwei Ausstellungen, die zum 100-jährigen Bestehen der Wild- bachverbauung in Bayern gezeigt wurden, evaluiert. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 35; Betroffene von Naturgefahren und Vertreter von Gemeindeverwaltungen/ Verbänden in 4 Gemeinden; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 601; Bewohner dreier Gemeinden im Alpenraum; Auswahlverfahren: Zufall. Stichprobe: 600; Wiederho- lungsbefragung -bei den kurzfristigen Evaluationen geringere Stichproben-).Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wagner, K.: Naturgefahrenbewusstsein und -kommunikation am Beispiel von Sturzfluten und Rutschungen in vier Gemeinden des bayerischen Alpenraums. Dissertation an der Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der TU München. München 2004 ( http://tumb1.biblio.tu-muenchen.de/publ/diss/ww/20 04/wagner_ k.html ).+++Wagner, K.; Suda, M.: Naturgefahren aus der Perspektive der Bevölkerung - eine große Black Box!? in: Internationale Forschungsgesellschaft Interpraevent (Hrsg.): Interprae- vent 2004. Tagungspublikation. Klagenfurt 2004, S. 285-296.+++Wagner, K.: Wie sag ich's der Bevölkerung? Evaluation einer Ausstellung und eines Lehrpfads zum Thema "Alpine Na- turgefahren". in: Geographica Helvetica, 60, 2004, 1, S. 54-61. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2000-05 ENDE: 2003-07 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bayern Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstgeschichte (Am Hochanger 13, 85354 Freising) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[477-L] Wiesing, Lambert: Artifizielle Präsenz: Studien zur Philosophie des Bildes, (Suhrkamp-Taschenbuch Wissen- schaft, Bd. 1737), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, 164 S., ISBN: 3-518-29337-0

INHALT: "Die Studien zur Philosophie des Bildes verfolgen eine doppelte Absicht: Sie bemühen sich einerseits um einen Überblick über die grundlegenden Positionen innerhalb der gegen- wärtigen Bildwissenschaft und versuchen andererseits stets einen systematischen Hauptge- danken zu verteidigen: Bilder präsentieren; nur Bilder ermöglichen die artifizielle Präsenz von ausschließlich sichtbaren Dingen, die den Gesetzen der Physik enthoben sind. Vor dem Hintergrund dieses Bildbegriffs wird die Verwendung von Bildern als Zeichen aus einer phä- nomenologischen Sicht beschrieben, Platons Mimesis-Begriff anhand seiner kanonischen Bildvorstellungen rekonstruiert und die besondere Bedeutung extremer Bildtypen - wie die virtuelle Realität, Benutzeroberflächen oder die Abstrakte Fotografie - für die philosophische Arbeit am Bildbegriff vorgeführt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: 1. Bildwissenschaft und Bildbegriff (9-16); 2. Die Hauptströmungen der gegenwärtigen. Philosophie des Bildes (17-36); 3. Wenn Bilder Zeichen sind: das Bildobjekt als Signifikant (37-80); 4. Was könnte 'Abstrakte Fotografie' sein? (81-98); 5. Fenster, Fernseher und Windows (99-106); 6. Virtuel- le Realität: die Angleichung des Bildes an die Imagination (107-124); 7. Platons Mimesis- Begriff und sein verborgener Kanon (125-148); 8. Was sind Medien? (149-163). soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 263 1.15 Sonstiges

[478-F] Ziemann, Andreas, Jun.-Prof.Dr.phil. (Leitung): (Medien-)Soziologie der Aufmerksamkeit

INHALT: keine Angaben ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Weimar, Fak. Medien, Fach Mediensoziologie (Bauhausstr. 11, 99423 Weimar) KONTAKT: Leiter (Tel. 03643-583804, Fax: 03643-583751, e-mail: [email protected])

2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[479-L] Arndt, Susan; Hornscheidt, Antje (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache: ein kritisches Nachschlagewerk, Münster: Unrast-Verl. 2004, 266 S., ISBN: 3-89771-424-8

INHALT: Zahlreiche Begriffe zu Afrika haben im weitesten Sinne eine rassistische oder diskri- minierende Bedeutung. Sie transportieren - zumeist nicht einmal beabsichtigt - eine Haltung und Weltanschauung des Sprechenden. Vielen ist gar nicht bewusst, dass Begriffe wie 'Mischling', 'Schwarzer Kontinent' oder 'primitiv' diskriminierend sind. Um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Rassismus kontinuierlich durch Sprache hergestellt wird, legen die Herausgeberinnen dieses Nachschlagewerk vor. Darin werden über 30 Begriffe, die einen diskriminierenden Gehalt und eine kolonialistisch geprägte, rassistisch wirkende Bedeutungs- geschichte haben, kritisch diskutiert. Ergänzend finden sich ein einleitender Beitrag zum Thema Rassismus und Sprache sowie ein Instrumentarium zum kritischen Lesen mit einer exemplarischen Textanalyse. Die Projektidee selbst ist der Initiative Schwarzer Studierender am Seminar für Afrikawissenschaften an der Humboldt-Universität zu verdanken. Sie wurden nicht müde, auf den Gebrauch rassistischer Vokabeln und Ausdrucksweisen an der Hoch- schule hinzuweisen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Susan Arndt / Antje Hornscheidt: 'Worte können sein wie winzige Arsendosen.' Rassismus in Gesellschaft und Sprache (11-74); Antje Hornscheidt / Stefan Göttel: Manifestation von Rassismus in Texten ohne rassistische Be- grifflichkeiten. Ein Instrumentarium zum kritischen Lesen von Texten und eine exemplari- sche Textanalyse (224-251); Susan Arndt / Antje Hornscheidt: Leseempfehlungen: Kommen- tierte deutschsprachige Literatur zu Rassismus und Sprache (252-259). (ZPol, VS)

[480-F] Asmuß, Birte; Steensig, Jakob Ilum, Prof.; Ruusuvuori, Johanna Elisabeth, Dr.; Sorjonen, Marja-Leena, Dr.; Egbert, Maria, Dr.; Lindström, Anna, Dr. (Leitung): Language and social action: a four-nation comparative study of affiliation and disaffiliation in Danish, English, Finnish, German, and Swedish

INHALT: Social solidarity and social discord are products of dynamic social processes. The building blocks for these processes are social practices like affiliation and disaffiliation. These practices are orderly and can be described through detailed analyses of what people say and do in real-life encounters. This collaborative research project focusses on the social or- 264 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ganization of affiliative and disaffiliative activities in Danish, English, Finnish, German, and Swedish. We will show how affiliation and disaffiliation are constructed and negotiated across a variety of cultures, languages, and institutional settings. Thus the results contribute to an improved understanding of communication patterns within and across national boundaries in Europe. Furthermore we will make theoretical and methodological contributions toward an interdisciplinary approach to the study of language and social organization. The project pools the research capacities of ten young researchers from Denmark, Finland, Germany, and Swe- den who are on the frontline of research on the micro-analysis of social action in sociology, social psychology, and language studies. The researchers have access to an existing data base of 400 hours of audio-and videorecordings of everyday conversation as well as interactions in various workplace settings such as doctor-patient interaction, business meetings, service en- counters and television interviews. We have scheduled six workshops where we will share preliminary results, develop research partnerships, and invite outside experts to make presen- tations on select issues. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Bildung und Kommunika- tion in Migrationsprozessen -IBKM- (26111 Oldenburg) KONTAKT: Egbert, Maria (Dr. Tel. 0441-798-2688, Fax: 0441-798-2189, e-mail: [email protected])

[481-L] Bochmann, Klaus: Pour conclure: Sprachwissenschaft als geschichtlicher Auftrag, in: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 46/2004, H. 6 = H. 258, S. 791-803 (Standort: UB Bonn(5)-Z70/6; UuStB Köln(38)-XG01665; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In seiner Abschiedsvorlesung beschreibt der Verfasser seinen Weg von einem traditio- nellen historisch-vergleichenden linguistischen Ansatz zur modernen Soziolinguistik. In sei- ner 42jährige Lehrerfahrung beschäftigte er sich nicht nur mit dem gesamten Feld der roma- nischen Sprachen, sondern auch mit der Geschichte der romanischen Literatur und Kultur und mit Minderheitensprachen, die eines seiner Forschungsgebiete wurden. Unter dem Einfluss kritischer Wissenschaftler aus der gesamten Welt von Osteuropa bis Kanada entwickelte er eine kritische Haltung zu wichtigen theoretischen Konzepten und Prinzipien der Linguistik (Diachronie-Synchronie Gegensatz, Gegensatz von innerer und äußerer Sprachgeschichte, Saussure). Für Bochmann gehen alle sprachlichen Veränderungen und Innovationen auf sozi- alen Druck und individuelle Kreativität zurück. Langue und ihr Konzept der Normativität be- hindern - wie political correctness - die freie emanzipatorische Aktivität des Sprechens. Die Linguistik hat eine doppelte politische Aufgabe, sie muss sowohl eine kritische Sicht der ob- jektiven Sprachstrukturen entwickeln als auch ein politisches Instrument der Reflektion sprachlicher Herrschaft und ideologischer Konzepte. (ICEÜbers)

[482-F] Böhmann, Marc, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Vinçon, Inge, Prof.Dr. (Betreuung): Genderbezogenes Sprachverhalten beim Argumentieren und Diskutieren im Deutschunter- richt der Hauptschule. Die Rolle geschlechtergetrennten Unterrichts bei der Behandlung literarischer Texte soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 265 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: In diesem Teilprojekt des Forschungs- und Nachwuchs-Kollegs soll mittels genderbe- zogener, vor allem qualitativ-empirischer Unterrichtsforschung untersucht werden, wie Schü- lerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (Hauptschule, Klasse 7/8/9) in koedukativen und geschlechtergetrennten Gruppen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten umgehen. Es nehmen insgesamt sechs Hauptschulklassen am Projekt teil. Das Ziel ist, zu er- fahren, a) wie in Hauptschulklassen diskutierend und argumentierend mit literarischen Texten umgegangen wird, b) welche Diskussions- bzw. Argumentationskompetenzen die Schüler/- innen besitzen bzw. gegebenenfalls erwerben, c) inwiefern es vor diesem Hintergrund für welche einzelne, gfs. Gruppen von Schüler/innen (orientiert am Leseverhalten) sinnvoll sein kann, Deutschunterricht teilweise geschlechtergetrennt durchzuführen. Das Forschungsvor- haben bewegt sich damit an der Schnittstelle sprachdidaktischer, literaturdidaktischer, gen- derbezogener und schulpädagogischer Fragestellungen. Es bietet eine Kombination genderbe- zogener Forschungsrichtungen, die es bislang nocht nicht gibt: a) Es geht über die traditionel- le (quantitative) Analysekategorie des biologischen Geschlechts hinaus und fragt nach Zu- sammenhängen zwischen dem sozial-kulturellen Geschlecht in seiner Ausprägung als subjek- tives Geschlecht ("gender") im Bereich der Lesesozialisation und der Rezeption literarischer Texte im schulischen Kontext. b) Es untersucht das sprachliche Handeln von Schüler/innen im Umgang mit literarischen Texten im Vergleich zwischen koedukativen und geschlechter- getrennten Unterrichtssettings und bezieht damit das Prinzip der ?Reflexiven Koedukation? auf den Deutschunterricht. Damit nimmt es eine häufig vorgeschlagene, aber bislang nie un- tersuchte Organisationsform des Deutschunterrichts unter die Lupe. METHODE: Gendertheorie (Trautner); empirische Unterrichtsforschung (Becker-Mrotzek; Dep- permann). Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Qualitatives Interview (Stichprobe: 6; LehrerInnen; Auswahlverfahren: total). Experiment (Stichprobe: 6; geschlechtergetrennte Unterrichtsstunden; Auswahlverfahren: total). Beobach- tung, teilnehmend (Stichprobe: 6; Klassen; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: 120; Schülerfragebögen; Auswahlverfahren: total). Unterrichts- analyse nach Transkription. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Böhmann, Marc: Genderspezifisches Diskutieren und Argumen- tieren. Erste Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zum geschlechtergetrennten Literatur- unterricht in der Hauptschule. in: Der Deutschunterricht, 2005, 5, S. 80-86. ART: Dissertation BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik (Keplerstr. 87, 69120 Heidelberg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06221-477372)

[483-L] Braun, Friederike; Sczesny, Sabine; Stahlberg, Dagmar: Cognitive effects of masculine generics in German: an overwiew of empirical findings, in: Communications : the European Journal of Communication Research, Vol. 30/2005, Nr. 1, S. 1-21 (Standort: UuStB Köln(38)-MXA00767; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag präsentiert eine Reihe von Experimenten, die unter Probanden mit deut- scher Muttersprache durchgeführt wurden und das Ziel hatten, den Einfluss verschiedener Typen deutscher Begrifflichkeiten auf die kognitive Inklusion von Frauen zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Grad der Inklusion von Frauen bei geschlechtsneutralen be- grifflichen Alternativen höher ist als bei männlichen Begriffen, eine Tendenz, die über unter- 266 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

schiedliche Untersuchungen hinweg konstant blieb. Die unterschiedlichen Alternativen riefen jedoch unterschiedliche Effekte hervor, die jeweils kontextabhängig waren. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre praktischen Konsequenzen in verschiedenen Situationen wie z.B. der Nominierung von Männern und Frauen für Auszeichnungen oder politische Ämter hin diskutiert. (Unübers.) (RG)

[484-L] Brock, Alexander; Meer, Dorothee: Macht - Hierarchie - Dominanz - A/Symmetrie: begriffliche Überlegungen zur kommunika- tiven Ungleichheit in institutionellen Gesprächen, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2004, H. 5, S. 184-209 (URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2004/ga-brock.pdf)

INHALT: "Ansätze und Termini zur Erfassung von Ungleichheiten im Gesprächen werden disku- tiert: (A)Symmetrie, Dominanz, Macht und Hierarchie - Begrifflichkeiten, die bis dato zum Teil synonym, zum Teil inkonsistent verwendet werden. Auf einen Literaturüberblick, der den aktuellen Diskussionsstand wiedergibt, folgt die Diskussion mehrerer empirischer Bei- spiele, anhand derer vorhandene gesprächsanalytische Annahmen verdeutlicht und problema- tisiert werden. Dies leitet über zu Vorschlägen für einen konsistenten begrifflichen Gebrauchs der genannten Termini, die in einem letzten Abschnitt definiert werden." (Autorenreferat)

[485-L] Cheshire, Coye; Cook, Karen S.: The emergence of trust networks under uncertainty: implications for Internet interactions, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 220-240

INHALT: Computervermittelte Interaktion im Internet bietet eine neue Möglichkeit, die Verbin- dung von Reputation, Risiko und Vertrauensbildung zwischen Individuen zu untersuchen, die an verschiedenartigen Austauschprozessen beteiligt sind. Die Verfasser berichten über expe- rimentelle soziologische Forschung zu verschiedenen Typen computervermittelter sozialer In- teraktion, wobei der Entstehung von Vertrauensnetzwerken besondere Aufmerksamkeit gilt. Unter Rückgriff auf das Kategoriensystem der experimentellen Sozialpsychologie werden die unterschiedlichen Formen computervermittelten Austauschs zu ausgewählten Ergebnissen experimenteller Forschung in Beziehung gesetzt. Es wird eine Typologie entwickelt, die zwi- schen zufälligen und festen Interaktionspartnern, zwischen einmaliger und wiederholter Inter- aktion in sozialen Dilemmasituationen unterscheidet, und gezeigt, dass so viele Formen von Austauschbeziehungen im Internet mit Hilfe von vier sich gegenseitig ausschließenden Kate- gorien erfasst werden können. Es ergibt sich ein Klassifikationssystem, das eine Integration der Vertrauensforschung der experimentellen Psychologie und der neuen Forschung zu com- putervermittelten Austauschbeziehungen erlaubt. (ICEÜbers)

[486-L] Clyne, Michael: Sprachdemographie und Sprachpolitik in Australien: das wechselhafte Schicksal von Ein- wanderersprachen, in: IMIS-Beiträge, 2005, H. 26, S. 11-28 (URL: http://www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis26.pdf) soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 267 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "In einem Einwanderungsland wie Australien ist es selbstverständlich, dass kulturelle Vielfalt unter anderem sprachliche Vielfalt umfasst. Dieser Artikel untersucht die Rolle der Sprachen und der Sprachenpolitik in der Anerkennung kultureller Vielfalt in Australien. Etwa 240 Sprachen werden bei Australiern zu Hause gesprochen. Es handelt sich um Sprachen ver- schiedener Sprachfamilien mit unterschiedlichen typologischen Merkmalen und soziolinguis- tischen Entwicklungsgeschichten, alle aber stehen in Relation zu der übergreifenden Kontakt- sprache Englisch. Dies ermöglicht vergleichende Studien an Sprachkontakt und durch Kon- takt verursachter Sprachveränderung." (Autorenreferat)

[487-L] Döring, Nicola: Wie verändern sich soziale Beziehungen durch Mobilkommunikation?: eine Analyse von Paar-, Familien- und Freundschaftsbeziehungen, in: Udo Thiedeke (Hrsg.): Soziologie des Cyberspace : Medien, Strukturen und Semantiken, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 240-280, ISBN: 3-531-14072-8

INHALT: "Zwischenmenschliche Beziehungen basieren in den industriellen und postindustriellen Gesellschaften nicht nur auf Face-to-Face-Begegnungen, sondern zunehmend auf technisch mediatisierten Kontakten (Telefonaten, Chats, E-Mails etc.). Technische Kommunikations- medien erlauben es, mit anderen Menschen auch dann in Verbindung zu treten, wenn eine körperliche Kopräsenz mit ihnen unmöglich oder unerwünscht ist. Dieses sachliche, soziale, zeitliche und räumliche Vermöglichungspotenzial sozialer Inklusion durch technische Media- tisierung ist Anlass ausgeprägter Warnungen und Hoffnungen, z.B. im Hinblick auf die Onli- ne-Kommunikation und neuerdings auch auf die Mobilkommunikation. Unter Mobilkommu- nikation versteht man Individual-, Gruppen-, Uni- und Massenkommunikation, die über por- table Endgeräte und Mobilfunknetze abgewickelt wird. Der Beitrag beschreibt anhand empi- rischer Studien und anekdotischer Evidenzen, welche positiven und negativen Effekte mit der kontextspezifischen Nutzung des Mobiltelefons in Paar-, Familien- und Freundschaftsbezie- hungen einhergehen können. Dabei werden Beziehungsveränderungen nicht technikdetermi- nistisch aus dem Medium abgeleitet, sondern in einem interaktionistischen Modell als Wech- selwirkungen zwischen technischen Medienmerkmalen einerseits und sozialen Aneignungs- weisen andererseits diskutiert." (Autorenreferat)

[488-L] Dorleijn, Margreet; Boumans, Louis; Aissati, Abderrahman El: Language in a multicultural neighbourhood in the city of Utrecht, in: IMIS-Beiträge, 2005, H. 26, S. 29-45 (URL: http://www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis26.pdf)

INHALT: "In this article the results of research into language change in the mother tongue speech of second-generation immigrants with Moroccan and Turkish backgrounds are presented. This research was carried out as a part of a largescale multi disciplinary research project in the setting of a multicultural neighbourhood in the Dutch city of Utrecht. It appears that the three languages that were investigated (Moroccan Arabic, Berber and Turkish) show some signs of language attrition and of influence from Dutch, examples of which are presented be- low. Interestingly, these changes appear in the Moroccan languages only at an individual level, whereas in Turkish some 'dutchified' forms seem to have acquired a conventionalised status, i.e., they may have become the norm in an emerging Dutch Turkish. On the other hand, speakers of the Moroccan languages appear to have preserved characteristics of their 268 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

respective dialects, and no single norm seems to have crystallised. This situation, it is argued in this article, can possibly be attributed to the socio- linguistic situation the languages and their speakers find themselves in." (author's abstract)

[489-F] Egbert, Maria, Priv.Doz. Ph.D. (Bearbeitung): Intercultural communication with native and nonnative speakers of German, English and Farsi

INHALT: Theoretisches Konzept von "interkultureller Kommunikation": Zahlreiche Forschungs- ansätze gehen davon aus, dass "kulturelle Zugehörigkeit" ein von außen feststellbares Merk- mal einer Person ist und somit eine Interaktion von Menschen "unterschiedlicher sprachlicher oder regionaler Herkunft" automatisch zu einem "interkulturellen Gespräch" wird. Sogar noch weiter ausholend definiert Tannen "cross-cultural communication" nicht nur als Gespräche mit SprecherInnen verschiedener Sprachen oder regionaler Herkunft, sondern auch mit Spre- cherInnen desselben Landes, die sich durch Klasse, Region, Alter oder Geschlecht unter- scheiden. Vorgehensweisen dieser Art vernachlässigen, dass "externe" Zuordnungskriterien den GesprächspartnerInnen selbst vielleicht gar nicht bekannt sind oder möglicherweise in der Interaktion überhaupt nicht relevant werden. Luchtenberg stellt in diesem Zusammenhang zutreffend heraus, dass "die 'Differenz' als ausschlaggebende Größe keine feste ist, sondern je nach Situation wechseln kann ..." (s.a. Günthner; Knapp; Knapp-Potthoff; Seedhouse; Streeck; Wagner; Wong). Für einige Forschungsfragen ist ein Vorgehen aufgrund exogener Kriterien notwendig. Uns interessiert aber, Interkulturalität als theoretisches Konzept zu- nächst von der Perspektive der SprachverwenderInnen zu untersuchen. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht, konkretes interaktives Verhalten daraufhin zu analysieren, ob, - und wenn ja - wie die TeilnehmerInnen am Gespräch signalisieren, dass linguistische (nonnative) Sprach- verwendung, interaktive Strukturen und kulturelle Mitgliedschaft für sie relevant sind. Für die Bearbeitung dieses komplexen Themas stellt die ethnomethodologische Konversationsanalyse u.E. eine geeignete Forschungsmethode dar, und zwar besonders, wenn sie sich auf sprach- vergleichende Analysen und die Einbeziehung von Linguistik und Zweitspracherwerbsfor- schung einlässt. Gleichzeitig fordert die Analyse von interkultureller Kommunikation die Konversationsanalyse heraus, ihre methodischen Ansätze weiterzuentwickeln. Dabei er- scheint uns die Erforschung von vier Foki gewinnbringend: Erstens die Analyse von pragma- tischem Transfer, zweitens der interaktionelle Umgang mit nicht-nativer Sprachproduktion, dritten das Vorkommen von linguistisch/ interaktionalen Besonderheiten und viertens die Be- schreibung von Praktiken des membership categorization. Um die Spezifika der interkulturel- len Kommunikation überhaupt feststellen zu können, ist eine notwendige Voraussetzung, die interaktionellen Strukturen, Mechanismen und Praktiken der entsprechenden Erstsprachen zu kennen. Daher besteht der erste Schritt in der Beschreibung interaktiver und linguistischer Strukturen in den Herkunftssprachen Deutsch, Englisch und Persisch für ausgewählte Struk- turen und interaktive Praktiken. 1. Mit pragmatischem Transfer ist die Übertragung eines in- teraktiven Musters aus einer Sprache in eine andere Sprache gemeint. Beispielsweise zeigt Taleghani-Nikazm, wie deutschsprechende IranerInnen in der Eröffnungsphase von Telefon- gesprächen und bei der Sprechhandlung "Angebot" sequentielle Muster aus dem Iranischen selbst dann anwenden, wenn sie deutsch sprechen. Ähnliches zeigt Golato für Komplimente in deutsch/ US-amerikanischen Gesprächen, indem sie zunächst die interaktiven und linguis- tischen Strukturen in monolingualer deutscher und US-amerikanischer Interaktion erarbeitet, um so eine fundierte Vergleichsgrundlage für Komplimente in interkulturellen Gesprächen soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 269 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

von Deutschen und US-AmerikanerInnen zu schaffen. 2. Der Umgang mit nicht-nativer Sprachproduktion ist in der Zweitspracherwerbsforschung als speech accomodation beschrie- ben worden. Bei dem Projekt handelt es sich um ein deutsch/ US-amerikanisches Kooperati- onsprojekt. METHODE: Basierend auf den konversationsanalytischen Ergebnissen wäre es produktiv, das Spannungsfeld zwischen exogener und endogener Kategorisierung zu untersuchen, d.h. in- wiefern demografische Informationen über die GesprächsteilnehmerInnen mit den Kategori- sierungen übereinstimmen, die sie selbst durch ihr konkretes situatives Verhalten herstellen (s. Methodikdiskussion in Golato). In diesem Projekt ist außerdem die Reflexion der Leistun- gen und Grenzen der Konversationsanalyse ein weiterer Bestandteil mit dem Ziel, die gegen- wärtige Methodendiskussion weiterzubringen, die VertreterInnen unterschiedlicher Diszipli- nen sie gegenwärtig in den USA, in Europa und in Australien führen. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Bildung und Kommunika- tion in Migrationsprozessen -IBKM- (26111 Oldenburg) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0441-798-2688, Fax: 0441-798-2189, e-mail: [email protected])

[490-L] Fix, Ulla: Stil gibt immer etwas zu verstehen: Sprachstile aus pragmatischer Perspektive, in: Der Deutschunterricht : Beiträge zu seiner Praxis und wissenschaftliche Grundlegung, Jg. 56/2004, H. 1, S. 41-50

INHALT: "Der Beitrag behandelt die soziale Gebundenheit von Stil, die Tatsache, dass man durch den Stil einer Äußerungen zusätzlich zur Sachinformation einen 'Zweitsinn' vermittelt, eine über das WIE ausgedrückte soziale Information darüber, wie man sich selbst sozial ein- ordnet und wie die Beziehung zum Empfänger der Nachricht gestaltet werden soll. Dieser Sachverhalt soll mit Bezug auf Stilistik und Soziolinguistik erörtert und an Texten (Deutsche Bahn AG, Sparkasse) erörtert werden." (Autorenreferat)

