Walliser Bote 2 Dienstag, 7
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AZ 3900 Brig | Dienstag, 7. Juni 2011 Nr. 131 | 171. Jahr gang | Fr. 2.20 www.1815.ch | Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Men gis Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 | Auf la ge 24 677 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 Traueranzeigen 10 Sport 13 – 15 Zukunftsfaser Wallis für Briten Challandes’ Job Ausland 17 Im Goms setzt die EWEM AG Farrol Kahn macht diese Bernard Challandes hat einen Schweiz 19/21 Wirtschaft/Börse 20 (im Bild Geschäftsführer W oche in London den Briten neuen Job gefunden, nach TV-Programme 22 Wohin man geht 23 W illy Clausen) in Zukunft auf das Wallis schmackhaft. Mit Sitten und Xamax übernimmt Wetter 24 die Glasfaser. | Seite 3 einem Reisebuch. | Seite 5 er Thun. | Seite 13 Bern/Berlin | Die Stimmen für einen Ausstieg aus der Atomenergie werden immer zahlreicher KOMMENTAR Keine Gnade «Raus aus der Atomkraft» für Despoten Die demokratische Revolution im arabischen Raum rollt und rollt. Die deutsche Regierung hat den Die Regimes in Tunesien und Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2022 beschlossen. In der Ägypten konnten nach den Mas - Schweiz entscheidet das Parla - senprotesten inzwischen einiger - ment in dieser Woche. massen friedlich gestürzt wer - den. In Libyen steht Despot Mu - Das deutsche Kabinett verabschiedete am ammar al-Gaddafi nach wochen - Montag in einer Sondersitzung die entspre - langen Kämpfen und dem chenden Gesetze. Die Devise heisst «Raus Eingreifen der NATO-Kampfflie - aus der Atomkraft». Der Anteil von Öko - ger mit dem Rücken längst zur strom in Deutschland soll bis 2020 auf min - Wand. Nun droht auch in Syrien destens 35 Prozent wachsen. Gleichzeitig und dem Jemen die Lage in ei - soll der Strombedarf durch Sparen um nem blutigen Bürgerkrieg zu es - zehn Prozent gesenkt werden. Für den Um - kalieren. Anders als in Tunesien stieg muss das Stromnetz ausgebaut wer - und Ägypten klammern sich die den: 3600 Kilometer Hochspannungstras - Herrscher in Libyen, Syrien und sen sollen errichtet werden. Im Wirt - Jemen mit allen menschenverach - schaftsverband swisscleantech kämpfen über 200 Unternehmen aus Industrie, tenden Mitteln an ihre Macht. Stromversorgung und Umwelttechnologie Der internationale Gerichtshof für die Energiewende. Für sie ist eine nach - in Den Haag tut gut daran, das haltige Energiepolitik nicht nur das politi - Geschehen in jenen Ländern mit sche Diktat der Stunde, sondern eine wirt - Argusaugen zu beobachten. schaftliche Chance. | Seiten 17 und 19 Atomkraft im Gegenwind: In Deutschland ist der Ausstieg beschlossen, in der Schweiz wird noch debattiert. FOTO KEYSTONE Denn irgendwann geht auch der blutigste und längste Konflikt vo - rüber. Dann ist es an der Zeit, über die Verbrecher zu urteilen. Wallis | Die Weinberge leiden kaum unter der Trockenheit Wallis | Eine kleine Fragerunde für alle Wie etwa in den Fällen von Ra - dovan Karadzic und Ratko Mla - Ehm, eine Frage nur? dic, denen derzeit der Prozess ge - Es wurde bewässert macht wird. Das Signal an alle Despoten dieser Welt sollte klar Der niederschlagsarme und deutlich ausfallen: Wer ge - Winter und das trockene gen die Regeln der Menschlich - Frühjahr haben im Walli - keit verstösst, darf keine Gnade ser Weinberg kaum Spu - erwarten. Werner Koder ren hinterlassen. Wenn nötig, wurde bewässert. Ganz Europa litt und leidet un - ter der Trockenheit. Gerade für die Weinbaugebiete, die über keine Bewässerungsanlagen verfügen, wachsen sich die feh - Wie cool ist das? Ein Wet-T-Shirt-Contest. FOTO KEYSTONE lenden Niederschläge zum Pro - blem aus. Anders im Wallis: Wo flachgründige, sandige und Wer jung ist, macht sich gelesen haben? Was macht ei - leichte Böden, die wenig Wasser viele Gedanken. Und gentlich Heinz Julen? Warum speichern, ein Bewässern nötig stellt sich viele Fragen. werden wir Walliser immer auf machten, ist das im Frühjahr Wir haben ein paar Raclette, Weisswein und Folklo - vor dem Austreiben gemacht gesammelt. re reduziert? Ist das doof? worden. Bevor in der letzten Wir haben uns 68 Fragen Woche der Regen kam, war die Ist das Comeback von «Z’Hans - gestellt, weil wir nicht mehr Blust abgeschlossen. Das ist ide - rüedi» wirklich nötig? Muss man weiterwissen? Können Sie uns Rebbau. Reben brauchen in trockenen Phasen Wasser. FOTO WB al für die Reben. | Seite 2 die Krimis von Yves Zurwerra die Antwort geben? Seite 12 Walliser Bote 2 Dienstag, 7. Juni 2011 WALLIS UNTERWALLIS Weinbau | Die Reben haben unter der Trockenheit wenig gelitten und der Regen kam nach der Blust Staatsrat tagte in Bern SITTEN | Der Walliser Im Weinberg sieht es gut aus Staatsrat hat vergangene Woche Sitten den Rücken gekehrt. Stattdessen tagte die Walliser Regierung in für den Jahrgang 2011 corpore mit den Walliser