[491-F] Frevert, Ute, Prof.Dr. (Leitung): Vertrauen und Macht. Emotionen in der politischen Sprache der Moderne (Teilprojekt A15)

INHALT: Das Teilprojekt analysiert die Rolle emotional besetzter Begriffe (Vertrauen, Treue, Liebe) in der politischen Sprache der Moderne (spätes 18. bis spätes 20. Jahrhundert). Es geht davon aus, dass diese Begriffe trotz ihrer auffälligen Wiederholungsstruktur eine Um- und Neudeutung erfahren haben, die ihren Ursprung in der Vormoderne transzendiert und hinter sich lässt. Dass sie gleichwohl beibehalten werden, verweist auf ihren hohen emotiven Wert, der auf allen Seiten des politischen Kommunikationsprozesses geschätzt wird: auf der Seite der Untertanen/ Bürger, die sich dieser Begriffe bedienen, ebenso wie auf der Seite der Herr- schaftsträger, die sie replizieren oder ihrerseits benutzen, um mit den Untertanen/ Bürgern in Kontakt zu treten. Welchen Status (konstativ vs. performativ) sie einnehmen, welche Funkti- onen (persuasiv, appellativ, fordernd, drohend) sie ausüben und welche Absichten damit ver- folgt werden, steht im Mittelpunkt der Untersuchung. Sie lässt sich von der allgemeinen Hypothese leiten, dass die emotive Komponente politischer Sprache in dem Maße, wie sich Herrschaft seit dem 18. Jahrhundert depersonalisiert, einerseits problematisch wird, anderer- 270 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

seits aber auch als Element der Rekonkretisierung eingesetzt wird. Das gilt nicht nur für Au- tokratien und Diktaturen, sondern auch für (semi-)konstitutionelle und demokratische Re- gime. Durch den Vergleich verschiedener Systeme will das Teilprojekt die relative Valenz emotionaler Nahbegriffe in der Herrschaftskommunikation zwischen "oben" und "unten" (Monarch und Untertanen, Führer und Gefolgschaft, Staats-/ Reichspräsident und Bürgern) ausloten. Zugleich soll jene Kommunikation daraufhin befragt werden, welche Bedürfnisse, Erwartungen, Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin zum Ausdruck kamen. In welchen Situationen und mit welchen Anliegen wandten sich Menschen an das Oberhaupt ih- res politischen Gemeinwesens, und was sagt das über ihr Verständnis des Politischen aus? Welche - möglicherweise kontrafaktischen und idealen - Bilder von Herrschaft, Partizipation und Macht leiteten diejenigen an, die sich mit Briefen und Eingaben an den Monarchen oder Präsidenten wenden? Welche Erfahrungen mit anderen politischen Instanzen und Institutio- nen gingen diesem Schritt voraus? Andererseits: Wie verhielt sich der Adressat zu den ihm angetragenen Erwartungen? Welche seiner Handlungen (oder Unterlassungen), welches Amtsverständnis und welche Repräsentationsleistungen luden Untertanen und Bürger dazu ein, sich an das Staatsoberhaupt zu wenden und Vertrauen zu bekunden? Da die deutsche Ge- schichte des 19. und 20. Jahrhunderts zahlreiche politische Brüche aufzuweisen hat, steht sie im Mittelpunkt der Untersuchung, die sich von der Französischen Revolution bis in die 1960er Jahre hinein erstreckt und auch die geteilte Geschichte nach 1945 einbezieht. Daneben sollen vergleichende Fallstudien zu Frankreich und zu Österreich-Ungarn im 19. Jahrhundert entstehen; eine Ausweitung in den angelsächsischen Raum (Großbritannien, USA) zu einem späteren Zeitpunkt scheint sinnvoll. ZEITRAUM: spätes 18. bis spätes 20. Jahrhundert GEO- GRAPHISCHER RAUM: insb. Deutschland; Fallstudien zu Frankreich und Österreich-Un- garn; evtl. Ausweitung in angelsächsischen Raum ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bielefeld, SFB 584 Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[492-L] Fuchs, Stephan: Some writing on thinking and talking, in: Soziale Systeme : Zeitschrift für soziologische Theo- rie, Jg. 10/2004, H. 2, S. 199-216 (Standort: UuStB Köln(38)-M XG 07784; Kopie über den Lite- raturdienst erhältlich)

INHALT: "Eine weitverbreitete Gewohnheit platziert Denken und Gedanken in das Bewusstsein von Personen. Gegen diese Gewohnheit wird erwogen, ob nicht das Denken durch uns denkt, und nicht in uns. Der Prozess des Denkens ist über weite Strecken unbewusst. Ein 'Gedanke' ist eine Kondensierung innerhalb dieses Prozesses. Was Gedanken bedeuten, wird nicht im Bewusstsein entschieden, sondern innerhalb der regionalen Kommunikationsnetzwerke, in die Gedanken eingefüttert werden. Kommunikation, z.B. ein Gespräch, findet nicht in uns statt, sondern wir sind im Gespräch, so wie wir uns in einer Stimmung befinden." (Autorenre- ferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 271 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[493-L] Galla, Michael: Social relationship management in internet-based communication and shared information spaces, München 2004, XIII, 178 S. (Graue Literatur; URL: http://tumb1.biblio.tu-muenchen. de/publ/diss/in/2004/galla.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=971837252&dok_var= d1&dok_ext=pdf&filename=971837252.pdf)

INHALT: "Kommunikation und Kollaboration auf Basis des Internets sind heute wichtige Fakto- ren in Wirtschaft, Forschung und Privatleben. Der Begriff "Virtualisierung" greift das Phä- nomen auf, dass mehr und mehr Teile unseres Alltags "online" stattfinden. In heutigen Märk- ten müssen Unternehmen schnell und flexibel sein, um Erfolg zu haben. Eine der Strategien hierzu ist die Abwendung von klassischen räumlichen und zeitlichen Einschränkungen in Richtung der Virtualisierung von Organisationen und damit in Richtung einer erhöhten Flexi- bilität. Die dynamische, auftragsbezogene Zusammenarbeit kleiner und modularer organisato- rischer Einheiten ist die Schlüsselidee dieser Strategie. Die Partnerfindung wird hierbei zur zentralen Problemstellung und führt zu der Frage, wie die Vertrauenswürdigkeit unbekannter möglicher Partner effektiv und effizient eingeschätzt werden kann. Ähnliche Fragestellungen treten in Online-Auktionshäusern auf, wo Käufer häufig die Vertrauenswürdigkeit der Ver- käufer nur schwierig einschätzen können. Traditionell werden solche Probleme mit Hilfe des eigenen sozialen Beziehungsnetzwerks gelöst, indem Personen befragt werden, die bereits Er- fahrungen mit dem fraglichen Verkäufer sammeln konnten. Aufgrund der Vielzahl der ver- wendeten Kommunikationsmedien ist es jedoch zunehmend schwierig, einen Überblick über das eigene soziale Netzwerk zu behalten. Eine Unterstützung hierfür ist notwendig. Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines allgemeinen Frameworks für soziales Beziehungsma- nagement. Ausgehend von den zuvor erwähnten Visualisierungstendenzen untersucht die Ar- beit internetbasierte Kommunikation und gemeinsame Informationsräume in Bezug auf In- formationen über soziale Beziehungsnetzwerke. Existierende Ansätze hierzu werden unter- sucht. Existierende Systeme konzentrieren sich jedoch stets auf einen kleinen Ausschnitt der möglichen Aspekte sozialer Beziehungen und liefern daher nur unvollständige Informationen. Daher wird ein allgemeiner Ansatz benötigt, der die Integration von Beziehungsinformatio- nen verschiedenster Arten und aus verschiedensten Quellen erlaubt. Ausgehend von der Ana- lyse sozialer Beziehungen und ihrer Charakterisierung anhand von Begriffen aus dem Fach- bereich der Soziologie führt die Arbeit ein formales Modell für soziale Beziehungen ein, das auf Methoden des Semantic Web aufbaut. Die Hauptziele dieser Formalisierung sind Intero- perabilität, Unabhängigkeit von speziellen Anwendungen, Erweiterung sowie die Berücksich- tigung von Privatheit. Aufbauend auf die Formalisierung von sozialen Beziehungen stellt die Arbeit ein Multiagentensystem für Beziehungsmanagement vor. Agenten agieren im Auftrag von Benutzern und verwalten Beziehungsinformationen oder tauschen Informationen unter- einander aus, um Anfragen ihrer Benutzer zu beantworten. Drei wesentliche Arten von An- fragen können hier unterschieden werden: Erkunden des sozialen Netzwerks bis zu einer be- stimmten Tiefe; Prüfen, ob es eine Beziehungskette mit bestimmten Eigenschaften von einer Person zu einer anderen Person gibt; Ermitteln aller solcher Beziehungsketten. Auf Basis die- ser drei Anfragearten ist es möglich, die beiden eingangs genannten Probleme zu lösen, na- mentlich die Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit unbekannter Personen sowie die Ver- besserung des Überblicks über das eigene soziale Netzwerk. Die Ansätze dieser Arbeit wur- den prototypisch implementiert und stellen eine umfassende Lösung für die genannten Prob- leme bei sozialem Beziehungsmanagement bei internetbasierter Kommunikation und gemein- samen Informationsräumen dar." (Autorenreferat)

272 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[494-L] Gasperini, Gianfranco: Soziologische Aspekte der Beziehungen zwischen den einzelnen Kontingenten in multinatio- nalen Verbänden am Beispiel der Italienisch-Slowenisch-Ungarischen Brigade, in: Karl W. Haltiner, Paul Klein (Hrsg.): Multinationalität als Herausforderung für die Streitkräfte, Baden- Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 119-127, ISBN: 3-8329-0778-5 (Standort: UB Bielefeld(361)- IE330M9H5S)

INHALT: Vorgelegt werden Ergebnisse einer Befragung italienischer, slowenischer und ungari- scher Offiziere, die bereits über Erfahrungen bei internationalen Einsätzen und in multinatio- naler Zusammenarbeit verfügen. Behandelt werden vier Themenbereiche: (1) allgemeine Probleme der Zusammenarbeit in der Brigade; (2) sprachliche Probleme in der dienstlichen Zusammenarbeit; (3) Methoden der Stabsarbeit und das Niveau der Integration; (4) dienstli- che und persönliche Beziehungen. Die aus der Untersuchung gezogenen Schlussfolgerungen beziehen sich auf Maßnahmen zur Erreichung besserer Verfahrensabläufe und einer Erhö- hung der Einsatzfähigkeit, konkret vor allem auf eine Verbesserung der Ausbildung und der Sprachkenntnisse. (ICE2)

[495-L] Gugenberger, Eva: Dimensionen des sprachlichen Raumes: ein Beitrag zur Migrationslinguistik am Beispiel Peru, in: Ernst Halbmayer, Elke Mader (Hrsg.): Atencion : Jahrbuch des Österreichischen Latein- amerika-Instituts, Bd. 6, Kultur, Raum, Landschaft ; zur Bedeutung des Raumes in Zeiten der Globalität, Frankfurt am Main: Brandes & Apsel, 2004, S. 155-187, ISBN: 3-86099-773-4 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XA2149-6.2004)

INHALT: "Migration und Sprache sind durch vielfältige Faktoren miteinander vernetzt. Sie be- ziehen sich zum einen auf in sprachinterne, zum anderen auf sprachexterne Prozesse, d.h. bei einer Analyse des Wechselverhältnisses von Sprache und Migration sind immer auch histori- sche und soziale Faktoren zu berücksichtigen. Diese Dynamik prägt auch die Sprachgewohn- heiten interner peruanischer Migratlnnen mit Muttersprache Quechua, die ihren Lebensmit- telpunkt vom ländlichen andinen Raum in den urbanen Raum verlagert haben. Hand in Hand mit dem Abwandern in die Stadt geht eine hoher Grad an Sprachverlust des Quechua, der durch sprachinterne Faktoren (z.B. Kommunikationsschwierigkeiten zwischen verschiedenen Dialekten) nicht ausreichend erklärt werden kann. Eine genauere Analyse verweist auf die Bedeutung des Raums für die Erklärung dieser Prozesse. Dabei handelt es sich zum einen um geolinguistische Räume: Sprachen sind oft mit spezifischen geographischen Räumen verbun- den, in Bezug auf das Fallbeispiel Peru handelt es sich um eine deutliche und von den Betrof- fenen eng empfundene Verflechtung von Sprache (Quechua) und Region (Andenhochland). Andere räumliche Faktoren in Bezug auf den Sprachegebrauch betreffen die soziokommuni- kativen Räume: Je nachdem wie eng die sozialen Beziehungen zu den Gesprächspartnerinnen sind, in welcher sozialen Entfernung sich das Gegenüber befindet, bzw. in welchem sozio- kommunikativen Raum sich Personen bewegen." (Autorenreferat)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 273 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[496-L] Han, Suk-Geoung: Ausdrucksformen und Funktionen nonverbaler Kommunikation in interkulturellen Begeg- nungssituationen: eine empirische Analyse deutsch-koreanischer Kommunikation, (Europäi- sche Hochschulschriften. Reihe 40, Kommunikationswissenschaft und Publizistik, Bd. 87), Frank- furt am Main: P. Lang 2004, 242 S., ISBN: 3-631-52897-3 (Standort: Bayer. SB München(12)- 200455680)

INHALT: "Nonverbale Kommunikation stellt eine äußerst wichtige Informationsquelle dar. Für die reibungslose Kommunikation in interkulturellen Situationen ist über das Sprachenlernen hinaus auch eine Kenntnis der Mentalität notwendig, die sich meistens weniger in Worten als vielmehr in der nonverbalen Kommunikation äußert. Die Verfasserin zeichnet anhand einer Systematisierung der bisher entwickelten wissenschaftlichen Ansätze und mit Hilfe von vi- deogestützten Gesprächsanalysen ein Bild des unterschiedlichen nonverbalen Kommunikati- onsverhaltens zwischen Koreanern und Deutschen. Die kulturdeterminierten Unterschiede werden herausgearbeitet. Dadurch wird eine Sensibilisierung zur Verhinderung möglicher Missverständnisse erleichtert." (Autorenreferat)

[497-L] Höflich, Joachim R.: Kommunikation im Cyberspace und der Wandel von Vermittlungskulturen: zur Verände- rung sozialer Arrangements mediatisierter Alltagskommunikation, in: Udo Thiedeke (Hrsg.): Soziologie des Cyberspace : Medien, Strukturen und Semantiken, Wiesbaden: VS Verl. für Sozi- alwiss., 2004, S. 144-169, ISBN: 3-531-14072-8

INHALT: "Cyberspace ist nicht nur ein Aktions-, sondern auch ein Kommunikationsraum. In einem umfassenden Sinn hat man es immer dann mit einer 'Kommunikation im Cyberspace' zu tun, wenn Menschen Medien zum Zwecke einer Kommunikation mit Anderen benutzen. Unter Cyberspace wird hierbei ein Kommunikationsrahmen verstanden, der zwar technisch durch Medien ermöglicht, jedoch durch Interaktionen erst in einem sozialen Sinne konstitu- iert wird. Eine medienvermittelte Kommunikation setzt Arrangements voraus, um mit Ande- ren medienadäquat kommunizieren zu können. Sie erfordert jedoch auch Arrangements mit dem sozialen Umfeld (den anwesenden Dritten), in die eine medienvermittelte Kommunikati- on eingebunden ist. Während solche Arrangements beim Telefon und erst recht bei Formen computervermittelter Kommunikation von eher marginaler Bedeutung erscheinen, sind sie bei einer Nutzung von Medien im öffentlichen Raum integraler Bestandteil der Kommunikati- onssituation. Exemplarisch ist hierbei die Mobile Kommunikation in ihrer Schnittstelle zwi- schen privater und öffentlicher Kommunikation. Dabei zeigt sich, dass Arrangements gerade hinsichtlich eines (zumal öffentlich gerahmten) Einstiegs in den und Ausstiegs aus dem Cy- berspace notwendig sind, schon weil der Cyberspace keine separate 'Welt' darstellt." (Auto- renreferat)

[498-L] Horn, Daniela: Überbringung einer Todesnachricht, (Schriftenreihe der Thüringer Fachhochschule für öffentli- che Verwaltung, Fachbereich Polizei, Bd. 2), Frankfurt am Main: Verl. für Polizeiwiss. 2005, 58 S., ISBN: 3-935979-52-5

274 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: Der Polizist, der eine Todesnachricht überbringt, löst bei den Angehörigen objektiv eine Krise aus, die auch für ihn Unwägbarkeiten birgt. Denn niemand kann die Reaktion auf die Nachricht vom Tode eines Gatten oder eines Kindes voraussagen, nicht mal der Betref- fende selbst. Der Polizist muss mit dieser Unwägbarkeit umgehen. Dabei wird er in solchen Situationen unwillkürlich auch mit seinen Ängsten um den eigenen Tod oder den seiner Fa- milienmitglieder konfrontiert. Die Krise dieser Familie ist in diesem Moment, in dem er sich bei ihr aufhält, auch seine Krise, von der er sich nicht überwältigen lassen darf, weil er sonst handlungsunfähig wird und damit seine polizeiliche Aufgabe, die Nachricht zu überbringen, nicht wahrnehmen kann. Diese Aufgabe ist zeitlich begrenzt (und diese zeitliche Begrenzung verweist auch schon auf den Unterschied zur Trauerbegleitung), was heißt, dass der Polizei- beamte nur solange zuständig ist, bis sich eine Vertrauensperson des näheren Umfeldes um den Trauernden kümmert: Verwandte, Freunde oder - wenn diese ausfallen - Nachbarn, der Hausarzt oder der Pfarrer. Solange aber noch keine verwandtschaftlichen oder andere Trost spendenden Personen anwesend sind, die sich um den Trauernden kümmern, ist der Polizei- beamte, völlig unabhängig davon, ob er will oder nicht, als alleiniger Beziehungspartner Pro- jektionsfläche für alle Gefühle des sich in einer schockartigen Traumatisierung befindenden Trauernden. Die vorliegende Arbeit macht insgesamt deutlich, dass die Schwierigkeit der po- lizeilichen Arbeit bei der Überbringung von Todesnachrichten darin besteht, dass es für diese Tätigkeit keine allgemeingültig anwendbaren Patentrezepte gibt. So wird die Überbringung zu einer zugleich ungeliebten und stark belastenden Arbeit, die nur mit viel Takt- und Einfüh- lungsvermögen zu bewältigen ist. (ICA2)

[499-L] Kallmeyer, Werner: Kommunikativer Umgang mit sozialen Grenzziehungen: zur Analyse von Sprachstilen aus soziolinguistischer Perspektive, in: Der Deutschunterricht : Beiträge zu seiner Praxis und wissen- schaftliche Grundlegung, Jg. 56/2004, H. 1, S. 51-58

INHALT: "Identitätsbesetzte soziale Stile der Kommunikation sind eine wichtige symbolische Ressource für soziale Positionierungen und Grenzziehungen. Stilbildung und ihre Ausdrucks- formen analytisch zu erfassen erfordert eine hohe Sensibilisierung für die Relevanzsetzungen der Sprecher, ihr Hintergrundwissen und ihre Ausdrucksressourcen. Derartige Zusammen- hänge werden am Beispiel von spielerisch-aggressiven Kommunikationsformen deutsch- türkischer Jugendlicher demonstriert." (Autorenreferat)

[500-F] Kanevski, Rimma (Bearbeitung): Kommunikation in Schulen

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Lüneburg, FB 01 Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsstelle Schulentwicklung (Scharnhorststr. 1, 21332 Lüneburg)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 275 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[501-F] Koch, Sabine C., Dr. (Bearbeitung); Kruse, Lenelis, Prof.Dr.; Thimm, Caja, Prof.Dr. (Leitung): Die kommunikative Konstruktion von Geschlecht in beruflichen Settings (WorkComm) (Schwerpunkt: Professionalisierung - Organisation - Geschlecht)

INHALT: Ziel des Projekts ist es, die Kommunikation in beruflichen Kontexten mit sprach- und sozialpsychologischen und linguistischen Methoden zu untersuchen. Dazu werden in einer ersten Forschungsphase die Einstellungen und Erfahrungen von Angestellten und Selbständi- gen bezüglich sprachlicher Kommunikation und präferierter Kommunikationsstile in berufli- chen Settings erhoben und ein Erfahrungs- sowie Erwartungsprofil erstellt. In einer zweiten Phase wird an in natürlichen Kontexten gewonnenem Sprachmaterial empirisch überprüft, wie Mitarbeiter in Teambesprechungen kommunizieren. Die empirische Grundlage bilden re- ale Besprechungen von Arbeitsteams in kleinen und mittleren Unternehmen. Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de. ZEITRAUM: insgesamt 1998-2002 (Erhebungszeitaum) GEOGRAPHISCHER RAUM: Süddeutschland METHODE: Kommunikationspsychologie/ Geschlechterforschung (T), sprach- und sozialpsy- chologisch, sowie linguistische Methodik: Construction of Gender; Doing Gender; Communi- ties of Practice; Gender in Context Model. Stichprobe 1: Halbstandardisierte Inhaltsanalyse und qualitatives Interview (n=26): 13 Männer und Frauen -15 angestellt und 11 selbständig- unterschiedlicher Arbeitsbereiche werden in Tiefeninterviews zur Relevanz von Kommunika- tion am Arbeitsplatz, ihren Kommunikationseinstellungen und -erfahrungen befragt. Erste Geschlechterunterschiede wurden beobachtet (siehe Publikation). Stichproben 2a-2d: Expe- riment: In der Dissertation von Sabine Koch wurden Experimente durchgeführt, die die quali- tativen Analysen ergänzten, insbesondere: Reaktionen affektiver Art auf männliche und weib- liche Autoritäten, verbale und nonverbale Kommunikation von Geschlecht in Team- und Füh- rungssituationen, unterschiedliche Einschätzung von Personen auf Grund unterschiedlicher Hypothesen über deren Geschlecht (siehe Publikation); Population: überwiegend Studenten. Stichprobe: 3: Nicht teilnehmende Beobachtung, Gesprächsanalye von Transkripten, Cluste- ranalyse und Bewegungsanalyse (n=130 -20 Gruppen-) 20 Arbeitsteams wurden in ihren Routine-Teamsitzungen in verschiedenen Organisationen aufgezeichnet. Ausgewertet wurden insbesondere dominanz- und unterstützungsbezogene Verhaltensweisen mit o.g. und u.g. Me- thoden). Teil der Stichprobe 3: a) qualitatives Interview (n=ca. 80); b) standardisierte Befra- gung, face to face (n=ca. 80); c) standardisierte Befragung, schriftlich (n=ca. 80) Einzelinter- views mit Fragebögen, die nach den Teamsitzungen von Projektmitgliedern durchgeführt wurden. Untersuchungsdesign: Querschnitt; Feldstudie (Beobachtung, Interview, Fragebo- gen). DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, halbstandardisiert; Qualitatives Interview (Stichprobe: n=26; 13 Männer und 13 Frauen; Auswahlverfahren: Bekannte 2. und 3. Grades, auf die die Kriterien zutrafen). Experiment (Stichprobe: n=64, n=64, n=80, n= 126 -334 ins- gesamt-; Auswahlverfahren: Zufall -Selbstselektion-). Beobachtung, nicht teilnehmend; Ge- sprächsanalyse (von Transkripten); Clusteranalyse; Bewegungsanalyse (Stichprobe: n=130; 20 Arbeitsteams; Auswahlverfahren: Anschrift von Betrieben -Selbstselektion-). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=ca. 80; Einzelinterviews mit Fragebögen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/Pu- blikationen_deutsch/publikationen-deutsch.html. ARBEITSPAPIERE: Siehe unter: http:// www.workcomm.uni-hd.de/content/deutsch/Publikationen_deutsch/publikationen-deutsch. html . 276 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psy- chologie Lehrgebiet Ökologische Psychologie (Fleyerstr. 204, 58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06221-547297, e-mail: [email protected])

[502-L] Krause, Detlev: Sprache, Technik und Gesellschaft: soziologische Reflexionen zu Gestaltungszwängen und - freiheiten am Beispiel der Informationstechnologie und des maschinellen Dolmetschsystems "Verbmobil", Tübingen 2004 (Graue Literatur; URL: http://w210.ub.uni-tuebingen.de/dbt/voll- texte/2004/1107/pdf/diss_all_040129_Printversion.pdf; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn =970357591&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=970357591.pdf)

INHALT: Die Studie umfasst die Durchführung und Auswertung einer sozialwissenschaftlichen Begleitforschung (1993 bis 1996) zu dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt VERBMO- BIL, das ein maschinelles Dolmetschsystem zum Ziel hat. Dabei geht es um eine soziologi- sche Auseinandersetzung mit den Aspekten der Gestaltungszwänge und -freiheiten im Kon- text der Informationstechnologien, also um das Verhältnis zwischen Sprache, Technik und Gesellschaft. Die Ausführungen basieren auf empirisch gewonnenen Interview- und Befra- gungsdaten von 38 Personen, gesammelten Beobachtungsdaten, aufgenommen Dialogen und Videoaufnahmen aus dem Zeitraum von 1994 bis 1995. Die Analyse umfasst drei miteinander verbundene Abschnitte. Im Kern (Kapitel I) befindet sich das Forschungsprojekt VERBMO- BIL und die Frage, wie potenzielle Nutzer die Simulation des maschinellen Dolmetschsys- tems erleben. Hier gilt das Interesse den Besonderheiten dieser Sprachtechnologie unter dem Hauptaspekt der Akzeptanz. Das zweite Kapitel erweitert die Diskussion um die Akzeptanz VERBMOBILs um eine Einordnung der Akzeptanzfaktoren und bestimmter Widersprüche, die sich aus den Ergebnissen der Untersuchung ergeben, in einen soziologischen Rahmen. Hier wird VERBMOBIL nicht mehr in seiner Erscheinungsform als konkrete Software be- schrieben, sondern in seiner Bedeutung als 'Medium des Sozialen', das mit personaler Präsenz und situativen Kontexten zu tun hat und diese beeinflusst. Die Verfasstheit des gesellschaftli- chen Konsenses bildet das dritte Kapitel der Arbeit. Können Sprache und Technik als Soziali- sations-Instanzen verstanden werden, die diesen Konsens vermitteln? Oder verändern sich Sprache und Technik auf Grund ihrer gesellschaftlichen Prägung? Um diese Fragen zu be- antworten, wird zunächst eine dynamische Vorstellung dessen entwickelt, was Gesellschaft sein könnte. In diese Vorstellung gehen psychologische Aspekte, der zivilisatorische Ent- wicklungsprozess und die gegenwärtig sich abzeichnende Gestalt der Informations- und Wis- sensgesellschaft mit ein. (ICG2)

[503-L] Krotz, Friedrich: Identität, Beziehungen und die digitalen Medien, in: Medien und Erziehung : Zeitschrift für Medienpädagogik, Jg. 48/2004, Nr. 6, S. 32-45

INHALT: "Dass ein Säugling überlebt und laufen und sprechen lernt, dass er in der Lage ist, Freunde zu gewinnen und fernzusehen, dass er zu einem eigenständigen Menschen wird, da- für ist er biologisch gerüstet. Aber er braucht soziale Mütter und Väter, Freundinnen und Freunde, um zu erlernen, wie er das kann und wird: Kommunikation und Beziehungen sind soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 277 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

dafür und für die Konstitution von Identität von zentraler Bedeutung. Für Kommunikation und Beziehungen werden heute aber die digitalen Medien immer wichtiger. Vermutlich ver- ändern sich dadurch die Kommunikationsformen der Menschen, ihre Kontakte und ihr Bezie- hungsumfeld und darüber auch ihre Identität. (...) Ausgangspunkt für das im Beitrag skizzier- te Konzept einer kommunikativ konstruierten Identität und die Bedeutung sozialer und perso- naler Beziehungen dafür ist die an Cassirer (1994), Mead (1969, 1973) und Elias (1989) an- knüpfende Vorstellung des Menschen als eines symbolischen Wesens, das sich vor allem durch sein Kommunizieren konstituiert." (Autorenreferat)

[504-L] Lohse, W. Christian; Arnold, Rainer; Greule, Albrecht (Hrsg.): Die deutsche Sprache in der Europäischen Union: Rolle und Chancen aus rechts- und sprachwissenschaftlicher Sicht ; Vorträge und Diskussionsbeiträge des interdisziplinären Symposiums am 18./19.9.2003 an der Universität Regensburg, Baden-Baden: Nomos Verl.- Ges. 2004, 188 S., ISBN: 3-8329-0710-6 (Standort: ULB Münster(6)-3H83745)

INHALT: "In der Wissenschaft haben wir zur Zeit die Bewegung hin zur Einheitssprache Wis- senschaftsenglisch, was sich gleichermaßen von den gesprochenen englischen Idiomen wie auch von allen anderen gesprochenen Sprachen unterscheidet. Für die Kommunikation unter Wissenschaftlern ist der Diskurs ohne Sprachbarrieren zweifellos unabdingbar. Jeder weiß aber auch, dass das italienische Sprichwort 'Traduttore = Traditore' häufig nicht übertrieben ist: bei jeder Übersetzung geht zumindest etwas verloren, wenn nicht gar eine Verfälschung eintritt. Gleichzeitig besteht aber auch bei einer Beschränkung der Wissenschaft auf die eine Globalsprache die Gefahr, dass wir in ein ähnliches Schisma zwischen Wissenschaft und Pra- xis geraten wie im ausgehenden Mittelalter. Meines Erachtens haben wir in der Wissenschaft durchaus die Pflicht, gleichzeitig in der Lingua Franca der Zivilisation und der speziellen Sprache unserer Kulturen zu leben. Aus diesem Grunde reicht es eben nicht aus, wenn Wis- senschaftler per E-Mail in einer Sprache korrespondieren, die für beide nicht die Mutterspra- che ist, nämlich dem Wissenschaftsenglisch, sondern es ist notwendig, dass die weltweiten und global gegebenen wissenschaftlichen Probleme auf den wechselweisen Folien der sprach- lichen Kulturen betrachtet werden, wo sie ja zu konkreten Anwendungen führen sollen. Des- halb ist der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern, ist das gegenseitige Erlernen von Sprache und Kultur so wichtig, damit wir nicht in der globalen Sprache des Wissen- schaftsenglisch an unseren jeweiligen, auch wechselweisen Problemen einfach vorbeireden, denn eine Globalsprache kann eben nicht das Vokabular und die Expressivität haben, wie ei- ne in eine konkrete Kultur eingebundene Sprache." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Alb- recht Greule: Einführung aus sprachwissenschaftlicher Sicht (9-12); Rainer Arnold: Einfüh- rung aus rechtswissenschaftlicher Sicht (13-18); Ulrich Ammon: Stand, Möglichkeiten und Grenzen deutscher Sprachenpolitik (19-31); Michael Gahler: Die Rolle der deutschen Spra- che in der Zukunft der EU aus der Sicht eines Mitglieds des Europäischen Parlaments (32- 42); Uwe Petry: Deutsche Sprachpolitik in der Europäischen Union (43-50); Siegbert Alber: Die Rolle der deutschen Sprache im Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften (51-72); Reinhard Hoheisel: Die Rolle der deutschen Sprache in der Zukunft der EU aus der Sicht der Europäischen Kommission (73-84); Pascale Berteloot: Recht und Übersetzen in der Europäi- schen Union (85-95); W. Christian Lohse: Sprache und Recht in der EU (96-108); Csaba Föl- des: Deutsch als Europasprache aus ungarischer Sicht (109-128); Marek Nekula: Deutsch als Europasprache aus tschechischer Sicht (129-144); Peter Wiesinger: Deutsch als Europaspra- 278 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

che aus österreichischer Sicht (145-160); Nina Janich: Resümee zu den Referaten und Dis- kussionsbeiträgen (161-166).

[505-L] Lübke, Valeska: CyberGender: Geschlecht und Körper im Internet, Frankfurt am Main: Helmer 2005, 269 S.

INHALT: Die Autorin setzt sich am Beispiel verschiedener virtueller Geschlechterrepräsentatio- nen mit dem subversiven Potential des Internet auseinander und geht der Frage nach, inwie- weit sich dort die traditionellen Grenzziehungen von Mann-Frau, Mensch-Maschine und Rea- lität-Virtualität noch aufrecht erhalten lassen. Den Ausgangspunkt ihrer Studie bildet die Spannung zwischen optimistischen und pessimistischen feministischen Positionen sowie die Diskussion um das dekonstruktivistische Potential des Internet in Bezug auf die Geschlech- terkategorie. Es werden also zwei Ebenen untersucht: Auf der ersten Ebene gilt es zu klären, in welchem Umfang Frauen und Männer am Netzgeschehen jeweils teilhaben, wie sich der Zugang verteilt und welche Online-Medien von wem in welcher Weise genutzt werden. Auf der zweiten Ebene wird die Frage diskutiert, ob das Internet die Kategorie Geschlecht und die damit verbundenen Grenzziehungen revolutionieren kann. Die forschungsleitende These der Autorin lautet: Sobald es nicht mehr möglich ist, auf das Wahrnehmungsmuster "Geschlecht" zurückzugreifen und jemanden schnell und sicher zu identifizieren, müssten sich alltagstheo- retische Annahmen über Geschlechtlichkeit revidieren, weil ihnen die Basis für Unterschei- dungskriterien verloren geht. Auf dem Hintergrund verschiedener Forschungsansätze zur computervermittelten Kommunikation (CMC) untersucht die Autorin, wie Männer und Frau- en die verschiedenen Netzangebote wie E-Mail, Chat, virtuelle Rollenspiele oder Mai- linglisten nutzen und wie sie miteinander kommunizieren. Sie analysiert ferner drei von Fir- men zu PR-Zwecken eingesetzte Software-Agenten ("Chatterbots"). In der Art und Weise, wie diese konversationsfähigen Kunstfiguren im Dialog mit dem User systematisch dessen Geschlecht zu erschließen versuchen, wird deutlich, wie sich die Geschlechterdifferenz und die zweigeschlechtliche Norm als Selbstverständlichkeiten in Netz-Produktionen einschrei- ben. (ICI2)

[506-F] Luca, Renate, Prof.Dr.; Iwers-Stelljes, Telse, Dr. (Bearbeitung): Kommunikation und Interaktion in Lehr-Lernprozessen

INHALT: Evaluation eines hochschuldidaktischen Konzeptes; Entwicklung von mediengestützten Bausteinen zur Etablierung professioneller Interaktionskompetenz. METHODE: Fallstudien ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Hamburg, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Arbeitsbereich Medienpädagogik (Von-Melle-Park 8, 20146 Ham- burg) KONTAKT: Luca, Renate (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 279 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[507-F] Lüders, Manfred, Dr. (Bearbeitung): Unterricht als Sprachspiel. Eine theoretische und empirische Studie zum Unterrichtsbegriff und zur Unterrichtssprache

INHALT: Die Idee, Unterricht als eine sprachlich konstituierte Realität zu analysieren und darzu- stellen, ist nicht neu. Bereits in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts rückte das Ver- hältnis von Sprache, Erziehung und Unterricht vorübergehend in die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Pädagogik. Mittlerweile ist es zu beeindruckenden Weiterentwicklungen in den Sozialwissenschaften und der empirischen Unterrichtsforschung gekommen. Es hat ein Paradigmenwechsel von einflachen soziologischen Handlungstheorien zu interdisziplinär be- gründeten Kommunikations- und Sprachtheorien stattgefunden und die empirische Forschung zur Unterrichtssprache konnte sich als ein relativ eigenständiger Forschungszweig entwi- ckeln. Damit sind Voraussetzungen gegeben, die es ermöglichen, Theorieentscheidungen und Forschungsfragen auf einem wesentlich höheren Niveau anzusiedeln, als es in der Vergan- genheit möglich war und geschehen ist. Die vorliegende Arbeit setzt hier an. Im ersten Teil wird auf der Grundlage einer kritischen Erörterung alternativer Konzepte des Sozialen ein sprachtheoretisch begründeter Unterrichtsbegriff eingeführt. Im zweiten Teil folgen eine um- fassende Aufarbeitung des Standes der empirischen Unterrichtssprachenforschung, der Ent- wurf eines Grundrisses einer Theorie der Unterrichtssprache und die Entwicklung weiterfüh- render Forschungsperspektiven. Der dritte Teil schließlich stellt eine eigene Untersuchung zu Strukturen und Funktionen der Unterrichtssprache in höheren Schulklassen der Sekundarstufe I vor. METHODE: theoretisch-systematisch; soziolinguistische Diskursanalyse DATENGEWINNUNG: Linguistische Diskursanalyse (Stichprobe: 6; Unterrichtsstunden im Fach Deutsch n 10. Klas- sen -Gesamtschule-. Transkripte von Tonbandaufzeichnungen der Unterrichtsinteraktion). VERÖFFENTLICHUNGEN: Lüders, Manfred: Unterricht als Sprachspiel. Eine systematische und empirische Studie zum Unterrichtsbegriff und zur Unterrichtssprache. Bad Heilbrunn/ Obb.: Klinkhardt 2003. ARBEITSPAPIERE: Lüders, Manfred: Unterrichtssprache und Unter- richtsqualität. Antrittsvorlesung an der Fak. für Philosophie, Pädagogik und Publizistik der Univ. Bochum. 2004. ART: Habilitation; gefördert ENDE: 2003-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Philosophie, Pädagogik und Publizistik, Institut für Pädagogik (Postfach 102148, 44780 Bochum) KONTAKT: Leiter (Tel. 0234-32-24752, Fax. 02341-32-14241)

[508-L] Maas, Utz: Sprache und Sprachen in der Migration im Einwanderungsland Deutschland, in: IMIS-Bei- träge, 2005, H. 26, S. 89-133 (URL: http://www.imis.uni-osnabrueck.de/pdffiles/imis26.pdf)

INHALT: "Ausgehend von der Vorklärung eines alltagsnahen Verständnisses von Sprache und Migration (1), wird in Abschnitt 2 die historische Rekonstruktion der entsprechenden Kon- zeptualisierungen, insbesondere von deren juristischer Verfestigung skizziert: in Hinblick auf die Sprachenvielfalt (2.1), die Menschenrechte (2.2), das Verhältnis von Sprache und Volk bzw. die Staatsbürgerschaft (2.3) sowie das Bildungssystem (2.4). Als Ergebnis dieser Be- trachtungen wird die zentrale Achse des schriftkulturellen Ausbaus bei der staatlichen Aus- gestaltung der sprachlichen Verhältnisse deutlich. Diesen historischen bzw. systematischen 280 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Überlegungen wird in Abschnitt 3 der empirische Blick auf die sprachlichen Verhältnisse ge- genübergestellt, der ein mehrdimensionales Begriffssystem verlangt, wozu insbesondere die Differenzierung von Registern gehört (3.1); erst auf einer solchen Folie lässt sich die in die- sem Zusammenhang immer gestellte Frage klären, wie viele Sprachen in Deutschland ge- sprochen werden (3.2). In Abschnitt 4 wird das Verhältnis von gesprochener und geschriebe- ner Sprache systematischer in den Blick genommen: mit seinen strukturellen (4.1), gesell- schaftlichen (4.2) und sprachbiographischen Aspekten (4.3). Abschnitt 5 betrachtet die aktu- ellen migrationsspezifischen Problemstellungen in Deutschland im Horizont der europäischen Verhältnisse (5.1), wobei 5.2 dem Sonderproblem der ?Aussiedler? gilt. In Abschnitt 6 wer- den die Sprachfragen unter der politischen Vorgabe der Integration betrachtet. Dem werden in Abschnitt 7 sprachpädagogische Ansätze gegenübergestellt. Der abschließende Abschnitt 8 entwickelt Perspektiven für die Sprachwissenschaft." (Autorenreferat)

[509-L] McGeer, Victoria: Developing trust on the Internet, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/ 2004, H. 1, S. 91-107

INHALT: Bietet das Internet ein Umfeld, in dem rational handelnde Individuen zwischenmensch- liche Vertrauensverhältnisse aufbauen und aufrecht erhalten können? Die Verfasserin bejaht diese Frage. Zwar gibt es - so ihre Argumentation - Elemente im Internet, die Vertrauen nega- tiv beeinflussen, diese Elemente sind jedoch auch anderswo zu finden und können daher nicht als Beleg gegen die Möglichkeit von Vertrauen im Internet herangezogen werden. Sie ver- weisen allerdings auf die Notwendigkeit, ausgereifte Vertrauenskapazitäten aufzubauen, da unreifes Vertrauen für die Fallstricke des Internet besonders anfällig ist. Internetvertrauen kann daher anscheinend nur für solche Nutzer rational sein, die ausgereifte Vertrauenskapazi- täten entwickelt haben. Diese Annahme übersieht allerdings, dass Vertrauen im Internet die Entwicklung solcher Kapazitäten erleichtern kann. (ICEÜbers)

[510-L] Mettler-von Meibom, Barbara: Kommunikation zwischen Frauen und Männern, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 6-8

INHALT: In ihrem kurzen Beitrag zur Kommunikation zwischen Frauen und Männern plädiert die Autorin dafür, die Kommunikation als interkulturelles Lernen anzustreben. Weder Rück- zug, Ohnmacht und Gleichgültigkeit, noch Anpassung an dominante männliche Kommunika- tionsformen ermöglichen Frauen ein Mehr an Gleichwertigkeit und Differenz. Statt der Sicht- und Verhaltensweise der Männer die Legitimität und Sinnhaftigkeit abzusprechen, geht es in der dialogischen Kommunikation darum, die Sichtweise des anderen verstehen zu lernen. "Eine Haltung der Wertschätzung sich und anderen gegenüber, d.h. eine Kommunikation, die sich nicht scheut, die Herzebene einzubeziehen, ist von unschätzbarem Wert". (PT)

[511-L] Mondada, Lorenza: Interaktionale Praktiken der Forscher und Entstehung des wissenschaftlichen Wissens: für einen Dialog zwischen interaktionaler Linguistik und Wissenschaftssoziologie, in: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Jg. 5/2004, H. 2, S. 179-211 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 281 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "Dieser Artikel schlägt eine Reflexion vor über die möglichen Konvergenzen zwischen einerseits einer linguistischen Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Interaktion, welche empfänglich für die 'analytische Mentalität' der ethnomethodologisch beeinflussten Konversa- tionsanalyse ist, und andererseits einer Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Praktiken, wie sie von den Social Studies of Science befürwortet wird, zu denen die ethnomethodologi- schen Untersuchungen der wissenschaftlichen Arbeit auf zentrale Weise beigetragen haben. Die nun folgende Überlegung wird nicht auf abstrakte Art vollzogen werden, sondern auf der Grundlage von empirischen Daten, bei denen es sich um Tonband- und Videoaufnahmen von Interaktionen zwischen Forschern bei der Ausübung ihrer alltäglichen wissenschaftlichen Ar- beit handelt. Die analysierten Transkriptionsauszüge werden es uns ermöglichen, die grund- sätzlichen Anfangsüberlegungen, die unserer Analysepraxis zugrunde liegen, konkret aufzu- zeigen; wir werden unsere Aufmerksamkeit besonders auf diejenigen Methoden lenken, mit- tels derer die Interaktionspartner eines ersten Sprechers nach der Äußerung seiner Proposition mit dem Gespräch fortfahren, um diese erste Proposition anzunehmen, zu verändern oder ab- zulehnen. Eine solche empirische Durchmusterung wird es uns erlauben, die Art zu verdeutli- chen, wie die interaktionalen Praktiken der Forscher in den Entstehungsprozess des wissen- schaftlichen Wissens, in das Erscheinen von Argumenten, Thesen und Ideen eingreifen, die sich entweder durchsetzen und stabilisieren können oder aber die, im Gegenteil, instabil und kontrovers bleiben, d.h. die es schaffen oder umgekehrt es gerade nicht schaffen, sich in Wis- sensobjekten herauszukristallisieren." (Autorenreferat)

[512-F] Müller, Andrea G., M.A. (Bearbeitung): Sprachliche Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in alltags- und schulbezogenen Kontexten

INHALT: Während Pädagoginnen und Pädagogen bei Schülerinnen und Schülern nicht deutscher Herkunftssprache gute Kommunikationsfähigkeiten in alltagssprachlichen Kompetenzen beo- bachten (Knapp, 1999), zeigen Schulleistungsuntersuchungen, dass ihre sprachlichen Fähig- keiten in schulspezifischen Kommunikationszusammenhängen weniger gut entwickelt sind. Der Unterscheidung von Alltagssprache und schulischer Sprache insbesondere bei Kindern mit Migrationshintergrund soll im Rahmen dieser Studie nachgegangen werden. Dass die Sprache der Schule für Kinder mit Migrationshintergrund auch dann eine besondere Heraus- forderung darstellt, wenn sie die Umgangssprache fließend beherrschen, wurde bereits von verschiedenen Autoren vermutet (Cummins, 2002; Gogolin, 2004). Bisher liegen jedoch kei- ne empirischen Untersuchungen vor, die die Validität dieser Unterscheidung von Dimensio- nen der Sprachfähigkeit zufrieden stellend nachweisen. Ziel des Dissertationsprojektes ist es, die Annahme zu überprüfen, dass sich Sprachkompetenzen in alltagbezogenen und schulbe- zogenen Kontexten unterscheiden lassen. Untersucht wird außerdem die Hypothese, dass die Unterschiede in der Kommunikationsfähigkeit in alltagsbezogenen Kontexten verglichen zu schulbezogenen Kontexten bei Kindern nicht deutscher Herkunftssprache geringer sind als bei Kindern ohne Migrationsgeschichte. Außerdem wird der Frage nachgegangen, welche Bedingungen für diese erwarteten Muster verantwortlich sind. Die Studie geht von der An- nahme aus, dass sich die Sprachdimensionen hinsichtlich verschiedener Kriterien, wie z.B. der Schwierigkeit des Wortschatzes, der Komplexität linguistischer Strukturen sowie der kon- textuellen Einbindung von Sprache unterscheiden. Wortschatz, linguistische Strukturen und Kontext werden systematisch variiert, um ihren jeweils spezifischen Einfluss auf das Hörver- stehen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund herauszuarbeiten. 282 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Erziehungswis- senschaft und Bildungssysteme (Lentzeallee 94, 14195 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-82406-320, e-mail: [email protected])

[513-L] Müller-Liu, Patricia E.: The suprasegmental signaling of attitude in German and Chinese: a phonetically oriented contribution to intercultural communication, Saarbrücken 2004, XIII, 227, 196 S. (Graue Lit- eratur; URL: http://scidok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2004/416/; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/ dokserv?idn=973256397)

INHALT: "In den letzten 15 Jahren ist ein wachsendes Interesse an den Erkenntnissen der inter- kulturellen Kommunikationsforschung zu verzeichnen. Während sich Anthropologie, Sozio- logie und Kulturpsychologie mit kulturell bedingten Unterschieden in der Mentalität, der Le- bensweise und des Interaktionsethos beschäftigen, interessiert sich die Linguistik - vor allem die Sozio-linguistik - für die Probleme, die auf Unterschiede in den kommunikativen Ge- wohnheiten der Menschen zurückzuführen sind. Hierbei treten die suprasegmentellen Mittel immer mehr in den Vordergrund: Wie die Forschungen der Interaktionalen Soziolinguistik gezeigt haben, sind viele Missverständnisse in der interkulturellen Kommunikation auf Fehl- interpretationen von Intonation, Tonhöhe, Lautstärke, Geschwindigkeit und Stimmqualität zu- rückzuführen. In dieser Arbeit wird der interkulturelle Ansatz der Interaktionalen Soziolingu- istik mit den Arbeitsmethoden der Experimentalphonetik kombiniert und auf das Deutsche und das Chinesische (Mandarin) angewandt. Nach einer einführenden Betrachtung des chine- sischen Interaktionsethos, der mit den in den westlichen Welt vorherrschenden Interaktions- normen verglichen wird, beschäftigt sich die Arbeit schwerpunktmäßig mit den Funktionen der suprasegmentellen Mittel in den zwei Sprachen, vor allem in Bezug auf die Kommunika- tion von Sprechereinstellung (attitude). Zu diesem Zweck werden Dialoge mit deutschen und chinesischen Sprechern organisiert, in denen unterschiedliche Sprechereinstellungen zum Ausdruck kommen. Diese werden in Hörtests mit deutschen und chinesischen Muttersprach- lern analysiert und anhand von Sprechverhaltensmustern (interaction strategies) beschrieben. Die phonetische Exponenz dieser Sprechverhaltensmuster in den zwei Sprachen wird dann in einer mehrteiligen phonetischen Sprachanalyse bestimmt. Der Vergleich der phonetischen Exponenz dieser Sprechverhaltensmuster im Chinesischen und Deutschen gibt Aufschluss über die Faktoren, die in der suprasegmentellen Kommunikation zwischen Sprechern dieser Sprachen zu Problemen führen können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Intonation in Chinesischen - ein Bereich, der fast gänzlich unerforscht ist." (Autorenrefe- rat)

[514-F] Naumann, Jens, Prof.Dr.; Franke, Nicole, M.A. (Bearbeitung); Naumann, Jens, Prof.Dr. (Betreuung): Sprachpolitik und Strategien der Erstalphabetisierung