Vertretern in den eidgenös - sischen Räten in der Bun - deshauptstadt Bern. Der WALLIS | Der Regen kam, Abstecher nach Bern war als die Reben eben ver - gedacht, um die Beziehun - blüht waren und damit gen zwischen der Kantons - genau zum richtigen Zeit - regierung und dem schwei - punkt. Im Walliser Wein - zerischen politischen Epi - berg stehen die Zeichen zentrum in Bern auszubau - sehr gut für den Jahr - en und zu stärken. Wie der gang 2011. Walliser Staatskanzler Phi - lipp Spörri mitteilte, sind LUZIUS THELER derlei Austauschsitzungen «Alles bis und mit Blust verlief in Bern bei jedem Sessions - eigentlich optimal», sagt Diego anfang geplant. Mit der Ko - Mathier von der Kellerei «Nou - ordination der Beziehun - veau Salquenen». Und sein Kol - gen zwischen der kantona - lege Olivier Mounir von der len Verwaltung und den Na - «Cave du Rhodan» doppelt tional- und Ständeräten ist nach: «Es zeigt im Weinberg gut die Staatskanzlei beauf - an.» Die beiden Weinwirtschaf - tragt. tenden haben mit Freude fest - gestellt, dass der Angang zwar früh erfolgte, dann aber konti - Lachhaft! nuierlich verlief. Während der CHAMPÉRY | Erfolg vermel - Blust, einer heiklen Phase im det auch das Maxi-Rires- Weinberg, blieb es trocken und Festival in Champéry. Am auch der Wind kam nie zu stark fünftägigen Humorfestival auf. Regen und Wind können registrierten die Organisato - zum gefürchteten «Abrieseln» ren insgesamt 4700 Besu - führen, das sich in stark ge - cherinnen und Besucher an schmälerten Erträgen nieder - den Abendvorstellungen. schlägt. Weinbau. Das Jahr hat gut begonnen im Weinberg; die heikle Phase der Blust ist optimal verlaufen. FOTO WB Die ersten beiden Abende waren gar ausverkauft. Im Im ersten «Cher» nächsten Jahr, zum fünf - wurde gewässert gen, sandigen und leichten Bö - Weinberg wegen Kälteeinbrü - pung rechnen. Bei einem ex - dische Leitungen praktisch die jährigen Bestehen des Fes - Im Gegensatz zu Weinbauge - den aufnehmen können. Wer chen zum Beispiel plötzlich im trem trockenen Sommer könn - massgeschneiderte Wasser - tivals, wollen sich die Organi - bieten, die über keine Bewässe - jetzt zusätzlich wässert, wäscht Wachstum stagnierte. Der te das zu Problemen führen. mengen zuführt. Man spart satoren Besonderes einfal - rungsanlagen verfügen, sind einfach nur die Böden aus. Mit Grund: Man kann zum Beispiel Für Olivier Mounir ist die Kon - Wasser wegen der Verduns - len lassen. Was genau ge - die meisten Walliser Weinber - den Niederschlägen, die in den das Aufbinden praktisch in ei - sequenz klar: Man muss in Sal - tung, die «Streuverluste» sind plant ist, wollte man jedoch ge gut gegen Trockenheit ge - letzten Tagen noch dazuka - nem Wurf erledigen und muss gesch zur sogenannten «Trop - gering und man spült auch die noch nicht verraten. rüstet: Dort, wo Gletscherwas - men, reicht es für die nächsten nicht mehrmals für dieselbe Ar - fenbewässerung» übergehen, Pflanzenschutzmittel nicht ser oder Quellwasser zugeleitet Wochen. Für eine Prognose für beit ausrücken. «Der Stunden - die den Rebparzellen und den vom Laub. «Daran kommen wir wird, steht das Wässerwasser die Erträge im Jahr 2011 ist es aufwand ist in diesem Jahr einzelnen Reben durch unterir - nicht vorbei», meint Mounir. Pascal Gross praktisch unbeschränkt zur allerdings noch zu früh: Noch dank der regelmässigen Witte - Verfügung. Anders liegen die muss der Wein sich «kehren», rung niedriger als in anderen kandidiert Dinge dort, wo Schmelzwasser dann kommt die Zeit der Reife, Jahren», sagt Mathier. SITTEN | Am 27. Oktober in die Bewässerungssysteme ge - wo warmes und trockenes Wet - Junge Reben brauchen mehr Wasser 2010 hatte der bisherige leitet wird. Die ungewöhnliche ter wichtig ist, wie es zum Bei - Wird Wässerwasser Präsident des Verwaltungs - Trockenheit hat dazu geführt, spiel Föhnlagen bringen. knapp in Salgesch? Der schneearme Winter und das ungewöhnlich trockene Früh - jahr waren für die meisten Rebpflanzungen kein Problem. Aller - rates der Forces Motrices dass zum Beispiel in Salgesch Während St. German, Gampel- dings ist im Frühjahr manchenorts vielleicht etwas fleissiger Valaisannes FMV, Jean Pra - der erste «Wässercher» im Kostengünstiger, Steg, Leuk und Varen über bewässert worden als nach normalen Wintern und einigermas - long, seine Demission ein - Frühjahr praktisch lückenlos weil in einem Wurf Quell- oder Gletscherwasser sen regenreichen Monaten März, April und Mai. Die Regenmen - gereicht. Der Walliser genutzt wurde; auch dazwi - Interessant ist nun die Feststel - verfügen, ist Salgesch auf gen der letzten Woche, die insgesamt zwischen 35 und 40 Mil - Staatsrat schlägt nun den schen wurde gewässert. Doch lung von Diego Mathier, dass Schmelzwasser angewiesen. limeter Regen brachten, haben nun die Trockenheit beendet. bisherigen Vizepräsidenten just als die Blust vorbei