INHALT: Angesichts der durch ausgeprägte Multilingualität charakterisierten Ausgangssituation in den meisten Staaten der Welt (über 4000 "lebende Sprachen" in rund 200 Staaten) hat jede Art von ("aktiver" oder "passiver") Sprachenpolitik weit reichende sozio-kulturelle Konse- quenzen, u.a. für die Strukturierung der jeweiligen "Öffentlichkeiten" und ihrer Nähe oder soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 283 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Ferne zum Ideal der demokratischen Zivilgesellschaft. In diesem Zusammenhang spielt die Sprachenpolitik im öffentlichen Bildungswesen eine herausragende symbolische und prak- tisch-didaktische Rolle. Angesichts der großen Zahl von Ausgangssprachen auf Seiten der Lernenden ist die Option für ein schulisches Sprachenspektrum (insbesondere die Option für die dominierende(n) Unterrichtssprache(n)) immer gleichzeitig eine allgemeine Strategie der Einbeziehung und Ausgrenzung von Menschengruppen in ihrer je spezifischen sozio- kulturellen Klassenlage. Auf der analytischen Ebene des lernenden Individuums ist vor allem während des Anfangsunterrichts/ der Erstalphabetisierung (indirekt aber auch weit darüber hinaus) von entscheidender Bedeutung für die Möglichkeit schrittweiser aufeinander aufbau- ender Lernfortschritte, ob an das Ausgangspotential der mündlich (mehr oder weniger) "ge- meisterten" Herkunfts- oder Verkehrssprachen angeknüpft werden kann. Durch die Ergebnis- se einiger neuerer internationaler empirischer Lernerfolgsstudien (PISA; TIMSS, IGLU) ist die Wichtigkeit dieser Probleme in den letzten Jahren einer breiteren (auch: fachwissenschaft- lichen) Öffentlichkeit vorgestellt worden. In einem Überblicksartikel hat J. Naumann darauf aufmerksam gemacht, dass die Wahrnehmung und Diskussion dieser Forschungsergebnisse in den Industrieländern (insb. auch: Deutschland) üblicherweise einseitig und verzerrt ist: Ver- gleichsweise kleine Minderheiten von Kindern und Jugendlichen (bis zu etwa 25 %) erzielen wegen der mangelhaften Beherrschung der Unterrichtssprache nur sehr beschränkte Lerner- folge (SchülerInnen der "Risikogruppe", häufig mit Migrationshintergrund). In dieser Prob- lemwahrnehmung bleibt unberücksichtigt, dass dieselben internationalen Vergleichsstudien (sowie zahlreiche weitere methodisch ähnlich konzipierte Untersuchungen) für arme und är- mere Länder mit ausgeprägt multilingualer Ausgangssituation ein sehr viel dramatischeres Bild des Misserfolgs "moderner, formaler Bildungssysteme" zeichnen. In Ländern, die aus- schließlich oder überwiegend die Amtssprache(n) als Unterrichtssprache(n) nutzen (und die Herkunftssprachen der SchülerInnen mehr oder weniger unberücksichtigt lassen) bleiben häu- fig sehr große Minderheiten - bis hin zu Mehrheiten - der SchülerInnen - teilweise weit - un- ter den minimalen Kompetenzniveaus der Risikogruppen in Industrieländern. Dies verweise darauf, dass die "Anschlussproblematik von Herkunfts- und Unterrichtssprachen" jahrzehnte- lang de facto von der Bildungsforschung und der Bildungspolitik vernachlässigt worden sei. Dieselbe Problematik wurde (ausführlicher) in einem Trendbericht der Schulbuchforschung für das International Bureau of Education/ Genf der UNESCO dargestellt und diskutiert (Jan- sen, Franke, Naumann). Die Magisterarbeit von Frau Franke (Trapp) hatte (erstmalig) typi- sche Interferenzfehler von wolofsprachigen PrimarschülerInnen im traditionell ausschließlich französischsprachigen Unterricht der staatlichen senegalesischen Regel-Grundschule analy- siert. Eine französischsprachige Fassung der Analyse wurde von den senegalesischen Part- nern in einem neuen großen Reformversuch zur Einführung der Erstalphabetisierung in (Her- kunfts-)Nationalsprachen mit Interesse aufgenommen, hat bisher aber offensichtlich keine Auswirkungen auf den (zu schnellen) Reform-Umsetzungsprozess gehabt. Die systematische Beschäftigung mit Sprachpolitik und Erstalphabetisierung (in Deutschland und in Afrika, re- spektive Senegal) rangiert auch in den nächsten Jahren hoch auf der Forschungsagenda der Projektbearbeiter. VERÖFFENTLICHUNGEN: Naumann, Jens: TIMSS, PISA, IGLU und das untere Leistungs- spektrum in der Weltgesellschaft. in: Tertium Comparationis, Vol. 10, 2004, Nr. 1, S. 44-63. +++Wiegelmann, U.: Alphabetisierung und Grundbildung in Senegal. Frankfurt am Main: Iko-Verl. 1999.+++Wiegelmann, U. (Hrsg.): Afrikanisch - europäisch - islamisch? Histo- risch-vergleichende Sozialisations- und Bildungsforschung, Bd. 5. Frankfurt am Main u.a.: Iko-Verl. 2002.+++Wiegelmann, U.; Naumann, J.: Analyser pour ameliorer: nouvelles re- cherches sur les defis de l'education de base au Senegal. in: Tertium Comparationis - Journal 284 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

für Internationale Bildungsforschung, Vol. 5, 1999, No. 1, pp. 72-97.+++Naumann, J.; Wolf, P.: La performance des systemes africains d'enseignement primaire: critique et nouvelle ana- lyse de donnees PASEC pour le Senegal. in: Perspectives, Vol. XXXI, 2001, No. 3, pp. 443- 463.+++Naumann, J.; Wolf, P.: The performance of African primary education systems: cri- tique and new analysis of PASEC data for Senegal. in: Prospects, Vol. XXXI, 2001, No. 3, pp. 373-391. ARBEITSPAPIERE: Franke, N.: La didactique du français dans les écoles pri- maires sénégalaises. Magisterarbeit, 2003.+++Jansen, R.; Franke, N.; Naumann, J.: State of the art, research findings on textbooks and education for all. Genève: IBE (in print).+++ Naumann, J.; Wolf, P.: Empirische Lernerfolgsforschung in afrikanischen Grundschulsyste- men - Kritik und Reanalyse von PASEC-Daten für Senegal. 2001.+++Naumann, J.: Curricu- lum and languages: teaching in African languages and learning strategies. Vortrag im Semi- nar in Nairobi, Kenya, 25.-29. Juni 2001 "Curriculum development and education for living together: conceptual and managerial challenges in Africa and the world".+++Trapp, N.: Di- daktik des Französischunterrichts an senegalesischen Primarschulen. Münster, Univ., Magis- terarbeit, 2002.+++Naumann, J.; Trapp, N.; Wolf, P.: Echec scolaire en Afrique francophone: reduire le poids etouffant du francais pour faciliter son apprentissage. Unpubl. manuscript presented at the AFEC-colloquium in Caen/ France, 23-25 May 2002. ART: Magister; Eigenprojekt BEGINN: 1993-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Insti- tution INSTITUTION: Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut I Allgemeine Erziehungswissenschaft (Georgskommende 26, 48143 Münster) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0251-8329201, Fax: 0251-8324242, e-mail: [email protected])

[515-L] Orthmann, Claudia: Strukturen der Chat-Kommunikation: konversationsanalytische Untersuchung eines Kin- der- und Jugendchats, Berlin 2004, 185 S. (Graue Literatur; URL: http://www.diss.fu-ber- lin.de/cgi-bin/zip.cgi/2004/78/Fub-diss200478.zip; http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=970 73915x)

INHALT: "Die Dissertation beschäftigt sich mit der Chat-Kommunikation von Kindern und Ju- gendlichen im Webchat 'Europachat'. Anhand der erhobenen Daten wird die neue, computer- vermittelte Kommunikationsform mit ihren Besonderheiten untersucht. Die 'normale' gespro- chene Sprache und die Chat-Kommunikation weisen sowohl Ähnlichkeiten wie auch Unter- schiede hinsichtlich ihrer sprachlichen Strukturen auf. In wieweit die Chat-Kommunikation als Form der Konversation gelten kann, die mit den entsprechenden - für die gesprochene Sprache entwickelten und bewährten - Methoden analysiert werden kann (z.B. der für diese Arbeit favorisierten ethnomethodologischen Konversationsanalyse), ist ungeklärt. Die Disser- tation befasst sich mit dieser Frage. Es werden exemplarisch sowohl eine qualitative Auswer- tung von Begrüßungssequenzen als auch eine quantitative Auswertung der im selben Chat verwandten chat-spezifischen Sprachmittel vorgenommen. Beide Auswertungen ermöglichen in Zusammenhang mit der Literatur zum Thema eine Beantwortung der Frage nach der An- wendbarkeit der Konversationsanalyse bei Chat-Kommunikation. Die im Rahmen der Arbeit durchgeführte konversationsanalytische Untersuchung basiert auf 21 Logfiles des Chat- Raumes 'Entrée' des Europachat. Zu den Erhebungszeitpunkten wurde der Chat berlinweit von verschiedenen Jugendeinrichtungen genutzt. Anhand der Logfiles wird die offene Frage gestellt: Nach welchen interaktiven Regeln gestaltet sich die Kommunikation von Kindern soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 285 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

und Jugendlichen beim Chatten? Im Anschluss an eine allgemeine Auswertung der Daten hinsichtlich der Nutzung des Chats von Kindern und Jugendlichen wird der analytische Fokus auf die Phase der Gesprächseröffnungen gelegt. Die 'Chat-Raum-Eintritts-Phase (CEP)' wird hierbei als Untersuchungseinheit gewählt. Anhand von 127 CEP-Sequenzen, die als 'allge- meine Begrüßungen' kategorisiert wurden, wird mit Hilfe der Konversationsanalyse unter- sucht, ob die Begrüßungen im Chat dem Prinzip der Paarsequenzierung (engl.: 'adjacency pairs') folgen. Die Analyse zeigt, dass die Begrüßungssequenzen nicht dem Prinzip der Paar- sequenzierung entsprechen, sondern eine andere wichtige funktionale Rolle innerhalb der Ge- sprächsorganisation der Chat-Kommunikation einnehmen. Es wird gezeigt, dass die allge- meinen Begrüßungen die Funktion eines gesprächsinitiatorischen, aufmerksamkeitsgewin- nenden Schrittes haben. Ergänzend zu der qualitativen konversationsanalytischen Untersu- chung der Gesprächsstrukturen wird die Frage nach den von Kindern und Jugendlichen ein- gesetzten Formen bzw. Sprachmitteln behandelt. Die Logfiles werden auf quantitativer Ebene im Hinblick auf die Benutzung von graphostilistischen Formen (v.a. Emoticons), den Gebrauch von Akronymen und den Einsatz von Äußerungen in Asterisken analysiert. Die Kinder und Jugendlichen lassen vor allem Emoticons und Äußerungen in Asterisken in ihre Chat-Kommunikation einfließen. Akronyme werden kaum eingesetzt. Im Anschluss an die empirischen Auswertungen wird in der Dissertation die Frage diskutiert, ob die Chat- Kommunikation eine Form von Konversation ist, deren Strukturen sich mit Hilfe der Konver- sationsanalyse herausarbeiten lassen. Als Ergebnis wird festgehalten, dass eine effektive An- wendung nur bedingt möglich ist." (Autorenreferat)

[516-L] Pörksen, Uwe: Was ist eine gute Regierungserklärung?: Grundriß einer politischen Poetik, (Politik - Sprache - Poesie: Bonner Poetik-Vorlesungen, 4), Göttingen: Wallstein 2004, 78 S., ISBN: 3-89244-766-7

INHALT: Ähnlich wie in der vor kurzem erschienenen Schrift ('Die politische Zunge. Eine kurze Kritik der öffentlichen Rede' (siehe ZPol 2/03: 948 f.)) setzt sich der Literaturwissenschaftler Pörksen auch in seinem neuen Buch mit Defiziten der politischen Rede auseinander. Beiden Arbeiten liegt die These zugrunde, 'daß der Eigensinn der Politik kaum noch sichtbar sei und die freie politische Rede das geeignete Instrument, das Politische wieder sichtbar zu machen' (8). Der Autor diskutiert an dem - freilich austauschbaren - Beispiel der Schröder'schen Rede zur 'Agenda 2010' (vom 14. März 2003) die Kriterien einer 'guten Regierungserklärung' (27 ff.). Dieser 'fachfremde' Blick auf eine substanziell politikwissenschaftliche Frage ist reizvoll. Allerdings weniger in den Abschnitten, die sich mit möglichen Ursachen des Verfalls der öf- fentlichen Rede befassen als vielmehr dort, wo der Autor - nicht zuletzt unter Berufung auf Hennis - an die klassischen Disziplinen der Rhetorik und Topik erinnert. Vor diesem Hinter- grund erscheint nämlich die ('gute') politische Rede als Handlung, die gleichermaßen der Ü- berredung wie der gemeinschaftlichen Klärung dient. (ZPol, VS)

[517-L] Przyborski, Aglaja: Gesprächsanalyse und dokumentarische Methode: qualitative Auswertung von Gesprächen, Gruppendiskussionen und anderen Diskursen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 334 S., ISBN: 3-531-14413-8

286 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

INHALT: "Die Rekonstruktion alltäglicher Standards der Verständigung auf der Grundlage von empirischem Material stellt eine zentrale Herausforderung der sozialwissenschaftlichen For- schung dar. Die vorliegende Arbeit setzt hier an und rekonstruiert kollektive implizite Regeln der Verständigung in Diskursen. Dabei nimmt sie sich einer sowohl von der sozialwissen- schaftlichen als auch von der soziolinguistischen Gesprächsanalyse weitgehend vernachläs- sigten Funktion von Gesprächen an: der rituellen Herstellung von Gemeinschaft und Kollek- tivität im Vollzug, in der Performativität des Diskurses. Auf der Grundlage ausführlicher Textinterpretationen unterscheidet die Autorin fünf Diskursmodi als Ausdruck unterschiedli- cher Formen von Vergemeinschaftung, allgemeiner: von Sozialität. Durch die übersichtliche und ausführliche Darstellung einzelner Arbeitsschritte der Textanalyse in der Theorie und auf der Grundlage von empirischem Material bietet das Buch eine praxisrelevante Einführung in die qualitativ-rekonstruktive Auswertung von Gesprächen, Gruppendiskussionen und anderen Diskursen im Hinblick auf sozialwissenschaftliche Fragestellungen. Es ist aus der langjähri- gen Lehrpraxis der Autorin geschrieben und deshalb hervorragend in Seminaren einsetzbar, eignet sich aber auch für das Selbststudium. Nicht zuletzt leistet es einen erheblichen Beitrag zur Weiterentwicklung qualitativer Methodologie, insbesondere zu deren Standardisierung, aber auch zur Diskussion um Gültigkeit und Zuverlässigkeit qualitativer Methoden." (Auto- renreferat)

[518-L] Quan-Haase, Anabel; Wellman, Barry: Local virtuality in a high-tech networked organization, in: Analyse und Kritik : Zeitschrift für Sozialtheorie, Jg. 26/2004, H. 1, S. 241-257

INHALT: Was sind vernetzte Organisationen? Die Diskussion um diese Frage hat sich auf den Aspekte der neuen, grenzübergreifenden Organisationsstruktur konzentriert. Die Bedeutung der Gruppe in diesen vernetzten Organisationen ist jedoch noch unklar. Man weiß auch wenig darüber, wie computervermittelte Kommunikation zur Überbrückung der Grenzen zwischen Gruppen und Organisationen eingesetzt wird. Vor allem der Bedeutung der neuen Medien im Kontext bestehender Kommunikationsmuster ist wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Die Verfasser untersuchen, wie Beschäftigte eines High-Tech-Unternehmens mit Mitgliedern ihrer Arbeitsgruppe sowie Kollegen innerhalb und außerhalb des Unternehmens kommunizie- ren, um so vor allem grenzübergreifende Kommunikationen besser zu verstehen. (ICEÜbers)

[519-F] Rautenstrauch, Christina, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Meder, Norbert, Prof.Dr. (Betreu- ung): Das Sprachspiel des Online-Tutorings: Interaktionsunterstützung im kooperativen Online- Lernen

INHALT: Die Betrachtung von Lehr-Lernsituationen im E-Learning als eine computervermittelte sprachlich konstituierte Realität. Betrachtung als Sprachspiel nach Wittgenstein. Lernen als Resultat eines wechselseitigen Austausches von Informationen, sozialen Diskurses, kritischer Reflexion und der Konstruktion von Bedeutungen. Welche kommunikativen Handlungen von Online-Tutoren fördern die kognitive Präsenz und die Zusammenarbeit von Online-Lernen- den? Kognitive Präsenz ist das Ausmaß dessen, wie Lernende in der Lage sind Bedeutungen durch Reflexion und Diskussion zu entwickeln. Gibt es verschiedene Handlungsaktionen der soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 287 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Online-Tutoren bei ähnlicher Ausgangslage? Prägen diese Unterschiede Formen/ Stile von Online-Tutoring aus? Bewertung durch Online-Lernende. METHODE: Analyse von Interaktionen in tutoriell unterstützten Online-Arbeitsgruppen vor dem Hintergrund der Theorie der symbolischen Interaktionen (Mead/ Blumer), der Tätigkeitstheo- rie nach Vygotski/ Leontjew, der kommunikativen Didaktik nach Schaller und Schäfer und der Ethnomethodologie (Garfinkel). Qualitative Interaktionsstudie/ Online-Forschung. Unter- suchungsdesign: qualitativ; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Ethnografisch qualitative In- haltsanalyse, offen (dokumentierte Interaktionen aus 6 Online-Arbeitsgruppen -Foren, Chat, Groupware, e-mail-). Beobachtung, offen, nicht teilnehmend. Qualitatives Interview. Stan- dardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 4; ca. je 1-1,5 Stunden mit Online-Tutoren). Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 14, Online-Fragebogen -N=24-, Chat-Inter- views mit Online-Lernenden). VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Rautenstrauch, Christina: Zwischenbericht zum Stand der Dissertation: "Das Sprachspiel des Online-Tutorings - Inter- aktionsunterstützung im kooperativen Online-Lernen". 2 S. ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-05 ENDE: 2006-04 AUF- TRAGGEBER: Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- FI- NANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, pro online - Projektgruppe Onli- ne-Kommunikation (Lotharstr. 65, 47048 Duisburg) KONTAKT: Betreuer (Tel. 0203-3792438, e-mail: [email protected])

[520-L] Schetsche, Michael (Hrsg.): Der maximal Fremde: Begegnungen mit dem Nichtmenschlichen und die Grenzen des Ver- stehens, (Grenzüberschreitungen : Beiträge zur wissenschaftlichen Erforschung aussergewöhnli- cher Erfahrungen und Phänomene, Bd. 3), (Konferenz "Der maximale Fremde", 2003, Freiburg im Breisgau), Würzburg: Ergon Verl. 2004, 218 S., ISBN: 3-89913-415-X

INHALT: "Wie fremdartig darf ein Wesen sein, damit wir es noch als gleichberechtigt betrachten und zumindest versuchen, mit ihm zu kommunizieren? Welches sind die Voraussetzungen, damit eine solche Kommunikation gelingen kann? Und: Was können wir in ihr überhaupt er- fahren? Der maximal Fremde, nach dem die Autorinnen und Autoren des Buches fragen, ist stets das nicht-menschliche Gegenüber: Götter und Geister, Engel und Dämonen, Außerirdi- sche und Künstliche Intelligenzen. Es sind Wesenheiten, bei denen in Kommunikation und Interaktion selbst die all-gemeinsten Vorannahmen versagen, auf die wir uns normalerweise - dank unterstellter anthropologischer Konstanten - beim Kontakt auch mit den fremdartigsten menschlichen Kulturen stützen können. Entsprechend groß sind die theoretischen wie empiri- schen Anforderungen an die Disziplinen, die sich auf die Suche nach den Möglichkeiten und Grenzen der Kommunikation mit dem maximal Fremden begeben. Und entsprechend unter- schiedlich fallen die Antworten von Soziologie und Ethnologie, Literatur- und Medienwis- senschaft, Theologie und Informatik aus. Gemeinsam ist ihnen allen der Wunsch, einen Bei- trag zum Verstehen des scheinbar Unverstehbaren zu leisten." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Michael Schetsche: Vorwort (7-12); Michael Schetsche: Der maximal Fremde - ei- ne Hinführung (13-22); Hubert Knoblauch und Bernt Schnettler: 'Postsozialität', Alterität und Alienität (23-42); Joscha Bach: Gespräch mit einer Künstlichen Intelligenz - Voraussetzun- gen der Kommunikation zwischen intelligenten Systemen (43-56); Edgar Wunder: UFO- Sichtungserfahrungen als potenzielle Begegnungen mit maximal Fremden (57-74); Caine 288 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Kaiser: "Fafagolik?" Fiktionen des Erstkontaktes in der ,Marsliteratur' um 1900 (75-94); Mat- thias Hurst: Stimmen aus dem All - Rufe aus der Seele. Kommunikation mit Außerirdischen in narrativen Spielfilmen (95-112); Ronald Hitzler: Ripleys Befremdung. Eine individualisie- rungstheoretische Deutung von 'Alien Resurrection' (113-124); Dunja M. Mohr: An den Pfor- ten der Differenz: Fiktionale Begegnungen zwischen post-human und human (125-138); Bea- trix Hauser: Göttliches Gestalten: Zur Besessenheitserfahrung von Frauen in Orissa, Indien (139-160); Werner Egli: Die alltägliche Kommunikation mit den alten Ahnen - ihre Bedeu- tung für die Sunuwar und ihre Ethnografen (161-176); Barbarei Henze: Die Suche nach dem 'ganz Anderen' in der Geschichte des Christentums (177-190); Klaus E. Müller: Einfälle aus der anderen Welt (191-204); Stephan Moebius: Wegmarken zu einer Soziologie des maximal Fremden (205-214).

[521-L] Schicha, Christian: "Es ist alles gesagt, aber noch nicht von jedem ...": Aufgaben, Regeln, Frage- und Argumen- tationstechniken am Beispiel der geschlechtsspezifischen Konferenzleitung, in: Zeitschrift für Kommunikationsökologie, Jg. 6/2004, Nr. 2, S. 27-30

INHALT: Der Kommunikationsstil und die Handlungsmuster von Frauen und Männern unter- scheiden sich voneinander. Bei Sitzungen oder Konferenzen übernehmen oft Männer die tra- genden Rollen und die Frauen ziehen sich zurück. In dem Beitrag wird auf mehreren Ebenen diskutiert, welche Strategien erforderlich sind, um einen erfolgreichen und geschlechterge- rechten Verlauf der Konferenzen zu ermöglichen. Praxisnah werden einige Regeln vorge- schlagen, die dazu beitragen können, das geschlechtsspezifische Ungleichgewicht in Konfe- renzen aufzugeben. (PT)

[522-L] Schmitt, Reinhold: Zur multimodalen Struktur von turn-taking, in: Gesprächsforschung : Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion, 2005, H. 6, S. 17-61 (URL: http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2005/ga-schmitt.pdf)

INHALT: Der Beitrag beschäftigt sich mit den möglichen Kommunikationsausprägungen im Rahmen sozialer Interaktionen. Dabei plädiert der Autor für die Notwendigkeit, in theoreti- scher, methodologischer und methodischer Hinsicht die Konzentration auf den verbalen An- teil von Interaktion aufzugeben und durch eine multimodale Sicht auf die faktische Komple- xität interaktiver Vorgänge zu ergänzen. Die Ausführungen gliedern sich in drei Teile: Im ersten Teil wird der multimodale Ansatz als eine Theorie- und Analyseperspektive skizziert, die sich seit einiger Zeit in Teilen der deutschen Konversationsanalyse bei der Untersuchung audiovisueller Daten herausbildet. Die Charakterisierung dieses Ansatzes erfolgt in kontrasti- vem Bezug zur klassischen Konversationsanalyse, als deren Weiterentwicklung er verstanden wird. Im zweiten Teil, der aus der Analyse eines Videoausschnitts aus einer Arbeitssitzung besteht, wird die Arbeitsweise der multimodalen Perspektive fallbezogen vorgestellt. Im drit- ten Teil werden Auswirkungen der Analyseergebnisse für die klassische turn-taking-Or- ganisation verdeutlicht und notwendige Modifikationen sowie einige sich daraus ergebende Perspektiven für weitere Untersuchungen skizziert. (ICG2)

soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 289 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[523-L] Schröder, Ulrike: Liebe als sprachliches Konstrukt: eine kulturvergleichende Studie zwischen deutschen und brasilianischen Studenten, (Essener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung, Bd. 8), Aachen: Shaker 2004, VI, 145 S., ISBN: 3-8322-2716-4 (Standort: UB Essen(465)-ZZ ZF163812)

INHALT: Ausgangspunkt der Untersuchung ist ein Verständnis von Kommunikation als wirk- lichkeitserzeugendem Verhaltensbereich. Diese konstruktivistische Perspektive wird im ers- ten Teil der Untersuchung unter Rückgriff auf Maturana, Berger/Luckmann, Geertz und Goffman umrissen. Anschließend wird Luhmanns Analyse der Liebe als symbolisch generali- siertem Kommunikationsmedium nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnis- se einer vergleichenden Fallstudie zum Liebeskonzept deutscher und brasilianischer Studen- ten vorgelegt. Während unter den deutschen Befragten das Basisverständnis der Liebesbezie- hung durch eine stärkere Akzentuierung der Einmaligkeit des Partners gekennzeichnet ist, weist bei den brasilianischen Studenten die geringere Sonderstellung des Partners auf eine stärkere Koppelung der Liebesbeziehung mit anderen Lebensbereichen hin. (ICE)

[524-L] Stillman, Linda J.: Culture and communication: a study of NGO woman-to-woman communication styles at the United Nations, Bonn 2005, IV, 255 S. (Graue Literatur; URL: http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/phil_fak/2005/stillman_linda/0527.pdf)

INHALT: Die Studie analysiert unter Berücksichtigung des jeweiligen kulturellen Hintergrunds das Kommunikationsverhalten zwischen Frauen, die bei nichtstaatlichen Organisationen (NGO) der Vereinten Nationen (UN) tätig sind. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Annahme, dass die Kultur die Ausgestaltung des Kommunikationsstils prägt. Demnach beeinflusst eine Vielzahl von Kommunikationsformen die Interaktionen unter Frauen, welche als Repräsentanten verschiedener NRO der UN im Hauptquartier in New York arbeiten. Die Ausführungen beginnen mit einem akademischen Überblick zu dem Untersuchungsgegens- tand der Geschlechterkommunikation aus biologischer, soziologischer und kultureller Per- spektive. Im Anschluss folgt eine Beschreibung des historischen Hintergrundes der heutigen Organisationsstruktur der UN und ihrer sechs Hauptorgane. Ferner werden jene Abteilungen und Konferenzen in der UN vorgestellt, die sich mit den rechtlichen und sozialen Belangen der Frauen befassen. Der daran anknüpfende empirische Teil der Untersuchung im Zeitraum von 2002 bis 2004 gliedert sich in die folgenden quantitativen und qualitativen methodischen Vorgehensweisen: (1) eine umfangreiche Befragung mittels Fragebogen im Rahmen einer all- jährlichen internationalen Frauenkonferenz der UN, (2) teilnehmende Beobachtung bei drei weiteren Frauenkonferenzen sowie (3) vier Interviews mit UN/NRO-Vertreterinnen. Die Frauen stammen aus den sieben Kulturregionen Afrika (Sub-Sahara), Mittlerer Osten, Nord- afrika, Ostasien und Pazifik, Südasien, Europa und Zentralasien, Lateinamerika und Karibik sowie Nordamerika (USA und Kanada). Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse werden ab- schließend mit Blick auf die Eingangshypothese erörtert. In einer Stellungnahme weist die Autorin darauf hin, dass ein verbessertes Bewusstsein für den Einfluss der Kultur auf die Kommunikationsstile die UN/NRO-Frauengemeinschaft bei ihrer Arbeit stärken würde. (ICG2)

290 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

[525-F] Tunger, Verena (Bearbeitung); Werlen, Iwar, Prof.Dr. (Leitung): Mehrsprachigkeit im Kanton Wallis. Eine Politikerbefragung

INHALT: Im Februar 2004 befragte das Universitäre Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit (UFM) der Universität Bern zum zweiten Mal die PolitikerInnen des Kantons Wallis zur Zwei- und Mehrsprachigkeit in ihrem Kanton. Bereits im November 1991 hatte das UFM ei- ne erste schriftliche Befragung der damals aktiven PolitikerInnen durchgeführt, deren Ergeb- nisse 1992 im Bericht "Zweisprachigkeit im Kanton Wallis. Eine Politikerumfrage" publiziert worden sind. Der Schwerpunkt beider Befragungen lag auf der kantonalen Zweisprachigkeit. Es wurden aber auch Fragen zur Vier- bzw. Vielsprachigkeit der Schweiz und Europas mit- einbezogen. Eine Befragung der PolitikerInnen erschien sinnvoll, weil sich die politisch Täti- gen in der Ausübung ihres Amtes immer wieder mit der Zweisprachigkeit im Kanton kon- frontiert sehen. Sie haben deshalb eine erhöhte Wahrnehmung für die Chancen, Herausforde- rungen und Probleme, die sich in einer mehrsprachigen Gesellschaft stellen. Mit der Befra- gung ging es also keineswegs darum, eine Volksmeinung zu erheben. Die Gruppe der Ant- wortenden stellt (in Bezug auf Alter, Geschlecht, Ausbildung, etc.) kein Abbild der "Durch- schnittsbevölkerung" im Kanton Wallis dar. Die Befragung: Im Februar 2004 wurde ein Fra- gebogen an alle politischen MandatsträgerInnen, die zu diesem Zeitpunkt im Kanton Wallis auf Gemeinde- und Kantonsebene tätig waren, verschickt: Gemeindepräsidenten, Grossräte, Grossratssuppleanten, Präfekten, Vizepräfekten und Staatsräte. Auch die sieben National- und die zwei Ständeräte des Kantons erhielten einen Fragebogen. Insgesamt wurden 438 Politike- rInnen angeschrieben. 211 Personen sandten enen Fragebogen zurück. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 48%. 91 der 211 Antwortenden waren deutschsprachig (43,6%), 119 fran- zösischsprachig (56,3%). Ziel der Befragung war es, die aktuellen Ansichten und Einstellun- gen der Walliser PolitikerInnen zu Fragen der Mehrsprachigkeit auf individueller, institutio- neller (offizieller) und gesellschaftlicher Ebene im Kanton Wallis und in der Schweiz zu- sammen zu tragen. Die MandatsträgerInnen wurden zu folgenden neun Themenkreisen be- fragt: 1. Zwei Landessprachen - ein Kanton (institutionelle Mehrsprachigkeit). 2. Das Zusam- menleben von Deutsch- und Französischsprachigen (gesellschaftliche Mehrsprachigkeit). 3. Verhaltensweisen der Amtspersonen (im Parlament, Massnahmen zur Förderung der Ver- ständigung zwischen den Sprachgemeinschaften). 4. Zweisprachigkeit auf kommunaler Ebe- ne 5. Einschätzungen der eigenen und der anderen Sprachgruppe 6. Viersprachige Schweiz 7. Mehrsprachigkeit und AusländerInnen 8. Mehrsprachigkeit in Europa: Auswirkungen auf die Schweiz 9. Soziale und sprachliche Daten der Antwortenden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz, Kanton Wallis METHODE: Schriftliche Erhebung mittels Fragebogen (offene und geschlossene Fragen), Aus- wertung: Frequenzauszählungen und Chi-Quadrat DATENGEWINNUNG: Standardisierte Be- fragung, schriftlich (PolitikerInnen des Kantons Wallis -Gemeinde bis Bundesebene-; Aus- wahlverfahren: total). VERÖFFENTLICHUNGEN: UFM-CURP (Hrsg.): Zweisprachigkeit im Kanton Wallis. Eine Politikerbefragung. Bern, Brig-Glis: Universitäres Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit, 1992.+++UFM-CURP (éd.): Le bilinguisme dans le canton du Valais. Une enquête auprès des politiciens valaisans. Berne, Brigue-Glis: Centre Universitaire de Recherche sur le Pluri- linguisme 1992.+++Werlen, Iwar; Tunger, Verena: Mehrsprachigkeit im Kanton Wallis. Eine Politikerbefragung. Bern, Brig-Glis: Universitäres Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit 2004.+++Werlen, Iwar; Tunger, Verena: Le plurilinguisme dans le canton du Valais. Une en- quête auprès des politicien-ne-s valaisan-ne-s. Berne, Brigue-Glis: Centre Universitaire de Recherche sur le Plurilinguisme 2004. soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 291 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sprachwissen- schaft Universitäres Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit -UFM- (Länggassstr. 49, 3000 Bern, Schweiz) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[526-L] Vohle, Frank: Analogien für die Kommunikation im Wissensmanagement: Hintergrund, Mehrwert, Trai- ning, (Wissen und Lernen in Organisationen, Bd. 1), Hamburg: Kovac 2004, XIII, 347 S., ISBN: 3-8300-1331-0 (Standort: UB Bonn(5)-2004-4199)

INHALT: "Der Zuwachs an Wissensintensität in vielen Bereichen der Wirtschaft führt dazu, dass nicht nur spezialisierte Experten gefragt sind, sondern verschiedene Experten (aus unter- schiedlichen Bereichen) auch kooperieren müssen: In heterogenen Teams stehen Fachleute vor der Herausforderung, ihr Spezialwissen anderen zu kommunizieren - ein bislang ver- gleichsweise wenig untersuchtes Feld im Wissensmanagement. Dieses Buch führt zum einen in die Besonderheiten der Experten-Laien-Kommunikation ein und zeigt, warum und in wel- cher Weise das analoge Denken und Sprechen ein Schlüssel für diese neue Herausforderung ist. Zum anderen wird ein modulares Analogietraining vorgestellt, das auf der Grundlage ver- schiedener Medien und Methoden die Möglichkeit bietet, analoges Denken und Sprechen zu lernen und für das Wissensmanagement fruchtbar zu machen. Erfahrungen aus der Industrie zeigen, dass ein solches Training nicht nur machbar ist, sondern zu positiven Veränderungen im Kommunikationsverhalten von Experten führen kann." (Autorenreferat)

[527-L] Widmer, Jean; Coray, Renata; Acklin Muji, Dunya; Godel, Eric: Die Schweizer Sprachenvielfalt im öffentlichen Diskurs: eine sozialhistorische Analyse der Transformationen der Sprachenordnung von 1848 bis 2000, (transversales, 8), Bern: P. Lang 2004, 517 S.

INHALT: Begriffe wie '(Rösti-)Graben' (450); und 'Polentagipfel' tauchen von Zeit zu Zeit in der öffentlichen Debatte auf. Sie scheinen zu suggerieren, dass die vier in der Verfassung genann- ten Sprachen die Schweizer voneinander trennen. Trifft dieser Eindruck zu? Wie konnte trotz der Sprachenvielfalt eine nationale Einheit geschaffen werden? Die Autoren gehen diesen Fragen nach und untersuchen zudem das Selbstverständnis der Schweizer auf der Grundlage der Verfassungsdebatten von 1848 bis 2000. Die öffentliche Auseinandersetzung mit der Sprachensituation 'vermittelt den Eindruck eines auf Dauer angelegten und zirkulären Diskur- ses' (433), so der Befund. Dessen Funktion sei aber nicht nur die vorläufige Problemlösung. Diese 'kreisförmige(n), rituelle(n); Auseinandersetzungen' (433) erlaubten vielmehr 'eine im- mer wiederkehrende, regelmässige Bekräftigung der nationalen Kohäsion' (440). Die an den Sprachen orientierten Krisen und Konflikte stärken demnach die nationale Identität. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Jean Widmer: Constitutions d'une Suisse plurilingue. Une introduction (1- 30); Eric Godel / Dunya Acklin Muji: Nationales Selbstverständnis und Sprache in der Bun- desverfassung von 1848 (31-126); Dunya Acklin Muji: La premiere revision de l'article des langues. Vers la reconnaissance du romanche comme langue nationale (1935-1938); (127- 245); Renata Coray: Minderheitenschutz und Beziehungspflege: die zweite Revision des 292 soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Sprachenartikels (1985-1996); (247-427); Renata Coray: Die Transformation der Sprachen- ordnung und des nationalen Imaginären. Zusammenfassung und Ausblick (429-478); Renata Coray: Anhang. Quellen und Korpus, Nationale sprachpolitische Ereignisse und Texte im Überblick, Abkürzungsverzeichnis und Kalender (479-517). (ZPol, VS)

[528-L] Wilk, Nicole M.: Verstehen und Gefühle: Entwurf einer leiborientierten Kommunikationstheorie, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 349 S., ISBN: 3-593-37605-9 (Standort: UB Bonn(5)-2005-2052)

INHALT: Die Autorin widmet sich in dem gekürzten Text ihrer Doktorarbeit dem komplexen Phänomen der leiblich-emotionalen Bedeutung eines psychosemiotischen Verstehensmodells, das für die Text- und Gesprächsanalyse handhabbar gemacht werden soll. Der erste Teil des Buches liefert einen allgemeinen Problemaufriss, in dem fünf für die Rolle der Gefühle in der Kommunikation zentrale Fragestellungen entfaltet werden, die von den bestehenden Seman- tik- und Verstehenstheorien weder inhaltlich noch medientheoretisch in Griff bekommen wurden. Im zweiten Teil wird der Versuch einer semiotischen Reformierung psychoanalyti- scher Sprachkonzepte zum Zwecke der Entwicklung eines interdisziplinären Verstehensmo- dells unternommen, das den sozialen Charakter der Gefühle bestimmen kann. Im letzten Ka- pitel werden die Grundlagen eines zeichenleiblichen Analyseverfahrens aufbereitet, das an die interpretativen Verfahren der deutschen Pragmatik anschließt. Der Terminus "Zeichen- leib" zeichnet die imaginären und institutionalisierten Zeichenorte in die semantische Matrix "Körperzeichen-Zeichenkörper" ein. (ICF)

[529-F] Wolff, Stephan, Prof.Dr.; Puchta, Claudia, Prof.Dr.; Rüting, Andre, Dipl.-Päd.; Gerdes- meier, Simone; Potter, Jonathan, Prof. (Bearbeitung): Die kommunikative Infrastruktur von Gruppendiskussionen

INHALT: keine Angaben ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim); Loughbo- rough University (, LE11 3TU Loughborough, Vereinigtes Königreich) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 05121-883-558, e-mail: [email protected])

[530-L] Wutzke, Dennis: Merkwürdigkeiten der sozialwissenschaftlichen Sprache: eine Spurensuche beim Lesen alter Hausarbeiten, in: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Jg. 33/2005, H. 1, S. 94-110 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01679; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Warum verwenden viele Sozialwissenschaftler verquaste, aufgeblasene Phrasen, die ihre Arbeiten unverständlich machen? Der Verfasser setzt sich mit dieser Frage am Beispiel seiner eigenen Referate aus dem Studium der Politikwissenschaft auseinander. Hier verbirgt sich hinter dem Dickicht der Formulierungen die Unfähigkeit, den Gegenstand in den Griff zu bekommen. Stilistische Fehlgriffe wie vermischte Metaphern und der immer wiederkehrende soFid Kommunikationswissenschaft Massenkommunikation - Medien - Sprache 2005/2 293 2 Sprache und interpersonelle Kommunikation

Gebrauch des Passivs führen nicht nur dazu, dass ein Text schlecht lesbar ist, oft verzerren sie auch die Aussage. Überraschenderweise haben die ersten Versuche des Verfassers auf dem Gebiet des akademischen Schreibens in dieser Hinsicht viel gemein mit etablierten Veröffent- lichungen. Was aber verbindet Sozialwissenschaften und schlechte Ausdrucksweise? Der Verfasser untersucht den Zusammenhang zwischen sprachlicher Inkompetenz und akademi- schen Forschungsbedingungen im Kontext von zwei aktuellen Entwicklungen, dem steigen- den Druck in Richtung auf eine quantitative Messung der Qualität akademischen Schreibens und einer schleichenden Eliminierung unreglementierter Leseerfahrung. (ICEÜbers)

Register 295

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

• Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 297

Personenregister

A Blum, Roger 68 Abelson, Donald E. 299 Bochmann, Klaus 481 Acklin Muji, Dunya 527 Böcking, Tabea 53 Aissati, Abderrahman El 488 Böhmann, Marc 482 Albers, Thies 129 Bohrmann, Hans 2 Albert, Mathias 35 Bonz, Jochen 250 Albrecht, Günther 179 Börder, Anne-Mette 69 Alemann, Ulrich von 390 Borjesson, Kristina 251 Allhutter, Doris 372 Boumans, Louis 488 Althaus, Marco 300 Braun, Angelika 223 Arend, Michal 210 Braun, Friederike 483 Arndt, Susan 479 Braun, Thorsten 375 Arnold, Anne-Katrin 1 Brauneck, Anja 376 Arnold, Rainer 504 Braungart, Wolfgang 316 Aschenbrenner, Jo Beatrix 373 Braunmühl, Patrick von 377 Aschentrup, Arnd 64 Brettschneider, Frank 308 Asmuß, Birte 480 Brock, Alexander 484 Ayish, Muhammad I. 65 Bromber, Katrin 133 Broos, Agnetha 205 B Brosda, Carsten 252, 253 Badrnejad-Hahn, Hahle 34 Brücher, Heide 302, 306 Baringhorst, Sigrid 301 Bruhn, Manfred 462 Baumberger, Roland 302 Büch, Martin-Peter 351 Baumgartner, Peter 112 Bucher, Ulrich 99 Bayer, Felix 250 Burkatzki, Eckhard 212 Beck, Daniel 303 Busch, Dominic 70 Beck, Ulrich 214 Buschke, Heiko 36 Becker, Bernd-Werner 304 Busek, Erhard 3 Beermann, Torsten 130 Bussemer, Thymian 4 Beilenhoff, Wolfgang 131 Bussiek, Hendrik 100 Belinszki, Eszter 248 Bentele, Günter 295, 417, 459 C Berger, Roger 461 Cammann, Alexander 4 Berger-Klein, Andrea 66 Capurro, Rafael 208, 256 Bernreuther, Marie-Luise 70, 132 Castells, Manuel 101 Berry, Don 249 Cebulla, Florian 37 Bertow, Andreas 448 Cecere, Vito 300 Bieber, Christoph 98 Cheshire, Coye 485 Bilgeri, Alexander 305 Chiang, Su-Hui 309 Binswanger, Stefanie 302, 306 Cippitelli, Claudia 134 Birkenmaier, Philipp 307 Classen, Elvira 310 Blanke, Moritz 406 Clyne, Michael 486 Blaue, Andreas 374 Cook, Karen S. 485 Bloch, Martin 428 Coray, Renata 527 Bluhm, Gesa 35 Crone, Maren 311 298 Personenregister

Cross, Richard 407 F Fahle, Oliver 6 D Fasel, Christoph 262 Danker, Uwe 38 Faulstich, Werner 39 Deckers, Daniel 408 Fechner, Johannes 315 Degenhardt, Sven 135 Fedotov, Michail 396 Dehm, Ursula 198 Fendler, Ute 18 Demers, Frederic 215 Fietkau, Hans-Joachim 103 Deth, Jan van 308 Fischer, Arne 348 de Waal, Ester 102 Fischer, Doris 355 Dieball, Werner 312 Fischer, Jörg-Uwe 40 Diehl, Paula 313 Fix, Ulla 490 Dietz, Simone 5 Floeting, Holger 104 Dmoch, Thomas 409 Fohrmann, Jürgen 7 Dohle, Marco 197 Fortunati, Leopoldina 105 Dolata, Ulrich 353 Frank, Björn 356 Dolezal, Martin 314 Franke, Nicole 514 Donges, Patrick 327, 339 Franz-Balsen, Angela 263 Döring, Nicola 487 Frevert, Ute 47, 316, 491 Dorleijn, Margreet 488 Friedrichsen, Mike 357 Dörr, Bianka 339 Fritzsche, Bettina 217 Dörr, Günter 180 Fröhder, Christoph Maria 264 Dostal, Werner 216 Frölich, Jürgen 57 Dracklé, Dorle 324 Früh, Werner 218 Dreger, Christian 247 Fuchs, Stephan 492 Duarte, Rodrigo 6 Funiok, Rüdiger 427 Durner, Alexandra 438 Funken, Christiane 412 Dürr, Tobias 257 Furnham, Adrian 413 Duve, Freimut 258 G E Galla, Michael 493 Earls, Mark 410 Ganahl, Simon 41 Eberle, Sibylle 432 Gangloff, Tilmann P. 378 Echtermeyer, Katrin 439 Garncarz, Joseph 42 Egbert, Maria 480, 489 Gasperini, Gianfranco 494 Eggert, Susanne 181 Gaus, Bettina 138 Eilders, Christiane 284, 452, 456 Gehrke, Gernot 183 Eimeren, Birgit van 182 Geißler, Rainer 219 Eisend, Martin 411 Gembris, Heiner 440 Eisenegger, Mark 354 Genest, Andrea 43 Ellrich, Lutz 136 Gerdesmeier, Simone 529 Elter, Andreas 259 Gerhards, Maria 25, 184 Emmerich, Wolfgang 250 Gertel, Jörg 86 Emrich, Eike 228 Giese, Karsten 317 Engelbrecht, Thorsten 260 Gladkov, Sabine Alexandra 318 Engels, Julia Franziska 137 Glauser, Christoph 139, 319, 320 Engels, Kerstin 261 Gleich, Uli 71, 414, 415 Evers, Margareta 398 Glotz, Peter 72 Godel, Eric 527 Personenregister 299

Godemann, Jasmin 406 Heitzer, Horst W. 176 Goede, Wolfgang 265 Hemels, Joan 322 Goldschmidt, Rüdiger 192 Hempel, Leon 465 Gordon, Wendy 416 Hepp, Andreas 9, 76 Göritz, Anja S. 220 Herdrich, Sonja 323 Gössmann, Hilaria 73 Herkenhoff, Frank 417 Götz, Maya 165 Hermeking, Marc 191 Graf, Günter 44 Hersh, Seymour 280 Grant, Colin B. 8 Herz, Annette 268 Grassmuck, Volker 379 Herzig, Christian 406 Greule, Albrecht 504 Heymann, Yvonne 192 Gries, Jürgen 185 Heyse, Marko 453 Grimm, Petra 256 Hijmans, Ellen 156 Groeben, Norbert 186 Hilgendorf, Eric 383 Gröpl, Christoph 380 Hill, Declan 269 Großegger, Beate 187 Hinkelbein, Oliver 324 Grunenberg, Heiko 463 Hipfl, Brigitte 10 Gugenberger, Eva 495 Hippler, Jochen 246 Güller, Karoline 419 Hoeren, Thomas 384 Gutiérrez-Villalobos, Sonia 140 Hoffmann, Bert 109 Hoffmann, Dagmar 192, 224 H Hoffmann, Jochen 418 Haas, Hannes 321 Hofheinz, Albrecht 87, 110 Haas, Ingrid M. 358 Höflich, Joachim R. 497 Hadamik, Katharina 74 Hofmann, Jeanette 111 Haddad, Denise 198 Hofmann, Ole 193 Hafez, Kai 85, 86, 179, 188, 266, 464 Höfner, Eckhard 70 Hagedorn, Jörg 141, 212 Höhne, Andrea 270 Hagenah, Jörg 221 Höke, Susanne 142 Hahn, Andreas 189 Holtz-Bacha, Christina 325 Hahn, Karl 323 Holzer, Erwin 45 Hajok, Daniel 190 Hömberg, Walter 77 Hallenberger, Gerd 75 Honegger, Monique 143 Haller, Michael 252, 258, 359 Hoppe, Tilman 385 Hamm, Bernd 310 Hörisch, Jochen 46 Han, Suk-Geoung 496 Horn, Daniela 498 Hanekop, Heidemarie 106, 107, 360 Hornscheidt, Antje 479 Harkness, Janet 458 Hosp, Gerald 194 Hartwig, Stefan 267 Huber, Nathalie 195 Harvey, Penelope 324 Huck, Simone 419 Hasebrink, Uwe 445 Hucko, Elmar 386 Hassenpflug, Dieter 108 Hugger, Kai-Uwe 225 Haupt, Stefan 381 Hugo, Philipp von 47 Hausmanninger, Thomas 208 Huizing, Klaas 466 Heck, Bettina 441 Hunter, Mark 361 Heidemann-Peuser, Helke 382 Hurrelmann, Bettina 186 Heidtmann, Horst 222 Hüttl, Tina 151 Heilmann, Christa M. 223 Heinrichs, Harald 463 300 Personenregister

I Kohring, Matthias 273 Ibahrine, Mohammed 85 Kokot, Cordula 444 Iben, Gerd 196 Kondo, Kaoruko 199 Ippen, Laura 454 Koppetsch, Cornelia 14 Ivkovac, Aleksander 70 Korff, Yorck von 274 Iwai, Noriko 455 Köster, Ingo 42 Iwers-Stelljes, Telse 506 Kowalczuk, Ilko-Sascha 49 Kradolfer, Edi 147 J Kraemer, Rudolf-Dieter 440 Jäckel, Michael 201 Krainer, Larissa 15 Jackob, Alexander 144 Krause, Detlev 502 Jackson, Nigel A. 326 Kreile, Reinhold 387 Jäger, Thomas 226 Kreimeier, Klaus 42 Jaouani, Salim 361 Kremnitz, Georg 16 Jarolimek, Stefan 271 Krems, Josef 200 Jarren, Otfried 327, 339 Krems, Olaf 148 Jun, Uwe 328 Krist, Renate 182 Krotz, Friedrich 445, 503 K Krüger, Udo-Michael 78 Kaindl, Christina 145 Krüger, Uwe 275 Kälin, Stephan 80 Krumbach-Halbach, Anna Nicole 276 Kallmeyer, Werner 499 Kruse, Lenelis 501 Kalz, Marco 112 Kubicek, Herbert 348 Kämmerer, Manuela 212 Kubitschke, Lutz 210 Kanevski, Rimma 500 Kuckartz, Udo 207 Karp, Markus 329 Künzler, Matthias 339 Katzenbach, Dieter 196 Kurp, Matthias 79 Kaufmann, Birte 442 Keil, Günter 272 L Kepplinger, Hans Mathias 227 Ladeur, Karl-Heinz 388 Ketterl, Hans-Peter 330 Ladner, Margitta 189 Kiefer, Marie Luise 362 Laermann, Klaus 149 Kießling, Daniel 331, 332 Läge, Damian 80 Kindermann, Melanie 189 Lambrecht, Clemens 446 Kinoshita, Yuriko 443 Lampe, Gerhard 50 Klaus, Elisabeth 10, 11 Landell-Mills, William 420 Kleber, Susanne 444 Langenbucher, Wolfgang R. 321 Klein, Markus 228, 333 Langenstein, Gottfried 363 Kleinberger, Ulla 146 Läpple, Dieter 364 Klimmt, Christoph 64, 197 Lauf, Edmund 102 Klinger, Sabine 247 Lee, Eun-Jeung 113 Klingler, Walter 25, 184 Leggewie, Claus 98 Kloos, Nadine 439 Lehmann, Fiona Anne E. 114 Klopp, Pascal 218 Lehmann, Kai 115 Knoblauch, Hubert 12 Lehtimäki, Hanna 451 Koch, Sabine C. 501 Leidinger, Christiane 365 Kochhan, Christoph 198 Leif, Thomas 252, 277 Koenen, Erik 48 Lemke, Michael 55 Köhler, Sebastian 13 Lenz, Thomas 201 Personenregister 301

Lersch, Edgar 62 Mohler, Peter Ph. 458 Leyendecker, Hans 268 Mondada, Lorenza 511 Libertus, Michael 334 Mooney, Chris 279 Lilienthal, Volker 421 Morlok, Martin 390 Lilleker, Darren G. 326 Mühle, Ursula 152 Lindenberger, Thomas 43, 58 Mühlegger-Reisenauer, Marlies 53 Lindström, Anna 480 Mühlenfeld, Hans-Ullrich 118 Löblich, Maria 17 Mükke, Lutz 280 Löffelholz, Martin 278 Müller, Andrea G. 512 Lohse, W. Christian 504 Müller, Jochen 153 Lübke, Valeska 505 Müller, Nicole 424 Luca, Renate 447, 506 Müller-Lietzkow, Jörg 119, 368 Lüders, Manfred 507 Müller-Liu, Patricia E. 513 Ludwig, Udo 247 Mundelius, Marco 356 Luipold, Uwe 368 Münger, Tamara 303 Lukaszewski, Frank 448 Lüsebrink, Hans-Jürgen 18 N Lüttecke, Henner 422 Naka, Yoshinori 443 Naß, Martin 20 M Naumann, Jens 514 Maas, Georg 440 Naumann, Matthias 356 Maas, Utz 508 Naveh, Chanan 233 Maase, Kaspar 51 Neidhardt, Friedhelm 284, 452, 456 Maatsch, Sönke 335 Neu, Alexander S. 155 Maaz, Kai 185 Neuberger, Christoph 120, 281 Maennig, Wolfgang 351 Neuner, Michael 425 Mall, Vera 116 Niehaus, Michael 468 Marszolek, Inge 52 Nielinger, Olaf 337 Marxer, Wilfried 81 Nierling, Linda 406 Maschke, Sabine 467 Niggeschmidt, Martin 235 Matthes, Jörg 229 Nintemann, Gabriele 282 Matzat, Uwe 230 Noije, Lonneke van 156 Matzen, Christiane 82 Nyiri, Kristof 121 Maurer, Marcus 231 McGeer, Victoria 509 O McGougan, Julian 366 O'Sullivan, John 122 Meder, Norbert 519 Oblak, Tanja 123 Meer, Dorothee 484 Ochsner, Andrea 426 Meier, Daniel 150 Oddey, Markus 38 Meier, Henk Erik 336 Opahle, Joachim 54 Meister, Dorothee 212 Orthmann, Claudia 515 Melichar, Ferdinand 389 Oy, Gottfried 83 Meschnig, Alexander 151 Mettler-von Meibom, Barbara 510 P Metzinger, Peter 423 Pakuscher, Irene 391 Meyer-Kurmann, Luzius 19 Palm, Carla 84 Meyer-Lucht, Robin 72 Palm, Goedart 124 Mikos, Lothar 232 Panasiuk, Igor 70 Misoch, Sabina 117 Papathanassiou, Vassilios 228 302 Personenregister

Papcke, Sven 453 Reitz, Tilman 287 Pätzold, Ulrich 367 Renger, Rudi 24 Paul, Gerhard 234 Reusswig, Fritz 242 Paulitz, Tanja 125 Richter, Carola 86 Pelny, Stefan 392 Riesenhuber, Karl 394 Pena Fletcher, Juan Cristobal 283 Ring, Peter 368 Peters, Bernhard 457 Ritzert, Barbara 288 Pettit, Philip 203 Robertson, John. W. 161 Petzuch, Stefan 427 Roe, Keith 205 Pfeiffer, Christian 235 Rogler, Lutz 87, 206 Pfetsch, Barbara 284, 452, 456 Rohleder, Bernhard 395 Pfister, Gertrud 157 Rolfes, Helmuth 469, 470 Pitsch, Werner 228 Roller, Edeltraud 308 Pitum, Sandra 303 Röper, Horst 367 Plasser, Fritz 338 Rösch, Gertrud Maria 471 Plenk, Astrid 450 Rose, Jürgen 289 Polianski, Igor J. 55 Rosenberger, Sieglinde K. 341 Pörksen, Uwe 516 Rost, Dietmar 162 Potter, Jonathan 529 Roters, Gunnar 25 Pöttker, Horst 219, 285 Roth, Andreas 290 Prieto Ramos, Fernando 158 Roth, Daniel 38 Probst, Daniel 56 Röttger, Ulrike 418 Prott, Jürgen 21, 159 Ruhrmann, Georg 163, 164 Przyborski, Aglaja 517 Rulfs, Monika 324 Puchta, Claudia 529 Ruppert, Wolfgang 61 Pühringer, Karin 428 Ruß-Mohl, Stephan 270 Puippe, Natalie 428 Rüting, Andre 529 Puppis, Manuel 339 Ruusuvuori, Johanna Elisabeth 480 Pürer, Heinz 22 S Q Saar, Alexandra 413 Quan-Haase, Anabel 518 Salaverria, Ramon 126 Quiring, Oliver 340 Sander, Uwe 212 Sarikakis, Katharine 342 R Sauer, Juliane 303 Raab, Gerhard 425 Schachtner, Christina 127 Raab, Jürgen 243 Schack, Korinna 207 Raabe, Claudia 236 Schade, Edzard 339 Rademacher, Lars 286 Scharf, Albert 396 Ranft, Noemi 429 Schatz, Eva 165 Rapp, Stan 430 Scheer, Uta 10 Rauchfuß, Katja 237 Schenk, Michael 431 Rauer, Felix 406 Scherer, Helmut 30 Rautenstrauch, Christina 519 Schetsche, Michael 115, 520 Rawan, Shir 85 Scheuch, Michael 343 Rechenberger, Daniela 160 Scheuer, Alexander 94 Reich, Kersten 23 Scheufele, Bertram 238, 239 Reiling, Nina 204 Scheule, Rupert M. 208 Reinemann, Susanne 393 Schicha, Christian 252, 521 Personenregister 303

Schielke, Heinrich 472 Sösemann, Bernd 57 Schiffer, Sabine 166 Spetsmann-Kunkel, Martin 171 Schilling, Horst 167 Spielmann, Yvonne 90 Schimmel, Wolfgang 397 Spohr, Mathias 26 Schmitt, Katharina 461 Sponholz, Liriam 295 Schmitt, Reinhold 522 Spurk, Christoph 296 Schneider, Beate 1, 64 Stahl, Heiner 58 Schneider, Pablo 473 Stahlberg, Dagmar 483 Schneider, Ulrich F. 474 Stecher, Ludwig 467 Schnettler, Bernt 12 Steensig, Jakob Ilum 480 Scholz, Evi 458 Stefani-Meyer, Georgette 18 Schomaker, Tim 250 Steiner, Pia 210 Schönbach, Klaus 102 Steinmann, Matthias F. 27 Schönenborn, Jörg 369 Stenert, Ute 344 Schönherr, Juliane 291 Stern, Tobias 172 Schramm, Holger 197, 240 Stichweh, Rudolf 28 Schröder, Dieter 292 Stillman, Linda J. 524 Schröder, Hartmut 70 Stipp, Horst 91 Schröder, Ulrike 523 Stöber, Rudolf 59 Schuler, Thomas 293 Streit, Antje 173 Schulke, Hans-Jürgen 351 Streit, Thilo 390 Schultz, Tanjev 457 Stroetmann, Karl 210 Schulz, Winfried 204, 349 Strohmeier, Gerd 345 Schuster, Thomas 241 Strotmann, Mareike 211, 212 Schüttpelz, Erhard 7 Stubenvoll, Karl 60 Schwabe, Astrid 38 Stumpf, Andreas 174 Schwanebeck, Axel 134 Suda, Michael 476 Schwarz, Mathias 398 Suoranta, Juha 451 Schwarz, U. 168 Szyszka, Peter 433 Schwarzhaupt-Scholz, Dorothea 169 Schwarzkopf, Julia 242 T Schweer, Martin K.W. 448 Taureg, Martin 92 Schweppenhäuser, Gerhard 6 Tedori, Yoshihiro 443 Sczesny, Sabine 483 Tegeder, Gudrun 108 Seeber, Gilg 341 Thiedeke, Udo 29 Sehnbruch, Lucia 23 Thiel, Joachim 364 Seibold, Christoph 399 Thimm, Caja 501 Seidenglanz, René 459 Tiele, Annekaryn 30 Seifert, Katrin 170 Tippach-Schneider, Simone 61 Seufert, Wolfgang 357, 368 Topcu, Özlem 85 Shields, Richard 475 Trautmann, Hans 400 Siegert, Gabriele 88, 432 Trebbe, Joachim 93, 434 Sloane, Peter F.E 209 Trénel, Matthias 103 Snijders, Chris 370 Trenz, Hans-Jörg 175 Soeffner, Hans-Georg 243 Treumann, Klaus Peter 212 Soldt, Rüdiger 294 Troll, Lothar 216 Sommer, Denise 164 Tunger, Verena 525 Sommer, Steffen 89 Sorjonen, Marja-Leena 480 304 Personenregister

U Wittke, Volker 106, 107, 360 Ullmann, Franz 176 Wittmann, Frank 92 Ullmann, Loy 381 Wixforth, Jürgen 364 Urban, David 31 Wöhlert, Romy 179 Wolf, Alexander 305 V Wolff, Stephan 529 Vatter, Christoph 18 Wörsdorfer, Julia Sophie 247 Viehoff, Reinhold 62 Wunderlich, Werner 462 Viehrig, Henrike 226 Wünsch, Carsten 218 Vinçon, Inge 482 Wurff, Richard van der 96, 128 Vogtmeier, Julia 401 Wutzke, Dennis 530 Vohle, Frank 526 Wyss, Vinzenz 296 Volken, Thomas 460 Vonwil, Matthias 354 Z Zanker, Ruth 97 W Zeh, Reimar 349 Wagner, Adolf 247 Zervos, Frank 371 Wagner, Hans-Ulrich 63 Ziemann, Andreas 32, 33, 478 Wagner, Klaus 476 Zijdeman, Richard 370 Wahler, Eva-Maria 177 Zimmermann, Stefan 350 Waldenberger, Franz 73 Zischek, Yves 296 Wallenberg, Gabriela von 402 Zolleis, Udo 329, 332 Walter, Klaus Peter 18 Zubayr, Camille 213 Wanckel, Endress 403, 404 Zypries, Brigitte 405 Weber, Rolf H. 88, 94, 339 Wedell, Moritz 473 Wegener, Claudia 212, 245, 442 Wehmeier, Stefan 435, 436 Weinreich, Jens 297 Weisbrod, Bernd 346 Weisser, Michael 437 Weller, Christoph 246 Wellman, Barry 518 Werle, Raymund 347 Werlen, Iwar 525 Wermke, Jutta 69, 173, 441 Werth, Christoph 298 Westholm, Hilmar 348 Wichert, Frank 178 Widmer, Jean 527 Wiesing, Lambert 477 Wiesner, Christian 24 Wild, Nina 453 Wild, Rüdiger 23 Wilde, Matthias 250 Wilk, Nicole M. 528 Wilke, Jürgen 95 Wimmel, Andreas 457 Winker, Gabriele 127 Sachregister 305

Sachregister

A Arbeitslosigkeit 364 Abgeordneter 326 Arbeitsmarkt 364 Absatz 433 Arbeitsmarktentwicklung 254, 352, 364 Absolvent 281 Arbeitsmarktsegmentation 364 Adenauer, K. 36 Arbeitssituation 458 Adoleszenz 116, 117, 217, 224 Arbeitswelt 121, 151, 502 Adorno, T. 6 Architektur 3, 108 Afghanistan 132, 267 Archiv 2 Afrikaner 148 ARD 75, 93, 184, 344, 367, 369, 378, 392 agenda setting function 30, 246, 329, 452 Argentinien 126 Agrarbevölkerung 37 Argumentation 457 Ägypten 274 Arzneimittel 260, 288 AIDS 260, 270 Assoziation 416 Akteur 29, 52, 86, 274, 278, 325, 463 Ästhetik 6, 90, 165, 427, 466 Aktienkurs 239, 241 ästhetische Erziehung 441 Aktienmarkt 241 Attribution 223 Akustik 69 audiovisuelle Medien 7, 46, 322, 522 Akzeptanzforschung 64, 194 auditive Medien 69 allgemein bildendes Schulwesen 202 Aufklärungspflicht 277 Alltag 61, 121, 165, 187, 193, 204, 218, Auflage 84, 142 236, 420, 445, 451, 480, 512 Aufmerksamkeit 354, 468, 478 Alltagskultur 50, 245, 426 Auftragsproduktion 367 Alpenraum 476 Ausbildung 13, 296, 418, 459 Alphabetisierung 514 Ausbildungschancen 337, 467 alte Bundesländer 182, 458 Ausgewogenheit 279 alter Mensch 210 Ausland 134, 170 Altersgruppe 204 Ausländer 67, 158, 199, 525 Amerikanisierung 51, 328 Ausländerfeindlichkeit 154, 214 Analphabetismus 196 Auslandskorrespondent 134 Anbieter 128, 370 Auslandsrundfunk 85 Angestellter 501 Außenministerium 268 angewandte Wissenschaft 152 Außenpolitik 3, 35, 132, 268 Angst 163, 272 außerschulische Bildung 449 Animationsfilm 199 Australien 435, 486 Anschluss 45, 60 Auswärtiger Dienst 268 Anthropologie 410, 466 autoritäres System 309 Antisemitismus 34, 36, 214 Araber 179, 488 B Arbeiterkammer 60 Ballungsgebiet 356 Arbeitsbedingungen 104, 360, 458 Baltikum 305 Arbeitsbeziehungen 494 Barbarei 179 Arbeitsgruppe 518, 519, 526 Baudrillard, J. 6, 23 Arbeitskräfteangebot 364 Bayerischer Rundfunk 165, 438 Arbeitskräftebedarf 254 Beeinflussbarkeit 220, 431 Arbeitskräftenachfrage 352, 364 befristetes Arbeitsverhältnis 254 306 Sachregister

Begriffsbildung 483, 511 Bestandsaufnahme 2, 96, 285, 362, 435 Behinderung 195 Beteiligung 324, 431 Behörde 306 Bevölkerung 67, 219, 226, 231, 299, 453, Beihilfe 392 458, 463, 476 Belgien 205 Bevölkerungsentwicklung 39 Benachteiligtenförderung 196 Bevölkerungsgruppe 201 Benachteiligung 196 Beweis 260 Benutzer 106, 128, 200, 201, 377, 379, Bewertung 194, 197, 239, 377, 386, 395, 384 398, 430, 450 Bericht 227 Bewusstsein 476, 492 Berichterstattung 83, 92, 93, 126, 129, Bezugsperson 245 130, 132, 134, 135, 137, 138, 140, Bibliographie 219 146, 147, 148, 149, 151, 152, 153, Bibliothek 2, 45, 60 154, 155, 157, 158, 159, 160, 161, bilaterale Beziehungen 35 163, 164, 166, 170, 172, 175, 178, Bild 47, 144, 243, 267, 280, 309, 437, 465, 195, 197, 221, 226, 227, 228, 234, 473, 477 235, 238, 239, 240, 246, 247, 251, Bildmaterial 477 253, 256, 259, 260, 264, 265, 267, Bildschirmgerät 477 268, 270, 275, 277, 279, 286, 288, Bildung 29, 55, 129, 384 291, 294, 295, 297, 311, 314, 325, Bildungsarbeit 263, 449 335, 338, 340, 349, 351, 354, 380, Bildungsbeteiligung 196 396, 403, 417, 457, 463 Bildungsniveau 102, 205 berufliche Selbständigkeit 254 Bildungswesen 443, 508 berufliche Sozialisation 418 Bindung 128 berufliches Selbstverständnis 263, 282, Biographie 41, 48, 293 290, 418 biographische Methode 17 berufliche Weiterbildung 202 Blindenschrift 195 Berufsanforderungen 296, 418 Blindheit 135, 195 Berufsaussicht 254, 255, 281, 352, 364 Böhmen 176 Berufsausübung 418 Börse 241, 270 Berufsbild 216, 258, 276, 296, 418 Bosnien-Herzegowina 155 Berufseinmündung 281, 352 Boulevardisierung 68, 294 Berufsethos 167, 252, 270, 285, 298, 459 Boulevardpresse 68, 142, 238, 249, 462 Berufsfeld 418 Brandenburg 162 Berufsfreiheit 380 Brandt, W. 346 Berufsmobilität 364 Brasilien 126, 295, 313, 523 Berufsorientierung 216 Buch 46, 198 Berufsprestige 216 Budget 392 Berufsrolle 248, 282, 285 Bundesgerichtshof 381 Berufsverband 254, 265 Bundesland 392 Berufsverlauf 263 Bundestagswahl 308, 312, 325, 331, 333, Berufswahl 216 340, 349 Berufswunsch 467 Bundesverfassungsgericht 380, 402 Besatzungspolitik 214 Bündnis 90/ Die Grünen 300 Besatzungszone 63, 214 Bürger 306, 463, 491 Beschäftigtenstruktur 356 Bürgerbeteiligung 103, 265, 348 Beschäftigung 121, 360 Bürgerkrieg 155, 214 Beschäftigungseffekt 360 bürgerliche Gesellschaft 21, 39 Beschäftigungssystem 364 Sachregister 307

Bürgerrecht 115 Deutsches Reich 2, 34, 39, 42, 437 Deutsche Welle 85 C Deutschunterricht 69, 173, 482 Cassirer, E. 503 Dialekt 495 CDU 300 Diffusion 37, 191, 201 Charisma 14 Digitalisierung 65, 91, 115, 205, 350, 358, Chat 103, 141, 169, 497, 515 360, 363, 366, 369, 371, 388, 405, Chile 283 473, 503 China 317, 350, 355, 513 Diktatur 491 Christentum 150, 469, 520 Diplomat 268 Codierung 471, 473 Diplomatie 305, 471 Coleman, J. 273 Diskriminierung 154, 158 Computer 46, 98, 105, 124, 180, 185, 202, Diskurs 7, 9, 35, 103, 158, 178, 317, 457, 205, 383, 472, 473, 477 517, 527 Computerspiel 322 Diskussion 169, 333, 521 computerunterstützter Unterricht 24 Distinktion 232 computerunterstütztes Lernen 19, 200 Dokumentation 4, 517 computervermittelte Kommunikation 22, Dolmetscher 502 24, 103, 116, 118, 203, 225, 230, 237, Dreißigjähriger Krieg 316 485, 493, 497, 503, 505, 515, 518, 519 Drittes Reich 45, 52, 60, 144 Costa Rica 140 Dritte Welt 208 CSU 300 Druckmedien 7, 18, 34, 46, 52, 81, 83, 96, Cultural Studies Approach 9, 10, 278, 426 102, 123, 128, 130, 151, 178, 209, 299, 316, 355, 359, 425, 457 D duales System 77, 78, 213, 362, 380, 402 Daily Soap 182 DVD 363 Daily Talk 171 Dänemark 339, 392, 480 E Datengewinnung 455 EDV 101 Datennetz 101 Eigentum 29 Datenschutz 337 Eigentumsverhältnisse 361, 365 Datensicherheit 337 Eignungstest 13 DDR 35, 40, 49, 50, 53, 58, 61, 62, 137 Einfluss 29, 42, 79, 147, 220, 231, 241, Dekonstruktivismus 11 268, 361, 393, 459 deliberative Demokratie 208 Einkommen 247 demographische Faktoren 102, 190, 205 Einsatz 119, 180, 202, 381, 407, 470 Demokratie 1, 83, 95, 100, 109, 111, 121, Einschaltquote 184, 235 127, 266, 277, 304, 307, 323, 338, 343 Einstellung 34, 37, 202, 205, 229, 235, Demokratisierung 70, 95, 109, 113, 127, 247, 282, 290, 306, 426, 431, 453, 274, 309 458, 463, 476, 513, 525 Denken 492 Einstellungsänderung 242, 458 Deregulierung 362 Einwanderung 154, 219, 486, 488, 508 Deutsch als Fremdsprache 173 Einwanderungsland 508 Deutsche Gesellschaft für Soziologie 152 Electronic Business 108, 353, 364, 472 Deutscher 153, 176, 496 Electronic Government 103, 108, 183, Deutscher Presserat 167, 252 302, 306, 307, 324, 338, 350 Deutscher Sportbund 297 Electronic Learning 19, 24, 519 deutsche Sprache 480, 483, 489, 504, 512, Electronic Publishing 107 513 elektronische Demokratie 348 308 Sachregister

elektronische Medien 360 EU-Staat 303 elektronischer Handel 353, 472 evangelische Kirche 53, 54 elektronischer Markt 72 Evolution 32, 56 Elias, N. 503 Evolutionstheorie 59 Elite 284, 468 Exklusion 28, 208, 210, 324, 480 Elitebildung 14 Experte 14, 146, 179, 526 Eltern-Kind-Beziehung 487 E-Mail 116, 124, 381, 497 F Emanzipation 83 Fachdidaktik 440 Emotionalität 145, 218, 220, 223, 332, Fachhochschule 296 416, 491, 528 fachliche Kommunikation 279, 384, 433 Empathie 498 Fachliteratur 87, 384 empirische Forschung 218 Fachrichtung 48 Empowerment 127, 208 Fachsprache 302, 491, 530 englische Sprache 133, 480, 489 Fachwissen 296 Enthüllungsjournalismus 269, 277, 279, Falschmeldung 174 280, 283, 288, 293, 297 familiale Sozialisation 186, 199 Entschädigung 403 Familie 181, 199, 487 Entwicklungspolitik 514 Familienangehöriger 498 Entwicklungspsychologie 224 Fan 189 Entwicklungsstand 368 Faschismus 34 Erfolg-Misserfolg 339, 430 Feature 106 Erhebungsmethode 17 Feindbild 35 Erinnerung 144 Fernsehen 1, 5, 9, 18, 46, 50, 54, 61, 62, Erleben 218 65, 67, 71, 73, 75, 76, 77, 78, 80, 82, Ermittlungsverfahren 283 89, 91, 93, 94, 97, 102, 105, 123, 126, Ernährung 462 129, 131, 134, 136, 143, 146, 149, Erste Republik 60 153, 154, 156, 163, 165, 168, 171, Erwachsenenalter 224 181, 183, 184, 185, 187, 190, 193, Erwachsener 117, 322, 413 195, 198, 199, 204, 213, 214, 215, Erwerbsbeteiligung 364 216, 218, 221, 222, 226, 231, 232, Erziehung 441 234, 235, 236, 240, 241, 244, 245, Eskapismus 27 256, 259, 262, 270, 277, 286, 299, Ethik 15, 71, 208, 252, 256, 266, 278, 285, 308, 311, 316, 322, 333, 334, 336, 290, 298, 464, 470, 475 340, 342, 349, 351, 357, 358, 362, ethnische Gruppe 133, 154, 214, 219, 324 363, 366, 367, 369, 371, 378, 380, ethnischer Konflikt 154, 214 388, 392, 393, 402, 413, 415, 421, Ethnizität 188 428, 434, 438, 446, 465, 468, 477, 503 Ethnographie 9 Fernsehproduktion 75, 362, 367 Ethnomethodologie 511 Fernsehprogramm 54, 62, 65, 67, 71, 75, EU 3, 94, 175, 210, 214, 303, 321, 335, 77, 78, 79, 80, 93, 97, 165, 182, 184, 342, 372, 392, 504 187, 213, 236, 240, 322, 357, 363, EU-Politik 210 366, 369, 380, 393, 413, 415, 428, europäische Integration 35 439, 446, 450 Europäische Kommission 392 Fernsehsendung 54, 67, 78, 143, 145, 149, Europäisches Recht 303, 384, 392, 401 156, 163, 177, 213, 217, 222, 240, europäische Zusammenarbeit 494 276, 286, 311, 367, 413 Europäisierung 175, 342 Fernsehserie 136, 149, 162, 173, 177, 182, Europapolitik 175, 321 189, 215, 222, 223, 232, 421, 428 Sachregister 309

Film 3, 42, 46, 131, 144, 171, 218, 234, G 242, 398 Gebühr 392 Filmwirtschaft 360, 367, 398 Gegenöffentlichkeit 43, 83, 110, 113 Finanzierung 303, 334, 337, 392, 421 Gegenwart 250 Finanzmarkt 241, 462 Geheimhaltung 251, 471 Finanzwirtschaft 241, 270 geistiges Eigentum 337, 373, 375, 399, Finnland 339, 451, 480 405 Flucht 137 Gemeinde 301 Flugblatt 316 Gemeinschaft 230 Folter 280 Gender Mainstreaming 521 Formatierung 68, 77, 93, 415 Genetik 279 Forschungsansatz 10, 144 Genre 50, 177, 215, 240 Forschungseinrichtung 299, 458 Gerechtigkeit 208 Forschungsgegenstand 31, 240, 285, 321 Gerichtsentscheidung 376 Forschungspersonal 455 Gerichtsverfahren 403 Forschungsplanung 455 Gerücht 462 Forschungspolitik 279 Geschichtsbewusstsein 215 Forschungspraxis 455 Geschlechterforschung 10, 11, 483, 510 Forschungsumsetzung 455 Geschlechterverhältnis 73, 501 Fotograf 52, 385 Geschlechtsrolle 10, 157, 248, 413, 426, Fotografie 7, 46, 167, 385, 403, 477 437, 505 Framing-Ansatz 372 geschlechtsspezifische Sozialisation 157, Frankreich 18, 35, 75, 126, 153, 156, 175, 510, 521 303, 335, 359, 361, 365, 491 Gesetz 375, 377, 379, 380, 381, 382, 384, Franzose 153 386, 387, 388, 389, 391, 392, 393, französische Sprache 514 395, 397, 398, 399, 400, 405 Französischunterricht 514 Gesetzesnovellierung 375, 377, 379, 382, Frau 127, 157, 160, 217, 248, 364, 437, 384, 386, 387, 389, 391, 395, 397, 505, 510, 524 398, 399, 400, 405 Frauenbewegung 127 Gesetzgebung 396 Frauenbild 437 Gespräch 143, 484, 489, 496, 498, 511, Frauenforschung 11 517, 522 Frauenorganisation 524 Gesprächsanalyse 489, 517, 522, 528 Frauenpolitik 127 Gestaltpsychologie 447 freier Beruf 255 Gesundheit 3, 168, 228 Freiheitsrecht 15, 317, 396, 464 Gesundheitserziehung 168 Freimaurer 471 Gewalt 153, 214, 378 Freizeit 182, 198 Gewaltbereitschaft 214 Freizeitverhalten 189 Gewerkschaft 21, 60, 151, 159, 301 Fremdbild 134, 148, 150, 153, 170 Gewerkschaftsbewegung 60 Fremdheit 173, 179, 520 Gewerkschaftspolitik 21, 151 Fremdsprache 85, 480, 489 Gewerkschaftspresse 21 Freundschaft 35, 487 Gewinn 357 Friedenspolitik 214 Glaube 454, 475 frühe Neuzeit 316 Glaubwürdigkeit 174, 272, 273, 427 funktionale Differenzierung 327 Gleichgewicht 364 Fußball 153, 197, 269, 297 Gleichheit 298 Globalisierung 3, 28, 65, 76, 85, 208, 225, 265, 337 310 Sachregister

Gott 520 Identität 141, 162, 224, 245, 263, 503 Governance 111, 304, 327, 342 Identitätsbildung 10, 117, 141, 199, 222, Grenzgebiet 140 224, 245, 442, 447, 467, 503 Großbritannien 75, 126, 142, 155, 161, Ideologie 55, 132, 206, 272, 291, 481 175, 199, 249, 269, 303, 304, 326, Illustrierte 40, 403 328, 329, 335, 339, 340, 359, 363, Image 21, 80, 151, 301, 309, 408, 420, 459 365, 366, 385, 413, 491 Indianer 495 Großhandel 359 Indischer Ozean 167 Grundrecht 15, 372, 380, 386 Individualität 502 Gruppe 189, 274 Individualkommunikation 231 Gruppenbildung 230 Indonesien 469 Gruppendiskussion 118, 517, 529 Industrie 361, 395, 400 Gruppenkohäsion 230 Industriestaat 337 Gruppenzugehörigkeit 230 Informatik 98, 125 Guerilla 109 Informationsaufnahme 207, 476 Informationsfreiheit 259, 359, 380 H Informationsgehalt 490 Habermas, J. 21 Informationsgesellschaft 101, 210, 310, Hacker 101 337, 364, 375, 377, 379, 382, 384, Handel 108, 361 386, 387, 389, 391, 395, 397, 398, Handlungssystem 507 399, 400, 405, 445, 451, 502 Handlungstheorie 12, 33, 278 Informationsmanagement 406, 457 Hermeneutik 243 Informationspolitik 259, 264, 422 Herrschaft 481 Informationsprozess 417 Heuristik 416 Informationsrecht 396 Hilfeleistung 226, 238 Informationsverarbeitung 30, 207 Historienfilm 215 Informationsverhalten 207, 209 Hochschuldidaktik 19, 24, 506 Informationsvermittlung 355, 457, 490 Hochschule 2, 13, 48, 125, 281 Informationswirtschaft 261, 356, 364 Hochschullehrer 384 informelle Kommunikation 462 Hochtechnologie 518 informelle Struktur 304 Hongkong 350 Infotainment 184, 468 Hörer 66 Infrastruktur 2, 43, 100, 104, 106, 337, Hörfunk 18, 46, 52, 66, 82, 165, 181, 182, 529 192, 204, 316, 425, 438 Inklusion 28 Hörfunkprogramm 37, 58, 66, 85, 192 Innenpolitik 132 Horkheimer, M. 6 Innenstadt 108 Hörverstehen 512 Inserat 84, 404 humanitäre Intervention 138 Institution 107 Humankapital 121 Institutionalisierung 59, 355 Humor 411, 429 Instrumentalisierung 258, 268 Hypermedia 200 Inszenierung 14, 40, 136, 301, 313, 316 Hypertext 7, 123, 406 Integration 32, 210, 480 Integrationskonzept 219 I Integrationspolitik 67 ICANN 29, 111 Intellektueller 206, 287 Ideengeschichte 43 Interaktionismus 363 Identifikation 162, 177, 187, 217, 222, interaktive Medien 91, 98, 104, 105, 122, 224, 245 123, 126, 209, 337, 406, 414, 522 Sachregister 311

interdisziplinäre Forschung 98, 357 Japaner 199 Interessenausgleich 405 Jordanien 126 Interessenlage 270, 291, 337 Journalismus 4, 11, 13, 22, 25, 48, 52, 68, Interessenpolitik 327 71, 72, 81, 83, 85, 92, 120, 122, 126, interkulturelle Faktoren 223, 266 130, 138, 142, 147, 155, 167, 240, interkulturelle Kommunikation 153, 191, 249, 250, 251, 252, 253, 258, 259, 266, 480, 489, 496, 510, 513 260, 262, 263, 265, 266, 267, 268, interkultureller Vergleich 310, 464 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, internationale Beziehungen 305 276, 277, 278, 279, 280, 282, 285, internationale Kommunikation 225 286, 288, 291, 294, 295, 297, 298, internationale Organisation 265 305, 318, 338, 345, 354, 361, 365, internationale Politik 246, 305 418, 432, 433, 438, 457, 459, 464, 474 internationaler Konflikt 246 Journalist 13, 52, 57, 81, 122, 165, 174, internationales Recht 29, 383 248, 252, 254, 255, 257, 272, 273, internationale Zusammenarbeit 140, 469, 274, 276, 277, 280, 281, 282, 283, 494 284, 285, 290, 292, 295, 297, 298, Internationalisierung 337 345, 438, 456 Internet 1, 7, 18, 19, 24, 25, 29, 46, 65, 72, journalistischer Beruf 13, 254, 255, 258, 73, 76, 87, 91, 95, 96, 98, 99, 100, 262, 278, 281, 282, 285, 296, 418, 467 101, 103, 104, 105, 106, 107, 108, Jude 52, 57, 214 109, 110, 111, 113, 115, 116, 117, Judenverfolgung 34, 52, 144 120, 121, 122, 123, 125, 127, 128, Jugendarbeit 185 139, 141, 146, 169, 174, 180, 183, Jugendkultur 9, 58, 79, 141, 187, 224, 245, 185, 191, 200, 201, 202, 203, 204, 499 208, 209, 210, 220, 225, 230, 237, Jugendlicher 30, 58, 79, 116, 117, 136, 261, 302, 305, 306, 307, 308, 317, 141, 165, 177, 182, 185, 187, 190, 319, 320, 322, 324, 326, 337, 338, 192, 204, 209, 211, 212, 216, 217, 347, 348, 353, 360, 370, 372, 375, 224, 225, 228, 232, 245, 322, 378, 379, 383, 398, 406, 407, 414, 439, 438, 439, 442, 445, 447, 449, 451, 440, 444, 449, 458, 461, 471, 472, 467, 499, 515 485, 493, 503, 505, 509 Jugendpolitik 58 interpersonelle Kommunikation 231, 447, Jugendschutz 120, 192, 322, 378, 396, 444 497, 499, 501, 503, 506, 510, 513 Jugoslawien 155 Intimität 145, 149 Junge 222, 224 Irak 132, 161, 256, 259, 264, 267, 280, junger Erwachsener 84, 212 289 Jungwähler 300 Iran 489 Justiz 405, 452 Irland 122, 158 Justizvollzugsanstalt 280 Islam 166, 179, 206, 464 islamische Gesellschaft 85, 87, 266, 464 K Israel 214, 305 Kabelkommunikation 91, 315, 334, 388 Israeli 214 Kalkulation 64 Italien 34, 75, 175, 323, 335, 359, 393, Kalter Krieg 35, 43, 55, 58 494 Kampagne 301, 326, 329, 349, 423 IT-Beruf 364 Kanada 215, 265, 475 IT-Branche 353, 472 Kanton 139, 525 Kanton Wallis 525 J Kapitalverflechtung 365 Japan 73, 121, 160, 191, 443, 445, 455 Karibischer Raum 95, 109 312 Sachregister

Karikatur 199 kommunikatives Handeln 12, 121, 503 Karriere 263 Kommunikator 123, 263, 296, 419 Katastrophe 163, 167 Kommunikatorforschung 22, 122, 258, katholische Kirche 54, 408, 469, 470, 475 262, 273, 278 Katholizismus 44, 470 Kommunismus 43 Kaufverhalten 247, 410, 416, 461 kommunistische Partei 317, 355 Kind 97, 181, 185, 192, 193, 199, 222, Kompetenz 186, 202, 296, 332 224, 228, 236, 238, 245, 413, 439, Konferenz 152, 265, 521, 524 445, 446, 447, 448, 449, 450, 451, Konfliktlösung 112 467, 515 Konfuzianismus 496 Kinderfilm 222, 450 Konjunktur 147 Kinderliteratur 222 Konservatismus 34 Kinderschutz 378 Konstrukt 523 Kindertagesstätte 444 Konstruktivismus 12, 23, 278 Kindheit 232 Konsum 61, 189, 247, 424 Kino 18, 42, 47 Kontrolle 167, 298, 315, 361, 378, 392 Kirche 53, 54, 150, 290, 408, 470, 475 Konvergenz 374 Kirchenpresse 44, 53 Konzern 393 Kleinbetrieb 125, 364 Körperlichkeit 10, 313 Kleinstaat 81 Körperschaftsteuer 392 Klima 242 Körpersprache 312 Koedukation 482 Korruption 269, 297, 298 Kognition 30, 229, 473, 483, 502 Kosten 64, 358, 363, 366, 369, 387, 430 Kollektivbewusstsein 144 Kosten-Nutzen-Analyse 64, 430 kollektives Wissen 144 Krankenhaus 422 Kolonialismus 479 Krieg 89, 93, 132, 134, 138, 161, 214, 234, Kolonie 133 256, 259, 264, 267, 280, 289, 310 Kommentar 249, 284, 287, 452, 456 Kriminalität 163, 235, 238, 383, 472 Kommerzialisierung 15, 51, 163, 253, 258, Kriminalserie 75, 378 276, 336, 354, 380, 432, 474 Kritiker 41 Kommunalpolitik 103, 453 Kritischer Rationalismus 3 Kommunalverwaltung 108, 525 Kritische Theorie 6 Kommunikationsfähigkeit 28, 498, 503 Kuba 95, 109 Kommunikationsforschung 10, 27, 31, 93, Kultur 6, 7, 9, 14, 42, 55, 144, 196, 243, 194, 240, 278, 285, 321, 322, 432, 522 379, 429, 463, 524 Kommunikationsmittel 28, 56, 206, 406, Kulturangebot 94 412, 431, 432, 443, 522 kulturelle Beziehungen 133, 134 Kommunikationspolitik 83, 134, 253, 267, kulturelle Identität 9, 156 277, 301, 310, 321, 469 kulturelle Integration 188 Kommunikationsraum 28, 35 kulturelles Verhalten 524 Kommunikationsstörung 521 kulturelle Vielfalt 524 Kommunikationstechnologie 56, 59, 89, Kulturgeschichte 47 98, 100, 104, 108, 113, 115, 119, 121, Kulturindustrie 6 208, 337, 343, 401, 406, 451, 472, 502 Kulturkanal 94 Kommunikationswissenschaft 2, 10, 11, Kulturpolitik 486, 504, 527 13, 18, 19, 22, 24, 31, 59, 229, 231, Kulturwandel 76, 87 240, 273, 285, 321, 322, 345, 435 Kulturwissenschaft 18, 426 kommunikative Kompetenz 12, 506, 512, Kunde 419 529 Kundenorientierung 419 Sachregister 313

Kunst 98, 99, 115, 376 Luhmann, N. 6, 8, 21, 28, 273 Künstler 99, 376 künstliche Intelligenz 124, 520 M Kurde 154 Macht 23, 29, 298, 484, 491 Kurdistan 154 Machtpolitik 132 Mädchen 217, 222, 224 L Magazin 178, 257, 292 Laie 146, 526 Magazinsendung 165, 177, 182, 187 Landesmedienanstalt 315, 388 Maghreb-Staat 206 ländlicher Raum 201, 495 Management 435 Landwirtschaft 37 Managementansatz 417 Lateinamerika 95, 109, 126, 140, 208, 283, Manipulation 52, 241, 259, 269, 289, 297 295, 313, 495, 523, 524 Mann 505, 510 Layout 68 Männlichkeit 157, 178, 483 Lebensstil 79, 187, 245 Märchen 224 Lebensweise 61, 145, 245 Marketing 191, 261, 301, 329, 330, 336, Lebenswelt 141, 451 351, 407, 409, 410, 416, 419, 420, Legalisierung 373 428, 430, 433 Legalität 376 Marketingpolitik 409 Legislative 373, 381, 384, 389 Markt 72, 75, 82, 93, 120, 241, 336, 357, Lehrer 180, 202, 384, 440 362, 367, 415, 428, 432, 433, 462 Lehrer-Schüler-Beziehung 507 Marktanteil 82, 358, 363, 366, 369 Lehrmeinung 470 Markterschließung 64, 72, 128 Lehrmethode 19, 24, 506 Marktwirtschaft 355, 380 Lehrmittel 506 Massenkommunikation 22, 228, 267, 470 Leistungsfähigkeit 228 Massenkultur 6, 39, 224, 232, 426 Lernen 19, 200, 446, 507 Massenmedien 6, 8, 10, 14, 15, 18, 20, 25, Lernerfolg 514 31, 42, 46, 59, 64, 71, 74, 76, 81, 92, Lernprogramm 24 95, 96, 105, 115, 119, 122, 135, 146, Lernprozess 115, 506 147, 148, 157, 158, 159, 160, 164, Lernsituation 519 166, 168, 194, 195, 197, 199, 219, Lesen 186, 198, 200 222, 224, 229, 231, 233, 234, 240, Leser 84, 102, 123, 194, 198 245, 246, 253, 255, 285, 286, 288, Leserbindung 84 289, 291, 301, 309, 313, 318, 321, Leseverhalten 198, 482 325, 326, 329, 338, 345, 348, 355, liberale Partei 57 357, 365, 374, 376, 384, 393, 432, Liberalisierung 109, 110, 337, 355 439, 447, 451, 454, 457, 465, 470, Liberalismus 57 474, 476, 503 Libyen 86 Mead, G. 447, 503 Liebe 29, 523 Mediation 3, 103 Liechtenstein 81 Mediatisierung 96, 105, 185, 313, 338, Litauen 305 487 Literatur 4, 49, 198, 429, 471, 482 Medien 3, 4, 6, 7, 9, 11, 15, 22, 23, 25, 26, Literaturwissenschaft 376 28, 31, 38, 39, 42, 46, 50, 52, 53, 55, Livesendung 380 66, 67, 69, 70, 72, 73, 76, 83, 86, 87, lokale Kommunikation 45, 275, 326, 348, 88, 89, 90, 95, 98, 102, 114, 124, 131, 443 132, 134, 135, 138, 140, 144, 152, lokale Öffentlichkeit 275, 453 154, 157, 166, 170, 173, 179, 182, 188, 191, 195, 197, 202, 204, 205, 314 Sachregister

211, 212, 221, 226, 227, 233, 238, Meinungsfreiheit 70, 374, 376, 393, 464 239, 247, 250, 253, 256, 266, 277, Meinungsführer 299, 393 285, 294, 299, 320, 323, 339, 346, Meinungsvielfalt 194, 357, 374, 393, 457 354, 360, 361, 368, 390, 412, 417, Menschenhandel 268 431, 440, 442, 446, 462, 463, 466, Menschenrechte 109, 508 470, 473, 477, 478 Menschenwürde 167, 403 Medienarbeit 438, 443, 449, 470 Mensch-Maschine-System 502 Medienberuf 261, 296, 364, 418, 467 Merchandising 189 Mediendidaktik 173 Messinstrument 273 Mediendienst 374 Metropole 350 Mediengeschichte 42, 59 Mexiko 109 Mediengesellschaft 32, 98, 168, 186, 198, Migrant 154, 158, 164, 181, 188, 324, 512 243, 304, 328, 346, 451, 468 Migration 28, 154, 158, 219, 495, 508 Medienjournalismus 134, 253 Militär 160, 256, 264, 280, 283, 494 Medienkompetenz 13, 92, 180, 196, 202, militärische Intervention 138 212, 224, 245, 438, 440, 441, 443, militärischer Konflikt 214, 267 445, 447, 503 Militarisierung 132 Medienkonzentration 15, 334, 342, 361 Minderheit 154, 176, 219, 324, 469 Medienkritik 4, 5, 253 Minister 405 Medienökonomie 4, 15, 25, 88, 106, 354, Ministerium 405 355, 360, 362, 367 Ministerpräsident 393 Medienpädagogik 202, 276, 438, 439, 441, Missbrauch 268, 375 444, 447, 448, 449 Mittelalter 316 Medienpolitik 15, 53, 58, 63, 73, 74, 82, Mittelamerika 95, 109, 140 86, 91, 95, 97, 210, 266, 303, 310, Mittelbetrieb 364 315, 318, 321, 322, 327, 334, 336, Mitteleuropa 74 342, 344, 355, 357, 362, 371, 372, Mitwirkung 400 396, 452 Mobilisierung 301, 332 Medienrecht 25, 53, 74, 81, 82, 88, 92, Mobilität 106 120, 258, 315, 322, 334, 336, 339, Mobilitätsbarriere 364 371, 373, 374, 375, 376, 377, 379, Mobiltelefon 29, 105, 106, 121, 204, 487, 380, 381, 382, 385, 386, 387, 388, 497 389, 390, 391, 392, 393, 394, 395, Modell 16, 273, 431, 507, 528 396, 397, 398, 399, 400, 401, 403, Modellversuch 444 404, 405 Moderator 521 Medientechnik 10, 46, 82, 90, 91, 123, Moderne 33, 92, 316, 491 126, 205, 358, 363, 366, 369, 374, 414 Modernisierung 37, 42 Medienverhalten 9, 21, 66, 134, 181, 188, Moral 171, 282, 301, 427, 475 190, 193, 195, 209, 222, 245, 346, Motorik 228 439, 451 multikulturelle Gesellschaft 488 Medienwirtschaft 75, 82, 125, 253, 261, Multimedia 18, 19, 46, 91, 101, 114, 202, 315, 323, 352, 354, 355, 356, 357, 261, 364, 406, 449 360, 362, 364, 367, 368, 393 multinationales Unternehmen 409 Medizin 260, 279, 288 Musik 79, 204, 217, 360, 375, 440 Mehrsprachigkeit 514, 525, 527 Musiker 283, 440 Meinung 249, 374, 454 Musikkanal 217 Meinungsbildung 154, 155, 161, 231, 284, Musikpädagogik 440 299, 321, 326, 341, 436, 453, 457 Muttersprache 188 Meinungsforschung 341, 453 Sachregister 315

Mythos 156 Normativität 481 Normgeltung 230 N NPD 275 nachhaltige Entwicklung 439 Nutzen 201 Nachhaltigkeit 3, 406, 449 Nachkriegszeit 35, 45, 55, 63 O Nachrichten 83, 105, 122, 123, 126, 128, Objektivität 273, 295, 464 149, 163, 182, 226, 231, 241, 291, öffentliche Aufgaben 92 294, 295, 311, 349, 457 öffentliche Dienstleistung 306 Nachrichtenagentur 15 öffentliche Kommunikation 103, 147, 354, Nachrichtenkanal 123, 126 432, 433, 459, 463 Nachrichtenwerttheorie 126, 163 öffentliche Meinung 147, 151, 154, 165, Nachrichtenwesen 457 284, 318, 321, 346, 393, 408, 436, Nahost 85, 126, 132, 154, 161, 206, 214, 452, 454 256, 259, 264, 267, 274, 280, 289, öffentlicher Sektor 418 305, 489, 524 öffentliches Interesse 285 Narration 426 öffentliches Recht 396 narratives Interview 118 öffentliche Verwaltung 306, 350 Nation 480 Öffentlichkeit 4, 14, 20, 21, 42, 43, 47, 70, nationale Identität 10, 156, 199, 215, 317, 87, 109, 110, 115, 127, 149, 151, 154, 480 175, 215, 271, 284, 285, 335, 338, nationales Stereotyp 148, 153 343, 346, 354, 408, 436, 452, 457, nationale Teilung 137 464, 474, 516 Nationalismus 156 Öffentlichkeitsarbeit 15, 21, 159, 255, 261, Nationalrat 319 263, 270, 272, 296, 298, 300, 301, Nationalsozialismus 34, 37, 45, 52, 60, 326, 338, 406, 408, 417, 418, 419, 144 422, 423, 432, 433, 435, 436, 459 Naturkatastrophe 226, 463 öffentlich-rechtliche Einrichtung 54, 70, Naturschutz 476 75, 77, 78, 93, 97, 184, 213, 235, 303, Naturwissenschaft 55 327, 334, 342, 344, 351, 367, 378, Neokonservatismus 259 380, 392, 402, 421 Neoliberalismus 145 Offizier 494 Netzgemeinschaft 101, 237, 505 Ökonomie 106, 115, 241, 354 Netzwerk 3, 76, 98, 115, 127 ökonomische Entwicklung 340 Netzwerkanalyse 237 ökonomischer Wandel 65 neue Berufe 261 Ökonomisierung 270, 354 neue Bundesländer 182, 458 Online-Befragung 118 neue Medien 24, 59, 73, 196, 200, 209, Online-Dienst 101, 119, 183, 237, 401, 261, 334, 364, 440, 445, 448, 518 402 neue Technologie 109, 113, 343 Online-Medien 72, 82, 96, 101, 102, 106, Neuseeland 97, 435 118, 119, 120, 122, 123, 126, 128, New Economy 353 169, 174, 237, 300, 324, 348, 360, Nicaragua 140 375, 401, 402, 487 nichtstaatliche Organisation 524 Opfer 238 Niederlande 102, 126, 128, 322, 488 Opportunismus 461 nonverbale Kommunikation 312, 496 Opposition 49, 283, 291 Nordafrika 86, 100, 274, 524 Ordnungspolitik 91, 374 Norddeutscher Rundfunk 66 Organisationen 176 Nord-Süd-Beziehungen 109 organisatorischer Wandel 328 316 Sachregister

orthodoxe Kirche 150 Pluralismus 15 Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg 162 Pogrom 34 Österreich 24, 41, 45, 60, 175, 187, 303, Polen 43, 413 314, 338, 339, 341 Politik 14, 47, 55, 93, 98, 101, 110, 115, Österreich-Ungarn 491 179, 246, 251, 275, 298, 301, 316, Osteuropa 74, 268 329, 338, 345, 346, 454, 491 Ost-West-Beziehungen 35 Politikberatung 299, 300, 321 Ost-West-Konflikt 55 Politiker 275, 309, 313, 320, 468, 491, 525 OSZE 258 Politikvermittlung 275, 276, 305, 309, 311, 313, 316, 329, 331, 338, 345 P politische Agenda 246, 325, 516 Pädagogik 73, 424, 507 politische Einstellung 34, 453 Palästina 214 politische Elite 86, 309 Palästinenser 214 politische Entwicklung 55 palästinensisch-israelischer Konflikt 65 politische Folgen 307, 343 Papst 287 politische Funktion 81 Paradigma 507 politische Ideologie 317 parasoziale Interaktion 217, 222, 442, 447, politische Kommunikation 21, 35, 65, 156, 503 175, 207, 233, 299, 301, 304, 305, Parlamentswahl 113 308, 309, 311, 312, 313, 316, 321, Partei 36, 63, 73, 301, 308, 319, 349, 390 325, 327, 328, 329, 330, 331, 338, Parteiensystem 314, 338 345, 452, 491, 516 Parteipresse 38 politische Kontrolle 317, 327, 465 Partizipation 210, 324, 406 politische Kultur 36, 299, 325, 527 Partnerbeziehung 29, 487, 523 politische Macht 251, 274, 317, 323 Patient 288 politische Meinung 161, 284, 299, 326, Patriotismus 156, 292 452 Pay-TV 380, 402 politische Partizipation 110, 113, 127, 491 Pazifischer Raum 97, 435, 486 politischer Akteur 349 PC 98 politische Reform 70 PDS 300 politischer Einfluss 274, 299, 310, 342, Peer Group 186, 232 456, 459 Pendler 108 politischer Konflikt 169, 274, 291 Personaleinstellung 352 politischer Wandel 70, 73, 271, 307, 314, Personalentwicklung 526 328, 355 Personalisierung 332 politisches Bewusstsein 276 Persönlichkeitsentwicklung 224, 245 politisches Handeln 246 Persönlichkeitsrecht 167, 376, 385, 396, politisches Programm 308, 328 403 politisches Regime 233 Persuasion 431 politisches System 86, 271, 491 Peru 495 politische Steuerung 304, 327 Petition 491 politische Strategie 35, 304 pharmazeutische Industrie 260, 288 politisches Verhalten 310 Philippinen 121, 469 politische Theorie 343 Philosophie 477 politische Willensbildung 299, 332 philosophische Aufklärung 20 Politisierung 55 Phonetik 513 Polizei 498 Plakat 437 Popkultur 6, 51, 222, 224, 250 Platon 477 Popmusik 217, 250 Sachregister 317

Popularisierung 275, 354 Public Private Partnership 201 Pornographie 143, 171, 372 Publikation 107 Post 46 Publikum 67, 242, 415 postsozialistisches Land 43, 74, 121, 123, Publizistik 15, 22, 261, 457 155, 170, 176, 268, 271, 291, 305, publizistische Vielfalt 88, 120, 457 318, 396, 413, 494 Pragmatismus 6 Q Präsidentschaftswahl 113, 320 Qualifikation 261, 364 Prävention 424, 472 Qualifikationsanforderungen 281 Preisniveau 461 Qualität 71, 72, 83, 120, 249, 252, 253, Presse 2, 4, 21, 34, 38, 43, 44, 46, 68, 82, 258, 270, 277, 294, 450 84, 92, 96, 102, 105, 122, 126, 133, qualitative Methode 517 137, 142, 147, 150, 152, 153, 154, Qualitätssicherung 107, 278 158, 160, 161, 164, 167, 175, 194, 226, 238, 240, 241, 249, 251, 258, R 259, 262, 270, 286, 287, 290, 291, Randgruppe 210 294, 300, 314, 335, 359, 361, 385, Rassenpolitik 34 390, 393, 401, 403, 404, 422, 452 Rassismus 34, 52, 479 Pressefreiheit 251, 258, 266, 318, 396, 404 Rationalität 12, 197, 509 Pressekonferenz 422 Raumnutzung 104 Pressekonzentration 194, 361 Raumplanung 104 Pressesprecher 345 Realität 5, 12, 27, 132, 149, 243, 244, 454 Pressestelle 422 Reality-TV 136, 145, 149, 182 Prestige 14 Realschule 180 privater Rundfunk 54, 75, 77, 78, 93, 97, Recherche 120, 174, 260, 270, 272, 277, 149, 182, 184, 213, 235, 294, 315, 279, 280, 283, 288, 298 334, 358, 362, 367, 378, 380, 393, 402 Rechnen 473 privater Sektor 418 Rechtsanwendung 396 Privathaushalt 202 Rechtsradikalismus 36, 153, 275, 452 Privatisierung 121, 355 Redakteur 254, 257, 261, 290 Privatrecht 377 Redaktion 361, 404 Privatsphäre 21, 101, 121, 149, 293, 385, Rede 156, 516, 521 403, 464, 474 Reformpolitik 151, 344 PRO 7 75, 93, 184 Regenbogenpresse 385 Problembewusstsein 238 Regierung 160, 259, 279, 516 Product Placement 421, 428, 432 regionale Entwicklung 104 Produktionsweise 145 Regionalfunk 425 Produzent 367 Regionalisierung 201 Professionalisierung 13, 296, 418 Regionalpresse 150, 290 Prognosemodell 417 Regulierung 82, 112, 120, 210, 252, 322, Programmangebot 64, 71, 75, 77, 78, 82, 334, 336, 339, 357, 374 91, 93, 97, 114, 184, 192, 193, 197, Reichweite 85 213, 236, 357, 446 Religion 54, 73, 110, 150, 290, 454, 469, Programmauftrag 392 470 Propaganda 3, 52, 55, 137, 234, 256, 289, Religiosität 287 462 Reportage 295 Prostitution 160, 268 Repräsentation 308, 463 Prozess 74, 321, 342 repräsentative Demokratie 326 psychische Situation 220 Reproduktion 5 318 Sachregister

Reputation 14, 370, 461 Schülerpresse 443 Rezeption 5, 27, 37, 58, 144, 177, 190, schulische Sozialisation 186, 445 215, 217, 221, 222, 224, 232, 240, Schumpeter, J. 59 278, 415, 447, 482 Schütz, A. 12 Rezipient 30, 64, 102, 123, 165, 182, 187, Schweden 126, 339, 480 194, 197, 221, 224, 227, 238, 240, Science Fiction 520 245, 273, 357, 358, 363, 366, 369, SED 40, 53 378, 380, 426, 428, 439 Sehbehinderung 135 Reziprozität 105 Sekundarstufe I 482 Rhetorik 156, 452, 516 Sekundarstufe II 443 Richtlinie 94, 384, 415 Selbständiger 501 Risiko 288, 384, 463, 476 Selbstbeobachtung 20 Risikoabschätzung 463 Selbstbestimmung 141 Risikokommunikation 270, 417, 463, 476 Selbstbild 141 Ritual 26, 232 Selbstdarstellung 14, 117, 141, 320, 326, Rolle 465 408, 468, 509 Rollenbild 437 Selbstkontrolle 252, 259, 339, 378 Rollenspiel 117 Selbstmord 116 Romanistik 481 Selbstmordversuch 116 RTL 75, 93, 184, 358, 367 Selbstorganisation 339 Rundfunk 37, 46, 51, 63, 66, 73, 81, 92, Selbststeuerung 111, 112, 141, 339 94, 105, 129, 156, 165, 256, 299, 303, Selbstverständnis 141, 258, 262, 273 334, 339, 342, 344, 357, 374, 378, Semiotik 18, 473, 528 380, 388, 390, 392, 402, 440 Senegal 92, 514 Rundfunkanstalt 63, 80, 126, 344, 351, Sensationsjournalismus 142, 167, 249, 378, 392, 402 260, 293 Rundfunkprogramm 66, 94, 380, 402 Sexualität 10, 143, 145 Rundfunkrat 339 sexueller Missbrauch 238 Rundfunksendung 58, 156 Show 145 Russland 170, 318, 396 Simmel, G. 273 Sinnlichkeit 12 S Skandal 227, 251, 268, 293, 297, 475 Sachsen 192, 290, 444 Slowenien 123, 494 Sachsen-Anhalt 1 SMS 414 SAT 1 75, 93, 184, 367 Soap Opera 149, 177 Satellit 91, 334 Solidarität 226 Satire 376 Sozialdemokratie 38, 328 Schiedsgerichtsbarkeit 400 soziale Beziehungen 29, 203, 237, 447, Schiedsrichter 297 480, 485, 487, 493, 494, 495, 503 Schiedsverfahren 389, 391 soziale Differenzierung 39 Schleichwerbung 421, 428, 432 soziale Folgen 99, 230 Schlüsselqualifikation 186 soziale Funktion 79, 177, 217, 232, 459 Schrift 46, 196, 471, 473 soziale Herkunft 457 Schriftsprache 508 soziale Integration 188, 219, 480, 502 Schriftsteller 41 soziale Kompetenz 451 Schulbildung 467 soziale Konstruktion 11, 20, 125, 157, Schule 202, 443, 445, 462, 500, 512 178, 228, 244, 246, 503, 505, 523 Schüler 165, 196, 202, 438, 443, 482, 512, soziale Norm 152, 332, 426 514 soziale Partizipation 113 Sachregister 319

soziale Position 499 staatliche Lenkung 53, 339, 357 sozialer Prozess 112 Staatsangehörigkeit 508 sozialer Raum 225, 505 Staatsgrenze 137 sozialer Wandel 37, 42, 65, 70, 73, 87, 92, Staatskirche 150 115, 219, 237, 317, 354, 412, 426, 527 Staatsoberhaupt 40, 156 soziale Schicht 39, 201 Staatsstreich 283 soziale Schließung 101, 154 Staatsvertrag 380, 388, 392 soziales Dilemma 485 Stadt 108, 201, 453, 495 soziales Netzwerk 98, 103, 237, 485, 493 Städtebau 108 soziales Verhalten 480 Stadtgebiet 104 soziale Ungleichheit 109, 152 Stadtplanung 108 soziale Wirklichkeit 5, 61 Stadtregion 104 Sozialisation 79, 141, 186, 199, 236, 446, Stadtteilarbeit 185 502 Stadtverkehr 108 Sozialisationsinstanz 186 Stakeholder-Ansatz 111 Sozialismus 61 Star 217, 222, 224, 442, 467 sozialistische Partei 328 Sterben 498 sozialistischer Staat 53 Stereotyp 148, 154, 157, 158, 164, 166, Sozialwissenschaft 60, 458, 530 170, 282, 413 soziokulturelle Entwicklung 39 Steuerrecht 392 soziokulturelle Situation 514 Strafrecht 383, 385 Spanien 75, 126, 158, 175 Strafverfolgung 472 Sparen 249 Strukturreform 66 Spartenkanal 79, 184, 402 Studienabschluss 281 SPD 38, 300, 328, 390 Studium 13 Spende 226 Subjektivität 125 Spiel 507 Subkultur 141 Spielfilm 18, 47, 76, 256, 440, 520 Subvention 355, 392 SPÖ 45 Subventionspolitik 392 Sponsoring 428, 434 Sucht 424 Sport 153, 157, 197, 221, 228, 240, 269, Südamerika 95, 126, 283, 295, 313, 495, 297, 336, 351, 380 523 Sportwissenschaft 228 Süddeutscher Rundfunk 344 Sprache 7, 12, 35, 146, 147, 316, 426, 429, Süddeutschland 501 473, 479, 480, 481, 483, 486, 488, Südkorea 113, 172, 496 489, 490, 491, 495, 499, 502, 504, Südostasien 121, 167, 226, 469 507, 508, 513, 514, 516, 523, 524, Südosteuropa 70 527, 528, 530 Südwestfunk 344 Sprachgebrauch 130, 146, 479, 483, 486, Südwestrundfunk 344 488, 489, 490, 499, 508, 516, 530 Supranationalität 76, 109, 111 Sprachgruppe 486, 488, 495, 525 Symbol 217 Sprachkenntnisse 494 symbolische Politik 35, 40, 309, 313, 327 Sprachunterricht 514 symbolischer Interaktionismus 27, 447, Sprachverhalten 482, 489, 490, 495, 512, 503 513 Synergie 358, 363, 366, 369 Sprachwandel 481, 488, 495 Systemsteuerung 112 Sprechen 223, 492, 513 Systemtheorie 6, 8, 14, 21, 28, 278, 327 Staat 327, 355, 464 staatliche Einflussnahme 258, 355, 357 320 Sachregister

T UdSSR-Nachfolgestaat 170, 268, 271, Tageszeitung 68, 72, 81, 123, 130, 142, 291, 305, 318, 396 147, 150, 155, 172, 175, 178, 194, Ukraine 268, 291, 305 249, 271, 275, 284, 286, 452, 456 Umfrageforschung 300, 308, 341, 460 Taiwan 309 Umgangssprache 508, 512 Talkshow 149, 171, 276, 468 Umweltbewusstsein 242, 439, 449 Tansania 133 Umwelterziehung 439, 449 Tarif 400 Umweltpolitik 439 Team 501 Umweltverhalten 242 Teamarbeit 526 Unfall 163, 498 Technik 26, 112, 502 Ungar 248 Technikfolgen 101, 108, 230, 272, 307, Ungarn 121, 494 343, 487 Ungleichheit 484 technische Entwicklung 42, 105, 205, 402 UNO 111, 305, 337, 524 technischer Fortschritt 39 Unterbrecherwerbung 415 technischer Wandel 65, 87, 306, 412 Untergrund 43, 49 Technokultur 141 Unterhaltung 75, 78, 168, 184, 218, 380, Technologie 90, 106, 265 465, 468 Technologiepolitik 347 Unterhaltungsindustrie 136, 353, 360 Telefax 381 Unternehmen 38, 82, 101, 239, 296, 354, Telefon 497 360, 361, 364, 393, 404, 406, 412, Telegrafie 46, 56 417, 419, 427, 433, 462, 518 Telekommunikation 108, 109, 210, 334, Unternehmensgröße 356 347, 388 Unternehmensgründung 355 Teleshopping 414 Unternehmenskonzentration 352, 353, Theater 46, 50, 98 357, 367, 393 Theologie 466 Unternehmenskultur 406 Theorie-Praxis 278, 435 Unterricht 180, 202, 440, 507 Tod 283, 287, 498 Unterrichtssprache 507, 514 Tönnies, F. 454 Urbanisierung 104 Tonträger 69 Urheberrecht 373, 375, 377, 379, 381, 382, Tötungsdelikt 283 384, 386, 387, 389, 391, 394, 395, Tradition 92 397, 398, 399, 400, 401, 405 Transformation 74, 271, 318 USA 1, 72, 84, 89, 91, 120, 121, 126, 132, transnationale Beziehungen 225 169, 172, 179, 191, 251, 259, 260, Transparenz 332 264, 267, 279, 280, 282, 288, 289, Trauer 40 293, 299, 310, 311, 320, 340, 365, Trauma 256 414, 475 Trennungsgrundsatz 258 Uses and Gratifications Approach 195 Tschechische Republik 176 Tschechoslowakei 176 V Türke 67, 188, 211, 488, 499 Vatikan 34 Türkei 85, 154 Veranstaltung 380 Verantwortung 256, 258 U Verbot 373, 381 Übersetzung 504 Verbraucher 128, 247, 407, 410, 416, 419, Überwachung 136, 317, 465 420, 430, 433 UdSSR 316 Verein 380, 449 Verfassungsgebung 335 Sachregister 321

Verfassungsmäßigkeit 380, 387 Website 99, 101, 112, 117, 122, 169, 302, Vergangenheitsbewältigung 36 305, 320 Vergewaltigung 160 Weiblichkeit 157 Vergütung 382, 386, 387, 389, 391, 395, Weimarer Republik 37, 48, 51, 57 397, 399, 400, 405 Weißrussland 271 Verhaltensänderung 431 Weltbild 155 Verhaltensmuster 193 Weltgesellschaft 28, 134 Verlag 84, 258, 352, 355, 360, 403 Werbespot 331, 332, 413, 415 Verleger 128 Werbeträger 331, 355, 407, 410, 416, 420, Vermarktung 336, 474 430 Vermögen 247 Werbewirtschaft 362, 393, 414, 415, 418, Vermögensbeteiligung 390 428, 432 Vernetzung 28, 43, 76, 125, 206, 324, 348 Werbung 61, 79, 82, 157, 191, 261, 298, Verstehen 200, 243, 490, 528 331, 332, 393, 396, 407, 409, 410, Vertrauen 14, 29, 35, 203, 273, 332, 370, 411, 413, 414, 415, 416, 419, 420, 460, 461, 485, 491, 493, 509 421, 423, 424, 425, 426, 427, 428, Vertrieb 359 429, 430, 431, 432, 433, 436, 437, 474 Vertriebener 176 Wertorientierung 79, 156, 199, 217 Verwertungsgesellschaft 394 Wertschöpfung 360 Video 64, 89, 90, 136, 202, 465 Wertwandel 426, 428 Video-Clip 79, 90 Westeuropa 417 Video on Demand 64 westliche Welt 26 Virtualisierung 29, 108, 115, 124, 125, Wettbewerb 72, 75, 96, 102, 128, 184, 203, 493, 497, 518 194, 303, 357, 358, 362, 363, 366, virtuelle Gemeinschaft 101, 127, 230, 237 369, 380, 384, 395, 402, 404, 419, virtuelle Realität 10, 29, 98, 101, 104, 124, 428, 432 127, 141, 243, 477, 497, 505 Wirtschaft 101, 146, 239, 241, 270, 298, virtuelles Unternehmen 101 340, 354, 377 Visualisierung 234 wirtschaftliche Lage 239, 247 visuelle Wahrnehmung 144, 243 wirtschaftliches Handeln 270, 380 Volksabstimmung 335 Wirtschaftsethik 3 Vorbild 222, 224, 245, 442 Wirtschaftspolitik 303 Vorurteil 164 Wirtschaftsverflechtung 365 Wirtschaftszweig 360, 364, 368 W Wissen 12, 29, 115, 200, 229, 286, 384, Wachstum 368 454, 511 Waffe 361 Wissenschaft 14, 98, 107, 115, 119, 124, Wahl 291, 300, 319, 340, 341, 396 179, 260, 265, 272, 279, 286, 288, Wahlbeteiligung 308, 333 384, 452, 504, 511 Wähler 332, 340 Wissenschaftler 48, 107, 119, 384 Wahlkampf 30, 113, 291, 300, 308, 312, Wissenschaftsgläubigkeit 279 314, 320, 325, 329, 331, 332, 333, Wissenschaftspolitik 55 340, 341, 349 Wissenschaftstheorie 31 Wahlverhalten 308, 333 Wissenschaftsverständnis 279 Wahlwerbung 332 Wissensgesellschaft 115, 502 Wahrheit 174, 285, 454, 464 Wissensmanagement 526 Wahrnehmung 30, 42, 55, 80, 150, 170, Wissenstransfer 107 223, 463 Wochenzeitung 44, 130, 161, 257, 456 Weber, M. 12, 273 Wohnbevölkerung 306 322 Sachregister

Wohnort 199

Z Zapping 428 ZDF 75, 93, 177, 184, 363, 367, 392, 421 Zeichen 477 Zeitgeist 187 Zeitschrift 44, 49, 72, 87, 206, 257, 352, 359, 361, 403, 457 Zeitung 2, 34, 52, 72, 84, 122, 126, 140, 159, 161, 164, 170, 195, 226, 256, 275, 290, 291, 294, 316, 355, 359, 361, 443, 457, 463 Zeitungswissenschaft 48 Zensur 38, 49, 53, 251, 259, 471 Zentralasien 524 Zielgruppe 67, 80, 84, 97, 187, 284, 413, 449 Zivilgesellschaft 70, 110, 265 Zivilisation 26, 179 Zufriedenheit 194 Zukunft 25, 73, 420, 435, 455 Zukunftsperspektive 91, 358, 363, 366, 369, 420 Zulassungsbeschränkung 13 Zuschauer 67, 71, 77, 78, 80, 177, 182, 184, 187, 213, 232, 340, 465 Zwangsarbeit 160 zweite Generation 488 Zweiter Weltkrieg 160 zwischenbetriebliche Kooperation 125 zwischenstaatlicher Konflikt 140

18. Jahrhundert 440, 491 19. Jahrhundert 39, 41, 42, 436, 437, 440, 491 20. Jahrhundert 35, 41, 42, 309, 318, 436, 440, 491 Institutionenregister 323

Institutionenregister

Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung e.V. -BIVS- 67 Berner Fachhochschule -BFH- Hochschule für Verwaltung und Wirtschaft -HSW-, Institut für Wirtschaft und Verwaltung -IWV- Competence Center E-Government -CCeGov- 302, 306 Econcept AG Wirtschafts- und Politikberatung 210 empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH 210 Fachhochschule Ludwigshafen - Hochschule für Wirtschaft, Transatlantik-Institut 425 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung Lehrgebiet Bildungstechnologie 112 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Psychologie Lehrgebiet Ökologische Psychologie 501 Freie Universität Berlin, FB Wirtschaftswissenschaft, Institut für Marketing 411 Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. Zentrum Moderner Orient 87, 133, 206 Hochschule für Musik und Theater Hannover, Institut für Journalistik und Kommunikationsfor- schung 197 Hochschule für Philosophie München, Institut für Kommunikationswissenschaft und Erwachse- nenpädagogik -IKE- 427 Hochschule Vechta, Institut für Erziehungswissenschaft -IfE- Lehrstuhl Pädagogische Psychologie 448 ifib - Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH an der Uni 348 Institut für Angewandte Argumentenforschung -IfaA- 139, 319, 320 Institut für Europäisches Medienrecht -EMR- 94 Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- 247 Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalgeschichte 47 Loughborough University 529 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Forschungsbereich Erziehungswissenschaft und Bil- dungssysteme 512 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 202 Meschnig, A. 151 Pädagogische Hochschule Heidelberg, Fak. II Kulturwissenschaften, Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik 482 Pädagogische Hochschule Weingarten, Fak. 01, Fach Erziehungswissenschaft 180 Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. Abt. Globaler Wandel und Soziale Systeme 242 324 Institutionenregister

Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 106, 107, 360 Technische Universität Berlin, Fak. VI, Institut für Soziologie Fachgebiet Medien- und Geschlech- tersoziologie 412 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Medienkommunikation und interkulturelle Kommunikation -IMIK- Professur Mediennutzung -Medienpsychologie, Me- diensoziologie- 192 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Institut für Psychologie Professur für Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie 200 Technische Universität München, Fak. für Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Forstpolitik und Forstgeschichte 476 Universität Bern, Philosophisch-Historische Fakultät, Institut für Sprachwissenschaft Universitäres Forschungszentrum für Mehrsprachigkeit -UFM- 525 Universität Bielefeld, Fak. für Pädagogik, Arbeitsgruppe 09 Medienpädagogik, Forschungsmetho- den und Jugendforschung 211, 212, 225, 442 Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, WE IV Politikwissenschaft Professur für Politikwissen- schaft, insb. Politischen Theorie 35 Universität Bielefeld, Graduiertenkolleg Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: Ursachen, Phänomenologie, Konsequenzen 179 Universität Bielefeld, SFB 584 Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte 35, 491 Universität Bochum, Fak. für Philosophie, Pädagogik und Publizistik, Institut für Pädagogik 507 Universität Bremen, FB 09 Kulturwissenschaften, Studiengang Kulturwissenschaft 52, 324 Universität Bremen, FB 10 Sprach- und Literaturwissenschaften, Institut für kulturwissenschaftli- che Deutschlandstudien -ifkud- 250 Universität der Bundeswehr Hamburg, FB Pädagogik, Professur für Erziehungssoziologie, insb. Sozialisationstheorie 244 Universität der Künste Berlin, Fak. Gestaltung, Institut für Theorie und Praxis der Kommunikation 61 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, FB Gesellschaftswissenschaften, Institut für Ent- wicklung und Frieden -INEF- 246 Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, pro online - Projektgruppe Online-Kommunikation 519 Universität Düsseldorf, Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliches Institut Lehrstuhl für Medienwissenschaft I 197 Universität Erfurt, Philosophische Fakultät, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, insb. Vergleichende Analyse von Mediensystemen, Kommunikationskulturen 85, 86, 179, 188, 464 Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissen- schaftliches Institut Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft 204, 349 Institutionenregister 325

Universität Erlangen-Nürnberg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Sozialwissen- schaftliches Institut Lehrstuhl für Psychologie, insb. Wirtschafts- und Sozialpsychologie 220 Universität Frankfurt, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für Sonderpädagogik WE IV 196 Universität Fribourg, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Fachbereich Medien- und Kommunikationswisenschaft 434 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Medien- und Kommunikati- onswissenschaften 50, 62 Universität Hamburg, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Allgemeine Erziehungswissen- schaft Arbeitsbereich Medienpädagogik 506 Universität Hamburg, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Behindertenpädagogik 135 Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozial- und Orga- nisationspädagogik 529 Universität Jena, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Lehrstuhl für Kommunikations- wissenschaft, insb. Ökonomie und Organisation der Medien 368 Universität Kassel, FB 01 Erziehungswissenschaft, Humanwissenschaften, Institut für Erzie- hungswissenschaft Fachgebiet Erziehungswissenschaft, insb. Medienpädagogik und - didaktik 114, 193, 236, 446, 450 Universität Köln, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 427 "Medien und kulturelle Kommunikation" 131 Universität Leipzig, Fak. für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Orientalisches Institut 86 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft 435 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Abt. Historische und Systematische Kommunikationswissenschaft 271 Universität Leipzig, Fak. für Sozialwissenschaften und Philosophie, Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft Lehrstuhl Öffentlichkeitsarbeit - Public Relations 295, 417, 436, 459 Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Empirische Wirtschaftsfor- schung 247 Universität Lüneburg, FB 01 Erziehungswissenschaften, Institut für Pädagogik Arbeitsstelle Schulentwicklung 500 Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltkommunikation 463 Universität Mainz, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Institut für Publizistik 227 Universität Marburg, FB 21 Erziehungswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Lehr- stuhl für Empirische Erziehungswissenschaft 207 326 Institutionenregister

Universität Marburg, Zentrum für Gender Studies und feministische Zukunftsforschung 223 Universität München, Fak. für Kulturwissenschaften, Institut für Interkulturelle Kommunikation 191 Universität München, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung 238, 239 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft Arbeitstelle für Interdisziplinäre Deutschland- und Europaforschung -AIDE- 323 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Sozio- logie 129 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut für Sozio- logie Lehrstuhl für Soziologie Prof.Dr. Papcke 453 Universität Münster, FB 06 Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften, Institut I Allge- meine Erziehungswissenschaft 514 Universität Oldenburg, Interdisziplinäres Zentrum für Bildung und Kommunikation in Migrati- onsprozessen -IBKM- 480, 489 Universität Osnabrück, FB Sprach- und Literaturwissenschaft, Forschungsstelle integrierte Me- dienerziehung -FiM- 69, 173, 441 Universität Paderborn, Fak. 02 Wirtschaftswissenschaften, Department 5 Wirtschaftspädagogik WIWI 01 Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik 209 Universität Passau, Philosophische Fakultät, Didaktik der Geschichte 176 Universität Siegen, Kulturwissenschaftliches Forschungskolleg SFB-FK 615 "Medienumbrüche" 42 Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Absatz, Markt, Konsum 201 Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Siedlungs-, Umwelt- und Planungssoziologie 310 Universität Weimar, Fak. Medien, Fach Mediensoziologie 32, 33, 478 Universität Würzburg, Philosophische Fakultät 03 Philosophie, Erziehungs- und Gesellschaftswis- senschaften, Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik 466 Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienfor- schung -IPMZ- 88, 197, 339 Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut 88, 94 Universität Zürich, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Rechtswissenschaftliches Institut Zentrum für Informations- und Kommunikationsrecht 339 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke 103 Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA- 458 Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. 43, 55, 58

ANHANG

Hinweise 329

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach- gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulan- gehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwis- senschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an In- formationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungs- ergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozial- wissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralar- chiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Um- fragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaft- licher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informations- transfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten- gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter- disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitfor- schung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: über 40.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI- DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozial- wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Er-

hebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisier- ter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hoch- schulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stif- tungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster- reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau- er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor- schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial- forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Sommer 2005 ca. 320.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinsti- tut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinfor- mationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun- desagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissen- schaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumen- tation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich- tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich:

STN International GBI The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt- Information Network schaftliche Information mbH Postfach 24 65 Postfach 81 03 60 D-76012 Karlsruhe D-81903 München Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.stn-international.de www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jah- respauschalpreise für den Zugang zu den Datenbanken SOLIS und FORIS - auch in Kombination mit den Literaturdatenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).

Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Daten- banken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung; dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Auf- nahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ ent- sprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissen- schaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaft- licher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Daten- banken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The- mengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West- Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftsko- operation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und län- gerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Berufssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Bevölkerungsforschung • Methoden und Instrumente der • Bildungsforschung Sozialwissenschaften • Familienforschung • Migration und ethnische Minderheiten • Frauen- und Geschlechterforschung • Organisations- und Verwaltungsfor- • Freizeit - Sport - Tourismus schung • Gesellschaftlicher Wandel in den • Osteuropaforschung neuen Bundesländern • Politische Soziologie • Gesundheitsforschung • Religionsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Soziale Probleme • Internationale Beziehungen + • Sozialpolitik Friedens- und Konfliktforschung • Sozialpsychologie • Jugendforschung • Stadt- und Regionalforschung • Kommunikationswissenschaft: • Technology Assessment Massenkommunikation - Medien - • Umweltforschung Sprache • Wissenschafts- und Technikforschung sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli- ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol- che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/SowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports wer- den in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika- tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen- schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä- re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je- weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper- link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For- schungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län- dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na- mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu- ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif- ten, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Ho- mepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Daten- bank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS ge- speicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere In- formationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt ange- fordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews ***

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusi- ve Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter: www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm

GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected] e-mail:[email protected]